23/16 16. Dezember 2016 8 Aargau Das Berufswahljahr bleibt erhalten 20 Solothurn Lehrplan 21: pro und kontra - LSO
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SCHULBLAT T Aargau und Solothurn 23/16 16. Dezember 2016 8 Aargau Das Berufswahljahr bleibt erhalten 20 Solothurn Lehrplan 21: pro und kontra 34 Praxis Schulprojekt: Migration erleben und besser verstehen
EINE AUS STELLU 11. MÄRZ NG IM ZEUGHAUS 2017 — 2 5. MÄRZ 2LENZBURG 018 JETZT GR AT IS -FÜHRUNG SICHERN .ch/ aus stapferh n schule Im Kalender Für Ihre Inserate im dick rot SCHULBLATT anstreichen! D KEL LER E W A L motion GmbH Berufswahl Werbung und Pro 5 g Chriesiwe en zum Anfassen Se g e n 3 s tf a c h 1 46 5707 7 41 80 Po 62 77 Telefon 0 2 777 41 84 F a x 0 6 72 9 222 06 Natel 07 op.agri.ch p wettingen ald-keller@ n.ch E-Mail: ew ungundpromotio 5 . – 10 . 9 . 2 01 7 www .w e rb www.ab17.ch MAURER BAUEN DIE SCHWEIZ und prägen so das Gesicht unseres Landes. Sie sehen am Abend, was sie geleistet haben. Und sie profitieren profitieren nach der Berufslehre von vielfältigen Weiterbildungsangeboten und Karrieremöglichkeiten: Die Maurerlehre ist das Fundament für eine ge sicherte gesicherte WIR MACHEN berufl iche Zukunft. berufliche Schulblatt AG/SO · 23/2016 KARRIERE AUF DEM BAU PRAK TISCHES ZUR BERUFSWAHL FÜR LEHRPERSONEN UND SCHÜLER AUF BAUBERUFE.CH 2
Schulblatt alv Aargau BKS Aargau 7 Standpunkt 8 Das Berufswahljahr 17 Naturama Naturfilmtage Erfolgreicher Unterricht bleibt erhalten Im Januar 2017 zeigen lebt von einer guten Das Abstimmungswochen- die Naturfilmtage im Beziehung zwischen ende von Ende November Naturama Aargau eine der Lehrperson und den ergab erfreuliche Resul- Auswahl der besten Kindern. Dafür braucht tate: Das Berufswahljahr Natur-, Tier- und Umwelt- es, wie ein Gespräch im Aargau bleibt, und in filme der vergangenen von Dagmar Rösler mit den Kantonen Thurgau Jahre. In Zusammenarbeit Daniel deutlich zeigt, und Schaffhausen spra- mit dem grössten deut- mehr Zeit. Fehlt diese, chen sich die Stimmenden schen Natur- und Umwelt- stehen Lehrpersonen deutlich gegen die Initia- filmfestival NaturVision vor einer Zerreissprobe. tiven zur Verhinderung in Ludwigsburg werden des Lehrplans 21 aus. über 20 Filme präsentiert. 3 Cartoon von Ernst Matiello 8 Das Berufswahljahr bleibt 17 Filme bilden (Umwelt-) 7 Ein Baseltor-Gespräch erhalten Bewusstsein 18 Portrait: Patti Basler 9 Politspiegel 10 Bildungszeit braucht Zeit 11 Schöne Festtage! 43 Offene Stellen Aargau Titelbild: An den Tischen im Saal, 12 Abbaumassnahmen, Trauma in den Gängen oder draussen vor und Echsenhirn … der Mehrzweckhalle in Witters- 14 Nach dem Sturm ist vor dem wil wogten die Diskussionen an Sturm der gut besuchten Delegierten- 15 Zähes Ringen um versammlung des LSO hin und her. Kompromisse Thema: Die Initiative gegen den 16 @Internet Lehrplan 21. Foto: Hansjörg Sahli. SCHULBL AT T Aargau und Solothurn Impressum Schulblatt Aargau und Solothurn, 133. Jahrgang Inserate und Stellenausschreibungen im Schulblatt Verantwortlich für die Seiten Pädagogische Hochschule: Druck und Versand: Vogt-Schild Druck AG Auflage: 10425 Exemplare (WEMF-Basis 2014). dürfen durch Dritte nicht abgedruckt oder auf Online- Michael Hunziker, Bahnhofstrasse 6, 5210 Windisch Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen Schulblatt AG/SO · 23/2016 Erscheint alle 14 Tage. Redaktionsschlüsse unter Dienste übernommen werden. Tel. 056 202 70 38 Telefon 058 330 11 11, Telefax 058 330 11 12 www.alv-ag.ch, Button Schulblatt, ersichtlich. Redaktion E-Mail michael.hunziker@fhnw.ch E-Mail info@vsdruck.ch, www.vsdruck.ch Herausgeber Aargau: Irene Schertenleib, Schulblatt AG/SO Abonnemente, Administration und Adressänderungen Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband (alv) Entfelderstrasse 61, Postfach 2114, 5001 Aarau Sekretariat alv, Postfach 2114, 5001 Aarau Gedruckt auf Royal Press 400 Matt, 70 gm2 und Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn (LSO). Telefon 062 823 66 19 Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60 Das Schulblatt ist offizielles Informationsorgan des E-Mail schulblatt@alv-ag.ch E-Mail alv@alv-ag.ch Departements für Bildung, Kultur und Sport (BKS) Aargau Solothurn: Christoph Frey, Schulblatt AG/SO Abonnementspreise: Schweiz 1 Jahr Fr. 56.– , und des Departements für Bildung und Kultur (DBK) Hauptbahnhofstrasse 5, Postfach 642, 4501 Solothurn 1/2 Jahr Fr. 40.– (inkl. MwSt; für alv- und LSO-Mitglieder Solothurn. Telefon 032 621 85 26, Telefax 032 621 85 27 in den Jahresbeiträgen inbegriffen) Inserateverwaltung E-Mail schulblatt.so@lso.ch Herstellung und Druck Stelleninserate: Schulblatt AG/SO Verantwortlich für die Seiten BKS Aargau: Produktion: Peter Brunner Administration, Postfach 2114, 5001 Aarau Simone Strub Larcher, Leiterin Kommunikation BKS Telefon 058 330 11 24, Telefax 058 330 11 12 Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60 und Davide Anderegg, Bachstrasse 15, 5001 Aarau E-Mail schulblatt@vsdruck.ch E-Mail alv@alv-ag.ch Telefon 062 835 20 63, E-Mail schulblatt@ag.ch Administration: Kaspar Frei Kommerzielle Inserate: Ewald Keller, Werbung Verantwortlich für die Seiten DBK Solothurn: Telefon 058 330 11 02, Telefax 058 330 11 12 und Promotion GmbH, Chriesiweg 5, 5707 Seengen. Marius Gehrig, VSA, St. Urbangasse 73, 4509 Solothurn E-Mail k.frei@vsdruck.ch Tel. 062 777 41 80, Telefax 062 777 41 84 Telefon 032 627 63 12, Telefax 032 627 28 66 4 E-Mail ewald-keller@pop.agri.ch www.werbungundpromotion.ch E-Mail marius.gehrig@dbk.so.ch
