ARBEITS WELTEN - DIEPRESSE-VERMARKTUNG
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Magazin für Immobilien und Büros Arbeits Welten Lagen, Lifte, Lösungen: Wie die Digitalisierung unsere Büros verändert Markt, Mieten, Möglichkeiten: Was sich in Wien in Sachen Office tut VERMITTLUNG | VERWALTUNG BEWERTUNG | BAUMANAGEMENT Wir leben www.ehl.at www.ehl.at Immobilien. arbe 30.09.17 arbe-Cover.indd 1 25.09.2017 17:39:19
Landmark-Türme direkt The Living Office – Business am Hauptbahnhof mit Lebensqualität THE ICON VIENNA mit Büroflächen ab 350 m² bietet als einziges Officegebäude einen direkten Zugang zum umfangreichen Verkehrsnetz In ausgezeichneter Lage und nur fünf Minuten vom Wiener Zentrum entfernt entsteht der AUSTRIA CAMPUS direkt angrenzend an den Prater und zur Infrastruktur des neuen Wiener Hauptbahnhofs. Der innerstädtische Standort mit unverbaubarem Weitblick ist – aufgrund seiner und inmitten der ausgebauten Infrastruktur eines etablierten Office Clusters. Der AUSTRIA CAMPUS bietet Unternehmen und ihren Mitarbeitern prominenten Lage am Wiedner Gürtel und seiner spektakulären Architektur – eine Adresse, die ein Zeichen setzt. mit The Living Office einen nach zukunftsweisenden Maßstäben konzipierten Arbeitsplatz mit zahlreichen Service-Einrichtungen wie Kinder- garten, Supermarkt, Hotel, Nahversorgung und vieles mehr. BÜROS AB 350 m² BÜROS AB 215 m² Bezug ab Ende 2018, HWB 14,5 kWh/m².a www.THE-ICON-VIENNA.com www.austria-campus.at Bezug ab Q2 / 2018, HWB ø 19 kWh/m².a 360º VIRTUA 360º VIRTUA w L TOUR w L TOUR ww.sig ww.sig na.at/ na.at/ IC AC vermietung@signa.at | +43 5 99 98 999 vermietung@signa.at | +43 5 99 98 999
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4 32 INHALT ARBEITS WELTEN 10 28 Cover: „enjoy Reisen“ in einem Erdgeschoß- Loft in Wien 2. Foto: Dimo Dimov 40 6 LOSGELÖST VON RAUM UND ZEIT? 22 DIE NEUEN ZENTREN 34 PROJEKTSCHAU Wie die Digitalisierung die Art und Weise Experten über Stadtquartiere: Was müssen sie In der Bundeshauptstadt wird an mehreren verändert, wie wir arbeiten. Und wie sich das können, um gut zu funktionieren? Officeobjekten gebaut, vom Wienerberg bis 26 auf unsere Büroflächen auswirkt. Aspern. Ein kleiner Überblick. 14 BÜROS, LAUT UND LEISE VON STIMMUNGEN UND ZAHLEN Für den Wiener Büromarkt sehen Fachleute 38 DAS „GEHACKTE“ BÜROHAUS Trendforscher Raphael Gielgen im Gespräch optimistisch in die Zukunft. Warum? Wenn aus spießigen Flächen moderne 30 über Neues in den Arbeitswelten. Green-Areas werden, heißt das „Hackability“ 16 und kommt aus den USA. AREAL MIT POTENZIAL 40 FOTOS: VITRA, STANISLAV JENIS, INNOCAD/PAUL OTT, MOOCON/TONI RAPPERSBERGER, WWW.SAWAYAMORONI.COM OFFICEHOMES STATT HOMEOFFICE Im Gebiet rund um den neuen Hauptbahnhof So wohnlich: Zu Besuch in Büros, fast zu schön, wachsen Büros, Wohnungen, Hotels aus dem WOHIN DIE REISE GEHT um darin nur zu arbeiten. Drei Visiten. Boden. Es soll ein lebendiges Viertel werden, Künstliche Intelligenz, aber auch Coworking nicht nur Büroachse mit Bahnhof. stellen neue Herausforderungen: an Immobilien, ans Facility Management, an die Gesellschaft. 44 D ie Arbeit ist, wo ich bin. Die Digitalisierung, die mobilen Devices ARBEITSRAUM RELOADED haben unser Leben grundlegend verändert, genauso die Art, wie wir Analoge Orte in virtuellen Zeiten: Bei der arbeiten, arbeiten können, arbeiten könnten. In dieser Ausgabe von Gestaltung von Büroflächen geht es mehr und „Arbeitswelten“ haben wir uns mithilfe zahlreicher Experten aus der mehr um Wellbeing und Individualisierung. Forschung, der Architektur, der Immobilienbranche, damit auseinander- gesetzt. Dass wir weiterhin (auch) in Büros werken werden, scheint mittler- weile klar. Oder, wie Architekt und Designer Martin Lesjak es formuliert: 46 MACH MAL PAUSE! „Man muss dem virtuellen Wahnsinn ein physisches Gegenüber bieten.“ Für zwischendurch: Möbel zum Abschalten, Und damit das gut funktioniert und die potenziellen Vorteile der digitalen Besprechen, Erholen. Und Arbeiten. Welt sinnvoll und effizient genutzt werden, müssen sich die Flächen ändern (Seite 6 ff). Was sich dabei herausgestellt hat: Es darf ruhig menscheln, es soll mehr menscheln. Das betrifft im Kleinen die Gestaltung einzelner Offices, hier wird es immer wohnlicher (Seite 16 ff), im Großen die Planung ganzer IMPRESSUM Stadtquartiere, die lebendige Orte, nicht triste Arbeitsareale, nüchterne Büro- AUSGABE 30. SEPTEMBER 2017 Medieninhaber und Herausgeber: achsen sein sollen (Seite 22 ff und Seite 30 ff). „Die Presse“ Verlags-Ges.m.b.H. & Co KG, 1030 Wien, Hainburger Straße 33, Und: Das bedeutet auch, dass es „das“ Office in Zukunft nicht mehr geben Tel.: 01/514 14-Serie. wird. Denn, so sagt Trendforscher Raphael Gielgen (Seite 12 f): „Das Büro Geschäftsführung: Mag. Herwig Langanger, Rainer Nowak, Dr. Rudolf Schwarz. von morgen ist laut und leise, ist introvertiert und extrovertiert, es ist bunt Redaktion: Mag. Astrid Müllner. Anzeigen: Tel.: +43/(0)1/514 14-535, Fax und es ist schwarz-weiß“. Alles in allem: hohe Ansprüche, vor allem in Sachen E-Mail: anzeigenleitung@diepresse.com Art Direction: Matthias Eberhart. Flexibilität, die da kommen. An uns, aber auch an unsere künftigen Produktion: Patricia Varga, Christian Stutzig, Thomas Kiener b.p., Alexander Schindler. Arbeitswelten. Hersteller: Druck Styria GmbH & CoKG, Styriastraße 20, 8042 Graz 4 arbe 30.09.17 arbe-Inhalt.indd 4 25.09.2017 17:29:28
Wien Warschau Budapest Prag Bukarest mybusiness Das internationale Office- Konzept am Wienerberg Herzlich willkommen bei myhive! Einem Ort der Kommunikation und Kooperation mit freundlichem Ambiente, bester Infrastruktur und umfangreichen Serviceleistungen – vom Concierge, der myhive Networking Lounge bis hin zum Angebot von Gütern und Dienstleistungen Ihres täglichen Bedarfs. Ihr Büro der Zukunft – myhive Twin Towers. www.myhive-offices.com Eine Marke der IMMOFINANZ.
