Anders - Das Magazin der Studierenden der Universität St. Gallen Dezember 2012 Nummer 343 - prisma-hsg.ch
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Institut für Systemisches Management und Public Governance HSG TaleNTS CoNfereNCe 2013 auch dieses Jahr werden über 100 unternehmen vom 26. Februar bis zum 22. März 2013 an die universität St.gallen kommen um euch zu treffen! nutzt die Chance und notiert euch bereits jetzt die Daten. YOur talent YOur OppOrtunitY Our COnFerenCe Opening panel | 26.2 MeSSe & MBa lOunge | 6.3 präSentatiOnen | 27.2 - 21.3 WOrkShOpS | 27.2 - 21.3 intervieWS | 4.3 - 22.3 COMpanY Dinner | AB 27.2 Sponsoren Medienpartner Naturalsponsoren
Editorial Ressorts Fabian Hug Für einmal Ressortleiter Aktuell anders Jan-Gunther Gosselke Langsam neigt sich das Semester und auch das Kalenderjahr Ressortleiter Campus dem Ende zu. Weihnachten kommt noch und dann geht es für den einen oder die andere wieder an die berühmt berüchtigten Neu- jahrsvorsätze – vorausgesetzt natürlich, dass es nach dem 21. oder 23. Dezember (man weiss es ja nicht so genau) noch eine Welt gibt. Lukas Wohlgemuth Ressortleiter Thema Nichtsdestotrotz kann man sich ja schon mal etwas überlegen: Was soll denn bei dir, liebe Leserin, lieber Leser, im kommenden Jahr an- ders werden, wenn wir mal vom Standardvorsatz, sich früher und intensiver mit dem Studienstoff auseinanderzusetzen, absehen? Kassandra Bucher prisma nimmt sich noch vor der Jahreswende mit «Anders» einem Ressortleiterin 360° ganz anderen Thema an und macht auch so einiges für einmal an- ders. Dem Leben unter «anderen Umständen» werden gleich zwei Alev Kurucay Berichte gewidmet. Ab Seite 30 berichten wir über die Unterschiede Ressortleiterin Menschen zwischen Inklusion sowie Integration und zeigen, welche Chancen und Gefahren eine heterogene Gesellschaft mit sich bringt. Der Jahreszeit angepasst, gibt’s ab Seite 37 eine «andere» Weihnachts- geschichte. Begleite den namenlosen Er bei seiner nervenaufrei- benden Suche nach den letzten Weihnachtsgeschenken für seine Teuerste und erlebe, wie Tauben plötzlich im Kinderwagen landen. Layout Doch wie gesagt, erzählt die aktuelle Ausgabe nicht nur von «Ande- rem», sondern macht auch einiges anders: So findest du ab Seite 46 Dominik Geissler dieses Mal ein prisma empfiehlt nicht oder auf Seite 56 ein «Assi- Layoutchef stenten privat». Abschliessend freut es mich, schon heute anzukündigen, dass Artes Alicioglu auch bei prisma ab dem kommenden Semester – man mag es Neu- Layouter jahrsvorsatz nennen oder nicht – so einiges neu und anders wird. Zuviel verraten wir hier aber noch nicht – Vorfreude ist ja bekannt- lich (hinter der Schadenfreude) die zweitschönste Freude. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, ab dem 18. März 2013 wieder nach der neu- en Ausgabe Ausschau zu halten und sich überraschen zu lassen. In diesem Sinne wünsche ich dir, liebe Leserin, lieber Leser, viel Freude mit den Weihnachtskeksen und -geschenken, frohe Fest- tage, einen guten Rutsch, viel Erfolg bei den Prüfungen und selbst- verständlich eine anregende Lektüre! Titelblatt: Roman Schister Fotograf: Jehona Abrashi Model: Ivona Domazet Chefredaktor Dezember 2012 – prisma 3
Inhaltsverzeichnis Es weihnachtet anders … Priština – Eintauchen in eine andere Welt Seite 37 Schweissgebadet und überhaupt nicht zum Weihnachtsbummel motiviert wacht er an Heiligabend auf und muss noch die letz- Seite 42 Sichtbare Armut und halbfer- tige Strassen, aber dennoch eine lebendige Atmosphäre in der ganzen Stadt. Unsere Redak- ten Besorgungen erledigen. Durchleide mit ihm seine aben- teurin berichtet über ihre Erfahrungen in der kosovarischen teuerliche Suche nach den Geschenken für die «Liebsten» und Hauptstadt Priština und schildert das Leben in einem Staat, die dabei auftretenden Hindernisse. der erst vor Kurzem seine Unabhängigkeit erklärt hat. Meinung Studentenschaft 3 Editorial 14 Philanthropie 59 Cartoon 16 Neues Provisorium an der HSG 59 Gewinnspiel 62 Das Gerücht Bilderrätsel 63 Zuckerbrot & Peitsche Aktuell Campus 8 Agenda 20 Kontextstudium – quo vadis ? 10 Kurzmeldungen 22 Professorenkolumne: Dietmar Grichnik 23 Zwei Monate in Incredible India 24 The Little Green Bag for YOU – Nachhaltig fit für das wissenschaftliche Schreiben 25 Management in Europe – Ein Kurs auch für Europäer 26 Kunst an der HSG: Ein Nachschlag 27 Unumkehrbar auf dem Weg ins Chaos 28 «Still proud to be a banker» 4 prisma – Dezember 2012
Impressum Ausgabe 343, Dezember 2012 prisma – Eine Initiative der Studentenschaft der Universität St. Gallen Guisanstrasse 92, 9010 St. Gallen, redaktion@prisma-hsg.ch, 076 579 92 21 Präsidentin: Simone Steiner Chefredaktor: Roman Schister Finanzen: Samir Mutapcija Layoutleitung: Dominik Geissler Online-Chefredaktor: Dominik Mayer Anzeigenregie: Samir Mutapcija, vertrieb@prisma-hsg.ch, 079 346 06 91 Druck: galledia ag, Flawil, 058 344 96 96 Lektorat: Monika Künzi «Unser Ziel ist es, die besten Partys der Welt Werbung in diesem Medium kann auch über Go! zu feiern!» Uni-Werbung AG, 071 244 10 10; Mediabox, 044 205 52 40; StudiMedia 044 201 16 55; Zenithmedia Seite 52 Zwischen Band und DJ machen Adrian und Aurelian unter dem Namen «Disco Troopers» elektronische Musik und verfolgen +4989 71 05 18-0; Amiado Group, 044 240 00 25 oder together AG, 071 222 28 18 gebucht werden. das Ziel, die beste Party der Welt zu feiern. prisma traf sich mit Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch aus- den beiden zum Gespräch über die Anfänge ihrer musikalischen zugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion. Karriere, Idole und Studium. Die Redaktoren sind unabhängig. Die in den Texten vertretenen Meinungen repräsentieren folglich nicht unbedingt die Meinung des Heraus- gebers oder der gesamten prisma-Redaktion. Thema Menschen 30 Inklusion heisst, es gibt kein «Anders» 50 Umfrage: Was würdest du nächstes Jahr an- 34 «Ich habe schon als Kind gewusst, ich bin ders machen? anders …» 52 «Unser Ziel ist es, die besten Partys der Welt 37 Es weihnachtet anders … zu feiern!» 40 «Ich heisse Anders» – «Cool, ich heisse auch 54 «Die Gleichung von Privatleben und Beruf anders» muss aufgehen» 56 Assistenten privat: Simon Pfister 60 Partypics: After-Semesterbreak 360° 42 45 46 Priština – Eintauchen in eine andere Welt Start-Up: SOMA Analytics prisma empfiehlt nicht prisma-hsg.ch @ • Sieh dir das aktuelle Heft – und alle vorherge- henden Ausgaben – auch online an! • Auf unserem Blog informieren wir dich über das Welt- und Webgeschehen. • Ob Buch, Verein oder Dozenten – bei uns findest du zu allem was … Dezember 2012 – prisma 5
