Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes April 2014 Jahrgang 66 www.tjv.at

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Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes April 2014 Jahrgang 66 www.tjv.at
Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes
April 2014 • Jahrgang 66 www.tjv.at
Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes April 2014 Jahrgang 66 www.tjv.at
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Inhalt

   4                                                                                                              6
                                                                                                                  NOTTÖTUNG
   SCHWARZWILDBEJAGUNG –                                                                                          VON WILD
   Die Mischung macht´s!

10 Büchertipps                                                              18 Mitteilungen der Geschäftsstelle                                         32 Jäger in der Schule
11 Beifreie Büchsenmunition                                                 20 Aus den Bezirken                                                         34 Foto des Monats April
12 Vortragsreihe: Prof. Dr. Beutelmeyer                                     26 Veranstaltungen                                                          35 Jagdhunde
13 Kolumne: Liebe macht blind, …                                            28 Aus den Revieren                                                         36 Offroad Spezial
14 Portrait: Hans Huber                                                     29 Jägerinnen                                                               37 Karikatur: Klavinius
16 Ein Weidmannsheil den Jubilaren                                          30 Vereine                                                                  38 Anzeigen
17 Kulinarium: Hirschgulasch                                                31 Kinder auf der Pirsch

                                                                                                                                                            Meinung
Aktion statt Agitation
Als Landesjägermeister und Vertreter von                                    gement einer Wildbiologin sind untrennbar
16.000 Besitzern der Tiroler Jagdkarte ist                                  mit der Modernisierung unseres Verbandes
es eine meiner Aufgaben, die Jagd und die                                   verbunden. Aus diesen und vielen weiteren
Jägerschat in eine gesicherte und tragfä-                                   Gründen wird die Vollversammlung über
hige Zukunt zu führen. Dazu gehört auch                                     eine Anpassung der Jagdkartengebühr zu
,die wirtschatliche Basis für eine moderne                                  entscheiden haben – dies nachdem in den
                                                                                                                                                               Dipl.-Ing. (FH)
und zukuntsorientierte Jagd zu schafen.                                     vergangenen Jahren weder eine Index- noch                                         Anton Larcher
Der Tiroler Jägerverband ist kein Sparver-                                  eine anderweitige Anpassung der Gebühr                                        Landesjägermeister
ein sondern muss sich den hemen unserer                                     vorgenommen wurde. Ich danke meinen
Zeit stellen. Vom Jungjäger bis zum Wild-                                   Vorstandskollegen und Bezirksjägermeis-
meister – eine umfassende Ausbildung ist                                    tern für diesen mutigen Schritt! Wir hätten
die wichtigste Basis für einen gesicherten                                  es uns leicht machen können und weiter                                      Wir kehren die Dinge nicht unter den Tep-
Weiterbestand der Jagd in Tirol. Eine mo-                                   statt Sacharbeit ideologische Gräben bezie-                                 pich, sondern gehen die Probleme an und
derne Aus- und Weiterbildungseinrichtung,                                   hen können, bei allen möglichen und un-                                     stellen uns der fachlichen und sachlichen
die Transparenz lebt, kann ein wesentliches                                 möglichen Gelegenheiten auf unsere Lieb-                                    Diskussion! Dazu gehört auch der Umgang
Signal sein, dass die Jägerschat einer nach-                                lingsgegner wortgewaltig schimpfen kön-                                     mit einer im Raum stehenden Novelle des
haltigen Zukunt entgegengeht. Andere                                        nen, um so vordergründig den Eindruck zu                                    Jagdgesetzes – hier wird es von meiner Seite
Herausforderungen wie eine ofenere und                                      erwecken, wir würden für die Jagd in Tirol                                  keine Zustimmung geben – ohne Rücken-
intensivierte öfentliche Kommunikation                                      arbeiten. Das aber, geschätzte Tiroler Jäge-                                deckung seitens der Vollversammlung des
oder die Positionierung unserer Geschäts-                                   rinnen und Jäger, ist nicht mein Stil und                                   Tiroler Jägerverbandes und intensive Ana-
stelle als Serviceeinrichtung oder das Enga-                                auch nicht der Stil des aktuellen Vorstandes:                               lyse im Vorfeld!                          ■

IMPRESSUM: JAGD IN TIROL · Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes. Herausgeber und Medieninhaber (Verleger): Tiroler Jägerverband, Adamgasse 7a, 6020 Innsbruck, Tel. 0512-57 10 93, 0800/244 177,
Fax 0512/571093-15, E-Mail: info@tjv.at, Schriftleitung: Dipl.-Ing. (FH) Anton Larcher, Mag. Martin Schwärzler, Layout: Bernhard Feurstein. Hersteller und Anzeigenverwaltung: Bezirksblätter Tirol GmbH, Eduard-Bodem-Gasse 6,
6020 Innsbruck, Tel. 0512-320 4111, Fax 0512-320 720, E-Mail: jagd@jagdintirol.com. Redaktion: Geschäftsstelle TJV. Anzeigen: Sonderprodukte, www.facebook.com/Sonderprodukte. Produktion &
Bildbearbeitung: Evelyn Schreder, „Jagd in Tirol” wird an alle Mitglieder des Tiroler Jägerverbandes kostenfrei abgegeben. Sie ist eine Fachzeitschrift, welche die behördlichen Kundmachungen und Verlautbarungen zu
veröffentlichen hat und zusätzlich über grundsätzliche Fragen und aktuelle Ereignisse auf dem Gebiet des Jagdwesens, des Naturschutzes usw. informiert. „Jagd in Tirol” erscheint am Monatsanfang. Redaktionsschluss ist der
10. des Vormonats. Für unverlangte Manuskripte und Bilder wird keine Verantwortung übernommen. Namentlich oder mit Kürzel gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung von Redaktion und Herausgeber wieder.

JAGD IN TIROL 04/2014                                                               Titelfoto: Katharina Hetzenauer; Fotos Seite 3: Klaus Schneider                                                                               3
Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes April 2014 Jahrgang 66 www.tjv.at
Fachartikel

    Schwarzwildbejagung
    Die Mischung macht’s!
    Eine der wichtigsten Voraussetzungen, um das Schwarzwild erfolgreich zu bejagen, besteht darin
    es ausreichend zu kennen. Nicht nur das Verhalten der Tiere ist dabei wichtig, sondern auch deren
    Sinne sollten für eine effiziente Bejagung unbedingt beachtet werden.

    S
          chwarzwild ist sehr anpassungsfä-     zunutzen. Über eins ist sich mittlerweile    Grundvoraussetzungen, vor allem in Be-
          hig und lernt schnell in Bezug auf    zumindest ein Großteil der Jäger einig:      reichen mit kleinem Revier oder dort, wo
          Gefahr und Sicherheit. Dieses Wis-    Die zahlenmäßige und räumliche Ent-          Feld- und Waldreviere aufeinanderstoßen.
    sen sollten wir uns zu Nutze machen und     wicklung der Schwarzwildbestände muss           Bei den zur Verfügung stehenden mög-
    auch aus unseren Erfahrungen lernen. Ei-    gestoppt werden und dafür müssen wir         lichen Maßnahmen stellt sich auch immer
    ne Jagdstrategie so lange umzusetzen, bis   die Schwarzwildbestände reduzieren. Dies     wieder die Frage: Jung vor Alt? oder Alt vor
    sie aufgrund irgendeines kleinen Fehlers    kann jedoch nicht kleinräumig auf weni-      Jung? Inzwischen hat sich jedoch unter Be-
    nicht mehr von dementsprechendem Er-        gen hundert Hektar passieren. Die Reviere    achtung des Tierschutzes und der Waidge-
    folg gekrönt ist, macht somit wenig Sinn.   müssen sich zusammenschließen und ge-        rechtigkeit (Muttertierschutz) die Erkenntnis
    Vielmehr sollten wir die Möglichkeit nut-   meinsam (auf mehreren tausend Hektar)        durchgesetzt, dass der Abschuss führender,
    zen, die uns zur Verfügung stehenden        mit geeigneten Methoden das Schwarz-         jedoch nicht mehr säugender Bachen einen
    jagdlichen Möglichkeiten optimal aus-       wild konsequent bejagen. Dies ist eine der   entscheidenden Beitrag zur Bestandesreduk-

