10 Jahre - Heidekraut Journal

 
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10 Jahre - Heidekraut Journal
Heidekraut
   Ausgabe 3 10. Jahrgang 2015

   Zeitschrift für die Bürger aller Orte der Gemeinde Wandlitz

                             10 Jahre
Nr. 60
      Zerpenschleuse

Klosterfelde
                 Prenden

Stolzenhagen
                Lanke

         Wandlitz

     Basdorf

   Schönwalde
                                                      Kita – Grundschule – Gymnasium

 Schönerlinde           10 Jahre Heidekraut Journal und Bürgervereinverein Wandlitz e.V.
10 Jahre - Heidekraut Journal
2                                                                                                                           Juni / Juli 2015

                                                                                     The Power of Dreams

                                                                        Ab sofort
                                                                      Probe fahren
                                                                      Kraftstoffverbrauch CR-V in l/100 km:
                                                                                       kombiniert 7,7 - 4,4.
                                                                           CO2 -Emission in g/km: 179-115.
                                                                                                    Abb. zeigt Sonderausstattung

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                                Einweihungsparty
                                 am 13.06.2015
                                  ab 11:00 Uhr
                 www.blumen-wandlitz-vergissmeinnicht.de
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                      Mo.-Fr. 8-18 Uhr, Sa. 8-16 Uhr, So. 10-14 Uhr
10 Jahre - Heidekraut Journal
Juni / Juli 2015                                                                                                                                             Titelthema                      3

                                                                                                                           10 Jahre Heidekraut Journal

              Grußwort der Bürgermeisterin
   M    eine herzlichen Glückwünsche zum                            starker Kommentator und kritischer Wegbe-                          kraut Journal eine Heimat- oder Lokalzei-
        runden Geburtstag. Seit nunmehr                             gleiter. Darüber kann man sich freuen und                          tung im wahrsten Sinne des Wortes.
zehn Jahren sind sich die Redakteure des                            als Kommunalpolitiker das eine oder ande-                             Ich wünsche dem Heidekraut Journal und
Heidekraut Journals ihrer Linie treu geblie-                        re Mal eben auch nicht.                                            seinen durchweg ehrenamtlich tätigen Ma-
ben, die Arbeit der Verwaltung, der unter-                                                                                             chern für die Zukunft alles Gute, treue und
schiedlichen gemeindlichen Gremien und                                Eine Stärke des Heidekraut Journals ist                          zugleich kritische Leser, zufriedene Anzei-
Ausschüsse sowie der Kommunalpolitik                                mit Sicherheit die Nähe zum Leser. Ihr Jour-                       genkunden und natürlich auch weiterhin
aufmerksam zu beobachten, zu kommen-                                nal stiftet Identität durch lokale Geschichten                     viele Ideen, wie sie lokale Ereignisse und
tieren und vielfach auch zu kritisieren. Das                        und Kommentare. In jeder Ausgabe werden                            manchmal auch das Weltgeschehen rich-
Heidekraut Journal ist damit bekannterma-                           auch engagierte Bürger, außergewöhnliche                           tig einordnen und dem Leser nahe bringen
ßen mehr als eine nüchterne Informations-                           Menschen oder auch interessante Unter-                             können.
plattform, sondern viel eher ein meinungs-                          nehmen vorgestellt. Insofern ist das Heide-                                                   Dr. Jana Radant

                                                                                                      10 Jahre Bürgerverein Wandlitz e.V.

   A   ls der Bürgerverein Wandlitz e.V.                            Liepnitzwald“ tätig, unterstützten erfolgreich                        Wir sind Mitglied im Tourismusverein und
       im Juli 2005 gegründet wurde, lag                            die Wahl der jetzigen Bürgermeisterin, tra-                        arbeiten hier zur Umsetzung des gemeind-
die Nr. 1 des Heidekraut Journals bereits                           ten und treten für das Ziel einer Bürgerkom-                       lichen Tourismuskonzepts mit. Wir setzen
auf dem Tisch. Der Bürgerverein wollte als                          mune ein und sind heute in der Gemein-                             uns für die Nutzung des früheren Bunkers
Herausgeber der neuen Zeitschrift fungie-                           devertretung, in Ortsbeiräten und als sach-                        in Prenden und der ehemaligen Jugend-
ren. Das ging nicht ohne kritische Ausein-                          kundige Bürger tätig.                                              hochschule ein. Mitglieder des Vereins ha-
andersetzungen über Inhalt und Ziel des                                Inzwischen ist die Herausgabe des Hei-                          ben ein Bürgerbegehren zum vernünftigen
Blattes über die Bühne, und das ist sicher-                         dekraut Journals nicht mehr an den Verein                          Umgang mit Windkraftanlagen realisiert.
lich auch normal. Dass sich beide bis heu-                          gebunden. Das hatte wirtschaftliche und                            Unser zentrales Anliegen ist, alle Aktivitä-
te behauptet haben, Zeitschrift und Verein,                         steuerrechtliche Gründe. Aber die Heraus-                          ten zu befördern, die im Interesse der Ent-
ist dem Engagement vieler Vereinsmitglie-                           geber sind auch weiterhin Mitglieder des                           wicklung unserer Gemeinde als staatlich
der zu verdanken. Neben der regelmäßi-                              Vereins.                                                           anerkannter Erholungsort liegen.
gen, stets pünktlichen Herausgabe der Zeit-                            Der Bürgerverein Wandlitz e.V. hat sich                            Wir werden mit unseren Mitgliedern und
schrift machte der Verein sich einen Na-                            einen festen Platz in unserer Gemeinde er-                         Sympathisanten im Juni das zehnjähri-
men mit zahlreichen Veranstaltungen: Es                             worben. Seine Mitglieder sind überall da zu                        ge Bestehen unseres Vereins in vertrau-
gab ein Pressefest, zwei Bälle im Goldenen                          finden, wo es um wichtige Fragen geht, sei                         ter Runde feiern. Und wir laden alle Bür-
Löwen, Wahlveranstaltungen, Buchlesun-                              es bei der Umsetzung eines Energiekonzep-                          ger unserer Gemeinde ein, künftig mit uns
gen, Spenden für andere Vereine. Der Ver-                           tes, beim Protest gegen rechte Demonstran-                         gemeinsam bei der Verwirklichung unserer
ein gab die Produktion eines Filmes über                            ten, bei der Arbeit mit Jugendlichen und Kin-                      Ziele mitzuarbeiten.
unsere Gemeinde in Auftrag, Mitglieder                              dern, der Unterstützung für behinderte Men-
sind aktiv in der Initiative „Hände weg vom                         schen, bei ehrenamtlicher Tätigkeit.                                       Wolf-Gunter Zätzsch,Vorsitzender

Titelfoto: Redaktion v.l.n.r: Wolfgang Weidler, Dr. Hermann Berger, Jörg Matthes, Horst Schumann, Walter Sander und Christa Schumann

Titelthema:                                                                                                                                   Aus dem Inhalt
10 Jahre HK-J und Bürgerverein.............3                        Bildung:
                                                                    Schach als Schulfach.............................8                  Persönlichkeiten..................18-19
Kommunalpolitik:
Wertstoffhof.........................................4              Leserbriefe..............................12-13                      Veranstaltungen..................25-26
100 Jahre Dauerwaldvertrag...................6
Kopstenlose Kita........................... 10-11                   Kinder und Jugend................14-15                              Impressum........................................26
10 Jahre - Heidekraut Journal
4   Kommunalpolitik                                                                                                          Juni / Juli 2015

                                                     Wertstoffhof jetzt vor Ort
                                                                  Wertstoffhof
                                                                                                                    Richtung Zühlsdorf

                                                                       g
                                                                e r We
                                                            or f
                                                          d
    Richtung Basdorf                                  Bas                                                            Richtung Wandlitz
                                                                                       B 109
                                      Dachsbaude

