30 Jahre Caratello Italienische Meisterweine
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30 Jahre Caratello Italienische Meisterweine Caratello Weine AG Zürcher Strasse 204E 9014 St.Gallen T 071 244 88 55 F 071 244 63 80 Private www.caratello.ch
Produzenten, die Persönlichkeiten sind Liebe Weinfreunde Seit es Caratello gibt, fokussieren wir uns auf die Persönlichkeiten der Winzer, die uns ihren Wein ver- kaufen. Jeder von ihnen hat andere Vorlieben und Stärken, eine eigene Interpretation, wie Wein herzu- stellen sei, macht mit seinem Wissen, seiner Erfah- rung, seiner Leidenschaft und seiner Sorgfalt den Wein zu dem, was er ist. Wer den Weinbauern kennt, wird auch seinen Wein verstehen können. Ende der 90er-Jahre hat der Geniesser, Fotograf und Lehrer Franz Noser die wichtigsten unserer Pro- duzenten mit seinen Bildern porträtiert. Ganz be- wusst hat er versucht, jeden einzelnen in seiner Welt einzufangen und das mit der Kamera festzuhalten, was ihn so einzigartig macht. Die Bilder sind stark geworden. Sie hängen seit Jahren im Eingangsbe- reich von Caratello und begleiten uns bei unserer täglichen Arbeit. Die Fotos der 14 Persönlichkeiten, die uns schon vor 30 Jahren ihren Wein anvertrauten, haben wir in diesem Büchlein zusammengefasst und im Begleit- text haben wir das jeweilige Weingut mit seiner Ge- schichte beschrieben. Natürlich hat der eine oder andere unserer Freunde sein Gut inzwischen an seine Nachfolger weitergegeben; mit den Söhnen Teresa und Ueli Schiess und Töchtern zu arbeiten ist aber genauso schön, wie es mit den Eltern war. Heute arbeiten wir mit über 70 Produzenten zusam- men, natürlich aber sind diejenigen der ersten Stunde etwas Besonderes geblieben. Wir lieben es, in diesem Büchlein zu blättern und uns zu erinnern – und hoffen, dass es Ihnen genau so viel Freude macht wie uns. Mit freundlichem Gruss Teresa und Ueli Schiess
1991 konnte Alois Lageder ein grosses Anwesen, das Casòn Hirschprunn, samt dem dazugehörigen grossen Bestand an Reben erwerben. Es sollte als eigenständiges Projekt der erste Schritt zum biolo- gischen Anbau werden. Wir waren schon seit den 80er-Jahren befreundet und so war es fast selbst- verständlich, dass wir damals auf sein Bio-Pionier- Weisswein Tenutae Lageder projekt «Casòn Hirschprunn» eingestiegen sind. Alto Adige Pinot Grigio Alto Adige Porer Demeter DOC/bdc Seit jener Zeit gilt Alois Lageder weit über Südtirol 2019 75 cl CHF 21.00 statt 23.50 hinaus als der Pionier des biologischen und biody- Trauben: Pinot Grigio namischen Rebbaus. Nachdem dem Projekt gros- Alkoholgehalt: 12.5% ser Erfolg beschieden war, hat Lageder begonnen, Trinkreife: bis 2024 seine übrigen Rebberge und seinen ganzen Betrieb Schritt für Schritt nach diesen Kriterien umzustellen. Heute sind alle Weine, die unter der Marke Tenutae Lageder, also die aus eigenen Reben erzeugten Weine, Demeter-zertifiziert. So auch Gaun, eine zu Lageders Weingut Löwengang gehörende Lage, der eigentliche Kern seiner Besitzungen. Der Gaun zeigt ein lebendiges, frisches Aromenspiel von schöner Komplexität. Er wirkt leicht, elegant und kraftvoll. Noten reifer Südfrüchte klingen an. Am Gaumen ist er erfrischend und langanhaltend im Abgang. Alois Lageder war ganz früher begeisterter Musiker. Heute gilt eine seiner Leidenschaften der Kunst, die er auch sammelt. Alois Lageder
