2000 2001 Sportmittelschule Engelberg
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Umschlag JB 01_Umschlag JB 01.qxd 08.02.12 13:14 Seite 2 Start des Schuljahres 2000/2001 am 29. August 2000 mit 48 Skinachwuchstalenten aus 14 Kantonen Titelbild (grosses Foto) vorne: Fränzi Aufdenblatten jubelt über ihren zweiten Junioren-WM-Sieg in Verbier
Inhalt JB 01_Inhalt JB 01.qxd 08.02.12 13:15 Seite 1 Inhalts- verzeichnis Grusswort Stiftungsrat 2 Kurzporträt von zwei «Ehemaligen» 3 Sportmittelschule Engelberg auf einen Blick 4+5 Vorwort operative Leitung 6 Jahresberichte Sport 7– 9 Schule 10 – 13 Hotelhandelsschule 14 + 15 Internat 16 – 19 Administration 20 Finanzen und Kommunikation 21 – 23 Erlebnis Sportmittelschule 24 – 28 Gönnervereinigung 29 – 31 Chronik Schuljahr 2000/2001 32 + 33 Medienspiegel 34 + 35 Verzeichnisse SchülerInnen 36 Trainingsgruppen/TrainerInnen 37 BetreuerInnen 37 LehrerInnen 38 Maturitätsprüfungskommission 2001 38 Stundentafel 39 + 40
Inhalt JB 01_Inhalt JB 01.qxd 08.02.12 13:15 Seite 2 Von der Matura- Grusswort Stiftungsrat zur Weltmeister- schafts-Reife Im letzten Jahresbericht haben wir – zugegebener- ein wichtiges Signal gesetzt. Die an fünf Schulen massen mit leisem Bedauern – darauf hingewiesen, des Wintersportbereiches ausgerichteten Beiträge dass erstmals eine ganze Gruppe unserer sportlich wurden an strenge Kriterien geknüpft. Sie haben erfolgreichsten Leistungsträger(innen) die Schule unserer Schule ermöglicht, den Qualitätsstandard mit Maturaabschluss der sportlichen und oder Hotelhandelsdi- schulischen Betreu- plom verlassen hat. ung trotz angespann- Zwar haben auch die ter Finanzlage wei- damit einher gehen- terhin hochzuhalten. den schulisch in je- der Beziehung über- Besonders erfreulich zeugenden Abschlüs- ist für uns die Tatsa- se allen Beteiligten che, dass die Sport- grosse Freude berei- mittelschule seit Be- tet. An die «hausge- ginn auf diesel- machten» sportlichen ben Gross-Sponso- Grosserfolge unserer ren (Rost Kaffee grössten Leistungs- Sursee, Obwaldner trägerInnen, die die Stiftungsrat in neuer Zusammensetzung 1 Kantonalbank und Ausbildung an der Stöckli Ski) und eine Sportmittelschule am Ende dieses und des letzten Be- treue Hundertschaft von Privat- und Firmengönnern richtsjahres verlassen haben, hätte man sich aber zählen darf. Sie alle unterstützen die Sportmittel- auch über längere Zeit gewöhnen können. So haben schule mit finanziellen Beiträgen und Dienstleistun- wir uns damit getröstet, dass vielleicht eine unserer gen. Nachwuchshoffnungen in späteren Jahren einmal in- ternational erfolgreich sein würde… Dass nur wenig Wir bedanken uns an dieser Stelle herzlich bei allen später unsere Besten derart eindrücklich im interna- MitarbeiterInnen aber auch bei allen Persönlich- tionalen Scheinwerferlicht auftauchen würden, wer keiten, Firmen und Institutionen, die sich mit uner- hätte das gedacht?! müdlichem Einsatz und grosser Hilfsbereitschaft für unsere Sportmittelschule Engelberg einsetzen. Bei allen Spitzenrangierungen sollen aber die Leis- tungen und persönlichen Erfolge aller unserer Nach- wuchstalente nicht vergessen gehen. Zusammen mit Für den Stiftungsrat dem neuen, bestens eingearbeiteten Leitungsteam, unseren Trainern, Lehrern und Betreuern wurde tolle Edi Engelberger Arbeit geleistet. Viele zwar sportlich weniger erfolg- Nationalrat, Präsident Stiftungsrat, Stans reiche aber glückliche und selbstbewusste junge Menschen haben in den vergangenen zwei Jahren un- sere Schule mit abgeschlossener Ausbildung verlas- sen. Wenn am Ende eines Schuljahres über zwanzig neue Skitalente (darunter auch etliche Geschwister von heutigen Schülern) sich für eine Aufnahme in En- gelberg bewerben, so freuen wir uns über dieses gute 1 Der Stiftungsrat von links nach rechts: Zeichen. Pater Dr. Robert Bürcher, Fritz Küttel, Edi Engel- berger (Präsident), Kurt Rost und Thomas Mirer Wichtige Fortschritte hat auch die finanzielle Situa- tion der Sportmittelschule Engelberg gemacht. Einmal mehr auch dank dem grosszügigen Entge- Nachtrag: Zum Zeitpunkt der Schlussredaktion genkommen des Klosters und interner Kostendis- dieses Jahresberichtes hat sich Fränzi Aufden- ziplin konnten weitere Verbesserungen bezüglich blatten dank zwei sensationellen FIS-Weltcup- Abschlusszahlen und Bilanzsituation erreicht Rangierungen (s. nächste Seite) für die Olympia- werden. Die erstmalige Ausrichtung von Bundes- Teilnahme in Salt Lake City qualifiziert – herzliche beiträgen aufgrund der Motion unseres Obwaldner Gratulation! Ständerates Dr. Hans Hess hat auf höchster Ebene 2
Inhalt JB 01_Inhalt JB 01.qxd 08.02.12 13:15 Seite 3 Kurzporträt von zwei «Ehemaligen» Fränzi Aufdenblatten zweifache Junioren-Weltmeisterin Name/Vorname Aufdenblatten Fränzi Heimatort/Adresse Silvan Zurbriggen CH-3920 Zermatt/Milihaus A Silbermedaille Junioren-Weltmeisterschaft Geburtstag 10. Februar 1981 Name/Vorname Zurbriggen Silvan Eintritt in die Sportmittelschule Heimatort/Adresse 21. August 1995 CH-3902 Brig-Glis Abschluss mit Matura Geburtstag 15. Juni 2001 15. August 1981 Ausrüster Eintritt in die Sportmittelschule Ski/Schuhe/Bindung: Salomon August 1998 (vorher Schule Stams/A) Stöcke: Leki; Brille/Helm: Uvex Abschluss mit Matura Grösste sportliche Erfolge: 15. Juni 2001 – 21. Februar 2000: Junioren-Weltmeistertitel Ausrüster Abfahrt im kanadischen Mont-St. Anne Ski/Schuhe: Nordica – 10. Februar 2001: Junioren-Weltmeistertitel Bindung: Tyrolia Riesenslalom in Verbier Stöcke, Helm und Brille: Briko Wir baten Fränzi, kurz Rückschau auf ihre Zeit in Engelberg zu halten. Grösste sportliche Erfolge: – verschiedene Junioren-Schweizer-Meistertitel Fränzi Aufdenblatten: «Ich trainiere nicht gerne allein. – 10. Februar 2001: Junioren-Weltmeisterschaft Die Sportmittelschule Engelberg bot für mich die beste Silbermedaille in Abfahrt Möglichkeit, die Trainings mit Gleichgesinnten in der Gruppe zu absolvieren. Mit der AKAD-Lehrmethode ha- ben wir eine grosse Selbständigkeit im Lernen erreicht, die ich bei Schülern aus anderen Sportschulen nie ge- sehen habe. Die mündliche Präsentation der Maturaar- Nachtrag Resultate nach Abschluss Berichtsjahr: beit hat mir aber – ehrlich gesagt – mehr zugesetzt, als • F. Aufdenblatten: 19. Januar 2002: 6. Rang Weltcup jeder Start bei einem Rennen. Ich bin sehr glücklich, die Riesenslalom von Berchtesgaden Matura abgeschlossen zu haben. Was ich insgesamt • F. Aufdenblatten: 31. Januar 2002: 5. Rang im von der Sportmittelschule Engelberg halte? Ich habe Weltcup Riesenslalom von Are (anschliessend über- heute nach meinem Ausbildungsabschluss zwei jünge- raschende Olympia-Qualifikation für Salt Lake City) re Geschwister (Steffi und Sämi) in Engelberg – das sagt • S. Zurbriggen: zwei Siege an Europa-Cup-Slaloms doch eigentlich alles!» Mellau (16. 1. 02) und Zoldo (12. 2. 02) 3
