Wohlfühl zeit Frau Knoll: "Die Welt ist mein Zuhause" - Ausgabe 27 Herbst 2021 - Pflegedienste Kuijpers
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Vorwort | Impressum Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser, Überhaupt eine Wahl treffen zu dürfen hat etwas mit Verantwortung und Selbststän- wer die Wahl hat, hat die Qual. digkeit zu tun. Diesen Spruch kennt wohl jeder. Und jeder Eine gute Wahl getroffen zu haben, macht kennt auch die Gedanken, die man sich vor uns zufrieden und glücklich. weitreichenden Entscheidungen machen muss. Das ist wirklich manchmal mühselig, In dieser Ausgabe der Wohlfühlzeit eben eine Qual. Doch wäre es nicht oft viel werden viele Aspekte einer Wahl beleuch- quälender, hätten wir nicht die Wahl. Ent- tet. Vom Tippspiel bis zur Bundestagswahl. scheidungsfreiheit ist doch etwas sehr Po- sitives und schafft Befriedigung. Aber lesen Sie doch gerne selbst. (kj) Autoren: Sabine Franke-Breuers (sfb) Impressum Anna Monteiro (am) Mara Diart (md) Heike Simons (hs) Tanja van den Brand (tvdb) Oliver Krings (ok) Maria Gedük (mg) Sabine Helle (sh) Manuele Schmölders (ms) Klaudia Joschko (kj) Fotografie: Seite 1, 4, 7, 14, 21, 31: Klaudia Joschko Seite 3: Domimi Fröls (Fotograf ) Pflegedienste Kuijpers Seite 5, 6: private Archivbilder Auf der Heide 33 Seite 8: Helga Cordewener / Olga Gladka 41849 Wassenberg Seite 9, 15: Heike Simons Seite 10: Natalie Zartmann Seite 11, 15, 20/21: gefunden bei Canva Kontakt: Seite 12, 26: Tanja van den Brand Klaudia Joschko Seite 13: Maria Gedük Tel.: 0151 64916868 Seite 17: Mitarbeiterfotos Mara Diart Seite 18: Eva Holling-Funtsch Tel.: 02401 8048225 Seite 19, 22, 23: Janine Fischer, Manuela Schmölders E-Mail: medien@kuijpers.de Seite 26: Steffanie Krämer Seite 27: Ramona Stroeken Seite 28, 29: https://www.youtube.com/watch? Design und Gestaltung: v=0627osnwF4A Klaudia Joschko Seite 32: Scribble 2
Stabsstellen Unsere neue Schulungsbeauftragte Ich bin Sabine Franke-Breuers und ein Kind Kuijpers. Ich wurde vom ersten Tag an so der 80-er. Da sich meine Eltern dachten, ich herzlich willkommen geheißen. Ich fand ein solle komplett die 80-er durchleben, kam tolles Team und eine sehr schöne Aufgabe ich eben im Januar 1980 zur Welt ☺ vor. Verantwortlich bin ich für die Planung und der Organisation von internen und Meine Ausbildung zur examinierten Alten- externen Fort- und Weiterbildungen. In pflegerin habe ich 2000 abgeschlossen. Im diesem Bereich bin ich Ansprechpartnerin Anschluss gehörten die ambulante Pfle- für das gesamte Kuijpers-Team. Ich betreue ge und die stationäre Pflege zu meinen zudem den E-Campus, also das E-Learning. Arbeitsfeldern. Beide, ob ambulant oder Ich freue mich, wenn Mitarbeiter Ideen stationär, haben mich begeistert, und ich und Anregungen zu Schulungsthemen an könnte die Frage, in welchem Bereich ich mich weiterleitet. Schulung ist ein großer mich wohler gefühlt habe auch heute nicht Begriff, der auch viel Freude umfasst. Und beantworten. Beide sind schön und auf ich freue mich. ihre Weise spannend. Derzeit trifft man mich im CarlAlexander Durch Zufall oder Schicksal, ich weiß es Platz in Baesweiler als Teil des Support nicht, wurde mir angeboten, eine Zusatz- Teams an. Dort unterstütze ich die Mit- ausbildung in der Gerontopsychiatrie zu arbeiter vor Ort bei der Pflegeplanung, machen. Zack, da war sie, meine Berufung. Struktur, und Organisation, und ich habe Mit diesen wundervollen Menschen zu ar- ☺ für jegliche Bereiche ein offenes Ohr. beiten war unter anderem die intensivs- te Erfahrung meiner Laufbahn. Und auch Ich bin sehr heute noch strahle ich, wenn ich, egal wo, gerne mit Men- einen geschützten Bereich betrete. schen im Kon- takt, ob mit Viele Fortbildungen prägten mein Leben M itarbeitern, und dafür bin ich sehr dankbar. Bevor ich ob mit Kunden bei den Pflegediensten Kuijpers anfing, und Bewoh- war ich Qualitätsbeauftragte, stellvertre- nern. Nach der tende Pflegedienstleiterin und stellvertre- Zeit am CAP bin tende Einrichtungsleiterin. Aktuell mache ich natürlich ich noch, bis September 2021, eine Weiter- wieder für alle bildung zur verantwortlichen Pflegefach- Einrichtungen kraft. da, selbstver- ständlich auch Seit dem 01.06.2021 bin ich nun als Schu- persönlich.☺ lungsbeauftragte bei den Pflegediensten (sfb) 3
Titelgeschichte Die Welt ist mein Zuhause ich Mitte 1944 zurück nach Hause kam, wü- tete der Krieg und wir wurden ausgebombt. Mein Vater hat meinen Bruder und mich zu meiner Tante nach Bayern gebracht. Von da aus ging es nach Täuschert, wohin meine Mutter inzwischen evakuiert war. 1945 bin ich mit meiner Mutter nach Meißen gegan- gen. Sie ließ mich nach dem Krieg noch für gut ein Jahr beim Landrat von Meißen zu- rück, wo es mir sehr gut ergangen ist. Aber ich war natürlich nicht zu Hause. Trotzdem habe ich mich auf all meinen Stationen Die Welt ist mein Glück. Ich habe viel ge- wohl und geliebt gefühlt. Heimweh hatte sehen, aber längst nicht alles. Zu dieser ich nur, wenn ich Ärger hatte. Ich habe als Welt, die ich liebe, gehören aber als Erstes Kind auch einiges angestellt und war dann mein Mann, unsere Tochter, unser Sohn, traurig, wenn ich aufflog und es Stress gab. die Schwiegerkinder und unsere Enkel und Urenkel. Ohne sie alle wäre alles nichts. 1947 bin ich zu Mutter und Bruder nach Das zu sagen war mir das Wichtigste. Jetzt Doveren. Mit 15 fand ich Arbeit bei Glanz- kann ich zu erzählen beginnen. stoff, wo ich mit 17 meinen Mann, Helmut Knoll, kennengelernt habe. Mit ihm durf- Ich bin Renate Knoll aus dem Haus Elisa- te ich 59 Jahre verheiratet sein. Wir hatten beth. Ich wurde als Bergmannstochter in eine schöne gemeinsame Zeit. Er war die Hückelhoven geboren. Als ich fünf war, Liebe meines Lebens. zogen wir nach Walsum ins Ruhrgebiet. So begann wohl meine Reiselust. Mein großer Wir waren so viel unterwegs, aber ausge- Bruder sollte mit der Kinderlandverschi- rechnet in Ratheim hat es gekracht. Mit der ckung für einige Wochen nach Pommern. ganzen Familie im Auto erlitten wir einen Aber er wollte nicht und das war meine schweren Verkehrsunfall. Mein Mann war Chance. Ich bettelte so lange, bis ich mei- der Chauffeur. Aber ihn traf keine Schuld. nen Willen bekam. Und ich fand diese Er- Unser Gegenverkehr war ins Schleudern fahrung toll. Ein Jahr später ließen mich gekommen und er hatte ausweichen müs- meine Eltern erneut ziehen. Für fast ein Jahr sen. Den Kindern ist nichts passiert. Das war ich in Pommern in einem Pfarrhaus un- Brückengeländer der Ratheimer Brücke war tergebracht und hatte sofort zwei Freunde: mein Verhängnis, hat aber noch Schlimme- den Sohn des Hauses und einen Jungen res verhindert. Seitdem ist die Brücke dop- aus Hamburg, der wie ich verschickt wor- pelt gesichert. Und mein Bein auch. Drei den war. Es war toll mit den Jungs. Ich habe Monate habe ich im Krankenhaus gelegen, es gut angetroffen und nichts vermisst. Als zwei Monate Streckverband. Über ein Jahr 4
