Anleitung zur Transformation für die Floristik - EIN PROZESSSTART MIT DER POWER DER KREATIVWIRTSCHAFT! - Kreativwirtschaft ...

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Anleitung zur
Transformation für
die Floristik
EIN PROZESSSTART MIT DER
POWER DER KREATIVWIRTSCHAFT!
Anleitung zur Transformation für die Floristik - EIN PROZESSSTART MIT DER POWER DER KREATIVWIRTSCHAFT! - Kreativwirtschaft ...
Inhalt                                                                                                                     Vorwort       1

                                                                                                                           Wie profitieren Floristinnen
                                                                                                                           und Floristen von der
                                                                                                                           Kreativwirtschaft?

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Welche Trends treiben                    Wohin entwickeln sich die                  Welche Transformationsschritte         Wie kann ich von der
die Floristik an?                        Branche und die Bedürfnisse                können Floristinnen und                Kreativwirtschaft profitieren?
                                         der Kundschaft?                            Floristen setzen?

Drei Tipps zu Positionierung,            Drei Tipps zu digitalem                    Drei Tipps, wie Sie mit Social Media   Drei Tipps zum Servicedesign und zur
Storytelling und der Kommunikation       Marketing, Webdesign und                   bestehende und neue Zielgruppen        Entwicklung neuer Angebote
des Alleinstellungsmerkmals              E-Commerce                                 erreichen

                                                                                                                            6

Drei Tipps zur                           Drei Tipps zur Gestaltung des Innen-       Drei Tipps zu                          Wie können Floristinnen und
Fotografie                               raums als Erlebnis und zur                 Open Innovation                        Floristen die Transformation ihres
                                         Verknüpfung des physischen und                                                    Unternehmens starten?
                                         digitalen Auftritts

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Wie finde ich die passenden Profis aus   Was ist für einen guten Start in ein       Wie erkläre ich Expertinnen oder       Worauf muss ich bei Angeboten
der Kreativwirtschaft für mein           Projekt mit Kreativexpertinnen und         Experten, was mein Unternehmen         von Kreativen achten?
Unternehmen?                             -experten vorzubereiten?                   braucht?

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Wie läuft ein effizienter                Wie schließe ich ein Projekt richtig ab,   Weiterführende Links                   Wie lief der Transformationsprozess
Feedbackprozess ab?                      und was passiert dann?                                                            für Floristinnen und Floristen ab?
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Wie profitieren
Floristinnen und Floristen
von der Kreativ-
wirtschaft?
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Leitfaden Transformationsworkshops für Branchen
                                   Mag. Mariana Kühnel, M.A., Generalsekretär-Stellvertreterin WKÖ

                                   Corona hat vieles verändert, manche sprechen sogar von                fühl zu haben, was möglich sein kann. Dieser Möglich-
                                   einem „Epochenwechsel“. In jedem Fall hat die Pandemie                keitssinn kann ein ganz entscheidender Wegweiser in die
                                   eine bereits vorher begonnene Phase der Transformati-                 Zukunft sein. Als Wirtschaftskammer Österreich stehen
                                   on der Wirtschaft beschleunigt. Viele Unternehmerinnen                wir den Floristinnen und Floristen als verlässliche Part-
                                   und Unternehmer überdenken ihre Geschäftsprozesse,                    nerin und Ermöglicherin zur Seite. Dazu gehört auch, in
                                   neue Kooperationen werden eingegangen, Innovation und                 Workshops diesen „Möglichkeitssinn“ zu schärfen und
                                   Digitalisierung rücken in den Fokus.                                  Wege in die Zukunft aufzuzeigen. An Bord geholt wur-
                                                                                                         den dafür gezielt jene Expertinnen und Experten aus der
                                   In seinem Buch „Der Mann ohne Eigenschaften“ schreibt                 Kreativwirtschaft, die mit ihrem spezifischen Know-how
                                   Robert Musil davon, dass es neben einem „Wirklichkeits-               besonders viel zu einer Transformation in der Floristik
                                   sinn“ auch einen „Möglichkeitssinn“ gebe. Also ein Ge-                beitragen können. Das Motto: Raus aus der Krise, rein in
                                                                                                         die Zukunft!

                                                                                                         Die Ergebnisse des gesamten Transformationsprozesses
                                                                                                         können Sie in diesem Leitfaden nachlesen. Er ist eine
                                                                                                         Einladung, sich inspirieren und anregen zu lassen und so
                                                                                                         die Kraft der Kreativwirtschaft für Ihre unternehmerische
                                                                                                         Zukunft zu nutzen.
Foto: © angeben: WKÖ/Marek Knopp

                                                                          Mag. Mariana Kühnel, M.A.
                                                                          Generalsekretär-Stellvertreterin
                                                                          der Wirtschaftskammer Österreich
Anleitung zur Transformation für die Floristik - EIN PROZESSSTART MIT DER POWER DER KREATIVWIRTSCHAFT! - Kreativwirtschaft ...
Leitfaden Transformationsworkshops für Branchen
                                                       Gerin Trautenberger, Vorstand Kreativwirtschaft Austria

                                                       Kreative sind Spezialistinnen und Spezialisten, die ihr Handwerk             nisse konnten Kreativleistungen für den Workshop definiert
                                                       gut verstehen. Sie schaffen neue Produkte, neue Dienstleistun-               werden, die den Unternehmen den größtmöglichen Mehrwert
                                                       gen, digitale Auftritte und Produkte und adaptierte Geschäfts-               bringen.
                                                       modelle. Diese enorm innovative Kraft entsteht aus der Zusam-
                                                       menarbeit und einer starken Wechselwirkung im gemeinsamen                    Durch Open-Innovation-Methoden und in der besonderen Zu-
                                                       Austausch mit Unternehmerinnen und Unternehmern. Die Fle-                    sammensetzung der richtigen Fähigkeiten der Creative Cata-
                                                       xibilität und Servicekompetenz der Kreativwirtschaft mit ihren               lysts schaffen wir einen kraftvollen Start des Transformations-
                                                       vielen Disziplinen bringt Lösungen zutage, die Transformation                prozesses für Floristinnen und Floristen. Dank neuer Methoden
                                                       und damit auch Innovation fördern.                                           des Projektmanagements und einer maßgeschneiderten Zu-
                                                                                                                                    sammenstellung des Kreativmixes passend zu den Herausfor-
                                                       Die Maßnahme „Transformation für Branchen“ ist ein mehr-                     derungen der Branche konnten wir den idealen Boden für einen
                                                       stufiger Prozess. Die Basis dieser Transformationsworkshops                  „Kreativwirtschaftseffekt“ aufbereiten.
                                                       bilden sowohl eine SWOT- und Trend-Analyse für die gesamte
                                                       Branche als auch die Erkenntnisse von Branchenvertreterinnen                 Der vorliegende Leitfaden erklärt, welches Potenzial aus Sicht
                                                       und -vertretern aus einer Fokusgruppe. Mittels dieser Erkennt-               der Kreativwirtschaft für Floristinnen und Floristen bereitliegt.

                                                                                                                                    Denn: Kreativ + Wirtschaft = Effekt.

                                                                                                                                    Viel Erfolg und Freude beim Lesen! Ihr Gerin Trautenberger
Foto: © Alexander Wieselthaler/stillsandemotions.com

                                                                                               Gerin Trautenberger
                                                                                               Vorstand Kreativwirtschaft Austria
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Leitfaden Transformationsworkshops für Branchen
        Anka Lorencz, Geschäftsführerin
        Bundesinnung der Gärtner und Floristen

        Die Herausforderungen während und nach der Corona-Kri-                   tung gewonnen, doch haben sich auch die Anforderungen daran
        se sind in unserer Branche sehr vielfältig. Die langen Sperren           durchaus gewandelt. Dekorationsartikel, große Pflanzkübel,
        unserer Geschäfte haben die Branche massiv unter Druck ge-               Accessoires usw. wurden stärker nachgefragt, waren aber lei-
        bracht. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer haben sich                der aufgrund einer massiven Teuerung im Transport auch für
        in dieser schwierigen Situation durch neue Herangehenswei-               Kundinnen und Kunden teurer. Der Zugang und der Wille, sich
        sen, neue Arten der Kundinnen- und Kundenbeziehung und                   mit den digitalen Kanälen und den sozialen Netzwerken ausein-
        des Vertriebs der Krise entgegengestellt. Dass es der Bundes-            anderzusetzen, ist in der Breite der Floristikbranche noch eher
        innung gelungen ist, Liefermöglichkeiten, Click & Collect und            gering, auch wenn es in der Krise wunderbare Ansätze bei vie-
        finanzielle Förderungen für die Branche zu erkämpfen, war für            len Unternehmen gab.
        viele Unternehmen extrem wichtig, um weiter auf dem Markt
        bestehen zu können. Dennoch existiert auch jetzt im Ausklingen           Wie reagiert man auf ein solcherart gewandeltes Umfeld?
        der Corona-Krise ein deutlicher Umsatzdruck für die Floristin-           Welche neuen Wettbewerbssituationen ergeben sich auf dem
        nen und Floristen.                                                       Markt? Wie kann und sollte man die digitalen Kanäle optimal
                                                                                 nutzen? Diese und viele weitere Fragen haben uns dazu bewo-
        Zwar hat das eigene Zuhause der Kundinnen und Kunden in-                 gen, die Einladung zur Teilnahme an einem Transformations-
        klusive der floralen Ausgestaltung nochmals stark an Bedeu-              workshop zu nutzen.
                                                                                 Der intensive Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen und
                                                                                 den Kreativexpertinnen und -experten unter perfekter Leitung
                                                                                 der Kreativwirtschaft Austria haben diese Coachings für die
                                                                                 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem wertvollen Impuls
                                                                                 gemacht – einem Impuls, der nun in seiner verschriftlichten
                                                                                 Form Floristinnen und Floristen helfen soll, für sich den größt-
                                                                                 möglichen Transformationseffekt zu generieren.