Inhalt JB 01_Inhalt JB 01.qxd 08.02.12 13:15 Seite 4 Sportmittelschule Engelberg – auf einen Blick 1) Entstehung / Zweck Wer heute im Skirennsport über längere Zeit Erfolg haben will, braucht neben einer fundierten skitech- Die Sportmittelschule wurde im Jahr 1995 auf priva- nischen Grundausbildung auch das entsprechende te Initiative von Kurt Rost (Kaffeerösterei Rost AG, konditionelle Rüstzeug (z.B. Muskelkraft für die Sursee) als Stiftung gegründet. aktuelle Renntechnik). Der Erfolg hängt von vielen Die Sportmittelschule Engelberg hatte von Beginn Faktoren ab und nur wenige Nachwuchstalente das Ziel, jungen Menschen, die den alpinen Skisport schaffen den Weg bis ganz nach oben. Deshalb ist wettkampfmässig betreiben wollen, beste Bedingun- die Vorsorge durch eine solide schulische Ausbildung gen zu bieten, um ihre schulischen und sportlichen existentiell notwendig. Fähigkeiten zu entwickeln. 2) Organisation Stiftungsrat (5 Mitglieder) Edi Engelberger (Präsident, Nationalrat, Unternehmer) Kurt Rost (Gründer Sportmittelschule / Unternehmer) Pater Dr. Robert Bürcher (Rektor Stiftsschule) Beauftragter des Thomas Mirer (Galerie Mirer Obersaxen) Stiftungsrates Fritz Küttel (Careal Holding / Amag Schweiz) Thomas Meierhofer lic. iur./Unternehmer Gönner-Vereinigung Operative Leitung Leitungsausschuss Leitungsteam Präsident Stiftungsrat der Ressorts Sport, Schule Beauftragter des Stiftungsrates und Internat Ressortverantwortliche SSSE Eltern-Vereinigung Finanzen Administration Sport Schule Internat Kommunikation Agathe Kohler Thomas Meierhofer Dierk Beisel Remo Bucher Zoë Haas 4
Inhalt JB 01_Inhalt JB 01.qxd 08.02.12 13:15 Seite 5 3) Sport 5) Internat • Eintrittsvoraussetzungen: Alter 3. Sekundarklas- • Zielsetzung: Teamfähigkeit, soziale Kompetenz se; i.d.R. bereits Zugehörigkeit zu Regionalkader; und Ordnung zweitägige sportliche Aufnahmeprüfung; orthopä- dische und medizinische Untersuchung • Unterbringung in zwei Internatsgebäuden mit Einzel- zimmern • Sportliche Ziele: technische und konditionelle Vor- bereitung auf Höchstleistungsbereich im alpinen • Verpflegung durch die Küche des Klosters Engelberg Skirennsport • ständige Begleitung durch Betreuer-Team • Ablauf: tägliches Konditionstraining am Nachmit- tag; 30–35 Schneetrainingstage im Herbst; mind. 2 Halbtage Schneetraining pro Woche im Winter; 6) Kosten Wettkampfbetreuung nach Bedarf • Der Stiftungsrat legt individuell entsprechend der • Medizinische Betreuung durch den Vertrauensarzt wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Eltern das der Schule, durch das Ärzte-Team von Engelberg zumutbare Schulgeld fest. Die Eltern sind ver- und durch ausgewiesene Physiotherapeutinnen in pflichtet, ihre wirtschaftliche Situation offenzule- Engelberg und Stans gen. In Härtefällen kann der Stiftungsrat auf be- gründetes Gesuch hin eine weitere Ermässigung gewähren. 4) Schule • Die Eltern haben alle erfolgversprechenden Ge- • Zielsetzung: existentielle Absicherung für die Zeit suche um öffentliche Unterstützung unter Mithil- nach dem Sport durch vollwertige schulische Aus- fe der Schule einzureichen und nach der Festle- bildungen gung des Eltern-Schulgeldes gesprochene öffentliche Beiträge der Schule abzutreten. • 3. Sekundarschule als Eintrittsjahr • Der minimale Elternbeitrag liegt heute bei • Hotelhandelsschule 3 1/2 Jahre: Kaufm. Mitar- Fr. 12 000.– pro Schuljahr (inkl. Kosten Schule, beiterIn der Hotellerie; inkl. Praktikum in einem Sport und Internat). Engelberger Hotel; mit Option auf kaufmänni- schen Fähigkeitsausweis (1 Zusatzjahr) • Gymnasium: 4 Jahre bis Maturitätsabschluss Adressen mit eidg. anerkannter Hausmatura (bei Teilmatura Schweizerische Sportmittelschule Engelberg 5 Jahre) Postfach 450, CH-6391 Engelberg Tel. 041 639 63 24, Fax 041 639 63 27 • Unterrichtsweise: Kleinklassen; im Gymnasialbe- www.sportmittelschule.ch reich Einsatz von AKAD-Lehrmitteln; ausgebauter E-mail: info@sportmittelschule.ch zusätzlicher Stützunterricht Gönnervereinigung Sportmittelschule Engelberg z.Hd. Präsident • Schulischer Leistungsausweis: Bis heute haben Herrn Robert Infanger 13 SchülerInnen bereits mit der Matura abge- Postfach 450, CH-6391 Engelberg schlossen und 9 Nachwuchstalente haben die Tel. 041 639 63 24, Fax 041 639 63 27 Ausbildung zu kaufmännischen MitarbeiterInnen der Hotellerie SHV absolviert Elternverein Sportmittelschule Engelberg c/o Präsident Herrn Hansruedi Stoll In der Weid 6, CH-6403 Goldach Tel. 071 841 34 26 E-mail: hansruedi.stoll@paus.ch 5
Inhalt JB 01_Inhalt JB 01.qxd 08.02.12 13:15 Seite 6 Vorwort Sport/Schule/Internat operative Leitung Die Schweizerische Sportmittelschule Engelberg beschränkt sind, die für die schulische Ausbildung steht nach wie vor im Blickpunkt des öffentlichen verantwortlich sind. Die sportliche Ausbildung Interesses und hat für viele nachfolgende Projekte absolvieren die einzelnen Sportler in ihren Vereinen in der ganzen Schweiz Modellcharakter. Dies be- und Verbänden. zeugen die nach wie vor unzähligen Anfragen von Es freut uns ganz besonders, dass trotz vieler anderen Schulen und die Berichterstattungen in den Mitbewerber, die Schülerzahlen an der SSSE stetig Medien. zunehmen. Dies zeigt, dass viele Eltern, und damit Sportschulen oder Sportklassen schiessen in der auch ihre Söhne und Töchter, der SSSE das Ver - Schweiz wie Pilze aus dem Boden: ca. 60 Sport- trauen schenken und uns motivieren, an unserer schulen, resp. Sportklassen, soll es in der Schweiz Schule Stein auf Stein aufzubauen, die in der zur Zeit geben. Der grosse Unterschied zur SSSE ist, Geschichte der SSSE zu weiteren Meilensteinen dass diese Projekte meist auf Sportklassen werden. Dierk Beisel Zoë Haas Remo Bucher Sportlicher Leiter Leiterin Internat Schulischer Leiter 6
