Zero waste solutions - Nachhaltigkeitsmagazin - Interseroh
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2 zero waste solutions 2 Nachhaltigkeit im Unternehmen solutions for mobility 10 Mobilität nachhaltig gestalten solutions for plastic 14 Weiterentwicklungen im Kunststoffrecycling solutions in cooperative partnerships 22 Neue Partnerschaften und Initiativen solutions for a strong company 28 Mitarbeiter als Kern des Erfolgs
Nachhaltigkeitsmagazin Interseroh 1 Liebe Leserinnen und Leser, Rohstoffe sind die Grundelemente unseres Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft setzt Wirtschaftens. Wir nutzen sie jeden Tag und sind voraus, dass alle Akteure in den Prozess mit ständig von ihnen umgeben. Genau deshalb einbezogen werden. Interseroh bringt die Betei- ist es so wichtig, sie nachhaltig zu nutzen. Welt- ligten der Kreislaufwirtschaft entlang ganzer weit ist der schonende Umgang mit unseren Wertschöpfungsketten zusammen und sorgt Ressourcen eine zentrale Herausforderung. dafür, auch in Bildung, Politik, Wirtschaft und Auch für zukünftige Generationen. Gesellschaft Wissenswertes über die Schlie- ßung von Kreisläufen zu vermitteln. Wir bei Interseroh haben uns zum Ziel gesetzt, den Ressourcenbedarf für Wirtschaft und Unserem Anspruch, die großen Herausforderun- Gesellschaft zu sichern. Wir wollen unnötige gen in den Fokus zu nehmen, sind wir auch im Verschwendungen vermeiden, indem wir Rohstoffe Rahmen der Überarbeitung unserer Nachhaltig- effizient im Kreislauf führen. Nur so kann der keitsstrategie gefolgt: Die Orientierung an den Ressourcenverbrauch vom Wirtschaftswachstum Sustainable Development Goals (SDGs) der entkoppelt werden – und nur so können wir Vereinten Nationen ermöglicht es uns, einen unsere Mission „zero waste solutions“ erreichen. konkreten Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung Dafür entwickeln wir gemeinsam mit unseren im globalen Kontext zu leisten. Mitarbeitern innovative und effiziente Lösungen, erschließen neue Märkte und bauen unsere Im vorliegenden Magazin zeigen wir Ihnen, wie wir Geschäftsmodelle weiter aus. Die Digitalisierung unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten strukturieren, ist dabei ein wichtiger Treiber, der uns dazu Lösungsansätze erarbeiten und uns strategisch verhilft, immer wieder neue Wege einzuschlagen ausrichten – intern wie extern. Für eine nachhaltige und uns zukunftsfähig aufzustellen. Ressourcennutzung. Für „zero waste solutions“. Köln im Juni 2018 Ihr Management Team Hans-Stefan Kalinowski Dr. Timo Langemann Markus Müller-Drexel
2 Nachhaltigkeit im Unternehmen Das Modell der Zukunft: Kreislaufwirtschaft „zero waste solutions“ – unsere Mission ist klar: Wir wollen eine effiziente Kreislaufwirtschaft etablieren, um Ressourcen zu schonen und Umweltbelastungen zu reduzieren. Dafür stehen wir. Für eine Welt ohne Verschwendung. Jedes Jahr werden der Erde rund 60 Prozent mehr Als international tätiger Umweltdienstleister haben Ressourcen entnommen, als innerhalb desselben wir uns dies mit der Mission „zero waste solutions“ Zeitraums auf natürliche Weise nachwachsen zum Ziel gesetzt: Wir wollen den Ressourcen können. Wenn wir auch künftigen Generationen bedarf der Wirtschaft sichern und Verschwendung ihre Lebensgrundlage sichern wollen, muss eine vermeiden. Seit über 25 Jahren entwickeln wir Entkopplung von wirtschaftlicher Entwicklung hierfür innovative Kreislauflösungen. und Ressourcenverbrauch gelingen. Das lineare „take, make, waste“-Wirtschaftsverständnis, Unsere intelligenten und maßgeschneiderten in dem etwas produziert, konsumiert und im Angebote reduzieren Umweltbelastungen, Anschluss weggeworfen wird, wollen wir bei verbessern die Nachhaltigkeitsleistung unserer Interseroh aufbrechen, indem wir eine umfassende Kunden und bieten ihnen wirtschaftliche Kreislaufwirtschaft gestalten. Rohstoffe sollen Chancen. „Effiziente Ansätze für kreislauforien- so lange wie möglich genutzt werden – anschlie- tierte Wertschöpfungsprozesse zu identifizieren, ßend gewinnen wir sie zurück und geben sie ist zum erfolgsentscheidenden Faktor für Unter- erneut in den Kreislauf. nehmen geworden. Ressourcenknappheit und Preisschwankungen können darüber ausge glichen werden“, erklärt Markus Müller-Drexel, Geschäftsführer der INTERSEROH Dienstleis- tungs GmbH (Interseroh). Als Teil der ALBA Group greift Interseroh dabei auf das gebündelte „Der Lebenszyklus eines Know-how der Unternehmensgruppe zurück. Produkts muss ganz Den gesamten Kreislauf im Blick heitlich betrachtet Die Entwicklung einer zirkulären Wirtschaft erfor- dert einen integrierten Ansatz. „Der Lebenszyklus werden – beispielsweise eines Produkts muss ganzheitlich betrachtet sollte schon bei der werden – beispielsweise sollte schon bei der Produktion Einfluss auf die Wiederverwertung Produktion Einfluss auf genommen werden“, so Dr. Timo Langemann, die Wiederverwertung Geschäftsführer der INTERSEROH Pool-System GmbH. Interseroh setzt dabei auf Innovation: genommen werden.“ Wir entwickeln mit unseren Kunden neue Design-for-Recycling-Ansätze, setzen Mehrweg Dr. Timo Langemann, Geschäftsführer der INTERSEROH Pool-System GmbH Logistiksysteme um, realisieren Upcycling-
Nachhaltigkeitsmagazin Interseroh 3 Lösungen für Kunststoffe, um Wertstoff- und Logistikkreisläufe zu schließen, bereiten Produkte für eine Wiederverwertung auf und entwerfen neue Sharing Economy-Modelle. So begegnen wir der Knappheit natürlicher Ressourcen und stellen uns für die Zukunft auf. Der Erfolg für die Umwelt lässt sich messen: Allein durch die Recyclingaktivitäten der ALBA Group im Jahr 2016 konnten rund 36,2 Millionen Tonnen Primärressourcen eingespart und etwa „Eine funktionierende 4,3 Millionen Tonnen Treibhausgase vermieden werden. Diesen Effekt unserer Geschäftstätigkeit Kreislaufwirtschaft verlangt, dass belegt auch die Studie „resources SAVED by alle Akteure entlang der recycling“ des Fraunhofer-Instituts UMSICHT. Wertschöpfungskette kooperativ Wertschöpfung neu denken zusammenarbeiten. Für die Unternehmen Die Idee einer umfassenden Kreislaufwirtschaft kann nicht durch ein Unternehmen allein realisiert zahlt sich das aus – durch neue werden – es erfordert die Einbeziehung aller Geschäftschancen, geringere Kosten Beteiligten entlang von Wertschöpfungsketten. Industrie, Handelsunternehmen und die Abfall- und verbesserte Reputation.