AFRIKANISCH-EUROPÄISCH STUDIEREN DER NEUE MASTER "PUBLIC MANAGEMENT IN INTERNATIONAL COOPERATION" 50 JAHRE HOCHSCHULE KEHL RÜCKBLICK AUF EIN ...
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AFRIKANISCH-EUROPÄISCH STUDIEREN
DER NEUE MASTER „PUBLIC MANAGEMENT
IN INTERNATIONAL COOPERATION“
50 JAHRE HOCHSCHULE KEHL
RÜCKBLICK AUF EIN HALBES
JAHRHUNDERT HOCHSCHULENTWICKLUNG
HANDLUNGSLEITFADEN VERÖFFENTLICHT!
PILOTPROJEKT
KOORDINIERUNGSSTELLE GANZTAGSSCHULE
UND BETREUUNG
2 klartext 02/21 /// inhalt
INHALT
Aktuell
04 50 Jahre Hochschule Kehl – Rückblick auf ein halbes Jahrhundert Hochschulentwicklung –
06 Ein Stück Normalität kehrt zurück – Bachelorfeier des Abschlussjahrgangs 2021 –
08 Fehlende Ressourcen behindern Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung
– „Junge Gruppe“ der CDU-Landtagsfraktion informiert sich gemeinsam mit
Verwaltungsfachleuten in der Hochschule Kehl –
Bachelor
10 Anfeindungen und Gewalt gegen Bürgermeister*innen –
Wie schlimm ist die Situation in der Region Südbaden?
12 Praktikum bei der WRO – Ann-Kathrin Storz in Dubai –
14 Aktuelle kommunalpolitische Themen beim „Berlin-Seminar“
Master
16 Afrikanisch-Europäisch studieren
– Neuer Master „Public Management in International Cooperation“ gestartet –
18 Wer sind die Managerinnen der baden-württembergischen Kommunen und
wie führen sie? – Landesweite Studie zu Sozialprofil und Führungsstil –
International
20 Professor und Forscher zu Gast – Ruslan Pozhidaev besucht Hochschule –
21 Zweite Welcome Week für internationale Studierende
Forschung
22 KIAF – Forschungsschwerpunkt „Energie- und Umweltrecht“
– Hochschule Kehl forscht zu zahlreichen rechtlich-administrativen Fragestellungen der
IMPRESSUM Freiflächen- und Agri-Fotovoltaik –
23 Handlungsleitfaden veröffentlicht!
– Pilotprojekt Koordinierungsstelle Ganztagsschule und Betreuung –
Herausgegeben von: 24 Unterzeichnungszeremonie des Libyen-Projekts
– Die Hochschule Kehl stärkt ihre Zusammenarbeit mit der libyschen Regierung –
Hochschule für öffentliche
Verwaltung Kehl / 25 Eröffnungsfeier der ersten Bürgermeister*innenschulung in Tunesien
Verein der Freunde der 26 Multifunktionale Plattform DIGI-FACE gelauncht
Hochschule Kehl e.V.
Kinzigallee 1 28 Publikationen
77694 Kehl
Menschen
Verantwortung für Redaktion:
31 Wieder Zeit für den „möbelrückenden Blick“! – Prof. Charlotte Schulze im Ruhestand –
Rektor Prof. Dr. Joachim Beck
31 Jubiläum Prof. Dr. Jürgen Fischer – 25 Jahre im öffentlichen Dienst –
Redaktion: 32 Mit der Lehre die Zukunft gestalten – Prof. Dr. Ina Elisabeth Klingele ist neue Professorin –
Renée Arnold 33 Bringt Praxiserfahrung in die Lehre – Prof. Dr. Dagmar Liebscher ist neu im Team –
34 Inhalte und Werte lehren – Prof. Dr. Daniel Mühlleitner ist neuer Professor –
Verlag und Anzeigen:
Five-T Communication GmbH Verein der Freunde
Tel. 040 6505659-0
Fax 040 6505659-11 36 Prof. Paul Witt ist neuer Vorsitzender des Vereins der Freunde der
www.five-t.eu Hochschule Kehl – Mitgliederversammlung fand im Hybrid-Format statt –
37 Alter Verein sucht neuen Namen
ISSN 0943 - 7193
38 Einladung zur Mitgliederversammlung des Vereins der Freunde der
Fotos: Hochschule Kehl
Hochschule Kehl 39 Beitrittserklärung
klartext 02/21 /// editorial 3
SEHR GEEHRTE LESER*INNEN,
in diesem Wintersemester 2021/22 kön- haben wir Ihnen auf den Seiten 6 und 7 eingesetzte „AG Blended Learning“ wird
nen wir unseren Studierenden nach ein- zusammengestellt. nun perspektivisch verlässliche Rah-
einhalb Jahren Distanz wieder Lernen menbedingungen und Spielregeln dazu
vor Ort bei uns an der Hochschule er- Das rein digitale Lehrszenario in den an unserer Hochschule erarbeiten. Ab
möglichen. Ein Stück Normalität ist auf letzten drei Semestern hat Innovationen Sommersemester 2022 soll Blended
den Campus zurückgekehrt. Darauf sind in der Lehre eröffnet. Diese angesichts Learning dann im Echtbetrieb starten.
wir sehr stolz und freuen uns, wieder der ansteigenden Präsenzlehre in Ver-
vermehrt junge Gesichter auf unserem gessenheit geraten zu lassen, wäre ein Aufmerksam machen möchte ich auf
Campus zu entdecken. Verlust. Daher möchte die Hochschule den kreativen Aufruf zur Findung eines
die Quintessenz aus diesen Innovationen neuen Namens des Vereins der Freunde.
Die Welt des Digitalen ist fantastisch und möglichst erhalten und konzeptionell wei- Näheres erfahren Sie auf Seite 37.
bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, terentwickeln. Ziel soll es perspektivisch
doch einen direkten Austausch, „Vis-á- sein, nicht einfach wieder in die „alte Welt“ Wir freuen uns auf die spannenden Zei-
Vis“ inmitten der Hochschulatmosphäre, vor der Pandemie zurückzukehren, son- ten, die vor uns liegen, und halten Sie
kann es eben nur vor Ort geben. Und dern die Potenziale einer intelligenten auf dem Laufenden.
lernt und lehrt es sich nicht doch viel Kombination aus den Vorteilen beider
schöner vor und mit Menschen statt mit Welten zu nutzen, um das Lehrangebot
kleinen Abbildern dieser auf dem Laptop? der Hochschule Kehl attraktiver zu ge-
Bis dahin grüße ich Sie herzlich
stalten. Die Erfahrungen zu Beginn des
Die Studierenden ließen es sich sogar Wintersemesters zeigen dabei, dass ein
nicht nehmen, eine Bachelorfeier für ganzheitlicher Ansatz eines Blended
den Abschlussjahrgang 2021 im Bache- Learning nötig ist, nicht zuletzt auch, um
lorstudiengang „Public Management“ zu einen geordneten Lehrbetrieb ohne Pro-
organisieren. Einige Eindrücke davon bleme zu gewährleisten. Die vom Senat Prof. Dr. Joachim Beck, Rektor
4 klartext 02/21 /// aktuell
von links: Prof. Dr. Jürgen Kegelmann (Professor und Prorektor a. D.), Prof. Paul Witt und Prof. Hans-Jürgen Sperling (Rektoren a. D.),
Volker Piltz und Dr. Gernot Joerger (Professoren a. D.) sowie Prof. Dr. Joachim Beck (Rektor).
