1/18 TI Telematikinfrastruktur Ein Überblick - OEMUS ePaper

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                             August 2018
© PlusONE/Shutterstock.com

                             TI Telematikinfrastruktur
                             Ein Überblick
1/18 TI Telematikinfrastruktur Ein Überblick - OEMUS ePaper
Inhalt

              STATEMENTS
            4 KZBV: Willkommener Mehrwert – aber nicht zulasten der Zahnärzte!
            6 GKV-Spitzenverband: Elektronische Gesundheitskarte: Auf dem richtigen Weg
            7 gematik: Für einen digitalen Informationsaustausch im Gesundheitswesen
            8 K AUSALITÄT
              TI: Autobahn der Informationen
          12 FAQS
             Telematikinfrastruktur – Was, wer, wie, wo?
          14 CHECKLISTE
             Anforderungen für die Telematikinfrastruktur
          18 FINANZEN, FÖRDERUNG UND SANKTIONEN
             Finanzierung: Bezuschussung und Beschränkungen
          20 NEWS
          22 ERFAHRUNGSBERICHT
             Von der Theorie zur Praxis: TI im Behandlungsalltag
          26 KOOPERATION
             So gelingt der Anschluss an die Telematikinfrastruktur
          28 STELLUNGNAHME
             Herausforderung TI – gemeinsam zum Ziel
          29 ERFAHRUNGSBERICHT
             Interview mit ZÄ Dr. Carmen Wanko, Frankfurt am Main
          30 ERFAHRUNGSBERICHT
             Interview mit Zahnarztpraxis Dres. Zesewitz & Kollegen, Kenn
          31 Interview
             „Innerhalb von 48 Stunden können wir den Konnektor installieren“
          32 Interview
             „Kein sensationeller Erfolg“
          34 GLOSSAR

Impressum
Verlagsanschrift                            Verantwortliche Redakteurin                      Layout/Satz                                   Druckerei
OEMUS MEDIA AG                              Dipl.-Kff. Antje Isbaner                         Isabell Czekalla                              Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG
Holbeinstraße 29                            Tel. +49 341 48474-120                           Tel. +49 341 48474-118                        Frankfurter Straße 168
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www.oemus.com                               Marlene Hartinger                                Tel. +49 341 48474-254
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			                                         Katja Mannteufel
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1/18 TI Telematikinfrastruktur Ein Überblick - OEMUS ePaper
Editorial

Alles klar für die
Telematikinfrastruktur?
Der Gesetzgeber forder t im Rahmen des E-Health-Gesetzes          Zeitalter von Clouds und Co., als Interessengemeinschaft von
die Vernetzung aller Akteure im Gesundheitswesen mit dem          Krankenkassen und IT-Wirtschaft, als Angriff auf bislang in
Ziel, medizinische Patienteninformationen schnell und ein-        den Praxisräumen geschützte Patientendaten.
fach ver fügbar zu machen. Das bedeutet, dass Zahnärzte,
Ärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser und weitere Betei-        Die Umsetzung ist – trotz engem Zeitplan und fehlender
ligte medizinisch relevante Daten rechtsverbindlich mithilfe      Marktflexibilität – beschlossene Sache der Bundesregierung,
der Telematikinfrastruktur (TI) austauschen können. Für diese     und nun gilt es, sich dieser Aufgabe zu stellen, die Praxen
Datenautobahn benötigt man ein digitales Kommunikations-          bei dieser Aufgabe zu unterstützen und die TI im Hinblick auf
netz mit den höchsten Ansprüchen an die Datensicherheit.          das Patientenwohl mit Sinn zu füllen. Unrealistisch scheint
                                                                  nur die vorgegebene Frist vom 31. Dezember 2018 zu sein.
Was bedeutet das nun für die einzelnen Akteure im Gesund-         Laut KZBV sind zum Ende des 2. Quar tals 2018 gerade mal
heitsmarkt und im Besonderen für die Zahnärztinnen und            etwa 6.000 von insgesamt mehr als 44.000 Praxen an die
Zahnärzte?                                                        TI angeschlossen. Hier ist nun das Bundesministerium für
                                                                  Gesundheit gefordert, die entsprechende Frist realistisch zu
Fakt ist, die Telematikinfrastruktur stellt die Praxen vor eine   verlängern.
große Herausforderung und viele Fragen: Welche technischen
Komponenten müssen verfügbar sein? Welche Dienste müssen          Mit der vorliegenden Ausgabe möchten wir Ihnen als Fach­
dafür in Anspruch genommen werden? Welche Investitionen           redaktion eine nützliche Hilfestellung geben. Wir helfen Ihnen
müssen die Praxen für die Erstausstattung und Inbetrieb-          durch den Dschungel der Begrifflichkeiten, technischen Vor-
nahme tätigen? Müssen Zahnärztinnen und Zahnärzte für den         aussetzungen, Anforderungen und Anbieter. Checklisten sor-
Anschluss selbst aufkommen oder erhalten sie Pauschalen           gen dabei für Ihren schnellen Überblick. News zur Telematik­
von den Krankenkassen? Welche Fristen sind zu beachten?           infrastruktur ergänzen die Informationen aus Politik, Recht
Muss sich jede Praxis an die TI anbinden?                         und Wirtschaft. Auch verrät eine Praxis, wie sie die Implemen-
                                                                  tierung der Telematikinfrastruktur bereits er folgreich bewäl-
Grundsätzlich gilt, dass sich alle Praxen daran beteiligen müs-   tigt hat.
sen – je schneller die Anbindung vonstattengeht, desto höher
sind die Erstattungsbeträge. Dabei zählt der Tag der Inbetrieb-   Begreifen Sie die Telematikinfrastruktur als Chance für Ihre
nahme und nicht der Tag der Bestellung oder des Kaufs der         Praxis – zum Nutzen für Behandler und Patienten.
einzelnen Komponenten.
                                                                  Antje Isbaner
Da helfen auch kritische Stimmen nicht, die die Telematik­        Redaktionsleitung
infrastruktur als Zeit- und Geldverschwendung bezeichnen im       ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis

                                                                                                  Telematikinfrastruktur ZWP EXTRA   3
1/18 TI Telematikinfrastruktur Ein Überblick - OEMUS ePaper
Statement

    Willkommener Mehrwert – aber
    nicht zulasten der Zahnärzte!
    Die Telematikinfrastruktur (TI) im Ge-    zumindest vorerst – durch die TI nicht      chen Versorgung haben wird. Vor dem
    sundheitswesen befindet sich im Auf-      wesentlich verbessert.                      Hintergrund der vergleichsweise hohen
    bau. Seit Ende des Jahres 2017 wer-                                                   Kosten, die auf unsere Praxen zukom-
    den alle Praxen sukzessive an Deutsch-    Aus diesem Grund hoffen wir auf eine        men können, wird hier aber derzeit
    lands größtes elektronisches Gesund-      möglichst baldige Nutzungsmöglichkeit       noch nach einer für alle Seiten zufrie-
    heitsnetz angeschlossen. Zahnärzte,       medizinischer Anwendungen und siche-        denstellenden Lösung gesucht.
    Ärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäu-     rer Kommunikation über die TI, die im
    ser und andere Akteure des Gesund-        Vergleich zum VSDM einen klaren Mehr-       Zahnärzteschaft nicht
    heitswesens sollen dann künftig schnel-   wert für alle Beteiligten bieten. So wird   für Versäumnisse der
    ler und einfacher miteinander kommu­      die sichere Kommunikation der Leis-
    nizieren sowie medizinische Daten aus-    tungserbringer (KOM-LE) auf der Basis       Industrie haftbar machen

                                                                                          Ende Juni waren etwa 6.000 Zahnarzt-
                                                                                          praxen an die Telematikinfrastruktur
Bei den medizinischen Anwendungen wird das                                                angebunden. Nach den derzeit gelten-
                                                                                          den gesetzlichen Vorgaben muss je-
elektronische Notfalldatenmanagement insbesondere                                         doch ab dem 1. Januar 2019 das
                                                                                          VSDM in allen Praxen möglich sein.
bei bestimmten Patienten die Möglichkeit bieten,                                          Für diesen Datenabgleich ist ein An-
                                                                                          schluss an die TI zwingend er forder-
auf bessere Informationen für die Behandlung                                              lich. Im Falle der Nichtdurchführung
                                                                                          des VSDM droht den Praxen ab dem
zugreifen zu können.                                                                      1. Januar 2019 ein Honorarabzug in
                                                                                          Höhe von einem Prozent.