“ wirtschaft müssen bei der Entwicklung einer Hans-Stefan Kalinowski, Geschäftsführer ganzheitlichen Circular Economy zusammen der INTERSEROH Dienstleistungs GmbH arbeiten und ihre Produkte, Arbeitsschritte 36,2 und Dienstleistungen entsprechend anpassen. Ein funktionierendes Modell benötigt die Verknüpfung aller Partner und eine effektive Kommunikation. Im Dialogforum „Wirtschaft macht Klimaschutz“ Millionen Tonnen arbeiten wir gemeinsam mit anderen Unternehmen Primärressourcen und Interseroh arbeitet genau daran – wir wollen die Diskussion aktiv mitgestalten und alle Beteilig ten der Kreislaufwirtschaft zusammenbringen. Im vergangenen Jahr unterstützten wir econsense an Strategien und konkreten Maßnahmen zum Klimaschutz. Und auch in der Gesellschaft wollen wir die Mission „zero waste solutions“ weiter verankern: Im Rahmen des Projekts REdUSE 4,3 Millionen Tonnen Treib – Forum Nachhaltige Entwicklung der deutschen sensibilisieren wir Schüler gemeinsam mit dem hausgase konnte die ALBA Group im Jahr 2016 Wirtschaft e. V. in seinem „Kompetenzprogramm Verein Multivision e. V. für die Gefahr der Über- mit ihren Recycling Nachhaltigkeit“. Praxisnah diskutierten wir mit nutzung nicht nachwachsender Rohstoffe. aktivitäten einsparen. Unternehmen, wie sie das Thema Nachhaltigkeit individuell angehen können. Um den Wissens transfer in allen Bereichen von Wertschöpfungs- ketten zu intensivieren, beteiligen wir uns an Fachveranstaltungen, Vorträgen und Unter nehmensinitiativen. „Effiziente Ansätze für kreislauf orientierte Wertschöpfungsprozesse zu identifizieren, ist zum erfolgs entscheidenden Faktor für Unternehmen geworden. Ressourcenknappheit und Preisschwankungen können darüber ausgeglichen werden.“ Markus Müller-Drexel, Geschäftsführer der INTERSEROH Dienstleistungs GmbH
4 Nachhaltigkeit im Unternehmen Vier strategische Säulen zum Erfolg Das Geschäftsmodell von Interseroh beruht auf vier Bereichen: ReDuce, ReUse, ReCycle und ReThink. Sie alle zielen auf eine ganzheitliche, geschlossene Kreislaufwirtschaft ab und tragen zu unserer Mission „zero waste solutions“ bei. ReDuce ReUse ReCycle ReThink Abfälle Produkte Wertstoffe Prozesse vermeiden wiederverwenden recyceln durchdenken und optimieren Wir erarbeiten Um Produktlebens- Wenn alle Möglich- durchdachte Mehr- zyklen zu verlängern, keiten der Abfallver- Mit individueller wegsysteme und richten wir hoch meidung und -reduk- Beratung unter Pooling-Lösungen, effiziente Systeme tion ausgereizt sind, stützen wir unsere um Abfälle zu zur Rücknahme, rückt das Recycling Kunden dabei, ihre vermeiden. So Sortierung und in den Fokus. Wir Nachhaltigkeits optimieren wir die Wiederverwendung entwickeln moderne leistungen zu ver Logistikprozesse ein. Lösungen zur Kreis bessern. Wir durch- unserer Kunden laufführung und pro- denken, hinterfragen und reduzieren duzieren hochwertige und optimieren gleichzeitig Kosten. Recyclingrohstoffe. Unternehmens prozesse – egal, ob es um das Abfallauf kommen, Stoff- ströme, logistische oder infrastruk turelle Abläufe geht.
Nachhaltigkeitsmagazin Interseroh 5 Der Beirat Dr. Henning Wilts gehört zu den Vordenkern der Kreislaufwirtschaft in Deutschland. Als Leiter des entsprechenden Forschungsbereichs am Wuppertal Institut nimmt er einen wissenschaftlichen Blickwinkel auf die großen Herausforderungen einer echten Transformation zur Kreislaufwirtschaft und die Wachstumsversprechen der Circular Economy ein. Impulse für unsere Nachhaltigkeitsstrategie Andrea Weber ist als Director Corporate Responsibility bei der Metro AG unter anderem Um externe Impulse auch für interne Themen verantwortlich für den internationalen Rollout unseres Unternehmens zu nutzen, haben wir im der Nachhaltigkeitsstrategie. Im Beirat hat Jahr 2016 einen Nachhaltigkeitsbeirat einberufen. sie oft die Perspektive des Kunden in die Waagschale geworfen und die Diskussionen Er unterstützt uns dabei, unsere Nachhaltigkeits- mit ihrem Wissen um Wunsch und Wirklichkeit strategie weiterzuentwickeln, Maßnahmen zu kon- eines nachhaltigen Konsums bereichert. kretisieren und neue Themen zu identifizieren. Dem Nachhaltigkeitsbeirat von Interseroh gehören Nachhaltigkeitsexperten aus Industrie, Handel, Wissenschaft und Zivilgesellschaft an. Gemein- sam mit ihnen haben wir über einen Zeitraum Michael Kölzer, Koordinator Corporate Responsibility bei der HOCHTIEF Aktien von zwei Jahren unsere Nachhaltigkeitsstrategie gesellschaft, unterstützte die Entwicklung überarbeitet und geschärft. Ziel war es, jene der Nachhaltigkeitsstrategie von Interseroh Bereiche zu identifizieren, in denen Interseroh im Beirat vor allem durch seine Kenntnis über Nachhaltigkeitsanforderungen öffent am wirksamsten zu einer nachhaltigen Entwicklung licher und internationaler Auftraggeber sowie beitragen und zugleich sich selbst wie die Bezie- Herausforderungen in der Bauindustrie. hungen zu seinen Kunden weiterentwickeln kann. Im Laufe des Prozesses haben wir nachhaltig keitsbezogene Kundenbedürfnisse und Markt anforderungen, ungelöste Herausforderungen bei Kai Battenberg, Fachbe- der Transformation zu einer funktionierenden reichsleiter Nachhaltigkeit Kreislaufwirtschaft und die unterschiedlichen Ware bei toom Baumarkt, wusste von seinen prak Nachhaltigkeitsentwicklungen in den Bereichen tischen Erfahrungen mit der Bau und Handel in den Blick genommen. Aber Anwendung von Rezyklaten – etwa bei der Herstellung auch die Verantwortung von Interseroh als Arbeit- von Produktverpackungen geber und Unternehmen in der Gesellschaft für die toom-Eigenmarken – wurde intensiv diskutiert. zu berichten. Dr. Christine Lemaitre ist geschäftsführender Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Im Nachhaltigkeitsbeirat hat sie vor allem ihre Expertise zur Zukunft des Bauens und Wohnens sowie ihre Erfahrungen aus einem branchenweiten Transformationsprozess auf dem Weg zu nachhaltigeren Gebäuden eingebracht. Daniel Goldscheider, im Nachhaltigkeitsbeirat als Mitglied des Stiftungsvorstands des Global Footprint Networks, hat besonderen Anteil an der kommunikativen Ausarbeitung und Fokussierung der neuen Interseroh-Nachhaltigkeitsstrategie.