Die Digitalisierung verändert so gut wie jeden Bereich. Natürlich auch die Art und Weise wie wir werken. Und die Orte, an denen wir das tun. Über Arbeitswelten und Büroflächen, Lösungen und Lifte, Smartphones und Kalenderdisziplin. Losgelöst von Raum und Zeit? Zwischen analogen und digitalen Orten unterscheiden, gilt es bei der Planung von Projekten. Hier: die neue ÖAMTC-Zentrale ... 6 arbe 30.09.17 arbe-Aufmacher.indd 6 25.09.2017 17:49:59
... und das Doka Lab, in denen M.O.O.CON mit dem Konzept des „Acitivity Based Workings“ gearbeitet haben. TEXT: SABINE MEZLERANDELBERG kein Blumentopf gewinnen lässt“, wie es privat gern nutzt, muss heute normal und Andreas Gnesda, Inhaber von Team Gnesda, darf in Zeiten der Digitalisierung kein Privileg formuliert. mehr sein“, ist Karl Friedl, geschäftsführender Die gute Nachricht aber ist, dass ein Großteil Gesellschafter von M.O.O.CON Österreich der österreichischen Unternehmen diese überzeugt. Denn Unternehmen, die in der Botschaft verstanden und auch umgesetzt Vergangenheit keine oder günstige Smart- hat. Notebook-Automaten, wie sie im Face- phones ausgegeben haben, sahen sich B book-Headquarter von jenen Mitarbeitern massiven Sicherheitsproblemen gegenüber: ei der Digitalisierung nicht genutzt werden, die für ein paar Stunden Die jungen, engagierten Mitarbeiter brachten mitzumachen, kann für Unter- hereinkommen und ein Gerät benötigen, oft ihre eigenen, besseren Geräte mit, um ihre nehmen ein teures Vergnügen sind hier noch nicht angekommen. Aber ein Aufgaben effizienter und befriedigender sein: Ganz abgesehen von den vernünftiges Firmenhandy für alle Mitar- erledigen zu können. Schwierigkeiten, die eigenen beiter ist inzwischen auch in Österreich Produkte und/oder Dienstleis- Standard. „Ein gutes Handy, das man auch Studien zu „NoMoPhobia“ tungen mit einem halbherzigen Konzept an Dieses „BYOD“ für „Bring your own Device“ den Kunden zu bringen, lassen es sich mitt- trieb allerdings den Sicherheitsverantwortli- lerweile Mitarbeiter teuer bezahlen, in einem chen in den Unternehmen den Schweiß auf diesbezüglich rückständig ausgestattetem die Stirn, die das dann stoppen wollten. Die Unternehmen anzuheuern. Idee, sich dagegen mit dicken Wänden und „Untersuchungen haben gezeigt, dass Mitar- schlechten WLAN-Netzen zu schützen, stellte FOTOS: MOOCON/HELGE BAUER/TONI RAPPERSBERGER beiter bereit sind, um für fünf bis 15 Prozent sich aber schnell als eine schlechte heraus. weniger Gehalt bei Unternehmen zu „Es existieren inzwischen zahlreiche Studien, arbeiten, die sie mit Arbeitsmitteln auf dem die aufzeigen, dass sogar Ängste und Stress neuesten Stand versorgen und ein flexibles, entstehen können, wenn die Gefahr besteht, smartes Arbeiten zulassen“, berichtet Michael vom eigenen Handy getrennt zu sein“, erklärt Bartz, Professor für Digital Business Trans- Mitarbeiter sind bereit Bartz ein Phänomen, das schon einen formation Research, Section „New World of Work“, der IMC Fachhochschule Krems. Oder für etwas weniger eigenen Namen hat: „NoMoPhobia“ ist die Angst vor „NO Mobile Phone“. im Umkehrschluss: Wer glaubt, ohne Dienst- handys und -tablets und dafür mit einem Gehalt zu arbeiten, Und die ist nicht einmal unberechtigt, wie Gnesda bestätigt: „Es gibt inzwischen einfach Stand-PC für die Mitarbeiter sein Auslangen zu finden, bekommt um einen hübschen wenn sie flexibel, smart unglaubliche Anhängigkeiten“, so der Büroplaner. „Wenn mir heute mein Zuschlag jene Kräfte, „mit denen sich eher arbeiten können. Mobiltelefon ins Wasser fällt, weiß ich 7 arbe 30.09.17 arbe-Aufmacher.indd 7 26.09.2017 11:23:29
täglichem Aufenthaltsort zu Arbeitszwecken ist definitiv ein auslaufendes und Mobilität das allgegenwärtige Schlagwort, wenn es um die modernen Arbeitswelten geht. Wobei: „Das ist ein Kulturwandel, der bewusst einge- leitet werden muss“, wie Friedl betont. Denn einfach nur die Anwesenheitspflicht aufzu- heben und gute Geräte auszugeben, führt außer zu Chaos zu gar nichts. Vielmehr müssen die neuen Arbeitswelten genau auf die sich ändernden Bedürfnisse zuge- schnitten sein und klare Regeln dafür sorgen, dass weiterhin ein funktionierendes Mitein- ander gegeben ist, auch wenn nicht mehr alle täglich am gleichen Ort sind. Treffen, virtuell Die große Frage allerdings heißt: Was ist eigentlich ein Ort in den neuen Konzepten des mobilen Arbeitens? „Wir müssen da zwischen analogen und digitalen Räumen unterscheiden“, erklärt Friedl. „Der Satz ‚ich treffe mich mit meiner Chefin‘ hat heute eine ganz andere Bedeutung und muss sich nicht auf einen physischen Raum beziehen.“ Deshalb muss bei der modernen Büropla- nung analysiert werden, was überhaupt wo passiert. „Die unterschiedlichen Tätigkeits- muster entscheiden, was in digitalen oder analogen Räumen stattfindet und daraus entstehen dann Module, etwa zum Skypen, um in Ruhe zu arbeiten oder Workstations.“ nicht einmal mehr die Telefonnummer Geplante und gerade in Bau befindliche Projekte Dreh- und Angelpunkt ist dabei die Berück- meiner Kinder“, bringt er auf den (etwa Austria Campus oder The Icon Vienna, sichtigung der internen und externen Mobi- Punkt, wie groß die Bedeutung eines unten) gehen auf die neuen Bedürfnisse ein. lität. Was an einem typischen Arbeitstag Smartphones für die meisten Menschen beispielsweise das friktionsfreie Sicherstellen inzwischen ist. Von der Verbindung zu den von Prozessen bedeutet: So soll der sozialen Netzwerken ganz zu schweigen. All Mitarbeiter in der Früh seine Mails in der das während der Arbeitszeit „abzudrehen“ Firma checken können, danach an einem oder aus Sicherheitsgründen den Empfang Projekt im Kreativraum teilnehmen, später zu erschweren, treibt die guten Leute aus an einer Besprechung und anschließend an dem Unternehmen. Weshalb immer häufiger einer Skype-Konferenz. Und dann extern der umgekehrte Weg gegangen wird und die weiter vernetzt und arbeitsfähig sein, Firmen eine – gesicherte – Infrastruktur zur während er erst sein Kind abholt und dann Verfügung stellen, die privat genutzt werden im Home-Office weiterarbeitet. Oder einfach kann. Dazu gehören neben einem guten im Park werkelt, weil das Wetter schön ist. Smartphone meist Tablet und/oder Note- book, wobei immer mehr Geräte beides in Fließende Übergänge FOTOS: SIGNA/ROOMZ/THE ICON VIENNA einem sind. Ein Trend, der sich laut Friedl fortsetzen wird: „In Zukunft wird man nicht Für den Übergang Wobei die Übergänge immer fließender möglich gemacht werden, wie Bartz anhand mehr drei oder vier Geräte haben, sondern eher nur mehr ein integriertes.“ zum schönen neuen der Technologie im neuen Orbi Tower erklärt, in dessen Planung er eingebunden war. Auslaufmodell Aufenthaltsort digitalisierten Arbeiten „Dort haben wir mit Repeatern sichergestellt, dass jemand, der zum Beispiel in einer Tele- Mit dem lässt sich dann von überall her zum Wohle und Gelingen des Unternehmens muss auch ein fonkonferenz sitzt, die länger dauert als erwartet, und im Anschluss zu beitragen, denn das Modell des Büros als Kulturwandel erfolgen. einem Kundentermin muss, das 8 arbe 30.09.17 arbe-Aufmacher.indd 8 25.09.2017 17:50:10
