Bau-undUmwelt-Zeitung - baselland.ch
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Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion des Kantons Basel-Landschaft • Nr. 60 / Dezember 2007 Bau-undUmwelt-Zeitung PP 4410 Liestal Die Birsstadt Hochbauamt wurde zertifiziert Interview mit Felix Blumer Neuer Luftreinhalteplan Das Birstal ist zwischen 1960 und den Seit dem 1. November 2007 ist das Hoch- Hitze, Gewitter, Schnee, Hochwasser: Aufgrund der bisherigen Luftreinhalte- 80er-Jahren rasant gewachsen. Dies bauamt nach ISO Norm 9001:2000 Die BUZ hat Felix Blumer, Meteo- massnahmen sind die Emissionen von stellt eine grosse Herausforderung für zertifiziert. Damit geht es eine hohe rologe bei SF Meteo, zum verrückten Luftschadstoffen bereits beträchtlich re- die Raumplanung dar. Das Ziel ist die Verpflichtung für eine kontinuierliche Wetterjahr 2007 interviewt. duziert worden. Die Regierung hat wei- Aufwertung dieses Lebensraums. Verbesserung seiner Leistungen ein. tergehende Massnahmen beschlossen. Seite 3 Seite 5 Seite 6 Seite 8 Neue Vorschriften für Holzfeuerungen Die Nutzung von Holz als erneuerbare Energiequelle ist erwünscht und soll weiter gefördert werden. Mit den offen- sichtlichen Vorteilen gehen leider auch nachteilige Wir- kungen einher: Holzfeuerungen können erheblich Feinstaub produzieren und unsere Gesundheit beeinträchtigen. Die Luftreinhalteverordnung ist deshalb in diesem Bereich verschärft worden. Damit diese Energie umweltfreundlich bleibt und ungetrübt genutzt werden kann. Holz als Energiequelle Feinstaub aus Holzfeuerungen In den letzten Jahren zeichnet sich in Die Kehrseite der Medaille ist, dass der Schweiz eine eigentliche Renais- Holzfeuerungen Feinstaub unterschied- sance der Holzenergie ab. Durch die licher Arten verursachen: Russ und steigenden Preise der fossilen Energien Teer, die bei unvollständiger Verbren- und durch innovative Entwicklungen nung von Holz gebildet werden, sind ist Holzenergie heute wirtschaftlich stark gesundheitsschädigend. Salze, die beinahe konkurrenzfähig. bei vollständiger Holzverbrennung aus Holz ist heute nach der Wasser- der Asche entstehen. Schwermetalle kraft die zweitwichtigste, einheimi- und Dioxine, die durch missbräuch- sche erneuerbare Energiequelle. Vom liches Verbrennen von Abfall in Holz- gesamten Energieverbrauch in der feuerungen oder auch in offenen Feu- Schweiz entfallen 16 Prozent auf die ern entstehen. Diese Stoffe sind be- erneuerbaren Energien. Knapp 3 Pro- sonders giftig und deshalb unbedingt zent entfallen auf das Holz. Holz zu vermeiden. gilt als CO2-neutral. Es bindet beim Im Unterschied zu erdgas- oder Wachstum gleichviel CO2, wie bei heizölbetriebenen Feuerungsanlagen, der Verbrennung oder Verrottung wie- wo homogener Brennstoff zum Ein- der freigesetzt wird. Holz als Brenn- satz gelangt und eine gut kontrollierte stoff hat in den letzten Jahren zuneh- Verbrennung stattfindet, trifft man bei mend an Beliebtheit gewonnen. Die Holzfeuerungsanlagen ein sehr breites Zahl der modernen automatischen Spektrum an Holzqualitäten an. Vom Holzfeuerungen hat sich beinahe ver- feuchten Waldhackschnitzel, über un- dreifacht, aber auch die ineffizienten terschiedlich grobe Holzscheiter bis Cheminées und Cheminéeöfen haben hin zum uniformen Holzpellet. Bei den sich in den letzten fünfzehn Jahren Holzfeuerungsanlagen ist die Palette rund verdoppelt. an Typen und Bauarten nicht minder vielfältig: offenes Cheminée, Stück- ▲ Auch ein gemütliches Kaminfeuer kann viele Schadstoffe freisetzen. Foto: Keystone 1
Bau- und Umwelt-Zeitung • Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion • Nr. 60 / Dezember 2007 holzfeuerung, Kunstofen, automatisch war lanciert. Ein gutes Jahr später betriebener Pelletsofen. Überdies spielt setzte der Bundesrat eine revidierte die Betriebsweise eine sehr grosse Luftreinhalteverordnung mit vornehm- Rolle. Diese ausgesprochene Hete- lich Vorschriften zur Feinstaubminde- rogenität spiegelt sich im Schad- rung in Kraft. stoffausstoss wider. Anhand der Gra- Holzfeuerungen mit einer Leis- fik sind die Feinstaubemissionen ver- tung bis 350 kW – das entspricht ca. schiedener Holzfeuerungen zu erken- 30 Einfamilienhaus-Einheiten – sollen nen. künftig nur dann neu in Betrieb ge- Aktuellen Untersuchungen zufol- nommen werden, wenn sie mit den ge betragen die Feinstaubanteile aus entsprechenden Produktenormen der Holzfeuerungen bis 20% an den Ge- Europäischen Union konform sind. samtfeinstaubemissionen. Zieht man Weiter müssen die Holzfeuerungen in Betracht, dass gemäss den Energie- verschärfte Grenzwerte für Kohlenmo- perspektiven des Bundes die Energie- noxid und Feinstaub erfüllen. Gross- gewinnung aus Holz langfristig ver- anlagen (ab 500 kW) dürfen nur noch doppelt werden soll, wird sich die mit Staubabscheidern betrieben wer- Feinstaubproblematik wegen Holzfeue- den. Die neuen Grenzwerte gelten ab rungen ohne Gegensteuer erheblich sofort; für bestehende Anlagen gilt verschärfen. Vor diesem Hintergrund eine Sanierungsfrist von 10 Jahren. muss der Wachstumsstrategie Holz- Weitere schärfere Staubgrenzwerte Feinstaubemissionen (Schadstoffmenge pro Energieeinheit; mg/kwh) verschiedener feuerungen mit wirksamen Staubmass- sind ab 2012 verankert. Holzfeuerungen im Vergleich zu Öl- und Gasfeuer. Grafik: LHA nahmen begegnet werden. Worauf ist zu achten Revidierte Luftreinhalte- Für die Umsetzung der neuen Vor- kiert, dass die Anlage nachgerüstet feuerung und Ofenhandhabung zu be- verordnung schriften ist grundsätzlich das Lufthy- oder gar ausser Betrieb gesetzt werden folgen. Der Bundesrat hat im Januar 2006 gieneamt beider Basel zuständig. Wo muss. Deshalb ist beim Erwerb darauf deutlich gemacht, dass weitere An- es darum geht, dafür zu sorgen, dass zu achten, dass der Lieferant oder Andrea von Känel strengungen nötig sind, um die Luft- die Konformitätsnormen eingehalten Hersteller die Konformität belegen Lufthygieneamt beider Basel verschmutzung durch gefährlichen sind und zugelassene Anlagen ver- kann und auf der Anlage ein entspre- Feinstaub zu reduzieren. In den da- kauft werden, liegt der Ball beim chendes Typenschild angebracht ist. rauffolgenden Wochen erlebte die Bund und nicht zuletzt auch beim Und für den richtigen und möglichst gesamte Schweiz eine intensive Fein- Konsumenten. Denn wer ab 2008 eine umweltfreundlichen Betrieb der An- Weitere Informationen unter: staub-Episode und die öffentliche Dis- Holzfeuerung erwirbt oder bauen lässt, lage sind die Empfehlungen des Lie- www.fairfeuern.ch kussion über Feinstaubmassnahmen die über keine Zulassung verfügt, ris- feranten betreffend Holzqualität, An- Hochwasserschutz Allschwil: Rückhaltebecken «Isigs Brüggli» eingeweiht