6 Nachhaltigkeit im Unternehmen Interseroh-Nachhaltigkeitsstrategie no waste of ideas Gelingende Transformationsprozesse leben von Innovationen. Wir testen jede Idee, die uns geschlossenen Kreisläufen näherbringt – auch auf die Gefahr hin, zu scheitern. Nur so können die disruptiven Verän- derungen entstehen, die unser lineares Wirtschaftssystem braucht. Wir unterstützen unsere Damit Industrie und Kunden dabei, ihre Handel Ressourcen zero nachhaltigen Praktiken effizienter als bisher zu professionalisieren Um die Lebensdauer verwenden können, und Nachhaltigkeit in von Produkten zu ver- entwickeln wir gemein- ihre Berichtsprozesse längern, erschließen sam mit unseren zu integrieren. Dafür wir neue Märkte und Kunden neue Design- schöpfen wir die Digi bauen die dafür ent for-Recycling-Ansätze. talisierungspotenziale wickelten Geschäfts- unserer Dienstleis modelle so aus, dass tungen vollständig aus. wir mit ihnen ein jähr solut liches Umsatzwachs- tum von mindestens 20 Prozent realisieren. no waste of talent Unsere Mitarbeiter und ihre Fähig- Wir wollen, dass die voll ständige und effektive Parti zipation aller – unabhängig keiten sind der Kern unserer von Alter, Geschlecht, Kompetenz als Umweltdienstleister. Herkunft, Religion oder Um sie jeden Tag für unsere Kunden gesellschaftlichem Status optimal wirken zu lassen, ist ein – auf allen Entscheidungs ebenen Realität wird. Deshalb konsequentes Engagement für ihre sorgen wir in unserem Unter- Gesundheit, Motivation und Weiter- nehmen für die größtmög entwicklung erforderlich. liche Chancengleichheit aller (potenziellen) Mitarbeiter. Wir wollen die physische und psychische Gesund heit unserer Mitarbeiter fördern und unsere Kranken-, Unfall- und Fluktuationsquote unter den Branchendurchschnitt senken. Dafür schaffen wir ein sicheres, werteorientiertes, innovatives und entwicklungsförderndes Arbeitsumfeld.
Nachhaltigkeitsmagazin Interseroh 7 no waste of resources Nur der Einsatz von Ressourcen, der Um die Klimaerwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen, muss der globale Ressourcen keinerlei Verschwendung zulässt, ist aus Um den Planeten langfristig verbrauch vom Wirtschafts- unserer Sicht zukunftsfähig. Deswegen von Plastikmüll zu befreien, wachstum entkoppelt werden. suchen wir täglich nach neuen Möglich- erschließen wir jährlich neue Dafür schließen wir neue keiten, Kreisläufe zu schließen. Upcycling-Lösungen für Wertstoff- und Logistikkreis Kunststoffe. Ferner steigern läufe, mit denen wir jährlich wir die Qualität und Mengen mindestens 3 Millionen Tonnen an Sekundärrohstoffen, die Ressourcen beziehungs- waste wir aus Kunststoffabfällen er- weise 500.000 Tonnen CO2- zeugen und der Industrie zur Äquivalente einsparen wollen. Weiterverarbeitung anbieten. Um die Pro-Kopf-Umweltaus- wirkungen durch das Abfall aufkommen insbesondere in Städten signifikant zu tions reduzieren, setzen wir uns ganzheitlich für Abfallver meidung und eine deutliche Erhöhung stofflicher Ver wertungsquoten ein. no waste of knowledge Die Entwicklung einer umfassenden Kreislaufwirtschaft verlangt, dass wir unsere Erfahrungen und Kenntnisse teilen Wir wollen branchenübergreifende – nicht nur mit unseren Kunden, sondern in allen Bereichen Ansätze und Standards für kreis von Wirtschaft und Gesellschaft. Nur so können wir die laufwirtschaftliche Lösungen entwickeln und (international) ökologischen wie ökonomischen Vorteile eines effizienten skalieren. Dafür arbeiten wir eng Kreislaufmanagements adäquat vermitteln. mit unseren Partnern, Stake holdern, Lieferanten und Kunden zusammen. Zugleich schaffen wir Wir sehen es als unsere Aufgabe, nachhaltige Lebensstile und für unsere Mitarbeiter Freiräume, Konsumgewohnheiten zu fördern. Als Intermediär sorgen wir sich an entsprechenden Initiativen deshalb dafür, dass in Bildung, Politik, Wirtschaft und der Gesell- zur Entwicklung kreislaufwirtschaft- schaft Wissen über die Kreislaufwirtschaft aufgebaut wird. licher Lösungen zu beteiligen.
8 Nachhaltigkeit im Unternehmen Globale Zielsetzung lokal verankern Unser Ziel ist es, diejenigen Aktivitäten und Bereiche zu stärken, in denen wir einen kon- kreten Beitrag zu den spezifischen Unterzielen der Sustainable Development Goals (SDGs) leisten und zugleich unser Geschäft kunden- und marktorientiert weiterentwickeln können. Wir wollen einen konkreten Beitrag zu den Die Impulse der Experten aus dem Nachhaltig- globalen Herausforderungen der Nachhaltigkeit keitsbeirat haben wir in diversen Workshops leisten. Deshalb waren wir bei der Entwicklung gemeinsam mit Mitarbeitern aus verschiedenen unserer Nachhaltigkeitsstrategie insbesondere Geschäftseinheiten und mit unterschiedlichen auf die SDGs der Vereinten Nationen fokussiert. Unternehmensfunktionen zunächst auf die Mög- Gemeinsam mit den Bedürfnissen unserer lichkeit der Umsetzung und Anschlussfähigkeit Kunden und unseren Kernkompetenzen im geprüft. In einem nächsten Schritt konnten wir die Bereich Recycling, Abfallvermeidung und Nach- erarbeiteten Inhalte hinsichtlich eines möglichen haltigkeit bildeten die SDGs den Rahmen, Beitrags zu den nachhaltigen Entwicklungszielen innerhalb dessen wir unsere strategischen konkretisieren. Entstanden sind daraus vier Hand- Stoßrichtungen formuliert haben. lungsfelder, die unsere strategischen Schwer- punkte widerspiegeln und mit strategischen Stoßrichtungen untermauert sind ( Seite 6/7). Hier geht’s zum Film: Interseroh-Nachhaltigkeits- strategie In unserem aktuellen Film zeigen wir, was Nachhaltigkeit für Interseroh bedeutet und wie wir uns strategisch ausrichten.