      S
                 eit Ende April ist die Entsorgung von Abfällen, ob           Neben den bereits genannten Abfällen können auch Elektro-
                 Schrott, Papier und Pappe, Grünschnitt oder rest-         nikgeräte, Leuchtstoffröhren, Druckerpatronen, Haushaltsschrott
                 müllähnlichen Stoffen, jetzt in unserer Gemeinde          und Autobatterien kostenlos abgegeben werden. Für Renovie-
    auf dem Annenhof an dem Basdorfer Weg möglich (siehe La-               rungsabfälle, Bauschutt und Altreifen werden Gebühren erhoben.
    geplan). Damit ist die Fahrt nach Bernau oder zu anderen Hö-              Der Kreis hat eine Kostenstruktur für die Abgabe der Abfäl-
    fen nicht mehr in jedem Fall notwendig.                                le unter anderem für Grünschnitt oder Sperrmüll veröffentlicht,
      Der eingerichtete Wertstoffhof nimmt verschiedenste Abfäl-           die am Eingang ausgelegt und einsehbar ist. Die Preise sind
    le an und führt sie entsprechenden Stoffkreisläufen zur wei-           in allen Wertstoffhöfen, ob Eberswalde, Bernau oder Wandlitz
    teren Verwertung zu. Mit dieser Anlage, die in Verantwortung           gleich und sind nach Auffassung des Unterzeichners moderat
    des Kreises betrieben wird, soll ein Beitrag geleistet werden,         und nicht überzogen. Beim Grünschnitt erhebt die Gemeinde auf
    die Entsorgung von Reststoffen und langfristig das Ortsbild zu         den Rottehöfen keine Gebühren. Auf dem Wertstoffhof, der vom
    verbessern.                                                            Kreis betrieben wird, sind jedoch dafür Gebühren zu zahlen. Si-
      Mit der Annahme von Wertstoffen und der Ausgabe weiterer             cherlich wird es hier noch eine Anpassung geben.
    Papiertonnen soll auch die Ordnung auf den bisherigen Papier-             Die Betreibung des Objektes erfolgt von der kreiseigenen „Bar-
    und Flaschenabgabestellen verbessert werden. Seit Ende April           nimer Dienstleistungsgesellschaft mbH“ (BDG) auf gepachteten
    sind die Papiercontainer an den verschiedenen Sammelstellen            Flächen, die Hartmut Kufeld zur Verfügung stellt.
    eingezogen und es wird erwartet, dass die oftmalig hergestell-            Auf dem Gelände des Wertstoffhofes werden keine Farben
    te Ordnung auf diesen Flächen sich nun verbessert. Offenbar            und Lösungsmittel, Chemikalien und Reststoffe an Düngern an-
    muss das aber erst bei den Anwohnern ins Bewusstsein rü-               genommen. Hier muss das Schadstoffmobil zu den in der Ab-
    cken. Gegen das illegale Ablagern von Altstoffen auf diesen            fallfibel veröffentlichten Zeiten in Anspruch genommen werden.
    Plätzen helfen offenbar nur eine bauliche Einschränkung und            Dachpappe, Dämmmaterial, asbesthaltige Abfälle sowie farb-
    vielleicht auch Kontrollen. An diesen Abstellplätzen können nur        lich behandeltes Holz müssen weiterhin über die Recyclinghöfe
    noch Glasflaschen entsorgt und die Kleidercontainer genutzt            in Eberswalde und Bernau entsorgt werden.
    werden. Diese werden nicht von der Barnimer Dienstleistungs-
    gesellschaft mbH geleert.                                                                                            Wolfgang Weidler

                                                                                       Der Wertstoffhof am Basdorfer Weg hat im Sommer bis
                                                                                     zum 31.Oktober zu folgenden Zeiten geöffnet:
                                                                                                 freitags von 12:00 bis 18:00 Uhr,
                                                                                                 samstags von 8:00 bis 13:00 Uhr
                                                                                                montags von 10:00 bis 18:00 Uhr

                                                                                       Im Winter, vom 1. Nowember bis 31. März gelten fol-
                                                                                     gende Öffnungszeiten:
                                                                                                 freitags von 12:00 bis 15:00 Uhr,
                                                                                                 samstags von 9:00 bis 13:00 Uhr
                                                                                                 montags von 10:00 bis 15:00 Uhr
10 Jahre - Heidekraut Journal
Juni / Juli 2015                                                  Kommunalpolitik         5

       Menschen mit Behinderung                                     Europaweiter Aktionstag

   A
              uch in unserer Gemeinde beschäftigten sich
              Schüler am 5. Mai 2015 aktiv mit der Proble-
              matik von behinderten Menschen. Die Veran-
 staltungen hatten die Gemeinde, die Jugendkoordinatorin
 Gabriele Breest-Grohnwald und der Leiter der AG „Leben
 ohne Barrieren“, André Steinbach gemeinsam vorbereitet.
 Das Motto des Tages lautete: Grenzen habe ich keine –
 oder doch...?
    Am Vormittag besuchten Schüler unserer drei Grundschu-
 len und des Gymnasiums die Hoffnungstaler Anstalten in
 Biesenthal, die Robinsonschule und das Altenpflegeheim in
 Wandlitz. Sie machten sich vor Ort mit den Problemen von
 behinderten bzw. pflegebedürftigen Menschen vertraut.
    Danach trafen sich alle Gruppen im Goldenen Löwen, um
 in verschiedenen Workshops die Erfahrungen und Erlebnis-
 se auszutauschen und sich mit den Themen tiefer zu befas-
 sen. Es ging darum, Verständnis für die Leistungsfähigkeit
 z.B. älterer Menschen zu entwickeln, sich mit Blindenschrift
 vertraut zu machen oder mit geistig behinderten Menschen
 verständlich zu kommunizieren. Diskutiert wurde auch über
 die Möglichkeiten zur Ausbildung von Jugendlichen mit Be-
 hinderungen.
    Damit die Veranstaltung keine einmalige Aktion bleibt, wer-
 den die Ergebnisse der Gespräche und die angefertigten Fo-
 tos in einer Wanderausstellung zusammengefasst.

                                                Die Redaktion
10 Jahre - Heidekraut Journal
6   Kommunalpolitik                                                                                                         Juni / Juli 2015

                                               100 Jahre Dauerwaldvertrag
                                                                                       Dieser wunderschönen Landschaft droht jetzt Ge-
                                                                                    fahr, weil nach den Vorgaben der Landesregierung
                                                                                    Brandenburg Teile des Liepnitzwaldes für die Auf-
                                                                                    stellung und den Betrieb von Windrädern herange-
                                                                                    zogen werden sollen. Dabei werden auch vielfältige
                                                                                    eigene Vorgaben, wie der Schutz von Fledermaus-
                                                                                    vorkommen in Laub- und Laubmischwäldern, miss-
                                                                                    achtet.
                                                                                       Seit mehreren Jahren treten zahlreiche Bürger ge-
                                                                                    gen die Absicht, den Liepnitzwald als Windeignungs-
                                                                                    gebiet zu deklarieren, offensiv auf. Wir hatten dazu
                                                                                    eine eigene Bürgerinitiative „Hände weg vom Liep-
                                                                                    nitzwald“ gegründet. Unsere Bürgermeisterin hatte
                                                                                    dieser Forderung in ihrem Wahlprogramm eine gro-
                                                                                    ße Bedeutung gegeben. Inzwischen gibt es auch

      A
              m 27.März 1915 schloss der Zweckverband Groß-             Politiker in der Landesregierung, die unsere Forderung ernst
              Berlin mit dem Preußischen Staat den „Dauerwald-          nehmen. Britta Müller (SPD), die Abgeordnete unseres Wahl-
              vertrag“ über umfangreiche Waldflächen in und um          kreises, hatte auf der Waldwanderung im Januar sich klar ge-
    Berlin für die dauerhafte Erholung der Berliner ab. Damit wa-       gen Windräder im Liepnitzwald ausgesprochen. Am 29. April
    ren die Grundlagen für einen grünen Gürtel um Berlin bereits        2015 stimmte sie gegen den Antrag der Fraktion BVB/Freie
    vor 100 Jahren gelegt. Der Walderwerb erfolgte auf Drängen          Wähler, die eine gesetzliche Regelung für Mindestabstände
    von vorausschauenden Berliner Stadtverordneten und aktiven          bei der Errichtung von WKA forderten. Das brachte ihr hefti-
    Bürgern, um die Verbauung in den Zeiten der aktiven Boden-          ge Kritik ein. In einer Pressemitteilung vom 6. Mai 2014 nahm
    spekulation zu verhindern. Außerdem wollte der Zweckverband         sie dazu ausführlich Stellung. Für uns ist dabei ein Satz von
    Groß-Berlin Grundlagen für die Naherholung der Bürgerinnen          Bedeutung: „Wäre es doch ein wichtiges Signal und großer
    und Bürger als Naherholungsfläche erhalten. Diese Waldflächen       Erfolg, würde das Planungsgebiet im Liepnitzwald nach Ab-
    beinhalten auch den Liepnitzwald zu großen Teilen einschließ-       schluss des Abwägungsverfahrens aus der Planung gestrichen
    lich des gleichnamigen Sees und der Insel „Großer Werder“.          werden. Dies würde nicht nur den Erhalt des Liepnitzwald als
       Dieses beliebte Sommerausflugsgebiet der Berliner wird na-       Erholungsgebiet schützen. Vielmehr könnte von einem solchen
    türlich auch von den Bürgern unserer Gemeinde und den an-           Beschluss eine Signalwirkung zum Schutz anderer Waldgebie-
    grenzenden Orten intensiv genutzt. Hier treffen sich verschie-      te in Brandenburg ausgehen.“
    dene Laufgruppen, Wanderfreunde und Badegäste, sowohl im              Der Bürgerverein Wandlitz e.V. unterstützt diese Aussage.
    Sommer als auch im Winter. Bekannt sind vielen die Bernauer         Uns kann es nicht darum gehen, die Errichtung von Windener-
    Eisbader. Bei allen sportlichen Aktivitäten bleibt aber auch noch   gieanlagen grundsätzlich und überall zu verdammen.
    Zeit, sich an den Schönheiten des Waldes mit seinem See zu            Der vor 100 Jahren eingeleitete Schutz unseres Erholungs-
    erfreuen. Nicht umsonst gehört diese Landschaft zum Naturpark       waldes ist weiterzuführen und nicht einer Natur und Mensch
    Barnim, der Teil des Landschaftsschutzgebietes „Wandlitz- Bie-      beeinträchtigenden ökologisch unsinnigen Energieerzeugung
    senthal-Prendener Seengebiet“ ist. Die einzigartigen Buchen-        zu opfern.
    wälder am Liepnitzsee sind auch als Bestandteil des europäi-
    schen Schutzgebietes ausgewiesen.                                                                                      Wolfgang Weidler

