2020 Gesundes Land NRW Gesundheitspreis 2020. Online-Broschüre.
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2020 Gesundes Land NRW Gesundheitspreis 2020. Online-Broschüre. GK www.mags.nrw
Inhalt ● Preisträger-Projekte der 3 Landesinitiative Gesundes Land NRW. ● In die Landesinitiative Gesundes Land NRW 14 aufgenommene Projekte. ● Weitere Projekte, die in die Datenbank 28 „Infoportal Prävention“ aufgenommen wurden. 2020
Preisträger-Projekte der Landesinitiative Gesundes Land NRW. 2020 3
Preisträger 2020 NPPV – Neurologisch-psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung Ziele und Zielgruppe: Methode Ziel des Projekts ist die Verbesserung der Versor- Zentrale Ansprechperson für die Betroffenen ist ein Bezugsarzt/-therapeut bzw. eine Bezugsärztin/ gung bzw. Behandlung von Patientinnen und Pati- -therapeutin, beispielsweise aus den Bereichen Neurologie, Psychiatrie oder Psychotherapie, die enten mit neurologischen oder psychischen Erkran- oder der als Lotse fungiert. Diese planen mit den Betroffenen, bei Bedarf unter Einbezug von An- kungen durch ein gestuftes Versorgungsmodell mit gehörigen, die individuelle Behandlung entlang definierter Behandlungspfade und stellen damit in ambulantem Fallmanagement. akuten Phasen eine hochverdichtete Versorgung sicher, inklusive Akutsprechstunden. Teilnehmen- Zielgruppe sind Menschen mit neurologischen oder de Personen können ergänzend niedrigschwellige ambulante Gruppenangebote sowie E-Mental- psychischen Erkrankungen, die bei einer der teilneh- Health-Programme nutzen. Unterstützt wird der gesamte Versorgungsprozess durch eine zentrale menden Krankenkassen versichert sind. Koordinationsstelle, in der Case-Manager als Ansprechpersonen für Betroffene und Praxen fungie- Projektträger: ren. Neben der zentralen Koordinationsstelle betreuen regionale Netzwerkmanager die Netzwerk- Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein partner. Sämtliche medizinische Fachgruppen aus den Bereichen Neurologie, Psychiatrie und Psy- Tersteegenstraße 9 chotherapie arbeiten im Projekt NPPV zusammen und entwickeln z. B. neue praxisübergreifende 40474 Düsseldorf Angebote. Auf Netzwerktreffen und in Qualitätszirkeln werden ein berufsgruppenübergreifender Austausch initiiert und für das Netzwerk relevante Themen erörtert. Insbesondere der Bedarf an Kooperationspartner: niederschwelligen Gruppenangeboten wird von den Teilnehmenden gemeinsam diskutiert, sodass IVPNetworks GmbH, neue Angebote entwickelt und beworben werden können. AOK Rheinland/Hamburg Ergebnisse BKK Landesverband Nordwest, Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung Durch das Projekt werden eine Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität für die Pa- IGES Institut GmbH tientinnen und Patienten erreicht, die Schnittstellen durch regelmäßigen Dialog zwischen allen be- teiligten Institutionen und Fachgruppen optimiert sowie positive Struktureffekte (regionale Qua- litätszirkel und etabliertes Netzwerkmanagement) erzielt. In der Summe werden so geringere Krankheitskosten im Vergleich zur Regelversorgung erwartet. Das NPPV-Projekt startete Ende 2017 und wird im Rahmen des Innovationsfonds gefördert. 2020 4
Kurzinterview NPPV – Neurologisch-psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung Haben Sie Rückmeldungen von den Patientinnen Sehr viele Patientinnen und Patienten fassen bereits nach wenigen Telefonaten großes Vertrauen. und Patienten erhalten, die Sie besonders über- Diese melden sich zum Teil Monate später noch einmal, um sich zu bedanken. Den Mehrwert durch rascht haben? die enge Anbindung an den Bezugsarzt/-therapeuten sowie die Möglichkeit, zeitnah niederschwel- lig einen Ansprechpartner zu erreichen, nehmen die Patientinnen und Patienten bewusst wahr. In- sofern waren wir sehr positiv überrascht. Gibt es Themen, die bei den Netzwerktreffen und Im Prinzip geht es immer darum, Transparenz herzustellen und vertrauensvolle Zusammenarbeit zu in den Qualitätszirkeln im Fokus stehen? etablieren. Welche Expertisen und Angebote existieren im Netzwerk und wie kann es gelingen, dass möglichst alle Patientinnen und Patienten Zugang zu diesen Angeboten erhalten? Wenn beispiels- weise ein spezielles Gruppenangebot fehlt, wird besprochen, wer es anbieten könnte. Wenn vorhan- dene Angebote nicht genutzt werden, liegt es meist daran, dass das Angebot im Netzwerk nicht be- kannt war. Nach welchen Kriterien werden Patientinnen und Grundsätzlich ist das Kriterium das Vorliegen einer schweren psychischen oder neurologischen Er- Patienten in das Programm aufgenommen? krankung mit akutem Versorgungsbedarf. Dies ist über indikationsspezifische Kriterien für ver- schiedene Diagnosen genauer definiert und orientiert sich an den jeweils aktuell gültigen Leitlinien. Ist geplant, dass Menschen auch nach längeren Ja. Patientinnen und Patienten mit chronisch fortschreitenden Erkrankungen bleiben dauerhaft Krankheitspausen niederschwellig wieder in das Programmteilnehmer und können die Leistungen je nach Bedarf in Anspruch nehmen. Für einige Versorgungsprogramm einsteigen können? Patientengruppen (z.B. Depression) ist die Teilnahmedauer zunächst auf 1 Jahr begrenzt. Danach erhalten sie natürlich eine Weiterversorgung im Rahmen der Regelversorgung. Sollte ein erneuter akuter Zustand entstehen, kann der Patient niederschwellig in das Versorgungsprogramm wieder- aufgenommen werden. Wie viele Plätze stehen für Patientinnen und Das Fördervolumen ist kalkuliert für die Versorgung von 14.000 Fällen. Stand Dezember 2020 wur- Patienten im NPPV-Programm zur Verfügung? den bislang rund 12.000 Patientinnen und Patienten versorgt. Wir gehen davon aus, dass bis zum Ende der Projektlaufzeit ausreichend Behandlungskapazitäten vorhanden sind. Langfristig ist das Ziel, diese Strukturen in die Regelversorgung zu überführen und für alle schwer psychisch und neu- rologisch erkrankten Menschen mit entsprechendem Bedarf anbieten zu können. 2020 5