Nachhaltigkeitsmagazin Interseroh 9 Nachhaltigkeitsprogramm Strategische Ziele praktisch umsetzen: Das Nachhaltigkeitsprogramm von Interseroh ordnet den strategischen Stoßrichtungen konkrete Zielstellungen zu. Die Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen verantwortet der jeweils zuständige Fach- und Geschäftsbereich von Interseroh. Stoßrichtung Beitrag zu SDG Ausgewählte Ziele Termin Status Jährlich neue Upcycling-Lösungen für Kunst- Vermarktung von Recyclingmaterial zum Ende 2018 und stoffe erschließen – Qualität und Mengen an Ersatz von Primärmaterial für mindestens jährliches Ziel ∆ Sekundärrohstoffen steigern drei neue Kunststoffarten (bei wenigstens drei neuen Kunden) Jährlich neue Wertstoff- und Logistikkreis- Innovative Schließung eines Logistik- Ende 2019 ∆ no waste of resources läufe schließen, mit denen mindestens kreislaufs für einen Großkunden 3 Millionen Tonnen Ressourcen beziehungs weise 500.000 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden Aufbau einer zusätzlichen separaten Ende 2018 und Sammlung zur Etablierung eines eigenen jährliches Ziel ∆ Materialkreislaufs Für eine deutliche Erhöhung stofflicher Konzeption und Bau einer neuen Generation Mitte 2019 Verwertungsquoten einsetzen von Sortieranlagen ∆ Kunden unterstützen, ihre nachhaltigen Praktiken Steigerung der Messbarkeit der Effekte Ende 2020 ∆ zu professionalisieren und Nachhaltigkeit in ihre unserer Dienstleistungen und Produkte sowie Berichtsprozesse zu integrieren Ausbau der digitalen Verfügbarkeit der Nachweise no waste of Gemeinsam mit Kunden neue Design-for-Recyc- Entwicklung einer Methodik zur wissenschaft- Ende 2018 ∆ ideas ling-Ansätze entwickeln lichen Bewertung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen Lebensdauer von Produkten verlängern und Rücknahme eines weiteren gebrauchsfähi- Ende 2018 und dadurch ein jährliches Umsatzwachstum von gen Produkts zur Entwicklung eines neuen jährliches Ziel ∆ mindestens 20 Prozent mit neuen Märkten Produkttyps und Geschäftsmodellen erzielen Wissen über die Kreislaufwirtschaft in Bildung, Fortführung des gesellschaftlichen Engage- Ende 2018 und Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aufbauen ments (von inländischen und ausländischen jährliches Ziel ∆ Gesellschaften) zur Sensibilisierung zum Thema Kreislaufwirtschaft no waste of knowledge Branchenübergreifende Ansätze und Standards Engagement in Verbänden sowie in Ende 2018 und für kreislaufwirtschaftliche Lösungen entwickeln branchenübergreifenden Initiativen zum jährliches Ziel ∆ und (international) skalieren Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit Sicheres, werteorientiertes, innovatives und Förderung und Weiterentwicklung Ende 2018 ∆ entwicklungsförderndes Arbeitsumfeld schaffen der Unternehmenskultur Konzepterarbeitung für Personal- Ende 2018 ∆ und Führungskräfteentwicklung Kontinuierliches Gesundheitsmanagement: Ende 2018 und ∆ no waste of • Zero Accident Strategy jährliches Ziel talent • Fluktuationsquote < 10 % • Krankenquote < 8 % Größtmögliche Chancengleichheit aller Regelmäßiges Benchmarking Ende 2018 und ∆ (potenziellen) Mitarbeiter ermöglichen von Rahmenbedingungen jährliches Ziel Transparentes und faires Ende 2020 ∆ Nachfolgemanagement Flexibilisierung Arbeitszeitmodell Ende 2019 ∆ ∆ Neues Ziel Ziel erreicht Ziel nicht erreicht
10 solutions for mobility Die Mobilitätsbranche verändert sich: Mehr Elektroautos und ver- stärkter Güterverkehr auf Schienen beeinflussen nicht nur unseren Alltag, sondern auch den Ressourcenbedarf. Bei der Entwicklung neuer Mobilitätskonzepte müssen Ressourcenschonung und Recycling daher immer mitgedacht werden. Dafür erarbeiten wir Lösungen und entwickeln unsere Geschäftsmodelle weiter. Durch Im Jahr 2022 wird mindestens jeder autonom fahrende 10. Züge Neuwagen weltweit kann der Güterverkehr auf der Schiene bis 2030 um ein Elektroauto 40 % wachsen. sein.
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12 solutions for mobility Das Leben nach dem E-Auto: sicheres Batterierecycling In der Elektromobilität gelten Lithium-Ionen- Batterien als Schlüsseltechnologie. Am Ende ihrer Lebenszeit ist aber eine komplexe Entsorgung notwendig. Interseroh bietet ein umfassendes Rücknahme- und Recycling als fortschrittlichste Speichertechnologie der Elektromobilität. „Mit der Anzahl steigen auch konzept für diese Batterien – und garantiert so die Anforderungen an eine sichere Verwertung. Interseroh bietet hierfür eine flächendeckende, eine sichere und umweltgerechte Verwertung. umfassende Lösung.“ Gebündelte Expertise Alte oder beschädigte Lithium-Ionen-Batterien können aufgrund ihrer hohen Energiedichte ein Sicherheitsrisiko darstellen. Die Verwertung und der damit verbundene Transport erfordern Analysen renommierter Experten gehen weltweit deshalb hohe Sicherheitsstandards und einen 300 von einem exponentiellen Wachstum der Elektro- fachgerechten Umgang. Diesen Anforderungen mobilität aus. Mit der höheren Anzahl an Elektro- stehen künftig beispielsweise Autohändler fahrzeugen steigt auch die Menge benötigter oder auch Fahrradwerkstätten gegenüber, die Batterien: „In den kommenden zehn Jahren ist zur Rücknahme der Batterien verpflichtet sind. Der weltweite Bedarf an Lithium-Ionen-Zellen wird eine Verdreifachung des weltweiten Marktes für von 90 GWh im Jahr 2015 Lithium-Ionen-Batterien zu erwarten“, weiß Wassilij Um die Rücknahme zu vereinfachen, bündelt bis auf 300 GWh im Jahr Weber, Leiter R&D Hochvoltbatterien bei Interseroh. Interseroh alle wesentlichen Schritte rund um 2025 steigen. Lithium-Ionen-Batterien gelten wegen ihrer langen die Verwertung der Industriebatterien von der Lebensdauer und einer geringen Selbstentladung Beratung über die Abholung und den Transport
Nachhaltigkeitsmagazin Interseroh 13 „Wir bündeln die Expertise für ein sicheres Recycling von Lithium-Ionen-Batterien und erstellen auf dieser Grundlage weltweite Recyclingkonzepte.“ Wassilij Weber, Leiter R&D Hochvoltbatterien bei Interseroh bis zum tatsächlichen Recycling. „Dabei berück- eine Beförderung gefährlicher Güter spezialisiert sichtigen wir sämtliche nationale wie internatio- sind. Für das Recycling werden die Batterien zu nale Regelungen. Denn auch im Ausland müssen einer der wenigen Anlagen weltweit transportiert, die Gesetzgebung zu Gefahrgütern und das Abfall die eine solche Wiederaufbereitung leisten recht umgesetzt und genau dokumentiert werden“, können. „Kostbare Rohstoffe wie Kobalt, Nickel erklärt Weber. und Mangan gewinnen wir durch den Prozess zurück“, erläutert Weber. Anschließend können die Rohstoffe im Kreislauf halten Rohstoffe wieder in den Kreislauf gegeben und für Interseroh organisiert den Transport der Batterien neue Batterien weiterverarbeitet werden. in Zusammenarbeit mit seinen Partnern, die auf Innovativer Spirit Wissen vernetzen, das Kerngeschäft erweitern Plug and Play, Anbieter der weltweit größten und an richtungsweisenden Zukunftsthemen Plattform für Vernetzung und Innovation, stellt arbeiten – diese Ziele verfolgt die ALBA Group dafür seine Expertise zur Verfügung. Für die mit ihren Marken ALBA und Interseroh gemeinsam ALBA Group werden die Themenfelder Smart mit den Partnern Siemens, der Deutschen Bahn, City, Smart Mobility und Smart Logistics immer Bombardier, der Schweizer Bundesbahn und bedeutender. Mithilfe externer Partner sollen TUI: Auf der Innovationsplattform „Beyond1435“ visionäre Lösungen für die Herausforderungen vernetzen sich etablierte Konzerne mit jungen der Zukunft erarbeitet werden. Unternehmen aus den Bereichen Mobilität und Logistik. „Wir wollen mit den Start-ups innovative und kreative Konzepte für unsere bestehenden Geschäftsmodelle entwickeln und neue Ideen ausprobieren. Gemeinsam mit den Kooperations- partnern der Plattform schaffen wir es, schnell und unkompliziert zukunftsweisende Projekte mit hoher Geschwindigkeit zu initiieren“, so Alexander Häge, Leiter Innovation & Strategie bei Interseroh. Bei Beyond1435 kommen Konzerne, Start-ups und Corporate-Venture-Einheiten der Unter nehmen zusammen, um die Zukunft von Mobilität, Logistik und Infrastruktur in einer Smart City gemeinsam zu gestalten – mit der Stärke der Unternehmen und der Dynamik der Start-ups.