50 JAHRE HOCHSCHULE KEHL
RÜCKBLICK AUF EIN HALBES JAHRHUNDERT HOCHSCHULENTWICKLUNG
Anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens Alt-Rektor Prof. Hans-Jürgen Sperling er- wesen sei. Hier habe sich dann auch das
hat die Hochschule Kehl am 23. Okto- innerte daran, dass es vor der Gründung ursprüngliche Gründungsmotiv, die Zu-
ber 2021 zu einer Online-Veranstaltung der Hochschule Kehl in Baden und Würt- sammenführung von Wissenschaft und
eingeladen. Ehemalige Rektoren und temberg noch ganz verschiedene Aus- Praxis, wiedergefunden, so Volker Piltz,
Professoren haben an diesem Abend die bildungssysteme für die Beamt*innen ehemaliger Professor der Hochschule
Geschichte der Hochschule Kehl Revue im Verwaltungsdienst gab. So habe sich Kehl.
passieren lassen und Einblick in 50 Jahre die Ausbildung in Baden zunächst rein in
Hochschulgeschehen gegeben. Mit dabei der Praxis gestaltet und wurde nur von Der Lehrfokus lag in den Gründungs-
waren Prof. Hans-Jürgen Sperling, Prof. kleinen theoretischen Lehrphasen beglei- jahren rein auf Rechts- und Verwal-
Paul Witt (Rektoren a. D.) sowie Dr. Ger- tet. „Die Ausbildung sollte von Anfang an tungswissenschaften. „Wirtschafts- und
not Joerger und Volker Piltz (Professoren Generalist*innen hervorbringen, die in der Sozialwissenschaften sowie Manage-
a. D.). Die Moderation an diesem Abend Lage sind, sich schnell und umfassend in mentkompetenzen, wie wir sie heute
hatte Rektor Prof. Dr. Joachim Beck. verschiedene Thematiken einzuarbeiten. lehren, spielten damals noch keine Rolle.
Es zeigte sich also schnell, dass für die- Doch mit der Zeit zeigte sich, dass für un-
Vor 50 Jahren öffnete die Hochschule ses Ziel mehr Theorie nötig ist. So kam es, sere Ausbildung bzw. unser Studium diese
Kehl ihre Türen als Ausbildungsstätte für dass Baden das württembergische Mo- Kompetenzen unerlässlich sind“, so Prof.
die Beamt*innen des gehobenen nicht- dell übernahm, welches aus zwei Jahren Sperling. Denn auch das Recht müsse gut
technischen Verwaltungsdienstes. 1971 Praxis und zwei Jahren anschließender organisiert sein, ergänzte Prof. Dr. Beck,
erfolgte die Ausbildung in Kehl in der Hö- Theorie bestand“, sagte Prof. Sperling und Rektor der Hochschule.
heren Verwaltungsfachschule, ehe sie ergänzte, dass mit diesem sogenannten
zwei Jahre später als Fachhochschule ge- Blockmodell nun ein breiterer Einsatz der Dr. Gernot Joerger, Professor aus der
gründet wurde. Absolvent*innen in der Praxis möglich ge- Gründungszeit, berichtete, dass es zu
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Beginn auch noch keinerlei Didaktik- oder berg europafähig zu bleiben“, berichtete und erfolgreich in die Zukunft zu gehen, so
Pädagogikkonzepte gab. „In uns Lehren- Prof. Witt, unter dessen Leitung noch zwei Prof. Dr. Beck, der sicherlich wie seine
de wurde großes Vertrauen gelegt, und weitere Masterstudiengänge eingeführt Vorgänger vielen spannenden Themen
so unterrichteten wir, wie wir es für richtig und für einen vierten die Weichen gestellt begegnen und so ein großes Stück Hoch-
hielten.“ Später habe es dann Didaktik- worden sind. schulgeschichte mitschreiben wird.
kurse in Zusammenarbeit mit der Hoch-
schule Freiburg gegeben, die „nachhaltig Der Standort Kehl wurde damals u. a. auf-
beeinflusst und sehr geholfen haben“. grund seiner Nachbarschaft zu Straßburg Info zu den Rektoren an der
gewählt. „Man hatte damals schon die Hochschule Kehl
Mit den nötigen Lehrwerkzeugen im Ge- europäische Idee im Kopf. Mit einer Hoch- Alle bisherigen Rektoren sind
päck sei es der Hochschule auch möglich schule an der Grenze zu Europa könne der Hochschule noch immer eng
gewesen, trotz des Status einer internen man einiges zu dieser Idee beitragen“, verbunden. Diese sind: Hermann
Hochschule einen Masterstudiengang zu berichtete Prof. Sperling. Dass die Hoch- Wunsch (Amtszeit 1971-1990),
entwickeln. Richtungsweisend dafür sei schule Kehl international mit vielen Hoch- Hartmut Kübler (1990-1999),
ein Spaziergang von Prof. Paul Witt (da- schulen verbunden ist und auch in der Hans-Jürgen Sperling (1999-
mals noch Prorektor) mit dem damaligen Lehre mit bspw. der Universität Straßburg 2007), Paul Witt (2007-2019) und
Ministerpräsidenten Erwin Teufel gewe- kooperiert, habe sie nicht zuletzt auch ih- Joachim Beck (seit 2019).
sen: „Die Idee des Masterstudiengangs rer Lage zu verdanken.
‚Europäisches Verwaltungsmanagement‘
kam zu einem günstigen Zeitpunkt. Er- Nur mit all diesem Wissen über die Ent-
win Teufel erkannte den Bedarf dieser stehung der Hochschule und ihrer Ver-
Absolvent*innen, um in Baden-Württem- gangenheit im Gepäck sei es möglich, gut Renée Arnold
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6 klartext 02/21 /// aktuell
EIN STÜCK NORMALITÄT KEHRT ZURÜCK
BACHELORFEIER DES ABSCHLUSSJAHRGANGS 2021
gang keine Feier möglich war, wollten
wir für den diesjährigen unbedingt im
Rahmen der Möglichkeiten eine auf die
Beine stellen“, sagte Fabienne Rödel, Vor-
sitzende des AStA (Allgemeiner Studie-
rendenausschuss) der Hochschule Kehl.
Dass der Abend gelungen war, zeigten
auch die vielen lächelnden Gesichter der
Absolvent*innen und der tosende Applaus,
als Luzia Müller ihre Absolvent*innenrede
mit dem Satz „Es ist ein tolles Gefühl, eine
Kehlerin zu sein“ beendete.
Worte des Stolzes richtete Rektor Prof. Dr.
Luzia Müller begeistert die Absolvent*innen mit ihrer Rede
Joachim Beck an die Absolvent*innen und
Am 01.10.2021 haben die Absolvent*innen erinnerte: „Das große Ziel der Bildung ist
des Bachelorabschlussjahrgangs im Stu- nicht das Wissen selbst, sondern die da-
diengang „Public Management“ gemein- durch erlangte Fähigkeit zu handeln. Han-
sam auf ihren Abschluss in der Schwarz- deln Sie, seien Sie aktiv und menschlich
waldhalle in Appenweier angestoßen. zugleich. Die Verwaltung braucht Sie als
„Nachdem für den letzten Abschlussjahr- Träger*innen von Innovationen.“
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klartext 02/21 /// aktuell 7
Die diesjährigen Preisträger*innen an der Bachelorabschlussfeier im Oktober 2021.