Preisträger 2020 Ehre die Pflege – Pflege das Ehrenamt Ziele und Zielgruppe: Methode Im Rahmen des Projekts wurden Pflegepaten ge- Die Schulungsmaßnahmen werden weitestgehend durch Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte wonnen, die ehrenamtlich pflegebedürftige Men- des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung Westfalen-Lippe durchgeführt. Hervorzuhe- schen in stationären Einrichtungen unterstützen. ben ist, dass die Schulenden die Unterrichtseinheiten ebenfalls ehrenamtlich erbringen. Vorgese- Damit wird das Ehrenamt ein bedeutender Teil der hen sind acht Unterrichtseinheiten sowie eine Begleitung während der ersten praktischen Einsatz- pflegerischen Unterstützung. Vor dem Hintergrund phase in der jeweiligen Einrichtung. In den Schulungseinheiten werden grundlegende Kenntnisse zu begrenzter Fachkraftkapazitäten ist eine ver- verschiedenen Krankheitsbildern, die Pflegebedürftigkeit bewirken oder aber auch bei pflegenden stärkte Einbeziehung von ehrenamtlichen, enga- Menschen als Komorbidität auftreten können, vermittelt. Ebenso sind regelmäßige Veranstaltungen gierten Menschen in Kooperation mit den Einrich- im Umfang von vier Stunden vorgesehen, in denen Einsatz und Tätigkeit der Ehrenamtlichen mit tungen auch im Feld der stationären Versorgung professioneller Unterstützung reflektiert werden. wünschenswert. Gerade in der stationären Pflege sind die zu pflegenden Menschen in der Regel einem Ergebnisse höheren Pflegegrad zugeordnet, weisen häufiger Erste Erfahrungen zeigen, dass die Qualifizierungsmaßnahmen und die Ausbildung und Stärkung Multimorbidität und einen höheren Anteil an ein- von Pflegepaten eine ausgesprochen positive Resonanz in den Pflegeeinrichtungen sowie bei den geschränkten Alltagskompetenzen auf als häuslich Pflegebedürftigen und deren Angehörigen erhält. Ziel des Projekts ist die flächige Ausdehnung von versorgte Personen. Vor diesem Hintergrund sollen ehrenamtlichen, qualifizierten Pflegepaten auf ganz Westfalen-Lippe. auch weitere ehrenamtlich tätige Personen eine qualifizierte Vorbereitung auf den praktischen Ein- satz in Pflegeheimen erhalten. Zu den aktuellen Kooperationspartnern gehören neben der regional ansässigen Diakonischen Alten- hilfe und der Marienpflege/Caritas zahlreiche weite- re Träger der stationären Altenhilfe. Projektträger: Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Westfalen-Lippe Roddestraße 12 48153 Münster 2020 6
Kurzinterview Ehre die Pflege – Pflege das Ehrenamt Wie motivieren Sie Ärztinnen und Ärzte sowie Für Organisator Björn Kopelke war es leicht, Kolleginnen und Kollegen für dieses Projekt zu gewin- Pflegekräfte, sich ehrenamtlich bei „Ehre die nen. Auch, weil alle Gutachterinnen und Gutachter im Rahmen der Qualitätsprüfungen in stationä- Pflege“ zu beteiligen? ren Einrichtungen die Defizite im Bereich der sozialen Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner sehen. Pflegebedürftige Bewohner haben in bedauerlich steigendem Ausmaß keine Angehörigen mehr. So werden sie von Amts wegen betreut oder verfügen ohnehin über wenige bis gar keine sozi- alen Kontakte. Welche Gründe nennen Menschen Ihnen, sich Unsere Pflegepaten sind Menschen, die anderen Menschen helfen wollen. Häufig bringen diese freiwillig und unentgeltlich als Pflegepaten Menschen schon viel Erfahrung in der Betreuung mit, da sie z. B. selbst schon einen Angehörigen weiterzubilden? versorgt und gepflegt haben, dieser aber mittlerweile verstorben ist. Sie suchen dann nach dem Ende ihrer persönlichen „Trauerphase“ nach einem Weg, ihr Wissen und ihre Erfahrungen für andere einbringen zu können. Uns erreichen auch Anfragen von jungen Erwachsenen, die auf diese Art und Weise in ein neues Berufsfeld „hineinschnuppern“ möchten. Welche Fähigkeiten sollten die Pflegepatinnen Wer mit und für Menschen arbeiten möchte, muss ein hohes Maß an Empathie mitbringen. Fach- und Pflegepaten mitbringen? liche Voraussetzungen sind nicht nötig – dafür sind wir als Pflegeprofis vom Medizinischen Dienst Westfalen-Lippe da. Wir vermitteln alles, was die Pflegepaten fachlich wissen und können müssen. Die Aufgaben der zukünftigen Pflegepaten erstreckt sich auf die soziale Betreuung und erfordert Kommunikationsvermögen und schlichtweg die Fähigkeit, die Bedürfnisse eines pflegebedürftigen Menschen zu erkennen. Welche Reaktionen bekommen Sie von Pflegen- Wir erfahren für unser Projekt viel Lob von allen Seiten – von den betreuten Menschen, von Angehö- den und Angehörigen? rigen (soweit vorhanden), aber natürlich auch von den Pflegeeinrichtungen. Das Bedürfnis nach Zu- wendung und das Bedürfnis nach Anerkennung der ehrenamtlich Tätigen werden in diesem Projekt gefördert und gestärkt. Beispielhaft hat sich in einem Fall bisher eine regelrechte „Freundschaft“ zwischen Bewohnern und Pflegepaten ergeben, sodass der Bewohner jetzt ambulant, mit Unter- stützung des Pflegepaten und eines Pflegedienstes, versorgt werden kann. 2020 7
Preisträger 2020 Übergangsbegleitung gerontopsychiatrischer Patienten nach Entlassung ohne nahe Bezugspersonen Ziele und Zielgruppe: Methode Ziel des Projekts ist die Stärkung individueller Be- Die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten werden ermittelt. Auf dieser Basis wird anschlie- wältigungsressourcen von gerontopsychiatrischen ßend ein vierwöchiges Betreuungsprogramm erstellt. Mit ein- bis ca. zweistündigen Hausbesuchen Patientinnen und Patienten, um für diese mit der pro Woche werden die Patientinnen und Patienten beim Übergang in die eigene Häuslichkeit unter- Entlassung aus dem Krankenhaus einen guten und stützt. Konkrete Maßnahmen sind Medikamententraining, Begleitung in Facharztpraxen zur ambu- passenden Übergang zurück in die häusliche Umge- lanten Weiterbehandlung oder auch Unterstützung bei verschiedenen Antragstellungen. bung zu ermöglichen. Mit Hausbesuchen soll eine selbstbestimmte, möglichst autonome Lebensfüh- Ergebnisse rung unterstützt werden. Zielgruppe sind geron- Durch die Übergangsbegleitung konnten Rückfälle und Wiederaufnahmen aufgrund von Problemen topsychiatrische Patientinnen und Patienten ohne bei der Eingewöhnung zu Hause sowie Kurzzeitpflege und Heimunterbringungen vermieden wer- Bezugs- oder Begleitpersonen. den. Der bekannte „Drehtüreffekt“ konnte durch gezielte Hausbesuche minimiert werden. Die Er- Projektträger: gebnisse zeigen, dass besonders in den ersten vier Wochen nach Entlassung die Begleitung und Alexius/Josef Krankenhaus Unterstützung zur Sturzprophylaxe, Vermeidung von Medikamentenfehleinnahmen sowie Mangel- Nordkanalallee 99 ernährung beigetragen hat und damit psychiatrischen Symptomen oder der erneuten stationären 41464 Neuss Aufnahme vorgebeugt werden konnte. 2020 8
