875 Jahre Itzum - Wer bietet mehr? - Auf der Höhe Homepage
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Für Ihre Werbung Tel.: 05127 902040 • info@druckhaus-koehler.de 3 März 2021 34. Jahrgang ● Ein Baudenkmal verfällt . . . . . . . . . . . . . . . . 9 ● Ostern in der Südstadt . . . . . . . . . . . . . . . . 17 ● „Jugend forscht“-Preisverleihung Stadtteilzeitung Marienburger Höhe/Itzum im Livestream . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 www.adhoehe.de Für redaktionelle Mitteilungen Tel.: 05064 1072 • info@adhoehe.de 875 Jahre Itzum – Wer bietet mehr? (tH) In diesem Jahre stünde die Feier des 875-jährigen Beste- Adelog 1182 Itzum der Vogteigewalt. Jetzt bestimmte er selbst, hens der Ortschaft Itzum im Veranstaltungskalender des Orts- welche Dienste und Abgaben die Bauern an die Dompropstei und rats. Aber weil die Corona-Pandemie gerade die Uhr anhält, das Moritzkloster zu leisten hatten: 30 Malter Weizen, wohl rund 4,4 bittet Ortsbürgermeisterin Beate König die Itzumerinnen und Tonnen, 30 Hühner und 90 Eier. Itzumer um Geduld. Vergessen hat sie das Ortsjubiläum nicht. In Itzum ansässige oder von dort stammende Personen tauchen erst- mals 1219 in einer Urkunde auf, als das Kloster Escherde den Brü- dern Volkmar und Ludolf von Itzum (Yssem) deren Grundbesitz in Wennerde (im heutigen Sarstedt) abkauft. 1225 ist Ritter Konrad von Itzum (Îsnem) in einen Rechtsstreit mit dem Domherren Johann verwickelt. 1239 bezeugt Volkmar von Itzum (Issem) eine Grund- stücksschenkung an das Kloster Lamspringe. Spätere Schreibvarianten von „Itzum“ sind Ettsiem oder Ysnem. Durchgängig kommt die Endung -em vor. In den Urkunden des Mittelalters steht diese Endung für „-heim“ – man schrieb, wie Ein mittelalterliches Suchsel: Wer findet Itzum (Juzem)? man sprach. Das „Is-“ oder „Ys-“ führt der Namensforscher Jürgen Udolph auf die indogermanische Sprachwurzel „iis -“ zurück, was Es geht auf das Jahr 1146 zurück. Dass das nicht das Datum der Orts- „das Fließende“ beziehungsweise „am Fließenden“ bedeutet. Die gründung gewesen sein kann, wissen alle, die schon einmal etwas Übersetzung „Heimstatt am Fluss“ macht Sinn, sowohl damals, wie von den „Itzis“ gehört haben. Im Spätsommer 2006 entdeckte man auch heute, nicht nur wegen der Innerste, sondern auch wegen des die fünf in drei Gräbern bestatteten Ur-Itzumer bei Erschließungsar- Luisgrabens, der 1305 als „Ludinge“ urkundlich wurde. Das mittel- beiten am Nordrand des Baugebiets Hohe Rode. Etwa um 5200 vor niederdeutsche Lus oder Luis bedeutet Schilf, Binsen, Sumpfgras, Christus sollen sie dort gelebt haben, in der Jungsteinzeit. Um 3500 beschreibt hier also einen Sumpf, ein Feuchtgebiet. vor Christus war wohl auch schon der Wasserkamp besiedelt. Aber Als „heim“-Siedlung zählt Itzum zur zweitältesten Siedlungsgruppe die Ureinwohnerinnen und -einwohner überließen der Nachwelt nur in Niedersachsen, die sich etwa um 500 nach Christus oder rund 600 ihre Knochen, Keramikscherben oder Bodenverfärbungen, die auf Jahre vor der ersten urkundlichen Erwähnung bildete. Wenn Itzum Pfostenstellungen oder Brunnen hinweisen. Ein erstes schriftliches also seinen 875. Geburtstag feiert, markiert der nur den Eintritt in Zeugnis mit der damals gebräuchlichen Schreibweise des Ortsna- die schriftlich überlieferte Geschichte. Mitzudenken wären dabei mens Itzum gibt es erst aus dem Jahr 1146. Nach allgemeiner Über- 7200 Jahre Siedlungsgeschichte und 1500 Jahre Ortsgeschichte. einkunft beginnt damit die gesicherte Geschichte eines Ortes. Die ganze Ortsgeschichte enthält übrigens die „Chronik Itzum- Das war natürlich auch in Hildesheim so, dessen erste Erwähnung Marienburg. Vom Dorf zur Stadt“, von der noch einige Exemplare zusammen mit der Gründung des Bistums im Jahr 815 erfolgte. Die verfügbar sind – zum Beispiel bei der Gärtnerei Brandenburg oder Kreuzung bedeutender Handelswege und die Lage an einer Innerste- bei AUF DER HÖHE. (Foto: ADH-Archiv) furt begünstigten die Stadtentwicklung. Seine zunehmende Bedeu- tung verdankte Hildesheim aber den damaligen Bischöfen und den zahlreichen Mönchen. In den stadtnahen Dörfern gelangte im Laufe der Zeit ein erheblicher Teil des Bodens in den Besitz des Domstifts und der Klöster. Die Bauern wurden kirchliche Untertanen. Das bezeugt auch die Urkunde, mit der Bischof Bernhard I. dem rund ein Jahrzehnt vorher gegründeten Godehardikloster 1146 „in • Mobile Gasprüfung G607/G608 Caravan/Boote und Juzem IX mansu“ überträgt. Juzem ist eine der vielen Schreibwei- gewerblich BGV D34 sen, aus denen sich über die Jahrhunderte das heutige Itzum bildete. Unter Mansu verstand man Lathufen, also kleinere Höfe von höri- • Reimo Zubehör gen Bauern. Die Verwaltung und die niedere Gerichtsbarkeit übte im • Werkstattservice vor Ort Auftrag der Kirche ein Vogt aus. Als die Vögte versuchten, sich mit Markus Nolte, Nettelbeckstr. 7, Hildesheim groben Übergriffen immer mehr Rechte anzueignen und sich vom Telefon: 05121 860424 Mobil: 0172 5758260 kirchlichen Grundherren unabhängig zu machen, entzog Bischof
Seite 2 AUF DER HÖHE März 2021 Zuschuss für „Mobilitätskonzept Hildesheimer Süden“ (r) Die Stadt Hildesheim hat im Dezem- sich durch eine überdurchschnittliche Zu dessen Umsetzung wird der Großteil ber bei der KfW-Bank einen Förderan- Verknüpfung umweltfreundlicher Ver- der rund 300 Schilderstandorte an den trag für das Projekt „Mobilitätskonzept kehrsmittel aus. Sie bündelt Angebote wie Haupt- und Nebenrouten mit neuen Weg- Hildesheimer Süden“ gestellt. Mit dem E-Scooter-, Car- und Bikesharing, siche- weisern versehen und ergänzt. Für die Jahreswechsel ist bereits die Zuschuss- re und wettergeschützte Radabstellplätze, Realisierung dieses Konzeptes wurde im zusage im Rathaus eingegangen. Der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge vierten Quartal 2020 ein Antrag auf Ge- Zuschuss beträgt 80 Prozent der tat- oder eine Anbindung an den Stadtbus an währung einer Bundeszuwendung beim sächlich entstehenden zuschussfähigen einem Ort. Um die Gesamtsituation im Ministerium für Umwelt, Naturschutz Kosten in Höhe von rund 85.000 Euro. Hildesheimer Süden zu analysieren, wird und nukleare Sicherheit gestellt. Erfreu- „Es ist sehr zu begrüßen, dass die Prü- die grundsätzliche Fragestellung inner- licherweise erhielt die Stadt Hildesheim fung des Antrages so schnell erfolgte und halb eines nachhaltigen Mobilitätskonzep- im Dezember 2020 auch dazu einen po- wir nun mit dem Projekt starten können“, tes erörtert. Der Förderzeitraum beträgt 24 sitiven Zuwendungsbescheid. Die Höhe freut sich Stadtbaurätin Andrea Döring. Monate, so dass das Projekt bis Ende 2022 der Projektförderung beträgt 60 Prozent „Im ersten Schritt geht es nun darum, das abgeschlossen wird. der ermittelten Gesamtkosten in Höhe von Projekt auszuschreiben und ein Planungs- Bereits im Jahr 2020 wurde, zur besseren rund 90.000 Euro. Der Förderzeitraum en- büro für die Erstellung des