4                                                             Foto: Klaus Schneider                                     JAGD IN TIROL 04/2014
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tion leistet und auch die Bejagungseizienz        ebenfalls leichter noch während der Jagd zu
deutlich erhöht, da die erfahrenen Stücke zur     erlegen. Die Freigaben sollten bei solchen
Gefahrenvermeidung fehlen. Dabei sollte je-       Jagden nicht eingeschränkt werden, da dies
doch nicht außer Acht gelassen werden, dass       die Eizienz erheblich reduzieren kann und
ebenfalls die Frischlinge scharf zu bejagen       somit für die Reduktion des Bestandes nicht
sind, denn auch sie werden in Zukunt an der       zielführend ist. Zugleich ist der Grundsatz
Reproduktion teilnehmen. Diese Vorgehens-         der Großräumigkeit zu beachten, dabei wird
weise auf die uns zur Verfügung stehenden         sich in der Praxis immer wieder auf Flächen-
Jagdmethoden angewendet könnte erfolgs-           größen zwischen 500 und 2000 ha bezogen.
versprechend sein und unsere Schwarzwild-            Ein weiterer nicht uninteressanter Punkt
bestände dezimieren.                              ist die Bejagung mittels Saufängen (Frisch-
   Das Ganze ist jedoch leider nicht so ein-      lingsfängen). Diese können in Waldgebieten
fach, wie es sich anhört, denn wir sprechen       sehr eizient zur Frischlings- und Überläu-
hier nicht von einem Populationswachstum          ferbejagung eingesetzt werden. Erfahrene
wie beim Rotwild, sondern von einer Be-           ältere Stücke werden selten gefangen bzw.
standeszunahme, welche durchschnittlich           können diese auch durch dementsprechende
zwischen 200 und 300% liegt. Somit wird           Vorrichtungen (Frischlingsfängen) davon
schnell klar, dass alleine für das Halten eines   abgehalten werden, die Fangeinrichtung zu
Bestandes (weder Zu- noch Abnahme) ein            betreten.
Abgang von 2/3 bis 3/4 des Sommerbe-                 In Gebieten mit großen landwirtschat-
standes von Nöten ist. Um den Bestand zu          lichen Flächen ist die Zusammenarbeit zwi-
reduzieren, muss dieser also noch deutlich        schen Jagd und Landwirtschat sehr wichtig.
darüber liegen.                                   Denn durch Absprachen können Schuss-
                                                  schneisen zwischen Wald und landwirt-
                                                  schatlichen Flächen freigehalten werden
Jagdliche Möglichkeiten                           sowie bei der Ernte sogenannte Erntejagden
Welche Methoden sind nun geeignet, um die         (Abstellen der Schützen bei Ernte) durch-
Bestände erfolgreich zu reduzieren? Wie ein-      geführte werden. Eine Kombination aller
gangs schon erwähnt, die Mischung macht´s.        angeführten Methoden und Maßnahmen,
Zum einen gibt es die Jagd an der Kirrung.        angepasst an die jeweiligen Revierverhält-
Hier ist jedoch Vorsicht geboten, denn vie-       nisse, wäre somit die optimalste Lösung des
lerorts war und ist der Nahrungseintrag           Schwarzwildproblems.
durch das Kirrmaterial so hoch, dass mehr
Wildschweine zusätzlich den Winter überle-
ben, als Schweine an der Kirrung geschossen       Problematik und Folgen                                                                                                   VX-R 3-9x50
werden. In diesem Fall ist die Kirrung kon-       Das größte Problem bei der Umsetzung die-                                                                      FireDot Leuchtabsehen
traproduktiv (vor allem in Fehlmastjahren).       ser Methoden und Maßnahmen ist jedoch                                                                                      UVP   € 976,-
Dennoch liefert diese Jagdart einen nicht         nicht das Wissen darüber, sondern der Wille,
unbedeutenden Anteil der Schwarzwildstre-         auch liebgewonnene alte Gewohnheiten fal-                 Für Jagd- und Sportoptiken ist jeder Einsatz im Feld
cke und leistet in Maßen und richtig durch-       len zu lassen und zudem die Zeit, denn die                eine Bewährungsprüfung – raue und wechselhafte
geführt einen entscheidenden Beitrag zur          Reduktion der Schwarzwildbestände erfor-                  Witterung, unwegsames Gelände, der starke
Reduktion.                                        dert sehr viel Zeit und Einsatzbereitschat der            Rückschlag einer Büchse… Empfindliche Technik
   Die zweithäuigste Jagdart auf diese Scha-      jeweils zuständigen Jägerschat. Gelingt die               ist hier fehl am Platze. Deshalb absolvieren unsere
                                                                                                            Optiken das härteste Testprogramm der Branche.
lenwildart stellt die Bewegungsjagd im            Reduktion der Bestände jedoch nicht, werden
                                                                                                            Erst dann betrachten wir sie als würdige Begleiter für
Herbst/Winter dar. Hier kommen die Er-            diese weiter ansteigen, bis sie ihre Lebens-              Ihre Jagden und Wettbewerbe. Und deshalb können
fahrungswerte der alten Bachen zum Tra-           raumkapazität erreicht haben. Da Schwarz-                 Sie sicher sein, dass sich Ihre Investition auszahlt,
gen, denn diese kennen das Spiel schon und        wild jedoch ein Allesfresser und zudem sehr               wann immer Sie auf Ihr Leupold zurückgreifen.
versuchen entweder bereits beim Einfahren         anpassungsfähig ist, ist diese Kapazität noch             Überzeugen Sie sich selbst –
der Autos ins Jagdgebiet dieses so schnell        lange nicht erreicht. Die Folgen wären jedoch             sehen Sie unsere Testvideos im Internet:
wie möglich zu verlassen oder sie sitzen in       erhebliche Schäden in der Landwirtschat                   Leupold.com/rugged
den Dickungen fest und lassen sich selbst         und die Gefahr von Tierseuchen wie die Au-
durch Hunde und Treiber nur schwer spren-         jeszkysche Krankheit oder die Europäische
gen. Werden jedoch relativ viele erfahrene        wie auch Afrikanische Schweinepest. Letz-
Bachen vor den Bewegungsjagden auf den            tere ist bereits auf dem Vormarsch und wird
Ansitzjagden schon geschossen, dann fehlt         mit Sicherheit auch in absehbarer Zeit den
diese Erfahrung und oben genannter Efekt          deutschsprachigen Raum erreichen.           ■
kommt zum Tragen. Ebenso gilt der Grund-                                       DI Miriam Traube
satz Alt vor Jung während der Jagd, denn
                                                                                               Literatur:
nach Erlegung der führenden Bache sind die                   Bei Interesse kann eine Literaturliste beim
Frischlinge bzw. Überläufer führungslos und                  Tiroler Jägerverband angefordert werden.

                                                                                                                         Der aktuelle Leupold Katalog in Deutsch –
JAGD IN TIROL 04/2014                                                                                                  fragen Sie Ihren Fachhändler oder Tel. 06274 / 200 70 - 0
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Fachartikel

    Nottötung von Wild
    Die Nottötung als Fangschuss, Knicken, Abfangen oder ähnliche Maßnahme, ist für jeden Jäger
    eine Ausnahmesituation, in der er aber richtig handeln muss, um dem Tier unnötige Schmerzen
    und Leiden zu ersparen. Univ. Doz. Dr. Armin Deutz gibt einen Überblick über verschiedene
    Notsituationen und empfiehlt dafür situationsangepasstes Handeln.

    Notsituationen                                  sehen. Die Annäherung eines Menschen an      indungs- und Wahrnehmungslosigkeit),
    Situationen, die eine Nottötung fordern, er-    ein luchtunfähiges Tier verursacht Leiden    wie er bei Schlachttieren durch den Bol-
    geben sich nicht nur bei angeschossenem         und Angst. Zuschauer sind auch aus die-      zenschuss bzw. eine Elektro- oder Kohlen-
    Wild, sondern häuig auch nach Verkehrs-         sem Grund möglichst wegzuschicken bzw.       dioxydbetäubung herbeigeführt wird und
    unfällen mit Wild oder nach sonstigen Ver-      anzuhalten, einen entsprechenden Abstand     der Tod erst durch den Entblutungsschnitt
    letzungen sowie bei schwer krankem und          einzuhalten, bei Verkehrsunfällen nötigen-   und den damit einhergehenden Sauer-
    entkrätetem Wild, wie es sich ot im Zuge        falls unter Mithilfe der Polizei.            stofmangel im Gehirn eintritt. Der Schuss
    der Paratuberkulose ereignet. Weitere Fälle                                                  mit dem Bolzenschussgerät alleine wäre in
    ergeben sich nach Verfangen von Wild in                                                      vielen Fällen nicht tödlich – es wurden ja
    Zäunen und Gelechten oder Verletzungen          Wann ist ein Tier tot?                       auch zahlreiche Selbstmordversuche mit
    durch Mäh- und Erntemaschinen. Das Tö-          Die vier Zeichen des Todes/Verendens         Bolzenschussgeräten überlebt. Anders ist
    ten von verletztem oder schwer krankem          sind: kein Cornealrelex (bei Berühren        es bei einem Schuss aus Faustfeuer- oder
    Wild sollte unbedingt in den Jagdkursen ge-     der Hornhaut kein Lidschlag oder Wim-        Langwafen auf das Gehirn, bei dem das
    lehrt, in Prüfungsordnungen aufgenommen         pernzucken) und keine Atmung, Herzstill-     Projektil weiter in das Gehirn eindringt als
    und immer wieder an bereits erlegtem Wild       stand und vollkommene Erschlafung aller      der Bolzen des Bolzenschussgerätes und
    geübt werden. Prinzipiell hat die Tötung        Muskeln. Beim Reh öfnen/spreizen sich        bei Teilmantelgeschossen auch zu entspre-
    von Tieren von fachkundigen Personen            durch die Erschlafung der Muskulatur         chender Zerstörung des Zentralnervensys-
    und schonend durchgeführt zu werden –           beim Eintritt des Todes sehr aufällig die    tems führt. Wichtig für das Durchführen
    derzeit sind Jäger mit der Jagdprüfung allei-   Haare des Spiegels. Zu unterscheiden vom     eines Tötungsschusses ist das Wissen um
    ne nicht automatisch als fachkundig anzu-       Tod ist der Zustand der Betäubung (Emp-      den Sitz des Gehirnes.