Am 26. November 2007 haben Regierungsrat Jörg Krähen- Anfang Januar 2006 haben mit der 2006 und Spätsommer 2007 sehr reg- bühl und der Allschwiler Gemeindepräsident Anton Lauber Rodung die Bauarbeiten für das Hoch- nerisch, was die Arbeiten teilweise ver- wasserrückhaltebecken «Isigs Brüg- unmöglichte. In dieser Zeit war es zum das Hochwasserrückhaltebecken «Isigs Brüggli» nach gli» begonnen. Zur Einweihung knapp Teil über Wochen nicht möglich, das beinahe zweijähriger Bauzeit eingeweiht. zwei Jahre später versammelten sich nässeempfindliche Schüttmaterial für die Gäste beim ca. 800 Meter entfern- den Damm in der geforderten Qualität ten Parkplatz des Schiessstandes im einzubauen. Mülitäli und kamen zu Fuss zum Beim Standort des Hochwasser- Damm. Regierungsrat Krähenbühl er- schutzdammes am Lützelbach finden öffnete den Rednerteil und übergab zurzeit Untersuchungen des Baugrun- dann das Wort an Gemeindepräsident des statt. Nach Vorliegen dieser Resul- Lauber. Beim anschliessenden Apéro tate wird der vorliegende Bauprojekt- waren unter anderem der schwierige entwurf optimiert. Planungsverlauf und die vom Wetter Die Bauarbeiten am Amphibien- stark beeinflusste Bauphase ein The- schutzgebiet sind ebenfalls weit fort- ma. Doch die Freude über einen wei- geschritten. Die Weiher werden sich teren grossen Teilschritt für den Hoch- über die nächsten zwei bis drei Jahre wasserschutz in Allschwil herrschte immer besser in die Landschaft ein- vor. passen. Die hauptsächlichen Schwierig- keiten während dem Bau lagen in der angetroffenen Geologie, die den Auf- bau und die Materialmengen für den Regierungsrat Krähenbühl (links) und Gemeindepräsident Lauber geben die so Dammkörper beeinflussten. Ausser- Marc Gehrig genannte Drosselblende im Damm frei. Foto: TBA dem war das Wetter zwischen Herbst Tiefbauamt 2
Bau- und Umwelt-Zeitung • Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion • Nr. 60 / Dezember 2007 «Die Birsstadt»: sieben Gemeinden – eine Behauptung Die «Birsstadt» existiert heute noch nicht. Aber dieser Begriff rückt die Gemeinden des Baselbieter Birstals in den Mittelpunkt der Betrachtung: Was unterscheidet die sieben Gemeinden Birsfelden, Münchenstein, Arlesheim, Dornach, Reinach, Pfeffingen und Aesch mit ihren knapp 70’000 Einwohnern – etwa so viel wie St. Gallen – von einer Stadt? Das Amt für Raumplanung des Kantons Basel- Landschaft hat zusammen mit der Zeitschrift Hochparterre ein Sonderheft zum Thema «Birsstadt» erarbeitet, um herauszufinden, wie Fachleute die «Birsstadt» sehen. Das Amt für Raumplanung hofft, dass sich die Hemmnisse zur interkommunalen Zusammenarbeit überwinden lassen und ein lösungsorientierter Zusammenschluss auf der Ebene Stadtregion eingeleitet wird. Ziel ist es, in der Diskussion um diese führen. Die Lärm- und Luftbelastun- Der Blick von oben auf einen Teil des Birstals provozierende Bezeichnung der Basler gen und die räumlichen Auswirkun- Agglomerationsgemeinden zunächst gen der Entwicklung stellen für die des Lebensraums dem Druck der Ab- zum Beispiel Velowege darauf abge- eine «Birsstadt» in den Köpfen der einzelnen Gemeinden immer drängen- wanderung in den ländlichen Raum stimmt werden. Abzuwägen ist, ob die Menschen entstehen zu lassen. Den dere Probleme dar. Im urbanen Gebiet entgegenzuwirken. Das Zusammen- Konzeption und das Management für Bewohnern und den Verantwortlichen geraten Freiflächen, Sport- und Erho- spiel städtischer Vitalität und Wirt- die Entwicklung des räumlich-funk- im Birstal soll diese neue Sichtweise lungsgebiete unter Druck. Es mangelt schaftskraft mit der Attraktivität der tionalen Siedlungsraumes in einem näher gebracht werden. an Ansätzen zur Aufwertung und Freiräume und dem Schutz von sied- überkommunalen Richtplan koordi- Im Schatten der Kernstadt Basel Vernetzung von Naherholungsflächen. lungsnahen Landschaftsräumen soll die niert werden können. sind die Gemeinden zu einem Sied- Die Anforderungen lassen sich nur soziokulturelle Identität der Region Das Amt für Raumplanung hofft, lungskonglomerat von erheblicher bewältigen, indem die Gemeinden ge- formen und zu einem entscheidenden dass sich über das Modellvorhaben Grösse zusammengewachsen. Die meinsam vorgehen und ihre Zusam- Standortfaktor als Basis für eine nach- und die externe Moderation die Hemm- Wachstumsschübe in den 1960er- bis menarbeit auf die strukturellen und haltige Entwicklung werden. nisse zur interkommunalen Zusam- 1980er-Jahren forderten einen mas- funktionalen Gegebenheiten des Raums Das Vorhaben wird in die Phasen menarbeit überwinden lassen und ein siven Ausbau der Infrastrukturen. So ausrichten. A und B gegliedert. In Phase A wird lösungsorientierter Zusammenschluss wird das Birstal heute mit einem eige- Als elementarer Schritt zur Um- der Bestand analysiert und ein Flä- auf der Ebene Stadtregion eingeleitet nen Autobahnzweig H18 erschlossen. setzung wurde mit Unterstützung des chenmanagement konzipiert, wobei in wird. Auf der Prozessebene sollen nach Kantons- und Sammelstrassen haben Bundesamtes für Raumentwicklung Phase B der Ansatz mittels Studien- der Konzeptionsphase Fragen der nur noch wenige Kapazitäten; der Ver- (ARE) das Modellvorhaben «Überkom- aufträgen erprobt, sowie institutionelle institutionellen Umsetzung und der kehr belastet die Ortskerne. Der Aus- munale Freiflächenkonzeption Birs- Aspekte und Umsetzungsfragen be- rechtlichen «Verankerung» diskutiert bau des öffentlichen Verkehrs vermag stadt» in die Wege geleitet. Ziel des trachtet werden: Der Modellcharakter werden. Konkret ist zu prüfen, ob keine spürbare Verlagerung herbeizu- Vorhabens ist es, durch Aufwertung liegt in der quantitativen wie qualita- neue Trägerschaften in der Agglome- tiven Erfassung der Freiflächen pro ration zu bilden sind, welche derartige Einwohner bzw. Arbeitsplatz im Peri- Abstimmungsaufgaben übernehmen meter «Birsstadt». Es wird eine regio- können. Denkbar ist zum Beispiel ein nale Übersicht der Siedlungsflächen- stadtregionales Management als Füh- potenziale erstellt. Über die Gemein- rungs- und Gestaltungselement für degrenzen hinweg soll ein Flächen- eine qualitativ hochwertige Verdich- pool erarbeitet werden, der vom Ver- tung und freiräumliche Aufwertung hältnis der Freiflächen zum bebauten eines Siedlungsraumes. Raum abgeleitet wird und ein gemein- sames Flächenmanagement erlaubt. In einer Qualitätsanalyse sollen in Helen Bisang, Susanne Fischer einem überkommunalen Freiflächen- Amt für Raumplanung konzept aufzuwertende und neu zu Fotos: Derek Li Wan Po schaffende Freiräume, Vernetzungen und Verbindungen zu angrenzenden Kulturlandschaften aufgezeigt werden. Dabei sollen die landschaftlichen Po- tenziale, insbesondere das Birsufer Das Hochparterre-Sonderheft und Naturschutzobjekte, wie auch his- «Birsstadt» ist erhältlich unter: torische Kulturgüter eingebunden und www.hochparterre.ch Das Birstal wird über die Autobahn H18 erschlossen. die Langsamverkehrsverbindungen, wie 3