Inhalt JB 01_Inhalt JB 01.qxd 08.02.12 13:15 Seite 7 Jahresbericht Sport Dierk Beisel, Sportlicher Leiter Die ersten Aufgaben als neuer sportlicher Leiter Am 1. Mai 2000 trat ich meine Stelle als sportli- cher Leiter in Engelberg an. Die ersten Wochen ver- brachte ich damit, die Schüler/innen kennenzuler- nen, das Training zu beobachten, und mir ein Bild über ihren Leistungszustand, ihre Motivation und ihre Persönlichkeit zu machen. Anfangs war das gar nicht so einfach, so viele neue Gesichter einzuordnen und auch zu beurteilen. Hierbei waren mir die bereits länger an der Schule tätigen Trainer/innen und Lehrer eine grosse Hilfe. Die nächste Aufgabe war, einen Trainer für das neue Schuljahr zu finden, um das Training in alters- und leistungshomogenen Gruppen weiterhin gewähr- leisten zu können. Für die Aufgabe einer Konditionstrainerin konnte ich Claudia Müller, für die Aufgabe eines zusätzlichen Skitrainers Markus Müller gewinnen. Dierk Beisel Beide waren langjährig als Trainer im Zentral- schweizer Skiverband tätig und alle Beteiligten konnten von ihrem grossen Engagement und ihrer ethischen Prinzipien eines sauberen und humanen Erfahrung ungemein profitieren. Leistungssports, der Persönlichkeitsentwicklung der Lehrertagung in Lungern: Hier konnte ich meine jungen Sportler und der weitgehenden Minimierung Sportlehrerkollegen der Stiftsschule Thomas Nann der Risiken im Sinne alters- und entwicklungs- und Geni Frunz sowie Pater Romuald kennenlernen. gerechter Belastungen unterordnet. Wir legten die Grundlagen der weiteren Zusammen- Wir sind in der glücklichen Lage, diese Grundsätze arbeit (Benützung der Sportanlagen, Neuanschaf- durch die Arbeit von gut ausgebildeten und erfahre- fung von Geräten etc.) zwischen Stiftsschule und nen Trainer/innen in hohem Masse erfüllen zu kön- Sportmittelschule fest. Die Gespräche sowie auch nen. die Umsetzung der Zusammenarbeit im Laufe dieses Schuljahres waren sehr fruchtbar. Das neue Schuljahr 2000/2001 konnte unter Sportlicher Rahmenplan dem Motto «Packen wir’s an» beginnen. Der Sport an der Schule ist Unterricht, der von Trainer/innen der Schule erteilt wird. Die Anpassung Sportliche Ausbildung als Grundstein der schulischen Belastung schafft Zeit für das der Entwicklung Training. Die sportliche Ausbildung unserer Schüler/innen Konditionstraining: Von Beginn des Schuljahres ist für uns ein ungemein wichtiger Teil in der persön- Ende August bis Mitte November sowie von Mai bis lichen Entwicklung der jungen Menschen. Ende Juni führten wir 5x wöchentlich Konditionstrai- Hier lernen sie, sich sowohl in eine Gruppe zu ning in vier Trainingsgruppen durch. integrieren, als auch sich persönlich durchzusetzen. Nach den Osterferien begannen wir mit einem Deshalb ist es uns sehr wichtig, die sportliche achtwöchigen Block mit den Schwerpunkten Kraftauf- Ausbildung, d.h. das tägliche Training in kleinen, leis- bau und Ausdauer, den alle Trainingsgruppen durch- tungshomogenen Gruppen durchzuführen, um dem führten. Testergebnisse zeigten, dass in dieser Zeit allgemeinen Grundsatz des altersgerechten Leis- alle Athlet/innen sehr grosse Fortschritte in den tungsaufbaus gerecht zu werden. oben genannten Schwerpunkten erzielen konnten. Alle an der Schule arbeitenden Trainer/innen Skitraining: Von Anfang September bis Ende tragen die pädagogische Verantwortung dafür, dass November wurden 30 Skitage auf den Gletschern sich die sportliche Ausbildung an unserer Schule den Saas Fee und im Kaunertal durchgeführt. Dieses 7
Inhalt JB 01_Inhalt JB 01.qxd 08.02.12 13:15 Seite 8 Jahresbericht Sport Skitraining konnten wir in enger Zusammenarbeit mit • Bewältigung eines Abfahrtselements (Sprung) dem Juniorenkader des Zentralschweizer Skiverban- des durchführen, und hatten für die Schüler/innen, • Fahren im freien Gelände (Buckelpiste) die an diesen Trainings teilnahmen, eine sehr gute Vorbereitung. • Freies Fahren mit vorgegebenen Bewegungsauf- Grundsätzlich sollen alle SchülerInnen, die Mit- gaben glied eines Leistungskaders sind, der eine entspre- chende Saisonvorbereitung geplant hat, mit ihren Im Juni 2000 fand die sportärztliche Eingangsun- Kadern auf Trainingskurse fahren. tersuchung bei Dr. Romeo Achermann in Luzern statt. Das Schneetraining während der Schulzeit im Nach der zusätzlichen Überprüfung der schuli- Winter (mindestens 2 Halbtage pro Woche) soll dazu schen Eignung konnten wir 17 neuen Schüler/innen dienen, alle unsere SchülerInnen möglichst gut auf das Bestehen der Aufnahmeprüfung bestätigen. ihre Wettkämpfe vorzubereiten. Die Betreuung unserer SchülerInnen bei Wett- kämpfen erfolgt in Absprache mit dem jeweiligen Sportliche Erfolge Verband. Nach einigen in der ersten Winterhälfte erzielten Wir möchten uns bei allen Liftgesellschaften in un- FIS-Siegen und ausgezeichneten Rangierungen von seren Trainingsgebieten für ihre Unterstützung Fränzi Aufdenblatten an Europacuprennen wurden bedanken. Insbesondere bedanken wir uns bei der die nationalen und internationalen Titelkämpfe des Titlis-Rotair AG, die für alle Schüler/innen und zu Ende gehenden Winters mit Spannung erwartet. Trainer/innen nicht nur Saisonbilletts, sondern auch hervorragend präparierte Trainingspisten stellen. Hier gilt der besondere Dank den Pistenchefs WM-Gold für Fränzi Aufdenblatten Christoph Bissig und Wisi Durrer mit ihren Teams. zum Zweiten Die gute Zusammenarbeit mit dem verständnis- vollen Personal der Titlis-Rotair AG ist eine grosse In Verbier gewann Fränzi Aufdenblatten an ihrem Erleichterung unserer Arbeit im Schnee. 20. Geburtstag zum zweiten Mal einen Junioren - WM- Titel. Nach dem Abfahrtstitel in der letzten Saison in Kanada holte sie diesmal Gold im Riesenslalom und Medizinische Betreuung doppelte mit dem zweiten Rang in der Kombination nach. Eine ebenso erfreuliche Silbermedaille er- Die medizinische Betreuung wurde wie in den ver- oberte Silvan Zurbriggen in der WM-Abfahrt. Mathias gangenen Jahren durch Dr. Achermann (Luzern), Dr. Briker wurde hervorragender Achter im Riesen- Burkhardt (Luzern) sowie Dr. Beutler, Dr. Bucher und slalom. Dr. Müller aus Engelberg gewährleistet. Wegen ihrer guten Leistungen während des Die physiotherapeutische Betreuung erfolgte Winters konnte auch Miriam Spychiger an der durch Stefanie Schüpfer, Physiotherapie Panthera St- Junioren-WM teilnehmen. ans, und Physiotherapie Amrhein+Biedermann, Engelberg. Dreizehn Podestplätze an den Junioren-Schweizer-Meisterschaften Aufnahmeprüfung Mit drei Goldmedaillen in Abfahrt, Slalom und Im April 2001 fand die sportliche Aufnahmeprü- Kombination und einer Bronzemedaille im Super G fung für das Schuljahr 2001/2002 statt. Für diesen war bei den Junioren Silvan Zurbriggen der dominie- sportlichen Eignungstest meldeten sich 22 Jugendli- rende Vertreter der Sportmittelschule. Auch Mathias che an. Die Aufnahmeprüfung beinhaltete folgendes Briker, der in diesem Schuljahr seine Ausbildung zum Programm: kaufmännischen Mitarbeiter der Hotellerie abge- schlossen hat, trug mit seiner Goldmedaille im Rie- • Sportmotorische Tests senslalom und den beiden silbernen Auszeichnungen in Abfahrt und Kombination massgeblich zum Me- • Zwei Durchgänge Skicross auf Zeit mit Renntech- daillensegen der Sportmittelschule bei. Schliesslich nikbewertung rundeten Silvan Epp mit Gold im Super G und Aron 8
