LOGISTIKReport - Logistik schafft Lösungen - Universität ...
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LOGISTIK Report Jahresbericht für die Metropolregion Hamburg Logistik schafft Lösungen 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 20
WORTWECHSEL Ein Gruß an die Leser „Wir stehen dafür, den Relaunch der LIHH erfolgreich zu gestalten.“ VORWORT DES LIHH-VORSTANDS Liebe Mitglieder, Projekte und Aktivitäten wie der Digi- allen Seiten Kraft und Ressourcen. liebe Freundinnen und Freunde der tal Hub Logistics Hamburg, der Next Wir stehen dafür, diesen Relaunch er- Logistik, Logistics Accelerator, „SMILE“, Hanse- folgreich zu gestalten und unsere Initi- bloc oder der neue Arbeitskreis Logis- ative inhaltsstark und schlagkräftig nachdem uns 2016 die Evaluierung tikimmobilien zeigen, dass wir hier be- aufzustellen. Um dieser Aufgabe auch der Logistik-Initiative Hamburg in reits auf dem richtigen Weg sind. in der Zukunft gerecht zu werden und Atem gehalten hat, stand 2017 die in- Gleichzeitig haben wir die avisier- um die anstehenden Aufgaben auf haltliche Neuausrichtung im Fokus. ten strukturellen Veränderungen in mehr Schultern verteilen zu können, Gemeinsam mit der BWVI und dem Angriff genommen und zusammen mit haben wir den Vorstand erweitert. ganzen LIHH-Team haben wir intensiv der Freien und Hansestadt Hamburg Wir danken hiermit allen Beteilig- an der strategischen Weiterentwicklung im Dezember die Logistik-Initiative ten und Ihnen allen für Ihre wertvolle entlang der Handlungsempfehlungen Hamburg Management GmbH gegrün- Unterstützung. Und jetzt wünschen des Evaluierungsgutachtens gearbeitet. det. Dieser Change-Prozess kostet auf wir Ihnen viel Freude beim Lesen! Ihr Vorstand Holger Kerstin Manuela Dirk Rahn Prof. Dr. Schneemann Wendt-Heinrich Herbort Peer Witten 2 LOGISTIK Report 2017/18 | Logistik-Initiative Hamburg
INHALT Hilfe zur Orientierung VORWORT DES SENATORS Logistik schafft FOTOS: HINRICH FRANCK, BERTOLD FABRICIUS, DEUTSCHE BAHN AG, FRANK JASPER Lösungen Sehr geehrte Damen und Herren, die Digitalisierung bedeutet auch für die Logistik- branche grundlegende Veränderungen. Gerade hier, wo die unterschiedlichsten Akteure Hand in Hand arbeiten müssen, lässt sich der digitale Transforma- Im Mittelpunkt des zwölften Jahres tionsprozess nur gemeinsam erfolgreich gestalten. Deshalb freue ich mich, dass die Logistik-Initiative der Logistik-Initiative standen Herausforde- dies 2017 zum Schwerpunktthema gemacht und rungen der Digitalisierung und Ansätze, mit „Logistik schafft Lösungen“ eine positive und umsetzungsorientierte Marschrichtung vorgegeben diese chancenreich zu nutzen. hat: Nicht nur reden, sondern Lösungen schaffen. Genau an diesem Punkt setzen zwei Projekte TITEL: SHUTTERSTOCK an, die der Senat gern unterstützt: der Digital Hub Logistics und der Next Logistics Accelerator. Gemeinsam wollen wir das Innovationsklima in der Logistikbranche verbessern. Mit dem Accele- rator bieten wir einen Beschleuniger für Start-ups an, der die Gründerteams finanziell und mit Know- AUFTAKT Ingenics Group7 34 36 how fördert. Mit dem Hub haben wir einen physi- Vorworte 2 L inde Material schen Raum geschaffen, in dem wir Gründer, kleine Höhepunkte des Jahres 4 Handling 38 und mittelständische Unternehmen, die großen Neue Struktur der LIHH 6 REYHER 40 Flaggschiffe der Logistikbranche, Wissenschaft und xel Heik A Forschung, Politik und Verwaltung sowie Kapital- geber zusammenbringen. THEMA Logistikimmobilien Ansprechpartner und 42 Lassen Sie uns weiterhin gemeinsam innovative Eine Branche wird Kontaktdaten 56 Lösungen in und für Hamburg schaffen! zum Vorreiter 10 Meldungen zum Jahresthema 13 AKTION Themenwelten 14 Der neue Vorstand 44 Masterplan-Projekte 24 Gremien und Arbeitskreise 45 Rückblick 2017 46 INITIATIVE ITS-Weltkongress 2021 52 Ausblick 54 Ihr Digital Hub Logistics Hamburg 26 Next Logistics Accelerator 28 Zahlen, Daten, Fakten30 Formales Senator Frank Horch, Mitglieder im Fokus: Präses der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovationen Impressum 55 ütegemeinschaft G Paletten 32 Mitgliederverzeichnis 58 LOGISTIK Report 2017/18 | Logistik-Initiative Hamburg 3
Die Highlights des Jahres 2017 Auftrieb für Innovationen Der neue Digital Hub Logistics Hamburg verbindet Gründer und etablierte Unterneh- men, um bahnbrechende Konzepte rund um die Digitalisierung voranzubringen. Investition in die Zukunft Weitere Informationen auf Seite 26 Auf Initiative der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation hat die LIHH gemeinsam mit der Haspa mit dem Next Logistics Accelerator ein Investitions Als Team in Berlin programm für die besten Start-ups der Bremen und Hamburg präsentierten sich auf dem 34. Deutschen Logistik-Kongress erstmals Welt angeschoben. gemeinsam zum Thema Logistik und Hafen in der Hanse Lounge. Seite 50 Mehr dazu auf Seite 28 4 LOGISTIK Report 2017/18 | Logistik-Initiative Hamburg
AUFTAKT Höhepunkte des Jahres Potenzial im Norden Die regionale Logistikkonferenz in Lübeck zeigt die Chancen in der nördlichen Metropolregion entlang des Wirtschaftsbandes A1 auf. Mehr Einblicke auf Seite 48 Produktives Networking FOTOS: ANDREAS FROMM, MARC MATTHAEI, FRANK HERRMANN, ISTOCK, BILDMONTAGE AUS NEGATIVE SPACE/KAIQUE ROCHA UND PIXABAY/STEFAN ALEN Der ITS-Hackathon (o.) oder das Barcamp auf dem Frühlingsforum – die Logistik-Initiative Hamburg setzt mit neuen Formaten auf die Kraft der kreativen Zusammenarbeit. Siehe Seite 52 Logistik macht Schule An der Stadtteilschule Wilhelmsburg startet die deutschlandweit erste Profilklasse Logistik im Rahmen des LIHH-Projekts „Logistics Youngsters“. Genaueres auf Seite 46 LOGISTIK Report 2017/18 | Logistik-Initiative Hamburg 5