6                                                                 Fotos: Klaus Schneider                                   JAGD IN TIROL 04/2014
Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes April 2014 Jahrgang 66 www.tjv.at
Fachartikel

                                                                                            Der gezielte Tötungsschuss
                                                                                            Jagdbüchsengeschosse sollen Wild aus
                                                                                            freier Wildbahn möglichst schlagartig tö-
                                                                                            ten. Dies wird einerseits durch die hohe
                                                                                            Geschwindigkeit der Projektile und ande-
                                                                                            rerseits durch verschiedene Geschosskon-
                                                                                            struktionen erreicht, die ihren Querschnitt
                                                                                            nach Autrefen auf den Wildkörper meist
                                                                                            schnell vergrößern und damit einen Groß-
                                                                                            teil der Geschossenergie an den Tierkörper
                                                                                            abgeben. Diese massive Energieabgabe ver-
                                                                                            ursacht bei Kammerschüssen eine hydro-
                                                                                            dynamische Schockwelle, bedingt durch
                                                                                            den hohen Wassergehalt des Organismus.
                                                                                            Die Schockwelle verursacht ein Herzkam-
Eines der Zeichen des Verendens ist der fehlende Cornealrelex.                              merlimmern und dieses ot gemeinsam
                                                                                            mit schweren Organverletzungen und Blut-
                                                                                            verlusten den Tod. Schüsse auf das Gehirn
Bemerkenswertes                               praxisfern abhandelten (es wurde z.B. ge-     oder das Rückenmark im Halswirbelsäu-
                                              fordert, dass das Kitz vor dem Entblutungs-   lenbereich wirken sofort tödlich. Schüsse
Tierschutzurteil                              schnitt mit einem Wagenheber o.ä. hätte       im hinteren Wirbelsäulenbereich führen zu
In Deutschland wurde im Jahre 2004 ein        betäubt werden müssen, oder dass die zahl-    Querschnittslähmungen.
Jäger mit einer Geldstrafe von 80 Tages-      reichen Passanten für einen Tötungsschuss        Zum Töten von verletztem oder schwer
sätzen verurteilt, weil er einem von einem    nur etwas zurücktreten hätten müssen), ist    krankem Wild ist grundsätzlich ein Fang-
Auto angefahrenen Rehkitz ohne vorherige      das Urteil bemerkenswert und sollte uns       schuss anzubringen (Ausnahmen siehe
Betäubung mit einem zu kurzen Messer          veranlassen, in ähnlichen Situationen über-   später). Für Fangschüsse hat Folgendes zu
versuchte, die Halsschlagadern zu durch-      legt und unter möglichster Schonung des       gelten: Das Tier muss sofort bewegungslos
trennen. Das Rehkitz zeigte starke Ab-        verletzten Tieres zu handeln. Allzu leicht    und die Augen/Lichter müssen starr und
wehrbewegungen und der Tod trat nach          kann in solch emotionsgeladenen Situati-      relexlos sein sowie die Atmung muss aus-
Zeugenaussagen erst nach über 2 Min. ein,     onen der „Helfer“ zum „Beklagten“ werden.     fallen. Diesen Anforderungen wird nur ein
was der Richter als eine weder weid- noch     Der Autor dieses Artikels war vor kurzem      Schuss auf das Gehirn oder das obere Hals-
tierschutzgerechte Tötungsart ansah, die      Gerichtssachverständiger in einem ähnlich     wirbelsäulendrittel gerecht. Das Gehirn
dem Rehkitz länger anhaltende, erhebliche     gelagerten Fall. Bei fachgerechter Durch-     trit man seitlich am Kopf in Mitte einer Li-
Schmerzen und Leiden zufügte (Aktenzei-       führung einer Nottötung von im Straßen-       nie zwischen Auge/Licht und oberem Ohr-/
chen: 40 Ds 4 Js 12475/04; Staatsanwalt-      verkehr verunfalltem Wild durch einen Jä-     Lauscheransatz, bei Schüssen von vorne am
schat Marburg). Obwohl der Sachver-           ger ist dies durchaus eine Imageplege für     Kreuzungspunkt zweier gedachter, gekreuz-
ständige und das Gericht diesen Fall etwas    die vielschichtigen Aufgaben der Jagd.        ter Linien zwischen Augen/Lichtern und
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    Ohren/Lauschern. Dabei ist auf den Auf-        wird eine Mindestenergie (E0) für einen            wird. Wenn irgendwie möglich, sind solche
    trefwinkel zu achten. Dieser sollte 80 – 90°   Gewehrschuss von 700 Joule und für ei-             Stücke dann mit einem Kopfschlag zu betäu-
    zum Stirnbein betragen, um eine optimale       nen Pistolen- bzw. Revolverschuss von 400          ben und durch einen Entblutungsschnitt zu
    tödliche Wirkung zu erzielen; beim Wild-       Joule, was Mindestkalibern von .22 Hornet          töten (Durchtrennen der beiden Halsschlag-
    schwein in der Mitte einer Linie über den      bzw. 9 mm Parabellum entspricht.                   adern im Bereich des Kehlkopfes). Bei Ge-
    Augen, aber mit leicht schrägem Einschuss-                                                        weih- oder Hornträgern sowie beim Wild-
    winkel (siehe Abbildung), in die Tellerge-                                                        schwein gibt es i.d.R. aber keine Möglichkeit
    gend oder in den Hinterkopf. Generell wird     Ausnahmen vom                                      für einen Kopfschlag. Der Herzstich hinterm
    die Größe des Gehirnes häuig überschätzt                                                          Blatt schräg nach vorne tötet bei nicht groß-
    und sein Sitz zu weit vorne am Gesichts-       Tötungsschuss                                      lächiger Öfnung des Herzens nur relativ
    schädel vermutet. Der Trägerschuss sollte      Ein Fangschuss als Mittel der Wahl darf nicht      langsam, ist aber bei Schwarzwild ot die ein-
    am Halswirbelsäulen-Kopfansatz seitlich        angebracht werden, wenn eine Gefährdung            zig durchführbare Entblutungsmethode. Das
    oder von hinten angebracht werden. Beim        von Menschen, Tieren oder Sachen gegeben           Entbluten sollte immer wieder bei bereits
    Trägerschuss von der Seite sind gute ana-      ist. Bei befestigter Straße darf keinesfalls ge-   erlegtem Wild geübt werden. Sollte das Be-
    tomische Grundkenntnisse erforderlich.         schossen werden (Gellergefahr), auch nicht,        schafen eines geeigneten Gegenstandes (z.B.
    Empfohlen für den Schuss auf das Gehirn        wenn das Wild von einem Hund gehalten              starker Stock, Pfahl) zur Betäubung zu lange
                                                                                                      dauern oder die Betäubung bzw. ein Schuss
                                                                                                      unmöglich sein, so ist zur Minimierung von
                                                                                                      Schmerzen und Leiden ein sofortiges betäu-
                                                                                                      bungsloses Entbluten vorzuziehen, bei dem
                                                                                                      beide Halsschlagadern mit einem scharfen
                                                                                                      Messer, günstigenfalls mit einem Schnitt, zu
                                                                                                      durchtrennen sind.

                                                                                                      Das Knicken
                                                                                                      Das Knicken, also der Stich zwischen das
                                                                                                      Hinterhauptloch und den ersten Halswir-
                                                                                                      bel in der Mitte einer zwischen den unteren
                                                                                                      Lauscheransätzen gedachten Linie, wird
                                                                                                      weitgehend als veraltete und nicht tier-
                                                                                                      schutzkonforme Methode angesehen, bei
                                                                                                      der sich Wild im Vergleich zu anderen Me-
                                                                                                      thoden mehr ängstigt und bei einem miss-
                                                                                                      lungenen Stich große Schmerzen ertragen
                                                                                                      muss. Knicken sollte man lediglich Stücke,
                                                                                                      die zwar noch Lebenszeichen (wie Atmung)
    Treffersitz von vorne und der Seite bei Reh- und Rotwild (Einschusswinkel 80 – 90°)               zeigen, das Haupt aber nicht mehr heben
                                                                                                      und auch sonst keine deutlichen Abwehr-
                                                                                                      bewegungen machen. In solchen Fällen ist
                                                                                                      auch ein Abfangen oder das Durchtrennen
                                                                                                      der Halsschlagadern möglich.