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lisiert hat, wird das ortsunabhängige Arbeiten nicht funktionieren“, so der Berater. Noch viel wichtiger sei allerdings, dass ein Unter- nehmen auch innerlich bereit für die neuen mobilen Arbeitswelten ist – und zwar durch alle Ebenen. „Lähmschicht Mittelmanagement“ „Hier stoßen wir oft auf die Lähmschicht des mittleren Managements“, Bartz, „denn die haben häufig nur etwas zu verlieren“. Wie beispielsweise das Statussymbol der eigenen Sekretärin, deren Aufgaben in der Mittel- schicht der digitalen Arbeitswelten zuneh- mend weniger werden. Auch Friedl hat mit Teilen des Mittelmanagements nicht immer gute Erfahrungen gemacht: „Die größte Hürde ist oft die 50+-Generation, die nicht damit aufgewachsen und jetzt damit konfrontiert ist.“ Ganz oben dagegen werden die Notwendigkeit und auch Chancen für das Unternehmen immer häufiger verstanden, was sich allein daran zeige, dass in Meetings über neuen Bürokonzepten heute nicht mehr nur das Facility-, sondern immer häufiger auch das Top-Management sitzt. Zumal diese Chancen bei kühler Kalkulation nicht mit höheren Kosten verbunden sein müssen, sagt Gnesda: „Wenn ich die Kosten des IT-Equipments und der Telefonanlagen von Vom Dach über den Lift bis in die Garage: Neue vor 20 Jahren mit heute vergleiche, sind sie in Technologien, etwa im Orbi Tower, machen der Realität sicher gesunken.“ Kommunikation ohne Unterbrechungen möglich. Weniger Rechenzentren, Reisen Gespräch zuerst nahtlos auf sein Um das Geld könne jeder Mitarbeiter leicht Handy und dann auf die Freisprech- mit einem Smartphone, Tablet und Notebook anlage im Auto umschalten kann“, in guter Qualität ausgestattet werden. Und erklärt der Wissenschaftler die Technologie, dabei seien die Einsparungen im Vergleich die durch alle Aufzüge und bis in die Tiefga- einstiger Rechenzentren mit den Möglich- rage vorhanden ist. Und den berühmten Satz keiten des Cloudcomputings noch nicht „Ich bin gleich im Lift“, der im vergangenen berücksichtigt. „Außerdem sind die Kosten Jahrzehnt verlässlich ein Abbrechen der für Dienstreisen massiv gesunken“, weist Verbindung ankündigte, in Zukunft unnötig Gnesda auf einen anderen Nebeneffekt hin. machen könnte. Und das gesparte Geld muss häufig nicht Damit die schöne neue Mobilität wirklich einmal mehr in aufwendige Videokonferenz- funktioniert, braucht es allerdings fixe räume investiert werden, weil man sich über Regeln, an die sich alle Mitarbeiter halten. WhatsApp, Facetime oder Skype mehr oder „Das A und O ist auf jeden Fall die Nutzung weniger kostenfrei von Angesicht zu Ange- Neuen Arbeitswelten: des elektronischen Kalenders“, so Bartz, und das müsse vehement durchgesetzt werden. sicht weltweit unterhalten kann.“ Auch was die reinen Flächen angeht, sind die schönen Erlebnislandschaften FOTOS:IWS TOWNTOWN AG (2) Dazu gehöre das Öffnen des eigenen Kalen- neuen Arbeitswelten, die nach Bartz‘ ders und das Eintragen der persönlichen Forschungen in Zukunft noch viel stärker mit Nischen für alle Urlaubs- und Home-Office-Tage. Eine „Erlebnislandschaften mit Nischen für alle Bedürfnisse und jeden weitere Voraussetzung sei, dass alle Prozesse auch entsprechend digital abgebildet sind, Bedürfnisse und jeden Geschmack“ werden dürften, eher eine Okkasion: „Zumeist Geschmack. wie Friedl erklärt: „Wenn ein Versicherungs- konzern etwa noch nicht alle Polizzen digita- braucht es sogar weniger Quadrat- meter als vorher“, berichtet Friedl. 10 arbe 30.09.17 arbe-Aufmacher.indd 10 25.09.2017 17:50:15
Bestes Büro gesucht: Award 2017 CBRE und „Die Presse“ suchen das Office of the Year 2017! Teilnehmen kann jedes Unternehmen mit Sitz in Österreich, das über ein Büro verfügt. Einreichung einfach auf www.awards.cbre.at Gewinner aus 2016: Der Erste Campus (links) und Doka Lab punkten als hervorragende Arbeitsplätze. INFORMATIONEN Der Zeitplan • Einreichungen bis 31.10.2017; Jurysitzung Ende November; Award Verleihung Jänner 2018 Kostenlose Teilnahme A uch wenn unsere Welt vernetzt ist und man heute fast überall arbeiten kann, bleibt das Büro für die meisten Unternehmen Corporate Designs spielen ausgewählte Materialien, Farben und Design eine entschei- dende Rolle. Neue Studien* zeigen auch, • Einfache und schnelle Einreichung per Onlineformular auf www.awards.cbre.at • Einreichung erfolgt in drei Kategorien: Jung- unternehmen Gründung ab 01.01.2015; das räumliche Herzstück. „Hier wird nicht nur dass der gesunde Arbeitsplatz für Mitarbeiter Kleinunternehmen bis 50 Mitarbeiter; gearbeitet, sondern hier findet täglich Leben immer wichtiger wird. Das richtige Licht, aus- Mittel- und Großunternehmen ab 50 Mitarbeiter – somit hat jeder die gleichen statt. Das optimale Büro nimmt genau darauf gewogene Ernährung, grüne Umgebung, fle- Chancen! Rücksicht“, erklärt Andreas Ridder, xible Büromöbel (Tische, die Arbeiten im Geschäftsführer von CBRE. Vielen Unterneh- Stehen ermöglichen) sowie Ruhemöglichkei- Nutzen men ist bereits bewusst, wie wichtig ein gut ten, wirken sich positiv auf Gesundheit, Machen Sie sich, Ihre Mitarbeiter und Ihre durchdachter und gestalteter Arbeitsplatz ist. Zufriedenheit und Energielevel der Mitarbeiter Kunden stolz: Lassen Sie Ihr Büro auszeich- nen. Der Office of the Year Award bringt Ihnen Nicht nur in Bezug auf harte Fakten wie Pro- aus. „Das Büro der Zukunft sollte auf all dies viele Vorteile! duktivität, Beschleunigung von Prozessen Rücksicht nehmen. Es gibt kein Entweder- und Optimierung von Kosten. Denn auch oder, sondern eher ein