"erfinderisch" Ausgabe 5/2021 - FO-Fotorotar

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"erfinderisch" Ausgabe 5/2021 - FO-Fotorotar
Gemeindemagazin für Hombrechtikon und Feldbach   Ausgabe 5/2021

«erfinderisch»
"erfinderisch" Ausgabe 5/2021 - FO-Fotorotar
HOLZBAU

                                                                                                                             ZIMMEREI

                                                                                                                             DÄMMUNG

                                                                                                                             UMBAU

                                                                                                                             DACHFENSTER
                     IHR HOLZBAU PARTNER                           Hombrechtikon | 055 244 40 33 | info@wdholzbau.ch | wdholzbau.ch

    Fokus Architektur AG    055 264 12 15
    Rosengartenstrasse 25   kontakt fokus-architektur.ch
    8608 Bubikon                .fokus.haus

        Innovation und Qualität
        in Sachen Holz

                                                                                                        Besuche
                                                                                                                n
                                                                                                          unserenSie
                                                                                                  Park
                                                                                                 Terrases tt und
                                                                                                         e
                                                                                                  Showrondeck
                                                                                                 persö
                                                                                                            om
                                                                                                      nlic
                                                                                                    Sandroh berät Sie
                                                                                                           Maroni

                                                                                                                        Kübler AG Parkett
                                                                                                                        Hofacher 1
                                                                                                                        8627 Grüningen
                                                                                                                        043 928 09 90
                                                                                                                        s.maroni@kuebler-holzbau.ch
                                                           Showroom. Beratung. Planung. Bauleitung. Montage.            www.kuebler-parkett.ch

2      Ährenpost 5/2021
"erfinderisch" Ausgabe 5/2021 - FO-Fotorotar
EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser

Ich staune immer wieder über die tollen Er-     unserer Titelgeschichten. Maschinen, Ge-
findungen, die unser Leben vereinfachen.        treidesorten, Schachroboter oder Zukunfts-
Einer meiner Lieblingswürfe eines genialen      häuser sind weitere Produkte, hinter denen
Kopfs: der Sparschäler «Rex», der seit 1947     Hombrechtiker Erfindergeist steckt. Auch
und bis heute praktisch unverändert her-        dazu lesen Sie hier mehr.
gestellt wird. Kartoffelschälen ist damit ein
Kinderspiel. Auch grossartig: Sachgegenstän-    Anders ist es bei uns Journalisten: Erfindun-
de, die zwar schon lange existieren, die aber   gen sind verpönt. Fake News machen trotz-
trotzdem noch einen neuen genialen Dreh         dem immer häufiger die Runde. Stattdessen
erhalten haben. So beispielsweise der Koffer:   sind wir auf wahre und ehrliche Geschichten
Fast jeder Haushalt besass schon seit Jahren    angewiesen. So, wie wir sie immer wieder in
einen. Und trotzdem haben viele sich einen      Hombrechtikon entdecken. Wir freuen uns,
neuen gekauft: einen praktischen Rollkoffer.    wenn wir die Vielfalt in der Gemeinde sehen,
Einfach genial.                                 die uns immer wieder anspornt, gute Ge-
                                                schichten zu finden. Ihre Hinweise sind für
Geniale Erfindungen liegen aber auch ganz       uns wichtig und immer willkommen!
nah. In Hombrechtikon. Auch in dieser Ge-
meinde tüfteln findige Köpfe an Kreationen,     Und so kann es sein, dass Sie, liebe Hom-
die das Leben vereinfachen – und das schon      brechtikerinnen und Hombrechtiker, von uns
vor mehr als 100 Jahren. Gerade jetzt sind      aus Neugierde in ein Gespräch verwickelt wer-
Elektroautos in aller Munde. Sie sollen zu-     den. Oder wir Ihnen nach einem geschäftli-
künftig dafür sorgen, dass gar nicht erst für   chen Telefonat oder einem Treffen ein paar
die Umwelt schädliche Abgase in die Luft ge-    Fragen zu interessanten Geschichten aus der
blasen werden.                                  Gemeinde stellen. Meine ersten Erfahrungen
                                                dazu: Es gibt viele Hinweise und nette Begeg-
Eine Spur zu elektrisch betriebenen Autos       nungen. Das weckt zwar nicht meinen Erfin-
führt direkt nach Feldbach. 1906 mietete sich   dergeist, aber meinen Geist.
der Pionier Johann Albert Tribelhorn hier in
der ehemaligen Brauerei ein, wo er Elektro-     Im Namen des Redaktionsteams
fahrzeuge produzierte. Davon erzählt eine       Luc Müller

                                                                                                Was für eine geniale
                                                                                                Erfindung: der Rollkoffer,
                                                                                                der dem altgedienten Koffer
                                                                                                den Rang abgelaufen hat.
                                                                                                Bild: Hans Braxmeier/
                                                                                                Pixabay.

                                                                                                               Editorial   3
"erfinderisch" Ausgabe 5/2021 - FO-Fotorotar
INHALTSVERZEICHNIS
Oktober-Ausgabe 2021

Editorial                                                   3       Publireportagen                                                      Vereine, Organisationen
                                                                    des lokalen Gewerbes                                                 Buch über die Familie Bühler
Thema «erfinderisch»                                                Der Fashion Outlet Store                                             aus Feldbach                                                  37
Der Elektroauto-Pionier                                             La Cruna erweitert sein Sortiment                          29        Theater Dampf präsentiert
in Feldbach                                                 5       Chili Health Training                                                neues Stück                                                   41
Gezüchtete Biosaat                                                  Atemmuskulatur trainieren                                  30        Niklausbühne mit neuem Wurf                                   42
für Schweizer Brote                                         9                                                                            Winterbörse ist abgesagt                                      43
Weltbekannte Messgeräte                                   13        Gemeinde und Schule                                                  Neue Aktion des Gewerbevereins                                45
Landmaschinen mit Pfiff                                   17        Der Gemeinderat informiert                                 31
Wohnen der Zukunft                                        19        Veloaktion der Jugendarbeit                                33        Dies und Das
«Erfinderische Impressionen»                                                                                                             Stiftung Brunegg kämpft
von Andreas Dändliker                                     23                                                                             gegen Foodwaste                                               47
                                                                    Veranstaltungskalender                                     35

Auf einen Kaffee                                                                                                                         Wettbewerb 50-Franken-Bild                                    49
mit Altin Alickaj, Erfinder
und ETH-Informatikstudent                                 25                                                                             Notfallnummern/Impressum                                      50

                                                                                                                                                                                                A

        BEREIT FÜR
                                                                                                                                                                                    A
                                                                                                                                                                                     B
                                                                                                                                                                                      C
                                                                                                                                                                                       D
                                                                                                                                                                                        E
                                                                                                                                                                                         F
                                                                                                                                                                                          G

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                                                                                                                                              DAS TOYOTA-CENTER
                                                                                                                                               ZÜRICH OBERLAND
                                                                                                                                              ZÜRICH OBERLAND
                                                                                                                                                SEIT 50 JAHREN
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    Yaris Hybrid Premiere Edition, 1.5-Liter Hybrid, 85 kW/116 PS. Ø Verbr. 4,3 l/100 km, CO₂ 98 g/km, Energie-Eff. A. Zielwert Ø CO₂-Emission aller in der Schweiz immatrikulierten Fahrzeugmodelle
    115 g/km. Gemäss Prüfzyklus WLTP.

4    Ährenpost 5/2021
"erfinderisch" Ausgabe 5/2021 - FO-Fotorotar
DIE ERFINDUNG, DIE ZU FRÜH KAM
Der Pionier Johann Albert Tribelhorn in Feldbach

Tribelhorn war nicht der Erfinder des           Zurück in der Schweiz gründete Tribelhorn
Elektromobils: Das geschah vermutlich           die «Schweizerische Accumulatorenwerke Tri-
etwa 70 Jahre früher in Schottland. Und         belhorn AG Olten & Zürich» und stellte soge-
das erste fahrtüchtige Elektromobil wur-        nannte Tellerakkumulatoren her. Die Vermu-
de 1888 in Coburg in Oberfranken in Be-         tung liegt nahe, dass er neben der stationären
trieb genommen. Johann Albert Tribel-           Stromspeicherung schon früh deren Anwen-
horn war jedoch von dieser Erfindung            dung für die Mobilität in Betracht zog. 1901
derart begeistert, dass sie ihn nie mehr        erbaute er einen ersten Lastwagen, wohl eher
losliess.                                       einen Prototyp, der unverkauft blieb. 1902
                                                folgte mit «Benjamin» ein Fahrzeug, bei wel-
Im Leben des Johann Albert Tribelhorn sah       chem der Motor in die Vorderachse eingebaut
es zu Beginn seiner Jugendzeit nicht sehr gut   wurde. Um ohne Kreuzgelenke auszukom-
aus. Albertli wuchs in einem Waisenhaus in      men, bildete er sie als Drehschemel aus.
St. Gallen auf. Er absolvierte nach der obli-
gatorischen Schulzeit eine Schlosserlehre in    1907 stellte er bereits am 3. Automobilsalon
St. Georgen. Es folgten Wanderjahre als Me-     in Zürich einige verkaufsfähige Wagen aus,
chaniker in Neuchâtel und bei der Zürcher Te-   deren Karossen von der Firma Geissberger
lefongesellschaft. Dort kam er vermutlich mit   geliefert wurden. Mit dem Bau von elektrisch
der gewaltigen Energie von Akkumulatoren        betriebenen Booten begann er bereits 1902,
in Berührung, die seinen Erfindergeist weiter   wobei die Schiffsschalen von verschiedenen       Topmodell 1925 «Silure», Auf-
antrieben.                                      Werften am Zürichsee stammten. Bei gemüt-        nahme in Feldbach Viadukt.