                                                                                          Für die Konnektoren, die für den
    tauschen können. Die Gesellschaft für     einer sicheren, verschlüsselten Art         Zugang zur TI er forderlich sind, gibt
    Telematikanwendungen der Gesund-          von E-Mail den Austausch elektroni-         es zurzeit jedoch mit CompuGroup
    heitskarte mbH (gematik) hat Anfang       scher, medizinischer Dokumente zwi-         Medical lediglich einen einzigen Her-
    Juni 2017 den Produktivbetrieb der TI     schen Zahnärztinnen und Zahnärzten          steller, der tatsächlich in nennens­
    mit der ersten Anwendung – dem so­        erleichtern. Wir haben uns dafür stark      wer ten Stückzahlen Praxen an die TI
    genannten „Versichertenstammdaten-        gemacht, dass auch den Kassenzahn-          anbindet. Inzwischen hat die gematik
    management (VSDM)“ – freigegeben.         ärztlichen Vereinigungen (KZVen) der        mit T-Systems zwar einem zweiten
    Dabei wird ein Onlineabgleich der auf     Länder durch KOM-LE die sichere Kom-        Hersteller die Zulassung er teilt, dieser
    der elektronischen Gesundheitskarte       munikation mit den Praxen vor Ort er-       stattet jedoch derzeit einige wenige
    gespeicherten Versichertenstammda-        möglicht werden kann.                       Praxen als Pilot aus. Den tatsächlichen
    ten mit den Daten der Krankenkassen                                                   Markteinstieg mit einem bundesweit
    vorgenommen.                              Bei den medizinischen Anwendungen           verfügbaren Angebot hat der Hersteller
                                              wird das elektronische Notfalldaten­        für August angekündigt. Dass bis Ende
    Vorerst steht lediglich diese eine An­    management insbesondere bei be-             des Jahres alle 45.000 Zahnarztpra-
    wendung zur Verfügung. Dies sehen wir     stimmten Patienten die Möglichkeit          xen ans Netz gehen können, erscheint
    als Vertragszahnärzteschaft kritisch,     bieten, auf bessere Informationen für       zum jetzigen Zeitpunkt daher aus Sicht
    denn damit werden lediglich Verwal-       die Behandlung zugreifen zu können.         der KZBV nahezu ausgeschlossen. Aus
    tungsaufgaben der Krankenkassen auf       Weitere Anwendungen, wie etwa die           diesem Grund halten wir eine Frist­
    die Zahnarztpraxen abgewälzt. Zudem       Arzneimitteltherapiesicherheitsprüfung,     verlängerung für den Aufbau der TI um
    ist damit zu rechnen, dass es durch       halten wir grundsätzlich für wichtig,       mindestens ein Jahr für zwingend ge-
    die Einführung der neuen Technik zu­      auch wenn sie aufgrund des Verord-          boten. Die Zahnärzte dür fen nicht für
    mindest in der Anfangszeit zu erhöh­ -    nungsaufkommens in der zahnärztli-          Versäumnisse der Industrie haftbar ge-
    ten Aufwänden in den Praxen kommen        chen Praxis zweifelsohne nicht den          macht und dann auch noch zur Kasse
    kann. Die Abläufe dort werden also –      gleichen Stellenwert wie in der ärztli-     gebeten werden! An dieser Stelle ist

4   ZWP EXTRA Telematikinfrastruktur
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© KZBV/Baumann

                                                                                     Dr. Karl-Georg Pochhammer
                                                                                     Stellvertretender Vorsitzender des
                                                                                     Vorstandes der Kassenzahnärztlichen
                                                                                     Bun­des­vereinigung (KZBV)

der neue Bundesgesundheitsminister
gefragt, bei den vorgegebenen Fristen
                                          Dass bis Ende des Jahres alle 45.000 Zahnarzt-
die nötige Flexibilität zu zeigen. Die    praxen ans Netz gehen können, erscheint zum
KZBV wird sich hier weiterhin mit
Nachdruck für eine Verschiebung der       jetzigen Zeitpunkt daher aus Sicht der KZBV nahezu
Fristen einsetzen.
                                          ausgeschlossen. Aus diesem Grund halten wir eine
Planungssicherheit herrscht inzwi-
schen wieder im Hinblick auf die Fi­      Fristverlängerung für den Aufbau der TI um min-
nanzierung der Praxisausstattung.
Zahnärztinnen und Zahnärzte müssen        destens ein Jahr für zwingend geboten.
für die Anbindung ihrer Praxen an die
TI nicht selbst aufkommen. Sie erhal-
ten von den Krankenkassen Pauscha-
len für Erstausstattung und Betrieb.      Umstellung des Finanzierungsmodells        mit der KZV Sachsen einen Erklärfilm
Der fehlende Wettbewerbsdruck bei         der elektronischen Praxisausweise.         produziert, der im Detail die notwendige
den Konnektoranbietern hatte zu einer     Das stellt sicher, dass Zahnarztpra­   -   Ausstattung und Schritt für Schritt den
Preislage geführ t, die eine Nachver-     xen hier nicht mehr in Vorleistung bei     Einrichtungsprozess der verschiedenen
handlung der ursprünglich zwischen        der Anschaffung treten müssen. Auch        Elemente erläutert. Das allgemeinver-
KZBV und GKV-Spitzenverband ver­          kann unter gewissen Voraussetzungen        ständliche Video kann auf den Websites
einbar ten Pauschalen er forderlich       mehr als ein mobiles Kar tenterminal       der beiden vertragszahnärztlichen Kör-
machte. Demnach wird die Bruttopau-       je Standor t beansprucht werden, was       perschaften unter www.zahnaerzte-in-
schale für die Konnektoren für das        die Abwicklung von Besuchen zum Bei-       sachsen.de und www.kzbv.de abge­
dritte Quartal 2018 auf 1.719 Euro er-    spiel in Pflegeeinrichtungen zusätzlich    rufen werden. Weitere Informationen
höht. Ab dem vier ten Quar tal 2018       erleichtern dür fte.                       stellt die KZBV zudem in ihrer Praxis­
wird eine Pauschale von 1.547 Euro                                                   information „An­bindung an die Telema-
festgelegt. Zusätzlich zu den neuen       Gut informiert –                           tikinfrastruktur“ unter www.kzbv.de/
Pauschalen konnte die KZBV bei den        gut angebunden!                            anbindung-an-die-telematikinfrastruk-
Verhandlungen auch in weiteren Be­                                                   tur. 1163.de.html zur Verfügung. Sämt-
reichen gute Ergebnisse erzielen. Ins-    Um den Zahnarztpraxen eine möglichst       liche Inhalte zur TI auf der Website der
besondere bietet die geänderte Grund-     reibungslose Anbindung an die TI zu er-    KZBV oder in der Broschüre werden
satzfinanzierungsvereinbarung zusätz-     möglichen und zeitliche Verzögerungen      fortlaufend aktualisiert, soweit Bedar f
liche Vor teile für Praxen wie etwa die   zu vermeiden, hat die KZBV gemeinsam       dafür besteht.

