Benutzerfreundliche Parkhäuser - K Kundenwünsche K Qualitätskriterien K Zertifizierung - ADAC
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Ein Leitfaden für die Praxis Benutzerfreundliche Parkhäuser K Kundenwünsche K Qualitätskriterien K Zertifizierung > 2014–2018
Inhalt Vorwort _____________________________________________________________ 7 1. Einführung ________________________________________________________ 9 2. Befragung von Parkhauskunden_____________________________________ 10 3. Grundlagen zur Stellplatzbemessung ________________________________ 12 4. Benutzerfreundlichkeit aus Sicht des Bundesverbandes Parken_________ 14 5. ADAC Zertifizierungsprogramm „Benutzerfreundliches Parkhaus“_______ 15 6. Zulassungskriterien für die Bewerbung um das ADAC Zertifikat_________ 16 7. ADAC Parkhaus-Check ____________________________________________ 17 7.1 Parkleitsystem__________________________________________________ 17 7.2 Zufahrt zum Parkhaus____________________________________________ 18 7.3 Ein- und Ausfahrt ________________________________________________ 19 7.4 Rampen ________________________________________________________ 20 7.5 Parkstraßen und Fahrgassen______________________________________ 22 7.6 Stellplätze______________________________________________________ 24 7.7 Fußgängerleitsystem, Treppen und Aufzüge_________________________ 25 7.8 Abfertigungsanlagen_____________________________________________ 26 7.9 Sicherheit_______________________________________________________ 28 7.10 Weitere Ausstattungsmerkmale__________________________________ 29 8. Empfehlungen des ADAC___________________________________________ 33 2 Benutzerfreundliche Parkhäuser Benutzerfreundliche Parkhäuser 3
ADAC – Wir machen Mobilität sicher Impressum Herausgeber Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V., Ressort Verkehr Hansastraße 19, 80686 München Internet: www.adac.de/ratgeber-verkehr Blog: forummobilitaet.wordpress.com Redaktion Dipl.-Geogr. Ronald Winkler (ADAC) Fachliche Beratung: Dr.-Ing. habil. Ilja Irmscher, GIVT mbH, Berlin Vertrieb Diese Fachbroschüre kann mit Angabe der Artikelnummer 2831882 direkt beim ADAC e. V., Ressort Verkehr, Hansastraße 19, 80686 München, Fax 0 89 76 76 45 67, E-Mail: verkehr.team@adac.de, bezogen werden. Die Schutzgebühr beträgt 7,50 Euro. Nachdruck und fotomechanische Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des ADAC e.V. © 2013 ADAC e.V. München Literaturempfehlungen Empfehlungen für Anlagen des ruhenden Verkehrs (EAR 05), Forschungs gesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (Hrsg.), Köln 2005 Parkhäuser und Tiefgaragen – Handbuch und Planungshilfe, Band 1: Grundlagen für die Planung, Irmscher, Ilja u.a., DOM publishers (Hrsg.), Berlin 2012 Bildnachweise: ADAC: S. 1, 7, 15, Fotolia: 17 oben, 33, alle anderen Fotos: GIVT mbH 4 Benutzerfreundliche Parkhäuser Benutzerfreundliche Parkhäuser 5
Vorwort Vorwort Die Erreichbarkeit ihrer Zentren ist für viele Städte zum zentralen Standortfaktor geworden. Nur Städte mit gut erreichbaren Einkaufsmöglichkeiten und Arbeitsstätten können im Wett- bewerb mit benachbarten Kommunen bestehen und damit der Abwanderung von Bevölke- rung entgegenwirken. Die Erreichbarkeit mit dem Auto hängt sowohl von einem leistungsfä- higen Straßennetz als auch von bestehenden Parkmöglichkeiten ab. Da Parkraum aufgrund starker Nutzungskonkurrenzen und knapper Flächen oft nur begrenzt zur Verfügung steht, ist es wichtig, vorhandene Stellplätze im öffentlichen Straßenraum und in Parkierungsan- Ulrich Klaus Becker lagen durch ein professionelles Parkraummanagement effektiv zu nutzen und damit auch ADAC Vizepräsident den Parksuchverkehr zu verringern. für Verkehr Wichtige Stellschrauben für ein gutes Parkraummanagement in den Innenstädten können Parkhäuser und Tiefgaragen darstellen, da sie meist über ausreichende Stellplatzkapazi- täten verfügen und über die Einbindung in ein Parkleitsystem eine Verkehrslenkung vom Stadtrand in die City sowie innerhalb der City zwischen den einzelnen Parkbereichen und Parkbauten