Mobilitätskon- Zielführung des Radverkehrs, seitens der det ebenfalls im Dezember 2022, bis zu zeptes zu binden“, so Döring weiter. Für Stadt Hildesheim ein Wegweisungskon- diesem Zeitpunkt wird das Projekt abge- den März ist bereits ein Treffen zwischen zept für das Radverkehrsnetz erarbeitet. schlossen sein. der Stadtverwaltung, der Stiftung Univer- sität Hildesheim und den Ortsräten Mari- enburger Höhe/Galgenberg sowie Itzum- Marienburg geplant, um in einen ersten Neu: Zingel 5 · 31134 Hildesheim Austausch zum Projekt zu kommen. Das Mobilitätskonzept soll Aufschluss da- rüber geben, welche Rahmenbedingungen für die Projektierung von Mobilitätsstatio- nen für die Größe einer Stadt wie Hildes- heim und speziell im Hildesheimer Süden gelten. Eine Mobilitätsstation zeichnet Impressum Herausgeber: Auf der Höhe e. V. zum Großer Saatner 13 E-Mail: info@adhoehe.de Mitnehmen 31141 Hildesheim Internet: www.adhoehe.de Tel.: 05121-84040 / 0151-525 44 693 Verantwortlicher Redakteur: Die nächste Dr. Hartmut Häger (tH), Wir sind auf jeden Fall mit unserem AUF DER HÖHE wird ab 7. April verteilt. Zedernweg 5, 31141 Hildesheim Abhol- und Lieferservice für Sie da! Anzeigenredaktion: Otto Malcher Wer sie nicht bekommt, kann sie hier abholen: Di.–So. 11:30–14:00 Uhr & 17:30–20:30 Uhr (or), Nettelbeckstr. 10, 31141 Hildesheim Marienburger Höhe/Galgenberg: Gärtnerei Montag Ruhetag Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Günter Baacke Brandenburg, am Südfriedhof; Vollreinigung, Mari- (ba), Brigitte Cappelmann (bc), Karl Cappelmann Ostern 2021 (kc), Tom Eitel (tom), Dr. Hans-Jürgen Fischer (hjf), enburger Str. 95 D; Apotheke Marienburger Höhe, 02.04. – Karfreitag Geöffnet Carsten Hellemann (ch), Konrad Kling (kk), Rudolf Marienburger Platz; Bäckerei Mierisch, Scharn- Rengstorf (ren), Hans-Jürgen Rückert (hjr), Hans- horststraße 1; Der Kleine Paul, Händelstraße 21. 03.04. – Samstag Geöffnet Werner Rünker (wer), Horst Schulz (hsch). 04.04. – Ostersonntag 11:30 – 14:30 Uhr & Itzum-Marienburg: Sparkasse, Hansering; Der Redaktion zugesandte Beiträge sind mit (r) 17:00 – 20:30 Uhr gekennzeichnet. Itzumer Bürgertreff, vor der Heinrich-Engelke- 05.04. – Ostermontag 11:30 – 14:30 Uhr & Druck: Druckhaus Köhler GmbH, Halle; Reisebüro Travel Star, In der Schratwanne 51; 17:00 – 20:30 Uhr Siemensstraße 1–3, 31177 Harsum REWE-Markt, Ernst-Abbe-Str. 2; Hofcafé, Domäne 06.04. – Dienstag Geschlossen Verteilung: duo Werbe- und Vertriebsservice GmbH, Marienburg; Praxis für Physiotherapie Branden- Ziegelmasch 11 A, 31061 Alfeld (Leine), Tel. 05181 841316 • Auflage: 9.300 burg, In der Schratwanne 55. Frohe Ostern wünscht das Team vom Mandarin
März 2021 AUF DER HÖHE Seite 3 Ein Fest des Lebens, der Liebe und der Kulturen (tH) Das neue Buch von Doris Carla ohne Erinnerung und Sprache aufwacht, als Anfang Juni 1967 – unterbrechen die Ge- Doussemer „Westlich vom Euphrat. Drei vom Himmel gefallenen Sohn an und nennt schichten wie ein Leuchtband. Nie wieder Freunde im Nahostkonflikt“ hat viele Le- ihn deshalb Najem, Stern. Um ihm zur Spra- Krieg? serinnen und Leser verdient. Ganz viele. che zu verhelfen, münden nun seine inneren Kein Lernen aus der Geschichte? „Im Tal Denn was der Titel regional und zeitlich Monologe in Dialoge. Den beiderseitigen der Tränen oder Ich habe mein Leben gefun- eng begrenzt, ist in Wirklichkeit weit ge- Heilungsprozess befördern syrische Flücht- den“ heißt der dritte Teil, der eigentlich eine fasst – welthaltig. linge, die er bei sich aufnimmt. Erzählung vom Aufbegehren des Lebens Wundersame Rettungen wie die von Hans- gegen den Tod ist. Das Leben siegt, obwohl Najem kommen vor, und auch, dass sich überall tödliche Minen liegen. Einige töten, die Freunde am Ende wiederfinden werden andere werden im letzten Moment daran ge- und dass Hans wieder zu sich finden wird. hindert. Doussemer ist nun Chronistin, die Doussemer erzählt die Handlungsstränge so von neun Schauplätzen berichtet, achtmal vielschichtig und sprachlich so vielseitig, allein aus Damaskus, wo Hayâts Familie dass die Leserin, der Leser, die Entwicklung lebt und viermal aus Tel Aviv, wo Kobys nachvollziehen, ja miterleben kann. Hans Familie wohnt. Wie eine Weltspiegel-Re- nennt sein Tagebuch, das den ersten Teil des porterin ist sie da, wo etwas Unerhörtes Buches füllt, „Journal des Hans im Glück“ – passiert: auf dem Golan, im jordanischen so empfindet er sich, und den Überschwang Grenzort und Flüchtlingslager Karameh, in seines Glückes spürt man beim Lesen. Der Jerusalem. Ja, wirklich Unerhörtes, denn die mittlere Teil heißt „Nie-wieder-Krieg“. Die Resolutionen der UNO von 1948 und 1967 Autorin erzählt als Zeugin des Besuchs bei zum friedlichen Zusammenleben auf dem Hans Angehörigen und eines Ausflugs zu Gebiet des früheren Palästinas bleiben ja bis einer Obstweinschänke. Sie charakterisiert heute unerhört. Sie sind zur Sicherheit im die Personen individuell, schildert die At- Anhang nachzulesen. mosphäre so anschaulich, als habe man mit Und trotzdem: Es gibt Wege zum Frieden, ihr am Tisch Platz genommen. Es ist nahe- wenn man Vielfalt als Reichtum erkennt, liegend und wird von den jungen Leuten Herkunft nicht als Quelle für Hass nutzt, Was ist das für ein Roman, dessen Handlung erbeten, dass die Älteren von Nazi-Zeit, sondern als Grund für Versöhnung und wenn in der Zeit von Juni 1967 bis Ende April Kriegs- und Fluchterlebnissen erzählen und man für die dem Verständnis vorausgehende 1968 spielt? In dem die drei Freunde eine davon, wie sie zurück ins Leben fanden. Verständigung möglichst viele Ausdrucks- Syrerin, ein Israeli und ein Deutscher sind. Hayât erzählt von ihrer deutschen Großmut- möglichkeiten findet. Am schönsten ist es Ist es ein Roman jugendlichen Auf- und ter und wie ihre Familie die Nakba erlitt. natürlich, wenn Herzen zu Herzen sprechen. Ausbruchs? Wenn sich drei kaum Achtzehn- Von Koby werden wir erfahren, wie sein Das einfühlsam geschriebene und immer jährige in Paris zum gemeinsamen Studium Vater 1933 nach Palästina flüchtete und dass wieder überraschende Buch von Doris Car- einer besonderen Form des Schauspiels, der seine Mutter die Schoah erlebte – Schoah, la Doussemer, Westlich vom Euphrat. Drei Mime, begegnen und schon nach dem ersten Nakba, beides bedeutet in ihren Sprachen Freunde im Nahost-Konflikt, ist im Verlag Semester überschwänglich beschließen, un- „Katastrophe“. Die Zeitungsschlagzeilen BoD – Books on Demand erschienen, hat zer-trenn-lich zu bleiben, dann schwant der zum Sechstagekrieg, zum Schahbesuch und 337 Seiten und kostet 9,99 € als E-Book und Leserin, dem Leser, dass sich dieser Her- zur Ermordung Benno Ohnesorgs – alles 15,99 € im Buchhandel. zenswunsch nicht von leichter Hand erfüllt. Denn die Syrerin Hayât, die nach ihrer Her- kunft auch eine armenisch-christliche Pa- lästinenserin ist, fliegt zusammen mit Hans nach Damaskus. Den zieht es sofort zum Golan, dessen Naturschönheit und Frieden Wir teilen er sucht und wo er als Hans im Sechsta- gekrieg stirbt. So glaubt es Hayât, und so berichtet sie es ihrem Freund Koby, und gemeinsam überbringen sie die Nachricht fair.