Kurzinterview Übergangsbegleitung gerontopsychiatrischer Patienten nach Entlassung ohne nahe Bezugspersonen Wer übernimmt die Hausbesuche? Sind das Die Hausbesuche werden von Krankenschwestern durchgeführt, die in der Gerontopsychiatrie be- Krankenhausangestellte, externe Pfleger oder sonders erfahren sind. Diese Krankenschwestern gehören zum Krankenhauspersonal. Ehrenamtliche? Welche Hilfestellungen stehen bei den Hausbe- Unsere Übergangsbegleiter versuchen in die Rolle eines „nächsten Angehörigen“ zu schlüpfen. suchen im Mittelpunkt? Also: Was würde ein nächster Angehöriger für seine Mutter oder seinen Vater organisieren, für seine Eltern planen? Im Vordergrund steht dabei die vernünftige Koordination der schon von der Klinik in- itiierten Hilfestellungen, Koordination und Abstimmung von Pflegedienst, Arztbesuchen, Fußpflege etc.. Darüber hinaus geht es natürlich um die Integration in das häusliche Umfeld mit gemeinsamen Besuchen von bereits bestehenden privaten und organisierten Kontakten, da die Patientinnen und Patienten ja sehr einsam und alleine sind. Welche besonderen Herausforderungen stellen Ganz besonders belastend sind in der Pandemiezeit die fehlenden Anlaufpunkte außerhalb des sich bei der Übergangsbegleitung während der häuslichen Milieus, wie Besuche des Erzähl-Cafés, Altentreffs, Sport- oder Kunstgruppen. Hier wird aktuellen Pandemie? kompensatorisch versucht, durch gemeinsame Spaziergänge oder gemeinsame Aktivitäten (Spie- len, Backen, Lesen) eine Strukturierung des Tages zu erreichen. Viele ältere Menschen wollen niemandem zur Auf den betreffenden Stationen sind die Mitarbeitenden besonders geschult, sie sprechen im Ver- Last fallen. Wie überzeugen Sie Patientinnen und lauf des stationären Aufenthaltes die Patienten gezielt an. Manchmal ist Überzeugungsarbeit zu Patienten von Ihrem Angebot? leisten. Die Patientinnen und Patienten werden dann zur Übergangsbegleitung an die Krankenpfle- gekraft übermittelt. Diese nimmt Kontakt auf und in den allermeisten Fällen gelingt es, durch ein persönliches Gespräch eine Übergangsbegleitung zu initiieren. 2020 9
Preisträger 2020 Innovationsstation „Kognitive Geriatrie“ Ziele und Zielgruppe: Methode Zu den Zielen des Projekts gehört die Verbesserung Nach Aufnahme werden die Patientinnen und Patienten auf Merkmale von Demenz und Delir unter- der Versorgung von geriatrischen Patientinnen und sucht. Das Therapiekonzept wird als Milieutherapie zur Unterstützung medikamentöser und funk- Patienten. tioneller Ansätze verfolgt. Die Patientinnen und Patienten sollen in positive emotionale Zustände Auf der Delir- und Demenzstation aufgenommene, versetzt, der Stoffwechsel positiv beeinflusst und die funktionelle Hirnleistung erhalten oder gestei- demenziell erkrankte Personen werden durch spe- gert werden. Dies geschieht durch ausreichende Stimulation sowie physiologische Erholungsansät- ziell geschultes Personal versorgt. Die in die Versor- ze (Schlaf). gung eingebundenen Pflegekräfte erhalten im Rah- Darüber hinaus werden innovative Lichtkonzepte zur Unterstützung des zirkadianen Rhythmus und men des Projekts eine spezifische Qualifizierung. Erfassungssysteme für biometrische Daten mittels Sensorik genutzt. Außerdem werden Hausärztinnen und -ärzte in die transsektorale Versorgung der dementen Patientin- Ergebnisse nen und Patienten nach deren Krankenhausaufent- Erste Projektergebnisse haben gezeigt, dass bei hyperaktiven und kognitiv eingeschränkten Perso- halt einbezogen. nen Fixierungen verringert werden konnten. Ebenso konnte eine beruhigende und ausgleichende Neben den Patientinnen und Patienten auf der Delir- Wirkung auf die Patientinnen und Patienten sowie eine Regulation ihres Tag-Nacht-Rhythmus fest- und Demenzstation zählen Multiplikatorinnen und gestellt werden. Beteiligte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berichteten durch die konzentrierte Multiplikatoren zur Zielgruppe. Versorgung von einer angenehmeren Arbeitsatmosphäre und höheren Arbeitszufriedenheit. Projektträger: St. Marien-Hospital Köln Kunibertskloster 11-13 50668 Köln Kooperationspartner: Kölner Krankenhäuser der Cellitinnen zur hl. Maria Heilig-Geist-Krankenhaus St. Franziskus-Hospital St. Vinzenz-Hospital Louise-von-Marillac-Schule Erzbischöfliche Ursulinen-Schule Köln Universitätsklink Köln 2020 10
Kurzinterview Innovationsstation „Kognitive Geriatrie“ Welche besondere Qualifizierung benötigt/be- Das gesamte Team nimmt wöchentlich an einer halbstündigen Fortbildung teil, weil sich das Fach- kommt das Pflegepersonal auf der Innovations- gebiet der Versorgung von demenzkranken Patienten kontinuierlich weiterentwickelt. Jeder Mit- station? arbeiter erhält das Konzept der Station als Nachschlagewerk. Das Konzept berücksichtigt in besonderem Maße das Zusammenwirken der verschiedenen Professionen. Es wird fortwährend an- gepasst. Die Station und das Team sind darüber hinaus im direkten Erfahrungsaustausch mit den Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz, dem Ärztenetzwerk „Seelische Gesundheit im Alter“ der krankenhausübergreifenden Kooperation „Demenzfreundliches Krankenhaus“ sowie mit der bun- desweiten Initiative „Nationale Demenzstrategie“. Es gibt regelmäßige Besuche zweier Kölner Sowohl die Besuche der Jahrgangsstufe 8 der Erzbischöflichen Ursulinenschule, als auch die regel- Schulen. Welche Wirkung erzielen diese Besuche haft in der Ausbildung implementierte Vorlesung und der praktische Besuch der PflegeschülerIn- bei den Patientinnen und Patienten und welche nen der Louise-von-Marillac-Schule, ermöglichen einen hohen Grad an Erkenntnis- und Erfahrungs- bei den Schülerinnen und Schülern? gewinn. Große Begeisterung besteht in dem Zusammenspiel zwischen SchülerInnen und dementen Patienten. Dabei werden Vorbehalte und Klischees über alte Menschen mit Demenz im direkten Dia- log abgebaut. Sie arbeiten auf Ihrer Station auch mit Robotern. Auf der Station ist der humanoide Roboter Pepper im Einsatz. Er wird in die direkte Interaktion mit Wie reagieren die Patientinnen und Patienten Patientinnen und Patienten auf spielerische Art und Weise eingebunden. Der Roboter wird dabei darauf? als willkommene Abwechslung wahrgenommen und ist in der Lage, durch sein freundliches, kindli- ches Erscheinungsbild sehr positive emotionale Reaktionen auszulösen. Dies führt zu einer heiteren Stimmung auf der Station. Lichtkonzepte spielen eine besondere Rolle auf Die Farbspektren wechseln im Laufe des Tages. Sie beginnen mit einer von Blaulicht dominierten der Innovationsstation. Wie wird Licht konkret Beleuchtung am Morgen und wechseln zu einer Rotlicht dominierenden Abendbeleuchtung. Da- eingesetzt? durch wird ein Tagesverlauf simuliert. Zusätzlich wird durch die Lichtintensität der Stand der Sonne abgebildet. Dieses Konzept wird auf der Station in sogenannten Therapiezimmern und den Gemein- schaftsräumen inkl. des Pflegestützpunktes umgesetzt. 2020 11