zulassen. Trotz hohen Parkdrucks im öffentlichen Straßenraum sind viele Parkhäuser und Tiefgaragen oft weit von ihrer Vollauslastung entfernt, insbesondere wenn sie eine ungünstige Lage aufweisen. Daneben spielen aber auch hohe Preise und mangeln- de Benutzerfreundlichkeit eine große Rolle, wie eine Umfrage des ADAC im Herbst 2013 ergeben hat. Um die Benutzerfreundlichkeit von Parkhäusern zu erhöhen, startete der ADAC bereits im Jahr 1987 das Zertifizierungsprogramm „Das benutzerfreundliche Parkhaus“. Von den bislang mehr als 220 Zertifizierungen haben nicht nur die Kunden der Parkhäuser profi- tiert, sondern auch die Betreiber selbst durch eine bessere Auslastung ihrer Häuser. Das Programm hat auch entscheidend dazu beigetragen, Architekten, Ingenieure, Bauherren, Investoren und Betreiber davon zu überzeugen, dass Wirtschaftlichkeit und Benutzerfreund- lichkeit von Parkhäusern eng zusammenhängen und dass Investitionen in die Verbesserung der Servicequalität, Sicherheit und Sauberkeit stets lohnenswert sind. Seit 2011 wird das ADAC Zertifikat nur noch an Objekte vergeben, die weitestgehend dem Regelwerk „Empfehlungen für Anlagen des ruhenden Verkehrs“ (EAR 05) folgen. Diese Publikation stellt eine komplette Überarbeitung der Broschüre „Benutzerfreundliche Parkhäuser“ aus dem Jahr 2000 dar. Sie beleuchtet alle aktuellen technischen und organi- satorischen Details, die ein modernes Parkhaus ausmachen, und richtet sich insbesondere an alle Experten, die mit der Planung sowie mit dem Bau und Betrieb von Parkhäusern und Tiefgaragen beschäftigt sind. Der ADAC verbindet mit seinem Engagement für benutzerfreundliche Parkbauten die Hoffnung, dass es in den Kernstädten zu einer Entschärfung der angespannten Parkraum- situation kommt. Die Kommunen werden aufgefordert, die Betreiber von Tiefgaragen und Parkhäusern stärker zur Schaffung benutzerfreundlicher Objekte zu motivieren. Kontrapro- duktiv ist die kommunale Praxis, für den Wegfall von Stellplätzen – zum Beispiel aufgrund der Verbreiterung der Stellplatzbreite von 2,30 m auf 2,50 m im Rahmen einer Sanierung – Ablösebeiträge von den Betreibern einzufordern. Auch Bund und Länder können positiv auf den ruhenden Verkehr in den Städten einwirken, indem sie endlich die Garagenverordnun- gen dem Stand der Technik anpassen. 6 Benutzerfreundliche Parkhäuser Benutzerfreundliche Parkhäuser 7
Einführung 1. Einführung Großgarage Süd (Halle a. d. Saale): Der linke Teil ist seit 1929 als Aufzugsgarage in Betrieb und damit eines der ältesten noch bestehenden Park objekte in Deutschland Wohin mit dem Auto, wenn es nicht besten Innenstadtlagen in unmittelbarer zunehmend freie Stellplätze für Besucher bewegt wird? Diese Frage beschäftigt seit Nähe zu den immer populärer werden- und Kunden vorhanden waren. Um heute nunmehr neunzig Jahren Architekten und den Fußgängerzonen. Benutzerfreund- für Kunden attraktiv zu sein, müssen Ingenieure sowohl in Deutschland als lichkeit war damals noch kein Thema sich die Betreiber – insbesondere auch weltweit. Der Autohersteller Opel leg- für die Betreiber von Parkhäusern und schlecht gelegener Parkhäuser – stärker te mit der Umstellung auf die Fließband- Tiefgaragen. Die Innenstädte waren mit an den Bedürfnissen der Nutzer orien- produktion im Jahr 1924 den Grundstein öffentlichen Verkehrsmitteln nur schlecht tieren. Wie diverse Kundenbefragungen für die Massenmotorisierung und damit erreichbar, sodass es nahezu keine des ADAC zur Benutzerfreundlichkeit in auch für die Planung von Parkbauten. Be- Alternative zum Pkw gab. Parkhäusern aus jüngster Zeit ergeben reits 1930 entstanden in Deutschland die haben, sind immer weniger Autofah- ersten großen Parkhäuser, wie etwa der Erst Mitte der 1970er-Jahre setzte ein rer bereit, Parkhäuser mit schmalen Kant Garagenpalast in Berlin mit immer- Umdenken in der Stadt- und Verkehrs- Stellplätzen, engen und steilen Rampen, hin 300 Stellplätzen. Doch erst seit den planung ein, bedingt durch die begin- schlechter Beleuchtung, irreführender 1950er-Jahren kam es zum Bau großer nende Suburbanisierung und den damit