AUFTAKT Neue Struktur der LIHH Nichts ist so beständig wie der Wandel Gutes noch besser machen: Als Ergebnis aus der Evaluierung wird sich die Logistik-Initiative Hamburg strategisch und organisatorisch neu aufstellen. D ie gute Nachricht gleich zu Beginn: Wir führende innovative Logistikregion in Europa haben vieles richtig gemacht. Das Gut- zu etablieren. achten des beauftragten Berliner Instituts Vor allem aber erfordern die veränderten für Innovation und Technik mit dem Titel Rahmenbedingungen für die Logistikbranche „Evaluierung und strategische Weiterentwick- eine inhaltliche Weiterentwicklung. Die bishe- Vom Netzwerk- zum lung der Logistik-Initiative Hamburg“ attes- rigen Handlungsfelder Nachhaltigkeit und Innovationscluster: tiert der LIHH ausgezeichnete Arbeit, die es auf Fachkräftemangel sowie die intelligente Infra- Mit der inhaltlichen gleichbleibend hohem Niveau fortzuführen gilt. strukturentwicklung und Flächennutzung wer- Weiterentwicklung Der Gutachter stellt aber auch fest, dass nun den eingebettet in zwei neue Leitlinien, die für wurde die Marsch route der Logistik- der nächste Schritt folgen muss: der Schritt von alle Aktivitäten der LIHH gelten. Die große Initiative Hamburg einem reinen Netzwerkcluster zu einem Inno Herausforderung liegt für die Logistikwirt- neu abgesteckt. vationscluster, das die exzellente Vernetzung der schaft in der Digitalisierung und dem damit Akteure nutzt, um gute Ideen in Projekte umzu- verbundenen Wandel von Geschäftsmodellen setzen. Diese neue Ausrichtung unterstützt auch und Wertschöpfungsketten. Um den Übergang das Ziel der Stadt Hamburg, sich für etablierte Unternehmen zu sichern, rückt bis zum Jahr 2025 als der Bereich Innovationen stärker in den Mittel- punkt der Clusteraktivitäten – dabei geht es auch darum, Wirtschaft, Verbände, Wissen- schaft, Politik und Verwaltung speziell im Hin- blick auf innovationsrelevante Aufgaben zu vernetzen. Das seit dem Start der LIHH im Jahr 2006 gültige „Haus der Logistik“, das die Handlungs- felder illustriert, in denen die LIHH aktiv ist, wur- de an die Anforderun- gen angepasst. 6
DAS NEUE HAUS DER LOGISTIK Das Ziel Das in den letzten Hamburg als europäische Innovations- Jahren aufgebaute metropole und Netzwerk soll zu führende Logistikregion einem Cluster Europas 2025 mit hohem Inno- vationsfokus ausgebaut werden. Handlungsfeld Intelligente Infrastrukturen & intelligente Flächennutzung Hamburg wird zur Modellregion für urbane Logis- tiklösungen. Die LIHH unterstützt und begleitet „Wir werden die Entwicklung von Konzepten zur intelligenten effizienter – Nutzung von Infrastrukturen durch Verkehrssteue rung und Verkehrsmanagement. Neue Immobilien- und es Leitlinie und Flächenkonzepte befördern die wirtschaftli- Leitlinie bleibt mehr che Entwicklung in der Metropolregion. Innovation Netzwerk und Raum für die und Wert- schöpfung Kooperation gestalterische Die LIHH wird Die LIHH bleibt ein innovatives Arbeit.“ künftig als Kata Netzwerk, das Carmen Schmidt, Handlungsfeld lysator, Initiator, frühzeitig proaktiv Clustermanagerin Personal & Qualifizierung Betreiber und Themen aufnimmt. der LIHH Manager von Die LIHH treibt die Sicherung und den Ausbau Sie moderiert die Innovationsprojek- der Fachkräftebasis für die Logistikwirtschaft in Diskussion von ten auf regionaler, der Metropolregion Hamburg voran, insbesondere Sachverhalten, nationaler und unter Berücksichtigung des demografischen Wan- steigert die Quali- internationaler dels und der digitalen Transformation. Sie zeigt tät der Koopera Ebene Wertschöp- Möglichkeiten auf, wie Arbeitgeber ein attraktives tion der Mitglie- fung für das Umfeld schaffen und damit zu einem positiven der untereinander Logistiknetzwerk Image der Logistik beitragen können. und mobilisiert die und damit für die Mitglieder, damit Metropolregion sie erfolgreich Hamburg schaffen. gemeinsame Maßnahmen Handlungsfeld umsetzen. Nachhaltigkeit Die LIHH initiiert und forciert Projekte, die eine im ökologischen, sozialen und ökonomischen Sinne nachhaltigere Logistik in der Metropolregion FOTOS: ANDREAS FROMM, ISTOCK Hamburg fördern und diese zum nachhaltigsten Logistikstandort Europas machen. LOGISTIK Report 2017/18 | Logistik-Initiative Hamburg 7
AUFTAKT Neue Struktur der LIHH Die Neuorganisation fördert den Austausch DER WEG ZUR auf Augenhöhe zwischen Wirtschaft und Politik MANAGEMENT GMBH Die LIHH wurde im Dezember Einfach ist oft besser. Das trifft auch auf die Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) 2017 mit der Gründung der entschlackte organisatorische Struktur der für die öffentliche Seite auftritt, die LIHH als Logistik-Initiative Hamburg Logistik-Initiative Hamburg zu. Auf eine eingetragener Verein für die private Seite. In Management GmbH auch schlanke und dynamische Form gestutzt, diesem Zuge wird die Clustermanagement- organisatorisch neu aufgestellt. befördert sie ein fokussiertes Handeln in Organisation zudem aus der HIW gelöst, was Der Weg durch die Instanzen unterschiedlichen Belangen. „Weil der Ver- die operative und inhaltliche Selbstständigkeit bestand aus zehn Stationen mit waltungsaufwand weniger komplex ist, kön- der LIHH stärkt. dem Ziel der operativen Inbe- nen wir noch effizienter wirken, und es bleibt Das Kuratorium aus 21 führenden Köpfen triebnahme am 1. Juli 2018: mehr Raum für die gestalterische Arbeit“, der Logistik setzt Impulse für Schwerpunkte erklärt LIHH-Clustermanagerin Carmen und Aktivitäten, liefert Anregungen und wählt 13. Juli 2017 Präsentation Schmidt. Die bisherige, aufwendige Struk- Pilotprojekte aus, während der Verein LIHH in der Deputation der BWVI tur mit drei organisatorischen Einheiten – und die Wirtschaftsbehörde inhaltliche, orga- 24. August Beschluss auf dem eingetragenen Verein, der an die Ham- nisatorische und personelle Entscheidungen der Vorstandssitzung burg Invest Wirtschaftsförderungsgesellschaft über die Gremien Aufsichtsrat und Gesell- 12. September Beschluss mbH (HIW) angegliederten Clustermanage- schafterversammlung steuern können. Die durch den Senat ment-Organisation sowie der Service GmbH Geschäftsführung der zentralen Managemen- 26. September Wirtschafts- als Tochter der LIHH – bedeutete unterschied- torganisation ergreift dann die nötigen Maß- ausschuss empfiehlt dem feder- liche Organisationsebenen und Rechtsträger nahmen, um die Zielvorgaben zu erreichen. Der führenden Haushaltsausschuss, sowie Positionen in Personalunion. Aufsichtsrat steht mit jeweils drei Vertretern das Vorhaben anzunehmen der BWVI und der LIHH für einen unbürokra- 23. Oktober Vorstellung und PARITÄTISCH AUFGESTELLT tischen Austausch auf Augenhöhe. Als eine der Zustimmung bei der Mitglieder- Vertreterinnen der BWVI im Aufsichtsrat sieht versammlung des LIHH e.V. Um Doppelstrukturen abzubauen, wird Dr. Tina Wagner etwa „Möglichkeiten, die 21. November Haushaltsaus- die Public-Private-Partnership jetzt in einer Themengebiete der Logistikwirtschaft noch schuss empfiehlt der Hambur- Management-GmbH paritätisch (zu jeweils enger mit der Verkehrsentwicklung und einer ger Bürgerschaft, das Vorhaben 50 Prozent) abgebildet, wobei die Behörde für nachhaltigen Mobilität zu verschränken“. anzunehmen 6. Dezember Bürgerschaft beschließt die Annahme des Vorhabens 12. Dezember Zustimmung Die Hamburger durch die Finanzbehörde Bürgerschaft beschloss (gemäß § 65 Abs. 2 LHO) Anfang Dezember 2017 die Annahme der 19. Dezember Zustimmung der FOTOS: MICHAEL ZAPF, PRIVAT, ISTOCK Neustrukturierung der Senatskommission für öffentli- Logistik-Initiative che Unternehmen Hamburg. 22. Dezember Gründung der Logistik-Initiative Hamburg Management GmbH 1. Juli 2018 Geplanter operati- ver Start der Logistik-Initiative Hamburg Management GmbH 8 LOGISTIK Report 2017/18 | Logistik-Initiative Hamburg