                                                 Anka Lorencz
                                                 Geschäftsführerin
                                                 Bundesinnung der Gärtner und Floristen
© WKO
Anleitung zur Transformation für die Floristik - EIN PROZESSSTART MIT DER POWER DER KREATIVWIRTSCHAFT! - Kreativwirtschaft ...
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Welche Trends
treiben die
Floristik an?

Womit Floristinnen und Floristen
künftig umgehen müssen
Anleitung zur Transformation für die Floristik - EIN PROZESSSTART MIT DER POWER DER KREATIVWIRTSCHAFT! - Kreativwirtschaft ...
Von der Floristik zu Gestaltung und Wohlbefinden

Mikrohochzeiten                                                    Farbe und Stil
Anstatt ihre Hochzeitspläne zu stornieren, entscheiden sich vie-   Die Farbe des Jahres ist Pantone Illuminating! So wie jedes Jahr
le Paare für kleinere Feiern: Mikrohochzeiten. Bieten Sie Hoch-    gibt es Mode- und Interieurtrends, die Sie in Ihre Empfehlungen
zeitsfloristik in kleinerem Maßstab für Zeremonie und Empfang      oder Zusammenstellungen einbauen können. Informieren Sie
an. Fragen Sie sich, welche Blumenarrangements Sie anbieten,       sich daher regelmäßig über angesagte Farbtrends.
die kleiner oder für intime Räume geeignet sind?
                                                                   New Ikebana
Biophile Designs                                                   Florale Gestaltung ermöglicht gleichzeitig auch ein Ausbrechen
Wer von zu Hause aus arbeitet und lernt, braucht Räume, die        aus der Hektik und Taktung des Alltags. Ikebana ist Muße und
multifunktional sind. Biophile Designs integrieren natürliche      schöpferischer Prozess zugleich. Viele Menschen haben Sehn-
Elemente wie frische Blumen, Licht und Pflanzen zu einem           sucht danach, wieder Kraft zu schöpfen und sich bewusst Zeit
Ganzen.                                                            zu nehmen.
Studien belegen, dass lebende Pflanzen Menschen glücklicher
machen und ihre Produktivität steigern. Der Servicetrend geht      Inspiration suchen
von der Floristik hin zum Wohlbefinden.                            Ob es Websites zu Farben wie jenen von Pantone oder Ikebana
                                                                   sind oder die optimale Darstellung auf Social Media durch Influ-
Nachhaltigkeit                                                     encerinnen und Influencer: Lassen Sie sich inspirieren. Schau-
Das Thema Nachhaltigkeit wird in der Gesellschaft und für jün-     en Sie regelmäßig vorbei, holen Sie sich Inspirationen und opti-
gere Generationen immer wichtiger. Denken Sie an umwelt-           mieren Sie Angebot und Kommunikation. Kanäle wie Pinterest,
freundliche Verpackungen und nutzen Sie umweltfreundliche          und Instagram sowie Zeitschriften können Anregungen geben.
Blumenschaumersatzstoffe. Auch für die Blumen selbst gilt
Nachhaltigkeit. Es entsteht ein neuer Trend, der frische und
vollständig getrocknete Blumen zu Arrangements kombiniert.
Dieser Trend hat die vorteilhafte Nebenwirkung geringerer Kos-
ten durch reduzierten Blumenabfall.
Anleitung zur Transformation für die Floristik - EIN PROZESSSTART MIT DER POWER DER KREATIVWIRTSCHAFT! - Kreativwirtschaft ...
Fotos: © unsplash.com
Anleitung zur Transformation für die Floristik - EIN PROZESSSTART MIT DER POWER DER KREATIVWIRTSCHAFT! - Kreativwirtschaft ...
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Wohin entwickeln sich
die Branche und die
Bedürfnisse der
Kundschaft?

Transformationsdruck und Zukunfts-
perspektiven für Floristinnen
und Floristen
Gesammeltes Feedback aus den Workshops

     Chancen durch gute Kenntnis der Kundinnen und Kunden                  eignen sich vor allem eine hervorragende Qualität,
 1   und hochwertige, individuelle Produkte                                Beratung mit großer Expertise und besondere
     Floristinnen und Floristen bieten:                                    individuelle Angebote.
     • höchste Qualität und Handwerkskunst,
     • hohe Beratungsqualität auf persönlicher Ebene,               4   Reichweite und Empfehlung über Social Media
     • einen hohen Anteil an Stammkundinnen und -kunden                 • Aktuell besteht bei etlichen Floristikunternehmen eine
         und gute Beziehungen zu diesen,                                   gewisse Berührungsangst vor der Präsenz und Nutzung
     • maßgeschneiderte Angebote, die auf persönliche                      neuer Social-Media-Kanäle. Aber: Die Nachfrage nach
         Vorlieben der Kundinnen und Kunden eingehen.                      digitaler Ansprache und digitalen Services wächst bei
     Durch diese persönliche Beziehung bieten sich auch online             Kundinnen und Kunden.
     große Chancen.                                                     • Die Services und Angebote von Floristinnen und Floristen
                                                                           eignen sich sehr gut für die digitale Kommunikation.
     Blumengeschäft als analog-digitales Erlebnis für                      Darüber bietet sich die Chance, nicht nur eine hohe
 2   Kundinnen und Kunden                                                  Reichweite zu erzielen, sondern auch durch
     • Verkaufsflächen/Räumlichkeiten sind teilweise nicht                 Empfehlungen neue Kundschaft zu gewinnen. Viel
        zeitgemäß.                                                         Potenzial bietet der Ausbau von digitalen Kompetenzen
     • Aktuell sind noch kaum digitale Elemente im Einsatz                 innerhalb des eigenen Unternehmens.
        und die Interaktionsmöglichkeiten nicht ausreichend             • Die Ansprache von bestehenden und neuen Kundinnen
        ausgebaut.                                                         und Kunden sollte – deren Bedürfnissen entsprechend
     • Potenzial besteht in der Ausrichtung auf die Interaktion            – über neue Kommunikations- und Vertriebskanäle
        mit den Kundinnen und Kunden, in der wertschätzenden               stattfinden.
        Präsentation des Handwerks und der Produkte sowie in der
        Verknüpfung und kanal- sowie medienübergreifenden           5   Neue Trends beleben das Image
        Kommunikation.                                                  • Neue Trends fördern – etwa aktuell – die Beliebtheit
                                                                           von Zimmerpflanzen, Trockenblumen und Do-It-Yourself-
 3   Die Digitalisierung eröffnet neue Vertriebswege                       Kits. Integrieren und kommunizieren Sie Ihre Trends.
     • Kundinnen und Kunden sind es gewohnt, online fast                • Viel Potenzial liegt in der Beobachtung und Analyse von
         alles bestellen zu können, auch Blumen und Pflanzen               Trends und ihrer individuellen Adaption. Setzen
         gehören dazu.                                                     Sie Ihre Kommunikation ausgehend von Ihrer
     • Durch entsprechende Positionierung und Online­ver-                  Positionierung konsistent auf. Und wählen Sie gemäß
         triebskanäle lässt sich eine größere Reichweite erzielen          Ihren Ressourcen Ihre Kommunikationskanäle.
         – auch abseits des regionalen Einzugsgebiets.
     • Zur Abgrenzung von der „großen“ Konkurrenz im Netz
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Welche Transformations-
schritte können Floristin-
nen und Floristen
setzen?

