2021 Geschäftsbericht - Eine Spur persönlicher - Family Office der Frankfurter ...

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2021 Geschäftsbericht - Eine Spur persönlicher - Family Office der Frankfurter ...
2021
Geschäftsbericht

                   Eine Spur persönlicher
2021 Geschäftsbericht - Eine Spur persönlicher - Family Office der Frankfurter ...
Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe
    Wesentliche Kennzahlen
    Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe                      31.12.2021       Vorjahr   Veränderung   Abweichung
    Wesentliche Kennzahlen in TCHF                                                                           in %

    Ausgewählte Bilanzpositionen
    Forderungen gegenüber Kunden                              230’229       203’292        26’937       13.3 %
    Hypothekarforderungen                                      93’180        98’430       – 5’250       – 5.3 %
    Wertschriftenbestand                                      360’675      333’245        27’430           8.2 %
    Kundenguthaben                                          1’136’415       941’461       194’954        20.7 %
    Ausgewiesene Eigenmittel nach
    Gewinnverwendung                                          120’197       112’350         7’847          7.0 %
    Bilanzsumme                                              1’607’403     1’383’307      224’096        16.2 %

    Ausgewählte Erfolgsrechnungspositionen
    Netto-Erfolg Zinsengeschäft                                  5’123        5’756         – 633      – 11.0 %
    Erfolg aus dem Kommissions- und
    Dienstleistungsgeschäft                                    80’007        53’332        26’675        50.0 %
    Erfolg aus dem Handelsgeschäft
    und der Fair-Value-Option                                    8’955        7’123         1’832        25.7 %
    Übriger ordentlicher Erfolg                                    910        3’383       – 2’473      – 73.1 %
    Betriebsertrag                                             94’995        69’594       25’401        36.5 %
    Geschäftsaufwand                                          – 76’706      – 65’331     – 11’375        17.4 %
    Bruttogewinn                                               18’289         4’263       14’026      >300.0 %

    Betreutes Kundenvermögen                                17’099’803    13’660’834    3’438’969        25.2 %
    Provisionsnutzen für die S-Finanzgruppe                    38’071        23’321        14’750        63.2 %
    Mitarbeiteranzahl                                              303          269            34        12.6 %

    Ausgewählte Erfolgsrechnungspositionen in TEUR
    Durchschnittskurs EUR / CHF                                1.0799        1.0720        0.0079          0.7 %
    Netto-Erfolg Zinsengeschäft                                  4’744        5’369         – 625      – 11.6 %
    Erfolg aus dem Kommissions- und
    Dienstleistungsgeschäft                                    74’087        49’749        24’338        48.9 %
    Erfolg aus dem Handelsgeschäft
    und der Fair-Value-Option                                    8’292        6’644         1’648        24.8 %
    Übriger ordentlicher Erfolg                                    843        3’156       – 2’313      – 73.3 %
    Betriebsertrag                                             87’966        64’918       23’048        35.5 %
    Geschäftsaufwand                                          – 71’030      – 60’942     – 10’088        16.6 %
    Bruttogewinn                                               16’936         3’976       12’960      >300.0 %
    Stichtagskurs EUR / CHF                                    1.0331        1.0802      – 0.0471       – 4.4 %
    Betreutes Kundenvermögen in TEUR                        16’551’934    12’646’578    3’905’356        30.9 %
    Provisionsnutzen für die S-Finanzgruppe in TEUR
    (Durchschnittskurs EUR/CHF)                                35’254        21’755        13’499        62.1 %

    Substanzielle Transaktionen innerhalb der Gruppe wurden eliminiert.
    Gliederung gemäss Rechnungslegungsverordnung-FINMA, RelV-FINMA sowie Rundschreiben 2020/1 Rechnungs-
    legung – Banken.
    Diese Kennzahlen wurden nicht durch die Revisionsstelle überprüft.

2      Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021
2021 Geschäftsbericht - Eine Spur persönlicher - Family Office der Frankfurter ...
Inhalt

Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe    4

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021     8

Wesentliche Kennzahlen                    20

Bilanz                                    21

Erfolgsrechnung                           23

Gewinnverwendung                          24

Eigenkapitalnachweis                      25

Anhang der Jahresrechnung 2021            26

Informationen zur Bilanz                  30

Informationen zu Ausserbilanzgeschäften   43

Informationen zur Erfolgsrechnung         45

Risikomanagement                          48

Bericht der Revisionsstelle               53

Bankorgane                                54

Patronatserklärung                        62

                                               Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021   3
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Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe

                              Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe

                              Sehr geehrte Damen und Herren

                              Das abgelaufene Geschäftsjahr stand leider erneut – und deutlich stärker als noch zu Jah-
                              resbeginn erhofft – im Zeichen der Covid-19-Pandemie. Wenngleich die nunmehr verfüg-
                              baren Impfstoffe die Ausgangslage deutlich verbessert haben, war eine uneingeschränkte
                              Rückkehr zur gesellschaftlichen Normalität noch nicht möglich. Die andauernde Pandemie
                              belastet auch die wirtschaftliche Entwicklung: Neue, hochansteckende Virusvarianten
                              verzögern die Erholung, hinzu kommen Engpässe in den globalen Lieferketten. Durch
                              diese weiterhin unruhigen Fahrwasser konnte unser Portfoliomanagement für die Kundin-
                              nen und Kunden 2021 ausgesprochen erfolgreich navigieren, indem es an der bewährten
                              Anlagephilosophie mit Fokus auf finanzstarken Qualitätstiteln festhielt. Insbesondere im
                              Aktienbereich übertrafen die Vermögensverwaltungsstrategien regelmässig ihre Bench-
                              mark und erzielten starke Wertzuwächse. Trotz der Kontakt- und Reisebeschränkungen
                              konnten wir in unserem Kerngeschäft Wealth Management die Erwartungen unserer
                              Kundinnen und Kunden an eine persönliche Betreuung – teils physisch, teils digital – zur
                              vollen Zufriedenheit erfüllen. Unser Leistungsversprechen «Stabilität für Ihr Vermögen»
                              konnten wir also auch in diesem Jahr einlösen.

                              Geschäftsentwicklung und Verankerung innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe

                              Das Geschäft der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe hat sich im Jahr 2021 erneut ausge-
                              sprochen erfolgreich entwickelt. Insgesamt betreute die Gruppe per Bilanzstichtag Kunden-
                              gelder im Umfang von CHF 17.1 Mrd., was einem Zuwachs von CHF 3.4 Mrd. gegenüber dem
                              Vorjahr entspricht. Betrachtet man zusätzlich den Anstieg der Provisionserträge vor Vergütung
                              an Sparkassen bzw. inklusive Direkterträge der Sparkassen auf CHF 127.3 Mio. im Teil-
                              konzern – 51.5 % mehr als noch 2020 –, zeigt sich erneut eine aussergewöhnlich hohe Wachs-
                              tumsdynamik.

                              Basis dieses Erfolgs ist und bleibt die Positionierung als Privatbank der Sparkassen-Finanz-
                              gruppe. Das gesamte Dienstleistungsangebot der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe, von
                              der Vermögensverwaltung und Anlageberatung über die Begleitung bei M&A-Transaktionen
                              bis hin zum Family Office, ist auf einen Mehrwert für die Sparkassen ausgerichtet, indem es
                              das Leistungsspektrum der Institute vor Ort gezielt ergänzt. Die Frankfurter Bankgesellschaft
                              Gruppe agiert am deutschen Markt ausschliesslich nach Einbindung durch die Verbundspar-
                              kassen vor Ort. 13 weitere Sparkassen haben im abgelaufenen Jahr Kooperationsvereinbarun-
                              gen abgeschlossen. Insgesamt arbeitet die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe nunmehr mit
                              über 287 Instituten zusammen, was fusionsbereinigt einer Quote von 77.6 % entspricht. Im
                              Jahr 2021 entstand aus den Kooperationen für die Sparkassen ein Nutzen von CHF 38.1 Mio.
                              (CHF 14.8 Mio. mehr als 2020).