                                                                                                      Das Abfangen
                                                                                                      Ebenso wie das Knicken sollte das Abfan-
                                                                                                      gen nur ausnahmsweise erfolgen, wenn ein
                                                                                                      Fangschuss nicht möglich ist. Das Abfangen
                                                                                                      erfolgt durch einen Stich ins Herz mit einer
                                                                                                      ausreichend langen Klinge mit nach un-
                                                                                                      ten gerichteter Schneide und großlächiger
                                                                                                      Durchtrennung der Herzkammern. Wie
                                                                                                      das Knicken erfordert das Abfangen gute
                                                                                                      anatomische Kenntnisse und ausreichend
                                                                                                      Übung, denn auch hier sollte der erste Stich
                                                                                                      töten. Zusätzlich zu berücksichtigen sind
                                                                                                      beim Knicken und Abfangen ein entspre-
                                                                                                      chendes Verletzungsrisiko für den Durch-
                                                                                                      führenden.                                ■
                                                                                                                                    Armin Deutz

8                                                                   Fotos: Armin Deutz                                           JAGD IN TIROL 04/2014
Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes April 2014 Jahrgang 66 www.tjv.at
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     Steyr Mannlicher feiert heuer sein 150-Jahr-Jubiläum
     Mit einer Vielzahl von Neuerungen geht‘s erfolgreich in die Zukunft

                                                                     Waffenbau wurde. Gemeinsam                  schichte des Unternehmens. Erst
                                                      mit dem Waffentechniker Karl Holub entwickelte            1950 konnte die Produktion von Jagd-
                                                      er das Werndl-Holub’sche Hinterladegewehr,          waffen nach dem Mannlicher-Schönauer-
                                                      das 1867 zum Standardgewehr der österreichi-        System wieder aufgenommen werden. In den
                                                      schen Armee wurde. Die zwei namengebenden           folgenden Jahren entwickelte sich das Unter-
                          Sein Jubiläumsjahr begeht   Konstrukteure, Ferdinand Ritter von Mannlicher      nehmen wieder zu alter Stärke als Innovator
                         STEYR MANNLICHER ge-         und Otto Schönauer, schufen mit dem „Original       höchsten technischen Niveaus. Die Folge wa-
        treu seinem Motto „Innovation aus Traditi-    Mannlicher-Schönauer“ gleichsam die Büchsen-        ren Produkte wie das Steyr Mannlicher Jagdge-
     on“ nicht nur mit einem Blick auf seine ruhm-    Ikone des vergangenen Jahrhunderts.                 wehr, das Scharfschützengewehr SSG 69 oder
     reiche Vergangenheit, sondern auch mit einer     In der Zwischenzeit war die „Österreichische Waf-   das STEYR AUG, das unter dem Namen StG 77
     Vielzahl neuer Produktinnovationen: Von einer    fenfabriksgesellschaft“ zum weltweit führenden      zur Sturmgewehr-Ikone wurde mit seinem bis
     automatischen elektronischen Rückstellauto-
                                                      Waffenproduzenten aufgestiegen und belieferte       heute unerreichten Design.
     matik „RESET ACTION“ über die erste spezielle
                                                      Armeen in über 20 verschiedenen Ländern.
     „Bleifrei“ Waffe, neue Kunststoffschäfte für
     SM12 und CL II bis hin zu einem speziell für
                                                      Hindernisse als Herausforderung
     Schießkinos entwickelten Sicherheitstraining
     für Riegeljagden - um nur einige zu nennen.      Das Verbot der Waffenproduktion nach dem Er-
                                                      sten Weltkrieg führte zu einer zwischenzeitlichen
     Höchste Qualität und Innovation                  Verlagerung der Produktion auf Automobile un-
     Fußend auf einer Jahrhunderte alten Tradition    ter dem neuen Namen Steyrer Werke AG.
     des Waffenbaus, die bis ins 14. Jahrhundert      Nach Wiederaufnahme der Waffenproduktion
     zurückreicht, gründete der junge Büchsenma-      und der Fusion zur Steyr-Daimler-Puch A.G. er-
     cher Josef Werndl 1864 ein Unternehmen, das      folgte mit dem Anschluss Österreichs an Nazi-
     zum Grundstein einer Vielzahl von Hightech-      Deutschland die Zerschlagung des Konzerns
     Unternehmen unserer Gegenwart und die Hei-       sowie die Eingliederung in die Reichswerke Her-     Die beiden Pioniere – Ferdinand
     mat zahlreicher bedeutender Innovationen im      mann Göring ein weiterer Tiefpunkt in der Ge-       Mannlicher (li.) und Josef Werndl (re.)

                                                                                                          DIE NEUE
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1864                2014
150 JAHRE ZUVERLÄSSIGKEIT
Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes April 2014 Jahrgang 66 www.tjv.at
Büchertipps
                           HIRSCHJAGD - BAND III                                                           AUS DEN
                           MEHRSTANGENHIRSCHE, ALTE UND                                                    TAGEBUCHBLÄTTERN
                           URALTE ROTHIRSCHE AUS HEIMISCHEN                                                EINES ALTEN JÄGERS
                           REVIEREN
                           Wolfgang Schulte                                                                August Roland von Spieß

                           Hardcover, 336 Seiten,                                                          Hardcover, 272 Seiten,      € 19,95
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                           ISBN: 978-3-7888-1409-0                                                         ISBN: 978-3-7888-1578-3

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                           ANSPRECHEN                                                                      ANSPRECHEN UND
                           UND BEJAGEN                                                                     BEJAGEN
                           Manfred Fischer, Hans-Georg Schumann                                            Manfred Fischer, Hans-Georg Schumann

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                           180 Seiten,
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                                                                                                           zahlreiche farbbige
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                           Abbildungen                                                                     Abbildungen

                           Format: 10,6 x 19 cm                                                            Format: 10,6 x 19 cm
                           ISBN: 978-3-7888-1596-1                                                         ISBN: 978-3-7888-1571-4

     Christian Carl Willinger

     GOOD SPORT & FAIR CHASE                                               WEIDWERK IM GEISTE RITTERLICHER JAGDKULTUR
                                                    In der jagdlichen Literatur stößt man gelegentlich auf den Anglizismus good sport & fair chase.
                                                    Was genau bedeutet dieses Begriffspaar und wie verhält es sich mit der angelsächsischen
                                                    Jagdkultur und ihrer Ethik? Wie und warum unterscheidet diese sich vom mitteleuropäischen
                                                    Weidwerk? Anhand historischer und linguistischer Aspekte zeigt Christian Carl Willinger einleitend
                                                    die Entstehungsgeschichte beider Jagdkulturen auf. Weiters setzt sich der Autor ausführlich mit
                                                    Grundfragen der Jagd auseinander und beleuchtet die starke Kommerzialisierung des Jagdtourismus
                                                    mit kritischem Blick. In den drei Hauptteilen des vorliegenden Buches beschreibt Willinger in
                                                    Erzählform eigenes jagdliches Erleben im Zeichen von good sport & fair chase, sowohl in Afrika
                                                    als auch in den Hochgebirgen Asiens und auf den Britischen Inseln. Mehrere historische Exkursionen
                                                    geben darüber hinaus interessante Einblicke in das Jagdverständnis zur Blütezeit des Abendlandes
                                                    und in das Leben historischer Persönlichkeiten, welche dem deutschsprachigen Publikum nur wenig
                                                    bekannt sein dürften. Teil 3 ist dem Vereinigten Königreich und Irland gewidmet, und zwar sowohl
                                                    der schottischen Pirsch als auch der berittenen Meutejagd. Willinger ist dabei einer der wenigen
                                                    mitteleuropäischen Jäger, welche die Parforcejagd in Theorie und Praxis kennen.

                                                    „Good Sport & Fair Chase - Weidwerk im Geiste ritterlicher Jagdkultur“ ist das erste und
                                                    einzige jagdliche Werk deutscher Sprache, welches sich ausführlich mit angelsächsischer Jagdethik
                                                    und Jagdkultur auseinandersetzt. Reich bebildert zeigt das Buch die Schönheiten sowohl
                                                    ursprünglicher Wildnis als auch der gediegenen Kulturlandschaft Großbritanniens.
                                                    Ein seltenes Potpourri jagdlicher Eindrücke.