LSO Solothurn DBK Solothurn PH FHNW Praxis 20 Lehrplan 21: 31 tunSolothurn.ch – 33 Gesundheitsförderung 34 Migrationsgeschichte pro und kontra Rückblick kennenlernen im Museum Schiff Kompetenzorientierung, Vom 7. bis zum 13. Novem- Am 8. März 2017 In den 1950er- und Harmonisierung, Inhalte, ber fand die Erlebnis- lädt die Primarschule 1960er-Jahren kamen Lehrmittel: Diese Themen schau tunSolothurn.ch Derendingen zum viele Migrantinnen führten während der in der Rythalle Solothurn Besuch. Die Lehrerin und Migranten aus der Podiumsdiskussion an der statt. Begeisterte Kinder Andrea Bösiger be- italienischen Kleinstadt DV des LSO zur Initiative und Jugendliche konn- richtet, wie sich die Leonfonte nach Laufen- «Ja zu einer guten Volks- ten an den rund dreissig Gesundheitsförderung burg. Das Museum Schiff schule ohne Lehrplan 21» Mitmach-Projekten nach an der Schule in den in Laufenburg stellt die- zu engagierten Voten auf Lust und Laune selbst letzten Jahren ent- ses Stück Migrations- und vor der Bühne. hantieren und experi- wickelt hat. geschichte in seiner Jah- mentieren. resausstellung vor. 20 Lehrplan 21: pro und kontra 31 tunSolothurn.ch – Rückblick 32 Freude über erfolgreichen 34 Migration erleben und (Teil 2) Unterricht stärkt Lehr- besser verstehen 24 Es herrschte Einstimmigkeit personen 36 Chorissimo: Zünd ein Licht an 26 Runder Tisch: Fraktion der 47 Offene Stellen Solothurn 32 Die «Rhythmik» bewahren 37 Menschen mit Behinderungen Heilpädagogik-Lehrpersonen 33 Gesundheitsförderung besuchen Schulklassen 26 Schlusspräsentation des kennenlernen 38 Ausstellung «HEIMAT. Eine Projektes Mathematikkompe- 33 Bildungsmomente Grenzerfahrung» ab März 2017 tenzen am Übergang in die in der Kunst 39 Werkbank: Noch ein Geschenk Berufsbildung 33 Freie Plätze in der Weiter- in letzter Minute gesucht? 27 Herzliche Gratulation bildung 41 Leonforte/Laufenburg: 27 LSO-Vorteile für Mitglieder Geteilte Erinnerungen 28 Weit über den Erwartungen 29 Die Schulkinder gaben den 42 Agenda Weg vor 30 Schöne Festtage! 35 Kiosk 30 Da sind wir dran 38, 40 Mediothek 30 Termine 2017 40 Schulblatt-Daten 2017 Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband alv Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn LSO www.alv-ag.ch, alv@alv-ag.ch www.lso.ch, info@lso.ch Präsidentin: Elisabeth Abbassi, abbassi@alv-ag.ch Präsidentin: Dagmar Rösler Schulblatt AG/SO · 23/2016 Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau Allmendstrasse 14, 4515 Oberdorf Telefon 062 824 77 60 Telefon 032 621 56 80, d.roesler@lso.ch Geschäftsführung: Manfred Dubach, Kathrin Scholl Geschäf tsführer: Roland Misteli Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau Hauptbahnhofstrasse 5, 4500 Solothurn Telefon 062 824 77 60 Telefon 032 621 53 23, Telefax 032 621 53 24 dubach@alv-ag.ch r.misteli@lso.ch scholl@alv-ag.ch 5
Der Gestalterische Vorkurs richtet sich an alle, die sich mit ihrem kreativen Potenzial „Wege entstehen dadurch, auseinandersetzen wollen. dass man sie geht.“ Er bereitet auf gestalterische Berufslehren oder eine vollzeitliche Berufsausbildung an einer Schule für Gestaltung vor. (Franz Kafka) Die einjährige Vollzeitausbildung fördert die gestalterisch-künstlerischen Begabungen und Fähigkeiten. schulsupport bietet Im August 2017 beginnt in Aarau ein Coaching GESTALTERISCHER für ihren Weg VORKURS Anmeldeschluss Aufnahmeverfahren: 24. Februar 2017 Mehr über das Coaching- und Dienstleistungs- Informationen und Anmeldeformular finden Sie unter: angebot von schulsupport für Schulleitungen www.sfgaargau.ch und Schulbehörden erfahren Sie auf www.schulsupport.ch Winterthurerstrasse 525 8051 Zürich Tel. 043 499 20 90 Fax 043 499 20 99 KANTONSRATS- UND Wir danken für REGIERUNGSRATS- Ihre Treue zum WAHLEN 2017 SCHULBLATT und Das SCHULBLATT wünschen frohe ist auch eine Festtage und ein WAHLWERBE- PLATTFORM erfolgreiches 2017. Die nächste Ausgabe erscheint am 13. Januar 2017. Die nächsten Ausgaben erscheinen: 13. Januar Inseratschluss: 3. Januar 2017 Schulblatt AG/SO · 23/2016 Inserateschluss ist am 27. Januar Inseratschluss: 13. Januar 2017 10. Februar Inseratschluss: 27. Januar 2017 3. Januar 2017 . 24. Februar Inseratschluss: 10. Februar 2017 Inseratmanagement, 10. März Inseratschluss: 24. Februar 2017 Redaktion, Produktion Weitere Auskünfte und Reservationen: EWALD KELLER Werbung und Promotion GmbH Chriesiweg 5, 5707 Seengen und Verlag. Telefon 062 777 41 80 I E-Mail: ewald-keller@pop.agri.ch 6 www.werbungundpromotion.ch
Standpunkt Ein Baseltor-Gespräch Standpunkt. Er folgreicher Unterricht kratischen Pflichten und individuellen lebt von einer guten Beziehung zwi- Bedürfnissen in seiner Klasse plagen ihn schen der Lehrperson und den Kindern. Gewissensbisse, ob er genug, ob er über- Dafür braucht es, wie ein Gespräch haupt das Richtige für die Zukunft seiner von Dagmar Rösler mit Daniel deutlich Jugendlichen macht. zeigt, im Unterricht mehr Zeit. Fehlt Es gibt nun zwei Interpretationsmöglich- diese, entsteht für die Lehrperson keiten dieser kurzen Zusammenfassung eine Zerreissprobe zwischen techno- eines langen Gesprächs. kratischen Pf lichten und individuellen Die Erstere wird wohl die einfachere sein Bedür fnissen, mit der Folge, dass sie und geht in die Richtung von Jammern, ausbrennen und dem Beruf den Rücken nicht fähig sein, sich Neuerungen und kehren. Modernisierungen öffnen zu wollen. Halt das schnelle und saloppe Abtun von per- Vor Kurzem traf ich mich mit einem sönlichen Befindlichkeiten und übertrie- Kollegen, der auf der Sek-B-Stufe unter- benem Perfektionismus, womit man sich richtet. Wir quatschten, wie man so nicht weiter beschäftigen möchte. schön sagt, über Gott und die Welt und kamen dabei – wie könnte es anders Auseinandersetzung ist ein Muss sein – auch auf die Schule zu sprechen. Die zweite Interpretation lässt Raum für Für den engagierten Lehrer mit 15-jäh- mehr und zwingt einem, sich über oben riger Erfahrung auf dieser Stufe, der für beschriebene Erfahrungen und Befind- die Schule und deren Schülerinnen und Schüler lebt, gab es einiges zu deponie- ren. Seinen Unmut hängte er an der Situa- tion in seiner eigenen Klasse auf. Ob all Leider bleibt aber zu wenig der ESE- und ISE-Abläufe, der SF-Abklä- rungen und «weiteren Vorgaben von- Zeit, das Zwischenmenschliche seiten der Behörden» blieben aus seiner Sicht die Bedürfnisse der Schülerinnen wirklich zu pflegen. und Schüler auf der Strecke. Auf der Sek- B-Stufe befinden sich Flüchtlingskinder, viele Fremdsprachige, die unserer Spra- lichkeiten Gedanken zu machen. Denn standen und gestärkt fühlen. Mit diesem che noch längst nicht mächtig sind, wie- Daniel ist Lehrer mit Leib und Seele. positiven Eindruck erhält die Schule der andere mit Förderstufe A oder B und Die ständige Auseinandersetzung mit auch das Profil, das wir