Sonderpreis 2020 TeDia – Telediabetologische Diabetesbehandlung im Krankenhaus Ziele und Zielgruppe: Methode Ziel des Projekts ist die Verbesserung der Versor- Anhand eines zertifizierten Curriculums werden aus dem Pflegepersonal heraus Diabetesmana- gung von stationär behandelten Patientinnen und gerinnen und -manager weitergebildet. Dieses speziell geschulte Personal bildet die primären An- Patienten mit der Nebendiagnose Diabetes mel- sprechpersonen, sodass ein enger persönlicher Kontakt aufgebaut werden kann. Zur regelmäßigen litus. Das Projekt verfolgt einen digitalen Ansatz internen Qualitätsanalyse wurden diabetesrelevante Laborparameter zur Beurteilung und Dia- in der Versorgung von stationär aufgenommenen gnose definiert. Die elektronische Fallakte „TeDia“ ist mit dem Krankenhausinformationssystem Patientinnen und Patienten. Speziell ausgebildete synchronisiert. Diabetesmanagerinnen und -manager bilden, neben dem Einsatz einer Software für eine elektronische Ergebnisse Fallakte „TeDia“, den wesentlichen Bestandteil der Insgesamt wurden bereits mehr als 50.000 Personen im Projekt erreicht. Mit den strukturierten Versorgungskette. Sie stellen das Bindeglied zwi- Laborparametern können Patientinnen und Patienten mit der Nebendiagnose Diabetes mellitus schen den Patientinnen und Patienten, den Diabe- schneller erkannt werden. Die Nebendiagnose Diabetes kann bei der Behandlung der Hauptdiag- tologen des WDGZ, Stationsärztinnen und -ärzten, nose, z. B. bei der Wundversorgung, berücksichtigt werden und damit in den Behandlungsplan ein- dem Pflegepersonal und der hausärztlichen Versor- fließen. Durch die Diabetesmanagerinnen und -manager zusammen mit den Diabetologen konn- gung dar, sodass sie eine sektorenübergreifende te eine bessere sektorenübergreifende Kommunikation aller Beteiligten hergestellt werden. Nach Versorgung für die Patientinnen und Patienten Abschluss des Projekts wurde die Software „TeDia“ in den Kliniken als elektronische Fallakte mitgestalten und organisieren können. Durch das beibehalten. Projekt werden telemedizinische Anwendungen mit der persönlichen Beratung und Betreuung von Be- troffenen verknüpft. Projektträger: Westdeutsches Diabetes- und Gesundheitszentrum (WDGZ) Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD) Hohensandweg 37 40591 Düsseldorf 2020 12
Kurzinterview TeDia – Telediabetologische Diabetesbehandlung im Krankenhaus Welche Probleme traten typischerweise vor Be- Das Wissen zum Thema Diabetes mellitus hat in den letzten Jahren in Krankenhäusern deutlich ab- ginn des Projekts bei Patientinnen und Patienten genommen. Früher gab es in vielen Kliniken Diabetesstationen, auf denen Patienten mit Diabetes mit der Nebendiagnose Diabetes auf? neu eingestellt und geschult wurden. Diese Funktionen haben nun diabetologische Schwerpunkt- praxen übernommen. Patienten mit Diabetes sind häufig entsetzt, wie wenig Wissen zum Thema Di- abetes im Krankenhaus vorhanden ist. Komplikationen wie Infektionen oder Wundheilungsstörun- gen sind oft die Folge. Wie oft kommt es vor, dass Patientinnen und Wir entdecken bei ca. 100 Patientinnen und Patienten jedes Jahr einen unerkannten Diabetes. Die Patienten gar nicht wissen, dass Sie an Diabetes Diagnose empfinden viele Patientinnen und Patienten als Schock. Bei jedem stationären Patien- mellitus erkrankt sind, und wie gehen Sie damit ten messen wir den Blutzucker und bestimmen auch den Langzeitzucker, den sogenannten HbA1c, um? sodass wir immer wieder Patientinnen und Patienten entdecken, die an einem Diabetes erkrankt sind und davon überhaupt nichts wissen. Wir helfen den Patientinnen und Patienten, die Erkran- kung zu verstehen und versuchen erst einmal die Blutzuckerwerte medikamentös zu senken. Bei ei- nem Diabetes mellitus Typ-2 sind die Betroffenen oft übergewichtig und es besteht eine gute Chan- ce, die Erkrankung durch eine Lebensstil-Änderung zu besiegen. Durch die Einführung des TeDia Betreuungssystems im Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD) sind wir in der Lage, allen Fachabteilungen eine fachdiabetologische Mitbetreuung von Patientinnen und Patienten mit Diabe- tes mellitus zukommen zu lassen. Wie lange dauert die Ausbildung zum Diabetes- Die Ausbildung zur Diabetesmanagerin/zum Diabetesmanager findet im VKKD, aber auch im Rah- manager und was ist die Hauptmotivation des men der offiziellen Weiterbildungen der Deutschen Diabetesgesellschaft statt und dauert ein Jahr. teilnehmenden Pflegepersonals? Unsere Diabetesmanagerinnen/Diabetesmanager sind meist erfahrene Krankenschwestern/-pfle- ger, wir haben aber auch Diätassistentinnen/Diätassistenten und Ökotrophologinnen/Ökotropholo- gen im Team. Diese Tätigkeiten sind bei uns im VKKD sehr begehrt, da man als Diabetesmanagerin/ Diabetesmanager sehr selbstständig arbeiten kann. Das Projekt TeDia wurde im Oktober 2019 nach Da wir die Wirksamkeit des TeDia Betreuungssystems nachweisen konnten, wurde das Projekt nun neun erfolgreichen Jahren beendet. Wie wird die in die Routineversorgung des VKKD übernommen. Wir könnten sogar von Düsseldorf aus anderen telediabetologische Diabetesbehandlung jetzt Krankenhäusern die telemedizinische, fachdiabetologische Mitbetreuung anbieten. Ich darf Ihnen fortgeführt? verraten, dass allein die Veröffentlichungen im Rahmen des Gesundheitspreises zu einigen Anfra- gen von Krankenhäusern geführt haben. 2020 13
In die Landesinitiative Gesundes Land NRW aufgenommene Projekte. 2020 14
Gerontopsychiatrie in Bewegung Ziel: Ein multiprofessionelles Programm zur körperlichen Aktivierung von Verbesserung der Versorgung von älteren, psychisch erkrankten Menschen durch die sektorenübergrei- Älteren fende körperliche Aktivierung der Patientinnen und Das Projekt zielt auf die körperliche Aktivität der Patientinnen und Patienten in der voll- und teilsta- Patienten. tionären gerontopsychiatrischen Versorgung ab, die meist nicht sehr ausgeprägt ist. Da jedoch der Zielgruppe: Erhalt und die Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit von hoher Bedeutung sind, ist es Ältere Menschen wichtig, entsprechende Anreize zur selbstständigen körperlichen Aktivierung der Betroffenen zu schaffen. Genau an dieser Stelle setzt das Projekt an, in dem Interventionen zur körperlichen Akti- Projektträger: vierung erprobt werden, die die Versorgung älterer, psychisch erkrankter Patientinnen und Patien- LVK-Klink Köln – Abteilung für Gerontopsychiatrie ten fördern