                                                                                               Telematikinfrastruktur ZWP EXTRA   5
1/18 TI Telematikinfrastruktur Ein Überblick - OEMUS ePaper
Statement

    Elektronische Gesundheitskarte:
    Auf dem richtigen Weg
                                                         nen negativen Einfluss auf die Pra­         Anbindung und Nutzung der TI notwendig
                                                         xis­abläufe. Aktuell sind bereits über      werden, nach wie vor Sicherheit. Die
                                                         15 Millionen Abfragen erfolgreich           ­herausforderndste Aufgabe liegt aktuell
                                                         über die TI gelaufen. Mit dem An-            nun bei der Industrie, die die Leistungs-
                                                         schluss an dieses Netz wird den              erbringer in der gesetzlich vorgegebenen
                                                         Ärzten zudem ein sicherer Internet-          Zeit bis Ende 2018 an die TI anschließen
                                                         zugang zur Verfügung gestellt und            muss.
                                                         die Praxen gegenüber dem Internet
                                                         durch den Konnektor abgesichert.             Der bundesweite Aufbau der TI ist also
                                                                                                      nicht nur angerollt, sondern in vollem
                                                           Basis-TI und das sogenannte Versi-         Gange. Was allerdings tatsächlich noch
                                                           cher tenstammdatenmanagement               im Argen liegt, ist die Einbindung der Ver-
                                                           sind zwar zunächst nur erste Schritte      sicherten, deren Versorgung durch das
                                                           in Richtung einer Verbesserung der         Telematik-Projekt eigentlich verbessert
                                                           Versorgung durch die Telematik­            werden soll. Die aktuelle Diskussion hie-
                                                           infrastruktur, dafür aber sehr wich-       rüber und die bisher außerhalb der TI
                                                           tige. Denn damit ist die Grundlage         bereits auf dem Markt angebotenen Ge-
                                                           für alle weiteren Anwendungen ge-          sundheitsakten zeigen hier einen großen
                                                           schaffen. Neben den seit Ende letz-        Bedarf auf. Es muss daher dringend an
                                                           ten Jahres veröffentlichten Spezifi­       Konzepten gearbeitet werden, die es
                                                           ka­tionen für Notfalldatenmanage-          dem Versicherten zukünftig ermöglichen,
                                                           ment (NFDM) und elektronischen            selbst aktiv an der TI mitzuwirken und
                                                           Medikationsplan (eMP) werden bis          direkt davon zu profitieren. Um dies um-
                                                           Ende dieses Jahres die Festlegun-         setzen zu können, ist an der einen oder
                                                           gen für die Königsdisziplin elektroni-    anderen Stelle ein Umdenken bezogen
                                                           sche Patientenakte/elektronisches         auf Datenschutz und Datensicherheit im
                                                           Pa­tientenfach (ePA/ePF) geschaffen.      Bereich freiwilliger Anwendungen not-
                                                           Für die Industrie sind dann also alle     wendig – und das sollte sich dann in
                                                           Informationen verfügbar, um auch          ­gesetzlichen Änderungen und entspre-
            © GKV-Spitzenverband (Fotograf Tom Maelsa)
                                                           diese medizinischen Anwendungen zu         chenden Vorgaben des Bundesamtes
                                                           erstellen, die Zertifizierungen des BSI    für Sicherheit in der Informationstechnik
                                                           zu erhalten und letztlich nach der ent-    (BSI) und der Bundesbeauftragten für
    Nach einem langwierigen und teilweise              sprechend erweiterter Inbetriebnahme-          den Datenschutz und die Informations-
    recht mühsamen Prozess ist es seit An-             prüfung die Zulassung der gematik für          freiheit (BfDI) niederschlagen. Dabei ist
    fang des Jahres endlich gelungen, die              den Produktivbetrieb. Wir gehen davon          der Rahmen dafür zu schaffen, dass auf
    Ergebnisse der Arbeit von gematik und              aus, dass parallel die Anzahl der Anbieter     der einen Seite den Anforderungen der
    Industrie an einem sicheren Gesund-                für die ­benötigten Hardwarekomponen-          Versicherten – Zugang über Smartpho-
    heitsnetz in den Versorgungsalltag zu              ten wie Konnektoren und Kartenterminals        nes und Tablets – und auf der anderen
    bringen. Bisher sind schon mehr als                zunimmt und sich somit ein echter Markt        Seite den Anforderungen der Ärzte und
    23.000 Arzt- und Zahnarztpraxen an die             für die Teilnehmer der TI entwickelt.          Zahnärzte bezogen auf eine sinnvolle
    Telematikinfrastruktur (TI) angeschlos-                                                           und gesicher te Versorgung Rechnung
    sen. Damit wird heute bereits bei ca.              Die Selbstverwaltung von Kassen und            getragen wird. Eine große Herausforde-
    10 Prozent aller Arztbesuche die TI ge-            Ärzten jedenfalls hat die notwendigen          rung, die aufgrund der schnellen Ent-
    nutzt, also die elektronische Gesund-              Festlegungen für die Finanzierung der TI       wicklungen in der Informationstechno­
    heitskar te der Versicher ten gesteckt,            und ihres Betriebs rechtzeitig getroffen       logie zudem rasch umgesetzt werden
    auf Gültigkeit und Aktualität überprüft            und aufgrund der bisher begrenzten An-         muss.
    und gegebenenfalls aktualisier t. Und              gebotslage auch noch einmal an die
    das alles erfolgt in nur wenigen Sekun-            Marktgegebenheiten angepasst. Für alle        Rainer Höfer
    den, hat also – entgegen den Befürch-              Teilnehmer herrscht so bezüglich der Re-      Leiter der Abteilung Telematik/­IT-
    tungen vieler Ärzte und Zahnärzte – kei-           finanzierung der Investitionen, die für die   Management beim GKV-Spitzenverband

6   ZWP EXTRA Telematikinfrastruktur
1/18 TI Telematikinfrastruktur Ein Überblick - OEMUS ePaper
Für einen digitalen Informations-
austausch im Gesundheitswesen
Digitale Kommunikationswege sind            allem sicher untereinan­
längst im gesellschaftlichen Alltag eta­    der austauschen – über
bliert. Nur dem Gesundheitswesen            alle Sektoren und Be­
fehlte bislang ein flächendeckend ent­      rufsgruppen hinweg. Ich
sprechender Ersatz für eine papierge­       bin davon überzeugt,
bundene Kommunikation. Per Post oder        dass KOM-LE den Praxis­
Fax versandte Arztbriefe oder Laborbe­      alltag in der Patienten­
funde sowie Patienten, die ihre Röntgen­    versorgung erleichtern
befunde von einer Praxis zur anderen        wird. Wie schnell sich
transportieren, sind nach wie vor keine     das allerdings umsetzen
Seltenheit.                                 lässt, hängt davon ab,
                                            wann die Industrie ihre
Wer kennt das nicht: Der Hausarzt hat       von der gematik zuge­
zum Facharzt überwiesen. Dieser über­       lassenen Lösungen auf
gibt seinen Behandlungsbericht in Papier­   dem Markt anbietet.
form mit der Aufforderung, diesen dem
                                                                          © gematik