alle von ihr solche, die zu Hause auf sich selbst ge- der Wirkung seines Tuns erlaubt ihm haben möchten. Deshalb gilt es von allen stellt sind. aber kaum ein «Herunterfahren» und Verantwortlichen unbedingt zu verhin- Daniel gehört zu jenen Lehrern, die be- lässt wenig Raum für Müssiggang und dern, dass Lehrerinnen und Lehrer aus- griffen haben, dass erfolgreicher Unter- Abschalten. brennen und ihrem Traumberuf für im- richt nur über und durch eine gute Be- Ich finde, es ist ein Muss für alle, die mer den Rücken kehren. ziehung zu den Kindern entstehen kann. mit der Schule zu tun haben, sich mit Dagmar Rösler Leider bleibt aber zu wenig Zeit, das solchen Menschen ernsthaft auseinander- Zwischenmenschliche wirklich zu pflegen. zusetzen. Weder Schulleitungen, Lehrer- Vielmehr müsse man mit diesen Jugend- verbände und Kollegien, noch Behörden, Schulblatt AG/SO · 23/2016 lichen den Imperativ und das passé com- Bildungspolitiker und Regierungsräte posé pauken, anstelle von wirklich Wich- dürfen die Eindrücke eines solch enga- tigem, das dann später im Leben benötigt gierten Lehrers mit einer Handbewegung wird. Die Zeit für Exkurse ins «richtige wegwischen. Auch wenn es vordergrün- Leben» ist laut Daniel zu knapp, es könne dig «nur» nach Fundamentalkritik an zu wenig gemacht werden, obwohl die unserem Schulsystem aussehen mag, Schülerinnen und Schüler noch wochen- diese Lehrerinnen und Lehrer tragen un- lang davon «leben» würden. sere Schule und steuern zu einem wesent- Für Daniel ist dies eine Zerreissprobe. lichen Teil dazu bei, dass Schülerinnen, Hin- und hergerissen zwischen techno- Schüler und Eltern sich unterstützt, ver- 7
alv Aargau Das Berufswahljahr bleibt erhalten GL alv. Nach verschiedenen Abbaurun- den in den Schulen und der eindrück- lichen Protestkundgebung vom 8. No- vember ist die Bevölkerung nicht mehr bereit, bei der Bildung weitere Abstri- che zu akzeptieren. Die Geschäftslei- tung des alv freut sich darüber, dass die Aargauer Stimmberechtigten das Berufswahljahr erhalten wollen. Zugegeben, das Berufswahljahr ist nicht der tragende Pfeiler des aargauischen Schulsystems. Lediglich 50 Schülerin- nen und Schüler besuchen heute noch an wenigen Standorten dieses Angebot. Für diese Jugendlichen bildet das Berufs- wahljahr jedoch eine wichtige Zwischen- station, um erfolgreich in eine berufliche Zukunft zu starten. Häufig handelt es sich dabei um junge Menschen, die im Berufswahljahr: Ein kleines, aber für Jugendliche wichtiges Angebot bleibt. Foto: Fotolia. schulischen Bereich Schwierigkeiten ha- ben und die im normalen Klassenrahmen nur noch ungenügend gefördert werden dem Lehrplan 21 nur am Rande zu tun fen. Bereits heute ist klar, dass dieser können. Wenn der Kanton sein Ziel er- haben, nicht verfangen hat. Auch die selt- Wechsel 2,7 Mia. Franken weniger reichen will, dass 95 Prozent der Jugend- samen Verschwörungstheorien, dass in- Steuereinnahmen bewirken würde, da- lichen einen Abschluss auf Niveau Sek II ternationale Gremien wie die UNO oder von 1,4 Mia. Franken bei den Kantonen. erreichen, dann muss er sich speziell die OECD für alle vermeintlich negativen Für den Kanton Aargau, der sich ohne- um diese Jugendlichen mit schulischen Bildungs-Entwicklungen der letzten Jahre hin schon in einer schwierigen finan- Defiziten kümmern. Erfreulicherweise verantwortlich seien und deshalb der ziellen Situation befindet, hätte dies sah dies eine knappe Mehrheit der Ab- Lehrplan 21, der diese Entwicklungen Mindereinnahmen von 100 bis 200 Mio. stimmenden ebenso. Noch wichtiger ist definitiv absegne, bekämpft werden Franken zur Folge. Bei dieser Berech- jedoch die symbolische Aussage der Ab- müsse, wurden von der Bevölkerung als nung sind diffuse Steuerschlupflöcher, stimmung vom 27. November: Die Be- offensichtlich unsinnig verworfen. Für wie die geplanten Lizenzboxen, noch völkerung akzeptiert nicht mehr, dass die GL des alv geht es nun darum, aufzu- nicht eingerechnet. Vor diesem Hinter- das schulische Angebot für Kinder und zeigen, dass der Text der Initiative, die grund kann die GL nicht verstehen, Jugendliche verschlechtert wird. Gleich- im Kanton Aargau im kommenden Fe- dass der Regierungsrat die Reform unter- zeitig hat sie mit der Begrenzung des bruar zur Abstimmung gelangt, unsere stützt, obwohl diese der Finanzlage des Pendlerabzugs gezeigt, dass sie Mehrein- Schule ins letzte, wenn nicht gar ins vor- Kantons Aargau offensichtlich schadet. nahmen gegenüber nicht abgeneigt ist. letzte Jahrhundert zurückwirft. Zudem Die entgangenen Steuereinnahmen Die Mitglieder des Regierungsrats und gilt es aufzuzeigen, dass diese Initiative müssten später sicher wieder zum gros- des Grossen Rats sind gefordert, dies zur sehr wenig mit dem Lehrplan 21 zu tun sen Bedauern der Regierung bei der Kenntnis zu nehmen und sich danach hat, da sie die Kompetenzorientierung Bildung eingespart werden. Der alv be- zu richten. nicht infrage stellt. Erst nach der Ableh- schäftigt sich zwar hauptsächlich mit Schulblatt AG/SO · 23/2016 nung der Initiative geht es dann darum, Bildungspolitik. Wenn sich die Finanz- Erfolgreiche Schritte für den Lehrplan 21 gemeinsam auf der Grundlage des Lehr- politik jedoch derart gravierend auf die Mit Freude und etwas überrascht nahm plans 21 einen aargauischen Lehrplan Bildungspolitik auswirkt, ist der Ver- die Geschäftsleitung die deutlichen Re- zu entwickeln, der unserer Schulstruktur band mit seinen Mitgliedern aufgerufen, sultate aus den Kantonen Thurgau und gebührend Rechnung trägt. sich gegen den desaströsen Abbau zu Schaffhausen zur Kenntnis: Die Stimm- wehren. Natürlich ist sich die GL be- bürgerinnen und -bürger lehnten die Ini- LCH und alv gegen Unternehmens- wusst, dass eine Reform der Unterneh- tiativen, die die Einführung des Lehr- steuerreform III menssteuern notwendig ist. Dies heisst plans 21 verhindern wollten, ab. Es zeigte Die GL hat sich dafür entschieden, ge- aber nicht, dass diese so ausgestaltet sich, dass das verwirrende Sammelsu- meinsam mit dem LCH die Unterneh- werden muss, dass derart hohe Steuer- 8 rium von Vorwürfen und Kritik, die mit menssteuerreform III aktiv zu bekämp- ausfälle resultieren.