                              Neben dem Kerngeschäft, der individuellen Vermögensverwaltung, trug auch die «Vermögens-
                              verwaltung für Sparkassen» (VVS) erneut signifikant zum starken Geschäftsergebnis bei.
                              Zehn zusätzliche Institute haben sich allein 2021 für die Einführung von VVS entschieden; die
                              Gesamtzahl stieg damit auf rund 60. Nachdem das VVS-Anlagevolumen im Jahr 2020 erstmals
                              die Grenze von EUR 1 Mrd. überschritten hatte, beschleunigte sich das Wachstumstempo aber-
                              mals: Bereits im August 2021 und damit binnen nur eines Jahres wurde die zweite Milliarde
                              erreicht.

    4       Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021
Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe

Erneut Spitzenergebnisse in unabhängigen Markttests

Eine erneute Bestätigung für ihre Beratungs- und Investmentqualität erhielt die Frankfurter
Bankgesellschaft im «Elite Report 2022»: Dort wurde sie von der Expertenjury zum inzwi-
schen vierten Mal auf Herz und Nieren geprüft und bekam zum vierten Mal in Folge das
Prädikat «summa cum laude». Insgesamt wurden diesmal 362 Vermögensverwalter geprüft –
die Frankfurter Bankgesellschaft zählt mit der höchsten im Test erreichten Punktzahl zu
den Top Ten. Auch das Family Office der Frankfurter Bankgesellschaft wurde von der «Elite
Report»-Redaktion wieder als ausgezeichneter Anbieter hervorgehoben. Als einem von nur
zwei Vermögensverwaltern gelang es uns, bei beiden unabhängigen Branchentestern unter
den zehn Besten zu landen: In der Ewigen Bestenliste der Fuchs | Richter Prüfinstanz konnte
sich die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG auf Platz 9 verbessern.

Stetiges Wachstum

Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe blickt im elften Jahr nach ihrer Neupositionierung
auf ein Geschäftsjahr zurück, das vor allem von organischem Wachstum geprägt war. Trotz
weiterhin erschwerter Umstände durch zeitweise Kontakt- und Reisebeschränkungen
erreichte die Nettoakquisitionsleistung im Wealth Management einen neuen Rekordwert. Das
Family Office, unsere auf strategische Beratung für Hochvermögende spezialisierte Tochter-
gesellschaft, baute insbesondere den Bereich Immobilientransaktionsberatung deutlich aus.
Durch die Mehrheitsbeteiligung an der IMAP M&A Consultants AG hatte die Frankfurter
Bankgesellschaft Gruppe ihr Leistungsspektrum für mittelständische Unternehmerfamilien
Anfang 2020 erweitert. 2021 konnte IMAP zahlreiche Transaktionen, insbesondere im Bereich
der Unternehmens(teil)verkäufe, für mittelständische Unternehmenskunden der Sparkassen
erfolgreich begleiten.

In Deutschland haben wir unser regionales Beratungsangebot erweitert: Durch eine Koopera-
tion mit der SaarLB im Private Banking haben vermögende Privatpersonen, Unternehmerin-
nen und Unternehmer im Saarland nun kurze Wege zum gesamten Leistungsspektrum der
Frankfurter Bankgesellschaft. Mit einem Büro im Herzen der Saarbrücker Innenstadt ist ein
Wealth-Management-Team seit April 2021 für die Kundinnen und Kunden vor Ort.

Zeitgleich wurden gruppenweit Projekte zur Steigerung von Effizienz und Digitalisierungs-
grad erfolgreich gestartet, weitergeführt oder zum Abschluss gebracht. Dies schafft die Vor-
aussetzungen für weiteres Wachstum. Wie bereits im vorvergangenen Geschäftsjahr lag ein
wesentlicher Schwerpunkt der strategischen Weiterentwicklung auf dem Thema Nachhaltig-
keit: Die Vermögensverwaltungsstrategien der Frankfurter Bankgesellschaft werden fortlau-
fend optimiert, um den eigenen hohen Ansprüchen – und natürlich jenen der Kundinnen und
Kunden – an Umwelt- und Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und gute Unternehmensfüh-
rung zu genügen. Wir richten den Blick aber auch nach innen, verändern Arbeitsabläufe zur
Schonung natürlicher Ressourcen und haben im vergangenen Jahr verschiedene Corporate-
Volunteering-Projekte initiiert, in denen die Mitarbeitenden sich aktiv für mehr Nachhaltig-
keit einsetzen können.

                                                          Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021     5
Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe

                              Ausblick 2022

                              Das aktuelle Geschäftsjahr ist zu Beginn gesellschaftlich ebenso wie wirtschaftlich noch deut-
                              lich von der Coronapandemie geprägt. Wir rechnen jedoch damit, dass sich die Erholung ab
                              dem Frühjahr letztlich verstetigt, und werden daher unsere Anlagestrategie, die vor allem auf
                              Aktien und Unternehmensanleihen setzt, im Wesentlichen unverändert weiterverfolgen. Zu-
                              gleich beobachtet unser Portfoliomanagement weiterhin engmaschig die Märkte und greift auf
                              eine Vielzahl von Research-Quellen zurück, um für die Kundinnen und Kunden auf relevante
                              Entwicklungen in Politik, Wirtschaft oder Regulatorik zeitnah reagieren zu können.

                              Nach einem aussergewöhnlich wachstumsstarken Geschäftsjahr hat die Frankfurter Bank-
                              gesellschaft Gruppe auch für 2022 und darüber hinaus ambitionierte Ziele. Das organische
                              Wachstum soll fortgesetzt werden; grundlegende Basis dafür ist eine weiterhin vertrauensvol-
                              le, enge und erfolgreiche Kooperation mit den Sparkassen. Unser Hauptaugenmerk liegt
                              unverändert darauf, vermögende Kundinnen und Kunden sowie Unternehmerfamilien – primär
                              über die Sparkassen vor Ort – individuell bei der Verwaltung und Gestaltung ihres Vermögens
                              zu begleiten, um den Marktanteil der S-Finanzgruppe in diesem umworbenen Kundensegment
                              deutlich zu erhöhen. Das verwaltete Kundenvermögen wollen wir in den nächsten Jahren
                              deutlich auf über CHF 25 Mrd. steigern und uns so unter den fünf führenden Privatbanken in
                              Deutschland etablieren.

                              Bei allen Wachstumsplänen wollen wir jedoch nie die DNA unserer Gruppe aus den Augen
                              verlieren: Erfolg entsteht, wenn Menschen auf Augenhöhe vertrauensvoll zusammenarbeiten.
                              Die vergangenen beiden Jahre haben uns in vielfacher Hinsicht vor Augen geführt, dass wir
                              gemeinsam stärker sind und auch unter widrigen Umständen miteinander neue erfolgreiche
                              Wege finden können. Wir nennen das «Eine Spur persönlicher» und möchten uns auch in
                              Zukunft stets von diesem Credo leiten lassen. Bei unseren Kundinnen und Kunden, Geschäfts-
                              partnerinnen und -partnern sowie bei allen Mitarbeitenden möchten wir uns für ihr Vertrauen
                              im abgelaufenen Geschäftsjahr von Herzen bedanken. Wir freuen uns auf eine weiterhin
                              erfolgreiche Zusammenarbeit im Jahr 2022.

                              Mit freundlichen Grüssen aus Zürich

                              Ihr Holger Mai                                Ihr Tobias Fischer             Ihr Erich Vettiger
                              Vorsitzender der Geschäftsleitung             Mitglied der                   Mitglied der
                              der Frankfurter Bankgesellschaft              Geschäftsleitung               Geschäftsleitung
                              Gruppe

    6       Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021
Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021   7
Lagebericht

                               Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021

                               1 Geschäfts- und Rahmenbedingungen

                               1.1 Geschäftsmodell und Teilkonzern Frankfurter Bankgesellschaft

                               Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe – bestehend aus der Frankfurter Bank-
                               gesellschaft (Schweiz) AG als Teilkonzernobergesellschaft und den Tochtergesell-
                               schaften Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland) AG, Family Office der Frank-
                               furter Bankgesellschaft AG sowie der IMAP M&A Consultants AG – ist «Die Privat-
                               bank» und das Kompetenzzentrum für vermögende Kunden und mittelständische
                               Unternehmerfamilien innerhalb der deutschen Sparkassen-Finanzgruppe.