Beschilderung oder Sicherheitsmängeln Parkobjekte wie etwa der „Hanielgarage“ einhergehenden Bedeutungsverlust der zu akzeptieren. in Düsseldorf (1951) oder dem „Parkhaus Kernstadt. Dies bekamen zunehmend an der Hauptwache“ in Frankfurt (1956) auch die Parkhausbetreiber zu spüren, Diese Broschüre legt den Schwerpunkt mit je 400 Stellplätzen. die immer seltener eine Vollauslastung auf die Benutzerfreundlichkeit von erzielen konnten. Zu Beginn der 1990er Parkhäusern. Dabei werden unter dem Die Zunahme des Parkhausbestandes Jahre kam es zu einer Renaissance der Begriff „Parkhäuser“ alle Formen von war in Deutschland eng an die Entwick- Innenstadt, wobei insbesondere der Parkbauten, Tief- und Hochgaragen lung der Massenmotorisierung gekoppelt. Einzelhandel und das Dienstleistungsge- verstanden, die alle Garagen im Sinne Daneben wurde der Bau von Parkhäu- werbe verstärkt Flächen in den Zentren der Garagenverordnungen der deutschen sern in den Kernstädten aber auch nachfragten. Dennoch bedeutete dies Bundesländer sind. Wenn sich eine Aus- dadurch begünstigt, dass in den 1960er- keinen Freibrief zum Bau und Betrieb sage nur auf eine spezielle Gruppe von Jahren viele Stadtkerne in einem Maß schlechter Parkhäuser, schließlich waren Parkbauten bezieht, ist diese so auch autofreundlich umgebaut wurden, das die Zentren mittlerweile alternativ auch bezeichnet. Der Begriff „Parkierungsan- weit über die Beseitigung von Kriegszer- sehr gut mit dem ÖPNV erreichbar. Hinzu lage“ umfasst im Unterschied hierzu alle störungen hinausging. So entstanden kam, dass immer mehr Großstädte Anlagen des ruhenden Verkehrs, das vielerorts schmucklose, mehrgeschossi- Parkraumbewirtschaftung betrieben, wo- heißt neben Parkbauten auch Parkplätze. ge Parkbauten aus Beton, oftmals in den durch auch im öffentlichen Straßenraum 8 Benutzerfreundliche Parkhäuser Benutzerfreundliche Parkhäuser 9
Befragung von Parkhauskunden Befragung von Parkhauskunden Die Portfolio-Darstellung, in welche die Bewertung Parkhauseigenschaften Wichtigkeit und Beurteilung der Park- 2. Befragung von Parkhauskunden hauseigenschaften einfließt, zeigt die Voll erfüllt/erfüllt Günstige Lage n=890 52 % 10 42 Nicht erfüllt/überhaupt nicht erfüllt 2 11 3% Eigenschaften auf, die aus Sicht der Fußgängerleitsystem 34 % 6 28 7 3 10 % Häufigkeit der Parkhausnutzung und Gründe für Nichtnutzung Kunden zuerst angegangen werden soll- Bargeldlose Bezahlung am Kassenautomaten 26% 7 18 13 10 23 % ten. Der linke obere Quadrant (definiert Quelle: ADAC Autofahrerbefragung 2013 Häufigkeit Parkhausnutzung n=1.010 Gründe Nichtnutzung Parkhäuser Total n=119 Helle Beleuchtung 22 % 3 19 10 3 13 % durch hohe Wichtigkeit und niedrige Be- Sehr oft, mehrmals die Woche 6% Suche kostenfreie Parkplätze 26 % Videokameras 21 % 3 18 10 4 14 % urteilung) enthält die Eigenschaften mit Oft, ein Mal pro Woche 14 % Nicht notwendig/nötig/kein Bedarf 22 % Leichte Befahrbarkeit 20% 2 18 12 3 14 % dem größten Handlungsbedarf. Gelegentlich, ein bis drei Mal im Monat 34 % Zu teuer 17 % Auffällige Markierung von Problemstellen 16 % 2 14 14 6 20 % Selten, alle zwei bis drei Monate 20 % Fahre selten Auto 13 % Markierte Gehwege auf der Fahrbahn 13 % 2 11 18 8 26 % Sehr selten, zwei bis drei Mal im Jahr 15 % Nutze Park-and-Ride 9% Mit Abstand sind niedrige Preise und Leitsystem zu freien Stellplätzen im Parkhaus 13 % 2 11 24 20 44 % So gut wie nie 12 % Fahre mit öffentlichen Verkehrsmitteln 8% breite Stellplätze die wichtigsten Stell- Parkwächter vor Ort 10 % 2 9 24 16 39% Unsicher/unheimlich 7% schrauben für die Zufriedenheit der Breite Stellplätze 7% 1 6 28 16 44 % Zu eng 7% Parkhausnutzer. Dahinter folgen – mit Kostet Geld 5% Günstige Preise 8% 2 6 23 12 35 % ähnlicher Wichtigkeit, aber mit etwas Besitze (noch) kein Auto 5% besserer Beurteilung – die leichte Be- Portfolio-Darstellung der Parkhauseigenschaften – Wichtigkeit, Beurteilung – (in %) Quelle: ADAC Autofahrerbefragung 2013 fahrbarkeit der Rampen und Fahrgas- sen, helle Beleuchtung sowie eine auf- n=890 MW 20 100 Leistungen nach Wichtigkeit sortiert Im September 2013 hat der ADAC eine zu zahlen bereit sind. Nur jeder fünfte wichtigste Eigenschaften eines Parkhau- fällige Markierung von Problemstellen. 