Titelgeschichte hatte ich eine richtig schwere Zeit. Und das Auf unserer ersten Weltreise haben wir uns Bein ist nie mehr geworden, wie es war. Marokko, Indien, den Jemen, Indonesien Aber ich bin ja ein Stehaufmännlein. Au- mit Bali, Israel, Ägypten, Tunesien, Mexiko ßerdem konnten wir uns vom Schmerzens- und Guatemala angeschaut. geld ein Grundstück kaufen. Und so haben wir in Oberbruch ein schönes Haus gebaut, Am nachhaltigsten hat mich allerdings der das zum Fixpunkt unseres Lebens wurde. Jemen beeindruckt. Er ist eine Welt, die wir Von dieser Konstanten starteten wir unsere uns nicht vorstellen können. Das Land ist Reisen und hierher kamen wir immer ger- traumhaft - die Wohnkultur, orientalisch ne zurück. Als unsere Kinder flügge waren und das Haus verließen, um ihr eigenes Leben zu leben, waren wir noch jung und haben viel von der schönen Welt gesehen. Mein Mann war ein Weltenbummler und ich nahm das Abenteuer an. Er hat mir die Welt gezeigt und ich habe ihn und die Welt bewundert. In der Türkei sind wir den Menschen am nächsten gekommen. Mit nur einer ge- packten Reisetasche waren wir drei Wo- chen per Bus und „Dolmus“, einer Art tür- So sah im Jemen unser Hotelzimmer kisches Sammeltaxi, unterwegs. Wir fuhren aus. Am Tag waren die Matten auf von einer Attraktion zu nächsten. Über- dem Boden Sitzgelegenheiten, nachtet haben wir, wo es sich gerade er- in der Nacht unser Nachtlager gab. Gebucht hatten wir nichts. Jeder Tag brachte uns zu einem neuen Schlafplatz. Das war abenteuerlich und überraschend. natürlich. Und ein unvorstellbares Leben. Auch die Religion hat mich berührt. Wenn Zumindest vor knapp 30 Jahren waren alle der Muezzin zum Gebet gerufen hat, habe Frauen voll verschleiert. Unter der Burka ich mich wohl gefühlt. Ob nun Glocken trugen sie, zumindest die gesellschaftlich oder der Muezzin zum Gebet rufen, die höher gestellten Frauen, elegante Klei- Hauptsache ist doch, wir beten und leben dung. Das weiß ich, weil wir zu einem Fest in Frieden. Und die Menschen waren sehr eingeladen waren und die Männer von den freundlich zu uns. Wir sind so warmherzig Frauen getrennt feierten. Da durfte die Bur- aufgenommen worden. Das war einfach ka gelüftet werden. In meiner Urlaubsstra- eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen ßenkleidung fühlte ich mich nicht mehr wollen würde. angemessen gekleidet. 5
Titelgeschichte Zutiefst berührt war ich von dieser Diskri- Die Stupas in Nepal z. B., in denen der Geist minierung der Frauen. Sie schienen kein Buddas zugegen sein soll. Davon habe ich Problem damit zu haben, getrennt feiern geträumt, sie zu sehen. Die alte Stadt Kath- zu müssen oder Burka zu tragen. Männer mandu, so, wie ich sie habe kennenlernen und Frauen leben im Jemen voneinander dürfen, war ein Märchentraum. Das war für getrennt. Ein Mann kennt nur seine Mutter, mich überwältigend. seine Schwestern, die eigene Ehefrau und die eigenen Töchter. Alle anderen Frauen In Afrika haben mir die riesigen Bauten bleiben vor ihm unter der Burka verborgen. Ägyptens imponiert. Vor allen „Abu Sim- Selbst die Freundinnen der Ehefrau blei- bel“ und seine Geschichte haben mich ben dem Mann unbekannt. Frauen hatten am meisten faszi- nur eingeschränkte Rechte. Zu besonderen niert. Gereizt hat Angelegenheiten bekamen sie Schmuck mich aber auch geschenkt und das war ihr einziger Besitz. die Nähe zu den Eine Scheidung wäre zwar rechtlich mög- Krokodilen im Nil- lich gewesen, hätte aber für die Frauen den delta. Die haben Ruin bedeutet. Die jungen Männer trugen es mir richtig an- ab ihrem 14. Lebensjahr Anzug und eine getan. Jetzt kom- „Dschambija“, einen Krummdolch. Im Je- me ich aus dem men wohnt ein sehr stolzes Volk. Auf jeden Schwärmen nicht Fall hat der Jemen bei mir den Platz 1 in mehr raus. Die Asien eingenommen und das, obwohl es in Tiere Afrikas ha- Asien so viel Kultur, Schätze und Bauwerke ben mich eindeu- Krokodilleiber schieben zu bestaunen gibt. tig verzaubert. Ich sich übereinander und bin leidenschaft- sehen dabei gefährlich In Indien waren es die Gegensätze, die licher Zoogänger, friedlich aus mich berührt haben. Es gibt nichts, was so aber das ist nicht schön ist, und nichts, was so furchtbar ist. zu vergleichen. Müde Löwen und gigan- tische Elefanten, massige Nashörner und flinke Antilopen in freier Wildbahn zu er- Der leben hat mich mächtig beeindruckt. Wie Taj Mahal vornehm die Giraffe ihren langen Hals re- ist cken und elegant einen Fuß vor den ande- prachtvoll ren setzten. Dabei wiegt sich ihr Körper in seinem eigenen Zeitlupenrhythmus. Das hat etwas Majestätisches. Sogar meinem Lieblingstier, der Eule, bin ich nachts über den Weg gelaufen. Das war besonders. Das Volk lebt Wahrscheinlich liebe ich die Eule so sehr, in Armut weil ich selbst eine Nachteule bin. 6
Titelgeschichte China ist sehr vielfältig. Das gewaltigste dort investiert. Aber die Gemeinschaft war Bauwerk ist natürlich die überwältigend mir so sehr wichtig und sie war auch der lange Mauer. Fasziniert hat mich auch die Motor meines Engagements. Kirche ist für Verbotene Stadt. mich Gemeinschaft. Freude, Leben, Friede und Liebe weitergeben sind die Aufgaben. Israel ist für mich das Land der Religionen. Orient und Okzident treffen aufeinander. Das Malen war immer meine Leidenschaft. Da ich ein weltoffener Mensch bin, hat Dabei konnte ich mich entfalten. Meine mich vieles angesprochen. So wie auch der Tochter hat überall Bilder von mir hängen Felsendom und die Klagemauer in Jerusa- und eine Freundin, die gerade in eine neue lem. Wohnung gezogen ist, hat sich komplett neu eingerichtet. Wie im Möbelladen. Nur Die riesige Sonnenpyramide, eine der vie- meine Bilder hat sie wieder aufgehängt. len Stufentempel im zentralen Hochland Mein Mann war immer etwas stolz auf mich, von Mexiko, liegt in der bedeutendsten dass ich das so gut konnte. Ich habe mich Ruinenstädte Amerikas und ist einer der auf Struktur- Prachtbauten, die ich bewundern durfte. bilder ein- Und nicht zuletzt hat mich die indigene Be- gelassen. völkerung und ihre Lebensweise gefesselt. Landschaften waren mir zu Zwischen verschiedenen Weltreisen ha- brav und Ge- ben wir Europa mit dem Auto erkundet. sichter zu an- Und später, als wir nicht mehr so gut drauf strengend. In waren, haben wir uns Reisegesellschaften den Struktu- angeschlossen. In Europa waren es Norwe- ren konnte ich gen und die Fjorde, die großen Metropolen mich verlieren Eine Kostprobe von Frau und auch die heimische Natur, die mich im- wie in frem- Knolls Kunstwerken se- mer wieder ergriffen haben. den Welten. hen Sie im Hintergrund Der Reiz am Reisen lag für mich immer in Ich hatte ein der Faszination, Neues zu entdecken. Un- sehr bewegtes, spannendes, ja, abenteu- wirkliches, Überwältigendes zu sehen und erliches Leben, das ich in allen Facetten die Geschichten darum herum zu erfahren. geliebt habe. Doch bei all unseren Reisen war uns immer wichtig, nicht nur die Se- Trotzdem habe ich mich auch in meiner henswürdigkeiten zu besichtigen, sondern Welt zu Hause sehr wohl gefühlt. In Ober- auch einen kleinen Einblick in das unter- bruch habe ich mich viel engagiert. In der schiedliche Leben der Menschen der ver- evangelischen Kirche war ich im Pfarrge- schiedenen Länder zu bekommen. Denn meinderat tätig und rief den Seniorentreff alle Menschen sind Beachtung wert. (kj) ins Leben. Viel Zeit, aber auch Geld habe ich 7