Inhalt JB 01_Inhalt JB 01.qxd 08.02.12 13:15 Seite 9 Blaesi bei den Junioren I mit Bronze in der Abfahrt • An Agi Kohler, Administration, für ihr grosses die Herrenbilanz ab. Engagement Bei den Juniorinnen gewann Miriam Spychiger die Kombination. Die weiteren drei Medaillen gingen al- • An Albert Wyler und André Küttel von den Titlis- lesamt an die einheimische Tanya Bühler (Silber im bahnen für die ganz besondere Unterstützung der Riesenslalom und Bronze in Super G und Kombina- SSSE tion). • An Hans Bünter von der Luftseilbahn Engelberg- Brunni AG für die Bereitstellung von Trainings- Erfolge an Schweizer-Meisterschaften pisten und Swiss Cup • An Bruno In Albon von der Firma Descente für die Mit ihrem achten Rang im Riesenslalom, einem grosszügige Bereitstellung von Skibekleidung zehnten Platz im Slalom an der SM der Erwachsenen und ihrem Gesamtsieg im Swiss Cup deutete die • An die Firma Stöckli für die zusätzliche Unterstüt- Gymnasialschülerin Tanya Bühler an, dass mit ihr in zung unserer Schüler/innen jedem Wettbewerb in Zukunft zu rechnen ist. Mit dem Swiss Cup-Sieg gelangt sie für die nächste Rennsai- Gratulieren möchte ich allen Maturi und Maturae son automatisch ins B-Kader von SWISS SKI. Im und allen Absolventen der Hotelhandelsschule zu Swiss Cup der Herren führt der Sportmittelschüler ihrem erfolgreichen Schulabschluss! Mathias Briker vor Silvan Zurbriggen und dem fünft- rangierten Fabian Fanger das Schlussklassement an. Fazit meines ersten Schuljahres Aus sportlicher Sicht war dieses Schuljahr ein Aufstiege in höhere Kader ungemein Erfolgreiches. Die vielen guten Leistungen unserer Schüler/innen lesen sich natürlich sehr gut. Luana Bergamin IRO Die meisten der Erfolgreichen haben dieses Jahr Domenic Senn IRO die Schule bzw. ihre Ausbildung abgeschlossen. Wir Sebastian Metry JNM hoffen alle, dass sich ihr Erfolg in höheren Leis- tungskadern und Wettkampfebenen fortsetzt und können sagen, dass wir als Sportschule ein Glied in Dankeschön der Kette auf dem Weg zur Spitze gewesen sind. Die Periode der ersten Aufbauarbeit ist nun An alle, die mit unermüdlichem Engagement abgeschlossen, wir fangen in sportlicher Hinsicht mitgeholfen haben, für unsere Schüler/innen das wieder neu an. Nicht ganz unten, aber in einem Tal Bestmöglichste zu tun, um sie auf ihrem Lebensweg einer Wellenbewegung, die im Leistungssport ganz ein Stück zu begleiten, zu unterstützen und auch zu natürlich ist. führen: Die Neuaufnahme von 15 Schüler/innen für das Schuljahr 2001/2002, die im Jahr 2000 zum Teil • Unserem Trainerteam mit Zoë Haas, Eskil Läubli, sehr gute Leistungen an den JO-Schweizer-Meister- Claudia und Markus «Tschüss» Müller für ihren schaften erbracht haben, zeigt uns, dass wir auf dem Einsatz, ihre Flexibilität und ihre Super-Arbeit richtigen Weg sind. Schön ist es zu erleben, wie sich die Jugendlichen • Allen unseren Lehrer/innen für die nicht immer in jeder Hinsicht weiterentwickeln und versuchen, ganz einfache Arbeit mit den Sportlern ihren eigenen Weg zu finden. Unsere Arbeit ist nicht so einfach messbar, wie die Laufzeit in einem Sla- • An Pater Romuald, Thomas Nann und Geni Frunz, lom, aber es ist gut zu hören, wenn ein ehemaliger für die gute Zusammenarbeit und das Verständ- Schüler sagt, dass ihm die Zeit an der Sportmittel- nis, das für unsere Bedürfnisse aufgebracht wird schule Engelberg sehr viel gebracht hat und seinen Weg zum Leistungssportler optimal unterstützt hat. • An Pater Robert, Rektor der Stiftsschule, der im- Ich freue mich auf das nächste Schuljahr. mer ein offenes Ohr für uns hat, und auf dessen Rat wir zählen können. Dierk Beisel, Sportlicher Leiter 9
Inhalt JB 01_Inhalt JB 01.qxd 08.02.12 13:15 Seite 10 Jahresbericht Remo Bucher, Schulischer Leiter Schule die Koordination für mich als Schulleiter anspruchs- voller, Sport und Schule unter einen Hut zu bringen, in der Art, dass das eine nicht unter der zeitlichen Belastung des andern zu leiden hat, ist nach wie vor unser grosses Ziel. Die persönliche Betreuung des einzelnen Schülers erachte ich als sehr wichtige Aufgabe; vor allem während der Wettkampfsaison, wenn die schu- lischen Absenzen der meisten Athleten zunehmen. In dieser Phase werden die LehrerInnen und Betreue- rInnen bei der Ausarbeitung und Umsetzung indivi- dueller Lösungen stark gefordert. Maturaabschluss als Fundament der persönlichen Ausbildung Die Matura als persönlicher Meilenstein. Fünf Maturandinnen und zwei Maturanden schlossen im Juni 2001 ihre 5-jährige Schulzeit an der SSSE Remo Bucher erfolgreich mit der Matura ab. Zum zweiten Mal in der Geschichte der SSSE wurde diese nach dem neuen Maturitäts-Anerkennungs-Reglement (MAR) durch- Nanotechnologie oder Raytracing geführt. Vier SchülerInnen wählten das Schwer- als persönliche Meilensteine punktfach Wirtschaft und Recht, drei Schülerinnen das Fach Italienisch. Im Jahre 1995 wurden die Grundmauern der Die Maturaarbeit ist ein wesentlicher Bestandteil Sportmittelschule Engelberg errichtet. Mit 15 Schü- des Maturitätsabschlusses. Diese anspruchsvolle lerInnen und 7 LehrerInnen startete die SSSE in ihr Aufgabe haben die KandidatInnen vorwiegend selb- erstes Schuljahr. Heute, sechs Jahre danach, um- ständig, d.h. mit der Betreuung einer Lehrperson zu fasst die Schule 50 SchülerInnen und beschäftigte in erfüllen. Zur Bewertung der Maturaarbeit gehören diesem Schuljahr 22 LehrerInnen. Die Schule nebst der schriftlichen Arbeit, eine viertelstündige wächst. Und mit ihr die täglichen Herausforderungen Präsentation vor Publikum sowie ein Kolloquium, das für die Schulleitung sowie für die Lehrerschaft. Die für Rückfragen und weitere Ausführungen zum Thema organisatorischen Aufgaben werden komplexer und dient. Die KandidatInnen haben die grosse Herausforderung «Matura-Arbeit» inklusive Präsentation mit innova- tiven Themen und zum Teil hervorragenden Leistungen gemeistert: MaturandIn Thema BetreuerIn Aufdenblatten Fränzi Supplemente im Spitzensport Maria Staudinger/Dierk Beisel Bissig Sabine Businessplan anhand eines praktischen Beispiels Remo Bucher Spychiger Miriam Gentechnologie in der Nahrungsmittelproduktion Barbara Suter Stoll Eva Die Beziehung zwischen Sport und Schule in Amerika Linda Vieregge Vogler Mario Anwendungsbeispiele des Tibor Gyalog modernen Raytracing Von Düring Aline Facetten der Nanotechnologie Tibor Gyalog Zurbriggen Silvan Franz.-Deutsches Wörterbuch für den Bereich des alpinen Skisportes Pater Robert Bürcher 10
