2021 Geschäftsbericht - Eine Spur persönlicher - Family Office der Frankfurter ...
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Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe Wesentliche Kennzahlen Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe 31.12.2021 Vorjahr Veränderung Abweichung Wesentliche Kennzahlen in TCHF in % Ausgewählte Bilanzpositionen Forderungen gegenüber Kunden 230’229 203’292 26’937 13.3 % Hypothekarforderungen 93’180 98’430 – 5’250 – 5.3 % Wertschriftenbestand 360’675 333’245 27’430 8.2 % Kundenguthaben 1’136’415 941’461 194’954 20.7 % Ausgewiesene Eigenmittel nach Gewinnverwendung 120’197 112’350 7’847 7.0 % Bilanzsumme 1’607’403 1’383’307 224’096 16.2 % Ausgewählte Erfolgsrechnungspositionen Netto-Erfolg Zinsengeschäft 5’123 5’756 – 633 – 11.0 % Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft 80’007 53’332 26’675 50.0 % Erfolg aus dem Handelsgeschäft und der Fair-Value-Option 8’955 7’123 1’832 25.7 % Übriger ordentlicher Erfolg 910 3’383 – 2’473 – 73.1 % Betriebsertrag 94’995 69’594 25’401 36.5 % Geschäftsaufwand – 76’706 – 65’331 – 11’375 17.4 % Bruttogewinn 18’289 4’263 14’026 >300.0 % Betreutes Kundenvermögen 17’099’803 13’660’834 3’438’969 25.2 % Provisionsnutzen für die S-Finanzgruppe 38’071 23’321 14’750 63.2 % Mitarbeiteranzahl 303 269 34 12.6 % Ausgewählte Erfolgsrechnungspositionen in TEUR Durchschnittskurs EUR / CHF 1.0799 1.0720 0.0079 0.7 % Netto-Erfolg Zinsengeschäft 4’744 5’369 – 625 – 11.6 % Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft 74’087 49’749 24’338 48.9 % Erfolg aus dem Handelsgeschäft und der Fair-Value-Option 8’292 6’644 1’648 24.8 % Übriger ordentlicher Erfolg 843 3’156 – 2’313 – 73.3 % Betriebsertrag 87’966 64’918 23’048 35.5 % Geschäftsaufwand – 71’030 – 60’942 – 10’088 16.6 % Bruttogewinn 16’936 3’976 12’960 >300.0 % Stichtagskurs EUR / CHF 1.0331 1.0802 – 0.0471 – 4.4 % Betreutes Kundenvermögen in TEUR 16’551’934 12’646’578 3’905’356 30.9 % Provisionsnutzen für die S-Finanzgruppe in TEUR (Durchschnittskurs EUR/CHF) 35’254 21’755 13’499 62.1 % Substanzielle Transaktionen innerhalb der Gruppe wurden eliminiert. Gliederung gemäss Rechnungslegungsverordnung-FINMA, RelV-FINMA sowie Rundschreiben 2020/1 Rechnungs- legung – Banken. Diese Kennzahlen wurden nicht durch die Revisionsstelle überprüft. 2 Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021
Inhalt Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe 4 Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021 8 Wesentliche Kennzahlen 20 Bilanz 21 Erfolgsrechnung 23 Gewinnverwendung 24 Eigenkapitalnachweis 25 Anhang der Jahresrechnung 2021 26 Informationen zur Bilanz 30 Informationen zu Ausserbilanzgeschäften 43 Informationen zur Erfolgsrechnung 45 Risikomanagement 48 Bericht der Revisionsstelle 53 Bankorgane 54 Patronatserklärung 62 Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021 3
Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe Sehr geehrte Damen und Herren Das abgelaufene Geschäftsjahr stand leider erneut – und deutlich stärker als noch zu Jah- resbeginn erhofft – im Zeichen der Covid-19-Pandemie. Wenngleich die nunmehr verfüg- baren Impfstoffe die Ausgangslage deutlich verbessert haben, war eine uneingeschränkte Rückkehr zur gesellschaftlichen Normalität noch nicht möglich. Die andauernde Pandemie belastet auch die wirtschaftliche Entwicklung: Neue, hochansteckende Virusvarianten verzögern die Erholung, hinzu kommen Engpässe in den globalen Lieferketten. Durch diese weiterhin unruhigen Fahrwasser konnte unser Portfoliomanagement für die Kundin- nen und Kunden 2021 ausgesprochen erfolgreich navigieren, indem es an der bewährten Anlagephilosophie mit Fokus auf finanzstarken Qualitätstiteln festhielt. Insbesondere im Aktienbereich übertrafen die Vermögensverwaltungsstrategien regelmässig ihre Bench- mark und erzielten starke Wertzuwächse. Trotz der Kontakt- und Reisebeschränkungen konnten wir in unserem Kerngeschäft Wealth Management die Erwartungen unserer Kundinnen und Kunden an eine persönliche Betreuung – teils physisch, teils digital – zur vollen Zufriedenheit erfüllen. Unser Leistungsversprechen «Stabilität für Ihr Vermögen» konnten wir also auch in diesem Jahr einlösen. Geschäftsentwicklung und Verankerung innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe Das Geschäft der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe hat sich im Jahr 2021 erneut ausge- sprochen erfolgreich entwickelt. Insgesamt betreute die Gruppe per Bilanzstichtag Kunden- gelder im Umfang von CHF 17.1 Mrd., was einem Zuwachs von CHF 3.4 Mrd. gegenüber dem Vorjahr entspricht. Betrachtet man zusätzlich den Anstieg der Provisionserträge vor Vergütung an Sparkassen bzw. inklusive Direkterträge der Sparkassen auf CHF 127.3 Mio. im Teil- konzern – 51.5 % mehr als noch 2020 –, zeigt sich erneut eine aussergewöhnlich hohe Wachs- tumsdynamik. Basis dieses Erfolgs ist und bleibt die Positionierung als Privatbank der Sparkassen-Finanz- gruppe. Das gesamte Dienstleistungsangebot der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe, von der Vermögensverwaltung und Anlageberatung über die Begleitung bei M&A-Transaktionen bis hin zum Family Office, ist auf einen Mehrwert für die Sparkassen ausgerichtet, indem es das Leistungsspektrum der Institute vor Ort gezielt ergänzt. Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe agiert am deutschen Markt ausschliesslich nach Einbindung durch die Verbundspar- kassen vor Ort. 13 weitere Sparkassen haben im abgelaufenen Jahr Kooperationsvereinbarun- gen abgeschlossen. Insgesamt arbeitet die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe nunmehr mit über 287 Instituten zusammen, was fusionsbereinigt einer Quote von 77.6 % entspricht. Im Jahr 2021 entstand aus den Kooperationen für die Sparkassen ein Nutzen von CHF 38.1 Mio. (CHF 14.8 Mio. mehr als 2020). Neben dem Kerngeschäft, der individuellen Vermögensverwaltung, trug auch die «Vermögens- verwaltung für Sparkassen» (VVS) erneut signifikant zum starken Geschäftsergebnis bei. Zehn zusätzliche Institute haben sich allein 2021 für die Einführung von VVS entschieden; die Gesamtzahl stieg damit auf rund 60. Nachdem das VVS-Anlagevolumen im Jahr 2020 erstmals die Grenze von EUR 1 Mrd. überschritten hatte, beschleunigte sich das Wachstumstempo aber- mals: Bereits im August 2021 und damit binnen nur eines Jahres wurde die zweite Milliarde erreicht. 4 Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021
Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe Erneut Spitzenergebnisse in unabhängigen Markttests Eine erneute Bestätigung für ihre Beratungs- und Investmentqualität erhielt die Frankfurter Bankgesellschaft im «Elite Report 2022»: Dort wurde sie von der Expertenjury zum inzwi- schen vierten Mal auf Herz und Nieren geprüft und bekam zum vierten Mal in Folge das Prädikat «summa cum laude». Insgesamt wurden diesmal 362 Vermögensverwalter geprüft – die Frankfurter Bankgesellschaft zählt mit der höchsten im Test erreichten Punktzahl zu den Top Ten. Auch das Family Office der Frankfurter Bankgesellschaft wurde von der «Elite Report»-Redaktion wieder als ausgezeichneter Anbieter hervorgehoben. Als einem von nur zwei Vermögensverwaltern gelang es uns, bei beiden unabhängigen Branchentestern unter den zehn Besten zu landen: In der Ewigen Bestenliste der Fuchs | Richter Prüfinstanz konnte sich die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG auf Platz 9 verbessern. Stetiges Wachstum Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe blickt im elften Jahr nach ihrer Neupositionierung auf ein Geschäftsjahr zurück, das vor allem von organischem Wachstum geprägt war. Trotz weiterhin erschwerter Umstände durch zeitweise Kontakt- und Reisebeschränkungen erreichte die Nettoakquisitionsleistung im Wealth Management einen neuen Rekordwert. Das Family Office, unsere auf strategische Beratung für Hochvermögende spezialisierte Tochter- gesellschaft, baute insbesondere den Bereich Immobilientransaktionsberatung deutlich aus. Durch die Mehrheitsbeteiligung an der IMAP M&A Consultants AG hatte die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe ihr Leistungsspektrum für mittelständische Unternehmerfamilien Anfang 2020 erweitert. 2021 konnte IMAP zahlreiche Transaktionen, insbesondere im Bereich der Unternehmens(teil)verkäufe, für mittelständische Unternehmenskunden der Sparkassen erfolgreich begleiten. In Deutschland haben wir unser regionales Beratungsangebot erweitert: Durch eine Koopera- tion mit der SaarLB im Private Banking haben vermögende Privatpersonen, Unternehmerin- nen und Unternehmer im Saarland nun kurze Wege zum gesamten Leistungsspektrum der Frankfurter Bankgesellschaft. Mit einem Büro im Herzen der Saarbrücker Innenstadt ist ein Wealth-Management-Team seit April 2021 für die Kundinnen und Kunden vor Ort. Zeitgleich wurden gruppenweit Projekte zur Steigerung von Effizienz und Digitalisierungs- grad erfolgreich gestartet, weitergeführt oder zum Abschluss gebracht. Dies schafft die Vor- aussetzungen für weiteres Wachstum. Wie bereits im vorvergangenen Geschäftsjahr lag ein wesentlicher Schwerpunkt der strategischen Weiterentwicklung auf dem Thema Nachhaltig- keit: Die Vermögensverwaltungsstrategien der Frankfurter Bankgesellschaft werden fortlau- fend optimiert, um den eigenen hohen Ansprüchen – und natürlich jenen der Kundinnen und Kunden – an Umwelt- und Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und gute Unternehmensfüh- rung zu genügen. Wir richten den Blick aber auch nach innen, verändern Arbeitsabläufe zur Schonung natürlicher Ressourcen und haben im vergangenen Jahr verschiedene Corporate- Volunteering-Projekte initiiert, in denen die Mitarbeitenden sich aktiv für mehr Nachhaltig- keit einsetzen können. Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021 5
Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe Ausblick 2022 Das aktuelle Geschäftsjahr ist zu Beginn gesellschaftlich ebenso wie wirtschaftlich noch deut- lich von der Coronapandemie geprägt. Wir rechnen jedoch damit, dass sich die Erholung ab dem Frühjahr letztlich verstetigt, und werden daher unsere Anlagestrategie, die vor allem auf Aktien und Unternehmensanleihen setzt, im Wesentlichen unverändert weiterverfolgen. Zu- gleich beobachtet unser Portfoliomanagement weiterhin engmaschig die Märkte und greift auf eine Vielzahl von Research-Quellen zurück, um für die Kundinnen und Kunden auf relevante Entwicklungen in Politik, Wirtschaft oder Regulatorik zeitnah reagieren zu können. Nach einem aussergewöhnlich wachstumsstarken Geschäftsjahr hat die Frankfurter Bank- gesellschaft Gruppe auch für 2022 und darüber hinaus ambitionierte Ziele. Das organische Wachstum soll fortgesetzt werden; grundlegende Basis dafür ist eine weiterhin vertrauensvol- le, enge und erfolgreiche Kooperation mit den Sparkassen. Unser Hauptaugenmerk liegt unverändert darauf, vermögende Kundinnen und Kunden sowie Unternehmerfamilien – primär über die Sparkassen vor Ort – individuell bei der Verwaltung und Gestaltung ihres Vermögens zu begleiten, um den Marktanteil der S-Finanzgruppe in diesem umworbenen Kundensegment deutlich zu erhöhen. Das verwaltete Kundenvermögen wollen wir in den nächsten Jahren deutlich auf über CHF 25 Mrd. steigern und uns so unter den fünf führenden Privatbanken in Deutschland etablieren. Bei allen Wachstumsplänen wollen wir jedoch nie die DNA unserer Gruppe aus den Augen verlieren: Erfolg entsteht, wenn Menschen auf Augenhöhe vertrauensvoll zusammenarbeiten. Die vergangenen beiden Jahre haben uns in vielfacher Hinsicht vor Augen geführt, dass wir gemeinsam stärker sind und auch unter widrigen Umständen miteinander neue erfolgreiche Wege finden können. Wir nennen das «Eine Spur persönlicher» und möchten uns auch in Zukunft stets von diesem Credo leiten lassen. Bei unseren Kundinnen und Kunden, Geschäfts- partnerinnen und -partnern sowie bei allen Mitarbeitenden möchten wir uns für ihr Vertrauen im abgelaufenen Geschäftsjahr von Herzen bedanken. Wir freuen uns auf eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit im Jahr 2022. Mit freundlichen Grüssen aus Zürich Ihr Holger Mai Ihr Tobias Fischer Ihr Erich Vettiger Vorsitzender der Geschäftsleitung Mitglied der Mitglied der der Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsleitung Geschäftsleitung Gruppe 6 Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021
Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021 7