und die Krankheitsbewältigung unterstützen. und -psychotherapie Durch diese neuen, nicht-medikamentösen diagnostischen und therapeutischen Ansätze werden Kooperationspartner: unter Berücksichtigung des individuellen Leistungsniveaus bewegungsfördernde Interventionen in Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Bewe- den Alltag integriert und klinische Settings bewegungsförderlicher gestaltet. Hierzu wird sektoren- gungs- und Sportgerontologie übergreifend mit anderen Akteuren zusammengearbeitet. Dies führt zu einer verbesserten Lebens- qualität und Alltagsbewältigungsfähigkeit älterer Menschen mit seelischer Erkrankung. HDZ Delir-Management: ganzheitlicher Ansatz einer interprofessio- nellen Prävention Ziel: Ganzheitlicher Ansatz zur Delirprävention Das Projekt soll zur Prävention von postoperativen kognitiven Funktionsstörungen zur Förderung der Kognitive Funktionsstörungen, im Besonderen das Delir, gehören zu den häufigsten Komplikationen seelischen und körperlichen Gesundheit beitragen. bei älteren Patientinnen und Patienten in der stationären Versorgung. Zielgruppe: Nach einem gezielten Delirscreening werden nicht-pharmakologische Maßnahmen zur Präven- Seniorinnen und Senioren ab 60 Jahre sowie im tion und Therapie eingesetzt. Gezielte Interventionen verhindern das Auftreten von psychischen medizinischen Bereich tätiges Personal Belastungsreaktionen, und Patientinnen und Patienten erhalten individualisierte physiotherapeu- tische Angebote. Zu diesem Zweck wird das medizinische Personal geschult. Langfristig können Projektträger: posttraumatische psychische Belastungsstörungen, Hilfsbedürftigkeit/Pflegebedürftigkeit nach Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen dem stationären Krankenhausaufenthalt sowie kognitive und funktionelle Störungen nach großen Operationen/Interventionen reduziert oder vermieden werden. 2020 15
Der alte Mensch im Akutkrankenhaus Ziel: Delirprävention im Krankenhaus Durch ganzheitlich und strukturell angelegte Maß- nahmen sollen die Folgen eines Delirs gemindert Die Problematik des Delirs wird ganzheitlich und sektorenübergreifend durch abteilungsübergrei- werden. fende intensive Schulungen (auch schon in der Ausbildung von Pflegepersonal) sowie die Einbin- dung und Aufklärung von Angehörigen und Patientinnen und Patienten bearbeitet. Dazu tragen Zielgruppe: krankenhausübergreifende (Information an Hausärztinnen und Hausärzte und Folgeeinrichtungen) Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahre im Kranken- und in unserem Hause verbindlich geregelte Standards bei (Interdisziplinäre Absprachen, OP-Pla- haus nung, Handlungsvorgaben u. a.). Abläufe, Methoden und Therapien im Krankenhaus werden strate- Projektträger: gisch auf die Delirprävention ausgerichtet und entsprechende Zielparameter regelmäßig (Anzahl St. Franziskus-Hospital Köln der Delirien und Liegezeiten) ausgewertet. Wir werden damit einen deutlichen Anstieg der Versor- gungsqualität erreichen und Folgekosten und Komplikationen über das Krankenhaus hinaus redu- zieren können. Delirprävention und Optimierung der Versorgung von Menschen mit Demenz im Krankenhaus Ziel: Interdisziplinäres Medikations- und Delirmanagement Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Ein spezialisiertes Team aus entsprechend qualifizierten und weitergebildeten pflegerischen und Demenz und drohendem oder bereits eingetrete- ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde zur optimierten und engmaschigen Beglei- nem Delir im Krankenhaus tung und Versorgung von Menschen mit Demenz und Delir gebildet und Angehörige einbezogen. Zielgruppe: Strukturen und Abläufe im Krankenhaus wurden daraufhin angepasst. Darüber hinaus wurden Seniorinnen und Senioren ab 60 Jahre sowie im me- eine sektorenübergreifende Kooperation mit Haushalts- und Unterstützungsdiensten, Demenzca- dizinischen Bereich tätiges Personal fés, Pflegeberatungen, Pflegeheimen, ambulanten Pflegediensten sowie Seniorenvertretungen des Projektträger: Stadtbezirks zur Unterstützung auch nach dem Krankenhausaufenthalt etabliert. Vinzenz Hospital Köln 2020 16
Delirpräventionsprogramm help + Ziel: Senkung der Delirinzidenz bei älteren Patientinnen und Patienten im Identifikation von Risikofaktoren und frühzeitiges Erkennen eines Delirs mit entsprechender Beglei- Krankenhaus tung. Das Projekt befasst sich mit den vielfältigen Ursachen der Delirentstehung bei älteren Patientin- Zielgruppe: nen und Patienten in einem Akutkrankenhaus. Im Vordergrund steht dabei die bedarfs- und bedürf- Vulnerable Menschen ab 70 Jahren nisgerechte Versorgung vulnerabler älterer Menschen im Krankenhaus sowie die Verbesserung der Versorgungsqualität. Projektträger: Evangelisches Klinikum Bethel gGmbH von Bodel- Im Rahmen des Delirpräventionsprogramms werden Risikofaktoren und kognitive Einschränkungen schwinghsche Stiftungen Bethel identifiziert, um Patientinnen und Patienten im Krankenhaus mit präventiven Maßnahmen frühzei- tig optimal begleiten zu können. Es kommen unterschiedliche Interventionsmöglichkeiten wie bei- Kooperationspartner: spielsweise die Unterstützung von Orientierung und die Aktivierung zum Erhalt bzw. Förderung der Freiwilligenagentur Bethel kognitiven Fähigkeiten, Mahlzeitenbegleitung zur Förderung der Flüssigkeits- und Nahrungsaufnah- me und Mobilisation zum Erhalt der motorischen Fähigkeiten zum Einsatz. Das Projekt hat nach- weislich zu einer Senkung der Delirinzidenz geführt. Demenzsensibles Krankenhaus Ziel: Menschen mit Demenz im Krankenhaus besser versorgen Verbesserung der Versorgung und Behandlung demenzerkrankter Menschen im Krankenhaus Das Projekt „Demenzsensibles Krankenhaus“ befasst sich mit den Herausforderungen im Umgang mit kognitiv eingeschränkten Patientinnen und Patienten im Krankenhaus. Zielgruppe: Menschen mit Demenz bzw. kognitiver Einschrän- Es dient der Verbesserung der Versorgung und Behandlung dieser Patientengruppen und trägt dazu kung bei, auch die seelische Gesundheit der Betroffenen zu verbessern. Durch die Qualifizierung aller am Betreuungsprozess beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgt eine Sensibilisierung für Projektträger: den Umgang mit kognitiv eingeschränkten Menschen, was zu einer hohen Behandlungs- und Ver- Florence-Nightingale-Krankenhaus Düsseldorf sorgungsqualität somatischer Erkrankungen führt. Dabei werden die kognitiven Beeinträchtigungen der Patientinnen und Patienten besonders berücksichtigt. Besonders hervorzuheben ist die aufwendige Umsetzung segregativer Einheiten und die Verzah- nung mit der Notaufnahme. Insgesamt können durch das Projekt kognitiv eingeschränkte Patien- tinnen und Patienten frühzeitig erkannt und somit der Behandlungserfolg durch Minderung von Komplikationen sowie durch die Reduzierung von Belastungen für die Patientinnen und Patienten verbessert werden. 2020 17