Learnings aus dem
Transformationsprozess für
Floristinnen und Floristen
Erkenntnisse aus dem Transformationsworkshop

 1   Bewusstsein für das Handwerk schaffen                               • Die Zielgruppe muss genau definiert, die entsprechende
     • In der Floristik gibt es einen hohen Preisdruck. Definieren         Art der Ansprache und Kanäle spezifisch ausgewählt
       Sie sich nicht über den Preis, sondern über die                     werden. Denken Sie daran, dass Onlinevertrieb auch
       Positionierung, also Ihre Werte, Ihre Story usw.                    über Kanäle wie Social Media funktioniert.
     • Es ist wichtig, Bewusstsein für das Handwerk der
       Floristik zu schaffen. Rücken Sie den Mehrwert der            4   Neue Kombinationen und Partnerschaften denken
       kreativen und handwerklichen Leistung sowie den höheren           • Durch gegenseitigen Austausch und die Betrachtung
       Qualitäts- und Beratungsanspruch in den Fokus.                      branchenübergreifender Trends kann Inspiration
       So inspirieren Sie Kundinnen und Kunden und vermitteln              gesammelt werden. Kooperationen über Branchen-
       Ihre Leistungen besser.                                             grenzen hinweg sind sinnvoll, etwa zur Nutzung
     • Geben Sie Einblicke hinter die Kulissen und zeigen Sie              von Räumlichkeiten, zur Definition neuer Angebote
       Ihre Qualität und Handwerkskunst.                                   über verschiedene Produktgruppen oder bei der
                                                                           Ansprache neuer Zielgruppen.
 2   Spezialisierung schafft Alleinstellung                              • Wenn Sie neue Ideen haben, sollten Sie sie schon früh
     • Eine stärkere Spezialisierung hebt von der Masse ab                 abtesten und das Ergebnis analysieren, das bringt gute
       und ermöglicht sowohl eine neue Zielgruppenansprache                Einsichten. Wichtig: Es muss nicht immer schon perfekt
       als auch neue Produkte.                                             sein! Diese Einstellung schafft Raum für Weiter-
     • Eine klare Positionierung ist die Basis. Sie erleichtert            entwicklung.
       langfristig die Entscheidungen, worin Zeit investiert
       werden sollte.                                                    Bestehendes Wissen für die Angebotsgestaltung und
     • Stimmen Sie Ihr Angebot gezielt auf die Bedürfnisse der
                                                                     5   Kommunikation nutzen
       Kundinnen und Kunden ab. Im nächsten Schritt                      • Innerhalb der Unternehmen gibt es vieles, aus dem sich
       kommunizieren Sie dies strategisch.                                 durch neue Nutzung Mehrwert generieren lässt. Die
     • Beobachten Sie Trends und Lifestylethemen. Nutzen                   eigene Unternehmensgeschichte, die Leidenschaft
       Sie diese für sich.                                                 für das Handwerk, vorhandene Geschichten der
                                                                           Kundinnen und Kunden, Fotos oder Videos etwa von
 3   Digital neue Zielgruppen erreichen                                    Hochzeiten können genutzt werden.
     • Digitale Kommunikationskanäle bieten die Möglichkeit,             • Setzen Sie Ihr Wissen und Ihre Informationen über
        neue und größere Zielgruppen zu erreichen. Sie                     Kundinnen und Kunden (Lieblingsblume,
        vergrößern damit Ihr „Einzugsgebiet“ enorm.                        Geburtstage usw.) gezielt ein.
     • Es braucht eine gezielte Ansprache und eine klare
        Strategie, um die eigenen Zielgruppen zu erreichen.
        Dabei sind klare Unternehmensprofile und Angebote
        entscheidend.
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Wie kann ich von der
Kreativwirtschaft
profitieren?

Kreativwirtschaftsleistungen,
die Floristinnen und Floristen
weiterbringen
Diese Leistungen bringen                                             Hier finden Sie Empfehlungen für einen erfolgreichen Marktauftritt, für gute
                                                                     Kommunikation und Shopgestaltung.
Floristinnen und Floristen weiter

     Wie finde und kommuniziere ich mein                                        Wie erreiche ich über Social Media neue Zielgruppen?
 1   Alleinstellungsmerkmal? Kommunikation:                            4        Social-Media- und Influencer-Marketing
     Positionierung und Storytelling                                            Floristinnen und Floristen haben eine große Stammkund-
     Floristinnen und Floristen müssen ihr Alleinstellungsmerk-                 schaft. Neue Kundinnen und Kunden erhalten sie auf dem
     mal kennen, sich dementsprechend positionieren und von                     Wege der Weiterempfehlung. Social-Media- und Influen-
     der Konkurrenz abgrenzen. Ihre Alleinstellung sollte mit den               cer-Marketing-Expertinnen und -Experten wissen, wie Sie
     richtigen Geschichten an die Zielgruppe transportiert wer-                 durch gezielte virale Effekte online Mundpropaganda erzeu-
     den. Kommunikations- und Marketingexpertinnen und -ex-                     gen und Social Media zur Akquise von Neukundinnen und
     perten können Sie bei der Identifikation der Positionierung                -kunden nutzen können. Gemeinsam mit Ihnen entwickeln
     unterstützen und gemeinsam mit Ihnen Ihre „Story“ entwi-                   sie eine Strategie zur Auswahl der für Sie und Ihre Zielgrup-
     ckeln.                                                                     pen passenden Social-Media-Kanäle und übernehmen bei
                                                                                Bedarf deren Betreuung.
     Wie entwickle ich neue Angebote und Services?
 2   Servicedesign und Innovation: Entwicklung neuer Angebote
                                                                       5        Wie setze ich meine Angebote und Services digital in Szene?
     Gerade in der Floristik ist die laufende Angebotsentwicklung               Fotografie
     essenziell. Bei der Entwicklung von neuen erfolgverspre-                   Sie haben Produkte, die starke Emotionen erzeugen. Auch
     chenden Produkten und Services gibt es einiges zu beachten.                das Handwerk selbst und die Anlässe, für die Blumen ge-
     Servicedesign hilft Ihnen bei der Analyse Ihres Angebotsport-              kauft werden, sind emotionsbeladen und eignen sich deshalb
     folios, um neue innovative, an den Kundinnen und Kunden                    besonders gut für die Kommunikation etwa in den sozialen
     orientierte Services und Angebotspakete zu entwickeln. Da-                 Medien. Kreativexpertinnen und -experten aus dem Bereich
     bei werden neue Möglichkeiten für Kooperationen und Netz-                  Fotografie unterstützen Sie dabei, Ihre Angebote und Ser-
     werke berücksichtigt. Gemeinsam wird Ihr Geschäftsmodell                   vices durch Fotos und Videos zu inszenieren und so gezielt
     weiterentwickelt und werden neue Wege der Wertschöpfung                    Emotionen zu transportieren.
     gefunden.
                                                                                Wie gestalte ich den physischen
     Wie kann ich meine Kundinnen und Kunden                           6        Unternehmensauftritt (Verkaufsfläche)?
 3   digital ansprechen? Digitales Marketing                                    Innenarchitektur und Design
     Das Kommunikationsverhalten der Kundinnen und Kunden                       Ihre Räumlichkeiten haben großes Potenzial! Sie können
     verändert sich laufend und wird stetig digitaler. Expertinnen              Ihre Stärken, das Handwerk und die persönliche Beratung,
     und Experten im Bereich digitales Marketing kennen die ak-                 optimal unterstützen. Durch die Zusammenarbeit mit Exper-
     tuellen Trends, die gängigen Kommunikationskanäle und die                  tinnen und Experten aus dem Bereich Shoparchitektur und
     Art und Weise, wie diese genutzt werden. Sie unterstützen Sie              -design lässt sich die Sichtbarkeit steigern und können inno-
     dabei, Ihre Marke zu erschaffen, diese zu kommunizieren und                vative Konzepte wie Co-Nutzung angedacht werden. Lassen
     bestehende oder neue Kundinnen und Kunden über digitale                    Sie Geschäftsräume und digitale Elemente zu einem interak-
     Kanäle zu erreichen.                                                       tiven Erlebnis verschmelzen.
Drei Tipps zu Positionie-
                    rung, Storytelling und
                    der Kommunikation des
                    Alleinstellungsmerkmals

                            Sabrina Oswald
                            Futura GmbH
Foto: © Helmreich

                            www.futura-comm.at
T I PP 1                                          TIPP 2                                              TI P P 3

Eine klare Markenposition entwickeln              Markenwerte gemeinsam definieren                    Begeisterung schaffen