1 Günstige Preise repräsentative Befragung von Autofah- Autofahrer hält die in Großstädten übli- ses genannt werden. Überraschend niedrig wird der Hand- 90 1 2 Breite Stellplätze Wichtigkeit (sehr wichtig/wichtig) 3 rern durchführen lassen, um herauszu- chen 2 Euro und mehr für angemessen. lungsbedarf für die Merkmale „bargeld- 3 Günstige Lage 2 4 5 Quelle: ADAC Autofahrerbefragung 2013 80 11 finden, wie oft in Parkhäusern geparkt Bei der Frage nach dem Erfüllungsgrad lose Bezahlung“ und „Parkwächter vor 4 Leichte Befahrbarkeit der Rampen und Fahrgassen 10 5 Helle Beleuchtung 70 MW 69 wird, was die Gründe für die Nichtnut- Fragt man die Parkhausnutzer, welche Ei- von Parkhauseigenschaften zeigt sich, Ort“ eingeschätzt. 6 6 Leitsystem zu freien Stellplätzen im Parkhaus zung sind und welche Anforderungen genschaften eines Parkhauses ihnen am dass die Hälfte aller Kunden die Lage 7 Videokameras 60 7 an benutzerfreundliche Parkhäuser wichtigsten sind, werden niedrige Preise, von Parkhäusern als gut oder sehr gut 8 Bargeldlose Bezahlung am Kassenautomaten von Parkhauskunden gestellt werden. günstige Lage, gut befahrbare Rampen bewertet. Immerhin noch jeder dritte Au- 50 9 Parkwächter vor Ort 12 8 In einer Online-Befragung wurden mehr und Fahrgassen sowie breite Stellplätze tofahrer vergibt gute Noten für die Aus- 10 Fußgängerleitsystem 40 9 als 1.000 Autofahrer befragt, darunter genannt. Bei der Frage nach der wich- führung der Fußgängerleitsysteme, jeder 11 Auffällige Markierung von Problemstellen in ausreichender Fallzahl Vertreter aller tigsten Eigenschaft eines Parkhauses vierte für die Möglichkeit der bargeld- 12 Markierte Gehwege auf der Fahrbahn 30 0 10 20 30 40 50 60 Geschlechts-, Alters-, Ortsgrößen- und stehen niedrige Preise und breite Stell- losen Zahlung am Kassenautomaten. Beurteilung (voll erfüllt/erfüllt) Fahrzeugklassen. plätze im Vordergrund, wobei niedrige Großen Verbesserungsbedarf sehen die Preise vor allem von jüngeren Autofah- Parkhauskunden dagegen bei internen Jeder fünfte Autofahrer sucht mindes- rern, breite Stellplätze dagegen von älte- Parkleitsystemen zu freien Stellplätzen Ihr Partner für den Fortschritt tens einmal pro Woche ein Parkhaus auf, ren Autofahrern und Besitzern größerer und breiteren Stellplätzen mit jeweils jeder dritte mindestens einmal pro Mo- Fahrzeuge signifikant öfter als 44 % Benennungshäufigkeit. nat. Dies zeigt, dass der Besuch eines Parkhauses für die Mehrheit aller Auto- Wichtigkeit der Eigenschaften eines Parkhauses fahrer zum automobilen Alltag gehört. Sehr wichtige und wichtige Eigenschaften n=890 Wichtigste Eigenschaften Lediglich 12 % der Autofahrer meiden Parkhäuser grundsätzlich, wobei fehlen- Günstige Preise 90 % 24 % Nachhaltiger Schutz von Parkbauten Kiwa GmbH – stellen Sie mit uns langfristig den der Bedarf (z. B. wegen Nutzung von Stra- Günstige Lage 84 % 20 % Werterhalt Ihrer Tiefgarage oder Ihres Parkhauses sicher. ßen, Stellplätzen oder von öffentlichen Leichte Befahrbarkeit der Rampen und Fahrgassen 84 % 11 % Verkehrsmitteln) und hohe Parkgebühren Breite Stellplätze 83 % 24 % Volle Funktionsfähigkeit und eine lange Nutzungs- Unser Leistungspaket: Helle Beleuchtung 82 % 7% Helle Beleuchtung und dauer – dies können nur eine maßgeschneiderte • Erfassung des IST-Zustandes bei knapp jedem zweiten Autofahrer die Videokameras sind für Instandhaltungsplanung und ein regelmäßiges • Bauwerksuntersuchungen Auffällige Markierung von Problemstellen 78 % 1% Frauen wichtiger. wichtigsten Gründe darstellen. Die Höhe Monitoring gewährleisten. Legen Sie den nach- • Instandsetzungskonzept Breite Stellplätze sind der Parktarife spielt aber auch bei den Fußgängerleitsystem 74 % 1% älteren Autofahrern haltigen Schutz Ihrer Parkbauten in die fach- • Ausführungsplanung und Fahrern größerer Leitsystem zu freien Stellplätzen im Parkhaus 65 % 5% kundigen Hände unserer Experten. Wir sorgen • Baubegleitendes