Alten- und Pflegeheim Elisabeth, Lieck Pommes mit Kirmes Wie lange ist es wohl her, dass unsere Be- Frittenbude ist herrlich beleuchtet und wohner an der Pommesbude gestanden vermittelt allein dadurch schon einen Ein- haben? druck von Kirmes. Aber damit nicht genug. Herr Mainka sorgt für richtige Kirmesstim- mung, indem er den Platz mit der passen- den Musik beschallt. Spätestens jetzt kann man den Eindrücken nicht mehr entfliehen. In letzter Minute hört es dann auch noch auf zu regnen, sodass die Bewoh- ner draußen die Atmosphäre wirk- lich genießen können. Besonders viel Spaß haben die Herren am Egal, wie lange es her Stehtisch. Genau diesen Platz ha- sein mag: Es gibt Ein- ben sie sich ausgesucht. Sie fühl- drücke, die vergisst ten sich an den guten alten Män- man nicht. Das Bro- nerstammtisch zurückerinnert. deln, wenn die gefro- renen Fritten ins Heiße Aber es gibt eintauchen. Der Duft auch Damen, von frisch gebacke- die lieber nen Kartoffelstangen. nicht draußen Das Geräusch beim sein wollen. Salzen und Mischen der Fritten in Kein Problem. der großen Schütte. Das Rascheln, wenn die Fritten ins Pappschäl- chen fallen. Und nicht zuletzt die Geschmacksexplosion beim Reinbeißen in die schmackhaften Pommes. Egal, wie lange das her ist: Man vergisst es einfach nicht. Und wenn plötzlich all diese Eindrü- cke wieder geweckt werden, ist es ein Fest für die Sinne. Ein solches Fest bereiten wir im Haus Eli- Für sie ist vorgesorgt und in der Cafeteria sabeth unseren Bewohnern, als die Schau- ist gedeckt. Heute kommen wiklich alle auf steller Manfred und Silke Mainka auf un- ihre Kosten. Und Vor allem: Der Spaß ist all seren Hof fahren. Die kleine bunt bemalte inclusive. Einfach super!!! (kj) 8
Alten- und Pflegeheim Am Waldrand, Wassenberg Spielenachmittage, die begeistern geln in der Trommel gründlich zu mischen und die gezogenen Zahlen vorzutragen. Außerdem unterstützt er unsere Bewohner beim Bestücken der Bingokarten. Jeder Ge- winn wird mit einer kleinen Überraschung belohnt, wie z. B. einer Tafel Schokolade, Deo, Creme oder Ähnlichem. Beim Bingo wird auch gleich die Gedächt- nisleistung mittrainiert. Hat ein Bewohner In Gesellschaft vergeht die Zeit fünf Zahlen in einer Reihe auf dem Spiel- wie im Fluge brett, muss er diese vorlesen. Erst nach die- ser Überprüfung erhält er seinen Gewinn. Gesellschaftsspiele erfreuen sich immer Am Ende des Angebots sind alle immer größerer Beliebtheit. Nicht nur zu Corona- wieder erstaunt, wie schnell die Zeit ver- zeiten. Ob Mensch-Ärgere-Dich-Nicht, Bin- geht. go, Memory, Kniffel oder andere bekannte Spiele: Sie finden auch im Haus Am Wal- Bei schönem Wetter findet das Spiel, wie drand seit Jahren einen festen Platz im Frei- auf den Fotos zu sehen, auch gerne auf der zeitangebot. Terrasse statt. Ein ganz besonderes Highlight ist unser Leider hat sich das Wetter in diesem Som- Bingonachmittag am Mittwoch. Seit Jah- mer nicht von seiner Sonnenseite zeigt ren erhalten wir hierzu Unterstützung und trotzdem haben wir viele schöne Stun- durch unseren ehrenamtlichen Mitarbeiter den mit Gesellschaftsspielen und anderen Achim Nowak. Und trotz der vorherrschen- Gruppenangeboten auf der Terrasse ver- den Pandemie hält er uns weiterhin die bringen können. (hs) Treue. Er erscheint extra eine halbe Stunde vor dem Angebot, um sich einem Corona- test zu unterziehen. Erst dann begibt er sich in das Gruppenangebot, wo er sehn- süchtig von unseren Bewohnern und Be- wohnerinnen erwartet wird. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an unseren Achim für seinen unermüdli- chen Einsatz in unserem Haus. Während des Bingospiels hat er die Aufgabe, die Ku- Herr Nowak unterstützt nicht nur Frau Thienel beim Spiel, sie haben auch Spaß 9
Best-of-Kuijpers-App Das EM-Tippspiel der Kuijpers-Gruppe Ja, die Fußball-EM war mal wieder span- mit an Bord. Sie richteten in der Kuij- nend und hat mit den Italienern einen wür- pers-App die erforderliche Technik ein und digen Champion hervorgebracht. Für die sorgten dafür, dass sich das neue Gewinn- Kuijpers-Gruppe wurden die Spiele noch spiel herumsprach, sodass sich insgesamt mal interessanter, weil die Mitarbeiter zu 140 Mitarbeiter dazu anmeldeten. Eine einem Tippspiel eingeladen waren. Und beachtliche Zahl. Natürlich arbeiten bei dabei gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen. ☺ der Firma Kuijpers auch mehr Frauen als Männer, aber dass die Frauen so viel besser Für jedes richtig getippte Spiel gab es beim Fußball-Tipp abgeschnitten haben, Punkte und selbst für die richtige Tendenz war schon auffällig. Frauen woher nehmt konnten noch Punkte ergattert werden. ihr euer Fußballwissen? Vielleicht doch nur Zusätzlich gab es noch Bonusfragen, die Glück? einiges an Punkten einbrachten. Selbst nachdem Deutschland im Achtelchtelfina- Glück war auf jeden Fall, dass ein so versier- le durch England rausgekickt wurde, tippte tes Team hinter dem Spiel agierte und uns die Kuijpers-Gruppe brav weiter. Der User die EM auf diese Weise nähergebracht und (Nutzer) Mira1968 war eine ganze Zeit lang dafür gesorgt hat, dass selbst die Frauen Spitzenreiter und niemand schien sie ein- bei jedem Fußballspiel mitgefiebert haben. holen zu können. Doch dann kam das Fi- Das dürfte auch vielen Ehemännern zu nal mit den Bonusfragen: Am Ende konnte Hause sehr recht gewesen sein, die plötz- Mira1968 aber ihren Vorsprung nicht wei- lich gemeinsam mit ihren Frauen vorm TV- ter ausbauen. Melinda zog schließlich an Sport saßen. Mira 1968 vorbei und errang den Sieg. Den zweiten Platz belegte Moni18, und den Fazit: Die EM dritten Platz mit gleichem Punktestand be- und das Tipp- legten Christina und Alex-eu. spiel haben vielen Mitar- Als attraktive Siegerprämie hatte die Ge- beitern viel schäftsführung drei zusätzliche Urlaubsta- Freude berei- ge ausgeschrieben. Der zweite konnte sich tet. Das Spiel über einen Eventtime-Gutschein freuen. war eine Und sogar die beiden Dritten wurden noch super Idee. mit je einem Präsentkorb prämiert und be- Und noch- schenkt. mal herzli- chen Glück- Herr Saarbeck (li) und Die Idee zu diesem Tippspiel zur EM hat- wunsch den Herr Jans: Unser IT-Team te unser Geschäftsführer, Herr Eiche. Und schnell war unser Team der IT-Abteilung Gewinnern. ist geduldig und kreativ (kj) 10
