Forum BEK - 50 Jahre Lukas-Brot "Ihr Brot für die Welt"

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Forum BEK - 50 Jahre Lukas-Brot "Ihr Brot für die Welt"
Forum
                          Aktiv in Kirche und Diakonie ­| November 2018 – Februar 2019

   BEK

 50 Jahre Lukas-Brot            Gegen Populismus            Kreativ in den Advent
„Ihr Brot für die Welt“      Kirche und die Rechten         Angebote in der City
Forum BEK - 50 Jahre Lukas-Brot "Ihr Brot für die Welt"
Inhalt
 startklar
 Dringend gesucht: Nachwuchs				                                          3
 2019 startet eine Werbekampagne für kirchliche Berufe
 „Mit dir in der BEK“						                                               4
 Mitmachen bei der Kampagne für kirchliche Berufe

 aktuell
 50 Jahre Lukasbrot						 6
 Großer Erfolg für Brot für die Welt in Grolland
 20 Jahre Kapitel 8						 7
 Das Evangelische Informationszentrum feiert
 „Ruhig, Brauner“						 8
 Kirche und die Rechten
 Kulturcoaches in der Neustadt				               10
 Neues Integrationsprojekt ist gestartet

 kompakt
 Noch viel zu tun						12
 25 Jahre Gleichstellungsarbeit in der BEK

 praktisch
 Tue Gutes und bewirb dich damit				               14
 Wie Gemeinden bei Wettbewerben mitmachen können
 Konfus für Weltretter						16
 Jugendliche in Lesum machen ein Diakoniepraktikum

 geistreich
 Kreativ in den Advent						18
 Welche Aktionen in City und Überseestadt laufen
 Auf Sendung							20
 Kirche bei Radio Bremen

 aktuell
 Meldungen						                                                          22

 persönlich
 Ins Gespräch kommen						23
 Theresa Pieper kümmert sich um den interreligiösen Dialog
 Neu an Bord							24
 Magnus Deppe leitet die Bremer Seemannsmission

Impressum
BEK Forum ist das kostenlose Mitarbeitendenmagazin für alle Aktiven
in der Bremischen Evangelischen Kirche und der Diakonie.

Herausgeber: Bremische Evangelische Kirche
Das BEK Forum erscheint viermal jährlich.
Nächste Ausgabe: 14. Februar 2019
Titelfoto: Karsten Klama, Demoteilnehmer/innen aus der Friedensgemeinde                          Redaktion
am 14. November 2018 vor dem Bremer Hauptbahnhof                                 Sabine Hatscher             Matthias Dembski
                                                                               presse@kirche-bremen.de    redaktion@kirche-bremen.de
www.kirche-bremen.de                                                           Telefon 0421 / 55 97-224    Telefon 0421 / 55 97-221
Forum BEK - 50 Jahre Lukas-Brot "Ihr Brot für die Welt"
startklar BEK Forum November 2018            3

    text Matthias Dembski
    kampagnenmotiv oblik
                                  Dringend gesucht:
                                   Nachwuchs

Kirchliche Berufe brauchen Nachwuchs – der Fachkräftemangel schlägt auch auf Pas-
                                                                                                        Wer           bei der
                                                                                                  Bremischen Evangelischen Kirche

                                                                                                       arbeitet
torinnen, Diakone, Kirchenmusikerinnen und Erzieher durch. Mittlerweile herrscht
reger Wettbewerb, wenn es um die Gunst junger Menschen geht, sich für eine Ausbil-
dung oder ein Studium zu entscheiden. Dass Unternehmen sich auf Berufsmessen prä-
sentieren und Werbekampagnen starten, um Azubis oder Absolventen zu gewinnen,
gehört zum Standard-Repertoire von Arbeitgebern. So ist die Bremische Evangelische
Kirche seit einigen Jahren auf der Berufsmesse Horizon vertreten, um Jugendliche für
den Beruf des Pastors, der Diakonin oder des Kirchenmusikers zu interessieren. Der
Landesverband gehörte kürzlich zu den Mitveranstaltern der KitaJob, die im Domka-
pitelhaus stattfand und für die vielfältigen Berufsmöglichkeiten in Kitas und Krippen   Pädagogische Mitarbeiter/innen
warb.                                                                                   in Kitas & Krippen........................................................... 1.088
                                                                                        Raumpfleger/innen
Die Evangelische Kirche in Deutschland hat unter dem Motto „Das volle Leben“ eine       in Kitas, Gemeinden & Einrichtungen............................. 176
Kampagne für den Pfarrberuf gestartet, in der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK)     Pastorinnen und Pastoren................................................ 132
geht man das Thema breiter an. „Wir denken berufsgruppenübergreifend und entwi-         Verwaltungs-Mitarbeiter/innen....................................... 124
ckeln deshalb eine Nachwuchskampagne für die Berufe Pastor/in, Kirchenmusiker/in,       Küster/innen, Hausmeister, Friedhofsarbeiter................. 116
Diakon/in und Erzieher/in, denn auf all diesen Berufsfeldern besteht Handlungsbedarf,
                                                                                        Mitarbeiter/innen in Kita-Küche...................................... 108
damit wir künftig genügend qualifizierte Nachwuchskräfte haben“, sagt Pastorin Chris-
                                                                                        Diakonisch-pädagogische Mitarbeiter/innen................... 84
tine Kind, Koordinatorin der Personalentwicklung in der BEK.
                                                                                        Kirchenmusiker/innen..................................................... 61
                                                                                        Sonstige Mitarbeiter/innen.............................................. 34
Mit der Umsetzung wurde die Agentur Oblik beauftragt, die unter dem Motto „mit
                                                                                        Mitarbeiter/innen im Landesverband.............................. 28
dir“ Interviews mit Mitarbeitenden aus allen Berufsgruppen geführt, Filme und Fotos
gemacht hat und daraus nun einen Medienmix für die Kampagne entwickelt (S. 3 - 4).
Die fertige Kampagne wird im Januar im Kirchentag präsentiert, im März läuft sie dann   Mitarbeitende insgesamt................................................. 2.170
öffentlich an.
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4 startklar BEK Forum August 2018                                                                                                                                                                                                                                                                                               BEK Forum August 2018 startklar     5

   „Mit dir in der BEK“                                                                                                                                                                                                                                             Online first:
                                                                                                                                                                                                                                                   Die Kampagne läuft über die

   Mitmachen bei der Kampagne für kirchliche Berufe                                                                                                                                                                                            sozialen Medien und im Internet

            interviews Matthias Dembski
           kampagnenmotive/fotos oblik

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Claas Hoffmann
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Diakon in St. Martini Lesum
                             Das Agentur-Team von oblik entwickelt die
                                            Nachwuchs-Werbekampagne
                                                                                                                                                                                                  Plakate, Flyer
                                                                                                                                                                                            und andere Medien
                   „Dass die Berufsgruppen                                                                                                                                              ergänzen die Kampagne

         die Nachwuchs-Kampagne teilen,
                            ist das A & O.“
Nicole Wrede, Texterin der Kampagne „BEK mit dir“:

„Diese Kampagne setzt ganz bewusst darauf, dass Mitarbeitende der Bremischen                                                                                                                                                                                                   Klaas Hoffmann,
Evangelischen Kirche sie mittragen und verbreiten. Wir möchten sie als Multipli-                                                                                                                                                                                               Diakon in St. Martini Lesum
katoren gewinnen, die „BEK mit dir“ ins Gespräch bringen. Sie können den Weg
ebnen, Jugendliche interessieren und überzeugen, mit denen sie zusammenarbeiten.                                                                                                                                                                                                           „Es ist wichtig, für unseren Beruf
In den sozialen Medien ziehen sie weitere Follower nach. Beteiligung wird das A
und O sein, wenn die Kampagne im Frühjahr 2019 anläuft. Denn die allermeisten,                                                                                                                                                                                                                           Gesicht zu zeigen“
die Kirchenmusikerin, Pastor oder Diakonin werden, haben schon vorher Kontakt zur
Kirche. Wer keine Vorerfahrungen hat, entscheidet sich kaum für einen kirchlichen                                                                                                                                                                                              „Ich habe gerne bei der Kampagne mitgemacht. Es hat Spaß gemacht, diesen vielsei-
Beruf. ‚BEK mit dir‘ bietet online viel mehr inhaltliche Vertiefungsmöglichkeiten und                                                                                                                                                                                          tigen Job bekannter zu machen. Wir müssen als diakonisch-pädagogisch Mitarbei-
Infos als sonst üblich. Das ist für Jugendliche, die sich für diese Berufsfelder interes-                                                                                              Nachwuchswerbung für kirchliche Berufe:                                                 tende selber einen Beitrag dazu leisten, Nachwuchs für unseren Beruf zu gewinnen.
sieren, wichtig.
                                                                                               Nachwuchswerbung für kirchliche Berufe:                                                                   Das sind die Bausteine                                                Da sind wir Vorbild mit dem, was wir tun und wie wir‘s tun. Einen Pastor kennt
Meine Aufgabe war es, Interviews für die Kampagne zu führen, die Filme zu beglei-                                                                                                                                                                                              jeder, aber wenn du erzählst, du bist Diakon, tauchen meist Fragezeichen in den
ten, und ich habe den Claim entwickelt. Im Mittelpunkt von ‚BEK mit dir‘ stehen
                                                                                                                Im März 2019 geht‘s los                                               persönlicher Kontakt ist der Schlüssel, um Jugendliche für kirchliche Berufe und die     Gesichtern auf. Deshalb ist es wichtig zu zeigen: Wir sind hier, und das alles tun wir.
Menschen, die in der Bremischen Evangelischen Kirche arbeiten und freiwillig mit-                                                                                                    Kampagne zu interessieren, Medien können das nur unterstützen                             Ich glaube, einen so bunten Strauß an Aufgaben gibt es nur in wenigen Berufen. Wir
gemacht haben. Dieser authentische, echte Zugang ist entscheidend. Wir legen also                                                                                                                                                                                              sind in der Kinder- und Jugendarbeit, in der Seniorenarbeit, Obdachlosenarbeit oder
nichts ins Schaufenster, was sich nicht mit dem echten Berufsalltag deckt. Die Fotos          Phase I: Die Kampagne läuft von Januar bis März 2019 an, Botschafterinnen und           Schwerpunkt ist die Onlinekommunikation: Junge Zielgruppen sind in den Sozia-            bei der Seemannsmission aktiv, um nur einige Möglichkeiten zu nennen. Ich kann
sind dokumentarisch, nichts ist gestellt.                                                   Botschafter aus den Berufsgruppen werden informiert und gewonnen. Sie sollen die         len Medien und im Internet unterwegs                                                      in meinen Beruf viel von mir persönlich einbringen. Ich bin Werderfan und organi-
Natürlich gibt es nicht den einen, typischen kirchlichen Mitarbeiter. „Du darfst Typ        Kampagne in den sozialen Medien liken und teilen                                                                                                                                   siere Liveübertragungen im Gemeindezentrum, ich gehe gern auf Musikfestivals und
sein und deine Persönlichkeit einbringen“ ist eine der Botschaften der Kampagne.                                                                                                       Über Instagram und Facebook treten Vertreterinnen und Vertreter der jeweiligen          plane demnächst eins in meiner Gemeinde. Gerade hatten wir ein Tanztheaterpro-
So vielfältig die BEK ist, so unterschiedlich sind auch ihre Mitarbeitenden, die diese        Phase II: Kick-off ab Anfang März 2019, die Kampagne startet über alle Medien          Berufsgruppe mit Jugendlichen in Dialog                                                   jekt, bei dem ich viel organisieren musste, außerdem bin ich bei einem inklusiven
Kirche mitgestalten. Wenn ich die vielen Gespräche mit Menschen aus unterschied-            (Print, Online, der Film wird verbreitet, Berufsgruppen-Porträts werden gepostet) pas-                                                                                             Klimaschutz-Kochprojekt dabei, das wir gemeinsam mit Friedehorst machen. Natür-
lichen Berufsgruppen anschaue, gibt es viele Gemeinsamkeiten: Ein Job in der Kir-           send zur Horizon-Berufsmesse Mitte März                                                    Printmedien wie Plakate, Postkarten und Flyer sind nur der Türöffner, um auf            lich gehört auch Schreibtischarbeit zu meiner Tätigkeit, aber wir haben vor allem mit
che bietet Freiräume für eigene Gestaltungsideen, das Menschliche spielt bei allen                                                                                                   Online-Infos und -Dialogmöglichkeiten hinzuweisen                                         Menschen zu tun – und das macht diesen Beruf so toll. Nachwuchs für unseren Beruf
Befragten eine entscheidende Rolle, niemand hat einen ‚Nine-to-five-Job‘, was                Phase III: Bis zu den Sommerferien wird die Community vergrößert und Informati-                                                                                                   kommt vor allem von der Gemeindebasis. Jugendliche, mit denen wir zu tun haben,
auch bedeutet: Du musst dich bei diesen Arbeitsplätzen gut selbst organisieren und          onen kommen hinzu, danach geht‘s weiter mit Vertiefungen und Zuspitzungen durch           außerdem gibt es einen Messeauftritt, z.B. für die Horizon. Weitere Werbemaßnah-         müssen merken: Das ist ein lebendiger, kreativer und erfüllender Job, vielleicht wäre
begrenzen können.“                                                                          weitere Aktionen                                                                         men und -medien können ergänzt werden.                                                    das auch was für mich!“
Forum BEK - 50 Jahre Lukas-Brot "Ihr Brot für die Welt"
6 aktuell BEK Forum November 2018
                                                                                                                                     Das Lukasbrot