Qualitätscontrolling Parkhausnutzern eine herausragende Pkw wichtiger. Videokameras 60 % 4% Markierte Gehwege auf der dafür, dass Ihre Immobilie eine attraktive • Wartung und Monitoring Rolle. Dies zeigt sich auch am niedrigen Fahrbahn sind älteren Kapitalanlage bleibt. Alle Services finden Sie auf: www.kiwa.de Markierte Gehwege auf der Fahrbahn 48 % 0% Autofahrern wichtiger. Preis von gerade mal 1,10 Euro (1,20 Günstge Preise werden Bargeldlose Bezahlung am Kassenautomaten 44 % 2% von jüngeren Autofahrern Euro in Großstädten), den Autofahrer verstärkt als wichtigste Parkwächter vor Ort 38 % 2% Eigenschaft genannt. durchschnittlich für eine Stunde in einem innerstädtischen, sehr guten Parkhaus Quelle: ADAC Autofahrerbefragung 2013 Kiwa GmbH, Mühlmahdweg 25 a, 86167 Augsburg, Tel.: 0821 / 72024-0 Niederlassungen: Beckum, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Lausitz, Kempten, Michendorf, München, Nürnberg, Greven, Flörsheim 10 Benutzerfreundliche Parkhäuser Benutzerfreundliche Parkhäuser 11
Grundlagen zur Stellplatzbemessung Grundlagen zur Stellplatzbemessung Veränderung der Fahrzeugbreiten typischer Automodelle in den jeweiligen 3. Grundlagen zur Stellplatzbemessung Fahrzeugsegmenten (ohne Außenspiegel*) Anteil im Breite Veränderung 2003-2013 Veränderung 1975-2013 Fahrzeugmodell Fahrzeugsegment Bestand 2013 Moderne Autos brauchen moderne Parkplätze in % (2013 vs. 1975) 1975 2003 2013 mm % mm % Renault Twingo vs. Kleinstwagen 6,1 1430 1630 1655 25 1,5 225 15,7 Renault 4 Kleinwagen 20,5 Ford Fiesta 1567 1683 1722 39 2,3 155 9,9 Kompaktklasse 26,9 VW Golf 7 vs. VW Golf 1 1610 1735 1790 55 3,2 180 11,2 Mittelklasse 17,6 Audi A4 vs. Audi 80 (B1) 1600 1772 1826 54 3,1 226 14,1 ansprüche der Autofahrer zu einem Mercedes E-Klasse vs. Obere Mittelklasse 5,2 1770 1800 1860 60 3,3 90 5,1 Mercedes W114/W115 permanenten Anstieg der Fahrzeugbrei- ten, sondern auch rechtliche Vorgaben Oberklasse 0,6 BMW 7er vs. BMW 2500 1750 1855 1871 16 0,9 121 6,9 der Europäischen Union. So müssen Toyota RAV4 SUV 2,4 - 1815 1845 30 1,7 - - zur Reduzierung des toten Winkels seit (kein Pendant von 1975) 2010 alle neu zugelassenen Pkw über Geländewagen 3,2 Land Rover 1814 1956 1983 27 1,4 169 9,3 Außenspiegel mit vergrößerten Mindest Porsche 911 vs. Porsche Sportwagen 1,7 1610 1770 1808 38 2,2 198 12,3 sichtfeldern verfügen, wobei der rechte 911 G-Modell Außenspiegel obligatorisch wird. Dies Mini-Van 4,5 Opel Meriva - 1694 1812 118 7,0 - - (kein Pendant von 1975) bedeutet, dass heute selbst Autos Opel Zafira der Kompaktklasse mit Einrechnung Großraum-Van 4,6 (kein Pendant von 1975) - 1742 1884 142 8,2 - - des Spiegels eine Fahrzeugbreite von VW Transporter T4-T5 Utilities 3,4 1720 1840 1904 64 3,5 184 10,7 2,00 m mühelos erreichen. vs. VW Transporter T2b * Z uzüglich mind. 10 cm für Außenspiegel, die in den 1970er-Jahren viel schmaler und nur auf Fahrerseite serienmäßig waren. Angesichts dieser Entwicklung muss Quelle: ADAC Fahrzeugdatenbank 2013 Parkbauten haben bis heute nicht den mes Ein- und Ausparken mit modernen bemängelt werden, dass die in den besten Ruf. Verantwortlich dafür sind Fahrzeugen sowie ein erträgliches Ein- Garagenverordnungen der Länder und neben Sicherheitsdefiziten vor allem und Aussteigen zu ermöglichen. die in der Mustergaragenverordnung Probleme der Befahrbarkeit aufgrund des Bundes geforderte Mindeststell- enger Fahrgassen, steiler Rampen und Die Notwendigkeit ausreichend breiter platzbreite von 2,30 m nicht mehr schmaler Parkstände. Stellplätze resultiert nicht nur aus dem zeitgemäß ist. Schließlich muss heute großen Markterfolg der Fahrzeugtypen – unter Berücksichtigung der Neuwa- Bei der Planung und dem Bau von Großraumlimousine (VAN) und Sports genzulassungszahlen – von einem Parkbauten müssen nach den Garagen Utility Vehicle (SUV), sondern auch aus Bemessungsfahrzeug ausgegangen verordnungen der Bundesländer be der Zunahme der Fahrzeugbreiten in den werden, das ohne Spiegel 1,84 m breit stimmte Grundeigenschaften und traditionellen Pkw-Segmenten aufgrund ist und damit das aus dem Jahr 2001 