Rätsel | Lieblingswitz Rätsel Erkennen Sie die Sehenswürdigkeiten und wissen Sie, in welche Städte sie gehören? 1. 2. 3. 4. 3. Porta Nigra in Trier, 4. Frauenkirche in München ☺ 1. Reichstagsgebäude in Berlin, 2. Kölner Dom in Köln , Witz Tünnes zeigt Schäl sein neues Auto. Fragt Schäl: „Woher hast du so viel Geld?“ Sagt Tünnes: „Ich bin Küster in der Kirche und wenn ich sammeln gehe, nehme ich immer einen besonders großen Teller, lege einen Fünfzig-Euro-Schein darauf und gebe den Tellern rund. Was meinst du, was da die Scheine purzeln?“ „Ja, aber,“ meint Schäl entsetzt: „Die Leute spenden doch zu Ehren Gottes.“ Darauf antwortet Tünnes: „Das ist schon klar. Darum gehe ich nach der Messe in die Sakristei, werfe das Herr Oeben aus Lieck Geld gen Himmel und biete Gott an, was Gottes ist. lacht gerne und mag Was aber wieder runterfällt, will der Herr wohl nicht es, Witze zu erzählen und ist mein.“ 11
Alten- und Pflegeheim St. Josef, Erkelenz Kleinvieh macht auch Mist - und bringt Freude! Wir dürfen wurden mit Zimmer- und Stationsbesu- Ihnen die chen überrascht und so manch ein Be- gefieder- wohner geriet in Verzückung, als das klei- ten Freun- ne Hühnerküken durch das Bett oder über de von Frau den Tisch huschte. Christina Maaßen, Als wir mit den kleinen Küken wieder zu- Mitarbeite- rück auf die Terrasse kamen, hatte sich eine rin des sozi- Männerrunde um Dolores gebildet. Und alen Dienstes im Haus St. Josef, vorstellen. welche elementare Frage wurde bespro- chen??? Die, wie man Dolores am besten In einer geselligen Kaffeerunde kam ir- zubereiten könne? Im Ofen mit Füllung gendwann das Thema Tierhaltung – ins- oder auf dem Grill? Das Gespräch wurde besondere die von Nutztieren - auf. Frau natürlich mit einem Augenzwinkern ge- Maaßen erzählte uns, dass sie derzeit sehr führt. Jedoch können wir ohne Augen- viele Babyküken zu Hause habe. Natürlich zwinkern zugeben: Der Besuch der kleinen war dann schnell eine Einladung an die Küken war echt schön. ☺ kleinen Federfreunde ausgesprochen und in der darauffolgenden Woche durften wir Das Gute ist, dass Frau Maaßen fußläufig schon Mamahuhn Dolores und ihren gol- von uns entfernt wohnt und wir nun regel- digen Nachwuchs in unserer Einrichtung mäßig zu Besuch in den Garten kommen willkommen heißen. dürfen. Zu der Hühnerschar gesellen sich nun noch Enten und Entenküken. Mittler- Damit sich alle frei entfalten und wohlfüh- weile ist uns besonders der Erpel “Gustav“ len konnten, wurde das Treffen in unserem ans Herz gewachsen. Der hört nämlich auf Außenbereich abgehalten. Dolores war seinen Namen und kommt zum Kuscheln sehr schnell damit beschäftigt, die kom- an den Zaun. plette Anlage zu besichtigen und zu er- kunden (wahrscheinlich suchte sie leckere Unser Fazit: Kleinvieh darf bei uns gerne Würmchen), und die Kleinen wanderten Mist machen! (tvdb) von Hand zu Hand und benahmen sich wie kleine Besuchsprofis. Okay, an der Stelle müssen wir zugeben, dass das Thema Stu- benreinheit nicht immer zu 100 % klappte, aber...: Shit happens.☺ Die Bewohner, die nicht den Außenbereich unserer Einrichtung aufsuchen konnten, 12
Tagespflege Wassenberg Die Tagespflege „Am Waldrand“ stellt sich vor Gemeinsam dem Tag mehr Leben geben beim gemeinsamen Frühstück setzen wir uns auch nachmittags gerne zu den Gäs- Unsere Arbeit in der Tagespflege ist sehr ten, um ein wenig Konversation zu betrei- vielseitig. Sie umfasst pflegerische, medi- ben und gemeinsam zu überlegen, wie der zinische und im besonderen Maße auch Nachmittag gestaltet werden soll. Auch psychosoziale Aspekte und richtet sich an hier können wir auf eine Vielzahl von Mög- Menschen, die während des Tages eine auf- lichkeiten zurückgreifen, die wir anbieten merksame Fürsorge und Pflege benötigen. können, wie zum Beispiel: Gesellschafts- spiele, Gedächtnistraining oder Bastelar- Durch eine regelmäßige Tagesstruktur ver- beiten. Es darf sich jeder Gast individuell mitteln wir Sicherheit, Orientierung und entfalten, daher kommt es häufiger vor, Verlässlichkeit. Grundsätzlich gilt bei uns, dass mehrere Gruppen gebildet werden. dass jeder Tagespflegegast so in den All- Spiel, Spaß und Spannung stehen auch tag eingebunden wird, wie er das möchte. dann wieder an erster Stelle, aber auch ein Wir schaffen somit ein individuelles relati- partnerschaftliches Miteinander als Weg ves Wohlbefinden, fördern aber zeitgleich der Gestaltung von Gemeinschaft. Eigenständigkeit und soziale Teilhabe in Kommunikation und Interaktion. Jedes beendete Spiel und jede fertigge- stellte Bastelarbeit erfüllt die Gäste mit Wir beginnen den Tag frohgelaunt mit un- Freude und Stolz, und wenn am Ende des seren Gästen um 9 Uhr mit einem gemein- Tages unsere Gäste mit einem Lächeln im samen Frühstück. Nach dem Frühstück Gesicht unsere Einrichtung verlassen, er- informiert unsere Betreuungskraft in der füllt das wiederum uns mit Freude und Zeitungsrunde über das aktuelle Tagesge- Stolz! (mg) schehen. Anschließend motiviert sie unse- re Gäste zum Frühsport. Die restliche Zeit bis zum Mittagessen um 12 Uhr füllt sie mit einem umfassenden, ständig wechselnden Tagesprogramm. Nach dem Mittagessen beginnt die soge- nannte Mittagsruhe, in der es unseren Gäs- ten freisteht, ob sie sich in gemütlichen Ruheräumen ausruhen möchten oder bei schönem Wetter den Mittag auf unserer Herr Fritz Grothmann (li.) und Herr Terrasse genießen möchten. Um 15 Uhr Manfred Gerling speilen leidenschaft- wird der Nachmittag mit Kaffee, Kuchen lich gerne im Stehen „Mensch ärgere und Kaltgetränken eingeläutet. So wie dich nicht“, denn sie sind mit ganzem Körper im Einsatz 13
Lebenserinnerungen Warum wähle ich und wie Noch ist nicht aller Wahltage Abend hat. Ob sie alles richtig macht, kann ich © Brigitte Fuchs nicht beurteilen. Aber: Wer macht schon alles richtig? Ich wollte kein Politiker sein. Die Wahl ist keine einfache Sache. Wenn So in der Öffentlichkeit und vor allem in Politiker reden, sind sie doch sehr über- der Kritik zu stehen ist bestimmt nicht ein- zeugend. Da fällt es oft nicht leicht, die fach. Auch Entscheidungen von landeswei- Zwischentöne zu erkennen. Es gilt also, ter oder sogar weltumfassender Reichweit genau hinzuhören. Und das ist gerade in zu treffen ist eine so große Verantwortung, der Politik schwer. Denn wenn man Po- die nicht jeder tragen kann und die ich litikern zuhört, haben sie alle ein wenig auch nicht jedem zutraue. recht. Es ist wichtig zu entscheiden in welche Richtung man mit welcher Par- Wenn mein Sohn mich zum Wählen abholt, tei gehen möchte. Und wer nicht wählt, werde ich auch dieses Jahr wählen gehen. muss hinnehmen, was kommt. Sonst nehme ich gerne das Angebot des Hauses wahr und wähle per Briefwahl.“ Frau Houppermanns erzählt: „Ich bin mir Auch Frau Rößler ist interessiert an den meiner Verantwortung bewusst. Und des- Wahlen: „Wenn ich nicht wähle, nehme ich halb bin ich Wählerin. Ich unterstütze mit auch keinen Einfluss auf das Ergebnis. Und meiner Stimme seit Jahren die gleiche Par- ich glaube, dass im Augenblick die Stimmen tei, weil ich glaube, dass sie fähige Leute der älteren Generation wichtiger sind denn 14