                                                                                                                          seit 1968, immer am 1. Advent
                                                                                                                          Jährlich 500 Brote im Haustürverkauf
                                                                                                                          gebacken von einem Grollander Bäcker
                                                                                                                          Einkauf zum Selbstkostenpreis (1,19 Euro)
                                                                                                                          Verkaufspreis (mindestens) 2,50 Euro,
                                                                                                                          meist landet mehr in den Spendendosen
                                                                                                                          Verkäufer/innen: ca. 40 Ehrenamtliche in
                                                                                                                          Zweier-Teams (Erwachsene & Konfirmanden)
                                                                                                                          jedes Team läuft ein bis drei Straßen ab
                                                                                                                          und verkauft dort die Brote
                                                                                                                          Gesamterlös aller Brotverkaufsaktionen:
                                                                                                                          Zwischen 70.000 und 80.000 Euro konnte die
                                                                                                                          St. Lukas-Gemeinde an Brot für die Welt über-
                                                                                                                          weisen.

„Hier ist ihr                                                                                text & foto
                                                                                             Matthias Dembski

Brot für die Welt“
Wenn am Sonnabend vor dem 1. Advent frischer Brot-             Volkmar Petersen: „Viele Grollander stehen schon mit     samen Suppe-Essen zählen sie den Inhalt ihrer Spen-
duft durch das St. Lukas-Gemeindezentrum in Grolland           dem Geld in der Hand hinter der Haustür, wenn wir        dendosen und sind gespannt, welches Team in diesem
zieht, sind zupackende Hände gefragt: Die 500 Lukas-           klingeln. In meiner Straße habe ich am Ende immer gut    Jahr die vollste Dose hat. Dass die Aktion auch nach 50
Brote, die zugunsten von Brot für die Welt verkauft wer-       300 Euro in der Spendenbüchse.“ Der Grollander Brot-     Jahren läuft wie geschnitten Brot, liege am Grundrezept,
den, müssen eingepackt und in die Körbe und Taschen            verkauf brummt auch nach 50 Jahren. „Ein Brot braucht    meint Pastor Jürgen Hamelmann. „Unsere Brote verbin-
der Verkaufsteams verteilt werden. Nach dem Gottes-            jeder – und wenn man damit etwas Gutes tun kann, sind    den jung und alt, Gemeinde und Stadtteil und die Grol-
dienst am 1. Advent laufen ehrenamtliche Verkäuferin-          alle gern dabei.“ Oft komme es auch vor, dass Men-       lander mit Menschen in ganz anderen Teilen der Welt.“
nen und Verkäufer dann wieder von Tür zu Tür – wie seit        schen ohne Gegenleistung einfach für Brot für die Welt

                                                                                                                                                k
50 Jahren. Damit ist der Brotverkauf in Grolland fast so alt   spendeten. „Die Lukasbrote bringen die Hilfsprojekte
wie das evangelische Hilfswerk selber. Brot für die Welt       von Brot für die Welt ins Gespräch, wir haben immer
eröffnet in diesem Jahr am 1. Advent seine 60. Spenden-        Flyer dabei. Dieses Jahr geht der Erlös unserer Aktion
aktion unter dem Motto „Hunger nach Gerechtigkeit“.            nach Indonesien, um Gesundheitsprojekte für Kinder zu                           kontakt
                                                               unterstützen“, erzählt Lidia Schoote.
Von 12 bis 88                                                                                                                              Brot für die Welt
                                                               „Aktion läuft wie geschnitten Brot“                               Christina Hübner, Diakonie Bremen
„Wir haben hier ihr ‚Brot für die Welt‘, ist unser Spruch,                                                                             Telefon 0421/163 84-14
wenn wir klingeln – da sagt dann niemand ‚Nein                 Über 50 Jahre hinweg ist durch den Brotverkauf eine                  huebner@diakonie-bremen.de
Danke‘, sondern alle nehmen uns eins ab und runden             ansehnliche Spendensumme zusammengekommen.
beim Preis meist großzügig auf.“ Nicht selten landen           Rund 25.000 Brote wurden seit 1968 verkauft, zwi-                    Aktion „Lukasbrot“ in Grolland
fünf oder zehn Euro für die kleinen Runden Brote in            schen 70.000 und 80.000 Euro hat die Lukas-Gemeinde                       Monika Rohdenburg
der Spendendose. Die älteste Brotverkäuferin ist 88, der       an Brot für die Welt überwiesen, ganz genau lässt es                     Telefon 0421/51 14 65
jüngste 12 – unterwegs sind Jung und Alt stets in Zwei-        sich nicht mehr sagen.                                               buero.lukas@kirche-bremen.de
terteams. Manche kommen als Konfirmanden-Eltern                Wenn am 2. Dezember alle Brote verkauft sind, treffen
neu dazu, andere sind seit Jahrzehnten dabei, so wie           sich die Helfer im Gemeindehaus. Nach einem gemein-                       brot-fuer-die-welt.de
Forum BEK - 50 Jahre Lukas-Brot "Ihr Brot für die Welt"
BEK Forum November 2018 aktuell       7

20 Jahre
                                                                                                                               text & foto
                                                                                                                               Matthias Dembski

                                                                                                          Altes einreißen, damit Neues entsteht: Am Anfang der
                                                                                                          Geschichte des Evangelischen Informationszentrums
Das Evangelische Informationszentrum in der City feiert Jubiläum.                                         Kapitel 8 an der Domsheide standen tatsächlich
Das Team im Kapitel 8 informiert ebenso über kulturelle Angebote der Innenstadtkirchen wie über
                                                                                                          Hammerschläge. Symbolträchtig wurde vor 20 Jahren
Hilfsangebote oder Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren.
                                                                                                          die Wand des Domkapitelhauses mit prominenter
                                                                                                          Unterstützung von Bürgermeister Henning Scherf und
                                                                                                          Kirchenpräsident Heinz Hermann Brauer eingerissen,
                                                                                                          um einen neuen Zugang zu schaffen: Frischen Wind in
                                                                                                          die Kirche bringen, die Schwellen senken und hören,
                                                                                                          was die Menschen bewegt – das waren Grundgedanken
                                                                                                          der Gründerinnen und Gründer des Evangelischen
                                                                                                          Informationszentrums. Was erwarten die Bremerinnen
                                                                                                          und Bremer von Gemeinden, Einrichtungen und
                                                                                                          Diakonie, und wo finden sie passende Angebote vom
                                                                                                          Kinderchor über Beratungsstellen bis hin zum freiwil-
                                                                                                          ligen Engagement in der Seniorenarbeit? – Kapitel 8
                                                                                                          ist seit 1998 das Schaufenster der Kirche in der
                                                                                                          Bremer Innenstadt, das Fragen zu Gott und der Welt
                                                                                                          schnell und unkompliziert beantwortet und kirchliche
                                                                                                          Angebote bewirbt. 20 Jahre erfolgreicher Präsenz im
                                                                                                          Herzen Bremens sind ein Grund, Danke zu sagen
                                                                                                          und zu feiern – auch für fast 130.000 Besucherinnen
                                                                                                          und Besucher und mehr als 1.000 Menschen, die seit
                                                                                                          1998 im Kapitel 8 (wieder) in die evangelische Kirche
                                                                                                          eingetreten sind.