                                                                           Am 26. Mai tagte der Regionalausschuss Uckermark-Barnim in Anger-
                                                                        münde u.a. zur Ausweisung eines Windeignungsgebietes von weiteren 261
                                                                        Hektar in unserem Liepnitzwald, Erweiterung der Kiesgrube Lanke und Vor-
                                                                        ratsplanung für eine neue Kiesgrube in Basdorf.
                                                                           Aufgrund der gemeinsam mit der Bürgermeisterin von Wandlitz, Jana Ra-
                                                                        dant, unserer Regionalrätin Maria Brand und dem Bürgermeister von Bern-
                                                                        au vorgetragenen aktualisierten Widerspruchshinweise, konnte durch die
                                                                        Regionale Planungsstelle keine Abwägungsempfehlung auf Streichung des
                                                                        WEG Wandlitz beschlossen werden. Die Entscheidung wurde bis zur Prü-
                                                                        fung und Berücksichtigung unserer Forderungen vertagt.

                                                                                                                            Hans-Jürgen Klemm
10 Jahre - Heidekraut Journal
Juni / Juli 2015                                                            Aktuelles   7

Bürgerbegehren abgeschlossen
          – aber nicht ohne Querelen –
  Nach einjähriger Sammlung von Unterschriften in unserer Ge-
meinde wurde am 28. Februar das Bürgerbegehren beendet. Am
16. April 2015 wurden die Listen mit knapp

                     1.900 Unterschriften

an die Bürgermeisterin Jana Radant übergeben.

   An dieser Stelle danken wir allen, die bei der Einholung der Un-
terschriften mitgeholfen haben und natürlich den vielen Bürgern
der Gemeinde, die mit ihrer Unterschrift das Bürgerbegehren un-
terstützt haben.
   Drei Wochen benötigte die Verwaltung um uns mitzuteilen, dass
die Unterschriften am 1. März abzugeben waren. Daher könne
man nur ein Drittel der Unterschriften anerkennen. Das Bürger-
begehren sei somit gescheitert.
   Leider hatte man „vergessen“, uns diesen Termin rechtzeitig
mitzuteilen, lagen doch die Gründe für die rechtzeitige Abgabe
bei der Verwaltung. Im Übrigen wurden auch nach dem 28. Fe-
bruar keine Unterschriften mehr geleistet.
   Es ergibt sich nun die Frage, was einige Mitarbeiter der Verwaltung
eigentlich wollen. Nicht nur, dass sie ihrer Pflicht, das Begehren zu un-
terstützen, kaum nachgekommen sind – in der Meldestelle wurden nur
wenige Unterschriften eingesammelt – versucht man nun, das Begeh-
ren vieler Bürger unserer Gemeinde mit Formalien herunter zu spielen.
   Das Ziel des Bürgerbegehrens bestand darin zu erreichen, dass
künftig die Gemeindevertretung alles unternimmt, um den Bau
weiterer Windräder im Gemeindegebiet zu verhindern, wenn die
betroffenen Bürger dies wünschen.
   Wir können nur hoffen, dass die Gemeindevertreter sich dem
Wunsch einer großen Anzahl der Bürger anschließen und das Bür-
gerbegehren anerkennen, auch wenn es ein paar Querelen gab.
Schließlich wäre das ein wichtiges Signal für die künftige Beteili-
gung der Bürger bei der Gestaltung des gemeindlichen Miteinanders.

         Wolf-Gunter Zätzsch, Horst Schumann, Wolfgang Kirschner
                                         Initiatoren des Begehrens
10 Jahre - Heidekraut Journal
8     Bildung                                                                                                      Juni / Juli 2015

                                                            Schach als Schulfach

      V
              on verschiedenen Seiten hört man, dass Kinder         nem festen Bestandteil der bürgerlichen Kultur. Heutzuta-
              im Vor- und Grundschulalter Probleme haben,           ge kann in Deutschland jeder dritte Mann Schach spielen
              die Leistungserwartungen zu erfüllen. Wenn die        und jede achte Frau spielt gelegentlich Schach. Studien
    Kinder verbal um Hilfe bitten bei Eltern oder Lehrern, dann     belegen, dass Schach als Therapie bei ADHS eingesetzt
    ist dies normal und gut so, denn sie erhalten meistens Hil-     werden kann. Da Schach einfache Regeln hat, ist es für je-
    festellung. Es ist aber nicht immer so. Nicht alle Kinder er-   den schnell erlernbar. Um gut oder besser Schach spielen
    kennen sofort, dass sie in einer Situation Hilfe benötigen.     zu können sind kognitive Leistungen und komplexe Stra-
    Manche versuchen es trotzdem und scheitern und andere           tegien gefordert. Diese Hirntätigkeiten bauen langfristig
    resignieren gleich. Dies erzeugt Negativ-Erlebnisse. Un-        gestörte Lernfähigkeiten, Konzentrationsmangel usw. ab.
    ter Umständen kann sich dies häufen und führt zu teilwei-       Die Reaktionen der Eltern, Lehrer und der Kinder selbst
    ser oder ständiger Unkonzentriertheit, Nervosität oder an-      sind positiv in jede Richtung. Schach ist preiswert und hat
    deren Erscheinungen wie Agressivität. Manche Kinder re-         keine Nebenwirkungen. Wie sich zeigte, hatten die Kin-
    den offen darüber. Aber es gibt auch stille, nachdenkliche,     der, welche am meisten Schach spielten, die besten The-
    schüchterne Kinder, die aus welchen Gründen auch immer          rapieerfolge.
    nicht darüber reden. Im Unterricht nicht lange still sitzen        http://de.chessbase.com/post/schach-als-medizin
    können, also zappelig sein oder desinteressiert aus dem            Ein Fünftklässler aus Hamburg meinte mal auf die Fra-
    Fenster schauen, sind Anzeichen für teilweisen Konzentra-       ge warum Schach: „Schach spielen ist wie ein Rätsel zu
    tionsmangel. Wie fast alles im Leben will es auch gelernt       lösen, man muss richtig knobeln. Das macht super viel
    sein, sich zu konzentrieren. Kinder können dies nicht von       Spaß“. Das Spiel verbreitet sich virulent an Grund- und
    Geburt an. Auch das Lernen muss ein Mensch in seinem            Ganztagsschulen als Unterrichtsfach. Im Zentrum für Psy-
    Leben erst lernen, wie er es am effektivsten macht. Leh-        chologische Diagnostik und Evaluation an der Universität
    rer und Eltern haben mehr oder weniger mit diesen Pro-          Trier untersuchte man in einer jahrelangen Studie die Aus-
    blemen zu kämpfen. Auch sie kennen nicht immer die per-         wirkungen des Schachspiels auf die Leistungen der Kin-
    fekte Lösung und sind teilweise überfordert und reagieren       der. Hier wurde festgestellt, dass viele Schüler Probleme
    nicht angemessen. Wer ein oder mehrere Kinder hat, wird         mit räumlicher Vorstellungskraft, Aufmerksamkeit und Kon-
    sich hier wiederfinden.                                         zentrationsfähigkeit haben. Schachspielen kann dies ver-
       Was kann man tun, um die Konzentrationsfähigkeit ei-         bessern. Im Schuljahr 2003/04 wurde an der Grundschu-
    nes Heranwachsenden langfristig auszubilden?                    le Trier-Oelwig eine Stunde Schach in den wöchentlichen
       Man kann zum Psychologen gehen. Man kann ver-                Unterricht aller vier Klassenstufen aufgenommen und da-
    schiedene Therapien durchführen lassen. Man kann glau-          für eine Stunde Mathematik geopfert, während der Un-
    ben, dass es ein Medikament gibt, welches hilft. Es gibt        terricht an der benachbarten Grundschule wie gewohnt
    aber auch nachhaltige langfristige Lösungen. Da gibt es         ohne Schach weiter lief. Das Ergebnis war überwältigend.
    eine Sportart, die heißt Schach. Es ist eine Denksportart.      Die Schüler, die von der ersten Klasse an Schach lernten,
    Schach ist sehr alt. Das Urschach stammt aus Nordindi-          verbesserten sich deutlich in Mathematik und Deutsch.
    en und wurde von vier Personen gespielt. Man nannte es          So schnitten sie im späteren VERA-Test in ihrem Lese-
    Chaturanga. Im 13. Jahrhundert war Schach in Europa             und Sprachverständnis zweieinhalb bis dreimal so gut ab
    weit verbreitet, da es zu den sieben Tugenden eines Ritter      wie der Landesdurchschnitt. „Vor allem leistungsschwa-
    gehörte. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde Schach zu ei-         che Kinder profitieren enorm“, hat Psychologin Filipp fest-
10 Jahre - Heidekraut Journal
Juni / Juli 2015                                                                                                                             Bildung           9