Lebenserinnerungen je. Wir werden an den Fehlern der Politik ge- messen. Ich wünsche mir ein Deutschland, in dem es friedlich und respektvoll zugeht. Ein Land, in dem Probleme diskutiert, und Lösungen friedlich gefunden werden. Ich möchte keine Partei an der Spitze unseres Staates, die unsere Demokratie gefährdet. Für mich ist es wichtig, dass der oder die Neue an der Regierungsspitze geradlinig und in der Bevölkerung akzeptiert ist. Und das nicht nur landesweit, sondern welt- weit. Man kann sagen, was man will, aber die Merkel hat zwar auch Fehler, aber noch vieles mehr richtig gemacht. Als Frau war sie bei den Regierungschefs der ganzen Welt angesehen und hat konsequent nach friedlichen Lösungen aller Konflikte ge- sucht. Ich gehe wählen in der Hoffnung, wählen, das können doch die Jüngeren dass ihrem Nachfolger oder ihrer Nachfol- machen? Doch dann erinnern mich mei- gerin das auch gelingt. ne politisch engagierten Kinder daran, wie wichtig das Wählen doch ist und dass jede Dabei ist die Briefwahl eine gute Alternati- Stimme zählt! Gerade als Frau ist es in eini- ve zum Wahllokal. Ich brauche keine Hilfe gen Ländern immer noch nicht selbstver- bei meinen Entscheidungen. Aber ich weiß ständlich, ein Wahlrecht zu haben. Hier in auch, wie viele Papiere mir zugeschickt wer- Deutschland gibt es das Wahlrecht für Frau- den und bin froh, dass es en seit 1918. Dank Arti- in unserem Haus Leute kel 20 des Grundgeset- gibt, die mich beim rich- zes kann jede und jeder tigen Ausfüllen und Ein- Wahlberechtigte aktiv an tüten unterstützen.“ (kj) der Demokratie mitwir- ken und mitbestimmen, Frau Moll aus dem Haus welche Partei den nächs- Am Waldrand in Wassen- ten Bundeskanzler / die berg ist gut informiert: nächste Bundeskanzle- „Schon wieder Wahlen? rin entsendet. Das lasse Manchmal frage ich ich mir nicht nehmen. mich, warum muss ich (hs) in meinem Alter noch 15
Mitarbeiter Unsere Teamleiter der ambulanten Intensivpflege Wir freuen uns sehr, dass wir im Jahre 2017 und seit September 2017 in der Intensiv- die Stelle der Teamleitung der Intensivpfle- pflege bei Kuijpers tätig. Die Verantwor- ge implementieren konnten. Sie ist eine Art tung, die wir täglich für unsere Patienten Wohnbereichsleitung, wie wir sie im klas- tragen, und die Zeit, die wir ihnen widmen sischen Altenheim vorfinden. Diese Stelle können, sind stets ein Anreiz gewesen, bietet den Mitarbeitern im Unternehmen mich in diesem anspruchsvollen Arbeits- mehr Aufstiegschancen und eine weitere bereich zu entfalten. Mitarbeiter durch Qualifizierung. Ebenfalls haben auch jun- Sozialkompetenz, Motivation und Vor- ge Kolleginnen und Kollegen die Möglich- bildfunktion, zu fördern und zu stärken, keit, sich mit dem Thema Menschenfüh- um ein starkes Team zu bilden, ist mein rung zu beschäftigen und entsprechende Anspruch. Durch eine gesunde Portion Erfahrung zu sammeln. Die Aufgaben der Willenskraft und Eigeninitiative, Ziele mit Teamleitungen sind sehr vielfältig. So sind dem Team und durch das Team zu verwirk- sie für die Dienstplangestaltung, Ersatzbe- lichen, hat mich dazu bewogen, mich für setzung, Teamgespräche, Beschaffung und die Teamleiterstelle zu entscheiden. (ck) Instandhaltung zuständig. In erster Linie sind sie jedoch direkter Ansprechpartner für ihre Mitarbeiter und Kunden. Wir möch- Mein Name ist Tjorven Ruff. Ich bin 33 Jah- ten Ihnen aus diesem Grund unsere Team- re alt. Und ich heiße Chantal Joerißen und leiter/-innen einem vorstellen. (ok) bin 27 Jahre alt. Beide sind wir seit 2016 bei den Pflegediensten Kuijpers beschäftigt. Ich heiße Anja Brug, bin 37 Jahre alt und seit Seit 2017 und 2018 haben wir die Aufgaben März 2013 in der Intensivpflege bei Kuijpers der Teamleitung in der Wohngemeinschaft tätig. Ich mag die täglichen Herausforde- Hückelhoven übernommen. Wir schätzen rungen in diesem speziellen Zweig unserer an den Pflegediensten Kuijpers das famili- Einrichtung und die Möglichkeiten, die uns äre Arbeiten und die flache Hierarchie. Die damit gegeben sind. Nach meiner Zeit als Führungskräfte schenken uns ausreichend Pflegefachkraft in der Intensivpflege wollte Vertrauen und geben uns Gestaltungs- ich mich mit der Weiterentwicklung meiner spielräume in unserer Arbeit. Sollten wir Kompetenzen neuen Aufgaben stellen und dennoch ein Problem haben, stehen sie das Team und die Intensivpflege unterstüt- uns mit Rat und Tat zur Seite. Wir haben zen und stärken. Die Arbeit mit dem Team lange darüber nachgedacht, ob eine Füh- und für das Team sowie die damit verbun- rungsposition überhaupt das Richtige für dene Verantwortung haben mich dazu be- uns ist. Einerseits ist es doch deutlich mehr wogen, mich als Teamleitung für das Team Belastung. Aber andererseits können wir stark zu machen. (ab) auch ganz bewusst bei Arbeitsprozessen des Unternehmens Einfluss nehmen. Wir Ich heiße Carmen Königs, bin 51 Jahre alt agieren als „Sprachrohr“ unserer uns anver- 16
Mitarbeiter trauten Mitarbeiter/-innen und können ak- tiv an der Teamzufriedenheit, Entwicklung und Gestaltung mitwirken. (cj, tr) Ich darf mich kurz vorstellen: Mein Name ist Chantal und ich bin 23 Jahre alt. Seit zwei- einhalb Jahren bin ich bei den Pflegediens- ten Kuijpers beschäftigt, und mir wurde bei der Einstellung versprochen, dass ich mich Anja (li.) und Carmen (re.) leiten den im Unternehmen fortbilden kann. Beruf- Wohnbereich „Justina“ der ambulanten liche sowie private Weiterentwicklung ist Wohngemeinschaft für Intensiv- und mir sehr wichtig. Seit einem Jahr bin ich beatmungspflichtige Patienten in nun bereits „Fachkraft für außerklinische Setterich Intensivpflege“ und leite seit einigen Mo- naten die Wohngemeinschaft „Eva“ in Set- terich. Ich freue mich sehr für mein Team und meinen Arbeitgeber tätig zu sein. (cp) Mein Name ist Saskia Wallraven, ich bin 25 Jahre alt, und für mich war in der Ausbil- dung schon klar, das Pflegedienste Kuij- pers ein Unternehmen ist, indem ich lange bleiben werde. Sehr tolle Fortbildungsan- gebote, ein Job mit Zukunft und ganz viel Tjorven (li.) und Chantal (re.) haben Zusammenhalt. Durch meine Fort- und die Teamleitung der WG in Weiterbildungen im Unternehmen konnte Hückelhoven übernommen ich mich für die Teamleitung qualifizieren und freue mich sehr, mit meiner Kollegin Chantal Prochnau das Team „Eva“ in Sette- rich zu unterstützen. Ich bin eine sehr le- benslustige Person, die viel Spaß an ihrem Beruf hat. Ich freue mich darüber, wenn ich mich weiterqualifizieren kann und bin den Mitarbeitern gerne ein Vorbild. (sw) Verantwortung ist eine Herausforderung, Chantal (li.) und Saskia (re.) arbeiten eng die Unternehmen und Mitarbeiter fördert. und freundschaftlich zusammen. Sie lei- den das Team der WG „Eva“ in Setterich. 17