                                                    456 Seiten, 140 farbige Abbildungen, 2 Landkarten, gebunden,
                                                    Format 24 x 16,5 cm. Verlag Dr. Willinger, Fieberbrunn 2013,
                                                    ISBN 978-3-200-03301-6, € 60,65 * plus Porto (€ 3,- Ö+D)

                                                    Bestellungen unter Tel.: 05354-57 1 55,
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                                                    Fax: 05354-57 1 555, E-Mail: ccw1@aon.at

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Fachartikel

      Zwischenbericht über die
      Praxistauglichkeit bleifreier
      Büchsenmunition bei der Bergjagd:
      I
           m Jagdjahr 2013 konnte unter Einbin-
           dung der Landesjagd Pitztal mit den
           dort verantwortlichen Berufsjägern
      eine erste Studienreihe gestartet werden.
      Unter Verwendung verschiedener Kali-
      ber wurden mit bleifreien Geschossen 59
      Stück Schalenwild erlegt. Im Anschluss
      an jeden Abschuss wurde ein dafür be-
      stimmtes Schussprotokoll auf Parameter
      wie Fluchtstrecke, Organverletzung, Aus-
      schussgröße, Verhalten des Wildes nach
      dem Schuss ausgefüllt. Die wissenschat-
      liche Auswertung der gesammelten Proto-
      kolle läut zurzeit an der BOKU.
         Die erste Projektphase kann daher nach
      der Einschätzung von LJM-Stv. Ernst Ru-
      digier als gelungener Einstieg in das be-
      vorstehende hema ‚Bleifreie Munition‘         rungen ausreichend war. Bei der Umstel-             ringe Zahl an Protokollen, insbesondere
      gewertet werden. Ein besonderer Dank          lung der Wafen auf die bleifreien Projek-           unter Beachtung der breiten Produktpa-
      gilt dem Land Tirol und der Landesjagd        tile hingegen mussten teilweise zahlreiche          lette, eine absolut umfassende Beurteilung
      Pitztal für die kompetente Unterstützung      Varianten am Schießstand getestet wer-              der Tauglichkeit bleifreier Munition nicht
      während der ersten Projektphase. Die Lan-     den, um die erforderliche Präzision zu              zulässt, wird das Projekt im Jahr 2014 ti-
      desjagd konnte sich erneut als wichtiger      erreichen. Laut dem Schießreferenten des            rolweit ausgedehnt. Ziel ist es, unter Mit-
      Faktor bei der professionellen Erforschung    TJV Hubert Winkler spielt die einwand-              hilfe von ca. 200 Studienteilnehmern einen
      über die praktische Tauglichkeit neuer        freie (chemische) Laufreinigung dabei ei-           lächendeckenden Befund hinsichtlich der
      Ausrüstung und alternativer Bejagungs-        ne besonders große Rolle, zumal bleifreie           Tötungswirkung, Präzision und der prak-
      methoden proilieren. Als ersten Eindruck      Munition hinsichtlich der Innenballistik            tischen Tauglichkeit moderner Bleifrei-
      konnten die Probanden feststellen, dass die   besonders empindlich auf Ablagerungen               Geschosse zu erheben.                    ■
      Tötungswirkung bei den meisten Laborie-       in den Zügen reagiert. Da die relativ ge-                                         Schwärzler

                                                                                                                     KOMPLETTANGEBOT
                                                                                                                     Blaser Bockbüchsflinte BBF 95
                                                                                                                     Kal. 22 Hornet, 12/76 oder
                                                                                                                     Kal. 222 Rem, 12/76,
                                                                                                                     Kurzlauf 52cm,
                                                                                                                     ZFr. Zeiss Duralyth 3-12x50, LA
                                                                                                                     inkl. Montage
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Vortragsreihe

     Weckruf, Denkanstoß
     und Orientierungshilfe
     Vorträge von Prof. Dr. Beutelmeyer
     Prof. Dr. Werner Beutelmeyer ist passionierter Jäger, Marktforscher und Inhaber des Market-Insti-
     tutes in Linz. Er beschäftigte sein Institut in den vergangenen Jahren auch mit Jagdthemen. Deshalb
     wurde er vom TJV zu drei Veranstaltungen in Tirol eingeladen, bei denen er zum Thema „Jagd und
     Jäger in der Kritik der Gesellschaft“ referierte und dabei auch Umfrageergebnisse präsentierte.

     D
              er Faden der Erläuterungen seiner                                                           tewandel sind aber unbestreitbar auch in
              Vorträge spannte sich von einer                                                             der Tiroler Jägerschat zunehmend merk-
              jagd-/jägerkritischen Standortbe-                                                           bar und für die Reputation von Jagd und
     stimmung und Analyse der gegenwärtigen                                                               JägerInnen und vorallem für die Akzeptanz
     Situationsrealität – gestützt auf österreich-                                                        in der Gesellschat nicht besonders förder-
     weite Umfrageergebnisse seines Institutes                                                            lich. Da brauchen wir Leute, wie den Herrn
     verbunden wohl auch mit persönlicher Ein-                                                            Prof. Dr. Beutelmeyer, die negative Ent-
     schätzung – zu eher düsteren Zukuntspro-                                                             wicklungen innerhalb der Jägerschat, aber
     gnosen für Jagd und Jäger.                                                                           auch innerhalb des Systems aufzeigen und
                                                                                                          erstere auch der Bewertung der Gesellschat
                                                                                                          durch Umfragen aussetzten. Der Herr Prof.
      Jagdzeiten in Tirol                                                                                 redet die Dinge nicht schön. Klarerweise
                                                                                                          steht es jedem von uns zu, Umfrageergeb-
      Männl. Rotwild Kl. I              01.08.–15.11.
      Männl. Rotwild Kl. II & III       01.08.–31.12.
                                                                                                          nisse kritisch zu hinterfragen und manche
      Weibl. Rotwild/Kälber                                                                               wohl auch nicht zustimmend zu bewerten.
      und Schmalspießer                 01.06.–31.12.                                                        Die Prognosen des Herrn Professors, wie
      Gamswild                          01.08.–15.12.                                                     sich Jagd und Jägerschat in den nächsten
      Gamswild in Osttirol              01.08.–31.12.
      Männl. Rehwild Kl. I & II         01.06.–31.10.
                                                                                                          zwanzig, dreißig Jahren entwickeln werden,
      Männl. Rehwild Kl. III            01.06.–31.12.                                                     sind meines Erachtens unter dem Aspekt
      Weibl. Rehwild & Kitze            01.06.–31.12.                                                     der österreichweiten Moment-Analyse zu
      Steinwild                         01.08.–15.12.                                                     sehen. Wenn wir nicht gestalterisch eingrei-
      Muffelwild                        01.08.–31.12.
                                                                                                          fen, können die Zukuntsthesen des Herrn
      Murmeltier                        15.08.–30.09.
      Feld- und Alpenhase               01.10.–15.01.                                                     Prof. tatsächlich zutrefen.
      Dachs                             15.07.–15.02.                                                        Dann gäbe es aber in zwei Jahrzehnten
      Haselhahn                         15.09.–15.10.                                                     keine Jagd mehr im ursprünglichen Sinn
      Alpenschneehuhn                   15.11.–31.12.     Dass das JägerInnensein in einer durch          und keine der Ethik und Moral verplicht-
      Stockente, Ringeltaube            01.10.–15.01.
      Fasan                             01.10.–15.01.
                                                          enorme Veränderungen geprägten und              ende Jägerschat und eine Gesellschat, wel-
                                                          immer stärker urbanisierten Gesellschat         che die Existenz von Jagd und Jägerschat
       Ganzjährig bejagbar: Fuchs, Steinmarder, Iltis,   immer schwerer wird, nehmen wir Jäge-           nicht mehr akzeptieren würde.
        Waschbär, Marderhund und Schwarzwild
                                                          rInnen auch im Jagdland Tirol wahr. Daher          Das kann, darf und wird nicht sein! Wir
       Folgende Wildarten sind ganzjährig
                                                          sollten die Ausführungen des Herrn Prof.        sind der nächsten Jägergenerationen rich-
        zu schonen: Wolf, Braunbär, Baummarder,
        Luchs, Wildkatze, Reb-, Stein- und Blässhuhn,     Dr. Beutelmeyer für uns Impulse sein, wach      tungsweisend verplichtet und dies wird
        Waldschnepfe, Uhu, Wald-, Raufuß- und             zu bleiben, die Gefahren für Wild, Jagd         in einer sich rasch nahenden Zukunt von
        Steinkauz, Turm- und Baumfalke, Habicht,          und Jäger zu erkennen, aufzuzeigen und          existenzieller Bedeutung sein. Daher waren
        Mäusebussard, Sperber, Steinadler, Graurei-
        her, Kormoran, Gänsesäger, Rackelwild, Kol-
                                                          darauf, soweit in unserer Macht stehend,        die Vorträge des Herrn Prof. Dr. Beutel-
        krabe, Elster, Eichelhäher, Rabenkrähe            präventiv zu reagieren. So gesehen waren        meyer als Weckruf, Denkanstoß und Ori-
       Auer- und Birkhahn:                               die Referate des Herrn Professors äußerst       entierungshilfe von großer Bedeutung. Wer
        Rahmenschusszeit: Auerhahnen in den               wertvoll, wenn auch seine Umfrageergeb-         die Vorträge versäumt hat, kann seine Aus-
        ungeraden Jahren vom 15. April bis 15. Mai,       nisse österreichweite waren und manche          führungen im Internet nachlesen.          ■
        Birkhahnen jährlich vom 1. Mai bis 15. Juni,
        jeweils eingeschränkt auf maximal 15 Tage.
                                                          Ergebniswerte für uns hier in Tirol nicht ti-
                                                          rolspeziisch zu werten sind. Manche Wer-                          LJM-Stv. Rudigier Ernst