                               Dementsprechend verfügt die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe über ein stabiles,
                               langfristig angelegtes strategisches Geschäftsmodell mit Schwerpunkt Wealth Ma-
                               nagement in den Kernmärkten Deutschland und Schweiz sowie den ergänzenden
                               Dienstleistungen Family-Office- und M&A-Beratungsdienstleistungen für Kunden der
                               deutschen Sparkassen-Finanzgruppe. Mit der Ergänzung durch das Leistungsangebot
                               der IMAP M&A Consultants AG bietet die Sparkassen-Finanzgruppe über die Frank-
                               furter Bankgesellschaft Gruppe und deren Eigentümer Helaba ein umfassendes Dienst-
                               leistungsangebot für den deutschen Mittelstand: Von der Erarbeitung einer Familien-
                               strategie über Vermögensstrategie und -controlling bis hin zur Begleitung bei einem
                               möglichen Unternehmensverkauf, der Vermögensanlage sowie der Finanzierung des
                               Käufers über den Aktionär Helaba oder die Sparkasse vor Ort.

                               Zur Erfüllung dieser Aufgabe schliesst die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe Koope-
                               rationsvereinbarungen mit interessierten Sparkassen in Deutschland ab, um gemein-
                               same Kundenverbindungen in den Zielgruppen auszubauen bzw. zu akquirieren.
                               Zielkunden sind entsprechend dieser Ausrichtung Unternehmerfamilien, vermögende
                               Privatkunden mit erhöhtem Beratungsbedarf sowie gemeinnützige Stiftungen.

                               Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe verfügt dazu – sowohl am Standort Zürich
                               als auch in der Tochterbank in Frankfurt mit den dort angeschlossenen Niederlas-
                               sungen in Düsseldorf, München, Hamburg und Saarbrücken (seit 2021) – über die
                               Betreuungseinheit Wealth Management (ab EUR 1.0 Mio. Anlagevermögen in der
                               Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe), die sich auf die Akquisition und Betreuung
                               von vermögenden Kunden über die Sparkassen in Deutschland fokussiert. Zudem ist
                               in der Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland) AG das Kompetenzzentrum für ge-
                               meinnützige Stiftungen angesiedelt, und die deutsche Tochterbank bietet für rund 60
                               Sparkassen eine «White Label»-Vermögensverwaltung im Depot der Sparkasse vor Ort
                               an. In der Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG kümmert sich das Team «Markt
                               Schweiz» um die Akquisition und Betreuung ausgewanderter, vermögender deutscher
                               Kunden und lokaler institutioneller Kunden.

                               Die Tochtergesellschaft Family Office der Frankfurter Bankgesellschaft AG bietet aus-
                               schliesslich die Honorarberatung mit Dienstleistungen eines Multi-Family-Office für
                               sehr vermögende Kunden und Familienunternehmer an. Es werden die Dienstleistun-
                               gen Familienstrategie, Finanzplanung, ganzheitliche Vermögensbegleitung, Control-
                               ling sowie Immobilienberatung und -transaktionen angeboten. Strategisches Ziel ist
                               es, die potenzielle Betreuungslücke von sehr vermögenden Familienunternehmern
                               innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe zu schliessen.

    8         Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021
Lagebericht

Die Qualität der Kundenbetreuung wurde durch zwei unabhängige Prüfinstanzen im
Geschäftsjahr 2021 erneut bestätigt. Der «Elite Report» zeichnete die Frankfurter
Bankgesellschaft zum vierten Mal mit der Höchstpunktzahl aus; Sie gehört damit zu
den besten zehn vermögensverwaltenden Banken von 362 getesteten Wettbewerbern.
Auch in der Ewigen Bestenliste des «TOPS 2022»-Rankings der Fuchs | Richter
Prüfinstanz konnte sich die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG auf Platz 9
verbessern und zählt somit laut den beiden grössten unabhängigen Branchentests zu
den zehn besten Vermögensverwaltern im deutschsprachigen Raum.

Die IMAP M&A Consultants AG in Mannheim ist eingebunden in die globale IMAP-
Organisation, eine der zehn grössten M&A-Beratungen weltweit für den Mittelstand,
und gehört im deutschen Markt zu den Marktführern. Die IMAP M&A Consultants
AG berät vor allem mittelständische Unternehmen und deren Gesellschafter bei der
Veräusserung oder dem Erwerb von Unternehmen. Die Frankfurter Bankgesellschaft
(Schweiz) AG ist seit Ende Februar 2020 mit 75.1 % Hauptaktionär an der IMAP M&A
Consultants AG. Die restlichen Aktien liegen weiterhin beim Management der IMAP
M&A Consultants AG.

Das Anlagevolumen im Kerngeschäft Anlageberatung und Vermögensverwaltung (der
beiden Banken) konnte bei Bruttozuflüssen von CHF 4.0 Mrd. sowie insgesamt netto
um CHF 3.0 Mrd. gesteigert werden. Das betreute Kundenvolumen des Teilkonzerns
Frankfurter Bankgesellschaft konnte im Geschäftsjahr 2021 um CHF 3.4 Mrd. (+25.2 %)
gesteigert werden und beläuft sich per Bilanzstichtag auf CHF 17.1 Mrd. (Vorjahr
CHF 13.7 Mrd.). Der Provisionsertrag in der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe vor
Vergütung an Sparkassen bzw. inklusive Direkterträge der Sparkassen stieg um
CHF 43.3 Mio. (+51.5 %) auf CHF 127.3 Mio.

1.2 Eigentümer

Die Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale, Frankfurt am Main/Erfurt (Helaba)
ist Alleinaktionär der Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG, Zürich. Die Frank-
furter Bankgesellschaft (Schweiz) AG, als selbstständiges Institut schweizerischen
Rechts mit Privatbankcharakter, führt den Teilkonzern Frankfurter Bankgesellschaft
Gruppe mit den beiden 100%igen Tochtergesellschaften Frankfurter Bankgesell-
schaft (Deutschland) AG und Family Office der Frankfurter Bankgesellschaft AG –
beide Frankfurt am Main/Deutschland – sowie der 75.1%igen Beteiligung IMAP
M&A Consultants AG («IMAP»), Mannheim/Deutschland.

Die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG erstellt keine konsolidierte Jahresrech-
nung auf Stufe Teilkonzern, da der Eigentümer, die Landesbank Hessen-Thüringen Giro-
zentrale, Frankfurt am Main/Erfurt, eine Jahresrechnung auf Ebene des Konzerns erstellt,
in den alle wesentlichen Teilkonzerngesellschaften eingebunden sind. Der konsolidierte
Geschäftsbericht und der Offenlegungsbericht der Landesbank Hessen-Thüringen Giro-
zentrale, Frankfurt am Main/Erfurt sind im Internet unter www.helaba.de abrufbar.

1.3 Mitarbeiter

In der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe engagieren sich 303 hoch qualifizierte
Mitarbeitende dafür, das Leistungsversprechen «Stabilität für Ihr Vermögen» einzulö-
sen sowie die Betreuungsphilosophie «Eine Spur persönlicher» umzusetzen.

Der Personalbestand der Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG beträgt zum Bilanz-
stichtag 31.12.2021 teilzeitbereinigt 109.1 Personen (Vorjahr 103.3 Personen). Im Jahres-
durchschnitt waren teilzeitbereinigt 106.2 Personen (Vorjahr 102.5 Personen) beschäftigt.