     gestellt und empfiehlt allen Schulen, Schach im Unter-
     richt als Förderinstrument einzusetzen. Aber nicht nur die
     kognitiven Fähigkeiten verbessern sich. Auch das sozi-
     ale Verhalten der Schüler ändert sich durch das Schach-
     spiel. Die Kinder und Jugendlichen lernen, bewusst eine
     Entscheidung zu treffen. Anders als bei Spielen, in denen
     Würfel oder Karten zum Einsatz kommen, können sich
     die Jugendlichen nicht pauschal mit dem Satz, sie hätten
     „einfach Pech gehabt“, herausreden. Zudem ist Schach
     ein Individualsport – wer verliert, verliert allein. Man kann
     die Schuld auf niemand anderen schieben und muss die
     Gründe für eine Niederlage bei sich selbst suchen. Im Ge-
     genzug gehören einem aber auch die Erfolge allein. Er-
     ste Kontakte mit dem Spiel sollten die Kinder idealerwei-
     se bereits im Vorschulalter haben. Der Gymnasiast Ni-
     clas H. meinte: „ Ich spiele seit meinem vierten Lebens-
     jahr Schach und habe bereits schon einige Erfolge bei Tur-
     nieren. Die Ausdauer, die man hier für die Partien braucht,
     kann ich auch in der Schule bei Klassenarbeiten gut an-
     wenden“.
        http://www.schachlehrer.de
        In Wandlitz wird eine Schach-AG angeboten, welche
     von Peter Harbach aus Groß Schönebeck organisiert wird.
     Am Dienstag nach dem Unterricht treffen sich acht bis
     zwölf Kinder unterschiedlichen Alters, um in sogenann-
     ten Schachheften Aufgaben zu lösen. Zu Beginn sind die
     Aufgaben einfach und steigern sich dann zu harten Nüs-                               Weitere Hinweise:
     sen. In der zweiten Hälfte der AG-Zeit spielen die Kinder
     gegeneinander und zeigen ihr Können und testen damit                                für Optimisten
     ihre Fähigkeiten.                                                                 http://de.chessbase.com/post/schach-in-der-schule-3
        Um oben beschriebene Probleme in den Griff zu bekom-                           http://echtlustig.com/10385/im-unterricht-schach-spielen
     men, sollte man eine feste Wochenstunde für den Schach-                           http://www.gs-scherer.musin.de/Schule/Projekte/-130906_
     unterricht in allen Klassen einrichten. Die Erfolge, welche                       Schuljahr_2013_14/-130918_Schach_im_Unterricht/-
     anderenorts erreicht wurden, sind überzeugend und mo-                             Schach_im_Unterricht.htm
     tivierend für Schule, Lehrer, Eltern und natürlich für die                        http://de.chessbase.com/post/schach-in-der-schule-2
     Kinder.
                                                                                         für Pessimisten
                                                       Wolfgang Kirschner              http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/975227

      Das besondere Spielzeug in Wandlitz
      innovativ, nostalgisch, nachhaltig, gesund, laut, leise, jung bis alt, kreativ, lustig, bunt, spannend, drinnen und draußen, immer mit bester Beratung

      Kinderanimation                                                                                               Wunschbrunnen Spielzeugladen
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      in Berlin und Brandenburg
                                                                                                                          033397 / 600 715
      Hüpfburgverleih                                                                                                   www.wunschbrunnen.eu
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10 Jahre - Heidekraut Journal
10   Kommunalpolitik                                                    Juni / Juli 2015

                                 Kostenlose Kita ...

                         W
                                         er in Wandlitz sein Kind zu einer Tagesmutter,
                                         in eine Krippe oder Kindertagesstätte bzw. Hort
                                         bringt, muss dafür bezahlen. Warum eigentlich?
                       In Hamburg ist seit August 2014 der Kitabesuch für alle Kinder im
                       Rahmen einer täglichen fünfstündigen Grundbetreuung von der
                       Geburt bis zur Einschulung gebührenfrei. In Berlin sind die Kita-
                       plätze für drei- bis fünfjährige Kinder gratis. Die SPD will dort bis
                       2016 durchsetzen, dass die Kindertagesstätten in der Hauptstadt
                       komplett gebührenfrei sind. In Hessen, Niedersachsen, und Nor-
                       drhein-Westfalen zahlen die Eltern im letzten Jahr vor der Schu-
                       le nichts. Auch die Länder Sachsen, Schleswig-Holstein und das
                       Saarland erhoben zwischenzeitlich für das letzte Kitajahr keine
                       Gebühren, haben diese Befreiung aber wieder zurückgenommen.

                         Was ist in Wandlitz anders? Etwas trocken ist es im Kitagesetz
                       Brandenburg formuliert: „Die Personensorgeberechtigten (Eltern)
                       haben Beiträge zu den Betriebskosten der Einrichtungen (Eltern-
                       beiträge) zu leisten. Wenn man in den Gesetzen etwas genauer
                       blättert, findet man heraus, dass die Kosten einer kommunalen
                       Kindertagesstätte in Brandenburg gemeinsam von den Eltern, der
                       Gemeinde und dem Landkreis getragen werden. Der Landkreis
                       gewährt der Gemeinde einen Zuschuss von zirka 85 Prozent der
                       notwendigen Personalkosten.

                         Nachdem ich einige Gebührenkalkulationen von Nachbarkom-
                       munen analysierte, versuchte ich klare Aussagen zu unseren Ver-
                       hältnissen zu ermitteln. Nach den Bestimmungen des Kommuna-
                       len Abgabengesetzes ist die Gemeinde gesetzlich verpflichtet, alle
                       zwei Jahre neu zu kalkulieren. Dies heißt noch lange nicht, dass
                       die Gebühren verändert werden, aber es folgt zu mindestens dar-
                       aus die Verpflichtung, sich einen Überblick über die Kostensituati-
                       on zu verschaffen und darüber transparent zu berichten. Obwohl
                       ich lange im Ratsinformationssystem der Gemeindehomepage re-
                       cherchierte, fand ich leider keine entsprechende Kalkulation. Ich
                       möchte es mal freundlich so formulieren: Möglicherweise gibt es
                       eine Kalkulation im Rathaus, die wahrscheinlich außer dem Käm-
                       merer aber leider niemand kennt. Somit war ich gezwungen unter
                       Zuhilfenahme des Haushaltsplanes 2015 selber plausibel Ergeb-
                       nisse auf die Wandlitzer Verhältnisse zu übertragen.

                          Demnach ist näherungsweise von einem Aufwand für die Kin-
                       dertagesbetreuung (freie und kommunale Träger) von jährlich
                       etwa 6,5 Millionen Euro auszugehen. Hierzu zählen u.a. Perso-
                       nalaufwand, Abschreibungen, Energieaufwand, Verwaltungsauf-
                       wand, Erhaltungsaufwand etc. Diese Gesamtaufwendungen wer-
                       den zu lediglich rund 18 Prozent durch Elternbeiträge gedeckt.
                       Selbst die Elternbeiträge der höchsten Einkommenskategorie
                       sind nicht kostendeckend gestaltet. Mit jedem zusätzlich betreu-
                       ten Kind wächst das Defizit weiter. Gleichwohl beträgt der Ge-
                       samtbetrag der Elternbeiträge absolut geschätzt zirka 1,17 Mil-
                       lionen Euro.

                         In Brandenburg steht es jeder Gemeinde mit Einschränkun-
                       gen frei, wie sie Elternbeiträge erhebt oder nicht. Diese müssen
                       jedoch sozialverträglich gestaltet sein. Lediglich der Höchstbei-
Juni / Juli 2015                                                    Kommunalpolitik   11

                                                ... in Wandlitz?
            Fotolia_77847732_XS

trag darf den tatsächlichen Platzkosten entsprechen, was er in
Wandlitz aber nicht einmal tut. Angesichts der immensen Kosten
für die Kitabetreuung für die Gemeinde ist ein Verzicht auf über
eine Million Euro Ertrag aus Elternbeiträgen schlichtweg eine Il-
lusion. Auch unsere Hauptstadt Berlin kann sich dies eigentlich
nicht leisten, sondern lässt sich diese soziale Wohltat im Rahmen
des Länderfinanzausgleichs von reicheren Bundesländern gegen
deren Willen finanzieren. Das Instrument des Länderfinanzaus-
gleichs ist Wandlitz jedoch leider nicht gegeben. Ohne Auswei-
tung der Zuschüsse von Land und Landkreis für Kindertagesbe-
treuung würde die Gemeinde den Wegfall der Elternbeiträge nicht
kompensieren können.