alv Aargau Politspiegel Neues Lohnsystem des Kantons Revision Lohnsystem Motion Abschaffung Schulpflege Sowohl die Einsicht, dass der Kanton Die FDP-Fraktion hatte am 20. September In einer am 20. September eingereichten Aargau bei den Löhnen speziell für ein Postulat zur Revision des Lohnsys- Motion verlangten Richard Plüss (SVP) die Lehrpersonen der jüngeren und tems des Kantons Aargau eingereicht. Der und Kathrin Hasler (SVP) vom Regie- mittleren Jahrgänge nicht mehr kon- Regierungsrat wurde darin gebeten auf- rungsrat die Aufhebung der Schulpflege kurrenzfähig ist, als auch die Ausfüh- zuzeigen, wie das Lohnsystem des Kan- als strategischer Schulbehörde der Volks- rungen der Gerichte zu den Lohnkla- tons Aargau «optimiert» werden könne. schule. Neu solle der Gemeinderat obers- gen des alv haben dazu geführt, dass Die Postulanten forderten einen Bericht, tes Führungsorgan der Schule vor Ort die Verwaltung damit beginnt, ein der aufzeigen sollte, wie ein Lohnsystem werden und damit die strategischen Auf- neues Lohnsystem auszuarbeiten. Da- aussehen könnte, das zwischen Verwal- gaben übernehmen. Denn die Arbeit der zu braucht es vorerst eine aktualisierte tungs- und Lehrpersonal differenziert, Schulpflegen hätte sich seit der Einfüh- Arbeitsplatzbewertung. Im Anschluss und welche finanzielle oder systemische rung der Schulleitungen und -sekretariate daran soll ein Lohnsystem erarbeitet Folgen dies hätte. Der FDP-Fraktion ging weitgehend verändert. Als eigenständige werden, das gegenüber den Lehrperso- es dabei vor allem um Fragen einer Flexi- Behörde habe die Schulpflege zudem nen keine diskriminierenden Elemente bilisierung des Lohnsystems, das sicher- keine finanzielle Handlungsfähigkeit. Das mehr enthält. Das heutige Vektorenmo- stellen solle, dass der Kanton Aargau als führe oft zu Schwierigkeiten in Verfah- dell mit den Komponenten «Ist-Lohn» Arbeitgeber sowohl im Verwaltungs- als rensabläufen zwischen Schulpflege und und «Marktlohn» hat damit ausgedient, auch im Bildungsbereich für hochqualifi- Gemeinderat. Ausserdem demissionierten der Lohn wird nur noch auf die Bewer- zierte Leute akttraktiv und mit der Privat- viele Schulpflegerinnen und Schulpfleger tung des Arbeitsplatzes abstellen. Die wirtschaft konkurrenzfähig sei. Der Re- und neue zu finden, sei schwierig. Der Geschäftsleitung des alv wird die An- gierungsrat nahm das Postulat am 9. Regierungsrat lehnte die Motion am 16. liegen der Lehrpersonen bezüglich November mit einer Erklärung entgegen. November ab respektive nahm sie als des neuen Lohnsystems in die verschie- Gemäss dieser ist im Aufgaben- und Postulat entgegen. Es sei wichtig – da die denen Arbeitsgruppen einbringen. Finanzplan (AFP) 2017–2020 in den Auf- finanzielle Ausgangslage im Kanton eine Geplant ist die Einführung der Neue- gabenbereichen «Personal» und «Volks- andere sei als 2014, als bereits über das rung auf das Schuljahr 2019/20. schule» identische Entwicklungsschwer- Anliegen debattiert worden sei – erneut Manfred Dubach, Geschäftsführer alv punkte unter der Bezeichnung «Ablösung eine breite, politische Diskussion zum Funktionsbewertung und Revision Lohn- Thema zu führen, was mit einem Postulat Aus der GL-Sitzung des alv vom 28. November. system» eingeplant. Das entsprechende besser möglich sei. Er wies in seiner Ant- Vorprojekt werde, so der Regierungsrat, wort darauf hin, dass das Thema im Auf- demnächst gestartet, weshalb er zu den gaben- und Finanzplan unter dem Ent- im Postulat geforderten zu untersuchen- wicklungsschwerpunkt «Führungsstruk- den Umstände noch nicht materiell Stel- turen der Volksschule Aargau optimieren» Berichterstattung Budgetdebatte lung nehmen könne. bereits enthalten sei. Am 22. und 29. November fand im Irene Schertenleib Aargauer Parlament die Budgetdebatte statt. Viele Abbauvorschläge, die die Regierung für den Bildungsbereich vor- geschlagen hatte, konnten abgewendet werden – etwa die Reduktion der Stun- dentafel oder der Abbau bei den unge- bundenen Lektionen. Eine ausführliche Berichterstattung zu den definitiven Schulblatt AG/SO · 23/2016 Ergebnissen der Budgetdebatte lesen Sie im nächsten SCHULBLATT, das am 13. Januar erscheint. Immer wieder Thema: Soll der Gemeinderat oberstes Führungsorgan der Schule sein? Foto: Fotolia (Symbolbild). 9
alv Aargau Darf nicht vergessen gehen: Bildungszeit ist Lern- und Entwicklungszeit. Foto: Simon Ziffermayer. Bildungszeit braucht Zeit Päkom und Verbandsrat. Kathrin Scholl, niger Bildungszeit zur Verfügung steht. neue Blickwinkel auf einen Sachverhalt. stv. Geschäf tsführerin alv, berichtet, Ein Lektionenabbau hat zur Folge, dass Oft geht leider vergessen, dass die emo- mit welchen Fragen sich die pädagogi- grundsätzlich weniger Zeit für die Ver- tionale Entwicklung und die Stärkung der sche Kommission des alv aktuell ausei- mittlung von Bildungsinhalten zur Ver- Sozial- und Selbstkompetenz genauso nandersetzt und fasst die wichtigsten fügung steht. Dabei geht gerne vergessen, Zeit brauchen. Selbst- und Sozialkompe- Diskussionspunkte der letzten Ver- dass Bildung nicht ausschliesslich über tenz sind unabdingbar, um ein eigenstän- bandsratssitzung vom 23. November die Menge des zu vermittelnden Stoffs diges Leben führen zu können. Bildungs- zusammen. definiert werden darf. Ein zentraler Fak- zeit ist daher ebenso an die effektive tor ist die Zeit, die für notwendige Pro- Betreuungszeit gekoppelt, die jedem Kind Im politischen Diskurs wird bei der Strei- zesse des Lernens zur Verfügung steht, zugute kommt. Wie sollen Kinder und chung von Fächern oft von «echtem» Bil- denn Bildungszeit ist Lern- und Entwick- Jugendliche beispielsweise noch lernen, dungsabbau gesprochen, einem Abbau, lungszeit. Es braucht Zeit, das Erlernte dass Prozesse Zeit brauchen, dass es der die Schülerinnen und Schüler unmit- zu erfahren und zu erleben und auch wichtig ist, Ausdauer zu haben, sich auch telbar betrifft. Dies impliziert, dass ein einmal über den Tellerrand hinaus zu einmal «durchzubeissen» und konzentriert Abbau bei der Qualität der Bildung nur blicken. Es braucht Zeit, das Gelernte zu über längere Arbeitsphasen zu arbeiten? ein indirekter Abbau sei und die Kinder verstehen und dessen Sinnhaftigkeit zu und Jugendlichen weniger gravierend erkennen. Und es braucht Zeit, dem krea- Ein Abbau von ungebundenen Lektionen benachteilige. Ein Beispiel, das Letzteres tiven Umgang mit Inhalten genügend bedeutet daher auch weniger Zeit für die Schulblatt AG/SO · 23/2016 illustriert, ist die immer wieder vorge- Raum zu geben – denn dieser führt letzt- Begleitung und Unterstützung der Kinder schlagene Streichung von ungebundenen lich zu unkonventionellen Lösungen, zu durch die Lehrerin oder den Lehrer. Eine Lektionen. fruchtbaren Irritationen und ermöglicht professionelle Begleitung der Lern- und Die pädagogische Kommission des alv ist an ihrer letzten Sitzung der Frage nachge- gangen, welche Auswirkungen die unter- schiedlichen Formen des Bildungsabbaus Echter Bildungsabbau ist überall auf die Schülerinnen und Schüler tatsäch- lich haben. Die neun Kommissionsmit- da, wo die Qualität der Bildungszeit glieder waren sich einig, dass beide Arten gefährdet wird. 10 des Abbaus bedeuten, dass insgesamt we-