                                                             Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021       9
Lagebericht

                               2 Wirtschaftsbericht

                               2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Rahmenbedingungen

                               Wirtschaftliche Entwicklung
                               Die Weltwirtschaft erholte sich nach den Lockdowns des Jahres 2020 und wuchs im
                               Jahr 2021 nach den derzeitigen Schätzungen mit einer Rate von 4.7 %, wobei dieses
                               Jahr Asien (ohne Japan) mit 5.0 % nur leicht über dem Schnitt liegt. Die Eurozone
                               und die USA liegen dagegen mit 5.1 % und 5.6 % dieses Jahr besser als der Schnitt.
                               Die wirtschaftliche Erholung war möglich aufgrund der wissenschaftlichen Erfolge in
                               der Analyse und Entschlüsselung des Virus und der Entwicklung von Impfstoffen und
                               antiviralen Medikamenten. Die Fiskal- und Geldpolitik überbrückte in der Zwischenzeit
                               die ausfallende Nachfrage; die Fiskalpolitik der USA überkompensierte sie sogar. Dass
                               die Covid-19-Fallzahlen derzeit hoch sind, liegt zum Teil an der Omikron-Variante und
                               zum Teil an den Impfquoten, die geringer als erhofft ausfallen. Allfällige gegenüber der
                               Delta-Variante stärker negative wirtschaftliche Auswirkungen von Omikron dürften sich
                               primär in den kommenden Wintermonaten zeigen. Danach sollten Booster-Impfungen –
                               inklusive solcher, die an Omikron angepasst sind – und die zunehmende Verfügbarkeit
                               antiviraler Pillen die Zahl der Krankenhausaufenthalte so weit senken, dass schwerwie-
                               gende soziale Distanzierungsmassnahmen kaum noch nötig sind.

                               Angaben zu aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen
                               Die ökonomischen und regulatorischen Rahmenbedingungen auf dem Schweizer
                               Finanzmarktplatz unterliegen weiterhin einer deutlich beschleunigten Dynamik.
                               Darüber hinaus beeinflussen die internationalen Veränderungen den regulatorischen
                               Rahmen aller Geschäftsfelder des Bankplatzes Schweiz. Die für Schweizer Banken
                               relevantesten Entwicklungen betreffen vor allem den Schutz und das Interesse der
                               Bankkunden sowie die Sicherheit des Finanzsystems, dies insbesondere in unsiche-
                               ren Zeiten auf den internationalen Finanzmärkten. Es stehen weitere Änderungen im
                               Bereich der Eigenkapitalregulierung sowie Einlagensicherungen an. Gleichzeitig sol-
                               len neue technologische Entwicklungen die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit
                               des Schweizer Finanzplatzes stärken. Der Umgang mit den Themen Nachhaltigkeit
                               (ESG: «Environment, Social, Governance») und Risiken im Zusammenhang mit dem
                               Klimawandel werden die Schweizer Banken in Zukunft verstärkt beschäftigen.

                               Das Finanzdienstleistungsgesetz (FIDLEG) wurde in der Schweiz in Kraft gesetzt;
                               dieses schafft einen der MiFID-II-Regelung der EU vergleichbaren Standard im Be-
                               reich der Anlageberatung. Gleichzeitig unterliegt die Frankfurter Bankgesellschaft
                               (Schweiz) AG zusätzlich grundsätzlich den Anforderungen des deutschen Wertpa-
                               pierhandelsgesetz (WpHG). In Deutschland verfügt sie über einen Marktzugang im
                               Rahmen ihrer Freistellung nach Kreditwesengesetz (KWG). Hinzu kommen die von
                               der Helaba auferlegten Regulierungsauflagen im Zusammenhang mit dem Einbezug
                               der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe in den Helaba-Konzern.

                               Kapitalmärkte
                               Für Aktien war 2021 ein gutes Jahr. Der S&P 500 Index hat erneut am besten abge-
                               schnitten, gefolgt vom europäischen Markt, gemessen am Stoxx Europe 600 Index. In
                               Japan fehlte eine unterstützende konjunkturelle Dynamik, während die Schwellen-
                               länder Asiens von der restriktiveren Wirtschaftspolitik Chinas gebremst wurden. Die
                               Erträge von Anleihen mit bester Bonität waren leicht negativ, während hochverzins-
                               liche Unternehmensanleihen im Plus lagen. Zyklische Rohstoffe – Erdöl und Indus-
                               triemetalle – haben deutlich zugelegt. Der Goldpreis war wenig verändert und konnte
                               nicht von der anziehenden Inflation profitieren. Die wirtschaftliche Erholung, die im
                               Kern eine Hochkonjunktur darstellt, bereitete für diese Entwicklungen den Weg.

    10        Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021
Lagebericht

2.2 Beurteilung der Geschäftsentwicklung

Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe fokussiert sich in ihrer Geschäftsausrichtung
auf die Märkte in Deutschland und der Schweiz. In Deutschland hat sich die Gruppe
als «Die Privatbank» der Sparkassen-Finanzgruppe, eine der grössten Finanzgruppen
der Welt und die Marktführerin in Deutschland im Privatkunden- und Firmenkunden-
segment, etabliert. Über die Mehrheitsbeteiligung an der IMAP M&A Consultants AG
hat sie ausserdem eine hohe Expertise für M&A-Beratung im Mittelstand.

Die Vernetzung in der Sparkassen-Finanzgruppe konnte auch 2021 weiter ausge-
baut werden. 13 Sparkassen haben die Kooperation in der Zusammenarbeit mit der
Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe neu aufgenommen. Damit kann die Frankfurter
Bankgesellschaft Gruppe flächendeckend auf die Kooperation mit 287 Sparkassen
(über 77.6 % aller Sparkassen in Deutschland) bauen.

Die gute Betreuung und Akquisition der Kunden über die Sparkassen vor Ort und die
Akquisitionsleistung bei allen Gesellschaften der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe
führten zu einem Anstieg des betreuten Kundenvolumens auf CHF 17.1 Mrd. (Vorjahr
CHF 13.7 Mrd.; +25.2 %).

Die Umsetzung der – auf nachhaltiges und qualitatives Wachstum ausgerichteten –
Geschäftsstrategie wird laufend durch weitere innerbetriebliche Prozessverbesserun-
gen begleitet, die mit den stets wachsenden regulatorischen Anforderungen zu einer
weiterhin hohen Belastung der Mitarbeiter und Führungskräfte führen. Um dies
dauerhaft bewältigen zu können, sind die Motivation und die laufende Qualifizierung
unserer Mitarbeiter über externe und interne Fortbildungsmassnahmen sehr wichtig
und bilden den Grundstein zur Erreichung unserer Ziele.

Wir danken allen Mitarbeitenden der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe ausdrück-
lich für ihren engagierten Einsatz.

2.3 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Frankfurter Bankgesellschaft
(Schweiz) AG

Geschäftsergebnis
Das Geschäftsjahr 2021 war ebenfalls geprägt von den Auswirkungen und Einschrän-
kungen der Covid-19-Pandemie. Operativ konnte die Bank (Frankfurter Bankgesell-
schaft (Schweiz) AG) durch den konsequenten Einsatz der Notfallprozesse unter
maximaler Nutzung von Telekommunikation sowie mobilem Arbeiten den Geschäfts-
betrieb ohne Einschränkungen aufrechterhalten. Allerdings waren Kontakt- sowie
Reisebeschränkungen und die damit verbundenen eingeschränkten Möglichkeiten
zu persönlichen Kundenkontakten eine erschwerte Herausforderung in der Kunden-
akquisition und Betreuung.

