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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-241 Das Thema EU-Kommission will deutliche NPL-Zunahme verhindern Die EU-Kommission hat heute ein Programm zur besseren Abwicklung von ausfallgefährdeten Krediten (Non-Performing Loans – NPL) vorgestellt. Damit reagiert sie auf die erwartete Zunahme von NPL bei europäischen Banken in Folge der Corona-Krise. Wie stark sie sein wird und wann dies zu erwarten ist, ist aber nach Angaben von Beamten der Europäischen Union (EU) kaum abzuschätzen. Vor der Corona-Krise sei der Anteil ausfallgefährdeter Darlehen stark zurückgeführt worden, von mehr als 5 auf nur noch 2,5 Prozent, sagte Kommissionsvize Valdis Dombrovskis. Es gehe jetzt um Vorsorge. "Diese Strategie dient dazu, uns zu wappnen", sagte Finanz-Kommissarin Mairead McGuinness. Nach ihren Worten könnte sich der Anteil ausfallgefährdeter Kredite bis zum Ende der Corona-Krise verdoppeln. Das Aktionsprogramm sieht vor, den entsprechenden Sekundärmarkt auszubauen. Banken können diese Darlehen samt Risiken und Sicherheiten an spezialisierte Händler abtreten und damit ihre Bilanzen entlasten. Zudem sei eine zentrale Daten‐ stelle für den Austausch von Informationen aller Beteiligten sinnvoll, erklärte die Kommission. Ein weiterer Vorschlag ist die Gründung von Abwicklungsan‐ stalten auf nationaler Ebene. Der Bankenverband beurteilte die EU-Strategie zurückhaltend. "Die Initiative der EU-Kommission, einem möglichen deutlichen Anstieg notleidender Kredite in den Bankbilanzen zu begegnen, ist richtig", sagte Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. Ob die jetzt vorgesehenen Maßnahmen die gewünschten Effekte erzielten, sei aller‐ dings fraglich. "Insbesondere die neu geplanten 'Bad Banks' dürfen nicht dazu führen, dass Schulden vergemeinschaftet werden", betonte er. [cash.ch] [eureporter.co] [uk.reuters.com] [bankenverband.de] [ec.europa.eu] Strategiepapier der EU-Kommission Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Meldungen Ifo Institut senkt Konjunkturprognose für 2021 Das Ifo Institut beurteilt die Aussichten für die deutsche Wirtschaft skeptischer als bislang. Sie könnte wegen der Corona-Pandemie im kommenden Jahr lediglich um 4,2 Prozent wachsen, wie die Forscher heute mitteilten. Bisher waren die Experten von einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 5,1 Prozent ausgegangen. "Wegen des neuerlichen Shutdowns bei uns und in anderen Ländern verschiebt sich die Erholung nach hinten", sagte Ifo-Konjunk‐ turchef Timo Wollmershäuser. In diesem Jahr dürfte die Wirtschaftsleistung in Deutschland um 5,1 Prozent schrumpfen. Grundlage der Berechnungen war die Annahme, dass die seit November geltenden Einschränkungen unver‐ ändert bis März 2021 in Kraft bleiben. Der harte Lockdown wurde nicht berücksichtigt. [handelsblatt.com] [br.de] Deutsche Bank gewinnt Postbank-Streit Das Kölner Oberlandesgericht hat Klagen gegen die Deutsche Bank wegen der Übernahme der Postbank abgewiesen. In dem 2011 begonnenen Rechtsstreit warfen Kleinaktionäre dem Geldhaus vor, schon 2008 das Sagen bei der Postbank gehabt zu haben – dann hätte die Deutsche Bank ihnen ein relativ hohes Kaufangebot für ihre Anteilsscheine machen müssen. Dem Urteil zufolge gibt es aber keine belastbaren Anhaltspunkte für so eine frühzeitige Kontrolle. Das Klagevolumen lag laut Deutscher Bank bei 700 Millionen Euro plus Zinsen. Die Kläger prüfen, ob sie vor den