                                                                                                                                     i
                                                                                                                                    infos
                                                                                                                  Jubiläums-Gottesdienst und -Empfang
                                                                                                               mit anschließendem Kohl- und Pinkelessen
                                                                                                                   Mittwoch, 5. Dezember, 17.30 Uhr
                                                                                                                         St. Petri Dom, Ostkrypta
                                                                                                                          anschließend Kapitel 8

         kirchentag aktuell                                  Das bietet Kapitel 8                                 Anmeldungen bis 3. Dezember unter
                                                                                                                         Telefon 0421/33 78 220
                                                                     Auskunft zu Stadtrundgängen                       kapitel8@kirche-bremen.de
        Kirche in City und Überseestadt                      (zum Beispiel zu Kirchen und Engeln)
    Citykirchen, Kapitel 8, Lighthouse und die               Zeit zum Reden und Zuhören, Seelsorge                      Theologischer Festvortrag
     kirchliche Präsenz in der Überseestadt:               Informationen zu Hilfs- und Beratungsstellen              „Kirche zwischen Ortsgemeinde
   Die wachsenden Herausforderungen für die                          Informationen über Vorträge,                  und gesamtkirchlichlichen Diensten“
Bremische Evangelische Kirche sollen künftig von                     Kurse und Gesprächskreise                      Uta Pohl-Patalong, Professorin für
einem gemeinsamen Arbeitsbereich „Kirche in City           Auskunft über Chöre von Spaß bis Anspruch           Praktische Theologie an der Universität Kiel
      und Überseestadt“ bearbeitet werden.                    Karten für Konzerte in Bremer Kirchen                Dienstag, 15. Januar, 18 bis 20 Uhr
Darüber informiert sich das Kirchenparlament und                 Möglichkeit zum Kircheneintritt                      Domkapitelsaal, Domsheide 8
diskutiert über ein übergreifendes Konzept für die              Infos zum freiwilligen Engagement
       verschiedenen Orte und Angebote.                   in Kirche und Diakonie („aktiv evangelisch“)                        Öffnungszeiten:
                                                              „8 vor 6“ - Theologisches im Kapitel 8             montags bis freitags von 11 bis 17 Uhr
            28. November, 11.30 Uhr                                                                                   sonnabends von 11 bis 14 Uhr
    Gustav-Heinemann-Bürgerhaus Vegesack
                                                                                                                              www.kapitel8.de
Forum BEK - 50 Jahre Lukas-Brot "Ihr Brot für die Welt"
8   aktuell   BEK Forum November 2018                                                                                                                                                                                                                                                                                  BEK Forum November 2018          aktuell    9

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      t
                                                                                                                                                                                                                                                                                         „Denunzieren finde ich unerhört“
                                                                                                                                                                                                                                            Pastor Renke Brahms zur von Rechtsextremen auch in Bremen geplanten Internetplattform,
                                                                                                                                                                                                                            auf der demnächst Lehrerinnen und Lehrer wegen ihrer politischen Haltung „angezeigt“ werden sollen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      tipp
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         kirche-bremen.de

                                                                                                                                                                                                                                            „Auschwitz als Lebensaufgabe“
                                                                                                                                                                                                                                            BEK-Präsidentin Edda Bosse auf dem
                                                                                                                                                                                                                                            Bremer Marktplatz, 14. November 2018
                                                                                                                                                                                                                                            Wir haben es nach 1945 geschafft, durch parlamenta-           kriegs-Generation, deren Väter den Zweiten Weltkrieg
                                                                                                                                                                                                                                            rische Demokratie in Kommune, Bundesland und der              mitgemacht haben, deren Eltern die Synagogen haben
                                                                                                                                                                                                                                            gesamten Republik einen Staat zu bauen, der heute             brennen sehen und die wegschauten, als ihre jüdischen
                                                                                                                                                                                                                                            eine freie Entfaltung von Lebensentwürfen und Lebens-         Nachbarn verschleppt wurden. Uns Nachkriegskin-
                                                                                                                                                                                                                                            formen garantiert, wie wir sie nie hatten! Dahinter           dern wurde Auschwitz als Lebensaufgabe mitgegeben.
                                                                                                                                                                                                                                            möchte ich nicht zurück! Und an die Adresse all jener,        Diese furchtbare Zeit war keine nebensächliche Epi-
                                                                                                                                                                                                                                            die dieses Land schlecht reden, Angst schüren und             sode unserer Geschichte, kein Kratzer im Lack, den es
                                                                                                                                                                                                                                            dazu aufrufen, die Axt an die Wurzel der Demokratie           nur zu polieren gilt. Nein, sie war ein gesellschaftliches
                                                                                                                                                                                                                                            zu legen, sage ich: Ich bin sehr froh, in einer demokra-      Totalversagen, das sich nicht wiederholen darf.
                                                                                                                                                                                                                                            tischen Gesellschaft zu leben. Ich entstamme der Nach-

                                                                                                                                                                                 „Kirche sollte mitdemonstrieren“

„Ruhig, Brauner“
                                                                                                                                                                                 Pastor Bernd Klingbeil-Jahr, Friedensgemeinde, über die Demo-Teilnahme seiner Gemeinde
                                                                                                                                                                                 in Berlin und Bremen
                                                                                                                                                                                  Was ist nur los? Was gestern noch undenkbar war, ist        Höchste Zeit, Zeichen zu setzen für Verständigung,
                                                                                                                                                                                  kurz darauf Realität: Rassismus und Menschenverach-         gegen Rassismus und Gewalt! Das meinten auch 75
                                                                                                                                                                                  tung werden gesellschaftsfähig. Unterdessen ertrinken       Leute aus der Friedensgemeinde, die sich zur bundes-

Kirche und die Rechten
                                                                                                                                                                                  viele Flüchtlinge im Mittelmeer. Bislang war es selbst-     weiten Großdemonstration am 13. Oktober nach Berlin
                                                                                                                                         text Matthias Dembski                    verständliche Pflicht, Ertrinkende zu retten. Europa        aufmachten. Das Motto lautete: „Unteilbar: Solidarität
                                                                                                                                         fotos Karsten Klama                      jedoch schaut weg und schottet sich ab. In Chemnitz         statt Ausgrenzung”.
                                                                                                                                                                                  marschieren „besorgte“ Bürger gemeinsam mit AfD,            Muss eine Kirchengemeinde eine Teilnahme an einer
In Berlin hängen Banner an einigen Kirchtürmen:          ons- und Bildungsauftrag gegenüber den Rechtspopulisten       darische Gesellschaft“ mit dabei. Die Präsidentin der      Hooligans und Nazi-Kampfgruppen. Hier kommt etwas           Demonstration organisieren? Sie muss dies nicht unbe-
„Rechtspopulismus schadet der Seele“. Beim Kirchen-      hat, bleibt innerkirchlich aber durchaus weiter umstritten.   BEK, Edda Bosse, gehörte zu den Rednerinnen. „Die          ins Rutschen, befürchten viele, Freiheit und Demokra-       dingt tun, sie kann es aber. Und vielleicht sollte sie es
tag 2017 diskutierte Landesbischof Markus Dröge mit                                                                    tiefere Bedrohung kommt vom Wegschauen, vom                tie werden angegriffen, Menschenrechte verletzt. Und        auch, wenn es nämlich um Menschenrechte und das
„Christen in der AFD“: Es sei nicht glaubwürdig, sich    Podien ohne Populisten besetzen                               Nichternstnehmen, von der Gleichgültigkeit“, sagte         wir? Welche Haltung nehmen wir dazu ein?                    friedliche Zusammenleben geht.
als Christ in der AfD zu engagieren, sagte er damals                                                                   Bürgermeister Carsten Sieling. Der erste Satz des deut-
und verwies auf den Umgang der Partei mit ethni-         Christinnen und Christen sind gefragt, klar zu beant-         schen Grundgesetzes „Die Würde des Menschen ist
schen, religiösen und sexuellen Minderheiten. Die        worten, was sich politisch mit dem christlichen               unantastbar“ sei gleichzeitig Einladung und Verpflich-
berlin-brandenburgische Landeskirche ist in mehre-       Menschbild verträgt und was nicht. Die Positionierung         tung, denn: „Solidarität üben kann jede und jeder.“ Ein                          Antifeminismus als Demokratiegefährdung?!                                          Empfehlungen zum Umgang mit
ren Initiativen gegen Rechtsextremismus und Men-         muss eindeutig sein, sonst wird Kirche schnell unglaub-       Anliegen, das Edda Bosse aufgriff: „Alle miteinander“                                                  fauenbeauftragte.org                                            rechtspopulistischen Parteien
                                                                                                                                                                                                                                                                                         bundesverband-mobile-beratung.de
schenfeindlichkeit engagiert. Im brandenburgischen       würdig, wie das Beispiel aus Berlin-Brandenburg zeigt.        müssten für eine offene, freie und solidarische Gesell-
Umland derselben Landeskirche gibt es eine Pfarrerin     Banner an Kirchtürmen allein reichen nicht, wenn              schaft arbeiten - „täglich und unermüdlich“. Es komme     Arbeitshilfen zum Umgang
mit AfD-Parteibuch, die eine Pegida-Fürbitte in einer
Weihnachtsandacht liest und einen Pfarrer, der deutli-
                                                         gleichzeitig in manchen Gemeinden rechtes Gedan-
                                                         kengut verbreitet wird. Eine eindeutige und aktive
                                                                                                                       darauf an, die Augen zu öffnen: „Für diejenigen, die
                                                                                                                       uns brauchen, weil ihnen Freiheit und Würde genom-
                                                                                                                                                                                   mit Rechtspopulismus
che Sympathien für die islamfeindliche und rechtspo-     Haltung sowie alltagstaugliche Argumentationshilfen           men wurden, weil sie ausgegrenzt werden oder unter
pulistische Bewegung hegt und das ebenfalls öffentlich   sind nötig, um Rechtspopulismus und Rechtsextremis-           Herrschaftszwängen leiden.“                                  Die Diakonie hat gerade eine neue Handreichung für

                                                                                                                                                t
äußert. Der Umgang der Kirchenleitung mit diesem         mus zu bekämpfen. Dazu gehört an erster Stelle, men-                                                                       den Umgang mit rechten Parolen, Gesinnungen und                                                                                                    kirche-fuer-demokratie.de
Fall führte zu einer öffentlichen Kontroverse, in der    schenfeindlichen Positionen kein Podium zu bieten.                                                                      Aktionen herausgegeben. Darin geht es unter anderem um
betroffenen Gemeinde gibt es schwere Verwerfungen.       Diskussionsrunden müssen nicht nach Parteiproporz                                                                        den Umgang mit rechten Medien und diskriminierender
                                                         besetzt sein, man kann auch einfach Expertinnen und                                                                       Berichterstattung, die Ablehnung von Spenden rechter
                                                                                                                                                tipp
Rassisten bleiben draußen                                Experten einladen – und schon bleiben rechte Sprü-                                                                      Parteien, Empfehlungen für Hausordnungen in diakonischen
                                                         cheklopfer draußen, die ohnehin nur jede Veranstal-                            Stammtischparolen                           Einrichtungen, die Netiquette für Soziale Medien und
Beim kommenden Kirchentag in Dortmund soll die           tung auf ihre „Themen“ hin zu drehen versuchen.                       durchbrechen – Wie kann das gehen?                            Empfehlungen für Veranstaltungen.
AfD draußen bleiben, weil „nicht eingeladen wird,                                                                                    Workshop für Jugendliche                                 Die neue Broschüre ist ab sofort                                                                         Mit Rechten streiten?!
wer sich rassistisch äußert“. Das Kirchentagspräsidium   Kirche demonstriert mit                                              mit Sina Schreiber und Kristina Apelganz                                                                                                                                 mobile-beratung-nrw.de
                                                                                                                                                                                        beim Diakonischen Werk Bremen erhältlich:
begründet dass mit dem fließenden Übergang zum                                                                              Donnerstag, 29. November,18 bis 21.30 Uhr                         bukowski@diakonie-bremen.de
                                                                                                                                                                                                                                                                         Positionieren, Konfrontieren, Streiten
Rechtsextremismus in der Partei und ihren Verbindun-     Mitte November waren viele Kirchenleute unter den                       Gemeindezentrum Christuskirche                                                                                                          Handlungsempfehlungen zum                                     Miteinander gegen Hass,
                                                                                                                                                                                                                                                                         Umgang mit der AfD                                     Diskrimierung und Ausgrenzung
gen zu verfassungsfeindlichen Netzwerken. Ob Kirche      rund 5.000 Teilnehmenden bei der Demonstration                             Adam-Stegerwald-Straße 42
                                                                                                                                                                                                                                                                         amadeu-antonio-stiftung.de                                                diakonie.de
den Dialog einstellen sollte oder doch einen Diskussi-   „Bremen zeigt Gesicht. Für eine offene, freie und soli-                         kirche-neuevahr.de
Forum BEK - 50 Jahre Lukas-Brot "Ihr Brot für die Welt"
10 aktuell BEK Forum November 2018                                                                                                                                                                                                                                                                            BEK Forum November 2018 aktuell        11