  Wir müssen uns vor Ort selber behelfen und aus den landesge-
setzlichen Regelungen das Beste für unsere Kinder herausholen.
Unsere Gebührengestaltung ist im Vergleich mit denen der ande-
ren prosperierenden Gemeinden des „Berliner Speckgürtels“ als
äußerst moderat und zurückhaltend einzuschätzen. Ob dies gut
oder weniger gut für die Gesamtbelange der Gemeinde ist, muss
jeder für sich selber einschätzen.

                                                   Jörg Matthes
12     Leserpost                                                                                                                        Juni / Juli 2015

       Schnelle Hilfe                               W  ir möchten uns
                                                       auf diesem Wege
                                               ganz herzlich für den
                                                                                 wurde durch einen Sturm unser Dach beschädigt. Die Kameraden
                                                                                 der Feuerwehr arbeiteten bis nach Mitternacht, um den Schaden
                                                                                 provisorisch zu beheben und unser Dach wieder dicht zu bekom-
                                               schnellen und umsichtigen         men. Vielen Dank!
     Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Wandlitz bedanken. Am 31. März                                                 Familie Büttner, Wandlitz

                                                    E     in Spielplatz bringt   ander gestellt. Das halbe Häuschen, das dort steht, bringt den Kin-
 Plätze zum Spielen?                                      Kindern viel Freu-     dern nichts. Sie können auf dem Holzbalken an der Innenseite we-
                                                  de. Die Kinder können          der Dinge abstellen noch damit spielen. Die Hängematte, die dort an-
                                                  rumalbern und viel toben.      gehängt wurde, ist unbequem, kaum beweglich und bietet Platz für
                                                  Doch was ist, wenn ein         nur ein Kind. An dem Ganzen angebaut ist ein Viereck aus Holz mit
Spielplatz nicht mehr Freude sondern Leid bereitet? Vielen Bewohnern             etwas Metall unten dran. Die Kinder können mit solchen undefinier-
Basdorfs sind mit Sicherheit die zwei „Spielplätze“ in der Kleiststraße auf-     baren Dingen nichts anfangen. Die Spielplätze sind sehr mangelhaft
gefallen. Sie sind sehr klein und nicht sicher. Das „Klettergerüst", welches     und nicht zufriedenstellend. Ein Beispiel sollten sich die Hauseigentü-
man dort finden kann, ist für die Kinder eher eine Gefahr. Die Holzbalken        mer am Spielplatz neben der Grundschule nehmen. Wenn dort Schä-
wirken morsch und viele Nägel ragen aus den Brettern. Die „Schaukeln“,           den entstehen, werden diese schnellstmöglich beseitigt. Jetzt fragen
welche dort mit angebaut wurden, sehen aus, als sollten sie jeden Mo-            Sie sich bestimmt, wieso die Kinder nicht einfach zum Spielplatz an
ment abreißen. Die Ketten der Schaukeln sind voller Rost und quietschen          der Grundschule geschickt werden. Der Grund ist ein sehr einfacher:
ununterbrochen. Auf dem Spielplatz ist auch ein „Schaukelpferd" vorhan-          Jede Mutter möchte ihre Kinder so wenig Gefahr wie möglich aus-
den. Dieses ist vollkommen demoliert. Die Rutsche wurde von beiden Sei-          setzen und ihre Kinder am liebsten immer im Blick haben. Außerdem
ten vollgeschrieben und vollgeschmiert. Der vorhandene Sand (im Sand-            müssten die Kinder auf dem Weg dorthin die Straße alleine überque-
kasten und außerhalb) ist voll mit Müll, da kein Mülleimer vorhanden ist.        ren und man weiß nie was passieren kann. Wir hoffen, dass die Hau-
So viel zum ersten Spielplatz neben der Kleiststraße 1 bis 4.                    seigentümer wach werden und nicht weiter unsere Kinder gefährden.
  Auch auf dem zweiten Spielplatz neben der Kleiststraße 5 bis 8 sieht
es nicht besser aus. Dieser hat die Größe von zwei Smarts nebenein-                                              Anna Januszewska-Kempka, Basdorf

    „Haus am Wand-
  litzsee“ – Das neue
                                                    A ls wir im Som-
                                                      mer 2014 vor
                                             der Entscheidung stan-
                                                                                        Wer Erfahrung mit demenzkranken Angehörigen hat, wird um die
                                                                                     Schwierigkeit wissen, ihren ganz unterschiedlichen Ansprüchen zu ge-
                                                                                     nügen. Er wird auch wissen, dass Demenzkranke sich schon nach
      Zuhause unse-                          den, unsere Angehöri-                   kürzester Zeit nicht mehr an Besuche, Spaziergänge oder an die letz-
                                             gen in einem Pflegeheim                 te Mahlzeit erinnern können. Sie sind oft unglücklich mit ihrer Situati-
     rer Angehörigen                         unterbringen zu müssen,                 on. Niemand möchte sein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier
                                             waren wir sehr froh, dass               Wänden aufgeben, und viele der Demenzkranken bemerken die Defi-
                                             das „Haus am Wandlitz-                  zite zu ihrem früheren Leben, wo sie alles allein tun konnten, was u.a.
see“ eröffnete. Als die ersten Bewohner einzogen, waren die Bauarbei-                auch Depressionen zur Folge haben kann.
ten gerade beendet, dennoch strahlte das Haus eine Atmosphäre von                       Aber jeder, der schwer pflegebedürftige Angehörigen in seiner Nähe
Gemütlichkeit und Individualität aus. Das Heim verfügt ausschließlich                hat, weiß wieviel Kraft und Geduld im Umgang mit den Kranken nötig
über Einzelzimmer, die jeder mit seinen vertrauten Möbeln einrichten                 ist. Nicht nur die Beschäftigung und Körperpflege, auch die Sicherheit
kann. Es gibt Gemeinschaftsräume, Kaminzimmer, einen Speisesaal                      fordern 24 Stunden Aufmerksamkeit am Tag, etwas, das viele, vor allem
mit Terrasse zum See, in der oberen Etage auch einen gemeinschaftli-                 Berufstätige, im täglichen Leben nicht leisten können. Menschen, die
chen Balkon für die Bewohner, der dank des Einsatzes der Pflegekräf-                 professionell dieser geistig und körperlich anstrengenden Arbeit nach-
te bei schönem Wetter von allen genutzt wird. Ein großer Vorzug: in ei-              gehen, verdienen einfach mehr gesellschaftliche Wertschätzung.
ner eigenen Küche werden alle Mahlzeiten frisch zubereitet, der Spei-                   Das „Haus am Wandlitzsee“ ist eine der kleinsten Pflegeeinrichtungen
seplan ist abwechslungsreich. Morgens und abends gibt es neben ei-                   in Deutschland. So hat sich sehr schnell zwischen den Bewohnern und
ner reichen Auswahl an Käse, Schinken, Wurst, Obst der Saison immer                  dem Pflegepersonal eine Vertrautheit eingestellt. Die Pflegekräfte ken-
eine „Überraschung“: mal eine Spargelsuppe, Rührei, Kartoffelsalat mit               nen die Bedürfnisse und Eigenheiten der Einzelnen gut und gehen ih-
Würstchen. Die beiden Köche haben vorher in der Gastronomie gear-                    nen liebevoll nach. Wenn einige Bewohner die Nacht zum Tag machen
beitet und verstehen es, sich auf den Geschmack der Älteren phanta-                  und um 3 Uhr morgens nach einer Mahlzeit verlangen, gibt es selbstver-
sievoll einzustellen.                                                                ständlich eine Suppe oder ein belegtes Brot, auch nach Küchenschluss.
   Das Konzept der Heimleitung: den Bewohnern mit Handicap einen                     Wenn eine Dame nur mit einem gekochten Ei zum Abendbrot „gelockt“
selbstbestimmten Lebensabend zu ermöglichen. Jeder wird ermuntert,                   werden möchte, bekommt sie es natürlich. Zu dieser Vertrautheit ge-
Dinge, die er noch selbst verrichten kann, auch zu tun. Es gibt mehr-                hört aber auch der respektvolle Umgang mit den Älteren. Hier wird nie-
fach am Tag Beschäftigungsangebote je nach Schwere der Erkrankung:                   mand als „Opi“ oder mit „Du“ angeredet, oder ihm ein Gefühl der Ab-
Töpferkurse, Malzirkel, gemeinsames Singen, Reden, Spaziergänge                      wertung, Abhängigkeit oder Unmündigkeit gegeben.
und Gymnastik. Ein beliebter Termin sind die regelmäßigen Besuche                       Da wir das „Haus am Wandlitzsee“ von täglichen Besuchen unserer
von Therapiehunden, die die Bewohner immer wieder faszinieren.                       Angehörigen zu unterschiedlichen Zeiten sehr gut zu kennen glauben,
Juni / Juli 2015                                                                                                         Leserpost                  13

waren wir sehr irritiert, dass es in letzter Zeit anonyme Beschwerden       Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich die Pflegleitung für
gab: das Essen, die Sauberkeit und die Pflege betreffend. In keinem      die Lösung von individuellen Problemen der Bewohner überaus
Punkt können wir das nachvollziehen. Bei der Bewohnerversamm-            engagiert und am offenen Gespräch mit den Angehörigen sehr in-
lung Anfang Mai wurden von den Anwesenden keiner der Kritikpunk-         teressiert ist. Offenheit ist für alle Betroffenen nur von Vorteil, denn
te unterstützt. Im Gegenteil, viele nutzten die Gelegenheit, dem Pfle-   nur so gibt es eine Lösung. Anonyme Anzeigen und Gerüchte (von
gepersonal, den Köchen, der Heimleitung, den ehrenamtlichen Hel-         möglicherweise nicht einmal Beteiligten) helfen niemand weiter.
fern ihren Dank für die zuverlässige und liebevolle Betreuung auszu-        Nach fast einem Jahr sind wir dankbar, dass unsere Angehö-
sprechen. Wenn es dennoch mal Unzufriedenheit geben sollte, wäre         rigen gerade in dieser Pflegeeinrichtung ein Zuhause gefunden
es nur sinnvoll und fair, dass nicht anonym anzuzeigen, sondern sich     haben.
direkt an die Heimleitung zu wenden.                                                            Evelyn Wernicke & Gabriele Conrad, Wandlitz