alv Aargau Entwicklungsprozesse ist auf Bildungs- Organisation unter die Lupe zu nehmen. mals sehr unterschiedlich zusammen- zeit angewiesen, damit differenziert und Unter dieser Prämisse hat der Verbands- gesetzte Arbeitsgruppen zu aktuellen individuell auf die Bedürfnisse der Schü- rat Funktion und Wirksamkeit seiner Themen einberufen hat. Diese Form der lerinnen und Schüler reagiert werden beiden beratenden Gremien, der pädago- vertieften Themenbearbeitung ist sehr kann. gischen und der standespolitischen Kom- wirkungsvoll. Der Verbandsrat beauftragte Einig waren sich die Kommissionsmit- mission, diskutiert, denn es hat sich in deshalb die Geschäftsleitung, im nächs- glieder auch darin, dass die Bildungszeit den letzten beiden Jahren gezeigt, dass ten Jahr eine Statutenänderung vorzube- nur dann wirklich effektiv ist, wenn ihre die beratende Funktion mittels zweier reiten, die anstelle der beiden ständigen Qualität ensprechend hoch ist. Die Qua- ständiger Kommissionen den Ansprüchen Kommissionen zeitlich und inhaltlich klar lität des Unterrichts ist jedoch entschei- nach vertieftem Fachwissen und einer definierte Arbeitsgruppen vorsieht, um dend von der Lehrperson abhängig. Da- breit abgestützten Aussensicht nicht mehr die Verbandsarbeit weiterhin aktiv wirk- mit schliesst sich der Kreis: Echter Bil- gerecht werden konnte. Dieser Mangel hat sam und erfolgreich zu gestalten. dungsabbau geschieht überall da, wo die dazu geführt, dass der Verbandsrat mehr- Kathrin Scholl, stv. Geschäftsführerin alv Qualität der Bildungszeit gefährdet wird. Dies geht weit über den eigentlichen Lek- tionen- und Stundenabbau hinaus. Wichtige Entscheide im Verbandsrat gefällt Einmal mehr hat sich der Verbandsrat des alv als kompetentes Führungsorgan er- Schöne Festtage! wiesen und nach differenzierten Diskus- sionen wichtige Entscheide gefällt: Die Schnell ist die Zeit in diesem Jahr wie- Das SCHULBLATT macht Winter- Abstimmung über die Initiative mit dem der vergangen, die Tage sind seit eini- pause: Vom 19. Dezember an bleiben irreführenden Titel «JA zu einer guten ger Zeit kürzer und kälter. Wärme die Redaktionen geschlossen. Bildung, nein zum Lehrplan 21» findet spenden Kerzen, Tee und all die schö- Am Dienstag, 3. Januar, werden am 12. Februar 2017 statt. Die Verbands- nen Adventsfenster und Weihnachts- wir wieder starten. ratsmitglieder waren sich darin einig, konzerte landab landauf. Nun ist es dass der alv diese Initiative vehement be- auch an der Zeit, dass die Redaktion Wir wünschen allen frohe, friedliche kämpfen muss, da sie wichtige Entwick- sich bei allen herzlich bedankt, die zu und erholsame Festtage und einen lungen verhindert und der Schule scha- einem reibungslosen Gelingen von 23 beschwingten Rutsch ins Neue Jahr. det. Zudem ist es müssig, eine Diskus- Ausgaben des SCHULBLATT AG/SO Irene Schertenleib und Christoph Frey sion über den neuen Lehrplan zu führen, beigetragen haben. denn dieser ist nicht Inhalt der Initiative. Die Verbandsrats-Mitglieder kamen über- ein, dass ein gemeinsames Vorgehen im Abstimmungskampf sinnvoll ist und be- schlossen verschiedene Massnahmen, um am 12. Februar ein deutliches Nein zu er- reichen. Erfreulich ist, dass auch in dieser Frage die Zusammenarbeit mit dem Ver- band der Schulleiterinnen und Schulleiter und dem Verband der Schulpflegepräsi- Schulblatt AG/SO · 23/2016 dentinnen und -präsidenten möglich ist. Neben den geplanten Massnahmen sagten auch verschiedene Mitgliedsorganisatio- nen und Fraktionen eine finanzielle Be- teiligung am Abstimmungskampf zu. Aktiv, wirksam, erfolgreich Diese drei Worte bringen die Zielsetzung der Verbandsarbeit auf den Punkt. Damit dies auch in Zukunft gelingt, ist es wich- tig, immer wieder die Strukturen einer 11
alv Aargau Aufmerksame Zuhörerinnen an der Jahresversammlung der Fraktion Kindergarten. Fotos: Susanne Klaus. Abbaumassnahmen, Trauma und Echsenhirn ... Fraktion Kindergarten. Das sechste dern haben werden. Die Grenze des Ver- Wissenswertes zum «Trauma» Jahrestref fen der Fraktion Kindergarten schmerzbaren sei erreicht, so die Präsiden- Im Referat der Psychologin und «Trau- am 2. November stimmte nachdenklich tin. Die auch an der Delegiertenversamm- mapädagogin» Marianne Herzog ging es – rund 60 Teilnehmerinnen informierten lung des alv geäusserte Feststellung, in um das Thema «Trauma», dem viele Kin- sich über die geplanten und viel disku- unseren Schulhäusern würde als Folge dergartenlehrpersonen im Schulalltag tierten Sparmassnahmen und hörten ein der Lohnpolitik des Aargaus die Haarfarbe begegnen: Spezielle Verhaltensweisen Referat zum Thema «Trauma». «Grau» vorherrschen, beschäftigte: der müssen beobachtet und eingeschätzt wer- Blick in die Runde der Jahresversammlung den. Viele Flüchtlingskinder sind trauma- Co-Präsidentin Evelyne Schmid begrüsste bestätigte diese klar. tisiert. Als «Trauma» wird eine Überforde- die Teilnehmerinnen des Jahrestreffens, rung des seelischen «Bewältigungsappa- welches ganz im Zeichen von aktuellen rates» bezeichnet. Herzog beschrieb das Einflussfaktoren auf unseren Beruf – Spar- Erleben der eigenen Wirkungslosigkeit massnahmen und traumatisierten Kin- als Folge von Überforderung und die da- dern – stand. Sie hiess Elisabeth Abbassi, raus resultierenden Reaktionsweisen sehr Präsidentin alv, Marianne Herzog, Trau- anschaulich und einleuchtend. Warum mapädagogin, und Martial Schweizer von wird wie reagiert? Was passiert im Ge- der Sektion Asyl des Kantonalen Sozial- hirn? Wie kann ein pädagogischer Ansatz dienstes willkommen. für traumatisierte im Kindergarten aus- Elisabeth Abbassi informierte über Ak- sehen? – Diesen Fragen ging sie auf den Schulblatt AG/SO · 23/2016 tuelles aus der alv-Geschäftsleitung und Grund. führte den Anwesenden pointiert die Aus- Marianne Herzog präsentierte den An- wirkungen der geplanten Abbaumassnah- wesenden einen von ihr mit Material und men im Bildungsbereich vor Augen. Der Figuren bestückten Arbeitskoffer. Mit- vorgeschlagene Abbau von Lektionen, bei hilfe der anschaulichen Figuren wie Aus- den Beratungsdiensten, in der Stunden- gucker» und «Echsenhirn» kann dem tafel und mehr betrifft auch die Kinder- traumatisierten Kind spielerisch verdeut- gärtnerinnen im Aargau. Abbassi kam auf licht werden, was mit ihm passiert, näm- die Fehler in der Aargauischen Finanz- Im Referat der Psychologin Marianne Herzog lich, dass es – analog einem Reptil – ge- politik zu sprechen, die teils verheerende wurden Reaktionen von Kindern auf ein Trauma stresst nur noch flüchten, angreifen oder 12 Folgen für die Bildungslaufbahn von Kin- thematisiert. erstarren kann. So ist der «Ausgucker»
