Mehr Geld für Pflege und Betreuung! Seite 3 - Repair-Café

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Mehr Geld für Pflege und Betreuung! Seite 3 - Repair-Café
Aktuelles | Informatives | Unterhaltsames | Für die Generation 50 plus

                              Jahrgang 54 | Frühjahr/Sommer 2015

                           Mehr Geld
                           für Pflege und Betreuung! Seite 3

                            Repair-Café
                            Neu in Esslingen 		         Seite 21

                                    Mandala
                                    Farbmeditationen Seite 10

                                           Herausgeber:
Leitartikel
              3 Das erste Plegestärkungsgesetz
              4 Kontaktdaten des Pflegestützpunktes Esslingen
    Veranstaltungshinweise
  5 Vortrags- und Gesprächsreihe für Menschen im Älter-Werden:
		 Das Beste kommt noch - Die dritte Lebesphase gestalten
  6 Veranstaltungshinweise: Busfahrten für Seniorinnen und Senioren
		                 Neues aus Esslingen
   7               Der StadtSeniorenRat Esslingen - „ECHT GUT!“
  10               Initiative BALANCE: Workshop „Mandala Farbmeditation“
  11               Technische Helfer für Zuhause bieten Sicherheit,
		                 ermöglichen Kommunikation und helfen im Haushalt
                   Wissenswertes
		            13   Pflegende Angehörige im Dauerstress
		            14   In den Staßen von Esslingen / Warum in die Ferne schweifen …?
		            15   Sicherer Badeurlaub
		            17   Betreuungsvereine im Landkreis Esslingen
		            19   Dr. Alzheimer und ich. Bin ich ein Fremder in einem fremden Land?
		            21   Tanzen auf dem Zollberg
			                Reparieren statt wegwerfen. Reparaturcafé öffnet seine Pforten
		            22   Wohnberatung - länger selbstständig zu Hause leben
			                Korrektur zu Heft Herbst/Winter 2014 (Seite 7)
		            23   Anmerkungen zum Wohnen älterer Menschen in Esslingen
			                vom StadtSeniorenRat
		            26   Angebot der Deutschen Bahn für die „Generation 60plus“
		            28   Arzneipflanze des Jahres 2015: Das Echte Johanniskraut
		            29   15 Regeln für gesundes Älterwerden
			                Nachdenkliches - Heiteres - Besinnliches
		            31   „Die Blaue Insel“ - für gestrandete Puppen und Bären
		            33   Nachmittagsgespräch „Kriegskinder erinnern sich“
		            34   Postmichels Kosmos - Himmlische Ereignisse
		            36   Geistig fit: Gedächtnis-Training
              37   Postmichels Naturecke: Der schwarze Holunder
              39   Lösung Gedächtnistraining / Impressum
Das erste Pflegestärkungsgesetz
Was ändert sich ab 1. 1. 2015?                          Nachtpflege ohne Anrechnung voll in Anspruch
                                                        nehmen. Damit steht deutlich mehr Geld für
Das erste der vom Bundesgesundheitsministe-             Betreuung zur Verfügung. Beispiel: Bisher gab
rium angekündigten beiden Pflegestärkungs-              es für die Kombination von Tagespflege und
gesetze wurde am 17. 10. 2014 vom Bundestag             ambulanten Pflegesachleistungen in Pflege-
beschlossen und am 7. 11. 2014 vom Bundesrat            stufe 3 bis zu 2.325 Euro, ab 1. 1. 2015 stehen
gebilligt. Zum 1. 1. 2015 werden die Leistungen         hierfür bis zu 3.224 Euro monatlich zur Verfü-
für die Pflegebedürftigen und ihre Angehö-              gung. Auch Demenzkranke profitieren erstmals
rigen erweitert und die Zahl der zusätzlichen           von dieser Leistung.
Betreuungskräfte in stationären Pflegeeinrich-
tungen erhöht. Zudem soll ein Pflegevorsorge-           Stärkung niedrigschwelliger Betreuungs-
fonds eingerichtet werden.                              und Entlastungsangebote
Anhebung der Leistungsbeiträge                          Die zusätzlichen Betreuungs- und Entlastungs-
der Pflegeversicherung                                  leistungen werden ausgebaut und auf alle
Alle Leistungsbeträge der Pflegeversicherung            Pflegebedürftigen ausgedehnt. Demenzkranke
werden um 4 Prozent angehoben, um die Preis-            bekommen schon heute bis zu 100 oder 200
entwicklung über den gesetzlich vorgegebenen            Euro pro Monat (ab 1. 1. 2015: bis zu 104 oder
Zeitraum der letzten drei Jahre zu berücksich-          208 Euro im Monat). Künftig werden auch bei
tigen. Für Leistungen, die erst mit dem Pflege-         rein körperlicher Beeinträchtigung 104 Euro
Neuausrichtungs-Gesetz Ende 2012 bzw. An-               monatlich von der Pflegekasse erstattet. Damit
fang 2013 eingeführt wurden, wird für einen             können Leistungen von Kurzzeit- und Verhin-
Zeitraum von zwei Jahren eine Anpassung um              derungspflege, Tages- und Nachtpflege und
2,67 Prozent vorgenommen.                               Betreuungsleistungen durch ambulante Pfle-
                                                        gedienste oder nach Landesrecht anerkannte
Bessere Kombination                                     niedrigschwellige Angebote wie Haushalts- und
von Verhinderungs- und Kurzzeitpflege                   Serviceangebote oder Alltagsbegleiter finan-
                                                        ziert werden. Niedrigschwellige Betreuungs-
Wer eine Kurzzeitpflege in Anspruch nimmt,              und Entlastungsangebote können künftig auch
zum Beispel wenn der Pflegeaufwand nach ei-             anstelle eines Teils der Pflegesachleistung (in
nem Krankenhausaufenthalt so hoch ist, dass             Höhe von bis zu 40 Prozent des jeweiligen am-
für einige Wochen die Unterbringung in einer            bulanten Pflegesachleistungsbetrags) in An-
Pflegeeinrichtung nötig wird, kann schon heute          spruch genommen werden.
seinen Anspruch auf Verhinderungspflege hier-
für verwenden. Statt vier Wochen sind künf-             Zuschüsse für Umbaumaßnahmen
tig bis zu acht Wochen Kurzzeitpflege pro Jahr          und Pflegehilfsmittel
möglich, die Pflegekasse übernimmt dafür bis
zu 3. 224 Euro. Dies gilt in ähnlicher Weise auch       Die Zuschüsse für Umbaumaßnahmen, zum
bei der Verhinderungspflege: Wenn der pfle-             Beispiel Rollstuhlrampen, begehbare Duschen
gende Angehörige krank ist oder eine Auszeit            oder die Verbreiterung von Türen, werden
braucht, wird eine Pflegekraft oder Vertretung          deutlich gesteigert: von bisher bis zu 2.557
benötigt. Diese sogenannte Verhinderungs-               Euro auf bis zu 4.000 Euro pro Maßnahme. Die
pflege soll unter entsprechender Anrechnung             Zuschüsse zu Pflegehilfsmitteln, die im Alltag
auf den Anspruch auf Kurzzeitpflege bis zu              verbraucht werden, werden auf bis zu 40 Euro
sechs Wochen in Anspruch genommen werden                je Monat angehoben.
können statt bisher bis zu vier. Es stehen bis
zu 2.418 Euro jährlich für Verhinderungspflege          Mehr zusätzliche Betreuungskräfte
zur Verfügung.                                          in stationären Pflegeeinrichtungen
                                                        Die Zahl der in teil- und vollstationären Einrich-
Ausbau der Tages- und Nachtpflege                       tungen tätigen zusätzlichen Betreuungskräfte
Wer ambulante Sachleistungen und/oder Pfle-             soll von bisher rund 25 000 auf bis zu 45 000
gegeld bekommt, kann daneben Tages- und                 erhöht werden. Die ergänzenden Betreuungs

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angebote durch zusätzliche Betreuungskräfte            Ausblick
sollen nicht nur Pflegebedürftigen mit erheb-
lichem allgemeinem Betreuungsbedarf, zum               Mit dem zweiten Pflegestärkungsgesetz sollen
Beispiel Demenzkranken, sondern allen Pflege-          noch in dieser Wahlperiode der neue Pflege-
bedürftigen offen stehen.                              bedürftigkeitsbegriff und ein neues Begutach-
                                                       tungsverfahren eingeführt werden. Damit soll
Unterstützung neuer Wohnformen                         die Pflegebedürftigkeit nicht mehr danach ge-
                                                       messen werden, wieviel Minuten Hilfe jemand
Der Wohngruppenzuschlag, den Pflegebe-                 für bestimmte Verrichtungen am Tag benö-
dürftige aus der Pflegeversicherung erhalten,          tigt, sondern nach dem Grad ihrer oder seiner
wenn sie eine Pflegekraft in einer ambulant            Selbstständigkeit in acht Bereichen. Geplant ist
betreuten Wohngruppe mit mindestens drei               auch eine weitere Anhebung der Beiträge zur
Pflegebedürftigen beschäftigen, wird auf 205           Pflegeversicherung um 0,2 Prozentpunkte.
Euro pro Monat erhöht. Außerdem gibt es eine
Anschubfinanzierung – bis zu 2.500 Euro je             Die BAGSO hat am 23. 9. 2014 eine Stellung-
Pflegebedürftigen, maximal 10.000 Euro insge-          nahme zum Pflegstärkungsgesetz I verfasst, die
samt je Wohngruppe – für die Gründung ei-              auf der Homepage der BAGSO unter Publikati-
ner ambulant betreuten Pflege-Wohngruppe.              onen – Positionen – heruntergeladen werden
Diese Leistungen stehen auch Personen in der           kann. Auf Anfrage senden wir sie auch zu.
sogenannten Pflegestufe 0, insbesondere De-            dr. claudia kaiser
menzkranken, zur Verfügung. Der Zuschuss               Referentin für Gesundheits- und Pflegepolitik
für Umbaumaßnahmen wird auf bis zu 16.000              Aus „BAGSO Nachrichten, Das Magazin der Bundesarbeitsgemein-
Euro aufgestockt.                                      schaft der Seniorenorganisationen“, Ausgabe 1/2015.