NEU UND GESTÄRKT: DIE KÜNFTIGE STRUKTUR DER LIHH Kuratorium (Beirat) • rechtliche Aufsichtsrat Verselbstständigung Dr. Rolf Bösinger • paritätische Beteiligung (Staatsrat der BWVI) • Einflussnahme über Logistik- Dr. Wibke Mellwig Dr. Tina Wagner Organe (Gesellschafter- Initiative Dr. Tina Wagner (40), das neue versammlung und Management Prof. Dr. Peer Witten Gesicht in der Aufsichtsrat) Manuela Herbort Public-Private- GmbH Holger Schneemann Partnership: 50 % 50 % Die promovierte Bauinge- nieurin leitet seit 2017 die Abteilung Verkehrsentwick- Freie und Hansestadt Hamburg lung in der BWVI. Mit ihrem Logistik-Initiative Hamburg e.V. (vertreten durch die Team verantwortet sie Stra- Behörde für Wirtschaft, tegien, Konzepte und Maß- 100 % nahmen für eine stadt- und Verkehr und Innovation) umweltverträgliche Mobili- Logistik-Initiative Hamburg tät und eine intakte Ver- Service GmbH kehrsinfrastruktur in Ham- burg. Als Verkehrsplanerin arbeitet sie seit 2009 in Für die Zukunft gut wechselnden Positionen für gerüstet: Die optimierte die Stadt Hamburg. Organisationstruktur Eine klare paritätische Finanzierung von privater Zuvor war sie von 2003 unterstützt das inhaltliche und öffentlicher Seite schafft in Zukunft zudem Ziel der Initiative, Inno- bis 2008 am Institut für Ver- nicht nur mehr Sicherheit für Projekte und Mitar- vationen in der Logistik kehrsplanung und Logistik beiter, sondern eröffnet auch die Chance, verfüg- voranzutreiben. der Technischen Universität bare Gelder effizienter einzusetzen. „Jetzt lassen Hamburg in Forschung, sich unterschiedliche Felder verzahnen und ent- Beratung und Lehre tätig. scheidende Vorhaben der Logistik noch durch- schlagender voranbringen“, so Schmidt. Aufgrund der paritätischen Finanzierung kann die Gesell- schaft zudem problemlos Landes-, Bundes- und EU-Fördermittel akquirieren. Auch die bereits rege Zusammenarbeit in der Metropolregion lässt sich mit der Neustrukturie- rung weiter ausbauen. „Mittelfristig besteht die Option, weitere Organisationen aus der Metropol- region Hamburg zu beteiligen“, berichtet Schmidt. Wie erfolgreich solch ein enges Teamwork funkti- onieren kann, zeige die langjährige Kooperation mit der Süderelbe AG für den Hamburger Süden und die gesamte Metropolregion Hamburg.
Logistik schafft Lösungen Eine Branche wird zum Vorreiter Die rasanten Veränderungen des Marktes erfordern innovative Ideen. Mit den vier Feldern des Jahres- themas 2017 sorgte die Logistik- Initiative Hamburg für Impulse. D ie digitale Transformation, Automatisie- rung, mehr Transparenz und Nachhaltig- keit oder neue urbane Lieferkonzepte: In vielen Bereichen der Logistik lassen sich Herausforderungen gezielt in Chancen umwan- deln. Dass die Branchenvertreter in Hamburg daran längst tatkräftig arbeiten, zeigte die Jah- reskonferenz 2017 unter dem Motto „Logistik schafft Lösungen“. Die Logistik-Initiative Ham- burg hatte Mitte Juni ins Empire Riverside Hotel FOTOS: SHUTTERSTOCK, ANDREAS FROMM, BINA ENGEL Zukunft gestalten: die Jahreskonferenz 2017 Im Juni trafen sich Praktiker aus der Logistik sowie Vertreter aus Politik, Verbänden, Wirtschaft und Wissenschaft im Empire Riverside Hotel zur Jahreskon- ferenz, um mit Vorträgen und Diskussio- nen Impulse für das Leitthema „Logistik schafft Lösungen“ zu setzen. Die Veranstaltung bot viel Raum für den Austausch von Ideen und Anregungen. 10 LOGISTIK Report 2017/18 | Logistik-Initiative Hamburg
„Es ist ein guter Grundstein gelegt, die Old Economy‘mit der Zukunft zu verbinden.“ Staatsrat Dr. Rolf Bösinger geladen, um die vier Felder des Jahresthemas zu beleuchten: „Building Solutions“ befassen sich mit künftigen Anforderungen an logistische Knoten zur Ver- und Entsorgung von Metro- polregionen.„Smart Last Mile Solutions“ rich- ten den Blick auf die Herausforderungen durch den anhaltend wachsenden E-Commerce. „Intra Solutions“ untersuchen aktuelle Trends der Int- ralogistik im Zuge von Industrie 4.0, und „Start- up Solutions“ unterstützen sowohl Gründer als auch etablierte Unternehmen dabei, Innovatio- nen voranzutreiben. Die vier Themenwelten sind untereinander verknüpft. Um das weitreichende Potenzial aus- zuschöpfen, müssen schon deshalb die jeweils relevanten Akteure interagieren. Für eine Vernetzung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft bot die Jahreskonferenz eine ausgezeichnete Gelegenheit – und setzte Impul- se für zukunftsträchtige Lösungen. Danach ver- stetigt die LIHH mit weiteren Veranstaltungen wie Workshops, Foren und Fachtagungen den produktiven Austausch. In den verschiedenen Die LIHH-Geschäftsführung Werner Gliem (2.v. l.) und Carmen Schmidt (r.) FOTOS: XYXYX, YXYXYX mit den Paten für die vier Felder des Jahresthemas (v. l.): Prof. Dr.-Ing. Heike Flämig (TUHH), Prof. Dr. Hanno Friedrich (KLU), Prof. Dr. Jan Ninnemann (HSBA) und Prof. Dr.-Ing. Rainer Bruns (Helmut-Schmidt-Universität). LOGISTIK Report 2017/18 | Logistik-Initiative Hamburg 11
Logistik schafft Lösungen Arbeitskreisen beschäftigt man sich zudem sehr fokussiert und praxisnah mit aktuellen Entwick- lungen. Eine von vier interaktiven Sessions, hier zum Thema DYNAMISCHER WANDEL „Intralogistik-Branche im Umbruch durch Industrie 4.0“ Äußerst präsent in der Logistik ist die hohe Bedeutung von Start-ups für den dynamischen Umbruch – das spiegelten auch die Beiträge „In der der Jahreskonferenz wider. Als aktuelle Grün- derhauptstadt Deutschlands bietet Hamburg Zusammen- bereits ein hervorragendes Klima für die Ansied- arbeit mit lung kreativer Köpfe. „Zusätzlich ist mit dem Next Logistics Acce- Start-ups lerator sowie dem Digital Hub Logistics Ham- muss man burg ein guter Grundstein dafür gelegt, die ‚Old eine Gestalter- Economy‘ mit der Zukunft zu verbinden“, so Dr. Rolf Bösinger, Staatsrat und Logistikkoordina- Prof. Dr. Peer Witten: „Gemeinsam praktische Lösungen zu schaffen, ist die Idee der Veranstaltung.“ rolle ein- tor in der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und nehmen.“ Innovation. Dass die ideenreichen Newcomer große Chancen für die Branche bringen, wurde Peter Scherbel, mehrfach hervorgehoben: „Start-ups sind keine Vorstand der Fiege Bedrohung, sondern eine Bereicherung“, erklär- Logistik Stiftung te Dirk Rahn, Geschäftsführer Operations bei Hermes Germany. FOTOS: FROMM So würden sich viele von ihnen im Bereich Logistik auch für die letzte Meile interessie- ren und dabei produktoptimierend agieren. Im Rahmen von Kooperationen oder Beteili- Mitmachen erwünscht: Fragen aus dem Publikum wur- gungen könnten sie ein wahrer Augenöffner den auf der Jahreskonferenz von den Referenten sofort beantwortet. und Geschäftsermöglicher sein. Zu einer akti- ven Strategie hatte Fiege-Vorstand Peter Scher- bel zuvor in seiner Keynote aufgerufen: „In der Zusammenarbeit mit Start-ups muss man die Gestalterrolle einnehmen, um nicht überrollt Garantie des Wunschtermins durch die Logis- zu werden.