1889 wanderte der 21-jährige Tribelhorn nach
Argentinien aus, wo er sich weitere Kenntnis-
se und Fähigkeiten als Chef in Werkstätten
des argentinischen Post- und Telegrafenwe-
sens aneignete. Weitere Meilensteine in der
beruflichen Karriere von Tribelhorn waren
Expeditionen mit Kabellegungen zwischen
wichtigen Städten Argentiniens, bis er zum
Studium neuester Errungenschaften in die
Telegrafie der Siemens-Werke in Berlin und
Wien beordert wurde. Weitere Studien führ-
ten ihn auch nach Paris und London.
Johann Albert Tribelhorn erfand in der Zwi-
schenzeit eine Kohlenfadenlampe mit drei-
facher Lebensdauer als alle bisherigen und
verbesserte den Morseapparat und paten-
tierte den «Transportablen Hochspannungs-
akkumulator» mit der Patentschrift CH-15852.

Retter in der Not und Fabrikant
von Akkumulatoren
1899 wurde Tribelhorns erste Ehefrau jäh aus
dem Leben gerissen, sie hinterliess ihm zwei
Kinder im Alter von fünf und sieben Jahren.
Auf der Rückfahrt mit seinen beiden Kindern
in die Schweiz verhinderte der einfallsreiche
Tribelhorn durch eine geniale Notreparatur
an der Antriebswelle des Ozeandampfers den
Untergang auf offenem Meer mit 270 Passa-
gieren an Bord.

                                                                                                                  Thema     5
"erfinderisch" Ausgabe 5/2021 - FO-Fotorotar
Umzug nach Feldbach
                                                                                Im Herbst 1906 mietete sich Johann Albert
                                                                                Tribelhorn in der ehemaligen Brauerei in
                                                                                Feldbach ein. Das neue Fabrikareal war das
                                                                                Stammhaus der Brauerei Hürlimann, die sich
                                                                                ab 1865 bereits in der Enge in Zürich befand.
                                                                                Die Produktion der Akkumulatoren wurde
                                                                                eingestellt. Den Service der Tribelhorn-Bat-
                                                                                terien übernahm die Akkumulatoren Fabrik
                                                                                Oerlikon, die fortan die neuen Bleibatterien
                                                                                lieferte. Sie wurde gleichzeitig auch Komman-
                                                                                ditär der neu im Handelsregister eingetrage-
                                                                                nen «A.Tribelhorn & Cie. Fabrik elektrischer
                                                                                Fahrzeuge».
                                                                                1906 vermählte sich der neue Unternehmer
                                                                                mit Mina Clara Brunner, welche ihm ein Jahr
                                                                                später eine Tochter schenkte. In den darauf-
       Fabrik elekt. Fahrzeuge
                                 lichen Erholungsfahrten summte der Elek-       folgenden Jahren nahm die Produktion von
    A. Tribelhorn in Feldbach.   tromotor kaum hörbar. Für schnelle Fahrten     Elektrofahrzeugen markant zu. Verschiedene
                                 kuppelte man den Benzinmotor ein. Ausser       technische Lösungen wie Antrieb, Lenkung,
                                 am eigenen Hafen des Schiffes gab es am See    Materialien und Anordnungen wurden wei-
                                 kaum weitere Ladestationen, sodass Tribel-     terentwickelt und angewendet.
                                 horn auch hier vorsorgte: Durch ein Auskup-
                                 peln der Schraube konnte der Benzinmotor       Die «einfache Ausführung» kostete 6345 Fran-
                                 im Stillstand des Schiffes die Batterie über   ken und die Luxusausführung 7110 Franken.
                                 den als Dynamo wirkenden Elektromotor          Das waren damals sehr hohe Preise – fast
                                 nachladen – damit war damals bereits der       der Gegenwert eines Einfamilienhauses. Der
                                 Grundstein der Hybridtechnik gelegt. So ka-    Hauptunterschied der beiden Modelle lag in
                                 men auf einigen Schweizer Seen hybrid be-      der Bauweise des Radantriebs. Die einfachere
     Tribelhorn 1908 (Nr. 59).   triebene Motorschiffe zum Einsatz.             Ausführung kannte immer noch kein Diffe-
                                                                                renzialgetriebe. Hier liess ein Klinkensystem
                                                                                in den Kurven einfach das äussere Rad frei
                                                                                laufen und nur das kurveninnere, langsamer
                                                                                drehende Rad trieb den Wagen an. Für die-
                                                                                se Ausführung wurde am 30. April 1904 das
                                                                                CH-Patent Nr. 30670 ausgestellt. Bald folgten
                                                                                das deutsche, das englische und das öster-
                                                                                reichische Patent. Für die Rückwärtsfahrt
                                                                                mussten die Klinken doppelt eingebaut und
                                                                                umschaltbar gemacht werden. Bergab konn-
                                                                                te der Motor nicht zum Bremsen eingesetzt
                                                                                werden.
                                                                                Nachteil dieses Antriebs war auch, dass das
                                                                                eine Rad auf den Kiesstrassen und im Winter
                                                                                gerne durchdrehte und dass das kurveninne-
                                                                                re Rad stets dem Lenkimpuls entgegenwirk-
                                                                                te. So wurden nur wenige Wagen mit diesem
                                                                                Klinkensystem gebaut. Der teurere Wagen
                                                                                verfügte über ein Differenzialgetriebe, wel-
                                                                                ches die unterschiedliche Drehzahl der Rä-
                                                                                der ausglich, wodurch auch in Kurven stets
                                                                                beide Hinterräder angetrieben wurden. Die
                                                                                entsprechende Patentschrift aus dem Jahre
                                                                                1907 trägt die Nummer 42812.

                                                                                Die Batterietechnologie blieb stehen
                                                                                In den folgenden Jahren wurde die Wagen-
                                                                                technik immer weiterentwickelt und verbes-
                                                                                sert – nur die Batterietechnologie blieb ste-

6   Ährenpost 5/2021
"erfinderisch" Ausgabe 5/2021 - FO-Fotorotar
Tribelhorn Mathilde 1912.

                                                                                                 Tribelhorn-Traktor 1918.

hen. Während man mit Luxuswagen bei 22 bis
30 km/h Reichweiten von 60 bis 100 Kilome-
tern erzielte, kamen grössere Fahrzeuge wie
Lastwagen gerade mal bei 12 bis 18 km/h auf
40 bis 70 Kilometer Reichweite.
Die Tribelhorn erreichte bis 1925 einen Mit-
arbeiterstand von 25 und die Post wird zum
Hauptkunden der Firma, die inzwischen in die
«Elektrische Fahrzeuge Aktien Gesellschaft»
(EFAG) überführt wurde. Die gesamten Finan-
zen der neuen Firma liegen aber in der Ver-
antwortung der «Akkumulatoren Fabrik Oer-
likon». Tribelhorn stirbt am 4. Nov. 1925 erst
57-jährig überraschend. Mit seinem Tod geht
der Schweiz einer der überzeugtesten Ver-
fechter des elektrischen Automobils verloren.

Hans J. Tobler

Die Konkurrenz des Elektrofahrzeugs hatte nicht geschlafen

Die Gaskraftmaschine wurde 1876 erfunden und der erste fahrtüchtige Einzylinder-Zweitakter lief am Silvesterabend 1879 in
der Werkstatt der Familie Benz. 1888 steuerte Bertha Benz mit ihren zwei Söhnen den Benz-Motorwagen Nr. 3 eigenhändig
von Mannheim nach Pforzheim. In der Folge wurde der Verbrennungsmotor auch immer weiter entwickelt und feierte mit
dem Viertakter einen Siegeszug rund um die Welt. Zusammen mit Drehzahl-synchronisierten und später vollautomatischen
Getrieben waren die schweren, mit Bleiakkus befrachteten Elektromobile praktisch in Vergessenheit geraten. Trotz sanktio-
nierenden Massnahmen wie Partikelfilter und Katalysatoren und bei relativ tiefen Treibstoffpreisen war der hohe Marktanteil
durch die Verbrennerlobby kaum mehr zu beeinflussen – bis Tesla kam. Inzwischen wurden die Reichweiten durch neue
Batterietechnologien und Lademöglichkeiten von Elektrofahrzeugen auf dem europäischen Strassennetz zu einer ernsthaften
Konkurrenz für die traditionelle Automobilindustrie und die Treibstoffhersteller. Die Umweltschäden, die erwiesenermassen
bei der Verbrennung durch die verschiedenen Abgase – allen voran dem CO2 – entstehen, regen zu einem Zurückbesinnen
an. Auf eine alte beziehungsweise neue Technologie, die vor inzwischen 120 Jahren in einem umfunktionierten Brauereige-
bäude in Feldbach begann.
Auszugsweiser Textnachweis: «Pioniere» Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik, Pioniergeschichte des elektrischen
Automobils, von Martin Sigrist, Horgen. Bilder: VA Verkehrsarchiv des Verkehrshauses der Schweiz, Luzern

                                                                                                                  Thema      7
"erfinderisch" Ausgabe 5/2021 - FO-Fotorotar
Partyservice
                                                                   Grüninger Spezialitäten
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                     Mal                                                     in der Metzgerei

    Unser Malerhandwerk durften wir im renommierten ehemaligen
          Maler- und Tapeziergeschäft Karl Stumpf erlernen.