Kollegen – also dem Hausarzt – beim         Ärzte, Zahnärzte und an­
nächsten Termin auszuhändigen. Tage         dere Heilberufler inte­
oder Wochen vergehen. Beim nächsten         ressieren sich natürlich
Arztbesuch stellt man dann fest, dass       für die Sicherheit der Lö­
der Bericht vergessen wurde. Mist. Also     sung. Bei KOM-LE werden Daten aus­           verfahren etablieren – wenn diese ein
ab nach Hause, den Bericht holen und        schließlich Ende-zu-Ende-verschlüsselt       vergleichbares, anerkanntes Sicher­
bei der Praxis vorbeibringen. Dort wird     übertragen. Elektronische Signaturen         heitsniveau aufweisen. Letztlich sollte
das Schreiben digitalisiert, damit es in    stellen sicher, dass die Inhalte unver­      jede Patientin und jeder Patient für sich
der Praxissoftware zur Verfügung steht.     fälscht sind und die Absenderinforma­        entscheiden können, welches Mittel für
                                            tion authentisch ist. Unbefugte können       ihn im Alltag handhabbar und akzeptabel
In einem digital und sektorenübergrei­      die Daten nicht einsehen. Denn der           ist. Für die nächsten Arbeitsschritte
fend vernetzten Gesundheitswesen wird       Schutz der sensiblen Daten hat in der        wünsche ich mir, dass sich die Debatte
das bald der Vergangenheit angehören.       Telematikinfrastruktur und den dazuge­       vom Für und Wider der Gesundheits-
Dafür haben wir die Telematikinfrastruk­    hörigen Fachanwendungen die höchste          karte löst. Alle Beteiligten sollten sich
tur aufgebaut. Bundesweit sind Tau­         Priorität. Eine nicht unwesentliche Rolle    vielmehr damit beschäftigen, wie Patien­
sende Praxen und Krankenhäuser inzwi­       spielen unter anderem dabei soge­            tendaten gerade in Zeiten von Smart­
schen an das Netz angebunden – und          nannte Smartcards wie der elektroni­         phone und Tablets höchstmöglich ge­
jeden Tag kommen weitere hinzu. Als         sche Heilberufsausweis oder die elek­        schützt werden und zugleich Patienten
erste Anwendung nutzen diese den Online-    tronische Gesundheitskarte.                  den Zugriff auf ihre Daten unabhängig
Abgleich der Versichertenstamm­daten.                                                    von einem Arzt oder Zahnarzt haben.
Nun werden zügig medizinische Fach­         Im Fokus der Öffentlichkeit stand in letz­   Daran arbeiten wir von der gematik –
anwendungen folgen. Denn Ärzte, Zahn­       ter Zeit immer wieder die Frage, ob die      neben weiteren An­wendungen – bereits.
ärzte und andere Heilberufler benötigen     Gesundheitskarte noch zeitgemäß ist.
vor allem Informationen, die weit über      Eines gerät dabei aus dem Blick: Soge­       Eine bundesweit verfügbare Telematik­
administrative Auskünfte hinausgehen.       nannte Smartcards gelten nach wie vor        infrastruktur wird dazu beitragen, das
Nicht zuletzt deshalb haben wir alle        als sicherstes und präferiertes Mittel für   Gesundheitswesen effizienter und nach­
Voraussetzungen getroffen.                  Prozesse, bei denen Daten mit höchs-         haltiger zu gestalten und zugleich den
                                            tem Schutzbedarf verarbeitet werden.         Schutz sensibler medizinischer Daten
So kommt nun beispielsweise die „Si­        Beispielsweise bei der Elektronischen        sicherzustellen.
chere Kommunikation zwischen Leis­          Pa­tientenakte wird diese auch künftig
tungserbringern“ (KOM-LE). Ohne Me­         ihre Rolle als Authentisierungsmittel und    Alexander Beyer
dienbrüche lassen sich über diese           Träger der kryptografischen Schlüssel        Geschäftsführer der gematik
Fachanwendung künftig medizinische          einnehmen. Was aber nicht ausschließt,       Gesellschaft für Telematikanwen-
Dokumente schnell, zuverlässig und vor      dass sich zusätzliche Authentisierungs­      dungen der Gesundheitskarte mbH

                                                                                                   Telematikinfrastruktur ZWP EXTRA   7
1/18 TI Telematikinfrastruktur Ein Überblick - OEMUS ePaper
Kausalität
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                                               TI: Autobahn der Informationen
                                               Befunde, Diagnosen oder Röntgenbilder sind sensible und besonders schützenswerte
                                               Daten, welche nicht einfach per E-Mail versendet werden dürfen. Das Versenden medi­
                                               zinischer Daten mittels unverschlüsselter E-Mail ist gemäß Bundesdatenschutz verboten.
                                               Mit dem Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hat das Thema Daten-
                                               schutz im Gesundheitswesen zusätzlich noch an Bedeutung gewonnen.

                                               E-Health: Digitales                        Gesellschafter dieser Organisation sind    technisch sicher sind, wird vom „Bun­
                                               Gesundheitsnetzwerk                        neben dem GKV-Spitzenverband die Bun­      desamt für Sicherheit in der Informa­
                                                                                          desärztekammer (BÄK), die Bundeszahn­      tionstechnik“ (BSI) geprüft. Diese Bun­
                                                                                          ärztekammer (BZÄK), der Deutsche Apo­      desbehörde gehört zum Geschäfts­
                                               Die Bundesregierung fordert schon seit     thekerverband (DAV), die Deutsche Kran­    bereich des Bundesministerium des
                                               Längerem, dass alle Beteiligten im deut­   kenhausgesellschaft (DKV), die Kassen-     Inneren. Beim BSI arbeiten über 800
                                               schen Gesundheitswesen auf einem           ärzt­liche Bundesvereinigung (KBV) und     Mitarbeiter, hauptsächlich Informatiker,
                                               sicheren Weg miteinander kommuni­          die Kassenzahnärztliche Bundesvereini­     Physiker und Mathematiker. Diese sor­
                                               zieren und untereinander elektronisch      gung (KZBV). Der GKV-SV hält mit 50 Pro­   gen für eine sehr sorgfältige Sicher­
                                               Daten austauschen können. Diese For­       zent der Gesellschafteranteile die Stim­   heitsüberprüfung, welche die TI-An­
                                               derung ist auch im sog. E-Health-Gesetz    menmehrheit und finanziert alleine die     bieter vor ihrer Zulassung bestehen
                                               verankert worden.                          Arbeit der gematik. Die Gelder hierfür     müssen.
                                                                                          stammen zu 100 Prozent aus den Bei­
                                               Um dieses Ziel zu erreichen, wird eine     tragszahlungen der gesetzlich Kranken­     Die gematik und das BSI haben die An­
                                               geeignete Datenautobahn mit entspre­       versicherten. Die gematik stimmt ihre      forderungen an das Sicherheitsniveau
                                               chenden Anwendungen benötigt. Mit          Entscheidungen eng mit dem Bundes­         der Telematikinfrastruktur sehr hoch
                                               der Aufgabe, diese Infrastruktur und       ministerium für Gesundheit (BMG) ab.       angesetzt. Dies ist auch ein Grund,
                                               Anwendungen in Deutschland einzufüh­                                                  warum sich die Industrie lange Zeit
                                               ren und die Spezifikationen beziehungs­    Sicherheit first!                          gar nicht erst an das Thema heran­
                                               weise Mindestanforderungen zu definie­                                                getraut hat bzw. die Firmen, welche
                                               ren, wurde die „Gesellschaft für Tele-     Ob die Telematikinfrastruktur (TI) bzw.    sich beteiligen möchten, sehr viel Zeit
                                               matikanwendungen der Gesundheits­          die hier für benötigten Anwendungen        benötigen, um alle geforderten Voraus­
                                               karte mbH“ (gematik) beauftragt.           und Hardwarekomponenten tatsächlich        setzungen zu er füllen. Zwar gibt es

                                           8   ZWP EXTRA Telematikinfrastruktur
1/18 TI Telematikinfrastruktur Ein Überblick - OEMUS ePaper
mittler weile etwas Wettbewerb am           einen sogenannten Konnektor. Hierbei
                                                    Markt, aber noch immer haben nur            handelt es sich um ein Gerät, welches
                                                    sehr wenige große Firmen eine Zulas­        Daten verschlüsselt und dann über
                                                    sung für ihre TI-Komponenten erhal-         einen speziellen VPN-Tunnel transpor­
                                                    ten. Andere, wie z. B. nicht wenige         tiert. VPN steht hierbei für virtuelles pri­
                                                    Hersteller von Kartenterminals, konn­       vates Netzwerk und meint eine sichere
                                                    ten die Anforderungen nicht umsetzen        Verbindung zur Telematikinfrastruktur,
                                                    und haben sich daher mittler weile fast     welche mittels moderner Verschlüsse­
                                                    vollständig aus dem Gesundheitsmarkt        lungstechniken praktisch vollständig
                                                    verabschiedet.                              vom allgemeinen Internet abgeschirmt
                                                                                                ist. Die alten stationären Kartenlese­
                                                    Geräte der                                  geräte haben ausgedient und müssen
                                                    Telematikinfrastruktur                      nun gegen neue Kartenterminals ausge­
                                                                                                tauscht werden. Mit den neuen Geräten
                                                                                                können die auf den Versichertenkarten
                                                    Seit der Zulassung für den ersten An­       abgespeicherten Versichertenstamm­
                                                    bieter wird die Telematikinfrastruktur in   daten online mit speziellen Kranken­
                                                    deutschen Praxen ausgerollt. Grundvor­      kassenservern abgeglichen und sowohl
                                                    aussetzung für die TI-Nutzung ist das       auf Gültigkeit als auch Aktualität ge-
                                                    Vorhandensein eines Internetzugangs in      prüft werden. Die­ser Dienst nennt sich
                                                    der Praxis. Arzt- und Zahnarztpraxen be­    Ver­sicher tenstammdatenmanagement
                                                    nötigen außerdem für die TI-Anbindung       (VSDM). Er stellt die erste Anwendung
                                                    noch ein neues Kartenterminal und           auf der Telematikinfrastruktur dar. Hat