Bau- und Umwelt-Zeitung • Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion • Nr. 60 / Dezember 2007 Hauptarbeiten an der H2 Pratteln – Liestal (HPL) haben begonnen Das Projekt H2 Pratteln – Liestal (HPL) gewinnt an Fahrt. Die Vorarbeiten, welche vor über einem Jahr im Bereich der Mühlemattstrasse begonnen haben, sind abgeschlossen. In der Zwischenzeit wurden zahlreiche vorbereitende Tätig- keiten ausgeführt: Werkleitungen verlegt, Humus abge- tragen und zwischengelagert, sowie eine Hilfsfahrbahn gebaut. Am 22. Oktober 2007 haben nun im Abschnitt Süd die Hauptarbeiten begonnen. Normalprofil des Tunnels. Oben liegende Lüftungskanäle gewährleisten die Sicherheit im Ereignisfall. Auch im Abschnitt Nord des Projekts beschränkt werden. Das Bauprojekt sind bereits die ersten Baumassnah- wird nun vertieft ausgearbeitet und für men sichtbar. In Füllinsdorf an der das Jahr 2009 ist der Baubeginn in Wölferstrasse ist Boden abgetragen diesem Abschnitt vorgesehen. und auf der anderen Strassenseite Das Tiefbauamt hat mit Rudolf fachgerecht gelagert worden. Diese Büchler einen Vollzeitprojektleiter für Die vorbereiteten Hilfsfahrbahnen ermöglichen den zügigen Bau des neuen Anschlusses. Arbeiten sind frühzeitig ausgeführt die HPL gewinnen können. worden, da sie auf trockene Witterung Nördlich des Schildareals entsteht der hen auch schon die ersten Meter des angewiesen sind. Der Boden soll nicht neue Vollanschluss «Liestal Nord». Tunnels Schönthal. Später, wenn der beeinträchtigt werden und die abge- Zukünftig werden die Fahrzeuge von Tunnel fertig gestellt ist, wird die Flä- tragene Erde soll wieder verwendet einem Kreisel im Kreuzungsbereich che zwischen dem Tunnel und der werden können. Jetzt ist die Fläche im Rheinstrasse / Schauenburgerstrasse Rheinstrasse aufgeschüttet, so dass Bereich der Wölferstrasse vorbereitet über einen Zubringer und Rampen sich eine neue Ebene auf dem Niveau für den Bau des neuen Halbanschlus- auf die H2 gelangen. Um diese Bau- der Rheinstrasse ergibt. Als weitere ses Frenkendorf / Füllinsdorf Nord, wel- werke errichten zu können, wird der Massnahme wird unter anderem auch cher zukünftig das Zufahren auf die H2-Verkehr auf die im Zuge der Vor- die Hochwassersicherheit an der Er- H2 in Fahrtrichtung Olten und das Ab- arbeiten erstellte Hilfsfahrbahn um- golz verbessert. Südlich des Absturzes fahren in der Gegenrichtung ermögli- geleitet. Direkt daneben, dort wo bis- Kessel werden Schwellen abgesenkt chen wird. Die Arbeiten an diesem her die H2 war, entsteht der neue und die Ergolz verbreitert. Später wird Bauwerk beginnen im Jahr 2008 und Anschluss. im gleichen Bereich dann noch die sind eine wichtige Vorbereitung, um Zwischen der Einfahrtsrampe Rich- H2-Brücke über die Ergolz ersetzt und anschliessend den Tunnel bauen zu tung Basel und der Ausfahrtsrampe eine neue Fuss- und Radwegbrücke können. Der weiter nördlich im Be- aus Richtung Basel kommend entste- über H2 und Ergolz gebaut. reich Hülften gelegene Grosskreisel Anschluss Pratteln Ost, wird dann als weiterer Teilabschnitt in Angriff ge- Rudolf Büchler nommen. Hier befindet sich die Bau- Seit dem 1. Oktober 2007 ist mit stelle mitten im stark genutzten Kno- Rudolf Büchler ein neuer Vollzeit- tenbereich zwischen Augst, Pratteln Zwischen der H2 und der Rheinstrasse projektleiter im Projekt H2 Pratteln – und Frenkendorf / Füllinsdorf. Aus die- (mit neuem Kreisel) entsteht der neue Liestal tätig. Der schweizerische und sem Grund ist hier ein ausgeklügeltes Zubringer. kanadische Staatsbürger verfügt über Verkehrskonzept für die Bauzeit erfor- grosse Erfahrung im Tunnel-, Stras- derlich. Martin Schaffer sen- und Brückenbau. Für den zentralen Abschnitt Tun- Tiefbauamt In den vergangenen sieben Jahren nel ist kürzlich entschieden worden, war er als Projektleiter Bauherr- die Realisierung im Rahmen des Fotos/Grafik: TBA schaft für den Abschnitt St. Johan rechtskräftigen Projekts durchzufüh- der Nordtangente in Basel tätig. Zu- ren. Neben einer Rauchentlüftung für Aktuelle Informationen finden vor hatte er verantwortliche Positio- Brandfälle wird der Tunnel über eine sich jederzeit im Internetauftritt nen in verschiedenen Firmen im In- so genannte Umweltlüftung verfügen. des Projekts unter: und Ausland inne. Foto: BUD Die Immissionsbelastung an den Por- www.h2-pratteln-liestal.ch talen kann so durch eine Absaugung 4
Bau- und Umwelt-Zeitung • Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion • Nr. 60 / Dezember 2007 Das Hochbauamt ist fit für die Zukunft Seit dem 1. November 2007 ist das Unternehmen Hochbau- amt nach ISO Norm 9001:2000 zertifiziert. Die Übergabe des Unsere Kunden als Grad- Qualitätsmanagement- messer unserer Leistung system zur Effizienz- Zertifikats an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wer sind die Kunden des Hochbau- steigerung Hochbauamts erfolgte an einer Feier in Anwesenheit von amts (HBA)? Die wichtigsten Kun- Die kantonale Verwaltung wächst. Regierungsrat Jörg Krähenbühl am 19. November 2007. den sind alle Mitarbeitenden in der Und mit ihr der Arbeitsaufwand im kantonalen Verwaltung. Aber auch Hochbauamt. In den letzten 10 Jah- die politischen Entscheidungsträger ren verzeichnete die kantonale Ver- wird eine hohe Qualität der Leistungs- sowie externe Partner aus der Pri- waltung eine Flächenausweitung erbringung erwartet. Insbesondere die vatwirtschaft wie Planer und Unter- von über 60’000 m2 (exkl. Spitäler). Planung und Realisierung von grossen nehmer sehen wir im weitesten Sinn Dies führt zu einem Anstieg der Bauprojekten ist als eine der Kernauf- als Kunden. Auch das Hochbauamt Flächen um rund 15%. Die vom gaben des Hochbauamts durch ein möchte den Kunden als König be- Hochbauamt betreuten Geschoss- kompetentes Projektmanagement je- handeln und ihn bestmöglich bedie- flächen betragen aktuell rund derzeit sicherzustellen. Bei den Tätig- nen. Im Falle des Hochbauamts ist 440’000 m2 (exkl. Spitäler). Dank keiten der Bewirtschaftung ist fach- das oft eine kleine Herausforderung, den verschiedenen Elementen des liches Knowhow, gezielter Mittelein- denn der Kunde kauft eine Leistung Qualitätsmanagements konnte das satz und eine gesamtheitliche Be- ein, welche er nicht zu bezahlen hat. Hochbauamt trotz marginal steigen- Von re nach li: RR Jörg Krähenbühl; trachtungsweise erforderlich. Im Rahmen des Budgets versucht dem Personalbestand den anstei- Marie-Theres Caratsch, Kantonsarchitek- Damit das Hochbauamt