          Unser Angebot umfasst den sämtlichen Innen- und
                Aussenbereich des Malerhandwerks.

                 Kostenlose Offerte unter
                      079 478 88 75
                    www.mymaler.ch

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8    Ährenpost 5/2021
"erfinderisch" Ausgabe 5/2021 - FO-Fotorotar
KOSTBARE BIOSAAT AUS FELDBACHER ERDE
Ein Augenschein bei der Getreidezüchtung Peter Kunz

Seit vielen Jahren werden auf den Fel-
dern von «Oberhuswisen» in Feldbach
Getreidepflanzen gezüchtet, welche die
einheimischen Sorten bereichern. Mitt-
lerweile enthält jedes zweite Bio-Wei-
zenbrot der Schweiz Saatgut, das aus der
Getreidezüchtung Peter Kunz (GZPK) in
Feldbach stammt.

Fährt man mit dem Auto die Feldbachstrasse
runter zum Kreisel und dann ein paar Meter
weiter auf der Seestrasse Richtung Rappers-
wil, muss man gut aufpassen, dass man die
kleine Ausfahrt rechter Hand Richtung See
nicht verpasst. Denn gross angeschrieben ist
die Getreidezüchtung Peter Kunz, kurz GZPK
genannt, nicht. Und auch sonst deutet wenig
darauf hin, dass hier der Standort der wich-
tigsten Bioweizen-Zucht der Schweiz liegt.         den», sagt Monika Baumann, die zusammen
                                                                                                 Die guten ins Töpfchen,
Wir besuchen die GZPK, die als gemeinnützi-        mit Herbert Völkle die Geschäftsführung       die schlechten ins Kröpfchen.
ges Unternehmen geführt wird, im Septem-           innehat. «Dank des Sees sind sie natürlich    Dieses Jahr war
ber. Die Felder sind gepflügt und bereit für die   auch feucht.» Deshalb verfügt die GZPK auch   die Ernte aber alles andere
                                                                                                 als erbaulich.
Aussaat, nur dem Mais gibt man noch etwas          über weitere Standorte im In- und Ausland,
Zeit zu wachsen. Das schöne Stück Land am          die vollkommen andere Merkmale aufweisen.
rechten Zürichseeufer, das eine unverbaute         Sogar in der Extremadura, ganz im Westen
Sicht auf Schloss Rapperswil bietet, teilt sich    Spaniens, unterhält sie einen Standort, um
die GZPK mit drei weiteren biodynamischen          Pflanzen zu züchten, die extremer Trocken-
Landwirtschaftsbetrieben. «Es sind gute Bö-        heit widerstehen können.

                                                                                                 Für die Sortenselektion wird
                                                                                                 Peter Kunz gerne aus dem
                                                                                                 Ruhestand geholt.

                                                                                                                  Thema     9
"erfinderisch" Ausgabe 5/2021 - FO-Fotorotar
tionsverfahren diverser Zuchtpflanzen. Dazu
                                                                                gehören Weizen, Dinkel, Triticale (einer Kreu-
                                                                                zung aus Weizen und Roggen), Emmer, Erbsen
                                                                                oder Lupinen.
                                                                                An einem der Tische hinten sieht man einen
                                                                                älteren Herrn konzentriert über zwei Teller ge-
                                                                                beugt. Er verliest mit den Händen Körner. Ist
                                                                                er es oder nicht? Doch tatsächlich: Es ist Pe-
                                                                                ter Kunz, der Gründer dieses Unternehmens,
                                                                                das noch heute seinen Namen trägt. Er gilt
                                                                                als Pionier der Schweizer Bio-Saatzucht. «Für
                                                                                die Königsdisziplin, die Kornselektion, holen
                                                                                wir ihn gerne wieder aus dem Ruhestand»,
                                                                                erzählt Mit-Geschäftsführer Herbert Völkle
                                                                                mit einem Lächeln.

                                                                                Es braucht das geschulte Auge, um zu sehen,
                                                                                was ein gutes oder schlechtes Korn ist. «Kör-
                                                                                ner müssen aussehen wie gut genährte Ba-
           Herbert Völkle ist                                                   bys», meint Peter Kunz. Sie seien auch eher
  Geschäftsführer der GZPK.                                                     bernsteinfarben und nicht so grau. Sie soll-
                                                                                ten nicht so sein wie diese hier vor ihm, die
                                 Ein nasser Sommer                              kantig seien, irgendwie mager wirkten und
                                 Hier in Feldbach war Trockenheit allerdings    Auswüchse hätten. «Die verfüttern wir, die
                                 nicht das Thema dieses Sommers, sondern        anderen kommen wieder in die Erde für den
                                 vielmehr Kälte und Regen. «Fast die gesamte    nächsten Schritt.»
                                 Erbsenernte ist durch den Starkregen Ende      Das ganze Jahr widerspiegelt sich im Korn.
                                 Juni ausgefallen», meint Monika Baumann.       Deshalb waren die diesjährige Kälte und die
                                 Und auch der Weizen habe stark gelitten.       Nässe für das Saatgut eine kleinere Katastro-
                                 Drinnen im grossen Gebäude der GZPK –          phe. «Eigentlich», so Herbert Völkle, «könnten
                                 das wie eine Scheune aussieht – wird emsig     wir dieses Jahr eine Hungersnot haben.» Dass
                                 gearbeitet. Rund 14 Mitarbeiter sind derzeit   es nicht so weit kommen werde, sei nur dem
                                 beschäftigt: zum Teil an Computern, zum Teil   Umstand zu verdanken, dass man Korn und
                                 in Handarbeit an Tischen. Alle kümmern sich    Mehl auch aus anderen Ländern bekommen
                                 auf irgendeine Art und Weise um das Selek-     könne.

        Die Getreidezüchtung
   Peter Kunz (GZPK) arbeitet
 in einer Scheune (Bild Mitte)
                  in Feldbach.

10 Ährenpost 5/2021
Die GZPK liegt idyllisch
                                                                                                    am Zürichsee mit Blick auf
                                                                                                    das Schloss Rapperswil.