Erweiterung des Leistungsanspruchs
für Demenzkranke
                                                                                   ***
Bislang hatten Menschen, die zwar in ihrer
Alltagskompetenz erheblich eingeschränkt
sind, deren Pflegebedarf aber unterhalb der            Bei Fragen zu diesem Thema wenden Sie sich
Pflegestufe 1 liegt (sogenannte Pflegestufe 0),        bitte an den Pflegestützpunkt der Stadt Esslin-
nur einen eingeschränkten Leistungsanspruch.           gen am Neckar:
Ab 1. 1. 2015 können diese auch Leistungen
der Tages- und Nachtpflege, der Kurzzeitpfle-          Pflegestützpunkt Esslingen
ge und den Zuschlag für Mitglieder ambulant            Rathausplatz 2/3
betreuter Wohngruppen erhalten. Zudem wird             73728 Esslingen
ihnen ermöglicht, die Anschubfinanzierung für          Eingang druch das Neue Rathaus
ambulant betreute Wohngruppen zu bekom-
                                                       Leitung: Renate Schaumburg
men.
                                                       Information und Beratung:
Finanzierung der Leistungsverbesserungen
                                                       Beate Barzen-Meiser, Telefon 0711 3512 3219
und des Pflegevorsorgefonds
                                                       beate.barzen-meiser@esslingen.de
2015 wird der Beitragssatz in einem ersten             Rita Latz, Telefon 0711 3512 3220
Schritt um 0,3 Prozentpunkte auf 2,35 Prozent          rita.latz@esslingen.de
und 2,6 Prozent für Kinderlose steigen. Die vor-
gesehenen Leistungsverbesserungen werden               Öffnungszeiten:
mit den Einnahmen aus 0,2 Prozentpunkten               Mo. - Mi. 8 - 12 Uhr und 14 - 16 Uhr
(2,4 Milliarden Euro jährlich) finanziert. Davon       Do. 14 - 18 Uhr
fließen 1,4 Milliarden Euro in Verbesserungen          Fr. 8 - 12 Uhr
in Pflegeheimen zur Verfügung. 1,2 Milliarden          Wir bitten um telefonische Terminvereinba-
Euro pro Jahr fließen in einen Pflegevorsorge-         rung. Die Beratung ist kostenlos und neutral.
fonds, durch den mögliche Beitragssteigerun-           Selbstverständlich werden alle Anliegen ver-
gen ab 2014 abgefedert werden sollen.                  traulich behandelt

                                                   4
Vortrags- und Gesprächsreihe für Menschen im Älter-Werden:
  „Das Beste kommt noch – Die dritte Lebensphase gestalten“

D  ie demografische Entwicklung spricht eine
   deutliche Sprache: Immer mehr Menschen
werden immer älter, und dies ausgestattet
                                                    22. April, 19.30 Uhr, Impulse zu „Älter werden
                                                    – beziehungsweise: Wie lebe ich als Mann und
                                                    Frau Beziehung?“
mit vielfältigen Freiheitsgraden der Gestal-
tung dieser Lebensphase. Darum geht es in der       Am dritten Abend der Gesprächsreihe am Mitt-
neuen Gesprächsreihe für Menschen im Älter-         woch, 29. April, geht es um das Thema Gesund-
Werden: „Das Beste kommt noch – Die dritte          heit im Alter: „Was knackst denn da – gesund
Lebensphase gestalten“.                             an Leib und Seele“ mit Dr. Hans Schumacher,
                                                    Facharzt für Innere Medizin und Sportmedizin,
Am Mittwoch, 15. April, 19.30 Uhr, gibt Her-        Nürtingen.
mann Rist, der Leiter des Caritaszentrums
Reutlingen Impulse zum Thema „Zeit der Rente        Veranstalter ist die Psychologische Familien-
– Zeit der Rente?“ in einem Gesprächsabend.         und Lebensberatung Esslingen-Nürtingen des
                                                    Caritasverbandes der Region Fils-Neckar-Alb in
Alexander Wessel, Dipl.-Psychologe, und Hei-        Zusammenarbeit mit der Katholischen Erwach-
ke Steiger, Soziologin M. A. von der Psycho-        senenbildung Esslingen.
logischen Familien- und Lebensberatung der
Caritas Fils-Neckar-Alb, geben am Mittwoch,                                    alexander wessel

    „Freundschaften sind wie alte Dächer - man muss sie ständig reparieren, damit sie halten.“
                                        samuel johnson

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Veranstaltungshinweise
          Veranstaltungen der Abteilung Familie, Jugend, Senioren und Bürgerengagement
                               für die Monate April bis August 2015

                      Busfahrt für Seniorinnen und Senioren
 Die Teilnehmer stellen die Stadt Esslingen von allen Haftpflichtansprüchen bzgl. dieser Veranstaltung frei.
                      Angemessene Kleidung und gutes Schuhwerk sind erforderlich.

29. 04. 2015 – Busfahrt          Treffpunkt: 13.00 Uhr
				                             Fleischmannstraße gegenüber dem Zollamt
				                             Begleitung: Waltrud Losert, Uta und Dietmar Hilscher,
				                             Wolfgang Müller
				                             Weg: Gammelshausen – Eschenbach – Ursenwang
				                             Unkostenbeitrag: 13,– €

27. 05. 2015 – Busfahrt          Treffpunkt: 13.00 Uhr
				                             Fleischmannstraße gegenüber dem Zollamt
				                             Begleitung: Waltrud Losert, Uta und Dietmar Hilscher,
				                             Wolfgang Müller
				                             Weg: Speicherbecken bei Glems
				                             Unkostenbeitrag: 13,– €

10. 06. 2015 – Busfahrt          Treffpunkt: 13.00 Uhr
				                             Fleischmannstraße gegenüber dem Zollamt
				                             Begleitung: Waltrud Losert, Uta und Dietmar Hilscher,
				                             Wolfgang Müller
				                             Weg: Steinenbronn – Raumühle – Waldenbuch (Ritter Sport)
				                             Unkostenbeitrag: 13,– €

01. 07. 2015 – Busfahrt          Treffpunkt: 13.00 Uhr
				                             Fleischmannstraße gegenüber dem Zollamt
				                             Begleitung: Waltrud Losert, Uta und Dietmar Hilscher,
				                             Wolfgang Müller
				                             Weg: Nagoldtalsperre
				                             Unkostenbeitrag: 13,– €

29. 07. 2015 – Busfahrt          Treffpunkt: 13.00 Uhr
				                             Fleischmannstraße gegenüber dem Zollamt
				                             Begleitung: Waltrud Losert, Uta und Dietmar Hilscher,
				                             Wolfgang Müller
				                             Weg: Flügelausee bei Güglingen
				                             Unkostenbeitrag: 13,– €

                                                     6
Der                                 ken, zum Spielen … Sie lernen zuhören und
                                                        sprechen, neue Dinge und Wörter, die ande-
                    StadtSeniorenRat                    ren Kinder und ihren Vorleser kennen. Anders
                    Esslingen –                         ausgedrückt: sie wachsen in die Welt hinein,
                                                        erwerben sprachliche und soziale Kompetenz.
                    „ECHT GUT!“                         Und das gilt vor allem auch für Kinder, deren
                                                        Eltern sie nicht derart fördern können. So trägt