12                                                                                                                                  JAGD IN TIROL 04/2014
Kolumne
                                                                                     Liebe macht blind,
                                                                                     …sagt der Volksmund! Ist ja auch so. Hat                                            Geld pachtet man ein Jagdrecht, das durch
                                                                                     man ja vielleicht am eigenen Leib erlebt.                                           Fremdbestimmung immer mehr beschnit-
                                                                                     Irgendwann einmal, eventuell. Und dann                                              ten wird, vom Recht zur alleinigen Plicht
                                                                                     Knall auf Fall gehen die Augen auf und am                                           wird. Und man lernt Sorgen kennen, die
                                                                                     liebsten würde man sich ob der eigenen                                              man vorher für völlig unmöglich hielt.
                                                                                     Denk-Finsternis, der eigenen Dummheit, in                                           Jagdherr! Das klingt gut! Aber wer ist
                                                                                     den Allerwertesten beißen. Aber wie drückte                                         heute wirklich Herr im Revier? Der Jagd-
                                                                                     es Oliver Hassencamp aus: „Seine eigene                                             pächter? Man schrammt da teilweise wohl
                                                                                     Dummheit zu erkennen, mag schmerzlich                                               an der Realität vorbei, wenn man das be-
                                                                                     sein. Keinesfalls aber eine Dummheit. „Die                                          hauptet! Es darf einen deshalb nicht wun-
                                                                                     Liebesumnachtung hat mit Jagd und Jäger                                             dern, wenn seriöse Jagdpächter die Freude
                                                                                     wohl nichts zu tun. Oder doch? Irgendwie?                                           am eigenen Revier verlieren? Wenn ihnen
                                                                                     Direkt ja eh nicht. Aber im saloppen Ver-                                           das Korsett zu eng wird? Das Revier auch
                                                                                     gleich könnte man behaupten, dass auch                                              zunehmend einem Freizeitpark gleicht?
                                                                                     mitunter Jagdpassion blind macht. Das ist                                           Den Grundbesitzern scheint dies derzeit
                                                                                     gar nicht gut! Aber keine Bange, dagegen                                            noch alles schnurzegal zu sein. Geht ein
 MALSPASS FÜR KLEINE                                                                 gibt es ein äußerst wirksames Mittel: Man                                           Pächter, kommt der nächste! Und es ist der
 WALDLÄUFER III                                                                      muss nur Jagdpächter werden. Dann sieht                                             Höchstbieter, der das Rennen macht. Die
                                                                                     man wieder – schneller als einem lieb ist –                                         Kohle muss stimmen. Jagdliche Qualii-
                                                                                     gestochen scharf. Und nicht nur das! Heute                                          kation und charakterliche Verlässlichkeit
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 ISBN: 978-3-7888-1592-9                                                             sinn implantiert werden. Mit einem Batzen                                                                                                         Baschtl

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Portrait

     Unentbehrlich: Jäger als
     „Anwälte des Wildes“
     Wenn Hans Huber von der Jagd erzählt, spitzen Laien- und Jäger gespannt
     die Ohren – Hubers Erfahrungsschatz nährt sich seit über fünf Jahrzehnten,
     die Zahl der Sprossen seiner Karriereleiter als Jäger ist beachtlich.

     Ein Portrait von Elisabeth                                                                                                  Große Freude über
                                                                                                                                 einen exzellenten
     Laiminger und Thomas Löscher                                                                                                Abschuss – Hans
                                                                                                                                 Huber (li.) und

     H
                                                                                                                                 sein Jagdkollege
               ans Huber empfängt uns herz-
                                                                                                                                 Hermann Schrems
               lich: Wir trefen den ehemaligen                                                                                   (re.) bei der Gams-
               Landesobmann des Tiroler Jagd-                                                                                    jagd im August des
     aufseherverbandes zum Gespräch. Über                                                                                        vergangenen Jahres.
     der Eingangstüre thront ein präparierter
     Auerhahn in stattlicher Größe – eine von
     zahlreichen Trophäen, die Hans Huber im
     Laufe seiner Jägerkarriere gesammelt hat.
     Wer von Hans in seinem Haus „Jägerheim“
     in Zams das erste Mal empfangen wird, er-
     kennt rasch: Das Haus samt seiner Bewoh-
     ner wird dem Namen gerecht.
                                                      Aufgaben eines Jägers folgt erst einige Jahre       sentlicher „Geburtshelfer“ und wurde zum
                                                      später.“ 1965 erhielt der junge Hans in Zams        stellvertretenden Obmann gewählt. „Zwar
     Beute und Besinnung                              seinen ersten Jahres-Jagderlaubnisschein.           äußerten sich einige anfangs skeptisch, der
     Als junger Bursche begleitete Hans Huber         Einige Jahre später sehnte er sich nach einer       überwiegende Teil war über die Gründung
     seinen Onkel Alois Streng sen. – er war da-      neuen Herausforderung und wollte mehr               des TJAVs aber begeistert“, erklärt Hans
     mals Jagdleiter in Flirsch – regelmäßig bei      Verantwortung übernehmen. 1971 wurde                Huber. Zwischen dem Tiroler Jägerverband
     der Jagd. Das „Jagern“ wurde bald mehr als       die Jagd in Zams neu verpachtet – Hans              (TJV) und dem TJAV entwickelte sich eine
     nur ein Hobby von Hans Huber, es wurde für       Huber pachtete mit seinen Kollegen die Re-          vorbildliche Zusammenarbeit mit dem da-
     ihn zur Leidenschat und zum sinnstitenden        viere Zammer Loch und Krahberg in Zams              maligen Landesjägermeister Karl Weyrer.
     Lebensinhalt. „Als junger Bursch möchte          und wurde in den Jagdausschuss aufgenom-            Kompetenzen wurden gebündelt, der Ein-
     man vor allem Beute machen“, erklärt Hans        men. 1977 wurde der Jagdaufseherverband             luss – unter anderem auf die Gesetzgebung
     und schmunzelt, „die Besinnung auf die           (TJAV) gegründet – Hans Huber war ein we-           – konnte dadurch verstärkt werden.

                               Hans Huber ehemaliger Unternehmer, aktiver Jäger aus Zams
                               Geburtsjahr: 1942                                             Besonders erwähnenswert: Gründungsvater des Tiroler
                               Jagsrevier: Zams                                              Jagdaufseherverbandes 1977, vier Jahre Landesobmann-
                               treue Jagdgefährtin: Hündin Asta                              Stellvertreter und 31 Jahre Obmann des Tiroler Jagdauf-
                               Familienstand: verheiratet, 3 Söhne                           seherverbandes, 42 Jahre Jagdpächter und Jagdleiter,
                                                                                             40 Jahre Delegierter zur Vollversammlung des Tiroler
                               Schulischer Werdegang: Plichtschule in Landeck,               Jägerverbandes
                               Lehre zum Landwirt (Landwirtschaftliche Fachschule, Imst)     Auszeichnungen: Goldener Ehrenring des Tiroler
                               Berulicher Werdegang: Gründung des Unternehmens               Jagdaufseherverbandes (2012), das Ehrenzeichen des
                               „Huber-Trans“, ab 1969 zusätzlich als Zugführer bei           Tiroler Jägerverbandes (2005) und das Ehrenzeichen in
                               den ÖBB tätig                                                 Gold des Tiroler Jagdaufseherverbandes (2002)

14                                                                      Fotos: Huber, Senn                                            JAGD IN TIROL 04/2014
Portrait

Hans und seine Wegbegleiterin – Asta                     Er hat mit 19 Jahren Beute gemacht – Hans Huber erlegte 1961 seinen ersten
begleitet ihr „Herrl“ seit fünf Jahren                   Rehbock; rechts im Bild ist Onkel Alois Streng sen. zu sehen.