Ein langer Weg                                    Doch leider mündet der Sortenerfolg nicht in
Wenn die Körner bei Kunz auf dem Tisch            entsprechende finanzielle Rückflüsse – der
landen, haben sie bereits einen langen Weg        GZPK fehlt eine langfristige Basisfinanzierung.
hinter sich. Alles beginnt nämlich mit der        Monika Baumann macht dies grosse Sorge.
Kreuzung zweier Pflanzen schon vier bis fünf      «Es sind in erster Linie die Lizenznehmer, also
Jahre früher. Aus dieser Kreuzung entsteht        die Bäuerinnen und Bauern, die unsere lang-
eine Population mit vielfältigen Eigenschaften.   jährige Züchtungsarbeit bezahlen», sagt sie.
Nachdem diese Vielfalt einige Jahre kultiviert    Dank ihnen könne man sich heute zu rund
wurde, beginnt der Prozess der Selektion. Da-     17 Prozent selbst finanzieren. 83 Prozent
bei sucht man nach Eigenschaften im Korn,         müsse man aber jährlich neu akquirieren und
die von Bestand sind. Das Korn muss ertrag-       davon seien 90 Prozent projektgebunden.
reich sein und in Böden unterschiedlicher Be-
schaffenheit und verschiedener klimatischer       Zivildienststellen und Praktika
Bedingungen bestehen können.                      Eines dieser Projekte wird mit dem erfinderi-
                                                  schen ETH-Start-up «Planted» realisiert, das
Bis zur Sortenprüfung durch das Bundes-           für seine Poulets aus Erbsenextrakt bekannt
amt für Landwirtschaft (BLW) vergehen dann        ist. Gemäss Monika Baumann müssen diese
nochmals mehrere Jahre, in denen die Leute        Extrakte heute importiert werden. Nun arbei-
in Feldbach auch von ihrem Qualitätslabor Ge-     te man in Feldbach daran, Erbsen und auch
brauch machen. Dabei werden mit Hilfe ver-        andere Leguminosen für den menschlichen
schiedener Maschinen und Messmethoden             Verzehr zu züchten. Das käme den Vegeta-
die Körner auf Eigenschaften wie Protein- und     riern entgegen, die so unter anderem weniger
Glutenqualität überprüft. Hat die Kornsorte       auf Soja zurückgreifen müssten.
die Prüfung beim BLW bestanden, wird sie
der Sativa in Rheinau zur Vermehrung über-        Jeden Sommer bietet die GZPK Praktika und
geben und anschliessend an die Biolandwirte       Zivildienststellen an, um bei der Ernte mitzu-
verkauft. Ein Prozess, der gut 15 Jahre dauert.   helfen. Auch aus Hombrechtikon sind Leute
                                                  auf diese Weise eingestellt worden.
Der Beitrag der GZPK zur biologischen Korn-
vielfalt ist immens. Heute sind rund 20 Bio-      Doch nur wenigen hier im Dorf dürfte wohl
sorten, die in Feldbach gezüchtet wurden,         bewusst sein, dass ein gemeinnütziger Be-
im Handel erhältlich. Zudem stammt die mit        trieb in Feldbach dafür zeichnet, dass auch
Abstand beliebteste Bio-Weizensorte, WIWA         in Zukunft schmackhaftes Biogetreide in der
genannt, ursprünglich aus Hombrechtikon.          ganzen Schweiz verfügbar ist. Im Juni 2022,
«Man kann sagen», berichtet Monika Bau-           wenn Zuchtgartenführungen wieder stattfin-
mann, «dass jedes zweite Bio-Weizenbrot,          den, darf man sich dann selber davon ein Bild
das heute in der Schweiz gekauft wird, mit        machen.
Mehl aus dem von uns entwickelten WIWA
gebacken wurde.»                                  Isabelle Walker

                                                                                                                     Thema       11
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  Geschäftsführer Hansjürg Labèr                                                                    Marketingmanager Markus Brand

                                                                                                             8640 Rapperswil
                   idz.ch                                                                                   T: 055 420 26 39
                                                                                                                 info@idz.ch

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                                         8634 Hombrechtikon

               Bodenbeläge               Telefon 055 244 18 24
                                         info@berner-bodenbelaege.ch
               Malergeschäft             www.berner-bodenbelaege.ch

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             das R-Team GmbH                     Bau-, Fenster-, Umzugs- und Unterhaltsreinigungen,
                                                            Hauswartungen, Gartenpflege

                                                                       Im Kampf gegen den Schmutz..…
                                                                 und für die Werterhaltung Ihrer Liegenschaft!

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12 Ährenpost 5/2021
HIGHTECH DER TRÜB TÄUBER & CO AG
Vor 100 Jahren produzierte die Hombrechtiker Firma Präzisions-Messgeräte

Zur Zeit der Anfänge der Elektrifizierung        Das Geschäft florierte und die Räumlichkeiten
war die im Eichtal ansässige Firma Trüb          in Dübendorf erwiesen sich bald als zu klein.
Täuber & Co weit über die Landesgrenze           Darum ergriff Trüb 1902 die Gelegenheit, die
hinaus bekannt für die Herstellung elekt-        stillgelegte Textilfirma Zuppinger im Eichtal
romechanischer Messgeräte und wissen-            Hombrechtikon zu erwerben, und verlegte
schaftlicher Apparate.                           die Produktion seiner Messgeräte an diesen
                                                 neuen Standort. Die dort vorhandene eigene
Etlichen alteingesessenen Hombrechtiker          Wasserkraft stellte damals einen unschätz-
Einwohnern dürfte die Trüb Täuber & Co AG        baren Vorteil dar. Die vorhandene Turbinen-
noch ein Begriff sein, war sie doch noch zu      anlage wurde modernisiert und ein Strom-
Beginn der 1960er-Jahre Hombrechtikons           generator angekoppelt. Um der steigenden
grösste Arbeitgeberin. 1965 waren hier 448       Nachfrage gerecht zu werden, musste weiter
Angestellte tätig, davon 79 Lehrlinge. Die       in die Einrichtung investiert werden. Zur Si-
Entwicklung und Produktion wissenschaftli-       cherung der finanziellen Mittel und um die
cher Instrumente auf dem anspruchsvollen         neuen Führungsaufgaben abdecken zu kön-
Gebiet der Elektrotechnik war zur damaligen      nen, konnte Trüb 1911 Karl Paul Täuber als
Zeit einzigartig. Die Firma arbeitete intensiv   Teilhaber der Firma gewinnen. Ein Blick in die
mit der Eidgenössischen Technischen Hoch-        Lohnbuchhaltung zeigt, dass die Lohnsche-
schule (ETH) zusammen. Das damalige Zu-          re 1911 noch erheblich enger war als heute.
sammenspiel ist vergleichbar mit den heu-        Während eine «einfache» Angestellte 80 Fran-
tigen Innovationszentren und Technoparks,        ken monatlich verdiente, betrug das Salär des
                                                                                                  Reinhold Trüb wurde am
die wissenschaftliche Ideen der Universitä-      Chefs Reinhold Trüb 665 Franken im Monat.        29. November 1873 als Sohn
ten und der ETH mit industriellem Fachwis-                                                        eines angesehenen Land-
sen kombinieren. So entstehen dort heute         Der Innovator Karl Paul Täuber                   wirts in Dübendorf geboren.
epochenprägende Innovationen. Doch 1965          1867–1948
stand die Erfolgsfirma am finanziellen Ab-       Das Gymnasium musste Täuber infolge des
grund und wurde an die Zellweger AG ver-         Todes seines Vaters abbrechen. Er begann
kauft. Welches waren die Gründe für Erfolg       eine Lehre als Feinmechaniker, wodurch er mit
und Niedergang der ehemaligen Hombrech-          der Präzisionsmechanik und deren Anwen-
tiker Firma?                                     dung in der Elektrotechnik vertraut wurde.
                                                 Anschliessend absolvierte Karl Paul Täuber
                                                                                                  Fabrikgebäude Zuppinger,
Der Pionier Reinhold Trüb 1873 –1932             das Technikum Winterthur und trat 1889 bei       wie es von Trüb erworben
Reinhold Trübs Interesse für Mechanik und        der Maschinenfabrik Oerlikon eine Stelle als     wurde.
die Elektrizitätslehre und sein Bedürfnis
nach praktischer Tätigkeit bewogen ihn zur
Ausbildung an der Technischen Metallar-
beiterschule in Winterthur. Er war neugierig
und glaubte an die zunehmende Bedeutung
der Elektrotechnik. Zudem war er risikofreu-
dig. So gründete Reinhold Trüb bereits als
20-Jähriger in Dübendorf seine erste Firma,
wo er vor allem physikalische Geräte aus
Deutschland verkaufte.

Nach der Angliederung einer Werkstätte er-
hielt die Firma den Namen «Reinhold Trüb,
Feinmechanische Werkstätte». Im Lauf der
Zeit wuchs der Personalbestand seines Un-
ternehmens auf einige Arbeiter an. Aufgrund
der rasanten Entwicklung der Elektrifizierung
in der Industrie weitete er sein Angebot auf
elektrische Messinstrumente aus.

                                                                                                                  Thema 13
gen. Nebst einem umfassenden Standardan-
                                                                                  gebot wurden nun auch kundenspezifische
                                                                                  Spezialausführungen für Grossunternehmen
                                                                                  wie BBC produziert.

                                                                                  Die ambitionierten Projekte im Bereich der
                                                                                  Entwicklung von neuen technischen und
                                                                                  wissenschaftlichen Messgeräten verlangten
                                                                                  nach einer Vergrösserung der Fabrikationsan-
                                                                                  lagen. So wurde 1919 in Zürich-Wipkingen ein
                                                                                  neues Fabrikgebäude bezogen, wo in enger
                                                                                  Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern
                                                                                  und Fachkräften von Hochschulen diverse
                                                                                  neue Geräte entwickelt wurden. Damit wur-
                                                                                  de auch der Hauptsitz nach Zürich verlegt.
                                                                                  Von nun an stand auf allen Messinstrumen-

                                Feinmechaniker an. Nun holte er den Maturi-
          Lohnbuchhaltung:
    Salär von Reinhold Trüb     tätsabschluss nach und studierte an der Uni-
          Fr. 665 monatlich.    versität Zürich. Aus dieser Zeit stammen auch
                                die guten Beziehungen zu den Hochschulen,
                 Bild rechts:
                                die er zeitlebens pflegte und entwickelte. 1911
                 Seismograf     nahm er das Angebot von Reinhold Trüb an,
      in der Erdbebenwarte      Teilhaber seiner Firma zu werden. Zusammen
        Degenried ZH, 1922.     mit anderen Kommanditären wurde die Firma
                                Trüb Täuber & Co (TTC) gegründet.