W     ürde man den StadtSeniorenRat daran               auch das Vorlesen im Kindergarten zur Förde-
      messen, wer von den 16 Vorstandsmit-              rung der Jugend bei.
gliedern 2014 am häufigsten in Wort und Bild            Die Bewegungstreffs hat die Jury eindeutig
in der Presse erschien, ginge Willi Scheuter            in der Kategorie „Soziales Leben“ zugeordnet.
eindeutig als Sieger hervor. Er wurde in diesem         Das kostenlose Bewegungsangebot in Esslin-
Jahr als Initiator und Begleiter der 18 Esslin-         gen richtet sich vor allem an sportlich nicht
ger „Bewegungstreffs für ältere Menschen“               aktive ältere Menschen. Das Motto lautet: Sich
gleich zwei Mal geehrt. Unterstützt wurde er            begegnen und bewegen. Neben der Bewegung
in der Organisation der wöchentlichen Tref-             stehen der Spaß und das Miteinander im Mit-
fen von Anfang an von der Abteilung Familie,            telpunkt. Die Bewegungstreffs finden das gan-
Jugend, Senioren und Bürgerengagement und               ze Jahr über bei (fast) jedem Wetter im Freien
der Stadt Esslingen. Über Scheuters Anerken-            statt und es wird keine Sportausrüstung benö-
nungen freuten sich auch die Kolleginnen und            tigt. 2010 wurde mit einem einjährigen Pilot-
Kollegen im Vorstand des StadtSeniorenRats.             projekt begonnen. Inzwischen gibt es in Esslin-
Am 25. August wurde ihm der „dm-Preis für               gen 18 Bewegungstreffs mit durchschnittlich
Engagement 2014 – HelferHerzen“ überge-                 20 Teilnehmern.
ben. Der Drogeriemarkt dm und seine Partner

                                                                                                           Foto: Privat
wollen damit ihre Wertschätzung für die ge-
sellschaftlich wertvolle Leistung der Ehrenamt-
lichen zeigen und das Bewusstsein dafür bei
allen Bürgerinnen und Bürgern wecken und
steigern. Geehrte erhielten eine Auszeichnung
und einen Spendenscheck in Höhe von 1. 000

ECHT GUT! Zwei Preise für Esslingen
„ECHT GUT" sollten die Projekte sein, für die das
Sozialministerium Baden-Württemberg in ver-
schiedenen Kategorien Preise ausgelobt hatte.           Dass die beiden Projekte vorbildhaft sind, das
Damit sollte das vielfältige freiwillige Engage-        hat wohl auch die Jury so gesehen und sie als
ment im Land geehrt und gewürdigt werden.               Anwärter auf einen Preis nominiert. Darauf
Rund tausend Projekte und Gruppen haben sich            folgte eine Online-Abstimmung, an der sich
für die sieben Kategorien beworben - unter ih-          auch viele Esslingerinnen und Esslinger betei-
nen auch die zwei Esslinger Gruppen "LeseRie-           ligt haben.
sen - Vorlesen im Kindergarten" in der Katego-
rie „Jugend fördern" und die „Bewegungstreffs           Schließlich gab es am Freitag, dem 5. Dezem-
für Senioren“ in der Kategorie „Soziales Leben“.        ber, eine Gala im Neuen Schloss in Stuttgart, zu
                                                        der alle Nominierten eingeladen waren. Nichts
„Jugend fördern“ – das mag nicht ganz passend           wusste man über den Ausgang der Abstim-
klingen – wird mit Kindergarten-Kindern wirk-           mung, aber alle geladenen Gruppen – jeweils
lich Jugend gefördert? Aber ja! Und gleich von          vier Personen aus den nominierten Gruppen
Anfang an: Angesprochen sind Drei- bis Sechs-           durften dabei sein – waren hochgestimmt. Der
jährige, denen in kleinen Gruppen vorgelesen            Abend war wirklich ein Fest des Engagements,
wird, oft gucken sie erst einmal Bilderbücher           bei dem die Engagierten aus dem ganzen Land
an, sie reden über die Bilder und erzählen, was         sich im schönen Ambiente rund um den Mar-
ihnen selbst dazu einfällt – sie lassen sich ver-       morsaal wirklich gewürdigt und geehrt fühlen
zaubern, zum Lachen bringen, zum Nachden-               konnten.

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Für die LeseRiesen war die Preis-Verleihung             Zusammen mit dem Allgemeinen Blin-
           spannend bis zuletzt – aber dann wurde es               den- und Sehbehindertenverein Region
           doch klar: Sie erhielten den dritten Preis in der       Esslingen e. V. informierten sie in einem eige-
           Kategorie „Jugend fördern" – das ist angesichts         nen Stand interessierte Bürgerinnen und Bür-
           der großen Zahl von Wettbewerbern eine Ehre             ger. Viele aufschlussreiche Gespräche waren
           – und der damit verbundene Preis von 1.000 €            möglich. Ein Alterssimulationsanzug kam zum
           ermöglicht einige weitere Angebote zur Wei-             Einsatz, Kinder und Erwachsene erprobten die
           terbildung und Vertiefung bei der Arbeit mit            Situation Sehbehinderter. Rollstuhlfahrer tes-
           den Kindern. Ein besonderer Glückstreffer ist           teten Bussteige und Einstiegsrampen.
           der Sponsor EnBW in dieser Kategorie. Dieser
           legt nämlich Wert auf eine nachhaltige Förde-           „Die Stadt gehört auch uns“ –
           rung und will den Kontakt zu den Geförderten            Jugendliche führen
           aufrechterhalten. Deshalb legt die EnBW für             zu ihren Lieblingsplätzen
           zwei weitere Jahre die Preissumme jeweils noch
           einmal drauf, so dass die Arbeit der „LeseRie-          Fünf SSR-Vorstandsmitglieder erlebten einen
           sen" für die kommende Zeit noch vielfältiger            ganz besonderen Sonntagnachmittag. Sechs
           werden kann.                                            Jugendliche führten bei strahlendem Sonnen-
                                                                   schein 20 Interessierte aus Esslingen zu ihren
           Im Mittelpunkt der Ehrung aber stehen jetzt             Lieblingsplätzen. Sie hatten zusammen mit
           die 45 Vorleserinnen und Vorleser, die jede Wo-         Conny Schehle, der Leiterin des Jugendbüros
           che aufs Neue mit "ihren" Kindern gemeinsam             des Kreisjugendrings, und dem pädagogischen
           Freude am Vorlesen haben. Und es wäre ECHT              Mitarbeiter Antoine Denkhaus diese Tour zu-
           GUT, wenn es noch mehr würden!                          sammengestellt.
           Zuvor hatten die Bewegungstreffs in der Ka-

                                                                                                                      Foto: Privat
           tegorie „Soziales Leben“ den zweiten Preis er-
           halten, der mit einem Preisgeld in Höhe von
           2.000€ dotiert ist. Er wurde vom stellvertreten-
           den Ministerpräsident Nils Schmid und der So-
           zialministerin Karin Altpeter übergeben.
           Großes Interesse fanden auch die Übungen bei
           der Schauspielerin Ursula Cantieni, die sogleich
           die Bewegungsübungen mit den glücklichen
           Preisträgern aus Esslingen ausprobieren wollte.

           Eröffnungsfest                                          Die Anwesenheit der Stadträtin Annette Sil-
           des Zentralen Omnibusbahnhofs                           berhorn-Hemminger, zweier Vertreter der
           Ein Schwerpunkt ihres Engagements im                    Stadtverwaltung und des Bürgerausschusses
           StadtSeniorenRat Esslingen war für die bei-             Innenstadt nutzten die jungen Leute auch,
           den SSR-Vorstandsmitglieder Gerhard Haug                auf fehlende Beleuchtungen, Papierkörbe und
           und Paul Gierhake im Jahr 2014 das Projekt,             Bänke hinzuweisen. Zu Konflikten komme es
           das die Mobilität und Barrierefreiheit Behin-           gelegentlich rund um Tischtennisplatten und
           derter und Älterer in Esslingen verbessert.             auch mit den Schließzeiten und mit den in ih-
                                                                   rer Nachtruhe gestörten Nachbarn. Neben der
                                   In Kooperation mit dem          Vorstellung der Treffpunkte gaben die Führen-
                                     Film-Amateur-Club             den auch Einblicke in ihre Biografie und schil-
                                   Esslingen e. V. entsteht        derten, wie sie sich als Zugezogene in Esslingen
                                   derzeit ein Film, der           einlebten. Alle unterstrichen, dass Esslingen
                                   neuralgische Punkte             ihre Heimat geworden sei und bleibe.
                                   darstellen soll. Eine
                                   günstige Gelegenheit
                                   bot sich am Tag der
Foto: Privat

                                   Einweihung des neuen
                                   Busbahnhofs.