Ein klares Markenprofil ist die Grundlage jeder   Definieren Sie die eigene Geschichte und legen      Transportieren Sie im Einklang mit dem Mar-
weiteren Aktion! Es unterstützt die Kundinnen     Sie entsprechende Werte ebenso wie Ihre Mar-        kenkern Emotionen, zeigen Sie das Alleinstel-
und Kunden dabei, das richtige Geschäft aus-      kenpersönlichkeit fest.                             lungsmerkmal im Sortiment und schaffen Sie
zuwählen, und schafft Abgrenzung zum Mitbe-                                                           Erlebnisse, um nachhaltig Begeisterung bei
werb.                                             Stimmen Sie all dies mit Ihren Mitarbeiterin-       den Kundinnen und Kunden zu entfachen.
                                                  nen und Mitarbeitern ab. Denn diese kennen
Dafür sollten Sie konkret die Zielgruppe und      die Kundinnen und Kunden und wissen, wieso          Unerwartete Momente schaffen Begeisterung
auch Teilzielgruppen festlegen und dement-        sie kommen und was das Unternehmen beson-           und lösen Mundpropaganda aus, etwa Rituale,
sprechend Ihre Kommunikation und Ihre Ange-       ders macht. Wählen Sie gemeinsam fünf Ba-           die die Qualität für die Kundinnen und Kunden
bote zuspitzen. Vermeiden Sie ein Bauchladen-     siswerte aus, für die alle Beteiligten einstehen.   „spürbar“ machen, außergewöhnliche Produk-
angebot! Less is more.                            Identifizieren sich die Mitarbeiterinnen und        te, individuelle Gestaltung sowie Add-ons oder
                                                  Mitarbeiter mit dem Markenkern, tragen sie          kleine Gesten wie Blütenblätter in Briefen und
Die Kundinnen und Kunden sollten auf den          dies mit Freude konsistent nach außen.              Rechnungen. Achten Sie dabei stets darauf, in
ersten Blick herausfinden, wofür ihre Floristin                                                       Hinblick auf Ihre Marke, Ihre Persönlichkeit
oder ihr Florist steht. Welche Emotionen, Ex-     Zur Identifikation der Markenwerte können           und Ihre Standards konsistent zu bleiben.
pertise und Werte sind im Unternehmen ver-        neben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch
ankert? Ein Blumengeschäft hat etwa Spezia-       Familie und Bekannte sowie bestehende Kun-          Durch diese besondere Erfahrung bzw. durch
lisierung und Erfahrung im Bereich Hochzeit       dinnen und Kunden befragt werden.                   ein Erlebnis wird nicht nur Alleinstellung ge-
und Verlobung, ein anderes sticht durch eine                                                          genüber der Konkurrenz und eine klare Positi-
spezielle Firmengeschichte hervor.                Richten Sie Services und Kommunikation nach         onierung erreicht, auch gehobene Preise kön-
                                                  den Markenwerten aus. Markenwerte müssen            nen gewagt und gerechtfertigt werden.
                                                  sich durch den POS, die digitalen Kommunika-
                                                  tionskanäle und die restliche Kommunikation
                                                  spürbar durchziehen.

                                                  Es braucht Disziplin und Beständigkeit, denn
                                                  die Persönlichkeit eines Unternehmens ist „in
                                                  Stein gemeißelt“: Für diese Werte steht das
                                                  Unternehmen, und das wird nach außen ge-
                                                  tragen.
Drei Tipps zu digitalem
                           Marketing, Webdesign
                           und E-Commerce

                                  Manuel Zellnig
Foto: © Philipp Tikowsky

                                  Maze & Friends
                                  www.mazenfriends.agency
T I PP 1                                           TIPP 2                                            TI P P 3

Professionelle Basis durch den                     Digitales Verhalten der Kundinnen                 Online mit Wissen, neuen Produkten und
Onlineshop gewährleisten                           und Kunden analysieren                            Produktkombinationen überzeugen

Um digital Erfolge zu erzielen, kann ein pro-      Aus gesammelten Datensätzen der Besuche-          Sehr kleinteilige Sortimente eignen sich häufig
fessionell aufgesetzter Onlineshop helfen.         rinnen und Besucher einer Website kann man        nicht für einen Onlineshop. Umgekehrt ist auch
Solche rund um die Uhr verfügbaren digitalen       lernen. So erfahren Sie deren Bedürfnisse,        nicht jeder Artikel im Sortiment für den Ver-
Verkaufsflächen schaffen Wahrnehmung. Sie          können diese verstehen und bedienen. Sie          sand geeignet. Ihr Webshop muss nicht eins zu
brauchen aber auch zugeschriebene Ressour-         können neue Produkte entwickeln, Remarke-         eins das Angebot des Geschäfts widerspiegeln.
cen. Die Wartung, die Befüllung der Inhalte        tingaktivitäten setzen und gezielt Werbungen      Starten Sie mit einem kleineren, einfacheren
und dergleichen können Sie nach Schulungen         für Ihre Produkte planen.                         Sortiment und ergänzen Sie dieses nach und
selbst übernehmen.                                                                                   nach.
                                                   Testen Sie im digitalen Marketing auch Ihre
Die Website samt Onlineshop bildet die Basis       Preispolitik, Preisbereitschaft und Sortiments-   Denken Sie über zusätzliche Services wie Blu-
bzw. die Mitte des digitalen Marketings. Alle      gestaltungsideen durch verschiedene Ange-         menabos, Eventpakete und dergleichen für Ihr
anderen Kanäle wie Social Media, Newsletter        bote. Etwa über Google Analytics usw. können      Onlineangebot nach.
usw. leiten Interessierte auf diese Website. Da-   die Ergebnisse analysiert und entsprechende
rum: Niemals die Verlinkung auf den Online-        Handlungen daraus abgeleitet werden.              Testen Sie unterschiedliche Zugänge: etwa
shop vergessen!                                                                                      „2+1 gratis“ im Vergleich zu „ab 3 Stück günsti-
                                                   Generell gilt: Halten Sie die Versandkosten ge-   ger“. Vergünstigungen bei Abonnements, Gut-
Die Grundbausteine einer Website bzw. eines        ring oder kalkulieren Sie sie in den Produkt-     scheincodes, Gratisversand, günstige Lock-
Onlineshops sollten unbedingt professionell        preis ein. Kundinnen und Kunden sind nicht        angebote und Upselling sind sympathische
aufgebaut werden, so dass sie gut konzipiert       mehr gewillt, hohe Versandkosten zu tragen.       „Anker“ für Kundinnen und Kunden.
und optisch ansprechend, aber auch für Kun-
dinnen und Kunden intuitiv bedien­bar sind.                                                          Schaffen Sie Mehrwert durch Inhalte, die Ihre
Profis kennen die Notwendigkeiten bei Be-                                                            Markenpersönlichkeit darstellen. Für Kun-
schlagwortung und SEO. Das bringt online hö-                                                         dinnen und Kunden sind nicht nur Produkt-
here Reichweiten und mehr Verkäufe.                                                                  präsentation und Angebote relevant. Ob Be-
                                                                                                     hind-the-Scenes, Tipps oder How-to-Beiträge:
                                                                                                     Gerade die Floristik hält viele tolle emotionale
                                                                                                     Inhalte bereit. Setzen Sie stark auf Bilder und
                                                                                                     schaffen Sie durch Mitarbeiterinnen und Mitar-
                                                                                                     beiter, die darauf zu sehen sind, einen direkten
                                                                                                     Bezug zum Geschäft. Was Sie erzählen (Story-
                                                                                                     telling), sollte stets auf Ihren USP verweisen.
Drei Tipps, wie Sie mit
                            Social Media bestehende
                            und neue Zielgruppen
                            erreichen
Foto: © Claudine Gallanes

                                  Branko Markovic
                                  influence.vision GmbH
                                  www.influencevision.com
T I PP 1                                            TIPP 2                                           TI P P 3