* B. Höflinger M. Schröder Hans Vater und Großeltern in einer unge- nannten Stadt nahe Hannover. Hildesheime- rinnen und Hildesheimern wird sie bekannt vorkommen. Der von einem Kopfschuss ge- * nicht nur unsere Expertise - Mopedfahrer aufgepasst: troffene Hans wird indes von einem Palästi- sondern auch die Courtage Jetzt Kennzeichen holen. nenser gerettet, der auf dem Golan als Ein- von Käufer und Verkäufer. siedler Schafe züchtet. Weil er in der Nakba, VGH Vertretung Drebert & Schröder OHG Engel & Völkers Hildesheim Neustädter Markt 1 31134 Hildesheim der Vertreibung der Palästinenser bei der Andreas Schneider Immobilien e. K. Tel. 05121 15991 Fax 05121 15992 Schuhstraße 28 · 31134 Hildesheim · Tel: +49-(0)5121-28 68 70 Staatsgründung Israels, bei dem Drusen Ha- www.engelvoelkers.com/hildesheim www.vgh.de/drebert.schroeder.ohg kim Zuflucht fand und seitdem als stumm gilt, respektieren ihn auch die israelischen Besatzer als Ibn Hakim, Sohn des Hakim. Nun nimmt er Hans, der aus dem Koma
Seite 4 AUF DER HÖHE März 2021 Menschen auf der Höhe: Curt Bakeberg (ren) „Der Bürgermeister des Blauen Das Licht der Welt erblickte Curt Bakeberg ziehenden Menschen eine gute Nachbar- Kamps“ – so wird Curt Bakeberg scherz- 1947 im Bernward-Krankenhaus. Seine schaft antrafen und diese weiterentwickel- haft in seiner Nachbarschaft genannt. Er Kindheit verbrachte er am Galgenberg. Als ten. Mit seinen unmittelbaren Nachbarn or- war einer der ersten, die sich am Blauen er neun Jahre alt war, verlegten seine Eltern ganisierte er die ersten beiden Straßenfeste, Kamp ansiedelten. Seitdem sorgt er für ihren Wohnsitz zunächst nach Marburg, die inzwischen im Abstand von fünf Jahren gutes Einvernehmen unter den dazuge- dann nach Nürnberg. Dort ging es für den zur festen Tradition geworden sind und von kommenen Bewohnern. Und weit über Jungen mit der Schule weiter. Anschließend vielen mitgetragen werden. Mit dem letzten seine Nachbarschaft hinaus engagiert er absolvierte er – getreu der Familientradition Fest wurde im Jahre 2018 „40 Jahre Blau- sich für das Gemeinwohl. – eine Druckerlehre und schloss seine Aus- en Kamp“ gefeiert. Einladungen und Flug- bildung mit dem Studium an der Fachhoch- blätter unter die Leute zu bringen, war für schule Drucktechnik ab. In Nürnberg lernte den Druckereichef natürlich kein Problem. er auch seine Frau Eva kennen. Die beiden In diesen Jahren gab es auch Aufrufe zu be- heirateten 1972 und im selben Jahr folgte sie sonderen Nachbarschaftsaktionen: Die Ton- ihm in seine Heimatstadt Hildesheim, wo die kuhle wurde gereinigt, Osterfeuer wurden Grundschullehrerin mit offenen Armen auf- aufgeschichtet und abgebrannt. Protestak- genommen wurde. Er übernahm die Leitung tionen richteten sich gegen die Abholzung des Familienbetriebs Druckerei Bakeberg & von 200 Bäumen zugunsten einer Sportan- Löhner. Zunächst wohnte das Ehepaar, dem lage. Auch gegen die Errichtung des Stu- drei Kinder geschenkt wurden, auf dem Fir- dentenwohnheims wurde protestiert, weil es mengelände an der Moltkestraße. 1978 be- den Terrassenhäusern den Blick auf den See zogen sie ein Reihenhaus am Blauen Kamp. verstellte. „Dass die Aktion erfolglos war“ – Neben die Reihenhäuser traten im Laufe der lacht Bakeberg im Rückblick – „können wir Zeit die Atrium- und Terrassenhäuser sowie verschmerzen. Es geht auch gut mit den jun- das Hochhaus. Von Anfang an lag es Curt gen Leuten da drüben.“ Und doch habe auch Bakeberg am Herzen, dass die in die Straße dieser Protest unmittelbar etwas gebracht: die Nachbarn seien zusammengerückt. Aber auch unten in der Stadt war Bakeberg aktiv und ist es auch als Ruheständler noch. Dreißig Jahre gehörte er – lange Zeit als Vorsitzender – dem Kirchenvorstand von St. Andreas an und hat gerne die Möglichkeit wahrgenommen, die Geschicke dieser gro- ßen Gemeinde mitzugestalten. Wie überall gehen die Gemeindegliederzahlen zurück. Desto größer wird die Verantwortung für den Erhalt der riesigen Kirche. Den hat die sich die Stiftung zur Aufgabe gesetzt. Ba- keberg ist immer noch dabei, genauso wie beim Freundeskreis für die Kirchenmusik. Und im Kulturring, den Kantor Römer ver- waltet, ist er Vorsitzender. Gern hilft er auch dabei, die Andreaskirche an Wochenenden zusammen mit seiner Frau und anderen Hel- fern für Besucher von nah und fern offenzu- halten. Eine weitere wichtige ehrenamtliche Aufgabe nimmt er in der Hospizarbeit wahr. Ihr Partner In den letzten fünf Jahren hat er zehn un- heilbar kranke Menschen begleitet. Dann für ökologisches Bauen & Wohnen geht er auch noch drei Tage in der Woche nachmittags in den Betrieb, in dem inzwi- AURO: Farben, Lacke & Pflegemittel CLAYTEC: Baustoffe aus Lehm schen einer seiner Söhne Chef ist. KREMER: Farbpigmente Und wie entspannt sich der Mann, der stän- TRETFORD: Teppich aus Ziegenhaar & Wolle dig im Gange ist? Etwa dreißig Mal im PAVATEX: Holzfaser-Dämmplatten Jahr zieht er sich auf seine Jagd im Solling WEM: Wohlfühlwärme aus Wand und Decke zurück, achtet darauf, dass die Natur im Als Vertragshändler haben wir ständig ein großes Gleichgewicht bleibt und freut sich an den Produkt-Sortiment für Sie am Lager. Wir mischen Spuren des Schöpfers. Auro-Farben in Ihren ganz individuellen Und was wünscht er sich für die Zukunft? Wunschfarbtönen an – sofort zum Mitnehmen. „Wenn ich achtzig werde, wird die Drucke- WANDHEIZUNG rei Bakeberg & Löhner hundert Jahre alt. André Parpeix, Malermeister · Richard-Gerlt-Str. 2 (Lachnerring) · 31137 Hildesheim Das möchte ich noch gerne erleben und da- Telefon: 0 51 21 - 2 52 35 · Telefax: 0 51 21 - 60 50 10 · www.natur-concept.de bei Sekt ausschenken.“ (Foto: ren)
März 2021 AUF DER HÖHE Seite 5 St.-Andreas-Kirchenland wurde zum Dornbeeksfeld (or) Zwischen den Straßen Großer Saatner und An den Os- terstücken wurde Anfang der 1950er Jahre parallel zur Mari- enburger Straße aus dem St.-Andreas-Kirchenland Bauland. Die Straße mit einer Länge von knapp 200 Metern erhielt den Namen Dornbeeksfeld. Beeke bedeutet Bach, Dornbeek also dornenumwachsener Bach. In einigen Häusern, die größtenteils baulich verändert und ver- größert wurden, leben noch immer Nachfahren aus der ersten Generation. (Foto: or) Die Evangelische Kirchenbauhütte plante auf dem Gartengelände sechzehn kleine Siedlungshäuser für 16 Familien. Gebaut wurden achtzehn. 