AUF EMPFANG! DIE GESCHICHTE VON RADIO UND FERNSEHEN - Materialien für den Unterricht

 
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AUF EMPFANG! DIE GESCHICHTE VON RADIO UND FERNSEHEN - Materialien für den Unterricht
AUF EMPFANG!

                                                    AUF EMPFANG! DIE GESCHICHTE VON RADIO UND FERNSEHEN
                                                                                                          DIE GESCHICHTE VON RADIO UND FERNSEHEN
                                                                                                          Materialien für den Unterricht
                        Unterstützt von
www.technoseum.de
Museumsstraße 1
68165 Mannheim
                    MINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT,
                        FORSCHUNG UND KUNST

                                                    TECHNOSEUM
AUF EMPFANG! DIE GESCHICHTE VON RADIO UND FERNSEHEN - Materialien für den Unterricht
VORWORT

Wie zu allen großen Ausstellungen des TECHNOSEUM           Die Ausstellung bietet dabei viele Anknüpfungspunkte
legen wir mit diesem Heft auch für die Ausstellung         an den Unterricht. Dies zeigen auch die Bezüge zu den
AUF EMPFANG! DIE GESCHICHTE VON RADIO UND                  Lehr- und Bildungsplänen in Baden-Württemberg, Hes-
FERNSEHEN, die vom 17. November 2022 bis 12. No-           sen und Rheinland-Pfalz. Es sind die unterschiedlichsten
vember 2023 als Große Sonderausstellung zu sehen ist,      Schularten, Fächer und Klassenstufen vertreten. Folgen-
gebündelte Informationen für Lehrkräfte vor. Das Heft      de Themen haben wir in Hinblick auf die Bearbeitung
erfährt mit anknüpfenden Aufgaben, die auf der Web-        im Unterricht für dieses Heft ausgewählt:
site des TECHNOSEUM unter www.technoseum.de/
auf-empfang abzurufen sind, eine praktische Erweite-       • Technik der Radioübertragung
rung im digitalen Raum. Das umfängliche Angebot an         • Mediennutzung im Wandel
Führungen und Workshops finden Sie ebenso auf der          • TASK FORCE „Faktenchecker“
Website.                                                   • Ausdrucksformen des Rundfunks: Sprache, Musik,
                                                             Trickfilm und Co.
Am 29. Oktober 1923 nahm der erste deutsche Radio-         • Die Arbeitswelt von Funk und Fernsehen
sender einen regelmäßigen Programmbetrieb auf. Dies        • Der Rundfunk im Spannungsfeld der Politik
gilt vielen als Geburtsstunde des öffentlichen Rundfunks
in Deutschland. Das 100-jährige Jubiläum im Jahr 2023      Über Rückmeldungen und Anregungen Ihrerseits freu-
bietet dem TECHNOSEUM den Anlass, der Geschichte           en wir uns. Bitte richten Sie diese an paedagogik@
von Radio und Fernsehen eine eigene Ausstellung zu         technoseum.de
widmen, die in fünf chronologisch aufeinander folgen-
den Themenbereichen die Geschichte von Radio und           Wir hoffen, Ihnen mit diesen Materialien und den auf
Fernsehen von den Funkanfängen um 1900 bis zu den          der Website ergänzenden Aufgaben Anregungen für
digitalen Medien der Gegenwart erzählt. Vorangestellt      Ihren Unterricht und für Museumsbesuche geben zu
ist ein Prolog zum Jubiläum. Drei „Perspektiven“ ziehen    können und freuen uns darauf, Sie und Ihre Schülerin-
sich durch die gesamte Schau: Die Perspektive der Pro-     nen und Schüler bei uns begrüßen zu können!
grammproduktion zeichnet Entwicklungslinien der Pro-
grammgeschichte nach und gibt Einblicke in Methoden
und Berufsbilder der Radio- und Fernsehprogramm-           Hartwig Lüdtke
produktion. Bei der Perspektive der Geräteproduktion
stehen die Herstellung von und der Handel mit Radio-       Direktor
und Fernsehgeräten im Mittelpunkt. Schließlich fragt       TECHNOSEUM Mannheim
die Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer danach,
wie die Technik das Leben der Menschen prägt und
wie sich Nutzungsgewohnheiten verändert haben. Erst-
mals können in diesem Rahmen zwei Objektbestände in
größerem Umfang gezeigt werden, die das Museum im
Jahr 2014 übernommen hat: Die Sammlung des ehema-
ligen Deutschen Rundfunk-Museums in Berlin sowie die
historisch-technische Sammlung des Südwestrundfunks
(SWR). Die eigenen Objekte werden durch zahlreiche
Leihgaben von Museen, Radio- und Fernsehsendern
sowie Produktionsfirmen und Privatpersonen ergänzt.
Zusammen zeichnen sie ein buntes Bild der Radio- und
Fernsehgeschichte von den Anfängen bis heute.

Interaktive Vorführ- und Mitmachstationen ergänzen
die Ausstellung. Sie zeigen lebensnah wie ein Lautspre-
cher funktioniert, wie Filme vertont werden oder wie
Fernsehsendungen mit Hilfe der Greenscreen-Technik
entstehen. Den Abschluss der Ausstellung bildet ein in-
teraktiver Bereich zur Medienkompetenz.

                                                                                                                 1
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AUF EMPFANG! DIE GESCHICHTE VON RADIO UND FERNSEHEN

                                                                     TA K
                                                                     FORCE
                                                                                            VORWORT 		                                           1

                                                                                            INHALT		                                             2

                                                                                            EINFÜHRUNG IN DIE AUSSTELLUNG                        5
                                                                       FAKTENCHECKER
                                                                                            LAGEPLAN DER AUSSTELLUNG                            14

                                                                                            1 | TECHNIK DER RADIOÜBERTRAGUNG                    17

                                                                                            2 | MEDIENNUTZUNG IM WANDEL                         27

                                                                                            3 | TASK FORCE „FAKTENCHECKER“                      35

                           17                              27                          35
                                                                                            4 | AUSDRUCKSFORMEN DES RUNDFUNKS:
TECHNIK DER                     MEDIENNUTZUNG IM WANDEL         TASK FORCE                     SPRACHE, MUSIK, TRICKFILM UND CO.                41

RADIOÜBERTRAGUNG                                                „FAKTENCHECKER”             5 | DIE ARBEITSWELT VON FUNK UND
                                                                                               FERNSEHEN                                        50

                                                                                            6 | DER RUNDFUNK IM SPANNUNGSFELD
                                                                                               DER POLITIK                                      59

                                                                                            LITERATURLISTE                                      66

                                                                                            BILDNACHWEIS                                        68

                                                                                            IMPRESSUM 		                                        68

AUSDRUCKSFORMEN DES
RUNDFUNKS: SPRACHE,
MUSIK, TRICKFILM UND CO.
                           41   DIE ARBEITSWELT VON FUNK
                                UND FERNSEHEN              50   DER RUNDFUNK IM
                                                                SPANNUNGSFELD
                                                                DER POLITIK
                                                                                       59
2                                                                                                                                               3
AUF EMPFANG! DIE GESCHICHTE VON RADIO UND FERNSEHEN - Materialien für den Unterricht
EINFÜHRUNG IN DIE AUSSTELLUNG

DIE GESCHICHTE VON
RADIO UND FERNSEHEN
EIN KLICK AUF DEN KNOPF oder ein Wischen über den Screen – schon stehen
Informationen, Nachrichten und Unterhaltung zur Verfügung. Die Auswahl ist schier
grenzenlos. Kaum zu glauben, dass es nicht immer so war.
Noch bis ins 19. Jahrhundert hinein waren Bücher, Zeitungen und Zeitschriften die wesentlichen Infor-
mations- und Unterhaltungsmedien. In den 1830er Jahren entstanden erste Nachrichtenagenturen,
zunächst noch mit Brieftauben als Boten. Wenige Jahrzehnte später beschleunigte der Telegraf die
Kommunikation, gefolgt vom Telefon. Ende des 19. Jahrhunderts ermöglichten Grammophon und Pho-
nograph den Musikgenuss zu Hause. Kinos boten neben Unterhaltung auch wöchentliche Nachrich-
tenüberblicke in Form der „Wochenschauen“. Erst im 20. Jahrhundert erschien jedoch ein Medium auf
der Bildfläche, das die Schnelligkeit des Telegrafen mit der massenhaften Verbreitung von Zeitungen
verband und so völlig neue Möglichkeiten, aber auch Gefahren in sich vereinte: das Radio.

Am 29. Oktober 1923 nahm der erste deutsche Radio-       Erstmals können in diesem Rahmen zwei Objektbestände
sender, die spätere Funk-Stunde AG, einen regelmäßigen   in größerem Umfang gezeigt werden, die das Museum
Programmbetrieb auf. Das Ereignis gilt vielen als Ge-    im Jahr 2014 übernahm: die Sammlung des ehemaligen
burtsstunde des öffentlichen Rundfunks in Deutschland.   Deutschen Rundfunk-Museums in Berlin, bis dahin ver-
Was damals mit keinem einzigen zahlenden, aber diver-    waltet vom Deutschen Rundfunkarchiv (DRA), sowie die
sen Schwarzhörern begann, entwickelte sich im Laufe      historisch-technische Sammlung des Südwestrundfunks
des 20. Jahrhunderts zu den prägenden Massenmedien       (SWR). Ergänzt werden die eigenen Objekte durch
„Radio“ und „Fernsehen“. Das 100-jährige Jubiläum im     zahlreiche Leihgaben von Museen, Radio- und Fern-
Jahr 2023 bietet dem TECHNOSEUM Anlass, der Ge-          sehsendern sowie Produktionsfirmen und Privatleuten.
schichte von Radio und Fernsehen eine eigene Ausstel-    Zusammen zeichnen sie ein buntes Bild der Radio- und
lung zu widmen.                                          Fernsehgeschichte von den Anfängen bis heute.