Dass die Absolvent*innen dieses Anfor- Weitere Preise bzw. Ehrungen gab es für sident und Hauptgeschäftsführer des
derungsprofil durchaus erfüllen können, folgende Absolvent*innen: Gemeindetages BW), Bürgermeister
zeigen nicht nur die zehn besten Ab- • Lea Ganzenmüller verfasste die beste Dr. Albert Käuflein (Stadt Karlsruhe),
schlussnoten, sondern auch herausra- juristische Bachelorarbeit. Ines Kleiner (stellv. Vorsitzende des
gende Abschlussarbeiten und persönliche • Frank Föll erhielt den Preis Kommunales Berufsverbandes der kommunalen Fi-
Engagements. Im März 2021 ehrten und Finanzmanagement – Nachwuchstalent nanzverwaltungen in BW e. V.), Breda
würdigten die Hochschulleitung sowie des Jahres. Nussbaum (Staatsanzeiger für BW), Eh-
Partner*innen der Hochschule diese be- • Die drei besten Bachelorarbeiten im Be- rensenatorin und Oberbürgermeisterin
sonderen Leistungen während einer On- reich Personal/Kommunalpolitik schrie- Margret Mergen (Stadt Baden-Baden),
line-Veranstaltung. ben Eleni Paraschou, Alina Hack und Martin Riedisser (Geschäftsführer der
Belinda Weber. LBBW Immobilien Kommunalentwicklung
Die Preisträger*innen • Für herausragendes studentisches En- GmbH), Dominik Fehringer (Geschäftsfüh-
Die zehn besten Abschlussnoten haben gagement wurde Martin Reißer geehrt. rer der Wirtschaftsregion Ortenau / WRO)
erreicht: Michael Dippel, Janna Weiß, sowie Vertreter*innen der BBBank eG,
Alina Hack, Julian Bührer, Maik Schwen- Partner*innen der BGV Badische Versicherungen, der
demann, Nadine Wipfler, Vanessa Alas, Bei der Preisverleihung im Frühjahr 2021 Debeka, des Landratsamtes Ortenaukreis
Jan Simon Gruber, Ronja Strodel und waren mit dabei: Prof. Dr. Alexis von Ko- sowie der Städte Lahr und Offenburg.
Tina Witzigmann. morowski (Hauptgeschäftsführer des
Landkreistags BW), Gudrun Heute-Bluhm Die Hochschule Kehl bedankt sich an
(Geschäftsführendes Vorstandsmitglied dieser Stelle nochmals herzlich für die Un-
des Städtetages BW), Steffen Jäger (Prä- terstützung der genannten Institutionen!
Renée Arnold
8 klartext 02/21 /// aktuell
FEHLENDE RESSOURCEN BEHINDERN DIGITALISIERUNG
DER ÖFFENTLICHEN VERWALTUNG
„JUNGE GRUPPE“ DER CDU-LANDTAGSFRAKTION INFORMIERT SICH GEMEINSAM
MIT VERWALTUNGSFACHLEUTEN IN DER HOCHSCHULE KEHL
Willi Stächele (3.v.l.) und Hochschulrektor Joachim Beck (5.v.r.) gemeinsam mit Landtagsabgeordneten der CDU-Fraktion und Vertretungen der Verwaltung. (Fotos: Büro Willi Stächele)
Wo die Industrie schon längst auf gu- tungsmanagement“ an. Philipp Bauer, Mit dem Online-Service-Portal, über
tem Wege ist, hinkt Deutschlands öf- wissenschaftlicher Mitarbeiter an der das Bürger*innen bereits verschiedene
fentliche Verwaltung noch hinterher: Die Hochschule, betonte, dass es bei dem Dienste wie Kfz-Anmeldung oder Woh-
angestrebte Digitalisierung der Gesell- Studiengang nicht darum ginge, IT- nungsummeldung wahrnehmen können,
schaft stellt auch die Rathäuser in der ler*innen auszubilden. „Hier geht es hadern noch viele Kommunen, wie ein
Ortenau vor große Herausforderungen. um Verwaltungsfachleute, die beide Verwaltungsvertreter berichtete. „Was
Sprachen sprechen, die also mit IT- nützt es mir, wenn ich einen Antrag
Vier neu gewählte Landtagsabgeordne- Firmen auf Augenhöhe kommunizieren online hereinbekomme, ihn dann aber
te (Mitglieder der sogenannten „Jungen können.“ Die Absolvent*innen sollten ausdrucken und in die zuständige Ab-
Gruppe“ der CDU-Landtagsfraktion), die sowohl dazu befähigt werden, den digi- teilung bringen muss“, beklagte er. „Die
den Bundestagskandidaten Wolfgang talen Wandel in den Kommunen voran- interne digitale Gestaltung ist tatsäch-
Schäuble auf mehreren Wahlkampfter- zubringen, als auch ältere Mitarbeitende lich eine Baustelle, die nicht trivial ist“,
minen begleiteten, machten einen Ab- auf diesem Weg mitzunehmen. bestätigte Philipp Bauer.
stecher nach Kehl, um sich von Hoch-
schulrektor Prof. Dr. Joachim Beck Als Grund für die schleppende Digitali- Der Landtagsabgeordnete Willi Stä-
über den Stand der Dinge informieren sierung nannte Bauer „oftmals fehlende chele versprach, weiter an dem Thema
zu lassen. Eingeladen zu der Veran- Ressourcen“. „Wir haben außerdem dranzubleiben. „Die Digitalisierung un-
staltung, an der auch Verwaltungsver- festgestellt, dass es sehr von einzel- serer Behörden ist ein zentraler Punkt,
tretungen und Bürgermeister aus der nen Personen abhängig ist, ob es in um im internationalen Wettbewerb nicht
Region teilnahmen, hatte der Landtagsab- den Kommunen digital vorangeht oder abgehängt zu werden“, sagte er und
geordnete für Kehl, Willi Stächele (CDU). nicht“, sagte er. „Also ob es zum Beispiel kündigte an, sich nächstes Jahr noch
eine*n Bürgermeister*in gibt, die*der einmal mit Vertreter*innen der Hoch-
Die Hochschule Kehl, die in Sachen sich dahinterklemmt.“ Der Druck auf die schule und einer größeren Delegation
Verwaltung die Brücke zwischen The- Kommunen sei allerdings groß. „Das von Abgeordneten und Verwaltungs-
orie und Praxis schlägt, bietet seit Onlinezugangsgesetz verpflichtet sie, fachleuten zu treffen.
September 2020 den neuen Bache- bis Ende 2022 ihre Verwaltungsleistun-
lor-Studiengang „Digitales Verwal- gen auch digital anzubieten“, so Bauer.
klartext 02/21 /// aktuell 9
Philipp Bauer, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule Kehl (stehend), erklärte den Landtagsabgeordneten um Willi Stächele (2.v.r.) und Vertreter*innen der Verwaltung,
wie der neue Studiengang „Digitales Verwaltungsmanagement“ aufgebaut ist.
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10 klartext 02/21 /// bachelor
ANFEINDUNGEN UND GEWALT GEGEN BÜRGERMEISTER*INNEN –
WIE SCHLIMM IST DIE SITUATION IN DER REGION SÜDBADEN?