Trotz dieser Einschränkungen erzielte der Kernbereich Wealth Management des Teil-
konzernführers Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG ein historisch herausra-
gendes Nettoneugeschäft von CHF 539.5 Mio. (Vorjahr CHF 490.9 Mio.). Unterstützt
wurde dies ebenfalls durch die sehr positive Entwicklung der Kapitalmärkte und eine
deutlich über den Benchmarks liegende Leistung im Portfoliomanagement. Insbeson-
dere die Vermögensverwaltungslösungen der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe
fanden bei den Kunden weiterhin grossen Anklang. Die Bank konnte das Volumen in
Vermögensverwaltungslösungen durch signifikante Nettoneugeldzuflüsse sowie eine
sehr positive Performance der Anlagestrategien im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut

                                                           Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021      11
Lagebericht

                               signifikant um +28.8 % steigern. Die hierdurch erzielten wiederkehrenden Vermö-
                               gensverwaltungsgebühren tragen zu einer nachhaltigen Verstetigung des Kommissions-
                               und Dienstleistungsgeschäfts bei. Trotz Covid-19-bedingten Einschränkungen sowie
                               der unvorteilhaften Entwicklung des EUR/CHF-Kurses – welcher eine deutlich brem-
                               sende Wirkung auf das Wachstum des Kommissions- und Dienstleistungsgeschäfts
                               hatte – konnte der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um
                               TCHF 5’720 (+26.9 %) und der Erfolg aus dem Handelsgeschäft, insbesondere Devisen-
                               erträge mit den Kunden, um TCHF 1’866 (+26.2 %) auf gesamthaft TCHF 35’941
                               (+26.7 %) gesteigert werden. Dies ist auch auf die unterstützende Performance der
                               Vermögensverwaltung zurückzuführen.

                               Die von der Bank verwalteten Vermögen stiegen insbesondere auf Grundlage des Net-
                               toneugeldzuflusses von CHF 572.1 Mio. um +20.2 % auf CHF 5.9 Mrd. (inklusive Dop-
                               pelzählungen; Vorjahr CHF 4.9 Mrd). Die betreuten Vermögen – unter Einbeziehung
                               der Depotbankfunktion und einer positiven Performance der Vermögensverwaltungen
                               trotz starkem EUR/CHF-Kurs – stiegen um +18.1 % von CHF 6.4 Mrd. im Vorjahr auf
                               CHF 7.5 Mrd. per Bilanzstichtag 2021.

                               Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft war um TCHF – 418 (– 7.0 %) auf TCHF 5’574
                               erneut leicht rückläufig. Weiterhin belasten das aktuell tiefe Zinsumfeld wie auch die
                               Negativzinsen das Zinsergebnis der Bank. Trotz einer effektiven Liquiditätsbewirtschaf-
                               tung erwies es sich als fast unmöglich, fällige Finanzanlagen mit qualitativ hochwerti-
                               gen und angemessen rentablen Anlagen zu ersetzen.

                               Im Übrigen ordentlichen Erfolg ist insbesondere der phasengleich abgegrenzte Betei-
                               ligungsertrag aus der Tochtergesellschaft Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland)
                               AG in Höhe von TCHF 4’339 (TEUR 4’200) sowie der 75.1%ige Beteiligungsertrag der
                               IMAP M&A Consultants AG in Höhe von TCHF 2’686 (TEUR 2’600) berücksichtigt.

                               Der Geschäftsaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr um TCHF 3’300 (+10.1 %) auf
                               TCHF 35’901 gestiegen. Die Investition in die Digitalisierung von Geschäftsprozessen
                               sowie die Umsetzung komplexer aufsichtsrechtlicher Anforderungen führten zu einem
                               Anstieg des Sachaufwands um TCHF 522. Personalausbau, Investitionen in die Zukunft
                               der Mitarbeitenden sowie performancebedingte Entlöhnungen führten insgesamt zu
                               einem Anstieg des Personalaufwands um TCHF 2’778 gegenüber dem Vorjahr.

                               Wertberichtigungen auf Beteiligungen sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und im-
                               materiellen Werten stiegen im Vorjahresvergleich auf Grundlage von Investitionen in die
                               IT-Infrastruktur, in Digitalisierungsinitiativen sowie Umbauten und Mobiliar in den reno-
                               vierten Büroräumlichkeiten an der Börsenstrasse 16 um TCHF 174 auf TCHF 2’223 an.

                               Es fanden keine Veränderungen der Reserven für allgemeine Bankrisiken statt.

                               Die Profitabilität des Kerngeschäfts (Geschäftserfolg) konnte um TCHF 8’920 (+420.2 %)
                               deutlich gesteigert werden und kompensierte dabei ebenfalls den Rückgang beim Er-
                               folg aus dem Zinsengeschäft sowie den höheren Geschäftsaufwand. Dementsprechend
                               ergab sich – trotz der vorgenannten, durch die Covid-19-Pandemie bedingten Belas-
                               tungen – ein im Vorjahresvergleich wesentlich gestiegener Jahresgewinn für 2021 von
                               TCHF 10’078.

                               Die Dividende an den Alleinaktionär Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale,
                               Frankfurt am Main/Erfurt beträgt TCHF 3’750 (Vorjahr TCHF 4’200) und entspricht
                               einer Rendite in Höhe von 5.0 % (Vorjahr 5.6 %) des Aktienkapitals.

    12        Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021
Lagebericht

Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung daher die folgende Gewinnver-
wendung vor:

Bilanzgewinn                                                        CHF     10’239’152
Dividende                                                           CHF      3’750’000
Zuweisung an gesetzliche Reserve                                    CHF              –
Gewinnvortrag                                                       CHF      6’489’152

Vermögens- und Finanzlage
Im Rahmen der Steuerung von regulatorischen Liquiditätskennziffern wurden die
flüssigen Mittel im Berichtsjahr leicht reduziert. Die ausgelaufenen Finanzanlagen
konnten mit angemessenen Obligationen (aus Rendite- und Bonitätssicht) ersetzt
respektive leicht ausgebaut werden.

Die Kundenliquidität (Verpflichtungen aus Kundeneinlagen) ist auf Grundlage der
Nettoneugeldzuflüsse sowie der Kundenzurückhaltung bei Anlagen im aktuellen
unsicheren Umfeld angestiegen. Deren Steuerung und Bewirtschaftung erfolgt fort-
laufend im Austausch mit den Kunden. In Konsequenz der vorgenannten Effekte ist
der Refinanzierungsbedarf beim Alleinaktionär Helaba (Verpflichtungen gegenüber
Banken) leicht gesunken.

Hinsichtlich der immateriellen Werte verweisen wir auf die Erläuterung in Abschnitt
3.7 im Anhang der Jahresrechnung.

Bei den Beteiligungen (Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland) AG; 100 %,
Family Office der Frankfurter Bankgesellschaft AG; 100 % und IMAP M&A Consul-
tants AG; 75.1 %) gab es keine Veränderungen der Beteiligungsstruktur. Zur Sicher-
stellung der regulatorischen Tragbarkeit des strategischen Geschäftsausbaus bei
der Tochtergesellschaft Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland) AG fand am
17. Januar 2022 eine Kapitalstärkung (in die Kapitalrücklage) in Höhe von
EUR 5.0 Mio. statt. Hierbei verweisen wir auf Abschnitt 3.4 im Anhang der Jahres-
rechnung.

Die Bilanzstruktur hat sich mit Ausnahme der vorstehend beschriebenen Anpassun-
gen nur unwesentlich verändert. Hinsichtlich der Eigenmittel- und Liquiditätskenn-
zahlen zum Bilanzstichtag verweisen wir ergänzend auf Abschnitt 3.3.

                                                          Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021      13
Lagebericht

                               3 Risikobericht

                               3.1 Verantwortung des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung

                               Der Verwaltungsrat kam im Geschäftsjahr 2021 zu vier ordentlichen Sitzungen zu-
                               sammen und legte im Rahmen seiner Verantwortung als Organ für die Oberleitung die
                               Geschäftsstrategie und die Risikostrategie fest.

                               Der Verwaltungsrat berücksichtigt dabei die Risikotragfähigkeit der Frankfurter Bank-
                               gesellschaft (Schweiz) AG auf Grundlage einer Analyse der geschäftspolitischen Aus-
                               gangssituation sowie der Einschätzung der damit verbundenen Risiken. Die Kapital-
                               planung für die kommenden Jahre zeigt auf, dass die Bank ihren Kapitalanforderungen
                               auch unter Berücksichtigung eines wirtschaftlichen Abschwungs und eines markanten
                               Rückgangs der Ertragslage zukünftig vollumfänglich nachkommen kann.