                                                                                                           5
AUF EMPFANG! DIE GESCHICHTE VON RADIO UND FERNSEHEN - Materialien für den Unterricht
EINFÜHRUNG IN DIE AUSSTELLUNG                                                                                                                                                        AUF EMPFANG! DIE GESCHICHTE VON RADIO UND FERNSEHEN

                                                                                                                                                                                Die frühe Funktechnik kam im Wesentlichen in drei Be-
                                                                                                                                                                                reichen zum Einsatz: im staatlichen Auslands- und Kolo-
                                                                                                                                                                                nialfunk, militärisch zu Land und zu Wasser sowie in der
                                                                                                                                                                                zivilen Schifffahrt. Im letztgenannten Bereich war es der
                                                                                                                                                                                Untergang der „Titanic“, der Schwächen in den funktech-
                                                                                                                     Voraussetzung für den öffentlichen Rundfunk war die        nischen Abläufen aufdeckte und internationale Regelun-
                                                                                                                     Entdeckung und Nutzbarmachung der elektromagneti-          gen nach sich zog. Militärisch erlangte die Funktechnik vor
                                                                                                                     schen Wellen. Der schottische Physiker James Clerk Max-    allem während des Ersten Weltkriegs zentrale Bedeutung.
                                                                                                                     well (1831–1879) sagte sie 1864 mathematisch voraus.       Durchtrennte Telegrafenleitungen ließen dabei eine bis-
                                                                                                                     Heinrich Hertz (1857–1894), Professor an der Techni-       her wenig genutzte Eigenschaft der elektromagnetischen
                                                                                                                     schen Hochschule Karlsruhe, konnte sie 1886 erstmals in    Wellen wichtig werden: die Rundwirkung. So verbreiteten
                                                                                                                     Experimenten nachweisen. Etwa zehn Jahre später ent-       deutsche Übersee-Funkstationen in neutralen Ländern
                                                                                                                     wickelte der Italiener Guglielmo Marconi (1874–1937)       nun Nachrichten nicht mehr nur Punkt-zu-Punkt, sondern
                                                                                                                     ein erstes markttaugliches Funksystem.                     per Rund-Funk „an alle“. Eine Erfahrung, die erahnen ließ,
                                                                                                                                                                                was technisch möglich war.
                                                                                                                     Deutsche Konkurrenzprodukte brachte ab 1903 die Fir-
                                                                                                                     ma Telefunken auf den Markt. Anfangs war die Über-         Dass daraus auch ein völlig neues Medium erwachsen
                                                                                                                     tragung auf Morsesignale beschränkt. Die Technik wur-      konnte, zeigten in der Folge Rundfunkversuche und
                                                                                                                     de daher auch „drahtlose Telegraphie“ oder – wegen         -vorläufer. So übertrug Telefunkendirektor Hans Bre-
                                                                                                                     des Funkens, der beim Senden entstand – „Funkente-         dow (1879 –1959) bei Röhrensender-Versuchen an der
                                                                                                                     legraphie“ genannt. Verbesserte Sendesysteme wie der       Westfront 1917 ein erstes unterhaltendes Rundfunkpro-
                                                                                                                     Lichtbogensender von Valdemar Poulsen (1869 –1942)         gramm – illegalerweise. Seit 1920 führte die Reichspost
                                                                                                                     machten wenige Jahre später die Sprach- und Musik-         in Königs Wusterhausen Versuche zur Sprach- und Mu-
                                                                                                                     übermittlung möglich, hatten aber noch Schwächen.          sikübertragung an mehrere Empfänger durch. Am 22.
                                                                                                                     Fortschritte brachte die Erfindung der Elektronenröh-      Dezember sendete sie ein erstes Weihnachtskonzert, auf
                                                                                                                     re. Sie diente als Verstärker oder als Gleichrichter zur   das ein regelmäßiger Probebetrieb folgte. Die Eildienst für
Kohle-Mikrofon „M104“ und Mikrofonständer der Funk-Stunde AG Berlin, 1924                                            Umwandlung von Hochfrequenz in hörbare Nieder-             amtliche und private Handelsnachrichten GmbH verbreite-
                                                                                                                     frequenz, später auch als Senderöhre. Röhrensender         te seit 1920 Wirtschaftsnachrichten per Eilbrief oder Funk-
                                                                                                                     machten die Sprachübertragung einfacher, präziser und      Telegrafie an Unternehmen. Im September 1922 wurde
                                                                                                                     kommerziell sinnvoll.                                      der telegrafische Dienst durch Sprechfunk ersetzt.
Ausstellungskonzept                                        Bei der Perspektive der Geräteproduktion stehen die
                                                           Herstellung von und der Handel mit Radio- und Fernseh-
Die Ausstellung erzählt in fünf chronologisch aufeinan-    geräten im Mittelpunkt.
der folgenden Themenbereichen die Geschichte von Ra-
dio und Fernsehen von den Funkanfängen um 1900 bis         Die Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer fragt
zu den digitalen Medien der Gegenwart. Ihnen vorange-      danach, wie die Technik das Leben der Menschen prägt
stellt ist ein Prolog zum Jubiläumsanlass. Den Abschluss   und wie sich Nutzungsgewohnheiten verändert haben.
bildet ein interaktiver Bereich zur Medienkompetenz-
vermittlung. Interaktive Vorführ- und Mitmachstationen
ergänzen die Ausstellung. Sie zeigen lebensnah, wie ein    1. Es beginnt mit der Funkstunde –
Lautsprecher funktioniert, wie Filme vertont werden        100 Jahre Rundfunk
oder wie Fernsehsendungen mithilfe der Greenscreen-
Technik entstehen. Das TECHNOSEUM versteht sich als        Besucherinnen und Besucher tauchen im Eingangsbe-
außerschulischer Lernort, weshalb Schulklassen und Fa-     reich direkt in die Geburtsstunde des Rundfunks ein:
milien mit Kindern bei der Vermittlung im Vordergrund      Im Zentrum steht ein Mikrofon der Funk-Stunde AG aus
stehen.                                                    Berlin. Mit den Worten „Achtung, Achtung! Hier ist
                                                           die Sendestelle Berlin im Vox-Haus auf Welle 400 Me-
Als roter Faden ziehen sich drei „Perspektiven“            ter!“ nahm sie am 29. Oktober 1923 als erster Sender
durch die gesamte Ausstellung:                             des neuen Unterhaltungsrundfunks einen regelmäßigen
                                                           Programmbetrieb auf. In den folgenden Jahren wurden
Die Perspektive der Programmproduktion zeichnet            die Grundstrukturen des neuen Mediums ausgearbeitet.
Entwicklungslinien der Programmgeschichte nach und         Technisch begann die Geschichte des Radios aber bereits   Funkanlage nach Guglielmo Marconi bestehend aus
gibt Einblicke in Methoden und Berufsbilder der Radio-     weit vor dieser Zeit. Darum führt der zweite Themenbe-    Knallfunkensender (1898), Spule (um 1910), Morsetaste (1938),
und Fernsehprogrammproduktion.                             reich zurück ins 19. Jahrhundert.                         Magnetdetektor (nach 1902) und Übertrager (um 1900)

6                                                                                                                                                                                                                                        7
AUF EMPFANG! DIE GESCHICHTE VON RADIO UND FERNSEHEN - Materialien für den Unterricht
EINFÜHRUNG IN DIE AUSSTELLUNG                                                                                                                                                               AUF EMPFANG! DIE GESCHICHTE VON RADIO UND FERNSEHEN