Inhaltsverzeichnis Meinung Thema 3 Editorial 30 Inklusion heisst, es gibt kein «Anders» 59 Cartoon 34 «Ich habe schon als Kind gewusst, ich bin 59 Gewinnspiel anders …» 62 Das Gerücht 37 Es weihnachtet anders … Bilderrätsel 40 «Ich heisse Anders» – «Cool, ich heisse auch 63 Zuckerbrot & Peitsche anders» Aktuell 360° 8 Agenda 42 Priština – Eintauchen in eine andere Welt 10 Kurzmeldungen 45 Start-Up: SOMA Analytics 46 prisma empfiehlt nicht Studentenschaft 14 Philanthropie Menschen 16 Neues Provisorium an der HSG 50 Umfrage: Was würdest du nächstes Jahr an- ders machen? 52 «Unser Ziel ist es, die besten Partys der Welt zu feiern!» 54 «Die Gleichung von Privatleben und Beruf Campus muss aufgehen» 56 Assistenten privat: Simon Pfister 20 Kontextstudium – quo vadis ? 60 Partypics: After-Semesterbreak 22 Professorenkolumne: Dietmar Grichnik 23 Zwei Monate in Incredible India 24 The Little Green Bag for YOU – Nachhaltig fit für das wissenschaftliche Schreiben 25 Management in Europe – Ein Kurs auch für Europäer 26 Kunst an der HSG: Ein Nachschlag 27 Unumkehrbar auf dem Weg ins Chaos 28 «Still proud to be a banker» prisma-hsg.ch @ • Sieh dir das aktuelle Heft – und alle vorherge- henden Ausgaben – auch online an! • Auf unserem Blog informieren wir dich über das Welt- und Webgeschehen. • Ob Buch, Verein oder Dozenten – bei uns findest du zu allem was … 6 prisma – Dezember 2012
Es weihnachtet anders … Seite 37 Schweissgebadet und überhaupt nicht zum Weihnachtsbummel motiviert wacht er an Heiligabend auf und muss noch die letz- ten Besorgungen erledigen. Durchleide mit ihm seine aben- teuerliche Suche nach den Geschenken für die «Liebsten» und die dabei auftretenden Hindernisse. Priština – Eintauchen in eine andere Welt Seite 42 Sichtbare Armut und halbfer- tige Strassen, aber dennoch eine lebendige Atmosphäre in der ganzen Stadt. Unsere Redak- teurin berichtet über ihre Erfahrungen in der kosovarischen Hauptstadt Priština und schildert das Leben in einem Staat, der erst vor Kurzem seine Unabhängigkeit erklärt hat. «Unser Ziel ist es, die besten Partys der Welt zu feiern!» Seite 52 Zwischen Band und DJ machen Adrian und Aurelian unter dem Namen «Disco Troopers» elektronische Musik und verfolgen das Ziel, die beste Party der Welt zu feiern. prisma traf sich mit den beiden zum Gespräch über die Anfänge ihrer musikalischen Karriere, Idole und Studium. Impressum Ausgabe 343, Dezember 2012 Anzeigenregie: Samir Mutapcija, Wiedergabe von Artikeln und Bildern, prisma – Eine Initiative der Studentenschaft vertrieb@prisma-hsg.ch, 079 346 06 91 auch auszugsweise, nur mit Genehmi- der Universität St. Gallen Druck: galledia ag, Flawil, 058 344 96 96 gung der Redaktion. Guisanstrasse 92, 9010 St. Gallen, Lektorat: Monika Künzi redaktion@prisma-hsg.ch, 076 579 92 21 Die Redaktoren sind unabhängig. Die Werbung in diesem Medium kann auch in den Texten vertretenen Meinungen Präsidentin: Simone Steiner über Go! Uni-Werbung AG, 071 244 10 10; repräsentieren folglich nicht unbedingt Chefredaktor: Roman Schister Mediabox, 044 205 52 40; StudiMedia 044 die Meinung des Herausgebers oder der Finanzen: Samir Mutapcija 201 16 55; Zenithmedia +4989 71 05 18-0; gesamten prisma-Redaktion. Layoutleitung: Dominik Geissler Amiado Group, 044 240 00 25 oder toge- Online-Chefredaktor: Dominik Mayer ther AG, 071 222 28 18 gebucht werden. Dezember 2012 – prisma 7
Agenda Dezember DI Amnesty International Students DO HSG Big Band 11 St. Gallen Briefmarathon 13 Food for Live Kugl – 21.00 FR B-Foyer Türöffnung bereits um 19:00 Uhr, Free Entry HSG-Offiziere Staufenbiel Institut GmbH Chlausschiessen Absolventenkongress Schiesskeller St. Gallen – 18.15 Messe Zürich – 09.00 - 17.00 Das alljährliche Parcoursschiessen mit Die grösste Jobmesse der Schweiz geht in die anschliessendem Schnitzelplausch. nächste Runde. facebook.com/ofunisg/events. Evangelisches Universitätspfarramt SA Unisport Waldweihnacht 19.15 15 Schneesportlager Davos Davos DI Unser Klassiker! Tolles Angebot im 4-Sterne- 18 Hotel, Saunalandschaft, Halbpension mit reich- haltigem Frühstücksbuffet sowie 4 Gang Dinner, MI International Students' Commitee Unterricht, 4-Tages Skipass. 12 Bewerbungsschluss für die Sup- port Crew und als Gastgeber Möchtest Du einen Teil zu diesem einzigartigen Event beitragen? Dann bewirb Dich jetzt für DO Zofingia HSG die Support Crew oder als Gastgeber. Bewerbungs- schluss auf www.symp.org/helfer ist Mittwoch, der 20 Schluss-AC Rüümli – 19.00 12. Dezember 2012. ELSA FR AV Notkeriana Jus-in-Use 21 Weltuntergangskommers Steinacherkeller – 20.15 ELSA lädt am 12.12.12 zu Jus-in-Use ein. Juristen Verbirg dich nicht vor Angst unter der Decke, aus den verschiedensten Berufsfeldern sondern feiere mit der AV Notkeriana in den werden ihren Beruf vorstellen und beim an- Weltuntergang. schliessenden Apéro Fragen beantworten und Tipps zur Karriereplanung geben. SA HSG Zofingia HSG Weihnachtsanlass mit 22 Einstellung Lehrbetrieb Herbstsemester 2012 Pfarrer Anker HSG Steinbock – 19.00 Aktuell 10 prisma – Dezember 2012
Januar SO Heilige Drei Könige MO HSG 6 4 Nachholtermine für Prüfungen Frühjahrssemester 2012 SA HSG 16 MO HSG 14 Beginn ordentlicher Prüfungsblock Herbstsemester 2012 MO HSG HSG 18 Aufnahme Lehrbetrieb Frühjahrssemester 2013 HSG März MO prisma Februar 18 prisma 344 - Anonym Im 01- und im 09-Foyer Das neue prisma unter dem Titel «Anonym» liegt in den Gebäuden 01 und 09 aus! DO HSG 31 Bidding Assessmentjahr Service Portal DO 14 Dezember 2012 – prisma 11 Aktuell
auf zahlreiche gelungene Events zurück: contribute to society by looking for (paid Egal ob Fondueplausch, Bowlingabend, or unpaid) work? Pizzaessen, Lasertag oder das legendäre Berner Skiweekend – bei uns kommen III) We become more flexible each garantiert alle auf ihre Kosten! Nicht day: When will we lose track? verpassen solltest du ausserdem unser AI Students St. Gallen nächstes Event, Bowling&Wellness im One important asset of our modern Amnesty International Students St. Säntis Park. generation is our high degree of flexibili- Gallen engagiert sich für die Menschen- ty concerning working where, when and rechte. Wir arbeiten mit der Schweizer Kommst du aus Bern oder hast how; and our employers like it, too. Sektion von Amnesty International zu- sonst einen besonderen Bezug zum sammen, handeln unparteiisch und schönsten Kanton der Schweiz, dann Yet, flexibility affects stability: When sind politisch unabhängig. Unser Verein melde dich bei uns und komm an ei- our working life becomes more flexible, schafft eine Plattform, die es interessier- nen unserer zahlreichen Anlässe! so might our social life. When