diesen das Hochbauamt mit grosser Verant- genden Arbeitsaufwand abfedern. tin; Ricardo Müller, SQS-Zertifizierungs- Anforderungen nachkommen kann, wortung gegenüber dem Steuerzah- Insbesondere die zahlreichen Ar- stelle; Marc Zuberbühler, Qualitätsbeauf- hatte man bereits vor 5 Jahren begon- ler die finanziellen Mittel nachhal- beitsinstrumente und Dokumente tragter HBA. Foto: HBA nen, aus eigener Kraft ohne fremde tig und gerecht einzusetzen. Als zer- ermöglichen eine Reduktion des Unterstützung ein Qualitätsmanage- tifiziertes Unternehmen ist dem HBA administrativen Aufwands, verbun- Das Umfeld des Prozesses «Bauen für mentsystem aufzubauen. Die Mitar- die Kundenzufriedenheit sehr wich- den mit der Steigerung der Qualität die öffentliche Hand» wird immer dy- beitenden selbst haben ihre Arbeits- tig. Das HBA ist offen für konstruk- in der Prozessdokumentation und namischer. Die Veränderungen im Be- abläufe und Prozesse dokumentiert, tives Feedback und Verbesserungs- den Nachweisen. reich der Politik, der Gesellschaft aber ausgefeilt und optimiert, sowie Schnitt- vorschläge. Benutzen Sie dazu das auch des technischen Fortschritts neh- stellen bereinigt. Die Prozesse und Formular «Verbesserungsvorschlag» men vermehrt Einfluss auf die Leis- Abläufe sind transparent, wo möglich auf www.hba.bl.ch. eine kontinuierliche Verbesserung sei- tungserbringung des Hochbauamts. standardisiert und werden einheitlich ner Leistung ein. Abweichungen oder Das Hochbauamt will diesen Verände- umgesetzt. Heute verfügen die Mitar- Verbesserungen wird es immer geben, rungen mit Beweglichkeit, kritischer beitenden des Hochbauamts über gute Das Schritt für Schritt aufgebaute Qua- auch in Zukunft. Das Hochbauamt Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeitsinstrumente und Grundlagen litätsmanagementsystem des Hoch- weiss damit umzugehen und ist ge- Leistung und Bereitschaft für ständige für ihre tägliche Arbeit. Diese Ar- bauamtes wurde im November 2007 rüstet. Verbesserung gewachsen sein. beitsgrundlagen haben die Effizienz nach ISO Norm 9001:2000 zertifi- Von einem professionellen Bau- im Hochbauamt massgeblich gestei- ziert. Das Unternehmen Hochbauamt Marie-Theres Caratsch herrn und Liegenschaftseigentümer gert. geht damit eine hohe Verpflichtung für Hochbauamt Fernwärmekamin Liestal um 15 Meter gekürzt Der 60 Meter hohe Fernwärmekamin in Liestal wurde aus min gesogen. Nach dem Einbau einer Sicherheitsgründen um 15 Meter gekürzt. Die Abbruch- dichten Mauer in die Kaminanlage und dem Auskühlen der Schamotte- arbeiten begannen Ende August 2007 und dauerten rund steine herrschten optimale Arbeitsbe- einen Monat. dingungen. Nach den Abbrucharbeiten mon- Statische Berechnung hatten gezeigt, Das Amt für Industrielle Betriebe tierten Spezialisten wieder den ange- dass der 60 Meter hohe Kamin der (AIB) liess deshalb den Kamin um 15 passten Kaminhut. Der nächste Reno- Fernwärme Liestal im Fall von extre- Meter kürzen und erfüllt so die mass- vationsschritt galt der Aussenhülle. men Winden ein Sicherheitsrisiko dar- gebenden Normen bezüglich Wind- Dazu wurde die alte Farbe abgetragen, stellt. Gemäss der heute gültigen Nor- belastung. Das Lufthygieneamt hatte mussten Risse geflickt und ein neuer men (SIA 261 und 261/1) muss ein diese Kürzung bewilligt, denn die Ab- In schwindelerregender Höhe wird der Anstrich aufgetragen werden. Auch Kamin von dieser Höhe einer deutlich gase der Fernwärme Liestal sind in Turm angemalt. Foto: AIB Graffiti-Sprayer wurden von dem ho- stärkeren Windbelastung standhalten den den vergangen Jahrzehnten immer hen Gerüst angezogen. Auf circa 30 können als in den Normen von 1959, sauberer geworden. Mit seiner neuen rial wurde an einem Stahlseil seil- Meter Höhe wurde kurz vor Ende der dem Baujahr des Kamins. Damit erga- Höhe von 45 Metern erfüllt der Kamin bahnartig nach unten in eine Mulde Renovationsarbeiten ein Bild gesprayt. ben sich für den Kamin und das Fun- die Anforderungen der Luftreinhalte- befördert. In den ersten Tagen waren Dieses musste abgeschliffen und der dament etwa doppelt so hohe Belas- verordnung weiterhin mehr als erfor- die Arbeiten mühsam. Die Schamot- Kamin neu angestrichen werden. tungen, wie ursprünglich berechnet. derlich. testeine im Inneren des Kamins waren Dafür reichten allerdings die vorhan- Die Abbrucharbeiten begannen noch fast 100 Grad heiss und we- denen Sicherheitsmargen nicht mehr am 27. August 2007 mit dem Abtra- gen einer undichten Absperrklappe Bernhard Schmocker aus. gen des Kamins. Das Abbruchmate- wurden sporadisch Abgase in den Ka- Amt für Industrielle Betriebe 5
Bau- und Umwelt-Zeitung • Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion • Nr. 60 / Dezember 2007 «Bis Ende des Jahrhunderts könnte es Er erklärt am Radio die Wetterkapriolen und analysiert am Fernsehen spezielle Wetterkonstellationen: Felix Blumer, Meteorologe bei SF Meteo. Die BuZ hat ihn zu diesem verrückten Wetterjahr 2007 mit Sommer im April und Hoch- wasser im August befragt. Klima-Warner Al Gore ist mit dem Worauf müssen wir uns da gefasst ma- diesjährigen Friedensnobelpreis aus- chen? gezeichnet worden. Was war Ihre Re- Global müssen wir mit einem Tempe- aktion? raturanstieg von 2 bis 4 Grad bis Ende Schon die Frage irritiert mich. Al Gore des Jahrhunderts rechnen. Dabei gibt hat nur zur Hälfte den Friedensnobel- es weltweit gesehen Sieger und Verlie- preis gewonnen, die andere Hälfte rer, wobei die Verlierer sicher in der ging an die Forscher der IPCC-Welt- Mehrzahl sein werden. Bei der Beant- klimastudie. Von all diesen Forschern wortung der Frage gibt es grundsätz- wird kaum gesprochen und genau dort lich zwei Aspekte. Was bedeutet diese liegt das Problem dieser Nobelpreis- Veränderung für uns in der Schweiz, verleihung. Konkret: Ich freue mich, und was bedeutet der Temperaturan- dass die Klimaveränderung nun einen stieg global? solchen Stellenwert findet, dass es Das ist Felix Blumer: dafür sogar den Nobelpreis gibt. Aber Wieviel wärmer wird es bei uns ? Während seines Studiums der Naturwissenschaften an der ETH weilte Felix der Preis wurde am Schluss wieder In der Schweiz dürften sich Vor- und Blumer einige Monate zu Forschungszwecken in China. Sein Studium unter politischen Aspekten und an Nachteile etwa ausgleichen, obwohl schloss er ab mit einer Diplomarbeit zum Thema «Die Niederschlagscharak- einen «Promi» verliehen. Ich möchte für unser Land der Temperaturanstieg teristik und der Niederschlagsmessfehler in einem zentralasiatischen Hoch- damit nicht die Tätigkeit von Al Gore bis Ende des Jahrhunderts sogar 6 gebirge am Beispiel von Gletscher Nr. 1 im Tianshan (China)». 