                                                              wie genau die Hersteller ihre Empfänger zu bauen hat-
                                                              ten. Zudem war das Selbstbasteln von Radios verboten.
                                                              Insbesondere an die letzte Vorgabe hielten sich viele nicht
                                                              und hörten „schwarz“. Schließlich startete der Rundfunk
                                                              auf dem Höhepunkt der Hyperinflation. Die Gebühren
                                                              und Empfänger waren teuer. Dank fallender Beschrän-
                                                              kungen und dem Wirtschaftsaufschwung nahm die Zahl                                                                                    Gemeinschaftsempfänger sorgen, die von
                                                              der registrierten Hörer jedoch bald zu.                                                                                             allen großen Herstellern produziert werden
                                                                                                                                                                                             mussten. Dazu gehörte insbesondere der „Volks-
                                                              Auf Seiten der Radiomacher mussten sich Abläufe und                                                                       empfänger VE 301“ von 1933. Mit Beschallungssyste-
                                                              Methoden erst herausbilden. Neue Berufe entstanden,                                                                       men wie dem „DAF 1011“ mit Rundlautsprecher war
                                                              wie der des Rundfunkreporters.                                                                                            die „Führerrede“ auch bei der Arbeit zu hören.
                                                                                                                             4. Radio im Gleichschritt –
                                                              Gesendet wurde live oder von Industrieschallplatte, bis        Rundfunk im Nationalsozialismus                            Versuche mit mechanischem Fernsehen in den 1920er
                                                              Wachsplatten 1929 die Aufzeichnung ermöglichten.                                                                          Jahren brachten Empfänger wie den Fernsehbaukasten
                                                              Das Radioprogramm eines Senders sollte Angebote für            (1933 – 1945)                                              „System Telehor“ mit „Nipkowscheibe“ hervor, entwi-
                                                              jeden Geschmack bieten und zugleich kulturell bilden:                                                                     ckelt von Dénes von Mihály (1894 –1953). Durchsetzen
                                                              Das Spektrum reichte dabei von Sprachkursen und litera-        Im Jahr 1933 geschah das, was mit der ursprünglichen       konnte sich stattdessen das vollelektronische Fernsehen
                                                              rischen Vorträgen über Tipps für Hausfrauen oder Land-         Rundfunkordnung von 1926 hatte verhindert werden           mit Elektronenröhren. Im Jahr 1935 startete in Deutsch-
                                                              wirte bis hin zu Schachlehrgängen und Gymnastikübun-           sollen: Mit der NSDAP kam eine Partei an die Regierung,    land ein ideologisch gefärbtes Fernsehprogramm, des-
                                                              gen. Als rundfunkeigene Programmform entstand schon            die das Radio gezielt für ihre Zwecke einsetzte. Wie Ra-   sen Höhepunkt die Olympischen Spiele 1936 waren.
                                                              früh das Hörspiel. Auch musikalisch gab es Versuche,           dio und Fernsehen als Instrument für Propaganda ge-        Da kaum jemand einen Fernseher besaß, luden Fern-
                                                              neue Klangbilder für das elektronische Medium „Rund-           nutzt wurden, zeigt der vierte Bereich der Ausstellung.    sehstuben in Berlin zum „Public Viewing“ auf kleinem
                                                              funk“ zu schaffen. So präsentierte Friedrich Trautwein                                                                    Bildschirm ein. Der vergleichsweise günstige „Fernseh-
Alfred Braun, Radioreporter der Funk-Stunde AG,               (1888 –1956) 1930 das elektronische „Trautonium“, den          Nach der Machtübernahme unterstellten die Nationalsozi-    Einheitsempfänger E1“ sollte für den Durchbruch des
bei der Ankunft des Luftschiffs „Graf Zeppelin”,              Vorläufer des Synthesizers.                                    alisten den Rundfunk dem neugegründeten Reichsminis-       Fernsehens sorgen, doch die Massenproduktion schei-
Berlin 1928                                                                                                                  terium für Volksaufklärung und Propaganda, in das seit     terte am Kriegsbeginn.
                                                              Während die noch jungen Sendeanstalten Tag für Tag             1935 über 50 Prozent der Rundfunkgebühren flossen. Die
                                                              ihr Programm ausstrahlten, wurden die Grundstruktu-            bereits verstaatlichten Sendegesellschaften wurden zu      So blieb das Radio auch während des Krieges das
                                                              ren des Rundfunks weiter definiert. Im Jahr 1926 war           abhängigen Reichssendern erklärt, Führungskräfte in den    zentrale Propagandainstrument. Sendungen wie das
3. Überall Radio – Rundfunk in der                            die erste deutsche Rundfunkordnung abgeschlossen.              Sendern durch linientreue Parteifreunde ersetzt. Das zu-   „Wunschkonzert für die Wehrmacht“ verbanden Hei-
Weimarer Republik (1923 –1933)                                Sie ließ zwar privatwirtschaftliche Beteiligung zu, sicher-    nächst durch viele Wortbeiträge geprägte Programm ließ     mat und Front und dienten der Truppenmotivation. Seit
                                                              te dem Staat aber die Kontrolle. So besaß die Post die         Joseph Goebbels (1897 – 1945) in Richtung seichte Unter-   Juni 1940 wurde ein Einheitsprogramm ausgestrahlt,
Der dritte Themenbereich konzentriert sich auf die Ent-       Mehrheit an den Sendegesellschaften und der überge-            haltung ausbauen, um die Hörerschaft an die deutschen      dessen Unterhaltungsanteil weiter stieg als die Siege
wicklung eines öffentlichen Rundfunks zu Unterhaltungs-       ordneten Reichs-Rundfunk-Gesellschaft. Zudem produ-            Sender zu binden. Propagandabotschaften wurden unter-      ausblieben. Auch der Widerstand nutzte den Rund-
zwecken. Anfangs war noch die Rede von einem „Rund-           zierte die Drahtloser Dienst AG (Dradag), an der sich das      schwellig eingeflochten. Für steigende Hörerzahlen soll-   funk. So wandte sich Thomas Mann (1875 –1955) über
spruch“. Vorangetrieben wurde der Plan unter anderem          Innenministerium 51 Prozent gesichert hatte, Nachrich-         ten günstige, staatlich in Auftrag gegebene                     die British Broadcasting Corporation (BBC) war-
von Hans Bredow, seit 1921 Staatssekretär für das Tele-       ten und politische Inhalte für alle Anstalten. Ein wichtiges                                                                              nend an die deutsche Bevölkerung. Das
grafen-, Fernsprech- und Funkwesen. Die Frage war nun:        Ziel war es, durch die grundsätzliche Überparteilichkeit                                                                                     Hören ausländischer Sender wurde
Wie sollte das neue Medium beschaffen sein? Fest stand,       des Programms eine Instrumentalisierung durch einzelne                                                                                        allerdings mit Gefängnis oder so-
dass trotz privatwirtschaftlicher Beteiligung der Staat die   Parteien zu verhindern. Und der Plan ging auf – bis zum                                                                                       gar Tod bestraft. Gegen Kriegsen-
Kontrolle haben sollte. Schließlich barg der Rundfunk         Kabinett Franz von Papens (1879 –1969) 1932. Fest von                                                                                         de prägten Durchhalteparolen das
große Gefahren, wie der „Funkerspuk“ am 9. November           der Überparteilichkeit der Regierungspolitik überzeugt,                                                                                       Programm. Am 13. Mai 1945 stellte
1918 gezeigt hatte. An diesem Tag der Abdankung des           wurde in einer umfassenden Reform der Einfluss von                                                                                            der letzte Sender des Großdeut-
Kaisers und der Ausrufung der Republik hatten Abge-           Reich und Ländern auf den Rundfunk ausgebaut, vor al-                                                                                         schen Rundfunks den Betrieb ein.
sandte des Berliner Arbeiter- und Soldatenrates die Zen-      lem durch die Verstaatlichung von Sendegesellschaften
trale des deutschen Pressenachrichtenwesens besetzt           und der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft. Darüber hinaus
und per Rund-Funk „an alle“ den Sieg der Revolution           wandte sich die Regierung seit Juni 1932 in der „Stunde
verkündet. Noch während die Strukturen des Rundfunks          der Reichsregierung“ regelmäßig per Radio an die Hö-
Stück für Stück definiert wurden, kam es 1923/24 zur          rerschaft. In Kraft trat die Reform erst am 18. November
Gründung von neun regionalen Sendegesellschaften.             1932 – einen Tag nach dem Rücktritt der dafür verant-                                                                                        Arbeitsfront-Empfänger „DAF 1011“
Aus den genannten Bedenken heraus wurde das nun               wortlichen Regierung.                                                                                                                        (unten) mit Arbeitsfront-Rundstrahler
„Unterhaltungs-Rundfunk“ genannte Medium zunächst                                                                                                                                                          „AFR 354“ (oben), 1935
streng reglementiert. Festgelegt wurde unter anderem,

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AUF EMPFANG! DIE GESCHICHTE VON RADIO UND FERNSEHEN - Materialien für den Unterricht
EINFÜHRUNG IN DIE AUSSTELLUNG                                                                                                                                                           AUF EMPFANG! DIE GESCHICHTE VON RADIO UND FERNSEHEN