today’s ten Studentinnen und Studenten an der Unser Programm findest du unter workers specialise on project work, our Universität St. Gallen ermöglicht, sich www.bernerverein.ch. Wir freuen uns employers might as well and hire on a für die Menschenrechte zu einzusetzen. auf dich. temporary basis. Please discuss the im- Die Menschenrechte sind auch in der plications of an ever-increasing flexibility Schweiz ein aktuelles Thema, bei dem offered by young people and demanded Handlungsbedarf besteht. Unser Ziel ist by firms. es, die Studierenden der Universität St. Gallen für diese Menschenrechtsfragen zu sensibilisieren. Wir sollten nicht ver- gessen, dass die Menschenrechte auch ein Teil unseres Lebens sind und Schutz Challenge the Best bedürfen. On December 10th, the essay compe- tition for Challenge the Best 2013 starts: Wenn du Lust hast, dich auch Participate by answering one of the fol- für die Menschenrechte zu engagie- lowing questions in a 1000 words essay ren, schreibe uns doch eine Mail auf and get the chance to enjoy one of the ELSA amnesty@unisg.ch. Wir freuen uns auf greatest conferences at HSG! ELSA steht für European Law Stu- dich. dents‘ Association und ist eine inter- I) Who should be responsible for the nationale Organisation von Jusstudie- mental and physical health of emplo- renden und jungen Juristen. ELSA St. yees? Gallen repräsentiert den Verein an der Overall, living and working condi- Universität St. Gallen und pflegt ein tions are generally improving. However, lebendiges Vereinsleben mit gesel- certain threats to health are on the rise. ligen Jus-Höcks, Fachveranstaltungen, Unpaid overtime and unsatisfactory safety Exkursionen im In- und Ausland und standards, stress and burn-out syndrome vielem mehr. Wir fördern aktiv den Zu- are reaching wide-spread attention and sammenhalt und Austausch in der Law lead to public debates: Are employees left School, indem wir Studierende aller alone to watch for their health or should Semester und Lehrgänge zusammen- employers be held responsible, too? What führen. Zudem pflegen wir den Kontakt role might and should the state play in zu anderen ELSA Lokalgruppen in der this issue? Schweiz und im Ausland. Lerne deine Bernerverein Kommilitonen besser kennen, schliesse Egal ob im Assessment, Bachelor, II) Do agents in society possess the Freundschaften und geniesse das Stu- Master oder bereits am Doktorieren right to live a lazy life? dentenleben. – der Bernerverein bietet allen Berne- Throughout most of human society’s rinnen und Bernern an der HSG die history in general people had to work in On a side note: Wir Juristen sind Möglichkeit, in ungezwungener Umge- order to be able to afford necessities such gar nicht so anders, wie ihr alle glaubt. bung neue Leute kennenzulernen, Er- as food and shelter. Without paid work life Klingt komisch, ist aber so! Überzeugt fahrungen auszutauschen und gemein- was practically impossible. For many Eu- euch selbst und schaut am Donners- sam Spass zu haben. ropeans this situation changed in recent tag, 20. Dezember 2012, an unserem decades: if only to stay alive, paid income Weihnachts-Jus-Höck vorbei! Für Der Bernerverein wurde im Okto- is no longer essential and a «lazy» life in weitere Infos könnt ihr eine Mail an ber 2011 gegründet. Mittlerweile zählen the sense of not having and not looking for elsa@unisg.ch schreiben oder unserer wir bereits über 60 Mitglieder, Tendenz «a job» becomes an option. Do you think Facebook-Gruppe «ELSA St. Gallen» stark steigend. In unserer noch jungen that this option is legitimate or does eve- beitreten. Wir freuen uns stets über Vereinsgeschichte blicken wir bereits ry able individual have the moral duty to neue Gesichter! Aktuell 12 prisma – Dezember 2012
tionsübergreifenden Dialog zu aktuellen Schneeflocke fällt. Themen aus Wirtschaft, Gesellschaft, Wir wollen mit dir die bergsport- Wissenschaft und Politik. Das 43. St. begeisterte Community ausbauen und Gallen Symposium findet vom 2.–3. ständig neue Abenteuer erleben. Am Mai 2013 unter dem Thema «Rewarding 8.12. waren wir auch zum ersten Mal mit Courage» statt. der SBV-Community Skifahren. The Watch Club Um nichts mehr zu verpassen und Kein Land ist bekannter für sei- Die Aufgaben der Teammitglieder beim nächsten Mal auch dabei zu sein, ne Uhren als die Schweiz. Gemessen umfassen weit mehr als die eigentliche werde Fan auf www.facebook.com/ am Gesamtwert aller weltweit pro- Durchführung des St. Gallen Symposi- SBVSG oder besuche unsere Webseite duzierten Uhren, beträgt der Wert um. Neben der inhaltlichen Ausgestal- unter www.sbv-sg.ch. So bleibst du im- der in der Schweiz hergestellten tung des St. Gallen Symposium liegt es mer auf dem Laufenden und weisst was Uhren ca. 55% des Weltmarktes. Auf- in den Händen des ISC-Teams, inter- wann, wo und wie geschehen wird. grund dieser enormen Bedeutung nationale Kontakte zu pflegen, auszu- Beherrscht DU eine Bergsportart wurde im im Jahr 2012 der Watch bauen sowie Persönlichkeiten mit den und möchtest diese mit anderen Leuten Club gegründet. Wir bieten den Stu- unterschiedlichsten Hintergründen von teilen? Dann schreib uns eine Mail an dierenden Einblicke in die Uhren- der Idee des ISC und vom St. Gallen info@sbv-sg.ch und wir engagieren dich industrie und bringen diese näher Symposium zu begeistern. als Gruppenführer! Klettern, Biken, Wan- an die HSG. Dazu laden wir Persön- dern, Skifahren etc. - alles ist möglich! lichkeiten ein, besuchen Manufak- Zurzeit suchen wir engagierte Hel- turen und organisieren viele weitere fer und Gastgeber, die gerne einen Teil Events. Bist auch Du fasziniert von zu diesem einzigartigen Event beitragen Uhren? Then it’s time to join! möchten. Weitere Informationen sowie No other country is better known das Bewerbungsformular findet Ihr auf for his brilliant masterpieces of in unserer Website www.symp.org/helfer. Oikos watchmanufacturing than Switzer- Wir würden uns sehr freuen, Dich in der Die studentische Initiative oikos Car- land. Measured in value, the Swiss Support Crew und als Gastgeber am 43. St. bon Neutral Campus hat mit Hilfe der watchmaking contributes to about Gallen Symposium begrüssen zu dürfen. Universitätsverwaltung während dem 55 percent of the world market sha- akademischen Jahr 2009/2010 erstmals re. Due to this enormous importance den «CO2-Fussabdruck» der HSG auf Ba- for the swiss economy, the Watch sis von Daten des Jahres 2008 ermittelt. Club was founded in 2012. We pro- Dieser Bericht beschreibt die wichtigsten vide students insights into the watch Ergebnisse dieser Untersuchung, sowie industry as well as help to