Inhalte strategisch transportieren                  Auf Social Media kontinuierlich                  Durch untypische Influencerinnen und
                                                    kommunizieren                                    Influencer neue Kundschaft gewinnen
Um die Kommunikationsstrategie mithilfe von
Social-Media-Kanälen nachhaltig umzusetzen,         Social Media ist ein Marathon und kein Sprint.   Influencerinnen und Influencer schaffen es,
braucht es eine gute Planung mit langfristiger      Regelmäßigkeit und kontinuierliche Verbesse-     in gewissen Zielgruppen nachhaltig zu kom-
Perspektive.                                        rung sind Schlüssel zum Erfolg.                  munizieren. Abseits der Profis können aber
                                                                                                     auch Kundschaft, Freundeskreis und Familie
Definieren Sie drei oder vier Contentsäulen,        Durch eine Produktion der Inhalte im Vorfeld     Ihre Influencerinnen und Influencer sein. Man
etwa Saisonen, Blumen, Trends und Anlässe.          werden im Alltag stressige Situationen redu-     nennt das landläufig auch Empfehlungsmar-
Befüllen Sie diese Themengebiete mit Inhalten       ziert. Nutzen Sie entsprechende Tools, um Ihre   keting oder Mundpropaganda.
und legen Sie die zeitliche Umsetzung fest.         Inhalte vorauszuplanen. So müssen Sie nicht
                                                    täglich Zeit für die Social-Media-Kommunika-     Seien Sie selbst Ihre eigene Influencerin oder
Planung gibt Sicherheit bei der Contenter-          tion aufwenden. Durch Kontinuität bauen Sie      Ihr eigener Influencer. Stellen Sie Ihre Per-
stellung. Ihre Kommunikationsinhalte sollten        Erfahrung und Sicherheit im Umgang mit So-       sönlichkeit in den Vordergrund und kommuni-
Sie über mehrere kurze Beiträge aufteilen. So       cial Media auf.                                  zieren Sie Ihr Unternehmen nach außen. Ihre
helfen Sie Ihrer Zielgruppe, die Inhalte leichter                                                    Inhalte können dabei breit gestreut sein – nicht
aufzunehmen. Denn: Heutzutage ist die Auf-          Alleinstellungsmerkmale sind wichtig und         nur „Blumen“, sondern „Lifestyle“, „Interior
merksamkeitsdauer nur sehr kurz.                    müssen effektiv und konsequent kommuniziert      Design“ usw.
                                                    werden. Haben Sie Ihren Markenkern und die
Kundinnen und Kunden brauchen Beschrei-             Kommunikationsstrategie stets im Blick.          Eine Wirkungsmessung kann direkt über die
bungen, Verlinkungen und, um diese besser                                                            Steigerung der Shopverkäufe, aber auch über
finden zu können, Hashtags.                         Benennen Sie ein Team, das Sie unterstützen      die Reichweite erfolgen: Wie viele reden über
                                                    kann, und versuchen Sie gemeinsam, Ihrer         mein Unternehmen?
                                                    Kreativität freien Raum zu lassen.

                                                    Beachten Sie unbedingt guten Service für die
                                                    Kundinnen und Kunden und zeitnahe Reaktio-
                                                    nen auf Kommentare und Fragen.
Drei Tipps zum
                     Servicedesign und zur
                     Entwicklung neuer
                     Angebote

                            Birgit Ariane Mayer
Foto: © mayermayer

                            mayermayer Strategie.Schmiede
                            www.mayermayer.at
T I PP 1                                           TIPP 2                                             TI P P 3

Die Sehnsüchte der Menschen wecken                 Überraschende Kontrapunkte gestalten               Gut multiplizierbare Produkteinheiten
                                                                                                      erstellen
Warum soll jemand bei mir kaufen? Wenn Sie         Es ist wichtig, die Customer Journey Ihrer Kun-
auf diese Frage eine faszinierende Antwort fin-    dinnen und Kunden zu analysieren und ihnen         Wollen Sie Ihr klassisches Geschäft durch digi-
den, dann haben Sie ein sensationelles Argu-       Ihre Leistungen oder Waren einfach zugäng-         tale Kanäle erweitern? Überlegen Sie, wie Sie
ment in jedem Gespräch mit Ihren Kundinnen         lich zu machen. Das ist das Hauptwesen jeder       die eigenen Produkte einfach vervielfältigen
und Kunden. Dabei ist es wichtig, sich zu fra-     Händlerin und jedes Händlers – verbinden Sie       können? Was können Sie leicht und eventuell
gen, was bei diesen den Impuls auslöst, sich       das mit Ihrem Handwerk.                            auf Vorrat herstellen? Was lässt sich leicht
Blumen zu kaufen:                                                                                     zustellen? Welche Mengen können Sie bewäl-
                                                   Behalten Sie branchennahe und branchen-            tigen?
Will ich mir etwas Gutes tun? Jemandem eine        ferne Entwicklungen im Auge: Beispielsweise
Freude machen? Einen Raum lebendig gestal-         können Sie jenen, die von Onlinemeetings und       Effizienz hilft! Bieten Sie zum Beispiel einen
ten? Stellen Sie sich in die Schuhe Ihrer Kundin   Homeoffice geplagt sind, Abos mit Blumen-          Straußkonfigurator an, der nicht unbedingt ein
oder Ihres Kunden und betrachten Sie Ihr An-       sträußen im Hintergrund anbieten – für Online-     technisch ausgetüfteltes Tool sein muss, son-
gebot mit ihren bzw. seinen Augen. Wenn das        meetings in den Unternehmensfarben.                dern ein einfaches Raster aus unterschiedli-
schwerfällt, laden Sie die Kundinnen und Kun-                                                         chen Kriterien. Diese können auch per E-Mail,
den zu einem Gespräch darüber ein.                 Interaktion mit Ihren Kundinnen und Kunden ist     WhatsApp usw. abgefragt werden.
                                                   wichtig – und dabei einfacher, als viele denken:
Kundinnen und Kunden suchen stets eine Mi-         So können Challenges in den sozialen Medien
schung aus Gewohnheit und Abwechslung.             helfen, Ihre Expertise zu untermauern: „Schick
Die klassischen Produkte und „Selbstläufer“        mir ein Foto von deinem Raum, der mehr Le-
haben also in Ihrer Produktpalette auch ihren      bendigkeit braucht!“ Prägen Sie spezielle Tage
guten Platz.                                       und Anlässe in der Kommunikation und im An-
                                                   gebot, etwa den #freshflowerfriday: „Gönne dir
                                                   am Freitag Blumen fürs Wochenende!“

                                                   Natürlich sind Kooperationen sinnvoll, in denen
                                                   Synergien genutzt werden: Haben Sie schon an
                                                   die Zusammenarbeit mit einer Bäckerei ge-
                                                   dacht, die vielleicht Gebäck ausliefert und Ihre
                                                   Blumen aus einem „Baukasten-Strauß-For-
                                                   mular“ mitliefern könnte?
Drei Tipps zur
                            Fotografie
Foto: © George Kaulfersch

                                   Arnold Pöschl
                                   Arnold Pöschl Photography
                                   www.arnoldpoeschl.com
T I PP 1                                           TIPP 2                                            TI P P 3
Einheitliche Bildsprache umsetzen                  Über Bilder Emotionen und                         Fotoecke einrichten
                                                   Geschichten transportieren
Setzen Sie eine klare Kommunikationslinie                                                            Professionelle Fotografinnen und Fotografen
auch in der Bildsprache um (etwa eine einheit-     Fotos erzeugen Emotionen bzw. können diese        sollten gerade am Anfang einbezogen werden.
liche Bildbearbeitung).                            sehr gut transportieren.                          Von ihnen können Sie lernen, sich wichtige
                                                                                                     Grundlagen aufzubauen. Danach machen Sie
Gestalten Sie Moodboards, um die eigene Bild-      Emotionen und Bilder sind essenziell für die      auch eigenständig hochwertige Fotos.
welt zu erstellen und entsprechend Bilder aus-     Kommunikation, insbesondere für den Einsatz
zuwählen.                                          auf digitalen Kanälen, sollten aber auch im       Richten Sie sich eine Fotoecke ein. Mit Licht
                                                   Shop gezeigt werden, etwa abwechselnd auf         und entsprechendem Hintergrund lassen sich
Achten Sie dabei auf die Bildqualität: Online      einem Monitor mit Informationen oder Image-       flott kurzfristig Fotos machen, etwa für Ta-
gibt es viele Tipps zur Fotografie. Sollten Sie    filmen oder in Form von großformatigen Fotos.     gesangebote.
nicht das Händchen oder die Zeit dafür haben,
holen Sie sich Unterstützung.                      Es muss nicht immer nur das Produkt selbst        Stellen Sie zu bestimmten Anlässen Fotogra-
                                                   auf den Fotos zu sehen sein, die Floristik bie-   finnen bzw. Fotografen bereit: Stammkund-
Um qualitativ hochwertige Fotos zu haben und       tet vielfältigen Content. Nutzen Sie diesen, um   schaft eignet sich für Porträts und Back­
die eigenen zeitlichen Ressourcen zu schonen,      abwechslungsreich zu kommunizieren. Anre-         groundstorys, etwa mit Lieblingsblume oder
organisieren Sie regelmäßige Shoots mit Foto-      gungen sind nicht nur Blumen oder Produk-         bestelltem Blumenstrauß.
grafinnen und Fotografen, etwa quartalsweise,      te, sondern auch Hintergründe, die Arbeits-
wobei etwa im Herbst die Winterprodukte dran       schritte, das Handwerk. Demonstrieren Sie
sind. Bereiten Sie dazu ein klares Briefing vor.   Ihr Know-how in einem „Making of“. Zeigen
                                                   Sie Menschen. Man will wissen, wer dahin-
Arbeiten Sie Positionierung und Qualitätsun-       tersteckt (etwa die Menschen im Verkauf und
terschiede merkbar heraus und vermitteln Sie       in der Zustellung, zufriedene Kundinnen und
diese auch digital.                                Kunden). Als Gegenleistung für Nutzungsrech-
                                                   te schenken Sie einen kleinen Blumenstrauß.
Gut umgesetzte Produktfotos eignen sich gut
für die Kommunikation. Gerade in den sozialen      Über Bilder können auch Zusatzangebote ge-
Medien bieten sie Inspiration und regen zum        zeigt werden, die im Shop nicht sichtbar sind
Kauf an. So kommunizieren Sie damit auch,          (etwa Hochzeitsdekoration). Das inspiriert.
wenn die Kundinnen und Kunden gerade nicht
im Geschäft sind. Dabei sind Instagram und
Pinterest empfehlenswert und auf beiden Ka-
nälen gute Fotos und Videos ausschlaggebend.
Drei Tipps zur Gestaltung
                                        des Innenraums als
                                        Erlebnis und zur Verknüp-
                                        fung des physischen und
                                        digitalen Auftritts
Foto: © Daniel Willinger Photographie