1953 ersetzten die Häuser auf den Grundstücken 12 und 14 den dort vorgesehenen Kinderspielplatz. Der erste Spatenstich erfolgte 1951 und im Spätsommer 1952 konnten die ersten Neu- siedler einziehen. Für achtzehn Familien wurde ein Traum wahr, vorausgesetzt, sie waren Flüchtlinge, evangelisch und bereit zu umfangreicher Eigenleistung. Mit ihnen schloss die Gemeinnüt- zige Siedlungsgesellschaft der evangelischen Kirche Erbbau- Auszug aus dem Adressbuch 1955 rechtsverträge auf Naturalzinsbasis ab. Grundlage für die Zins berechnung war der Preis für einen Doppelzentner Weizen, den genschaft. Aktiv dabei waren auch Gerhard Altmann, Jens-Peter ein Sachbearbeiter des Kirchenkreisamtes Hildesheim jährlich Stein, Hartmut Handke sowie Hartmut und Detlef Hapke. Hans- bei einem Landhandel in Emmerke ermittelte. Auf dieser Basis Joachim Kirchner erinnert sich, dass sein Vater, beschäftigt bei zahlten die Pächter über fast zwanzig Jahre für 600 bis 700 Qua- der Annahütte, nach Feierabend die Baugrube eigenhändig mit dratmeter eine geringe Jahrespacht von maximal 20 DM, da der Schaufel und Spaten ausgehoben hat. Weizenpreis nur ganz gering schwankte. Weil die Pachtverträge Erschwert wurde den Neusiedlern das Wohnen in den ersten Jah- langfristig angelegt und bindend waren, gab es für den Verpäch- ren durch die Auflage des Wohnungsamtes Flüchtlinge, Ausge- ter keine Möglichkeit, ein Erhöhungsbegehren durchzusetzen. bombte oder Zuwanderer auf der ohnehin beengten Wohnfläche Das änderte sich, als der Bundesgerichtshof in den 1970er Jahren unterzubringen. entschied, dass der Pachtzins an den steigenden Lebenshaltungs- kostenindex angepasst werden könne. In der gleichen Zeit wurde auch die im Pachtvertrag verankerte Klausel für sittenwidrig er- klärt, einer bestimmten Glaubensgemeinschaft angehören zu müs- sen. Die geringen Einnahmen aus Verpachtungen waren für die St.-Andreas-Kirchengemeinde der Anlass, auf Anraten der Han- noverschen Landeskirche den Siedlern die Grundstücke zum Kauf anzubieten. Nach zähen Verhandlungen zwischen Vertretern der Pächter und des Landeskirchenamtes kam es zu einer gütlichen Hansering 108 • 31141 Hildesheim-Itzum Einigung über den Kaufpreis. Telefon (0 51 21) 8 59 24 • Fax (0 51 21) 86 84 51 Zu den Menschen der ersten Stunde gehörten Gotthelf und Mag- E-Mail: hanse-apotheke-hildesheim@t-online.de dalene Handke, geborene Tacke. Magdalene Handke war, solange Gut zum Leben es gesundheitlich ging, in der St.-Timotheus- und später in der Matthäusgemeinde ehrenamtlich als Vertrauensfrau und im Müt- terkreis aktiv. Erst kürzlich hat sie das 90. Lebensjahr vollendet. Neben der Altersjubilarin hatte die Timotheusgemeinde viele Öffnungszeiten: aktive Mitglieder im Dornbeeksfeld. Im Kirchenvorstand enga- Montag bis Samstag: 8.00 bis 13.00 Uhr gierte sich Dachdeckermeister Otto Engel und in der Jugendarbeit Mo, Di, Do, Fr: 15.00 bis 19.00 Uhr unter anderen Eberhard Engel und die Brüder Hans-Joachim und Mittwoch: 15.00 bis 18.00 Uhr Kurt Kirchner als Jugendgruppenleiter in der Evangelische Jun-
Seite 6 AUF DER HÖHE März 2021 Scheitert Hochwasserschutz für Marienburg an fehlender Finanzierung? (wer) In der Sitzung des Ortsrates Itzum-Marienburg am weitergeben, so dass Hoffnung besteht, dass die Anlage eine Bedien- 9. Februar stellte der Vertreter der Stadt Hildesheim klar, dass taste erhält, die vom Sattel aus ohne Verrenkungen zu erreichen ist. das Land Niedersachsen die notwendigen Finanzen nicht zur Die sichere Nutzung der Schulwege steht seit längerer Zeit im Fo- Verfügung stellen wird. kus des Ortsrates. Wegen fehlender Verkabelung im Bereich des Bei der Zuteilung der Landesmittel geht es nach der Anzahl der Kamnigwegs könne man auf die Nutzung von Solarlampen zu- betroffenen Häuser. In Marienburg seien es nur rund zwanzig. Der rückgreifen, hat René Laske von der SPD-Fraktion zur Lösung des Koordinator des Hildesheimer Hochwasserschutzes, Heinz Habe- Beleuchtungsproblems vorgeschlagen. Uneinigkeit herrscht mit der nicht, riet den Hausbesitzern deshalb, selbst für den Schutz ihrer Stadtverwaltung nach wie vor über die Einrichtung einer 30er Zone Objekte zu sorgen. Ein hydraulisches Gutachten wird klären, wie im Bereich des neuen Kindergartens der St.-Georg-Gemeinde. Ein Grundwasser, Oberflächenwasser und Fließgewässer zusammen- Ortstermin soll zwar stattfinden; eine Realisierung soll nun Vorrang wirken. Solange wird der Ortsteil Marienburg mit den Hochwas- haben. serproblemen allein gelassen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Maß- nahmen, die in der Nähe für Schutz sorgen, in dem Ortsteil nicht eine Katastrophe heraufbeschwören. Die Sitzung wurde wegen der Corona-Pandemie als Online-Konfe- renz abgehalten und ging ohne nennenswerte technische Probleme über die Bühne. Vierzehn Gäste hatten sich angemeldet und betei- ligten sich rege an der Einwohnerfragestunde. Zur angekündigten ta g Schließung der Itzumer Sparkassenfiliale sagte Ortsbürgermeisterin r nn t, so ne tag f te öf n en : Beate König, sie sei mit der Sparkasse im Gespräch. Mit der Schlie- Os ge mo ss ten r o i te hl sze hr Uh r s ßung solle bis zur Fertigstellung des Umbaus des Einkaufszentrums O es c g 17U 22 g un ab bis n e f So Marienburger Platz gewartet werden. Andere Anregungen betrafen Öf i – üch M K e m einen Anstrich des Marienburger Silos, den Zustand am Regenwas- W a r sereinlauf parallel zum Tossumer Weg und eine Pferdespur entlang der künftigen Busendhaltestelle an der Domäne. Auch eine „Reiterampel“ am Übergang des Domänenwegs wurde vorgeschlagen, da sich der Bau einer Wendeschleife für den Stadtbus- verkehr noch hinziehe. Realisiert wird in diesem Sommer der sichere Übergang vom Innersteradweg zur Domäne durch eine Fußgänger- ampel. Ortsratsbetreuerin Ina Marose will den Wunsch der Reiter Wir haben die Mittel Finden und erhalten Sie Ihre Gesundheit n e n 20% ke l Ihrer ArO nzeige. uf ei dieser A tel eimit L * a e tige Arzn ur ein Raba ei Vorlag N g s p flich batten. un Ra hreib ren ersc it ande ie v sow dung m lb e l Wah rtik in otsa Verb ngeb t nicht in e A il s in d all abatt g n R mme en. Der geno ng *Aus uzahlu Einkauf n d Z p ro 2 1 u 3.20 chein Guts bis 31.0 ig Gült 31141 Hildesheim | Marienburger Platz 15 Telefon 0 51 21 / 8 40 44 | Telefax 0 51 21 / 86 81 88 www.apotheke-marienburger-hoehe-hildesheim.de eMail: apotheke-marienburger-hoehe@t-online.de Mo - Fr 8:00 - 18:30 | Sa 8:00 - 13:00