establish a das detaillierte Vorgehen bei Erhebung gateway to in order to bring this sec- und Analyse der Daten. Ausserdem ver- tor closer to the HSG. To do so, we gleichen wir die Ergebnisse mit denen invite personalities, visit factories anderer Universitäten, die ähnliche Un- and organize many more events. Are tersuchungen bereits unternommen ha- you fascinated by watches? Then it’s ben. Auf Basis der vorliegenden Daten ha- time to join! ben wir einen Treibhausgasausstoss von 6.900t CO2 ermittelt. COe steht dabei für CO2-Äquivalente, d.h. andere Treibhaus- gase als CO2 wurden entsprechend ihrem Erwärmungspotenzial in CO2 umgerech- net. Wie aus der untenstehenden Grafik hervorgeht, sind die grössten CO2-Verur- sacher die Heizungen der Gebäude, der Pendelverkehr, sowie von der Universität bezahlte Reisen (Dienstreisen). Weniger DU liebst die Berge... ins Gewicht fallen Strom, die Anreise von ...und suchst neben dem Studium Teilnehmern an Weiterbildungsangebo- eine aufregende Abwechslung? Dann ten und der Papierverbrauch. Der grösste bist DU bei uns genau richtig! Teil der Reisen entfällt auf Flugreisen, die International Students’ Com- Als Schnee- und Bergsportverein der insgesamt mit deutlich über 2.000t CO2 mittee (ISC) HSG wollen wir mit dir eine geile Zeit ins Gewicht fallen. Die hier angegebenen Das International Students’ Com- erleben. Wir bieten das ganze Jahr über Werte sind höchstwahrscheinlich Unter- mittee (ISC) ist ein Team von rund 30 spannende Aktivitäten an. Während wir schätzungen des realen CO2-Verbrauchs. Studierenden, welches seit nun mehr uns im Sommer auf das Klettern, Biken Dies liegt einerseits an fehlenden Daten, 43 Jahren für die Organisation des St. oder Action am Bodensee konzentrie- andererseits an der Methodik, die so Gallen Symposium verantwortlich ist. ren, steht der Winter ganz im Zeichen angelegt ist, dass man unserer Untersu- Das St. Gallen Symposium ist die welt- des Skifahrens und Snowboardens. Also chung keine «Übertreibungen» vorwer- weit führende Plattform für den genera- freu dich schon darauf, wenn die erste fen kann. Dezember 2012 – prisma 13 Aktuell
die Schlittenfahrt. Geile Events, Partys, Zofingia an jeder Schweizer Universität Friends. (ausser Lugano) und an diversen Mit- telschulen vertreten. Als Dachverband dient der Schweizerische Zofingerver- ein, auch Centralverein genannt. Die Devisen der Zofingia sind Pa- Unisport triae, Amicitiae, Litteris (Vaterland, Das Semester ist schon fast um, Freundschaft, Wissenschaft). Neben der Trainings- und Veranstaltungsplan der Pflege der Freundschaft hat sie zum Unisport für das Zwischensemester ist Zweck, Persönlichkeiten hervorzubrin- erhältlich. Unser Zwischensemester- gen, die imstande sind, Verantwortung angebot dauert vom 7. Januar bis am in verschiedenen Lebensbereichen 16. Februar. Die Details findet ihr auf zu übernehmen. Die Zofingia ist eine www.sport.unisg.ch. Am 18. Februar START global … Lebensverbindung. Sie setzt sich mit beginnt das Frühlingssemester. … was founded in 1996. Eversince it aktuellen Problemen aus Politik und has yielded a lot of experimenting Stu- Wirtschaft auseinander und beschäftigt Ebenfalls auf unserer Home- dents, new websites and new events, sich mit Fragen des universitären, kul- page findet ihr dazu die Informati- but one thing stayed; the common in- turellen und sozialen Lebens. Die Zofin- onen. Kurzfristige News erhält ihr via terest in Entrepreneurship and the idea gia ist parteipolitisch neutral. Die Zofin- www.facebook.com/HSGunisport, oder of spreading it at our University and gia HSG wurde 1952 gegründet und ist wenn ihr auf unserer Homepage die ent- around the world! «We strive for a soci- die grösste Verbindung auf dem Platz St. sprechenden Newsletter abonniert. ety driven by Entrepreneurship» Once Gallen. a year we organize the START Summit. It's the biggest Entrepreneurship Forum Mehr Infos findest du auf unserer run by students in Switzerland! Homepage www.zofingiahsg.ch The next START Summit will take Wenn du ständig über die aktu- place on campus of the University of ellsten Anlässe informiert werden St. Gallen on March 22nd & 23rd 2013. willst, dann like uns auf Facebook „Zofingia HSG». Ausländerclub Der Ausländerclub (AC) ist einer der ältesten Vereine der Universität St. Gallen. Er wurde bereits im Jahr 1962 Industrial Club gegründet und als offizieller Verein der Liebe Industriebegeisterten, Universität eingetragen. Von den ak- ihr könnt euch hinsichtlich des kom- tiven Mitgliedern ist heute ein Drittel menden Jahres 2013 nicht nur darauf Schweizer, die restlichen zwei Drittel freuen, eure guten Vorsätze zu erfüllen kommen aus über 25 verschiedenen – der Industrial Club hat für euch ne- Nationen. ben spannenden Unternehmensbesich- tigungen noch viele weitere attraktive Das Ziel des AC besteht in der Events vorbereitet. Integration neuer Studierender und Das Rotation Dinner bietet euch die der Organisation des (ausser)studen- Möglichkeit im Rahmen einer kulina- tischen Lebens an der HSG. Die Mit- rischen Runde persönliche Beziehungen glieder erhalten an den drei großen zu Vertretern unserer Partnerunterneh- (und besten) Partys (AC Erstsemester-, men Bühler, Hilti, Holcim, Sulzer und AC Christmas- und AC Bad Taste Party) Swissmem zu knüpfen. Und mit dem mit bis zu 1000 Gästen freien Eintritt. Zofingia HSG neuen Konzept des GTI wird im Früh- Die Zofingia ist die grösste, einheit- lingssemester ein grosses Social Event Darüber hinaus veranstaltet der liche Farben tragende Verbindung der veranstaltet, das euch ermöglicht, mit AC zwei subventionierte Fahrten, die Schweiz. Gegründet wurde sie am er- allen IC-Mitgliedern zu feiern und für Romfahrt und die AC-Skifahrt. Der sten Centralfest vom 21.-24 Juli 1819 von kommende Events neue Kontakte zu AC organisiert aber auch die Events, 26 Zürcher und 34 Berner Studenten im knüpfen. Bis dahin wünscht euch der wie etwa die AC-Pokerweltmeister- für damalige Verhältnisse günstig ge- Vorstand aber noch eine schöne und be- schaft, die legendäre AC-Rallye oder legenen Zofingen (AG). Heute ist die reichernde Weihnachtszeit. Aktuell 14 prisma – Dezember 2012
S tudentenschaft 14 Philanthropie 16 Neues Provisorium an der HSG