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1/18 TI Telematikinfrastruktur Ein Überblick - OEMUS ePaper
Kausalität

        der Patient seiner Krankenkasse z. B.       SMC-B kann er nachweisen, dass seine          Während die monatlichen Kosten i.d.R.
        seine neue Wohnanschrift übermittelt,       Praxis auch tatsächlich berechtigt ist, die   kostendeckend erstattet werden, ist dies
        werden diese Informationen über das         TI zu nutzen. Die SMC-B wird in einen extra   bei den Hardwarekomponenten oftmals
        VSDM an die Praxis übermittelt und kön­     hierfür vorgesehenen Schacht im Karten­       nicht der Fall. Insbesondere bei den
        nen dort von der Praxissoftware eingele­    terminal gesteckt. Durch Eingabe der          Kosten für Kartenterminals legt der Arzt
        sen werden.                                 persönlichen PIN erfolgt die Anmeldung        meist aus eigener Tasche drauf. Beim
                                                    an die Telematikinfrastruktur. Mit diesem     Kauf eines TI-Pakets sollten Sie darauf
        Elektronischer Praxisausweis                Registrierungsverfahren wird sicherge­        achten, dass Sie zunächst Ihren Soft-
                                                    stellt, dass ausschließlich berechtigte       wareanbieter nach einer Empfehlung und
        Damit man die Praxis an der Telematik­      Nutzer Zugang erhalten.                       den eventuell anfallenden Kosten für das
        infrastruktur anmelden kann, benötigt sie                                                 sogenannte TI-Integrationsmodul befra­
        für eine Legitimation den sogenannten       Finanzieller Rahmen                           gen. Letzteres ist notwendig, damit die
        elektronischen Praxisausweis (SMC-B).                                                     neue Hardware überhaupt mit Ihrer Zahn­
        Dabei handelt es sich um eine Chipkarte,    Für die benötigten TI-Gerätschaften ist ein   arztsoftware interagieren kann.
        welche wie eine SIM-Karte für das Handy     einmaliger Betrag zu leisten. Für die War­
        aussieht. Diese kann der Praxiseigner       tung des Konnektors und den VPN-Zu­
        über seine Kassenzahnärztliche Vereini­     gangsdienst fallen jedoch monatliche Auf­
        gung (KZV) bestellen. Hierzu muss er sich   wendungen an. Die Kosten trägt hierbei        Hier ein Überblick über die aktuellen Er­
        mit seinem persönlichen Kennwort an         zunächst die Praxis, welche diese jedoch      stattungspauschalen inkl. MwSt. (gemäß
        seinem KZV-Portal einloggen und den         über die KZV von den Krankenkassen mit­       Anlage 11a Bundesmantelvertrag vom
        entsprechenden Antrag stellen. Mit der      tels einer Pauschale erstattet bekommt.       1.7.2018):

                                                      Erstattungsbeträge (in EUR)                   Erstattungsbeträge (in EUR)
                                                      im 3. Quartal 2018                            ab 4. Quartal 2018

Konnektor                                             1.719,–                                       1.547,–

Stationäres Kartenterminal inkl. gSMC-KT              435,–                                         435,–

TI-Starterpauschale
(Installation, Schulung, TI-Integrations-             900,–                                         900,–
modul, Ausfallzeit etc.)

SMC-B (für die Laufzeit von 5 Jahren)                 480,–                                         480,–

                                                      Erstattungsbeträge (in EUR)                   Erstattungsbeträge (in EUR)
                                                      im 3. Quartal 2018                            ab 4. Quartal 2018

Monatliche Betriebskostenpauschale                    83,–                                          83,–

Zum Ende des 2. Quartals 2018 waren von den mehr als 44.000 Zahnarzt­praxen erst                  Kontakt.
6.000 an die TI angeschlossen. Eine flächendeckende Ausstattung scheint bis zum
31.12.2018 nicht erreichbar. Die gesetzlich vorgeschriebene Frist kann jedoch kurz-               Dr. med. dent. Markus Heckner
                                                                                                  DENS GmbH
fristig durch eine Rechtsverordnung verlänger t werden. Sollte das BMG keine weitere
                                                                                                  Berliner Str. 13, 14513 Teltow
Fristverlängerung auf den Weg bringen, drohen den Praxen Sanktionen in Höhe von
                                                                                                  Tel.: 03328 3352100
1 Prozent ihres BEMA-Honorars. Die KZBV hat aus diesem Grund das Bundesministe-                   Fax: 03328 3352147
rium für Gesundheit aufgeforder t, die entsprechende Frist um zwölf Monate zu                     info@dens-berlin.com
verlängern. Dieses Anliegen wird auch von der KBV unterstützt.                                    www.zahnarztsoftware.de

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FAQs

     Telematikinfrastruktur –
     Was, wer, wie, wo?
     Was ist die Telematikinfrastruktur?                                beträge und der zum Jahresende drohenden Sanktionen bei
     Die Telematikinfrastruktur (TI) ist die sichere digitale Vernet-   Nichtanschluss. Auf der anderen Seite kann sich abwarten
     zung aller im deutschen Gesundheitswesen beteiligten Par-          auch lohnen, da noch weitere Hersteller und Geräte auf den
     teien. Das zentrale Netz der TI wird von Ar vato Systems be-       Markt kommen und die Preise für die Gerätschaften bisher im-
     trieben, einer Tochtergesellschaft von Bertelsmann. Die erste      mer an die Höhe der jeweiligen Pauschale angepasst wurden.
     Anwendung der TI ist das sogenannte Versichertenstamm-
     datenmanagement (VSDM), bei welchem die elektronische              Worauf sollte ich bei Angeboten achten?
     Gesundheitskarte (eGK) online auf ihre Gültigkeit geprüft und      Die Angebote am Markt unterscheiden sich oftmals, u. a. im
     im Bedar fsfall auch aktualisiert wird.                            Leistungsumfang und Preis. Lesen Sie auch das Kleinge-
                                                                        druckte und die AGBs des Anbieters. Insbesondere sollten
     Wer macht die Vorgaben?                                            Sie auf ein Rücktrittsrecht bei nicht rechtzeitiger Installation
     Bundesministerium für Gesundheit (BMG), Bundesamt für              bestehen. Wichtig sind auch der Umfang der Garantie bzw.
     Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und die Gesell-        Gewährleistung sowie die Erreichbarkeit und Qualität des
     schaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskar te              Ansprechpartners im Ser vicefall.
     (gematik).
                                                                        Wie lange dauert die Installation?
     Wer ist die gematik?                                               Die Installationsdauer ist je nach Aufwand unterschiedlich.
     Die Gesellschafter der gematik sind der GKV-Spitzenverband         In einer durchschnittlich großen Praxis, bei der im Vor feld
     (50 % der Stimmen), die Deutsche Krankenhausgesellschaft           mittels TI-Vorab-Check sichergestellt wurde, dass sie alle
     (12 %), der Deutsche Apothekerverband (8 %), die Kassenärzt-       Voraussetzungen für die Anbindung an die TI er füllt, dauer t
     liche Bundesvereinigung (12 %), die Bundesärztekammer (5 %)        die Installation im Regelfall inklusive Einweisung nicht mehr
     sowie die KZBV (5 %) und die Bundeszahnärztekammer (5 %).          als zwei Stunden.