                                                            Wellenplan (1948 –1950) zu wenige Mittelwelle-Fre-          wichtige Ziele der Fernsehmacher. Grundle-                                                 der „Pop Shop“ im dritten
                                                            quenzen für die Rundfunkversorgung der Gesamtbevöl-         gend für die Programmplanung war schon früh                                                Südwestfunk-Programm
                                                            kerung erhielt, wurde die Ultrakurzwelle (UKW) einge-       die Einteilung in verschiedene Programmsparten                                          (SWF). Produziert wurde letz-
                                                            führt. Sie machte sogar ein zweites Programm möglich,       wie Information, Sport oder Unterhaltung, die stra-                                   terer erstmals im Selbstfahrer-
                                                            das jedoch inhaltlich dem ersten glich. Mit steigendem      tegisch auf bestimmte Sendeplätze verteilt wurden. Das                              betrieb, bei dem der Moderator
                                                            Wohlstand stiegen auch die Hörerzahlen und das Radio        nachmittägliche Kinderprogramm, bestehend aus Bastel-                         auch die Technik bediente. Nach dem
                                                            wurde zum Leitmedium.                                       und Spielsendungen sowie erzählenden Geschichten,                       Erfolg des „Pop Shops“ wurde das Konzept
                                                                                                                        richtete sich aufgrund eines neuen Jugendschutzgeset-       Vorbild für die Pop- und Servicewelle SWF3, zu der das
                                                            Doch die Konkurrenz wartete bereits: Der Nordwest-          zes seit 1958 nur noch an Kinder ab dem Grundschul-         dritte Programm des Südwestfunks – bei dessen Grün-
                                                            deutsche Rundfunk (NWDR) begann 1950 mit Fernseh-           alter. Trotzdem sahen Vorschulkinder natürlich fern, mit    dung noch fremdsprachige „Gastarbeiterprogramme“
                                                            versuchssendungen, die am 25. Dezember 1952 in einen        Vorliebe amerikanische Fernsehsendungen wie „Fury“          eine Rolle gespielt hatten – 1975 umgeformt wurde. Der
                                                            regelmäßigen Programmdienst mündeten – vier Tage            (1958) oder „Bonanza“ (1962), die zunehmend einge-          SWF entschied sich damit für ein anderes Konzept als
                                                            nach dem Start des DDR-Versuchsprogramms.                   kauft wurden. Neue Vorstellungen von Kindererziehung        Bayerischer (BR) und Hessischer Rundfunk (hr), die ihre
                                                                                                                        und Angst vor der postulierten „Bildungskatastrophe“        dritten Senderketten als Reaktion auf die zunehmende
                                                            Im fünften Ausstellungsbereich wird die allmähliche Aus-    führten Anfang der 1970er Jahre zum Umdenken: Die           Massenmotorisierung 1971/72 zu „Autofahrer-Wellen“
                                                            dehnung des Begriffs „Rundfunk“ auf das Fernsehen           amerikanische „Sesamstraße“ (NDR, 1971/73)                  mit regelmäßigen Verkehrsnachrichten und Servicean-
                                                            beschrieben. Für das Radio kam der Begriff „Hör(rund)       und „Die Sendung mit der Maus“ (WDR,                               geboten umbauten. Neben den klassischen „Ein-
Roter Knopf zur Einläutung des Farbfernsehens               funk“ auf. Ab November 1954 gestalteten die ARD-            1971) vermittelten künftig Wissen anschau-                          schaltprogrammen“ entstanden so erste „Be-
durch Willy Brandt, 25. August 1967                         Anstalten das Fernsehprogramm gemeinsam. Es war             lich und spannend an Kinder ab dem Vor-                              gleitprogramme“. Die Reformen hatten Erfolg:
                                                            zuerst auf wenige Stunden begrenzt und wurde meist          schulalter.                                                          Die Hörerzahlen stiegen und das Radio konnte
                                                            live gesendet. Neue Produktionsmethoden und inno-                                                                                die durch die Fernsehkonkurrenz entstandene
5. Konkurrenz belebt das Geschäft –                         vative Technik wie Magnetband-Aufzeichnungsanlagen          Die steigende Beliebtheit des Fernsehens                            Krise abwenden.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in                       machten den Programmausbau möglich und ließen das           führte dem Hörfunk die Notwendigkeit
                                                            Fernsehen zur Industrie wachsen. Zunehmend zog der          von Programmverände-
Westdeutschland (1945 –1984)                                Fernseher in die Wohnzimmer ein, ob als Tischgerät oder     rungen vor Augen. Da das                                    6. Zukunft braucht Veränderung –
                                                            große Fernsehtruhe, ob klassisch oder im modernen           nur wenige Stunden um-                                      Der duale Rundfunk in der Bundesre-
„Nie wieder!“, lautete das einhellige Fazit nach Ende des   Design von Braun und der Württembergischen Radio-           fassende Fernsehprogramm auf den Abend fiel –
Krieges. Für den Rundfunk in West-Deutschland bedeu-                    gesellschaft m. b. H. (WEGA). So prägte das     traditionell die Hoch-Zeit des Radiohörens – schlug         publik und im geeinten Deutschland
tete dies: Er sollte staatsfern sein und bleiben. Das Re-                neue Medium schnell Gewohnheiten und           Peter Kehm (1920 –2016), Hörfunkdirektor des Süddeut-       (1984 – 2023)
sultat war der gebührenfinanzierte öffentlich-rechtliche                 Tagesabläufe. Statt eines staatlichen zwei-    schen Rundfunks (SDR), 1958 zwei gegensätzliche Radio-
Rundfunk nach britischem Vorbild. Im Gegensatz dazu                     ten Programms, wie von Konrad Adenauer          Angebote am Abend vor: Unterhaltung im Ersten, Bildung      Kaum war die eine Herausforderung gemeistert, wartete
blieb die Rundfunk-Organisation im Osten in Staats-                    (1876 –1967) geplant, startete 1963 das öf-      im Zweiten Programm. Was zunächst nur für den Abend         auch schon die nächste, dieses Mal auf Radio und Fern-
hand. In den westlichen Besatzungszonen entstanden                     fentlich-rechtliche Zweite Deutsche Fernsehen    gedacht war, wurde in den Folgejahren auf das gesamte       sehen: Die Privaten kamen! Im sechsten Bereich der Aus-
sechs regionale Sendeanstalten, die 1950 die Arbeitsge-               (ZDF) als Kontrast zum ARD-Gemeinschafts-         Tagesprogramm angewendet – auch bei anderen Sen-            stellung wird folglich die Entwicklung des dualen Rund-
meinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten               programm, bald gefolgt von den dritten ARD-       dern. Zudem wurde das kleinteilige „Kästchenprinzip“        funks mit Aufkommen der privaten Anbieter dargestellt.
der Bundesrepublik Deutschland (ARD) gründeten. Wie                   Programmen. Mit Willy Brandts (1913 –1992)        zugunsten größerer Programmfelder aufgelöst. „Magazi-       Schon in den 1970er Jahren stand die Frage nach einer
vor dem Krieg war das Programm kleinteilig und soll-                  Druck auf den roten Knopf wurde das Fernse-       ne“ mit Musik und Wortbeiträgen entstanden.                 Öffnung des Rundfunks für diese im Raum. Bot doch die
te für alle etwas bieten, denn                                       hen 1967 bunt – zumindest für die, die sich eins                                                               aufkommende Kabel- und Satellitentechnik endlich einen
es gab nur ein Mittel-                                               der teuren Farbfernsehgeräte leisten konnten.      Mit dem Aufkommen kompakter, günstiger Transistor-          Ausweg aus der Frequenzknappheit. Im Rahmen von vier
welle-Programm                                                                                                          radios Ende der 1950er Jahre konnten sich auch junge        Kabelpilotprojekten, dem ersten 1984 in Ludwigshafen,
pro Anstalt. Da                                                          Die neue Senderkonkurrenz ließ Zuschauer-      Leute ein eigenes Radio leisten. Damit wurden sie als       gingen dann erstmals Privatsender an den Start, darun-
D eu t s chland                                                           forschung relevant werden. Dennoch rich-      Zielgruppe für die Radiomacher interessant. Teens und       ter die Programmgesellschaft für Kabel- und Satelliten-
als Kriegsver-                                                             tete sich das Programm nicht allein nach     Twens hörten allerdings lieber Beat-Hits bei Radio Luxem-   rundfunk (PKS), später SAT.1, unter Beteiligung von Leo
lierer laut Ko-                                                            dem Zuschauerwillen. Bildung und die                   burg als deutsche Schlager bei den ARD-Sen-       Kirch (1926 –2011) und RTL Plus unter Beteiligung der
penhagener                                                                  Förderung kritischen Denkens wurden                      dern. Auch Single-Schallplatten in Stereo-     Bertelsmann AG. Nach langen Diskussionen kam es 1987
                                                                                                                                      Qualität und Aufzeichnungsmöglichkeiten       schließlich zum Staatsvertrag zur Neuordnung des Rund-
                                                                                                                                        auf Tonband oder Kassette wurden zur        funkwesens und in der Folge zur Gründung zahlreicher
                                                                                                                                        Radio-Konkurrenz. So entstanden erste       privater Voll- und Spartenprogramme. Nach der Wieder-
                                                                                                                                       eigene Jugendsendungen mit angloame-         vereinigung 1990 wurde das nun duale Rundfunksystem
                                                                                                                                      rikanischer Musik wie 1964 „Hallo Twen“       auch in der ehemaligen DDR eingeführt.
                                                                                                                                   der Europawelle Saar (heute SR1) und 1970
                                                                             Radio „Südfunk Transistor K 986“,                                                                      In Vorbereitung und als Reaktion auf die neue Situa-
                                                                             eines der ersten Transistorradios                                                                      tion schufen die öffentlich-rechtlichen Radiosender seit
                                                                             mit UKW, 1959                                             Maus-Bewegungsphasen auf Folien, 1973        1979 Regionalfenster, installierten vierte Programme

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AUF EMPFANG! DIE GESCHICHTE VON RADIO UND FERNSEHEN - Materialien für den Unterricht
EINFÜHRUNG IN DIE AUSSTELLUNG                                                                                                                                                            AUF EMPFANG! DIE GESCHICHTE VON RADIO UND FERNSEHEN