Offizielle Informationen Philanthropie Das erste Philanthropie-Team in der Geschichte der Uni- versität St. Gallen möchte HSG Studierende und Bevölke- rung für den Dienst an der Gesellschaft sensibilisieren. Angelehnt an Vorbilder aus den USA, sollen zum nächsten Semester zwei Assessment-Studierenden die Semester- gebühren gestiftet werden. Ausserdem ist ein Stadtlauf im Stiftsbezirk in Planung. A nfang Oktober 2012 wurde das erste Philanthropie-Team in der Geschichte der Universität St. Gallen Die Überraschung soll in der ersten De- zemberwoche stattfinden, so das Team. Ausserdem lädt das Team am Mittwoch, schaft (SHSG). Hannah hat dieses Jahr mit dem Assessment an der Universität St. Gallen angefangen. Johanna studiert (HSG) durch die Studentenschaft 12. Dezember 2012 um 11 Uhr in die International Affairs im dritten Semester (SHSG) gegründet. Angegliedert beim adhoc-Bar ein. Dort möchten sich Han- und arbeitete zuvor tatkräftig im «Bud- Vorstand Kultur & Marketing der SHSG, nah, Johanna und Ingo allen interes- dy System» der SHSG mit. Ingo studiert vertreten durch Samuel Winiger, möch- sierten und neugierigen Studierenden im dritten Semester BWL und leitet das ten Hannah Keim, Johanna Renner und präsentieren. Besonders soll auch auf Philanthropie-Team. In der SHSG enga- Ingo Schönwandt, Bachelorstudierende persönliche Fragen eingegangen wer- gierte er sich schon bei «Challenge the der Universität St. Gallen, die St. Galler den und Meinungen zum Projekt aus- Best». Studentinnen und Studenten wie auch getauscht werden. die Einwohner der Stadt für das Thema Gesellschaftliches Engagement be- Philanthropie sensibilisieren. Ausser- Gleichzeitig hat «Philanthropie» deutet für sie, Interesse an ihrer Umwelt dem sollen diese von der Notwendigkeit Anfang Dezember ihr erstes Förderpro- zu zeigen und sich an ihrer Entwicklung einer ausgeprägten Unterstützerkultur jekt gestartet. Mithilfe der Unterstüt- zu beteiligen. Dazu zählen sie insbe- überzeuget werden. zung von Studierenden der Universität sondere die Kultur auf dem Campus St. Gallen und seinen Alumni, möchten der Universität St. Gallen und die Ge- «Philanthropie» an der HSG sie zwei Assessment-Studierenden zum sellschaft der Stadt St. Gallen, der sie Im Sinne der Sensibilisierung ver- Frühjahrssemester 2013 die Studienge- als Teil der Universität und Studieren- folgt «Philanthropie» zwei Ansätze. Ei- bühren finanzieren. Bis zum 5. Januar de auch angehören. Mit dem Wunsch, nerseits möchte das Projekt direkte ge- sucht das Team Assessment-Studieren- sich in ihre Umwelt einzubringen – auf sellschaftswirksame Aktionen im Raum de, denen eine Förderung zugutekom- dem Campus wie auch in der Stadt – ha- Stadt St. Gallen unternehmen. So wird men könnte und bittet sowohl Kommi- ben die drei «Philanthropie» unter dem unter anderem für Ende des Frühjahrs- litoninnen und Kommilitonen als auch Dach der SHSG gegründet. semesters 2013 über einen Charity Run Alumni, ihr Vorhaben zu unterstützen. im Stiftsbezirk nachgedacht. Auf der Nähere Informationen zum Philanthro- «Philanthropie» – Und wieso anderen Seite möchte das Team ein Mä- pie-Team, zum Bewerbungsprozess und Menschenfreundlichkeit? zenatentum – eine Unterstützerkultur zur Förderung sind auf der Seite der Wörtlich bedeutet Philanthropie – anregen, die langfristig als etablierte, SHSG unter www.myunisg.ch beschrie- im Griechischen Menschenfreundlich- gegenseitige Studienförderung grossen ben. «Philanthropie» wird im Dezember keit und umfasst jede private freiwillige Mehrwert für das Studium an der HSG Getränkegutscheine für die adhoc-Bar Handlung für einen gemeinnützigen und für die Gesellschaft allgemein brin- verkaufen, die jeweils einen Franken Zweck. Im alten Griechenland war gen soll. zur Förderung betragen. Weitere Mittel dieses Engagement essentiell für das werden über die Förderplattform «HSG Funktionieren des Staates. So war das Das «Philanthropie»-Team ver- inSite» gesammelt. Beamtentum beispielsweise ein Eh- rät über seinen ersten Auftritt auf dem renamt und Philanthropie eine Tugend Campus: «Es wird bunt werden. Von Das «Philanthropie»-Team des gebildeten, zivilisierten Menschen. Anfang an wollen wir unsere Kommi- Drei motivierte Studierende der Das griechische Wort «idiótes» für Pri- litoninnen und Kommilitonen mitein- Universität St. Gallen bilden das erste vatmensch bezeichnete in diesem Zu- beziehen, sie sollen alle mitmachen.» Philanthropie-Team der Studenten- sammenhang jene Menschen, die sich SHSG 16 prisma – Dezember 2012
Offizielle Informationen Inar Czora Pinneberg, «Der Philanthrop» den Angelegenheiten des Gemeinwe- man sich an. Später fällt einem Dritten winn. Förderung gibt Menschen die sens entzogen und auch nicht an städ- das erworbene Können auf und dieser Freiheit, sich persönlich zu entwickeln tischen Versammlungen teilnahmen. bestärkt einen darin, gibt Zusatzstun- und über viele Jahre hinweg einen Cha- Im Verlauf der Geschichte wurden die den, fördert ihn weiter. Das wiederholt rakter zu bilden. Im Sinne des Schnee- am Gemeinwesen zu erbringenden Auf- sich über mehrere Stufen und viele Jah- balleffekts gibt die geförderte Person gaben jedoch immer stärker in die Ver- re. Sofern man derjenige ist, der sich den Einsatz multipliziert an die Gesell- antwortung des Staates gegeben, sodass von seinem Umfeld immer ein bisschen schaft weiter. Letzten Endes prägt sie philanthropisches Engagement quasi mit seiner Erfahrung abhebt. Ob es sich die Entwicklung der gesamten Kultur. verschwand. Seit Ende des 18. Jahrhun- um einen Leistungssportler handelt, derts zieht der Staat sich vermehrt wie- der regelmässig Trainingsangebote er- Beispiel Studienförderung der zurück. Zukünftig wird damit Phi- hält, oder ein Musiker oder ein Mathe- In den USA ist es mittlerweile in lanthropie in Europa als ein wichtiges genie, spielt letzten Endes keine Rolle, der Gesellschaft verankert, sich mit Element unserer Gesellschaft gefordert entscheidend ist Unnachgiebigkeit und den Mitteln, die einem zur Verfügung sein. Kontinuität. Förderung sollte so früh stehen, philanthropisch in die Gesell- wie möglich einsetzen und nie unter- schaft einzubringen. Im Bildungswesen Bedeutung philanthropischen brochen werden. Welche Bedeutung wird besonders stark gefördert. Die Stu- Engagements haben erfolgreiche Menschen in un- diengebühren sind in den Vereinigten Der Nutzen von Philanthropie ist serer Gesellschaft? Sie sind die Träger Staaten um ein Vielfaches höher als nicht immer direkt messbar. Langfristig, unserer Gesellschaft: ein Ausdruck von in den meisten Ländern Europas und besonders wenn Philanthropie Teil der Erfolg, Motivation und Willensstärke; die gesellschaftliche Schere des Wohl- Kultur geworden ist, zeigen sich jedoch ihre Leistung prägt die Kultur auf ent- stands enorm gross. Es ist jedoch auf- enorme Auswirkungen. Beispielhaft für scheidende Weise. fällig, dass sich besonders die Gesell- den Effekt sind besonders Leistungs- schaft für die gegenseitige Förderung sportler, internationale Musiker und Jeder Dienst an die Gesellschaft ist und Chancengleichheit ihrer Studie- alle Menschen, die etwas vom Kindes- eine Investition von ihr in sich selbst. renden einsetzt. Zum einen werben die alter an erlernen. Am Anfang ist quasi Wie bei jeder Investition erwächst aus Universitäten mit Stipendien um junge kein Wissen vorhanden, das trainiert der Förderung von Menschen ein Ge- Talente in verschiedensten Bereichen. Dezember 2012 – prisma 17 SHSG