Bundesgerichtshof ziehen. [faz.net] Kabinett beschließt Gesetzentwurf für elektronische Wertpapiere Das Bundeskabinett hat den Weg zur Einführung rein elektronischer Wertpa‐ piere hierzulande freigemacht. Die Ministerrunde beschloss heute einen Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief entsprechenden Gesetzentwurf. Der Bankenverband begrüßte die Entscheidung. "Durch die Öffnung der Registerführung für Banken erfährt der Kapitalmarkt einen Digitalisierungsschub. Genau diese digitalen Innovationen braucht der Finanzstandort Deutschland", sagte Andreas Krautscheid, Haupt‐ geschäftsführer des Bankenverbandes. [de.reuters.com] [bankenverband.de] Statistiker sehen noch kein Ende der Erholung Das Statistische Bundesamt hat der deutschen Wirtschaft eine gute Wider‐ standskraft in der Krise konstatiert. "Zumindest im Oktober und teilweise auch schon im November war gesamtwirtschaftlich weiterhin eine stabile Aufwärts‐ entwicklung zu beobachten", teilte die Behörde heute mit. Dass dies nun abrupt zum Erliegen komme, habe das Bundesamt "noch nicht wahrge‐ nommen", sagte Peter Schmidt, Leiter der Abteilung "Unternehmen, Verdienste, Verkehr". [wallstreet-online.de] Bericht: Schwieriger Start für C24 Bank Die Mitte Oktober gestartete C24 Bank hat wohl vergleichsweise erst wenige Kunden gewinnen können. Laut eines Medienberichts von heute sollen seitdem gut 10.000 Kunden die App des zum Vergleichsportal Check24 gehörenden Instituts heruntergeladen haben. Zum Vergleich: Die DKB gewinne bis zu 25.000 Neukunden monatlich, hieß es. [finanz-szene.de] Santander schließt in Spanien jede dritte Filiale Die spanische Großbank Santander verschärft ihren Sparkurs. Nach einer Einigung mit den Gewerkschaften müssen 3.572 Mitarbeiter gehen. Das sind etwa 12 Prozent aller Beschäftigten. Zudem werden 1.033 Filialen geschlossen, was fast einem Drittel entspricht. Grund der Maßnahmen sind die Belastungen durch die Corona-Krise und die Niedrigzinsen, wie heute berichtet wurde. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [uk.reuters.com] EuGH entscheidet gegen Bankkunden Guthaben von Bankkunden oberhalb der 100.000-Euro-Grenze der Einlagensi‐ cherung dürfen zur Rettung von angeschlagenen Banken verwendet werden. Das hat heute der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden. Zwei zyprische Banken hatten in der Finanzkrise Hilfen des Eurorettungsschirms ESM erhalten. Voraussetzung war allerdings, dass hohe Einlagen zur Stärkung des Bankkapitals genutzt werden. Bankkunden hatten dagegen geklagt. Der EuGH entschied, das Eigentumsrecht sei nicht absolut, sondern könne Einschränkungen unterliegen. [oe24.at] Industrie stärkt deutsche Wirtschaft Der gemeinsame deutsche Einkaufsmanagerindex für Industrie und Dienstleis‐ tungen ist im Dezember um 0,8 Punkte auf 52,5 Zähler gestiegen. Das gab das IHS Markit-Institut heute bekannt. Ökonomen hatten einen Rückgang auf 50,4 Punkte erwartet. Allerdings wurde die Umfrage vor dem Lockdown erhoben. Als Grund für das Plus nannte IHS Markit die sehr gute Entwicklung der hiesigen Industrie. In der Eurozone stieg der Index um 4,5 Punkte auf 49,8 Zähler, blieb damit aber unter der Schwelle von 50, die Wachstum anzeigt. [finanzen.net] [finanztreff.de] Klarheit über Fed-Anleihekäufe erwartet Ökonomen rechnen mit einer Fortführung der bisherigen lockeren Geldpolitik durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed), die heute tagt und am Abend ihre Entscheidungen bekannt gibt. Laut eines Medienberichts von heute erwarten einige Volkswirte, dass die Fed aber mehr Klarheit über den künftigen Verlauf ihrer Wertpapierkäufe geben wird. "Dies könnte im Dezember zumindest dadurch geschehen, dass auf verbale Weise hohe Anfor‐ derungen an die Genesung der Wirtschaft und damit auch an die Entwicklung des Arbeitsmarktes gestellt werden", schrieb Christian Scherrmann, Volkswirt bei der Fondsgesellschaft DWS, in einer Analyse. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [cash.ch] Peters kritisiert Einschränkung von Dividendenzahlungen Hans-Walter Peters, Präsident des Bankenverbandes, hat sich gegen die Entscheidung der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) zu Dividendenzahlungen gestellt. "Ein pauschales Verbot von Gewinnausschüt‐ tungen für Banken war und ist nicht angemessen. Die Entscheidung der EZB Ausschüttungen auch weiterhin zu beschränken, belastet die Banken auf Jahre hinaus", sagte er heute. "Je länger diese Restriktionen aufrecht erhalten werden, umso mehr ziehen sich Investoren aus dem Bankensektor zurück oder zögern mit Engagements." [bankenverband.de] Chinas Pläne für den digitalen Yuan Die Einführung einer digitalen Zentralbankwährung in China könnte dem Staat einen beispiellosen finanziellen Einblick bringen und ihm ermöglichen, die Geld- und Wirtschaftslage zu überwachen. Zu diesem Schluss kommt ein heute veröffentlichter Gastbeitrag der beiden Autoren Maximilian Kärnfelt und Kai von Carnap vom Mercator Institute for China Studies (Merics) für den Bankenverband. Dies werde zweifellos der Fiskalpolitik, der Steuererhebung und der Betrugsbekämpfung zugutekommen. Allerdings dürften Nutzer einem bedenklichen Maß an digitaler sozialer Lenkbarkeit ausgesetzt werden, hieß es. Den ganzen Blog-Beitrag lesen Sie hier: [bankenverband.de] Die Köpfe Scholz: BaFin soll mehr Biss bekommen Als Konsequenz aus dem Wirecard-Skandal will Bundesfinanzminister Olaf Scholz der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mehr Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Kontrollmöglichkeiten einräumen. Das bisherige zweistufige Überprüfungsver‐ fahren habe nicht "genug Biss", sagte er heute in einem Interview. "Deshalb schaffen wir der BaFin jetzt die Möglichkeit, selbst und direkt zu kontrollieren, dies auch gegen den Willen des Unternehmens." Das Bundeskabinett beschloss heute einen entsprechenden Gesetzentwurf. Außerdem werden strengere Regeln für Abschlussprüfer eingeführt. [deutschlandfunk.de] [finanzen.net] Von der Leyen: Fortschritte bei Post-Brexit- Verhandlungen In den Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien hat es Fortschritte beim Streit um fairen Wettbewerb im künftigen Handel und bei den Regeln für die Durchsetzung des erhofften Abkommens gegeben. Das sagte EU-Kommis‐ sionspräsidentin Ursula von der Leyen heute im Europäischen Parlament. Es sei momentan aber nicht zu sagen, ob es am Ende ein Abkommen zwischen beiden Seiten geben wird oder einen harten Bruch. [faz.net] [bloomberg.com] Hufeld: EZB bei Dividenden auf dem richtigen Weg Felix Hufeld, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), hat die gestrige Entscheidung der EZB-Bankenaufsicht zu Dividenden‐ zahlungen begrüßt. "Den Instituten zu raten, weiterhin sehr restriktiv mit Ausschüttungen umzugehen, ist der richtige Weg", sagte er laut eines Medien‐ berichts von heute. Das sollten auch die von der BaFin beaufsichtigten Geldhäuser beachten. Die Aufsichtsbehörde machte auch deutlich, dass jedes Institut mögliche Dividendenzahlen vorab an BaFin und Bundesbank melden müsse. [finanz-szene.de] [manager-magazin.