SPORTINFORMATIK 2016 - OVGU
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Spor ti nfo r m at i k 2016 11 . Symposium der dvs Sp ortinform ati k 14. -16. September 2 016 Otto-vo n-Guericke- Universität Ma gdeburg Fakult ät für Huma nwissenscha fte n Instit ut III - Bereich Sp ortwiss en sc h af t Sport u nd Tec hnik / Bewegun gswiss en sch a f ten Abstra ctb an d Gesellschaft der Freunde und Förderer der Universität Magdeburg e.V.
Inhaltsverzeichnis 1 Grußwort 1 2 Komitees 2 3 Allgemeine Informationen 3 4 Programm 4 5 Vorträge 9 5.1 Session 1: Datenaufnahme, Datenanalyse, Algorithmen . . . . . . . . . . 9 5.2 Session 2: Feedbacksysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 5.3 Session 3: Sensoren im Sport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 5.4 Session 4: Varia I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 5.5 ElbeDom2.0 des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung Magdeburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 5.6 Session 5: Varia II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 6 Poster 41 6.1 Posterwettbewerb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 i
1 Grußwort Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer, es ist zu einer schönen Tradition geworden, dass sich alle zwei Jahre Wissenschaftle- rinnen und Wissenschaftler zum Symposium der dvs-Sektion Sportinformatik treffen. Wir freuen uns, dass Magdeburg (nach 2006) diese Veranstaltung bereits zum zweiten Mal vom 14. bis 16. September ausrichten darf. Die Schnittstelle zwischen Sportwis- senschaft, Sport und Informatik ist besonders durch die zunehmende Bedeutung der Informations- und Kommunikationstechnologie in allen Bereichen unserer Gesellschaft von besonderem Interesse. Entsprechend aktueller Entwicklungen widmet sich das 11. dvs Sportinformatik-Symposium besonders der Anwendung von Sensorik, Feedbacksystemen und der Virtuellen Realität in der Sportwissenschaft. Als Hauptreferenten begrüßen wir Dr. Tim Laue (Universität Bremen): Sportrobo- tik - Benchmark und Anwendung multisensorischer Systeme, Prof. Dr. Ralf Lucklum (Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg): Sensoren im Sport, Jun.-Prof. Syn Schmitt (Universität Stuttgart): Modellierung und Simulation menschlicher Bewegung, Prof. Dr. Guido Brunnett (TU Chemnitz): Avatare und autonome Agenten für den Einsatz in der Sportwissenschaft und Prof. Dr. Björn Eskofier (Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg): Wearable computing systems for recreational and elite sports. Neben fünf Arbeitskreisen mit Kurzvorträgen findet auch eine Postersession statt. Bestandteil dieser ist ein Studentenwettbewerb. Weiterhin werden sich Firmen präsentieren und stehen zu Diskussionen zur Verfügung. Wir wünschen Ihnen schöne und interessante drei Tage in Magdeburg, Kerstin Witte und Jürgen Edelmann-Nusser Magdeburg, September 2016 1
2 Komitees Veranstalter Kerstin Witte & Jürgen Edelmann-Nusser Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Wissenschaftliches Komitee Arnold Baca, Universität Wien Nicole Bandow, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg Jürgen Edelmann-Nusser, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg Ina Fichtner, IAT Leipzig Anita Hökelmann, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg Thomas Jaitner, TU Dortmund Martin Lames, TU München Daniel Link, TU München Jürgen Perl, Mainz Dietmar Saupe, Universität Konstanz Veit Senner, TU München Josef Wiemeyer, TU Darmstadt Kerstin Witte, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg Organisationskomitee Nicole Bandow Falko Eckardt Jürgen Edelmann-Nusser Tariq Ali Gujar Osama M. Abdel Halim Abdel Karim Anita Hökelmann Martin Krause Svenja Langner Katja Orlowski Marcel Partie Katharina Petri Kathrin Rehfeld Simon Salb Susann Weichelt Kerstin Witte 2
3 Allgemeine Informationen Öffnungszeiten des Tagungsbüros • Mittwoch von 12:00-20:00 Uhr, • Donnerstag von 8:30-16:30 Uhr und • Freitag von 8:30 - 15:00 Uhr WLAN-Zugangsdaten Es besteht die Möglichkeit während des Kongresses vom 14. - 16. September den WLAN- Zugang der Universität im Hörsaal 6 und Gebäude 40 zu nutzen. Die Zugangsdaten lauten: Netz: OVGU-EVENT Passwort: !$EV EN T S£P T EM BER@OV GU 2016$! Informationen zu Posterpräsentationen Falls nicht bereits per Email an das Tagungsbüro gesandt, müssen die Poster als pdf-Datei oder PowerPoint-Datei im Tagungsbüro abgegeben werden. Die gedruckten Exemplare müssen Sie nach Zuweisung durch das Tagungsbüro im Foyer des Hörsaals 6 aufhängen. 3
Programm dvs Sportinformatik 2016 (14.-16.09.2016) Mittwoch, 14.09. Donnerstag, 15.09. Freitag, 16.09. 09:00 Hauptvortrag 2: 09:00 Hauptvortrag 4: (Moderation: Prof. A. Baca) (Moderation: Prof. J. Wiemeyer) Prof. Dr. Ralf Lucklum (Uni Magdeburg): Prof. Dr. Guido Brunnett (TU Chemnitz): Sensoren im Sport Avatare und autonome Agenten für den Einsatz in der Sportwissenschaft 10:00 Kaffeepause 10:00 E-Postersession inkl. Studentenwettbewerb 10:30 Session 3: Sensoren im Sport 11:30 Kaffeepause 12:00 Registrierung 12:00 Mittagessen 12:00 Session 5: Varia II 13:00 Hauptvortrag 3: 13:15 Hauptvortrag 5: (Moderation: Prof. M. Lames) (Moderation: Prof. V. Senner) Jun.-Prof. Syn Schmitt (Uni Stuttgart): Prof. Dr. Björn Eskofier (Uni Erlangen- Modellierung und Simulation menschlicher Nürnberg): Bewegung Wearable computing systems for recreational 4 and elite sports 14:00 Eröffnung 14:00 Firmenpräsentation 14:15 Verleihung Posterpreis & Verabschiedung 4 Programm 14:30 Hauptvortrag 1: 14:45 Kaffeepause (Moderation: Prof. Dr. K. Witte) Dr. Tim Laue (Uni Bremen): Sportrobotik - Benchmark und Anwendung multisenso- rischer Systeme 15:30 Session 1: Datenaufnahme, Datenanalyse, 15:15 Session 4: Varia I Algorithmen 17:00 Kaffeepause 17:00 ElbeDom 2.0 des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung Magdeburg: Vorträge und Führungen 17:30 Session 2: Feedbacksysteme 19:00 Kommissionssitzung / Grillabend 19:00 Abendessen