Übers Jagern                                   Landesobmann in seiner 35-jährigen Tätig-        Begeisterung; wie 1961 – in diesem Jahr
Auch die Jäger haben es vielerorts mit Vor-    keit im Tiroler Jagdaufseherverband für die      hat Hans Huber seinen ersten Rehbock er-
urteilen zu tun. Hans Huber kostet es ma-      Tiroler Jäger bereits organsiert. Auf die Fra-   legt. Sein Anliegen für die Zukunt der Jä-
ximal ein Lächeln, wenn er mit Klischees       ge hin, welchen Stellenwert das Internet als     ger: „Mein Wunsch an die Politk wäre, dass
konfrontiert oder sogar beschimpt wird:        Informationsquelle für Jäger spiele, schätzt     das in Novellierung beindliche Jagdgesetz
„Ihr scheiß Jäger“, hörte Hans Huber nicht     Huber zwar die Möglichkeiten, hebt aber          nicht gegen, sondern mit den Jägern ge-
nur einmal. „Damit zeigt mir das Gegen-        hervor, dass eine gute Diskussion am be-         macht wird“, betont der ehemalige Obmann
über seine Unkenntnis und Ahnungslo-           sten „oline“ – also im direkten Austausch        des Tiroler Jagdaufseherverbandes.      ■
sigkeit, was das Jagern anbelangt“, so Hans    – funktioniere.
Huber: „Der Jäger ist kein ‚Bambimörder‘,
sondern ein ‚Anwalt der Wildes‘.“ Ge-
setztliche Bestimmungen regeln, welche         Verständnis der Familie
Tiere in welcher Anzahl wann geschossen        Das Jagern beansprucht mitunter sehr viel
werden dürfen. Für den verantwortungs-         (Frei-)Zeit. Hans Huber gelang der Spagat
vollen Jäger gilt der Ehrenkodex (Waid-        zwischen Beruf, Familie und dem Jagern.
gerechtigkeit) als selbstverständlich. „Die    Mit seiner Frau Helga ist Hans seit nahezu
jagdliche Ethik konfrontiert den Jäger mit     fünfzig Jahren verheiratet. Sie lernte Hans
dem, was er tut. Nicht umsonst muss jedes      bereits als Jäger kennen. „Sie wusste also,
Jagdschutzorgan einen Eid ablegen, ehe es      auf wen sie sich einließ. Dennoch möchte
das Amt antritt“, erklärt Hans Huber. Dass     ich betonen, dass meine Frau immer sehr
alleine in Tirol jedes Jahr über hundert In-   großzügig mit mir war und das rechne ich
teressierte die Jagdprüfung ablegen, sieht     ihr hoch an.“ Helga Huber ist selbst natur-
Hans Huber positiv:                            verbunden, begleitete ihren Mann zwar ger-
   „Es kann nur von Vorteil sein, wenn viele   ne in die Berge oder auf oizielle Anlässe,
Zeitgenossen über die Jagd Bescheid wis-       bleibt der Jagd aber fern.
sen.“                                             Von seinen drei Söhnen trat schließlich
   Schließlich erlegt ein Jäger nicht aus-     Sohn Christian in die Fußstapfen seines
schließlich Wild, sondern beobachtet den       Vaters. Er ist einer der Jagdaufseher in der
Bestand in seinem Revier, reagiert auf Ver-    Zammer Jagd: „Ich habe meinen Kindern
änderungen und kümmert sich gerade in          das Jagern nie aufgezwungen – im Gegen-
der Winterzeit um das Wohlergehen des          teil. Es hat mich überrascht, als mir Chri-
Wildes. „Die Abschusszahlen sind genau         stian – er war damals Mitte zwanzig – kund-                          www.astri.at
geregelt. Auch wenn es für manche schwer       tat, er wolle zur Jägerprüfung antreten.“
nachvollziehbar ist: Je nach Bestand bedeu-
tet es für den Jäger Schwerstarbeit, das Ab-
                                                                                                                Jagd
schusssoll zu erfüllen“, ergänzt Hans. Diese
und viele weitere Erkenntnisse kommen
                                               Ein Leben lang Jäger
                                               Hans Huber streichelt Hündin Asta den
                                                                                                           Landhaus
mit der Zeit und Erfahrung als Jäger. Den
Austausch mit anderen Jägern hält Hans
                                               Kopf, während er sich an Erlebnisse vergan-
                                               gener Jägertage erinnert. Die Begeisterung
                                                                                                          Bekleidung
Huber daher für immens wichtig. Zahl-
reiche Fortbildungen hat der ehemalige
                                               für das Jagern hat sich Hans Huber bewahrt.
                                               Wenn er erzählt, funkeln seine Augen vor          Ötztal Bahnhof
JAGD IN TIROL 04/2014                                                                                                                        15
Jubilare
     Ein Weidmannsheil den Jubilaren
     Die Tiroler Jäger gratulieren den Weidkameraden im April 2014
     95 Zur  Vollendung des 95. Lebensjahres:
        WM Löfler Fritz, Hinterriss           81     Zur Vollendung des 81. Lebensjahres:
                                                     Brenn August, D-Pfronten; Dilcher
                                              Manfred, Telfes i. St.; Erhart Eduard, Landeck;
                                                                                                75     Zur Vollendung des 75. Lebensjahres:
                                                                                                       Astner Alois, Wörgl; Bader Karl, Ehrwald;
                                                                                                Ing. Brannekämper Robert, D-München;

     93 Dr. Hartl Rudolf, Telfes
        Zur Vollendung des 93. Lebensjahres:  Gleirscher Josef, Neustift; Heis Alois, Leutasch; Dorner Hermann, Obergrafendorf; Draxl
                                              Huber Anton, Nikolsdorf; Ilg Horst Hermann,       Alfred, Tobadill; Dr. Hörter Peter, D-Groskrot-
                                              D-Stuttgart; Kempter Alois, Bregenz; Michels      zenburg; Dr. Holzhey Georg, D-Ramsau-Tau-
                                                        Fritz, Ladis; Ortner Josef, Breitenbach a. I.;        bensee; Maier Karl, D-Pfullingen; Neuner Hein-
     92    Zur Vollendung des 92. Lebensjahres:
           Rauch Annemarie, Hopfgarten i. Br.;
     Dr. Seiser Hansjörg, Pfaffenhofen; Thurner
                                                        Pohl Franz Josef, Sautens; Riesch Korbinian,
                                                        D-Grainau; Sailer Anton, Mayrhofen; Schösser
                                                                                                              rich Josef, Mieming; Rauch Karl, Kolsass; Rup-
                                                                                                              prechter Herbert, Brandenberg; Dr. Schmitz
     Helmut, Innsbruck                                  Franz, Fritzens; Schrattel Philipp, Griffen; Stein-   Nikolaus, D-Aachen; Schöpf Josef, Seefeld;
                                                        lechner Herbert, Lienz; Stotter Franz, Lienz;         Singer Josef, Götzens; Tränkle Karl, D-Elzach;
                                                        Widmoser Rudolf, Kitzbühel                            Waltl Johann, Kitzbühel

     91 Zur    Vollendung des 91. Lebensjahres:
           Dengg Jakob, Ellmau

     90    Zur Vollendung des 90. Lebensjahres:
           Dr. Burhenne Wolfgang, Achenkirch;
                                                80    Zur Vollendung des 80. Lebensjahres:
                                                      Dr. Albrecht Herbert, Kufstein; Dollin-
                                                ger Franz, Angath; Eder Adalbert, Nikolsdorf;
                                                                                              70      Zur Vollendung des 70. Lebensjahres:
                                                                                                      Geir Alois, Navis; Huber Hermann, Ma-
                                                                                              riastein; Kahofer Rainer, Schwaz; Klotz Josef,
     Mair Johann, Ötztal-Bahnhof                Gredler Alfred, Innsbruck; Gruber Johann,                     Rinnen; Koch Beat, CH-Kammersrohr; Metz
                                                        Götzens; Heigl Heinrich, Telfs; Hohenauer             Walter, Zwerndorf; Pogrielz Konrad, St. Ulrich;

     89    Zur Vollendung des 89. Lebensjahres:
           Egger Hubert, Flirsch; Messner Michael,
     I-Antholz; Netzer Alois, Pfunds; Niehaus Heino,
                                                        Franz, Kramsach; Kuprian Adolf, Reith b. S.;
                                                        Laupheimer Günter, D-Bad Mergentheim; Dr.
                                                        Mundt Gerhard, D-München; Vacek Erwin,
                                                                                                              Mag. Pusker Miklos, Innsbruck; Schlatter
                                                                                                              Werner, Landeck; Dipl.-Kfm. Schmitt Peter
                                                                                                              Heinz, Rauris; Schöser Walter, Gattererberg;
     D-Bremerhaven                                      Wien; Walter Georg, Galtür                            Schwarzenauer Alois, Bruck a. Z.; Van Delft
                                                                                                              Theodorus, B-Oud-Turnhout; Walch Johann,