Die Gebrüder Giorgio und Gianni Venica waren vor 30 Jahren die zwei aufstrebenden «jungen Wilden», die im Friaul, einer Region, die man ausserhalb Ita- liens kaum wahrgenommen hat, vieles, wenn nicht alles, auf den Kopf stellten. Gut ausgebildet, ehrgei- zig und tüchtig, haben sie aus dem, was ihre Vor- fahren ihnen überliessen, nämlich ein paar Reben Weisswein Venica & Venica zur Selbstversorgung mit Wein des kleinen Gast- Friuli Sauvignon Collio Cerò DOC hofs, ein hoch angesehenes Weingut aufgebaut, 2020 75 cl CHF 24.80 statt 27.50 das heute zu den besten Weissweinproduzenten Trauben: Sauvignon Italiens zählt. Im Friaul werden traditionell viele Alkoholgehalt: 13.5% weisse Rebsorten angebaut, einheimische, wie Ri- Trinkreife: bis 2024 bolla Gialla, Friulano (ehemals Tocai), aber auch moderne, wie Chardonnay, Pinot Bianco, Riesling etc. Eine ihrer Spezialitäten ist der Sauvignon, den sie auf zwei Lagen anbauen: Ronco delle Mele und Cerò. Letzteren möchten wir Ihnen heute anbieten als einen der Weine, die uns seit nunmehr 30 Jah- ren begeistern – natürlich nebst vielen andern –, aber auch als einen, der sich immer schon durch sein besonders vorteilhaftes Preis-Genuss-Verhält- nis ausgezeichnet hat. Seine pikante Fruchtigkeit unterstützt den lebhaften Charakter dieser edlen Traubensorte. Die Aromen erinnern an Zitrusfrüchte mit einer Note von Muskat. Am Gaumen wirkt der Wein weich und angenehm trocken. Giorgio und Gianni Venica waren beide leiden- schaftliche Autofahrer, die bisweilen gar an Berg- rennen teilnahmen. Giorgio, Gianni, Gian Paolo Venica
Die erste Begegnung mit Aldo Conterno, dem Gründer der Poderi Aldo Conterno und schon da- mals fast legendären Barolista, ist mir noch in Erinnerung, als sei es gestern gewesen: eine ein- drückliche Persönlichkeit mit grosser Ausstrahlung, ein grosszügiger und charismatischer Mensch, stand uns gegenüber. Seine Weine hatten wir Rotwein Aldo Conterno schon lange vor der Caratello-Zeit kennen und Piemonte I L Favot Nebbiolo Langhe DOC/b schätzen gelernt. Bei unserem ersten Besuch war 2017 75 cl CHF 47.00 statt 52.00 Frühling und Aldo Conterno zeigte uns die neuen Trauben: Nebbiolo Jahrgänge seiner meisterhaften Baroli, die er so- Alkoholgehalt: 14.5% eben zum Verkauf angeboten hatte. Schon damals Trinkreife: bis 2028 galt es als Privileg, seine Weine kaufen zu «dürfen» und wir schätzten uns glücklich, eine Zuteilung zu erhalten. Wahrscheinlich waren wir Neulinge einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort, nichts weiter. Nicht nur seine Baroli haben uns begeistert, auch der Nebbiolo Langhe, ein damals völlig innovativer Wein, war uns aufgefallen. Es war vermutlich dieser Wein, der Aldo Conterno den Ruf eintrug, ein «Mo- dernist» zu sein. Denn mit diesem Nebbiolo lieferte er den Beweis, dass er den Umgang mit Barriques zwar beherrschte, während er mit seinen Baroli dem völlig traditionellen Weg treu blieb, diesen aber zu perfektionieren verstand wie kaum andere. Aldo Conterno erinnerte sich noch an die alten Zeiten, als andere Geräte und Behälter im Ge- brauch waren. Er sammelte diese, und seine drei Söhne – Franco, Giacomo und Stefano – haben sie zu einer eindrücklichen Ausstellung zusammenge- fügt. Aldo Conterno
Alberto Arlunno ist ein Urgestein in der italienischen Weinlandschaft, jedenfalls, wenn man sich etwas abseits der grossen Heerstrassen bewegt. Er be- treibt das Weingut, dessen Wurzeln zurück ins 15. Jahrhundert reichen und das an einem Ort liegt, wo schon im 7. Jahrhundert v. Chr. Weinbau bestanden hat. Es liegt auf der Hand, dass Arlunnos Bezug Rotwein Antichi Vigneti di Cantalupo zur Rebe, zum Wein und ebenso zur bewegten Piemonte Collis Breclemae Ghemme DOCG Geschichte der Ghemme, wie das Gebiet heisst, 2013 75 cl CHF 48.00 statt 54.00 äusserst tiefgründig ist. Ein Gespräch über sein Trauben: Nebbiolo Weingut und seine eindrücklichen Weine schweift Alkoholgehalt: 15.0% meistens auch ab in die Entstehung der Alpen vor Trinkreife: bis 2026 25 Millionen Jahren – Ghemme liegt zu Füssen des Monte Rosa –, was die spannenden