      Kulturcoaches
                                                                                                                                                                                                                                              Feste Angebote
                                                                                                                                                                                                                                                  & Orte
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Exkursionen
      in der Neustadt
                                                                                                                                                                                                                                                     Internationales Frauencafé im
                                                                                              text Matthias Dembski                                                                                                                             Gemeindezentrum Matthias Claudius:
                                                                                              fotos Kulturcoaches                                                                                                                                 jeden 1. und 3. Montag ab 14 Uhr
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          & Aktionen
                                                                                                                                                                                                                                                  Familiencafé im Gemeindezentrum
                                                                                                                                                                                                                                                          Matthias Claudius:                         an Wochenenden regelmäßig Exkursionen und
                                                                                                                                                                                                                                                 jeden 2. und 4. Mittwoch ab 14 Uhr                      Ausflüge für Erwachsene und Kinder

                                                                                                                                                                                                                                                Frauentreffpunkt Gesundheit im Kinder-              Betriebsbesuche, um die Arbeitwelt und mögliche
                                                                                                                                                                                                                                                  und Familienzentrum Kornstraße:                           Arbeitsplätze kennenzulernen
                                                                                                                                                                                                                                                       jeden 1. und 3. Mittwoch
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Ferienaktivitäten für Familien, so ist beispielsweise
                                                                                                                                                                                          Zusammen kochen und essen                        Elterntreffpunkt Bildung in der Grundschule Karl-       für die kommenden Sommerferien gemeinsam mit
                                                                                                                                                                                                                                               Lerbs-Straße: jeden Dienstag ab 15 Uhr               „Viva la Piazza“ eine Beach-Party rund um das
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Mehrgenerationenhaus Matthias-Claudius geplant

                                                                                                                                                                                      Kooperations-                                          Beratungszeit im Gemeindezentrum St. Pauli:
                                                                                                                                                                                                                                                 Jeden Donnerstag von 10 bis 12 Uhr                Kochworkshops u.a. gab es bereits auf dem Neuen

                                                                                                                                                                                        partner
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Markt während der Suppenwoche einen Stand

                                                                                                                                                                                  Finanziert wird das Projekt für drei Jahre aus
                                                                                                                                                                                     Mitteln der Deutschen Fernsehlotterie.

                                                                                                                                                                                 Außerdem sind Projektpartner aus der Neustadt
                                                                                                                                                                               dabei, die das Projekt mit Sachmitteln oder finanziell
                                                                                                                                                                               fördern, beispielsweise mit Zutaten und Material für
                                                                                                                                                                                        Kochworkshops oder Exkursionen

Im Reformationsgottesdienst brandete spontaner Beifall auf: Noha Abdelmged ist           Im Stadtteil gut vernetzt                                                                                 Beirat Neustadt                       Deutsch-arabische Einladungskarte zur Kochaktion
die erste muslimische Gemeindemitarbeiterin, die in der Bremischen Evangelischen                                                                                                          Planungsbüro stadtland+ GmbH                         der Kulturcoaches am Reformationstag                        Exkursion auf einen Bauernhof
Kirche (BEK) angestellt ist. Sie arbeitet im multikulturellen Team der Kulturcoaches     Die Kulturcoaches arbeiten von Anfang an im Netzwerk: Eine Spielplatzinitative,                              slow food
in der Neustadt. Insgesamt drei hauptamtliche Frauen und zahlreiche ehrenamtliche        Grundschulen, Kitas und Übergangswohnheime für geflüchtete Menschen sind mit                         NaturkostKontor Bremen
Unterstützerinnen haben sich das Thema „Ankommen und Integration“ auf die Fah-           dabei. Sie bieten Anknüpfungs- und Begegnungspunkte. So verweist die Ganztags-                           VIVA LA PIAZZA

                                                                                                                                                                                                                                                                g
nen geschrieben. Was das im Alltag bedeutet, wird gleich bei der Projektpräsentation     grundschule Eltern, die mit der Sprache und dem deutschen Bildungssystem Pro-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        k
am Reformationstag im Gemeindezentrum Zion deutlich: Alle Wortbeiträge werden            bleme haben, an die Kulturcoaches. „Die Kulturcoaches vermitteln zwischen Schule
ins Arabische, Türkische und Englische übersetzt, das Publikum im Saal ist bunt,         und Eltern und helfen uns, Verständnis- und Verständigungsprobleme abzubauen“,
viele Gäste hatten bereits Kontakt mit dem Projekt.                                      sagt Schulleiterin Helke Lütjen von der Grundschule Karl-Lerbs-Straße. „Für viele
                                                                                                                                                                                                                                                               gesucht
                                                                                         Neuzugezogene gibt es hohe Hürden im Kontakt mit der Schule und große Unsicher-                                                                                                                                               kontakt
Großer Integrationsbedarf in der Neustadt                                                heiten, was Ganztagsbetreuung, Klassenfahrten und Schulveranstaltungen angeht.“
                                                                                                                                                                                                                                               Ehrenamtliche                                                 „Kulturcoaches –
                                                                                         Öffentliches Kochen hilft beim Heimisch-Werden                                                                                                                                                                 unterwegs in der Neustadt“
                                                                                                                                                                                                                                               Kulturcoaches
45.000 Menschen leben in der Neustadt, dem größten Stadtteil Bremens, über 3.000
neue Bewohner mit Fluchterfahrung sind seit 2015 dazu gekommen. Die kulturellen
Hintergründe und Lebensumstände in der Neustadt sind sehr unterschiedlich, einzelne      Die Kulturcoaches wollen Menschen mit Migrationshintergrund auch unterstüt-                                                                                                                                               Angela Wilhelms
Wohnquartiere wie die Gartenstadt-Süd, das Hohentor oder Huckelriede sind von der        zen, ihre eigenen Potenziale zu nutzen. Eine Kostprobe davon gab es bereits beim                                                                                                                                      Telefon 0162/177 19 36
Sozialstruktur her benachteiligt: Hier wohnen viele alleinerziehende Frauen, oft haben   Gemeindefest am Reformationstag. Frauen aus dem Projekt kochten eine leckere                                                                   Die Kulturcoaches bilden ab sofort ehrenamtliche              kulturcoaches.neustadt@kirche-bremen.de
sie eine Migrations- oder Fluchtgeschichte. „Wir sind für alle Neuankommenden da         orientalische Gemüsepfanne, die reißend Absatz fand. „Öffentlich in Aktion zu sein                                                             Integrationshelferinnen und -helfer aus, die ihre Arbeit
und natürlich auch für die, die schon länger hier leben und Schwierigkeiten haben.       und Anerkennung zu bekommen, ist ganz wichtig“, sagt Angela Wilhelms. Zu der                            Kräuterworkshop                        unterstützen. Sie sollen Menschen mit Fluchterfah-                          Mary Dierssen
Gesundheit, Ernährung und Bildung sind Themen, die für alle wichtig sind und über        Kochaktion am Reformationstag hatte die Gemeinde mit einer deutsch-arabischen                                                                  rung beim Ankommen in Deutschland individuell                         Telefon 0421/69 66 56-59
die wir ins Gespräch kommen“, sagt Projektkoordinatorin Angela Wilhelms. „Wir wol-       Postkarte eingeladen. „Interkulturelle Angebote sind ein Schwerpunkt unserer                                                                   unterstützen, vor allem, indem sie über das Schul-          Familienberatung.neustadt@kirche-bremen.de
len dazu beitragen, dass Migrantinnen und Migranten hier wirklich ankommen. Dazu         Gemeinde, weil wir in einem bunten Stadtteil mit Menschen unterschiedlicher Kul-                                                               system, die Gesundheitsversorgung und das Sozial-
gehört, zu verstehen, wie Deutschland funktioniert, und Bremen kennenzulernen“,          turen und Religionen leben“, sagt Pastorin Birgit Locnikar. „Unsere Gemeindezent-                                                              system informieren. Gesucht werden dafür insbeson-                         Noha Abdelmged
ergänzt ihre Kollegin Mary Dierssen.                                                     ren sind offene Orte für alle, um sich zu begegnen. Dazu passen die Kulturcoaches                                                              dere zweisprachige Alleinerziehende mit Migrations-                   Telefon 0152/25 78 68 19
                                                                                         gut, weil sie sowohl hier als auch an anderen Orten im Stadtteil das tun, was unser                                                            hintergrund. Sie können sich ab sofort beim Kulturcoa-            noha.neustadt@kirche-bremen.de
                                                                                         kirchlicher Auftrag ist: Menschen ein Zuhause zu geben.“                                                                                       ches-Team melden.
Forum BEK - 50 Jahre Lukas-Brot "Ihr Brot für die Welt"
12   kompakt      BEK Forum November 2018                                                                                                                                                                                                                                                  BEK Forum November 2018              kompakt   13

                                                                                                                                                   Drittes Geschlecht
                                                                                                                                                     Weiblich, männlich, divers – intersexuelle