Anfeindungen und Gewalt gegen grund, dass der Verfasser eine Auswahl Die Qualität der Übergriffe
Bürgermeister*innen sind in Deutsch- von ländlich und von städtisch gepräg- unterscheidet sich in den beiden
land mittlerweile an der Tagesord- ten Landkreisen haben wollte. Mit den Umfragen
nung. Wer sich in der Gesellschaft po- genannten Landkreisen wurden die In der „KOMMUNAL“-Umfrage berichten
litisch engagiert, riskiert damit häufig, Bürgermeister*innen von insgesamt über die Bürgermeister*innen verhältnismäßig
zu einer Zielscheibe des Hasses zu 1.350.000 Einwohner*innen befragt. Da- eher weniger über Anfeindungen verba-
werden. Aufgrund ihres Amtes sind von haben 75 Bürgermeister*innen an ler Art. Nur 46 % der Bürgermeister*innen
Bürgermeister*innen überdurchschnitt- der Umfrage teilgenommen. Dies be- geben an, solche erlebt zu haben. Die-
lich häufig betroffen. Mit der Situation deutet eine Rücklaufquote von gerundet ser Wert war in der regionalen Umfrage
der Bürgermeister*innen in Südbaden 40,76 %, was für eine studentische Um- mit 63,9 % der Befragten deutlich höher.
beschäftigt sich die Bachelorarbeit eines frage ein guter Wert ist und gleichsam Bei den körperlichen Angriffen ist es um-
Studenten der Hochschule für öffentliche auch die Bedeutung des Themas wider- gekehrt. Deutschlandweit gaben 9 % der
Verwaltung in Kehl und zeigt, dass auch spiegelt. Damit hat mehr als jede*r dritte Bürgermeister*innen an, Opfer von kör-
in Südbaden schon 68,1 % der befragten angefragte Bürgermeister*in an der Um- perlichen Angriffen geworden zu sein, in
Bürgermeister*innen Gewalt und Anfein- frage teilgenommen. der regionalen Umfrage ist diese Zahl
dungen erleben mussten. mit 5,6 % erfreulicherweise niedriger.
Südbaden leider kein positiver Zumindest die körperliche Unversehrt-
Eine Umfrage des Magazins „KOM- Ausreißer heit der Bürgermeister*innen ist in den
MUNAL“ (Quelle: https://kommunal. Laut der „KOMMUNAL“-Umfrage sind 6 befragten Landkreisen also eher ge-
de/kommunalpolitiker-umfrage-2020), 64 % der befragten Bürgermeister*innen währleistet.
mit Unterstützung des Meinungsfor- schon einmal Opfer von Gewalt und An-
schungsinstituts Forsa aus dem Jahr feindungen gegen ihre Person gewor- In kleineren Gemeinden werden die
2020 war gleichsam der Startschuss den. Im Vergleich dazu wurden sogar Bürgermeister*innen weniger oft Opfer
für die Bachelorarbeit und damit die schon 68,1 % der Bürgermeister*innen einer solchen Tat. In den Gemeinden
Untersuchung zu diesem Thema. Dem in Südbaden Opfer von Gewalt und An- unter 5.000 Einwohnern*innen betrifft
Kehler Studenten Niklas Hödle und feindungen. Überraschenderweise liegt dies laut „KOMMUNAL“ nur 58 % der
seinem Bachelorbetreuer Prof. Paul der Wert in der regionalen Umfrage also Bürgermeister*innen, während die Zahl
Witt, ehemaliger Rektor der Hochschu- sogar höher als in der deutschlandweiten bei unter 20 000 Einwohner*innen schon
le Kehl, stellte sich nach Veröffentli- Umfrage von „KOMMUNAL“. Eine mögli- auf 70 % steigt. In der regionalen Umfra-
chung der „KOMMUNAL“-Umfrage die che Erklärung dieser Werte liegt darin, ge gaben mehr als die Hälfte der Befrag-
Frage: „Wie ist die Situation für die dass die befragten Bürgermeister*innen ten an, Bürgermeister*innen in einer Ge-
Bürgermeister*innen in unserer Regi- wahrscheinlich eher an der Umfrage ei- meinde mit unter 5.000 Einwohner*innen
on. Steht Südbaden positiver da als der nes Studenten teilgenommen haben, zu sein. Statistisch spricht dies also für
Rest von Deutschland?“ wenn sie persönlich schon diese Erfah- eine eher sichere Region, da auch viele
rungen machen mussten. Eine Umfra- der Bürgermeister*innen die nicht teil-
Mit dieser Fragestellung im Hintergrund ge unter Mitwirkung des Instituts Forsa genommen haben, ihr Amt ebenfalls in
galt es zuerst einmal verwertbare Daten aber vielleicht auch Bürgermeister*innen diesen kleineren Gemeinden ausüben.
zu erfassen. Die Datenerfassung erfolg- ohne konkrete eigene Erlebnisse an- Hier „profitieren“ die Bürgermeister*innen
te durch eine Online-Befragung. Die- gezogen hat. Diese senkten dann den der Region dann doch von der ländlichen
se wurde an 184 Bürgermeister*innen Schnitt der Bürgermeister*innen mit Ge- Ausprägung.
in Baden-Württemberg versen- walterfahrungen im Vergleich zur regio-
det. Konkret waren dies jeweils alle nalen Umfrage. Andererseits sprechen Den Bürgermeister*innen den
Bürgermeister*innen der Landkreise die relativ identischen Ergebnisse dieser Rücken stärken
Rastatt (mit Baden-Baden), Ortenau- beiden Umfragen auch für die Genauig- Ein*e Bürgermeister*in muss zwangs-
kreis, Emmendingen, Breisgau-Hoch- keit der regionalen Umfrage. Die Werte läufig häufig auch unangenehme Ent-
schwarzwald und Lörrach. Bekanntlich dieser Umfrage liegen fast genau im scheidungen treffen, die unzufriedene
gehört der Landkreis Rastatt politisch Bundesdurchschnitt. Was, wenn man die oder gar wütende Personen zur Folge
zu Nordbaden, aber die Auswahl der lokale Brille absetzt, natürlich auch die haben. Es ist gewissermaßen eine Art
Landkreise geschah vor dem Hinter- Realität sein wird. „Berufsrisiko“ der Bürgermeister*innen,klartext 02/21 /// bachelor 11
sich bei Teilen der Einwohner*innenschaft wäre die Aufklärung und Sensibili- Die vollständige Bachelorarbeit können
unbeliebt zu machen. Diese Reaktion sierung der Bevölkerung über dieses Sie lesen unter: https://www.hs-kehl.de/
auf Entscheidungen ist menschlich, ent- Thema. Denkbar wäre hier eine Art forschung/studentische-forschung/er-
schuldigt aber keinesfalls illegale und „Imagekampagne“ mit beispielsweise gebnisse-der-studentischen-forschung/
menschenverachtende Aktionen, Ge- sichtbarer Werbung im Alltag. Diese Bei Fragen können Sie sich auch gerne
walt und Anfeindungen gegenüber den könnte von den kommunalen Landes- an den Betreuer Prof. Paul Witt (witt@
Bürgermeister*innen als „Sündenbock“. verbänden, dem Städtetag und dem hs-kehl.de) wenden.