Bodenverhält- nisse mit dem hohen Mineraliengehalt erklärt und den Weinen hier ihren einzigartigen Charakter ver- leiht. Die Lage Collis Breclemae ist das Herzstück der Azienda, der Wein ist das Flaggschiff mit der Fähigkeit, besser und länger zu reifen, wie viele Baroli. Es ist ein Nebbiolo, der kaum typischer für diese Traubensorte sein könnte. Alberto Arlunno: Ganz in der Nähe seiner Rebberge befinden sich bedeutende römische und keltische Ausgrabungen. Alberto Arlunno interessiert sich leidenschaftlich für Geschichte, Archäologie und Geologie. Alberto Arlunno
Erinnerungen an den ersten Besuch 1991: Es war im unteren Dorfteil von Monforte. Guido Fantino rei- nigte ein frisch geleertes Fass, Claudio Conterno verkorkte auf einer improvisierten Abfüllanlage die Flaschen des Barolo Sorì Ginestra 1988 – in einer schäbigen Garage, eingepfercht zwischen Gärbotti- chen und Barriques, jedoch alles blitzblank sauber. Rotwein Conterno Fantino Ein kleiner Filter und die Weinpresse standen vor Piemonte Barbera d’Alba Vignota DOC/b der Tür. Die beiden waren nur wenigen bekannt, sie 2019 75 cl CHF 21.80 statt 24.50 galten als «die jungen Wilden» des Piemonts, es Trauben: Barbera war die Zeit des grossen Aufbruchs auch im ge- Alkoholgehalt: 14.5% mächlicheren Piemont. Durch die junge Generation Trinkreife: bis 2026 von Winzern hat das ganze Piemont an Attraktivität gewonnen, ist zur Destination für Fein- und Wein- schmecker geworden und mancher Winzer, der früher seine Trauben für ein Trinkgeld in die Genos- senschaft geliefert hatte, konnte dank dem Mehr- wert in Hof und Keller investieren. Das gilt selbst- verständlich auch für die verschwägerten Familien Conterno und Fantino. Ihr renovierter und vergrös- serter Betrieb hoch über Monforte zeugt davon. Jahr für Jahr präsentieren sie eine Kollektion erst- rangiger Weine. Dies trifft für die grossen Baroli genauso zu wie für alle übrigen Weine: den Char- donnay Bastia, den Nebbiolo und den Barbera d’Alba, sie alle in Barriques ausgebaut. Der Um- gang mit den kleinen Eichenfässern ist so pro- fessionell wie die Führung der Reben durch die Jahreszeiten. Und so bereitet auch der Barbera Genuss- und Trinkfreude durch seinen nahezu opulenten, fruchtbetonten Charakter, der am Gau- men vollmundig, aber niemals zu schwer wirkt. Claudio Conterno: Mein Ziel ist es, zu den besten Produzenten Italiens zu gehören an diesem Ort, wo Weine wachsen, die zu den besten der Welt gehören. Claudio Conterno, Guido Fantino, Diego Conterno
Die Azienda der Fratelli Giacosa, ausgehend von den Brüdern Valerio und Renzo, haben eine bei- spielhafte Entwicklung seit dem Beginn unserer Zusammenarbeit durchgemacht. Wie damals viele Weinhäuser verstanden sie ihre Aufgabe als Käufer von Trauben bei den Winzern, mit denen sie in vie- len Fällen über Jahrzehnte, wenn nicht gar Genera- Rotwein Fratelli Giacosa tionen, verbunden waren. Sie verarbeiteten die Piemonte Barolo Bussia DOCG Trauben und füllten und vermarkteten den Wein. 2015 75 cl CHF 28.50 statt 32.00 Das war die Regel, selbstkelternde Winzer waren Trauben: Nebbiolo noch die Ausnahme. Nach und nach und beschleu- Alkoholgehalt: 14.5% nigt durch den Eintritt der beiden Söhne Maurizio Trinkreife: bis 2027 und Paolo begannen sie Reben an guten Lagen zu erwerben: in der Basarin in Barbaresco, in der Scarrone in Castiglione Falletto und in der Bussia in Monforte d’Alba/Barolo. Heute besitzen sie insgesamt 50 Hektaren Reben, durchwegs an pri- vilegierten Lagen, verteilt auf die umliegende Region, davon 5 ha in der Appellation Barbaresco und 12 ha in der Appellation Barolo. In der Bussia di Monforte entsteht ein tiefgründiger, komplexer und ausdrucksstarker Barolo, der auch am Gau- men mit feinem Gerbstoff und verhaltener Säure reich und ausgewogen wirkt. Die Lagebezeichnung Bussia trägt er nur in guten Jahrgängen. Valerio Giacosa: Die gestiegenen Qualitätsansprüche kann man nur noch durch Eigenbau befriedigen. Paolo, Renzo, Valerio, Maurizio Giacosa