                                                Heidemarie Kriz
                                                www.krizh.com
                                                www.pointofsale.doctor
T I PP 1                                           TIPP 2                                           TI P P 3
Die Ware bewusst positionieren                     Handwerk und Expertise sichtbar machen           Verweildauer erhöhen

Kreieren Sie Eyecatcher. Ein Fotopunkt, der        Eine offene Werkstatt zeigt das Handwerk. Der    Eine erhöhte Verweildauer der Kundinnen und
auch gebrandet sein sollte (#shopname), bie-       Bereich für das Blumenbinden sollte vom Ein-     Kunden erhöht meist den Verkauf! Die Floris-
tet Chancen für instagrammable Momente. Po-        gang aus gut sichtbar sein. Das schafft Trans-   tik ist mit Emotionen, Sinnen und Erlebnissen
sitionieren Sie diesen entweder im oder direkt     parenz und Wertschätzung für Ihre Leistung.      verbunden. Ihr Shop kann eine Erholoase unter
vor dem Geschäft, um auch die Sichtbarkeit                                                          dem Motto „Auszeit nehmen bei Floristinnen
des Geschäfts zu erhöhen. Sorgen Sie unbe-         Mit Informationstafeln und Schildchen können     und Floristen“ sein.
dingt für gute Beleuchtung.                        Sie sympathische Momente für Kundinnen und
                                                   Kunden schaffen. Geben Sie Tipps für längere     Sitzgelegenheiten im Innen- wie im Außenbe-
Im Geschäft ist es wichtig, alle Sinne anzuspre-   Haltbarkeit, die Bedeutung der Blumen, die       reich steigern die Verweildauer und den Ge-
chen. Da Geruch sehr wichtig ist, positionieren    Wirkung von Farben (Sträuße Ton in Ton) usw.     nuss.
Sie besonders duftende Blumen am besten di-        Hierdurch schaffen Sie einen deutlichen Unter-
rekt beim Eingang.                                 schied zum Diskonter.                            Inszenieren Sie einladende Außenbereiche
                                                                                                    und Schaufenster. Durch das Verwenden von
Sorgen Sie für einen flüssigen Durchgang ins                                                        QR-Codes bzw. Hashtags erreichen Sie die ge-
Geschäftsinnere. Wenn ausreichend Platz vor-                                                        wünschte Interaktion.
handen ist, sind Inseln im Mittelbereich ideal.
                                                                                                    Co-Nutzung der Räumlichkeiten ist eine sym-
Ihr Geschäft ist Ihre Bühne und nicht „nur“ ein                                                     pathische Möglichkeit für Sie. Denken Sie auch
Verkaufsraum. Daher ist die sorgsame Aus-                                                           über Pop-up-Geschäfte zu speziellen Anlässen
wahl der Innenausstattung bzw. das Hinter-                                                          nach. Kooperationen mit anderen Handwer-
fragen von bestehender Ausstattung wichtig.                                                         ken, Künstlerinnen und Künstlern sorgen für
Worauf soll der Fokus liegen?                                                                       Abwechslung und Inspiration.

Zeigen Sie Wertschätzung für das Produkt                                                            Setzen Sie auf gemeinsame Events mit Ko-
durch richtige Positionierung der Vasen. Die-                                                       operationspartnerinnen und -partnern. Einige
se sollten keinesfalls auf dem Boden stehen.                                                        Beispiele zur Anregung: Weinverkostungen im
Durch Tische und Podeste präsentieren Sie                                                           Shop, gemeinsame Workshops mit Töpferin-
Blumen näher am Auge. Nicht, was Ihre Arbeit                                                        nen und Töpfern, Billetts und Papierhandwerk,
erleichtert, zählt, sondern das, was die Kundin                                                     Naturkosmetik usw.
und den Kunden anspricht.
Drei Tipps zu
                                      Open Innovation
Foto: © winnovation consulting GmbH

                                            Lena Müller-Kress
                                            winnovation consulting
                                            www.winnovation.at
T I PP 1                                          TIPP 2                                              TI P P 3
Blick von außen als Schlüssel                     Kundinnen und Kunden aktiv                          Schnell ins Tun kommen – der Plan
                                                  einbinden                                           muss nicht perfekt sein
Man selbst ist oft blind für Potenziale im ei-
genen Unternehmen. Deshalb ist es wichtig,
                                                  Um das Angebot zu erweitern und zu verbes-          Keine neue Idee, kein neues Produkt ist von
einen neuen Blick auf die Möglichkeiten der
Weiterentwicklung zu werfen.                      sern, ist es essenziell, bestehende wie po-         Anfang an perfekt!
                                                  tenzielle Kundinnen und Kunden mit ihren
Ein neutraler Blick von außen entsteht, wenn      Schmerzpunkten besser zu verstehen.                 In jedem Schritt der Entwicklung von neuen
Sie mit Personen außerhalb des Unterneh-                                                              Angeboten und Services, beispielsweise der
mens zusammenarbeiten. Besonders hilfreich        Durch die Analyse von vorhandenen Kundin-           Grundkonzeption, ersten Lösungsideen und
ist dabei oft der Austausch mit Menschen          nen- und Kundendaten, Interviews, Umfragen          deren probeweiser Anwendung, lohnt es sich,
aus anderen Branchen, die eine ähnliche He-       usw. können diese Bedürfnisse erforscht wer-        Kundinnen, Kunden und andere externe Perso-
rausforderung bereits bewältigen mussten          den. Hilfreich ist hierbei die Nutzung der sozia-   nen einzubinden und ihr Feedback einzuholen.
(Cross-Industry-Innovation). In der Digitali-
                                                  len Medien und digitaler Tools, um sowohl eine
sierung ist das die Kreativbranche, die bereits
sehr viel Expertise in der Anwendung digitaler    große Gruppe an Personen als auch Stamm-            Dabei müssen und sollen die ersten Prototy-
Technologien aufgebaut hat. Auch Teile der Fi-    kundinnen und -kunden gut ansprechen zu             pen, also erste Lösungsideen, noch nicht per-
nanzindustrie und des Handels erfüllen Vorrei-    können.                                             fekt sein, sondern können bereits sehr früh in
terrollen.                                                                                            der Entwicklung auf ihr Potenzial abgetestet
                                                  Kundinnen und Kunden fühlen sich durch diese        werden. „Fail fast, learn fast“ dient dazu, lange,
Am besten ist es, bewusst mit unterschied-        Einbindung wertgeschätzt, und es fällt leich-       unnötige Entwicklungsschritte zu vermeiden.
lichen Personen zu reden, um differenzierte       ter, konkret auf ihre Bedürfnisse zu reagieren
Perspektiven zu gewährleisten. Dazu gehören       und neue, langfristig erfolgreiche Lösungen zu      Dieser Vorgang sollte
zum Beispiel bestehende oder auch potenziel-
                                                  definieren.                                         als Kreislauf gedacht
le Kundinnen und Kunden, Familie, Bekannte,
branchenferne und branchennahe Personen.                                                              und laufend
Dabei sollten Sie auch Trendsetterinnen und                                                           wiederholt
Trendsetter im eigenen Umfeld, aber auch kri-                                                         werden.
tische Sichtweisen berücksichtigen.

Mögliche Methoden umfassen Gespräche,
Workshops, Befragungen (etwa online), Inter-
views usw.
                                                                                                      Quelle: Design Thinking
                                                                                                      nach d.school Stanford
                                                                                                      University.
6

Wie können Floristinnen
und Floristen die
Transformation ihres
Unternehmens starten?