1994 promo- abwerten, dennoch gibt es unzählige Grad ausmachen könnte. Vor allem in vierte Blumer an der ETH zum Thema «Höhenabhängigkeit des Nieder- Forscher weltweit, die viel mehr und den Hochalpen wird es voraussicht- schlages im Alpenraum». 1989 bis 1994 war Blumer Projektleiter am viel Essenzielleres für die Klimafor- lich massiv wärmer. Dabei kommt fol- Geographischen Institut der ETH Zürich. Danach arbeitete er bis 1997 als schung getan haben. So gesehen hat gender Effekt zum Tragen: Wenn es Redaktor und Meteorologe bei verschiedenen Firmen, von 1997 bis 2005 als mir die Verleihung des Chemie-No- wärmer wird, fällt weniger Schnee. Informationschef der Nationalen Alarmzentrale. Seit 2005 ist er Geschäfts- belpreises an Paul Crutzen, zusammen Sind die Alpen aber aper, wird die führer der Blumer Communications und Consulting GmbH und Meteoro- mit Mario Molina und Sherwood Energieabstrahlung geringer, und die loge bei SF METEO. Felix Blumer ist verheiratet und Vater von vier Kindern. Rowland, im Jahre 1995 besser gefal- Erwärmung nimmt weiter zu. Da- Foto: SF len. Damals erhielt mit Crutzen ein durch entsteht ein Aufschaukelungs- bereits lange anerkannter Klimafor- prozess der zu einem weiteren Tempe- scher den Nobelpreis. Crutzen war raturanstieg führt. Schnee und Tou- Dann fahren wir in ein paar Jahrzehn- Die Perspektiven für die Winter sind namhaft an der Erforschung des rismus dürften für uns tatsächlich ten nicht mehr Ski? mittelfristig also eher durchzogen. Ozonlochs über der Antarktis betei- das Hauptproblem darstellen. Bei ei- Wir müssen nicht durch das Band weg Was blüht uns künftig im Sommer? ligt. ner weiteren Erwärmung steigt die mit schneearmen Wintern rechnen. Für die Sommermonate sagt uns der Schneefallgrenze an, und zahlreiche Wärmere Winter bedeuten auch, dass IPCC-Bericht einen starken Rückgang Der UNO-Weltklimarat IPCC malt ein Tourismusregionen die heute noch als sich im Winter das Kältehoch über des Niederschlages voraus. Ich teile düsteres Bild der Zukunft: Die Erde schneesicher gelten, verlieren diesen Russland nicht mehr so gut ausprägen diese Ansicht allerdings nur bedingt. «trete in eine neue Klimaepoche» ein. Nimbus. kann. Dadurch wird die Bahn frei für Seit 1880 blieb der Sommernieder- feuchte Luft aus dem Atlantikraum. schlag in Zürich im Durchschnitt kon- Ist dann die dominierende Anström- stant, allerdings nehmen die Extreme richtung Südwest wie im Winter 06/07, zu. Wir müssen uns also auf längere bleibt der Schnee aus, ist aber die An- trockene Phasen einstellen wie im strömrichtung Nordwest wie im Win- Sommer 2003 oder im Juni und Juli ter 05/06, so reicht es immer noch für 2006. Dann gibt es aber auch wieder viel Schnee vor allem den nördlichen nassere Perioden wie im August 2005 Voralpen entlang. oder in diesem Sommer. Es wird für Mildere Winter haben aber nicht uns also vor allem davon abhängen, nur Nachteile. So müssen wir weniger wie wir Hochwasser bewältigen und heizen. Nebst geringerem CO2 -Aus- wie wir umgekehrt die Bewässerung stoss geht auch die Luftverschmut- während längeren Trockenphasen si- zung, zum Beispiel die Feinstaubbe- cherstellen. Auf Grund unserer Lage lastung, zurück. Für den Strassenun- am Fusse eines Hochgebirges werden terhalt brauchen wir weniger Salz, wir aber kaum je allzu lange absolute was vor allem unseren Gewässern zu Trockenphasen erleben. Insgesamt Gute kommt. Durch mehr Regen in können wir davon ausgehen, dass nörd- den Wintermonaten, statt Schnee, steht lich der Alpen die Vegetationsphasen uns auch mehr Wasserkraft für die länger und intensiver sein werden. Energiegewinnung zur Verfügung. Südlich der Alpen nehmen allerdings Anfang Mai 2007 war es trocken und heiss. Foto: Basellandschaftliche Zeitung die Sommerniederschläge deutlich ab. ▲ 6
Bau- und Umwelt-Zeitung • Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion • Nr. 60 / Dezember 2007 bei uns sogar 6 Grad wärmer werden.» Womit müssen wir global rechnen? stoss, beim Nitrat N2O, beim Methan Global dürften die Folgen des Tempe- Klimapolitik: Energisches Kantonsparlament CH4 und beim Sulfat SO42 sind klare raturanstieges bedeutend grösser sein. Indizien. Es ist letztlich zweitrangig, Vor allem rund um das Mittelmeer Das Klima erwärmt sich, die fossilen Das Parlament überwies anschlies- zu welchem Anteil der Mensch an der und im mittleren Osten dürften Hitze Energien werden knapper, in der send mehrere Vorstösse als Motio- aktuellen Veränderung beteiligt ist. und Wassermangel zu echten Versor- Schweiz kommen die AKWs ins Al- nen und somit als klare Aufträge für Wir müssen so oder so den Schad- gungsproblemen führen. Die Schwie- ter – wie reagiert die kantonale Poli- die Regierung bei der weiteren Aus- stoffausstoss reduzieren, denn es ist ja rigkeit liegt dabei nicht nur bei der tik auf diese Herausforderungen? Im gestaltung der kantonalen Klima- unbestritten, dass die oben erwähnten technischen, sondern primär bei der Frühling des Jahres 2007 hagelte es schutz- und Energiepolitik. So hat Stoffe zu einer Erwärmung beitragen! politischen Lösung. Stark zerstrittene im Landrat eine Reihe von parla- das Parlament unter anderem eine Sind wir aber auch ehrlich. Ge- Staaten und Volksgruppen müssen in mentarischen Vorstössen. Diese wa- Landratsvorlage zur Ergänzung der fragt ist nicht nur das Individuum son- kurzer Zeit Lösungen für eine gerechte ren am 1. November im Kantonspar- Kantonsverfassung mit folgendem dern vor allem auch die Politik. Solan- Wasserverteilung finden. Dies dürfte lament für eine eigentlichen «Klima- Passus bestellt: «Der Kanton legt die ge die Politik keine Anreize schafft, wohl zur grössten Herausforderung und Energiedebatte» traktandiert. energiepolitischen Massnahmen so zum Beispiel zum Bau schadstoffär- der Klimaveränderung werden. In der Grundsatzdebatte erläu- fest, dass im Jahre 2050 das Ziel der merer Motorfahrzeuge oder zum Bau terte Bau- und Umweltschutzdirek- 2000-Watt-Gesellschaft im Gebäu- von energieeffizienteren Häusern, so- Den Sommer hatten wir dieses Jahr im tor Regierungsrat Jörg Krähenbühl debereich erreicht ist.» Des weiteren lange passiert herzlich wenig! April, Schneechaos gabs an Pfingsten, die im Entwurf vorliegende kanto- wird der Minergiestandard für Neu- im Juni dann eine lang anhaltende, nale Energiestrategie: Mit der Ge- bauten gefordert sowie ein Konzept Wieweit erschweren die Launen der beinahe tropische Gewitterlage, Hoch- wichtung nach Reihenfolge setzt die zur energetischen Sanierung der be- Natur die Vorhersagetätigkeit der Me- wasser im August, dafür ein goldener Regierung auf 1. Energiesparen, 2. stehenden Altbauten innert 25 Jah- teorologen? Können wir den Wetter- Herbst. Sind die Frühlingsferien künf- Energieeffizienz und 3. Erneuerbare ren. Die