Vietti ist eines der historischen Weinhäuser des Pie- monts. Die Jungen der Familie Currado-Vietti lern- ten wir schon in den frühen 80er-Jahren kennen. Sie waren gerade dabei, in die sehr grossen Fuss- stapfen ihres Vaters Alfredo Currado zu treten und das Unternehmen in die weitere Zukunft zu führen. Alfredo Currado war zusammen mit Bepe Colla von Rotwein Vietti Prunotto der erste, der einen «Cru» kelterte und ab- Piemonte Barolo Castiglione DOCG füllte: Barolo Rocche 1964. Sie beide waren es, die 2016 75 cl CHF 51.50 statt 57.50 dem Barolo zu einer neuen Dimension verholfen Trauben: Nebbiolo haben und das eingeleitet haben, was heute eine Alkoholgehalt: 14.5% Selbstverständlichkeit geworden ist: Barolo mit Trinkreife: bis 2027 Lagebezeichnung. Dies hat dann Änderungen auf Gesetzeseben bedingt, mehr noch aber hat es zu einem spannenden Wettbewerb geführt, der gewiss der Qualität nicht nur des Barolos förderlich war. Die Inspiration erhielten die beiden Freunde anläss- lich einer Studienreise ins Burgund, wo die Lagen- bezeichnung der Weine historisch ist. Luca Curra- do, der heutige Leiter der Cantina Vietti, hat noch lange unter dem wachsamen Auge seines Vaters die von ihm vorgezeichnete Strasse verfolgt und weitere Lagen-Baroli hinzugefügt, sodass je nach Jahrgang bis zu fünf Einzellagen im Angebot sind. Der Barolo Castiglione bildet die Basis, die aus den Ernten der Reben in der Gemeinde Castiglione Falletto entsteht. Der junge Wein reift in kleinen Fässern aus französischer Eiche. Er zeigt eine raffi- nierte Nuancenvielfalt, das Bouquet ist ein Defilee von feinsten Aromen, die an reife bis gekochte Früchte erinnern, ergänzt durch rassige Würze. Das Holz bringt eine rundliche Ergänzung in die stattliche Struktur, was der Zugänglichkeit nur för- derlich ist. Alfredo Currado: Tradition ist für uns nicht eine statische Grösse, nicht ein bestimmtes Verfahren, das deshalb gut sein soll, weil es schon immer angewendet wurde, sondern die Summe aller Fehler, die gemacht wor- den sind, und die man in Zukunft vermeiden will. Alfredo, Luciana, Luca Currado-Vietti, Mario Cordero
Man muss Maurizio Zanella und sein extravagantes Weingut gar nicht persönlich erlebt haben, um aus allen seinen Weinen das herauszulesen, was ihn hervorhebt und einzigartig macht: Es ist das Be- kenntnis zur Kompromisslosigkeit. Und diese ist es, die Zanella geleitet hat, als er in den 70er-Jahren aus dem «Waldhaus» (Ca’ del Bosco) seiner Familie Rotwein Ca’ del Bosco einen der hellsten Leuchttürme der italienischen Lombardia Maurizio Zanella Rosso del Sebino IGT/b Weinwelt zu erbauen begonnen hat. Da sind einmal 2017 75 cl CHF 64.00 statt 71.00 die Rebberge, die Zanella unter Beizug französi- Trauben: Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot scher Önologen anlegen liess und die heute biozer- Alkoholgehalt: 13.5% tifiziert sind. 250 Hektaren dienen hauptsächlich der Trinkreife: bis 2031 Erzeugung der Schaumweine Franciacorta. Und die sind Weltklasse, vergleichen sich mit den Grossen der Champagne. 