      Haushalt & Familie                                                                                                                        Menschen sollen künftig die Möglichkeit haben, ihre
                                                                                                                                                  Identität ins Geburtenregister eintragen zu lassen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                  25 Jahre Gleichstellung
                                                                                                                                                Deutschlandweit gibt es rund 160.000 Menschen mit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   in der
      Erwerbstätige Frauen arbeiten täglich 1,6-mal so
       lange unbezahlt wie Männer. Sie leisten in der                                 Ehrenamt und
                                                                                                                                                 Varianten der Geschlechtsentwicklung, für die das                   Spitzenplatz
     Kindererziehung und Hausarbeit im Vergleich zu
                                                                                                                                                Bundesverfassungsgericht eine Neuregelung forderte.
                                                                                                                                                                                                                                                                            Bremischen Evangelischen Kirche
     Männern erheblich mehr. Frauen sind zu Hause im                                     Leitung                                                      Das Gesetz ist inzwischen auf dem Weg.               Bis Ende 2018 ist der Kirchentag zu 59 Prozent mit
                                                                                                                                                                                                             Männern besetzt. Der Bremer Kirchenausschuss
     Schnitt täglich dreieinhalb Stunden aktiv, Männer                                                                                                                                                                                                                                         Unter dem Motto
                                                                                                                                                                                                           nimmt im EKD-Vergleich mit 58 Prozent Frauen den                              „Alle Sternchen* mitgemeint“
      nur etwas mehr als zwei Stunden am Tag. In der                          32 Prozent der Ehrenamtlichen in der Bremischen
                                                                                                                                                                                                           Spitzenplatz ein. Seit 2001 hat die BEK durchgehend                gibt es 2019 ein umfangreiches Jubiläumsprogramm.
      häuslichen Versorgung sind es zu zwei Dritteln                         Evangelischen Kirche (BEK) sind Männer – rund zwei
                                                                                                                                                                                                               eine Präsidentin, zunächst Brigitte Boehme,                     Auftakt-Gottesdienst mit anschließendem Empfang
              Frauen, die Angehörige pflegen.                                Drittel des freiwilligen, unentgeltlichen Engagements
                                                                                                                                                                                                                            jetzt Edda Bosse.                                          Sonntag, 13. Januar 2019, 10 Uhr
                                                                             leisten Frauen. In Kirchenvorständen sieht es anders
                                                                                aus. Hier beträgt der Männeranteil 54 Prozent.                                                                                                                                                                    St. Ansgarii
                                                                                                                                                                                                                                                                                mit Pastorin Ulrike Oetken und Theresa Pieper

                                                                              Noch viel
                                                                                                                                                                                                                                                                                               kirche-bremen.de

                                                                                zu tun
                             Hauptamt und
                                Teilzeit                                                      text
                                                                                  Matthias Dembski

                     82 Prozent der Hauptamtlichen in der BEK (über alle
                      Berufsgruppen hinweg) sind Frauen – damit nimmt
                                                                                                   Seit einem Vierteljahrhundert gibt es die Gleichstellungs-
                    die BEK die Spitzenposition unter den Landeskirchen
                                                                                                 Arbeit in der Bremischen Evangelischen Kirche. Auch wenn
                      ein. 73 Prozent der Frauen arbeiten in Teilzeit, bei
                     den Männern liegt die Teilzeitquote bei 30 Prozent.
                                                                                                     sich Kirche und Gesellschaft seit 1994 verändert haben,                                                                                                                         Gender-Pay-Gap
                                                                                                      ist Geschlechtergerechtigkeit nach wie vor eine große
                                                                                                           Herausforderung, an der Kirche und Gesellschaft                                                                                                                       Überall in Europa verdienen Frauen weniger als
                                                                                                                                   gemeinsam arbeiten müssen.                                                                                                                    Männer. In Deutschland beträgt der Unterschied
                                                                                                                                                                                                                                                                                 zwischen den beiden Geschlechtern noch immer
                                                                                                                                                                                                                                                                               21 Prozent. Selbst bei gleicher formaler Qualifikation
                                                                                                                                                                                                                                                                               und ansonsten gleichen Merkmalen verdienen Frauen
                                                                                                                                                                                                                                                                                   im Schnitt sechs Prozent weniger als Männer.
             Männertheologie                                                                                                                                                                                                                                                    Auch sonst sind sie am Arbeitsmarkt benachteiligt,

          Genauso vielfältig wie die Lebenssituation von
                                                                                                                                                                       Politik                                                                                                         arbeiten in Teilzeit oder in Minijobs.

          Frauen ist auch die von Männern. Es gibt in der
                                                                                                                                                      Erst seit 100 Jahren dürfen Frauen in Deutschland
          Kirche homosexuelle Männer, alleinerziehende
         Väter, ihre Partnerinnen pflegende Rentner, Jungs
                                                                                           Kompetenz
                                                                                                                                                        wählen. Der Frauenanteil in der Bremischen
                                                                                                                                                       Bürgerschaft liegt bei 34 Prozent, das Land ist
                                                                                                                                                                                                                               Altersarmut
          mit Lesekompetenzschwäche und viele andere
                                                                                                                                                     damit auf das Niveau von 1991 zurückgefallen. Im
         „Typen“. Kirche ist gefordert, eine Theologie und                                                                                                                                                          Frauen droht im Rentenalter eher Armut als Männern.
                                                                                  Frauen unterschätzten sich. Sie bewerten ihre                     Bundestag beträgt der Anteil der Parlamentarierinnen
       Spiritualität für Männer zu entwickeln, die die Fragen                                                                                                                                                       Frauen erhalten im Schnitt 53 Prozent weniger Rente
                                                                                  beruflichen Stärken selbst weitaus schlechter                      nur noch etwa 30 Prozent, sieben Prozent weniger
        nach Männlichkeit und Rollenbildern aufnimmt und                                                                                                                                                           als Männer. 2015 waren in Deutschland 18 Prozent der
                                                                                  als ihre Kollegen und Vorgesetzten. Sie neigen
                         Dialoge anstößt.
                                                                                eher zur Selbstkritik und stufen sich in Bereichen
                                                                                                                                                      als in der letzten Wahlperiode. Nur jedes zehnte
                                                                                                                                                      deutsche Rathaus wird von einer Frau geführt. In
                                                                                                                                                                                                                    Rentnerinnen armuts­gefährdet, bei den gleichaltrigen                       Sprache
                                                                                                                                                                                                                    Männern waren es knapp 15 Prozent. Frauen können
                                                                                   wie Verhandlungsgeschick oder strategische                       Bremen sind zwei von dreizehn Staatsrats-Posten mit
                                                                                                                                                                                                                     während ihres Berufs­lebens weniger gut vorsorgen,                     Sprache verrät das Denken.
                                                                              Gesprächsführung schlechter ein als ihre männlichen                    Frauen besetzt, im Senat sind Frauen und Männer
                                                                                                                                                                                                                     weil sie häufiger zugunsten von Kindern pausieren           Wer sich um eine geschlechtergerechte Sprache
                                                                                                    Kollegen.                                                   aber in gleicher Zahl vertreten.
                                                                                                                                                                                                                                  oder in Teilzeit arbeiten.                        bemüht, versucht, Frauen und Männer auf
                                                                                                                                                                                                                                                                                   sprachlicher Ebene sichtbar zu machen und
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  einzubeziehen.
Forum BEK - 50 Jahre Lukas-Brot "Ihr Brot für die Welt"
14    praktisch   BEK Forum November 2018                                                                                                                                                                                                                                                                                 BEK Forum November 2018               praktisch   15

                                                                                                                                                                                                             K
                                                                                                                                                                                                     er BE
                                                                                                                                                                                            -Pre is d                                                       Hilde-Adolf-Preis
                                                                                                                                                                                   ndraising              ch
                                                                                                                                                                                                     en si erver-                                           der Bremer Bürger
                                                                                                                                                                                                                                                                              stiftung
                                                                                                                                                                                 Fu             könn       rd
                                                                                                                                                                                                      Mal               s, Fö                -                                    Preis zum 14. Mal
                                                                                                                                                                                        d r itten nkl. Kita t Gesamt                                        2018 wurde der
                                                                                                                                                                                  Zum inden (i gen) mi                                    e n                                       „Starke Typen im
                                                                                                                                                                                         e                   n                 eativ                        unter dem Motto
                                                                                                                                                                                   Gem nd Stiftu ekten, kr pten um                                                             eb  en  . Die Ausschrei-

                                                 Tue Gutes
                                                                                                                                                                                          u                    j
                                                                                                                                                                                   eine pten, Pro ttel-Konz o dotier-
                                                                                                                                                                                                                                 e                          Quartier“ verg
                                                                                                                                                                                                                                                                                     noch nicht am
                                                                                                                                                                                           e                     i
                                                                                                                                                                                    konz Förderm 3.000 Eu rben. Fü
                                                                                                                                                                                                                                     r               r      bung für 2019 ist
                                                                                                                                                                                                                                                                                    te für hervorragen-
                                                                                                                                                                                        e e n  ,              b i s            e w    e          g i b t     Start, aber Projek                          t
                                                                                                                                                                                     Id             t 500 ngpreis b htungen                                                         iches Engagemen
                                                                                                                                                                                              m
                                                                                                                                                                                      den ndraisi
                                                                                                                                                                                                  i
                                                                                                                                                                                                                              ric                            des bürgerschaftl                   en  sich
                                                                                                                                                                                                                     e Ein                                                             ung könn
                                                                                                                                                                                                 u
                                                                                                                                                                                       ten F tkirchlich preis.                                   ssen        und Bürgerbeteilig
                                                                                                                                                                                                 m                  e r                    n mü gen.                  vo rb er eit en . Zu gewinnen
                                                                                                                                                                                        g e  s a
                                                                                                                                                                                                            So n  d              i t ä t e         e          schon
                                                                                                                                                                                                   nen                gakti
                                                                                                                                                                                                                               v             16 li            sind eine Skulptur
                                                                                                                                                                                                                                                                                      ,  3.000 Euro

                                                  und
                                                                                                                                                                                         es ei ndraisin 1. Mai 20 9                                                                  hr liche Berichter-                      „Dem H
                                                                                                                                                                                                      u                                       1               sowie eine au     sfü                                                  ass keine
                                                                                                                                                                                           Die F itraum ab : 30.3. 20                                                                   Kurier, der den
                                                                                                                                                                                                      e
                                                                                                                                                                                             im Z deschlus etken
                                                                                                                                                                                                                          s                                    stattung im Weser-                                            Jugendp           Chance“
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    reis des          –
                                                                                                                                                                                                       e n                D                                    Preis stiftet.                                                                Senats

                                                 bewirb dich
                                                                                                                                                                                                     s
                                                                                                                                                                                              Ein kt: Petr             a              -307             e
                                                                                                                                                                                                   o  n t a            1 / 5 5 97 remen.d                      Kontakt:                                                      Da  s Grund
                                                                                                                                                                                                K                  4 2                 - b
                                                                                                                                                                                                           on   0            rc h   e                                                 ung-bremen.de                           70. Geb gesetz feiert 20
                                                                                                                                                                                                 Telef ising@ki                                                 info@buergerstift                                                       urt                  19 seine
                                                                                                                                                                                                          d ra                                  de                                                                           motto la stag. Das Wett                  n
                                                                                                                                                                                                                                       tern.
                                                                                                                                                                                                   fu  n                                                                                                                               utet dah            bewerb
                                                                                                                                                                                                                               in                                                           remen.de
                                                                                                                                                                                                                       bek-                                        buergerstiftung-b                                         Mensch              e r „Die W        s-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      en                    ü
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            sind kre ist unantastbar“ rde des
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      ative Be             . Gefragt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            dem The            iträ