                               Die Risikostrategie ist an die besonderen Anforderungen der Frankfurter Bankgesell-
                               schaft (Schweiz) AG angepasst und umfasst und berücksichtigt die Grösse der Bank,
                               die Geschäftsschwerpunkte und den grundsätzlich geringen Risikogehalt der getätigten
                               Geschäfte.

                               Die Geschäftsleitung entwickelt – basierend auf der vom Verwaltungsrat festgelegten
                               Geschäfts- und Risikostrategie – geeignete Prozesse für die Identifikation, Messung,
                               Bewertung, Beurteilung und Überwachung sowie Berichterstattung der eingegangenen
                               Risiken.

                               3.2 Risikobeurteilung

                               Sämtliche Risiken der Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG werden durch den
                               Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung anhand von ausführlichen Risikoberichten
                               an regelmässig stattfindenden Sitzungen überwacht und beurteilt.

                               Für eine detaillierte Darstellung der Risikostrategie und des Risikomanagement-
                               prozesses wird auf den Anhang der Jahresrechnung verwiesen.

    14        Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021
Lagebericht

3.3 Offenlegung gemäss FINMA-Rundschreiben 2016 / 1

Eigenmittel- und Liquiditätskennzahlen – Einzelbasis                                   31.12.2021      31.12.2020

Anrechenbare Eigenmittel (TCHF)1
Hartes Kernkapital (CET1)                                                               126’969         120’062
Kernkapital (T1)                                                                        126’969         120’062
Gesamtkapital total                                                                     126’969         120’062
Risikogewichtete Positionen (RWA) (TCHF)
RWA (12.5 x Mindesteigenmittel)                                                          537’485        534’932
Mindesteigenmittel (TCHF)
Mindesteigenmittel basierend auf risikobasierten Anforderungen                            42’999          42’795
     –	davon Kreditrisiko gem. Internationaler SA-BIZ, umfassend                         22’304          22’459
     –	davon nicht-gegenparteibezogene Risiken
        gem. Internationaler SA-BIZ, umfassend                                               444             495
     –	davon Marktrisiko gem. Marktrisiken nach dem Standardansatz                          285             560
     – davon operationelles Risiko gem. Basisindikatoransatz                               5’935           5’250
     – davon Sonstige (Beteiligungen Anhang 4 ERV)                                        14’030          14’030
Risikobasierte Kapitalquoten (in % der RWA)
CET1-Quote                                                                               23.62 %        22.44 %
Kernkapitalquote (T1)                                                                    23.62 %        22.44 %
Gesamtkapitalquote                                                                       23.62 %        22.44 %
CET1-Pufferanforderungen (in % der RWA)
Eigenmittelpuffer nach Basler Mindeststandards (2.5 % ab 2019)                           2.500 %        2.500 %
Antizyklischer Puffer (Art. 44a ERV) nach Basler Mindeststandards                               –                –
Zusätzlicher Eigenmittelpuffer
wegen internationaler oder nationaler Systemrelevanz                                            –                –
Gesamte Pufferanforderungen
nach Basler Mindeststandards in CET1-Qualität                                            2.500 %        2.500 %
Verfügbares CET1 zur Deckung der Pufferanforderungen nach Basler
Mindeststandards (nach Abzug von CET1 zur Deckung der Mindest-
anforderungen und ggf. zur Deckung von TLAC-Anforderungen)                             15.623 %        14.444 %
Kapitalzielquoten nach Anhang 8 ERV (in % der RWA)
Eigenmittelpuffer gemäss Anhang 8 ERV                                                    3.200 %        3.200 %
Antizyklische Puffer (Art. 44 und 44a ERV)        2
                                                                                         0.000 %        0.000 %
CET1-Zielquote     3
                                                                                         7.400 %         7.400 %
T1-Zielquote   3
                                                                                         9.000 %        9.000 %
Gesamtkapital-Zielquote3                                                                11.200 %       11.200 %
Basel III Leverage Ratio
Gesamtengagement (TCHF)4                                                              1’160’924         795’381
Basel III Leverage Ratio (Kernkapital in % des Gesamtengagements)                        10.94 %        15.09 %

 nach Gewinnverwendung
1

 Bundesrat genehmigt die Deaktivierung des antizyklischen Kapitalpuffers am 27.03.2020 / Reaktivierung durch
2

 Bundesrat per 26.01.2022 mit Erfüllungsfrist bis zum 30.09.2022
 gemäss Anhang 8 ERV zzgl. antizyklischer Puffer nach Art. 44 und 44a ERV
3

 FINMA-Aufsichtsmitteilung (02 / 2020 und 06 / 2020): «Bei der Berechnung der Leverage Ratio für das Jahr 2020
4

 (nicht für 2021) sind auszuschliessen: Einlagen bei Zentralbanken in allen Währungen.»
                                                                           Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021      15
Lagebericht

                                 Liquiditätsquote (LCR) im                     4. Quartal   3. Quartal   2. Quartal   1. Quartal

                                 Zähler der LCR: Total der qualitativ
                                 hochwertigen, liquiden Aktiven (TCHF)          409’476      417’777     418’287      428’548
                                 Nenner der LCR: Total des Netto-
                                 mittelabflusses (TCHF)                         292’676     298’003      334’599       319’958
                                 Liquiditätsquote, LCR (in %)                  139.91 %     140.19 %     125.01 %     133.94 %

                                 Vorjahr                                       4. Quartal   3. Quartal   2. Quartal   1. Quartal

                                 Zähler der LCR: Total der qualitativ
                                 hochwertigen, liquiden Aktiven (TCHF)          424’670     420’560      475’480       474’710
                                 Nenner der LCR: Total des Netto-
                                 mittelabflusses (TCHF)                        320’542       271’558     349’827       380’414
                                 Liquiditätsquote, LCR (in %)                  132.49 %     154.87 %     135.92 %     124.79 %

                                 Finanzierungsquote (NSFR)                     31.12.2021                             31.12.2020

                                 Verfügbare stabile Refinanzierung (TCHF)       593’867                               562’842
                                 Erforderliche stabile Refinanzierung (TCHF)    510’488                                481’405
                                 Finanzierungsquote, NSFR (in %)               116.33 %                               116.92 %

                               In Übereinstimmung mit dem FINMA-Rundschreiben 2016/1, Randziffer 12, verzichtet
                               die Bank auf eine weitergehende Offenlegung und verweist auf die entsprechenden
                               Angaben im Konzernabschluss und im Offenlegungsbericht des alleinigen Aktionärs,
                               der Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale, Frankfurt am Main/Erfurt.

                               3.4 Rechnungslegungsprozess

                               Das interne Kontrollsystem der Bank hat bezogen auf den Rechnungslegungsprozess
                               das Ziel einer ordnungsmässigen und verlässlichen Finanzberichterstattung. Das
                               Kontrollumfeld der Bank im Rechnungslegungsprozess umfasst unter anderem eine
                               sachgerechte Ausstattung der Abteilung Finanzen & Controlling mit qualifiziertem
                               Personal. Durch eine regelmässige Kommunikation wird sichergestellt, dass den
                               einzelnen Mitarbeitenden die für ihre Arbeit notwendigen Informationen zeitnah und
                               vollständig vorliegen.

                               Kontrollen und Abstimmungen, insbesondere das Vier-Augen-Prinzip, sind darauf
                               ausgelegt, die Risiken einer potenziell wesentlichen Fehlaussage im Rechnungs-
                               legungsprozess zu minimieren.

                               Die Vorgehensweise in der Rechnungslegung ist in der schriftlich fixierten Ordnung
                               dokumentiert. Die Ergebnisse der Finanzberichterstattung werden mit Planung,
                               Erwartungen sowie Hochrechnungen auf Basis des Geschäftsverlaufs abgeglichen.
                               Des Weiteren werden die Zahlen regelmässig dem Verwaltungsrat und der Geschäfts-
                               leitung vorgelegt und von diesen überprüft und validiert.

    16        Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021
Lagebericht

4 Nachtragsbericht

Nach dem Bilanzstichtag sind keine ausserordentlichen Ereignisse eingetreten, die
einen massgeblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Bank
gehabt hätten.