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Insider: González-Bueno soll Banco Sabadell führen Nach dem gescheiterten Zusammengehen der spanischen Geldhäuser BBVA und Banco Sabadell wird es zu einem Wechsel an der Spitze der kleineren Bank kommen. Wie heute unter Berufung auf Insider berichtet wurde, wird César González-Bueno auf Jaime Guardiola Romojaro folgen. Banco Sabadell wollte die Personalie nicht kommentieren. [bloomberg.com] Die Tweets des Tages "'Bad Banks' dürfen nicht zur Vergemeinschaftung von Schulden führen", sagt Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. Die Initiative der EU-Kommission, einem möglichen deutlichen Anstieg notleidender Kredite in den Bankbilanzen zu begegnen, ist richtig. Es ist allerdings fraglich, ob die jetzt vorgesehen Maßnahmen die gewünschten Effekte erzielen, go.bdb.de/ WRg1u [twitter.com] "Genaus diese digitale Innovation braucht der Finanzstandort Deutschland."Ein längst überfälliger Schritt: Heute hat das #Bundeskabinett einen Gesetzesentwurf zum Thema #elektronischeWertpapiere beschlossen. Ein starker Digitalisierungsschub für Banken! Das komplette Statement von Bankenverband-Chef Andreas Krautscheid: go.bdb.de/AFnjc [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Lernen Sie von den Besten Erfolgreiche Menschen wie Steve Jobs, Mark Zuckerberg und Barack Obama haben ihre Karrieren bestimmten Routinen zu verdanken. Jobs, Zuckerberg und Obama sind zwar kreative Geister, aber sie tragen immer ähnliche Outfits. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Diese Eintönigkeit hat Methode. Wie Obama sagt, versucht er, damit die Zahl seiner täglich anfallenden Entscheidungen zu beschränken: "Ich will nicht entscheiden, was ich esse oder anziehe. Ich habe nämlich zu viele andere Entscheidungen zu treffen." Hier erfahren Sie mehr über die Routinen erfolg‐ reicher Menschen: [capital.de] Was morgen wichtig wird Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) veröffentlicht seine Konjunkturpro‐ gnose im Winter für Deutschland und die Welt. – In Frankfurt stellt die Deutsche Bundesbank den ePuzzler vor, ein neues digitales Hilfsmittel zur Bearbeitung beschädigter Banknoten. – Die Bank of England (BoE) entscheidet über ihre künftige Geldpolitik. – Der Europäische Gerichtshof (EuGH) verkündet sein Urteil zur Unverletzlichkeit der Archive der Europäischen Zentralbank (EZB). Der Nachschlag Jahresmotto statt guter Vorsätze "Nächstes Jahr aber werde ich nun wirklich…" Die meisten werden solch einen Satz sicherlich schon mal gesagt haben. Aber aus den guten Vorsätzen wird dann erfahrungsgemäß meist nichts. Auch nicht in Unternehmen, in denen die Chefs mitunter gutgemeinte Vorhaben für die Zukunft festlegen. Experten empfehlen hingegen ein Jahresmotto. Ein Beispiel aus einer Firma war: "Lieber Trüffelschwein als Schweinehund." Für Strategieberater Wolf Hirschmann ist der Vorteil klar: Ein Jahresmotto sei etwas viel Intensiveres als ein isolierter Vorsatz. Weil es Emotionen wecke und sich damit ein Ziel über Monate hinweg sichtbar im Unternehmensalltag verankern lasse. Gute und schlechte Beispiele für diesen Weg lesen Sie hier: [impulse.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 8/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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