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Zu Gast beim Stadtseniorenrat                                      ausgestattete „Begegnungsstätte für die ältere
in Biberach/Riss –                                                 Generation im Ochsenhauser Hof“. Besonders
Voneinander erfahren und lernen –                                  faszinierte der „Kinotreff 50plus“. Jeden Monat
                                                                   steht einmal ein aktueller Kinofilm auf dem
Um die Esslinger Bewegungstreffs kennen zu                         Programm. Schon eine Stunde vorher kann
lernen, waren einige Mitglieder des Stadtse-                       man sich im großen Foyer zu Kaffee und Ku-
niorenrats Biberach im September 2013 nach                         chen treffen. Das taten am Besuchstag ca. 180
Esslingen gekommen. Dabei gab es mit dem                           Personen.
Esslinger StadtSeniorenRat einen regen Infor-
mations- und Erfahrungsaustausch. Jetzt hatte                      Der SSR-Vorsitzende Michael Ule und seine
die Vorsitzende Marlene Goeth sieben Mitglie-                      Vorstandskollegen berichteten von Aktionen
der des Esslinger Vorstandes nach Biberach/                        und Projekten in Esslingen. Vielleicht wird es
Riss eingeladen. Das war für alle ein hochin-                      demnächst auch in Esslingen einen Kinotreff
teressanter Tag in der wunderschönen Freien                        für Ältere, Krankenhauslotsen und Schreib-
Reichsstadt.                                                       dienste geben.
                                                                   Neben den außergewöhnlichen Ereignissen gab
                                                                   es natürlich auch die ganz normale laufende
                                                                   Arbeit:
                                                                   • 11 Vorstandssitzungen (ca. 25 Std.)
                                                                   • 11 Tanznachmittage (33 Std.)
                                                                   • 46 Freitagssprechstunden (92 Std.)
                                                                   • 650 Bewegungstreffs (18 Gruppen in 9 Mo-
                                                Foto: Privat

                                                                      naten)
                                                                   Ist der Esslinger StadtSeniorenRat nicht „ECHT
Staunend bewegte sich die Besuchergruppe                           GUT!“?
mit Hans Käßbohrer durch die hervorragend                                                           r o l a n d g e lt z

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Initiative BALANCE:
                     Workshop „Mandala Farbmeditation”

D   er Workshop „Mandala Farbmeditation“
    der Initiative BALANCE findet seit Janu-
ar 1996 jeden ersten Mittwoch im Monat im
                                                        chen dabei, blockierte Lebensenergie beim Ma-
                                                        len in uns frei fließen zu lassen. Dies ist eine
                                                        gute Voraussetzung, um sich auch im Alltag
Forum Esslingen, Im Heppächer 23, statt. Er             wohl zu fühlen.
widmet sich der Grundfrage „Warum brauchen
                                                        Beim Malen mit Farben und Farbkombinati-
wir Entspannung“? Wir haben nie gelernt, mit
                                                        onen, die unbewusst von innen entspringen,
unserem Geist und unseren Gedanken umzu-
                                                        entsteht ein Gefühl der Freude. Diese Freude an
gehen. Wer kennt nicht die folgende Situation.
                                                        den Farbklängen hilft uns, den ersten Schritt
Die Gedanken rasen durch den Kopf. Abschal-
                                                        auf dem Weg zur Entspannung zu gehen, näm-
ten erscheint unmöglich. Unser Denken zwingt
                                                        lich nach innen zu lauschen. Meditative Musik
uns scheinbar zu handeln, teils zu unsinnigen
                                                        trägt zusätzlich dazu bei, typischerweise an-
Handlungen. Jetzt wäre es doch schön, einfach
                                                        fänglich auftretende Hemmungen abzubauen.
einmal an nichts zu denken und die stressbe-
                                                        So breitet sich langsam Entspannung und in-
dingten Spannungen abfallen zu lassen, ein-
                                                        nere Harmonie aus.
fach loszulassen!
                                                        Ziel des Workshops ist es, zur Ruhe zu kommen.
Einen Ausweg bieten viele Meditationsformen.
                                                        Er fordert und fördert motorische und kreative
Sie helfen, den reißenden Fluss an Gedanken
                                                        Fähigkeiten. Bei dem Zusammenspiel aus allen
zu reduzieren. Eine besonders leicht praktizier-
                                                        Sinnen wird der ganze Mensch angesprochen
bare Form ist die „Mandala Farbmeditation“.
                                                        und so das Gleichgewicht von Körper, Geist und
Die vedischen Meister Indiens haben diese ur-
                                                        Seele allmählich wieder hergestellt. Schon Ein-
alte Entspannungstechnik vor Tausenden von
                                                        steiger können die Effekte spüren. Regelmäßig
Jahren geschaffen, um das menschliche Be-
                                                        praktiziert hilft „Mandala Farbmeditation“ das
wusstsein spielerisch und doch systematisch in
                                                        Älterwerden zu erleichtern und zu verlangsa-
die Ordnung der Natur zu integrieren. Dieser
                                                        men.
Ansatz passt ideal in die moderne Welt, hilft er
doch ohne lange Übungszeit abzuschalten und             Wir sind eine Gruppe von ca. 10 Teilnehmerin-
zur Ruhe zu kommen.                                     nen und freuen uns auf neue Gesichter. Lassen
                                                        Sie sich überraschen und entführen in die Spra-
Im Workshop werden Kreisbilder – so genannte
                                                        che des Malens und Meditierens.
„Mandalas“ – als fertige Vordrucke ausgemalt.
Außerdem praktizieren wir einfache Atem-                Falls Sie nun Lust verspüren mitzumachen, ru-
übungen. Der frei fließende Atem hilft uns, in          fen Sie einfach bei der Initiative BALANCE an.
Verbindung mit sanften Bewegungsübungen,                Jeden zweiten und vierten Dienstag im Monat
mit Dehnung und Kräftigung, körperliche und             von 9 bis 11 Uhr. Telefon 0711 357420.
seelische Anspannungen zu lösen. Wir versu-
                                                                                           durga kaul

                                                        „Ich stelle mir den Menschen wie eine Kutsche
                                                        vor. Die Pferde symbolisieren unsere Gefühle.
                                                        Die Kutsche den Körper. Der Kutscher ist der
                                                        Verstand. Und die Seele ist der Fahrgast, der
                                                        im Wagen sitzt. In welche Richtung man fährt,
                                                        kommt darauf an, wer die Führung übernimmt.
                                                        Und nur wenn die Seele dem Verstand sagt,
                                                        wohin sie möchte, kommt man auch da an, wo
                                                        man möchte.“
                                                        Gleichnis aus der indischen Philosophie

                                                   10
Technische Helfer für Zuhause bieten Sicherheit,
          ermöglichen Kommunikation und helfen im Haushalt
              Das Wohnberatungs- und Pro-                    geschädigt sind und einen akustischen Alarm
              jektteam „Neue Technologien im                 gar nicht wahrnehmen können. Der spezielle
              Alter und bei Pflege“ informiert               Rauchmelder mit einem Zusatzmodul funkt
              über nutzbare technische Helfer                den Alarm an ein dazugehöriges Gerät, wel-
              aus den Bereichen Kommunika-                   ches dann grelle Lichtblitze und eine kräftige
tion, Sicherheit und praktische Hilfen im Haus-              Vibration auslöst. So kann das spezielle Gerät
halt und bei Pflege.                                         zur Nacht, an der Schlafstätte deponiert, die
                                                             schlafende Person alarmieren.
In einer Ausstellung mit Beratung können Inte-
ressierte über 20 Produkte wie Herdsicherungs-
systeme, ein selbstabschaltbares Bügeleisen,                 Schlüsselfinder mit Fernbedienung
Bewegungsmelder, Sensormatten, Senioren-
handys, Erinnerungsmelder und vieles mehr                    Wer regelmäßig seinen Haustürschlüssel, Au-
anschauen und ausprobieren.                                  toschlüssel oder andere wichtige Gegenstände
                                                             sucht, ist mit einem Schlüssel- und Gegen-
Desweiterem erhalten die Besucher Auskunft                   standsauffinder bestens versorgt.
über Bezugsquellen, Preise und die Bedienung
der Geräte. Das Angebot ist kostenlos, eine An-
meldung ist nicht nötig.
Die anwesenden Wohnberaterinnen und
Wohnberater informieren bei Bedarf auch über
eine barrierefreie Umgestaltung der Wohnung
und deren Finanzierung.
Ausstellung und Beratung ist jeweils der zwei-
te Montag im Monat von 15.00 Uhr bis 17.00
Uhr im Forum Esslingen, Im Heppächer 23 in
Esslingen-Stadtmitte.
Termine: 13 04. / 11. 05. / 08. 06. / 13. 07. /
10. 08. / 14. 09. / 12. 10. / 09.1 1. / 14. 12. 2015.
                                                             Die kleine Fernbedienung findet „verlegte“
                                                             Dinge per Knopfdruck, selbst durch Wände und
Spezial-Rauchmelder                                          Decken hindurch.
für Gehörlose und Hörgeschädigte
                                                             Der Empfänger, zum Beispiel an einem Haus-
Dieser spezielle Rauchmelder findet seinen                   türschlüsselbund befestigt, meldet sich durch
Einsatz bei Menschen, die gehörlos oder hör-                 ein akustisches Signal (Lautstärke ca. 70 dB)
                                                             und zusätzlich durch ein kleines helles LED-
                                                             Licht für die Suche im Dunkeln. Die vier Emp-
                                                             fänger wiegen nur erstaunliche 8 Gramm und
                                                             passen mit einer Länge von 4,8 cm problemlos
                                                             an jeden Schlüsselbund.
                                                             Damit man später die Fernbedienung nicht evtl.
                                                             auch noch suchen muss, ist hierfür eine Tisch-
                                                             halterung vorgesehen. Für den Betrieb werden
                                                             handelsübliche Batterien benötigt.
                                                             Ein Set besteht aus Fernbedienung (Sender)
                                                             und vier einzeln steuerbaren Empfängern (blau,
                                                             grün, rot und violett).