6 bis 10’000 Rebstöcke stehen pro Hektare dicht beieinander, sodass die einzelne Pflanze wenig belastet und dadurch auch wider- standsfähiger ist. Perfektion auch in der Verarbei- tung. Alle Trauben durchlaufen nach der Lese eine «Waschstrasse», werden danach getrocknet, bevor sie in die eigentliche Verarbeitung gelangen, wobei die Trauben und die Maische niemals durch Pum- pen befördert werden, welche Kernen und Häute verletzen würden, wodurch unerwünschte Tannine austreten. Stattdessen findet der Transport aus- schliesslich in freiem Fall statt. Ein Detail: Ca’ del Bosco verlässt sich nicht auf die handelsübliche Qualität der Eichenfässlein und kauft stattdessen bei den Holzhändlern in den Wäldern Frankreichs edelstes Eichenholz, lässt es während dreier Jahre reifen, um es erst danach von einem der besten Tonneliers zu Barriques verarbeiten zu lassen. Der Wein, der darin ausreift, zeigt eine komplexe Aro- menvielfalt und Konzentration. Es sind Noten von Eukalyptus, Lakritze, Toast und vielem mehr. Am Gaumen entwickelt der Wein eine herrliche Fülle mit reifem und weichem Tannin. Maurizo Zanella: Kein Sammler auf der Welt wird verrückt genug sein, ein Eingangstor als Skulptur anfertigen zu lassen. Maurizio Zanella
Die Weine von Castellare waren uns schon lange vor der Zeit mit Caratello aufgefallen und ihre für Sangiovese typische Charakteristik war, und ist noch heute, der Inbegriff für toskanisches Am- biente. Die mit jedem Jahrgang abgebildeten Vogel- arten sollen den Artenreichtum der dank dem nachhaltigen Reb- und Olivenanbau hier heimi- Rotwein Castellare schen und durchziehenden Vögel darstellen. Der Toscana Centrale Chianti Classico DOCG/b Besitzer der Azienda Castellare, Paolo Panerai, 2019 75 cl CHF 19.80 statt 21.80 hatte von Beginn weg klare Vorstellungen von dem, Trauben: Sangiovese, Canaiolo was er realisieren wollte: in einer Art Biotop eine Alkoholgehalt: 13.5% nachhaltige Landwirtschaft realisieren, dort Weine Trinkreife: bis 2026 herstellen, die unverändert von fremden Trauben- sorten, die ab den 70er-Jahren überall Verbreitung fanden, zu den besten der Toskana gehören sollen. Panerai war schon vor seinem Kauf der Azienda Castellare mit Edmond de Rothschild befreundet und dieser brachte ihn mit Emile Peynaud, dem wahrscheinlich grössten Önologen der neueren Zeit in Kontakt. Dieser, kritisch gegenüber der Invasion Italiens durch französische Traubensorten, sagte ihm Folgendes: «Wir Franzosen haben unseren Ca- bernet, Merlot und Chardonnay durch und durch erforscht, über Generationen. Ihr Italiener wisst gar nichts über euren Sangiovese. Ich würde auf diesen setzen.» Den Rat hat Panerai verinnerlicht. So ge- hören seine Weine noch heute zu den eher weni- gen, die auf höchstem qualitativem Niveau ganz ohne «moderne» Traubensorten auskommen. Das allerdings hat Paolo Panerai nicht daran gehindert, auf seinem Weingut Cabernet und Merlot anzu- bauen, aber niemals um diese mit seinen wunder- baren Toskanern zu vermählen. Paolo Panerai: Mir wurde bewusst, dass die Tage der Weinernte von Jahr zu Jahr eine andere Ausstrahlung haben. So liess ich mehrere Weinlesen von je einem ande- ren Fotografen porträtieren. Paolo Panerai
Die ersten Jahre der Zusammenarbeit mit dem Cas- tello dei Rampolla waren von einem Generationen- wechsel geprägt, der nicht ganz harmonisch verlief. Der Principe Alceo Di Napoli, eine der grossen cha- rismatischen Persönlichkeiten der Renaissance der darniederliegenden italienischen Weinwelt, war eben gerade verstorben und die neue Generation, Mauri- Rotwein Castello dei Rampolla zia und Luca Di Napoli, noch nicht ganz dafür bereit, Toscana Centrale Sammarco Rosso Toscana IGT/bd die Nachfolge anzutreten. In der Zwischenzeit 2017 75 cl CHF 57.50 statt 64.00 kamen fehlerhafte Weine auf den Markt, das Wein- Trauben: Cabernet Sauvignon, Sangiovese, Merlot gut glitt an den Rand des Abgrunds. Erst mit dem Alkoholgehalt: 14.0% Eintritt der beiden jungen Di Napoli konnte die Trinkreife: bis 2031 Azienda Castello dei Rampolla wieder Tritt fassen und ab circa 1994 war dieses grandiose Weingut wieder ganz vorne mit