     Benötige ich Internet in meiner Praxis?                            Ist ein TI-Vorab-Check sinnvoll?
     Ja, sie benötigen zwingend einen Internetanschluss. Grund-         Ja, denn nur durch einen TI-Vorab-Check kann sichergestellt
     sätzlich sollte jeder handelsübliche DSL-Anschluss ermög-          werden, dass in der Praxis alle Voraussetzungen für eine
     lichen, dass die Praxis den Online-Abgleich der Versicher-         er folgreiche Anbindung an die Telematikinfrastruktur er füllt
     tenstammdaten auf der elektronischen Gesundheitskarte              sind bzw. diese rechtzeitig vor dem Installationstermin ge-
     über die Telematikinfrastruktur durchführen kann. Hierbei ist      schaffen werden.
     zu beachten, dass der Konnektor nicht WLAN-fähig ist und
     die Anbindung kabelgebunden über LAN er folgen muss. Als           Was ist ein Konnektor?
     Router empfiehlt sich die FRITZ!Box. Die Kosten für Internet       Das ist ein Gerät, welches mit einem Hochsicherheits-Router
     und Router werden nicht erstattet.                                 vergleichbar ist. Es verbindet das Primärsystem und die Kar-
                                                                        tenlesegeräte mit der zentralen Telematikinfrastruktur. Damit
     Kann ich vorhandene Kartenlesegeräte weiternutzen?                 man das Gerät in Betrieb nehmen kann, benötigt man einen
     Nein, alle Kartenlesegeräte müssen gegen neue – von der            entsprechenden Zugangsdienst.
     gematik und dem BSI zertifizierte – Kartenterminals ausge-
     tauscht werden. Zertifiziert sind aktuell nur das ORGA 6141        Welche Konnektoranbieter gibt es bzw. gehen demnächst
     online von Ingenico sowie die Tastaturlösung G87-1505 von          an den Start?
     Cherr y.                                                           KoCo, T-Systems, secunet, RISE.

     Kann ich nach wie vor das manuelle Ersatzverfahren an-             Welche VPN-TI-Zugangsdienstleister gibt es bzw. gehen
     wenden?                                                            demnächst an den Start?
     Ja, in den dafür vorgesehenen Fällen ist weiterhin das manu-       CGM (CompuGroup), Concat, T-Systems, Ar vato.
     elle Ersatzver fahren anwendbar.
                                                                        Wo bekomme ich meinen elektronischen Praxisausweis
     Wann sollte ich meine Praxis an die TI anschließen lassen?         (SMC-B) her?
     Auf der einen Seite ist ein baldiger Anschluss an die TI sinn-     Die Bestellung der SMC-B erfolgt über das Portal der jewei-
     voll, insbesondere aufgrund der sinkenden Erstattungs-             ligen KZV. Hierzu müssen Sie sich in der Regel mit Ihrem per-

12   ZWP EXTRA Telematikinfrastruktur
© Hafiez Razali/Shutterstock.com

sönlichen Arzt-Log-in anmelden. Die folgenden Anbieter stellen      Welche Konsequenzen drohen mir, wenn ich meine Praxis
SMC-B-Karten her: Bundesdruckerei, T-Systems, medisign              nicht bis Ende des Jahres an die TI anbinden lasse?
                                                                    Im E-Health-Gesetz (§ 291 Abs. 2b Satz 14) wurden alle Ärzte
Was passiert eigentlich beim Online-Abgleich?                       und Zahnärzte verpflichtet, ab 1.1.2019 an der Telematik-
Beim Online-Abgleich der Versichertenstammdaten wird ge-            infrastruktur bzw. dem Versichertenstammdatenaustausch
prüft, ob die Daten aktuell sind bzw. ob ein gültiges Versiche-     teilzunehmen und die eGKs der Patienten einer Online-Prü-
rungsverhältnis besteht. Bei Bedar f werden die Daten aktu-         fung zu unterziehen. Allen Praxen, welche dieser gesetzlichen
alisiert. Genau wie bisher wird die Karte in das Kartentermi-       Verpflichtung nicht nachkommen, soll das Kassenhonorar um
nal gesteckt, dabei wird nun jedoch eine Verbindung zum             ein Prozent gekürzt werden.
Versichertenstammdatendienst der jeweiligen Krankenkasse
aufgebaut und abgefragt, ob ein Aktualisierungsantrag vor-          Kontakt.
liegt. Als Ergebnis dieser Anfrage sind folgende Antworten
möglich:                                                            Dr. med. dent. Markus Heckner
a) Die Daten sind aktuell. Es muss nichts weiter beachtet           DENS GmbH
   werden.                                                          Berliner Str. 13, 14513 Teltow
                                                                    Tel.: 03328 3352100
b) Bei der Krankenkasse liegen aktualisier te Stammdaten            Fax: 03328 3352147
   des Versicher ten vor, zum Beispiel eine neue Wohn-              info@dens-berlin.com
   anschrift. Die Daten auf der Gesundheitskar te werden            www.zahnarztsoftware.de
   entsprechend aktualisier t.

c) Die vorliegende elektronische Gesundheits-
                                                                                                                                       ANZEIGE
   karte ist kein gültiger Leistungsanspruchs-
   nachweis. In diesem Fall erhalten Sie einen
   entsprechenden Hinweis.

Ist es Krankenkassen über den Online-Abgleich                                                   Was auch immer Sie
                                                                                             noch erledigen müssen...
der Versichertenstammdaten möglich, auf meine
Praxis-IT-Systeme zuzugreifen und an Patienten-
daten zu gelangen?
Nein, die Krankenkassen erhalten keinen Zugriff
auf die Praxissysteme. Sie können auch keine                                                       ...wir kümmern uns
Profile zu Leistungserbringern oder Patienten er-
stellen, da die Aktualisierungsanfragen für die
                                                                                               schon Mal um Ihre
Versichertenstammdaten auf der Karte an das
System anonymisiert erfolgen. Das heißt, es wer-
                                                                                               Telematikinfrastruktur!
den keine Daten von Versicherten aus der Praxis
zu den Krankenkassen gesendet. Zudem erhält
                                                                                                                                  E-Health
die Kasse keinerlei Informationen über die Iden-
tität der Praxis.                                                                                         E-Mail Verschlüsselung

Werden die gesamten Kosten erstattet?
                                                                                                                      Röntgentechnik
In der Grundsatzfinanzierungsvereinbarung wur-                                                                                             EDV
den die jeweiligen Erstattungspauschalen fest-
gelegt. Das Quartal, in dem die erste Aktualisie-                                                                      Medizintechnik
rung einer eGK über die TI stattfindet, entschei-
det über die Höhe der jeweiligen Erstattung. Prin-
zipiell sollte durch die Erstattung die für die An-
bindung an die TI notwendige Grundausstattung
finanziert sein. Darüber hinausgehende Komfort-
leistungen, wie z. B. SIS, Stand-alone-Szenario,
längere Garantiezeiten oder bessere Servicezei-
ten, werden nicht erstattet.

Wie erhält man die Erstattung?
Die Beantragung und Auszahlung der Erstattungs-
pauschalen er folgt über die jeweilige KZV.

                                                                  www.baumgartner-rath.de
                                                                  info@baumgartner-rath.de
                                                                      Fon. 089/ 54 200 01
Checkliste

                                               Anforderungen für die
                                               Telematikinfrastruktur
                                               Die Anbindung Ihrer Praxis an die Telematikinfrastruktur ist eine Aufgabe, die verschie-
                                               dener Vorbereitungen bedarf. Für einen möglichst reibungslosen Ablauf muss Ihre Praxis
                                               eine Reihe von technischen und organisatorischen Grundvoraussetzungen erfüllen.

                                               Als praktische Hilfestellung für die Praxis wurde diese Checkliste erstellt, mit der Sie
                                               einen Großteil der benötigten Voraussetzungen für die Telematikinfrastruktur vorab
                                               selbst prüfen können.

                                               Die Informationen dienen dazu, sich einen Überblick über ggf. fehlende Infrastruktur in
                                               der Praxis zu verschaffen und den notwendigen Handlungsbedarf ermitteln zu können.