Lösungsansätze für diese Problematik Gemeindetag oder von der Landesre-
sind schwierig zu finden, aber dringend gierung ausgehen.
notwendig. Ohne „Gegenmaßnahmen“
wird sich die Situation höchstwahrschein- Die Bachelorarbeit beinhaltet auch
lich immer weiter verschärfen und zu- eine Sammlung konkreter Situationen,
spitzen. Schlussendlich mit nachhaltigen denen die Bürgermeister*innen ausge-
Folgen für das Amt und die komplette setzt sind. Damit könnte die öffentliche
Bürgermeister*innenlandschaft in der Re- Aufmerksamkeit für dieses Thema er-
gion, landesweit, aber auch bundesweit. höht werden, da diese persönlichen Er-
lebnisse eine stärkere Wirkung auf die
Eine Möglichkeit, diese Gewalt gegen Leser*innen haben als reine statistische
Bürgermeister*innen zu bekämpfen, Zahlen. Niklas Hödle & Prof. Paul Witt
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PRAKTIKUM BEI DER WRO
ANN-KATHRIN STORZ IN DUBAI
Der Bachelorstudiengang „Public Ma- Gab es etwas während des Prakti- zentrale Rolle spielen und an Attraktivi-
nagement“ ist abwechslungsreich und kums, das Sie persönlich herausge- tät gewinnen. Eine Wirtschaftsförderung
vielfältig. Studierende bestimmen ihre fordert hat? Wenn ja, was genau und wie die WRO ist daher eine super Mög-
vier verschiedenen Praktika in der Pra- warum? lichkeit, in diesem Bereich erste Erfah-
xisphase selbst, und so finden sich so Ich denke, eine kleine Herausforderung, rungen zu sammeln, die man später in
manche, wie auch Ann-Kathrin Storz, in verbunden mit meiner Dienstreise nach der Verwaltungspraxis anwenden kann.
Dubai wieder. Dubai, war das Englisch. In meinem ers-
ten Semester an der Hochschule Kehl Was nehmen Sie darüber hinaus mit?
Liebe Frau Storz, wie sind Sie denn belegte ich glücklicherweise einen su- Durch die Netzwerkpflege, die zum Auf-
nach Dubai gekommen? per Englischkurs. In meinen vorherigen gabenbereich der WRO gehört, kann
Ich habe meinen vierten Praxisab- Praktikumsstellen hatte ich allerdings man besonders gut mit Menschen aus
schnitt in den Bereich Kommunalpolitik, keine Englisch sprechenden Kontakte. unterschiedlichsten Berufsfeldern in
Führung im öffentlichen Sektor gelegt Zudem ist es durch die Pandemie zu- Kontakt treten. Es fällt mir heute noch
und ihn bei der Wirtschaftsregion Orte- mindest bei mir eine Weile her, dass ich leichter, die Initiative zu ergreifen und
nau (WRO) absolviert. Ich bekam die ein- in Urlaub gewesen bin. Schließlich bie- auf Menschen zuzugehen und mit ih-
malige Möglichkeit, mich zusammen mit tet sich in diesem Fall öfter die Chance, nen in Kontakt zu treten. Auch ein
dem Geschäftsführer der WRO Dominik sein Englisch aufzufrischen. Ich denke, respektvoller Umgang innerhalb der
Fehringer und einer Mitarbeiterin der ich habe das jedoch gut gemeistert und Kollegschaft ist für mich eine gute Vo-
Max Grundig Klinik, unter der Marke mich sogar verbessern können. raussetzung für eine hervorragende Ar-
#blackforesthealth auf eine eindrucks- beitsleistung.
volle Dienstreise nach Dubai zu begeben. Welchen Mehrwert erhoffen Sie sich
Gemeinsam haben wir diese Marke auf durch dieses Praktikum für Ihre späte- Worin unterscheidet sich dieses Prak-
der ArabHealth Messe vertreten. Ich re Tätigkeit in der Verwaltungspraxis? tikum von Praktika in Kommunen?
habe in dieser Zeit viele unvergessliche Ich denke, besonders Marketing bzw. Bei der WRO handelt es sich um eine
Momente erleben dürfen, die mich an Onlinemarketing wird im kommunalen GmbH und nicht um eine Gebietskörper-
eine tolle Praxiszeit erinnern. Bereich in den kommenden Jahren eine schaft des öffentlichen Rechts. Daherklartext 02/21 /// bachelor 13
gleicht die Führung eher einem privaten
Unternehmen.
Auch anhand der Aufgabenfelder macht
sich dies bemerkbar. Die WRO ist spe-
zialisiert auf die Bereiche Marketing und
Öffentlichkeitsarbeit, während sich Kom-
munen mit fast allen Themen, die inner-
halb einer Gemeinde anfallen, befassen.
Wo haben Sie Ihre anderen Praktika
absolviert?
Den ersten Praxisabschnitt belegte ich
im Landratsamt Ortenaukreis, Vertie- Ann-Kathrin Storz vor dem Messestand in Dubai.
fungsschwerpunkt Leistung. Anschlie-
ßend absolvierte ich einen Zeitraum in In welchem Tätigkeitsbereich sehen Was möchten Sie den Leser*innen
der Hochschule Offenburg, im Bereich Sie sich nach dem Studium? bzw. Ihren Kommiliton*innen mit auf
Wirtschaft und Finanzen, und im dritten Ich hatte eine unglaublich schöne den Weg geben?
Abschnitt unterstützte ich das Regie- Praxiszeit mit vielen kompetenten Bitte nutzt alle Möglichkeiten in der Pra-
rungspräsidium Freiburg in der Perso- Mitarbeiter*innen, durch deren Hilfe ich xisphase, die euch geboten werden, um
nalabteilung. viele wertvolle Erfahrungen sammeln neue Erfahrungen und Eindrücke zu
und Eindrücke gewinnen konnte. Wie gewinnen. Es gibt gute und schlechte
Hat Sie ein Praxisabschnitt bei ihrer gerade erwähnt, vertiefe ich Wirtschaft Erfahrungen, aber nur so kann man
Wahl des Vertiefungsschwerpunktes und Finanzen, allerdings möchte ich sich verbessern, weiterentwickeln und
inspiriert? mich im Moment noch nicht zu 100 % gestärkt daraus hervorgehen. Ein wich-
Ja, denn ich habe den Vertiefungsbe- festlegen, da es doch häufig ganz an- tiger Tipp zum Schluss: Genießt einfach
reich Wirtschaft und Finanzen gewählt. ders kommt, als man denkt. die Zeit.
Renée Arnold14 klartext 02/21 /// bachelor
AKTUELLE KOMMUNALPOLITISCHE THEMEN BEIM „BERLIN-SEMINAR“
mit einem Besuch im Stasi-Gefängnis
Hohenschönhausen oder in der KZ-Ge-
denkstätte Sachsenhausen.
Dieses Jahr war alles anders: Das Se-
minar fand nicht in Berlin statt, sondern
in Kehl, in Oberschwaben, in Baden, in
Hohenlohe, im Stuttgarter Raum, auf
der schwäbischen Alb, im Hotzenwald,
am Bodensee oder wo immer sich die
Studierenden aufhielten und an ihren
Computern per Videokonferenz zuge-
schaltet wurden.
Nicht minder interessant waren die
Bereits zur Tradition geworden ist das Bisher fand das Seminar immer in Berlin Themen: Verschiedene Referate, die
sog. „Berlin-Seminar“ der Hochschu- statt, wo auch ein attraktives Rahmen- von den Studierenden vorgetragen wur-
le Kehl, das schon seit über 20 Jahren programm geboten wurde. Besichtigun- den, beschäftigen sich mit dem Thema
stattfindet, immer wieder mit neuen und gen und Führungen im Bundeskanz- Bürgermeister*innen. Man referierte
aktuellen kommunalpolitischen The- leramt, im Bundesrat und Bundestag über das Sozialprofil, die Bedeutung
men. Die Seminarleiter sind der frühe- standen ebenso auf dem Programm des Amtes, die Nutzung von sozialen
re Rektor der Kehler Hochschule Prof. wie ein Besuch in der Landesvertre- Medien durch die Bürgermeister*innen
Paul Witt und der Dekan der sozial- und tung Baden-Württemberg. Ein Besuch und die Attraktivität des Berufs. Es
wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, bei Maybrit Illner in ihrer Talkshow ge- ging außerdem um die Frage, ob
Prof. Dr. Aribert Kopnarski. Teilnehmen- hörte ebenso zum Programm wie eine Bürgermeister*innen in Kreistagen ver-
de sind darüber hinaus 20 Studieren- Schifffahrt auf dem Landwehrkanal und treten sein sollen, und um die Volkswahl
de des Bachelorstudiengangs „Public der Spree. Schließlich informierten sich der Landräte*innen. Auch das Sozialpro-
Management“, die das Proseminar als die Studierenden auch über die dunk- fil von Gemeinderatsmitgliedern wurde
Pflichtmodul absolvieren. len Seiten der deutschen Geschichte unter die Lupe genommen.