parlamentarische Initiative prognosen noch trauen? tig die Sommerferien? Energien. Eine Diskussion über den für eine Förderabgabe auf den Strom- Die Wetterprognosen sind in den letz- Wohl kaum! Im Jahre 2006 schneite es Atomschutzartikel § 115 der Basel- bezug wurde an die Umwelt- und ten Jahren immer genauer geworden. in den Frühlingsferien und im Juni bieter Verfassung sei zur Zeit nicht Energiekommission überwiesen. Die Prognosegenauigkeit liegt heute und im Juli war es tagelang über 30 opportun. Allerdings sei absehbar, bei rund 90% für den Folgetag. Aller- Grad. Der Juli 2006 war der wärmste dass die Baselbieter Stromversor- dings sind heute die Ansprüche der seit Messbeginn im Jahre 1864! Sehr gung weiterhin auf Grosskraftwerke Amt für Umweltschutz und Gesellschaft an die Wetterprognose oft lässt uns nur das Gedächtnis im angewiesen sein werde. Energie, Fachstelle Energie extrem gestiegen. Auf 5 Tage hinaus Stich, und die Tagesaktualität verleitet sollten wir manchmal minutengenau uns zu generellen Aussagen. wissen, wann es zu regnen beginnt Wir müssen klar trennen zwischen Wie können wir Individuen solche oder in welchem Tal sich der Nebel Wetter und Klima. Fast alle aufgezähl- Wetterkapriolen beeinflussen? Kön- zuerst auflöst. Da stösst die Meteoro- ten Phänomene sind Folgen von spe- nen wir sie überhaupt beeinflussen? logie natürlich auch heute noch an ziellen, kurzfristigen Wetterereignis- Beim Wetter haben wir keinen Ein- ihre Grenzen. Meteorologische Mo- sen, wie es sie schon immer gab. Über- fluss. Gott sei Dank!!! Es würde ja zu delle versuchen so gut wie möglich schwemmungen, Stürme, Hitzeperio- einem schönen Wunschkonzert füh- die Natur nachzubilden und das Wet- den oder auch die «Seegfrörni» gab ren, wenn es möglich wäre, das Wetter ter vorauszuberechnen. Es handelt sich es auch schon in früheren Jahrzehnten zu beeinflussen. Anders beim Klima: aber immer nur um mathematische und Jahrhunderten. Klima ist aber ein Alle Indikatoren weisen darauf hin, Vereinfachungen. Die Welt selber ist Phänomen über längere Zeiträume dass der Mensch massgeblich an der viel komplexer und es gibt immer wie- und kann alleine mit unseren Sinnes- Klimaveränderung beteiligt ist: Eine der Parameter, die nicht, oder nur un- systemen nicht erfasst werden. Die dramatische Zunahme beim CO2-Aus- genau erfasst werden. Ein Beispiel dafür ist die Bodenfeuchte, die für Verdunstung und Quellwolkenbildung von grosser Bedeutung ist, die aber quantitativ schlecht erfasst ist. Nach dem Hochwasser in Laufen das Letzte Frage und Hand aufs Herz: grosse Aufräumen. Wird dieser Winter ein Winter? Langzeitprognosen sind immer eine Klimaveränderung erkennen wir nur heikle Sache. In der Polarregion hat an Hand langer Messreihen, an Hand sich in den höheren Luftschichten aber von Veränderungen der Vegetation doch schon ein grösseres Kältereser- oder auch auf Grund der Gletscher- voir gebildet. Es gibt also intakte stände. Chancen auf einen kalten Winter. Aber Fakt ist aber auch: Je wärmer es es gibt uns niemand die Garantie, wird, desto mehr Energie ist in der dass sich nicht wieder über lange Zeit Atmosphäre. Die Atmosphäre kann eine Südwestströmung einstellt und es mehr Wasserdampf aufnehmen, und nicht doch wieder sehr mild wird. es kommt zu stärkeren Regenereignis- sen. Ebenso können auch die Stürme Interview: Adrian Baumgartner bei grösserer Energie und vor allem Leiter Informationsdienst BUD Die lange anhaltende Gewitterlage sorgte auch bei grösseren Energiegegensät- Schnee an Pfingsten und Hagel im August, für Naturschauspiele. zen an Intensität zunehmen. wie hier in Interlaken. Fotos: Keystone 7
Bau- und Umwelt-Zeitung • Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion • Nr. 60 / Dezember 2007 Neue Massnahmen der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft zur Luftreinhaltung Die Regierungen Basel-Stadt und Basel-Landschaft ziehen eine positive Bilanz aus der Aufgrund der bisherigen Luftreinhal- Umsetzung der bisherigen Massnahmen zur Luftreinhaltung und haben eine Nachführung temassnahmen von Bund und Kanto- nen sind die Emissionen von Luft- des Luftreinhalteplans genehmigt. Mit den neuen Massnahmen können die Luftreinhalteziele schadstoffen bereits beträchtlich redu- für die Stickoxid- und die primären Feinstaub-Emissionen beinahe erreicht werden. Beim ziert worden. Seit 1990 konnten die Ozon bleiben Ziellücken bestehen. NOx-Emissionen um rund 45% redu- ziert werden. Trotz dieses unbestreit- baren Erfolgs ist die Luft aber auch heute immer noch in einem Ausmass belastet, dass gesundheitliche und öko- logische Schäden die Folge sein kön- nen. Aus gesundheitlicher Sicht ist die Belastung durch Feinstaub heute das Hauptproblem der Luftreinhaltung. Umsetzungsstand des Luftreinhalteplans beider Basel 2004 Die Umsetzung der 18 Massnahmen des Luftreinhalteplans beider Basel aus dem Jahr 2004 ist bisher erfolg- reich verlaufen. Dieselfahrzeuge des öffentlichen Verkehrs, sowie der kan- tonalen Verwaltungen, wurden zu einem bedeutenden Teil mit Partikel- filtern ausgerüstet. Im Kanton Basel- Stadt soll mit dem Fahrtenmodell eine Abstimmung von Luftreinhaltung und Raumplanung angestrebt werden: An- lagen wie z.B. Einkaufzentren, die viel Verkehr erzeugen, sollen besser durch den öffentlichen Verkehr erschlossen Abb. 1: Die NO2 -Immissionskarte 2005 zeigt, dass der Langzeit-Immissionsgrenzwert in Basel-Stadt und in den angrenzenden werden und nebst der Anzahl Park- Gemeinden grossflächig überschritten ist. In den hochgelegenen Juragebieten sind die Immissionen am niedrigsten. plätze wird neu der dadurch verur- sachte Verkehr limitiert. Zur Umsetzung der Massnahme «Ökologisierung der Motorfahrzeug- steuer» läuft seit Anfang Juli 2007 eine Pilotphase mit dem Kriterienset für energie- und emissionsarme Fahr- zeuge des Bundes. Die Kantone Ba- sel-Stadt und Basel-Landschaft werden damit eine Änderung der Motorfahr- zeugsteuern im angestrebten Sinne vornehmen können, sofern die Politik entsprechend entscheidet. Die aktuelle Belastungssituation In der Region Basel lebten im Jahr 2005 rund 140’000 Einwohner (ca. 30%) in Gebieten, wo der NO2-Grenz- wert von 30 µg/m3 überschritten wurde (siehe Abb. 1). Beim Feinstaub (PM10) beträgt der Anteil der Bevölkerung, der einer erhöhten Belastung ausge- setzt ist 70% (siehe Abb. 2). Die bisherigen Emissionsreduk- tionen der Vorläuferschadstoffe NOx und VOC haben zu einer Reduktion Abb. 2: Legende zur PM10-Immissionskarte: Wie beim NO2 treten auch beim PM10 in der Agglomeration Basel und an den Hauptver- der Spitzenwerte der Ozonbelastung kehrsachsen die höchsten Konzentrationen auf. Die Gebiete mit Grenzwertüberschreitungen sind beim PM10 grösser als beim NO2. im ländlichen Gebiet geführt, wo die Das ist eine Folge der langen Aufenthaltszeit des Feinstaubs in der Atmosphäre, die zu einer besseren räumlichen Durchmischung und Ozonbelastung besonders gravierend zu weiträumigen Verfrachtungen führt. ist (siehe Abb. 3). Die Ozonbelastung ▲ 8