4 Programm Mittwoch 14.09.16 Session 1: Datenaufnahme, Datenanalyse, Algorithmen (Leitung: Prof. Dr. A. Hökelmann) 15:30 Uhr Entwicklung von gesunden Mustern (Healthy reference pattern) zur Unterstützung der Prävention von Verletzungen und des Rehabilitationsprozesses im professionellen Fußball Thomas Blobel , Florian Pfab, Philipp Wanner, Susanne Schranner & Martin Lames 15:45 Uhr Calculating space control in association soccer through individualized Voronoi-cells using historic performance data Robert Rein Andre Bajorat, Marisa Ewers & Daniel Memmert 16:00 Uhr Automatisierte Einteilung von Laufdaten in Trainingsmethoden mittels Machine Learning Algorithmen Stefan Endler & Janis Ebert 16:15 Uhr Accuracy of a Radar Based Shot Distance Measurement Device in Golf Thomas Blobel, Daniel Linke, Michael Schoierer & Martin Lames 16:30 Uhr Ultraschallbasierte Berechnung der Muskelfaserlänge des vastus lateralis mit Hilfe eines halbautomatischen Tracking-Verfahrens Robert Marzilger, Kirsten Legerlotz & Adamantios Arampatzis 16:45 Uhr Softwaretools zur Spielanalyse im Tischtennis Sebastian Wenninger & Michael Fuchs Session 2: Feedbacksysteme (Leitung: Dr. I. Fichtner) 17:30 Uhr Modern – Mobil – Motivierend = Effektiver & Effizienter? Eine kritische Analyse ausgewählter mobiler Trainings-Applikationen Josef Wiemeyer, Wolfgang Hatzky, Johannes Henrich & Patrick Seelert 17:45 Uhr Evaluation des Echtzeit Feedback Systems Vmax zur umfassenden Analyse der Langhantelkinematik Marcel Blaumann 18:00 Uhr Pegasos – Ein Generator für Feedbacksysteme Martin Dobiasch & Arnold Baca 18:15 Uhr Entwicklung eines trainerfreundlichen Messplatzes in einer Schwimmhalle mit Open Source Tools Peter Leinen & Stefan Panzer 18:30 Uhr Unitrack – Quantitative Videoanalyse mit Echtzeitfeedback für zyklische Übungen im Krafttraining Sebastian Bichler, Holger Jentsch, Claudia Jahn, Torsten Warnke & Ina Fichtner 18:45 Uhr Der Virtuelle Trainer - Ein Feedbacksystem für Sport und Rehabilitation Katja Orlowski, Falko Eckardt, Jürgen Edelmann-Nusser & Kerstin Witte 5
4 Programm Donnerstag 15.09.16 Session 3: Sensoren im Sport (Leitung: Prof. Dr. J. Edelmann-Nusser) 10:30 Uhr Erfassung der Sprunghöhe beim Volleyball-Angriffsschlag unter Feldbedingungen Thomas Jaitner, Georg Ebker & Marcus Schmidt 10:45 Uhr Entwicklung und Validierung eines Messsystems zur Echtzeit- Trittfrequenzmessung am Fahrradergometer Katrin Hoffmann, Jana Boog & Josef Wiemeyer 11:00 Uhr Der Einsatz von Inertialsensoren zur Beschreibung der Brettbewegung im Wasserspringen Steffen Kerner, Olaf Ueberschär & Ina Fichtner 11:15 Uhr Biomechanische Analyse des Hürdensprints mittels Inertialmesssystem Thomas Jaitner, Marcus Schmidt & Kevin Nolte 11:30 Uhr Eine Untersuchung zum Vergleich von Gangbildern auf ebenen Untergrund und angetriebenen Laufband am Beispiel des Fußes Harald Loose, Laura Tetzlaff & Katja Orlowski 11:45 Uhr Genauigkeit markerloser und hybrider Bewegungsanalyse im Vergleich zu markerbasierten Verfahren bei der Erfassung von Gelenkwinkeln Linda Becker & Philipp Russ Firmenpräsentationen 14:00 Uhr Motiocon 14:15 Uhr MediTECH 14:30 Uhr ART Session 4: Varia I (Leitung: Dr. N. Bandow) 15:15 Uhr Dynamische Überprüfung eines Sprungbrettmodells Thomas Lehmann, Axel Schleichardt, Falk Naundorf, Klaus Knoll, Annelie Lorz, Falko Eckardt, Ilka Seidel & Kerstin Witte 15:30 Uhr Berechnung von Trägheitsmomenten anhand von Bodyscans - ein Methodenvergleich Axel Schüler, Robin Dee, Karin Knoll, Olaf Ueberschär & Ina Fichtner 15:45 Uhr Robust Computation of Minimum-Time Pacing Strategies on Realistic Road Cycling Tracks Thorsten Dahmen & Fabian Brosda 16:00 Uhr Bidirektionale Interaktion zwischen Mensch und Roboter beim Bewegungslernen (BIMROB) Gerrit Kollegger, Marco Ewerton, Jan Peters & Josef Wiemeyer 16:15 Uhr Augmented Reality als Tool im Sport – Dargestellt anhand der Ange-botsstruktur sportwissenschaftlicher Studiengänge in Deutschland Michael Fröhlich, Christoph Thysssen, Martin Schneider & David Zimmer 6
4 Programm ElbeDom2.0 des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung Magdeburg: Vorträge und Führungen 17:00 Uhr Entwicklung von virtuellen Umgebungen und Werkzeugen für Virtual-Reality- Anwendungen Steffen Masik & Marco Danneberg 17:20 Uhr Virtuelle Realität (VR) im Sport: Möglichkeiten und Grenzen Katharina Petri & Kerstin Witte Freitag, 16.09.16 E-Postersession (Leitung: Dr. O. Karim / Dipl.-Sporting. S. Salb) Freitag 16.09.16 10:00 Uhr Hochauflösende Messung der Geschwindigkeit für Realistische Simulation des Rennradfahrens auf einem Ergometer Alexander Artiga Gonzalez, Maciej Gratkowski, Chetanya Rastogi & Dietmar Saupe 10:05 Uhr Wirksamkeitseffekte der trackingbasierten Onlineintervention „Healingo Fit“ in der betrieblichen Gesundheitsförderung Kevin Dadaczynski & Stephan Schiemann 10:10 Uhr Pilotstudie: Tauglichkeit eines 3-D Bewegungsanalyse Systems als Referenz für die Genauigkeitsüberprüfung von Positionsdaten im Fußball Daniel Linke, Philipp Wanner & Martin Lames 10:15 Uhr Validierung des neuen Ganganalysesystems InvestiGAIT Franziska Hoell, Katja Orlowski & Jürgen Edelmann-Nusser 10:20 Uhr Vergleich räumlich-zeitlicher Gangparameter sowie der Kinetik vor- und nach einer Trainingsintervention bei Oberschenkelamputierten Michael Siewert, Katja Orlowski & Kerstin Witte 10:25 Uhr Analyse der räumlichen und zeitlichen Gangparameter bei Oberschenkelamputierten nach einer achtwöchigen Krafttrainingsintervention Alexander Vaith, Katja Orlowski & Kerstin Witte Posterwettbewerb (nur Studierende der OVGU) 10:35 Uhr Evaluierung eines Feedbacksystems im Kraftsport Konrad Fründ, Katja Orlowski, Falko Eckardt & Kerstin Witte 10:40 Uhr Evaluation eines autonom interagierenden Gegners (AIG) in Virtueller Realität (VR) mit Experteninterviews – Vergleich HMD und CAVE Peter Heinisch, Katharina Petri, Simon Salb, Nicole Bandow, Peter Emmermacher, Steffen Masik, Marco Danneberg, Liang Zhang, Guido Brunnett & Kerstin Witte 10:45 Uhr Evaluation eines autonom interagierenden Gegners (AIG) im Karate-Kumite mittels eines Interaktionsvergleich zwischen einem realen und einem virtuellen Setting Sophie Mattert, Katharina Petri, Simon Salb, Nicole Bandow, Peter Emmermacher, Steffen Masik, Marco Danneberg, Liang Zhang, Guido Brunnett & Kerstin Witte 10:50 Uhr GPS-Datenanalyse unter Verwendung eines Interfaces Fabian Hoitz & Anita Hökelmann 10:55 Uhr Analyse der Ein- und Absprunggeschwindigkeiten vom Sprungbrett im Gerätturnen Annelie Lorz, Thomas Lehmann & Kerstin Witte 7