Andere besetzen Stellen.
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LANDRATSAMT CALW I Personal und Organisation I Vogteistr. 42-46 I 75365 Calw I www.kreis-calw.de/jobsklartext 02/21 /// bachelor 15 Bei den Finanzthemen ging es um in- Schließlich ging es um kommunale die diskutierten Themen interessant, terkommunale Zusammenarbeit, um Jugendpolitik und kommunale Kultur- aktuell und spannend waren, dass das Haushaltskonsolidierung und um die politik sowie um direkt-demokratische Format in Berlin allerdings ein „High- Neugestaltung des kommunalen Haus- Elemente in der Kommunalpolitik. Die light“ gewesen wäre. Bleibt zu hoffen, halts- und Rechnungswesens. Spannend Rolle der politischen Akteure*innen dass das Seminar im nächsten Jahr waren auch die Themen, bei denen es (Bürger*innen, Bürgermeister*innen, wieder in der Hauptstadt stattfinden um Bürgerinitiativen und Selbsthilfegrup- Gemeinderat, Verwaltung) im Rahmen kann. Übrigens eine Anmerkung zum pen sowie um den demographischen der unterschiedlichen Kommunalverfas- Schluss: An dem traditionellen Berlin- Wandel ging. Die Frage, ob es eine sungssysteme war ebenfalls ein Thema, Seminar haben nicht wenige Studieren- Krise des bürgerschaftlichen Engage- wie auch „Korruption in der öffentlichen de teilgenommen, die heute erfolgreiche ments gibt, wurde ebenso behandelt Verwaltung“. Bürgermeister*innen in Baden-Würt- wie die Auswirkungen der Migration auf temberg und darüber hinaus sind. kommunaler Ebene sowie das Thema Nach drei Tagen konzentrierten Arbei- „E-Demokratie – Möglichkeiten, Re- tens waren sich die Studierenden und alisierungschancen und Probleme“. ihre beiden Seminarleiter einig, dass Prof. Dr. Aribert Kopnarski & Prof. Paul Witt
16 klartext 02/21 /// master
AFRIKANISCH-EUROPÄISCH STUDIEREN
NEUER MASTER „PUBLIC MANAGEMENT IN INTERNATIONAL COOPERATION“ GESTARTET
„Public Management in International gemeinsam durchgeführt. Das Kooperati- überwiegend öffentliche Akteur*innen zur
Cooperation – virtuelle Kooperations-, onskonzept zeigt sich auch in der Lehre: afrikanisch-europäischen oder innerafri-
Lehr- und Lernplattform“ ist ein Projekt im Die Studienmaterialien sind von gemisch- kanischen Zusammenarbeit zu befähigen.
Rahmen des Baden-Württemberg-STI- ten Expert*innenteams aus Europa und
PENDIUMs für Studierende – BWS plus, verschiedenen afrikanischen Regionen Die Absolvent*innen des Studiums sol-
einem Programm der Baden-Württem- erstellt worden. Die inhaltliche Vermittlung len in der Lage sein, bspw. bei der Zu-
berg Stiftung. Das Projekt wird über drei sowie die kontinuierliche Betreuung der sammenarbeit zwischen einer deutschen
Jahre mit einer Summe von 137.000 € studentischen Arbeiten werden von afrika- und einer afrikanischen Verwaltung die
finanziert. nisch-europäischen Co-Teaching-Teams Differenzen innerhalb der verschiedenen
sichergestellt. Verwaltungskulturen zu identifizieren und
Mit insgesamt 16 Studierenden aus Äthi- zu überbrücken, damit Ideen erfolgreich
opien, Deutschland, Gambia, Kenia, Zentral für die Implementierung und Wei- umgesetzt werden können. Oftmals schei-
Mauretanien, Namibia, Niger, Somalia, terentwicklung des Masters im Blended- tern Projekte nämlich nicht an ihrer Idee,
Südafrika und Südsudan ist im Winterse- Learning Format ist die studiengangspe- sondern an deren Umsetzung, da sich
mester an der Hochschule Kehl ein neuer, zifische virtuelle Kooperations-, Lehr- und internationale Partner zwar in ihren eige-
berufsbegleitender Masterstudiengang Lernplattform, die eine Vernetzung zwi- nen Verwaltungssystemen gut ausken-
namens „Public Management in Interna- schen den Lehrenden, Studierenden und nen, ihnen aber die Kenntnisse über das
tional Coorperation – Designing African- Verwaltungsmitarbeitenden der Partner- Verwaltungssystem des anderen Partners
European and Intra-African Relations“ hochschulen über die Distanz ermöglicht. und die Mittel, mit diesen Unterschieden
gestartet. Der Großteil der Studierenden Damit dient sie als Fundament für den Auf- umzugehen, fehlen. Diese Lücke sollen
hat einen verwaltungswissenschaftlichen bau eines virtuellen Knowledge Network die Studierenden als spätere Mitarbeiten-
Hintergrund, es sind aber auch Profi- Hubs zur Rolle der öffentlichen Verwaltung de in der internationalen Zusammenarbeit
le aus Politik- und Finanzwissenschaft, in der internationalen Kooperation. schließen, indem sie während des Studi-
internationale Beziehungen, Entwick- ums lernen, Strategien zu entwickeln, wie
lungsplanung und zivilgesellschaftlichem Die Baden-Württemberg Stiftung stärkt mit den Unterschieden zwischen interna-
Engagement vertreten. somit nicht nur die Kooperation zwischen tionalen Partnern umzugehen ist und wie
den beteiligten Institutionen, sondern Herausforderungen bei der Umsetzung
Das Masterprogramm wurde von der auch die afrikanisch-europäische und in- identifiziert und bewältigt werden können.
Hochschule Kehl in enger Zusammenar- nerafrikanische Zusammenarbeit. Denn
beit mit Partnerhochschulen in Äthiopien, der Studiengang zielt inhaltlich darauf Der englischsprachige Studiengang über
Senegal und Südafrika entwickelt und wird ab, lokale, regionale und internationale, vier Semester simuliert die Arbeit in der
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internationalen Zusammenarbeit: In vier 12-tägigen Präsenzpha-
sen an vier Orten in Europa und Afrika kommen Studierende aus
West-, Ost- und dem Südlichen Afrika sowie aus Europa zusam-
men. In den dazwischen liegenden Distanzphasen wird die Arbeit
aus den Präsenzphasen in international gemischten Kleingrup-
pen fortgesetzt. Eine fünfte Präsenzphase am Ende des Studi-
engangs wird für jede*n Studenten*in am Ort der Hochschule der
bzw. des Masterthesisbetreuers*in stattfinden.