“ tik, prognostizierte Scherbel. Diese Herausfor- derung erreicht mit zunehmender Verdichtung der Stadt neue Dimensionen. „Wenn 2030 gut URBANE LOGISTIK 70 Prozent der Menschen in urbanen Räumen Zu den weiteren Schwerpunkten bot die Jah- leben, muss die Stadtplanung schon heute die reskonferenz ebenso interessante Beiträge und veränderte Logistik mitdenken“, forderte André reichlich Raum für Ideen, Anregungen und Wolters, Head of Logistics Development bei spannende Diskussionen. Intensiv erörter- SEGRO Germany. Dies betreffe gleichermaßen te man dabei smarte Lösungen für die urbane die Gestaltung von Logistikimmobilien, eine Logistik. Same-Day- oder Same-Hour-Delive- intelligente Intralogistik und die Infrastruktur ry sei in Zukunft weniger entscheidend als eine für alternative Antriebe. 12 LOGISTIK Report 2017/18 | Logistik-Initiative Hamburg
THEMA Meldungen Bildung mit Ausblick: Urbane Konzepte für Das Dockland im Herzen Hamburgs ist der zweite Logistikimmobilien Standort der Nordakademie. FOTOS: DATENLAND ARCHITEKTURSIMULATION / ERIK RECKE, JLL, HIW Frank Weber (Jones Lang LaSalle SE) und Uta Stammer (HIW) leiten den neuen Arbeitskreis Logistikimmobilien, der bereits sehr aktiv ist. Wie könnte ein urbanes Logistikkon- zept der Zukunft aussehen? Und wie las- sen sich Bestandsimmobilien weiter opti- mieren? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der neue Arbeitskreis Logistikimmobilien. Als Arbeitskreisleiter agiert Frank Weber, Potenziale der Gründerszene in Hamburg Head of Industrial Agency Germany bei der Jones Lang LaSalle SE, als Stellvertreterin Uta Stammer, Bereichsleiterin Immobilien- Wie ist die logistische Start-up-Szene Hotspots untersucht, um Potenziale für Ham- service bei der HIW Hamburg Invest Wirt- in Hamburg aufgestellt? Und wie lässt burg auszuloten. Eine SWOT-Analyse stellte schaftsförderungsgesellschaft. Auf der ers- sie sich in Hamburg weiter fördern? dann Stärken und Schwächen Hamburgs sowie ten regulären Sitzung im Dezember 2017 zukünftige externe Chancen und Bedrohungen beschloss der Arbeitskreis, zwei ehrgeizige Mit diesen Fragen beschäftigte sich ein gegenüber. Aus den daraus resultierenden Projekte anzugehen: Im dicht besiedelten gemeinsames Projekt der Logistik-Initiative 89 möglichen Strategien zur Positionierung Bezirk Eimsbüttel soll ein Bestandsgebäude Hamburg und der Nordakademie Graduate Hamburgs als weltweit führender Logistik- und identifiziert werden, um es in ein modernes School zur Unterstützung des Digital Hub Start-up-Standort filterte das Projektteam zwölf Fulfillment-Center umzuwandeln. Im Zuge Logistics Hamburg. Ein Projektteam aus acht erfolgversprechende Alternativen heraus, die der Entwicklung des neuen Stadtteils Ober- Teilnehmenden des Master-Studiengangs der die LIHH umsetzen kann, und entwickelte kon- billwerder sollen zudem intelligente Varian- Nordakademie führte in diesem Rahmen eine krete Handlungsempfehlungen. „Die zahlreichen ten für die Paketzustellung im Quartier Online-Befragung und 15 Experteninterviews Ideen und Ansätze werden wir in der Zukunft erprobt werden. „Mit den vielfältigen Kom- durch, um die Bedürfnisse von Start-ups gut nutzen können, um die Attraktivität des petenzen im Arbeitskreis lassen sich solche sowie die Stellung Hamburgs als Gründer Digital Hub Logistics und damit auch die des Leuchtturmprojekte erfolgreich umsetzen“, standort im nationalen und internationalen Logistikstandorts Metropolregion Hamburg zu erklärt Weber. Vergleich zu bestimmen. Hierfür wurden steigern“, unterstreicht LIHH-Geschäftsführerin Kontakt: ak.logistikimmobilien zudem deutsche und europäische Gründer- Carmen Schmidt. @hamburg-logistik.net LOGISTIK Report 2017/18 | Logistik-Initiative Hamburg 13
Logistik Die Projektergebnisse schafft der Studie „Last-Mile- Lösungen Logistics Hamburg“, die das Mikro-Hub-Konzept von UPS untersucht, wurden Ende Januar auf der Abschlusskon- Neue Wege für die Citylogistik ferenz vorgestellt. Rechts: die grafische Zusammenfassung. Hamburg gilt mit der Initiative „SMILE“ als Modellregion für innovative Konzepte auf der letzten Meile. Das erste Leuchtturmprojekt wurde inzwischen ausgewertet. THEMENPATE D er boomende Online-Handel erfordert erprobt. Das erste Leuchtturmprojekt der Initia- neue Lösungen: Im Jahr 2017 wurden tive „SMILE“ ist inzwischen ausgewertet: Mehr deutschlandweit gut 3,3 Milliarden Sen- als zwei Jahre lang testete der Paketdienst UPS dungen ausgeliefert – ein Plus von rund die Zustellung per Lastenrad von innerstädti- sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seit schen Mikro-Hubs aus. Jahren geht die Kurve nach oben. „Bis 2021 soll das Sendungsvolumen laut CLEVER KOMBINIERT Studien auf über vier Milliarden Pakete anwach- sen. Deshalb brauchen wir dringend innovative In vier Containern an zentralen Standorten Prof. Dr. Jan Strategien für die städtische Zustellung auf der wurden Pakete zwischengelagert und von dort Ninnemann (42) letzten Meile“, sagt Prof. Dr. Jan Ninnemann, per E-Cargobike oder Sackkarre an die Emp- Im Rahmen seiner Pro- Leiter des Studiengangs Logistics Management fänger geliefert. „Die Einbindung von Mikro- fessur an der Hamburg an der Hamburg School of Business Adminis depots kann den Umfang der konventionel- tration (HSBA). len Zustellfahrten spürbar reduzieren“, berich- FOTOS: NINNEMANN, UPS, GRAPHIC RECORDING: INES SCHAFFRANEK, SKETCH FORWARD School of Business Adminis- tration (HSBA) evaluierte er In Hamburg arbeitet man längst mit Hoch- tet Ninnemann, der das Evaluierungsgutachten das UPS-Modellprojekt im druck an einer zukunftsfähigen Citylogistik. erstellt hat. Auftrag der Verkehrsbehörde. Die Hansestadt gilt mit der Initiative „SMILE“ Die vier Lastenräder brachten im Ham- inzwischen als Modellregion, um „Smart Last burger Zentrum eine Verkehrsentlastung von Nach dem Studium an Mile Logistics“ zu etablieren. Wie sehen inno- 18.000 bis 24.000 Fahrzeugkilometern und der Universität Hamburg und vative Lieferkonzepte aus? Wie lassen sich Staus eine CO2-Einsparung von 13,6 bis 18,6 Ton- der Bordeaux Business School und Behinderungen im Verkehr vermeiden? Und nen pro Jahr. Wären alle Paketdienste in Ham- erhielt Ninnemann ein Gra welche alternativen Antriebe eignen sich? burg dabei, ließen sich diese positiven Effekte duate Diploma in Maritime Verschiedene Vorhaben, in die etablier- entsprechend ausweiten. „Weniger Schadstoff- and Port Management an te Unternehmen, Start-ups, Hochschulen und und Lärmemissionen, weniger blockierte Stra- der National University of Verwaltung eingebunden sind, sollen Antwor- ßen und Parkplätze, weniger Unfälle“, fasst Singapore und promovierte in ten auf solche Fragen liefern. Die Fäden lau- Ninnemann die Vorteile der dezentralen Aus- Hamburg zum Thema „See fen bei der Logistik-Initiative Hamburg zusam- lieferung zusammen. Inzwischen erprobt man hafenwettbewerb in Europa“. men. Alternative Antriebe, Drohnen für feste das Konzept nicht nur in weiteren Städten Nach Stationen im Con- Lieferlinien, wendige Roboter für die Zustel- Deutschlands, sondern auch in Paris, Portland sulting-Bereich gründete er lung, zudem Paketboxen vor Privathäusern und Dubai. 