                                                           Auch die Fernsehsender hatten sich schon im Vorhinein       Smartphone und immer höhere Datenra-
                                                           mit Programmreformen (ZDF 1973, ARD 1978) auf die           ten stand auch unterwegs bald die gan-
                                                           neue Konkurrenz eingestellt. So wurde die Zielgruppen-      ze Bandbreite medialer Unterhaltung zur
                                                           orientierung stärker in den Fokus gerückt und der Anteil    Verfügung.
                                                           an fiktionaler Unterhaltung mit Seifenopern wie „Dallas“
                                                           (ARD, 1981) und „Denver Clan“ (ZDF, 1983) erhöht. In        In den letzten Jahren wachsen Radio,
                                                           weit größerem Maße fanden sich amerikanische Serien         Fernsehen und Internet immer mehr zu-
                                                           bei den kommerziellen Anbietern. Ergänzt wurden sie         sammen. Wegen des veränderten Work-
                                                           um günstig produzierte Game- und Unterhaltungsshows         flows entstehen neue, medienübergrei-
                                                           mit Produktplatzierungen, Klamauk und viel nackter          fende Funkhäuser, wie die des SWR in
                                                           Haut. Binnen weniger Jahre entstanden auf diese Weise       Baden-Baden und Mannheim. Auch die
                                                           24-Stunden-Programme, für deren Planung die Einschalt-      Grenzen zwischen Sendern und Emp-
                                                           quote und der „Audience Flow“ – die Wanderbewegung          fängern verschwimmen: Auf sozialen
                                                           von Zuschauern bei aufeinanderfolgenden Sendungen –         Netzwerken und Videoportalen können
                                                           zu relevanten Größen wurden. Nachdem sich die großen        Nutzerinnen und Nutzer selbst Inhalte
                                                           Privatsender auf dem Markt etabliert hatten, stieg der      veröffentlichen und zu Influencerinnen
                                                           Anteil hochwertig produzierter Shows und Serien. Die        und Influencern werden.
                                                           Öffentlich-Rechtlichen beriefen sich indes auf ihre größ-
                                                           te Stärke: die Information. Ihr Anteil wurde ausgebaut,     Fernseh- und Radiosender gehen ihrer-
                                                           wobei – anders als bei den Privaten – Politik statt Info-   seits „auf Empfang“ und suchen noch
                                                           tainment im Vordergrund stand.                              mehr als bisher die Kommunikation mit
                                                                                                                       dem Publikum. Zwar überwiegt immer
                                                           Ende der 1990er Jahre erreichte die Digitalisierung den     noch der lineare Konsum, doch wächst
                                                           Rundfunk. Beim Radio kamen erste Softwarelösungen zur       der Anteil der On-Demand-Nutzung ste-
Set „Emilys Laden / Vleder BAG“ aus der Serie              Programmsteuerung auf, angeschlossen an große CD-           tig. So stellt sich die Frage: Haben das
„Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, um 2018                   Wechsler. Beim Fernsehen folgten auf die „Elektronische     klassische Radio und Fernsehen sowie
                                                           Berichterstattung“ mit Magnetbandkassetten (U-Matic,        speziell der öffentlich-rechtliche Rund-
                                                           Betamax) Kameras mit Speicherdiscs und -karten. In der      funk in der veränderten Medienwelt
und grenzten die einzelnen Sender hinsichtlich Wortan-     Übertragungstechnik starteten Digital Audio Broadcas-       noch einen Platz? Wenn ja, in welcher
teil und Musikfarbe voneinander ab. So gab es Anfang       ting (DAB, 2011 DAB+) und Digital Video Broadcasting        Form?
der 1990er Jahre in den meisten Anstalten eine Infor-      (DVB). Auf Empfängerseite verschwanden die klobigen
mations-, eine Kultur-, eine Regional- und eine Pop- und   Röhrengeräte zugunsten von Flachbildschirmen – seit
Rockwelle. Zunächst bei den privaten Sendern, dann         2006 zunehmend mit High Definition-Auflösung (HD).          7. Fake News, Bots und
auch bei den öffentlich-rechtlichen Pop- und neuge-        Doch die wahre Revolution geschah an anderer Stelle:        Filterblasen – Sicher durch
gründeten Jugendwellen setzte sich das „Formatradio“       Die Verbreitung des World Wide Web und digitaler Au-
mit einheitlichem Programmstil durch, das auf leichte      dio- und Videoformate entkoppelte die Mediennutzung         den Mediendschungel
Wiedererkennbarkeit bei der Sendersuche abzielte. Jin-     von Endgeräten und Sendezeiten. Online-Musik- und
gles ersetzten die alten Pausenzeichen.                    Video-Dienste sowie Mediatheken entstanden. Durch           Mit dem interaktiven Bereich sieben endet die Reise           oben: Mitmachstation zur Hörfunk-Programmproduk-
                                                                                                                       durch mehr als 100 Jahre (Rund-)Funkgeschichte. Im Fo-        tion: Moderationstexte sollen auf Zeit eingesprochen
                                                                                                                       kus steht hier die Frage: Was bedeutet die veränderte,        werden.
                                                                                                                       digitale Medienwelt ganz konkret für unseren Umgang
                                                                                                                       mit Medien heute? Bisher fungierten Massenmedien wie          unten: Blick in Bereich 3: links Nutzerperspektive,
                                                                                                                       Radio und Fernsehen als „Gatekeeper“ (Torwächter), die        mittig Geräteproduktion, rechts Programmproduktion
                                                                                                                       aus der Fülle der täglichen Ereignisse die wichtigsten aus-
                                                                                                                       wählten und dem Publikum präsentierten. Durch soziale
                                                                                                                       Netzwerke, Blogs und Videoportale wird diese Funktion         Werkzeug an die Hand, um sich selbstreflektiert durch
                                                                                                                       zunehmend außer Kraft gesetzt: Jeder kann seine Mei-          den heutigen Mediendschungel bewegen zu können:
                                                                                                                       nung veröffentlichen. Algorithmen treten an die Stelle        Wer alle gestellten Aufgaben meistert, wird Mitglied der
                                                                                                                       menschengemachter Programme. Die Kontrolle liegt in           TASK FORCE „Faktenchecker“.
                                                                                                                       den Händen kommerzieller Großkonzerne. Nutzerinnen
                                                                                    Kukri und geschnitzte Figuren      und Nutzer sind daher stärker als bisher in der Verant-       Anke Keller
                                                                                    von Fritz Meinecke aus der         wortung zu prüfen: Welchen Inhalten kann ich vertrauen
                                                                                    erfolgreichen YouTube-Serie        und welchen nicht? Spielerisch und anschaulich gibt die-
                                                                                    „7 vs. Wild“, 2021                 ser Bereich den Besucherinnen und Besuchern das nötige

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AUF EMPFANG! DIE GESCHICHTE VON RADIO UND FERNSEHEN - Materialien für den Unterricht
LAGEPLAN DER AUSSTELLUNG

 Eingang

                                                                        1 1
                                AUF EMPFANG! DIE GESCHICHTE VON RADIO UND FERNSEHEN
 Ausgang

                                                                                  5       5
                                                                                      Konkurrenz belebt
                                                                                                 Konkurrenz
                                                                                                        das Geschäft
                                                                                                             belebt das Geschäft

                           1       1
                               Es beginnt mit
                                           Es der
                                              beginnt
                               100 Jahre Rundfunk
                                                  Funk-Stunde
                                                      mit der Funk-Stunde
                                           100 Jahre Rundfunk
                                                                                      Der öffentlich-rechtliche
                                                                                                 Der öffentlich-rechtliche
                                                                                      1945 – 19841945 – 1984
                                                                                                                 Rundfunk in Rundfunk
                                                                                                                               Westdeutschland
                                                                                                                                      in Westdeutschland

                                                                                      Zukunft braucht
                                                                                                  Zukunft
                                                                                                      Veränderung
                                                                                                          braucht Veränderung

                           2       2                                              6       6
                               Funken, die die
                                           Funken,
                                               Welt die
                                                    verändern
                                                        die Welt verändern            Der duale Rundfunk
                                                                                                  Der dualeinRundfunk
                                                                                                               der Bundesrepublik
                                                                                                                        in der Bundesrepublik
                                                                                                                                   und        und
                               Die Anfänge Dieder
                                                Anfänge
                                                  Funktechnik
                                                           der Funktechnik            im geeintenimDeutschland
                                                                                                      geeinten Deutschland
                               1860 – 19231860 – 1923                                 1984 – 20231984 – 2023

                           3       3                                              7       7
                               Überall RadioÜberall Radio
                                                                                      Fake News, Bots
                                                                                                 Fake und
                                                                                                      News,
                                                                                                          Filterblasen
                                                                                                              Bots und Filterblasen
                               Rundfunk in  Rundfunk
                                             der Weimarer
                                                       in der Republik
                                                              Weimarer Republik
                                                                                      Sicher durch
                                                                                                 Sicher
                                                                                                   den Mediendschungel
                                                                                                        durch den Mediendschungel
                               1923 – 19331923 – 1933

                           4       4
                               Radio im Gleichschritt
                                           Radio im Gleichschritt
                               Rundfunk im Rundfunk
                                              Nationalsozialismus
                                                      im Nationalsozialismus
                               1933 – 19451933 – 1945

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AUF EMPFANG! DIE GESCHICHTE VON RADIO UND FERNSEHEN - Materialien für den Unterricht
AUF EMPFANG! DIE GESCHICHTE VON RADIO UND FERNSEHEN

                                               1           TECHNIK DER
                                                           RADIOÜBERTRAGUNG
                                               Teil 1: Mikrofon und Lautsprecher
                                               Teil 2: Funk und Wellen
                                                                                                    • den Aufbau von Mikrofon und Lautsprecher
                                                                                                      altersgerecht beschreiben und dabei auf die
                                                                                                      Umwandlung von Schall in elektrische Signale
                                                                                                      und wieder zurück Bezug nehmen.