                                                        11
Kontaktloses Fieberthermometer                        die farbliche Anzeige in den Ampelfarben, ob
                                                      Fieber (rot), leichtes Fieber (gelb) oder kein Fie-
Dieses kontaktlose Fieberthermometer ermög-           ber (grün) gemessen wurde.
licht die Temperaturmessung ohne körperli-
chen Kontakt. Ein spezieller Sensor hilft, die        Der Vorteil des kontaktlosen Messens zur Über-
richtige Distanz zur Messung finden.                  prüfung der Körpertemperatur liegt darin, dass
                                                      schlafende Personen nicht geweckt werden
                                                      müssen und dass auch bei unruhigen Personen
                                                      in kurzer Zeit eine genaue Messung möglich ist.
                                                                                      walter dietrich

                                                      Sprechstunde
                                                      der Wohnberatungsstelle Esslingen:
                                                      Im Forum Esslingen, Im Heppächer 23,
                                                      jeden Donnerstag 9.00 bis 11.00 Uhr,
                                                      Telefon 0711 357420 oder
                                                      Stadt Esslingen am Neckar
                                                      Amt für Soziales und Sport
                                                      Abteilung Familie, Jugend,
Die Schnellmessung dauert nur 2 Sekunden.             Senioren und Bürgerengagement
Ein beleuchtetes Display hilft dabei, auch bei        Rathausplatz 2/3 Esslingen,
Dunkelheit die Temperatur gut ablesen zu kön-         Telefon 0711 3512-2614
nen. Eine ampelähnliche Farbskala zeigt durch         www.esslingen.de/es_menschen/senioren

                                                 12
Pflegende Angehörige im Dauerstress

W     er Angehörige pflegt, ist häufig besonde-
      ren Stressbelastungen ausgesetzt. Zu die-
sem Ergebnis kommt die Techniker Krankenkas-
                                                          ation unter Rücksichtnahme auf den Partner
                                                          verantwortlich mitzugestalten.

se (TK) in einer Studie zur Stresslage der Nation.        Quelle: Stress-Studie der TK, Dezember 2013
Etwa 70 Prozent der pflegenden Angehörigen
fühlen sich gestresst. Und fast 40 Prozent sind                                       ***
unter Dauerdruck. Dies ist beinahe doppelt so
viel wie im Bundesdurchschnitt.                           Bürgerschaftliche Gruppe „Pflegebegleitung“
                                                          lädt pflegende Angehörige ein
Auch die Werte hinsichtlich Gesundheit und
persönlicher Zufriedenheit der Pflegepersonen             Die Initiative Pflegebegleitung begleitet und
sind deutlich schlechter als die der übrigen              unterstützt seit Jahren pflegende Angehöri-
Bevölkerung. 66 Prozent leiden unter Rücken-              ge in der Stadt Esslingen. Die Engagierten der
schmerzen, fast jeden Zweiten plagen Schlaf-              Gruppe setzen sich für die Interessen und Be-
störungen und 41 Prozent fühlen sich nervös               dürfnisse von pflegenden Angehörigen ein, in-
und gereizt.                                              dem sie sich Zeit für Gespräche nehmen, aktiv
                                                          zuhören oder zu gemeinsamen Unternehmun-
40 Prozent fühlen sich erschöpft und ausge-               gen einladen. Die Gruppe wird fachlich vom
brannt und jeder Vierte hatte in den letzten              Pflegestützpunkt Esslingen begleitet.
drei Jahren seelische Störungen. Verstärkt wird
die Belastung häufig noch durch eine Berufs-              Im Jahr 2015 fokussiert die Gruppe der Pfle-
tätigkeit der Pflegeperson. Dann fällt es oft be-         gebegleitung den Schwerpunkt ihres bürger-
sonders schwer, eine ausgeglichene Work-Life-             schaftlichen Engagements darauf, einen regel-
Balance zu finden.                                        mäßigen Treffpunkt für pflegende Angehörige
                                                          zu etablieren. Unter dem Motto „Plaudern bei
Für viele ist die Pflege von Angehörigen eine             einer Tasse Kaffee oder Tee und Gebäck“ lädt
Herzensangelegenheit. Die Studie zeigt aber,              sie ein in das Forum Esslingen, Im Heppächer
dass die Gefahr sehr groß ist, sich dabei selbst          23. Außerdem wird es traditionsgemäß im Ap-
zu überfordern. Dies ist dann häufig nicht nur            ril wieder ein Frühlingscafé und im Oktober ein
ein Problem für die Pflegeperson, sondern auch            Herbstcafé geben.
für den Pflegebedürftigen, da die Beziehung
und die häusliche Lebensqualität darunter lei-            Wir laden ein zum Plaudern bei einer Tasse Kaf-
den können. Mittel- und langfristig besteht               fee oder Tee und Gebäck
sogar die Gefahr, dass bei dauerhafter Überfor-           Ein Treffpunkt für Pflegende Angehörige
derung die Pflegeperson ganz ausfällt und eine
Versorgung zu Hause nicht mehr möglich ist.               Plauderstunde
                                                          Ort: Forum Esslingen, Im Heppächer 23,
Pflege darf keine Einbahnstraße sein                      jeweils von 15.00 -17.00 Uhr
Deshalb ist es im gemeinsamen Interesse von               Dienstag, 02. Juni, Dienstag, 01. September,
Pflegenden und Pflegebedürftigem, dass die                Dienstag, 01. Dezember
Belastung durch die Pflege in einem angemes-
senen Rahmen gehalten wird. Dies geht nur,                Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
wenn die Pflegeperson auch auf sich selbst                Jeweils von 14.30 – 17.00 Uhr
und die eigenen Ressourcen achtet. Sich selbst            Frühlingscafé: Samstag, 18. April
genauso wichtig zu nehmen wie den Pflegebe-
dürftigen und eigene Bedürfnisse und Wün-                 Herbstcafé: Samstag, 24. Oktober
sche zu formulieren fällt erfahrungsgemäß
vielen schwer. Sollte aber selbstverständlich             Anmeldung hierzu telefonisch erbeten.
sein. Denn auch eine pflegerische Beziehung               Auskünfte auch gerne über
ist keine Einbahnstraße des Nehmens, sondern              Stadt Esslingen, Pflegestützpunkt,
ist auch mit der Anforderung an den Pflege-               Rathausplatz 2/3, 73728 Esslingen
bedürftigen verbunden, die pflegerische Situ-             Telefon 0711 / 35 12 – 32 20

                                                     13
In den Straßen von Esslingen
Nein, über Falschparker, unzulängliche Ver-              wirkende Mann türkischer Abstammung, der in
kehrszeichen, Schnellfahrer will ich nicht be-           der Nähe eine Shisha-Bar betreibt.
richten. Um Mitbürger in unserer Stadt geht´s!
                                                         Und siehe da, er geht zielstrebig auf die alte
Da steht eine alte Dame, gebeugt auf einen               Dame zu – und fragt, ob er ihr helfen kann. Sie
Stock gestützt, an einer Ecke am Blarerplatz.            nickt freundlich und zeigt in Richtung Franzis-
Irgendwas scheint nicht zu stimmen; sie wen-             kanergasse. Und kurz darauf kommt dort auch
det sich immer wieder – mühsam – nach rechts             ihr Mann mit dem Auto. Wegen ihres offen-
und links, wirkt irgendwie hilflos oder gar des-         sichtlich steifen Rückens musste sie sich beim
orientiert. Passanten gehen vorüber, „diskret“           Schauen, ob er bald kommt, immer umständ-
wegschauend. Das geht so eine Weile. Ich be-             lich drehen – und das wirkte schon recht hilfs-
obachte das vom Fenster meines Zimmers im                bedürftig.
dritten Stock. Als ich gerade daran denke, run-
terzugehen und zu fragen, ob man helfen kann,            Den jungen Mann sah ich von da an mit ande-
geht quer über den Platz ein junger Mann, den            ren Augen – und gelobte Besserung, was Vor-
ich von einem nicht gerade freundlichen Ge-              urteile angeht
spräch her kenne. Der eher etwas unfreundlich                                              joachim middendorf

                                                   ***

                         Warum in die Ferne schweifen …?
                Regional, naturnah, klimaverträglich: Urlaub in „Fahrtziel Natur“-Regionen