4 Programm 11:00 Uhr Erfassung hämodynamischer Verläufe für ein Neurofeedbacktraining mittels Hämoenzephalographie (HEG) im Langsprint Henning Schröder, Christine Stucke & Svenja Langner 11:05 Uhr Auswirkung von Jymmin auf ein Training mit Senioren Henrik Pahlitzsch, Alexander Prinz, Matthias Siegert, Jürgen Edelmann-Nusser, Thomas Fritz & Kerstin Witte 11:10 Uhr Biomechanische Modellierung einer Ganganalyse: Vergleich der Programme VICON Nexus und AnyBody Modeling System Susanne Metzger, Frederick Reuber, Falko Eckardt, Abdelhafid Zeghbib, Sebastian Koch, Elmar Woschke & Kerstin Witte 11:15 Uhr Ganganalyse: Vergleich eines Inertialmesssystems mit einem 3D Motion Capture System Nils Krug, Falko Eckardt & Katja Orlowski 11:20 Uhr Die Leistungserfassung am Kraft-Trainings-Gerät Speer mit Hilfe eines Inertialsensors Stefan Tiedemann, Jürgen Edelmann-Nusser & Guido Meyer Session 5: Varia II (Leitung: Dr. K. Rehfeld) 12:00 Uhr Pädagogische Agenten beim Lernen von Sporttheorie – eine quasiexperimentelle Feldstudie Josef Wiemeyer & Jessica Grupe 12:15 Uhr Benchmarks für Leistungsindikatoren in Sportspielen und die Sharpe Ratio als neuer Leistungsindikator für Teams Michael Stöckl 12:30 Uhr Trying to Find Best Structure for Introducing a Management Theory of Applying IT- Innovations in Sports Mina Ghorbani & Martin Lames 12:45 Uhr Real Time Quantification of Dangerousity in Soccer Using Spatiotemporal Tracking Data Daniel Link, Steffen Lang & Philipp Seidenschwarz 13:00 Uhr Nutzung der Blickerfassung in Kombination mit der Okklusionstechnik zur Antizipationsforschung in den Kampfsportarten Simon Salb, Lukas Butt, Nicole Bandow & Kerstin Witte 8
5 Vorträge 5.1 Session 1: Datenaufnahme, Datenanalyse, Algorithmen Entwicklung von gesunden Mustern (Healthy reference pattern) zur Un- terstützung der Prävention von Verletzungen und des Rehabilitationspro- zesses im professionellen Fußball Thomas Blobel, Florian Pfab, Philipp Wanner, Susanne Schranner & Martin M. Lames TU München Schlagwörter: Healthy reference pattern, Modellbildung, Verletzungen, Rehabilitation, Fußball Einleitung Die hohe Fluktuation von Spielern und Teamärzten in Fußballvereinen führt häufig dazu, dass nur wenige ausführliche Informationen über die Krankheitshistorie der Spieler vorliegen. Ziel dieser Forschungsarbeit ist es, anhand von Healthy Reference Pattern (HRP) den Gesundheitszustand von Spielern zu erfassen, zu prüfen und anschließend zu dokumentieren, damit diese zukünftig zur Diagnose und Behandlung herangezogen werden können. Eine ähnliche Vorgehensweise wird beispielsweise beim „pre-injury screening“ (Chaitow u. a., 2006) durchgeführt. Die erhobenen Daten sollen in einer speziell hierfür modellierten Software zugänglich gemacht werden. Methode Für die Untersuchung wurden Spieler einer U17 Mannschaft (N=17) eines Vereins der ersten Fußballbundesliga getestet. Für die Erstellung der HRP wurde eine Testbatterie ausgearbeitet. Diese beinhaltete folgende Tests: Drop Jump (Kraftmessplatten), Gang- und Laufanalyse (3D Motion Capture), Anthropometrie (Bodyscanner) und statische Maximalkraftmessung (IsoMed2000). Die erhobenen Daten sollen individuell für jeden Spieler und für das gesamte Team ausgewertet werden. Ergebnisse Die Eingangstests wurden abgeschlossen und aktuell werden folgende Auswertungen durchgeführt und in der Modellsoftware aufbereitet: Gelenkverlaufskurven, Maximal- kraftwerte, Oberschenkelumfang und die Korrelation zwischen der Maximalkraft und dem Oberschenkelumfang. Bisher trat noch keine Verletzung bei einem der getesteten Spieler auf, wodurch kein zweiter Test erforderlich war, bzw. das jeweilige HRP nicht zur Steuerung der Rehabilitation herangezogen werden konnte. Diskussion Es gilt herauszufinden, ob solche HRP überhaupt für die Diagnostik und Rehabilitation im Fußball eingesetzt werden können und wie dies umgesetzt werden kann. Zudem zeigen Entwicklungen, dass das regelmäßige Screenen relevanter Parameter und die Dokumentation dieser in einer Datenbank, einen wichtigen Beitrag zur Steuerung des Rehabilitationsprozesses beitragen können. Literatur Chaitow, L., Crenshaw, K., Fritz, S., Fryer, G., Liebenson, C., Porterfield, R., Wilson, E. (2006). Muscle energy techniques (3. Aufl.). Edinburgh; New York: Churchill Livingstone/Elsevier. 9
5 Vorträge Calculating space control in association soccer through individualized Voronoi-cells using historic performance data Robert Rein1 , Andre Bajorat2 , Marisa Ewers1 & Daniel Memmert1 1 Institute of Cognitive and Team/Racket Sport Research, German Sport University Cologne, 2 Institute of Cognitive Science, University of Osnabrück Schlagwörter: Soccer, Tactics, Voronoi, Performance analysis, Big Data Introduction Current perception of soccer praises tactical cunning is increasingly being seen as the key property of successful coaches. Indeed, research confirms that tactical behavior is a crucial aspect for successful performance in modern association soccer (Kannekens, Elferink-Gemser, & Visscher, 2011). In abstract terms, the tactics specify how a team manages space, time, and individual actions throughout a game (Garganta, 2009). Thus, by changing the tactics a team can modify the way space is available. Consequently, from a research perspective this poses the question of how control of space can be quantified. In the literature, various attempts have been proposed to quantify space control during a game (Fonseca, Milho, Travassos, & Araujo, 2012). One approach uses a Voronoi diagram which partitions a plane into different cells. Each seed is associated with a unique cell by using the Euclidean distance between the seeds to determine cell geometries. However, when using the Euclidian distance all players are assumed static and can equally fast accelerate in all directions and the current running and heading direction is discarded. Accordingly, Taki and Hasegawa (2000) defined a constant velocity function based on the concept of reachability. The authors introduced a player running-model yielding a weighted Voronoi-diagram. The results obtained by Taki and Hasegawa (2000) showed that the attacking team occupies a greater area compared to the defending team (Taki & Hasegawa, 2000). More recently, Gudmundsson and Wolle (2014) proposed to use historic running data from each individual player to generate individualized models. Following this proposal we sought to establish an empirical running function to model reachability with respect to different angle deviations from the current running directions. Methods We investigated ten female 1st Bundesliga player. For each participant the maximum 50m running performance was determined. Subsequently, a ten meter run-up lane, a turning circle area, and 5m and 10m targets at angles between 0° and 180°. The participants either stood in the turning area, or walked, ran or sprinted up to the turning area and subsequently ran through one of the 10m target gates. From the result data an empirical reachability model parameterized on the percentage of maximum running speed and the angle deviations from the current running direction was obtained. To apply the empirical reachability function an algorithm was developed to determine pitch space controlled by the players through a hexagonal subdivision of the pitch. Results and discussion The application of a more realistic reachability function led to a much more irregular sha- ping of the individual Voronoi-cells compared to the standard Voronoi-diagram. However, the resulting shapes appear to model much closer the subjective perception of space on the field. For example, due to the irregular shape narrow passing channels appea- red which were not present when using a standard Voronoi-diagram (compare Figure 5.1). 10