                                               BILDUNGSPLANBEZÜGE (AUSWAHL)                         Teil 2: Funk und Wellen
                                                                                                    Die Schülerinnen und Schüler können
                                               Teil 1: Mikrofon und Lautsprecher
                                                                                                    • den Zusammenhang und Unterschied
                                               Grundschule:                                           zwischen drahtgebundener und drahtloser
                                               Sachkunde Kl. 1-4, Musik Kl. 1-4 (Baden-Württem-       Kommunikation benennen,
                                               berg, Hessen, Rheinland-Pfalz)                       • die Unterschiede von Radio- und Schallwellen
                                                                                                      feststellen und Radiowellen in den Bereich
                                               Gemeinschaftsschule:                                   der elektromagnetischen Schwingungen
                                               Physik Kl. 8-10, Naturphänomene Kl. 5-6 (Baden-        einordnen,
                                               Württemberg), NwT Kl. 8-10 (Baden-Württemberg,       • den grundlegenden Aufbau des Marconi-
                                               Hessen, Rheinland-Pfalz)                               Apparats skizzieren und seine Bedeutung für
                                                                                                      die Radiotechnik beschreiben,
                                               Sekundarstufe I:                                     • die Bedeutung von ungedämpften
                                               Naturphänomene Kl. 5-6 (Baden-Württemberg),            Schwingungen und deren Rolle für die
                                               Physik Kl. 8-10, NwT Kl. 8-10 (Baden-Württemberg,      Übermittlung von Sprachnachrichten
                                               Hessen, Rheinland-Pfalz)                               nachvollziehen,
                                                                                                    • Amplituden- und Frequenzmodulation unter-
                                               Berufsschule:                                          scheiden und einen Zusammenhang zur
                                               Physik, Technik (Baden-Württemberg)                    Bandbreite herstellen.

                                               Teil 2: Funk und Wellen
                                                                                                    ANREGUNGEN FÜR DEN UNTERRICHT
                                               Sekundarstufe II:
                                               Physik Kl. 11-13 (Baden-Württemberg),               Digitale Materialien finden Sie unter
                                               NwT Kl. 11-13 (Baden-Württemberg, Hessen,           https://www.technoseum.de/auf-empfang
                                               Rheinland-Pfalz)

                                                                                                    IN DER AUSSTELLUNG
                                                                                                   Der Bereich zwei der Ausstellung widmet sich den An-
                                               LERNZIELE                                           fängen der Funktechnik. Ausgestellt ist unter ande-
                                                                                                   rem eine Marconi-Station, die auf Schiffen eingesetzt
                                               Teil 1: Mikrofon und Lautsprecher                   wurde. Im Bereich Mediengeschichte auf Ebene F der
                                               Die Schülerinnen und Schüler können                 Dauerausstellung ist außerdem ein „Hausapparat ‚Mar-
                                                                                                   coni‘ für drahtlose Telegraphie“ aus dem Anfang des
                                               • den Zusammenhang zwischen Schall und              20. Jahrhunderts zu sehen. Gedacht war die kleine
                                                 Schwingung herstellen,                            Funkstation für Amateure, die Interesse daran hatten,
                                               • die grundlegenden Elemente eines Systems zur      sich mit dieser neuen Technik zu befassen. An einem
                                                 Nachrichtenübermittlung benennen,                 Nachbau dieses Hausapparates können auch die Besu-

Sendeanlage auf dem Gipfel des Fóia,                                                                                                                    17
des höchsten Berges an der Algarve, Portugal
1 TECHNIK DER RADIOÜBERTRAGUNG                                                                                                                                                                     AUF EMPFANG! DIE GESCHICHTE VON RADIO UND FERNSEHEN

                                          Eingangs-                                                                                                                 Eingangs-                                     Sender
                       Nachricht                              Eingangssignal        Sender         Übertragung                                       Nachricht                            Eingangssignal                         Übertragung
                                          wandler                                                                                                                   wandler

                                          Morsealphabet                            Morseapparat                                                                         Mikrofon                                Sendeantenne
                                                               Lange und                            Elektrische                                         Schall                              Elektrische                           Elektromagnetische
                                                               kurze Zeichen                        Signale                                                                                 Signale                               Welle

                                                                     Ausgangs-                                                                          Empfänger                                 Ausgangs-
       Übertragung        Empfänger           Ausgangssignal                           Nachricht                                    Übertragung                          Ausgangssignal                              Nachricht
                                                                     wandler                                                                                                                      wandler

                          Elektromagnet                                                                                                               Empfangsantenne
                                                                   Morsealphabet                                                                                                                 Lautsprecher
         Elektrische      und Anker                                                                                             Elektromagnetische    mit Fritter
                                                 Punkte und                                                                                                                 Elektrische                                Schall
         Signale                                 Striche                                                                        Welle                                       Signale

Abb. 1: Prinzip der Nachrichtenübertragung am Beispiel des Morseapparates                                                    Abb. 2: Prinzip der Nachrichtenübertragung am Beispiel des Radios

                                                                                                                                                                                              und 20 kHz (sehr hoher Ton). Die Frequenz bezeichnet
cherinnen und Besucher der Ausstellung testen, dass               1837 stellte Samuel Morse (1791–1872) seinen elekt-        Teil 1: Mikrofon und                                             dabei die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde und
mit elektromagnetischen Wellen Energie drahtlos über-             romagnetischen Telegraphen vor. Damit konnten Nach-                                                                         hat zu Ehren von Heinrich Hertz (1857–1894) die Ein-
tragen werden kann. An weiteren Exponaten lässt sich              richten in Sekundenschnelle über große Entfernungen        Lautsprecher                                                     heit Hertz (1/s). Ein Hertz (Hz) bedeutet, dass der Ton
in diesem Bereich auch die Entwicklung der Sender vom             übertragen werden.                                                                                                          einmal pro Sekunde die gesamte Schwingung durch-
Knallfunkensender zum Röhrensender verfolgen. Das                                                                            Mit dem Morseapparat hatte man ein zuverlässiges                 läuft. Dabei gilt: Je höher die Frequenz, desto höher ist
Prinzip der für die Sprachübertragung wichtigen Mo-               Die Nachrichten wurden mit Hilfe des Morse-Alpha-          Kommunikationsmittel. Der Wunsch nach einer Über-                auch der Ton. So hat der Kammerton a‘, der seit 1939
dulation wird in Bereich drei näher erläutert. Dort wird          betes in eine für den Telegraphen lesbare Sprache aus      mittlung von Sprachnachrichten war jedoch groß.                  in vielen Ländern der Normalstimmton ist, z. B. eine Fre-
auch deutlich, dass die Sprachqualität einer Rundfunk-            kurzen und langen Zeichen übersetzt. Der Morseap-                                                                           quenz von 440 Hz und der etwas tiefere Ton c‘ eine
sendung stark vom genutzten Mikrofon abhängt. Aber                parat wandelte die Zeichen in elektrische Signale um,      Damit Schallwellen über Kabel oder Funk übertragen               niedrigere Frequenz von 261,93 Hz (Abb. 3, S. 20).
auch den Umgang mit den Mikrofonen mussten die                    die über Kabel weitergeleitet wurden. Beim Empfänger       werden können, müssen sie in elektrische Signale um-
Nutzerinnen und Nutzer erst lernen. Funktionsfähige               sorgte ein Elektromagnet am beweglichen Anker dafür,       gewandelt werden. Dies ist die Aufgabe eines Mikro-
Modelle eines Kohlestabmikrofons und eines einfachen              dass ein Stift in Abhängigkeit der eintreffenden Signale   fons. Der Lautsprecher wandelt die elektrischen Signale          Mikrofon
elektrodynamischen Lautsprechers warten darauf, von               Punkte oder Striche aufzeichnete (Abb. 1).                 wieder in hörbare Signale um (Abb. 2).
den Besucherinnen und Besuchern getestet zu werden.                                                                                                                                           Kontaktmikrofon
                                                                  Der elektromagnetische Morseapparat war eine Revo-         Die Entwicklung von Mikrofon und Lautsprecher ist eng            Vom Vorbild des Ohres ausgehend entwickelte Philipp
                                                                  lution. Sender und Empfänger mussten jedoch über           mit der Erfindung der Telefonie verknüpft und damit              Reis (1834 –1874) für sein sogenanntes Telephon ein
Einführung: Nachrichtenübermittlung                               Kabel miteinander verbunden sein. Über Morsezeichen        deutlich älter als die Radio- oder Funktechnik.                  Kontaktmikrofon. Statt Ohrmuschel und Trommelfell
                                                                  konnten außerdem nur Textnachrichten übertragen                                                                             nutzte er einen mit einer Membran versehenen ange-
Der Wunsch, Nachrichten über größere Entfernungen                 werden. Eine drahtlose Kommunikation, mit der Musik                                                                         schlossenen Schalltrichter. An der Membran war ein
zu übertragen, ist sehr alt. Mit der Entdeckung der Elek-         und später Filme übertragen werden konnten, war erst       Ton und Schwingungen                                             elektrischer Kontakt angebracht, der im Ruhezustand
trizität im 19. Jahrhundert kam auch die Idee auf, dieses         Anfang des 20. Jahrhunderts möglich.                                                                                        einen in einen Stromkreis eingebauten Kontakt gerade
neue Medium zur Kommunikation bzw. zur Übermitt-                                                                             Bei Geräuschen und Tönen handelt es sich um Schwin-              noch berührte. Wurde die Membran durch die ankom-
lung von Nachrichten zu nutzen.                                                                                              gungen, die durch die Luft übertragen werden. Das                menden Schallwellen in Schwingung versetzt, wurden
                                                                                                                             menschliche Hörvermögen umfasst dabei ungefähr ei-               die Kontakte mehr oder weniger stark zusammenge-
                                                                                                                             nen Frequenzbereich zwischen 20 Hz (sehr tiefer Ton)             drückt.