Inhalt JB 01_Inhalt JB 01.qxd 08.02.12 13:15 Seite 11 Nebst der schulischen und sportlichen Belastung Ich wünsche allen Maturi und Maturae, dass sie bedeutet dies einen zusätzlichen Aufwand von un- auch in Zukunft Ausbildung und (Spitzen-)Sport sinn- gefähr 160 Arbeitsstunden innerhalb eines Schul- voll und erfolgreich kombinieren können und auf jahres. Dieses Pensum ist nur zu bewältigen, wenn ihrem schulischen Fundament weitere (Wissens-) die SchülerInnen einen Teil ihrer Ferienzeit dafür Steine aufbauen. einsetzen. Diplom der Hotelhandelsschule SHV Der Matura-Abschluss konnte gemeinsam mit den (Schweiz. Hotelier-Verein) MaturandInnen der Stiftsschule Engelberg, im Gros- sen Saal des Klosters, gefeiert werden. Landamman Mit dem Abschluss der Ausbildung zum «Kauf- Hans Hofer überreichte den KandidatInnen die Ma- männischen Mitarbeiter der Hotellerie» haben 5 Kan- turitätszeugnisse. Die besten Maturaergebnisse der didatInnen der Handelsschul-Abteilung der SSSE SSSE erzielten ex-aequo Sabine Bissig aus Grafen- einen persönlichen Meilenstein für den Übergang ort und Aline von Düring aus Luzern. ihrer schulischen Ausbildung zu ihrem zukünftigen Beruf gesetzt. Die Diplomfeier fand im April 2001 Zudem konnten 9 SchülerInnen der 2. Gymnasi- in würdigem Rahmen im Restaurant Rosenburg in alklasse das mündliche Ergänzungs- und Maturafach Stans statt. «Sportkunde» abschliessen. Unter der Aufsicht von Der nächste Jahrgang wird Ende Kalenderjahr Dr. Urs Schorno, Mitglied der Maturitätsprüfungs- 2001 diplomiert. Zum letzten Mal nach dem alten Kommission Obwalden, haben alle Kandidaten die- Reglement. Der darauffolgende Jahrgang wird nach sen ersten Maturateil bestanden. neuem Reglement erstmals die international aner- kannten Sprachdiplome in Französisch (DELF 1+2) Nebst den obligatorischen Grundlagenfächern und in Englisch (KET/PET) anstreben. Deutsch, Französisch, Englisch, Mathematik, Natur- wissenschaften (Biologie, Chemie, Physik), Geistes- Ich wünsche allen diplomierten «Kaufmännischen und Sozialwissenschaften (Geschichte, Geografie, MitarbeiterInnen der Hotellerie» viel Erfolg für die Zu- Einführung in Wirtschaft+Recht) und Bildnerisches kunft und einen tollen Job, bei dem sie ihr erworbe- Gestalten konnte wie bisher zwischen dem Schwer- nes Wissen gezielt einsetzen können. Und viel Erfolg punktfach Italienisch oder Wirtschaft+Recht gewählt auch auf ihrem weiteren sportlichen Weg. werden. Ab dem Schuljahr 2001/2002 wird Luc Mo- simann neu Spanisch als wählbares Schwerpunkt- fach unterrichten. Als Ergänzungsfach bleibt weiter- hin die Sportkunde obligatorisch. Strahlende Gesichter an der Maturafeier von links nach rechts: Miriam Spychiger, Feutersoey; Aline von Düring, Luzern; Fränzi Aufdenblatten, Zermatt; Silvan Zurbriggen, Brig-Glis; Eva Stoll, Goldach; Mario Vogler, Heiligkreuz; Sabine Bissig, Grafenort, und der schulische Leiter Remo Bucher 11
Inhalt JB 01_Inhalt JB 01.qxd 08.02.12 13:15 Seite 12 Jahresbericht Schule Definitive Bewilligung für die Deutsch für Fremdsprachige: Die SSSE bildet Sekundarstufe auch Athleten aus, die aus anderen Sprachregionen und aus dem Ausland stammen. Unter den Schüle- Die dritte Sekundarstufe der SSSE, mit dem Ziel, rInnen befinden sich Tessiner, Westschweizer und neue SchülerInnen in die Doppelbelastung von Schu- zwei Japanerinnen. Wichtig für diese SchülerInnen ist le und Sport einzuführen, hat sich als Einstiegsstufe eine schnelle Integration in den Schulbetrieb. Dank für junge SkirennfahrerInnen bewährt. Zugleich er- dem Zusatzfach «Deutsch als Fremdsprache», von möglicht und erleichtert das neunte Schuljahr den Frau Christina Zebisch geleitet, konnte dieses Ziel in SchülerInnen die Ausrichtung auf die weiterführen- jedem Fall bereits nach einem Jahr erreicht werden. den Schulen: die Hotelhandelsschule SHV oder das Gymnasium der SSSE. Für den Aufbau der SSSE wurde der Sekundar- Zusammenarbeit mit der schulstufe im Jahre 1995 eine befristete Bewilligung Elternvereinigung des Kantons erteilt. Nach einer eingehenden Prüfung im September 2000 durch den Schulinspektor Die Elternvereinigung vertritt die Interessen der Heiner Teuteberg und durch den Regierungsrat des Eltern gegenüber der SSSE. Als Delegierter der Kantons Obwalden wurde der SSSE am 12. Dezem- SSSE werde ich an die Sitzungen dieser Vereinigung ber 2000 die definitive und unbefristete Bewilligung eingeladen. Für mich bedeutet dieses Gremium ein zur Führung einer dritten Sekundarklasse erteilt. wichtiges Bindeglied zwischen Schule und Eltern. Ich Ein weiterer Meilenstein für die SSSE. schätze die gute Zusammenarbeit sowie die wert- vollen Rückmeldungen von dieser Seite sehr. Zusätzliche Stützen für den schulischen Erfolg Zusammenarbeit mit dem Kloster Engelberg Teilmatura: SchülerInnen, die einem höheren Ski- kader angehören und somit viele schulische Absenzen Das neue Schuljahr 2000/2001 begann am zu verzeichnen haben, können über einen aufgeteilten 29. August 2000 traditionsgemäss mit einer Eröff- Maturaabschluss (Teilmatura) ihr schulisches Ziel errei- nungsmesse, gemeinsam mit der Stiftsschule. Die chen. Der Schulstoff des letzten Schuljahres, d.h. des Schlussmesse vom 29. Juni 2001 in der Stiftskirche Maturajahres, wird auf zwei Jahre aufgeteilt. Bei dieser des Klosters Engelberg beendete das Schuljahr. individuellen Lösung können drei Maturafächer im ers- ten Jahr und zwei Maturafächer im zweiten Jahr abge- Dank der Zusammenarbeit mit dem Kloster kann schlossen werden. Für den Athleten bedeutet dies eine die SSSE viele Synergien nutzen, wie z.B. die Pen- wesentliche schulische Entlastung. Es werden somit senergänzung der LehrerInnen oder gemeinsame Freiräume für die sportliche Entwicklung geschaffen. Anlässe wie die Maturafeier und der Sporttag. Zudem Positive Erfahrungen mit diesem Modell der ist mir der gegenseitige Kontakt zwischen Schülern gesplitteten Matura hat die SSSE erstmals in diesem und Lehrern beider Schulen ein wichtiges Anliegen. Schuljahr mit den erfolgreichen Abschlüssen von Frän- Die direkten Vergleichsmöglichkeiten der Matura- zi Aufdenblatten und Silvan Zurbriggen gemacht, die bei- abschlüsse zwischen der SSSE und der Stiftsschule de nach der Bestätigung ihrer sportlichen Erfolge (Juni- dienen zusätzlich als Qualitätssicherung und zeigen oren-WM-Spitzenplätze) auch die Matura erfolgreich uns, dass die MaturandInnen der SSSE trotz der Dop- abgeschlossen haben. pelbelastung Schule und Sport auf dem richtigen Ich möchte allen Eltern empfehlen, zusammen mit Weg sind. ihrem Sohn oder ihrer Tochter, diese Möglichkeit der Trotz vieler Gemeinsamkeiten ist es unabdingbar, Teilmatura zu prüfen. dass die SSSE autonom bleibt, um den Schülern und Skisportlern das Umfeld zu garantieren, in dem sie Stützunterricht: In der 4. Schulperiode, wenn der sich schulisch wie auch sportlich optimal weiterent- Schulunterricht zwischen Ostern und Sommerferien wickeln können. intensiviert wird, bietet die SSSE den SchülerInnen jeweils einen individuellen Stützunterricht an. Die Ein grosses Dankeschön an das Kloster für die gute SchülerInnen können ihre schulischen Lücken unter Zusammenarbeit, das stetige Entgegenkommen im or- Anleitung der Lehrkräfte der SSSE wieder auffüllen, ganisatorischen Bereich und für die Grosszügigkeit. d.h. den Schulstoff nacharbeiten. 12