Mindestabmessungen zwingend erfüllt gestiegener Sicherheits- und Komfort- stammende Bemessungsfahrzeug in sein, um eine Baugenehmigung zu anforderungen. So ist die durchschnittli- der Breite um 8 cm übertrifft. Die mit erhalten. Bezüglich der Stellplatzbrei- che Fahrzeugbreite (ohne Außenspiegel) Mindestmaßen bemessenen Fahrgas- te fordern die Garagenverordnungen aller auf dem Neuwagenmarkt erhältli- sen, Rampen und Stellplätze vieler Park- sämtlicher Bundesländer seit den chen Modelle zwischen 2000 und 2010 bauten werden demnach den Bedürf- 1970er-Jahren immer noch gerade von 1,76 m auf 1,91 m angestiegen. nissen der Kunden nicht mehr gerecht. einmal 2,30 m. Dagegen fordern die Deutschlands meist verkaufter Pkw, Hinzu kommt, dass im Zuge des demo- Empfehlungen für Anlagen des ruhen- der VW-Golf, hat zwischen 1974 und grafischen Wandels immer mehr ältere den Verkehrs (EAR 05), die den aktu- 2013 sogar einen Breitenzuwachs um Autofahrer auf unseren Straßen unter- ellen Stand der Technik beschreiben, 19 cm von 1,61 m auf 1,80 m erfah- wegs sind, die in besonderem Maße auf eine Stellplatzbreite von mindestens ren. Letztendlich führten aber nicht nur komfortabel zu befahrende Parkierungs- 2,50 m, um ein einigermaßen beque- gestiegene Komfort- und Sicherheits- anlagen angewiesen sind. 12 Benutzerfreundliche Parkhäuser Benutzerfreundliche Parkhäuser 13
Benutzerfreundlichkeit aus Sicht des Bundesverbandes Parken ADAC Zertifizierungsprogramm „Benutzerfreundliches Parkhaus“ 4. Benutzerfreundlichkeit aus Sicht des Bundesverbandes Parken 5. ADAC Zertifizierungsprogramm „Benutzerfreundliches Parkhaus“ Die Mobilität auf dem Land und in den Die Branche „Parken“ hat sich in den notwendigen Investitionen in die Aus- Städten ist untrennbar mit der Nutzung vergangenen zwanzig Jahren stark ge- stattung eines Parkhauses müssen in des Pkw verknüpft. Zwar werden die An- wandelt. Ursprünglich diente der Park- einem ausgewogenen Verhältnis zum gebote öffentlicher Verkehrsmittel stän- platz einzig und allein dazu, ein Fahr Nutzungszweck stehen. In dieser Hin- dig erweitert und verbessert, um den zeug abzustellen. Das Parkhaus war sicht befindet sich ein Parkhausunter- motorisierten Individualverkehr zur Scho- ein Zweckbau, simpel und autogerecht. nehmen in einem Spannungsfeld: Wie nung der Umwelt und zur Steigerung der Heute richten wir den Blick auf die Be- weit geht eine benutzerfreundliche Aus- Lebensqualität der Innenstädte einzu- dürfnisse unserer Kunden; wir bieten ih- stattung und wo beginnt eine wirtschaft- schränken. Gleichwohl bleibt aber das nen eine nach Möglichkeit angenehme, liche Unausgewogenheit? Diese Frage Bedürfnis der Menschen nach Nutzung freundliche Atmosphäre, um das Fahr- muss gestellt und beantwortet werden, des eigenen Fahrzeugs – zu welchen zeug für einen bestimmten Zeitraum zu wenn über ein finanzielles Engagement Zwecken auch immer – weiter bestehen. parken. entschieden wird. In diesem Spannungs- feld sehen wir uns auch in Bezug auf Die Betreiber bzw. Eigentümer von Park- Hierzu trägt auch der ADAC bei, der sich die Qualitätskriterien des ADAC für ein häusern, Tiefgaragen und anderen Par- im Laufe der Jahre für die Interessen benutzerfreundliches Parkhaus. kierungsanlagen leisten ihren eigenen seiner Mitglieder stark gemacht hat und Beitrag zur Schonung der Umwelt und mit den Parkhausbetreibern in einen Der Bundesverband Parken e. V. und zur Steigerung der Lebensqualität in Dialog getreten ist. Zum gegenwärtigen der ADAC stehen in einem regelmäßigen den Städten. Eine strukturierte Park- Zeitpunkt verfolgen wir das gemeinsame Dialog. Schließlich verbindet uns das raumbewirtschaftung ist ein wesentli- Ziel, die Mindestanforderungen an die gemeinsame Interesse, einen nachhal- cher Bestandteil zur Regulierung des Stellplatzbreite in den Garagenverord- tigen Beitrag für die Ordnung des inner- Es gibt Autofahrer, die Parkhäuser gänz- ven und unabhängigen Untersuchungen se. Der Parkhausbetreiber profitiert von innerstädtischen Verkehrsgeschehens. nungen auf 2,50 m zu erweitern. städtischen Verkehrs unter