                                               Wir empfehlen Ihnen, sich mit den technischen und organisatorischen Erfordernissen zu
                                               befassen, um Ihre Praxis TI-tauglich zu machen. Erst wenn die Voraussetzungen erfüllt
                                               sind, kann in der Praxis die TI-Installation vorgenommen werden.

                                                                                  Name und Anschrift der Zahnarztpraxis:
© Mentari Merah Studio/Shutterstock.com

                                                                                  __________________________________________________________________

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                                                                                  Öffnungszeiten der Praxis:

                                                                                  __________________________________________________________________

                                                                                  Ansprechpartner in der Praxis für TI:

                                                                                  __________________________________________________________________

                                                                                  Telefonnummer außerhalb der Praxiszeiten:

                                                                                  __________________________________________________________________

                                                                                  Kontaktdaten Ihres EDV-Betreuers:

                                                                                  __________________________________________________________________

                                                                                  __________________________________________________________________

                                          14   ZWP EXTRA Telematikinfrastruktur
1      Telematikinfrastruktur ready?
                                     1. Verfügt die Praxis über einen Internetzugang?                                                     Ja      Nein 

                                     Bei welchem Internetanbieter? Telekom , 1&1 , Vodafone , Telefónica O2 , Unitymedia , Tele Columbus 

                                     Sonstige: _____________________________________________________________________________________________

                                     Art des Anschlusses? DSL , VDSL , Kabel , UMTS , LTE 

                                     Sonstige: _____________________________________________________________________________________________

                                     Welche Bandbreite ist vorhanden? Mittels www.wieistmeineip.de gemessen: ____________ MBit/s

                                     ERLÄUTERUNG: Ein Internetzugang in der Praxis ist zwingende Voraussetzung für die Teilnahme an der Telematikinfra-
                                     struktur. Eine eventuell notwendige Beauftragung und Installation muss mit ausreichend zeitlichem Vorlauf vor dem
                                     TI-Installationstermin geplant werden.

                                     2. Ist der Onlinezugang mit dem Praxiscomputer/Praxisnetzwerk verbunden?                             Ja      Nein 

                                     3. Sind die Zugangsdaten für den Onlinezugang vorhanden und bekannt?                                 Ja      Nein 

                                     4. Liegen spezielle Netzwerkkonfigurationen vor (z. B. Proxy-Server)?                                Ja      Nein 

                                     5. Wird ein KZV-Router eingesetzt (z. B. ZOD)?                                                       Ja      Nein 

                                     6. Ist ein VPN vorhanden?                                                                            Ja      Nein 

                                     7. Ist ein zusätzlicher Netzwerkanschluss für das Kartenterminal an der Rezeption vorhanden?         Ja      Nein 

                                     8. Anzahl der benötigten Kartenterminals: 1 , 2 , 3 , 4 , 5 , 6 , 7 , mehr: ____________

                                       2      Elektronischer Praxisausweis (SMC-B)
                                     Ist der elektronische Praxisausweis (SMC-B) vorhanden?
                                     noch nicht beantragt , beantragt, aber noch nicht erhalten , erhalten , freigeschaltet 

                                     WICHTIG: Um eine Verbindung zwischen Praxis und der TI herzustellen, wird eine Praxis- bzw. Institutionskarte benö-
                                     tigt. Der elektronische Praxisausweis (SMC-B) dient der Authentisierung der Praxis gegenüber den Diensten der TI. Er
                                     sollte ca. vier Wochen vor TI-Installation bestellt werden.

                                       3      Standort der Telematikperipherie
                                     1. Ist am Server ist eine zusätzliche Steckdose für den Konnektor vorhanden?                         Ja      Nein 

                                     2. Ist ein zusätzlicher Netzwerkanschluss für den Konnektor vorhanden?                               Ja      Nein 

                                     BEI VORHANDENEM NETZWERKSWITCH: Es werden zwei zusätzliche Netzwerkanschlussbuchsen für den Konnektor
© Aleshin_Aleksei/Shutterstock.com

                                     und das Kartenterminal benötigt.

                                     BEI FEHLENDEM NETZWERKSWITCH: Stellplatz für den Switch vorsehen und ein 230 V-Anschluss für das Gerät reser-
                                     vieren. Liegt keine Netzwerkverkabelung vor, dann den Bedarf bitte vom Fachmann überprüfen und entsprechende
                                     Kabel nachrüsten lassen. Der Anschluss von TI-Komponenten am WLAN ist ausgeschlossen.

                                     BEI VORHANDENEM ROUTER: Genügend freie Ports vorhanden? Liegen Router-Zugangsdaten vor?              Ja      Nein 

                                                                                                                               Telematikinfrastruktur ZWP EXTRA   15
4       Überprüfung des Zustands von Server und Arbeitsplätzen
                                          1. Haben alle Computer mindestens Windows 7 Service Pack 1 oder aktueller?                        Ja     Nein 

                                          2. Haben alle Server mindestens Windows Server 2008 R2 mit Service Pack 1?                        Ja     Nein 

                                          3. Ist eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) im Einsatz?                                 Ja     Nein 

                                          4. Verfügt die Praxis über einen zugangsgesicherten Bereich oder abschließbaren Serverschrank,
                                             in dem der Konnektor aufgestellt werden kann?                                                  Ja     Nein 

                                          5. Verfügt die Praxis über ein verkabeltes LAN-Netzwerk?                                          Ja     Nein 

                                          6. Bei der Praxis handelt es sich um eine:
                                             Einzelpraxis , Gemeinschaftspraxis , Praxisgemeinschaft bzw. örtliche Berufsausübungsgemeinschaft , überört-
                                             liche Berufsausübungsgemeinschaft (BAG) , KZV-übergreifende Berufsausübungsgemeinschaft (ÜBAG) , MVZ ,
                                             Zweigpraxis/Filiale 

                                             Sonstige: __________________________________________________________________________________________

                                          7. Wenn mehrere Praxisstempel vorhanden, dann Anzahl der benötigten Mandanten? ____________

                                          8. Switch im LAN vorhanden?                                                                       Ja     Nein 

                                              Anzahl der freien Ports am Switch: ____________

                                            5       Überprüfung der grundlegenden Sicherheitsanforderungen
                                                    (Antivirus-Software, Firewall)
                                          1. Ist ein Antivirenprogramm vorhanden?                                                           Ja     Nein 

                                             Falls ja, eingesetztes Produkt/ Version: _________________________________________________________________

                                          2. Wird ein Router bzw. eine Hardware-Firewall genutzt?                                           Ja     Nein 

                                          3. Sind die Zugangsdaten des Routers/der Hardware-Firewall bekannt?                               Ja     Nein 

                                          4. Welche Firewall ist im Einsatz? ________________________________________________________________________

                                          5. Automatische Windows-Updates wurden aktiviert?                                                 Ja     Nein 

                                          6. Ist der Router PPPoE Passthrough-fähig?                                                        Ja     Nein 

                                            6       Prüfung der Bereitstellung von Passwörtern für den Installationstermin
                                          1. Ist das Passwort für die Windows-Anmeldung bekannt?                                            Ja     Nein 

                                          2. Ist das Passwort für den Windows-Admin-Account bekannt?                                        Ja     Nein 
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                                          3. Sind die Zugangsdaten für die Router-Anmeldung bekannt?                                        Ja     Nein 

                                          4. Sind die Zugangsdaten für das ggf. vorhandene WLAN bekannt?                                    Ja     Nein 

                                          5. Ist das WLAN per WLAN-Schlüssel gesichert und existiert ein separater Gastzugang?              Ja     Nein 

    16                               ZWP EXTRA Telematikinfrastruktur
Achtung: Fehlende Passwörter können zum Abbruch des Installationstermins führen oder diesen erheblich verzögern.
                                     Zudem sollte im Vorfeld garantiert sein, dass das WLAN ausreichend gesichert ist.