                                                    damit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      ma „Me ge, die sich mit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           fassen u            n s
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     nd besc chenwürde“ be
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              hreiben
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          liche da
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    s vorleb           ,wie Jug -
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Einsend            en könn           end-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   eschluss            en.
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Telefon              eters
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  0421/36
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        tobias.p            1
                                                                                        text Matthias Dembski                                                                                                                                                                                                                    eters@lz 20 98
                                                                                        grafik Ulrike Rank                                                                               Missionsp                                                                                                                                          pb.brem
                                                                                                                                                                                                   reis                                                                                                                                               en.de
                                                                                                                                                                                         von Ande                                                                                                                                lzpb-bre
                                                                                                                                                                                                  re Zeiten                                                                                                                                 men.de
                                                                                                                                                                                                            e.V.
                                                                                                                                                                                       Mit dem A
                                                                                                                                                                                                  ndere Zeit
                                                                                                                                                                                      preis werd              en-Missio
                                                                                                                                                                                                 en jährlich              ns-
                                                                                                                                                                                      und origin               „n
                                                                                                                                                                                                 elle Aktion eue, mutige                                     „Aktiv für Demokratie
                                                                                                                                                                                     tung und                 en zur Verb
                                                                                                                                                                                                Festigung                  rei-                              und Toleranz“-Preis
                                                                                                                                                                                     Glaubens              des christli
                                                                                                                                                                                                in Deutsc               chen
                                                                                                                                                                                    zeichnet.              hland“ au
                                                                                                                                                                                               Die Jury te            sge-                                   Das gleichnamige Bündnis verleiht
                                                                                                                                                                                    summe vo               ilt die Pre
                                                                                                                                                                                               n insgesam              is-                                   jährlich seinen Preis für Initiativen, die
                                                                                                                                                                                   unter den                t 15.000 E
Wettbewerbe und Preise gibt es viele – ob Bremer Sparkasse, Andere Zeiten e.V.,           Bewerben ist einfacher als gedacht                                                                   Preisträge                uro                                 sich gegen Extremismus und Gewalt
                                                                                                                                                                                   Einsendesc             rn auf.
                                                                                                                                                                                               hluss: 31.1                                                   engagieren. 2017 wurden u.a. ein
der Senatspreis „Dem Hass keine Chance“ oder der Hilde-Adolf-Preis: Auch Kir-                                                                                                     Kontakt: S                2.2018
                                                                                                                                                                                              abine Sch                                                      Schultheater gegen Radikalisierun-
                                                                                                                                                                                  Telefon 04             aefer-Kehn
                                                                                                                                                                                                                     ert                                                                                                              reis der
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Engagementp
chengemeinden haben viele Möglichkeiten, sich daran zu beteiligen. Doch schaut            Das Gute an allen Preisen ist: Es gibt sie immer wieder, meist jährlich, manchmal                   0/47 11 2                                                      gen, ein internationaler Wanderchor,
                                                                                                                                                                                  missionsp              7 60
                                                                                                                                                                                             reis@ande
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      olksbank
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Bremischen V
man sich die Listen der eingereichten Beiträge oder der Preisträger an, sind sie nur      alle zwei oder drei Jahre. Wer also eine Ausschreibung verpasst hat oder mit sei-                             rezeiten.d                                           ein Weltkongress für Menschen mit
                                                                                                                                                                                                                    e                                        Behinderungen, ein Naturschutzpro-
selten vertreten. So fanden sich beim diesjährigen Hilde-Adolf-Preis 2018 mit der         nem Projekt noch nicht so weit ist, dass es preisverdächtig oder gut zu präsentieren                  anderezeit
                                                                                                                                                                                                                    en.de                                   jekt mit geflüchteten Menschen oder                                                                Volks-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              r Bremischen
Steffensbühne und der Zeitschrift der Straße nur zwei Projekte aus dem kirchlich-         ist, läuft sich eben fürs nächste Mal warm. Eine gute Projektdokumentation, Fotos,                                                                                eine Podiumsdiskussion gegen Homo-                             Die Stiftung de                     n  Berei-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              ojekte aus de
diakonischen Raum auf der Vorschlagsliste.                                                Erfahrungsberichte der Beteiligten und eine regelmäßige Auswertung mit handfes-                                                                                   phobie im Fußball mit Geldpreisen                              bank fördert Pr               is se ns ch aft
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              ldung, W
                                                                                                                                                                                                                                                            von 2.000 bis 5.000 Euro ausgezeich-                           chen Kultur, Bi           us sc hr ei bu ng
                                                                                          ten, überprüfbaren Zahlen und Daten ist das A und O, um schnell und ohne großen                                                                                                                                                                      Die A
                                                                                                                                                                                                                                                            net. Die Ausschreibung für 2019 steht                          und Inklusion.                          beka-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         eh t  no ch aus. 2018
Hohe Chancen aufs Siegertreppchen                                                         Aufwand eine Bewerbung abzuschicken. Die Hürde ist oftmals nicht so hoch wie                                                                                      noch aus.                                                       für 20 19 st
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             ch en   500
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               tionen zwis
                                                                                                                                                                                                                                                            Kontakt: Wiebke Klausnitzer                                     men 25 Institu             Pr oj ek te w  er-
                                                                                          gedacht. Oft sind nicht mehr als eine Projektbeschreibung, die Definition der Ziel-                                     “                           ,                                                                                               ro. Alle
                                                                                                                                                                                                  a ch t Helden                                             Telefon 030/25 45 04-468                                         und 2.500 Eu
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               sführlich präs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                en rt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   tie
Dabei gibt es viel mehr derartige Projekte und Aktionen, die gute Chancen hätten,         gruppe und gegebenfalls ein Zeit- und Kostenplan erforderlich. Die Bewerbung lässt                  nm                                                                                                                             den online au
                                                                                                                                                                                       „Breme am gut!“ und
                                                                                                                                                                                                                                                            buendnis@bpb.bund.de
bei einem der zahllosen Wettbewerbe auch mal auf dem Siegertreppchen zu landen.           sich natürlich beliebig mit Fotos, Presseveröffentlichungen und Erfahrungsberichten                 ns                                                                                                                                             emischevb.de
                                                                                                                                                                                       „gemei Bürgerpreis“                                                           buendnis-toleranz.de                                       engagement.br
Beim Jugendpreis des Senats „Dem Hass keine Chance“, bei dem auch die Bremi-              aufpeppen.                                                                                          e r
                                                                                                                                                                                        „Brem               rdert
sche Evangelische Kirche einen der Sonderpreise stiftet, gab es 2017 insgesamt nur        Wer also 2019 oder später mal auf einem Siegertreppchen stehen möchte, sollte mit                                            sse fö
                                                                                                                                                                                                 r e m  e r Sparka tionen mit
23 Einsendungen – was angesichts von 15 Einzelwertungen die Chance erhöht, auch           den Vorbereitungen bereits jetzt beginnen. Und wer noch Ideen sucht, wo er sich                 Die B                    Institu
                                                                                                                                                                                                     nützige                   ber die
                                                                                                                                                                                          gemein en Preisen. Ü sam gut!“
mit einem kleinen, gut präsentierten Beitrag einen Preis abzuräumen.                      bewerben könnte, abonniert den Newsletter der Fachstelle Fundraising, der rechtzei-                          h                       ein
                                                                                                                                                                                           zahlreic itiative „gem                            hüt-
                                                                                                                                                                                                     il in                     ausgesc nd

                                                                                                                                                                                                                                                                                                             b
                                                                                          tig über aktuelle Ausschreibungen informiert.                                                    Stadtt  e                 0 E u r o                u
                                                                                                                                                                                                         110.00                   Kindern
                                                                                                                                                                                            werden rderung von Sonder-

                                                                                                                                t
Mutig den Hut in den Ring werfen                                                                                                                                                                         Fö                        n
                                                                                                                                                                                            tet, zur hen gibt es de lden“ mit
                                                                                                                                                                                                      d li c                    t H  e
                                                                                                                                                                                             Jugen                       ach
                                                                                                                                                                                                              emen m uro. Auf Bun-
                                                                                                                                                                                                   d s  „ B r
Es lohnt sich also, den Hut in den Ring zu verwerfen. Denn nur so wird das eigene                                                                                                             fon                      0E                      ssen
                                                                                                                                                                                                            100.00                    Sparka                                                                 beratung
                                                                                                                                                                                               jährlich vergeben die is, zuletzt
Engagement öffentlich auf großer Bühne gewürdigt, und nebenbei winken attraktive                                                                                                                           ne                          re
                                                                                                                                tipp                                                            desebe                   Bürgerp
                                                                                                                                                                                                    n  D   e u tschen
Preise, mit denen sich Projekte weiter vorantreiben oder neue Ideen finanzieren las-                                                                                                            de                     7.
                                                                                                                                                                                                             en 201                      19: 31.
sen. Menschen, die sich um andere kümmern, Beispielhaftes für den gesellschaftli-                      Was tun, wenn das Projekt nominiert ist und Rückenwind                                    verlieh chlüsse für 20 31. Okto-                                                              Fachstelle Fundraising
                                                                                                                                                                                                               es                        ),
                                                                                                                                                                                                 Einsend dtteilinitiative rderung),
chen Zusammenhalt leisten oder pfiffige Ideen haben, die andere zum Nachmachen                          bei der Abstimmung in den Sozialen Medien braucht?                                                z (S  ta                  e n d  fö                                                            Petra Detken
                                                                                                                                                                                                  M   ä r
                                                                                                                                                                                                                 der- un
                                                                                                                                                                                                                           d Ju   g                nline.
                                                                                                                                                                                                     e r  (K  in               u  la r e  gibt‘s o
                                                                                                                                                                                                   b                        m
animieren könnten, gibt es in Bremen viele – das bürgerschaftliche Engagement ist                 Die Pressestelle der Bremischen Evangelischen Kirche unterstützt                                               ungsfor                                                                          Telefon 0421/55 97-307
                                                                                                                                                                                                    Bewerb                                       n.de
weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Kirche und Diakonie brauchen sich mit               dabei, die Bewerbung in der Öffentlichkeit nach vorne zu bringen und                                                              helde                                                        fundraising@kirche-bremen.de
                                                                                                                                                                                                                 e m e n - macht- en.de
ihren Aktivitäten und Ideen nicht zu verstecken. Selbst wenn das eigene Projekt nicht           dadurch die Chancen zu steigern, am Ende tatsächlich zu gewinnen.                                              br           se-brem
                                                                                                                                                                                                                  sparkas
prämiert werden sollte: Die Bewerbung bietet Chancen für die Öffentlichkeitsarbeit,                                       Sabine Hatscher                                                                                                                                                               bek-intern.de
und eine Einladung zur Preisverleihung ist meist auch drin. Dort kann man sich von                                     Telefon 0421/5597-220
den Preisträgern abgucken, was die anders oder besser gemacht haben.                                                  presse@kirche-bremen.de
16     praktisch     BEK Forum November 2018                                                                                                                                                                                                                                                                 BEK Forum November 2018          praktisch     17