dabei. Und mehr als das: Luca und seine Schwester Maurizia haben sich ganz dem naturnahen Rebbau gewidmet und sogleich die Methoden der Biodynamie eingeführt. Dem Projekt «Panzano Sostenibile» (nachhaltiges Panzano), das ihr Freund und Nachbar Giovanni Manetti (siehe nächste Seite) angestossen hat, haben sie sich als Erste angeschlossen. Schliesslich waren sie schon damals gemein- sam Besitzer der ganzen Conca D’Oro, jenes Talkessels, der unterhalb von Panzano eine Art Amphitheater mit einem ganz besonderen Mikroklima bildet. Schonungsvolle Landwirtschaft funktioniert am besten, wenn der Nachbar dasselbe tut. Vater Alceo Di Napoli andrerseits war ein Pionier, was den Anbau «moderner» Traubensorten anbe- langt. So war – damals unerlaubt – sein Chianti Classico immer etwas angereichert mit Cabernet Sauvignon. Er ist es noch heute, allerdings ganz legal, denn die Regulatoren, das Consorzio del Chianti Classico, haben in den 90er-Jahren das Ge- setz den Realitäten angepasst. Sammarco hingegen war von Beginn weg ein etwa neunzigprozentiger Cabernet Sauvignon, der fast ohne Unterbruch zu den Marksteinen der modernen toskanischen Wein- landschaft gehört. Maurizia Di Napoli: Die Biodynamik ist nichts anderes als die Umset- zung der Weisheit der Leute, die schon immer mit Luca Di Napoli und auf dem Land lebten.
Die Renaissance des Chianti Classico ist sehr eng mit drei Namen verbunden: mit Marco und Giovanni Ma- netti, zwei Sprösslingen einer Tonbrennerdynastie aus Impruneta (Florenz), und mit Franco Bernabei, einem Önologen, der eben gerade sein Studium abge- schlossen hatte und sein theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen wollte. Als regelmässigem Besucher Rotwein Fontodi der italienischen Weinmesse in Verona, der Vinitaly, Toscana Centrale Flaccianello Rosso Toscana Centrale IGT/bc waren mir die drei, die meistens von hübschen Da- 2017 75 cl CHF 89.00 statt 95.00 men umgeben waren, mit ihren Weinen schon in den Trauben: Sangiovese frühen 80er-Jahren aufgefallen. Ihr Messestand war Alkoholgehalt: 15.0% eine Oase inmitten einer grossen Wüste, natürlich Trinkreife: bis 2032 auch wegen der Weine. Mit Bernabei haben die Ma- netti-Brüder den Chianti Classico neu definiert, haben auf reinsortigen Sangiovese gesetzt und – damals nicht ganz gesetzeskonform – die andern toskani- schen Rebsorten wie Canaiolo, Malvasia, Trebbiano, Colorino etc. aus ihren Reben verbannt. Die Reben mussten neu angelegt werden und so ging es im glei- chen Zuge, diese dichter zu pflanzen und die Erträge pro Rebstock drastisch zu reduzieren. Bald liess Gio- vanni Manetti, der später die Verantwortung für das Weingut übernahm, während sein Bruder Marco sich der Terracotta-Industrie annahm, den Gedanken des nachhaltigen Rebbaus einfliessen. Ihm war rasch klar, dass Bio am effizientesten ist, wenn auch der Nach- bar auf Chemie verzichtet. So lancierte er das Projekt «Panzano Sostenibile» (nachhaltiges Panzano). Heute ist die Landwirtschaft der Gemeinde Panzano zu über 95% biologisch zertifiziert. So selbstverständlich auch die Weine von Manettis Azienda Fontodi. Und noch ein Detail zum Thema Nachhaltigkeit: Fontodi unter- hält eine stattliche Rinderherde, deren Dung in den Reben ausgebracht wird. Indem das Weingut keine industriellen Dünger und Pflanzenschutzmittel verwen- det, könnte Manetti das Label «Demeter» beantragen. Er tut es nicht, weil ihm weniger am esoterischen Teil des Labels liegt. Seit der radikalen Umstellung auf biologischen Rebbau haben alle Weine der Azienda Fontodi an Persönlichkeit und Ausstrahlung gewon- nen, was auch der Weinkritik nicht entgangen ist. Giovanni Manetti: Giovanni Manetti Ich besitze heute noch mein letztes Rennmotorrad.