5 Prognosebericht

5.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Wirtschaftliche Entwicklung
Das zentrale Thema für 2022 bleibt eine Fortsetzung der Erholung der Weltwirtschaft
von den Folgen der Pandemie. Die erwarteten Wachstumsraten reichen von 3.0 %
(Schweiz) über 3.2 % (Japan) und 4.3 % (Eurozone) bis hin zu 5.2 % und 5.6 % für
die USA und China. Die Normalisierung verläuft in einigen Branchen, zum Beispiel
Gastgewerbe, Reisen und Events, langsamer als vermutet. Sie sollte aber vor allem in
der zweiten Hälfte 2022 fortschreiten. Omikron dürfte die Weltwirtschaft im ersten
Quartal des neuen Jahres etwas belasten. Dann sollten aber antivirale Pillen, welche
die meisten schweren Krankheitsverläufe und damit Hospitalisierungen verhindern,
in Industrieländern in ausreichender Menge verfügbar sein. Ebenso werden bei
Bedarf Booster-Impfungen institutionalisiert sein. Pandemie und Wirtschaft dürften
sich dann weiter entkoppeln, und damit sollten sich auch die aufgebauten Nachfrage-
ungleichgewichte abbauen. Gerade in den USA stieg die Güternachfrage enorm an,
was weltweit zu Lieferengpässen und Güterpreisinflation geführt hat. Wenn sich
wie erwartet im Frühjahr 2022 die Covid-19-Fallzahlen und der Wirtschaftsverlauf
spürbar entkoppeln, ist dort mit einem Abbau der Nachfrageungleichgewichte – also
einer reduzierten Güternachfrage und einem Aufholen der Nachfrage nach Dienst-
leistungen – zu rechnen. In der Summe erwarten wir für 2022 global etwas weniger
geldpolitische Unterstützung. Im Dezember 2021 erklärte das Fed, dass die monat-
lichen Ankäufe von Vermögenswerten stärker als bisher geplant reduziert werden,
und hat nun drei Zinserhöhungen im Jahr 2022 prognostiziert. Der Leitzins im Jahr
2024 wird bei knapp über 2 % erwartet. Die geplante Anhebung des Leitzinses wird
die Realzinsen nur leicht weniger negativ machen und sollte somit die wirtschaft-
liche Erholung nicht gefährden. Aufgrund der Zinskonstellation bleiben USD und
Schweizer Franken gegenüber dem Euro strukturell stark; unsere Modellrechnung
von CHF 1.10 pro EUR ist nur bei überraschend starker wirtschaftlicher Erholung in
der Eurozone erreichbar.

Aktienmärkte
Die Weltbörsen haben sich im abgelaufenen Jahr unterschiedlich, Europa und die
USA aber sehr positiv, entwickelt. Die fortgesetzte Erholung und Normalisierung der
Wirtschaft bleibt der Eckpfeiler eines im Grundsatz positiven Börsenumfeldes. Bei
abnehmender Wachstumsdynamik sind die Erträge allerdings meist verhalten; dies
stellt für sich genommen aber keinen Grund für eine defensivere Strategie dar. Dass
sich die Börsen im zweiten Halbjahr 2021 besser entwickelt haben als gedacht, dürfte
der unerwartet guten Konjunktur geschuldet sein (die Einkaufsmanager-Indizes liegen
in westlichen Industrieländern noch meist über 55 und damit höher als üblich). Die
Gewinnmargen der Unternehmen waren ein weiterer positiver Faktor im abgelaufenen
Jahr und dürften noch etwas Luft nach oben haben, zumal der Unternehmenssektor
in der Pandemie durch Kostenmassnahmen weiter an Effizienz zugelegt hat. Trotz
Befürchtungen, dass sich Engpässe in Lieferketten und höhere Rohstoff- und Trans-
portkosten negativ auswirken würden, waren diese Effekte nur bei einer Minderheit

                                                          Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021      17
Lagebericht

                               von Unternehmen deutlich in den Resultaten für das dritte Quartal sichtbar. Die
                               Gewinnmargen konnten sogar weiter zulegen; sie erreichten in Europa (Stoxx Europe
                               600) ein neues Zehnjahres- und in den USA (S&P 500) ein 15-Jahreshoch. Die Ge-
                               winnerwartungen der Analystinnen und Analysten sind mit der Veröffentlichung der
                               Drittquartalsresultate weiter gestiegen. Positive Gewinn- und Margentrends dürften in
                               der Summe anhalten.

                               Rentenmärkte
                               Die Renditen von Staatsanleihen sind im abgelaufenen Jahr in den USA, in Gross-
                               britannien und in Deutschland nur wenig gestiegen, aber immer noch tief genug,
                               um in vielen Märkten negative Gesamterträge von Staatsanleihen zu verursachen.
                               Hochverzinsliche und inflationsgeschützte Anleihen haben demgegenüber positiv
                               abgeschnitten. Ausgehend von der Erwartung stabiler EZB-Leitzinsen ist in den
                               meisten kontinentaleuropäischen Anleihemärkten mit keinen grösseren Verände-
                               rungen des Renditeniveaus zu rechnen. Im global wichtigsten Anleihemarkt, den
                               USA, stehen demgegenüber Leitzinserhöhungen an. Diese dürften eher in den
                               kürzeren als den längeren Laufzeitensegmenten spürbar sein. Mässigend auf die
                               Renditen längerer Laufzeiten wirkt auch eine etwas abnehmende konjunkturelle
                               Dynamik.

                               5.2 Voraussichtliche Entwicklung des strategischen Geschäftsmodells

                               Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe hat sich als «Die Privatbank» der Sparkassen-
                               Finanzgruppe in Deutschland etabliert und gehört am Zielmarkt Deutschland nach
                               den letzten sehr wachstumsstarken Jahren zu den acht grössten und leistungsstärksten
                               Privatbanken mit diversen Auszeichnungen. Zuletzt wurde sie vom Fachmagazin «Elite
                               Report» wieder mal zu einem der zehn besten Vermögensverwalter im deutschsprachi-
                               gen Raum gekürt und erreichte ebenfalls eine Topplatzierung im «TOPS 2022»-Ranking
                               der Fuchs | Richter Prüfinstanz für Private Banking.

                               Der Zielmarkt Deutschland ist einer der attraktivsten Märkte für vermögende Kunden
                               weltweit. Die Sparkassen-Finanzgruppe hat insbesondere im Firmenkundensegment
                               Marktdurchdringungsquoten von bis zu 50 % und ist die eindeutige Marktführerin.
                               Der Alleinaktionär Helaba hat sich als Verbundbank der Sparkassen etabliert. In der
                               Schweiz gehört die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe zu den zehn grössten Aus-
                               landsbanken und ist die zweitgrösste Bank mit deutschem Eigentümer.

                               Der Fokus für das Geschäftsjahr 2022 liegt weiterhin in der systematischen Ausschöp-
                               fung des Akquisitionspotenzials über den Marktzugang der Sparkassen vor Ort sowie
                               der vertieften Integration von IMAP in das Leistungsangebot für Familienunternehmen
                               der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe. Mit der strategischen Beteiligung an IMAP
                               kann die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe sämtliche Facetten in der Betreuung von
                               Familienunternehmen anbieten: von der Erarbeitung einer Familienstrategie über Ver-
                               mögensstrategie und -controlling bis hin zur Begleitung bei einer möglichen Unterneh-
                               mensarrondierung (Kauf/Verkauf), zur Vermögensanlage sowie zur Finanzierung des

    18        Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021
Lagebericht

Käufers über den Alleinaktionär Helaba oder die Sparkasse vor Ort. Im Kerngeschäft
der Anlageberatung und Vermögensverwaltung wird erneut ein über Branchendurch-
schnitt liegendes Wachstum angestrebt, welches die Rentabilität des Kerngeschäftes
weiter ausbauen soll.