Alten- und Pflegeheim Elisabeth, Lieck Endlich ein Stück Freiheit nen und genießt das Flair. Als sie dann noch Maria Dolls, eine ehema- lige Kollegin und Alltagsbegleiterin von Herrn Wittwer, treffen ist sein Glück perfekt. Lange waren unseren Bewohnern solche Ausflüge verwehrt, obwohl sie so wertvoll sind. Jetzt sind wir froh, dass endlich wieder ein Stück Freiheit möglich ist. Die nächsten attraktiven Angebote sind schon geplant. Damit die Bewohner und Bewohnerinnen im Haus Elisabeth in Lieck nicht leer ausge- hen, trifft hier der Eiswagen ein und klin- Der Zufall wollte diese Begegnung gelt die Leute zusammen. Herr Müller und Herr Quasten bestellen nicht nur für sich Nicht zu fassen, dass wir bereits seit über selbst, sondern auch für weitere Bewohner 18 Monaten unsere Bewohner vor Corona eine ansehnli- schützen müssen. Eine lange anstrengen- che Portion Eis de Zeit, in der Besuchsbeschränkungen und verteilen eingehalten werden mussten und das Le- sie. Rund ums ben still zu stehen schien. Haus, in der Sonne und an Umso größer ist die Freude von Herrn Witt- den schattigen wer, als Eva Funtsch, ihres Zeichens Alltags- Plätzchen, trifft begleiterin, ihm das Angebot unterbreitet, man nun Eis es- mal wieder das Ambiente eines Cafés zu sende Genießer genießen. Nach einem Arztbesuch neh- an. (kj) men die beiden die Chance war. Ein dickes Spaghettieis stillt nicht nur Herrn Wittwers Freiheitdrang. Da das Wetter kei- ne Wünsche offen lässt, sucht er sich ein schattiges Plätzen auf der Außenterrasse aus. Herr Wittwer fühlt sich sichtlich wohl und Frau Funtsch ist so begeistert, zu se- hen, wie er aufblüht. Er lässt sich verwöh- Eis erfrischt und erwärmt das Herz 18
Seniorenresidenz Am CarlAlexanderPark, Baesweiler Das Verzällche am CAP - „Hück mulle mer Platt“ „Hück mulle mer Platt“ findet eigentlich Da mussten die Gehirnzellen ordentlich ar- alle drei Wochen in unserer Stadtbücherei beiten. Da in unserem Ort viel für Tradition, statt. Momentan ist dies noch nicht mög- Kulturgut und Erinnerungspflege getan lich, also startete die Veranstaltung zur wird, legen wir am CAP großen Wert dar- Freude der Bewohner bei uns in der Ein- auf, dies weiterzuführen. richtung. Das bot vielen die Möglichkeit, daran teilzunehmen. Schnell waren lustige Zum Abschluss stimmten wir unser Stadt- Ameröllchen und Anekdötchen gefunden, lied an, welches den Bewohnern sehr zu über die wir herzlich „schwaten“ konnten. Herzen ging. Baesweiler ist eine ehemalige Zechenstadt Bosswiller Lied und unsere Einrichtung liegt nur einen Steinwurf vom ehemaligen Grubengelän- Ver send va Bosswiller de entfernt. Daher war die „Kull“, wie man On Bosswiller dat es schöön die Grube auf Plattdeutsch nennt, und alles Ver hant vol Buure drum herum ein beliebtes Gesprächsthe- On völl Bosswiller Töön ma. Jeder war in seinem Element. Manch Ver hant och Klütte einer las uns auch aus dem Baesweiler Ge- On ene Koeleböisch schichtsbuch (Bosswiller Platt) etwas vor. Dr Schönnste Vuerel däm ver naht Natürlich auf Platt. Auch der Bauernkalen- Dat is de Möisch der sorgte für herzliche Lacher. Es wurde begeistert applaudiert. Mit der Bei Begriffen wie „et Fisternöllche“ (Liebe- Bitte um baldige Wiederholung gingen wir lei), „de Paraplü“ (Regenschirm), „de Ap- fröhlich mit einem „Adie da“ auseinander. peltat“ (Apfelkuchen), „et Trottoir“ (Bürger- (ms) steig), „de Erpele“ (Kartoffeln), „de Mösch“ (Spatz) und vielen mehr wurden Erinne- rungen an vergangene Zeiten lebendig. Als der Begriff „Lotterbett“ fiel, wurde bei manchen hinter vorgehaltener Hand ge- tuschelt und gekichert. Das war wohl eine Umschreibung für ein Bett, in dem „fremd- gegangen wurde“, um es mal so zu formu- lieren. Ein kleines Quiz über unsere Stadt, über Ganz verschmitzt schaut Herr Vereine, Feste und bekannte Sehenswür- Skalecki drein. Für ihn ist Platt digkeiten durfte natürlich nicht fehlen. keine Fremdsprache. 19
Bedürfnisse des Älterwerdens Solange ich die Wahl habe, habe ich die Wahl Am 26. September sind Bundestagswah- Solange ich eine Wahl habe, sollte ich mich len und da ist jede Stimme gefragt. Sogar mit ihr auseinandersetzen und sie nutzen. die ältere Generation hat 1932 noch nicht Das gilt in allen Bereichen. selbst gewählt, aber als Kind die verhee- renden Folgen dieser Wahl getragen. Wahr- Jede Wahl, die ich treffe, bedeutet Freiheit, scheinlich ist das auch ein Grund dafür, Verantwortung und gleichzeitig ein großes dass sich diese Generation mehr für Politik Stück Selbstständigkeit. Selbstbestimmtes interessiert und es für wichtig erachten, Leben ist vor allen im Alter ein wichtiger ihr Kreuz an der richtigen Stelle zu setzen. Aspekt. Selbst unscheinbare Dinge bedür- Doch was, wenn das Wahllokal nicht mehr fen Entscheidungen von nicht zu unter- gut erreichbar ist? Briefwahl ist immer eine schätzender Bedeutung. Option. Was möchte ich heute gerne anziehen? Die Pflegedienste Kuijpers bieten in ihren Meine Entscheidung für das grüne Hemd, Einrichtungen Hilfe bei der Briefwahl an. die bunte Bluse gibt mir Selbstsicherheit. Keine Sorge, wir helfen nicht bei der Ent- Andere wissen nicht, dass die schwarze scheidungsfindung. Die Wahl ist und bleibt Bluse mich traurig stimmt. Privatsache. Meine Wahl, für den kleinen Spaziergang, Allerdings ist für viele ältere Menschen die motiviert mich für den restlichen Tag. An- Bürokratie rund um die Briefwahl eine un- dere spüren nicht, wie gut mir Bewegung überwindbare Hürde. Das Stellen der Wahl- tut und gönnen mir die Ruhe im Sessel. anträge ist schon eine Herausforderung. Auch die Kontrolle der Vollständigkeit der Meine Zustimmung zu einem Gespräch zugesandten Wahlunterlagen verlangt ein hat mich abgelenkt und mir Freude berei- wenig Konzentration. Nicht zuletzt das kor- tet. Andere können nicht ahnen, dass die rekte Ausfüllen der „Versicherung an Eides Zeitung für mich nicht so interessant ist statt zur Briefwahl“ und das vorschrifts- wie zwischenmenschlicher Kontakt. mäßige Kuvertieren der Papiere in die ver- schiedenfarbigen Briefumschläge sorgt oft Meine Auswahl beim Essen (Fleisch oder für Verunsicherung. Fisch, Gemüse oder Salat, Kartoffel oder Kartoffelpüree) überlege ich mir genau. Mit Unterstützung meistern die Bewohner Andere kennen meinen Geschmack nicht. der Alten- und Pflegeheime Kuijpers diese Hürden bequem. Sie sind erleichtert. Und Theoretisch sind das ganz simple Entschei- vor allen Dingen haben sie das befriedi- dungen, die aber enorme Auswirkungen gende Gefühl, ihrer Verantwortung ge- haben können, wenn sie andere für mich recht geworden zu sein. treffen. 20