Sowohl-als-auch. Das • Employer Branding Bei der Suche nach den besten Mitarbeiter- Zusammenarbeit, Kommunikation, Kreativität, Thema Arbeitsplatz ist so umfangreich und innen und Mitarbeitern ist ein modernes Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter essentiell, dass wir als Immobiliendienstleister Büro ein wichtiges Kriterium. hängen von der Arbeitsplatzumge- mittlerweile nicht nur bei der Suche und • Medienpräsenz CBRE und „Die Presse“ suchen gemeinsam bung ab. Anmietung geeigneter Büroflächen beraten, nach dem Office of the Year 2017. Somit sondern mit dem Know-how unserer Work- werden Sie Ihren Unternehmensnamen sowohl druckfrisch als auch Online in der Ein Büro, viele Möglichkeiten place Strategen, Architekten und Projektma- Presse wiederfinden. Was macht ein optimales Büro aus? Grund- nager einen immer größer werdenden Bedarf • Networking sätzlich müssen ausreichend Plätze für kon- abdecken“, erklärt Ridder. Die Office of the Year Award-Verleihung fin- FOTOS: MOOCON/HELGE BAUER, TONI RAPPERSBERGER det in feierlichem Rahmen in Wien statt. Die zentrierte Einzel- und interaktive Teamarbeit Top 10 aus jeder Kategorie werden geladen vorhanden sein. Rückzugsorte sowie offene Office of the Year Award 2017 und haben hier neben der Chance auf den Award-Gewinn die Möglichkeit für Networ- Bereiche für Meetings sind wichtig, um jeden CBRE will aufzeigen, wie viele Unternehmen king, nicht nur unter den Top 10, sondern Bedarf abzudecken. Mobile Technologie in Österreich bereits moderne Lebens- und auch mit Workplace Strategen, Immobilien- ermöglicht flexibles Arbeiten und Studien Kommunikationsräume bieten. Daher sucht experten, Architekten und Pressevertretern. haben gezeigt, dass insbesondere Digital CBRE gemeinsam mit „Die Presse“ das Natives (= die Generation, die mit digitalen Office of the Year 2017. Durch das Öffnen der powered by Technologien aufgewachsen ist) immer öfter eigenen Büroräumlichkeiten präsentieren ein flexibleres Arbeitsumfeld fordern. Team- Unternehmen jenen Ort, der einen Teil des arbeit und Meetings können und sollen somit Firmenerfolges darstellt. Jeder Teilnehmer hat auch spontan und informell stattfinden. Ganz die Gelegenheit, mit Office-Experten aus den Der Wettbewerb Office of the Year ist eine Medienkooperation nebenbei sollte das Büro auch die Identität unterschiedlichsten Bereichen zu diskutieren. von „Die Presse“ und CBRE und erfolgt mit finanzieller Unter- stützung von CBRE. des Unternehmens widerspiegeln. Als Teil des *CBRE Healthy Offices Research 11 arbe 30.09.17 arbe-ADV_CBRE.indd 11 25.09.2017 17:13:35
TIPPS, NEWS, TERMINE 2 BUCHTIPP: RÄUME FÜR KREATIVE KÖPFE Warum motivieren manche Räume mehr zum Arbeiten als andere? Wo lässt es sich am besten kreativ werden? Das Buch „Space for Creative Thinking“ aus dem Callwey-Verlag erforscht, was für die Gestaltung und Ausführung von „Kreativräumen“ nötig ist. In dem 256-Seiten starken Werk sind Forschungsergebnisse mit aktuell gebauten Beispielen der Top-Kreativ- schmieden von der Westküste der USA bis Europa miteinander verknüpft. Gewürzt ist die geballte Information mit Empfehlungen und Planungstipps. 20 gebaute Projektbeispiele und Experteninterviews zeigen, wie es geht: darunter das dänische Büro Henning Larsen, die Kreativköpfe von Evolution Design, verantwort- lich für die neuen Zentralen von Google etwa in Zürich, Moskau, Tel Aviv oder für den neuen Sitz 1 DIE UNTERNEHMEN DER ZUKUNFT Projektteams arbeiten selbstorganisiert, von Booking.com in Salzburg. Drees & Sommer AG Höher, schneller, weiter: Angesichts der entwickeln Produkte autonom und treffen (Hrsg.)/Christine Digitalisierung suchen Unternehmen fieberhaft eigenständig Entscheidungen. Bedeutet: Kohlert, Scott nach Wegen, noch innovativer und zukunfts- kürzere Kommunikationswege. Das mittlere Cooper: „Space for fähiger zu werden. In den nächsten Jahren wird Management entfällt weitgehend, die Creative Thinking. sich die Unternehmenslandschaft so stark Karriereleiter kann schneller erklommen Design Principles verändern wie seit 50 Jahren nicht mehr. Das ist werden. Die verbliebenen Führungskräfte for Work and der Schluss, den man aus den Ergebnissen der konzentrieren sich auf effiziente Verwaltung Learning Environ- und das Coaching der Mitarbeiter. TEXT: CORNELIA HOLZBAUER; FOTOS: ISTOCKPHOTO.COM/TCMAKE_PHOTO, CALLWEY, CHRISTIAN HARTLMAIER/MESSE MÜNCHEN GMBH Studie „The Firm of the Future“ der Manage- ments“. Callwey mentberatung Bain & Company ziehen kann. 2017, 61,70 Euro. Die Strategien hierfür: Den Kunden in den Mittelpunkt stellen. Auf eine neue Generation von Mitarbeitern setzen. Kooperieren und vernetzen mit so vielen anderen Firmen wie möglich. „Das Unternehmen der Zukunft ist 3 TERMINE: schlank, weitgehend selbstorganisiert und stark vernetzt mit anderen Firmen“, erklärt Walter INNOVATION FORUM Sinn, Deutschlandchef von Bain & Company. So 250 Innovationsverantwortliche aus mittleren entwickle eine Firma neben ihrem aktuellen und großen Unternehmen stehen beim Austrian Geschäftsmodell parallel noch ein zweites oder Innovation Forum am 12. Oktober in Wien Rede gar drittes für die Zukunft, sagt Sinn. und Antwort. Auch spannend: Der bisherige Zielkonflikt Mit dabei sind Vertreter von Siemens, Kapsch, zwischen hohen Gewinnen durch Skaleneffekte Kreisel Systems und weiteren Big Playern, die und viel Kundenkontakt wird aufgeweicht. Best Practices vorzeigen und in Workshops Bisher hatten es größere Firmen durch mangeln- gleich zur Anwendung bringen. Auch Wiens den Überblick schwer, ihre Kunden immer Gründerszene stellt sich vor. zufriedenzustellen. Jetzt helfen ihnen neue www.austrian-innovation-forum.at Technologien und Analysetools dabei. Kleinere Firmen, die persönliche Beziehungen zu Kunden INTELLIGENTE URBANISIERUNG aufbauen konnten, aber beim Gewinn Die Expo Real in München findet von 4. bis 6. zurückstecken mussten, können ihre Größen- Oktober zum 20. Mal statt. Diesmal gehören zu nachteile jetzt durch Outsourcing oder über den wichtigsten Themen „Intelligent Urbaniza- Plattformen wie Amazon Web Services tion“, Handel und Innovation. ausgleichen. Mehr Infos unter www.exporeal.at Um noch innovativer zu arbeiten und Kommunikationswege kurz zu halten, werden NEUE BÜROWELTEN AN DER TU Unternehmen in Zukunft mehr um sogenannte Wissenschaft trifft Praxis – das ist das Motto des erfolgskritische Positionen organisiert sein. Das Internationalen Facility Management Kongress sind solche, die direkt für den Unternehmens- der TU Wien, der am 16. und 17. November zum gewinn verantwortlich sind. Dabei helfen Model- mittlerweile zehnten Mal stattfindet. le wie Scrum, das bei der Softwareentwicklung Unternehmen wie Asfinag und Deloitte stellen unterstützt. So können Unternehmen schneller ihre Konzepte für neue Bürowelten vor. auf Marktveränderungen reagieren. Auch die https://institute.tuwien.ac.at/ifm/10_ifm_kon- Managementebene wird dynamischer. gress_2017/DE/ 12 arbe 30.09.17 arbe-Splitter.indd 12 25.09.2017 17:46:19