Der Name Avignonesi geht zurück auf eine Rück- kehrerfamilie, die mit dem Papst aus Avignon wie- der nach Italien kam. Die Frau von Ettore Falvo ist eine Avignonesi, deren Familie einst das gleichna- mige Weinunternehmen gegründet hatte. Erst Et- tore Falvo, der Önologe, war es, der zusammen mit seinem Bruder Alberto als Pioniere dem Weinunter- Rotwein Avignonesi nehmen zur Blüte verhalfen. Sie kauften Reben Toscana Montepulciano Vino Nobile di Montepulciano DOCG/bc hinzu, experimentierten mit Neuzüchtungen des 2016 75 cl CHF 23.80 statt 26.50 Sangiovese, erprobten neue Anbausysteme und er- Trauben: Sangiovese forschten antike Methoden, um sie neu zu interpre- Alkoholgehalt: 13.5% tierten. Sie liessen z. B. Reben im Alberello-System Trinkreife: bis 2026 pflanzen und zwar so, dass jede Rebe mit ihren Nachbarpflanzen ein gleichschenkliges Dreieck bil- det mit dem Vorteil, dass jede Rebe die optimale Besonnung bekommt, das Wurzelwerk bei dichter Bepflanzung die grösste Ausdehnung entwickeln kann und die Geräte zur Bodenbearbeitung in drei Richtungen durch den Rebberg gezogen werden können, denn die Reben in Buscherziehung werden nicht an einen Drahtrahmen gebunden. Die Gebrü- der Falvo waren vielseitige Tüftler, deren Interesse nicht nur der Rebe und dem Wein galt. Auch Pferde-, Hunde- und Schweinezucht interessierten sie, immer um auf die Ursprünge, auf das Wesentli- che zu treffen und dadurch der authentischen Qua- lität am nächsten zu kommen. Schliesslich wuchs das Weingut Avignonesi zu respektabler Grösse, die Familien Falvo verabschiedeten sich und über- gaben ihr Lebenswerk der Unternehmerin Virginie Saverys, welche heute auf ihre Weise dem Wesen der Qualität in steter Suche am nächsten zu kom- men versucht. Sie ist dabei, Avignonesi zum gröss- ten biodynamisch geführten Weinbaubetrieb Italiens zu entwickeln. Nebst unserer Leidenschaft für den Wein begeis- tern wir uns für vieles andere: Pferde, Hochsee- segeln, Hund, Schweinezucht u.v.a.m. Alberto, Ettore Falvo
I L Poggione ist eine der ältesten und auch grössten Besitzungen Montalcinos. Seit 1890 ist es Eigen- tum der Familie Franceschi. Es umfasst eingebettet in viel Wald- und Buschlandschaft 590 Hektaren Land, 100 ha davon sind Rebberge, 80 ha Acker- land und 60 ha Olivenhaine. Die geernteten Oliven werden in der eigenen hochmodernen Olivenmühle Rotwein I L Poggione verarbeitet, sodass I L Poggione nebst Wein auch Toscana Montalcino Rosso di Montalcino DOC ein herrliches Olio di Oliva Extra Vergine di Montal- 2019 75 cl CHF 18.90 statt 21.00 cino anbieten kann. Leopoldo Franceschi hat in der Trauben: Sangiovese - Brunello Pionierzeit des Brunello di Montalcino den Betrieb Alkoholgehalt: 14.0% zu einem der prominentesten Weingüter der Region Trinkreife: bis 2026 entwickelt und damit auch wesentlich zum grossen Durchbruch des Brunello und zu dessen internatio- naler Anerkennung beigetragen. Fabrizio Bindocci ist seit 1992 der Verwalter des Gutes. Ihm ist es massgeblich zu verdanken, dass die Weine dieser Azienda zu den besten Werten Montalcinos gezählt werden. Regelmässig werden sie von der interna- tionalen Fachpresse sehr hoch benotet. Noch immer ein Geheimtipp ist der Rosso di Montalcino, der kleine Bruder des Brunello di Montalcino. Sein Preis-Genuss-Verhältnis ist nahezu unschlagbar. Fabrizio Bindocci: Wir haben Wildschweine, Füchse und Stachel- schweine, Reiher, Mauersegler und Eisvögel. Dies bestärkt uns darin, nachhaltige Landwirtschaft zu betreiben. Fabrizio Bindocci