Offizielle Informationen einsetzen. Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat jährlich über 1'000 Unterstützer, die die Fonds der Universität und einzelner Fakultäten fördern. Davon vergibt die Universität Stipendien nach Bedürftigkeit der Stu- denten. In Harvard beträgt nach eige- nen Angaben die Quote der geförderten Studentinnen und Studenten 70%, von welchen mehr als 60% auf Bedürftigkeit zurückgehen. Die Universität Harvard vergab im Studienjahr 2011–2012 bei- spielsweise 166 Millionen US-Dollar Fördergelder an ihre Studierenden. Welcher Nutzen dadurch für die Gesell- schaft der USA entstanden ist, sollte klar sein. Die Anzahl bekannter Experten Für unten Rechts und Wissenschaftler aller Gebiete, Lei- stungssportler, Musiker und Schauspie- ler beispielsweise, spricht für sich. Das Philanthropie-Team freut sich Team Philanthropie v.l.n.r.: Hannah Keim, Ingo Schönwandt, Johanna Renner auf die Zusammenarbeit mit den Studie- renden und ein erfolgreiches Projekt. Wegen des ausgeprägten interuniver- te Sportstipendien. Zum anderen ist es sitären Sportwettbewerbs in den USA normal, dass sich Alumni und private Ingo Schönwandt erhalten beispielsweise viele junge Leu- Einrichtungen für bedürftige Studenten Neues Provisorium an der HSG Um der anhaltenden Platznot entgegenzuwirken, entsteht ab Anfang 2013 ein neues Provisorium an der Universi- tät St. Gallen. Dieses soll Platz für 600 zusätzliche Studie- rende bieten und die Zeit bis zur definitiven Erweiterung des Campus überbrücken. D er heutige Campus der Universität St. Gallen ist auf eine Studieren- denzahl von 5'000–5'500 Studierende ausgelegt. Mit einer aktuellen Stu- dierendenzahl von 7'300 und einem Universität St. Gallen prognostizierten Anstieg der Studie- renden bis 2020 auf bis zu 8'000–9'000 versucht das Provisorium der derzeit herrschenden Platznot an der HSG entgegenzuwirken. Das neue Gebäude leistet laut Verwaltungsdirektor Mar- kus Brönnimann einen wichtigen Bei- trag zur Ausbildungsqualität, die nötige Dies sind die Baupläne des neuen Provisoriums SHSG 18 prisma – Dezember 2012
Offizielle Informationen Roman Schister Hier soll das neue Provisorium gebaut werden Erweiterung des Campus könne es aber Stockwerken Platz für 600 Studierende zusätzlich zu belasten. Diese wurden nicht ersetzen. mit zehn Lehr- und zwölf Gruppenräu- zusätzlich anlässlich einer Informati- men bieten. Es wird ab dem Herbstse- onsveranstaltung persönlich über den Erweiterung in Planung mester 2013 zum Bezug bereitstehen. Bau informiert. Da die Mietkosten des Bis dato hatte jeder Student im Die Aussenabmessungen betragen 32.6 neuen Baus dem Budget der Universität Schnitt 2.2m2 zur Verfügung, was im m x 25.2m x 10.8m. belastet werden, kann zusätzlich zur Be- Vergleich zu anderen Universitäten und seitigung der Platznot das Versprechen Fachhochschulen sehr wenig ist. Um bis Optimaler Standort für Studie- gegenüber der Studierenden eingelöst in zehn Jahren genügend Platz in neuen rende und Anwohner werden, einen Teil der höheren Studi- Gebäuden auf dem Campus zur Verfü- Das Gebäude soll auf dem heu- engebühren wieder den Studierenden gung zu stellen, sind Projekte für eine tigen Dach der Parkgarage an der Du- zufliessen zu lassen. Nach Abschluss Campus-Erweiterung in Absprache mit fourstrasse 48, direkt unterhalb des der Erweiterungen am Campus in zehn dem Bildungsdepartement und unter Bibliotheksgebäudes entstehen. Dieser Jahren ist ein Rückbau des Gebäudes Federführung des Baudepartements in Standort hat den Vorteil, die Wechsel- geplant. Planung. Bis zu diesem Zeitpunkt ist die zeiten zwischen den einzelnen Lekti- Universität auf Provisorien angewie- onen zu minimieren und die Anwohner Samuel Wurster sen. Das neue Provisorium wird auf drei in den umliegenden Quartieren nicht Nachtrag aus aktuellem Anlass: In der November-Session (28. November 2012) des Kantonsrates des Kantons St. Gallen wurde mit 79:22 Stimmen bei zehn Enthaltungen entschieden, den Voranschlag 2013 der Universität um 500'000 Franken zu kürzen. Dies aufgrund politischer Unklarheiten im Zusammenhang mit dem geplanten Provisorium für die Lehre, das die Raumnot per Herbstsemster 2013 entschärfen sollte. Ob es aufgrund der aktuellen politischen Entwicklungen zu einem Provisorium kommen wird, ist derzeit unklar. Dezember 2012 – prisma 19 SHSG
Offizielle Informationen SHSG 20 prisma – Dezember 2012
C ampus 20 Kontextstudium – quo vadis ? 22 Professorenkolumne: Dietmar Grichnik 23 Zwei Monate in Incredible India 24 The Little Green Bag four YOU – Nachhaltig fit für das wissenschaftliche Schreiben 25 Management in Europe – Ein Kurs auch für Europäer 26 Kunst an der HSG: Ein Nachschlag 27 Unumkehrbar auf dem Weg ins Chaos 28 «Still proud to be a banker» Foto: Gosia Glowacka
Kontextstudium – quo vadis? In ihrer Aussendarstellung betont die HSG gerne Relevanz und Einzigartigkeit des Kontextstudiums. Doch nicht alle Studierenden scheinen diese Sicht zu teilen. Das Ergebnis einer Evaluation: Die Universität muss besser klarstellen, wozu es das Kontextstudium überhaupt gibt! D ie Ansprüche an das Kontextstudium – Reflexions-, Handlungs- und kultu- relle Kompetenz – sind hoch – zumindest ter ihrem wohlbekannten Präsidenten Sascha Spoun: Dort müssen Studierende neben ihrem Fachstudium Kurse aus den studium an der Universität St. Gallen wird in diesem Zusammenhang durchaus als Benchmark bezeichnet. von Seiten der HSG: Als «Studium inte- Bereichen «Kunst & Ästhetik», «Natur & grale» soll es Persönlichkeiten fördern Technik» oder auch «Sprache & Kultur» Anspruch und Wirklichkeit – und fordern, intellektuelle und kulturelle belegen. «Komplementärstudium» nennt zwei Paar Schuhe? Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen und sich das Ganze und erinnert damit selbst Doch der schönen Welt der Bildungs- nebenbei die Studierenden optimal auf vom Namen her an das St. Galler Original, visionen und Hochglanzprospekte steht die Anforderungen ihres künftigen Be- an dessen Umsetzung Spoun massgeb- die graue Alltagserfahrung der Studieren- rufsweges vorbereiten. Die Wichtigkeit lich beteiligt war. Als weitere Top-Univer- den gegenüber. Zumindest war dies der des Kontextstudiums wird betont, wo es sität im europäischen Raum lässt sich die anfängliche Eindruck der Mitglieder des nur geht. Sein 10-jähriges Bestehen ist für Copenhagen Business School anführen. Evaluationsteams der Studentenschaft, Positive Rückmeldungen 100% 90% 80% 88% 70% 80% 60% 77% 77% 70% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Fanden Würden den Kurs Beurteilten das Konnten den zu Fanden, dass Kursmaterialen zum noch einmal wählen inhaltliche Niveau als lernenden Stoff gut Kursbeschrieb und - Lernen hilfreich "gut" bewältigen inhalt übereinstimmten die Verantwortlichen im nächsten Jahr Diese orientiert sich an einem ganzheit- die sich im letzten Semester zum ersten gar Anlass für eine zweitägige Konferenz lichen Ansatz, der die Wirtschaftsausbil- Mal überhaupt auch mit dem Kontextstu- @ an unserer Universität. dung mit geistes- und sozialwissenschaft- lichen Elementen verbinden möchte. Selbst amerikanische Business Schools Die HSG als weltweites Vorbild scheinen inzwischen zu erkennen, dass prisma interaktiv Die Idee scheint gut zu sein: Ande- ihre bisherigen Ausbildungskonzepte zu Was ist eure Meinung zum Kontext- re Universitäten folgten dem Vorbild des kurz gegriffen haben. Zu diesem Schluss studium? Macht die Uni hier einen integrativen Ausbildungskonzeptes, ha- kommt beispielsweise auch der Carne- guten Job? Was sollte verbessert werden? Ist das Ganze überhaupt ben teilweise auch ein Kontextstudium gie-Report, der eine stärkere Integration wichtig genug, um verbessert zu etabliert. Zu nennen ist hierbei zunächst der «liberal arts» im Rahmen der Wirt- werden? Diskutiert auf prisma-hsg.ch/heft die Leuphana Universität Lüneburg un- schaftsausbildung fordert. Das Kontext- Campus 22 prisma – Dezember 2012
dium an unserer Universität beschäftigt vertretung betreut hat. Auch in Bezug auf Ergebnisse ausgegangen werden, da es haben. «Wir haben von vielen Studieren- die Qualität des Kontextstudiums selbst wahrscheinlich ist, dass die Umfrageteil- den gehört, dass sie das Kontextstudium gibt es Positives zu vermelden: 77.0% der nehmer im Vergleich zur übrigen Studie- überhaupt nicht schätzen», sagt Johannes Befragten fanden Kursmaterialien und rendenschaft eine eher extreme Meinung Riehm, der die Evaluation des Kontext- Unterricht hilfreich für die Prüfung, 70.1% zum Kontextstudium vertreten. Diese studiums im letzten Semester verant- würden den Kurs wieder wählen und methodischen Einschränkungen täu- wortete. «Es wurde häufig als fast schon 76.6% empfanden das inhaltliche Niveau schen jedoch nicht darüber hinweg, dass überflüssiges Beiwerk zum Fachstudium als «gut», also weder zu hoch noch zu tief. die Mitglieder des Evaluationsteams eini- angesehen, dessen Existenzberichtigung Positiv ist auch, dass 88.2% der Befragten ge Aspekte ausmachen konnten, die sie in angenehmen Aufwand-Credit-Verhält- den zu lernenden Stoff gut bewältigen als dringend wahrzunehmende Verbes- nissen liegt. Ausserdem gab es innerhalb konnten und der Kursbeschrieb bei 80.4% serungspotenziale beschreiben. unseres Teams sehr verschiedene Mei- mit dem tatsächlichen Kursinhalt über- nungen darüber, ob bestimmte Aspekte einstimmte. Lösungen müssen nicht teuer sein des Kontextstudiums nun positiv oder Einiger dieser Potenziale könnten negativ zu bewerten seien», so Johannes Dennoch gibt es auch Kritikpunkte, dabei mit wenig Aufwand bereits sehr weiter. Als Beispiel nennt er die Frage, ob die durch die Umfrage nun noch besser gut genutzt werden: «Es hat sich gezeigt, die Anwendbarkeit des Erlernten auf das fundiert sind. Diese betreffen zunächst dass viele der Probleme gelöst werden Hauptstudium beziehungsweise das Be- einmal die Qualität des Unterrichts. Bei könnten, wenn die Universität klarer rufsleben essentiell notwendig sei oder den 11.8% der Befragten, die den Stoff in kommunizieren würde, was das Kontext- nicht. ihrem Kurs nicht gut bewältigen konnten, studium überhaupt soll – und was nicht», häuften sich die Angaben, dass entweder so Theresa. Johannes ergänzt: «Wir ver- Aus dieser Unsicherheit heraus ent- der Dozent didaktisch mangelhaft unter- muten, dass ein grosser Teil der negativen stand die Idee, zum ersten Mal in der Ge- richtete oder der Reader nicht sorgfältig Antworten darauf zurückzuführen ist, schichte des Kontextstudiums eine breit zusammengestellt war. Diese Aussage dass die Betreffenden etwas anderes von angelegte Untersuchung zum Kontextstu- muss man jedoch vor dem Hintergrund ihren Kursen erwartet haben.» Wenn der dium an sich und seiner Bedeutung aus betrachten, dass jene 11.8% in absoluten Nutzen des Kontextstudiums für die HSG Sicht der Studierenden im Spezifischen Zahlen nur 24 Studierenden entsprechen. beispielsweise nicht primär in der di- durchzuführen. Während sämtliche Ein weiteres interessantes Ergebnis der rekten «Verwertbarkeit» der Inhalte liegt, Kurse bereits seit längerem, wenn auch Studie war, dass knapp 16% das Niveau wäre erklärt, warum manche Leute unzu- nicht unbedingt jedes Semester, evaluiert des Kurses zu wenig anspruchsvoll, aber frieden sind, die eben einen derartig kon- werden, war es nun Ziel des Evaluations- nur 5% die Benotung der Prüfung zu gut kreten Nutzen in ihrem Philosophiekurs teams, das Kontextstudium als Ganzes zu fanden. Während das inhaltliche Niveau oder der kulturwissenschaftlichen Ver- beurteilen. Zunächst wurden zahlreiche für nur 7.8% der Studierenden zu an- anstaltung vermissen. «Da muss die Uni qualitative Interviews durchgeführt, um spruchsvoll war, fanden immerhin 12.3% deutlicher Position beziehen. Ich würde herauszufinden, in welche Richtung die die Benotung der Prüfungsleistung zu sogar sagen, dass sie sich erst einmal in- spätere, empirisch angelegte Studie ge- streng und 19.1% den Arbeitsaufwand zu tern klar werden muss, welche Rolle das hen sollte. Als das geschafft war, wurde hoch. Das bedeutet zunächst mal, dass Kontextstudium bei uns tatsächlich ein- die Durchführung einer Online-Umfrage Unterrichts- und Prüfungsniveau aus nehmen soll», so Theresa, die nach nun zur Hauptaufgabe des Evaluationsteams. Sicht der Studierenden nicht gut aufei- zwei Jahren in SHSG-Ämtern schon mit Diese hatte das Ziel, die Meinung der Stu- nander abgestimmt sind. Ob eine solche einigen Dozenten und Verantwortlichen dierenden quantitativ zu erfassen, Ver- Situation fair und erstrebenswert ist, kann gesprochen hat. «Natürlich geht es da- besserungspotenziale aufzudecken und auf dieser Datenbasis nun diskutiert wer- bei auch um Geld. Wenn die Qualität in festzustellen, welchen Nutzen die Studie- den. den einzelnen Kursen steigen soll, muss renden