2008 mit Dr. Thomas Rössler und am Arbeitsplatz sowie Mikrodepots im „Ein toller Erfolg für Hamburg“, findet die „Hanseatic Transport Zentrum – die Innenstadtlogistik der Zukunft Prof. Dr. Ninnemann. Jetzt müsse das Pilot- Consultancy“. wird mit all ihren Möglichkeiten in der Praxis vorhaben weiterentwickelt werden. Dafür gelte 14 LOGISTIK Report 2017/18 | Logistik-Initiative Hamburg
THEMA Last Mile Solutions „SMILE“-PROJEKTOR es, verfügbare zentrale Flächen in Ham- burg für bis zu 32 Mikro-Hubs zu son- Mikro-Hubs Vom dezentralen Paketlager Alternative Antriebe Das Ziel: 2020 rollen dieren. Geeignet wären etwa Parkhäuser, erfolgt die Lieferung auf der letzten Meile alle KEP-Dienstleister emissionsfrei durch Bahnhöfe, ungenutzte Ladenflächen oder per Lastenrad oder Sackkarre. UPS testet in Hamburg. Mehr E-Mobile und Antriebe mit Depots auf den Kanälen. der Innenstadt, Hermes nutzt Paketshops. Erdgas (CNG oder LNG für Fahrzeuge ab 7,5 t). Zudem müsse das Vorhaben mit ande- Lieferung zum Arbeitgeber Pakadoo Drohnen ren Projekten verknüpft werden. Dafür bietet die Zustellung privater Pakete an den Denkbar ist der Sondereinsatz außerhalb des biete die „SMILE“-Initiative gute Ansatz- Arbeitsplatz. normalen Lieferverkehrs, z. B. für Transporte von punkte. „Mit Einzellösungen kommt man Gewebeproben in Punkt-zu-Punkt-Verkehren Paketkästen Im Paketkasten für das nicht weit“, betont Ninnemann. „Eine zwischen Krankenhäusern und dem UKE-Labor. Haus deponieren Zusteller die bestellte Ware zukunftsweisende Citylogistik besteht („ParcelLock“). Ähnlich: der verschließbare aus unterschiedlichen Bausteinen, die je Sack von „PaketButler“. nach Stadtteil und Quartier anders aus- sehen.“ Türöffner CiDO Scanner-Einheiten für Um Zustellprozesse und -lösungen in Haustüren von Mehrfamilienhäusern. Öffnen all ihren Facetten frühzeitig mitzudenken, und Schließen („ParcelLock“, „PaketButler“, sollten zudem weitere Partner ins Boot CiDO) erfolgt über eine elektronische Einga- geholt werden, etwa die Immobilienwirt- beeinheit, Codes kommen aufs Smartphone. schaft, der Einzelhandel oder die öffent- Paketroboter Hermes testete in drei Stadt- UPS teste im Rahmen der „SMILE“-Initiative lichen Verkehrsunternehmen. teilen die Auslieferung mit Robotern. über zwei Jahre innerstädtische Mikrodepots.
Logistik schafft Lösungen Dynamik durch Kooperation Start-ups geben neue Impulse und schaffen gemeinsam mit etablierten Playern Lösungen für die Logistikbranche. Das zielorientierte Matching nimmt dabei eine entscheidende Rolle ein. F rischer Wind mobilisiert – und kann bei die dynamischen Firmen innovative Impulse zunehmendem Innovationstempo zu für den Wandel, ziehen frische Talente an und Höchstleistungen antreiben. „Start-ups beschleunigen das Wachstum. helfen maßgeblich, die großen Herausfor- „Hamburg gehört als führender Logis- derungen in der Logistikwirtschaft zu bewälti- tikstandort zu den wichtigsten Hotspots für gen“, unterstreicht Prof. Dr. Hanno Friedrich Neugründungen mit progressiven Logistik- vom Lehrstuhl für Güterverkehr der Kühne Geschäftsmodellen“, sagt Friedrich. Das belegen Logistics University (KLU). Schließlich liefern nicht nur die jungen Innovationstreiber in Ham- burg, sondern auch die etablierten Unternehmen: Otto und Hermes etwa unterstützen produktive Ideen und bieten interne Förderprogramme, aus denen eigene Start-ups wachsen. Sie motivie- ren Mitarbeiter so gezielt, ihre Kreativität ein- zubringen. Für Mittelständler bieten sich oft Beteiligungen oder Kooperationen mit Grün- dern an. IDEEN REALISIEREN „Hamburgs tradierte Logistiker stehen den Start-ups inzwischen sehr offen gegenüber“, beobachtet der Experte. Das habe sich auch in einem Workshop zum Thema bei der Hambur- ger Hafen und Logistik AG (HHLA) bestätigt: „Die Gründer brauchen Möglichkeiten, ihre Entwicklungen zu testen, sowie verwertbare Nachhaltig und intelligent: der elektrisch betriebene Fahrrad Daten und Referenzkunden.“ anhänger mit Motor und Bremse Sie seien auf erfahrene und im Markt ver- des Start-ups Nüwiel. Rechts: netzte Partner angewiesen. Die etablierten das Gründerteam mit den drei Logistiker verfolgten nicht nur interessiert die Ingenieuren Faha Khan, Natalia brandneuen Entwicklungen rund um Produkte Tomiyama und Sandro Rabbiosi (v. l.). und Dienstleistungen, sondern auch die Kultur, in der revolutionäre und disruptive Ideen kei- men. Dafür suchten sie verstärkt Verbindun- gen zu den Start-ups. „Für den Austausch und 16 LOGISTIK Report 2017/18 | Logistik-Initiative Hamburg
THEMA Start-up Solutions FOTOS: SHIPCLOUD, KLU/CHRISTIN SCHWARZER, NÜWIEL, LIHH THEMENPATE Prof. Dr. Hanno Die Gründer von Shipcloud, Stefan Friedrich (40) Hollmann und Claus Fahlbusch (v. l.), wenden sich an kleinere Online- Prof. Dr. Hanno Händler, die über den cloud- Friedrich befasst sich am basierten Service unkom- Lehrstuhl für Güterverkehr pliziert mit Paketdiensten der Kühne Logistics Univer- zusammenarbeiten können. sity (KLU) intensiv mit Start- ups in der Logistik. Auf sein Studium des die Zusammenarbeit spielt das zielgerichte- Wirtschaftsingenieurwe- te Matching eine wichtige Rolle“, so Fried- sens am KIT (ehemals TU rich. Denn die dynamische Gründerwelle las- Karlsruhe) folgte die Promo- se sich teils nur schwer überblicken. Accelerator (NLA) aufgezogen. Daneben tion zum Thema Güterver- Ob digitale Koordination der Contain- unterstützen die Hochschulen Studierende kehr. ertransporte, Same-Day- oder Same-Hour- und Absolventen bei wissensbasierten Grün- Anschließend arbeitete Delivery, Cross-Border-KEP für kleine dungen, die TU Hamburg etwa hat mit dem Friedrich für die Unterneh- Online-Händler, Lagerautomatisierung oder „Start-up Dock“ eine eigene Anlaufstel- mensberatung McKinsey. Im Drohnen für die Lagerinventur: Das Spiel- le dafür ins Leben gerufen. „Nur mit einer Jahr 2011 nahm er eine feld der kreativen Starter ist groß. „Die dyna- stabilen Gründerkultur lässt sich der schnel- Juniorprofessur an der TU mischen Konzepte brauchen in der Regel le Wandel in der Branche produktiv mitge- Darmstadt an, bevor er Ende jedoch Unterstützung aus der tradierten stalten“, so Prof. Dr. Hanno Friedrich. 2015 an die KLU wechselte. Logistikwirtschaft“, weiß Friedrich. Hamburg fördert hierfür gleich mehre- re Angebote zur Vernetzung. Im Digital Hub Logistics finden sich in der Hansestadt Grün- der und etablierte Player zusammen, um neue Geschäftsmodelle rund um die Digita- lisierung aufzubauen. Auch über das Netz- werk der Logistik-Initiative Hamburg ent- Auch beim gut stehen fruchtbare Verbindungen. besuchten Start-up- Um noch gezielter die richtigen Akteu- Workshop der HHLA re zusammenzubringen, hat die Logistik- zeigte sich: „Hamburgs tradierte Logistiker Initiative Hamburg das Projekt „Start-up stehen den Start-ups Logistik Radar“ angestoßen und mit der inzwischen sehr offen Hamburger Sparkasse den Next Logistics gegenüber.“ LOGISTIK Report 2017/18 | Logistik-Initiative Hamburg 17