                                Karl Paul Täuber verlieh der neuen Firma
                                einen Innovationsschub. Dafür sorgten seine
                                fundierte mechanische Ausbildung, seine wis-
                                senschaftlich-technischen Kenntnisse sowie
                                seine gute Vernetzung mit den Hochschulen
                                und dem Schweizerischen Elektrotechnischen
                                Verein (SEV), den er damals präsidierte. Als
                                Präsident des SEV kannte er die Marktsitua-
                                tion und die Kundenbedürfnisse bestens und
                                setzte darum vermehrt auf Neuentwicklun-
                                                                                  ten «Trüb Täuber Zürich», obwohl die Geräte
                                                                                  nach wie vor in Hombrechtikon produziert
                                                                                  wurden. In den folgenden Jahren entwickelte
                                                                                  TTC zusammen mit namhaften Wissenschaft-
                                                                                  lern einen 20 Tonnen schweren Seismogra-
                                                                                  fen, der in der Erdbebenwarte in Degenried
                                                                                  ZH installiert wurde. Hochspannungs-Ka-
                                                                                  thodenstrahl-Oszillografen zur Messung von
                                                                                  rasch veränderlichen Spannungen und Strö-
                                                                                  me (wie beispielsweise bei Fahrleitungen von
                   Logo der
                                                                                  Bahnen), das Kalte Licht, das später in der
       Trüb Täuber & Co AG.                                                       Fluoreszenzlampe seine Verwendung fand,
                                                                                  und Elektronenmikroskope bester Qualität
                                                                                  waren weitere wichtige Produkte der Firma.
                                                                                  Entwicklungen dieser Grössenordnung waren
                                                                                  risikobehaftet und wurden sonst nur von sehr
                                                                                  grossen Unternehmen angepackt.

                                                                                  Aber auch die einfachen Messgeräte des
                                                                                  Standardangebots wurden weiterhin in Hom-
Karl Paul Täuber wurde 1867                                                       brechtikon fabriziert und gut verkauft. Doch
      in Winterthur geboren.                                                      die Krisenzeit Anfang der 1930er-Jahre ging

14 Ährenpost 5/2021
die ja eigentlich auf die Entwicklung von Klein-   Bild links:
                                                  geräten für Wissenschaft und Messtechnik           TTC-Elektronenmikroskop.
                                                  spezialisiert war, konnte in der Entwicklung,
                                                  Finanzierung und Vermarktung von immer
                                                  grösseren und komplexeren Systemen nicht
                                                  mehr mithalten.

                                                  1964 wurde der Standort in Zürich aufgege-
                                                  ben. Hombrechtikon war erneut alleiniger Fa-
                                                                                                     Eines der zahlreichen
                                                  brikationsort der TTC. Doch der Niedergang         Messinstrumente von Trüb
                                                  war eingeläutet und nicht mehr aufzuhalten.        Täuber & Co, wie sie weltweit
                                                  1965 war die Firma am Ende. Die enormen            bekannt wurden.
                                                  Investitionen und die massiven Verluste in
                                                  der Kernresonanz-Spektroskopie, die
                                                  verpasste Automatisierung der Fab-
                                                  rikation und weitere Gründe führ-
                                                  ten die Firma an den Abgrund.
nicht spurlos an TTC vorbei. 1932 kündigte        Der Konkurs konnte nur mit
die Geschäftsleitung eine Arbeitszeit- und        der Übernahme durch die
Gehaltsreduktion von 15 Prozent an.               Zellweger AG Uster verhin-
                                                  dert werden. Die Angestell-
Zuerst starb Trüb, Jahre später Täuber            ten (448 Personen, davon
Reinhold Trüb verbrachte glückliche Jahre mit     79 Lehrlinge) konnten gröss-
seiner Familie in Hombrechtikon. Doch seine       tenteils in Hombrechtikon
zunehmenden gesundheitlichen Beschwer-            weiterbeschäftigt werden. Das
den konnten nicht behoben werden. Im Mai          Fachwissen der TTC war jedoch,
1931 erlitt er eine Hirnblutung, die seinem       abgesehen von den Fertigkeiten
unermüdlichen Schaffen ein jähes Ende setz-       im feinmechanischen Bereich, für die
te. Am 3. August 1932 starb Reinhold Trüb im      Produktepalette der Zellweger Uster AG
Alter von 59 Jahren.                              kaum mehr interessant. Mit ihrer Forschungs-
                                                  und Entwicklungsarbeit im Bereich der Kern-
Karl Paul Täuber führte zusammen mit der          resonanz-Spektroskopie war die TTC jedoch
Geschäftsleitung die Firma weiter in eine         eine Wegbereiterin für das spätere Magnetic
vielversprechende Zukunft. An seinem 70.          Ressonance Imaging-Verfahren (kurz MRI) für
Geburtstag stand er noch immer an der             medizinische Anwendung, das wir heute alle
Spitze seines blühenden Unternehmens. Die         kennen und schätzen.
Universität Bern würdigte 1937 seine Ver-
dienste um die Entwicklung und Herstellung        Markus Thürig
                                                                                                     1963 Von ETH und TTC
wissenschaftlicher Messinstrumente mit der        In Anlehnung an den Bericht «Pioniere»             entwickeltes Kernresonanz-
Verleihung des Ehrendoktors Dr. honoris cau-      von Walter Schmid, Pro Hombrechtikon               Spektrometer.
sa. 1947 gab er die Leitung der TTC ab. Zwei
Monate nach seinem 80. Geburtstag, am 16.
Februar 1948, starb Karl Paul Täuber.

1954 begann die ETH in Zusammenarbeit mit
Trüb Täuber ein Kernresonanz-Spektrometer
zu entwickeln. Die Mitarbeiter der TTC wurden
anerkannte Experten für Analogelektronik
und den Bau spezieller Magnete. Die Erfolge
in der Entwicklung und die sich abzeichnen-
de Nachfrage in diesem Bereich veranlasste
TTC, das Geschäft auszubauen. So entstand
1963 in Hombrechtikon ein Erweiterungsbau
für die Vorfabrikation und die Lehrlingsausbil-
dung. Doch die Entwicklung erlitt Rückschlä-
ge. Vertraglich festgelegte Spezifikationen
konnten nicht erfüllt werden und die Firma
verkaufte nur wenige Geräte. Daraus resul-
tierte ein hoher finanzieller Verlust. Die TTC,

                                                                                                                      Thema 15
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                                                                          Ihre
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16 Ährenpost 5/2021
ERFINDERISCH MIT MASCHINEN
Landwirt leistet Pionierarbeit

Der Maschinenbetrieb Walter Witzig ist
im zum Gemeindeteil Feldbach gehö-
renden Hof Laufenbach zuhause. Der
Besitzer betreibt hier seit Jahren eine
Schlosserwerkstatt für Landmaschinen.
Da entstehen auch Prototypen für Neu-
maschinen.

Walter Witzig, der den gleichen Namen wie
sein dichtender Vater trägt, wuchs auf dem
elterlichen Hof auf. In seinen jungen Jahren
verbrachte er seine Freizeit mit Vorliebe in
der nahen Schlosserei Brennwald. Er inter-
essierte sich für alles, was mit Eisen zu tun
hatte. Das Schweissen, Zuschneiden von
Material und Anfertigen von damals be-
nötigten Gegenständen machten grossen
Eindruck auf den Jungen. Der Umgang mit
dem Schweissbrenner zur Formgebung und
Gestaltung von hartem Material faszinierte
ihn total. Gleichfalls war er begeistert von
leistungsfähigen Maschinen, Traktoren und       Büro und Werkstatt
                                                                                                 Werkplatz und Schweiss-
Geräten für den landwirtschaftlichen Ein-       Ein Augenschein vor Ort. Walter Witzig schrei-   station.
satz. Da gab es immer etwas zu reparieren,      tet gerade über den Hofplatz und begrüsst        Fotos: Andreas Dändliker.
zu schweissen, zu ersetzen, auseinanderzu-      mich: «Sie wollen sicher zu mir.» Nach einem
nehmen, zu reinigen, zu ölen, zu fetten und     Händedruck mit seiner kräftigen Schlosser-
wieder zu montieren.                            hand betreten wir das rustikale Büro neben
                                                der Werkstatt. Das sieht eher aus wie ein
Zeitgleich fanden strukturelle Veränderungen    Pausenraum mit moderner Kaffeemaschi-
für viele Bauernbetriebe statt. Heuernten aus   ne. Schon bald sind wir im Gespräch und ich
früheren Jahren mit riesigen von Hand bela-     merkte sogleich: Da sitzt mir ein Kenner mit     Kleinballenwickler,
denen Fudern und gezogen von einem kräf-        einem grossen Sachwissen gegenüber.              hinten Ladewagen.
tigen Ochsenpaar verschwanden immer häu-
figer. Damit verbunden fielen leider auch die
Heuferienerlebnisse aus der Jugendzeit des
Schreibenden weg. Die zunehmende Mecha-
nisierung erforderte zusätzliche, zukunfts-
orientierte Bauten. Das wiederum benötigte
enorme finanzielle Mittel.