Inhalt JB 01_Inhalt JB 01.qxd 08.02.12 13:15 Seite 13 Gratulationen Herzliche Gratulationen an: • Vincenzo Tabone, Italienischlehrer, für den Aufbau des Schwerpunktfaches Italienisch. Er hat uns • Andrea Gmür, zur Geburt ihres vierten Kindes auf Ende Schuljahr 2000/2001 verlassen. Wir Tobias Christoph wünschen ihm alles Gute auf seinem weiteren • Sandra Blunier, für den erfolgreichen Abschluss Lebensweg. des Examens als Sekundarlehrerin • Theres Meierhofer, zum Obwaldner Anwaltspatent • das Erziehungsdepartement des Kantons Obwal- den, insbesondere an Hugo Odermatt, Leiter des Amtes für Mittelschulen, Sport und Kultur, und an Dankeschön die Kantonale Maturitätsprüfungskommission unter der Leitung von Dr. Angelo Garovi für die Ein grosser Dank geht an alle, die sich mit Herz für laufende Unterstützung unserer Arbeit und die die Jugendlichen einsetzen, damit diese ihre schuli- wertvollen Anregungen. Ich verstehe und schätze schen und sportlichen Ziele möglichst optimal unter diese Inputs als konstruktive Kritik, die einen einen Hut bringen. Nur dank einer sehr grossen wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung und zur Flexibilität, dank grossem Verständnis und einer Qualitätssteigerung unserer noch jungen Schule überdurchschnittlichen Bereitschaft aller Beteiligten, leisten. kann unseren SchülerInnen das ideale Umfeld für ihre persönliche Weiterentwicklung geboten werden. • das Berufsbildungsamt Obwalden, insbesondere Herzlichen Dank an an Herrn Alois Schnellmann, für die sehr ange- nehme Zusammenarbeit. • alle 22 LehrerInnen, die ihren Lehrauftrag mit viel Engagement er füllten und anfallende Mehr- • alle Experten, die an den Maturaprüfungen und arbeit als Teil ihres Auftrages an der SSSE be- Diplomprüfungen der Hotelhandelsschule den trachten. geregelten Ablauf der Prüfungen sicherstellen. • Marc Plancherel, Prorektor der Stiftsschule En- • Pater Romuald, der sich als Hausverwalter des gelberg, für die Koordination der Stundenpläne Klosters hundertprozentig für Lösungen einsetzt, zwischen SSSE und der Stiftsschule und für die die dem Wohlergehen der SSSE dienen. angenehme und speditive Zusammenarbeit. Ei- ne nicht ganz einfache Aufgabe, da der Stun- • Agi Kohler, Leiterin Administration SSSE, für ihr denplan der SSSE 3x pro Schuljahr neu ange- enormes Engagement für die Schule und ihre passt werden muss (Vor-, Wettkampf-, zuverlässige Arbeit. Nachsaison). • die Eltern aller SportmittelschülerInnen für das • Barbara Kress, Praktikums-Verantwortliche der Vertrauen, das sie der SSSE und ihren Verant- Hotelhandelsschule, die mit hoher Sozial- und wortlichen entgegenbringen. Fachkompetenz die PraktikantInnen betreut und die Kontakte zu den HoteldirektorInnen aufbaut Viele Meilensteine sind gesetzt. Weitere werden und pflegt. folgen. Es tut gut, Ende Schuljahr in Musse die Er- eignisse, Höhepunkte, aber auch Tiefschläge Revue • Barbara Schmidt, Deutsch- und Französischlehre- passieren zu lassen und zu realisieren, welche enor- rin, und Linda Vieregge Moehle, Englischlehrerin, men Fortschritte die SchülerInnen trotz vieler Ab- für die Organisation der internationalen Sprach- senzen innerhalb kurzer Zeit vom 9. Schuljahr bis zur diplome in Französisch (DELF) und Englisch Matura erzielten. Mit Maturathemen wie Raytracing (KET/PET). oder Nanotechnologie setzen sie einen persönlichen Meilenstein. Da kann ich als Verantwortlicher für al- • Gaby Wermelinger für ihr überdurchschnittliches le schulischen Belange nur staunen. Engagement und ihre Bereitschaft, auch kurzfris- tig einzuspringen und persönliche Interessen zum Remo Bucher Wohl der Schule zurückzustellen. Schulischer Leiter 13
Inhalt JB 01_Inhalt JB 01.qxd 08.02.12 13:15 Seite 14 Jahresbericht Barbara Kress Hotelhandels- schule August 2002 bis Dezember 2003 – 17 Monate Praktikum in einem Engelberger Hotel Im Praktikum haben die SchülerInnen die Mög- lichkeit, das theoretische Fachwissen in der Praxis zu erproben. Nach den ersten Startschwierigkeiten mit sehr schnell sprechenden ausländischen Gäs- ten, abstürzenden Front-office-Computer-Program- men, mit Hektik und Turbulenzen an der Réception finden sich die PraktikantInnen unter der geduldigen Führung ihrer AusbildnerInnen und mit Hilfe des Mitarbeiterteams relativ rasch in ihrer neuen Rolle zurecht. Für die AusbildnerInnen ist die Arbeitseinteilung unserer PraktikantInnen unter Rücksichtnahme auf die vielen sportlichen Einsätze immer wieder eine neue Herausforderung. Hier ist das sportliche Ver- Barbara Kress ständnis aller RéceptionsmitarbeiterInnen und aller AusbildnerInnen sowie die Flexibilität der Praktikant- Innen gefragt. Keine einfache Aufgabe, die von bei- den Seiten ein grosses Mass an Rücksichtnahme Am Beispiel der aktuellen Hotelhandelsklasse er- und Kommunikation erfordert. Umso mehr freut es läutert, die momentan von Stephanie Bumann und mich, dass bis jetzt immer für beide Seiten akzeptab- Silvano Stadler gebildet wird, sieht die Ausbildung an le Lösungen gefunden werden konnten. der Hotelhandelsschule wie folgt aus: Diplom August 2000 bis Juni 2002 – zwei volle Jahre schulische Ausbildung Gegen Ende der Praktikumszeit und mit dem Bestehen verschiedener schulischer Prüfungen – zu- Neben den üblichen Unterrichtsfächern wird im sätzlich zu den Prüfungen, die das Leben unseren Fach Berufs- und Branchenkunde in 4 Wochenlek- PraktikantInnen im Hotel laufend stellt – wird der tionen das theoretische Wissen der Hotellerie ver- Abschluss «Kaufmännische/r MitarbeiterIn» in der mittelt. Die SchülerInnen lernen, wie ein Hotel auf- Hotellerie erreicht. In diesem Schuljahr wurden gebaut ist, wie die einzelnen Abteilungen – und dabei folgende SchülerInnen diplomiert: schwerpunktmässig das Front office – funktionieren und zusammenarbeiten, wie die gesetzlichen Grund- SchülerInnen Praktikumsbetrieb lagen und Vorschriften aussehen, das «who is who» Elvira Binzegger Hotel Waldegg der Schweizer Hotellerie, den «Branchen-Slang», aber Cornel Züger Hotel Bellevue auch, wie man einen schwierigen Gast behandelt und Fabian Fanger Hotel Ramada-Treff vieles andere mehr. Mathias Briker Hotel Engelberg Silvan Epp Hotel Central Das Ziel ist es, den SchülerInnen die bestmögli- che Grundlage für das anschliessende Praktikum zu Fakultativ kann ein schulisches Zusatzjahr mit geben, sowie ein breites Fachwissen zu erarbeiten. dem Abschluss «Kaufmännischer eidgenössischer Um die Begeisterung für unseren spannenden Beruf Fachausweis» absolviert werden. Aufgrund mangeln- zu wecken und um einen ersten Realitätsbezug zu ge- der Nachfrage wurde dieses Zusatzjahr bis jetzt nicht ben, werden verschiedene Besichtigungen von En- in der SSSE durchgeführt. Wir konnten aber für einen gelberger und Luzerner Hotels unternommen. Das In- Schüler diese Ausbildung an der MINERVA-Schule in teresse für diese Ausflüge ist immer sehr gross (und Luzern vermitteln, auch dort kann erfreulicherweise das nicht nur, weil deswegen einige Theorie-Unter- Rücksicht auf die sportliche Karriere genommen richtsstunden ausfallen). werden. 14