vorrangiger lich meiden, weil sie im öffentlichen eine Marktübersicht sowie Markttrans- der Berichterstattung und dem positiven Voraussetzung ist natürlich auch, dass Berücksichtigung der Autofahrerbedürf- Straßenraum billiger parken können parenz zu verschaffen. Image, das die Tafel am Eingang seines die Städte über ein ausgewogenes und Ein Parkhaus oder eine Tiefgarage ist nisse zu leisten. Daran werden wir wei- oder aber mit Bussen und Bahnen in Objektes bewirkt, der Autofahrer von qualifiziertes Parkraumbewirtschaftungs- natürlich auch ein Wirtschaftsgut, der terhin arbeiten. die Innenstadt gelangen. Die überwie- Auch das bereits 1987 gestartete Zer- der Gewissheit, ein garantiert benutzer- konzept verfügen. Betrieb muss finanziert werden. Die gende Mehrheit aber – neun von zehn tifizierungsprogramm „Benutzerfreundli- freundliches und sicheres Parkhaus vor Autofahrern – nutzen das kostenpflichti- ches Parkhaus“ dient dazu, die Benut- sich zu haben. ge Dienstleistungsangebot im Parkhaus zerfreundlichkeit von Parkhäusern zu und erwarten dafür eine gute Service- verbessern. Bewerben können sich die Das Zertifizierungsprogramm des ADAC qualität. Leider wird diese Erwartung Betreiber von Parkhäusern und Tiefgara- wurde schließlich im Jahr 2011 noch nicht immer erfüllt: Bemängelt werden gen, sofern gewisse Zulassungskriterien stärker auf das technische Regelwerk schmale Stellplätze, enge Kurven, steile erfüllt sind. Daraufhin wird das Objekt „Empfehlungen für Anlagen des ruhen- Rampen, mangelhafte Beschilderung, einer detaillierten Untersuchung un- den Verkehrs“ (EAR 05) zugeschnitten. schlechte Beleuchtung und geringe terzogen, wobei die zugrunde liegende Seitdem müssen Parkhäuser, die die Sicherheit. Checkliste mehr als hundert Prüfpunkte neu gestaltete Parkhaustafel erhalten enthält. wollen, Mindestanforderungen bei den Um die Qualität von Parkhäusern zu ver- Stellplatzbreiten (2,50 m), Einfahrtshö- bessern, führt der ADAC als unabhängi- Objekte, die dem Stand der Technik voll hen (2,00 m) und Beleuchtungsstärken ge und anerkannte Verbraucherschutz- entsprechen, erhalten nach erfolgrei- (zwischen 50 Lux und 200 Lux je nach organisation seit 2010 Parkhaustests cher Prüfung die begehrte Parkhausta- Örtlichkeit) erfüllen. Die Gültigkeitsdau- indoor parking durch. Das in den Medien publizierte ADAC Urteil genießt in der Öffentlichkeit fel mit der Aufschrift „Benutzerfreundli- ches Parkhaus“. Die Übergabe der Tafel er der Zertifikate wurde auf fünf Jahre begrenzt. Parkleitsysteme von MSR-Traffic für Parkhäuser und Garagen einen hohen Stellenwert. Ziel ist es, erfolgt in der Regel öffentlichkeitswirk- dem Verbraucher mit neutralen, objekti- sam unter Beteiligung der lokalen Pres- + exakte Erfassung und Überwachung aller Parkplätze + integrierbare Gaswarnanlage zur Detektion + deutliche Reduzierung des Verkehrs von CO, LPG und NOx + optimale Auslastung der Parkplätze + einfache Montage und Inbetriebnahme + hohe Detektionsgenauigkeit + Senkung der Lüftungskosten www.msr-traffic.de MSR-Traffic GmbH Würdingerstraße 27a - D 94060 Pocking - Germany phone: +49 8531 9004 -0 fax: +49 8531 9004 -44 PERFECT SOLUTIONS INParkhäuser 14 Benutzerfreundliche TRAFFIC SYSTEMS mail: info@msr-traffic.de Benutzerfreundliche Parkhäuser 15
Zulassungskriterien für die Bewerbung um das ADAC Zertifikat ADAC Parkhaus-Check 6. Zulassungskriterien für die Bewerbung um das ADAC Zertifikat* 7. ADAC Parkhaus-Check Das Parkhaus muss mindestens Die ausgewiesene Einfahrtshöhe muss Es müssen ausreichend Sonderstell- 100 tagsüber öffentlich zugängliche mindestens 2,00 m betragen. plätze für Menschen mit Schwerbehin- Stellplätze vorweisen. Die Rampenbreiten müssen den derung und Eltern&Kind ausgewiesen Das Objekt muss ein mehrgeschossi- Vorgaben der "Empfehlungen für Anla- und barrierefrei erreichbar sein. Als ges Parkhaus oder eine mindestens gen des ruhenden Verkehrs" (EAR 05) Orientierungswert gilt jeweils 1-3 % aller eingeschossige Tiefgarage sein. entsprechen. öffentlichen Stellplätze im Parkhaus. Eine Frei-/Besetzt-Anzeige bzw. Rest- Die