Bau- und Umwelt-Zeitung • Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion • Nr. 60 / Dezember 2007 wirtschaft zum Zwecke der Entsor- gung verboten werden. Luftreinhalteziele Die Luftreinhalteziele für NOx und die primären PM10-Emissionen können durch die vorgeschlagenen Massnah- men bis ins Jahr 2015 beinahe erreicht werden. Hingegen ist während winter- licher Inversionslagen auch zukünftig mit grossflächigen Überschreitungen des PM10-Tagesgrenzwertes zu rech- nen. Ebenfalls ist auch mit Überschrei- tungen des Ozongrenzwertes im Som- mer zu rechnen. Das Ausmass der Be- lastung der Luft wird durch meteoro- logische Phänomene stark geprägt. Selbst durch radikale Massnahmen, wie Stilllegung von Produktionsanlagen und Verkehr, lassen sich diese Kurzzeit- Grenzwerte nicht permanent einhalten. Es liegt somit nicht am politischen Wil- len der Regierungen, dass hierzu keine Massnahmen vorgeschlagen werden, Abb. 3: In der Karte wird die übermässige Ozonbelastung als Dauer der Überschreitung des Kurzzeitgrenzwertes (Stundengrenzwert: sondern daran, dass die Lösung dieser 120µg/m3) aufgezeigt. Mit der Entfernung von der Agglomeration Basel nimmt die Ozonbelastung zu. temporären Belastungen Massnahmen auf kontinentalem / globalem Raum ist aber immer noch flächendeckend zende Massnahmen beschlossen. Ne- feuerungen zu reduzieren, werden die erfordern. Deshalb sind auf interna- zu hoch. Alle Bewohner in der Region ben Anträgen an den Bund, die unter Förderungskriterien angepasst. tionaler Ebene weitere Anstrengungen Basel sind übermässigen Belastungen Anderem eine Verschärfung der jetzi- Im Bereich Industrie und Gewerbe zur Senkung der Ozonbelastung not- ausgesetzt. gen Emissionsgrenzwerte und Aus- wird auf allen Baustellen eine gene- wendig. rüstungsvorschriften für Motor- und relle Partikelfilterpflicht für Bauma- Neue Massnahmen Nutzfahrzeuge fordern, sind auch schinen mit einer Leistung ab 37kW Cosimo Todaro Zur Einhaltung der Immissionsgrenz- Massnahmen vorgesehen, die in die eingeführt. Schliesslich soll das offene Lufthygieneamt werte sind weitergehende Massnah- kantonale Zuständigkeit fallen. Um Verbrennen von Schlagabraum und men nötig. Deshalb wurden ergän- die Feinstaubemissionen aus Holz- Grünmaterial in der Wald- und Land- Grafiken: LHA Neue Messstation in Sissach «Auf den Hund gekommen» Seit Anfang 2007 betreibt das Luft- hygieneamt eine neue Luftmess- Persönlichkeiten aus der ganzen Station in Sissach. Ab sofort sind Schweiz haben Plastikhunde gestaltet, diese Daten nun auch auf der Inter- die für die Stiftung Jugendsozialwerk netseite des Lufthygieneamts zu- Blaues Kreuz BL versteigert wurden. gänglich: www.basler-luft.ch Die Abbildung zeigt den Dalmatiner, den Regierungsrat Jörg Krähenbühl ge- Links: Neue Messstation beim Kreisel an staltet hat. Foto: BUD der westlichen Ausfahrt der Umfahrung in Sissach. Foto: LHA Planungshinweise der Klima- funktionskarten im PARZIS Siedlungen schaffen ihr eigenes Lo- kalklima. Dieses kann durch geeig- nete planerische Massnahmen verbes- sert werden. Im Rahmen einer umfas- senden Studie mit dem Meteorolo- gischen Institut der Universität Basel sind 1998 planerische Massnahmen ausgearbeitet und als Karten veröf- fentlicht worden. Diese Planungshin- weise stehen nun im GIS-Portal des Kantons Basellandschaft (PARZIS) zur Verfügung (siehe Rubrik Klima- funktionskarten). 9
Bau- und Umwelt-Zeitung • Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion • Nr. 60 / Dezember 2007 Das Verkehrsaufkommen im 3. Quartal 2007 Zahlreiche Einflüsse führen lokal zu teilweise starken Für die A2-Stammlinie (Zählstelle Hag- arbeiten im Bereich Rütihard 5% we- Veränderungen auf den Strassen. nau-Ost) sind infolge EABA-Baumass- niger Fahrzeuge. Der Verkehr verla- nahmen keine Werte direkt vergleich- gerte sich in diesem Teilstück auf an- bar. dere Kantonsstrassen. Hochleistungsstrassen die Verkehrsumleitungen infolge Bau- Im Bereich Verzweigung Augst – Die Zählstellen auf den Autobahnen massnahmen auf dem Erhaltungsab- Belchentunnel hat der Verkehr gegen- Kantonsstrassen und Autostrassen reflektieren unter- schnitt Basel-Augst (EABA) einen ge- über dem Vorjahresquartal um 4% zu- Bei den Gemischtverkehrsstrassen hat schiedliche Einflüsse: wollten Zuwachs von 12% im Vergleich genommen, wobei aber der prozentu- es Zählstellen mit speziellen Einflüs- Der A2-Zubringer Birsfelden (Zähl- zum Vorjahresquartal. ale Schwerverkehrsanteil gleich geblie- sen. stelle Hagnau-Nord) verzeichnete durch ben ist. Infolge EABA stieg der durch- Nach der Eröffnung des Chienberg- schnittliche Tagesverkehr temporär auf 3. Quartal 2007 tunnels auf der H2 (Ergolztal) vom 20. der Hauptstrasse in Birsfelden von Dezember 2006 erscheint er erstmals 12’400 auf 14’000 Mfz/Tag und in Zählstelle Durchschn. Veränderung Anteil in einer Liste des 3. Quartals. Die ein- Augst von 14’100 auf 15’100 Mfz/Tag. Tagesverkehr zu Vorjahres- Schwer- zelnen Quartalswerte der Zählstelle be- Aufgrund der Umfahrungsstrasse re- (Mfz/24h) quartal verkehr tragen 11’700 im 1. Quartal, 12’900 im duzierte sich der Verkehr durch Sissach 2. Quartal und 12’500 Mfz/Tag im vor- massiv; an der nördlichen Ortszufahrt Autobahnen/Autostrassen liegenden 3. Quartal 2007. Der Schwer- resultierte ein Rückgang von 48%. verkehrsanteil lag jeweils bei 4%. A2-Zubringer, Hagnau Nord 12 800 12% 14% Auf der H18 (Birstal) durchfuhren Urs Bleile A2, Hagnau Ost (Muttenz) – – – den Tunnel Schänzli infolge der Bau- Tiefbauamt A2, Verzw. Augst (Giebenach- 60 900 4% 10% EABA) A2, Belchen (Tunnel Oberburg) 54 300 4% 12% H2, Lausen H2, Liestal 17 100 20 300 – 1% 4% – Jubilaren-Ecke H2, Tunnel Chienberg 12 500 – 4% H18, Umfahrung Aesch 18 600 0% 5% In den letzten drei Monaten des Jah- Sabato Maria, H18, Tunnel Schänzli 47 300 -5% – res 2007 haben sich einige Mitar- Hochbauamt H18, Tunnel Reinach 43 500 1% 4% beiterinnen und Mitarbeiter von der Crispe Silvana, H18, Tunnel Eggflue 15 300 1% 5% Bau- und Umweltschutzdirektion ver- Hochbauamt abschiedet, um in den wohlverdien- Gvozdenovic Slobodanka, Kantonsstrassen ten Ruhestand zu treten. Hochbauamt Für ihre langjährige Treue und Moro Theresa, Aesch, Hauptstr. 5 300 6% – ihren Einsatz möchten wir diesen Hochbauamt Allschwil, Baslerstr. 7 700 -1% – Damen und Herren ganz herzlich Allschwil, Binningerstr. 13 500 -2% – danken. Wir wünschen ihnen für den 15 Jahre Binningen, Baslerstr. 