                                                                                                                                                                                                                             Checkliste Diakoniepraktikum für Konfis

                                                   Konfus für                                                                      text/fotos
                                                                                                                                                                                 Plätze und Einrichtungen suchen: Welche Kontakte
                                                                                                                                                                                zu diakonischen/sozialen Einrichtungen im Stadtteil
                                                                                                                                                                                                                                            Kennlernbesuch - Einzel-Vorgespräche mit Prak-
                                                                                                                                                                                                                                          tikanten und Einsatzstelle führen: Was kommt auf
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Erfahrungsaustausch mit der gesamten Konfi-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Gruppe während des Praktikums: Alle Konfis im

                   Weltretter
                                                                                                                                   Matthias Dembski
                                                                                                                                                                                lassen sich nutzen? Welche Praktikumsstellen kom-         mich zu? Wo muss ich mich melden, wer sind meine           Praktikum sollten sich zwei bis dreimal in der Prak-
                                                                                                                                                                                men in Frage? Gibt es ausreichend Plätze, und ist das     Ansprechpartner? Worauf muss ich achten, wie               tikumswoche treffen, um Erfahrungen auszutauschen.
                                                                                                                                                                                Angebot vielfältig genug, so dass alle eine passende      grenze ich mich ab, was muss ich mitbringen (Haus-         Das geht besonders gut in lockerer Runde bei einem
                                                                                                                                                                                Aufgabe finden?                                           schuhe in der Kita)? Vorab schreiben die Jugendlichen      gemeinsam gekochten Abendessen.
                                                                                                                                                                                                                                          ihren „Steckbrief“, der wird in der Praktikumsstelle
                                                                                                                                                                                  Konzept entwickeln: Was sollen die Jugendlichen         ausgehängt, damit alle Beteiligten wissen, wer dem-         Abschlussgottesdienst feiern: Ein thematischer Got-
                                                                                                                                                                                konkret tun und erleben? Wie bekommen sie wel-            nächst kommt, und worum es geht.                           tesdienst bildet den Abschluss. Vor dem Hintergrund
                                                                                                                                                                                che Einblicke? Sind die Tätigkeiten für 12-/13-Jährige                                                               etwa der Geschichte vom „Barmherzigen Samariter“
     Weltretter sein – zumindest für eine Woche? Welcher Jugendliche hätte nicht schon einmal davon geträumt. Die Kirchengemeinde St. Martini Lesum bot ihren Konfir-           geeignet, ohne die Praktikanten zu überfordern?              Fotoeinverständnis und Doku: Dürfen Fotos               können die Jugendlichen ihre eigenen Erfahrungen
     mandinnen und Konfirmanden die Chance, sich als Weltretterinnen und -retter auszuprobieren. In den Herbstferien war es soweit. Eine Woche ihrer schulfreien Zeit                                                                     gemacht werden (an die Einverständniserklärungen           präsentieren. Eingeladen werden dazu besonders alle
     investierten die Jugendlichen in ein Diakonie-Praktikum unter dem Motto „Wer ist denn mein Nächster?“ Ob sie dabei in der Kita, im Hospiz, im Friedehorster „Freizi“         Klare Kommunikation bei der Anmeldung zu die-           denken), wie dokumentieren die Praktikanten ihre           Kooperationspartner und die Familien.
     oder im Altenpflegeheim die Welt gerettet haben? – Die Erfahrungen der Konfirmanden sprechen für sich.                                                                     sem Unterrichtsmodell: Das einwöchige Diakonie-           Tätigkeit (Tagebuch-Vordruck, Fragebögen o. Ä.), soll
                                                                                                                                                                                praktikum in den Schulferien ist verpflichtend, der       es später eine Präsentation im Gottesdienst oder für        Danke-Sagen: Die Jugendlichen bereiten ein kleines
                                                                                                                                                                                Zeitraum muss bei der Anmeldung feststehen, damit         die Eltern geben, was brauchen wir dafür?                  Dankeschön für ihre Praktikumsstellen vor, die Pasto-
                                                                                                                                                                                Familien ihre Ferien planen können. Elternabend ein-                                                                 rin oder der Pastor kommt zum Auswertungs-/Nach-
                          Eine Woche im Hospiz                                                                                                                                  planen!                                                                                                              gespräch vorbei.
                                                                                                                    Offenheit hat mich
                                                                                                                        begeistert
     „Wenn man sich darauf einlässt, kann man einmalige Erfahrungen sammeln“, meint
     Greta Schmidt (13). „Ohne diesen Anschubs kommen viele vielleicht ihr ganzes
     Leben nicht in Kontakt mit solchen Einrichtungen.“ Greta hat eine Woche im Hospiz              Kim Grabenhorst (13) war im „Freizi“, dem Freizeitzentrum von Frie-
     Lilge-Simon-Stift mitgearbeitet – in der Hauswirtschaft. „Aber die Küche ist im Hos-           dehorst. „Mich hat die Offenheit begeistert, mit der ich aufgenom-
     piz völlig offen, so dass man viel Kontakt mit den Gästen hat. Man isst zusammen               men wurde. Jeder Besucher hat mich begrüßt und sich vorgestellt.                              Kein Tag wie der andere
     an einem großen Tisch. Die Gemeinschaft und die fröhliche und helle Stimmung im                Die Menschen, denen ich begegnet bin, hatten ganz unterschied-                                     in der Krippe                                                                                          „Wiederholung
     Haus haben mich überrascht.“ Mit acht Plätzen sei das Hospiz viel kleiner als ein              liche Beeinträchtigungen: Einige konnten nicht sprechen, andere
     Altenheim. „Der Kontakt zu den Gästen ist intensiver, es geht darum, für sie eine              saßen im Rollstuhl. Aber wenn man auf sie zugeht und sie anspricht,                                                                                                                                        fest geplant“
     schöne Zeit zu gestalten. Gekocht wird deshalb nach Wunsch, wie zu Hause.“ Nie                 bekommt man immer eine freundliche Reaktion.“ Gemeinsam Spiele                  Jakob Volkelt (13) hat sich die Krippengruppe der Kita Heisterbusch für
     sei es bei den Tischgesprächen um Tod und Sterben gegangen, auch wenn die Gäste                zu machen, Ausflüge zu begleiten oder zu backen gehörte zum All-                sein Praktikum ausgesucht: „Geschichten vorlesen, kneten, in der Spiel-            „Die Jugendlichen sind überall mit offenen Armen empfangen worden. Unsere
     unheilbar krank gewesen seien. „An meinem ersten Tag wurde ein Sarg über den Flur              tag in Kims Praktikum. „Ich habe viel über Friedehorst gelernt und              zeugküche mitspielen, den Kindern beim Frühstücken und Zähneput-                   Projektidee ist dort, wo ich angefragt habe, auf großes Interesse gestoßen. Es
     getragen, aber das hatte nichts Bedrohliches. Alle Gäste sind offen mit ihrer Situation        kenne mich auf dem Gelände jetzt ganz gut aus.“                                 zen helfen, dann raus auf den Spielplatz“, zählt er auf. „Die Arbeit war           lohnt sich, mit Pflege- und sozialen Einrichtungen im Stadtteil gut vernetzt zu
     umgegangen, aber natürlich gab es auch Tage, wo die Frage aufkam: Bin ich der oder             Kim hat sich vorgenommen, auch künftig regelmäßig im Freizi vor-                wirklich abwechslungsreich, jeder Tag war etwas anders, und ich hatte              sein, natürlich auch über die Diakonie hinaus. Wenn man dann mal einen
     die Nächste, die stirbt? Ich habe beobachtet, wie sich nach dem Tod eines Menschen             beizuschauen. „Ich komme vorbei, weil sich die Leute einfach freuen             viel Spaß, auch wenn das nicht mein Traumberuf ist. Erst war ich der               Praktikumsplatz für Konfirmanden braucht, ist die Bereitschaft sehr groß.
     die Stimmung schnell löste.“ Sie habe erfahren, wie sehr ein Hospiz den Todkran-               – und das freut mich.“ Später möchte sie gerne beruflich mit Men-               Exot in der Gruppe, und die Kinder waren eher schüchtern, aber dann                Organisatorisch ist der Aufwand beim ersten Mal vielleicht etwas größer, aber
     ken und ihren Angehörigen das Abschiednehmen erleichtere: „Wenn sich die Gäste                 schen mit Behinderung arbeiten. „Ich finde, Menschen können auch                sind sie aufgetaut. Es war spannend, wie wir langsam Kontakt aufgebaut             die Zeit - auch für eine intensive Begleitung - ist gut investiert, und die Erfah-
     im Hospiz wohlfühlen, Angehörige auf Wunsch auch mit im Zimmer wohnen, aber                    mit Behinderung ganz viel. Vor allem kann man von ihnen lernen.                 haben und ich am Ende immer echt umlagert war.“                                    rungen lassen sich nachhaltig nutzen.
     auch mal weggehen können und sich nicht die ganze Zeit kümmern müssen, wird                    Sie sind offen, erzählen von sich, nichts ist peinlich, sondern alles ist                                                                                          Mich hat bei meinen Besuchen während des Praktikums beeindruckt, wie selb-
     es leichter.“                                                                                  einfach normal.“                                                                                                                                                   ständig, zuverlässig und ohne Berührungsängste sich die Jugendlichen bewegt
                                                                                                                                                                                                                                                                       und was für tiefgehende Erfahrungen sie aus der Woche mitgenommen haben.
                                                                                                                                                                                                                                                                       Daran werden sie sich sicher noch viel später erinnern, wenn sie an ihren
                                                                                                                                                                                                                                                                       Konfus zurückdenken, weil es sie emotional berührt hat.
                                                                                                                                                                                                                                                                       Auch bei den Nachgesprächen war das Echo absolut positiv. Damit ist die
                                                                                                                                                                                                                                                                       Frage nach einer Wiederauflage des Konfirmanden-Diakoniepraktikums bei
                                                                                                                                                                                                                                                                       uns in Lesum schon geklärt. Wir machen gerne weiter, denn es hat sich für alle
                                                                                                                                                                                                                                                                       Beteiligten gelohnt!“

                                                                                                                                                                                                                                                                                                             k
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            kontakt
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Telefon 0421/43 74 168
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  sprenger@kirche-bremen.de

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      kirche-bremen.de
18    geistreich   BEK Forum November 2018                                                                                                                                                                                                                                                                BEK Forum November 2018         geistreich   19

                                                                                                                                                                                                                                                                     Ob bei Alemannia Aachen, dem FC 05 Schweinfurt, dem 1.FC Magdeburg oder
                                                                                                                                                                                                                                                                     Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund – das Rudelsingen zu Weihnachten
                                                                                                                                                                                                                                                                     findet immer mehr Anhänger. „In hektischen und oftmals leider auch geradezu
                                                                                                                                                                                                                                                                     feindseligen Zeiten wie diesen ist es von besonderem Wert, wenn im Wohnzim-
                                                                                                                                                                                                                                                                     mer von Borussia Dortmund so viele Menschen nur eines im Sinn haben: friedvoll
                                                                                                                                                                                                                                                                     miteinander zu musizieren und eine besinnliche Zeit zu verbringen“, meint BVB-
                                                                                                                                                                                                                                                                     Geschäftsführer Carsten Cramer. Für den Dresdner Kreuzkantor Roderich Kreile
                                                                                                                                                                                                                                                                     hat die Mitwirkung seines Chores auch eine politische Dimension: „Man darf das
                                                                                                                                                                                                                                                                     Singen von Weihnachtsliedern, das Erzeugen einer weihnachtlichen Stimmung zur
                                                                                                                                                                                                                                                                     Verkündung der Botschaft des Friedens nicht grölenden Leuten auf den Straßen
                                                                                                                                                                                                                                                                     überlassen“, meinte er im vergangenen Jahr angesichts des Weihnachtsliedersin-
                                                                                                                                                                                                                                                                     gens tausender Pegida-Demonstranten in der sächsischen Elbmetropole.