     88     Zur Vollendung des 88. Lebensjahres:
            Knittel Bernhard, Elbigenalp; Schnöll
     Josef, Kuchl; Dr. Trautwein Hermann, D-Nürtin- 79    Zur Vollendung des 79. Lebensjahres:
                                                          Bischofer Josef, Wörgl; Bittigkoffer
                                                                                                              Tarrenz; Waldthaler Werner, I-Bruneck;

     gen-Oberensingen; Zangerl Johann, Strengen;
     Zellner Peter, Alpbach
                                                    Horst, D-Pforzheim; Felber Franz, Strallegg;
                                                        Föger Mathias, Silz; Hablitzel Manfred,               65    Zur Vollendung des 65. Lebensjahres:
                                                                                                                    Bauer Alfons, Vent; Prof. Dr. Becker
                                                                                                              Hans-Helmut, D-Borken-Nassenerfurth; Brand-
                                                        Längenfeld; Jäger Kurt, FL-Eschen; Krutsche
                                                                                                              ner Hans, Kufstein; Empl Herbert, Kaltenbach;
     87     Zur Vollendung des 87. Lebensjahres:        Horst, D-Neuhausen; Niedrist Ernst, Pertisau
                                                        a. A.; Dr. Nordmann Herbert, D-Simbach/               Dr. Erhard Heinrich, I-Marling; Erler Her-
            Koler Stanislaus, Brandenberg; Prof.
     Dr. Lieb Wolfgang, D-Königstein; Werlberger        Inn; Plangger Hans, Landeck; Prof. Dr. Pross          mann, Tux; Dr. Fiege Hugo, D-Münster; Hainzl
     Nikolaus, Kössen                                   Eberhard, D-Villingen-Schwenningen; Rudigier          Anton, Oftering; Hirschhuber Johann, Weer-
                                                        Edmund, Kappl; Sauermoser Friedrich, Kram-            berg; Jäckel Hans-Georg, D-Petersberg-Mar-
                                                        sach; Ing. Seidler Paul, Wies; Walch Anton, El-       bach; Jäger Edmund, Spiss; Dipl.-Ing. Prof.
     86     Zur Vollendung des 86. Lebensjahres:
            Gitterle Otto, Landeck; Koler Anton,
     Heinfels; Muigg Josef, Matrei a. Br.; Neuhauser
                                                        bigenalp; Zulechner Thaddäus, Außervillgraten         Kikl Ewald, Seefeld; Klaunzer Anton, Matrei i.
                                                                                                              O.; Kotzegger Karl, St. Katharein; Dr. Lechner
                                                                                                              Anton, D-Unterföhring; Leippert Philipp, D-
     Wilhelm, Brandenberg; Dr. Röpling Gerhard,                                                               Oberaudorf; Lenz Christian, See; Mayr Josef,
     D-Kayhude; Tiefenthaler Hermann, Mils i. T.
                                                        78   Zur Vollendung des 78. Lebensjahres:
                                                             Ehrenstrasser Georg, Angath; Fank-
                                                        hauser Wilhelm, Tux; Frischmann Albert,
                                                                                                              Strassen; Dr. Obermoser Helmuth, Kitzbühel;
                                                                                                              Rietzler Hubert, Fiss; Rüch Wolfgang, Mie-

     85    Zur Vollendung des 85. Lebensjahres:
           Adamer Vinzenz, Kramsach; Hohenegg
     Adalbert, Ehrwald; Klingler Ludwig, Baum-
                                                        D-Blaustein; Haas Josef, Wildschönau; Hager
                                                        Alois, Rainbach; Dr. Juen Emil, Innsbruck; Dkfm.
                                                                                                              ming; Dipl.-Ing. Senn Elisabeth, Innsbruck;
                                                                                                              Sonnweber Erwin, Stanzach; LJM Stocker
                                                                                                              Klaus, I-Aldein; Tötsch Hubert, Weer; Triendl
     kirchen; Kröll Gottfried, Fügen; Lenz Karl         Dr. Kaspar Otto, Innsbruck; Knauf H.N., Weis-
                                                                                                              Bernhard, Vils; Dipl.-Ing. Tschischka Walter,
     Gerhard, Söll; Rist Josef, Inzing; Schürmann       senbach b. Liezen; Leiter Alois, Außervillgraten;
                                                                                                              D-Mannheim; Veitweber Siegbert, D-Bayrisch-
     Helga, D-Remscheid; Volgger Josef, Wilder-         Pisterer Karl, Erl; Schroll Josef, Waidring; Sin-
                                                                                                              zell; Von Krockow Mathias, D-Köln; Wimpis-
     mieming; Weiskopf Johann, Pians                    ger Franz, Götzens; Waldner Michael, Ober-
                                                                                                              singer Werner, Pill; Mag. Wirnsperger Erhardt,
                                                        drum; Wurm Johann, Bruck a. Z.
                                                                                                              Gaimberg

     84    Zur Vollendung des 84. Lebensjahres:
           Fröschl Kilian, Iselsberg; Haider Norbert,
     Oberperfuss; Hirner Simon, Münster; Leutgeb
     Hubert, Stans; Madersbacher Franz, Eben a. A.;     77    Zur Vollendung des 77. Lebensjahres:
                                                              KR Biemann Sieghard, Jenbach; Fröschl
                                                        Eduard, Hall i. T.; Dipl.-Ing. Dr. Gmür Klaus, CH-
                                                                                                           60    Zur Vollendung des 60. Lebensjahres:
                                                                                                                 Bellschan von Mildenburg Albert,
                                                                                                           Waidring; Dreger-Rief Diana, Grän; Dipl.-Ing.
     Nairz Albin, Oberhofen; Schleicher Hubert,
     Jenbach; Dr. Strasser Günter, D-Freising; Strolz   Bottmingen; Hilber Ernst, Trins; Höllwarth Josef,     Frech Herbert, Axams; Fuchs Matthias, Hopf-
     Alois, Zams; Zorn Fritz, D-Kassel                  Gattererberg; Innerebner Luis, I-Sarnthein; Pfur-     garten i. B.; Gallia Elmar, I-Stilfs; Gral Stefan,
                                                        tscheller Benedikt, Neustift; Prantner Albert,        Westendorf; Gral Josef, Westendorf; Grü-
                                                        Sellrain; Primi Giuseppe, I-Luino; Schütze Diet-      ner Ewald, Längenfeld; Hanser Franz, Uderns;
     83    Zur Vollendung des 83. Lebensjahres:
           Falch Max, Pettneu a. A.; Höck Anton,
     Hochilzen; Dr. Leitner Franz, Wien; Ohnmacht
                                                        mar, D-Marburg; Somweber Walter, Lech                 Ing. Heiss Konrad, Hall; Holzer Sebastian,
                                                                                                              Matrei i. O.; Kerber Gudrun, Ehrwald; Kram-
     Herbert, St. Sigmund; Schwaighofer Joseph,                                                               mer Maria, St. Anton a. A.; Lechleitner Paul,
     Erl; Schweinberger Johann, Hart i. Z.; Straif
     Hans, D-Bernbeuren                                 76    Zur Vollendung des 76. Lebensjahres:
                                                              Balmer Dieter, CH-Herisau; Geißler
                                                        Adolf, D-Frasdorf; Dr. Heitzmann Bernhard,
                                                                                                              Landeck; Leitemberger Damiano, I-Trento;
                                                                                                              Leutgeb Gustav, Eckartsau; Meilinger Peter,
                                                                                                              Ainet; Niederer Hans, CH-Maienfeld; Ploner
                                                        Aurach b. K.; Hoffmann Hubert, Söll; Holzer           Paul, I-Klobenstein; Rimml Paul, Unterpins-
     82     Zur Vollendung des 82. Lebensjahres:
            Antretter Martin, Westendorf; Berger
     Josef, CH-Schiers-Stels; Föger Johann, Oberho-
                                                        Michael, Kals; Kammerlander Josef sen., Kol-
                                                        sass; Kirchmair Josef, Kitzbühel; Klotz Helmut,
                                                                                                              wang; Sandmann Günter, D-Nordkirchen;
                                                                                                              Schlichtherle Werner, Vorderhornbach; Schüt-
     fen; Frischmann Albrecht, Umhausen; Netzer         Ehrwald; Leitner Josef, Haiming; Lohberger            ze Andreas, Reichenbach; Siegele Richard, Isch-
     August, Schruns; Rofner Fritz, Mieders; Roth-      Hubert, D-Bad Aibling; Pfandler Adolf, Strass         gl; Sock Erich, Pertisau a. A.; Steinlechner Al-
     schild Nadine, Tobadill; Schranz Ernst, Fendels;   i. Z.; Rainer Adolf, Scharnitz; Rauch Stanislaus,     fons, Uderns; Stubenböck Anton, Telfs; Vogler
     Dipl-Ing. Stihl Hans Peter, D-Waiblingen; Wald-    Schwendau; Resinger Friedrich, Virgen; Ulrich         Leopold, Vils; Wambach Johann, Orth/Donau;
     ner Hermann, Mieming                               Adolf, Hall i. T.                                     Zanesco Heinrich, Mils

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