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1 TECHNIK DER RADIOÜBERTRAGUNG                                                                                                                                              AUF EMPFANG! DIE GESCHICHTE VON RADIO UND FERNSEHEN

                                                   Kohlestück                                                                            Permanent-                                                      Lautsprecher-
                                                                                                Stromquelle                                magnet                                                           konus

                                                                                                                                                                            Spule
                                                                                                                                                              S

                                                                                                                                                                          {
                                                   Kohlestab
                                                                                                                                                              N
                                                                                                   Anschluß
                                                                                                   Hörer                         Verstärker
Tiefer Ton: lange Wellenlänge, niedrige Frequenz                                                                                                              S
                                                   Kohlestück

                                                   Abb. 4: Kohlestabmikrofon von Hughes
                                                   (Forberger 1938, S. 7)

                                                                                                               Abb. 5: Aufbau eines elektrodynamischen Lautsprechers (LEIFIphysik, Elektrodynamischer Lautsprecher)
                                                   Kohlemikrofon
                                                   Auch mit Kohle kann man die Schwingungen einer
Leiser Ton: geringe Amplitude (Auslenkung)
                                                   Membran sehr einfach in elektrische Impulse umwan-          Da es kaum möglich ist, den gesamten acht Oktaven        Radiowellen gehören wie das sichtbare Licht zu den elek-
                                                   deln. Aufbauend auf der Erfindung von Reis entwickel-       umfassenden Hörbereich mit einem Lautsprecher in         tromagnetischen Wellen. Mit Wellenlängen zwischen ca.
                                                   te David Edward Hughes (1831 –1900) 1878 das erste          gleichguter Qualität zu übertragen, bestehen moderne     1 m und 1 km gehören Radiowellen zum langwelligen
                                                   Kohlestabmikrofon (Abb. 4). Dabei wird ein zugespitz-       Hi-Fi-Lautsprecher meist aus drei Einzellautsprechern    Teil des elektromagnetischen Spektrums. Zum Vergleich:
                                                   ter Kohlestab von zwei in den Stromkreis eingebauten        für hohe, mittlere und tiefe Töne.                       Sichtbares Licht hat Wellenlängen zwischen 450 nm und
                                                   Kohlestücken locker gehalten. Eintreffende Schallwel-                                                                700 nm (ca. 0,5 *10-6 bis 10-6m), Gammastrahlen am
                                                   len führen zu leichten Stabbewegungen. Der Wider-           Die Funktion des Lautsprechers basiert auf der Wech-     kurzwelligen Ende des elektromagnetischen Spektrums
                                                   stand im Stromkreis ändert sich und ruft im Rhythmus        selwirkung eines Permanentmagneten mit einer Spu-        haben Wellenlängen von 10 bis 13 m (Abb. 6, S. 22).
                                                   der Schallwellen Stromschwankungen hervor.                  le. Der durch die Spule fließende Strom schwankt im
                                                                                                               Rhythmus der ursprünglichen Schallschwingung und         Elektromagnetische Wellen, besonders Radiowellen,
                                                   Als Kohlegrieß-Mikrofone, bei denen eine mit Koh-           erzeugt damit in der Spule ein Magnetfeld, dessen        werden häufig auch über ihre Frequenz unterschieden.
                                                   legrieß gefüllte Kapsel zwischen die Kontakte geschal-      Richtung und Stärke sich in Abhängigkeit vom Strom-      Die Frequenzen von Radiowellen liegen zwischen 300
                                                   tet ist, waren Kohlemikrofone bis in die 1970er Jahre in    fluss ändert. In Abhängigkeit von diesem Magnetfeld      MHz und 300 kHz.
Hoher Ton: kurze Wellenlänge, hohe Frequenz
                                                   Telefonhören im Einsatz.                                    zieht der in die Spule hineinragende Permanentmagnet
                                                                                                               die Spule mehr oder weniger stark an bzw. stößt sie
                                                                                                               ab. Durch diese kleinen Bewegungen wird die mit der      Drahtlose Telegraphie: Marconi und
                                                   Lautsprecher                                                Spule fest verbundene, freischwingende Membran in        der Marconi-Apparat
                                                                                                               Schwingung versetzt. Die entstehenden Töne werden
                                                   Lautsprecher übersetzen die elektrischen Signale wieder     durch den Lautsprecherkörper an die Umgebung wei-        Guglielmo Marconi
                                                   in hörbare Schallschwingungen. Auch Ihre Entwicklung        tergeleitet (Abb. 5).                                    Guglielmo Marconi (1874 –1937) war der erste Mensch,
                                                   ist eng mit der Erfindung des Telefons verknüpft.                                                                    der 1896 in England ein Patent auf einen drahtlosen Te-
                                                                                                                                                                        legraphenapparat anmeldete. 1897 gelang es ihm, eine
                                                   Werner von Siemens (1816–1892) erhielt 1878 ein Pa-                                                                  Nachricht im Morsecode über sechs Kilometer von der
                                                   tent auf seinen bereits sehr ausgereiften Aufbau eines      Teil 2: Funk und Wellen                                  Insel Falt Holm über den Bristolkanal auf das Festland
                                                   elektrodynamischen Lautsprechers. Zu dieser Zeit fehlten                                                             zu übertragen. In den Folgejahren arbeitete er daran,
                                                   aber geeignete Verstärker. Heute gilt Oliver Lodge (1851–   Radiowellen                                              Sendeleistung, Reichweite und Selektivität seines Tele-
Lauter Ton: hohe Amplitude (Auslenkung)            1940) als Erfinder des Lautsprechers. Er erhielt 1898 ein   Entscheidend für eine kabellose Übermittlung von         graphenapparats zu verbessern. Was uns heute selbst-
                                                   Patent auf einen trichterlosen Lautsprecher mit Schwing-    Nachrichten ist die Existenz von Radiowellen, die von    verständlich erscheint, hielten viele Wissenschaftler
                                                   spule, dem Vorbild für die heutigen elektrodynamischen      James Clerk Maxwell (1831 – 1879) vorhergesagt und       damals u. a. aufgrund der Erdkrümmung für unmög-
Abb. 3: Schwingung Ton 100 Hz, Ton 1.000 Hz        Lautsprecher. Gut funktionierende Lautsprecher mit Ver-     1886 von Heinrich Hertz zum ersten Mal experimentell     lich – eine Funkbrücke nach Amerika. Marconi ließ sich
                                                   stärker kamen erst in nach der Entwicklung der Röhren-      bestätigt wurde.                                         aber nicht beirren. Am 18. Januar 1903 fand die ers-
                                                   verstärker in den 1920er Jahren auf den Markt.                                                                       te öffentliche transatlantische Kommunikation statt.

20                                                                                                                                                                                                                           21
1 TECHNIK DER RADIOÜBERTRAGUNG                                                                                                                                                                     AUF EMPFANG! DIE GESCHICHTE VON RADIO UND FERNSEHEN

                                                                                           1m                                     Marconi tauschte über seine Marconi Wireless Stati-
                10-5 nm 10-3 nm              1 nm           103 nm       105 nm          (109 nm)         103 m                   on Grußbotschaften zwischen US-Präsident Theodore
                                                                                                                                  Roosevelt (1858 –1919) und dem König von England
                      Gamma-          Röntgen-                                      Mikro-            Radio-                      Edward VII. (1841 –1910) aus. Kurze Zeit später wur-
                      strahlen        strahlen      UV           Infrarot           wellen            wellen                      de die erste Telegraphennachricht an einen Passagier-
                                                                                                                                  dampfer auf den Nordatlantik übermittelt. Weitere Ver-
                                                                                                                                  besserungen ermöglichten ab 1903 eine regelmäßige
                                                                                                                                  Übertragung von Funktelegrammen von Poldhu nach
                                                                                                                                  Glace Bay in Nova Scotland, eine Distanz von knapp
                                                                                                                                  4.000 km. Mit der verbesserten Telegraphentechnik
                                                                                                                                  konnten auch auf Schiffen Nachrichten empfangen
                                                                                                                                  werden. 1909 erhielt Marconi für seine Verdienste zur
                                                                                                                                  drahtlosen Telegraphie den Nobelpreis für Physik.

                                                                                                                                  Marconi-Apparat: Sendestation
               380         450          500         550        600          650          700          750 (nm)                    Die Sendestation von Marconi (Abb. 7) bestand aus
                                                                                                                                  zwei Elektroden im Abstand von mehreren Zentime-             Abb. 7: Funkstation auf Poldhu (Cornwall),
                                                                                                                                  tern. Mittels Hochspannung wurde zwischen den bei-           Großbritannien, 1901
                          Wellenlänge nimmt zu                                                                                    den Elektroden ein Funkenüberschlag erzeugt. Der
                                                                                                                                  Name „Knallfunkensender“ geht auf den den Funken-
                                                            Frequenz nimmt zu
                                                                                                                                  überschlag begleitenden Knall zurück. Die dabei freige-
                                                            Energie nimmt zu                                                      setzte Energie wurde an eine angeschlossene Antenne
                                                                                                                                  weitergeleitet, die einen Teil der Energie in Form einer
                                                                                                                                  elektromagnetischen Welle abstrahlt. Da für die Aus-
                                                                                                                                  strahlung der elektromagnetischen Welle die Erzeu-
Abb. 6: Elektromagnetische Wellen (LEIFIphysik, Elektromagnetische Wellen)                                                        gung eines Funkens notwendig war, nannte man diese
                                                                                                                                  erste Form der drahtlosen Informationsübermittlung
                                                                                                                                  „Funken-Telegraphie“. Die Signale von Knallfunken-
                                                                                                                                  sendern besitzen eine große Bandbreite und stören da-
 Länge und Frequenzen von Radiowellen                                                                                             durch den Empfang anderer Sender. Ab 1920 wurden
                                                                                                                                  sie deshalb verboten.