März 2021 AUF DER HÖHE Seite 7 Stadt pflanzt umfangreich Bäume nach (bc) Damit Hildesheims grünes Stadtbild tergehende Untersuchungen oder notwendige erhalten bleibt, werden möglichst zeitnah Pflegemaßnahmen wie Rückschnitt oder Kro- zu den erforderlichen Fällungen Baum- nensicherung festgelegt und das Datenblatt pflanzungen durchgeführt. Dabei ist man des Baumes wird entsprechend aktualisiert. bemüht, möglichst widerstandsfähige Arten Die Prüfungen erfolgen nach den Baumkon- einzusetzen, die die Belastungen durch Kli- trollrichtlinien der Forschungsgesellschaft mawandel und Verkehr verkraften. Landschaftsentwicklung Landschaftsbau, an- Am 1. Februar haben umfangreiche Baum- schließende Baumpflegemaßnahmen werden pflanzarbeiten im Stadtgebiet begonnen. Der nach den Vorgaben der „Zusätzlichen Techni- Fachbereich Tiefbau, Verkehr und Grün lässt schen Vertragsbedingungen“ durchgeführt. Das 150 Straßen- und Anlagenbäume als Ausgleich „System“ meldet automatisch die notwendigen für Bäume nachpflanzen, die aus Gründen der folgenden Kontrollintervalle, die sich aus dem Verkehrssicherheit in der vergangenen Fällsai- Zustand des Baumes ergeben. Wenn allerdings son 2019/20 entnommen werden mussten. Be- ein Baum nicht zu retten ist und eine akute öf- reits im Frühjahr 2020 waren 113 Bäume ge- Neues Bäumchen in Itzum am fentliche Gefährdung darstellt, muss er gefällt pflanzt worden, so dass es nun insgesamt 263 Hansering werden. Bäume als Ersatz gibt. Die Neupflanzungen Es ist immer traurig, wenn ein alter, vertrauter werden gleich zu Beginn mit Wassersäcken versehen, um eine Baum aus Gründen der Verkehrssicherheit weichen muss, um die optimale Versorgung und ein gutes Anwachsergebnis zu gewähr- Bevölkerung zu schützen. Der Aufschrei der Anwohner ist oft- leisten. mals groß, denn mit dem Baum fällt ein Stück Natur weg, die gro- Rund 33.000 Bäume sind im Stadtgebiet nach Standorten vom ße Krone hat viele Jahre Schatten gespendet, vor Staub und Lärm Fachdienst Vermessung und Geodaten erfasst und in das städti- geschützt, war Heimat für Singvögel und mehr, Bäume binden sche Computernetz eingespeist worden. Bei der Grunderfassung Kohlendioxid und produzieren Sauerstoff. Aber die Stadt Hildes- (Bestandsaufnahme) werden für jeden Baum Art, Stammumfang, heim geht verantwortungsvoll und maßvoll mit den Fällungen um Höhe, Vitalitätsbeurteilung, Standortbedingungen, Ausbildung – im Gegensatz zu vielen Grundstücksbesitzern, die schon mal der Baumscheibe und der Zustand hinsichtlich der Verkehrssi- gern einen Baum fällen, bloß weil er Arbeit macht oder irgendwie cherheit festgestellt. Anhand dieser Daten erfolgen regelmäßig „stört“, weil Blüten oder Blätter herabrieseln. Erlaubt ist das nach Baumkontrollen, um den Zustand laufend zu überprüfen und der „Baumsatzung“ der Stadt übrigens nicht in allen Fällen und zu dokumentieren. Werden Schäden festgestellt, werden wei- kann zu Strafzahlungen führen. (Foto: bc) Kiosk am Hansering Wir sind für Sie da … 365 Tage im Jahr! ÖffnungszeIten MO–sA 8.00–21.00 Uhr, sO 11.00–21.00 Uhr • Jetzt mit erweitertem Sortiment und größerer Getränkeauswahl • Jeden Tag frische Backwaren • Wir betreiben weiterhin eine Postfiliale und eine Lotto-Toto-Annahmestelle Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Kiosk am Hansering • Hansering 108 • 31141 Hildesheim
Seite 8 AUF DER HÖHE März 2021 Mit Schippe und Schaufel (bc) Wunderschön war sie, die ches Fahrzeug in den nicht geräumten Straßen fest. Zwar bezahlen weiße Pracht im Februar, ein die Anlieger an der Straße Großer Saatner in der gleichnamigen Wintergefühl wie seit Jahren Siedlung auf der Marienburger Höhe mit den Grundbesitzabga- nicht mehr. Schnee, Schnee und ben eine „Winterdienstgebühr“, aber diesmal schaffte es der städ- nochmals Schnee lud ein zum tische Räumdienst nicht bis zu ihnen. Und so konnte man täglich Wandern, Wintersport mit Ro- beobachten, wie auf der Kreuzung Großer Saatner/Yorckstraße del oder Ski war auf Hängen und Fahrzeuge in den Schneemassen stecken blieben. Als am Freitag „Pisten“ in der Natur sogar fast nach den Schneefällen vom Wochenende wieder mehrmals „An- bis in die Stadt möglich. schieben“ angesagt war, reichte es einem tatkräftigen Bewohner Weniger Freude bereiteten die der Siedlung – er griff zur Schaufel und schippte und schob die Schneemassen den Berufstätigen, Der fleißige „unbekannte“ Kreuzung kurzerhand selbst frei. Ein ordentlicher Berg Schnee die ihr Auto nicht stehen lassen Schneeschipper bei der kam dabei zusammen, die Autofahrer freute es, sie dankten mit mussten. Und so fuhr sich so man- Arbeit einem freundlichen Hupen. (Foto: bc) Allianz aus Landwirten und Naturschützern für den niedersächsischen Weg (r) Eine breite Allianz aus Landwirten und Naturschützern „Wir sind gern bereit, daran mitzuwirken und uns auch in die hat sich im Landkreis Hildesheim zusammengefunden, um Planungen für den Biotopverbund einzubringen“ erklärt Konrad den so genannten „Niedersächsischen Weg“ in der Region zu Westphale, Vorsitzender des Landvolks. Diese haben allerdings unterstützen. Für dieses Maßnahmenbündel zum Arten- und noch nicht begonnen. „Der Biotopverbund ist Teil des Landschafts- Naturschutz hatte der niedersächsische Landtag im letzten rahmenplans des Landkreises Hildesheim“ erläutert der Kreisna- Dezember die gesetzlichen Grundlagen gelegt. turschutzbeauftragte Matthias Köhler. Dessen Neuaufstellung ist Es beinhaltet beispielsweise Aktionsprogramme für den Insekten- dringend erforderlich, denn der bestehende Landschaftsrahmenplan und den Wiesenvogelschutz, die Ausweisung von Schutzstreifen stammt noch aus dem Jahr 1993 und ist nicht digital verfügbar. Zu- an Flüssen und Bächen sowie als zentrales Projekt den Aufbau letzt hatte allerdings der Kreistag die für den neuen Landschaftsrah- eines grünen Netzes aus geschützten und wertvollen Lebensräu- menplan vorgesehenen Mittel gekürzt. men, die miteinander verbunden sind. Dieser Biotopverbund soll Das Landvolk, die Landwirtschaftskammer, Kreislandwirt Dr. auf fünfzehn Prozent der Landesfläche entstehen und bereits bis Stadler, die Naturschutzverbände NABU, ornithologischer Verein Ende 2023 geschaffen werden. und BUND sowie die beiden Naturschutzbeauftragten des Land- kreises haben sich daher in einem gemeinsamen Brief an die Kreis- tagsabgeordneten gewandt und sie aufgefordert, die für die Planung Top versichert? benötigten Mittel in der von der Verwaltung im Dezember 2020 beantragten Höhe von 1 Million Euro über fünf Jahre zur Verfü- gung zu stellen. „Wenn mit der Planung des Biotopverbunds nicht in diesem Jahr begonnen werden kann, wird die Umsetzung bis 2023 nicht gelin- Gleich hier in der Nähe gen.“ fürchtet Andreas Humbert, Vorsitzender der NABU-Kreis- gruppe. „Und die Ausdünnung der Artenvielfalt in der Region Hil- desheim wird kaum noch aufzuhalten sein“ ergänzt Alistair Hill, Vorsitzender des OVH. Gemeinsam und entschlossen handelnd könnten jedoch der Landkreis, Naturschützer und Landwirtschaft Ganz gleich, ob es um Ihr Haus, Ihr Auto oder Ihre Vorsorge geht – Wir bieten den passenden Schutz für Sie und Ihre Familie. in ihrer neuartigen Allianz einen wertvollen Beitrag zum Stopp des Artenschwunds leisten. Davon zeigen sich alle Unterzeichner des Mit Top-Leistungen und Services zu günstigen Beiträgen überzeugen wir mehr als 11 Millionen Kunden. Schreibens überzeugt. Das sind Ihre Vorteile bei der HUK-COBURG: • Niedrige Beiträge – z. B. 20 % Beitragsvorteil mit Kasko SELECT • Top-Schadenservice in rund 1.500 Partnerwerkstätten • Gute Beratung in Ihrer Nähe – immer fair und kompetent Informieren Sie sich jetzt über unsere Angebote und lassen Sie sich individuell beraten. Wir freuen uns auf Sie. Vertrauensmann Vertrauensmann Eberhard Zenker Jürgen Ruberg Tel. 05121 82525 Tel. 05064 254034 eberhard.zenker@HUKvm.de Handy 0174 5947770 Eupener Str. 7 juergen.ruberg@HUKvm.de 31141 Hildesheim Hausbergring 18 Marienburger Höhe 31141 Hildesheim-Itzum Mo. – Do. 16:30 – 18:30 Uhr Termin nach Vereinbarung sowie nach Vereinbarung