  D      er dominierende Gedanke „Mit den Bürgern – Für die Bür-
         ger!“ spiegelt sich immer deutlicher in der Arbeitsdevise des
HK-J wider.
                                                                            Die Optimierung durch die
                                                                         jetzige Verwendung eines
                                                                         Fließtextes liest sich nicht nur
                                                                                                                       HK-J im neuen
   Die Belange der Bürger stehen im Vordergrund, Artikel und Leser-      leichter als die bisherige Spal-                   Gewand
briefe machen das deutlich.                                              tenaufteilung, sondern spart
   Alle Interessensgebiete von Jung und Alt, Behinderten und Kran-       auch noch Seitenzahlen.
ken werden angesprochen und die Leute kommen selbst zu Wort.                Das Titelblatt glänzt jetzt mit einem Foto der Saison und wirkt ohne
Besonders gut gefallen mir die Artikel aus der Rubrik „Geschichte“,      einen ersten Beitrag auf der Titelseite wie ein richtiges Journalcover,
Historie wird dargestellt, wie sie wirklich war.                         nicht wie ein Flyer.
   Das neue Design der letzten Ausgabe überraschte nicht nur durch          Dieses Heft bietet den Bürgern unserer Gemeinde eine Plattform zur
eine neue Farbwahl, sondern auch durch sein kleineres Format und         Diskussion und zum Austausch. Ich wünsche dem HK-J noch viele in-
leichteres Gewicht, wobei hier vermutlich aus Kostengründen einge-       teressante Beiträge.
spart werden musste.                                                                                                           Alexandra Cichon

  I  m Heft 59 auf Seite 17 wird an Konrad Wolf erinnert. Das er-
     freut mich sehr. Koni Wolf ist und bleibt unvergessen. Er würde
in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag haben; er könnte also noch
                                                                         de er Bernauer Ehrenbür-
                                                                         ger, nach einem Bierbrau-
                                                                         er und einer Hebamme der
                                                                                                                  Gedanken zu
unter uns sein.                                                          Vierte. Den Dritten fragte er,            Konrad Wolf
   Ich übergebe hier ein Zitat aus Wolfgang Kohlhaase „Um die Ecke       der Idylle misstrauend, aus
in die Welt“, Verlag neues leben, S. 250:                                den verlegenen Stadtvätern
   „ICH WAR NEUNZEHN war eine Arbeit, bei der wir uns gut fühl-          heraus, der Dritte, sein Vor-
ten, alle die dabei waren, aber Wolf war vielleicht besonders glück-     gänger, war Hitler“.
lich. Es war seine eigenste Geschichte, ohne dass sie, wie er zu-          Das muss nicht umständlich kommentiert werden. Aber zweifel-
erst befürchtet hatte, nicht nachvollziehbar wurde, er machte einen      los ist wohl, dass Geschichte immer die ganze Geschichte ist. Ihre
historischen und zugleich seinen persönlichsten Film. Beim Dre-          weniger freundlichen Begebenheiten zu ignorieren, ist nicht hilfreich.
hen bewegte er sich wie damals in zwei Sprachen. Er war wieder           Außerdem: Wir sind souverän genug, damit umzugehen.
in Bernau, wo er tatsächlich Kommandant gewesen war, was er,
glaube ich, vorher kaum jemand erzählt hatte. Nach dem Film wur-                                                                 Werner Wüste

                     Anmerkung der Redaktion

  W      ir hatten zu diesem Beitrag die Stadtverordneten von
         Bernau gebeten, sich bei der Problematik der Ehrenbür-
gerschaft auch mit Konrad Wolf zu befassen. Der Bürgermeister,
André Stahl hat unbürokratisch und kurzfristig veranlasst, dass
an der Stadtmauer neben dem Relief für Konrad Wolf eine Eh-
rentafel angebracht wurde.
  Durch eine Verfügung ist das Ehrenbuch der Stadt Bernau, in
dem auch Hitler eingetragen war, vor einigen Jahren geschlossen
worden. Dessen „Ehrenbürgerschaft“ ist somit annulliert.
14    Kinder und Jugend                                                                                                    Juni / Juli 2015

                                „Bei der Feuerwehr wird der
                               Kaffee kalt“

       K
                   eine Angst, es geht nicht um Probleme bei der Frei-
                   weilligen Feuerwehr in Wandlitz. Der Titel bezieht sich
                   auf ein Kinderbuch, das Hannes Hüttner und Gerhard
     Lahr (Illustration) im Jahre 1969 geschrieben haben und seit dem
     viele Generationen kleiner Leser begeistert hat. Was lag also nä-
     her, als dieses Buch im Club der Bücherwürmer vorzustellen.
     Im August 2013 haben Ursula und Peter Will diesen Verein ge-
     gründet und seitdem Monat für Monat Lesenachmittage für die
     Schüler der 1. Klassen organisiert. Das Besondere: Die Texte
     tragen vorwiegend Schüler der 2. und 3. Klassen vor. So wird
     bei den Kindern das Interesse am Lesen nachhaltig geweckt.
     Bei einigen Veranstaltungen konnten Künstler aus unserer Re-
     gion gewonnen werden, die mit spezifischen Beiträgen die Le-
     sestunden bereicherten. Am 21. Mai war zwar kein Künstler, dafür        aber der Ortswehrführer der Wandlitzer Freiwilligen Feuerwehr,
                                                                                     Christian Berbig, mit von der Partie. Er las nicht nur mit
                                                                                     vor sondern zeigte den Kindern auch die Fahrzeuge und
                                                                                     Ausrüstungen der Feuerwache und erklärte, wie es zu-
                                                                                     geht, wenn die Sirenen ertönen. So wurde für die Kinder
                                                                                     erlebbar, warum manchmal „der Kaffee kalt wird“.
                                                                                       Sechs Kinder haben sich intensiv auf das Vorlesen
                                                                                     vorbereitet. Die Lehrerinnen Frau Rieck und Frau Klatt
                                                                                     von der Grundschule Wandlitz hatten sich mit um die
                                                                                     Vorbereitung gekümmert. In der anschließenden Frage-
                                                                                     runde zeigten die Schüler großes Interesse für die Ar-
                                                                                     beit der Feuerwehr. Christian Berbig beantwortete alle
                                                                                     Fragen mit Sachkenntnis und Geduld. Ganz sicher wird
                                                                                     den Kindern diese besondere Lesestunde lange in Erin-
                                                                                     nerung bleiben. Vielleicht wird sich demnächst der eine
                                                                                     oder andere für Arbeit bei der Feuerwehr begeistern, um
                                                                                     wie Löschmeister Wasserhose mitzuhelfen, Brände zu
                                                                                     löschen oder Katzen von Bäumen zu retten.