alv Aargau stets wach und hält nach neuen Bedro- hungen Ausschau. Das «Echsenhirn» sei- nerseits verhindert ein überlegtes Han- deln und reagiert reflexartig. Ein sicherer Ort und ein Aufbauen auf den eigenen Ressourcen ermöglichen, wieder bewusst, überlegt und selbstbestimmt zu handeln. Interessant für die Kindergärtnerinnen waren auch Marianne Herzogs Ausführun- gen zum Phänomen der «Übertragung», das uns als Lehrperson selbst zum «Opfer» oder «Täter» macht. Das Verhalten des Kin- des löst bei uns Reaktionen aus, die uns selber als machtlos oder provoziert erleben lassen. Die Teilnehmerinnen erhielten viele praktische Anregungen für den All- tag im Kindergarten. Stichwort «Asyl» Martial Schweizer, leitender Mitarbeiter des Kantonalen Sozialdienstes, erläuterte anschliessend den Aufbau seines Arbeits- Therese Hächler (rechts) übernimmt den Einsitz in die Päkom von Monika Koch (links). Martina Bless bereiches und die Zuständigkeiten für die Janser wurde als Co-Präsidentin verabschiedet. Schule und die betroffenen Kinder und Jugendlichen. Er beschrieb die verschiedenen Unter- ten-Unterstufe» konnte eine Zusammen- Ein weiterer Einwand betraf die mög- bringungsmöglichkeiten und die zur Ver- arbeit in verschiedenen Gruppen und liche Zusammenarbeit mit dem Primar- fügung stehenden Mittel für die den Ge- Kommissionen gefunden werden. lehrerinnen- und Primarlehrerverein meinden zugeteilten Familien. Er erklärte Nach verschiedenen Ehrungen wurde (PLV). Der Fraktionsvorstand beschrieb auch den Ablauf der Asylverfahren, die Monika Koch aus dem Vorstand verab- darauf hin Kooperationsmöglichkeiten, Bedeutung des Asylstatus und die Mög- schiedet. Sie hat die Kindergartenlehrper- welche die Fraktion Kindergarten hat. lichkeiten, die Asylsuchende bei einer Ar- sonen während fünf Jahren in der Päda- Nach einer kurzen Diskussion und Ideen- beitstätigkeit oder – Kinder und Jugend- gogischen Kommission (Päkom) des alv sammlung zur Frage, wie Studierende liche – in der Bildung haben. Jedes im vertreten. Mit dem berühmten lachenden oder neu ausgebildete Lehrpersonen für Aargau wohnhafte Kind im Schulalter und weinenden Auge nahmen wir Ab- eine Mitgliedschaft gewonnen werden hat das Recht auf Bildung und Erziehung, schied von Martina Bless, welche unsere könnten (Vorstellen der Fraktion an der unabhängig von Status und seinem Unter- Fraktion ausserordentlich engagiert, kom- Pädagogischen Hochschule, reduzierter bringungsort, führte Schweizer weiter petent und mit lebendiger Weitsicht als Beitrag, Wiederholen der Werbung), aus. Zurzeit wohnen im Aargau etwa 127 Co-Präsidentin geführt hat. Eine Freude wurde das Jahrestreffen in angeregter Kindergartenkinder mit Asylstatus. bleibt: Sie ist die erste Kindergarten-Leh- Stimmung beendet. rerin, die in die Geschäftsleitung des alv Sabrina Gautschi, Mitglied Fraktionsvorstand Kurzinformationen, Verabschiedungen gewählt wurde. Fraktion Kindergarten und Fragen Begrüssen konnte die Fraktion dann Schulblatt AG/SO · 23/2016 Nach einem reichhaltigen Apéro blickte Theres Hächler als neues Päkom-Mitglied Ursina Ritz, neue Co-Präsidentin, zurück und (in Abwesenheit) Sabine Bürki als auf das vergangene Fraktionsjahr und neues Vorstandsmitglied. Am Schluss die erreichten oder nicht erreichten Ziele: blieb Zeit für Anregungen und Fragen der Nicht erfüllt werden konnte der Auftrag Fraktionsmitglieder. Das Bedürfnis wurde der Fraktionsmitglieder, für das erste geäussert, detaillierter und transparenter Kindergartenjahr einen eigenen Beurtei- über die im Vorstand diskutierten The- lungsbogen zu erarbeiten. Umsetzen men informiert zu werden. Teilweise fehlt konnten wir die Weisung, dass im ersten das genaue Bild, was im Fokus der Vor- Jahr nicht alle Punkte beurteilt werden standsarbeit steht und was gegen aussen müssen. An der Schnittstelle «Kindergar- vertreten wird. 13
alv Aargau Nach dem Sturm ist vor dem Sturm AMV. An der Neuen Kantonsschule ten das Parlamentsgebäude ein, um eine habe. Er zeigte sich aber zuversichtlich, Aarau trafen sich am 9. November Mit- Resolution gegen Bildungsabbau mit fast dass in der Politik in Sachen Abbau lang- glieder und Gäste des AMV (Lehrper- 50 000 Unterschriften zu übergeben; der sam ein Umdenken stattfinden könnte. sonen Mittelschulen Aargau) zur Jah- AMV wandte sich im Rahmen der Protest- Michael Laufers Rückschau auf das ver- resversammlung, die wiederum ganz aktion brieflich mit den Unterschriften gangene Verbandsjahr war ernüchternd: im Zeichen des Bildungsabbaus stand. von 411 Mittelschullehrpersonen an alle Es gibt noch immer kein akzeptables Grossrätinnen und Grossräte, um vor Modell zur Umsetzung der Pensenerhö- Das Jahr war kein sehr schönes. Der Be- weiterem Abbau zu warnen, und es kam hung und die Lohnsituation hat sich im richt von der letzten Jahresversammlung wegen einiger Plakate zum äusserst Vergleich weiter massiv verschlechtert. wimmelte vor Schlechtwettermetaphern medienwirksamen Eklat zwischen der Immerhin schreitet die von Roger Sax und sprach von der Aargauer Bildungs- kantonalen Organisation der Schülerin- und Susanne Gall entwickelte und be- eiszeit. Diesbezüglich muss hier nichts nen und Schüler und Regierungsrat treute AMV-Arbeitszeiterfassung mit etwa korrigiert werden, denn im vergangenen Alex Hürzeler. 60 Lehrpersonen gut voran. Im personel- Verbandsjahr standen die Zeichen ein- Michael Umbricht bemühte sich in seiner len Bereich wurden der Vorstand und mal mehr auf Sturm. Während es also Grussbotschaft, diese doch recht hohen das Co-Präsidium einstimmig wieder- passend an die Fenster der Neuen Kanti Wogen zu glätten und betonte, dass ge- gewählt. Catherine Clamadieu von der regnete, trafen sich in der Aula neben rade in rauem Klima der direkte Draht KSBA übernimmt als neue Revisorin AMV-Mitgliedern auch Gäste wie die Er- der Mittelschullehrpersonen zum BKS Danielle Hopplers vakanten Posten. Mit ziehungsräte Beat Trottmann und Werner wichtig sei. Der an der vergangenen Roger Sax ist der AMV nun auch in der Bänziger, Silvio Stucki (Präsident MVZ), Jahresversammlung von Regierungsrat Geschäftsleitung des alv vertreten und Manfred Dubach (Geschäftsführer alv) Hürzeler angesprochene Frühling, der Michael Laufer fungiert neu als Delegier- und Michael Umbricht (Generalsekretär auf den finanzpolitischen Winter folgen ter in der neuen Arbeitnehmenden-Dach- BKS). Alle waren sich der aufgeladenen soll, werde noch auf sich warten lassen. organisation Arbeit Aargau. politischen Wetterlage nur allzu bewusst. Manfred Dubach erklärte in seinem Gastreferent Silvio Stucki, Präsident des Nach dem Sturm ist im Aargau nämlich Grusswort diesen Winter damit, dass Mittelschullehrpersonenverbandes Zürich momentan vor dem Sturm. Das zeigte der Kanton nicht so sehr ein Ausgaben- (MVZ) schilderte die bildungspolitische Co-Präsident Michael Bouvards einleiten- problem als vielmehr eines mit seinen Situation in Zürich und das juristische der Rückblick auf die vergangenen zwei, durch fragwürdige Steuerreduktionen Vorgehen gegen die geplante Pensen- drei Tage: Etwa 8000 Protestierende kreis- drastisch geschmälerten Einnahmen erhöhung bei den modernen Sprachen. Die genaue rechtliche Situation kann auf der AMV-Website nachgelesen werden; wichtig ist hier, dass man künftig gut daran tun wird, über die Kantonsgrenzen hinaus Know-how auszutauschen, denn die Situationen gleichen sich. Der Abbau wird hier wie dort als Vertrauensbruch und Geringschätzung erfahren. Ein sol- cher Umgang des Kantons mit seinem Personal kann, so fürchtet Silvio Stucki, mit der Motivation der Lehrpersonen auch die Grundlagen einer erfolgreichen Ausübung des Berufs zerstören. Anders gesagt: Wenn der Eisregen jegliche lang- Schulblatt AG/SO · 23/2016 fristige Sicht ruiniert und der finanzpo- litische Frost die Ohren der Verantwort- lichen betäubt, bleibt manchmal nur der Gang vor Gericht. Fabian Schambron, Vorstand AMV Trotz erfolgreicher Kundgebung in Aarau: Die Rückschau auf das vergangene Verbandsjahr 14 des AMV war ernüchternd. Foto: Michael Bouvard.