Für den Erfolg wird es mitentscheidend sein, dass die Aktien- und Rentenmärkte sowie
der EUR/CHF-Kurs sich insgesamt unseren Erwartungen entsprechend entwickeln.
Des Weiteren ist entscheidend, dass Massnahmen zur Covid-19-Bekämpfung in den
Zielmärkten Deutschland und Schweiz keine erneuten Beschränkungen bei Kunden-
kontakten und -betreuung sowie bei der Betreuung von Kooperationssparkassen be-
dingen. Insgesamt gehen wir im Laufe des Geschäftsjahres 2022 von einer sukzessiven
Normalisierung der Pandemie-Situation aus. Unsicherheiten verbleiben hinsichtlich der
geopolitischen Spannungen zwischen Russland und der Ukraine, deren Auswirkungen
zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschliessend abgeschätzt werden können. Wei-
terhin wird im Geschäftsjahr 2022 der geschäftspolitische und operative Fokus noch
stärker auf der Implementierung nachhaltiger Anlagestrategien und Analysen liegen.

Der Präsident des Verwaltungsrates
Thomas Groß

                                                          Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021      19
Wesentliche Kennzahlen

            Wesentliche Kennzahlen der Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG

            Wesentliche Kennzahlen in TCHF                       31.12.2021      Vorjahr   Veränderung   Abweichung
                                                                                                                in %

             Ausgewählte Bilanzpositionen
             Forderungen gegenüber Kunden                         211’181      188’052        23’129         12.3%
             Hypothekarforderungen                                 93’180       98’430        – 5’250       – 5.3%
             Wertschriftenbestand                                 324’905      296’962        27’943          9.4%
             Kundenguthaben                                       617’543      588’683        28’860          4.9%
             Ausgewiesene Eigenmittel nach
             Gewinnverwendung                                     130’444      124’116          6’328         5.1%
             Bilanzsumme                                         1’113’586    1’072’986       40’600          3.8%

             Erfolgsrechnung
             Netto-Erfolg Zinsengeschäft                            5’574        5’992          – 418       – 7.0%
             Erfolg aus dem Kommissions- und
             Dienstleistungsgeschäft                               26’951       21’231          5’720        26.9%
             Erfolg aus dem Handelsgeschäft
             und der Fair-Value-Option                              8’991        7’125          1’866        26.2%
             Übriger ordentlicher Erfolg                            7’693         2’453         5’240      213.6%
             Geschäftsaufwand                                     – 35’901     – 32’601       – 3’300        10.1%
             Wertberichtigungen auf Beteiligungen
             sowie Abschreibungen auf Sachanlagen
             und immateriellen Werten                              – 2’223      – 2’049         – 174         8.5%
             Veränderungen von Rückstellungen und
             übrigen Wertberichtigungen sowie Verluste                – 42         – 28          – 14        50.0%

             Geschäftserfolg                                       11’043        2’123         8’920     >300.0%
             Ausserordentlicher Erfolg                                  86          56             30        53.6%
             Veränderungen von Reserven
             für allgemeine Bankrisiken                                  –       2’250        – 2’250    – 100.0%
             Steuern                                               – 1’051        – 218         – 833     >300.0%
             Jahresgewinn                                          10’078        4’211         5’867       139.3%

    20      Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021
Bilanz

Bilanz

Aktiven in TCHF                             31.12.2021          31.12.2020       Veränderung

Flüssige Mittel                             307’989             315’808              – 7’819
Forderungen gegenüber Banken                104’943             111’565              – 6’622
Forderungen gegenüber Kunden                211’181             188’052              23’129
Hypothekarforderungen                         93’180              98’430             – 5’250
Positive Wiederbeschaffungswerte
derivativer Finanzinstrumente                  5’640               2’648               2’992
Finanzanlagen                               324’905             296’962              27’943
Aktive Rechnungsabgrenzungen                  12’025               4’341               7’684
Beteiligungen                                 43’845              43’845                   –  
Sachanlagen                                    5’547               6’193               – 646
Immaterielle Werte                             3’476               4’055               – 579
Sonstige Aktiven                                 855               1’087               – 232
Total Aktiven                              1’113’586          1’072’986              40’600

    –	Total nachrangige Forderungen                –                   –                  –

Passiven in TCHF                            31.12.2021          31.12.2020        Veränderung

Verpflichtungen gegenüber Banken            347’619             342’573                5’046
Verpflichtungen aus Kundeneinlagen          617’543             588’683              28’860
Negative Wiederbeschaffungswerte
derivativer Finanzinstrumente                  3’471               4’386               – 915
Passive Rechnungsabgrenzungen                  9’301               6’575               2’726
Sonstige Passiven                               1’428              2’407               – 979
Rückstellungen                                     30                 46                – 16
Reserven für allgemeine Bankrisiken            3’850               3’850                   –
Gesellschaftskapital                          75’000              75’000                   –
Gesetzliche Gewinnreserven                    29’905              29’860                  45
Freiwillige Gewinnreserven                    15’200              15’200                   –
Gewinnvortrag                                    161                 195                – 34
Jahresgewinn                                  10’078               4’211               5’867
Total Passiven                             1’113’586          1’072’986              40’600

    –	Total nachrangige Verpflichtungen            –                   –                  –

                                            Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021   21
Bilanz

         Ausserbilanzgeschäfte

         Ausserbilanzgeschäfte in TCHF                        31.12.2021   31.12.2020   Veränderung

          Eventualverpflichtungen                               30’867      31’740           – 873
          Unwiderrufliche Zusagen                                6’711        1’842          4’869

    22   Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021
Erfolgsrechnung

Erfolgsrechnung

Erfolgsrechnung in TCHF                                         2021                2020        Veränderung

Erfolg aus dem Zinsengeschäft
Zins- und Diskontertrag                                       4’899               5’717               – 818
Zins- und Dividendenertrag aus Finanzanlagen                    810               1’707               – 897
Zinsaufwand                                                   – 153             – 1’454               1’301
Brutto-Erfolg Zinsengeschäft                                 5’556               5’970               – 414
Veränderungen von ausfallrisikobedingten Wert-
berichtigungen sowie Verluste aus dem Zinsengeschäft             18                  22                 –4
Subtotal Netto-Erfolg Zinsengeschäft                          5’574               5’992               – 418

Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft
Kommissionsertrag Wertschriften- und Anlagegeschäft          41’929             33’247                8’682
Kommissionsertrag Kreditgeschäft                                 90                 102                – 12
Kommissionsertrag übriges Dienstleistungsgeschäft               414                 425                – 11
Kommissionsaufwand                                         – 15’482            – 12’543             – 2’939
Subtotal Erfolg Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft    26’951              21’231               5’720

Erfolg aus dem Handelsgeschäft und der Fair-Value-Option      8’991               7’125              1’866

Übriger ordentlicher Erfolg
Erfolg aus Veräusserung von Finanzanlagen                          3                 –9                  12
Beteiligungsertrag                                            7’025               2’054               4’971
Anderer ordentlicher Ertrag                                   1’051               2’059             – 1’008
Anderer ordentlicher Aufwand                                  – 386             – 1’651               1’265
Subtotal übriger ordentlicher Erfolg                          7’693               2’453              5’240

Geschäftsaufwand
Personalaufwand                                            – 25’037            – 22’259             – 2’778
Sachaufwand                                                – 10’864            – 10’342               – 522
Subtotal Geschäftsaufwand                                  – 35’901            – 32’601             – 3’300

Wertberichtigungen auf Beteiligungen sowie                  – 2’223             – 2’049               – 174
Abschreibungen auf Sachanlagen und immateriellen Werten
Veränderungen von Rückstellungen und übrigen                    – 42               – 28                – 14
Wertberichtigungen sowie Verluste
Geschäftserfolg                                             11’043                2’123              8’920

Ausserordentlicher Ertrag                                        86                  56                  30
Ausserordentlicher Aufwand                                         –                  –                   –
Veränderungen von Reserven für allgemeine Bankrisiken              –              2’250             – 2’250
Steuern                                                     – 1’051               – 218               – 833

Jahresgewinn                                                 10’078               4’211              5’867

                                                           Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021    23
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