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„Das Büro von morgen ist laut INTERVIEW: ELISABETH HOFER und leise“ Raphael Gielgen ist Trendscout und für das Schweizer Design- Unternehmen Vitra als Head of Research immer auf der Suche nach Neuem in der Arbeitswelt. Sie beschäftigen sich täglich mit dem Thema Veränderung. Was verändert sich Ihrer Meinung nach momentan am stärksten? Ich habe kürzlich gelesen, dass die Halb- wertzeit von Wissen ungefähr zweieinhalb Jahre beträgt. Veränderung passiert jetzt also in einer anderen Geschwindigkeit als zuvor. Die Menschen sind durchaus über- fordert von dieser Schnelligkeit. Warum ist das so? Durch den technologischen Fortschritt tut sich auf einmal ein Freiraum auf und Möglichkeiten ergeben sich, die so noch nie da waren. Das ist auch eine Herausforde- rung, denn viele Leute brauchen eine Anleitung, wie etwas zu tun ist. Der neue Freiraum erfordert, dass man auf einmal Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen muss. Die meisten Unter- nehmen sind aber noch hierarchisch orga- FOTO: VITRA „Die neuen Unternehmen sind wie X-Box oder nisiert, darum haben die meisten Menschen Playstation“: Gielgen beschäftigt sich auch mit nicht gelernt, selbst Gestaltungsmöglichkeit den Kulturunterschieden zwischen Firmen. zu haben. 14 arbe 30.09.17 arbe-Interview.indd 14 26.09.2017 11:22:15
Sollte man sich darüber nicht eigentlich möchte und mit dem Datenschutz ist man in es ist bunt und es ist schwarz-weiß. Aber in freuen? Europa strenger als anderswo. Aber am der Zukunft werden die Mitarbeiter Wir mögen keine Experimente. Wir wollen Ende haben diese Veränderungen einen entscheiden, wo sie sich bewegen, ob sie gern wissen, was uns erwartet und würden ganz starken ökonomischen Effekt auf der eher die totale Stille suchen oder mitten im das auch gern planen. So ist die Welt aber Betreiberseite und für die Nutzer ermögli- Geschehen sitzen wollen. Natürlich kommt nicht mehr. Wir müssen uns darauf chen sie den bestmöglichen Komfort. Wie es dabei aber auch auf die konkrete Unter- einlassen, dass wir in einer Zwischenzeit toll wäre es denn, wenn ich zum Beispiel am nehmenskultur an. leben, in der wir nicht alles kontrollieren Flughafen ins Parkhaus fahre und direkt und steuern können. zum nächsten freien Parkplatz geleitet Sie haben in einem anderen Interview Peter werde? Ich finde das gut, aber es hat natür- Drucker zitiert: „Culture eats Strategy for Welche Rolle spielen dabei neue Unterneh- lich auch seine Grenzen. Breakfast“. Hat das damit zu tun? mensformen wie Start-ups ? Viele Firmen scheren sich bei der Büroge- Die alten Unternehmen sind wie ein Brett- Vor einigen Jahren hielt man Großraumbüros staltung nicht um den Gründungsimpuls spiel. Eindimensional, mit klaren Regeln, für die ultimative Lösung. Jetzt sind sie schon des Unternehmens, dabei ist das das Wert- einer festen Anzahl an Spielern, und wenn gar nicht mehr so beliebt. Entwickeln sich vollste. Ich habe mir in den letzten zweiein- man fertig ist, fängt das Spiel wieder von Trends nach einer gewissen Zeit wieder halb Jahren viele Firmen angeschaut. Es gibt vorn an. Die neuen Unternehmen sind wie zurück? Unternehmen, in denen man so eine X-Box oder Playstation: Eine unterschied- Wir neigen dazu, absolut zu denken. Wir Energie spürt, dass man am liebsten die liche Anzahl von Spielern und hochgradig meinen immer, dass das Neueste immer das Ärmel hochkrempeln und direkt mitmachen kollaborativ und das Spiel endet nie. Es geht Beste ist. Aber das Büro von morgen ist laut möchte. gar nicht darum, dass jedes Unternehmen und leise, ist introvertiert und extrovertiert, Das beste Beispiel ist das MIT in Boston. zu einem X-Box-Spiel wird. Aber in manchen Dort im neuen Medialab ist die einzige Bereichen muss es eines werden. Die Kunst räumliche Zäsur die äußere Fassade. Wenn für die alten Unternehmen ist es, zu begreifen, in welchen Teilen sie mehr „Wir müssen uns man im Atrium steht, kann man durch die Glaswände durchschauen bis ganz nach Agilität brauchen und in welchen nicht. darauf einlassen, dass hinten. Mit einem Blick bekommt man Zugang zu den Leuten, zur Technologie, zur Ist der Grund für all diese Veränderungen die wir in einer Art, wie gearbeitet wird. Das löst sofort zunehmende Digitalisierung? Klar. Vorher gab es solche enormen Summen Zwischenzeit leben, Neugierde aus und unbewusste Agilität. Da ist der Drang zu forschen so stark, dass Sie an Daten, die durch Clouds verfügbar sind, noch nicht. Durch die Kombination dieser in der wir nicht alles ihn als Besucher förmlich spüren. Ein anderes Beispiel ist die Airbnb-Zentrale. Daten können ganz neue Dinge gemacht werden. Bei der Industrialisierung konnten kontrollieren und Dort wurden die Zimmer mit den besten Bewertungen nachgebaut. Das bedeutet, es bisher nur jene Länder an den Start gehen, die das Kapital für Maschinen oder die steuern können.