5 Vorträge Abbildung 5.1: Comparison of a standard Voronoi-diagram (a) and weighted Voronoi- diagram (b). The standard Voronoi-diagram (a) does not indicate the passing channel (circle) visible in the weighted Voronoi-diagram (b). Thus, using a more realistic distance function provides much more applicable information as the current behavior of the players is taken into account with much greater detail. An interesting future avenue of the present approach could be to analyze game plays with respect to missed opportunities in an automatic fashion (Gudmundsson & Wolle, 2014). For example, in the situation depicted in Figure 1 using the weighted Voronoi-diagram the passing behavior of the ball carrier can be assed in a quantitative manner. By comparing possible passes with respect to space control by his team and the actual pass performed a rating of different solutions during game plays can be obtained. This would allow the identification of both bad decision and good decision much more efficiently enabling subsequent more in-depth analyses by coaches for improving decision making in their players. In summary, the present work shows how an individualized weighted Voronoi-Diagram can be used to asses space control in association soccer. The results provide directly actionable information for practitioners. Literature Fonseca, S., Milho, J., Travassos, B., & Araujo, D. (2012). Spatial dynamics of team sports exposed by Voronoi diagrams. Human Movement Science, 31(6), 1652-1659. doi: 10.1016/j.humov.2012.04.006 Garganta, J. (2009). Trends of tactical performance analysis in team sports: bridging the gap between research, training and competition. Portuguese Journal of Sport Sciences, 9(1), 81-89. Gudmundsson, Joachim, & Wolle, Thomas. (2014). Football analysis using spatio-temporal tools. Computers, Environment and Urban Systems, 47(0), 16-27. Kannekens, R., Elferink-Gemser, M. T., & Visscher, C. (2011). Positioning and deciding: key factors for talent development in soccer. Scand J Med Sci Sports, 21(6), 846-852. doi: 10.1111/j.1600-0838.2010.01104.x Taki, T., & Hasegawa, J. (2000, 2000). Visualization of dominant region in team games and its application to teamwork analysis. Paper presented at the Computer Graphics International, 2000. Proceedings. 11
5 Vorträge Automatisierte Einteilung von Laufdaten in Trainingsmethoden mittels Machine Learning Algorithmen Stefan Endler & Janis Ebert Johannes Gutenberg Universität Mainz, Institut für Informatik Schlagwörter: Laufen, Trainingsdaten, Trainingsmethoden, Machine Learning Einleitung Trainingsdaten aus dem Laufsport können erfahrenen Trainern oder intelligenter Software, wie beispielsweise PerPot (Endler, 2013), helfen, Training individueller zu steuern und Wettkampfprognosen abzugeben. Je nach Zielstellung sind allerdings nur Daten aus gewissen Trainingsmethoden von Interesse. Um bestimmte Trainingsinhalte aus großen Datensätzen zu filtern, werden automatisierte Einteilungsverfahren unter Verwendung verschiedener Machine Learning Algorithmen untersucht. Methode 495 Trainingseinheiten, bestehend aus Geschwindigkeiten und Herzfrequenzen (5-sekündig- es Erfassungsintervall), von zehn Probanden wurden zunächst manuell zehn verschiedenen Trainingsmethoden gemäß Hottenrott und Neumann (2010) zugeordnet. Mit Hilfe einer Feature Engineering Software wurden Features, wie „die Anzahl der Geschwindigkeits- wechsel über 1km/h“ berechnet (Michel, 2015), die als Eingabe für die Machine Learning Plattform WEKA dienten. Es wurden die vier überwachten Lernverfahren, Random Forest, Support Vector Machines, PART und RIPPER auf ihre korrekte Einteilungs- wahrscheinlichkeit untersucht. Ergebnisse Alle Lernalgorithmen erreichten eine höhere Prognosegüte als die reine Ratewahrschein- lichkeit (10%). Die besten Prognosen konnten mit dem Random Forest erzielt werden (72,32%), gefolgt von PART (59,8%), RIPPER (58,59%) und Support Vector Machines (50,5%). Die Prozentwerte geben die korrekt kategorisierten Trainingsmethoden mittels 10-facher Kreuzvalidierung und einer randomisierten Einteilung von Trainings- und Testdaten im Verhältnis 80 zu 20 an. Diskussion Mit über 70% korrekt eingeteilter Trainingsdaten in Trainingsmethoden liefert der Ran- dom Forest ein akzeptables Einteilungsergebnis. Die Ergebnisse können weiter verbessert werden, indem noch aussagekräftigere Features aus den Daten extrahiert werden. Mit diesen Features sollten insbesondere die schwer zu unterscheidenden Trainingsmethoden „Dauerlauf“ und „Tempodauerlauf“ besser voneinander abgegrenzt werden, welche zum größten Teil der Fehleinteilungen führt. Literatur Endler, S. (2013). Anpassung des Metamodells PerPot an den ausdauerorientierten Laufsport zur Trainings- und Wettkampfoptimierung (Doctoral Dissertation). Retrieved from ArchiMeD. Michel, A. (2015). Entwicklung einer Feature Engineering Software für Zeitreihendaten aus dem Laufsport unter Verwendung des Interpreter Patterns (Bachelor Thesis). Hottenrott, K. & Neumann, G. (2016). Trainingswissenschaft - Ein Lehrbuch in 14 Lektionen. Aachen: Meyer& Meyer. 12
5 Vorträge Accuracy of a Radar Based Shot Distance Measurement Device in Golf Thomas Blobel, Daniel Linke, Michael Schoierer & Martin M. Lames TU München Schlagwörter: Golf, Radar based swing analysis, Accuracy study Purpose Technologies for measurement in golf mostly used are camera based ball detection (Kim & Kim, 2012) and 3D Doppler Tracking Radar (Martin, 1997). The only available accuracy information for the tested radar device is provided by the manufacturer. The purpose of this study is to test the accuracy of a radar based shot distance measurement device. Method One male amateur golfer (HC 3) performed 30 strokes with iron 9, 7, and 5 each. He aimed along a target line and was instructed to perform comfortable swings. For each stroke carry distance, lateral deviation from aiming line, club head speed at impact, and ball speed after impact were recorded. For each landing position x,y-coordinates were taken. The radar based device was mounted exactly according to the prescriptions of the manufacturer. As gold standard, a tachymeter (Trimble M3 Total Station, Trimble, Jena, Germany) was used. This device is based on laser Doppler technology and used by professional surveyors for high