 Längst- und Langwellen                     Wellenlänge              Übertragung von Nachrichten und Funk über große              Mit Knallfunkensendern können auch nur Morsesignale
                                                                     Entfernungen (z. B. Kommunikation mit U-Booten)              übertragen werden. Für die Übertragung schaltet eine
                                                                                                                                  Morsetaste den Funkensender ein bzw. aus. Die Dauer
 Längstwelle                     VLF        10 bis 100 km            3 bis 30 kHz                                                 des Tastendrucks bestimmt dabei, ob ein langes oder
                                                                                                                                  kurzes Signal übermittelt wird.
 Langwelle                       LF         1 bis 10 km              30 bis 300 kHz
                                                                                                                                  Marconi-Apparat: Empfängerstation
                                                                                                                                  Auch die Empfängerstation besteht aus einer einfachen        Abb. 8: Haus-Apparat „Marconi“
 Mittel- und Kurzwelle                                               Amateurfunk, mittlerweile selten für Hörfunk
                                                                                                                                  Drahtantenne mit angeschlossenem Fritter oder Ko-
                                                                                                                                  härer (Abb. 8). Beim Fritter handelt es sich um ein mit
 Mittelwelle                     MF         1 bis 100 km             300 bis 3.000 kHz                                            Eisenpulver gefülltes Glasröhrchen, in dessen Innerem
                                                                                                                                  sich zwei Elektroden befinden. Der Fritter ist in einen
 Kurzwelle                       HF         10 bis 100 m             3 bis 30 MHz                                                 Stromkreis eingebaut, der z. B. ein Relais oder Glüh-
                                                                                                                                  lämpchen steuert.
 Ultrakurzwelle                  UKW        1 bis 10 m               30 bis 300 MHz          Rundfunk, Amateurfunk, Einsatzfunk
                                                                                             (z. B. von Polizei und Feuerwehr)    Trifft eine elektromagnetische Welle auf die Empfän-
                                                                                                                                  gerantenne, wird das elektromagnetische Feld von der
                                                                                                                                  Empfängerantenne weitergeleitet und sorgt dafür, dass
                                                                                                                                  sich die Eisenteilchen im Fritter verdichten. Dadurch ver-
(LEIFIphysik, Radiowellen)                                                                                                        ringert sich der Widerstand des Fritters. Er wird durch-
                                                                                                                                  lässig und die Lampe leuchtet bzw. das Relais wird ange-

22                                                                                                                                                                                                                                                 23
1 TECHNIK DER RADIOÜBERTRAGUNG                                                                                                                                                    AUF EMPFANG! DIE GESCHICHTE VON RADIO UND FERNSEHEN

                                                                                                                                                                                                      Nutzsignal
zogen. Werden die Eisenteilchen durch leichtes Klopfen    Weihnachten 1906 wurde das erste Mal eine Sprach-             U1
an das Rohr wieder gelockert, erlischt das Lämpchen       und Musikübertragung drahtlos in die Welt abgestrahlt.
und der Fritter kann neue Signale empfangen.              In der Funkstation Brant Rock im US-Bundesstaat Mas-
                                                          sachusetts las Reginald Fessenden (1866 –1932), der
Mit einem Wagner‘schen Hammer wird dieser Prozess         gemeinsam mit Max Wien (1866 –1938) einen Sender                                                           t
automatisiert. Der Hammer ist ähnlich wie eine elektri-   entwickelt hatte, um Sprachnachrichten per Funk zu
sche Klingel aufgebaut. Sobald der Fritter durchlässig    übertragen, aus der Bibel vor und spielte „Stille Nacht,
wird, wird ein bewegliches Eisenplättchen angezogen       heilige Nacht“ auf der Geige.
und ein daran angebrachter kleiner Bolzen schlägt an
das Glasrohr.
                                                          Modulation                                                                                                                                 Trägersignal
Um gefunkte Morsesignale zu empfangen, wird die                                                                         U1
Spule des Morsegeräts parallel zum Fritter geschaltet.    Ein Charakteristikum aller Wellen ist, dass sie sich unge-
Der Anker des Morsegeräts muss dabei so lange ange-       stört überlagern. Unser Hörbereich umfasst Frequenzen
zogen bleiben, wie der Fritter eine konstante Funkwelle   zwischen ca. 20 Hz und 20 kHz. Für die Funkübertra-
                                                                                                                                                                     t
empfängt, d. h., das Morsesystem muss etwas träger        gung werden diese niederfrequenten Schallschwingun-
arbeiten als das Frittersystem.                           gen der ungedämpften, hochfrequenten elektromag-
                                                          netischen Welle, die der Sender ausstrahlt, überlagert.
Im angezogenen Zustand drückt der Anker auf den           In der Nachrichtentechnik spricht man von Modulation.
Schreibstift der sich drehenden Papierrolle. Vorschub-
geschwindigkeit der Papierrolle und Frequenz der Mor-     Ändert sich dabei die Auslenkung der Trägerwelle, d. h.
                                                                                                                                                                                              frequenzmoduliertes Signal
setasten bestimmen dann die Aufzeichnungslänge der        die Amplitude in Abhängigkeit von Frequenz und Am-                                   gedachte Hüllkurve
übermittelten Signale.                                    plitude des zu übertragenden Signals, spricht man von        U AM
                                                          „Amplitudenmodulation“ (Abb. 10). Die zu übertra-
                                                          gende Information ist also in der Amplitude des Signals
Drahtlose Musikübertragung                                gespeichert. Da die Amplitude eines Signals aber leicht                                                    t
                                                          verändert werden kann und dadurch die gesendete
Ein Knallfunkensender erzeugt nur gedämpfte Schwin-       Information verfälscht bzw. unbrauchbar wird, ist die
gungen. Das bedeutet, die Auslenkung oder Amplitu-        Amplitudenmodulation sehr störanfällig.
de der Schwingung nimmt relativ schnell ab (Abb. 9).
Für eine Sprachübertragung sind jedoch ungedämpfte,       Ändert man die Frequenz des Trägersignals im Rhyth-
regelmäßige Schwingungen als Träger erforderlich, die     mus der Frequenz des zu übertragenden Signals, spricht
erst mit einer verbesserten Sendetechnik erzeugt wer-     man von „Frequenzmodulation“ (Abb. 11). Diese ist im
den konnten (vgl. Abschnitt zur Entwicklung der Sende-    Vergleich zur Amplitudenmodulation deutlich weniger                                                                  Abb. 11: Frequenzmodulation (Thomann Online-
und Empfangstechnik).                                     störanfällig.                                                Abb. 10: Amplitudenmodulation                           Ratgeber o. D.)

                                                          Die Amplitudenmodulation wurde dabei vor allem im
                                                          Lang-, Mittel- und Kurzwellenbereich, d. h. bei Fre-
                                                          quenzen zwischen 30 kHz und 30 MHz verwendet, die            Entwicklung der Sende- und                              Mit dem Aufkommen von Elektronenröhren und deren
                                                          Frequenzmodulation für den UKW-Bereich, d. h. für            Empfangstechnik                                         Weiterentwicklung zu Senderöhren verloren diese Tech-
                                                          Frequenzen zwischen 30 und 300 MHz. Die dazuge-                                                                      niken an Bedeutung. Ein entscheidender Schritt dabei
                                                          hörigen Abkürzungen AM und FM sind noch auf vielen           Wie bereits erwähnt, sind Knallfunkensender für die     war die Meißner-Schaltung, bei der über Rückkopplung
                                                          älteren Radios zu finden.                                    Sprachübertragung ungeeignet. Mit Lichtbogen- und       eine stabile ungedämpfte Schwingung erzeugt werden
                                                                                                                       Maschinensendern konnten Anfang des 20. Jahrhun-        konnte.
                                                          Um die im Übertragungssignal gespeicherten Informa-          derts bereits ungedämpfte regelmäßige Schwingungen
                                                          tionen wieder in hörbare Schallfrequenzen umzuwan-           erzeugt und für Radioübertragungen genutzt werden.      Die modernen Sendeanlagen bestehen heute meist aus
                                                          deln, wird der Empfänger auf die Sendefrequenz abge-         Der Lichtbogensender geht auf Valdemar Poulsen          einem Oszillator. Dessen Schwingung kann direkt auf
                                                          stimmt. Das Sendesignal wird herausgefiltert und der         (1869 –1942) zurück, der den Knallfunken durch einen    die Sendeantenne geleitet werden. Um die Sendeleis-
                                                          Empfänger nimmt nur noch die Informationen auf, die          gleichmäßig brennenden Lichtbogen ersetzte. Beim        tung zu erhöhen, werden jedoch meist noch mehrere
                                                          mit dem Niederfrequenzsignal des ausgewählten Sen-           von Reginald Fessenden entwickelten Maschinensender     Verstärkerstufen dazwischengeschaltet.
Abb. 9: Gedämpfte Schwingung                              ders übermittelt werden.                                     treibt ein Elektromotor einen eng getakteten Wechsel-
                                                                                                                       strom-Generator an, der eine sinusförmige Wechsel-      Anke Neuhaus
                                                                                                                       spannung einer bestimmten Frequenz erzeugt.

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