Logistik schafft Lösungen Immobilienkonzepte von morgen: flexibel und nachhaltig Nicht nur der boomende E-Commerce, auch zunehmende ökologische Anforderungen und die voran- schreitende Digitalisierung verlangen nach progressiven Konzepten für Logistikgebäude und -flächen. S chärfere Umweltgesetze, steigender Kos- müssen zentrale Standorte inklusive Ver- und tendruck und immer kürzere Lieferzei- Entsorgung erschlossen werden. Zudem sind ten – diese Trends lassen sich nur mit neue Ansätze nötig, um motorisierte Transpor- Standort- und Immobilienlösungen auf- te weitgehend zu vermeiden. fangen, die innovative Zustellkonzepte ermög- Mobile Lösungen für die Innenstadt ermög- Statt der klassischen Logistik lichen“, betont Heike Flämig, Professorin für lichen darüber hinaus, dass die Flächen über den immobilie werden vermehrt Transportketten und Logistik an der TUHH. Tag mehrfach belegt werden: „So eignen sich mobile Mikrodepots eingesetzt, Mit der Verdichtung der Städte steigt die etwa flexible dezentrale Mikrodepots für die die sich den Standortanforde Nutzungskonkurrenz um knappe Flächen. Paketzustellung“, sagt Flämig. Bereits erprobt rungen anpassen. In Amster- „Gleichzeitig gilt es, die Logistik stärker in werden in Hamburg beispielsweise Paketcon- dam nutzt DHL Express ein den urbanen Raum einzubinden, auch um die tainer. In Amsterdam setzt man auf umgebaute ehemaliges Touristenboot Funktionsfähigkeit und Aufenthaltsqualität der Ausflugsschiffe als Umschlagspunkte, in War- zur Distribution. Stadt zu verbessern“, so Prof. Flämig. Dafür schau auf Doppelstockbusse.
THEMA Building Solutions In Japan und Frankreich zeigen Unterneh- wird die Digitalisierung den Baukörper THEMENPATIN men schon heute, wie sich Logistik auch einer Immobilie selbst wenig verändern“, in mehrstöckige Gebäude integrieren und prognostiziert Flämig. Aber eine zukunfts- so der Flächenfraß in Grenzen halten fähige smarte Logistik setze leistungsfä- lässt. „Untergebracht auf jeweils einer Eta- hige Daten- und Stromnetze voraus – fle- ge könnten KEP-Dienste kooperieren und xibel eingebunden in Gebäude, die sich ihre Fahrzeuge effizienter auslasten“, erklärt dem raschen technologischen Fortschritt Prof. Heike Flämig. anpassen können. Für die Adaptivität Die Ansiedlung von Logistik und Indus- mög licher Folgenutzungen durch ande- trie oder Handel in Hybridgebäuden trei- re Unternehmen müssen sich Immobilien be eine intensivere Zusammenarbeit auch zudem variabel teilen und umbauen lassen. Prof. Dr.-Ing. dieser Akteure voran. Selbst die Mischnut- Heike Flämig (52) zung mit Wohnungen sei denkbar, wenn der FORTSCHRITT ANTIZIPIEREN Die Professorin am Umschlag stärker ins Gebäude verlagert Lehrstuhl für Transportket- werde, um die Lärmimmissionen so gering Gleichzeitig sind Logistikimmobilien prä- ten und Logistik der Techni- wie möglich zu halten. „Je weiter die logis- destiniert für die Sektorkopplung, also schen Universität Hamburg tischen Knoten in den urbanen Kern vor- das Zusammenspiel von Energie- und Ver- (TUHH) leitete zuvor unter rücken, desto raumsparender, verträglicher kehrswende. So gilt es bei der Erschließung anderem das Forschungsfeld und anpassungsfähiger müssen sie sein“, von Standorten, die Ver- und Entsorgung „Stadtentwicklung, Planung, betont Prof. Flämig. nicht nur verkehrlich, sondern auch ener- Verkehr“ der IÖW GmbH. getisch frühzeitig mitzuplanen, etwa für FOTOS: MAURITIUS IMAGE/ALAMY, NADIA NABAOUI-ENGELHARDT Die gelernte Industrie- BROWNFIELDS NUTZEN die Umstellung auf elektromobile Antrie- kauffrau studierte Maschi- be. Dabei erfordern E-Ladestationen oder Potenziale für logistische Nutzungen eröff- Flächen für die Zwischenspeicherung nach- nenbau und Wirtschafts nen zudem Brownfield-Konversionen. Sol- haltiger Energien neue Hallen- und Frei- wissenschaften als che alten Brachflächen sind oft in eine gute flächenkonzepte. „Geothermie, Solarstrom simultanen Studiengang Infrastruktur eingebunden und trumpfen oder Windkraft – die Bedeutung regenera- Wirtschaftsingenieurwesen teils mit stadtnahen Lagen auf. So wie das tiver Energien wird mit der Nachfrage nach an der Technischen Univer 35.000 Quadratmeter große Grundstück grüner Logistik weiter steigen“, prognosti- sität Berlin. am Moorburger Bogen, auf dem ein neu- ziert die Expertin. Anschließend promo es Logistikzentrum entsteht – umgeben Daneben seien Gründächer bereits ein vierte sie über einen system von einem Verkehrsnetz, das verschiede- guter Schritt, um Folgen der Klimaverände- theoretischen Zugang zur ne Transportwege unterstützt. „Die Hafen rung abzufedern. „Je nach Lage und logis- nachhaltigen Gestaltung gebiete müssen aufgrund der guten inter- tischer Funktion könnten aber auch kleine des städtischen Wirtschafts modalen Anbindung auch planungsrecht- Parks, Gemüsegärten oder Biotope auf dem verkehrssystems. lich gesichert werden“, unterstreicht Prof. Dach einen Mehrwert für Anwohner und Flämig. Beschäftigte schaffen“, sagt Flämig. Diese Mega-Hallen wandeln sich zu logisti- städtebauliche Einbindung würde – neben schen Hightech-Zentren, damit gewinnt einer ansprechenden Architektur der Immo- die Antizipation der technologischen Ent- bilien – die Akzeptanz der Logistik in der wicklungen weiter an Bedeutung. „Zwar Bevölkerung erhöhen. Bedingungen verbessern: Mit urbanen Logistikkonzepten und der Optimierung von Bestandsimmobilien beschäftigt sich der neue Arbeitskreis Logistikimmobilien der LIHH (mehr dazu auf Seite 13). LOGISTIK Report 2017/18 | Logistik-Initiative Hamburg 19