                                       7        Welche Geräte sind im Netzwerk vorhanden?
                                     1. Heimzugriff oder Fernwartungsprogramm installiert?                                                Ja      Nein 

                                       Details: ____________________________________________________________________________________________

                                     2. Online-Verbindung an Labor?                                                                       Ja      Nein 

                                       Details: ____________________________________________________________________________________________

                                     3. Netzwerkdrucker vorhanden?                                                                        Ja      Nein 

                                     4. Netzwerkscanner vorhanden?                                                                        Ja      Nein 

                                     5. Infotainment oder Wartezimmer-TV vorhanden?                                                       Ja      Nein 

                                     6. Steri/Autoklav im Netzwerk eingebunden?                                                           Ja      Nein 

                                     7. Digitales Röntgen vorhanden?                                                                      Ja      Nein 

                                     Welche Geräte genau? (Bitte mit genauer Geräte- und Typenbezeichnung.)

                                     ______________________________________________________________________________________________________

                                     ______________________________________________________________________________________________________

                                     ______________________________________________________________________________________________________

                                     ______________________________________________________________________________________________________

                                     ______________________________________________________________________________________________________

                                     Der Praxis-Check sollte im Vorfeld des TI-Installationstermins von Ihnen bzw. Ihrem EDV-Betreuer oder EDV-Systemhaus
                                     sorgfältig ausgefüllt werden.

                                     Kontakt.

                                     Dr. med. dent. Markus Heckner
© Aleshin_Aleksei/Shutterstock.com

                                     DENS GmbH
                                     Berliner Str. 13, 14513 Teltow
                                     Tel.: 03328 3352100
                                     Fax: 03328 3352147
                                     info@dens-berlin.com
                                     www.zahnarztsoftware.de

                                                                                                                              Telematikinfrastruktur ZWP EXTRA   17
Finanzen, Förderung und Sanktionen

  Finanzierung: Bezuschussung
  und Beschränkungen
  Die gute Nachricht zuerst: Die Kosten für die Anbindung an die Telematikinfrastruktur
  müssen die Praxen nicht selbst tragen. Sowohl die Erstausstattung mit den entsprechen-
  den technischen Komponenten als auch der laufende Betrieb werden von den Kranken-
  kassen per Gesetz finanziert. Die schlechte Nachricht: Trotz einiger Schwierigkeiten
  des Marktes, die für die Ausstattung nötigen Geräte zur Verfügung zu stellen, besteht
  der Gesetzgeber auf eine schnellstmögliche Anbindung an die Telematikinfrastruktur.
  Andernfalls drohen Honorarkürzungen.

  Die folgende Zusammenfassung soll Praxen einen ersten                                    pauschale und den laufenden Betrieb. Die Zuschüsse richten
  Überblick über die einzelnen Fördermöglichkeiten geben, unter                            sich nach dem Tag des ersten Abgleichs der Versicherten­
  Berücksichtigung der entsprechenden zeitlichen Beschrän-                                 stammdaten über die Telematikinfrastruktur, nicht relevant
  kungen. Die Vergütungen umfassen Konnektoren und statio-                                 ist das Datum von Bestellung oder Kauf der einzelnen Kom-
  näre Kartenterminals, mobile Kartenterminals, die TI-Start-                              ponenten.

  1. E
      rstausstattung: Anzahl erstattungsfähiger Komponenten
     und Dienste je Zahnarzt*

  Komponenten und Dienste                   1 bis 3 Zahnärzte                          4 bis 6 Zahnärzte                          7 und mehr Zahnärzte

  QES-fähiger Konnektor                     1                                          1                                          1
  inkl. fest verbauter
  Smartcard gSMC-K

  Stationäres E-Health-                     1                                          2                                          3
  Kartenterminal

  gSMC-KT                                   1                                          2                                          3

  SMC-B                                     1                                          1                                          1

  HBA                                       1 je Zahnarzt                              1 je Zahnarzt                              1 je Zahnarzt

  VPN-Zugangsdienst                         1                                          1                                          1

  *A
    ls Zahnärzte gelten sowohl Vertragszahnärzte als auch angestellte Zahnärzte, die zur Erbringung vertragszahnärztlicher Leistungen berechtigt sind. Berücksichtigt werden
   angestellte Zahnärzte mit einem Beschäftigungsumfang von mindestens 20 Stunden pro Woche.

  Warum gab es die höchste TI-Erstausstattungspauschale, als die Industrie noch
  nicht alle technischen Komponenten für das VSDM liefern konnte?

  Nach Angaben der Industrie sollten erste Kompontenten im Quartal 3/2017 zur Verfügung stehen. Dies wurde
  bei den Berechnungen berücksichtigt. Die Pauschalen werden dennoch quartalsweise abgesenkt, weil weitere
  Konnektoren auf den Markt kommen werden mit der Annahme, dass diese Tatsache eine günstigere Preis-
  gestaltung nach sich zieht.
2. Standard-Erstausstattungspaket

                                                                                        Pauschale im Quartal
Inhalte                                                                                 der erstmaligen Nutzung                                 Betrag (in EUR)

Konnektor mit zugelassener                                                              3. Quartal 2018                                         1.719,–
QES-Funktion inkl. gSMC-K
                                                                                        ab 4. Quartal 2018                                      1.547,–

Stationäres E-Health-Kartenterminal inkl. gSMC-KT                                                                                               435,–

TI-Startpauschale
(umfasst Installation der Komponenten und Dienste, Ausfallzeiten aufgrund der
                                                                                                                                                900,–
Einrichtung der Komponenten, einmalige Integration der Komponenten in das
PVS, zeitlicher Aufwand durch die Einführung des VSDM)

Pauschale für mobiles Kartenterminal                                                                                                            350,–

3. Standard-Betriebspaket

Inhalte                                                                                                                                         Betrag (in EUR)

Monatliche Betriebskostenpauschale                                                      ab 3. Quartal 2018                                      83,–

Pauschale für Betriebskosten Smartcard SMC-B,
                                                                                                                                                480,–
(kumuliert) als Einmalzahlung für 5 Jahre

Pauschale für Betriebskosten Smartcard HBA
                                                                                                                                                233,–
(hälftig), (kumuliert) als Einmalzahlung für 5 Jahre

Einschränkungen
Wermutstropfen der finanziellen Fördermöglichkeiten sind nicht nur die sinkenden Zuschüsse, je später die Anbindung an
die Telematikinfrastruktur er folgt. Vielmehr drohen den Praxen finanzielle Sanktionen, wenn diese nicht bis zum Ende der
Frist am 31. Dezember 2018 das Versichertenstammdatenmanagement (VSDM) durchführen können. Kann der Daten­-
abgleich also bis zu diesem Tag nicht vollzogen werden, drohen Honorarkürzungen in Höhe von einem Prozent.

Fazit
Angesichts der abnehmenden finanziellen Förderung bei später Implementierung der Telematikinfrastruktur und der geplan-
ten finanziellen Sanktionen vom Gesetzgeber im Falle einer nicht er folgten TI-Anbindung ist es ratsam, schnellstmöglich mit
der Umsetzung zu beginnen – trotz fehlender Wahlmöglichkeiten auf dem Markt und eventuell anfänglichen Startschwierig-
keiten.

Quellen:
• B undesmantelvertrag – Zahnärzte (BmV-Z), Anlage 11: Grundsatzfinanzierungsvereinbarung zur Finanzierung der Maßnahmen nach § 291a Abs. 7b Satz 2 SGB V (GFinV) zwischen der KZBV und dem
  GKV-Spitzenverband. Zuletzt geändert am 2.7.2018, Datum des Inkrafttretens 1.7.2018: https://www.kzbv.de/bmv-z-20180702-anlage11.download.4b2468d3f0d8073e3f00fbebaf039aee.pdf
•   B undesmantelvertrag – Zahnärzte (BmV-Z), Anlage 11a: Pauschalen-Vereinbarung zwischen der KZBV und dem GKV-Spitzenverband (Pausch-V). Zuletzt geändert am 2.7.2018, Datum des Inkrafttretens
    1.7.2018: https://www.kzbv.de/bmv-z-20180702-anlage11a.download.2aed0505012b50a7e78a6ff1fc565df9.pdf
•   w ww.kbv.de

                                                                                                                                                         Telematikinfrastruktur ZWP EXTRA            19
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