Lagebericht Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021 1 Geschäfts- und Rahmenbedingungen 1.1 Geschäftsmodell und Teilkonzern Frankfurter Bankgesellschaft Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe – bestehend aus der Frankfurter Bank- gesellschaft (Schweiz) AG als Teilkonzernobergesellschaft und den Tochtergesell- schaften Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland) AG, Family Office der Frank- furter Bankgesellschaft AG sowie der IMAP M&A Consultants AG – ist «Die Privat- bank» und das Kompetenzzentrum für vermögende Kunden und mittelständische Unternehmerfamilien innerhalb der deutschen Sparkassen-Finanzgruppe. Dementsprechend verfügt die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe über ein stabiles, langfristig angelegtes strategisches Geschäftsmodell mit Schwerpunkt Wealth Ma- nagement in den Kernmärkten Deutschland und Schweiz sowie den ergänzenden Dienstleistungen Family-Office- und M&A-Beratungsdienstleistungen für Kunden der deutschen Sparkassen-Finanzgruppe. Mit der Ergänzung durch das Leistungsangebot der IMAP M&A Consultants AG bietet die Sparkassen-Finanzgruppe über die Frank- furter Bankgesellschaft Gruppe und deren Eigentümer Helaba ein umfassendes Dienst- leistungsangebot für den deutschen Mittelstand: Von der Erarbeitung einer Familien- strategie über Vermögensstrategie und -controlling bis hin zur Begleitung bei einem möglichen Unternehmensverkauf, der Vermögensanlage sowie der Finanzierung des Käufers über den Aktionär Helaba oder die Sparkasse vor Ort. Zur Erfüllung dieser Aufgabe schliesst die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe Koope- rationsvereinbarungen mit interessierten Sparkassen in Deutschland ab, um gemein- same Kundenverbindungen in den Zielgruppen auszubauen bzw. zu akquirieren. Zielkunden sind entsprechend dieser Ausrichtung Unternehmerfamilien, vermögende Privatkunden mit erhöhtem Beratungsbedarf sowie gemeinnützige Stiftungen. Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe verfügt dazu – sowohl am Standort Zürich als auch in der Tochterbank in Frankfurt mit den dort angeschlossenen Niederlas- sungen in Düsseldorf, München, Hamburg und Saarbrücken (seit 2021) – über die Betreuungseinheit Wealth Management (ab EUR 1.0 Mio. Anlagevermögen in der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe), die sich auf die Akquisition und Betreuung von vermögenden Kunden über die Sparkassen in Deutschland fokussiert. Zudem ist in der Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland) AG das Kompetenzzentrum für ge- meinnützige Stiftungen angesiedelt, und die deutsche Tochterbank bietet für rund 60 Sparkassen eine «White Label»-Vermögensverwaltung im Depot der Sparkasse vor Ort an. In der Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG kümmert sich das Team «Markt Schweiz» um die Akquisition und Betreuung ausgewanderter, vermögender deutscher Kunden und lokaler institutioneller Kunden. Die Tochtergesellschaft Family Office der Frankfurter Bankgesellschaft AG bietet aus- schliesslich die Honorarberatung mit Dienstleistungen eines Multi-Family-Office für sehr vermögende Kunden und Familienunternehmer an. Es werden die Dienstleistun- gen Familienstrategie, Finanzplanung, ganzheitliche Vermögensbegleitung, Control- ling sowie Immobilienberatung und -transaktionen angeboten. Strategisches Ziel ist es, die potenzielle Betreuungslücke von sehr vermögenden Familienunternehmern innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe zu schliessen. 8 Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021
Lagebericht Die Qualität der Kundenbetreuung wurde durch zwei unabhängige Prüfinstanzen im Geschäftsjahr 2021 erneut bestätigt. Der «Elite Report» zeichnete die Frankfurter Bankgesellschaft zum vierten Mal mit der Höchstpunktzahl aus; Sie gehört damit zu den besten zehn vermögensverwaltenden Banken von 362 getesteten Wettbewerbern. Auch in der Ewigen Bestenliste des «TOPS 2022»-Rankings der Fuchs | Richter Prüfinstanz konnte sich die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG auf Platz 9 verbessern und zählt somit laut den beiden grössten unabhängigen Branchentests zu den zehn besten Vermögensverwaltern im deutschsprachigen Raum. Die IMAP M&A Consultants AG in Mannheim ist eingebunden in die globale IMAP- Organisation, eine der zehn grössten M&A-Beratungen weltweit für den Mittelstand, und gehört im deutschen Markt zu den Marktführern. Die IMAP M&A Consultants AG berät vor allem mittelständische Unternehmen und deren Gesellschafter bei der Veräusserung oder dem Erwerb von Unternehmen. Die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG ist seit Ende Februar 2020 mit 75.1 % Hauptaktionär an der IMAP M&A Consultants AG. Die restlichen Aktien liegen weiterhin beim Management der IMAP M&A Consultants AG. Das Anlagevolumen im Kerngeschäft Anlageberatung und Vermögensverwaltung (der beiden Banken) konnte bei Bruttozuflüssen von CHF 4.0 Mrd. sowie insgesamt netto um CHF 3.0 Mrd. gesteigert werden. Das betreute Kundenvolumen des Teilkonzerns Frankfurter Bankgesellschaft konnte im Geschäftsjahr 2021 um CHF 3.4 Mrd. (+25.2 %) gesteigert werden und beläuft sich per Bilanzstichtag auf CHF 17.1 Mrd. (Vorjahr CHF 13.7 Mrd.). Der Provisionsertrag in der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe vor Vergütung an Sparkassen bzw. inklusive Direkterträge der Sparkassen stieg um CHF 43.3 Mio. (+51.5 %) auf CHF 127.3 Mio. 1.2 Eigentümer Die Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale, Frankfurt am Main/Erfurt (Helaba) ist Alleinaktionär der Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG, Zürich. Die Frank- furter Bankgesellschaft (Schweiz) AG, als selbstständiges Institut schweizerischen Rechts mit Privatbankcharakter, führt den Teilkonzern Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe mit den beiden 100%igen Tochtergesellschaften Frankfurter Bankgesell- schaft (Deutschland) AG und Family Office der Frankfurter Bankgesellschaft AG – beide Frankfurt am Main/Deutschland – sowie der 75.1%igen Beteiligung IMAP M&A Consultants AG («IMAP»), Mannheim/Deutschland. Die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG erstellt keine konsolidierte Jahresrech- nung auf Stufe Teilkonzern, da der Eigentümer, die Landesbank Hessen-Thüringen Giro- zentrale, Frankfurt am Main/Erfurt, eine Jahresrechnung auf Ebene des Konzerns erstellt, in den alle wesentlichen Teilkonzerngesellschaften eingebunden sind. Der konsolidierte Geschäftsbericht und der Offenlegungsbericht der Landesbank Hessen-Thüringen Giro- zentrale, Frankfurt am Main/Erfurt sind im Internet unter www.helaba.de abrufbar. 1.3 Mitarbeiter In der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe engagieren sich 303 hoch qualifizierte Mitarbeitende dafür, das Leistungsversprechen «Stabilität für Ihr Vermögen» einzulö- sen sowie die Betreuungsphilosophie «Eine Spur persönlicher» umzusetzen. Der Personalbestand der Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG beträgt zum Bilanz- stichtag 31.12.2021 teilzeitbereinigt 109.1 Personen (Vorjahr 103.3 Personen). Im Jahres- durchschnitt waren teilzeitbereinigt 106.2 Personen (Vorjahr 102.5 Personen) beschäftigt. Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021 9