“ wird ein unmittelbarer Bezug zum Geschäftsmodell und damit eine Verbin- Rohstoffe hatten. Heute kann man irgendwo dung zum Kunden hergestellt. auf der Welt sitzen und morgen eine Firma aufmachen, vorausgesetzt man hat eine gute Wie stehen Sie zum Arbeiten von zu Hause Internetverbindung. Dann heißt es aus? Rock’n’Roll. Das heißt es aber jetzt auch, es sind im Rennen um Wohlstand viel mehr ZUR Da sind wir wieder bei so einem absoluten Thema. Eigentlich müsste man heraus- Leute an der Startlinie als vor 120 Jahren. PERSON finden, welcher Ort den besten Stimulus wofür hat, von Inspiration bis Konzentra- Wie wirkt sich das konkret auf die Bürogestal- RAPHAEL GIELGEN. tion. Zuhause habe ich immer Rückzug und tung aus? „Vorstellen kann ich mir alles“, Verlangsamung, kann mich also gut konzen- das ist Raphael Gielgens Motto, Ich habe neulich eine Studie von einem wenn es um die Bürogestaltung trieren. Manchmal inspiriert es mich aber großen US-Entwickler gelesen. Darin heißt der Zukunft geht. Der auch, in einer Transitzone am Flughafen zu es, dass 2030 alle neu entstehenden Trendscout für das Schweizer arbeiten, wo es nur so wuselt. Dort würde Gebäude kognitive Gebäude sein werden, Unternehmen Vitra kennt die ich allerdings nie eine Studie schreiben. also Gebäude, die wissen, wer wann Herausforderungen, die durch gekommen ist, wo sein Auto steht, welches die Digitalisierung auf die Sie selbst sind 200 Tage im Jahr unterwegs. Mittagessen für ihn vorbereitet werden soll Arbeitswelt zukommen. Gielgen Haben Sie zu Hause trotzdem ein Büro einge- und so weiter. Das kommt auf jeden Fall. ist Head of Research und richtet? Auch die Anzahl der verbauten Sensoren in Trendscout beim Schweizer Ja, einen Tag in der Woche versuche ich, zu Wohn- und Büromöbel der Corporate Real Estate verdoppelt sich im Hause zu arbeiten. Da habe ich ein richtig Hersteller Vitra. Um die Moment jährlich. Das ist nicht aufzuhalten. spannendsten Neuheiten zu cooles Büro mit einer großen Bücherwand entdecken, bereist er die Welt und einem Schreibtisch, auf dem es ziem- Finden Sie das gut oder bedenklich? – bis zu 200 Tage im Jahr soll er lich wüst aussieht. Und wenn ich Die Frage stellt sich nicht. Jeder sollte sich unterwegs sein. rausschaue, schaue ich auf eine Pfer- selbst einmal fragen, ob er da mitmachen dekoppel und in den Wald. 15 arbe 30.09.17 arbe-Interview.indd 15 25.09.2017 17:36:39
Ein Loft für Reisen und viel mehr, ein Büro mit Wohngefühl, ein Palais samt Salon für Besprechungen und Events. Zu Besuch in drei Offices mit Raumqualitäten abseits nüchtern-funktioneller Gestaltung. Feine Flächen Flugzeugmodelle, fantastische Reisefotografien, kleine Reise-Zitate und originelle Kataloghalter an den Säulen: enjoy Reisen in 1020 Wien. 16 arbe 30.09.17 arbe-Visiten.indd 16 25.09.2017 18:01:59
TEXT: MADELEINE NAPETSCHNIG, ASTRID MÜLLNER UND DANIELA MATHIS Fotografien aus einem Reise-Leben. Zum großem Teil von Vater Stefan, aber auch von Richard Senft. Reisen ist Passion und Profession: Richard und Silvia Senft von enjoy Reisen. E in Reisebüro muss nicht wie ein Verkaufslokal aussehen und auch Genau das, was man nicht wie ein solches funktio- nieren, sondern mehr und gesucht hat: Ein Loft anderes können: Also neben der spontanen Buchung am Counter im Erdgeschoß mit und einem vereinbarten längeren Beratungs- guter Ausstrahlung gespräch, ein Umfeld bieten, an dem man verschiedentlich in das Reisethema und coolem Umfeld. eintaucht. Oder in seine weiteren Themen- felder. Als Silvia und Richard Senft vor über zwei Jahren in der Hollandstraße in der Wiener Leopoldstadt eine Räumlichkeit für nach Norden – was ideal ist, weil in dem ihr Unternehmen „enjoy Reisen“ besich- loftartigen Raum viele Bilder gezeigt werden: tigten, hatten sie eine sehr genaue Vorstel- Großartige Fotografien von Vater Stefan lung davon, dass und wie hier Reisevorträge, Senft, ebenfalls lang Touristiker und begeis- Lesungen, Seminare für zwei, drei Dutzend terter Fernreisender. Manche Bilder stammen Interessierte stattfinden können. „Zuletzt von Richard Senft selbst – Sujets speziell aus waren 27 Leute zu einem Netzwerktreffen da, Südostasien – Sri Lanka, Burma, Länder, die der Veranstalter hat sich für den Event einge- der Jumbo-Touristik-Begründer (der seinen mietet.“ Der Unternehmensstandort sollte Anteil 2013 an das Verkehrsbüro verkauft hat eben einer sein, der viele anspricht: „Loft, und dann erst einmal ein Jahr lang gereist ist) ebenerdig, kontemporär“. wie seine Westentasche kennt. Vieles haben Gefunden hat Senft die Location klassisch die Senfts selbst geplant und entwickelt, etwa über eine Printanzeige: „Hier befand sich die schönen großen Tische im Format von einmal eine Druckerei mit großen zwei Mal zwei. Die Lampen waren günstig, Maschinen. Der Raum hat mich durch seine „sehen aber nicht so aus, wenn man sie Größe und seine spezielle Höhe gleich ange- richtig hängt“. Die Bestuhlung fand Senft auf sprochen, obwohl er nicht in einem super willhaben.at – es handelte sich um eine Zustand war“. Doch die Senfts machten sich Geschäftsauflösung, bei der ganz neue FOTOS: DIMO DIMOV, NICKY WEBB gleich ans Planen und Sanieren: Suchten Markenstühle günstig zu haben waren. besondere Farben aus, die sie allerdings Und warum der Standort im zweiten Bezirk sparsam an nur wenigen Wandflächen unweit vom Donaukanal? „Wir wollen ein einsetzten. Von der Idee, das sanierte Sicht- anspruchsvolleres Reiseklientel ansprechen, ziegelwerk unverputzt zu lassen, kamen sie aber keinen Sitz im ersten Bezirk, nur nah dann doch wieder ab, schildert Silvia Senft: dran. Am besten in einem hippen, sich „Der weiße Anstrich macht es ruhiger“. Und schnell verändernden Umfeld wie schließlich geht das Erdgeschoßlokal auch hier.“ Dass sich in der Hollandstraße 17 arbe 30.09.17 arbe-Visiten.indd 17 25.09.2017 18:02:07
Am Schreibtisch, im gemütlichen Sessel: Abwechslungsreich und farbenfroh gibt sich der im übrigen einiges regt, sieht man als Passant. Gleich neben den großen Auf weniger Fläche größte Raum des neuen Officehomes. Fenstern von „enjoy Reisen“ hat „Hansen“-Betreiber und Börseviertel-Ob- mehr Platz. Auch weil mann Leo Doppler seine „Risotto-Box“ einige Laufmeter aufgeschlagen. Unter der Woche sind hier viele unterwegs, die im Umkreis arbeiten. Aktenordner auf der Telefonierzimmer, Bibliothek und Chefinnenbüro: Und am Samstag jene, die ein kleines Stückerl weiter sich am Karmelitermarkt eindecken. Strecke blieben. Baidinger braucht keinen eigenen Raum mehr, Nun kommt dieser Straßenabschnitt noch teilt den Rückzugsort mit den Mitarbeitern. mehr in Bewegung – und manchmal mündet der Weg vorbei an diesen großen lichten Fenstern in einer weiteren Reise auf diesem haben, „mehrere Laufmeter Aktenordner schönen Planeten. blieben auf der Strecke.