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15 solutions for plastic Kunststoffe sind aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken. Sie erfüllen viele Aufgaben, stellen uns an anderen Stellen aber gleichzeitig vor große Herausforderungen. Für den Schutz von Umwelt und Klima ist es deshalb unvermeidlich, sie im Kreislauf zu führen. Dafür entwickeln wir neue Technologien und Methoden. Und finden für jeden Kunden die passende Lösung. Weltweit werden Durch die Verwertung von 850.000 Tonnen Leichtverpackungen jedes Jahr und Kunststoffen konnte die ALBA Group 2016 rund 335 2,8 Millionen Millionen Tonnen Tonnen Primärressourcen Kunststoffe von der schonen. Industrie verarbeitet.
16 solutions for plastic Alleskönner Kunststoff – das Leben nach der Nutzung Ein Leben ohne Kunststoffe? Undenkbar! Jedoch hat die Nutzung weit- reichende Folgen für die Umwelt. Zum Wegwerfen sind die Rohstoffe zu wertvoll. Deshalb arbeitet Interseroh daran, Kunststoffverpackungen am Ende der Nutzung weiterzuverarbeiten. Dafür muss schon bei der Entwicklung der Verpackung auf das richtige Design gesetzt werden. Ob in Form von Computern, Stiften oder Ver Kein Recycling ohne die richtige Entsorgung packungen – Kunststoffe sind aus unserem Leben „Wir können und wollen Kunststoffe nicht voll- nicht mehr wegzudenken. Die Massenproduktion ständig aus unserer Gesellschaft verbannen. begann schon in den frühen Fünfzigerjahren des Doch wir müssen es schaffen, die Produkte und letzten Jahrhunderts und hat seither einen unver- Verpackungen uneingeschränkt zu recyceln und 450 gleichlichen Aufstieg erlebt: Wurden 1950 knapp sie damit im Stoffkreislauf zu halten“, erklärt zwei Millionen Tonnen Kunststoff produziert, Frank Kurrat, Geschäftsbereichsleiter Business waren es 2015 rund 380 Millionen Tonnen. Der Center ReCycle bei Interseroh. Als duales Grund sind die vielfältigen Eigenschaften: Lang System arbeitet der Umweltdienstleister daran, Jahre braucht eine PET-Flasche, bis sie lebigkeit, Elastizität und ein geringes Gewicht Verpackungen im Kreislauf zu führen und vollständig zersetzt ist. machen Kunststoffe vor allem bei Verpackungen Ressourcen zu schonen. Dabei ist er auf den attraktiv. Sie schützen Lebensmittel und halten Verbraucher angewiesen: Die richtige Abfall diese frisch, erleichtern den Transport und bie- trennung legt den Grundstein für ein funktionie- ten Platz für wichtige Verbraucherinformationen, rendes Kreislaufsystem und hohe Recycling aber auch Marketingbotschaften. quoten. Laut einer Umfrage des Deutschen Verpackungsinstituts scheitern jedoch über Insbesondere die Langlebigkeit verursacht 33 Prozent der Deutschen an der richtigen Ent- jedoch enorme Probleme. Denn Kunststoff wird sorgung. An Schulen erklärt Interseroh deshalb in der Umwelt nicht vollständig abgebaut. Er zer- schon den Kleinsten, was bei der Abfalltrennung fällt zwar in immer kleinere Teile, diese bleiben wichtig ist. Nur etwa aber über Jahrzehnte bestehen. Eine PET-Flasche 5% beispielsweise braucht bis zu 450 Jahre, bis sie Neues Gesetz verschärft Anforderungen zersetzt ist. In der EU sind etwa 95 Prozent der Ab dem 1. Januar 2019 werden erhöhte Anforde- verwendeten Kunststoffverpackungen Wegwerf rungen an das Recycling gestellt: Das neue Ver- artikel. In Deutschland entsteht dadurch sogar packungsgesetz verpflichtet Händler, die jeweiligen der in der EU verwendeten Kunststoffverpackungen mehr Abfall als im EU-Durchschnitt – ein klares Verpackungsmengen nicht nur bei einem dualen werden mehr als einmal Signal, dass das stoffliche Recycling weiter opti- System, sondern auch bei der Stiftung Zentrale benutzt. miert werden muss. Stelle anzumelden. Außerdem sollen künftig Anreize für recyclingfreundlichere Verpackungen geschaffen und höhere Recyclingquoten erfüllt werden: Bis zum Jahr 2022 steigen etwa die Quoten für das werkstoffliche Recycling von Kunststoffverpackungen von heute 36 Prozent auf 63 Prozent. „Das ist ambitioniert, aber durchaus möglich“, so Gunda Rachut, Vorstand der neu geschaffenen Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister, die als neutrale Kontroll instanz für mehr Transparenz sorgen soll ( Interview Seite 21).
Lebenszyklus einer Verpackung: der optimale Prozess 1 PRODUKTION 4 ROHSTOFF VERKAUF AUFBEREITUNG 2 ENTSORGUNG ABHOLUNG 3 SORTIERUNG 1 2 3 4 Schon vor der Produktion muss Nur wenn der Verbraucher die Auf die Gestaltung kommt es an: Wenn das entstandene Rezyklat darauf geachtet werden, dass die Verpackung nach der Nutzung Besteht die Verpackung z.B. aus für neue Produkte eingesetzt Verpackung recyclingfreundlich richtig entsorgt, kann sie anschlie- verschiedenen Verbundmaterialien, wird, ist der Kreislauf geschlossen. entworfen wird: Farbe, Materialien ßend qualitativ hochwertig kann die Sortieranlage die Stoffe und Etiketten sollten mit Blick auf weiterverarbeitet werden. oft nicht richtig zuordnen. Das das Recycling gestaltet werden. erschwert den weiteren Recycling- prozess. Mit Interseroh fit fürs Recycling – von der Sammlung über die Sortierung und Auf- Umweltbewusste Hersteller stimmen die Ver bereitung bis zur Verwertung – hat der erfahrene packungsentwicklung bereits immer stärker auf Umweltdienstleister einen Überblick über die die Recyclinganforderungen ab. Und diese Anfor- Fallstricke eines optimalen Recyclings. Dieses derungen kennt Interseroh ganz genau: Mit seinem Wissen setzt Interseroh bei seiner Beratungs- Know-how über den gesamten After-Life-Prozess dienstleistung „Made for Recycling“ ein.