                                                                                                                                                                            Rudelsingen im Fußballstation                                                           Ungezwunges Rudelsingen erfüllt ein tiefes Bedürfnis, meint Johannes Müller vom
                                                                                                                                                                                                                                                                     Lighthouse, dem missionarischen Projekt der Bremischen Evangelischen Kirche.
                                                                                                                                                                                                                                                                     Gemeinsam mit dem Evangelische Posaunenwerk organisiert Müller die Veranstal-
                                                                                                                                                                            Weihnachtsliedersingen im Stadion ist bundesweit im Kommen und erreicht zehn-            tung am Panzenberg. „Wir suchen für einen Ansingchor noch weitere Sängerinnen

                                                                                                                                                 i
                                                                                                                                                                            tausende begeisterter Mitsängerinnen und Mitsänger – in diesem Jahr auch erstmals        und Sänger, die sich gern bei mir melden können.“ Gleiches gelte für Bläserinnen
                                                                                                                                                                            im Stadion des Bremer SV am Panzenberg.                                                  und Bläser, die in der Adventszeit meist an mehreren Orten gleichzeitig gefragt sind.
                                                                                                                                                                                                                                                                     „Verstärkung ist auch da herzlich willkommen.“
                                                                                                                                                info

                                                                                                                
                                                                                                                                                                            Angefangen hat alles 2003 im Stadion des Zweitligisten 1.FC Union Berlin: Aus
                                                                                                                                                                            anfangs rund 90 Fans, die über den Stadionzaun geklettert waren, um an der Mit-          „Schön, dass wir als Kirche dabei sind“, sagt Johannes Müller. Die Waller Union
                                                                                                                                            Sternstunden                    tellinie mit Glühwein und Gebäck zu singen, sind mittlerweile über 28.000 Singbe-        Brauerei sorgt fürs Catering, es gibt Kerzen, Liederhefte mit abgedruckter Weih-

                                                                                                                                        4. bis 22. Dezember
                                                                                                                                          18 bis 18.15 Uhr
                                                                                                                                                                            geisterte geworden, die sich die Gänsehautatmosphäre im Köpenicker Stadion nicht
                                                                                                                                                                            mehr entgehen lassen wollen. Das Event ist mittlerweile ein vereins- und genera-
                                                                                                                                                                                                                                                                     nachtsgeschichte, professionelle Beleuchtung und Beschallung. Hohe Kosten für
                                                                                                                                                                                                                                                                     den Bremer SV. „Deshalb beträgt der Eintritt drei Euro, für Kinder einen Euro.“ Das

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 
                                                                                                                                                                            tionsübergreifendes Ereignis. Ein Pfarrer liest die Weihnachtsgeschichte, der Chor       Geld kommt der Nachwuchsarbeit des Vereins zugute.

     Kreativ                                                                                                                                                                                                                                                                                                k
                                                                                                                                    Gemeinde Unser Lieben Frauen            des örtlichen Gymnasiums gibt Tonart und Takt vor, und eine kleine Bläsergruppe
                                                 text & foto                                                                            Pastor Stephan Kreutz               sorgt für festlich-fröhliche Klänge. Liederbuch und Kerze gibt es gratis - eine kleine

                                                                                                                                                                                                                                                                          
                                                 Matthias Dembski
                                                                                                                                      Telefon 0421/95 89 95 74              Spende für die Nachwuchsarbeit des Vereins ist immer willkommen.
                                                                                                                                      kreutz@kirche-bremen.de                                                                                                                                              kontakt

     in den Advent
                                                                                                                                                                            Die Idee verbreitete sich von Köpenick aus in alle Teile Deutschlands: In Köln sind
                                                                                                                                                                            50.000 bei „Loss mer Weihnachtsleeder singe“ inklusive BAP-Sänger Wolfgang Nie-                                Johannes Müller, Leiter des Lighthouse
                                                                                                                                                                            decken dabei, auf Schalke ist auch PUR-Frontsänger Hartmut Engler mit von der                                         Telefon 0178/51 99 157

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        
                                                                                                                                                                            Partie, in Dresden gaben die Knaben des Kreuzchores den Ton mit an.                                               jmueller@lighthouse-bremen.de

                                                                                                                                                                
                                                                                                                                                                                                                                                                                          „Lighthouse Advent“
Vorlesesessel neben dem Altar                                                          kurz aus dem Trubel auszusteigen und sich auf etwas Ruhiges und Nachdenkliches
                                                                                       einzulassen.“ Beides ergänze sich und gehöre für Menschen zur Adventszeit dazu.                                                                                                        Offene Tür zum Schlachtezauber
Adventszeit ist Geschichtenzeit – in vielen Familien gibt es die Tradition, es sich    „Wir laden die Weihnachtsmarktbesucher ein, bei uns für eine Viertelstunde in eine
abends bei Kerzenschein, mit Tee und den ersten selbstgebackenen Keksen und ei-        schöne, ruhige Atmosphäre einzutauchen, einer Geschichte und dem leisen Klang                                                                                                       Das Lighthouse öffnet im Advent wieder seine Türen für Besucherinnen
nem Geschichtenbuch gemütlich zu machen – und viele Menschen haben schöne              der Spieluhr zu lauschen und mit einem Segen wieder hinaus in die Freude der                                                                                                        und Besucher des Schlachtezaubers. „Wir haben den Weihnachtsmarkt
Erinnerungen daran, wie ihnen als Kind vorgelesen wurde. Geschichten im Advent         Adventszeit zu gehen.“ Um die Aktion bekannt zu machen, verteilt die Gemeinde                                                                                                       direkt vor der Tür, deshalb laden wir Passanten ein, auf einen Kaffee
sollen auch die Wartezeit auf Weihnachten verkürzen. Die „Sternstunden“ in der
Kirche Unser Lieben Frauen nehmen diese Tradition des liebevollen Vorlesens und
                                                                                       auf dem Weihnachtsmarkt und an den Ständen Info-Karten, die zu den täglichen
                                                                                       Sternstunden einladen. „Wir sind gespannt, wie die Idee bei den Besucherinnen und                                                                                                  oder Tee ins Lighthouse zu kommen. Ein gut sichtbares Banner an der
                                                                                                                                                                                                                                                                           Hausfassade weißt auf die Aktion hin. Drinnen gibt es während des
Geschichtenerzählens in der Adventszeit auf. Für die „besinnliche Viertelstunde mit-   Besuchern ankommt.“                                                                                                                                                                 Café-Angebots regelmäßig meditative Impulse“, erklärt Johannes Müller.
ten im Weihnachtsmarkt in der Kirche Unser Lieben Frauen“ braucht es nicht viel:                                                                                                                                                                                           Im Schnitt bleiben Besucher 20 bis 25 Minuten, danach geht‘s wieder
Einen gemütlichen Ohrensessel, eine Spieluhr mit einer leisen Adventsmelodie, eine     „Mit neuen Impulsen auf Alltagsreise durch den Advent“                                                                                                                              hinaus ins bunte Treiben. „Im letzten Jahr hatten wir über drei Wochen
Kerze und weitere adventliche Deko je nach Geschmack und Verfügbarkeit – Vor-                                                                                                                                                                                              hinweg 700 Gäste. Es gibt schon Stammkunden, z.B. eine Busgruppe
leserinnen und Vorleser mit angenehmen, markanten Stimmen und natürlich gute,          Mit der kreativen Aktion tut die Gemeinde nichts anderes, als sich in die Menschen                                                                                                  aus Ostfriesland. Die besuchen uns in Etappen, weil wir ja nur Platz für
nachdenkliche, spannende oder fröhliche Geschichten. In diesem Jahr lädt die Ge-       auf dem Weihnachtsmarkt und ihre Stimmung hineinzuversetzen. „Das Christentum                                                                                                       30 Gäste haben.“

                                                                                                                                                                                                                                                                                                             t
meinde die Weihnachtsmarktbesucher vom 4. bis zum 22. Dezember jeden Abend             ist eine Erzählreligion, die von weitererzählten Geschichten lebt. Wir haben Gäste
um 18 Uhr für 15 Minuten zur Geschichtenzeit ein.                                      eingeladen, Schauspieler, Lektorinnen, einen Sänger des Knabenchors und andere,
                                                                                       die ausdrucksstark Geschichten vorlesen können, die sie selbst berührt haben und                                                                                                                                                             
„Kirche ist mitten im Weihnachtsmarkt“                                                 die sie mit Advent verbinden.“ Die Resonanz war überwältigend. „Alle haben Ja ge-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                             tipp
                                                                                       sagt und waren von der Idee begeistert.“ Auch in den weltlichen Adventsgeschichten
„Wir erzählen von dem, worauf wir uns freuen“, erläutert Pastor Stephan Kreutz die
Idee hinter den „Sternstunden“. „Ich mag das fröhliche, bunte und auch laute Trei-
                                                                                       lasse sich die Ankunft Gottes entdecken, ist Stephan Kreutz überzeugt: „Advent ist
                                                                                       eine Zeit des Wartens, an deren Ende Gott ganz anders kommt, als Menschen ihn
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Lighthouse Advent
                                                                                                                                                                                                                                                                                            Montags bis Freitags von 15 bis 18 Uhr
ben auf dem Weihnachtsmarkt, in dessen Mitte unsere Kirche liegt.“ Diesen Ort gelte    erwartet hatten: im Kleinen, Schwachen, Unscheinbaren und Sanften. Gott kommt                                                                                                                            im Lighthouse an der Schlachte
es als Oase der Besinnung und Ruhe zu nutzen. „Denn neben dem Rummel auf dem           überraschend und ganz anders, deshalb tut es gut, mit neuen Impulsen auf die All-                                                                                                                           lighthouse-bremen.de
Weihnachtsmarkt haben die Besucherinnen und Besucher auch ein Bedürfnis, mal           tagsreise durch die Adventszeit zu gehen.“
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