März 2021 AUF DER HÖHE Seite 9 Ein Baudenkmal verfällt (tH) In der Einwohnerfragestunde der Februar-Sitzung des brücke wurden die silierten Kartoffeln nach Westberlin geflogen. Ortsrats Itzum-Marienburg regte Rüdiger Bückmann an, den Nach einer Baubeschreibung der Stadtverwaltung wurden die Silos Silo an der Domänenstraße weiß zu streichen. Ihn störte das aus Ortbeton hergestellt und oben mit einem Zeltdach mit Ziegel schlechte Erscheinungsbild in der Marienburger Mitte. eindeckung abgeschlossen. Die Anlage wurde seit dem Bau kaum verändert, lediglich in zwei Silos wurden Kunststofftanks für Flüs- sigdünger eingebaut. Weil die Dachziegel regelmäßig instandgesetzt werden mussten, entschied die Bauverwaltung, sie zu entfernen. Da- durch wurden die Holzpodeste und -stiegen im Inneren dem Wetter ausgesetzt. Außerdem hat Taubenkot die Konstruktion stark ver- schmutzt und angegriffen, so dass die Tragfähigkeit zweifelhaft ist. Andernorts behandelt man das überkommene Kulturgut respekt- voller. Allein auf der Denkmalliste des Landkreises Rostock sind vier Silos zu finden: im Rittergut Etzdorf, in Groß Kussewitz, in der Gutsanlage Poppendorf und in Dummersdorf, im ehemaligen Kai- ser-Wilhelm-Institut für Tierzuchtforschung. Der Bau in Marien burg ist größer als jede von ihnen und könnte wohl auf ähnliche Prominenz verweisen. Der Direktor der Landwirtschaftlichen Un- tersuchungs- und Forschungsanstalt, Prof. Dr. Alfred Gabriel, der über seinem Institut in Hildesheim, Steingrube 4, wohnte, wurde in dem Aufsatz „Hochbehälter mit Safttrennung im Zuckerrübenbe- trieb“ erwähnt, den Dr. Alexander Emil Joris am 8. November 1941 in den Mitteilungen für die Landwirtschaft schrieb. Er berichtete da- So sah der Großsilo vor der Dachabdeckung aus. rin über seinen Erfahrungen mit Hochbehältern, Erdgruben und be- tonierten Mieten. Joris wiederum vollendete nach dem Tod von Dr. Das Gebäude gehört der Stadt Hildesheim. Mit dem Kauf der Do- Adolf Bischoff die von diesem begonnene Schrift „Aufbewahrung mäne vom Land Niedersachsen übernahm die Stadt auch den Silo, und Einsäuerung von Kartoffeln“. Bischoff war ein hervorragender den sie inzwischen an einen Nordstemmer Landwirt verpachtet hat. Experte bei der Landesbauernschaft Hannover. Offenbar wurden Trotz seines verwahrlosten Aussehens wird der Silo genutzt. Wie seine Erkenntnisse bei der Umstellung von Rüben- auf Kartoffel- lange noch, ist unsicher. Die Stadt prüft gerade verwaltungsintern, trocknung genutzt. (Foto: tH) wie sich die Grundstücke Beusterstraße 33/35, auf denen der ehe- malige evangelische Kindergarten und das ehemalige evangelische Gemeindehaus stehen, entwickeln und vermarkten lassen. Das Silo- Grundstück wird in diese Überlegungen miteinbezogen. Seit 2013 wurden an dem Gebäude keine Bauunterhaltungsmaßnah- men mehr durchgeführt. Erst sollte es verkauft werden. Aber die Universität winkte – als neue Eigentümerin der Burg – dankend ab. Seitdem ist auch ein Abriss immer mal wieder im Gespräch. Das aber wäre fatal. An die lange erfolgreiche Geschichte der landwirt- schaftlichen und agrarindustriellen Nutzung der Domäne Marien- burg erinnert in dem Ortsteil fast nichts mehr. Von der MUKU-Eis- Herstellung ist im Inneren der Burg nur noch wenig zu erahnen, wie auch von der Turm-Konservenfabrik auf dem Gelände des Reitver- eins Hubertus kaum noch etwas zu sehen ist. Einige Landarbeiter- häuser und Remisen sowie die gewerblich genutzten Gebäude an der Domänenstraße stellen noch einen gedanklichen Zusammenhang zur früheren Nutzung her. Unter Denkmalschutz stehen außerhalb der Burg nur noch der Schafstall und die Scheune an der Beuster- straße 44. Die Großsilo-Anlage zur Einsäuerung von Rübenblättern der Domäne Marienburg fehlt auf der Denkmalliste des Niedersäch- sischen Landesamts für Denkmalpflege. Sie hätte es verdient, darin aufgenommen zu werden. Die ersten drei Siloröhren wurden am 11. November 1939 in Be- trieb genommen, die anderen vier 1940. Mit der Siloanlage gelang es, erheblich mehr Milch zu erzeugen. Die jeweils 220 Kubikmeter großen Eisenbeton-Silos speicherten Rübenblätter, die als Gärfutter für die Milchkühe der Domäne gebraucht wurden. Dadurch konnte der Milchviehbestand um fünfzig Prozent gesteigert werden. Für die Versorgung der Bevölkerung während des Zweiten Weltkriegs leis- tete die Domäne einen bedeutenden Beitrag. Das setzte sich nach dem Kriegsende fort, als Berlin während der Blockade 1948/1949 von außen versorgt werden musste. Der Silo wurde von Rüben- blatttrocknung auf Kartoffeltrocknung umgestellt. Über die Luft-
Seite 10 AUF DER HÖHE März 2021 Sudoku Am 7. April ist AUF DER HÖHE-Tag. Wenn Sie keine Stadtteilzeitung bekommen, In jeder waagerechten Zeile, in jeder senkrechten rufen Sie bitte an: 05181 841316. Spalte und in jedem der 9 Zahlenblöcke darf jede Zahl von 1 bis 9 nur einmal vorkommen. e rt ia Sudoku 1 (leicht) ik a be Ga Le He r No Kinder- und Jugendtreff Klemmbutze Stralsunder Straße 2, Tel.: 05121 869800 Leiterin Heike Werst teilt per Aushang mit: „Ein liebes Hallo an alle Freunde der Klemmbutze, Wir bieten Euch weiterhin Hausaufgabenhilfe an. Falls Ihr Hilfe braucht, ruft uns gerne an. Die Klemmbutze erreicht Ihr von Montag bis Donnerstag in der Zeit von 12 bis 18 Uhr unter der Telefonnummer 05121 869800. Gerne könnt Ihr auch Kontakt per Mail aufnehmen: klemmbutze@agmx.de. Bleibt gesund und munter. Wir hoffen, dass wir uns alle bald wiedersehen.“ Wegen künftiger Öffnungszeiten oder Änderungen bitte unbedingt Aushänge beachten, weitere aktuelle Informationen Sudoku 2 (schwer) bekommt man unter der Telefonnummer 869800 (siehe oben). Innenanstrich Fassadenanstrich Putzarbeiten Kreativtechniken Lackierarbeiten Graffitientfernung Florianweg 3, 31141 Hildesheim 0176- 45 66 24 92 info@malermeister-scharf.de * malermeister-scharf.de Lösungen aus ADH 02/2021: Sudoku 1 (leicht) Sudoku 2 (schwer)