J eder Mensch hat seine ganz eigene Vorstel-
  lung davon, was einen Urlaub zum Erlebnis
macht: Die einen zieht es in exotische Fernen,
                                                         das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer, der
                                                         Harz, die Sächsische Schweiz und die Hohen
                                                         Tauern.
die anderen lieben kulturorientierte Städtetou-
ren, die nächsten gönnen sich Entspannung am             Vor Ort wird Wert darauf gelegt, dass die Urlau-
Nordseestrand.                                           ber bequem mit Bus und Bahn, dem Rad oder
                                                         zu Fuß mobil sein können. In einigen Gebieten
All jene, die gern in der Natur unterwegs sind,          ist die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmit-
seltene Pflanzen und faszinierende Tierarten             teln für Gäste sogar kostenlos. „Fahrtziel Na-
entdecken möchten, müssen dafür gar nicht                tur“ gibt dazu Informationen und bietet Tipps
weit reisen. Traumhafte Naturziele gibt es auch          zu Ausflugszielen, besonderen Angeboten, Ho-
direkt vor der Haustür: Biosphärenreservate,             telübernachtungen oder speziellen Reiseange-
National- und Naturparks – vom Wattenmeer                boten – zum Beispiel zur Vogelbeobachtung in
bis zu den Alpen – laden zu naturnahem und               den Elbtalauen.
umweltverträglichem Tourismus ein.
                                                         Viele dieser Angebote sind besonders für ältere
Um Urlaubsorte in solchen Schutzgebieten be-             Urlauber interessant. Damit deren Bedürfnis-
kannter zu machen, die komfortabel mit dem               se noch stärker berücksichtigt werden, unter-
Zug zu erreichen sind, hat die Deutsche Bahn             stützt das gemeinsam von VCD, der BAGSO und
gemeinsam mit verschiedenen Umweltverbän-                dem Deutschen Mieterbund getragene Projekt
den die Kooperation „Fahrtziel Natur“ ins Leben          „Klimaverträglich mobil 60+“ die „Fahrtziel
gerufen. Zu den Mitinitiatoren zählt der ökolo-          Natur“-Regionen bei der Entwicklung weiterer
gische Verkehrsclub VCD, der seit 2013 Mitglied          altersgerechter Angebote.
der BAGSO ist. Bisher gehören 21 Schutzgebie-
                                                         Quelle:
te in Deutschland, Österreich und der Schweiz            Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V.
zu den „Fahrtziel Natur“-Regionen, darunter              (BAGSO)

                                                   14
Sicherer Badeurlaub

D   er Sommerurlaub naht, und für viele gibt es
    nichts Schöneres als Erholung am Wasser zu
suchen. Sei es an einem Badesee, Baggersee, an
                                                        Leider fehlt ein einheitliches Warnsystem für
                                                        Europa. In den meisten Ländern gibt es Flag-
                                                        gensymbole für die Sicherheit an Stränden. Da-
Flüssen oder am Meer. Doch durch Leichtsinn,            bei bedeutet meist
Übermut, schlechte Schwimmfähigkeit, Selbst-
überschätzung und Unkenntnis über mögliche              Grüne Flagge: Baden erlaubt
Gefahren kann der schönste Urlaub oft ein               Gelbe Flagge: Vorsicht, Baden gefährlich
böses Ende nehmen. Die Deutsche Lebens-                 Rote Flagge: Baden verboten!
Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat Kennzeichen            Blaue Flagge: Hinweis, dass die Wasserqualität
zur Sicherung von Badestellen eingeführt. Rot-          sehr gut ist. Die Kriterien hierfür beziehen sich
Gelb sind die Farben, die Badegästen, Urlau-            jedoch größtenteils auf Umweltfragen und ha-
bern und Wassersportlern wichtige Hinweise              ben weniger mit der Sicherheit am Strand zu tun.
über die Bewachung der Strände, Risiken und             Tipp: Erkundigen Sie sich bei Ankunft in Ihrem
andere Rahmenbedingungen geben.                         Urlaubsland über die Rettungsmöglichkeiten
                                                        und suchen Sie möglichst nur bewachte Strän-
Rot-Gelbe-Flagge                                        de auf. Erkundigen Sie sich nach Ausnahmen
Eine rot-gelbe Flagge am Mast einer Wachsta-            und seien Sie skeptisch, auch wenn die grüne
tion zeigt ein gekennzeichnetes Badegebiet an,          Flagge gehisst ist. Dem Badenden wird hier eine
das von Rettungsschwimmern gesichert wird.              Sicherheit suggeriert, die es im Wasser nie gibt!
Dieselbe Farbgebung kann zusätzlich direkt am           Gefahren lauern immer und überall!
Strand angebracht werden. Diese Kennzeich-              Neben der Bedeutung der Flaggen sind auch
nung begrenzt dann das Badegebiet.                      einige andere Aspekte zu beachten.
Eine zusätzlich am Mast der Wachstation ge-             • Wenn möglich, nur an bewachten Badestel-
setzte gelbe Flagge signalisiert ein Badeverbot         len schwimmen. Achten Sie unbedingt auf die
für ungeübte Schwimmer, Kinder und ältere               Hinweise am Strand oder an den Rettungstür-
Personen wegen ungeeigneter Wasser- und                 men.
Wetterbedingungen.
                                                        • Kinder sollten nie unbeaufsichtigt im Wasser
Rote Flagge                                             spielen. Gummitiere und Luftmatratzen sind
                                                        gefährlich und bieten keinen Schutz vor Ertrin-
Eine einzelne rote Flagge zeigt ein generelles          ken. Hinzu kommt, dass sie leicht abgetrieben
Badeverbot wegen akuter Gefahrenlagen, wie              werden können.
Strömung, hoher Wellengang, aber auch Was-              • Fair zu sich selbst sein und die eigene Leis-
serverschmutzung, an.                                   tungsfähigkeit richtig einschätzen.
Schwarz-weiß geviertelte Flagge                         • Nie alleine schwimmen.
Strandabschnitte, die für die Sondernutzung             • Auch nach mehreren Tagen ist nur die Was-
von Wassersportgeräten geeignet und be-                 seroberfläche angenehm warm. Tiefe Gewässer
stimmt sind, werden durch eine schwarz-weiß             wie zum Beispiel Baggerseen sind immer noch
geviertelte Positionsflagge gekennzeichnet. In          kalt. Das kann zu Unterkühlung und Krämpfen
diesem Sektor können Surfbretter, Segelboote            führen und lebensgefährlich werden.
oder Jetskis zu Wasser gelassen werden. Hier            • Unbekannte Gewässer bergen Gefahren. Be-
besteht Badeverbot. Mit der klaren Trennung             sonders Kopfsprünge können lebensgefährlich
von Badezonen und Wassersportrevieren wol-              sein oder schwerste, dauerhafte Schäden nach
len die in der International Life Saving Federa-        sich ziehen.
tion (ILS) zusammengeschlossenen nationalen
Wasserrettungsorganisationen die Gefährdung             • Das Schwimmen in Flüssen ist besonders ge-
der Schwimmer deutlich verringern.                      fährlich. Strömungen, Brückenpfeiler, Sogwir-
                                                        kungen, Unterwasserhindernisse, Schiffsver-
(Information DLRG)
                                                        kehr usw. bilden unkalkulierbare Risiken.