Walter Witzig entschied sich für seinen eige-
nen Weg – auch ohne direkte Berufslehre.
Sein Vorstellungsvermögen war gleichzeitig
sozusagen sein Konstruktionsbüro. Die Ideen
für seine Erfindungen schöpfte er aus seiner
Kenntnis über Landwirtschaftsmaschinen
und Geräte, die es beim täglichen Einsatz
auf dem Bauernhof brauchte. Platz für sei-
ne eigene Werkstatt war vorhanden und
bald füllten sich die bestehenden Räumlich-
keiten mit dem notwendigen Werkzeug und
Material.

                                                                                                                  Thema 17
Häckselmaschinen, Häckselladewagen, Bal-
                                                                                   lenpressen, Heuverladegebläse, Mais-Strei-
                                                                                   fenfräsmaschinen und Düngefahrzeuge zum
                                                                                   Einsatz. Da ist es gut zu wissen, dass ein
                                                                                   Fachmann in der Nähe ist, der sich auch mit
                                                                                   den neuen Erntemaschinen auskennt. Denn
                                                                                   diese technischen Wunderwerke sind teuer
                                                                                   und sollen die intensive Erntezeit ohne Panne
                                                                                   durchhalten. Sieht man diese Maschinen auf
                                                                                   dem Feld im Einsatz, staunt der Laie und ist
                                                                                   beeindruckt von der präzisen und rationellen
                                                                                   Leistung.

                                 Bei einem feinen Kaffee erhalte ich Auskunft
         Werkzeugmaschine
                                 über den Betrieb im Laufenbach. Eine Repa-
                Drehbank.
                                 raturwerkstatt war von Anfang an nicht die
                 Bild rechts:    Absicht von Walter Witzig. Und doch kennt
       Das Kettenspiel wird      man seine Adresse, wenn bei einer Maschi-
 kontrolliert und eingestellt.
                                 nenpanne plötzlich ein Fachmann gefragt ist.
                                 Stellt er einen Fehler an einem Traktor, an
                                 einer Kupplung oder an einer anderen Stelle
                                 fest, ist das kein Problem für ihn. Walter Wit-
                                 zig getraut sich auch an die manchmal heikle
                                 Mechanik heran und geht der Sache selber
                                 auf den Grund. Ihn interessieren Neuerfin-
                                 dungen zur Vereinfachung und Verbesserung
                                 von Arbeitsabläufen in der Landwirtschaft.
                                 Ein Produktionsbetrieb mit Serienfabrikation
               Walter Witzig.    war aber nicht seine Absicht.

                                 Verwirklichung seiner Ideen
                                 Witzig baute zum Beispiel den handlichen
                                 Kleinballenwickler zur platzsparenden Lage-
                                 rung von Heufutter. Oder Komponenten für
                                 die vierreihige Maisstreifenfräsmaschine. Sol-    Zukunft – Aussichten
                                 che Erfindungen und technische Verbesse-          In allen Geschäftsbereichen ergeben sich
                                 rungen fanden, im funktionellen Prototypen-       rasante Veränderungen. In der Industrie,
                                 zustand, europaweit bereitwillige Abnehmer        Chemie, Verwaltung, im Bankenwesen, in der
                                 durch bestehende Maschinenbau-Hersteller          Wirtschaft oder im Verkehrswesen müssen
                                 für die Landwirtschaft. Die Ackerbaubetrie-       sich die Unternehmungen den neuen Erfor-
                                 be werden laufend mechanisiert: Immer             dernissen anpassen. Im Vergleich zu den
                                 leistungsfähigere Maschinen kommen dazu.          1940er-Jahren ist im strukturellen und tech-
                                 So kommen heute vermehrt Mähdrescher,             nischen Bereich in der Landwirtschaft kein
                                                                                   Stein auf dem andern geblieben.
Der Vater als Dichter
                                                                                   Walter Witzig, Maschinenbetrieb im Laufen-
Ausgangs Tobel, in Richtung Rüti, zweigt die Laufenbachstrasse nach rechts         bach, ist in all den Jahren aber sein eigener
ab und dem Wanderer öffnet sich ein weitläufiges, freies Wiesen- und               Meister geblieben. Er geht nun seiner Pen-
Ackerfeld. Wahrscheinlich wurde der Vater, Landwirt Walter Witzig (1913–           sionierung entgegen. Darauf angesprochen,
1982), vor vielen Jahren durch diese einmalig schöne Landschaft zum Dich-          kommt er ins Nachdenken. In seinem Betrieb,
ten angeregt. Er schrieb die Gedanken eines Bauern und Dichters zum Hof            mit dem gross gewordenen Maschinenpark,
Laufenbach in Hombrechtikon. In manchem Büchergestell von heimischen               ist die Nachfolge im heutigen Umfang nicht
Hombrechtikern wird dieses Buch noch vorhanden sein. Es ist sehr lesens-           so einfach.
wert und tiefgründig schön.
                                                                                   Heinz Brunner-Buchli

18 Ährenpost 5/2021
FORSCHUNG IN FELDBACH
Nachhaltiges Wohnen hautnah erleben

Die Umweltingenieurin und Forscherin                in einem Gesamtkonzept umgesetzt werden
Devi Bühler hat auf dem Grundstück                  können.
des Vereins Synergy Village in Feldbach             Die zweite Ebene der Innovationen sind die
ein vollständig ökologisches Tiny House             eingesetzten Technologien und Konzepte
gebaut. Im «KREIS-Haus» – «Klima- und               im Haus. Beispielsweise die Wasseraufbe-
Ressourcen-effizientes Suffizienz-Haus»             reitung, die Batterie, das Warmwasser oder
– betreibt sie Feldforschung und lässt              das Badmöbel. Die Umsetzung dieses multi-
Gäste Probe wohnen. Bühler will neue                funktionalen Hauses mit der Kombination von
Ideen und Erkenntnisse zur Kreislauf-               Technologien auf kleinem Raum ist schon spe-
wirtschaft im Bau- und Wohnbereich für              ziell.
die breite Anwendung gewinnen. Das Ziel:
erneuerbare Energien optimal verwen-                Sprechen Sie eher von Innovationen oder
den und Ressourcen sparen, ohne dass                von Erfindungen?
die Wohnqualität leidet.                            Die Bezeichnung «Erfindung» greift etwas
                                                    hoch. Ich rede eher von «Innovationen». Das
Auf Ihrer Website schreiben Sie:                    ist etwas breiter.
Der Gebäudesektor ist für mehr als                  Ich wurde z. B. gefragt, warum wir nicht eine
40 Prozent des weltweiten Ressourcen-               Salzbatterie eingebaut haben. Denn sie ist die
und Energieverbrauchs verantwortlich.               neuste umweltfreundliche Art von Batterie.
Wie wichtig sind da Erfindungen?                    Ich finde, das «Wiederverwenden» – in die-
Sie sind wichtig, weil sie ein riesiges ungenutz-   sem Fall der Batterie eines Elektrorollers der
                                                                                                      Das KREIS-Haus hat ver-
tes Potenzial sind. Wir reden beim Klimawan-        Post – kann ebenso eine Innovation sein. Was
                                                                                                      schiedene Fassaden. Die
del meistens davon, das Fliegen, Autofahren         in meinem Projekt angewendet wird, muss           Fassade nach Westen ist
oder Essen einzuschränken. Im Gebäudesek-           nicht immer neu sein, es darf auch «anders»       mit Holzschindeln aus einer
tor lässt sich mit der Kreislaufwirtschaft so       sein. Darum finde ich die Second-Life-Idee        traditionellen Schindelei aus
                                                                                                      Pfäffikon SZ bedeckt. Die
viel erreichen, ohne dass man unbedingt den         genauso wertvoll. Sie ist keine Erfindung, aber
                                                                                                      Schindeln wurden in Leinöl
Lebensstil einschränken muss. Z. B. kann man        eine Idee, wie man Dinge anders nutzen oder       getaucht, damit sie wasser-
die ganze Gebäudesubstanz so bauen, dass            integrieren kann.                                 beständiger sind.
man von der klimaschonenden Bauweise
nichts merkt oder sich sogar besser fühlt,
weil gesünder oder natürlicher gebaut wird.
Auch beim Betrieb der Gebäude kann man
gleich vorgehen: Technologien, um Energie-,
Wasser- und Nährstoffkreisläufe zu schlies-
sen, am Bau so integrieren, dass enorm Res-
sourcen gespart werden können, ohne dass
die Wohnqualität leidet.