Lagebericht 2 Wirtschaftsbericht 2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Rahmenbedingungen Wirtschaftliche Entwicklung Die Weltwirtschaft erholte sich nach den Lockdowns des Jahres 2020 und wuchs im Jahr 2021 nach den derzeitigen Schätzungen mit einer Rate von 4.7 %, wobei dieses Jahr Asien (ohne Japan) mit 5.0 % nur leicht über dem Schnitt liegt. Die Eurozone und die USA liegen dagegen mit 5.1 % und 5.6 % dieses Jahr besser als der Schnitt. Die wirtschaftliche Erholung war möglich aufgrund der wissenschaftlichen Erfolge in der Analyse und Entschlüsselung des Virus und der Entwicklung von Impfstoffen und antiviralen Medikamenten. Die Fiskal- und Geldpolitik überbrückte in der Zwischenzeit die ausfallende Nachfrage; die Fiskalpolitik der USA überkompensierte sie sogar. Dass die Covid-19-Fallzahlen derzeit hoch sind, liegt zum Teil an der Omikron-Variante und zum Teil an den Impfquoten, die geringer als erhofft ausfallen. Allfällige gegenüber der Delta-Variante stärker negative wirtschaftliche Auswirkungen von Omikron dürften sich primär in den kommenden Wintermonaten zeigen. Danach sollten Booster-Impfungen – inklusive solcher, die an Omikron angepasst sind – und die zunehmende Verfügbarkeit antiviraler Pillen die Zahl der Krankenhausaufenthalte so weit senken, dass schwerwie- gende soziale Distanzierungsmassnahmen kaum noch nötig sind. Angaben zu aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen Die ökonomischen und regulatorischen Rahmenbedingungen auf dem Schweizer Finanzmarktplatz unterliegen weiterhin einer deutlich beschleunigten Dynamik. Darüber hinaus beeinflussen die internationalen Veränderungen den regulatorischen Rahmen aller Geschäftsfelder des Bankplatzes Schweiz. Die für Schweizer Banken relevantesten Entwicklungen betreffen vor allem den Schutz und das Interesse der Bankkunden sowie die Sicherheit des Finanzsystems, dies insbesondere in unsiche- ren Zeiten auf den internationalen Finanzmärkten. Es stehen weitere Änderungen im Bereich der Eigenkapitalregulierung sowie Einlagensicherungen an. Gleichzeitig sol- len neue technologische Entwicklungen die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit des Schweizer Finanzplatzes stärken. Der Umgang mit den Themen Nachhaltigkeit (ESG: «Environment, Social, Governance») und Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel werden die Schweizer Banken in Zukunft verstärkt beschäftigen. Das Finanzdienstleistungsgesetz (FIDLEG) wurde in der Schweiz in Kraft gesetzt; dieses schafft einen der MiFID-II-Regelung der EU vergleichbaren Standard im Be- reich der Anlageberatung. Gleichzeitig unterliegt die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG zusätzlich grundsätzlich den Anforderungen des deutschen Wertpa- pierhandelsgesetz (WpHG). In Deutschland verfügt sie über einen Marktzugang im Rahmen ihrer Freistellung nach Kreditwesengesetz (KWG). Hinzu kommen die von der Helaba auferlegten Regulierungsauflagen im Zusammenhang mit dem Einbezug der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe in den Helaba-Konzern. Kapitalmärkte Für Aktien war 2021 ein gutes Jahr. Der S&P 500 Index hat erneut am besten abge- schnitten, gefolgt vom europäischen Markt, gemessen am Stoxx Europe 600 Index. In Japan fehlte eine unterstützende konjunkturelle Dynamik, während die Schwellen- länder Asiens von der restriktiveren Wirtschaftspolitik Chinas gebremst wurden. Die Erträge von Anleihen mit bester Bonität waren leicht negativ, während hochverzins- liche Unternehmensanleihen im Plus lagen. Zyklische Rohstoffe – Erdöl und Indus- triemetalle – haben deutlich zugelegt. Der Goldpreis war wenig verändert und konnte nicht von der anziehenden Inflation profitieren. Die wirtschaftliche Erholung, die im Kern eine Hochkonjunktur darstellt, bereitete für diese Entwicklungen den Weg. 10 Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021
Lagebericht 2.2 Beurteilung der Geschäftsentwicklung Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe fokussiert sich in ihrer Geschäftsausrichtung auf die Märkte in Deutschland und der Schweiz. In Deutschland hat sich die Gruppe als «Die Privatbank» der Sparkassen-Finanzgruppe, eine der grössten Finanzgruppen der Welt und die Marktführerin in Deutschland im Privatkunden- und Firmenkunden- segment, etabliert. Über die Mehrheitsbeteiligung an der IMAP M&A Consultants AG hat sie ausserdem eine hohe Expertise für M&A-Beratung im Mittelstand. Die Vernetzung in der Sparkassen-Finanzgruppe konnte auch 2021 weiter ausge- baut werden. 13 Sparkassen haben die Kooperation in der Zusammenarbeit mit der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe neu aufgenommen. Damit kann die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe flächendeckend auf die Kooperation mit 287 Sparkassen (über 77.6 % aller Sparkassen in Deutschland) bauen. Die gute Betreuung und Akquisition der Kunden über die Sparkassen vor Ort und die Akquisitionsleistung bei allen Gesellschaften der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe führten zu einem Anstieg des betreuten Kundenvolumens auf CHF 17.1 Mrd. (Vorjahr CHF 13.7 Mrd.; +25.2 %). Die Umsetzung der – auf nachhaltiges und qualitatives Wachstum ausgerichteten – Geschäftsstrategie wird laufend durch weitere innerbetriebliche Prozessverbesserun- gen begleitet, die mit den stets wachsenden regulatorischen Anforderungen zu einer weiterhin hohen Belastung der Mitarbeiter und Führungskräfte führen. Um dies dauerhaft bewältigen zu können, sind die Motivation und die laufende Qualifizierung unserer Mitarbeiter über externe und interne Fortbildungsmassnahmen sehr wichtig und bilden den Grundstein zur Erreichung unserer Ziele. Wir danken allen Mitarbeitenden der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe ausdrück- lich für ihren engagierten Einsatz. 2.3 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG Geschäftsergebnis Das Geschäftsjahr 2021 war ebenfalls geprägt von den Auswirkungen und Einschrän- kungen der Covid-19-Pandemie. Operativ konnte die Bank (Frankfurter Bankgesell- schaft (Schweiz) AG) durch den konsequenten Einsatz der Notfallprozesse unter maximaler Nutzung von Telekommunikation sowie mobilem Arbeiten den Geschäfts- betrieb ohne Einschränkungen aufrechterhalten. Allerdings waren Kontakt- sowie Reisebeschränkungen und die damit verbundenen eingeschränkten Möglichkeiten zu persönlichen Kundenkontakten eine erschwerte Herausforderung in der Kunden- akquisition und Betreuung. Trotz dieser Einschränkungen erzielte der Kernbereich Wealth Management des Teil- konzernführers Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG ein historisch herausra- gendes Nettoneugeschäft von CHF 539.5 Mio. (Vorjahr CHF 490.9 Mio.). Unterstützt wurde dies ebenfalls durch die sehr positive Entwicklung der Kapitalmärkte und eine deutlich über den Benchmarks liegende Leistung im Portfoliomanagement. Insbeson- dere die Vermögensverwaltungslösungen der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe fanden bei den Kunden weiterhin grossen Anklang. Die Bank konnte das Volumen in Vermögensverwaltungslösungen durch signifikante Nettoneugeldzuflüsse sowie eine sehr positive Performance der Anlagestrategien im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021 11