Antonio Mastrojanni, dessen Vater mir schon in den 80er-Jahren seinen Wein verkauft hatte, ist ein Mensch von grandioser Kultur, grosser Lebenserfah- rung, weit gereist, gebildet, vielseitig interessiert, künstlerisch begabt, aufgewachsen in der wilden Zeit nach 68. Die Länder Mittelamerikas bereiste er per Anhalter mit Rucksack und Hängematte. Von seiner Rotwein Mastrojanni Frau, einer Spanierin, die er in Kolumbien kennen- Toscana Montalcino Brunello di Montalcino DOCG lernte, sagte er: «Sie hat die Füsse auf dem Boden, 2016 75 cl CHF 49.50 statt 56.00 ich in der Luft». Viel, viel später, zurück in Italien, Trauben: Sangiovese - Brunello nahm er das Angebot seines Vaters an, sich um das Alkoholgehalt: 14.0% Weingut, das er als römischer Anwalt im Dienst des Trinkreife: bis 2028 Europäischen Parlaments 1976 erworben hatte, fortan zu leiten. Es war ziemlich verlottert, die Ge- bäude nahe dem Zerfall und so galt es, Aufbauarbeit zu leisten. Damals war Brunello di Montalcino noch wenig bekannt, aber jener von Mastrojanni hatte sich auch dank der beratenden Funktion des renommier- ten Önologen Maurizio Castelli dann bald einen Platz unter den Must-haves geschaffen. Ende des vorigen Jahrhunderts begannen die Geschwister sich für die Azienda zu interessieren und die Vorstellungen, wie die Zukunft zu gestalten sei, drifteten zunehmend auseinander. Es blieb nur noch der Verkauf. In der unmittelbaren Nachbarschaft hatte schon ein Spross der Triester Kaffeeröster Illy die kleine Azienda Le Ripi aufgebaut. So kristallisierte sich die Einigung mit dem Gruppo Illy als einmalige Option heraus, um zu ver- hindern, dass die Weine der Azienda Mastrojanni im «grossen Fass» von einem der omnipotenten Wein- konzerne verschwinden würden. Eingefädelt hat diese für alle Beteiligten beste Lösung der damalige Statthalter der Familie Mastrojanni, Andrea Machetti, den dann Ricardo Illy als seinen Direttore eingesetzt hat. Die Azienda Mastrojanni war ein Juwel, den die Illys erst noch geschliffen haben. Heute sind nicht nur die Weine wunderschön, auch die Azienda an ihrer traumhaften Lage mit angeschlossenem Relais und exzellenter Küche ist einzigartig. Antonio Mastrojanni: Das griechische Wort für Traube, botrys, bedeutet eigentlich «Locke des Dionysos». Antonio Mastrojanni
Verkaufskonditionen Preise inkl. 7.7% MwSt., 30 Tage netto Mengenrabatte 3% ab 36 Flaschen, 5% ab 72 Flaschen, 8% ab 120 Flaschen Abholrabatt CHF 10.– pro 12 Flaschen, maximal CHF 50.– Frachtkostenanteil bis 17 Flaschen (75cl) maximal CHF 15.–, portofrei ab 18 Flaschen oder Warenwert CHF 250.– Zahlung 30 Tage netto Freibleibendes Angebot, Zwischenverkauf vorbehalten Angebot gültig bis 30. Juni 2021 oder solange Vorrat.
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