Helgas Ecke Ich war schon immer temperamentvoll. Als Kind war ich kaum zu halten. Meine Mutter wollte mich lieber im Haus beschäftigen. Aber nicht mit mir. Ich bin einfach abgehauen. Statt zu kochen oder Wenn ICH mich selbst für etwas entschei- zu stricken, kletterte ich lieber auf Bäume. Und das de, treffe ich schlussendlich auch immer Klettern hat mich nie ganz losgelassen. die Wahl gegen etwas anders. Aber es ist Ich liebe die Natur. Bei einem Spaziergang durch MEINE Wahl. den Wald kann ich mich total entspannen. Wenn die Vögel zwitschern, bleibe ich stehen und höre Im Alter können von mir getroffene Ent- ihnen zu. Ich singe sogar selbst, wenn ich mich al- scheidungen anderen helfen, ihre Ent- leine fühle. Singen ist einfach meins. scheidungen zu treffen. Ich habe z. B. die Ein besonderes Erlebnis ist es, einen Berggipfel zu Wahl, meinen Kindern Entscheidungen erklimmen. Wandern immer bergauf ist anstren- abzunehmen. Noch bin ich nicht so sehr gend, verspricht aber ein kaum zu überbietendes alt. Trotzdem habe ich Vorsorge getroffen. Erfolgserlebnis. Meine Freunde waren zu bequem Ich habe mich in Absprache mit meinem dazu. Deshalb ging ich meistens alleine. Ich bin Sohn dafür entschieden, dass er mich in nicht nur gewandert, sondern sogar geklettert. gesundheitlichen und geschäftlichen Din- Das war abenteuerlich. Wo findet meine Hand gen vertreten darf, wenn ich nicht mehr den nächsten Halt. Wo finden meine Füße siche- dazu in der Lage sein sollte. Aber ich habe ren Tritt. Das war spannend und hat sich lebendig darüber hinaus dafür gesorgt, dass er in angefühlt. Gesichert war ich nicht. Ich habe nie meinem Sinne handelt. Das setzt Vertrau- daran gezweifelt, dass ich das kann. Ich habe mir en voraus und bedeutet Verantwortung. gesagt: „Probiere es einfach“, und es hat geklappt. Am wichtigsten ist mir aber, dass meine Das war toll. Ich durfte nur nicht nach unten gu- Kinder keine Entscheidungen treffen müs- cken. Bei meinen Bergwanderungen war ich da- sen, die Kinder nicht treffen sollten. Egal, von fasziniert, wie sich von Schritt zu Schritt die wie alt sie sind. Mit meiner Entscheidung Perspektive ändert. Je höher ich kam, desto mehr schütze ich sie ein letztes Mal. Weitblick bekam ich. Das hatte auch Einfluss auf meine Gedanken. Von Höhenmeter zu Höhenme- Ich würde gerne in meinem Zuhause alt ter ließ ich mehr Ballast abfallen und erreichte er- werden und dort sterben. Wer will das leichtert mein Gipfelziel. Und das Ankommen ist nicht? Sollte das nicht möglich sein, möch- Freiheit pur, Freude und Selbstbestätigung. Ein te ich wenigstens in Würde sterben kön- Ziel zu erreichen ist ein wundervolles Gefühl. Die nen. Ich habe aufgeschrieben, wie ich mei- ganze Welt lag mir zu Füßen. Man schaut über die ne letzte Zeit erleben möchten. Wünsche, Dinge. die in meiner Vorsorgevollmacht und mei- Auch der Abstieg hat etwas Gutes. Zwar geht das ner Patientenverfügung aufgeschrieben ständige Abwärts in die Knie, aber deshalb muss sind, kann ich jederzeit anpassen, und ich man einen Gang runterschalten, um die Gelenke hoffe, sie werden im Notfall respektiert. zu schonen. Dabei lernte ich: Gemütlich Solange ich eine Wahl habe, habe ich die kommt man auch Wahl. (kj) ans Ziel. Das Leben ist eine Bergwanderung. (kj) 21
Seniorenresidenz Am CarlAlexanderPark, Baesweiler Ein Ort zum Gedenken Es weht der Wind ein Blatt vom Baum, ist im Laufe der Jahre eine Trauerecke ent- von vielen Blättern eines, standen, die von Jahr zu Jahr immer weiter- dies eine Blatt, man merkt es kaum, gewachsen ist. Es wurde die Wandfarbe in denn eines ist ja keines. unserer Gedenkecke neu gestaltet, sodass dieser Bereich würdevoll vom restlichen Doch dieses Blatt allein, Raum getrennt ist. war Teil von unserem Leben, drum wird dies Blatt allein, Ein Wandbild, das den Abschied vom Le- uns immer wieder fehlen. ben darstellt, ist in einer intensiven Phase der Begleitung eines Menschen auf seinem (Rainer Maria Rilke) letzten Wege entstanden. Das Bild lässt uns immer wieder an unsere Bewohner den- Den Verlust eines geliebten Menschen ken, mit denen die Mitarbeiter vom Haus tragen die Angehörigen am schwersten. Sie kannten ihn am besten. Doch dieser Mensch, der seine letzte Reise angetreten hat, war noch so viel mehr, als sie wissen. Er war Mitglied einer besonderen Gemein- schaft und in dieser Gemeinschaft hinter- lässt er eine Lücke aber auch Spuren. Das Thema Trauer ist für viele angstbesetzt und wird gerne umgangen. Dennoch ist es wichtig, der Trauer Raum zu geben. Nicht nur seelisch. Das Team des sozialen Dienstes hat sich von Beginn an mit dem Sterben und der damit verbundenen Trauer auseinander- gesetzt. Wie und wo kann die Trauer der Mitbewohner, Angehörigen und auch der Mitarbeiter einen würdigen Platz erhalten? So sind mehrere kleine Bereiche entstan- den, die zum Erinnern und Verweilen einla- den. Im Eingangsbereich ist ein Kondolenz- Am CarlAlexanderPark so viel Zeit und buch zu finden in dem unsere verstorbenen Freude geteilt haben. Bewohner verewigt sind. Dort wird unserer Verstorbenen gedacht. Im Therapieraum 22
Seniorenresidenz Am CarlAlexanderPark, Baesweiler In einem liebevoll gestalteten Erinnerungs- rem Gedenkbereich. buch wird jedem Bewohner und jeder Be- wohnerin, der/die von uns gegangen ist, Während eines regelmäßigen Trauerkrei- mit Bild und Schrift ein kleines Denkmal ses gedenken wir zusammen mit Angehö- gesetzt. Zusätzlich wird der Name des Ver- rigen, Mitarbeitern und Bewohnern unse- storbenen, der Verstorbenen auf einem rer Verstorbenen. Aufgrund der Pandemie Stein verewigt und in einem großen Erin- ist dies momentan leider nicht möglich. nerungsglas abgelegt. Deshalb sieht der soziale Dienst es als be- Ist ein Bewohner von uns gegangen, wird sondere Aufgabe an, diesen Bereich un- im Wohnbereich mit einem kleinen Licht serer Einrichtung für einen Moment des und einem Bild an ihn oder sie erinnert, Verweilens und Innehaltens noch einmal sofern dies im religiösen Glauben des Ver- zu überarbeiten. So werden wir in naher Zukunft einen Raum gestalten, der zur Be- sinnung einladen soll. Ein Rückzugsort der Ruhe soll entstehen. Ein Baum der Erinne- rung, dessen Blätter mit den Namen der Verstorbenen versehen werden, wird ent- stehen. So geraten uns wichtige Menschen nicht in Vergessenheit, sondern bleiben in unserer Mitte. Gerade weil Verlust, Trauer und Schmerz zu den schweren Themen des Lebens ge- hören, ist es umso wichtiger, einen Ort zu schaffen, der trauernden Mensch den Raum und die Zeit schafft, zu begreifen, zu verarbeiten und sich zu verabschieden. In der Trauer stehen Mitarbeiter und Bewoh- ner sich gegenseitig zur Seite. (jf+ms) „Von guten Mächten wunderbar gebor- gen, erwarten wir getrost was kommen mag. Wir sind mit euch am Abend und storbenen gewünscht ist. Ebenfalls wird am Morgen. Und ganz gewiss an jedem ein Licht in einer Laterne vor dem Bewohn- neuen Tag.“ erzimmer erleuchtet. Laterne und Bild des Verstorbenen finden später Platz in unse- (Frei nach Dietrich Bonhoeffer) 23