Lagebericht signifikant um +28.8 % steigern. Die hierdurch erzielten wiederkehrenden Vermö- gensverwaltungsgebühren tragen zu einer nachhaltigen Verstetigung des Kommissions- und Dienstleistungsgeschäfts bei. Trotz Covid-19-bedingten Einschränkungen sowie der unvorteilhaften Entwicklung des EUR/CHF-Kurses – welcher eine deutlich brem- sende Wirkung auf das Wachstum des Kommissions- und Dienstleistungsgeschäfts hatte – konnte der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um TCHF 5’720 (+26.9 %) und der Erfolg aus dem Handelsgeschäft, insbesondere Devisen- erträge mit den Kunden, um TCHF 1’866 (+26.2 %) auf gesamthaft TCHF 35’941 (+26.7 %) gesteigert werden. Dies ist auch auf die unterstützende Performance der Vermögensverwaltung zurückzuführen. Die von der Bank verwalteten Vermögen stiegen insbesondere auf Grundlage des Net- toneugeldzuflusses von CHF 572.1 Mio. um +20.2 % auf CHF 5.9 Mrd. (inklusive Dop- pelzählungen; Vorjahr CHF 4.9 Mrd). Die betreuten Vermögen – unter Einbeziehung der Depotbankfunktion und einer positiven Performance der Vermögensverwaltungen trotz starkem EUR/CHF-Kurs – stiegen um +18.1 % von CHF 6.4 Mrd. im Vorjahr auf CHF 7.5 Mrd. per Bilanzstichtag 2021. Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft war um TCHF – 418 (– 7.0 %) auf TCHF 5’574 erneut leicht rückläufig. Weiterhin belasten das aktuell tiefe Zinsumfeld wie auch die Negativzinsen das Zinsergebnis der Bank. Trotz einer effektiven Liquiditätsbewirtschaf- tung erwies es sich als fast unmöglich, fällige Finanzanlagen mit qualitativ hochwerti- gen und angemessen rentablen Anlagen zu ersetzen. Im Übrigen ordentlichen Erfolg ist insbesondere der phasengleich abgegrenzte Betei- ligungsertrag aus der Tochtergesellschaft Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland) AG in Höhe von TCHF 4’339 (TEUR 4’200) sowie der 75.1%ige Beteiligungsertrag der IMAP M&A Consultants AG in Höhe von TCHF 2’686 (TEUR 2’600) berücksichtigt. Der Geschäftsaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr um TCHF 3’300 (+10.1 %) auf TCHF 35’901 gestiegen. Die Investition in die Digitalisierung von Geschäftsprozessen sowie die Umsetzung komplexer aufsichtsrechtlicher Anforderungen führten zu einem Anstieg des Sachaufwands um TCHF 522. Personalausbau, Investitionen in die Zukunft der Mitarbeitenden sowie performancebedingte Entlöhnungen führten insgesamt zu einem Anstieg des Personalaufwands um TCHF 2’778 gegenüber dem Vorjahr. Wertberichtigungen auf Beteiligungen sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und im- materiellen Werten stiegen im Vorjahresvergleich auf Grundlage von Investitionen in die IT-Infrastruktur, in Digitalisierungsinitiativen sowie Umbauten und Mobiliar in den reno- vierten Büroräumlichkeiten an der Börsenstrasse 16 um TCHF 174 auf TCHF 2’223 an. Es fanden keine Veränderungen der Reserven für allgemeine Bankrisiken statt. Die Profitabilität des Kerngeschäfts (Geschäftserfolg) konnte um TCHF 8’920 (+420.2 %) deutlich gesteigert werden und kompensierte dabei ebenfalls den Rückgang beim Er- folg aus dem Zinsengeschäft sowie den höheren Geschäftsaufwand. Dementsprechend ergab sich – trotz der vorgenannten, durch die Covid-19-Pandemie bedingten Belas- tungen – ein im Vorjahresvergleich wesentlich gestiegener Jahresgewinn für 2021 von TCHF 10’078. Die Dividende an den Alleinaktionär Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale, Frankfurt am Main/Erfurt beträgt TCHF 3’750 (Vorjahr TCHF 4’200) und entspricht einer Rendite in Höhe von 5.0 % (Vorjahr 5.6 %) des Aktienkapitals. 12 Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021
Lagebericht Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung daher die folgende Gewinnver- wendung vor: Bilanzgewinn CHF 10’239’152 Dividende CHF 3’750’000 Zuweisung an gesetzliche Reserve CHF – Gewinnvortrag CHF 6’489’152 Vermögens- und Finanzlage Im Rahmen der Steuerung von regulatorischen Liquiditätskennziffern wurden die flüssigen Mittel im Berichtsjahr leicht reduziert. Die ausgelaufenen Finanzanlagen konnten mit angemessenen Obligationen (aus Rendite- und Bonitätssicht) ersetzt respektive leicht ausgebaut werden. Die Kundenliquidität (Verpflichtungen aus Kundeneinlagen) ist auf Grundlage der Nettoneugeldzuflüsse sowie der Kundenzurückhaltung bei Anlagen im aktuellen unsicheren Umfeld angestiegen. Deren Steuerung und Bewirtschaftung erfolgt fort- laufend im Austausch mit den Kunden. In Konsequenz der vorgenannten Effekte ist der Refinanzierungsbedarf beim Alleinaktionär Helaba (Verpflichtungen gegenüber Banken) leicht gesunken. Hinsichtlich der immateriellen Werte verweisen wir auf die Erläuterung in Abschnitt 3.7 im Anhang der Jahresrechnung. Bei den Beteiligungen (Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland) AG; 100 %, Family Office der Frankfurter Bankgesellschaft AG; 100 % und IMAP M&A Consul- tants AG; 75.1 %) gab es keine Veränderungen der Beteiligungsstruktur. Zur Sicher- stellung der regulatorischen Tragbarkeit des strategischen Geschäftsausbaus bei der Tochtergesellschaft Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland) AG fand am 17. Januar 2022 eine Kapitalstärkung (in die Kapitalrücklage) in Höhe von EUR 5.0 Mio. statt. Hierbei verweisen wir auf Abschnitt 3.4 im Anhang der Jahres- rechnung. Die Bilanzstruktur hat sich mit Ausnahme der vorstehend beschriebenen Anpassun- gen nur unwesentlich verändert. Hinsichtlich der Eigenmittel- und Liquiditätskenn- zahlen zum Bilanzstichtag verweisen wir ergänzend auf Abschnitt 3.3. Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021 13