                                                                                                                             Horst Schumann
Juni / Juli 2015                                                                                     Kinder und Jugend                                    15

      Himmel und Hölle
               Gymnasium Wandlitz

  I
       n den letzten Wochen ging
       es im Gymnasium Wand-
       litz ausgesprochen turbu-
lent zu. Wie jedes Jahr ließen es
sich auch diesmal die Schülerin-
nen und Schüler der 12. Jahr-
gangsstufe nicht nehmen, die
letzten Schultage in ihrem Le-
ben auf ganz besondere Art und
Weise zu begehen. Der Trubel
begann mit der sogenannten
„Mottowoche“, die jeden Tag
zu einem anderen Thema ein-
lud. Der Phantasie waren keine
Grenzen gesetzt und so war es
erstaunlich und gleichzeitig lus-
tig anzusehen, was sich die Jugendlichen für kreative und aus-     Es muss nicht extra betont werden, dass der gesamte Lehrkör-
gefallene Maskierungen einfallen ließen. Ging es zum Thema       per samt und sonders in die Hölle geschickt wurde, der seinen jah-
„Sport“ noch recht sachlich zu, zogen zu den Themen „Hor-        relangen Schützlingen diesen Klamauk natürlich nicht übel nahm.
ror“ und „Kindheitstraum“ schon sehr abenteuerliche Gestalten      Nach all dem Spaß und der Freude wurde den jungen Men-
durch das Schulgelände. Lehrerinnen und Lehrer zeigten sich      schen aber auch klar, dass hier ein ganz besonderer Abschnitt
wie immer tolerant und machten routiniert den Spaß mit, wäh-     ihres Lebens zu Ende geht und so manche Träne, eben noch
rend die jüngeren Jahrgänge ihre helle Freude an den Super-      vor Lachen vergossen, wurde zu einer traurigen Abschiedsträne.
männern, Harry-Potter-Gestalten, Prinzessinnen und blutver-        Bevor die diesjährige 12. Jahrgangsstufe aber ganz ausein-
schmierten Gruselmonstern hatten.                                andergeht, wird es noch einmal ernst, denn das Abitur steht
   Nach diesen abwechslungsreichen Tagen folgte der obliga-      vor der Tür und lässt so manchen Abiturienten so richtig durch
torische „Abi-Streich“, diesmal unter der Parole: „ABILYMP –     die Hölle gehen, bevor er sich mit dem Zeugnis in der Hand wie
auch Götter müssen einmal gehen.“ Ein extra für die Feier-       im Himmel fühlen kann. Dann erst besteht wahrlich Grund zur
lichkeiten rund um das Abitur geschaffenes Festkomitee plan-     Freude und zum Feiern. Höhepunkt und Abschluss nach 12 Jah-
te schon seit Monaten Rollenverteilung und Kostümierung, und     ren Schule ist letztendlich der Abiball, der für den diesjährigen
so wurde am 22. April der gesamte Schulbetrieb lahmgelegt,       Jahrgang am 22. Juni in Berlin stattfinden wird.
weil Götter die Herrschaft übernahmen und die Schule in Him-
mel und Hölle verwandelten.                                                                                                                Kefrin Simon

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                                                                   Beratung . Planung . Vertrieb . Montage . Instandhaltung

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                                                                     Servicestützpunkt: OT Klosterfelde, Prendener Str. 1, Fon / Fax: (033396) 878 143
                                                                          www.brandschutz-bernert.de              info@brandschutz-bernert.de
                                                                      .                                           ..
                                                                     .
                                                                          Prüf- und Fülldienst für Feuerlöscher         Hinweisschilder

                                                                      .   Verkauf von Feuerlöscher / Zubehör
                                                                                                                  .     Flucht- und Rettungspläne

                                                                      .                                            ..
                                                                          Kleinlöschanlagen                             Feuerwehrpläne

                                                                      .   Rauchmelder / Brandmeldeanlagen               Brandschutzordnungen

                                                                     ..
                                                                          Brandschutztüren und -tore mit FSA
                                                                                                                  .     Erste-Hilfe-Ausrüstungen

                                                                                                                  .
                                                                          Rauch- und Wärmeabzugsanlagen                 Brandschutzunterweisungen
                                                                          Steigleitungen und Hydranten                  Löschübungen m. Brandsimulator
16    Geschichte                                                                                                             Juni / Juli 2015

                                      70. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus

                            Kranzniederlegung in Klosterfelde
       E
               s ist inzwischen zu einer guten Tradition geworden, am     ging. Opfer waren die Millionen einfachen Menschen, die auf den
               8. Mai am Ehrenmal für die gefallenen sowjetischen Sol-    Schlachtfeldern für Gott, Vaterland, Führer oder sonst etwas ver-
               daten in Klosterfelde sich zu treffen und Blumen nieder-   heizt wurden. An den Ursachen für Kriege hat sich heute nichts
     zulegen. Das war auch in diesem Jahr so. Diesmal kamen mehr          geändert.
     Bürger unserer Gemeinde, vielleicht auch deshalb, weil sich der         Als 1990 die Bürger der DDR zu Bundesbürgern wurden – ohne
     Jahrestag der Befreiung vom Faschismus zum 70. Mal jährte. Bür-      dass man sie danach gefragt hatte – war die Hoffnung groß, dass
     germeisterin Jana Radant sprach zu den Anwesenden und wür-           nun nach einem jahrzehntelangen kalten Krieg wir alle uns ein
     digte die Opfer. Auch der Ortsvorsteher Klaus Pawlowski nahm,        friedliches Leben aufbauen können. Doch schon wieder starben
     wie bereits in den vergangenen Jahren an der Zeremonie teil.         deutsche Soldaten, und weitere sollen folgen. Wir sagen NEIN zu
     Schüler der 9. Klasse aus Klosterfelde trugen ihre Gedanken zu       einem erneuten militärischen Konflikt, zu einem geplanten Stell-
     den Ereignissen vor so langer Zeit vor. Es macht uns, den Älte-      vertreterkrieg gegen Russland. Wir wollen nicht und wir werden
     ren, Mut und Hoffnung, dass die Erinnerung an das Grauen des         nicht erneut zu den Waffen greifen, um die Interessen unbelehr-
     2. Weltkrieges, an die Millionen Toten, an die Verbrechen deut-      barer Verbrecher zu erfüllen. Wir wollen, dass niemals mehr eine
     scher Soldaten, an das unsägliche Leid von Menschen in aller         Mutter ihren Sohn beweint.
     Welt, auch in unserem Land, niemals vergessen werden. Der               In Klosterfelde steht auch, unweit des Ehrenmals für die sowje-
     8. Mai wurde in Brandenburg als Gedenktag deklariert. Das gibt       tischen Soldaten, ein Denkmal für die gefallenen Soldaten des 1.
     uns den Ansporn, auch künftig die Erinnerungen und das Anden-        und 2. Weltkrieges, die in Klosterfeld beheimatet waren. Auch Ih-
     ken wach zu halten: Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!         nen gebührt ein würdevolles Andenken, sie starben für fremde In-
       Das ist gerade aktuell von außerordentlicher Bedeutung. Krie-      teressen, oft vielleicht sogar guten Glaubens. Ob jedoch die Eh-
     ge sind keine Naturkatastrophen, sie werden nicht von einzelnen      rung für sie auch am 8. Mai erfolgen muss, scheint fragwürdig.
     „Verrückten“ inszeniert. Kriege dienten und dienen nur einem Ziel:   Es gibt z.B. den Volkstrauertag, der sich bestimmt dafür besser
     Machtausübung der Herrschenden. Auch der 2. Weltkrieg wurde          eignen würde. Wir sollten darüber reden.
     im Interesse von Großindustriellen, Bankiers und Profitiers ent-
     facht. Sie blieben immer die Gewinner, egal wie der Krieg aus-                                                            Horst Schumann

                                                                                Fleischer Fachgeschäft
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                                                                                 Fontanestraße 3 . Telefon: (03 33 97) 7 06 53
                                                                          16341 Zepernick . Bucherstraße 65 . Telefon: (030) 9 44 68 53
Juni / Juli 2015                                                                               Kommunalopolitik                          17