März 2021 AUF DER HÖHE Seite 11 Winterleid und -freud in Alt-Itzum (r) Nach gut sieben Jahren zeigte sich mal wieder – für eine Woche – der Winter mit kräftigem Schneefall und starkem Frost. Der Mensch wurde gefordert, ungewohnt und dadurch, teilweise, überfordert. Dabei war in früherer Zeit so ein Win- ter gang und gebe. Auf dem Bild ist zu sehen, wie die Anwohner in der Kesselei den Schnee räu- men mussten, mit einer normalen Schaufel, da es zu dieser Zeit noch keine Schneeschieber gab. Aus Schwesternhaus am Fuchsberg, Wohnsitz der Ordensschwestern dieser Zeit gibt es noch für die Krankenpflege – im Winter ging die Rodelbahn hier vorbei ein Foto, das zeigt, dass der Schnee in den Straßen gang befand sich dort, wo es von der Grie in den Landwehrweg so hoch lag, dass er auf geht. Das Mehrfamilienhaus steht in dem damaligen Obstgarten. Ackerwagen aufgeladen Ganz von oben gestartet, bekam man ein enormes Tempo drauf. wurde, um ihn zum Luis- Der Schlitten trug einen bis weit über die Beeke hinaus. Oder man graben zu bringen. Fotos Schneeschaufeln in der Kesselei landete gleich in der Beeke. Man fuhr im Sitzen, auf dem Bauch zeigen auch, dass die Lan- (v. l. n. r.: Heinrich Tönnies, Minna liegend (Bauchklatscher, heute Skeleton), Texasreiter (einer saß desstraße 491 auf Höhe der Mahnkopp, Marie Flentje, Walter auf dem Rücken) oder als Bob (zwei Schlitten hintereinander). Einfahrt in den Hansering Mahnkopp, Franz Alfus sen.) So ging es bis in den späten Abend. Kam man heim und betrat von den Schneewehen frei- die warme Stube, dann dauerte es nicht lange, und das Blut fing geschaufelt werden musste. Im Winter taten dieses oft die Ar- schmerzhaft an zu zirkulieren – ein Kremmel, so nannte man das. beitslosen. Um sicher gehen zu können, hatten die Anwohner die Die Mutter nahm Hände und Füße in ihre Hände und wärmte sie, Kohlasche aus ihren Herden und Öfen genommen, sie ausgestreut bis der Kremmel aufhörte. Die Winterkleidung von heute kannte und damit einen rutschfesten Weg geschaffen. Die Straßen blie- man noch nicht. Am anderen Tag ging es wieder zum Rodeln, ben für den „Wintersport“ mit Schnee bedeckt. bis zum späten Abend. (Text und Archivfotos: Reinhard Hessing) Die Jugend hat diesen Winter genutzt. Obwohl nun bereits lange her, fand die jetzige Generation sofort ihre Schlittenbahnen. So herrschte im Landwehrweg in der Pferdekoppel und unter dem Brocken-blick im Brockenblicks-Weg Hochbetrieb. Die früheren Generationen fuhren den Fuchsberg herunter – es gab ja kaum Autos. War die Fahrbahn recht glatt, dann kam man schon mal vom Fuchsberg runter in die St.-Georg-Straße und dann rechts weiter über die Itzumer Hauptstraße bis in die Kesselei. Als der Verkehr sich auf diesen Straßen immer mehr verdichtete, ging man in die Grie und in die Bertramsche Obstwiese. Deren Zu- sparkasse-hgp.de/kredit Zuhause verschönern? Nicht. Doch! Mit dem 3, 9 9 %* ab eff. p. a. Sparkassen-Privatkredit. Effektiver Jahreszins ab 3,99 % (bonitätsabhängig), gebun- dener Sollzinssatz ab 3,92 % p. a. für Nettodarlehensbeträge ab 5.000 Euro, nur Neufinanzierungen. Sparkasse Hildesheim Goslar Peine, Rathausstr. 21–23, 31134 Hildesheim * Beispiel: 3,99 % effektiver Jahreszins bei 10.000 Euro Nettodarlehensbetrag mit gebundenem Sollzinssatz von 3,92 % p. a., monatliche Rate 135 Euro, Vertragslaufzeit 84 Monate, Gesamtbetrag 11.434,92 Euro. Nur Neufinanzierungen, keine internen Ab- lösungen, nur Scoring 1–6, Sonderkontingent 6 Mio. Euro. Stand: 24.02.2021
Seite 12 AUF DER HÖHE März 2021 Der Wasserkamp und der Abstand zum Naturschutzgebiet (bc) Der Schnee war leider geschmolzen, der Wasserkamp und handelt, was die Stadt allerdings anders sieht. Das Baugebiet soll das Erweiterungsgelände des Südfriedhofs matschig und glit- demnach durch einen 100 Meter breiten Schutzstreifen vom Na- schig, so dass die Mitglieder der der beiden Bürgerinitiativen turschutzgebiet getrennt werden. In anderen Bundesländern sei in „Für eine lebenswerte Marienburger Höhe“ und „Itzumer für den Bauordnungen ein Mindestabstand von 300 Metern vorge- einen grünen Wasserkamp“ bei ihrer Vermessung am 19. Feb- schrieben, selbst wenn von den geplanten Vorhaben in der Nach- ruar knöcheltief und weiter im Morast versanken. barschaft keine erhebliche Beeinträchtigung ausgehe, sagt die BI. Per Vermessung wurde demonstriert, dass vom Erweiterungsge- lände des Südfriedhofs – wo Platz für 100 Wohneinheiten sein soll – nur ein schmaler Streifen übrigbleibt, wenn einer Abstandsregel von 100 Metern gefolgt wird. Dort dürfte es sehr eng werden. Auf der viel größeren Fläche des Wasserkamps wurde dann noch zu- sätzlich zum 100-Meter-Abstand anhand eines Abstands von 300 Metern demonstriert, dass auch dort nicht mehr viel Fläche übrig- bleibt. (Foto: r) Demonstration von 300 Metern Abstand mit Maßband und Gum- Umdenken, bitte! mistiefeln auf dem Wasserkamp Die Entwicklung immer neuer riesiger Baugebiete am Stadt- rand – ist das noch zeitgemäß? Immerhin gibt es in Hildes- Was sie aber nicht hinderte, ihr Anliegen deutlich zu machen. Sie heim viele kleine mögliche Baugebiete, besser verteilt in und bezweifeln, dass das anliegende Flora-Fauna-Habitat „Am roten um die Stadt. Ein Horrorszenario, sich eine von Geschäften Steine“ unbeeinträchtigt bleiben kann, wenn in der Nachbarschaft und Menschen entleerte, verödete Innenstadt vorzustellen, ein Baugebiet mit 600 Wohneinheiten entsteht. Die inzwischen mit konzentrierten, riesigen Neubausiedlungen am südlichen von ihnen eingereichte Beschwerde ist bei der Europäischen Uni- Stadtrand. Müssten nicht Stadtplaner für die Zukunft längst on in Brüssel eingegangen und wird dort bearbeitet. Die BI be- ganz anders denken? Brigitte Cappelmann zweifelt, dass die Stadt Hildesheim nach den Vorgaben der EU Ortsratssitzung: Digital, aber wenig ergiebig (ren) Zum ersten Mal tagte der Ortsrat Marienburger Höhe/ gegebener Zeit Gelegenheit zur Stellungnahme. Am 8. März ist Galgenberg digital. Technisch ließ sich alles gut verfolgen. In- ein Treffen mit den Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeis- haltlich aber war nur wenig zu erfahren. tern geplant, an dem weitere Informationen gegeben werden. Der Dabei schien die Tagesordnung mit Lärmaktionsplan, Mobilitäts- Ortsrat verlangte einstimmig, dass ihm alle Pläne und Konzepte konzept und Grünpflegestrategie der Stadt es in sich zu haben und vorgelegt werden, damit er sich selber ein Bild machen könne. man erwartete Einblicke in die Gesamtplanung und die Umset- Zum Tagessordnungspunkt „Sachstand Wasserkamp“ hieß es, die zungsschritte im Blick auf die Südstadt. Doch dann gab Ina Marose Bauplanung werde fortgesetzt. Die Vorprüfung des Geländes habe von der Stadtverwaltung lediglich Proben aus den Papieren zum die Bebaubarkeit festgestellt. Eine Hauptprüfung sei nicht erfor- Besten. So war die Rede von einer angestrebten Verlängerung der derlich, solange keine schwerwiegenden Mängel erkennbar seien. S-Bahn bis zum Ostbahnhof. Die vom Ortsrat beantragten Fahr- Aus den Mitteilungen der Ortsbürgermeisterin ist festzuhalten, stühle zur Gewährleistung von Barrierefreiheit der Bahnsteigver- dass der Blitzer auf der Marienburger Straße zu einem deutlichen bindung aber wurden nicht erwähnt. „Lärmbindende Maßnahmen“ Rückgang der Geschwindigkeitsüberschreitungen geführt habe. und eine Verbesserung des Rundverkehrs auf der Marienburger Die Ampelanlage an der Ecke zum Großen Saatner soll komplett Straße seien geplant. Nähere Angaben dazu gab es nicht. Der Pla- durch eine Anlage mit Tonsignal ersetzt werden. nungsprozess sei auch noch im Gange und der Ortsrat erhalte zu Unter „Anfragen und Anregungen“ wurde mitgeteilt, die Initiati- ve Lastenfahrrad sei auf der Suche nach einer neuen Station, und es wurde gefragt, ob der Ortsrat behilflich sein könne. Die Initia- torin soll zur nächsten Sitzung eingeladen werden.