Lagebericht 3 Risikobericht 3.1 Verantwortung des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung Der Verwaltungsrat kam im Geschäftsjahr 2021 zu vier ordentlichen Sitzungen zu- sammen und legte im Rahmen seiner Verantwortung als Organ für die Oberleitung die Geschäftsstrategie und die Risikostrategie fest. Der Verwaltungsrat berücksichtigt dabei die Risikotragfähigkeit der Frankfurter Bank- gesellschaft (Schweiz) AG auf Grundlage einer Analyse der geschäftspolitischen Aus- gangssituation sowie der Einschätzung der damit verbundenen Risiken. Die Kapital- planung für die kommenden Jahre zeigt auf, dass die Bank ihren Kapitalanforderungen auch unter Berücksichtigung eines wirtschaftlichen Abschwungs und eines markanten Rückgangs der Ertragslage zukünftig vollumfänglich nachkommen kann. Die Risikostrategie ist an die besonderen Anforderungen der Frankfurter Bankgesell- schaft (Schweiz) AG angepasst und umfasst und berücksichtigt die Grösse der Bank, die Geschäftsschwerpunkte und den grundsätzlich geringen Risikogehalt der getätigten Geschäfte. Die Geschäftsleitung entwickelt – basierend auf der vom Verwaltungsrat festgelegten Geschäfts- und Risikostrategie – geeignete Prozesse für die Identifikation, Messung, Bewertung, Beurteilung und Überwachung sowie Berichterstattung der eingegangenen Risiken. 3.2 Risikobeurteilung Sämtliche Risiken der Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG werden durch den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung anhand von ausführlichen Risikoberichten an regelmässig stattfindenden Sitzungen überwacht und beurteilt. Für eine detaillierte Darstellung der Risikostrategie und des Risikomanagement- prozesses wird auf den Anhang der Jahresrechnung verwiesen. 14 Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021
Lagebericht 3.3 Offenlegung gemäss FINMA-Rundschreiben 2016 / 1 Eigenmittel- und Liquiditätskennzahlen – Einzelbasis 31.12.2021 31.12.2020 Anrechenbare Eigenmittel (TCHF)1 Hartes Kernkapital (CET1) 126’969 120’062 Kernkapital (T1) 126’969 120’062 Gesamtkapital total 126’969 120’062 Risikogewichtete Positionen (RWA) (TCHF) RWA (12.5 x Mindesteigenmittel) 537’485 534’932 Mindesteigenmittel (TCHF) Mindesteigenmittel basierend auf risikobasierten Anforderungen 42’999 42’795 – davon Kreditrisiko gem. Internationaler SA-BIZ, umfassend 22’304 22’459 – davon nicht-gegenparteibezogene Risiken gem. Internationaler SA-BIZ, umfassend 444 495 – davon Marktrisiko gem. Marktrisiken nach dem Standardansatz 285 560 – davon operationelles Risiko gem. Basisindikatoransatz 5’935 5’250 – davon Sonstige (Beteiligungen Anhang 4 ERV) 14’030 14’030 Risikobasierte Kapitalquoten (in % der RWA) CET1-Quote 23.62 % 22.44 % Kernkapitalquote (T1) 23.62 % 22.44 % Gesamtkapitalquote 23.62 % 22.44 % CET1-Pufferanforderungen (in % der RWA) Eigenmittelpuffer nach Basler Mindeststandards (2.5 % ab 2019) 2.500 % 2.500 % Antizyklischer Puffer (Art. 44a ERV) nach Basler Mindeststandards – – Zusätzlicher Eigenmittelpuffer wegen internationaler oder nationaler Systemrelevanz – – Gesamte Pufferanforderungen nach Basler Mindeststandards in CET1-Qualität 2.500 % 2.500 % Verfügbares CET1 zur Deckung der Pufferanforderungen nach Basler Mindeststandards (nach Abzug von CET1 zur Deckung der Mindest- anforderungen und ggf. zur Deckung von TLAC-Anforderungen) 15.623 % 14.444 % Kapitalzielquoten nach Anhang 8 ERV (in % der RWA) Eigenmittelpuffer gemäss Anhang 8 ERV 3.200 % 3.200 % Antizyklische Puffer (Art. 44 und 44a ERV) 2 0.000 % 0.000 % CET1-Zielquote 3 7.400 % 7.400 % T1-Zielquote 3 9.000 % 9.000 % Gesamtkapital-Zielquote3 11.200 % 11.200 % Basel III Leverage Ratio Gesamtengagement (TCHF)4 1’160’924 795’381 Basel III Leverage Ratio (Kernkapital in % des Gesamtengagements) 10.94 % 15.09 % nach Gewinnverwendung 1 Bundesrat genehmigt die Deaktivierung des antizyklischen Kapitalpuffers am 27.03.2020 / Reaktivierung durch 2 Bundesrat per 26.01.2022 mit Erfüllungsfrist bis zum 30.09.2022 gemäss Anhang 8 ERV zzgl. antizyklischer Puffer nach Art. 44 und 44a ERV 3 FINMA-Aufsichtsmitteilung (02 / 2020 und 06 / 2020): «Bei der Berechnung der Leverage Ratio für das Jahr 2020 4 (nicht für 2021) sind auszuschliessen: Einlagen bei Zentralbanken in allen Währungen.» Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021 15
Lagebericht Liquiditätsquote (LCR) im 4. Quartal 3. Quartal 2. Quartal 1. Quartal Zähler der LCR: Total der qualitativ hochwertigen, liquiden Aktiven (TCHF) 409’476 417’777 418’287 428’548 Nenner der LCR: Total des Netto- mittelabflusses (TCHF) 292’676 298’003 334’599 319’958 Liquiditätsquote, LCR (in %) 139.91 % 140.19 % 125.01 % 133.94 % Vorjahr 4. Quartal 3. Quartal 2. Quartal 1. Quartal Zähler der LCR: Total der qualitativ hochwertigen, liquiden Aktiven (TCHF) 424’670 420’560 475’480 474’710 Nenner der LCR: Total des Netto- mittelabflusses (TCHF) 320’542 271’558 349’827 380’414 Liquiditätsquote, LCR (in %) 132.49 % 154.87 % 135.92 % 124.79 % Finanzierungsquote (NSFR) 31.12.2021 31.12.2020 Verfügbare stabile Refinanzierung (TCHF) 593’867 562’842 Erforderliche stabile Refinanzierung (TCHF) 510’488 481’405 Finanzierungsquote, NSFR (in %) 116.33 % 116.92 % In Übereinstimmung mit dem FINMA-Rundschreiben 2016/1, Randziffer 12, verzichtet die Bank auf eine weitergehende Offenlegung und verweist auf die entsprechenden Angaben im Konzernabschluss und im Offenlegungsbericht des alleinigen Aktionärs, der Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale, Frankfurt am Main/Erfurt. 3.4 Rechnungslegungsprozess Das interne Kontrollsystem der Bank hat bezogen auf den Rechnungslegungsprozess das Ziel einer ordnungsmässigen und verlässlichen Finanzberichterstattung. Das Kontrollumfeld der Bank im Rechnungslegungsprozess umfasst unter anderem eine sachgerechte Ausstattung der Abteilung Finanzen & Controlling mit qualifiziertem Personal. Durch eine regelmässige Kommunikation wird sichergestellt, dass den einzelnen Mitarbeitenden die für ihre Arbeit notwendigen Informationen zeitnah und vollständig vorliegen. Kontrollen und Abstimmungen, insbesondere das Vier-Augen-Prinzip, sind darauf ausgelegt, die Risiken einer potenziell wesentlichen Fehlaussage im Rechnungs- legungsprozess zu minimieren. Die Vorgehensweise in der Rechnungslegung ist in der schriftlich fixierten Ordnung dokumentiert. Die Ergebnisse der Finanzberichterstattung werden mit Planung, Erwartungen sowie Hochrechnungen auf Basis des Geschäftsverlaufs abgeglichen. Des Weiteren werden die Zahlen regelmässig dem Verwaltungsrat und der Geschäfts- leitung vorgelegt und von diesen überprüft und validiert. 16 Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021