precision measurements. Agreement between radar based and tachymetric distance and lateral deviation from aiming line was characterized for each club and all strokes by RMSE and Pearson correlation. A qualitative inspection of the differences was done using Bland-Altman plots. Results Inspection of the Bland-Altman plot for distance measurement revealed a large confidence interval for the differences in distance (36.89m, i.e. 60.5% of range of distances). The plot for the lateral deviation showed a confidence interval width for the differences of 31.64m (87.9% of range of lateral deviation). Discussion It seems worthwhile to test accuracy of measurement devices frequently used in golf science as well as golf practice to obtain error estimates independently from manufacturers. To do so, specially designed studies (Siegle, Martens & Lames, 2013) are to be conducted. Literature Kim, J.S. & Kim, M.G. (2012). A cost-effective vision system for virtual sports. ICT Convergence (ICTC), 2012 International Conference on 15-17 Oct. 2012. Martin, J. (1997, 14-16 Oct. 1997). Range and Doppler accuracy improvement for pulse Doppler radar. Paper presented at the Radar 97 (Conf. Publ. No. 449). Siegle, M., Stevens, T. & Lames, M. (2013). Design of an accuracy study for position detection in football. Journal of Sports Sciences, 31(2), 166-172. 13
5 Vorträge Ultraschallbasierte Berechnung der Muskelfaserlänge des vastus lateralis mit Hilfe eines halbautomatischen Tracking-Verfahrens Robert Marzilger, Kirsten Legerlotz & Adamantios Arampatzis Humboldt-Universität zu Berlin, Trainings- und Bewegungswissenschaften Schlagwörter: Ultraschall-Auswertung, halbautomatisches Tracking, Muskelarchitektur Einleitung Zur Quantifizierung der Muskelarchitektur haben sich Ultraschallaufnahmen zu einem Standardverfahren in der Biomechanik entwickelt. Die Qualität dieser Methodik ist dabei von der Aufnahme - Sondenposition und Orientierung (Klimstra, Dowling, Durkin, & MacDonald, 2007) sowie von der Auswertung des Bildmaterials abhängig. Auch heute noch erfolgt die Bildanalyse häufig manuell und ist damit subjektiv und äußerst zeitaufwändig. Daher war es Ziel ein halbautomatisiertes Tracking-Verfahren zur Muskelfaserlängenberechnung des vastus lateralis (VL) zu entwickeln und seine Reliabilität zu überprüfen. Methode Für die Studie wurde die Muskelfaserlänge des VL von 17 Personen an zwei Messta- gen (jeweils 5 Versuche) untersucht. Dazu wurden Ultraschallbilder des Muskels wäh- rend passiver Kniegelenkrotation (0-100° Gelenkwinkel) aufgenommen und anschlie- ßend mit dem Tracking-Verfahren ausgewertet. Zur Überprüfung der Reliabilität wurde der Intraklassen-Korrelationskoeffizient (ICC) berechnet und ein T-Test für die unter- suchten Winkelbereiche (5° Intervalle von 15-90° Gelenkwinkel) durchgeführt. Mit der Spearman-Brown-Formel (SB) wurde die nötige Anzahl der Versuche für eine reliable Faserlängenbestimmung ermittelt. Ergebnisse Die Faserlänge des VL gemittelt über alle Probanden lag zwischen 125, 4 ± 22, 8mm und 142, 9 ± 23mm für Tag 1 und zwischen 122, 3 ± 22, 5mm und 138, 7 ± 24, 6mm für Tag 2 (15° und 95° Kniegelenkwinkel). Der T-Test zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen den Faserlängen an Tag 1 und 2 (p
5 Vorträge Softwaretools zur Spielanalyse im Tischtennis Sebastian Wenninger & Michael Fuchs Technische Universität München, Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik Schlagwörter: Spielbeobachtung, Datenaufnahme, interaktive Videoanalyse Einleitung Die gegenwärtig gemeinhin zur Videoanalyse eingesetzten Tools (SIMI Scout, SportsCode, utiliusVS) müssen häufig auf Grund ihrer Komplexität und geringen Optimierung auf eine spezifische Sportart Abstriche bei der Benutzerfreundlichkeit und der Effizienz der Datenerfassung und -Analyse machen (Link & Ahmann, 2013). Daher wurden zwei speziell zur Anwendung im Tischtennis konzipierte Softwaretools zur Erfassung und Auswertung von Spieldaten entwickelt. So können die Werkzeuge für die in der Regel unabhängigen Prozesse schlank, übersichtlich und fokussiert gehalten werden (Link & Ahmann, 2013; Leser, Baca, Baron & Kain, 2007). Datenerfassung Der zur Datenerfassung verwendete Scouter erlaubt eine effiziente, manuelle Daten- erfassung unter Berücksichtigung des sportartspezifischen Spielrythmus. Durch eine teilautomatisierte Datenerfassung werden die notwendigen manuellen Eingaben weiter reduziert. Zum Beispiel werden aus Schlagposition und Ballauftreffpunkt eines Schlages die Spielerposition des nächsten Schlages extrapoliert. Datenauswertung Das Viewer-Analysetool besteht im Wesentlichen aus Steuerelementen zur Definition von Filteraktionen, einer Ergebnisliste, sowie einem Videofenster zur qualitativen Analyse. Darüber hinaus können sogenannte Reports zur Visualisierung von Spielstrukturen im Rahmen der quantitativen Voranalyse angezeigt werden. Die Vorgehensweise bei der Filterung hängt von den individuellen Präferenzen der Trainer ab. Im Tischtennis bietet sich eine Untersuchung der Schläge innerhalb der chronologischen Abfolge eines Spielzuges an (Aufschlag, Rückschlag, 3. Schlag, etc.), was durch den Aufbau der Filter begünstigt wird. Fazit Durch die Abbildung von spezifischem Tischtenniswissen im Softwarepaket konnte eine effiziente Datenerfassung und -auswertung erreicht werden. Die automatisierte Erkennung von leistungsrelevanten Parametern entlastet die Dateneingabe zusätzlich und liefert ein Beispiel für eine teilautomatisierte Spielbeobachtung in professionellen Sportarten. Literatur Link, D. & Ahmann, J. (2013). Spielanalyse im Beachvolleyball - Die Softwaretools für die Olympischen Spiele 2012. Leistungssport, 43 (1), 58-63. Leser, R., Baca, A., Baron, R. & Kain, H. (2007). Qualitative Game Analysis in Table Tennis. Proceedings of the 10th Anniversary International Table Tennis Sports Science Congress, Zagreb, Croatia. Lausanne: ITTF 15