O-Töne aus dem
Transformationsworkshop
Erkenntnisse und Feedback der Floristinnen
und Floristen aus dem Workshop

                                                                                         Klare Positionierung, konse-
                                                                                         quente Umsetzung, Transport
                                                                                          von Emotion, die Emotion ist
                                                                                          Antrieb für die Verkaufsent-
  Zeitplan erstellen, Ziele setzen,                                                                scheidung
  mehr Geschäftspartner suchen
                                             Ideen verwirklichen, Kooperati-
                                             onen bilden, Website und Social
                                             Media werden immer wichtiger
                                              (aktualisieren!), Kreativität und
                                             Handwerk müssen mehr ange-
                                             priesen und vermarktet werden

                                                                                                              Positionierung, kreativer Auftritt
                                                                                                                auch digital, Kooperationen

                                       Online viel mehr vom Unter-
                                      nehmen zeigen – nicht nur auf
                                       Produkte – auch Personen,
                                              Leistungen ...                            Mehr trauen, weniger überlegen,
                                                                                                einfach machen

     Nicht nur Gutes tun, sondern                                                                                              An unsere Branche immer zu
    auch darüber reden, es kommu-                                Thema Kooperationen, an-                                     glauben und seine Ideen einfach
               nizieren.                                        sprechende Fotos Homepage,                                     mal umzusetzen und nicht zu
                                                                        Instagram                                                      verschieben!
7

Wie finde ich die
passenden Profis aus
der Kreativwirtschaft
für mein
Unternehmen?

Tipps zur Auswahl der besten
Kreativpartnerin oder des besten
Kreativpartners
Schritt 1: Die Auswahl
                                                                      Wie will ich auswählen?

Der erste Schritt ist oft eine einfache Internet- und Social-Media-   Direkte Auftragsvergabe: Die Auswahl erfolgt auf der Grundlage
Recherche, die beispielsweise auf den Websites diverser Inno-         von Vorgesprächen, Angeboten oder unverbindlichen Preisaus-
vations- und Kreativpreise beginnen kann. Die dort angeführten        künften.
Referenzprojekte vermitteln ein Gefühl für die Arbeitsweise künf-     Geladener Wettbewerb: Es werden mehrere Kreativschaffende
tiger Partnerinnen und Partner.                                       eingeladen, ein Projekt umzusetzen. Das überzeugendste Kon-
                                                                      zept bekommt den Zuschlag. Je nach Aufwand wird häufig ein
Die Netzwerke der Kreativwirtschaft sowie exemplarische               vorab kommuniziertes Abschlagshonorar an die nicht zum Zug
Kreativ­wirtschaftsunternehmen werden auch auf den Websi-             Gekommenen gezahlt.
tes diverser Kreativwirtschaftsorganisationen sichtbar gemacht
(siehe dazu die Kreativwirtschaftslandkarte der Kreativwirtschaft     Offener Wettbewerb: Ein Problem wird zur Lösung ausge-
Austria). Auch das Firmen-A-Z der WKO liefert einen guten             schrieben, und anschließend wird in einem mehrstufigen Ver-
Überblick. Geballte Kreativität findet sich oft auch in Cowor-        fahren die beste Partnerin oder der beste Partner ermittelt.
king-Spaces. Daher lohnt sich ein Blick auf die Übersicht solcher     Hier ist es sinnvoll, eine Wettbewerbsbegleitung, etwa einen
Gemeinschaftsbüros. Empfehlungen von anderen Unternehmen              Berufsverband, einzubinden oder sogar eine Pitching-Expertin
können ebenfalls entscheidend sein. Das Zusammenspiel von             oder einen Pitching-Experten mit der Organisation zu betrauen.
Recherche und Empfehlung führt hier zum Ziel.                         In der Regel besteht die erste Phase aus Firmenpräsentationen,
                                                                      erst im nächsten Schritt erfolgt die Einladung zur Ausarbei-
                                                                      tung des Konzepts. Auch hier gelten die obigen Ausführungen
                                                                      betreffend Abschlagshonorare.

           TIPP: Suche nicht regional einschränken!
           Im digitalen Zeitalter ist es nicht mehr nötig, sich bei
           der Suche auf die eigene Region zu beschränken. Die
           beste Kreativpartnerin oder der beste Kreativ­partner
           wartet nicht immer um die Ecke.
8

Was ist für einen guten
Start in ein Projekt mit
Kreativexpertinnen
und -experten
vorzubereiten?

So bereiten Sie sich optimal
auf ein Projekt vor
Schritt 2: Die Vorbereitung
Kreativschaffende erarbeiten maßgeschneiderte Lösungen.
Damit sie das tun können, ist es hilfreich, das angestrebte Ziel
des Auftrags klar zu vermitteln – aber ohne bereits eine Lösung
vorzugeben. Es lohnt sich daher, sich in der Vorbereitungsphase
folgende Fragen zu stellen:

Was ist mein Ziel?
•   Wer ist meine Zielgruppe?
•   Was ist das Besondere an meinem Angebot?
•   Welche Botschaft möchte ich transportieren?                    TIPP: Ressourcen einplanen!
•   Welche Ergebnisse sollen in welcher Qualität vorliegen?        Schon im Vorfeld ist es wichtig, sich
•   Welcher Zeithorizont ist vorgesehen?                           Gedanken über die Verfügbarkeit von
•   Welche Ressourcen sind notwendig?                              finanziellen, personellen und zeitli-
•   Was ist der finanzielle Rahmen?                                chen Ressourcen zu machen. Neben
                                                                   klar abgesteckten Budgets werden für
                                                                   die Umsetzung von Kreativleistungen
Was will ich?                                                      immer auch Zeit, Mitarbeiterinnen und
                                                                   Mitarbeiter aufseiten des beauftragen-
•   Eine Rundumbetreuung?
                                                                   den Unternehmens benötigt.
•   Eine Projektbegleitung (z.B. Produktrelaunch)?
•   Eine Beratungsleistung oder Analyse?
•   Was sonst?
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Wie erkläre ich Expertinnen
oder Experten, was mein
Unternehmen braucht?

Ihre Checkliste für ein
perfektes Briefing
Schritt 3: Das Briefing                                              Die wichtigsten Eckpunkte beim Briefing:
Spätestens nach der Auftragserteilung erfolgt ein konkretes Brie-
finggespräch, dem unbedingt ein Rebriefing folgen sollte. Das        Das Unternehmen
                                                                     → Seit wann besteht es?
ermöglicht dem Kreativwirtschaftsunternehmen, Detail­fragen
                                                                     → Wie viele Beschäftigte zählt es?
für die Lösung des Problems zu stellen. Auch hier ist es ratsam,
                                                                     → Mit welchen Partnerinnen und Partnern arbeitet es?
den Kreativen tiefe Einblicke in die Arbeitssituation und das Kun-
                                                                     → Gibt es bereits eine Kooperation mit anderen Kreativunternehmen?
dinnen- und Kundenerlebenis zu gewähren. So bekommen sie             → Worin besteht das Alleinstellungsmerkmal?
einen Überblick und können sich besser „einfühlen“.
                                                                     Der Mitbewerb
                                                                     → Welche Rolle nimmt das Unternehmen auf dem Markt ein?
                                                                     → Wo ist der Mitbewerb besser als das Unternehmen
                                                                       und umgekehrt?

                                                                     Die Kundinnen und Kunden
                                                                     →  Wer ist die Zielgruppe des Unternehmens?
                                                                     → Wie wurde die Zielgruppe bisher angesprochen?

Briefingtipps                                                        Das Projektziel
Die Art und der Umfang des Briefings hängen von der indivi-          → Was soll erreicht werden?
                                                                     → Wer genau ist die Zielgruppe des Projekts?
duellen Beschaffenheit der Kreativleistung ab. Auf der rechten
                                                                     → Wie denkt diese Zielgruppe derzeit über das Produkt?
Seite finden sich einige allgemeine Fragestellungen zur Vor­
                                                                     → Wie soll sie darüber denken?
bereitung des Briefings:                                             → Welches Argument überzeugt die Zielgruppe am meisten?

             TIPP:  Besser nichts vorwegnehmen!                      Der Zeitplan
             Beim Briefing gilt die Faustregel: Alles verra-         → Wann ist die Deadline?
             ten, aber nichts vorwegnehmen! Auch wenn der            → Wann sind die Fertigstellungstermine der Zwischenschritte?

             Fokus in der Briefingphase auf dem Informa-             → Wann sind an die Kreativen etwa Texte, Bilder, Daten für Grafiken zu

             tionsaustausch und der Äußerung von Vorstel-              liefern (Zeit für Korrekturschleifen einplanen!)?
             lungen liegt, ist es wichtig, der Entfaltung des        Das Budget
             kreativen Potenzials genügend Raum zu lassen.           → Wieviel Geld steht für das Projekt zur Verfügung?
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Worauf muss ich
bei Angeboten
von Kreativen
achten?