                                                   15
• Achten Sie auf die Wellen ein- und auslau-          • Halten Sie sich nicht zu lange in der prallen
fender Schiffe.                                       Sonne auf (Hitzschlag, Sonnenstich).
• In den Meeren können die Gezeiten und               • Bleiben Sie vorzugsweise im Schatten. Doch
nicht erkennbare Strömungen und Unterströ-            auch da gilt: Gut eincremen. Denn, bis zu 85
mungen sowie ablandige Winde auch gute                Prozent der Strahlungsintensität werden von
Schwimmer in Lebensgefahr bringen.                    Sand, Wasser oder Gebäuden reflektiert. Und
• Verlassen Sie bei Sturm oder Gewitter unbe-         auch Sonnenschirme oder Wolken halten die
dingt das Wasser!                                     Strahlen der Sonne nicht vollständig ab. Un-
                                                      geschützt können Sie sich auch im Schatten
• Auf Meerestiere wie zum Beispiel Seeigel            einen Sonnenbrand holen.
achten.
                                                      • Hat man sich doch mal einen Sonnenbrand
• Wenn Sie eine längere Strecke schwimmen             geholt, dann sollte man jegliche weitere Son-
möchten, schwimmen Sie quer zum Strand.               nenbestrahlung vermeiden, bis der Sonnen-
So sind das Ufer und Hilfe – wenn erforder-           brand vollständig abgeheilt ist. Kühlende,
lich – immer in erreichbarer Nähe. Wenn Sie           feuchte Umschläge und Feuchtigkeitsgels so-
doch einmal in eine Strömung geraten sollten,         wie Feuchtigkeitslotionen, die mehrmals täg-
versuchen Sie seitlich wegzuschwimmen. Auch           lich im Wechsel auf die betreffenden Stellen
wenn es nicht der direkte Weg zum Ufer ist. So        aufgetragen werden, wirken lindernd. Zudem
gelangen Sie schneller aus dem Gefahrenbe-            empfiehlt es sich viel zu trinken, am besten
reich und haben noch Kraft für den Rückweg.           Wasser oder Saftschorlen. Antientzündliche
                                                      Medikamente unterstützen die Heilung. Die
• Sofort Hilfe (Notruf, Rettungsschwimmer             Apotheken werden Sie gerne beraten.
etc.) rufen, wenn eine Person in Not geraten                                            i n g r i d i ll e k
ist – und nicht selber ins Wasser gehen.
• Trinken Sie vor dem Baden keinen Alkohol
und vermeiden Sie ein Bad unmittelbar nach
dem Essen.
• Kühlen Sie sich immer sorgfälltig ab, bevor
Sie baden gehen.
• Sonnenschäden vermeiden. Verwenden Sie
eine wasserfeste Sonnencreme mit hohem
Lichtschutzfaktor. Auch wenn hier die Meinun-
gen auseinander gehen: Cremen Sie sich am
besten schon 20 Minuten vor Ihrem Strandauf-
enthalt ein. Erfahrungsgemäß wird, wenn Sie
den Strand erreichen, erst noch das Bade-tuch
ausgebreitet, die Strandliege angemietet usw.
Dann erfolgt meist erst das Eincremen.
Bis dahin war die Haut schon ungeschützt der
Sonne ausgesetzt. Achten Sie beim Eincremen
besonders auf lichtempfindliche Bereiche wie
Ohren, Gesicht, Kopfhaut, Nacken, Rücken und
Dekolleté sowie die Fußrücken. Unterschätzen
Sie die Sonne nicht, wenn Sie im Wasser sind.
Durch die Reflektion wirken UV-Strahlen noch
intensiver auf die Haut. Haben Sie eine sehr
helle, empfindliche Haut, schützt ein gewöhn-
liches T-Shirt in Kombination mit Sonnencreme
sehr gut gegen Sonnenbrand.
• Wichtig ist auch regelmäßiges Nachcremen,
vor allem bei Sport und Spiel.

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Betreuungsvereine im Landkreis Esslingen
Fachdienste für „Betreuungsangelegenheiten" seit über 20 Jahren im Landkreis Esslingen tätig

S  eit über 20 Jahren setzen sich der Betreu-
   ungsverein Esslingen e. V. sowie der Verein
für Betreuungen e. V. für Betreuungen im Sinne
                                                          Für Frau M. wurden Gesundheitsfürsorge, Ein-
                                                          willigung in ärztliche Behandlung und Unter-
                                                          stützung bei Regelung ihrer Vermögensangele-
des Betreuungsgesetzes, im Landkreis Esslingen            genheiten als Aufgabenkreise durch das Nota-
ein. Das Betreuungsrecht löste am 01. 01. 1992            riat (Betreuungsgericht) festgelegt.
das alte Vormundschafts - und Pflegschafts-
recht ab. Seitdem gibt es keine Entmündigun-              Betreuungen nach dem Betreuungsgesetz ha-
gen oder Gebrechlichkeitspflegschaften mehr.              ben eine rechtliche Vertretung zum Inhalt, das
Das Betreuungsgesetz bedeutete damals viele               Betreuen im Sinne von Pflegen und Versorgen
Veränderungen. Die wesentlichen Neuerungen,               ist damit nicht gemeint.. Der Betroffene bleibt
im Hinblick auf die Arbeit der beiden Betreu-             trotz aller Behinderung ein eigenständiger
ungsvereine im Landkreis, sollen hier vorge-              Mensch.
stellt werden.                                            Die Ausübung der Betreuung sollte sich jeweils
Die Einrichtung einer Betreuung ist in unter-             an den besonderen persönlichen Bedürfnissen
schiedlichen Fällen möglich und insbesondere              der Personen orientieren. Vom Betreuer wird
bei Angelegenheiten, die ganz oder teilweise              erwartet, daß er Verständnis für Menschen hat,
nicht mehr besorgt werden können, erforder-               ehrlich ist und mit Realitätssinn seine Aufga-
lich. Für ältere Menschen mit einem körper-               ben erfüllt.
lichen, geistigen oder seelischen Gebrechen,              Wie bisher werden oft nähere Familienangehö-
könnte demnach eine Betreuung eingerichtet                rige als Betreuer bestellt. Das Betreuungsgesetz
werden.                                                   bietet bessere Bedingungen und Unterstützun-
Frau M, achtzig Jahre alt und Rentnerin, lei-             gen in ihrem Ehrenamt.
det an der Alzheimer Krankheit. Immer öfter               Die beiden Betreuungsvereine im Landkreis Ess-
verlegt sie wichtige Unterlagen und findet sie            lingen leisten durch ihre Arbeit die Unterstüt-
später nicht wieder. Außerdem läßt sie sich an            zung für Betreuer (ehemalige Vormünder und
der Haustür irgendwelche Dinge andrehen, die              Pfleger), damit diese bei Unsicherheiten und
sie eigentlich nicht möchte.                              Fragen bezüglich ihres Ehrenamtes eine fach-
Selbst auf wichtige Schreiben reagiert sie nicht,         liche Begleitung und Beratung haben. Oft wis-
auch lässt sie Widerspruchsfristen verstreichen.          sen ehrenamtliche Betreuer oder Bevollmäch-
Kurz darauf findet sie mehrere Rechnungen                 tigte nicht, was auf sie zukommt, wenn sie eine
und Mahnungen in der Post und reagiert kopf-              Betreuung oder Vollmacht übernehmen.
los und panisch. Den Kontakt zu ihrem Haus-               Gerne können Sie als gesetzlicher Betreuer oder
arzt hat sie leider schon seit längerer Zeit ab-          Bevollmächtigter auch in allen Fragen und Pro-
gebrochen.                                                blemen des Einzelfalls unter den unten ange-
Hier wäre die Einrichtung einer Betreuung                 gebenen Anschriften persönlichen Kontakt zu
sinnvoll, um ihr bei der Erledigung ihrer schrift-        den Mitarbeitern der beiden Betreuungsverei-
lichen Unterlagen behilflich zu sein.                     ne im Landkreis Esslingen aufnehmen.

Außerdem könnte der Betreuer den Kontakt                  Wenn Sie inzwischen neugierig, wissbegierig
zum Arzt herstellen und damit helfen, ihren la-           geworden sind und allgemeine Fragen zu dem
bilen Gesundheitszustand zu verbessern. Diese             Betreuungsrecht oder dem Ehrenamt eines Be-
(rechtliche) Möglichkeit bietet das Betreuungs-           treuers haben, können Sie sich selbstverständ-
gesetz..                                                  lich mit uns in Verbindung setzen. Sie bekom-
                                                          men weitere und umfassende Informationen
Bei seinen Besuchen erfährt der Betreuer die              über eine Tätigkeit, die ebenso abwechslungs-
Wünsche, Interessen und Probleme von Frau M.              reich wie sinnvoll ist und für die zu betreuen-
Wenn eine Entscheidung ansteht, wird er durch             den Personen notwendige und Sicherheit ver-
den persönlichen Kontakt zu Frau M. aktiv und             mittelnde Unterstützung im täglichen Leben
unterstützt sie.                                          bedeutet.

                                                     17
Kontaktdaten:

                                               Verein für Betreuungen e. V.
Betreuungsverein Esslingen e. V.               Katharinenstraße 46
Küferstraße 13                                 73728 Esslingen
73728 Esslingen                                Telefon 0711 88240910
Telefon 0711 3165151                           E-Mail: info@verein-fuer-betreuungen.de
E-Mail: btvesslingen.oechsle@freenet.de        www.verein-fuer-betreuungen.de

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Doktor Alzheimer und ich.
                Bin ich ein Fremder in einem fremden Land?