5 Vorträge 5.2 Session 2: Feedbacksysteme Modern - Mobil - Motivierend = Effektiver & Effizienter? Eine kritische Analyse ausgewählter mobiler Trainings-Applikationen Josef Wiemeyer, Wolfgang Hatzky, Johannes Henrich & Patrick Seelert Institut für Sportwissenschaft, Technische Universität Darmstadt Schlagwörter: Rollator, Senioren, Rücken, Gang Einleitung Die systematische Trainingssteuerung im Sport erfordert Einiges an Mühen und Auf- wand. Da liegt es nahe, sich moderner Informations- und Kommunikationstechnologien zu bedienen, um die Arbeitsbelastung zu reduzieren. Trainings-Apps für Smartphones versprechen hier Abhilfe. Beispiele mit hohen Download-Quoten und hohen User-Ratings sind miCoach, Cardio trainer, RunKeeper, Runtastic und Sports Tracker (vgl. Kranz et al., 2013; Knight et al., 2015). Der Markt ist kaum unüberschaubar. Aus sportinformati- scher Sicht stellt sich die Frage, ob diese Apps die trainingswissenschaftlichen und die technischen Anforderungen erfüllen, um eine hohe Qualität zu sichern. In drei Projekten wurde diese Frage untersucht. Methode Zunächst wurden auf der Basis trainingswissenschaftlicher und informatischer Analyse Checklisten entwickelt, um eine systematische Bewertung vorhandener Apps zu ermögli- chen. In einem zweiten Schritt wurden ausgewählte Apps einer systematischen Bewertung unterzogen. Ergebnisse und Diskussion Die Installation und Nutzung läuft nicht ohne Probleme, die verfügbaren Sensoren (z. B. Herzfrequenz-Gurt) lassen sich nicht immer problemlos anbinden, eine umfassende Trainingssteuerung ist selten zu finden und Maßnahmen zur Unterstützung der Lang- zeitmotivation sind unzureichend (ähnlich Conroy et al., 2014). Die Analysen belegen einerseits Stärken in der aktuellen Belastungskontrolle sowie der Trainingsdokumen- tation, decken andererseits - sowohl in sportwissenschaftlicher als auch in technischer Hinsicht - gravierende Defizite auf, z. B. bzgl. der Auswertung sowie Individualisierung und Personalisierung. Fazit: Während einige Basisfunktionen bereits gut umgesetzt sind, müssen aktuelle Apps im Hinblick auf die Auswertung und Individualisierung noch „nachlegen“. Literatur Conroy, D. E., Yang, C. H., & Maher, J. P. (2014). Behavior change techniques in top-ranked mobile apps for physical activity. American journal of preventive medicine, 46 (6), 649-652. Knight, E., Stuckey, M. I., Prapavessis, H., & Petrella, R. J. (2015). Public health guidelines for physical activity: Is there an app for that? A review of android and apple app stores. JMIR mHealth and uHealth, 3 (2). Kranz, M., Möller, A., Hammerla, N., Diewald, S., Plötz, T., Olivier, P., & Roalter, L. (2013). The mobile fitness coach: Towards individualized skill assessment using personalized mobile devices. Pervasive and Mobile Computing, 9 (2), 203-215. 16
5 Vorträge Evaluation des Echtzeit Feedback Systems Vmax zur umfassenden Analyse der Langhantelkinematik Marcel Blaumann Blaumann & Meyer - Sports Technology UG Schlagwörter: Langhantelkinematik, Echtzeit Feedback, Inertialsensor Einleitung Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Systemevaluation von Vmax, einem Echtzeit Feedback System zur umfassenden Analyse der Langhantelkinematik zum trainingsbe- gleitenden Einsatz und für leistungsdiagnostische Zwecke. Im Fokus steht die Eignung für die Technikanalyse auf Basis der Hanteltrajektorie sowie für die Ermittlung leistungs- bestimmender Faktoren bei komplexen Langhantelübungen. Methode Ziel der Systemevaluation war es die Gültigkeit und Zuverlässigkeit von Vmax zu belegen. Hierzu sind Vergleichsmessungen anhand der Langhantelübung Umsetzen im Rahmen eines weitestgehend standardisierten Labortests mit einem Probanden gegen den Gold- standard Vicon durchgeführt worden. Gleichzeitig kamen mehrere Vmax Systeme für die Untersuchung der Zuverlässigkeit im Paralleltestverfahren zeitgleich zum Einsatz. Weiterhin wurde die Zuverlässigkeit des Systems und die Unabhängigkeit zum Testper- sonal im Rahmen eines Feldtests mit drei Probanden und sechs Lasten unter realen Einsatzbedingungen betrachtet. Ergebnisse Die Analyse der Validität zeigte hohe Übereinstimmungen mit Vicon. Für die Ermittlung horizontaler Komponenten mit einer maximalen absoluten mittleren Differenz von 0.99 cm und vertikaler Komponenten mit 1.36 cm wurde innerhalb, auf Basis von einschlägi- ger Fachliteratur definierter, Grenzen die Äquivalenz zum Goldstandard hochsignifikant nachgewiesen. Für die Ermittlung der Geschwindigkeitskomponenten konnte diese mit einer absoluten mittleren Differenz von nur 2.706 cm/s nachgewiesen werden. Die Relia- bilitätsbetrachtung konnte eine sehr hohe Zuverlässigkeit des Systems mit geringsten Differenzen unter 0.25 cm, cm/s nachweisen. Diskussion Für die kinematische Erfassung der Hanteltrajektorie in der Sagittalebene bei komplexen Langhantelübungen durch das Messsystems Vmax konnte damit die Eignung für den trainingsbegleitenden Einsatz und leistungsdiagnostische Zwecke bestätigt werden. Der signifikante Einflussfaktor der Systempositionierung auf der Langhantel fordert jedoch konstante Durchführungsprotokolle für eine hinreichende Durchführungsobjektivität und wirft weiterhin zukünftig zu diskutierende wissenschaftliche Fragestellungen im Bereich der Hantelkinematikanalyse auf. Literatur Isaka, T., Okada, T. & Fuanto, K. (1996). Kinematic analysis of the barbell during the snatch movement in elite asian weightlifters. Journal of Appleid Biomechanics, 12, 508-516. Haff, G. G., Whitley, A., Mccoy, L. B., O’Briant, H. S., Kilgore, J. L., Haff, E. E. & Pierce, K. (2003). Effects of different set configurations on barbell velocity and displacement during a clean pull. Journal of Strength and Conditioning Research, 17 (1), 95-103. 17
5 Vorträge Pegasos - Ein Generator für Feedbacksysteme Martin Dobiasch & Arnold Baca Universität Wien Schlagwörter: Feedbacksysteme, Mobile Motion Advisor, Codegenerator Einleitung Feedbacksysteme bestehen üblicherweise aus Komponenten wie der Sensordatenerfassung, einer Datenübertragung, der Datenanalyse, der Datenarchivierung, der Erstellung des Feedbacks sowie einer Komponente um das Feedback dem Anwender zu kommunizieren. Erweist sich ein System in der Praxis als praktikabel, so ist es naheliegend dieses System für weitere Anwendungen zu adaptieren und somit ein neues System zu erstellen. Eine gängige Praxis ist es, den geschriebenen Code für ein neues System wiederzuverwen- den. Dies führt jedoch häufig zu vielschichtigen Problemen. Zum einen müssen bei der Weiterentwicklung Anpassungen an den Protokollen durchgeführt werden, wodurch es zu widersprüchlichen Übertragungsprotokollen kommen kann. Ein weiteres Problem sind Fehler, welche durch „Copy and Paste“ entstehen. Darüber hinaus wird es mit zunehmender Zahl an verschiedenen Versionen schwieriger den Quellcode der verschie- denen Feedbacksysteme zu verwalten bzw. eine Divergenz zwischen den Systemen zu verhindern. Methoden Das von uns vorgestellte System Pegasos ist ein Ökosystem aus mehreren Grundkompo- nenten sowie Schnittstellen, welche die einfache Erstellung neuer Variationen des Systems erlauben. Das vorliegende System wurde auf Basis des Mobile Motion Advisor (Preuschl et al., 2010) entwickelt. Als Clients werden Android basierende Smartphones eingesetzt. Durch den modularen Aufbau des Systems sind andere Formen von Clients ebenso