Logistik schafft Lösungen „Innovative Intralogistik bestimmt die Zukunft“ Prof. Dr.-Ing. Rainer Bruns von der Helmut-Schmidt-Universität über die Chancen der Zusammenarbeit für eine zukunftsweisende Intralogistik und progressive Lösungen für die Logistikwirtschaft. Die Organisation interner Material- und Wann werden solche Systeme großflächig Warenflüsse wird immer komplexer. Welche eingesetzt? Bedeutung hat die Intralogistik für die Branche? Dem steht zuerst noch die mangelnde Durch- Nur mit zukunftsfähigen innerbetrieblichen gängigkeit der Daten über die gesamte Liefer- Prozessen lässt sich die Wettbewerbsfähig- kette entgegen. Die Akteure arbeiten oft mit keit erhalten. Anpassung und Weiterentwick- verschiedenen EDV-Systemen, es fehlt eine lung der Logistik basieren auf digitalisier- Software samt Cloud-Lösung, die diese über- ten, automatisierten und vernetzten Lösun- setzt und zusammenbringt. In der Pilotphase gen. Ein Beispiel sind autonome Systeme zur befinden sich inzwischen integrierte Kameras, Das Warehouse- Kommissionierung. Bald schon werden intelli- die die unterschiedlichen Objekte erkennen, Management-System von gente Roboter diesen Job in den Lagern über- sowie flexible Greifwerkzeuge der Roboter. Jungheinrich steht für eine einfache und effiziente nehmen. Lagerverwaltung. Wie sieht es mit autonomen Fahrzeugen aus? Fahrerlose Transportsysteme können heu- te bereits Hindernisse erkennen, Positionen orten – und sollen sich bald selbst steuern, also autonom Prozesse anstoßen. Zukunfts- weisende Intralogistik bedeutet steigende Prozesssicherheit und Umschlagsleistung bei sinkenden Personalkosten. Nimmt man die Intralogistik-Branche von außen so wahr? In Hamburg sehen die meisten in Still und Jungheinrich einfach Gabelstaplerbauer – die hochinnovative Ausrichtung registriert man in Politik und Öffentlichkeit kaum. Dabei haben wir hier viele Logistikbetriebe, die auf neue Lösungen angewiesen sind. Gemeinsame Projekte und ein engerer Austausch könnten entscheidende Innovationen beflügeln. 20 LOGISTIK Report 2017/18 | Logistik-Initiative Hamburg
THEMA Intra Solutions Höhere Pickleis- THEMENPATE tung: Der Vertikal- kommissionierer (KES 2010) von Jungheinrich wartet mit RFID- Bodensteuerung auf. Der perma nente Informa tionsaustausch zwischen Boden und Fahrzeug ermöglicht es etwa, Uneben Prof. Dr.-Ing. heiten zu spei- Rainer Bruns (61) chern, um die Geschwindigkeit Prof. Dr.-Ing. Rainer automatisch zu Bruns leitet den Lehrstuhl reduzieren, wo für Maschinenelemente es nötig ist. und Technische Logistik der Helmut-Schmidt-Universität. Zudem engagiert er sich in verschiedenen Logistik gesellschaften. Auf ein Maschinen- baustudium an der TU Braunschweig und die FOTOS: JUNGHEINRICH, VICTORIA BRUNS wissenschaftliche Mitarbeit an der Universität der Bundeswehr Hamburg folgte die Promotion. Bevor er dem Ruf an die Helmut-Schmidt-Universität folgte, hatte er von 1987 bis 1992 bei der Jungheinrich AG verschiedene Führungs- aufgaben übernommen. Wie lässt sich dieser Prozess vorantreiben? Bereich Intralogistik gut aufgestellt. Ich Eine intensivere Vernetzung wäre sinnvoll. denke da etwa an die TU Hamburg mit Die Logistik-Initiative Hamburg hat bei- dem Institut für Technische Logistik oder spielsweise einen Arbeitskreis angedacht, an die Helmut-Schmidt-Universität, die der sich mit der verbesserten Durchgängig- dieses Feld zurzeit mit einem neuen Stu keit der Daten für eine Supply Chain 4.0 diengang erweitert. Wir sind allerdings beschäftigen soll. Im ersten Schritt müsste auf Partner aus der Logistikwirtschaft ein Pflichtenheft erstellt werden, in dem die angewiesen, mit denen wir Projekte praxis Akteure ihre Anforderungen spezifizieren. nah umsetzen können. Solche Kontakte auf- und auszubauen, dabei unterstützt Was können die Hochschulen beitragen? die Logistik-Initiative mit ihren Formaten Die Hochschulen in Hamburg sind im hervorragend. LOGISTIK Report 2017/18 | Logistik-Initiative Hamburg 21
THEMA Masterplan 2017/Projekte Abfertigung im Hafen rund um die Uhr Projekte aus dem Weniger Staus durch die Lkw-Abfertigung rund um die Uhr im Hamburger Hafen – das ist das Ziel des Masterplan 2017 Projekts Cargo 24/7, das die Logistik-Initiative Hamburg gemeinsam mit verschiedenen Partnern initiiert hat. Eingebunden sind zurzeit die HHLA, Dakosy, Eurogate Hamburg und der Autokonzern VW. Mit der Hafeninitiative Port 24/7 wurde bereits die Möglichkeit geschaffen, im gesamten Hafen durchgängig Lkw abzufertigen. Im zweiten Schritt geht es jetzt mit Cargo 24/7 darum, auch Logistik-, Industrie- und Handels unternehmen im Hinterland frühzeitig in das digitale Slotbuchungsverfahren einzubinden – und so Transporte stärker in die verkehrsarmen Randzeiten des Tages zu Die spannendsten verlagern. Hierfür wurden ein Anforderungskatalog erstellt, Start-ups auf START-UP Schnittstellen definiert sowie zentrale Partner ins Boot geholt. In der zweiten Jahreshälfte startet ein erstes dem Schirm LOGISTIK RADAR Pilotprojekt mit VW. Gründer suchen Investoren, ein Testum- und Mitgliedsunternehmen abgefragt feld, Mentoren oder Zugang zu Märkten werden, um produktive Partnerschaften zu und Branchen, etablierte Firmen wiede- initiieren. „Im Sommer möchten wir die rum potenzielle Übernahmekandidaten, ersten zehn Tandems vorstellen“, erklärt innovative Technologien und neue Projektmanager Dr. Jan C. Rode. Businessmodelle: Um passende Partner zusammenzubringen, entwickelt die FAKTEN Logistik-Initiative Hamburg derzeit den Der Start-up Logistik Radar listet Start-up Logistik Radar als neuen Service derzeit 340 Start-ups aus aller Welt; für die Mitglieder. Die Datenbank soll es 120 davon kommen aus Deutschland, künftig auch kleineren Unternehmen 60 aus Hamburg. ermöglichen, erfolgversprechende Ideen zu identifizieren und diese gemeinsam mit Ihre Schwerpunkte sind Online- Start-ups sowie wissenschaftlicher Beglei- Plattformen, KEP, Logistiksoftware (z. B. tung voranzubringen. Für das Projekt hat Sendungsverfolgung, Objektlokalisierung) die LIHH weltweit junge Logistikfirmen mit und Technologie (z. B. Roboter, Drohnen). innovativen und technologieorientierten Das Projekt läuft von Januar bis Geschäftsmodellen gefiltert. Im zweiten Ende September 2018 und wird vom Wirt- Schritt beginnt der Matching-Prozess, für schaftsministerium im Rahmen des Pro- den Ziele und Anforderungen von Gründern gramms „go-cluster“ gefördert. KONTAKT Weitere Informationen zum Start-up Logistik Radar erhalten Sie bei Projektmanager Dr. Jan C. Rode, Tel. 040 / 22 70 19 36, jr@hamburg-logistik.net 22 LOGISTIK Report 2017/18 | Logistik-Initiative Hamburg