Aargauische Kantonale Lehrerinnen- und Lehrerkonferenz Einmal mehr eine sehr gut besuchte Themenkonferenz in Aarau. Fotos: Esther Ugolini. Zähes Ringen um Kompromisse Kantonalkonferenz. Zur Frage «Lehr- Die im Lehrplan 21 anvisierte Kompetenz- Bildung – Nein zum Lehrplan 21» ver- plan 21 – Gefahr oder Chance?» kreuz- orientierung sei allein kein Rezept für tritt er die Meinung, dass die Wissens- ten am 16. November an der Themen- einen guten Bildungsprozess, führte vermittlung mit dem neuen Lehrplan zu- konferenz der Aargauischen Kantona- Sabina Larcher weiter aus und zeigte gunsten der neu definierten Kompetenzen len Lehrerinnen- und Lehrerkonferenz in einem wissenschaftlichen Exkurs für in den Hintergrund gedrängt werde. «Mit Kritiker und Befür worter des umstrit- einen guten Unterricht wichtige Fakto- dieser fixen Kompetenzorientierung haben tenen einheitlichen Lehrplans auf ren auf – darunter Schlüsselkonzepte wie wir eine Chance verpasst», betonte er, einem Podium die Klingen. Unter wel- Lernzeit und -gelegenheiten, Kooperation «Lernziele sind etwas anderes als Kompe- chen Bedingungen guter Unterricht mit den Lernenden oder den Austausch tenzen. Diesen Ansatz halten wir für auch mit dem Lehrplan 21 weiterhin unter den Lehrpersonen. Diese Kompo- falsch. Und mit der Definition im Lehrplan gewährleistet bleiben kann, zeigte nenten müssten auch im neuen Lehrplan 21 findet ein Paradigmenwechsel statt.» Prof. Dr. Sabina Larcher, Direktorin der gewährleistet bleiben, betonte sie. Und: Unterstützung erhielt er vom Erziehungs- Pädagogischen Hochschule FHNW vor «Die Lehrpersonen brauchen für die wissenschaftler Walter Herzog, emeri- rund 250 versammelten Lehrpersonen neuen Leitplanken dringend spezifische tierter Professor an der Abteilung Päda- in einem Referat auf. fachdidaktische Kenntnisse. Sie müssen gogische Psychologie der Universität Bern: ausserdem bereit sein, dazu- und umzu- «Nicht alles muss auf ein ‹Können› redu- «Das Finden von Kompromissen steht lernen.» Die neue didaktische Formatie- ziert werden», kritisierte er, «das Wissen noch bevor – dieser Tatsache muss bei rung, die darauf ausgerichtet sei, das kommt in diesem Lehrplan erst an zweiter einer Beurteilung des Lehrplans 21 Rech- Lernen zu beschleunigen, sei aber nicht Stelle. 363 Kompetenzen – alle auf dieses nung getragen werden», mahnte Prof. unumstritten, betonte die Bildungswis- ‹Können› fokussiert – das geht an der Idee Dr. Sabina Larcher, Direktorin der Pä- senschaftlerin, denn: «Eine gute Bildung einer humanistischen Bildung weit vor- dagogischen Hochschule FHNW, in ihrem bedeutet nicht nur, Qualifikationen zu bei.» Schulblatt AG/SO · 23/2016 Inputreferat zum Auftakt der Themen- erlangen und setzt mehr als guten Unter- «Können setzt Wissen voraus», konterte konferenz in Brugg-Windisch. Die inten- richt voraus.» Dafür biete der Lehrplan 21 der Aargauer Bildungsdirektor Alex sive Debatte, die am umstrittenen Lehr- Chancen – auch wenn die Gefahren im Hürzeler. Der jeweilige Wissensstand als plan 21 im Kanton Aargau und anderen Auge behalten werden müssten. Lernziel sei ausserdem im Lehrplan 21 Kantonen entbrannt ist, sei zu erwarten Auf die Gefahren des neuen Lehrplans viel verbindlicher festgelegt worden als gewesen, betonte Sabina Larcher, denn wies im anschliessenden Podiumsgespräch in vorherigen Versionen. «Dieser Lehr- Lehrplanrevisionen seien stets stark unter der Moderation von Christiane plan wird praktisch sein und pragma- umstritten, ausserdem sei in der aktuel- Büchli Wälti, Regionalredaktion Aargau tisch angewandt werden können», zeigte len Revisionsarbeit der Vernehmlassungs- Solothurn von Radio SRF 1, vor allem der er sich überzeugt. Keine Probleme mit und Mitwirkungsradius bewusst sehr Bezirkslehrer Harald Ronge hin. Als Mit- der Kompetenzorientierung bekundete weit gefasst worden. initiator der Initiative «Ja zu einer guten Christine Davatz-Höchner, Vizedirektorin 15
Aargauische Kantonale Lehrerinnen- und Lehrerkonferenz @INTERNET des Schweizerischer Gewerbeverbandes gungen des Bundes hin, «es wird ein- Der alv kommuniziert über verschie- (sgv). Bereits jetzt seien die Bildungs- fach teurer und komplizierter». dene Online-Kanäle. Klicken Sie hinein, pläne in der Berufsausbildung auf Kom- Die Bedingung für die Mitarbeit sei der surfen Sie, kommentieren Sie, lassen petenzen ausgerichtet, führte sie an und Rückzug der Initiative gewesen, vertei- Sie sich beraten und finden Sie die In- betonte: «Eines unserer Hauptanliegen digte sich Lehrplankritiker Ronge. «Wir formationen, die Sie brauchen. bei der Umsetzung des Lehrplans 21 ist halten jedoch den Lehrplan 21 in der eine gute Ausbildung der Lehrpersonen. aktuellen Form für ein Trojanisches Weiterhin aktuell auf der Website Denn entscheidend für eine gute Bildung Pferd», hielt er an seiner kritischen Hal- • Standpunkte Bildungsabbau 2017 ist das lebenslange Lernen mit Freude – tung fest. Einen möglichen Kompromiss und das hängt massgeblich davon ab, sehe er darin, anstelle der im Lehrplan Newsletter vom 7. Dezember wie der Stoff vermittelt wird.» vorgeschlagenen neuen Einteilung in − Budgetberatung des Grossen Rats: Die Aufgabe der Politik sei es, mit die- Fachbereiche einzelne Fächer auch wei- Beschlussprotokolle sem Lehrplan Leitplanken nach den Vor- terhin beizubehalten, analog dem ge- − Ja zum Lehrplan 21 – Nein zum gaben des Bundes für einheitliche Bil- planten Vorgehen im Kanton Basel-Land- Bildungsabbau dungsziele zu setzen, konstatierte Bil- schaft. «Es ist durchaus möglich, solche − Überparteiliches Komitee gegen dungsdirektor Hürzeler. «Präzisierungen Impulse einzubeziehen und im Aargau die Bildungsbremse innerhalb des Lehrplans sind für den statt ‹Natur und Technik› auch weiter- − Gesundheit der Lehrpersonen Kanton Aargau nach wie vor möglich. hin Chemie, Biologie und Physik zu un- − Frohe Weihnachten! Bedingung ist, dass die Harmonisierung terrichten», erklärte Hürzeler. «An der − Der alv-Newsletter kann gratis abon- gewährleistet ist» sagte er. Bereits habe erarbeiten Grundstruktur der Kompetenz- niert werden – auf www.alv-ag.ch er Ronge dazu aufgerufen, aktiv an die- orientierung allerdings können wir nicht sem Prozess mitzuarbeiten. Leider hätten rütteln.» alv-Forum die Gegner des Lehrplans 21 dieses An- Esther Ugolini http://forum.alv-ag.ch, mit persön- gebot zur Mitbestimmung ausgeschlagen. lichem Login «Aber auch wenn die Initiative angenom- Weitere Informationen: www.v-ef.lehrplan.ch/. men wird, werden wir uns im Kanton Die nächste Themenkonferenz findet am 10. Mai Facebook unter www.facebook.com/ Aargau am Lehrplan 21 orientieren müs- statt. www.themenkonferenz.ch alv.ag.ch sen, wies Hürzeler auf die Rahmenbedin- Aus dem LCH − NEIN zur Unternehmenssteuer- reform III − Studien zur Gesundheit der Lehr- personen Sekretariat alv Schulblatt AG/SO · 23/2016 Auf dem Podium diskutierten (v.l.n.r.): Regierungsrat und Vorsteher des BKS, Alex Hürzeler, Christine Davatz-Höchner, Vizedirektorin Schweizerischer Gewerbeverband sgv, Moderatorin Christiane Büchli Wälti, Prof. em. Dr. Walter Herzog, Institut für Erziehungswissenschaft, Abt. Pädagogische Psychologie, Universität Bern, Harald Ronge, Bezirksschullehrer, Initiativ- 16 komitee «Ja zu einer guten Bildung – Nein zum Lehrplan 21».