13 000 -1% 2% neuen Lebensabschnitt viele freudige Imbach Helga, Binningen, Oberwilerstr. – – – Jahre, in denen sie nachholen können, Amt für Liegenschaftsverkehr Birsfelden, Hauptstr. 14 000 13% – wofür bis anhin die Zeit gefehlt hat. Radulovic Ljubinka, Münchenstein, Reinacherstr. 14 400 1% 5% Münchenstein, Bruderholzstr. 18 200 -1% 5% Hochbauamt Münchenstein, Emil Frey-Str. 13 300 1% – Fankhauser Peter, AIB Maurer Rolf, Muttenz, St. Jakobs-Str. – – – Hofer Urs, ARP Hochbauamt Muttenz, Rheinfelderstr. 16 100 – 7% Imber Ulrich, AIB Schery Claudine, Muttenz, Prattelerstr. 21 500 – – Bauinspektorat Kaiser Hanspeter, HBA, Oberwil, Allschwilerstr. 8 200 – – Kym Robert, AIB 20 Jahre Augst, Hauptstr. 15 100 8% 9% Bubendorf, Hauensteinstr. 18 700 4% 6% Matter Victor, AIB Blatter Roland, Frenkendorf/Füllinsdorf, Rheinstr. 39 300 -1% – Meier Traugott, AIB, Amt für Umweltschutz und Energie Liestal, Rheinstr. 15 300 -2% – Wirz René, AIB Engel Urs, Diepflingen, Hauensteinstr. 6 900 – – Zenhäusern Willi, HBA Amt für Umweltschutz und Energie Gelterkinden, Sissacherstr. 14 000 6% 5% Keller Walter, Sissach, Hauptstr. (Netzen) 11 100 -48% 8% Auch unseren Jubilarinnen und Jubi- Amt für Raumplanung Sissach, Itingerstr. 3 000 – 5% laren gratulieren wir an dieser Stelle Siegrist Alexander, Langenbruck, Ob. Hauensteinstr. 3 400 0% 5% Tiefbauamt ganz herzlich zum Dienstjubiläum und Grellingen, Delsbergstr. 2 800 9% 6% Wyler Max, wünschen ihnen weiterhin gute Ge- Zwingen, Laufenstr. 13 900 0% 5% Tiefbauamt sundheit und viel Freude an der Arbeit. Cordon 35 Jahre Dientjubilaren Rudin Markus, Allschwil 21 200 -1% 10 Jahre Tiefbauamt Birsigtal – – Sönmez Ferhan, Birstal 75 000 -3% Hochbauamt Rheintal West – – 40 Jahre Bigler Helena, Dürrenberger Hugo, Hochbauamt Hochbauamt Kantonsgrenze BS/BL – – 10
Bau- und Umwelt-Zeitung • Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion • Nr. 60 / Dezember 2007 Ein Tag im Leben von Andreas Stoecklin, Abteilung Lärmschutz beim Amt für Raumplanung Andreas Stoecklin ist Projektleiter Lärmsanierung Kantonsstrassen in der Abteilung Lärmschutz beim Amt für Raumplanung in Liestal. Er ist zu- ständig für die Bereiche Strassenlärm, Bahnlärm, Alltagslärm, Lärm von Discotheken und Konzerten. Er gibt in diesen Bereichen telefonische Aus- künfte im Zusammenhang mit Lärmbeschwerden, ermittelt Massnahmen zur Einhaltung von Lärmgrenzwerten und ist an grossen Projekten, wie der Sa- nierung von Strassen, beteiligt. Wegen dem Lärmsanierungsprojekt für jedes Gebäude an den Kantonsstras- Strassen macht sich Andreas Stoeck- sen rechnerisch zu ermitteln. Darauf lin auf den Weg zu einer Lärmmes- basierend wird die Strasse festgelegt, sung der Birsfelderstrasse in Muttenz. an der die meisten Betroffenen mit der Es ist ein windiger und kalter Herbst- höchsten Grenzwertüberschreitung le- tag, der Boden ist von gefärbten ben. Diese Strasse wird dann zuerst Blättern übersäht. Bei Regen misst lärmsaniert. Stoecklin nie, denn das Geräusch der «Lärmschützer zu sein ist enorm nassen Fahrbahn würde das Ergebnis vielseitig und herausfordernd», verfälschen. Sorgfältig wird das Lärm- schwärmt Stoecklin. Er finde es span- messgerät kalibriert und auf das Stativ nend, für jeden einzelnen Strassenzug gestellt, zirka 1.50 Meter vom Stras- Massnahmen auszuarbeiten und zu senrand entfernt. überprüfen. «Dazu müssen jedes Ge- Für eine repräsentative Messung bäude und die Umgebung digitalisiert müssen mindestens 100 Fahrzeuge ge- und der heutige Zustand berechnet messen werden. Dazu hält Andreas werden. Danach wird der Zustand der Stoecklin jeweils einen Zähler für Per- Gebäude in 20 Jahren mit dem heuti- sonenwagen, Lieferwagen und Last- gen verglichen und Massnahmen erar- wagen in der Hand und «knipst» da- beitet, die an den Lärm der nächsten mit jedes vorbeirauschende Fahrzeug 20 Jahre angepasst sind», sagt der aus- ab. Nach zirka 15 Minuten ist die gebildete Geograph. Denn es gibt einen Messung beendet. Das Ergebnis ist Zusammenhang zwischen Lärmbelas- ein Wert von 71.3 Dezibel. Dieser tung und Liegenschaftswert: Grob ge- Wert wird später am Computer mit schätzt rechnet man beim Strassen- einer Korrektur ergänzt, je nachdem lärm mit einer Zunahme von durch- ob im Feierabend- oder im Berufsver- schnittlich einem Dezibel in 20 Jah- Andreas Stoecklin knipst bei jedem vorbeifahrenden Fahrzeug den jeweiligen Zähler. kehr gemessen wurde. «Diese Strassenlärmmessung ma- ren, dies bedeutet 1% Wertverlust für Prozent wurden bei der Ausarbeitung che ich aufgrund des Lärmsanierungs- die an der jeweiligen Strasse gebauten der LSV in Kauf genommen, damit projekts für Kantonsstrassen», erklärt Liegenschaft. sich Kosten und Nutzen die Waage Stoecklin. Das ist ein grosses und um- Was macht ein «Lärmschützer» halten. Denn es gibt immer Leute, die fassendes Projekt mit dem Ziel, bis ins eigentlich genau? Seine Aufgaben sich auch bei einem noch tieferen Jahr 2018 die Lärmbelastung für die sind sehr vielfältig und komplex, auch Grenzwert nach wie vor gestört fühlen Anwohner zu reduzieren, die durch wenn man sich die Sache eher einsei- würden. Strassenlärm zu stark belastet sind. tig und etwas trocken vorstellt. Lärm In welchem Bereich verursacht Eine Lärmreduktion können wir zum ist ein sehr zentrales und alltägliches Lärm die meisten Probleme? «Proble- Beispiel mit einer Lärmschutzwand Thema, das alle Menschen betrifft. matisch ist es, wenn Leute verschie- erreichen. Genauso gehen aber auch die Empfin- dene Arten von Lärm vermischen und Lärm werde aber auch an seiner dungen von Lärm auseinander. Was zusammenzählen. Lärmarten dürfen Quelle reduziert, also beispielsweise den einen stört, muss den anderen nur einzeln beurteilt werden und nicht durch einen lärmarmen Strassenbelag. nicht aus der Ruhe bringen. Glückli- in der Summe, auch wenn der sum- Und wenn gar nichts greift, können als cherweise gibt es die Lärmschutzver- mierte Lärm störender wirkt, als jede Ersatzmassnahmen auch Lärmschutz- ordnung (LSV), die Lärmgrenzwerte einzelne Lärmquelle», führt Stoecklin fenster ein ruhigeres Wohnen ermögli- festsetzt. «Interessant ist die Tatsache, aus. Auf der emotionalen Ebene kann chen. Für dieses Projekt wird seit ein- dass sich bei eingehaltenem Grenz- der Alltagslärm zu Schwierigkeiten einhalb Jahren an einer kantonsweiten wert immer noch 25 Prozent der Leute führen. Also Lärm, der beispielsweise Lärmberechnung gearbeitet mit dem Ein Lastwagen donnert am Lärmmess- gestört fühlen» erklärt der kantonale von der Nachbarschaft, Kirchen oder Ziel, zukünftig die Lärmbelastung für gerät vorbei. Lärmexperte Stoecklin. Doch diese 25 Passanten ausgeht. «Für diese Art von ▲ 11
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