Nachtcafé im Klinikum Gütersloh Ziel: Nächtliche Betreuung von demenziell Erkrankten im Krankenhaus Der Tag-Nacht-Rhythmus und die Zufriedenheit de- menziell Erkrankter werden gefördert, freiheitsent- Häufig sind es gerade Patientinnen und Patienten mit Demenzerkrankungen, die unter einer Ver- ziehende Maßnahmen begrenzt, die Pflegekräfte in schiebung oder gar Umkehrung des Schlaf-Wach-Rhythmus leiden. Als pflegerisches Mittel der der Betreuung unterstützt. Wahl bei Schlaflosigkeit gilt die Aktivierung der Betroffenen am Tage. Zielgruppe: Das Nachtcafé ist ein zusätzliches Betreuungsangebot (täglich von 17.30-22.00 Uhr) für Patientin- Menschen mit Demenz im Krankenhaus nen und Patienten mit Demenzerkrankungen in den Abend- und Nachtstunden. Im Rahmen des Ca- Projektträger: fés findet eine angeleitete Aktivierung und Beschäftigung statt, die sich an alltäglichen Handlungen Klinikum Gütersloh gGmbH orientiert. Die Angebote werden individuell auf die Nutzerinnen und Nutzer abgestimmt (Einzel- als auch Gruppenkonstellationen). Bei Bedarf kann grundsätzlich jede Station telefonisch diesen Ser- Kooperationspartner: vice anfordern. So sind die Patientinnen und Patienten nachts weniger unruhig, schlafen besser und Bürgerstiftung Gütersloh benötigen weniger Medikation. Erich und Katharina Zinkann Stiftung Ehrenamtliche Schlaganfall-Helfer Ziel: Hilfe für Schlaganfall-Betroffene und deren Angehörige Schulung Ehrenamtlicher zum Schlaganfall-Helfer Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben sowie deren Angehörige werden durch sog. Schlag- Zielgruppe: anfall-Helfer im Alltag unterstützt. Die ehrenamtlichen Schlaganfall-Helfer zeigen Hilfen für den All- Interessierte ehrenamtliche Helferinnen und Helfer tag auf und unterstützen die Betroffenen psychosozial. Außerdem beraten die Helferinnen und Projektträger: Helfer, geben relevante Informationen weiter über beispielsweise Sozialleistungen oder auch Hilfs- Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe mittel, vermitteln in Selbsthilfegruppen und unterstützen bei Behördengängen. Auch geben sie den Kooperationspartner: Betroffenen und deren Angehörigen Zuspruch und ermutigen diese. Wohlfahrtsverbände Die Schlaganfall-Helfer werden auf diese Tätigkeiten mit einer umfassenden Aus- und Weiterbildung NGOs vorbereitet und im weiteren Verlauf auch begleitet. Die Qualifizierungen umfassen dabei sowohl me- Klinken dizinische Aspekte als auch Informationen über Therapieformen und Rehabilitationsmaßnahmen. Freiwilligenagenturen Darüber hinaus werden die Schlaganfall-Helfer auch in der Gesprächsführung mit Betroffenen ge- Kommunale Einrichtungen schult und Grundlagen des Sozialrechts vermittelt. 2020 18
Aktives Altern in der Seniorenfreundlichen Gemeinde in der Euregio Ziel: Maas-Rhein (EMR), Fokus Seelische Gesundheit (euPrevent-SFC- Seniorenfreundliche Umgestaltung von über drei- ßig Gemeinden in den Niederlanden, Belgien und Projekt) Deutschland Eine euregionale Vorgehensweise zum Thema „Daseinsvorsorge“ Zielgruppe: Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf der psychischen Gesundheit von Menschen mit Altersde- Fachpersonal im pädagogischen und medizinischen pression. Dazu sollen seniorenfreundliche Gemeinden geschaffen werden, in denen eine gute Ver- Sektor, Ältere Menschen und deren Angehörige sorgung und Pflege gegeben sind. Seniorinnen und Senioren kann dort ein normales soziales Leben Projektträger: ermöglicht werden. Kreisgesundheitsamt Heinsberg und diverse inter- Gemeinden erhalten dazu ein Angebot, das auf die lokalen Bedürfnisse zugeschnitten wird und sich nationale Träger in die folgenden vier Stufen gliedert: Bedarfsanalyse in den teilnehmenden Gemeinden, Auswahl Kooperationspartner: von konkreten Aktivitäten aus dem sog. „Aktivitätenbuffet“ durch die teilnehmenden Gemeinden, Demenz Servicezentrum Region Aachen/Eifel Durchführung der Aktivitäten sowie Erstellung eines Nachhaltigkeitsplans. Konfetti im Kopf Das Projekt verdeutlicht, dass eine euregionale Vorgehensweise sehr gut geeignet ist, mit den Er- fahrungen der euregionalen Nachbarn, den Gemeinden für die wichtigen Aufgaben der Daseinsvor- sorge für die älter werdende Bevölkerung Instrumente zur Verfügung zu stellen, die diese auf ihre konkreten Bedürfnisse und Zielsetzungen zuschneiden können. 2020 19
Zielgruppen-, gremien- und anbieterübergreifende Zusammenarbeit Ziel: zum Thema „Sucht und Alter“ Ziel des Projekts ist die Verbesserung der Versorgung und Behandlung von suchterkrankten älteren Erwach- Vernetzung und Austausch zum Thema „Sucht“ vor Ort fördern senen durch eine Vernetzung von Alten- und Suchthil- Im Rahmen des Projekts sollen Alten- und Suchthilfe im Kreis Steinfurt miteinander vernetzt wer- fe. den, um die Versorgungssituation von suchtkranken älteren Menschen zu verbessern. Dafür soll die Zielgruppe: integrierte Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen weiterentwickelt werden mit dem Ziel, Fachkräfte der Sucht- und Altenhilfe, der Selbsthilfe die Kommunikation und Kooperation sektorenübergreifend zu verbessern. Hierzu wurde zum Pro- und weitere Akteure, die als Multiplikatoren Kontakt jektbeginn eine Fachtagung organisiert und im Anschluss wurden sektorale Kooperationstreffen zu Suchtkranken haben durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass keine flächendeckende Angebotsstruktur für die Ziel- gruppe vorhanden ist. Projektträger: Kreis Steinfurt Dementsprechend wurden im Rahmen des Projekts die Empfehlungen entwickelt, dass ein ver- mehrter Ausbau ambulanter tagesstrukturierender Angebote wichtig sei und die aufsuchende Ar- Kooperationspartner: beit sowie niedrigschwellige Angebote ausgebaut werden sollten. Mitglieder der Kommunalen Gesundheits- und Pfle- gekonferenz Gemeindepsychiatrischen Verbundes im Kreis Steinfurt Vertretung der Selbsthilfe (Kreuzbund) Leistungserbringer der Alten- und Suchthilfe 2020 20