Lagebericht 4 Nachtragsbericht Nach dem Bilanzstichtag sind keine ausserordentlichen Ereignisse eingetreten, die einen massgeblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Bank gehabt hätten. 5 Prognosebericht 5.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Wirtschaftliche Entwicklung Das zentrale Thema für 2022 bleibt eine Fortsetzung der Erholung der Weltwirtschaft von den Folgen der Pandemie. Die erwarteten Wachstumsraten reichen von 3.0 % (Schweiz) über 3.2 % (Japan) und 4.3 % (Eurozone) bis hin zu 5.2 % und 5.6 % für die USA und China. Die Normalisierung verläuft in einigen Branchen, zum Beispiel Gastgewerbe, Reisen und Events, langsamer als vermutet. Sie sollte aber vor allem in der zweiten Hälfte 2022 fortschreiten. Omikron dürfte die Weltwirtschaft im ersten Quartal des neuen Jahres etwas belasten. Dann sollten aber antivirale Pillen, welche die meisten schweren Krankheitsverläufe und damit Hospitalisierungen verhindern, in Industrieländern in ausreichender Menge verfügbar sein. Ebenso werden bei Bedarf Booster-Impfungen institutionalisiert sein. Pandemie und Wirtschaft dürften sich dann weiter entkoppeln, und damit sollten sich auch die aufgebauten Nachfrage- ungleichgewichte abbauen. Gerade in den USA stieg die Güternachfrage enorm an, was weltweit zu Lieferengpässen und Güterpreisinflation geführt hat. Wenn sich wie erwartet im Frühjahr 2022 die Covid-19-Fallzahlen und der Wirtschaftsverlauf spürbar entkoppeln, ist dort mit einem Abbau der Nachfrageungleichgewichte – also einer reduzierten Güternachfrage und einem Aufholen der Nachfrage nach Dienst- leistungen – zu rechnen. In der Summe erwarten wir für 2022 global etwas weniger geldpolitische Unterstützung. Im Dezember 2021 erklärte das Fed, dass die monat- lichen Ankäufe von Vermögenswerten stärker als bisher geplant reduziert werden, und hat nun drei Zinserhöhungen im Jahr 2022 prognostiziert. Der Leitzins im Jahr 2024 wird bei knapp über 2 % erwartet. Die geplante Anhebung des Leitzinses wird die Realzinsen nur leicht weniger negativ machen und sollte somit die wirtschaft- liche Erholung nicht gefährden. Aufgrund der Zinskonstellation bleiben USD und Schweizer Franken gegenüber dem Euro strukturell stark; unsere Modellrechnung von CHF 1.10 pro EUR ist nur bei überraschend starker wirtschaftlicher Erholung in der Eurozone erreichbar. Aktienmärkte Die Weltbörsen haben sich im abgelaufenen Jahr unterschiedlich, Europa und die USA aber sehr positiv, entwickelt. Die fortgesetzte Erholung und Normalisierung der Wirtschaft bleibt der Eckpfeiler eines im Grundsatz positiven Börsenumfeldes. Bei abnehmender Wachstumsdynamik sind die Erträge allerdings meist verhalten; dies stellt für sich genommen aber keinen Grund für eine defensivere Strategie dar. Dass sich die Börsen im zweiten Halbjahr 2021 besser entwickelt haben als gedacht, dürfte der unerwartet guten Konjunktur geschuldet sein (die Einkaufsmanager-Indizes liegen in westlichen Industrieländern noch meist über 55 und damit höher als üblich). Die Gewinnmargen der Unternehmen waren ein weiterer positiver Faktor im abgelaufenen Jahr und dürften noch etwas Luft nach oben haben, zumal der Unternehmenssektor in der Pandemie durch Kostenmassnahmen weiter an Effizienz zugelegt hat. Trotz Befürchtungen, dass sich Engpässe in Lieferketten und höhere Rohstoff- und Trans- portkosten negativ auswirken würden, waren diese Effekte nur bei einer Minderheit Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021 17
Lagebericht von Unternehmen deutlich in den Resultaten für das dritte Quartal sichtbar. Die Gewinnmargen konnten sogar weiter zulegen; sie erreichten in Europa (Stoxx Europe 600) ein neues Zehnjahres- und in den USA (S&P 500) ein 15-Jahreshoch. Die Ge- winnerwartungen der Analystinnen und Analysten sind mit der Veröffentlichung der Drittquartalsresultate weiter gestiegen. Positive Gewinn- und Margentrends dürften in der Summe anhalten. Rentenmärkte Die Renditen von Staatsanleihen sind im abgelaufenen Jahr in den USA, in Gross- britannien und in Deutschland nur wenig gestiegen, aber immer noch tief genug, um in vielen Märkten negative Gesamterträge von Staatsanleihen zu verursachen. Hochverzinsliche und inflationsgeschützte Anleihen haben demgegenüber positiv abgeschnitten. Ausgehend von der Erwartung stabiler EZB-Leitzinsen ist in den meisten kontinentaleuropäischen Anleihemärkten mit keinen grösseren Verände- rungen des Renditeniveaus zu rechnen. Im global wichtigsten Anleihemarkt, den USA, stehen demgegenüber Leitzinserhöhungen an. Diese dürften eher in den kürzeren als den längeren Laufzeitensegmenten spürbar sein. Mässigend auf die Renditen längerer Laufzeiten wirkt auch eine etwas abnehmende konjunkturelle Dynamik. 5.2 Voraussichtliche Entwicklung des strategischen Geschäftsmodells Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe hat sich als «Die Privatbank» der Sparkassen- Finanzgruppe in Deutschland etabliert und gehört am Zielmarkt Deutschland nach den letzten sehr wachstumsstarken Jahren zu den acht grössten und leistungsstärksten Privatbanken mit diversen Auszeichnungen. Zuletzt wurde sie vom Fachmagazin «Elite Report» wieder mal zu einem der zehn besten Vermögensverwalter im deutschsprachi- gen Raum gekürt und erreichte ebenfalls eine Topplatzierung im «TOPS 2022»-Ranking der Fuchs | Richter Prüfinstanz für Private Banking. Der Zielmarkt Deutschland ist einer der attraktivsten Märkte für vermögende Kunden weltweit. Die Sparkassen-Finanzgruppe hat insbesondere im Firmenkundensegment Marktdurchdringungsquoten von bis zu 50 % und ist die eindeutige Marktführerin. Der Alleinaktionär Helaba hat sich als Verbundbank der Sparkassen etabliert. In der Schweiz gehört die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe zu den zehn grössten Aus- landsbanken und ist die zweitgrösste Bank mit deutschem Eigentümer. Der Fokus für das Geschäftsjahr 2022 liegt weiterhin in der systematischen Ausschöp- fung des Akquisitionspotenzials über den Marktzugang der Sparkassen vor Ort sowie der vertieften Integration von IMAP in das Leistungsangebot für Familienunternehmen der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe. Mit der strategischen Beteiligung an IMAP kann die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe sämtliche Facetten in der Betreuung von Familienunternehmen anbieten: von der Erarbeitung einer Familienstrategie über Ver- mögensstrategie und -controlling bis hin zur Begleitung bei einer möglichen Unterneh- mensarrondierung (Kauf/Verkauf), zur Vermögensanlage sowie zur Finanzierung des 18 Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021