persönlich aus dem Kontextstudi- die Universität mehr Mittel bereitstellen. um ziehen. Freiwilligkeit der Teilnahme Nimmt man kontinuierliche Evaluati- wirkte möglicherweise ergebnis- onen ernst, bieten diese die Möglichkeit, verzerrend schlechte Kurse aus dem Angebot zu strei- Wo Licht ist, ist auch Schatten «Natürlich darf man die Ergebnisse chen.» Andere Probleme kann man aber Die Ergebnisse der Umfrage sind bis- methodisch hinterfragen», so Theresa. auch ganz ohne Geld lösen. Zum Beispiel weilen überraschend. So gaben beispiels- «Manche Punkte hätte man präziser for- das gemeinsame Verständnis vom Kon- weise 157 von 204 Befragten an, dass für mulieren können – da hat das Evaluati- textstudium an der HSG verstärken: Dazu sie das Thema des Kurses bei der Kurs- onsteam für das nächste Mal dazugelernt. gehört nicht nur eine Konkretisierung des wahl wichtig ist. Das Aufwand-Credit- Zum anderen gibt es das Problem, dass Leitbilds in der Aussendarstellung, auf der Verhältnis war nur 21 Befragten wichtig. die Stichprobe vermutlich nicht vollkom- Homepage oder bei den Vorstellungsver- «Aufgrund unserer vorherigen Gespräche men zufällig ausgewählt ist.» Weil die anstaltungen für Neueinsteiger, sondern hätten wir eigentlich ein genau umge- Teilnahme an der Umfrage freiwillig war auch ein intensives Auseinandersetzen kehrtes Ergebnis erwartet. Die hohe Be- und bewusst auf Anreize wie die Verlo- der Mitglieder der Universität mit dem deutung der Inhalte im Gegensatz zu ein- sung von iPods oder Pullovern verzichtet Thema Kontextstudium. fach verdienten Credits ist eine positive wurde, haben vermutlich viele, denen das Überraschung», sagt Theresa Niederle, Kontextstudium nicht so wichtig ist, gar Auch müssten sämtliche Dozierende die das Evaluationsteam letztes Jahr in ih- nicht erst teilgenommen. In diesem Sinne unserer Universität die Idee des ganzheit- rer Eigenschaft als Vorstand Interessens- muss von einer gewissen Verzerrung der lichen Ausbildungskonzeptes soweit ver- Dezember 2012 – prisma 23 Campus
innerlichen, dass sie auch bereit sind, sich re Kommunikation des Anspruchs des mit die Universität weiterhin auch Vorbild für diesen Ansatz zu engagieren, etwa Kontextstudiums bleibt der essentiellste für andere Hochschulen ist, liegt auf der mittels Co-Teaching oder anderer didak- Aspekt bei der Nutzung der vorhandenen Hand. tischen Neuerungen. Dennoch: Eine kla- Potenziale. Dass sich etwas tun muss, da- Tobias Palm Stellungnahme der Leitung Kontextstudium (LKX) (von Vincent Kaufmann) Wir freuen uns sehr, dass sich viele Studierende die Zeit genommen haben, sich an einer Evaluation des Kontextstudiums zu beteiligen. Es würde uns ebenso freuen, diesen Dialog weiterzuführen, zumal für die nächsten Jahre mehrere Verbesserungen vorgesehen sind. Nachdem wir uns bislang auf den Ausbau des Angebots konzentrieren mussten (von 170 Kursen in 2005 auf 350 in 2012), hat ein engerer Bezug zwischen Kontext- und Kernfächern zentrale Priorität. In diesem Sinne haben wir 2011 das Pla- nungsgremium um Vertreter aller Schools erweitert, sodass das Kurs-Programm noch besser abgestimmt werden kann. Ab 2013 werden auf Bachelorstufe grosse, interdisziplinäre Lehrveranstaltungen angeboten ; auch von dem universitätsweit für 2015 geplanten Übergang von Surface Learning zu Deep Learning (konzentrierterer Unterricht in Lernblöcken) erhoffen wir uns eine bessere Integration. Ganz überzeugt werden wohl nie alle Studierenden sein. Jedoch sollte bei der Vielfalt des Gesamtange- bots jeder, der etwas Neugierde mitbringt, Kurse finden können, die ihn bezüglich Reflexion und sozialer Kompetenz weiterbrin- gen. Wenn das gelingt, ist das Kontextstudium für alle HSG-AbsolventInnen das Asset, das es sein soll. Prof-Kolumne: Mythos Unternehmertum M itte der Neunzigerjahre verkündet uns ein ehemaliger Investmentban- ker, dass er zum grössten Onlinehändler in uns allen. 2. Nach der unternehmerischen Me- thode starte ich mit den verfügbaren Mit- der Welt aufsteigen wird. Ein weiterer teln, nicht mit mystischen Zielen oder Visionär teilt uns mit, dass er den Konsu- fiktiven Ideen. Also jetzt; es gibt keinen menten zeigen werde, welche Produkte Grund zu warten! ihnen gefallen werden, um danach Schritt 3. Auf Basis meines Mittelinventars für Schritt den PC-Markt, den Musikmarkt entwickle ich eine Vorstellungskraft über und den Handy-Markt zu revolutionieren. mehrere mögliche Ziele, mein Zielportfo- Ein Studienabbrecher entwickelt in seiner lio. Studentenbude ein Vergleichsportal für 4. Statt einer Gewinnerwartung, de- Studierende, das heute die grösste Kom- finiere ich einen ertragbaren Verlust, das munikationsplattform der Welt darstellt «Downside Potential» und frage, was ist es und Millionen von Menschen verbindet. mir wert, was bin ich bereit zu verlieren. Ein nach eigenen Angaben durch seine 5. Ich verheimliche meine Ideen Legasthenie verhinderter Schriftsteller nicht, sondern tausche meine Zielvorstel- wird zum Pionier der kommerziellen lungen auf Basis meiner Mittel mit ande- Raumfahrt. Sind Jeff Bezos von Amazon, ren aus. Die Geschäftsidee ist das billigste, Steve Jobs von Apple, Mark Zuckerberg mein Mittelreservoir das wertvollste im von Facebook und Richard Branson von weiteren Prozess. Virgin Galactics einfach nur Nerds, die 6. So entsteht Co-Creation mit zu- Zur Person als Glücksritter die Welt, in der wir Leben, sätzlichen Mitteln und neuen Zielvorstel- dramatisch verändern? lungen der Partner, die mitmachen. Dietmar Grichnik 7. Businesspläne reduzieren keine ist Professor für Entrepreneurship am Dies zu verstehen und mit den My- Unsicherheit, verhindern jedoch sicher Institut für Technologiemanagement then rund um das scheinbar Magische das Erreichen ungeplanter, aber er- und Leiter des HSG Entrepreneur- erfolgreicher Unternehmer aufzuräu- wünschter Ziele. ship Campus. Demnächst erscheint men, ist das Ziel der Entrepreneurship- 8. Glück gehört zum unternehme- sein Video zum Thema in der HSG- Forschung. Die Realität sieht nämlich rischen Erfolg dazu. Mit der unternehme- Serie «Little Green Bags». anders aus. Die zehn Gebote der unter- rischen Methode drehe ich häufiger am nehmerischen Methode beschreiben die Glücksrad. Erfolgsformel der Super-Entrepreneure, 9. Entrepreneurs are made, not born. die alle anwenden können. 10. Wer die Zukunft unternehmerisch mitgestaltet, muss sie nicht vorhersagen. 1. Entrepreneurship ist kein Ausnah- mephänomen, sondern schlummert als Bereit für die eigene unternehme- unternehmerisches Handlungspotenzial rische Reise? Campus 24 prisma – Dezember 2012
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