BKS Aargau Filme bilden (Umwelt-)Bewusstsein Umweltbildung. Am 21. und 22. Januar 2017 zeigen die Naturfilmtage im Naturama Aargau eine Auswahl der besten Natur-, Tier- und Umweltfilme der vergangenen Jahre. In Zusammen- arbeit mit dem grössten deutschen Natur- und Umweltfilmfestival Natur- Vision in Ludwigsburg werden über 20 Filme präsentiert. Die Natur zu schützen und damit die Lebensgrundlagen für unsere und alle weiteren Generationen zu bewahren, ist ein wichtiges Anliegen. Bei den Natur- und Umweltfilmen gehen die Leidenschaften für den Film und für die Natur Hand in Hand. Denn der Film ist ein Medium, das altersüber- greifend Menschen erreicht, informativ und emotional zugleich ist und dabei einen gestalterischen und ästhetischen Mythos Wald – der preisgekrönte Film von Jan Haft. Foto: zVg. NaturVision. Anspruch hat. Vielfältiges Programm sonen, persönliche Fortbildung und den. Vom Kindergarten-Kind bis zum Das Programm bietet auch dieses Jahr Unterhaltung lustvoll zu verbinden. Aargauer Bildungsdirektor wurde Hand viel Überraschendes, eindrückliche Auf- angelegt. Weitere Winterlinden warten nahmen ebenso wie politische Stand- Themenschwerpunkt Wald noch darauf, vor dem nächsten Früh- punkte und neue Sichtweisen auf Vertrau- Parallel zur aktuellen Sonderausstellung ling gepflanzt zu werden. Interessierte tes. Zum Beispiel werden «Die neuen «wild auf WALD» im Naturama Aargau Lehrpersonen können sich per E-Mail Grossgrundbesitzer» in Europa portrai- zeigen die Aarauer Naturfilmtage 2017 unter museumspaedagogik@naturama.ch tiert, wo Aktienfonds und branchenfremde auch einen kleinen Schwerpunkt mit melden und erhalten dabei Informatio- Unternehmen zunehmend in Ackerland Filmen zum Wald – unter anderen der nen, wie sie die Aktion «Bäume wachsen investieren, das weltweit rar wird. Das berühmte Film «Mythos Wald» des gross- in den Himmel» mit einem Besuch im aktuelle Thema Foodwaste kommt im Film artigen Naturfilmers Jan Haft, der sich Museumswald oder draussen in der Natur «Wastecooking» zum Zug, in welchem der in seinem Werk viele Male mit dem Wald verbinden können. Filmautor durch fünf europäische Länder beschäftigt hat und immer wieder gran- Thomas Flory, Naturama Bildung reist und sich nur davon ernährt, was an- diose Bilder produziert. dere wegwerfen. Auch viele Wissensfilme Einen visuellen Eindruck der Pflanzaktionen stehen auf dem Programm: über das Denk- 200 Winterlinden für den Aargau gibt die Bildergalerie auf dem Naturama- vermögen der Elefanten wird ebenso be- Grandiose Waldbilder schuf die Natur Lernportal expedio.ch/wald. richtet wie darüber, «Wo unser Wetter ent- selbst im Kanton Aargau. Durch das steht». Und auch für die Kleinsten wird Naturschutzprogramm Wald des Depar- Naturwissen so aufbereitet, dass es bildet tements Bau, Verkehr und Umwelt ent- Schulblatt AG/SO · 23/2016 und unterhält. standen in den letzten 20 Jahren fast Filmfestival und Museumswald 40 Naturwaldreservate. Dieses kleine – Filmtage im Naturama Aargau: Fortbildung und Unterhaltung Jubiläum war mit ein Grund für die Samstag, 21. Januar von 12 bis 18 Uhr Für den gezielten Einsatz im Unterricht Sonderausstellung und für die Aktion und Sonntag, 22. Januar von 10.45 eignen sich Natur- und Tierfilme. Sie «Bäume wachsen in den Himmel». Schul- bis 17 Uhr. Vollständiges Programm ersetzen nicht das Erlebnis in der Natur, klassen und Gruppen erhalten auf ihrer unter www.naturama.ch bringen aber Verborgenes in das Blick- Entdeckungsreise durch den Museums- – Sonderausstellung: Alles zu «wild feld der Schülerinnen und Schüler und wald eine junge Winterlinde geschenkt auf WALD» und Winterlinden-Aktion bilden die Grundlage für Information, und pflanzen sie in Schulhausumgebun- unter www.naturama.ch/wald Diskussion oder eigene Aktivitäten. Das gen, Gärten oder an Waldrändern. Fast → Schulen, Lehrpersonen Filmwochenende ermöglicht es Lehrper- 100 Bäumchen sind schon gesetzt wor- 17
Portrait Schulkritik mit Wortwitz Portrait. Als strenge Schulinspekto- rin untersucht die Kabarettistin Patti Basler in ihrem Bühnenprogramm «Frontalunterricht» die Situation in der helvetischen Bildungslandschaft. Mit spitzen Pointen und verbalen Seiten- hieben teilt die ausgebildete Sekundar- lehrerin und Erziehungswissenschaft- lerin dabei nach allen Seiten aus. Kennen Sie vielleicht Fräulein Dings, äh, Scheidegger? Diese eine, unvergessliche Lehrerin aus der Primarschulzeit, die mit konservativer Strenge und altmodischem, aber meist gesundem Menschenverstand unterrichtete? Frontalunterricht natürlich, kein dialogisches Lernen, keine Impuls- referate, kein Offener Unterricht, keine Supervision weit und breit. «Frontalunterricht» pur, mit besagtem Fräulein Scheidegger und anderen Schul- protagonisten, gibt es auch bei der Aar- gauer Kabarettistin Patti Basler. Aber hier dämmert niemand im Theatersaal gelang- weilt weg. Als strenge Schulinspektorin komprimiert die Wortkünstlerin in ihrem aktuellen Bühnenprogramm den Schul- stubengroove vergangener und gegen- wärtiger Unterrichtslektionen zu einem Panoptikum, in dem sich alle am «Projekt Schule» Beteiligten wiederfinden: Lehre- rinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler, Eltern und Schulbehörden. «Wir teilen auf alle Seiten aus», erläutert Basler, die das Programm gemeinsam mit dem Musiker Philippe Kuhn erarbeitet hat. Kuhn gibt am Piano auf der Bühne den Ich übernehme die Rolle des Hofnarren, Schulblatt AG/SO · 23/2016 der laut sagt, was andere nur denken und niemand aussprechen will. 18
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