18 solutions for plastic „Wir wissen, welche Anforderungen eine Verpackung erfüllen muss, damit sie voll ständig recycelt werden kann. Mit diesem „Und davon profitieren alle. Denn eine vollständig Know-how erarbeiten wir zusammen mit recyclingfähige Verpackung sichert natürliche unseren Kunden Verbesserungspotenziale Ressourcen, schont unser Klima und überzeugt umweltbewusste Verbraucher“, so Kurrat. für ein recyclingfreundliches Design.“ Recycling gemeinsam vorantreiben Frank Kurrat, Geschäftsbereichsleiter Business Center ReCycle bei Interseroh „Made for Recycling“ macht deutlich: Verpackungs recycling ist Teamwork. „Es war an der Zeit, einen konstruktiven Austausch zwischen den Akteuren der Wertschöpfungskette Verpackung Das Ziel: möglichst reine Stoffströme herbeizuführen“, so Markus Müller-Drexel, „Gemeinsam mit unseren Kunden analysieren Geschäftsführer der INTERSEROH Dienstleis- wir den Lebenszyklus ihrer Verpackung. Vom tungs GmbH. Einmal im Jahr bringt Interseroh Design und der Produktion über die Entsorgung deshalb gemeinsam mit dem Deutschen Ver bis zur Verwertung durchleuchten wir den Prozess“, packungsinstitut e. V. alle Beteiligten bei der erläutert Kurrat. „Darauf aufbauend geben wir Fachtagung „Future Resources“ an einen Tisch. Handlungsempfehlungen und entwickeln Lösungen Bei der Auftaktveranstaltung 2017 unter dem für ein bestmögliches Recycling.“ Motto „Verpackung ist Rohstoff“ diskutierten Die Auftaktveranstaltung Future Resources 2017 fand unter dem Motto „Verpackung ist Rohstoff“ im Oktober in Frankfurt statt. Für die Recyclingfähigkeit spielen ganz unter- 100 Teilnehmer aus Handel, produzierendem schiedliche Faktoren eine Rolle. Beispielsweise Gewerbe und der Recyclingbranche über die kann sie durch die Farbe der Verpackung, die Recyclingfähigkeit von Verpackungen. „Wir sind Zusammensetzung der Materialien oder das auf- uns alle einig, dass Ökodesign stärker in den geklebte Etikett beeinflusst werden. Im Idealfall Fokus der Verpackungsherstellung rücken muss“, durchläuft die Verpackung alle Recyclingschritte resümiert Müller-Drexel. In diesem Jahr steht die von der Sammlung bis zur Wiederaufbereitung Fachtagung am 6. November 2018 unter dem fehlerfrei. Motto „Verpackung von morgen“ und findet wie im vergangenen Jahr in Frankfurt statt. Anmeldung und weitere Informationen auf www.future-resources.de
Wissenschaftliche Expertise für mehr Ökodesign Um die Recyclingfähigkeit einer Verpackung objektiv bewerten und bemessen zu können, setzt Interseroh auf eine eigens mit zwei unabhängigen Instituten erarbeitete Methodik. Das breite Leistungsspektrum zum „Technischen Umwelt- schutz“ der bifa Umweltinstitut GmbH und die Expertise des Fraunhofer- Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV in der Lebensmittel- und Verpackungstechnologie ergänzen sich dabei perfekt. Wie bewerten Sie die Recyclingfähigkeit von Verpackungen? Dr. Kreibe: Für die Verpackungsbewertung haben wir einen Kriterienkatalog entwickelt, der sich in drei Blöcke aufteilen lässt: Zuerst bewerten wir, ob der Verbraucher die Verpackung richtig ent sorgen kann. Anschließend wird ermittelt, ob sie in den aktuellen Sortieranlagen der richtigen Fraktion zugeordnet werden kann. Im nächsten Schritt wollen wir wissen, ob die Verpackung für Dr. Martin Schlummer, eine werkstoffliche Verwertung geeignet ist. Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung Dr. Schlummer: Da viele Verpackungen so gestal- Dr. Siegfried Kreibe, tet sind, dass sie nicht vernünftig von bereits bifa Umweltinstitut GmbH technisch sehr weit entwickelten Anlagen getrennt Welche Herausforderungen sehen Sie werden können, wollen wir Schwachstellen identi- für das Verpackungsrecycling? fizieren und angehen. Dr. Schlummer: Auf der einen Seite soll eine Ver- packung zum Beispiel Lebensmittel so schützen, Welche Verpackungseigenschaften können dass sie nicht verderben und für gewisse Zeit das Recycling negativ beeinflussen? gelagert werden können. Auf der anderen Seite Dr. Schlummer: Das können ganz einfache Dinge erwartet der Recycler eine möglichst einfache sein: Kann der Aludeckel beim Joghurtbecher recyclingfreundliche Verpackung. Recyclingwirt- leicht entfernt werden oder bleiben Reste zurück? schaft, Handel, Abfüller und Verpackungsindustrie Wird die Farbe der Verpackung von der Sortier- müssen für die verschiedenen Ziele Kompromisse technik erkannt? Oder verhindern Kombinationen finden. Es ist an der Zeit, dass das Thema auf aus verschiedenen Materialien eine eindeutige die Agenda kommt. Sortierung? Je mehr diese Dinge schon beim Ver packungsdesign beachtet werden, umso leichter Dr. Kreibe: Dafür muss Bewegung in das Ver wird das Recycling. packungsdesign kommen. Das Interesse der Verpackungsentwickler am Recycling ist bereits Dr. Kreibe: Und je besser das Recycling funktio- deutlich gestiegen – und die Kommunikation niert, desto besser die Qualität der entstehenden mit Sortierern und Verwertern schon recht gut. Recyclingrohstoffe. Doch diese müssen auch Auch die Verwertungstechnik unterliegt einer entsprechenden Absatz finden. Es gibt heute stetigen technischen Weiterentwicklung. Doch schon viele gute Einsatzbereiche für Recycling- wir müssen realistisch bleiben: Es wird immer kunststoffe und einige Unternehmen haben die einen Verpackungsanteil geben, der nur ener Potenziale bereits erkannt. Je mehr Recycling- getisch verwertbar ist. Aber dieser Teil muss kunststoffe sie einsetzen, desto mehr wird kleiner werden. Die Ziele des neuen Verpackungs- wiederum in deren Entwicklung und Qualitäts gesetzes sind anspruchsvoll, in meinen Augen verbesserung investiert. aber erfüllbar – wenn auch mit viel Arbeit.
20 solutions for plastic Von Einweg zu Mehrweg: Den Kreislauf schließen Wurde ein Produkt von Anfang an recycling Verfahren kontinuierlich verbessern gerecht gestaltet, kann Interseroh den Kreislauf Um den Recyclingprozess weiter zu optimieren, schließen. Beispiel Kunststoff: Mit dem innova investiert Interseroh laufend in die Entwicklung tiven Verfahren Recycled-Resource stellt Interseroh und Modernisierung eigener Anlagen und wird aus gebrauchten Verpackungen hochwertige mit der weltweit modernsten Technik den Anfor- Kunststoffrezyklate her. derungen des neuen Verpackungsgesetzes gerecht. Das Kompetenzzentrum im slowe Das mehrfach ausgezeichnete Verfahren wird im nischen Maribor bündelt zudem als Thinktank 500 eigenen Kompetenzzentrum ständig weiterent die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im wickelt, um mit den Rezepturen höchste Qualitäts Bereich Recycled-Resource. Durch den Einsatz anforderungen zu erfüllen. „Technische Eigen der neuesten Verfahren baut Interseroh seine schaften und Gesamtqualität unserer Recycling Leistungen ständig weiter aus, um Kunden Der Einsatz von Procyclen erzeugt im Vergleich zu granulate sind absolut vergleichbar mit Neuware wünsche flexibel und schnell bedienen zu können Primärkunststoffen fast – sie können Primärrohstoffe ersetzen und wert – und so eine effiziente Kreislaufwirtschaft zu 500 Kilogramm weniger volle Ressourcen schonen“, erklärt Dr. Manica gestalten. Treibhausgase pro Tonne. Ulcnik-Krump, Geschäftsführerin INTERSEROH Plastics Research & Development d.o.o. Mehrweg-Versandsystem spart Treibhausgase Für das Mehrweg-Versandsystem „memo Box“ Unsere Recyclingkunststoffe Procyclen und des Versandhändlers memo AG wird bereits Recythen werden nach den Anforderungen der Procyclen verwendet. Die Rezeptur des Materials Kunden gefertigt, sodass sie im Anschluss hat Interseroh speziell entwickelt, um die hohen maßgeschneidert für die Herstellung neuer Materialanforderungen zu realisieren: Langlebig- Produkte eingesetzt werden können. keit, eine mechanische Stabilität bis zu - 30 Grad Celsius, UV-Beständigkeit und Transportsicher- heit. „Allein die Nutzung von Procyclen für die ‚memo Box‘ verringert die Treibhausgasemissionen bei der Herstellung um bis zu 30 Prozent“, weiß Frank Schmähling, Vorstand Logistik der memo AG.