möglich. Anstatt für jede Variation des Feedback-Systems eine neue App zu erstellen, wird pro Variation nur der zusätzliche Code benötigt. Konkret müssen Konfigurationsda- teien für die Sensoren und Interfaces zwischen den Modulen sowie Code zum Steuern der neuen Sensoren und Feedbackmodule erstellt werden. Aus diesen Dateien und der Hauptapplikation wird dann die App für das Smartphone vollautomatisch generiert. Ergebnisse In unserem Beitrag wird Pegasos anhand der Neuentwicklung eines Feedback-Systems für den Radsport vorgestellt. Im Zuge dessen wird der Moxy Sensor, ein Sensor für die Messung des Sauerstoffgehalts im Muskel, in das System eingebaut. Anschließend wird die Erstellung eines Feedbackmoduls welches einen Stufen-Test anhand der Daten des Moxy Sensors durchführt, demonstriert. Literatur Preuschl, E., Baca, A., Novatchkov, H., Kornfeind, P., Bichler, S., & Boecskoer, M. (2010). Mobile motion advisor - A feedback system for physical exercise in schools. Procedia Engineering, 2(2), 2741-2747. http://doi.org/10.1016/j.proeng.2010.04.060 18
5 Vorträge Entwicklung eines trainerfreundlichen Messplatzes in einer Schwimmhalle mit Open Source Tools Peter Leinen & Stefan Panzer Universität des Saarlandes Schlagwörter: OpenCV, Feedback, Usability, Tracking Einleitung Im Schwimmsport haben Schwimmer und Trainer besonders unter Wasser einen ein- geschränkten Zugang zu visuellen Informationen über die Bewegungstechnik. Durch videogestützte Messplätze können die visuellen Informationen Trainern und Sportlern zugänglich gemacht werden (Krug et al., 2004). Bislang machte der hohe geräte- und personaltechnische Aufwand es jedoch schwierig, ein videogestütztes Messplatztraining in den Trainingsalltag zu integrieren. In Kooperation mit den Landestrainern des saar- ländischen Schwimmerbundes wurde ein computergestützter Videomessplatz entwickelt, der über eine einfache Handhabung zusätzliche visuelle Informationen über die Bewe- gungstechnik unter Wasser präsentiert und leicht in den Trainingsalltag zu integrieren ist. Methoden Die Bewegung wird über 20 Meter mit fünf analogen Über- und Unterwasser Kameras erfasst. Das Videosignal eines Unter- und Überwasserkamerapaares wird zu einem Splitscreen zusammengefügt. Auf einem PC läuft die darstellende Software („SwimApp“). Die Software besteht aus reinen Open Source Komponenten (Python, OpenCV). Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der einfachen Bedienung, die frei am Becken über vier Eingabetasten einer Funkfernbedienung stattfindet. Das System hat aktuell drei Hauptfunktionen: • Live: Trainergeführte Echtzeitverfolgung der Schwimmer im Splitscreen über 20 m mit Aufnahmefunktion. • Analyse: Benutzergeführte Analyse der Aufnahmen über wichtige Zeitmesspunkte (Startzeit, Flugzeit, Wasserzeiten: 5 m, 10 m und 15 m). • Delay: Videofeedbacktraining mittels einer Delay-Wiedergabe (Vollbilddarstellung einer Kameraeinstellung). Ergebnisse und Diskussion Der computergestützte Videomessplatz wird seit Anfang des Jahres von den Trainern genutzt und in seinen Funktionen, wie auch seinem Bedienungskonzept weiter angepasst und evaluiert. Durch die einfache Handhabung (Usability) verfügen die Trainer über einen computergestützten Videomessplatz, der in den Trainingsalltag integriert werden kann und dadurch häufig Anwendung findet. Literatur Daugs, R., Krug, J., Panzer, S. & Igel, Ch. (2004). Motorisches Lernen, Messplätze und Messplatztraining. In: J. Krug & H. Minow (Hrsg.), Messplatztraining. Academia, Sankt Augustin 3-12. 19
5 Vorträge Unitrack - Quantitative Videoanalyse mit Echtzeitfeedback für zyklische Übungen im Krafttraining Sebastian Bichler, Holger Jentsch, Claudia Jahn, Torsten Warnke & Ina Fichtner Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) Schlagwörter: Videoanalyse, Krafttraining, Echtzeitfeedback, Trainingssteuerung Einleitung Das Krafttraining der vom IAT betreuten Sportarten wird zum Teil durch eine video- basierte Bewegungsanalyse begleitet. Der Name „Unitrack“ leitet sich vom Anspruch ab, für eine Vielzahl von zyklischen Übungen die resultierende Bewegung in der Ebene an einem Messpunkt zu verfolgen. Derzeit werden vor allem drei Standardübungen im Krafttraining und bei Leistungsdiagnostiken von Unitrack unterstützt: Kniebeuge, Bank- drücken und Bankziehen. Unitrack stellt kinematische und ergometrische Informationen zur Verfügung, die für ein direktes Feedback genutzt werden können. Dokumentation und Auswertung finden trainingsbegleitend statt. Mess- und Auswertungssystem Eine Übungsanwendung wird über Standardvariablen automatisch dokumentiert (vgl. Kraemer et al., 2009): Übung, Last, Anzahl der Sätze, Wiederholungen, Ruhepausen. Nach jeder Wiederholung werden in Echtzeit neue Werte für eine Menge von Parametern (Streckweg, Geschwindigkeit, etc.), welche die Bewegung kinematisch und ergometrisch beschreiben, aufgenommen und deren statistischen Maße aktualisiert präsentiert. So können Rückmeldungen direkt abgeleitet und dem Sportler übermittelt werden. Der zeitliche Verlauf der vertikalen und horizontalen Bewegungskomponenten visualisiert die Verteilung der Bewegungsphasen als auch die Halte- und Pausenzeiten. Die Konsistenz der Bewegung kann bspw. an den einzelnen Amplituden (z. B. vertikal) bewertet werden. Der maximale Gesamtfehler der Ortsbestimmung beträgt maximal 1,5 cm bei vorgegebenen Aufnahmebedingungen. Fazit und Ausblick Die vom Unitrack bestimmten Parameter erlauben eine Trainingssteuerung (Toigo & Boutellier, 2006) entsprechend der avisierten Wirkung (z. B. Schnellkraft, Kraftausdauer). Unitrack ist rückkopplungsfrei, transportabel und einfach zu bedienen. Die nächsten Entwicklungsschritte beinhalten die Aufarbeitung und Validierung der ergometrischen Parameter und Leistungsindizes. Zusätzlich werden automatische Rückmeldungen direkt an den Sportler angestrebt. So soll bspw. ein akustischer Ton den Sportler informieren, wenn die Ausführungsgeschwindigkeit nicht der angestrebten entspricht. Literatur Kraemer, W. J., Adams, K., Cafarelli, E., Ratamess, N. A., Alvar, B. A., Evetoch, T. & Triplett, N. T. (2009). Progression models in resistance training for healthy adults. Medicine and Science in Sports and Exercise, 41 (3), 687-708. Toigo, M. & Boutellier, U. (2006). New fundamental resistance exercise determinants of molecular and cellular muscle adaptations. European Journal of Applied Physiology, 97 (6), 643-63. 20