Inwiefern ist das KREIS-Haus erfinderisch?
Verfolgen Sie ein Ziel mit neuen Mitteln,
die vorher noch nicht angewendet
wurden?
Die Innovation besteht auf zwei Ebenen. Das
eine ist das Gesamtkonzept, die Integration
von Technologien oder Konzepten. Ich habe
mich damit auseinandergesetzt, welche Um-
welteinflüsse Gebäude haben. Man spricht
viel vom «Energieaspekt», aber eigentlich ist
es viel mehr als das.
Das Gebäude-Design mit dem Wintergarten
ist ein Beispiel einer Methode, wie die vielfäl-
tigen Umwelteinflüsse, Design und Architektur

                                                                                                                        Thema 19
Holz am Bau: weil man die Natur nicht verbessern kann.
                                                           Ob nah oder fern …

                          Holzbau AG 8633 Wolfhausen

                            Holzbau
                            Elementbau
                            Dachsanierungen
                            Bodenbeläge
                            Isolationen
                            Innenausbau, Renovationen           … macht’s immer gern.
                            Dachfenster
                            Fertiglukarnen                         Wir sind der richtige Partner
                            Fassaden
                                                                     für Transporte aller Art.
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                                                                   Eichhöhe 6 · CH-8634 Hombrechtikon
                                                             Tel. 055 244 22 65 · www.kummer-transporte.ch
        Telefon 055 243 11 27 raimann-holzbau.ch

20 Ährenpost 5/2021
Sind diese Ideen wirtschaftlich
interessant?
Das wird sich zeigen. Am Anfang der Entwick-
lung sind diese Sachen wirtschaftlich selten
interessant. Ich setze mich dafür ein, dass man
– wenn man über den Preis spricht – schaut,
wo die Innovation in ihrer Entwicklung steht.
Am Anfang sind die Arbeitskosten zum Tüfteln
und Herstellen überproportional hoch. Dazu
dient die Forschung. Erst nach den ersten
Entwicklungsschritten kann man sagen, wo
es hingeht – auch mit dem Preis.
Die Kostenkurve sinkt danach steil. Schon der
zweite Prototyp kann einen Drittel weniger
kosten; zwar kostet noch das Material, aber
nicht mehr die ganze Entwicklung. Danach
stellt sich die Frage, ob die Materialkosten
weiter gesenkt werden können.

Wie lang haben Sie an diesem Projekt
gearbeitet? Wann hatten Sie die Idee
dazu?
Die Grundidee des KREIS-Hauses ist, den
Raum, um neue Entwicklungen in der Praxis
zu testen, zur Verfügung zu stellen. Die Idee
entstand schon vor acht Jahren, anlässlich
meiner Bachelorarbeit. Ich habe damals Ge-
bäude porträtiert, z. B. das Pilotprojekt eines
Familienwohnhauses mit eingebauter Klär-
anlage. Die Forschung – Wartungsgänge und
Systemtests – waren schwierig mit dem Regel-
betrieb und den Bedürfnissen der Bewohner/        Nach dem Studium habe ich erste Finanzie-        Im KREIS-Haus erleben Be-
innen zu vereinbaren. Ich habe gemerkt, dass      rungspartner gesucht. Manchmal wusste ich        sucherinnen und Besucher,
der Testraum fehlt.                               aber wirklich nicht mehr, ob es jemals etwas     wie eine Kreislaufwirtschaft
Gleichzeitig entstand damals die Idee des Syn-    wird, und musste mich entscheiden: durchzie-     im Bau- und Wohnbereich
                                                                                                   funktioniert. Unter dem
ergy Village hier auf unserem Grundstück. Im      hen oder nicht? Ich habe das Projekt bei der     Dach ist ein Dachgarten
Sinne von «Synergien nutzen» kam die Idee,        Gemeinde eingereicht. Die Gemeinde hat es        angelegt – zur Selbstver-
den Raum als solches Praxislabor zur Verfü-       unterstützt und Anfang 2020 bewilligt. Dann      sorgung. Gedüngt wird mit
gung zu stellen.                                  folgten der Detailplanungsprozess und die        Phosphor und Stickstoff, die
                                                                                                   aus dem Urin der Bewohner
                                                  Sponsorensuche. Durch die Sponsorensuche         gewonnen werden.
                                                  und die vielen Partner ist enormes Know-how
                                                  dazugekommen. Ebenso durch die Zusam-
                                                  menarbeit mit dem Architekten. Sein Wissen
                                                  über Material und Baubiologie und seine
                                                  Erfahrung im nachhaltigen Bauen ergänzen
                                                  meine Kenntnisse im Ressourcenbereich. Mit
                                                  dem Interesse von allen Seiten gab es einen
                                                  Entwicklungsschub – neue Ideen und Partner
                                                  und das Vertrauen, grösser zu denken.

                                                  Haben Sie schon zusätzliche Erkenntnisse
                                                  gewonnen?
                                                  Wir haben im Bauprozess viele Erkenntnisse
                                                  gewonnen. Die technischen und konstruktiven      Der Urin aus dem KREIS-
                                                  Hürden sind zwar vorhanden, aber mit den         Haus erhitzt sich unter der
                                                  nötigen Ressourcen lösbar. Die organisato-       Sonne, verdunstet und lässt
                                                                                                   Stickstoff und Phosphor
                                                  rischen und strukturellen Hürden hingegen
                                                                                                   zurück. Diese Rückstände
                                                  sind viel grösser. Die Handwerker wollen z. B.   werden zur Düngung im
                                                  gebrauchte Bauteile nicht aus- oder einbauen,    Wintergarten eingesetzt.

                                                                                                                    Thema 21
Wie wurde Ihre Idee in Feldbach-
                                                                                 Hombrechtikon aufgenommen?
                                                                                 Ich glaube, sie wurde sehr positiv aufgenom-
                                                                                 men. Der Gemeinderat hat sie von Anfang an
                                                                                 unterstützt. Es brauchte von Gemeindeseite
                                                                                 eine Ausnahmebewilligung. Am Tag der offe-
 Das Badmöbel ist aus recy-
                                                                                 nen Tür hatten wir sehr viele Besucher/innen,
  clierten Glasscherben und
wurde speziell für das KREIS-                                                    auch aus der Umgebung.
            Haus angefertigt.
                                                                                 Wie gut eignet sich Feldbacher Boden
                                wollen die Garantien und Risiken von unbe-       für Erfindungen?
                                kannten Bauweisen nicht übernehmen.              Erfreulicherweise ist Feldbach sehr innovativ.
                                Ich bin z. B. drei Wochen vor der Eröffnung      Wo andernorts Nachfolgeprobleme bestehen,
                                ohne Fenster dagestanden, weil das Haus,         hat Feldbach mehrere Gehöfte, wo Innovatives
                                von dem die Fenster hätten übernommen            passiert: einen Demeter-Bauer, eine biodyna-
                                werden sollen, trotz meiner regelmässigen        mische Getreidezüchtung, einen ökologischen
                                Kontakte einfach abgebrochen wurde. Zum          Obst-Hochstamm-Bauer, einen Ausbildungs-
                                Glück konnte die Bauteilvermittlung ein Ab-      hof für Perma-Kultur. Ich bin bei den Behörden
                                bruchhaus vermitteln, das Holzfenster – keine    immer auf offene Ohren gestossen.
                                Kunststofffenster – hatte.
                                Es hat mir gezeigt, wo das Problem liegt: Es     Wer wäre Ihr Wunschbesuch als
                                braucht Anreize, damit die Wiederverwertung      Forschungsteilnehmende/r, um im KREIS-
                                von Bauteilen gefördert wird. Denn sonst         Haus zu übernachten?
                                macht man das nur aus idealistischen Grün-       Ich würde gerne jemanden einladen, der den
                                den.                                             Dingen sehr kritisch gegenübersteht. Um zu
                                                                                 schauen, ob die Erfahrung im KREIS-Haus die
                                Wie wurde Ihr Haus von der                       Haltung verändern kann, d. h. ob das Haus nur
                                Planerbranche aufgenommen?                       für eine Minderheit ist oder ob es Potenzial für
                                Das Interesse ist gross. Viele Architekten       ein grösseres Publikum hat.
  Im voll ökologischen Haus,    melden sich für Führungen an. Ich glaube, es
  das Devi Bühler entwickelt    gibt viele Architekten, die nachhaltiger bauen   Ich habe in der Planungsphase z. B. schrift-
     hat, können Gäste über-
                                möchten und sich mehr Wissen wünschen.           liches Feedback aus der Finanzbranche er-
 nachten. Die Gäste erleben
 so hautnah das nachhaltige     Nachhaltiges Bauen wird noch zu wenig ge-        halten. Ein Banker fand, nur schon der Name
   Bauen und Wohnen. Nach       lehrt, und wenn, dann nur bezüglich des Ener-    «KREIS-Haus» erinnere ihn an den Kreissaal.
dieser Erfahrung können sie     gieaspekts.                                      Bei den Pflanzen im Haus denke er an Schim-
Devi Bühler Rückmeldungen
                                Das Haus mit den vielen Aspekten überfordert     mel. Und so klein, das sei so einengend. Also
   geben. Als Teilnehmer des
  Forschungsprojekts helfen     vielleicht fast ein bisschen, muss erst in die   recht kritisch. Ich denke, es wäre doch span-
sie, das Haus zu verbessern.    konventionelle Bauweise eingeordnet werden.      nend, wenn er das Haus sehen würde.