Nachhaltigkeitsmagazin Interseroh 21 Transparenz im wettbewerblichen Verpackungsrecycling Zur Umsetzung des neuen Verpackungsgesetzes wird die „Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister“ geschaffen – und künftig für mehr Transparenz und Kontrolle beim Recycling von Verpackungen sorgen. Als Vorstand der Zentralen Stelle gibt die Umweltjuristin Gunda Rachut eine Einschätzung über die bevorstehenden Änderungen. Frau Rachut, was sind in Ihren Augen die desto höher werden die Mengen, die recycelt wichtigsten Veränderungen durch das neue werden müssen. Um die Quoten zu schaffen, Verpackungsgesetz? sind alle Akteure in den Wertschöpfungsketten Das Verpackungsgesetz hat die bisherige gefordert. Produktverantwortung der Hersteller konsequent weiterentwickelt, höhere Recyclingquoten fest Wo sehen Sie die größten Ansatzpunkte, gelegt und Definitionen geschärft. Hersteller und um diese neuen Recyclingquoten zu erreichen? Handel können eindeutig klären, ob ihre Ver Am Anfang steht der Verbraucher. Seine Leistung, packungen systembeteiligungspflichtig sind. Das die Verpackungen im Haushalt zu trennen, wird gibt ihnen viel Rechtssicherheit. Das jeweilige im Moment nicht ausreichend gefördert. Er weiß duale System wiederum muss ihnen unverzüg- zu wenig über Recycling. Hier sind die dualen lich zurückmelden, mit welchen Mengen sie Systeme und die Kommunen gefordert. Natürlich systembeteiligt sind. Zugleich ist für jeden trans- müssen auch Sortier- und Verwertungstechniken parent, ob sich die Hersteller ordnungsgemäß angepasst und verbessert werden, um möglichst registriert haben. Die Eigenverantwortung der viele der gesammelten Verpackungen zu recyceln. Hersteller wird so deutlich gestärkt. Außerdem sollten Verpackungen von Beginn an recyclingfähig gestaltet werden. Welche Aufgaben übernimmt die Stiftung Zentrale Stelle ab Januar 2019? Darüber hinaus müssen wir den Wiedereinsatz Die Zentrale Stelle ergänzt die Weiterentwicklung der Recyclingrohstoffe fördern. Die Nachfrage der Produktverantwortung und sichert sie ab. ist relativ hoch, ihre Einsatzbereiche sind In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass es aber noch lange nicht ausgeschöpft. kaum möglich ist, die Definitionen der europäi- Wenn sich Abnehmer und Recycler eng schen Verpackungsrichtlinie trennscharf in das abstimmen, können sie gemeinsam deutsche Recht zu übersetzen. Wollte ein Her- neue Anwendungen und Verwertungs- steller eine Rechtsauskunft, ob seine Getränke- lösungen entwickeln. Dafür müssen verpackung pfandpflichtig ist, musste er 16 Bun- die Abnehmer die Gesetze des Recy- desländer befragen. Gleiches galt für die Frage, clings noch besser verstehen – und ob eine Verpackung als Verkaufs-, Transport- die Recycler die Ansprüche an die oder Umverpackung einzustufen ist. Jetzt ist die Zielprodukte. Ich bin guten Mutes. Zentrale Stelle zuständig und kann die Einord- Die Beteiligten haben auf das nung rechtssicher auf Basis des Verpackungs Signal des Verpackungsgesetzes gesetzes vornehmen. Gleichzeitig kontrolliert sie, gewartet und freuen sich, diese ob alle Verpflichtungen eingehalten wurden. Themen endlich anzugehen. Wie schätzen Sie die neuen Recyclingquoten ein? Die neuen Recyclingquoten sind anspruchsvoll. Gemessen werden sie an der Menge der system- beteiligten Verpackungen. Je besser die Zentrale Stelle also Trittbrettfahrer in das System bekommt,
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23 solutions in cooperative partnerships Wir müssen alle an einem Strang ziehen – nur dann können wir neue Lösungen entwickeln, um Produkte und Materialien wiederzuverwenden und den Rohstoffbedarf zu sichern. Unsere Partner und Kooperationen sind dabei entscheidend. Gemeinsam können wir unsere Vision einer umfassenden Kreislaufwirtschaft realisieren. Im November 2017 forderte Interseroh war 2017 in circa Interseroh gemeinsam mit 51 50 Unternehmen Verbänden und und Verbänden die nächste Initiativen deutsche Bundesregierung auf, Klimaschutz zur zentralen aktiv, um die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Aufgabe zu erklären.
24 solutions in cooperative partnerships Denkgrenzen überwinden: Zwei Grad sind machbar Die Begrenzung der globalen Erwärmung ist eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Diese Verantwortung nimmt Interseroh ernst. Gemeinsam mit vielen anderen Unternehmen sind wir Teil der zukunftsweisenden Initiative „Weg in die < 2°-Wirtschaft“. In fachüber greifenden Arbeitsgruppen entwickeln wir dort Ideen für eine klimaneutrale Wirtschaft. In Workshops entwickeln die Teilnehmer gemeinsam innovative Ideen und Lösungsansätze zur Erreichung des Zwei-Grad-Ziels. Auf der Pariser Klimakonferenz im Jahr 2015 hat Das Ziel vor Augen die Weltgemeinschaft das Ziel klar formuliert: Interseroh wirkt aktiv an der Umsetzung des Um die Folgen des Klimawandels einzudämmen, Zwei-Grad-Ziels mit. Zusammen mit knapp 40 soll die globale Erwärmung auf weniger als zwei anderen Unternehmen sind wir Teil des zukunfts- Grad Celsius begrenzt werden. Der Klimaschutz- weisenden Projekts „Weg in die < 2°-Wirtschaft“ plan der Bundesregierung schreibt den Weg in – ins Leben gerufen von der Stiftung 2° und dem ein weitgehend treibhausgasneutrales Deutsch- WWF Deutschland. land bis zum Jahr 2050 fest. In den drei Themenclustern Gebäude, Verkehr Bei der Umsetzung dieses Ziels nehmen Unter- und industrielle Produktion entwickeln und ver nehmen eine zentrale Rolle ein. Doch wie können folgen die Teilnehmer seit Juni 2017 unterschied sie dazu beitragen, die Erderwärmung zu begren- liche Lösungsansätze. „Die beteiligten Unter zen? Der Lösungsansatz der Initiative „Weg in nehmen erarbeiten innovative Projektideen und die < 2°-Wirtschaft“ lautet: Gemeinsam können sollen diese anschließend umsetzen. Auf diese wir mehr erreichen. Durch eine unternehmens- Weise kann ein Beitrag zur Reduktion der Treib übergreifende Zusammenarbeit vereint die Initia- hausgasemissionen geleistet werden“, erläutert tive unterschiedliche Branchen, Fachbereiche Andrea Dreifke-Pieper, Leiterin Strategische und Blickwinkel, um dem gemeinsamen Ziel ein Unternehmenskooperationen beim WWF. Stück näher zu kommen.