“ Und auch, weil Baidinger das „Chefinnenbüro entsorgt“ hat. Officehome statt Homeoffice Will sie – oder wollen ihre Mitarbeiter – allein, Arbeiten wie zuhause, aber eben im Büro. in Ruhe arbeiten, gehen sie jetzt in die Wie dies zu bewerkstelligen sei, beschäftigte „Bibliothek“, einen kleinen Raum mit Bücher- Andrea Baidinger, Geschäftsführerin der regal, Sitzplatz à la Kaffeehaus und Sofa, Kommunikationsberatung „bauen wohnen übrigens das einzige neue Stück, der Rest immobilien“, schon länger. Nach 13 Jahren in wanderte vom alten Büro ins neue. „Von den einem klassischen Agenturbüro in der Möbeln her ist also nicht viel verändert. Aber Gumpendorferstraße, „puristisch, viel die Anordnung ist anders, ich habe die Glas, viel Raum“ wollte sie „Officehome Räume anders gedacht.“ Es gibt zum Beispiel statt Homeoffice“, schmunzelt in dem – tatsächlich wohnlich, gemütlich Baidinger. Erst überlegte sie, „aus anmutenden – Büro viele Plätze, an denen Bequemlichkeit“, nicht umzuziehen, man Dinge unterschiedlich tun kann: klassi- sondern die Flächen umzugestalten. sche Arbeitsplätze, heimelige Korbsessel, Wegen der schlechten Servicierung des mehrere Tische, die Baidinger und ihr Team Gebäudes und der Mieter durch die zum Besprechen, Arbeiten, Essen, Lesen Hausverwaltung beschloss sie dann nutzen. Und den kleinen Innenhof, in dem aber, ihre Firma samt Mitarbeitern zu man seinen Kopf mal ganz wunderbar durch- übersiedeln. lüften kann. Seit dem heurigen Juli „bewohnt“ die kleine Agentur das generalsanierte Wohlfühlfaktor Erdgeschoß eines Biedermeierhauses, „Keinen Extraraum für Besprechungen gleich in der Nähe des alten Standorts, einzuplanen, hat viel Platz gespart“, sagt Weil sich die Art und Weise des Arbeitens beim Haydn-Museum („Hin und wieder Baidinger. „Und wie oft braucht man dafür verändert hat, hat Andrea Baidinger auch ihre verirren sich Touristen zu uns.“) schon ein eigenes Zimmer?! Darüber hinaus Agenturräumlichkeiten adaptiert. 100 Quadratmeter Platz gibt es dort, an die 30 habe sich die Art des Arbeitens, auch im weniger als vorher. „Aber trotzdem ist mehr Agenturbereich, durch die Digitalisie- Platz“, sagt Baidinger. Weil sich die Anforde- rung eben stark geändert. „Man packt rungen von IT und Archivierung geändert seinen Laptop und setzt sich dorthin, 18 arbe 30.09.17 arbe-Visiten.indd 18 25.09.2017 18:02:16
Love work. Love life. ViE, Wien • Innovative Büroflächen • Transparente Architektur mit Dach mit maximaler Flexibilität terrassen und zweigeschossiger Lobby • Zentrale Lage am Donaukanal • Café und Nahversorger im Erdgeschoss visavis zum Grünen Prater • 70 PkwStellplätze und Fahrradgaragen • Beste Anbindung an die Wiener Innenstadt und zum Flughafen www.lovevie.at BÜROARBEIT ENTWICKELT SICH WEITER – CA IMMO ENTWICKELT DIE GEBÄUDE DAFÜR. Unsere Arbeitswelt ist komplex und verändert sich dynamisch. In Arbeits umgebungen, die flexibel nutzbar sind und Platz für Vernetzung und Kreativität bieten, kann sich das Potenzial Ihrer Mitarbeiter voll entfalten. CA Immo ist Ihr Bürospezialist für Arbeitsräume zur persönlichen und beruflichen Entwicklung. www.caimmo.com WIEN • BERLIN • FRANKFURT • MÜNCHEN • WA R S C H A U • PRAG • BUDAPEST • BUKAREST
wo‘s gerade am besten passt.“ Den Mitarbeitern gefällt‘s, und das ist für Baidinger ein wesentlicher Punkt: „Die Arbeitsstätte ist keine Wellnessoase, das ist nicht Sinn und Zweck. Aber für jemanden, der gern arbeitet, ist das Wohlfühlen schon ein wichtiger Faktor.“ Elegant, einladend Hohe Räume, Flügeltüren, Wendeltreppen, uralte Steinböden und ein eleganter Salon: Der Arbeitsplatz von Thomas König atmet den Flair Wiener Geschichte. 2015 über- nahmen die rund 100 Mitarbeiter des Insti- tuts für Höhere Studien (IHS) die Räume des Stille Kämmerlein und Wandelbar: Der Salon wird als Treffpunkt für kleine Beprechungen und Veranstaltungen 1700 erbauten und mehrfach erweiterten viel Diskussions-Raum: genutzt, die Möbel machen beides gern mit. Palais Strozzi im achten Bezirk, zuvor waren schon das Finanzamt (für den 8.,16. und 17. Das um 1700 erbaute Bezirk) und ein Mädchenpensionat hier zu Hause. Herzstück ist der Salon im ältesten Palais Strozzi erlebt „und die alte Malerei würde den Raum sehr unruhig machen“, meint König. Da ist Teil des Palais, der vom IHS zuerst von neueren Mauern befreit, sorgsam saniert und modernen Arbeits-Stil. moderne Belebung eine bessere Alternative – ab Oktober sollen Kunststudenten an umgewidmet wurde: vom Chefzimmer zum verschiedenen Orten des Gebäudes für mehr Treffpunkt. Martin Kocher, der heutige Farbe und Individualität sorgen. So großartig Direktor des IHS, sitzt ein Zimmer weiter, das Flair, so unpraktisch sind manche Gege- „der Salon steht allen Mitarbeitern offen, Grüner Pausenraum: Der Springbrunnen kühlt an benheiten für eine moderne Bürostruktur. etwa für Gespräche mit Gästen, für interne heißen Tagen, an weniger warmen lädt er zu Das denkmalgeschützte Gemäuer wartet mit Veranstaltungen oder kleinere Pressekonfe- einer Dosis Sonnenschein ein. weiten Wegen auf und höchst unterschiedli- renzen“, so König, der beim IHS als chen Büroräumen: Vom Einzelraum bis zum strategischer Berater tätig ist. Weil Fünf-Personen-Büro, vom hellen Zimmer mit wissenschaftliche Arbeit bekannt- herrlichem Gartenblick bis zum kleinen lich nicht nur stille Kämmerchen Raum mit weniger Tageslicht. „Letztere braucht, sondern auch lebhaften nutzen wir für Gastprofessoren oder andere Austausch und Diskussion, „soll Mitarbeiter, die nur temporär anwesend letzteres hier wie in anderen sind“, erklärt König. Vielen gefällt es, dass gemeinschaftlich genutzten Räumen kein Raum dem anderen wirklich gleicht, stattfinden können“, erklärt König. dass man von Büro zu Büro auf mitunter Etwa der als Esszimmer genutzte langen Gängen wandelt und sogar Treppen Raum einen Stock höher oder der überwinden muss – obwohl es natürlich große Innengarten mit Spring- einen Lift gibt. Andere finden das eher lästig. brunnen, Bäumen und Gartenmöb- „Die Zuordnung, wer wo sitzen wird, wurde lierung. daher per Los entschieden“, berichtet König. Der Salon wurde von Eugenie Arlt konzipiert „Einige haben dann getauscht“. und – mit kleinen Tischen samt Sessel sowie Sein Resümee nach zwei Jahren? „Es hat Sitzgelegenheiten an den Wänden – als einla- länger gebraucht als gedacht, dass die Mitar- dender, entspannter, eleganter Raum einge- beiter den Salon annehmen, da gab es schon richtet. „Wir haben in vielen Diskussionen Schwellenangst“. Inzwischen habe man sich darüber nachgedacht, wie man den Raum aber gut eingelebt. Der Blick auf den rück- am besten