FAKTEN Blockchain FAKTEN Rund 8.000 bis 10.000 Lkw fahren für Transporte die Übermittlung Für von Informationen in der täglich zur Abfertigung in den Ham Transportkette gibt es kaum Die sichere Übermittlung von Informationen in der burger Hafen – vorwiegend zwischen Standards. Transportkette ist nach wie vor eine Herausforderung. Zudem 6 und 17 Uhr. gibt es für den Austausch von Begleitpapieren, Frachtbriefen as Projekt „Hansebloc“ D Der tägliche 24-Stunden-Betrieb und Zolldokumenten über E-Mails, Cloud-Dienste und Fracht- konzentriert sich auf einen mit Cargo 24/7 verbessert den Ver- börsen kaum einheitliche Standards, was die Interoperabilität neuen Blockchain-Ansatz von Transporten beschränkt. Um diese Probleme mittels der für vollautomatisierte kehrsfluss, senkt den Dieselverbrauch Blockchain-Technologie zu lösen, koordiniert die Logistik- Geschäftsbeziehungen. und die CO2-Emissionen. Initiative Hamburg das Projekt „Hansebloc“ und einen ent Z wei Hochschulen und Durch geringere Wartezeiten bei sprechenden Förderantrag. Das Vorhaben knüpft an bestehen- acht mittelständische der Containerauslieferung und weniger de Systeme im Bereich Spedition und Transportmanagement Unternehmen setzen, vor- Staus können Lkw-Fahrer ein höheres an und erweitert diese um den sicheren elektronischen Aus- behaltlich der Bewilligung Aufkommen an Touren bewältigen. tausch von Frachtdokumenten, um automatisierte organisa durch das BMWF, das Projekt tionsübergreifende Prozesse zu ermöglichen und Datenver- gemeinsam mit Unterstüt- luste durch Medienbrüche zu beseitigen. zung der LIHH um. Die Terminals setzen den Trucks im Port 24/7 bereits rund um die Uhr die Container auf. Durch dieses Projekt sollen auch die Logistikbetriebe im Hinterland aktiv einbezogen werden. Niedersachsenpark GmbH Neu an Bord Erneuerbare Energien Hamburg Clusteragentur GmbH Osteuropaverein der deutschen Wirtschaft e.V. Im Jahr 2017 schlossen Ernst & Young GmbH sich wieder viele neue Mit- Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PAKETIN GmbH glieder der Logistik-Initiative FKT Transport GmbH Panasonic Marketing Europe GmbH Hamburg an. flow consulting gmbh ParcelLock GmbH Funke Logistik Hamburg GmbH poolynk GmbH akquinet business consulting GmbH German Eco Tec GmbH Präsenz PR Allianz Generalvertretung Steffen Leist e.K. GMR Safety Inc. PuraVida Das Vitalkonzept Anhalt Logistics GmbH & Co. KG Grau Rechtsanwälte LLP Radix Technologies SA AviationPower GmbH Gütegemeinschaft Paletten e.V. Riege Software International GmbH Battermann & Tillery GW Forwarding GmbH Global Marine GmbH SAP Deutschland SE & Co. KG Helmuth Lüth GmbH BEOS AG serie a logistics solutions AG inline Kurierdienst GmbH CGATE Logistics GmbH SeRohCon GmbH CHAINSTEP GmbH Kopf & Lübben Cargo Services Siteco Beleuchtungstechnik GmbH Colliers International Hamburg GmbH Leu Rechtsanwaltskanzlei Staack Pooltankstellen Conical GmbH LIMES Solutions GmbH GmbH & Co. KG CR Container Trading GmbH LoadFox GmbH Steinwarder-Mediation Dabelstein & Passehl losstech GmbH Stephan Meyer Rechtsanwälte PartGmbH Lüchow Medien & Kommunikation Management Consulting DHL Paket GmbH Maske Fleet GmbH Tool Fuel Services GmbH FOTOS: LIHH E.ON Gas Mobil GmbH MB! Consulting UES Chassis GmbH ECL Euro-Cargo-Logistik Kontor GmbH Mobilboxx Europe GmbH Uniberry GmbH – CiDO EKUPAC GmbH LOGISTIK Report 2017/18 | Logistik-Initiative Hamburg 23
THEMA Ergebnisse aus den Masterplänen Jahresthema 2016: Logistik kompetent vernetzt Drohnen für den Projekte aus Transport den Masterplänen Potenziale und Herausforderungen für den Einsatz von Drohnen in Hamburg untersucht das Netzwerkvorhaben 2012–2016 WiNDroVe (Wirtschaftliche Nutzung von Drohnen in Metropolregionen). Die LIHH ist Projektpartner. Als Netz- werkkoordinator tritt das ZAL TechCenter auf, in dem am 30. Juni auch der offizielle Kick-off mit 34 Teilneh- mern aus 20 Institutionen stattfand. Innerhalb von neun Monaten wurden Kontakte geknüpft sowie potenzielle FOTOS: CHRISTIAN HINKELMANN, BRIAN SMITH, AUDI AG Geschäftsideen und Marktchancen von Drohnen analy- siert. Dabei möchte man die autonomen Fluggeräte vor- Jahresthema 2014: Logistik geht neue Wege wiegend in urbanen Gebieten einsetzen, um Transporte schneller, kostengünstiger und sicherer abzuwickeln. Im Flexible Arbeit für weniger Staus Blick stehen derzeit vor allem zeitkritische Lieferungen, etwa von Blutkonserven oder Gewebeproben; aber auch Vermessungen, Sicherheitsaufgaben oder Wartungsar- Der Berufsverkehr staut sich morgens zwischen 7 und 9 Uhr sowie nachmittags zwischen beiten wären mögliche Einsatzgebiete. Das Projekt wird 16 und 18 Uhr. Frühere und spätere Fahrten könnten diese Stoßzeiten entzerren und die vom „Innovationsforum Mittelstand“ des Bundesminis- Fahrtdauer für den Einzelnen um bis zu 50 Prozent reduzieren. Erreichen ließe sich dies teriums für Bildung und Forschung gefördert. durch eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten sowie erhöhte Anteile von Telearbeit. Um zu analysieren, unter welchen Voraussetzungen solche Angebote angenommen werden und wie sie das Pendlerverhalten beeinflussen, hat die LIHH ein Forschungsprojekt initiiert, das das European Institute for Sustainable Transport (EURIST) wissenschaftlich begleitet. Im ersten Schritt klopften die Wissenschaftler in qualitativen Interviews mit zehn LIHH-Mit- gliedern die Möglichkeiten hinsichtlich der Arbeitszeiten sowie das Mobilitätsverhalten Jahresthema 2012: Menschen machen Logistik ab, um dann anhand der Ergebnisse eine quantitative Online-Befragung zu konzipieren. FAKTEN Gesundheit im Betrieb fördern Eine Umfrage unter LIHH-Mit- Die LIHH unterstützt mit dem runden Tisch „Gesunde Logistik“ gliedsunternehmen untersucht das die Einführung und Weiterentwicklung von betrieblichem Potenzial und wirksame Strategien für Gesundheitsmanagement. Dieses bringt für Unternehmen zahl- eine Entzerrung der Pendlerverkehre. reiche Vorteile, etwa geringere Fehlzeiten und eine höhere Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter sowie ein besseres Image Die Erkenntnisse werden anhand nach innen und außen. Im Rahmen des anfangs vom Fürsten- eines digitalen Verkehrsmodells auf berg-Institut begleiteten Projekts tauschten sich Mitgliedsunter- die gesamte Metropolregion hoch nehmen mehrmals zu Gesundheitsgefahren und präventiven gerechnet. Maßnahmen aus. Moderiert wurden diese Treffen von Gesund- Dies soll auch eine Einschät- heitsexperten. Dabei wurden auch mögliche Bausteine, Hilfs- zung der potenziellen Nachfrage mittel und Partner insbesondere für kleinere Firmen vorgestellt. veränderung bei verschiedenen Wichtige Ergebnisse stehen im Handout, das die Teilnehmer mit Der öffentliche Nahverkehr hilft schon Verkehrsmitteln (Pkw, Bus, U-Bahn, Unterstützung der KKH Kaufmännische Krankenkasse ausgear- heute, Staus in Stoßzeiten zu vermeiden. S-Bahn) ermöglichen. beitet haben (als Download unter www.hamburg-logistik.net). 24 LOGISTIK Report 2017/18 | Logistik-Initiative Hamburg
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