Nachhaltigkeitsmagazin Interseroh 25 „Unsere Initiative profitiert von der fachübergreifenden Zusammenarbeit. Wir bündeln Wissen und Kompetenzen für die Erreichung eines gemeinsamen Ziels: die Begrenzung der globalen Erwärmung.“ Sabine Nallinger, Vorständin der Stiftung 2° Interseroh bringt sein Expertenwissen in jedes gewagt, Visionen entwickelt und Trends diskutiert. Anteil der Treibhausgas Themengebiet mit ein und erarbeitet mit den Basierend auf dieser offenen Gedankenwelt emissionen in Deutschland: 18 % anderen Teilnehmern Leuchtturmprojekte für wurden erste Lösungsansätze für die dringend eine klimaneutrale Wirtschaft. „Die gegenseitige notwendige Emissionsminderung erarbeitet. Wissensvermittlung und der Austausch auf Augenhöhe bringen uns alle weiter. Wir arbeiten Die einzelnen Projektteams haben ihre Ideen im Verkehr innovativ, offen und intensiv. Nur so können wir laufenden Prozess weiterentwickelt, wieder das Ziel einer emissionsfreien Wirtschaft errei- verworfen, nachjustiert und verändert – letztlich 20 % chen“, erklärt Stephanie Thiele, Nachhaltigkeits- entstand daraus eine Vielzahl zukunftsweisender managerin bei Interseroh und Teilnehmerin bei Projekte. Von treibhausarmer Logistik über Kon- „Weg in die < 2°-Wirtschaft“. zepte zur Elektromobilität bis hin zu innovativen Wohnquartieren – die Vielfalt der Themeninhalte Industrie Ein Blick in die Zukunft ist groß. Im nächsten Schritt arbeiten die Projekt- 30 % Wie sieht eine klimaneutrale Welt im Jahr 2050 gruppen nun daran, die Ideen zu konkretisieren aus und welche Veränderungen sind auf dem und realisierbar zu gestalten. Im November 2018 Weg dahin notwendig? Zu Beginn des Projekts werden die Projekte im Rahmen der Jahreskon haben die Teilnehmer einen Blick in die Zukunft ferenz der Stiftung 2° in Berlin präsentiert. Gebäude „Die beteiligten Unternehmen erarbeiten innovative Projekt- ideen und sollen diese anschließend umsetzen. Auf diese Weise kann ein Beitrag zur Reduktion der Treibhaus gasemissionen geleistet werden.“ Andrea Dreifke-Pieper, Leiterin Strategische Unternehmenskooperationen beim WWF
26 solutions in cooperative partnerships Die nächste Generation: Sharing Economy für Kinderkleidung Die Nutzungsdauer von Kinderkleidung, Babytragesystemen und Umstandsmode ist sehr begrenzt. kilenda zeigt eine Alternative auf und bietet Kinderkleidung zum Mieten an – ab sofort auch mit seinem Kooperationspartner Tchibo. Jedes Jahr sortieren die Deutschen über eine Relenda einen nachhaltigen Online-Service an: Million Tonnen Textilien aus. Hosen, T-Shirts und Das Start-up vermietet qualitativ hochwertige Schuhe landen in Altkleidercontainern oder gar im und nachhaltig hergestellte Kinderkleidung – Restabfall. Vor allem Kinderkleidung wird oft nur genauso wie Umstandsmoden, Babytragesysteme 6.300 Liter Wasser verbraucht eine kurze Zeit benötigt – zu schnell sind die Kinder rausgewachsen. kilenda wirkt diesem Problem entgegen, indem es Produkte länger leben lässt. und komplette Erstausstattungen für Kinder bis drei Jahre. Der Sharing Economy-Ansatz verlän- gert die Lebensdauer der einzelnen Produkte – in die Produktion eines Nach dem Motto „mieten statt kaufen“ bietet der Folge müssen weniger neue Kleidungsstücke Kinder-T-Shirts. die Marke des Interseroh-Tochterunternehmens produziert werden. Mit ihrem Mietservice verfolgen kilenda und Tchibo das Ziel eines schonenden Umgangs mit unseren Ressourcen.
Nachhaltigkeitsmagazin Interseroh 27 Eine Kooperation, die Ressourcen schont Als großen strategischen Partner hat kilenda das Hamburger Familienunternehmen Tchibo gewon- „Je länger ein Kleidungsstück getragen wird, umso besser für die Umwelt“, erklärt Nanda Bergstein, Direktorin Unternehmensverantwortung 95 Kleidungsstücke besitzt nen. Seit Januar 2018 kooperieren kilenda und bei Tchibo. Das Mietmodell von kilenda und im Durchschnitt jeder Deutsche. Jedes fünfte Tchibo im Bereich Kinderkleidung auf der gemein- Tchibo schone Ressourcen und trage zu einem davon wird so gut wie nie samen Plattform „Tchibo Share“. „Tchibo sah veränderten Konsumverhalten bei. „Unser Ziel getragen. den großen Mehrwert des Sharing Geschäfts ist es, einen Bewusstseinswandel im Umgang modells für Kunden und Umwelt. Nachdem wir mit Kleidung zu erzeugen“, erzählt Scheuschner. die Möglichkeiten der Zusammenarbeit beleuch- „Wir wollen zu einem Umdenken anregen, Kleidung tet haben, bietet Tchibo nun einen Teil seines nicht mehr zu kaufen, sondern sie zu nutzen, Sortiments an Kinderkleidung zur Miete an. Die wertzuschätzen und Ressourcen einzusparen.“ gemeinsame Plattform hilft uns dabei, noch Um dies zu erreichen, plant kilenda, künftig mehr Menschen von unserem Konzept zu über- den Service zu erweitern. zeugen“, so Hendrik Scheuschner, Gründer von kilenda. Übrigens: Mit ihrer Idee gehörte kilenda zu den Top-3-Finalisten bei den GreenTec Awards 2018 in der Kategorie „Lifestyle“. Die Auszeichnung ehrt jedes Jahr die besten Projekte im Umweltschutz. Umweltbewusst tanken Rund eine Million Kunden besuchen täglich eine Der Vorschlag wurde positiv angenommen: der polnischen Tankstellen des Mineralölkonzerns Gemeinsam mit Interseroh hat ORLEN Hand ORLEN. Ob Tanken, Autowaschen oder Coffee to lungsempfehlungen für einen umweltbe go – an vielen Stellen werden dabei Ressourcen wussteren Umgang im Auto und an der Tank verbraucht. Diese Tatsache hat sich Interseroh stelle entwickelt. Von umweltfreundlichem zu Herzen genommen und ist aktiv auf den füh- Fahren über die Lagerung von Winterreifen bis renden Tankstellenbetreiber zugegangen. Die Idee: hin zur richtigen Entsorgung von Verpackungen Die Bevölkerung Polens auf die Umweltauswir- und der Vermeidung von Plastikabfall – die kungen aufmerksam machen, die bei einer Auto- Ratschläge sind kurz und anschaulich in einem fahrt und rund um die Tankstelle entstehen können. Leitfaden zusammengefasst. „Gemeinsam mit Interseroh haben wir Tipps und Ratschläge für ein umweltbewussteres Handeln erarbeitet, um die Gesellschaft zu sensibilisieren und an das Thema Ressourcenschonung heranzuführen.“ Józef Wegrecki, Member of the Management Board, responsible for operations, ORLEN
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