5 Vorträge Der Virtuelle Trainer - Ein Feedbacksystem für Sport und Rehabilitation Katja Orlowski1,2 , Falko Eckardt2 , Jürgen Edelmann-Nusser2 & Kerstin Witte2 1 Technische Hochschule Brandenburg 2 Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Institut III: Bereich Sportwissenschaft Schlagwörter: Feedbacksysteme, Krafttraining, Rehabilitation, Inertialsensoren Einleitung Feedbacksysteme werden im Leistungssport und in der Rehabilitation erfolgreich ein- gesetzt und zeigen eine positive Wirkung (Baca, 2006; Schaffert, 2011; Dowling, 2012; Schwenk, 2014). Es wird zwischen verschiedenen Feedbackarten unterschieden: visuell, auditiv, haptisch oder Kombinationen. Je nach Einsatzgebiet und Nutzerprofil muss den Anforderungen entsprechend die Feedbackart ausgewählt werden (Timmermans et al., 2009). Der entwickelte Virtuelle Trainer (VT) bietet für die ausgewählte zu trainierende Übung ein visuelles Feedback (FB) über die Änderung eines Gelenkwinkels auf Basis von Inertialsensordaten zur entsprechenden Technikkontrolle (Orlowski et al. 2015). Ziel war es, den VT im Rahmen zweier Studien zu evaluieren: erste Studie (I): Liegestützstudie zur Evaluation des Feedbacks und des Trainingseffektes, zweite Studie (II): Stumpf- krafttraining mit Oberschenkelamputierten zur Evaluation der Trainingswirkung mit Feedback. Methode Bei der Liegestütz-Studie (I) nahmen 31 Probanden (9 w, 22 m, Alter: 22, 9 (±3, 9 ) Jahre, Körpermasse: 76, 0 (±11, 9) kg und Größe: 177, 9 (±8, 2) cm) teil und absol- vierten ein 6-wöchiges Liegestütztraining. Die Probanden wurden randomisiert in die Experimental- (EG, mit FB) und Kontrollgruppe (KG, ohne FB) eingeteilt. Verglichen wurden die Bewegungsamplitude (Ampl.), die Ausführungsgeschwindigkeit (VAusfüh- rung), die Pausenzeiten (P) und die Wiederholungsanzahl (Wdhl.). Im Prä-/Posttest wurde die maximale Liegestützanzahl ermittelt. Die Parameter werden deskriptiv gegen- übergestellt. Bei der zweiten Studie (II) führten fünf OA (1 w, 6 m, Alter: 52, 0 (±6, 3) Jahre, Körper- masse: 92, 4 (±15, 4) kg, Größe: 178, 4 (±4, 7) cm) ein individuell, angepasstes 8-wöchiges Training mit dem entwickelten Trainingsgerät (inkl. Feedbackkomponente - VT) durch. Im Rahmen von Prä-/Posttests wurden verschiedene Untersuchungen durchgeführt, um den Effekt des Trainingsgeräts zu untersuchen: Ganganalyse (Inertialsensoren, Shimmer 9-DoF) und isometrische Kraftmessung (HipTor). Ausgewählte Parameter (Hüftmomente, Auslenkung des Oberkörpers, Standphasensymmetrie) wurden im Test-Retest-Design untersucht und deskriptiv verglichen. Ergebnisse Bei der Liegestützstudie (I) zeigen sich deutliche Unterschiede bei der KG zwischen den vorgegebenen und realen Pausenzeiten (Abweichung von bis zu 50 %), wobei in der Regel die Pausen zu lang waren. Da die Pausenzeiten bei der EG durch den VT vorgegeben werden, stimmen diese exakt mit dem Trainingsplan überein. Ebenfalls weicht der Parameter VAusführung bei der KG stark von den Vorgaben des Untersu- chungsleiters ab, die Liegestütze werden zu schnell durchgeführt. Bei der Korrektheit der Liegestützausführung (Ampl.) gibt es zwischen den beiden Gruppen größere Unter- schiede. Während die EG den geforderten 90° Winkel erreicht bzw. deutlich übersteigt, weicht die KG im Mittel um -3 % davon ab. Die Wiederholungszahl ist bei der KG mit 21
5 Vorträge einer Abweichung von kleiner als 0,1 % besser als bei der EG (6,5 %). Die maximale Anzahl im Prä-/Posttestvergleich der EG unterscheidet sich nur geringfügig von der KG (59 % vs. 56 % Steigerung). Bei 80 % der Probanden (II) verbesserten sich durch das Training die Hüftmomente. Das Abduktionsmoment der Hüfte stieg um 21 % an, was u.U. zur einen besseren Stabilität des Beckens führen kann. Das Flexionsmoment zeigt durchschnittlich die größte Steigerung um 23 %. Hinsichtlich des Oberkörpers sind die Rotation des Beckens und der Schultern betrachtet worden und es zeigen sich individuelle Veränderungen. Der Roll-Winkel (Rotation um die z-Achse, Auf/Ab) zeigt bei je drei Probanden eine Verringerung (Becken: −18, 4(±4, 8)%, Schultern: −17, 1(±6, 1) %). Der ausgeprägte Unterschied in der Standphase zwischen dem gesunden und Prothesenbein hat sich bei einigen OA geringfügig verändert. Diskussion Wie erwartet, konnten die Probanden (KG und EG) die Anzahl an Liegestützen (I) nach einem 6-wöchigen Training steigern. Ebenfalls wurde die Hypothese bestätigt, dass die Pausenzeiten und Ausführungsgeschwindigkeit bei der KG von den Vorgaben im Trainingsplan abweichen. Nicht bestätigt werden konnte die Hypothese, dass die KG von der vorgegebenen Wiederholungszahl abweicht. Die Abweichung der EG von der vorgege- benen Wiederholungszahl ist der strengen Vorgabe der Wiederholungsgeschwindigkeit des FBS geschuldet. Weil dennoch die Trainingssteuerung durch das Feedback erfolgreich war, kann die positive Wirkung des Feedbacksystems bestätigt werden. Der positive Effekt des entwickelten Trainingsgeräts (II) (inkl. Feedbackkomponente - VT) konnte nicht abschließend festgestellt werden. Es zeigten sich nach der Trainingsintervention bei eini- gen Probanden positive Veränderungen wie die Verringerung der Oberkörperauslenkung (Duchenne Hinken). Verallgemeinerungen sind erst möglich, wenn das Probandenkollektiv vergrößert wird und homogener ist. Literatur A. Baca & P. Kornfeind (2006). Rapid Feedback Systems for Elite Sports Training. Pervasive Computing IEEE. Oct-Dec 2006. Vol. 5, pp. 70-76. A.V. Dowling, J. Favre & T.P. Andriacchi (2012). Inertial Sensor-Based Feedback Can Reduce Key Risk Metrics for Anterior Cruciate Ligament Injury During Jump Landings. Am Journal of Sports Med May 2012. Vol. 40. No. 5. 1075-1083. N. Schaffert, K. Mattes & A.O. Effenberg (2011). An investigation of online acoustic information for elite rowers in on-water training conditions. J. Hum. Sport Exerc. 6 (2):392-405. M. Schwenk, G.S. Grewal, B. Honarvar, S. Schwenk, J. Mohler, D. S Khalsa & B. Najafi (2014). Interactive balance training integrating sensor-based visual feedback of movement performance: a pilot study in older adults. Journal of NeuroEngineering and Rehabilitation 2014, 11:164 A. Timmermans, H. Seelen, R. D Willmann & H. Kingma (2009). Technology-assisted training of arm-hand skills in stroke: concepts on reacquisition of motor control and therapist guidelines for rehabilitation technology design. Journal of NeuroEngineering and Rehabilitation 2009, 6:1 K. Orlowski, F. Eckardt, J. Edelmann-Nusser & K. Witte (2015). Feedbacksystem für das Stumpftrainingsgerät - Konzept und prototypische Umsetzung. In: K. Witte und J. Edelmann-Nusser (2015). Sporttechnologie zwischen Theorie und Praxis VI. Shaker Verlag Förderung: Dieses Projekt wurde gefördert durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM): KF 2342704JL3 (01.12.2013 - 31.07.2016). 22
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