„Zu Hause leben – auch mit Demenz“ AOK-Musterwohnung Demenz Ziel: Lebensweltorientiertes Beratungs- und Schulungsangebot Hilfestellungen zur demenzfreundlichen Wohnraum- gestaltung Die AOK-Musterwohnung Demenz richtet sich vordergründig an pflegende Angehörige von Men- schen mit Demenz und an der Pflege Interessierte. Sie stellt ein niedrigschwelliges Schulungsan- Zielgruppe: gebot zur demenzfreundlicheren Gestaltung des individuellen Wohnumfeldes dar. Im Mittelpunkt Menschen mit Demenz stehen dabei ein hohes Wohlbefinden der Betroffenen, das Thema Sicherheit sowie eine gute Ori- Projektträger: entierung im häuslichen Wohnraum. Schwerpunkte der Schulung sind der kommunikative Umgang AOK Servicestelle Demenz (AOK Rheinland/Ham- mit demenziell veränderten Menschen sowie die kostengünstige und praxisnahe Anpassung der ei- burg) genen Häuslichkeit. Informationen zu technischen Unterstützungssystemen runden das Angebot ab. Darüber hinaus erhalten Besucherinnen und Besucher durch Rollenspiele und Alterssimulationen die Möglichkeit eines Perspektivwechsels. Wesentliche Probleme in der Bewältigung des Alltags können so aus Sicht der Betroffenen wahrgenommen werden. Seit September 2019 gibt es dieses besondere Schulungsangebot auch in mobiler Form. Alle we- sentlichen Merkmale finden sich auf detailgetreuen Fotoleinwänden wieder und werden bedarfsori- entiert in Szene gesetzt. Ziel: Unvergessen – Aktivierung durch Märchen Mit aktivierenden Märchenstunden soll eine nach- Mit Märchenstunden soziale Teilhabe und Biografiearbeit ermöglichen haltige Stärkung psychosozialer Ressourcen und der psychosozialen Gesundheit von demenzerkrank- Im Rahmen des Projekts werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer Pflegeeinrichtung darin be- ten Pflegeheim-Bewohnerinnen und Bewohnern fähigt, den Bewohnerinnen und Bewohner Märchen aktivierend vorzutragen. Dazu wird eine drei- erreicht und Teilhabe ermöglicht werden. tägige Multiplikatorenschulung von einer professionellen Märchenerzählerin bzw. Märchenerzäh- Zielgruppe: ler durchgeführt, in der die Methodik des aktivierenden Erzählens vermittelt wird. Im Anschluss sind Demenziell erkrankte Personen die Teilnehmenden befähigt, Aktivierungs- und Biografiearbeit mit den Bewohnerinnen und Bewoh- nern durchzuführen. Projektträger: Team Gesundheit – Gesellschaft für Gesundheits- Die Maßnahme sorgt für Abwechslung im Alltag der Bewohnerinnen und Bewohnern und leistet ei- management mbH in Essen nen Beitrag zur sozialen Teilhabe. Im Laufe des Projekts konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass eine Verbesserung des emotionalen Wohlbefindens der Betroffenen erreicht werden Kooperationspartner: konnte. Gerade bei demenziell erkrankten Personen kann das Märchenerzählen dazu führen, dass Erzähltheater Osnabrück es zur Aktivierung des Langzeitgedächtnisses kommt. 2020 21
Telefonischer Besuchsdienst Ziel: Wir reden miteinander Ältere Menschen werden wöchentlich von einer festen Telefonpartnerin/einem festen Telefon- Der telefonische Besuchsdienst ermöglicht isoliert oder von Isolation bedrohten Menschen in Le- partner angerufen. verkusen soziale Teilhabe durch regelmäßige Telefonate mit festen, ehrenamtlichen Telefonpartne- rinnen und Telefonpartnern. Drei Stadtteilkoordinatorinnen sorgen dabei dafür, dass die rund 70 Eh- Zielgruppe: renamtlichen mit den älteren Menschen (telefonisch) zusammen kommen. Dabei wird auch dafür Ältere Menschen, die isoliert leben und klassische Sorge getragen, dass die jeweiligen Konstellationen gut zueinander passen. Seniorenangebote in ihrer Umgebung aus verschie- densten Gründen nicht mehr wahrnehmen können Durch die wöchentlichen Telefonate wird Vertrauen zwischen den Gesprächspartnerinnen und Ge- Projektträger: sprächspartnern aufgebaut und eine Verbesserung der Lebensqualität erzielt. Das Angebot unter- Diakonisches Werk des Kirchenkreises Leverkusen stützt auch in Krisensituationen und leistet einen wichtigen Beitrag gegen Vereinsamung. Darüber hinaus wird bei Bedarf an weiterführende Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten vermittelt. Kooperationspartner: Wöchentlich werden ca. 85 Personen kontaktiert. Insbesondere in Zeit der Corona-Pandemie leistet Stadt Leverkusen das Angebot einen besonderen Beitrag, die seelische Gesundheit von älteren Menschen zu erhalten. (Vor-) Lesetreff für ältere Menschen in leichter und einfacher Sprache Ziel: Förderung der Lesefreude und Lesekompetenz im Alter Förderung der Lesefreude und -kompetenz von älte- Im Rahmen des Projekts werden die Lesekompetenz und die Lesefreude von älteren Menschen ab ren Menschen 50 gefördert. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf, Zielgruppe: Menschen mit chronisch psychischen Beeinträchtigungen und Menschen mit Lernschwierigkeiten. Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf, Men- Die (Vor-)Lesetreffs werden von der Leitstelle „Älter werden in Ahlen“ organisiert und finden in ge- schen mit chronisch psychischen Beeinträchtigun- mütlichem Rahmen bei Kaffee und Kuchen einmal monatlich statt. Außerdem werden auch Eh- gen und Menschen mit Lernschwierigkeiten renamtliche eingebunden. Während der Treffen lesen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Projektträger: passagenweise Texte in leichter Sprache vor. Dabei suchen die älteren Menschen gemeinsam die Leitstelle „Älter werden in Ahlen“ der Stadt Ahlen Leseinhalte aus, die teilweise selbst verfasst sind. Das Angebot sorgt für Abwechslung im Alltag und als Teil des SINN-Netzwerks (Senioren In Neuen trägt zur seelischen Gesundheit dieser Personengruppe bei. Netzwerken) Kooperationspartner: Wohnheim St. Vinzenz am Stadtpark in Ahlen 2020 22
MobiAssist – Mobilisierungs-Assistent für Patienten mit Demenz Ziel: und deren Angehörige Übergeordnetes Ziel war die Entwicklung eines in- teraktiven Trainingssystems zur Unterstützung von Mobilisierung von Menschen mit Demenz an Demenz erkrankten Personen. Im Mittelpunkt Bei MobiAssist handelt es sich um ein Konzept der Mensch-Technik-Interaktion für Patientinnen standen Erhalt und Verbesserung der physischen und Patienten mit Demenz, das bei den Betroffenen zu Hause installiert werden kann. Basierend auf und psychischen Leistungsfähigkeit sowie die Stär- den Ergebnissen einer Bedarfsermittlung beinhaltet MobiAssist ein umfangreiches Bewegungspro- kung der sozialen Teilhabe von Menschen mit De- gramm, mit Übungen zur Verbesserung der Kraft, Koordination, Kognition, Emotion und Interakti- menz und die Entlastung pflegender Angehöriger. on, die für die selbstständige Durchführung von Alltagsaktivitäten notwendig sind. Der Aufbau des Zielgruppe: Schwierigkeitsgrades wurde an das individuelle Leistungsvermögen und die Tagesform der Teilneh- An Demenz erkrankte Personen und deren Angehö- menden angepasst. Neben einer Eingewöhnungsphase wurden Tests zur Erfassung der körperli- rige chen Leistungsfähigkeit durchgeführt. Projektträger: Daneben wurde ein Schulungsprogramm entwickelt, das umfangreiches Informationsmaterial zur Diakonie Südwestfalen, Institut für Bewegungs- und Erkrankung, Pflege und Kontaktadressen enthält. Sportgerontologie an der Sporthochschule Köln, Im Rahmen des Projekts entstanden Lösungen, die individuell auf das jeweilige ambulante Pflege- Universität Siegen, Charité Berlin, Kaasa solution setting und die tatsächlichen Aktivitäten des täglichen Lebens der Erkrankten angepasst werden GmbH, C&S Computer und Software GmbH konnten. Kooperationspartner: BAGSO Service GmbH 2020 23