nutzen könnte. Diese Möblierung wärtigen Garten zeigt weiteres Potenzial zu ist einladend, lässt sich aber für Pressekonfe- gemeinschaftlicher Nutzung. Aus feuerpolizei- renzen oder andere Veranstaltungen sehr lichen und denkmalschützerischen Gründen leicht umstellen“, erzählt König. (die in Summe derzeit unbezahlbare Investi- Die edlen Lampen und zurückhaltenden tionen für eine öffentlich Nutzung des Gartens Jalousien unterstreichen den luftigen notwendig machen würden) ist die Grün- Charakter des Raums, „der ursprünglich fläche mit den alten Bäumen relativ wenig noch um einiges höher war, aber wohl schon genutzt. „Dabei könnte man hier wunderbar zu Zeiten des Mädchenpensionates umge- Obstbäume pflanzen, Imkerei betreiben oder baut wurde“. Einige alte Wandmalereien, die urban gardening“. Ein Anfang wurde schon zu Zeiten der Finanzamt-Nutzung freigelegt Thomas König auf Vintage: Inmitten herkömm- gemacht: Zum Abschied des ehema- wurden, sind zu sehen. Weitere Freilegungen licher Büromöbel hat sich ein Sessel der ligen Direktors, Sigurd Höllinger, wurde sollen aber nicht folgen. Das wäre teuer – „Ureinrichtung“ des IHS aus den 60ern erhalten. ein Apfelbaum gepflanzt. 20 arbe 30.09.17 arbe-Visiten.indd 20 26.09.2017 11:23:15
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„Es soll dort Frank Nickel, Vorstands- vorsitzender der CA menscheln“ Immobilien Anlagen AG In Wien sind Stadtquartiere im Entstehen, die die Stadt Was macht ein Quartier lebenswert? Wesentliche Faktoren sind aus unserer Sicht erstens eine gemischte zu einer Metropole mit mehreren Zentren machen Nutzung – Wohnen, Arbeiten und Nahversorgung sowie soziale Einrich- können. Experten sagen, was es dafür braucht. tungen im ausgewogenen Nutzungsmix. Zweitens Architektur, die eine verbindende und konsistente NACHGEFRAGT VON WALTER SENK bauliche Prägung verleiht – am besten über langfristige Planung und Archi- tekturwettbewerbe, bei denen sämt- Sabine Müller, liche Anspruchsgruppen einge- Geschäfts- bunden werden. Und drittens: gute führerin IC Vernetzung, Anbindung an die Umge- Development bung, um Standortvorteile auszu- nutzen. Was ist interessanter: eine große oder eine kleine Stadtentwicklung? Die Größe ist nicht das entscheidende Was muss eine erfolgreiche Quartiersent- lungen entsteht in den nächsten Jahren Kriterium. Was ein Projekt interessant wicklung bieten? direkt an der U-Bahn, basierend auf den macht, sind vor allem der Standort Man fühlt sich dort wohl, wo man Bezie- Ergebnissen eines kooperativen Planungs- und die Erfordernisse und Möglich- hungen herstellen kann. In einem Stadt- verfahrens, ein ausgewogener Mix aus keiten, die dieser mit sich bringt. Je viertel soll es menscheln. Im Viertel Zwei Wohnungen, Büros und Infrastruktur. nach Lage, Umgebung, möglichem etwa setzen wir auf Viertelmanagement: Für Nutzungsmix und Architektur wird in einen echten, gelebten Mix aus Arbeiten und Der technische Fortschritt stellt die Bürokon- Folge eine Marke geschaffen, die als Wohnen bieten wir eine Anlaufstelle für zepte um. Was heißt das für ein Stadtentwick- verbindendes Element Identität Bewohner und Besucher. Wir schaffen eine lungsgebiet? schafft und den Standort prägt. Plattform, die einerseits Services bietet, die Modernes städtisches Wohnen braucht vor den Alltag erleichtern, und andererseits eine allem Flexibilität. Die Menschen erwarten, Wie beeinflusst die technische Ent- Möglichkeit zur Vernetzung der Menschen dass sich ihr unmittelbarer Lebensraum an wicklung Quartierskonzepte? darstellt. Die Gestaltung der Freiflächen – die jeweiligen Lebensumstände anpasst – Bei unseren Projekten denken wir wie zum Beispiel des Sees als Herzstück – ist und nicht umgekehrt. Ebenso wird Zeit künftige Veränderungen der Arbeits- ebenfalls sehr wichtig. Diese Maßnahmen zunehmend wertvoller. Diese soll den Tätig- und Lebensformen mit. Unsere bringen keinen Ertrag, aber langfristigen keiten des Alltags so wenig wie möglich zum Gebäude müssen heute schon den Erfolg. Opfer fallen. Hier liegt der Fokus auf ergän- Rahmen und die Möglichkeiten für zenden Serviceleistungen, die das Leben ein Maximum an Lebensqualität und Welche Schritte setzen Sie in den leichter machen. Moderne Bürostrukturen Convenience bieten. Für die Büro- kommenden Jahren? müssen flexibel sein, um sich der beständig immobilie bedeutet dies vor allem Das Viertel Zwei wird in Richtung Ernst- verändernden Arbeitswelt anzupassen. höchstmögliche Flexibilität im Happel-Stadion wachsen. Geplant ist, die Diese Flexibilität betrifft nicht nur die räum- Gebäude, mehr Servicequalität und teilweise denkmalgeschützten Stallungen lichen Strukturen, auch der zeitliche Faktor unterschiedliche Nutzungen, wie ein des Wiener Trabrennvereins zu sanieren wird zunehmend von festen Strukturen Cafe, Coworking, Community Areas. und daraus bis 2021 das emotionale gelöst. Arbeiten ist nicht mehr auf starre Durch großzügige Lobbys mit viel- Zentrum eines lebendigen Stadtquartiers Büroräumlichkeiten beschränkt. Die fältigem Angebot holen wir die Urba- mit Raum für Kreativität, Kunst und Kuli- Lebenswelten verschwimmen immer mehr. nität in das Gebäude. Intelligente FOTOS: MA18/CHRISTIAN FÜRTHNER, BEIGESTELLT narik zu machen. Im Gebiet um die Stal- Durch die Möglichkeit, immer und überall Gebäudetechnik sorgt für maximale erreichbar und online zu sein, verliert das Energieeffizienz, etwa durch auto- Büro als Ort der Arbeit an Bedeutung. Das matische Steuerung von Heizung, „Der Arbeitstag ist wie Büro wandelt sich immer mehr zum Ort des Treffpunkts und des Austauschs. Kühlung und Licht. Auf Quartiers- ebene beschäftigen wir uns auch mit eine Wanderung, bei Es geht darum, einen Ort zu schaffen, der für jeden Bereich sowie für jede Tätigkeit die Veränderungen in Infrastruktur und Mobilität. Hier müssen wir die der man intuitiv das passende Umgebung und Ausstattung bereithält. Der Arbeitstag ist wie eine Beschaffenheit von Stellplätzen (E-Mobilität, Carsharing, selbstfah- Plätzchen findet, das Wanderung, bei der man intuitiv das Plätz- renden Autos) vorausdenken – und man gerade braucht.“ chen findet, das man gerade braucht, um seine Arbeit zu erledigen. natürlich Radfahrparkplätze vorsehen. 22 arbe 30.09.17 arbe-Experten.indd 22 25.09.2017 18:01:59
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