Tipps für den Check von Angeboten
von Kreativschaffenden
Schritt 4: Das Angebot                                               SPEZIALFALL:
                                                                     Architektur und Produktdesign
Klare Richtlinien                                                    Architektinnen und Architekten, Produktdesigne­
                                                                     rinnen und Produktdesigner können zu einem sehr
Angebot und Auftrag sollten unbedingt schriftlich abgewickelt
                                                                     frühen Zeitpunkt im Projekt meist nur eine Kosten-
werden. Die exakte Definition der angebotenen Leistung, ihr
                                                                     schätzung abgeben und daher nur einen Entwurf
Umfang sowie der Lieferzeitpunkt und -ort sollten zusammen
                                                                     anbieten. Daher empfiehlt sich die Fixierung eines
mit den Allgemeinen Geschäftsbedingungen von den Kreativ-
                                                                     Kostenrahmens und eines Entwurfhonorars. Der
schaffenden im Angebot ganz klar definiert werden. Gleiches
                                                                     tatsächliche Baubeginn bzw. der Start der Serien-
gilt für die Anzahl der Korrekturschleifen und den Zeitpunkt, bis
                                                                     produktion wird dann zu einem späteren Zeitpunkt
zu dem Änderungen ohne Aufpreis möglich sind.
                                                                     in einem neuen Angebot behandelt.

Preis und Zahlungsbedingungen                                        TIPP:  Nutzungsrechte früh klären!
Es ist besonders wichtig, den Preis und die Zahlungsbedingungen      Die Werknutzungsrechte für kreative Leistungen un-
des Angebots zu hinterfragen, damit später keine Missverständnisse   terliegen meist Beschränkungen, die oft schon im
entstehen können:                                                    Angebot definiert werden, zum Beispiel in den Allge-
                                                                     meinen Geschäftsbedingungen. So kann die Nutzung
• Woraus setzt sich der Preis zusammen?                              von Fotos, Filmen oder Grafiken oft auf bestimmte
• Handelt es sich um einen Pauschalpreis für die Erstellung eines    Medien, Länder oder Zeiträume begrenzt sein. Dies
  Werks?                                                             sollte im Vorfeld genau abgesprochen werden, um
• Ist es eine Kostenschätzung nach einem angenommenen                Missverständnissen vorzubeugen.
  Stundenaufwand und Stundensatz?
• Ist dieser Stundensatz ausgewiesen, und worauf beruht er?          TIPP: Projektplanung im Angebot berücksichtigen!
• Gibt es Vorauszahlungen bzw. Teilzahlungen?                        Angebote verschiedener Kreativunternehmen wer­
• Welche Rechte am Werk erhalte ich für den Preis?                   den vergleichbarer, wenn die jeweils absehbaren
• Was kostet mich eine Ausweitung bzw. Verlängerung der Leistung?    Projekt­meilensteine extra ausgewiesen werden.
                                                                     Zwischenpräsentationen und genau definierte Ab-
                                                                     nahmezeitpunkte sind hier ebenfalls hilfreich.
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Wie läuft ein effizienter
Feedbackprozess ab?

Diese Punkte sollten bei
Rückmeldungen beachtet werden
Schritt 5: Das Feedback
Der Entwurf
In der Regel vereinbart die Auftraggeberin oder der Auftrag­      SPEZIALFALL: Architektur, Produktdesign und Kunst
geber mit dem Kreativwirtschaftsunternehmen, was als Ent-         Hier ist praktisch der Entwurf oder der Prototyp selbst
wurf angenommen wird. Je nach Projekt und Arbeitsweise            die kreative Leistung. Das verleiht Vorgesprächen und
reicht dabei die Bandbreite von einer einfachen Skizze bis hin    Briefings besonderes Gewicht und macht den Entwurf
zu einem voll ausgearbeiteten Layout.                             zum letzten Stadium, in dem Änderungen noch relativ
                                                                  kostengünstig umsetzbar sind.
Die Feedbackrunde
Auf den Entwurf folgt die Feedbackrunde, bei der zumeist eine     SPEZIALFALL:   Fotografie und Film
überarbeitete Version des Entwurfs präsentiert wird und die       Da Entwürfe in diesen Bereichen der Kreativbranche be-
Auftraggeberin oder der Auftraggeber Feedback gibt.               sonders schwierig, zeitaufwändig und teuer sind, wird
Das Feedback sollte immer begründet und positiv fomuliert         oftmals darauf verzichtet. Am Ende steht dort ein fast
sein! Sätze wie „Die Farbe des Logos gefällt mir nicht“, „Die     fertiges Produkt. Das macht ein detailliertes Briefing
Sprache ist mir zu wenig bunt“ oder „Dieses Motiv spricht mich    besonders wichtig. Darauf baut dann zumeist ein erstes
nicht an“ sind für Kreativschaffende in der Regel zu unkonkret.   „Treatment“ (eine Inhaltsangabe) auf, das im engen Dia-
Um die gesteckten Ziele zu erreichen, kann es notwendig wer-      log gemeinsam erarbeitet werden sollte. Das Treatment
den, den persönlichen Geschmack hintanzustellen.                  ist wiederum Ausgangspunkt für die Kostenkalkulation
Die Entscheidungsmacht                                            und alles Weitere.
Es sollte vorab geregelt sein, wer das letztgültige Feed­back
bzw. das Go für die Produktion geben darf und wer Entwürfe
und Ergebnisse abzeichnet. Sind beim beauftragenden Unter-
nehmen mehrere Personen involviert, sollte die Projektleiterin      TIPP:  „Feedback-Hierarchie“ einhalten!
oder der Projektleiter das gesammelte und abgestimmte Feed­         Das Feedback sollte sich immer nur auf die letzte
back an die Kreativschaffenden übermitteln.                         Version des Entwurfs beziehen. Sonst passiert zum
                                                                    Beispiel so etwas: Der Abteilungsleiter hat bereits
                                                                    drei Versionen des Entwurfs zurückgeschickt, bevor
           TIPP: Kreativleistungen sind Chefsache!                  die Geschäftsführerin als Letztentscheiderin über-
           Die Leiterin oder der Leiter des Unternehmens sollte     haupt einen Blick darauf werfen konnte. Da sie für
           den Kreativprozess einleiten und sich für Feedback-      die ursprüngliche erste Version stimmt, sind unnö-
           schleifen Zeit nehmen.                                   tige Verzögerungen und Kosten entstanden.
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Wie schließe ich ein
Projekt richtig ab,
und was passiert
dann?

Checkliste für den Ablauf in
der letzten Phase eines Projekts
Schritt 6: Der Projektabschluss
Die genaue Prüfung                                                 Der Abschlussbericht
Vor der Serienproduktion oder Veröffentlichung sollte nochmals     Vor allem bei Werbekampagnen, aber auch bei anderen Kreativ­
überprüft werden, ob das Projekt tatsächlich zweckdienlich ist,    wirtschaftsleistungen sollte die Auftraggeberin oder der Auf-
alle Änderungen übernommen wurden und die zeitlichen, finan-       traggeber am Ende des Projekts auf einen Abschlussbericht
ziellen und rechtlichen Modalitäten geklärt sind.                  mit validen Daten und Fakten zu dessen Verlauf bestehen. Ein
                                                                   Reflexionsgespräch beinhaltet, was gut lief, was nicht funktio-
Es wurde alles in die Wege geleitet? Herzlichen Glückwunsch!       niert hat, was erreicht wurde und was nicht.
Das Projekt kann jetzt starten. Viele Kreativwirtschaftsprojekte
benötigen für den tatsächlichen Startschuss das definitive Go      Machen Sie weiter!
der Auftraggeberin oder des Auftraggebers. Ab dann sind kaum       Nach dem Projekt ist vor dem Projekt. Die Kreatiwirtschafts-
noch Änderungen möglich oder würden gegebenenfalls große           berichte der Kreativwirtschaft Austria belegen, dass gerade
Kosten verursachen. Ein Film wird gedreht, Fotos werden ge-        Kreativschaffende Innovation in Unternehmen bringen. Daher
schossen, Plakate werden gedruckt und angebracht, das Pro-         empfiehlt es sich, dieses Potenzial zu nutzen und zu der oder
dukt geht in Serienproduktion, oder der Plan wird zur Baustelle    dem Kreativen Kontakt zu halten bzw. sie oder ihn für andere
und schließlich zum Haus.                                          Projekte erneut zu beauftragen.

                                   O !                                              TIPP:  Wertschätzung entgegenbringen!

                           G
                                                                                    Da die oder der Kreativschaffende viel Herz-
                                                                                    blut in das Projekt legt, ist eine Wertschät-
                                                                                    zung der kreativen Leistung für sie oder ihn
                                                                                    auch sehr wichtig. Lassen Sie Ihre Partne­
                                                                                    rinnen und Partner daher wissen, wenn Sie
                                                                                    mit ihrer Leistung zufrieden waren.
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