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Das Baden-Württemberg-STIPENDIUM fördert den internatio-
nalen Austausch von qualifizierten Studierenden und jungen Be-
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rufstätigen. Seit 2001 konnten über 25.000 junge Menschen aus
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88x257,5_vd-bw_Hochschulen.indd 1 27.07.2021 17:08:4518 klartext 02/21 /// master
WER SIND DIE MANAGERINNEN DER BADEN-WÜRTTEMBERGISCHEN KOMMUNEN
UND WIE FÜHREN SIE?
LANDESWEITE STUDIE ZU SOZIALPROFIL UND FÜHRUNGSSTIL
in Baden-Württemberg nicht wesent- und damit nach wie vor noch deutlich
lich von den Sozialprofilen ihrer männ- unterhalb des von der amtierenden
lichen Kollegen. Bei ihnen handelt es Bunderegierung bis 2025 angestrebten
sich – entsprechend der Ergebnisse Ziels der gleichberechtigten Teilhabe in
der ersten breit angelegten Studie aus Führungspositionen im öffentlichen Be-
1984 von Wehling und Siewert, welche reich. Der Anteil an Frauen in kommu-
im weiteren zeitlichen Verlauf mehrfach nalen Führungspositionen hinkt diesem
bestätigt wurden, ebenso wie bei ihren angestrebten Ziel demnach noch um
männlichen Kollegen mit breiter Mehr- ein Vielfaches hinterher.
heit um gelernte Verwaltungsfachkräfte
mit Distanz zu den politischen Parteien Neben dem Sozialprofil wurde im Zuge
und von außerhalb der jeweiligen Kom- der Untersuchung von Hurst auch nach
mune kommend, allerdings mit regio- dem Führungsstil und -bild der Amts-
nalem Bezug. Dies war auch eine der trägerinnen als Expertinnen in eigener
Martina Hurst ursprünglichen Thesen, die von Hurst Sache gefragt. Hier konnte die Ver-
im Zuge ihrer Masterarbeit aufgestellt fasserin herausarbeiten, dass es aus
Dieser Fragestellung ging Martina wurden. Lediglich die Familiensituation Sicht der (Ober-) Bürgermeisterinnen
Hurst – Absolventin des berufsbeglei- der Amtsinhaberinnen unterscheidet deutliche Unterschiede im Kommunika-
tenden Masterprogramms an der Hoch- sich in Nuancen von denen ihrer männ- tions- und Führungsverhalten zwischen
schule für öffentliche Verwaltung Kehl lichen Kollegen. So sind die Damen et- diesen und ihren männlichen Kollegen
und selbst Kommunalpolitikerin und was häufiger kinderlos, und wenn sie gibt. Die überwältigende Mehrheit der
stellvertretende Bürgermeisterin ihrer Kinder haben, so sind diese zumeist in Amtsinhaberinnen verwies in diesem
Heimatgemeinde Sinzheim – im Zuge der Tendenz schon etwas älter. Gleich- Kontext darauf, dass die Frauen stär-
ihrer Masterthesis mit dem Titel „Die zeitig hat aber auch die Zahl junger ker sach- und lösungsorientiert agieren,
kommunalen Managerinnen Baden- Amtsinhaberinnen in den letzten Jahren während die männlichen Kollegen deut-
Württembergs – eine Untersuchung deutlich zugenommen. lich mehr macht- und statusorientiert
zu Sozialprofil und Führungsstil der handeln. Fast die Hälfte der aktuellen
Baden-Württembergischen (Ober-) Bür- Ziel der Arbeit war es, einen vertieften Amtsinhaberinnen sieht sich hierbei
germeisterinnen“ nach. Betreut wurde Blick auf Frauen in Führungspositionen entsprechend der Abfrage eher als Ent-
sie dabei von den Kehler Professoren, in Person der kommunalen Managerin- scheiderinnen, die in ihren Kommunen
dem ehemaligen Rektor Prof. Paul Witt nen Baden-Württembergs zu werfen, Innovationen vorantreiben.
und dem ehemaligen Prorektor Prof. Dr. diese damit etwas mehr in den Fokus
Jürgen Kegelmann. der Kommunalwissenschaft zu rücken Abschließend zeigt Hurst in ihrer Ar-
und potenziellen Interessentinnen für beit darüber hinaus mögliche allgemei-
Hierfür wurden im Zeitraum August und ein solches Amt als mögliche Entschei- ne und politische Handlungsansätze
September 2020 alle 91 amtierenden dungshilfe für eine eigene erfolgreiche auf, um den Frauenanteil unter den
(Ober-) Bürgermeisterinnen Baden- Kandidatur zu dienen. Auch wurde der Bürgermeister*innen weiter zu steigern.
Württembergs im Zuge einer breit an- Frauenanteil an der Spitze von Kommu- Sie führt hier neben der Verbesserung
gelegten Onlinebefragung interviewt. nen – welcher deutschlandweit bei rund der Vereinbarkeit von Amt und Familie
Die Beteiligungsquote lag bei knapp 9 % seit Jahren auf niedrigem Niveau (Betreuungsangebote, flexible Arbeits-
über 60 %, weshalb diese Studie die stagniert und in Baden-Württemberg zeiten, Elternzeit- und Teilzeitmög-
breitesten und vertieftesten Ergebnisse aktuell mit etwa 8,2 % noch knapp da lichkeiten) die Chancen und aktuellen
über diese Zielgruppe der letzten Jahre runter liegt – im Verhältnis zu Frauen in Erfahrungen in Zeiten der Pandemie
abbildet. Führungspositionen in der freien Wirt- durch die Digitalisierung und die damit
schaft sowie der Bundes- und Landes- einhergehende Veränderung der Sit-
Nach den Ergebnissen von Martina politik deutschlandweit betrachtet. Hier zungs- und Präsenzkultur an. Auch die
Hurst unterscheiden sich die Sozial- bewegt sich der Frauenanteil in einem politische Kultur muss sich demnach
profile der (Ober-) Bürgermeisterinnen Korridor von knapp 25 % bis zu 40 % mit Blick auf nach wie vor vorhandeneklartext 02/21 /// master 19
Vorurteile und Rollenklischees gegen- Frauen noch gezielter anzusprechen, hierfür bedarf es eines entsprechend
über Frauen, die sich um ein solches zu fördern und zu vernetzen – denn breiten Angebotes an qualifizierten Be-
Amt bewerben, noch weiterentwickeln. starke Kommunen brauchen kompeten- werberinnen.
Hurst verweist darüber hinaus auf den te und qualifizierte Managerinnen, und
Bedarf, entsprechende Seminare und
Coachings für die Vielzahl an gut aus-
gebildeten potenziellen Kandidatinnen
(insbesondere mit Blick auf die Abgän- Bei Rückfragen dürfen Sie sich gerne an die Verfasserin der Un-
gerinnenzahlen an den Verwaltungs- tersuchung, Martina Hurst, sowie an die Professoren Paul Witt und
hochschulen) in der Fläche weiter aus- Dr. Jürgen Kegelmann wenden:
zubauen und bekannt zu machen. Hier
sieht sie in deren eigenem Interesse Martina Hurst: m.hurst@gemeinsam-fuer-sinzheim.de
die Institutionen der politischen Bildung,
etwa die Bundeszentrale und die Lan- Prof. Paul Witt: witt@hs-kehl.de
deszentralen für politische Bildung, die
politischen Parteien, Stiftungen und vor Prof. Dr. Jürgen Kegelmann: kegelmann@hs-kehl.de
allem kommunale Interessensvertretun-
gen in der Verantwortung, geeignete
Martina Hurst und Prof. Paul Witt
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© Stadt Karlsruhe | Layout: Streeck
Martina Hurst20 klartext 02/21 /// international
PROFESSOR UND FORSCHER ZU GAST
RUSLAN POZHIDAEV BESUCHT HOCHSCHULE
Herzlich willkommen in Kehl! Was hat
Sie anlässlich Ihres Forschungsauf-
enthalts zu uns geführt?