                      Bevölkerungszuwachs und Wohnungsbau

     V
             ielfach wird hervorgehoben, dass den Jugendli-       deshalb nur begrüßt werden. Das Vorhaben, dem die Ge-
             chen alle Unterstützung zu Teil werden soll, sind    meindevertretung ihre Zustimmung gab, dort zweimal 50
             sie doch die Generation der Zukunft. Ein wesent-     Wohneinheiten zu schaffen, ist der richtige Weg. Die Woh-
   licher Faktor ist dabei wie es gelingt, Jugendliche vor Ort    nungen sollen teilweise barrierefrei gestaltet werden und
   zu unterstützen, ihnen den Weg zu ebnen, um eine Fami-         nicht mehr als etwa 7 Euro pro Quadratmeter Miete ko-
   lie zu gründen.                                                sten. Es wird damit die bisher größte Investition (13,4 Mil-
      In unserer Gemeinde haben wir in den vergangenen Jah-       lion Euro) der Gemeinde in Angriff genommen. Damit wird
   ren einen Bevölkerungszuwachs von mehreren Tausend             eine einmalige Chance zukunftsweisend genutzt. Das ver-
   Menschen zu verzeichnen. Allerdings hat sich dieser Pro-       dient unsere vollste Unterstützung. Realistisch betrachtet,
   zess in den letzten Jahren etwas verlangsamt. Der Anteil       werden die ersten Wohnungen jedoch erst im Jahr 2017
   der über 50-Jährigen an den rund 22.100 Einwohnern er-         beziehbar sein.
   höht sich stetig. Bei dieser Altersstruktur ist es kein Wun-      Die in der Gemeinde außerdem vorgesehenen Mehrfa-
   der, dass das Bevölkerungswachstum durch eine zuneh-           milienhäuser werden von privaten Investoren in Angriff ge-
   mende Anzahl an Sterbefällen gebremst wird.                    nommen. Die dabei geplanten Wohnungen werden wohl
      Betrachtet man den Beginn der Lebenspyramide, so steht      nicht zu einem Mietpreis unter 10 Euro je Quadratmeter
   den jährlichen Geburten von zirka 130 bis 140 Kindern und      Netto-kalt oder als Eigentumswohnungen angeboten. Da-
   dem Wachstum durch Zuzug eine erhebliche Anzahl von            mit sind sie für junge Familien kaum bezahlbar. Die Vorha-
   Abgängen gegenüber. Jährlich haben wir zirka 230 bis 245       ben im Louisenhain, hinter der Rossmann-Filiale, in Basdorf
   Schulabgänger, die entweder eine Lehre aufnehmen oder          an der B 109 und in der Schönwalde Heidestraße zum Bau
   ein Studium beginnen und dabei meist unsere Gemeinde           von weiteren Wohnungen sind zu begrüßen, lösen aber das
   verlassen. Was wird aus diesen Jugendlichen? Kommen            Wohnungsproblem der Gemeinde nicht nachhaltig.
   sie nach der Ausbildung wieder zurück? Die Unterstützung          In der Planung der Mehrfamilienhäuser in Basdorf auf
   zur Wiederaufnahme wird auch im wesentlichem durch eine        dem Polizeischulgelände wurde auch sichtbar, dass der
   Möglichkeit der Wohnungsversorgung bestimmt. Junge Er-         Zeitraum von der Planung bis zum Einzug über drei Jah-
   wachsene wollen sich eigenständig verwirklichen und ha-        re in Anspruch nimmt. In der Schlussfolgerung muss noch
   ben nicht die finanziellen Mittel für eine eigene Immobilie,   kontinuierlicher der Mehrfamilienwohnungsbau unterstützt
   sind somit auf das Angebot an bezahlbaren Mietwohnun-          werden. Es ist nicht zu akzeptieren, dass einige Gemeinde-
   gen angewiesen. Von den zirka 10.000 bis 10.500 Woh-           vertreter dafür plädieren, Mietwohnungen für einzelne Orte
   nungen auf unserem Gemeindegebiet sind 3.125 Wohn-             als sinnvoll anzusehen, im Ort Wandlitz aber nur den Bau
   einheiten (31 Prozent) in Mehrfamilienhäusern als Miet-        von Einfamilienhäusern unterstützen. Die langfristige Ent-
   wohnungen vorhanden. Zum Vergleich: Dieser Anteil be-          wicklung unserer Gemeinde mit ihren neun Orten verlangt,
   trägt in Brandenburg 52 und im Barnim 48 Prozent. Damit        dass eine ausgeglichene Mischung sowohl von Mietwoh-
   hinkt die Gemeinde der Nachfrage zweifelslos hinterher. Es     nungen als auch von Einfamilienhäusern besteht. Sonst
   scheint also dringend notwendig, das Angebot an bezahl-        laufen wir Gefahr, dass eines Tages in Wandlitz nur noch
   baren Wohnungen durch einen verstärkten Wohnungsneu-           Rentner wohnen und sich die Jugend in den anderen Or-
   bau zu erhöhen. Die Initiative der Gemeindeverwaltung, auf     ten der Gemeinde wohlfühlt.
   dem Areal der ehemaligen Polizeischule die vorhandenen
   Wohnblöcke zu rekonstruieren und zu modernisieren, kann                                                   Wolfgang Weidler

                                                                        Kfz-Service Hampel
                                                                                                               Meisterbetrieb
                                                                                                    Autoreparaturen aller Art (typenoffen)
                                                                                                    PKW - Handel und Verwertung
                                                                                                    Reifenservice
                                                                                                    AU - Hauptuntersuchung
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                                                                                                    Klimaservice
                                                                                                    Karosseriearbeiten
                                                                                                    Kleintransporte - Schrottabholung

                                                                                      Berliner Chaussee 1 . 16348 Wandlitz OT Klosterfelde
                                                                                    Telefon (033396) 88 31 88 . Telefax (033396) 88 31 91
18   Persönlichkeiten                                                                                                      Juni / Juli 2015

                                                           Lothar Gericke, Sophienstädt

     A
              m ersten Maiwochenende lud das Atelier Geric-
              ke in Sophienstädt wieder zum Tag der offenen
              Tür ein. Der Künstler, Designer, Maler und Ar-
 chitekt Lothar Gericke, der zusammen mit seiner Frau Erika
 seit 2003 in der Gemeinde Marienwerder lebt, hat sich unter
 anderem mit zahlreichen Objekten in den verschiedensten
 Städten des Landes, in Berlin beispielsweise mit dem Bahn-
 hof „Hackescher Markt“, dem „Park Inn“ Hotel oder dem „Kos-
 mos UFA-Palast“, einen Namen gemacht. International be-
 kannt wurde er mit seiner Farbenlehre, die in der DDR Grund-
 lage des TGL-Farbkataloges wurde.
    Lothar Gericke ist ein so vielseitiger Künstler, dass er sich
 auf kein Genre, keine bestimmte Gestaltungs- oder Malweise
 festlegen lässt. Sein Grundstück in Sophienstädt beispiels-
 weise lässt seine künstlerische Bandbreite nur erahnen. Hier
 ein Torbogen; dort eine Wand mit eingearbeiteten Bruchstüc-
 ken historischer Gebäude; ein selbst gestalteter Brunnen aus
 Edelstahlrohren und Mosaiken sowie ein Atelier, das einem
 Kunstmuseum gleicht. Zweimal im Jahr öffnet Lothar Geric-
                                            ke sein Tor und lädt
                                            Kunstinteressierte       Linienführung führt dazu, dass der Betrachter überwiegend
                                            zu sich ein. Damit       auf ernste Gesichter, verschlossene Münder und feste Blic-
                                            ermöglicht er Orts-      ke trifft. Nach längerem Hinsehen ist es aber, als ob der eine
                                            ansässigen und Gä-       Blick fragend ist, der andere Mund etwas sagen möchte und
                                            sten, einen Einblick     jenes Gesicht ein Gefühl zu verbergen scheint. Soll das so
                                            in sein umfangrei-       sein oder täuscht uns der Blick, machen uns die geschlosse-
                                            ches Werk zu be-         nen Lippen etwas vor, spielt der Maler mit unseren Gefühlen?
                                            kommen, zu dem              Zugegeben, oft wird mehr in ein Bild hineininterpretiert, als
                                            neben zahlreichen        es aussagen soll. Ein schönes Beispiel dafür liefert die jun-
                                            Bildbänden        und    ge blonde Schweizerin, deren Gesicht der Künstler uns vor-
                                            Büchern vor allem        enthält beziehungsweise es nur andeutet. Sie wirkt wie ein
                                            Skulpturen, Skizzen      anmutiges Geschöpf, das den Blick geneigt hält und sich ab-
                                            und Bilder gehören.      zuwenden scheint, nachdem sie die herabhängende Haar-
                                              Das      vielfältige   strähne gedankenversunken hinter das Ohr gestrichen hat.
                                            Gesamtwerk Lothar        Man möchte der jungen Frau an die Schulter tippen, auf dass
                                            Gerickes vor Au-         sie sich umdreht, wir ihr Gesicht sehen und sie fragen kön-
                                            gen, bleibe ich per-     nen, was ihr widerfahren ist. Die Auflösung des Malers des-
                                            sönlich bei seinen       illusioniert. Lothar Gericke hat bei einem Aufenthalt in der
                                            Porträts hängen.         Schweiz in einem Lokal eine Kellnerin bei der Arbeit skiz-
 Fremde Menschen blicken mich hier an, faszinieren und er-           ziert, die in jenem Moment im Vorbeigehen eine Bestellung
 schrecken mich gleichzeitig. Ich kenne sie nicht und trotz-         aufzunehmen scheint. Egal! Mich fasziniert sie trotzdem und
 dem habe ich nach längerem Betrachten das Gefühl, dem               wird mich auch weiterhin mit einer Aura des Geheimnisvol-
 einen schon mal begegnet zu sein und den Wunsch, den an-            len in ihren Bann ziehen.
 deren kennenzulernen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das              Lothar Gericke schafft es, seinen Porträts und damit seinen
 Porträt ein farbenprächtiges Ölbild ist oder nur eine Skizze in     Figuren derart viele Interpretationsmöglichkeiten zu lassen,
 schwarz/weiß. Denn gerade hier zeigt sich wieder, dass weni-        dass sie uns lebendig erscheinen. Und genau darin steckt für
 ger oft mehr ist und ein paar gekonnt gesetzte Striche durch-       mich die eigentliche Kunst - eine Kunst, die zusammen mit
 aus mehr aussagen können als ein aufwändiges Ölgemälde.             seinen anderen Werken begeistert und die man sich nicht
    Ob Pinsel, Bleistift, Kohle, Kreide oder Feder – Lothar Ge-      entgehen lassen sollte:
 rickes Handschrift ist unverkennbar und seine Lieblingsziel-           Der nächste Termin für das offene Atelier ist der 1. Advent-
 gruppe auch: Frauengesichter dominieren. Jedoch ist es nicht        sonntag, in diesem Jahr schon der 29. November.
 die Art von Gesichtern, die Frauen als zarte und schön anzu-
 sehende Geschöpfe darstellt. Lothar Gerickes sehr markante                                                            Kefrin Simon
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