Pflegeberatung Rund ums Thema Patientenverfügung Werde ich im Notfall nicht mehr versorgt, Was ist eine Patientenverfügung? wenn ich eine Patientenverfügung habe? In einer Patientenverfügung kön- Dieser Gedankengang findet sich bei genauerem nen Sie schriftlich für den Fall Ihrer Nachfragen tatsächlich in vielen Köpfen wieder. Entscheidungsunfähigkeit im Vo- An der Stelle muss betont werden, dass selbstver- raus festlegen, ob und wie Sie in ständlich Menschen mit Patientenverfügung im bestimmten Situationen ärztlich Notfall genauso versorgt werden wie Menschen behandelt werden möchten. ohne Patientenverfügung. Erst im weiteren Be- Das Gesetz definiert die Patien- handlungsverlauf kommt dann die Patientenver- tenverfügung als schriftliche Fest- fügung ins Spiel, damit den Wünschen des Be- legung einer volljährigen Person, troffenen individuell entsprochen werden kann. ob sie in bestimmte, zum Zeit- punkt der Festlegung noch nicht Es gibt jedoch eine Ausnahme: Wenn ein Patient unmittelbar bevorstehende Un- eine eindeutige und schnell erkennbare Patien- tersuchungen ihres Gesundheits- tenverfügung mit sich trägt, die jegliche Wieder- zustands, Heilbehandlungen oder belebungsmaßnahmen ablehnt, dann dürfen ärztliche Eingriffe einwilligt oder Ärzte keinerlei Reanimation versuchen. sie untersagt (§ 1901a Absatz 1 des Bürgerlichen Gesetzbuchs – Ist es kompliziert, eine Patientenverfügung zu BGB). Sie können die Patienten- erstellen? verfügung auch um Bitten oder bloße Richtlinien für eine Vertre- Sie glauben gar nicht, wie einfach das ist. Es gibt terin oder einen Vertreter sowie mittlerweile zig Plattformen, auf denen man ganz für die behandelnden Ärztinnen unkompliziert entsprechende Muster von Patien- und Ärzte und das Behandlungs- tenverfügungen erhält, die man individuell an- team ergänzen. Zudem kann es passen und nach seinen Bedürfnissen um model- sinnvoll sein, auch persönliche lieren kann. Falls Sie nicht ganz so internetaffin Wertvorstellungen, Einstellungen sind, gibt es die Möglichkeiten, solche Vorlagen zum eigenen Leben und Sterben im Bürgerbüro der Städte zu bekommen. und religiöse Anschauungen als Ergänzung und Auslegungshilfe Sie sollten sich Zeit für so eine Erstellung nehmen, Ihrer Patientenverfügung zu schil- da Sie sich über viele Dinge durchaus Gedanken dern. machen müssen. Quelle: Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Übrigens: Eine Patientenverfügung ist selbstver- ständlich ohne notarielle Beglaubigung gültig. 24
Pflegeberatung Muster http://bestattungsplanung.de/ 25
Alten- und Pflegeheim St. Josef, Erkelenz Kreativität kennt keine Grenzen In den ver- auch in unserer Cafeteria einen schönen gangenen Platz und verlieh unserer “Innenparty“ ein Wochen und schönes Flair. Monaten haben wir Gemeinsam haben wir das Fest genossen. es uns zur Die fruchtigen Cocktails, die sommerliche Aufgabe ge- Hintergrundmusik und die leckeren Snacks macht, ge- waren dabei natürlich auch förderlich, um meinsam mit eine schöne Atmosphäre zu schaffen. den Bewoh- Mal schnell beim Basteln nern unsere Auch unsere Dekoration für die Wohnbe- über die Schulter Einrichtung reiche haben wir gemeinsam entworfen geschaut zu verschö- und gestaltet. Jeder Eingang zu den Auf- nern. enthaltsräumen ziert nun ein Birkenstock, der individuell mit Taftstoff und selbst Ge- Geschäfte mit Dekorationsartikeln gibt es basteltem geschmückt wurde. mittlerweile wie Sand am Meer. Wir haben uns jedoch dazu entschieden, dass wir sel- Die nächsten Projekte stehen auch schon ber kreativ werden möchten, damit unsere in den Startlöchern und eine Mitarbeiterin Dekoration auch unsere eigene „Persön- des sozialen Dienstes möchte sich nun ge- lichkeit“ unterstreicht. meinsam mit den Bewohnern an die Näh- maschine So konnten wir gemeinsam mit unseren Be- setzen. wohnern die Gartenparty vorbereiten. Ge- meinsam wurde maritimer Tischschmuck Vor allem erstellt, Plakate wurden gemalt und Wim- unsere Da- pelketten zugeschnitten. men haben schon viele Die Begeisterung bei der gemeinsamen Ideen, die Vorbereitung war sehr groß und jeder sie gerne brachte seine Fähigkeiten und Fertigkeiten umsetzen für eine gelungene Festivität ein. Unsere möchten. geplante Gartenparty wäre dann kurz vor So kann un- knapp fast ins Wasser gefallen, da der an- ser Haus haltende Regen nicht unbedingt förderlich immer schö- Für uns gilt: für einen Aufenthalt im Freien war. Jedoch ner werden. Selbstgemachtes kommt haben wir uns den Spaß nicht verderben (tvdb) von Herzen. lassen und die selbst gestaltete Deko fand 26
Alten- und Pflegeheim Am Waldrand, Wassenberg Sommerfest im Haus Am Waldrand dann Benno, unseren Casanova der Berge, begrüßen. Besonders von unseren Bewoh- nerinnen wurde er freudig erwartet. Da er schon seit vielen Jahren unsere Festivi- täten musikalisch unterstützt, gehört er quasi schon mit zur Kuijpers-Familie. Aus diesem Grund bekam er dann auch ein Kui- jpers-Shirt überreicht. Wie immer bei sei- nen Auftritten hier im Haus war die Stim- mung ausgezeichnet. Es wurde getanzt, geschunkelt, gelacht und mitgesungen. Auch einige Anekdoten von früheren Fest- Bei guter Stimmung, sommerlichen lichkeiten wurden ausgetauscht und be- Gerüchen in der Nase und köstlichem lacht. Zum Kaffee fuhr dann der Kuijpers- Geschmack im Gaumen eigene Eiswagen vor. Mit verschiedenen lässt es sich gut leben Eissorten und Saucen bestückt, konnte je- der sein individuelles Eis zusammenstellen. Traditionell fand in unserem Haus unser all- Gegen 17 Uhr klang das Fest langsam aus. jährliches Sommerfest statt. Auch der „Wet- Alle Beteiligten waren sich einig: Es war ein tergott“ meinte es an diesem Tag sehr gut tolles Fest! mit uns: Bei angenehmen 25 °C und Son- nenschein konnte nichts mehr schiefge- An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön hen. Im letzten Jahr musste das Fest leider an alle Helfer/-innen. Ohne Euch wären sol- pandemiebedingt ausfallen. Umso mehr che Feste nicht durchführbar. (hs) fieberten unsere Bewohner/-innen diesem Sommerfest entgegen. Früh morgens wurde die Terrasse des Hau- ses vorbereitet. Ein Pavillon wurde aufge- stellt, Tische, Bänke und Stühle gerückt und sommerlich dekoriert. Um Punkt 11 Uhr ging es los. Der Grill wurde angezün- det und die ersten kühlen Getränke verteilt. Grillwürstchen, Nackensteaks, Putensteaks und Bauchfleisch dazu Salate, Stangen- brot, Kräuterbutter und Tsatsiki gab es zum Mittagessen. Jeder konnte nach Lust und Durch seine zünftige Laune schlemmen. Um 14 Uhr durften wir Musik versetzte der Casanova der Berge unser Wassenberg in die Alpen 27
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