Inhalt JB 01_Inhalt JB 01.qxd 08.02.12 13:15 Seite 15 Unsere PraktikantInnen Ihr Praktikum haben am 1. August 2001 begonnen: Das Praktikum folgender SSSE-Schüler geht per Dezember 2001 zu Ende: • André Holzer: er darf seinen Charme und seinen Witz nun im Hotel Engelberg einsetzen. • Nadia Banz: sie wird vom Team des Hotel Belle- vue «s’Bänzli» gerufen und trägt mit ihrem auf- • Jan Stalder: er hat gar nichts dagegen, im Hotel gestellten Lachen viel zur guten Stimmung im Bellevue vorwiegend von weiblichen Mitarbeite- Team bei. rInnen umgeben zu sein – im Gegenteil… • Nicolas Bischoff: er ist der ruhige Pol an der Und last but not least ist es uns wiederum ein Réception des Hotel Edelweiss, seine Genauig- Anliegen, ein GROSSES UND HERZLICHES MERCI keit wird vor allem von der Buchhaltung sehr VIELMAL an alle unsere Ausbildungsbetriebe zu geschätzt. richten für ihren Einsatz zugunsten des Nachwuchses in Sport und Hotellerie. Sie geben unseren Schüler- • Mayumi Takahashi: sie macht das Team des Innen die Möglichkeit, ihren Traum von Sport und Ramada-Treff Hotel Regina-Titlis um eine Ausbildung zu leben: ungewöhnliche Nationalität und eine Sprache reicher. • Hotel Bellevue, Anita Fontana und Esther Haas • Hotel Edelweiss, Susanne und Peter Kuhn • Andreas Moor: er hat sich aufgrund einer Verlet- • Hotel Engelberg, Rosmarie und Robert Infanger zung vom Skisport zurückgezogen. Bis zum April sowie Irene Hunziker 2001 hat er das Team im Hotel Sonnwendhof • Ramada-Treff Hotel Regina-Titlis, tatkräftig unterstützt. Nun beendet er sein Prak- Roland Odermatt tikum in seiner Heimat, genauer im Parkhotel Du • Hotel Sonnwendhof, Martin Faes (bis April 2001) Sauvage in Meiringen. • Hotel Waldegg, Sibylle und Danilo Meyer • Hotel Central, Blanca und Hanspeter Ruckstuhl • Sandra Disch: sie absolvierte ihr Praktikum im Hotel Romantic Maiensäss in Lenzerheide. Wir hoffen, bei der Einteilung der zukünftigen Praktikanten-Jahrgänge wieder auf ihre Unterstüt- zung zählen zu dürfen. Barbara Kress Dipl. Hotelière SHV 15
Inhalt JB 01_Inhalt JB 01.qxd 08.02.12 13:15 Seite 16 Jahresbericht Zoë Haas, Leiterin Internat Internat unzähligen Kreisen, die dieses Gebäude erlebt hat. Dem Engel und seiner Geschichte gehört der dies- jährige Inhalt. Teil- Renovation / Umbau (von Martin Willimann, Hauswart Internat Engel) Mitte August 1997 begannen die Renovations- Arbeiten im ehemaligen Hotel Engel. Die Schweizeri- sche Sportmittelschule Engelberg mietete dort Räumlichkeiten und der neue Name war Internat Engel. In Zusammenarbeit mit den Klosterbetrieben hatten meine Frau und ich die Aufgabe, fünfzehn Zimmer für das Schuljahr 97/98 herzurichten. Als erstes musste die feuerpolizeiliche Verfügung um- gesetzt werden. Die bestehende Vollbrandschutzan- lage wurde auf ihre Funktion überprüft, die Flucht- Zoë Haas wege wurden zusätzlich durch Nachtleuchten gekennzeichnet. Weiter galt es, die elektrischen Hausinstallationen zu kontrollieren und teils zu Vom Hotel Engel zum Internat Engel erneuern. Einzelne Gebäudeteile mussten durch Brandschutztüren getrennt werden. Eine Belegungs- Mit Hotelhandels- oder Maturadiplom in der Hand liste mit Anwesenheitskontrolle wurde beim Haupt- hat sich wieder in diesem Schuljahr für einige unserer eingang platziert. Es gab noch eine lange Liste Schüler und Schülerinnen ein Kreis geschlossen. Sie weiterer Auflagen zu erfüllen. Aus dem ehemals gros- haben sich vor 5 Jahren für die Sportmittelschule als sen Festsaal im Nordtrakt (nachher noch Billardsaal), schulischen und sportlichen Bildungsweg entschie- den und können sich nun ganz auf den Sport konzentrieren oder sich beruflich anfangen zu orien- tieren. Mit ihrem Abgang von der Schule schliesst sich auch für mich persönlich ein erster Kreis. Mit diesen Schülern und Schülerinnen durfte ich meine ersten Erfahrungen als Englischlehrerin in der 3. Se- kundarklasse sammeln. Als Konditionstrainerin versuchte ich die Mädchen auf ihrem sportlichen Weg zu unterstützen und im Internat erlebte ich die Freuden und Leiden dieser jungen Menschen. Innerhalb dieses Kreises ist mein persönlich zwei- ter Kreis an der Sportmittelschule im Entstehen. Als Verantwortliche für das Internatsleben kenne ich den Radius dieses Kreises noch nicht. Die Kräfte aber, die sich darin entwickeln und wirken, fordern uns als Gemeinschaft immer wieder heraus. Die Frage nach Sinn oder Unsinn steht ständig im Raum. Der diesjährige Internatsbericht überschreitet in seiner Länge die für gewöhnlich sinnvoll erachteten Informationen. Ein Kreis, der sich schliesst, trägt im- mer viel Geschichte in sich. Auf Ende dieses Schul- jahres verlassen die Sportmittelschüler als letzte «Beherbergte» den Engel und zeichnen einen von Unser altes Internat im Hotel Engel 16
Inhalt JB 01_Inhalt JB 01.qxd 08.02.12 13:15 Seite 17 entstanden im Herbst 1997 drei Klassenzimmer für Alltag im Internat die Sportschule. Das Erdgeschoss im Nordtrakt, welches vorher auch Spiel- und Billardsaal war, wur- Der Schul- und Arbeitstag in der Sportmittelschu- de in einen Kraft - und Freizeitraum aufgeteilt. le ist klar geregelt. Die gestellten Anforderungen an Die Zimmer verfügten alle über fliessendes Was- die Jugendlichen sind gross. Neben dem Spitzen- ser. Die meisten waren mit Dusche oder Bad und WC sport gehören noch die Schule und für die Hotelhan- ausgestattet. Die Klosterschreinerei lieferte Betten, delsklassen das Praktikum zum Berufsalltag. In der Schreibtische und Büchergestelle. Weiteres Mobiliar Sportmittelschule muss notwendigerweise viel gear- trug man aus den nicht mehr belegbaren Zimmern zu- beitet werden und es wird auch viel geleistet – nur so sammen. sind die gesteckten Ziele erreichbar. Der Unterhalt im und am Haus beschränkte sich auf das sogenannte «Halten». Mit möglichst ge- ringem Aufwand galt es, den Betrieb zu gewährleis- ten, denn es handelte sich um ein Provisorium. Im- mer wieder mussten kleinere Reparaturen