Lagebericht Käufers über den Alleinaktionär Helaba oder die Sparkasse vor Ort. Im Kerngeschäft der Anlageberatung und Vermögensverwaltung wird erneut ein über Branchendurch- schnitt liegendes Wachstum angestrebt, welches die Rentabilität des Kerngeschäftes weiter ausbauen soll. Für den Erfolg wird es mitentscheidend sein, dass die Aktien- und Rentenmärkte sowie der EUR/CHF-Kurs sich insgesamt unseren Erwartungen entsprechend entwickeln. Des Weiteren ist entscheidend, dass Massnahmen zur Covid-19-Bekämpfung in den Zielmärkten Deutschland und Schweiz keine erneuten Beschränkungen bei Kunden- kontakten und -betreuung sowie bei der Betreuung von Kooperationssparkassen be- dingen. Insgesamt gehen wir im Laufe des Geschäftsjahres 2022 von einer sukzessiven Normalisierung der Pandemie-Situation aus. Unsicherheiten verbleiben hinsichtlich der geopolitischen Spannungen zwischen Russland und der Ukraine, deren Auswirkungen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschliessend abgeschätzt werden können. Wei- terhin wird im Geschäftsjahr 2022 der geschäftspolitische und operative Fokus noch stärker auf der Implementierung nachhaltiger Anlagestrategien und Analysen liegen. Der Präsident des Verwaltungsrates Thomas Groß Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021 19
Wesentliche Kennzahlen Wesentliche Kennzahlen der Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG Wesentliche Kennzahlen in TCHF 31.12.2021 Vorjahr Veränderung Abweichung in % Ausgewählte Bilanzpositionen Forderungen gegenüber Kunden 211’181 188’052 23’129 12.3% Hypothekarforderungen 93’180 98’430 – 5’250 – 5.3% Wertschriftenbestand 324’905 296’962 27’943 9.4% Kundenguthaben 617’543 588’683 28’860 4.9% Ausgewiesene Eigenmittel nach Gewinnverwendung 130’444 124’116 6’328 5.1% Bilanzsumme 1’113’586 1’072’986 40’600 3.8% Erfolgsrechnung Netto-Erfolg Zinsengeschäft 5’574 5’992 – 418 – 7.0% Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft 26’951 21’231 5’720 26.9% Erfolg aus dem Handelsgeschäft und der Fair-Value-Option 8’991 7’125 1’866 26.2% Übriger ordentlicher Erfolg 7’693 2’453 5’240 213.6% Geschäftsaufwand – 35’901 – 32’601 – 3’300 10.1% Wertberichtigungen auf Beteiligungen sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und immateriellen Werten – 2’223 – 2’049 – 174 8.5% Veränderungen von Rückstellungen und übrigen Wertberichtigungen sowie Verluste – 42 – 28 – 14 50.0% Geschäftserfolg 11’043 2’123 8’920 >300.0% Ausserordentlicher Erfolg 86 56 30 53.6% Veränderungen von Reserven für allgemeine Bankrisiken – 2’250 – 2’250 – 100.0% Steuern – 1’051 – 218 – 833 >300.0% Jahresgewinn 10’078 4’211 5’867 139.3% 20 Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021
Bilanz Bilanz Aktiven in TCHF 31.12.2021 31.12.2020 Veränderung Flüssige Mittel 307’989 315’808 – 7’819 Forderungen gegenüber Banken 104’943 111’565 – 6’622 Forderungen gegenüber Kunden 211’181 188’052 23’129 Hypothekarforderungen 93’180 98’430 – 5’250 Positive Wiederbeschaffungswerte derivativer Finanzinstrumente 5’640 2’648 2’992 Finanzanlagen 324’905 296’962 27’943 Aktive Rechnungsabgrenzungen 12’025 4’341 7’684 Beteiligungen 43’845 43’845 – Sachanlagen 5’547 6’193 – 646 Immaterielle Werte 3’476 4’055 – 579 Sonstige Aktiven 855 1’087 – 232 Total Aktiven 1’113’586 1’072’986 40’600 – Total nachrangige Forderungen – – – Passiven in TCHF 31.12.2021 31.12.2020 Veränderung Verpflichtungen gegenüber Banken 347’619 342’573 5’046 Verpflichtungen aus Kundeneinlagen 617’543 588’683 28’860 Negative Wiederbeschaffungswerte derivativer Finanzinstrumente 3’471 4’386 – 915 Passive Rechnungsabgrenzungen 9’301 6’575 2’726 Sonstige Passiven 1’428 2’407 – 979 Rückstellungen 30 46 – 16 Reserven für allgemeine Bankrisiken 3’850 3’850 – Gesellschaftskapital 75’000 75’000 – Gesetzliche Gewinnreserven 29’905 29’860 45 Freiwillige Gewinnreserven 15’200 15’200 – Gewinnvortrag 161 195 – 34 Jahresgewinn 10’078 4’211 5’867 Total Passiven 1’113’586 1’072’986 40’600 – Total nachrangige Verpflichtungen – – – Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021 21
Bilanz Ausserbilanzgeschäfte Ausserbilanzgeschäfte in TCHF 31.12.2021 31.12.2020 Veränderung Eventualverpflichtungen 30’867 31’740 – 873 Unwiderrufliche Zusagen 6’711 1’842 4’869 22 Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021
Erfolgsrechnung Erfolgsrechnung Erfolgsrechnung in TCHF 2021 2020 Veränderung Erfolg aus dem Zinsengeschäft Zins- und Diskontertrag 4’899 5’717 – 818 Zins- und Dividendenertrag aus Finanzanlagen 810 1’707 – 897 Zinsaufwand – 153 – 1’454 1’301 Brutto-Erfolg Zinsengeschäft 5’556 5’970 – 414 Veränderungen von ausfallrisikobedingten Wert- berichtigungen sowie Verluste aus dem Zinsengeschäft 18 22 –4 Subtotal Netto-Erfolg Zinsengeschäft 5’574 5’992 – 418 Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft Kommissionsertrag Wertschriften- und Anlagegeschäft 41’929 33’247 8’682 Kommissionsertrag Kreditgeschäft 90 102 – 12 Kommissionsertrag übriges Dienstleistungsgeschäft 414 425 – 11 Kommissionsaufwand – 15’482 – 12’543 – 2’939 Subtotal Erfolg Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft 26’951 21’231 5’720 Erfolg aus dem Handelsgeschäft und der Fair-Value-Option 8’991 7’125 1’866 Übriger ordentlicher Erfolg Erfolg aus Veräusserung von Finanzanlagen 3 –9 12 Beteiligungsertrag 7’025 2’054 4’971 Anderer ordentlicher Ertrag 1’051 2’059 – 1’008 Anderer ordentlicher Aufwand – 386 – 1’651 1’265 Subtotal übriger ordentlicher Erfolg 7’693 2’453 5’240 Geschäftsaufwand Personalaufwand – 25’037 – 22’259 – 2’778 Sachaufwand – 10’864 – 10’342 – 522 Subtotal Geschäftsaufwand – 35’901 – 32’601 – 3’300 Wertberichtigungen auf Beteiligungen sowie – 2’223 – 2’049 – 174 Abschreibungen auf Sachanlagen und immateriellen Werten Veränderungen von Rückstellungen und übrigen – 42 – 28 – 14 Wertberichtigungen sowie Verluste Geschäftserfolg 11’043 2’123 8’920 Ausserordentlicher Ertrag 86 56 30 Ausserordentlicher Aufwand – – – Veränderungen von Reserven für allgemeine Bankrisiken – 2’250 – 2’250 Steuern – 1’051 – 218 – 833 Jahresgewinn 10’078 4’211 5’867 Frankfurter Bankgesellschaft Geschäftsbericht 2021 23
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