März 2021 AUF DER HÖHE Seite 13 Baumfällungen im Stadtteil Marienburger Höhe/Galgenberg (bc) Es ist immer schade, wenn ein alter, schat- monasbakterium geschädigte Rosskastanie* in tenspendender Baum gefällt werden muss, der Grünanlage Feldstraße, eine abgestorbene aber leider unumgänglich, wenn er geschädigt Hainbuche* in der Ortelsburger Straße, zwei ist und aus Verkehrssicherungsgründen wei- durch Schillerporling geschädigte Mehlbeeren* chen muss. Für über 30.000 Bäume tragen die in der Lübecker Straße, ein abgestorbener Weiß- Mitarbeiter der Stadt die Verantwortung. dorn* in der Körnerstraße, eine Süßkirsche** mit Auf der Ortsratssitzung vom 23. Februar wurde Kronenausbruch An der Ortsschlumpquelle, eine die aktualisierte Fällliste mit folgenden Angaben durch Schwefelporling geschädigte Robinie* in vorgestellt, dabei bedeutet * „Nachpflanzung der Quedlinburger Straße. Und in der Feldstraße wird erfolgen“ und ** „keine Nachpflanzung“: muss kurzfristig leider noch eine zweite Kastanie zwei Winterlinden auf dem Spielplatz am Gro- gefällt werden wegen Bakterienbefall mit Pseu- ßen Saatner* (diese waren allerdings gesund, bis domonas. Dazu teilt Ralf Severith vom Fachbe- ein verantwortungsloser Umweltsünder sie be- reich Grün mit: „Der Befall bewirkt ein schnel- schädigte), zwei Sandbirken* an der Bromberger les Absterben der Rinde und stellt aufgrund der Straße (abgestorben und Stammfäule), vier abgestorbene Berg- kurzfristig einsetzenden Sprödbruchgefahr in den Kronenästen ahornbäume** an der Struckmannstraße/Verkehrsinsel, eine abge- ein Risiko dar. Um eine Infektion der weiteren Naturdenkmäler storbene Eberesche** an der Kindertagesstätte Körnerstraße, zwei zu verhindern, werden wir auch diesen Baum kurzfristig fällen abgestorbene Mehlbeeren* in der Saarstraße, eine durch Pseudo- müssen.“ (Foto: bc) Hannoversche Volksbank übernimmt Auszubildende nach bestandener Prüfung (r) Alle sechzehn Auszubildenden der Hannoverschen Volks- Jahren erworbenes Wissen in ihren neuen Aufgabenbereichen an- bank und ihrer Niederlassungen Hildesheimer Börde und Cel- zuwenden“, meinte Wölbern stolz. le haben ihre Ausbildung zur Bankkauffrau und zum Bank- Alle jungen Bankkaufleute erhalten in den nächsten Tagen noch kaufmann erfolgreich absolviert. ein „Goodie-Bag“, einen Beutel gefüllt mit einem gerahmten Gruppenbild, einem Piccolo – natürlich alkoholfrei – und zwei Sorten MyMuesli als direkte Aufmerksamkeit zum Abschluss. Der Empfang werde natürlich nachgeholt, sobald die Corona-Be- stimmungen dies zulassen, versprach Personalchef Jörg Biethan. Die Abschlussprüfung vor der IHK haben im Einzelnen erfolg- reich abgeschlossen: Sascha Algermissen, Kira-Sophie Beiser, Janna Dykierek, Tessa Fobbe, Elisa-Jaqueline Hehrhold, Angeli- na Heier, Alexander Holten, Arina Hovhannisyan, Diana Kaiser, Pascal Leihbacher, Yara Saadeh, Fabian Scheidweiler, Milena Schmidt, Amelie Stübing, Tilka Winkelmann und Julia Zerdak. Für Alexander Holten und Arina Hovhannisyan bedeutet die be- standene IHK-Abschlussprüfung jedoch nur eine Zwischenstati- on: Die Bachelor-Studenten beenden ihre Ausbildung nach der Bachelorarbeit am 31. Juli mit dem Abschluss Bachelor of Arts Jürgen Wache, Sprecher des Vorstandes der Hannoverschen (B.A.). Volksbank (rechts) und Ausbildungsleiter Malte Wölbern (links) bei der Begrüßung der jetzt ehemaligen Azubis vor zweieinhalb Jahren (Foto: Dethard Hilbig) Normalerweise wäre den frisch gebackenen Bankern in einer Fei- Zur Abseitsfalle erstunde persönlich gratuliert worden, doch in diesen Wochen und Gutbürgerliche Küche z.B. Monaten ist vieles anders. So gratulierte Jörg Biethan, Generalbe- vollmächtigter der Niederlassung Volksbank Hildesheimer Börde Currywurst mit Pommes • Schnitzelvariationen und Leiter der Personalabteilung, gemeinsam mit Ausbildungslei- Hausgemachtes Sauerfleisch mit Bratkartoffeln ter Malte Wölbern, den jungen Leuten bei einem virtuellen Tref- fen zum erfolgreichen Abschluss und wünschte ihnen für ihren Nur Außerhaus-Verkauf mit weiteren beruflichen Werdegang alles Gute. telefonischer Vorbestellung Malte Wölbern hatte zudem gute Nachrichten im Gepäck, denn alle ausgelernten Bankkaufleute können weiterhin bei der Han- Kein Lieferservice! noverschen Volksbank tätig sein. Die Kunden der Hannoverschen Volksbank können sich beispielsweise auf ein Kennenlernen im Öffnungszeiten KundenDialogCenter und in den Geschäftsstellen der Hannover- Dienstag bis Sonntag von 17–20.30 Uhr schen Volksbank als Nachwuchsberater Privatkunden oder im Firmenkunden-Entwicklungspool freuen. „Die Auszubildenden Marienburger Str. 90 A • 31141 Hildesheim • Tel. 0152 29 75 31 08 freuen sich sehr darauf, ihr in den zurückliegenden zweieinhalb
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