Die wissenschaftliche Forschung auf
dem Gebiet des Managements ist in
Russland noch nicht sehr ausgereift,
Ruslan Pozhidaev (Mitte) zu Gast an der Hochschule.
und für relativ neue Phänomene in der
russischen Wirtschaft, wie z. B. Cluster, zu fördern, um die Forschung voranzu- ab, der auf EU-Ebene anerkannt und
ist es sehr nützlich, praktische und for- treiben, Wissen zu verbreiten und eine als fortschrittlich angesehen wird. In be-
schungsbasierte Erfahrungen aus dem Leistungsverbesserung sicherzustellen. stimmten Gebieten Baden-Württembergs,
Ausland zu sammeln und mitzunehmen. Mein persönliches Anliegen ist folgen- insbesondere am Südlichen Oberrhein,
Der Cluster-Ansatz ist in Europa gut er- des: Ich möchte erforschen, inwiefern gibt es eine Reihe von Clustern, deren
forscht, in Russland jedoch kaum, da sich Unternehmen, die Teil eines Clusters sind, Entwicklungserfahrungen in geeigneter
die Cluster noch im Aufbau befinden. Ich einen Vorteil haben. Mein Ziel ist es, da- Weise auf Russland übertragen werden
beschäftige mich hauptsächlich mit der mit bei der lokalen Wirtschaftsförderung können. So habe ich die Hochschule Kehl
Untersuchung von zwischenbetrieblichen ein Bewusstsein für die Thematik „Clus- und Prof. Dr. Hansjörg Drewello kennen-
Netzwerken und Aspekten des Wertes ter“ schaffen, da dieses Thema in der öf- gelernt und bin sehr froh, dass ich beide
von zwischenbetrieblichen Beziehun- fentlichen Verwaltung und in der Politik in für mein Projekt gewonnen habe und wir
gen. Mein aktuelles Projekt bezieht sich Russland noch wenig Beachtung findet. nun gemeinsam forschen können.
auf die Entwicklung von Clustern in der
Region Woronesch (Russland), und ich Woher kennen Sie die Hochschu- Was waren Ihre Erwartungen? Wurden
war auf der Suche nach einem Partner in le Kehl und wie sind Sie auf Prof. Dr. sie erfüllt?
Deutschland mit Praxis- und Forschungs- Hansjörg Drewello und seine For- Meine Erwartungen an den Besuch der
erfahrung in diesem Bereich. schung zum Clustermanagement auf- Hochschule Kehl haben sich voll erfüllt.
merksam geworden? Darüber hinaus hatte ich die Gelegenheit,
Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrem Deutschland hat eine lange und reiche die Erfahrungen der verschiedenen in
Besuch? Geschichte in der Entwicklung von Clus- Baden-Württemberg vertretenen Cluster
Das Besuchsprogramm zielte darauf tern, und Baden-Württemberg hebt sich kennenzulernen. Man kann Deutschland
ab, die Beziehungen zwischen Einzel- von anderen Bundesländern durch einen und andere EU-Länder nur um die Mög-
personen und der Hochschule Kehl und besonderen Ansatz bei der Entwicklung lichkeiten des Wissens- und Erfahrungs-
der Staatlichen Universität Woronesch und Unterstützung von Clusterinitiativen austauschs, sowohl in der Wirtschaft als
Arbeiten bei der
Stadtverwaltung Baden-Baden
sinnvoll I fair bezahlt I sicher I �exibel I familienfreundlich
Für jedes tierische Talent
den richtigen Job.
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auch in der Forschung, beneiden. Daran
mangelt es uns in Russland.
Ruslan Pozhidaev ist seit Mai 2008 Professor am Lehrstuhl für
Was gefällt Ihnen an Kehl und der Betriebswirtschaft und Unternehmensführung an der Fakultät für
Hochschule? Wirtschaftswissenschaften an der Universität Woronesch. Seit 2012
Ich war noch nie in Baden-Württemberg, ist er Dekan des dortigen Bachelorstudiengangs „International Ma-
und es war sehr interessant für mich, nagement”.
diese neue Region in Deutschland ken-
nenzulernen. Kehl ist eine angenehme Er lehrt und forscht in den folgenden Bereichen:
Stadt mit einer schönen Uferpromenade • Value Chain Management
und freundlichen Menschen. • Inter-Firm Networks
• Knowledge Management
Obwohl die Hochschule klein ist, verfügt • Strategic Management
sie über eine gute Forschungsbasis und • International Management
professionelle Mitarbeitende. Der unbe-
strittene Vorteil der deutschen Hochschu- Er hat bereits viermal ein Stipendium im Rahmen des DAAD-Pro-
len im Allgemeinen und der Hochschule gramms „Forschungsaufenthalte für Hochschullehrer und Wissen-
Kehl im Besonderen ist die effektive Zu- schaftler erhalten (2021 Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl,
sammenarbeit mit der Wirtschaft, die die 2015 Hochschule Ansbach, 2012 Universität Regensburg, 2008 Uni-
Durchführung relevanter angewandter versität Chemnitz).
Projekte ermöglicht, sowie die interdiszi-
plinäre Ausrichtung der Lehrprogramme
und der Forschung.
Kathrin Schindler
ZWEITE WELCOME WEEK FÜR INTERNATIONALE STUDIERENDE
Anfang September 2021 hat zum zwei- Ziel des Konzepts, das 2019 von Studie-
ten Mal an der Hochschule für öffentliche renden des Fachprojekts „Bridging the
Verwaltung Kehl die „Welcome Week“ Gap“ unter Leitung von Prof. Dr. Michael
stattgefunden. Frey und Tobias Heyduk erarbeitet wur-
de, ist es, sowohl akademische als auch
Die „Welcome Week“ richtet sich an in- interkulturelle Unterschiede zwischen In-
ternationale Studierende, die sich vor coming-Studierenden und ihren „Kehler“
Beginn ihres Austauschsemesters inten- Kommiliton*innen zu überbrücken.
siver mit den akademischen Gepflogen-
heiten in Deutschland auseinandersetzen Das diesjährige Programm wurde von
sowie ihr Bewusstsein für kulturelle Un- Kathrin Schindler, Leiterin der Organi-
terschiede schärfen möchten. Zugleich sationseinheit Internationales, in Koope- Den vier Studierenden der Université de
dient sie als Einführung in die akademi- ration mit Sophie Hofmann, Vorsitzende Rabat (Marokko) und der Cag University
schen Themen des Studien- oder For- der Lokalen Erasmus+ Initiative der (Mersin,Türkei) ermöglichte die intensive
schungsaufenthalts und gibt den Studie- Hochschule Kehl, erarbeitet und umfasste Vorbereitungswoche einen erfolgreichen
renden die Möglichkeit, erste Kontakte zu neben Einführungen zur Europäischen Start im Vertiefungsstudium „Europa“
anderen internationalen und deutschen Union, dem deutschen Verwaltungssys- des B.A. Public Management.
Kommiliton*innen, Dozent*innen und an- tem und der deutschen Kultur auch zahl-
deren Hochschulangehörigen zu knüpfen. reiche soziale Highlights. Kathrin SchindlerSie können auch lesen