an den haustechnischen Anlagen, den Dächern, an der üb- rigen Gebäudehülle und den Inneneinrichtungen vorgenommen werden. Der Engel war in die Jahre gekommen! Alle zwei Wochen erfolgte eine Zwischenreini- gung. Alle sanitären Anlagen und die allgemein ge- nutzten Räumlichkeiten wurden gereinigt. Für die Ord- nung in den Zimmern waren die SchülerInnen selber Zoë Haas übergibt Martin Willimann verantwortlich. Die BewohnerInnen beherrschten die ein Abschiedsgeschenk Technik des Post-it-Informations-Systems. Das las sich dann zum Beispiel so: – Mein Bett fällt ausei- Martin, du hast Engelberg im Juni 2001 verlassen. nander! – Meine Heizung geht nicht! – In meinem Zim- Wir haben deinen unermüdlichen Einsatz sehr mer tropft Wasser von der Decke! – Beim Schliessen geschätzt. Du hast für die Sportmittelschüler nicht meines Fensters zerbrach ich eine Scheibe! Die Heft- nur das Internat Engel bewohnbar «gehalten». Du zettel hingen dann an meiner Bürotüre und ich wuss- musstest zeitweise sogar den Engel vor dieser Ras- te, was ich zu tun hatte. Langweilig wurde es nie. selbande schützen! Die Sportschule im Engel zieht im nächsten Schul- jahr 2001/2002 ins Ökonomiegebäude des Bene- Das ganze Sportschulteam dankt dir herzlich. Wir diktinerklosters um. Der Weg zum Internat Wyden be- wünschen dir und deiner Familie alles Gute für die trägt nur wenige Meter. Die Schule wird wieder etwas Zukunft. zusammenrücken. Belegung Geschichte Im Schuljahr 1997/1998 wohnten 10 Schüler im In der ältesten Ansicht von Engelberg, dem Kup- Engel. Die frühere Gerantenwohnung wurde durch die ferstich des Mathäus Merian von 1642, wird der im Sportbereich tätigen Oliver Koch und später Eskil Engel bereits als zweistöckiges Gebäude dargestellt. Läubli besetzt. Im ersten Obergeschoss befand sich Noch früher stand dort ein Bauernhaus. Der Engel ein Erzieherzimmer, welches mit schönen Jugendstil- war Wirts- und Gasthaus des Klosters. Möbeln ausgestattet war. Während des Internatsbe- Frau Rosa Cattani-Amstutz kaufte den Engel nach triebes musste ständig eine verantwortliche Person dem Tod ihres Ehemannes. Ihr Enkel, Eduard Catta- anwesend sein. Die Pächterin des Pubs wohnte mit ni, wurde dort 1841 geboren. Er übernahm zwanzig ihrer kleinen Tochter noch einige Zeit im Westflügel. Jahre später, zusammen mit seiner Mutter, die Lei- Die Jahre vergingen. Im Schuljahr 2000/2001, es tung des Hotels. Eduard Cattani war auch der Erbauer sollte das letzte im Internat Engel sein, wohnten dort des Hotel Titlis, der Kuranstalt und des Grand 26 Schülerinnen und Schüler. Aus Sicherheitsgrün- Hotels. Bis zur Eröffnung des Hotel Titlis 1865, war den war nicht mehr Platz vorhanden. der Engel das grösste Hotel im Ort. In der langen Zeit 17
Inhalt JB 01_Inhalt JB 01.qxd 08.02.12 13:15 Seite 18 Jahresbericht Internat seines Bestehens, gab es mehrere Um- und Klosters und des Josefshauses. Ausbauphasen. Der letzte grosse Umbau erfolgte Am Martinstag war ich mit meiner Familie in nach 1910 mit dem Anbau des Nordtraktes gegen Engelberg zu Besuch. Bevor ich ins Pub eintrat, fiel das heutige Josefshaus. mir das Baugespann auf. Ein Neubau wird geplant. Seit wenigen Jahren befindet sich die Liegen- Damit sind die Tage des alten Engel wohl endgültig schaft mit dem alten Gebäude wieder im Besitz des gezählt. Martin Willimann, ehemaliger Hauswart Internat Engel (wohnt heute in Grüningen) . . . und andere gute Geister Unauffällig ist der Alltag im Internat. Auffällig wird es vielleicht erst dann, wenn irgendetwas nicht routinemässig abläuft. Ein grosses und engagiertes Team bemüht sich um das Funktionieren des Alltages an unserer Schule und um das Wohl unserer Schüler und Schülerinnen. An dieser Stelle möchte ich allen für ihren wertvollen Einsatz danken! Martin Willimann Hauswart Engel Er flickte und pflegte sehr vielseitig das Internat Engel. Snezana Lakic Raumpflegerin Sie pflegen das Wohnhaus Wyden. Anabela Botelho Internat Wyden mit Team In einzelnen Zimmern wird Elisabete Ribeiro ihre Pflege sogar zu einem sportlichen Virginia Coelho Hindernislauf! Peter Rödiger Küchenchef mit Team Sie versuchen möglichst vielen Slavko Mitrovic Geschmäckern gerecht zu werden, Pia Nietlisbach und «sportlich» soll das Essen Milan Mitrovic auch noch sein. Anita Flück Dennoch kommt Schnitzel Patricia Flückiger Pommes frites immer gut an! Silvester Manuel Slabodanka Jankovic Kalaranjini Vinayahalingam Eskil Läubli Betreuerteam Internat Nicht immer sind Entscheidungen Birgita «Pieter» Nijssen Engel unter den Schülern beliebt. Zoë Haas Die Frage nach Sinn und Unsinn Agi Kohler Betreuerteam Internat birgt viele Antworten. Heidi Kuster Wyden Doch letztendlich glauben alle, Vincenzo Tabone um das Wohl der Gaby Wermelinger Gemeinschaft besorgt zu sein. 18
Inhalt JB 01_Inhalt JB 01.qxd 08.02.12 13:15 Seite 19 Seit ungefähr 5 Jahren sollte der Engel abgeris- sen werden und Platz für einen Neubau machen. Der Engel hat bis heute widerstanden. Im Frühjahr 2002 ist es nun soweit. Die Sportschüler ziehen aufs Schuljahr 2001/2002 ins renovierte Internat Klosterhof um. Spekulationen sind vorbei! Lieber Engel, wir werden dich vermissen. Bis du aber vollkommen in die Geschichte eingehst, werden wir noch deine treuen Besucher sein. Während Schul- und Trainingsstunden bietest du uns noch Unter- schlupf und zum Billardspielen lädst du uns zu spie- lerischer Abwechslung ein! Zoë Haas Leiterin Internat Aufbruchstimmung – Eskil Läubli: Trainer, Betreuer und letzter Dauermieter im «Engel» Bye Bye Engel Was den Schülern und Schülerinnen von Anfang an klar war, wird uns Engelbetreuern erst jetzt be- wusst. Im Engel wohnen war schon cool! Der Engel hatte mit seinem Charme alle auf seiner Seite. Der Respekt vor der Feuersirene gehörte einfach zu sei- nem Dasein. Zimmer mit eigenem Bad und WC war Luxus im Internat, und Balkone «erleichterten» an der Frühlingssonne das Lernen. Knarrende Treppen kün- deten das Auftauchen des Betreuers frühzeitig an, und verwinkelte Gänge vereinfachten das Zurück- schleichen der Schüler in ihre Zimmer, so wie es während Studium und Nachtruhe sein sollte… Nur noch die schiefen Wände wissen, was wirklich los war, und alles andere bleibt Spekulation! Der Engel war für Neugierige ein Paradies. Eigentlich eine Tat, die unter Hausfriedensbruch ging, trotzdem war der unbewohnte Teil des Engels ein fast unwiderstehlicher Reiz für Entdeckungen. Schüler und Betreuer liessen sich dies nicht nehmen. Auch fremde Personen? Nächtliche Geräusche, die die Mädchen im obersten Stock an ihrer Diele zu hören wussten, konnten nicht nur Mäuse sein… Es bleibt Spekulation! 19
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