H3-Training für Menschen mit Demenz Ziel: Training gegen Einsamkeit und soziale Isolation Förderung der kognitiven Fähigkeiten auch bei Demenz H3 steht für die drei H des ganzheitlichen Lernens: Herz, Hand und Hirn. Das Herz steht für die po- sitiven Emotionen, die mit dem Lernen verknüpft werden. Die Hand für die soziale Interaktion mit Zielgruppe: dem Umfeld und das Hirn für das Hirnleistungstraining. Die Projektumsetzung erfolgt in einem in- Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen terdisziplinär besetzten großen Netzwerk unter Einbezug digitaler Medien. Experten und Expertin- Projektträger: nen sind für die Erstellung von Trainingsplänen verantwortlich und sorgen für die Qualitätssiche- Initiative Internet und Bildung e. V. rung, damit die H3-Trainerinnen und Trainer (insbesondere Angehörige) das Training auf speziellen Geräten, die die Mensch-Technik-Interaktion aufzeichnen und auswerten, ordnungsgemäß umset- zen. Im Idealfall können auf diese Weise klinische Maßnahmen oder Aufenthalte verhindert oder re- duziert werden. Gelassen – nicht alleine lassen Ziel: Alltagsnahe Lösungsansätze für belastende Pflegesituationen Fokussierung auf Belastungen und Belastungs- grenzen von pflegenden Angehörigen, die durch die In dem Projekt wurde partizipativ mit pflegenden Angehörigen demenziell erkrankter Personen Pflege von Demenzpatienten im häuslichen Kontext eine selbstlernende Online-Toolbox erarbeitet. Durch diesen Ansatz konnten nicht nur Methoden entstehen können. zur Selbsteinschätzung der eigenen Anspannung, sondern insbesondere auch eine Vielzahl von Lö- sungsstrategien für belastende Pflegesituationen bereitgestellt werden. Zielgruppe: Pflegende Angehörige von demenziell erkrankten Durch die umfassende Zusammenarbeit mit pflegenden Angehörigen und deren Belastungssitua- Personen tionen trägt das Projekt mit alltagsnahen Lösungen zur Förderung der seelischen Gesundheit der Zielgruppe bei. Alle Ergebnisse der anwendbaren, alltagstauglichen und authentischen Anwen- Projektträger: dungsmöglichkeiten, die Hilfe zur Selbsthilfe leisten sollen, werden außerdem auf einer Online- Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW Plattform für die Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Die Online-Plattform kann zusätzlich als In- e. V. formations- und Austauschmöglichkeit für die Zielgruppe genutzt werden. Kooperationspartner: Bergische Universität Wuppertal 2020 24
Dialog trifft Digital ganz Lokal Ziel: Gesundheitsfördernde Organisation im Quartier Die digitale Medien- und Gesundheitskompetenz von älteren Menschen nachhaltig verbessern und Das Projekt „Dialog trifft Digital ganz Lokal“ bezieht sich mit der Kombination digitaler Medien- und gesundheitsfördern Synergien erzeugen. Gesundheitskompetenz auf die Optimierung der Gesundheitsförderung älterer Menschen, sodass die Häufigkeit für Erkrankungen, aufgrund von fehlendem Gesundheitswissen oder Schwierigkeiten Zielgruppe: des Selbstmanagements, durch digitale und analoge Kompetenzen reduziert wird. Ältere und chronisch kranke Menschen Grundlage ist eine partizipativ entwickelte digitale Bürgerplattform inklusive Kommunikations-App, Projektträger: die den Austausch und die Vernetzung der Bürgerinnen und Bürger fördert und digitale Hemm- AWO-Stratehaus e.V. schwellen abbaut. Durch den Aufbau von Beziehungsnetzwerken sowie einer gesundheitskompe- Kooperationspartner: tenten Organisation vor Ort, werden Lernorte ermöglicht und Beeinträchtigungen der Lebensquali- Stadtteilverein LiLi e.V. Leben in Lipperreihe tät entgegengewirkt. Dies geschieht ganzheitlich entlang aller mobilisierbaren Ressourcen: das gilt Kreis Lippe für die Vertrautheit, die Intensität des Kontaktes mit der Zielgruppe, die Verfügbarmachung von ge- Stadt Oerlinghausen sundheitsfördernden Sozialkapital sowie den Umfang an Partizipationschancen. InnoLab Universität Bielefeld 2020 25
Open Sunday – Bewegung, Spiel und Sport für alle Kinder! Ziel: Öffnung von Schulhöfen und Sporthallen zur Bewegungsförderung Das Vorhaben zielt darauf ab, an Sonntagen durch die Öffnung von Schulhöfen und Sporthallen ein An Sonntagen werden an Schulen auf den Schulhöfen sowie in Sporthallen Sport- und Bewegungs- vielfältiges Sport- und Bewegungsangebot bereitzu- angebote für Kinder der ersten bis sechsten Klasse geschaffen. Begleitet von erwachsenen Pädago- stellen. ginnen und Pädagogen, Studierenden und jugendlichen Coaches zeichnen sich die Angebote durch eine breite Vielfalt an Spielen und Sportarten aus. Neben gemeinschaftlichen Spielen können die Zielgruppe: Kinder und Jugendlichen auch an frei wählbaren Stationen verschiedene Sportarten ausprobieren. Das Angebot richtet sich besonders an Kinder im Grundschulalter (6-10 Jahre) sowie Jugendliche (15- Die Dauer der Open Sundays beträgt drei Stunden, in denen sich die Kinder und Jugendlichen in- 18 Jahre), ebenso sollen gezielt sozial benachteiligte tensiv bewegen und viel Neues erleben können, von dem sie am nächsten Tag in der Schule oft ger- Gruppen angesprochen werden ne berichten. Dadurch leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag für die Ausgeglichenheit und das soziale Miteinander der Kinder und Jugendlichen. Projektträger: Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften Die Open Sundays finden gezielt in Wohnortnähe sowie in einer für die Kinder und Jugendlichen ver- der Universität Duisburg-Essen & Integration durch trauten Umgebung (Schule) statt. Sport und Bildung e. V. (ISBW & IdSuB e. V.) Kooperationspartner: Diverse Schulen Institut für Stadtteilentwicklung, Sozialraumorien- tierte Arbeit und Beratung RAG Stiftung Anneliese Brost Stiftung LSB NRW Stadt Essen Stadt Duisburg DJK Franz Sales Haus e. V. 2020 26
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