                                                                                 Interview: Rahel Uster

                                                                                 KREIS-Haus

                                                                                 Das KREIS-Haus oder «Klima- und Ressour-
                                                                                 cen-effizientes Suffizienz-Haus» ist ein neuar-
                                                                                 tiger Prototyp. Devi Bühler entwickelte es im
                                                                                 Rahmen ihrer Forschungsarbeit am Institut
                                                                                 für Umwelt und Natürliche Ressourcen an der
                                                                                 Zürcher Hochschule für Angewandte Wissen-
                                                                                 schaften (ZHAW) in Wädenswil und setzte es
                                                                                 in Feldbach (Hombrechtikon) um. Das Ziel:
                                                                                 Energie- und Ressourceneffizienz bei Gebäu-
                                                                                 den steigern. Im KREIS-Haus erfahren Besu-
                                                                                 cher hautnah, wie sich nachhaltiges Wohnen
                                                                                 anfühlt; als Teilnehmende des Forschungs-
                                                                                 projekts erleben sie, was Klimaneutralität und
                                                                                 Suffizienz bedeuten.
                                                                                 www.zhaw.ch/iunr/kreishaus

22 Ährenpost 5/2021
«ERFINDERISCHE» IMPRESSIONEN
von Andreas Dändliker

                               Thema 23
Schaufelberger
                      Spenglerei + Sanitär AG
                      Baugartenstrasse 15
                      8634 Hombrechtikon
                      Telefon 055 244 14 45
                      r_schaufelberger@bluewin.ch
                      www.sanitaer-schaufelberger.ch

                      Erich
                       Brunner
                      Bildhauer
                                                                HOMBRECHTIKON
                                                                Genossenschaft
   GrabmalGestaltung                                                                            Volg-Supermarkt
   Brunnen, Skulpturen                                          Rütistrasse 9
                                                                8634 Hombrechtikon               Sonntags geöffnet
   und Natursteine                                              Tel. 055 254 25 25
                                                                Fax 055 254 25 35
                                                                                                Landi-Markt

                                                          n                                     Getränkemarkt
   Feldbachstrasse 92, 8714 Feldbach                hre
                                                                www.landihombrechtikon.ch
                                               Ja               info@landihombrechtikon.ch       FLORHOF
   Telefon 055 244 46 56
                                       Seit 25
   E-Mail eebrunner@hotmail.com

 YOGA
  Irene Marti * Zentrum für Bewegung * Hofwiesenstrasse 22 *
  8634 Hombrechtikon * 055 244 23 50 * irene.marti@bluewin.ch
  www.irenemarti.ch

                                                                               Muldenservice
                                                                               Abholdienst
                                                                               Kehrichtabfuhr
                                                                               Abfallsammelstelle

                                                                                                  Tel. 044 929 11 47
                                                                                                  Holzhusen 16
                                                                                                  8618 Oetwil am See

   Ihr Entsorgungs -                                                                              www.grimm.ch

24 Ährenpost 5/2021
AUF EINEN KAFFEE MIT ALTIN ALICKAJ
Der ETH-Informatikstudent ist ein Tüftler

Altin Alickaj interessiert sich schon seit
seiner Jugend für Informatik. Das hat
bisher schon zu erstaunlichen Erfindun-
gen geführt. Warum er einst gut Schach
spielen konnte und warum für ihn ein
Spiegel nicht einfach ein Spiegel ist – das
erklärt der 23-jährige Hombrechtiker im
Interview.

Altin Alickaj, in diesem Heft stehen
Erfindungen aus Hombrechtikon
im Fokus. Welche Erfindung hast du
gemacht?
Ich habe 2016 als Maturarbeit an der Kan-
tonsschule Zürcher Oberland in Wetzikon zu-
sammen mit meinem Schulfreund Dominic
Bieri einen Schachroboter entwickelt. Wir sind
mit dem Projekt damals auch bei «Schweizer
Jugend forscht» gestartet. Unsere Arbeit wur-
de von der Fachjury damals ausgewählt. Wir
konnten sie an einem Stand präsentieren. Wir     Magneten unter der Oberfläche ausgestattet.
                                                                                                  Altin Alickaj (links) und
erhielten dafür die Auszeichnung «hervorra-      Sobald eine Figur gezogen wurde und an einer     Dominic Bieri erfanden im
gend». Den Schachroboter haben wir 2017          neuen Stelle steht, erkennt das der Roboter.     Rahmen ihrer Maturarbeit
auch an einer Ausstellung in Fortaleza, Bra-     Dank künstlicher Intelligenz macht der Robo-     einen Schachroboter.
silien, gezeigt.                                 ter dann selber den Gegenzug. Unter dem
                                                 Schachspiel befindet sich ein Elektromagnet,
Ein Roboter, der Schach spielt. Das klingt       der durch zwei Schrittmotoren bewegt wird.
spannend. Wie funktioniert der genau?            Dank diesem bewegen sich die Figuren des
Die Schachfiguren tragen kleine Magnete un-      Roboters eigenständig über das Feld. Das
ter dem Fuss und auch die einzelnen der 64       sieht dann so aus, als glitten die Figuren wie
schwarz-weissen Schachfelder sind mit einem      von Geisterhand über das Brett.

                                                                                                  Ein Schach-Grossmeister
                                                                                                  spielte einst gegen den
                                                                                                  Schachroboter von Altin
                                                                                                  Alickaj. Er gewann die Partie.

                                                                                                        Auf einen Kaffee … 25
Wie realisiert man ein solches Projekt
Ausschnitt Spiegel: Der Spie-
  gel ist gleichzeitig auch ein   in der Praxis?
 Bildschirm, der die neusten      Es gibt zunächst Programme für die Schachin-
Nachrichten oder die Wetter-      telligenz, die allen frei zur Verfügung stehen.
          vorhersage anzeigt.
                                  Nebst dem Programmieren des Schachspiels
                                  rund um die Schachintelligenz bestand un-
                                  sere individuelle Arbeit vor allem darin, die
                                  Elektronik via Software anzusteuern und den
                                  Roboter so zu programmieren, dass die Figu-
                                  ren ihren Weg über das Brett finden und nicht
                                  einfach wild andere Schachfiguren umwirft.

                                  Ihr hattet aber schon gute Kenntnisse
                                  vom Programmieren, bevor ihr mit dem
                                  Projekt gestartet seid?
                                  Ja. Ich habe so mit 13 Jahren damit angefan-
  Altin Alickaj hat zusammen      gen. Zusammen mit meinem Vater, der an
   mit seinen zwei WG-Kolle-      der ETH Zürich als Elektroingenieur arbeitet,
    gen, die auch an der ETH      haben wir einen digitalen Taschenrechner
Informatik studieren, diesen
                                  programmiert. Mein Interesse wurde ge-
 Spiegel zu einem Bildschirm
umgebaut. Mehr dazu unter:        weckt. Danach habe ich vor allem Websites         Konnten die Gymilehrer euch damals
                  upmirror.ch.    programmiert.                                     überhaupt bei technischen Fragen helfen?
                                                                                    Eigentlich nicht mehr. Sie meinten, dass sie
                                                                                    sich hier nicht genügend auskennen. Dominic
                                                                                    und ich haben uns damals schon ein gutes
                                                                                    Wissen angeeignet. Wir hatten einfach sehr
                                                                                    viel Spass am Programmieren.

                                                                                    Und ihr habt auch viel Schach gespielt?
                                                                                    Vor dem Projekt nicht. Aber während der Ar-
                                                                                    beit an unserem Schachroboter. Uns hat die
                                                                                    Entwicklung mehr interessiert als das Spielen
                                                                                    an sich.

                                                                                    War eurer Roboter mal im Einsatz
                                                                                    gegen einen Schachspieler?
                                                                                    Ja, einmal. Ein Uni-Student, ein Schach-Gross-
                                                                                    meister, hat mal mehrere Schachpartien
                                                                                    gleichzeitig gespielt. Dabei ist er auch gegen
                                                                                    unseren Roboter angetreten. Ich glaube, er
                                                                                    hat damals gewonnen.

                                                                                    Und ist der Schachroboter heute
                                                                                    noch in Gebrauch?
                                                                                    Selten. Der steht heute gut verpackt bei mei-
                                                                                    nen Eltern in Hombrechtikon.

                                                                                    Du bist dem Programmieren treu
                                                                                    geblieben. In welcher Rolle?
                                                                                    Ich studiere derzeit an der ETH in Zürich In-
                                                                                    formatik. Das war schon als Jugendlicher mein
                                                                                    Ziel. Ich bin aktuell im Masterstudium, wenn
                                                                                    alles nach Plan läuft, schliesse ich das Studi-
                                                                                    um in rund eineinhalb Jahren ab.

                                                                                    Wie sieht dein Lernplan derzeit aus?
                                                                                    Derzeit beschäftige ich mich beispielsweise
                                                                                    mit dem Thema Big-Data. Das heisst, wie kann
                                                                                    man effizient Datenmengen verarbeiten, die

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