H   allo, ich bin Richard Taylor, Psychologe
    im Ruhestand. Ich lebe in den Vereinig-
ten Staaten, in der Stadt Housten, im Staat
                                                        Alzheimer: Lösungen von der Stange
                                                        statt Maßanfertigungen

Texas. Auf meinem Weg zum Älterwerden ist               Je mehr ich las, umso mehr begriff ich, dass wohl
ein „befremdliches“ Ereignis in mein bis dato           jeder Demenz anders versteht. Da wurde Alz-
glückliches Leben hineingebrochen. Vier Tage            heimer als eine Form von Demenz ständig dazu
vor meinem 58. Geburtstag wurde bei mir eine            verwendet, sämtliche Varianten von Demenz
Demenz, wahrscheinlich Typ Alzheimer, diag-             zu beschreiben. Und das, obwohl tatsächlich
nostiziert.                                             keinerlei Einigung darüber zu bestehen schien,
                                                        was Alzheimer verursacht oder in welcher Art
Das Leben auf den Kopf gestellt                         sich Alzheimer im Einzelfall zeigt. Die einen be-
                                                        schrieben Alzheimer als eine sich zunehmend
Die Worte „Richard, Sie haben Alzheimer“ ha-            schneller verändernde Reihe von Symptomen.
ben mich, mein Leben und meine Familie auf              Anderen erschien die Veränderung viel langsa-
den Kopf gestellt und uns so durcheinander              mer zu gehen. Und wieder andere meinten, sie
gerüttelt, bis nichts mehr so wie vorher zu sein        erfolge ungleichmäßig. Und was die genauen
schien. Meine Zukunft schien nun sehr viel              Symptome betraf, so schienen diese sich von
komplizierter. Es hatte den Anschein, als würde         Mensch zu Mensch nach Anzahl, Intensität, Ty-
mein Leben nun kürzer ausfallen, als ich es mir         pus und Art zu unterscheiden. Und doch hatten
vorgestellt hatte. Der Tod, wie ich es mir vor-         viele dieser Leute kein Problem damit, uns, die
gestellt hatte, würde nicht der meine sein und          wir mit diesem Symptomen leben, zu erzählen,
nicht so, wie ich mir vorgestellt hatte.                was mit uns nicht stimmt, wie wir unser Leben
Und ich war sicher, dass ich mich auf eine Art          leben sollten und wie dieses Leben in Zukunft
und Weise verändern würde, die ich nicht woll-          sein wird.
te und die dazu führen würde, dass ich eine             Es gab viele Tests, mit denen gemessen werden
Last für meine Familie werde. All dies, da war          konnte, wie schnell die Krankheit voranschrei-
ich mir sicher, würde passieren, obwohl ich in          tet. Und es gab viele unterschiedliche Arten
Wirklichkeit nicht viel über Demenz wusste, als         von Stadien, um zu bestimmen, wo genau ich
ich meine Diagnose erhielt.                             mich im Verhältnis zu anderen mit der gleichen
Aber wie es bei vielen der scheinbar schreckli-         Diagnose jeweils befand. Dann stellte ich fest,
chen und befremdlichen Dinge, die einem im              dass bei 10 bis 30 Prozent der Alzheimerdiag-
Lauf des Lebens widerfahren, so geht: Natürlich         nostizierten später eine andere Form vom De-
hat sich mein Leben wenigstens bis jetzt nicht          menz oder mehrere Arten und Formen festge-
als derart schrecklich und befremdlich heraus-          stellt werden.
gestellt.                                               Sehr befremdlich, wie meine Welt immer frem-
                                                        der, seltsamer wurde, während ich mich noch
Alzheimer: Was ist das eigentlich?                      immer als derselbe Mensch, als Richard fühl-
Ich habe diese neue, befremdliche Verände-              te. Nur dass ich mehr zu vergessen schien und
rung, die meinem Leben widerfuhr, damit be-             leichter durcheinander zu bringen war als vor
gonnen, so viel ich konnte über Demenz zu               meiner Diagnose. Ich ertappte mich dabei, wie
lesen. Zu jedem Zeitpunkt wäre mir nicht im             ich mit mir, gegen mich oder für mich kämpfte.
Entferntesten der Gedanke in den Sinn gekom-            War ich wirklich absonderlich? War ich seltsa-
men, mit anderen Menschen zu sprechen, de-              mer? Oder war es der Rest der Welt, der mit mir
nen man die gleiche Diagnose wie mir gestellt           nicht klarzukommen schien, weil ich als einer
hatte. Denn schließlich: Was würden die mir             von den Fremden in ihrem eigenen befremdli-
schon über mich sagen können, wo sie doch               chen Land diagnostiziert worden war?
Demenz hatten! Wie sich später herausstellte,           Und noch immer kam mir, dem Psychologen,
hatten sie mir doch einiges zu sagen – doch             auch nicht der Anflug des Gedankens in den
damit greife ich meiner Geschichte vor.                 Sinn, mich direkt mit einem anderen mensch-

                                                   19
lichen Wesen auszutauschen, das die gleiche              vollständige menschliche Wesen, genau wie
Diagnose hatte wie ich. Denn: Waren nicht die            diejenigen, die sich unserer annahmen – nur
meisten ältere, viel ältere Leute? Waren das             dass wir mehr vergaßen und leichter durchei-
nicht die Leute, die sich benahmen, als seien sie        nanderzubringen waren. Wir hatten alle nach
viel, viel älter als ich und aus denen man nicht         wie vor die gleichen menschlichen Bedürfnisse
so recht schlau wurde, wenn sie zu kommuni-              nach Gemeinschaft, Liebe, Selbstachtung, Si-
zieren versuchten?                                       cherheit und so weiter. Wir hatten alle Über-
                                                         zeugungen von uns selbst, von anderen und
„Angst vor sich selbst“                                  davon, was um uns herum passiert. Wir hatten
                                                         alle Vorlieben und Abneigungen. Wir hatten
Ich glaube nicht, dass ich so dumm war, wie
                                                         eine ganze Reihe von Dingen, die uns irritierten
ich erschien, sondern vielmehr verstört und
                                                         und eine ganze Reihe von solchen, die wir sehr
verängstigt. Ich war von den Stigmata und den
                                                         gerne hatten.
Stereotypen verschreckt, die ich und die meis-
ten anderen zu teilen schienen. Ich hatte Angst          Wir waren uns nicht fremd und füreinander
vor mir selbst, vor demjenigen, der ich im Be-           keine Fremden. Wir teilten alle die gleiche
griff zu werden war und davor, wie ich wohl              Angst oder die gleichen Ängste. Wir alle woll-
enden würde. Aber ich schweife in die Selbst-            ten, dass andere wissen, dass wir alle immer
analyse und von meiner Geschichte ab.                    noch hier sind, dass wir einfach manchmal ein
                                                         paar Probleme damit haben, unser „Hiersein“
Meine immer wiederkehrende Furcht war, dass
                                                         auszudrücken.
ich eines Tages aufwachen und mich grundle-
gend von demjenigen entfernt haben würde,                Diese Einsicht mit anderen zu teilen, ist zu mei-
der am Abend eingeschlafen war. Ich hatte                nem Lebensinhalt geworden. Wir sind nicht
Angst davor, mich selbst nicht mehr zu kennen            fremd oder seltsam. Wir handeln manchmal
und davor, Dinge nicht verstehen zu können               anders als andere. Dadurch werden wir nicht
und nicht in der Lage zu sein, auszudrücken,             fremd und nicht weniger menschlich. Dadurch
wer ich bin, wie ich mich fühle und was es be-           sind wir nicht nur halb hier oder bereits am
deutet, ich, Richard, zu sein. Deshalb fing ich          Vergehen. Wir altern schneller und in man-
an zu schreiben. Jeden Abend vor dem Schla-              cherlei Hinsicht anders als andere. Aber diese
fengehen schrieb ich jetzt eine, zwei oder auch          Unterscheide ändern nichts an unserem grund-
drei Seiten darüber, was am Tag geschehen war.           legenden Menschentum. Tatsächlich sind wir
Diese Seiten las ich dann am nächsten Morgen.            auf so vielerlei Art nicht anders als andere, dass
Und wenn ich sie verstand, dann war das der              dies die Unterschiede klein erscheinen lässt und
Beweis dafür, dass ich noch immer Richard war.           als etwas, wovor man sich nicht zu fürchten
Und im Grunde war es Zufall, dass all diese Sei-         braucht. Die Unterschiede sind etwas, an das
ten dann zu einem Buch wurden („Alzheimer                man sich gewöhnen, mit dem man leben und
und ich. Leben mit Dr. Alzheimer im Kopf“).              dennoch lieben und geliebt werden kann.
                                                         Das ist die Botschaft. Das ist meine Antwort
Probleme, das Hiersein auszudrücken
                                                         auf andere, die uns ernsthaft als Fremd oder
Zwei Tage, nachdem mein Buch erschienen war,             „anders“ sehen. Wir sind alle als menschliche
fingen die Leute an, mich anzurufen und mich             Wesen geboren worden und wir werden alle als
einzuladen, entweder öffentlich aus meinem               menschliche Wesen sterben. Und obwohl das
Buch zu lesen oder darüber zu sprechen, wie es           Alter uns dazu zu bringen scheint, zu ändern,
ist, mit Alzheimer zu leben.                             wer und was wir sind, ist das in Wirklichkeit
                                                         nicht so. Ich bin immer noch Richard.
Als ich dann begann, über meine Erfahrungen
zu sprechen, fing ich auch an, unter meinen Zu-
                                                         Quelle. Demenz. Das Magazin. 19/2013
hörern andere kennenzulernen, die meine Dia-
gnose mit mir teilten. Ich besuchte stationäre
Wohngemeinschaften für Menschen mit Alz-
heimer. Ich aß mit den Bewohnern, verbrachte
die Nacht dort und fing tatsächlich damit an,
mit ihnen zu reden und ihnen zuzuhören. Sie
waren wie ich! Ich war wie sie. Wir waren alle

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