Rampenneigung darf maximal Bargeldlose Bezahlung am Automaten platzanzeige muss im Bereich der Ein- 15 % betragen. muss möglich sein. fahrt vorhanden und gut lesbar sein. Schrammborde – sofern vorhanden – Videokontrolle muss in sensiblen Ein Fußgängerleitsystem in Form von müssen in Kurven sowie an den Bereichen vorhanden sowie eine durchgängigen Hinweisschildern zum Schranken kontrastreich ausgeführt Personalerreichbarkeit gegeben sein. Ausgang sowie Bodenmarkierungen sein. Gut sichtbare Notrufmelder müssen an neuralgischen Querungsstellen Die Beleuchtung muss ausreichend in jedem Parkdeck vorhanden sein. muss vorhanden sein. hell sein, d.h. durchschnittlich an Alternativ muss Handy-Empfang für die Die Stellplatzbreite muss bei mindes- Stellplätzen 50 Lux, in Fahrgassen Notrufnummer möglich sein. tens 85 % aller öffentlichen Stellplätze 75 Lux und in Kassenbereichen Das Parkhaus darf keine erheblichen 2,50 m betragen. 200 Lux. Baumängel aufweisen. *Stand: 3.12.2013 Prüfbereiche Der Bewertungsmodus des ADAC für die Benutzerfreundlichkeit von Parkhäu- sern geht davon aus, dass der gesam- te Prozess eines Parkvorgangs aus Benutzersicht bewertet wird. Entspre- chend der chronologischen Abfolge eines Parkhausbesuches beginnt die Prüfung außerhalb des Parkhauses mit der Be- gutachtung des Parkleitsystems und der Bereichswegweiser mit Restplatzanzeige Einfahrtwegweiser mit Parkhausname und Frei-/Besetzt-Anzeige Zufahrt. Anschließend wird die Einfahrt in das Parkhaus sowie die Befahrbarkeit Besucherverkehr auf möglichst verträg- Die Akzeptanz eines Parkleitsystems von Rampen, Fahrgassen und Stellplät- lichen Routen zu den Parkierungsanla- hängt vor allem von seiner Zuverläs- zen überprüft. Schließlich werden die gen zu führen. Damit trägt es zu einer sigkeit ab. Nicht mehr funktionstüchti- fußgängerspezifischen Bereiche einer Reduzierung des Parksuchverkehrs ge oder ungenaue Belegungsanzeigen Prüfung unterzogen, wobei insbesondere und zu einer gleichmäßigeren Auslas- können genauso wie Kontinuitätsbrüche das Fußgängerleitsystem, die Treppen- tung der angeschlossenen Parkbauten in der Wegweisung das gesamte Sys- häuser und Aufzüge sowie die Gestaltung und Parkplätze bei. Grundsätzlich sind tem unbrauchbar machen. Wichtig ist der Kassenräume bzw. Kassenautoma- statische Systeme von dynamischen deshalb, dass die Wegweiser den Richt ten zu nennen sind. Letztendlich wird die Systemen zu unterscheiden. Während linien für die wegweisende Beschilde- Ausfahrt kontrolliert und die allgemeinen erstgenannte nur Art und Namen der rung außerhalb von Autobahnen (RWB Merkmale sowie Sondereinrichtungen Parkierungsanlage einschließlich des 2000) entsprechen und zur besseren werden erfasst und bewertet. Weges dorthin anzeigen, weisen dyna- Lesbarkeit in Tabellenform ausgeführt mische Systeme zusätzlich den Bele- sind. Dabei ist darauf zu achten, dass 7.1 Parkleitsystem gungsgrad aus. Ferner können sie mit der Autofahrer durch eine Begrenzung der Verkehrsleitzentrale verknüpft wer- der Zielangaben nicht mit Informationen Ein kommunales Parkleitsystem zielt da den, wodurch – dynamische Pfeilwegwei- überfrachtet wird. rauf ab, die Erreichbarkeit der Innenstadt ser vorausgesetzt – verkehrsabhängige mit dem Pkw zu gewährleisten und den Routenempfehlungen möglich werden. 16 Benutzerfreundliche Parkhäuser Benutzerfreundliche Parkhäuser 17
ADAC Parkhaus-Check ADAC Parkhaus-Check Außerdem müssen die Standorte der überhaupt gefunden werden kann. Diese Wegweiser sorgsam gewählt werden, da- muss bereits aus der Ferne erkennbar mit Autofahrer sich rechtzeitig auf die ent- sein und alle für den Besucher rele- sprechende Fahrspur einordnen können. vanten Informationen enthalten. Dazu zählen das Parkhaussymbol, der Park- Ein Parkleitsystem besteht aus Erläute- hausname sowie die Anzeige der Stell- rungstafeln am Stadtrand, aus Bereichs- platzverfügbarkeit (Restplatzanzeige bzw. wegweisern (z. B. „Altstadt“) entlang der Frei-/Besetzt-Anzeige). Dem direkten Haupteinfallstraßen und aus Parkhaus- Einfahrtsbereich sollte eine besondere wegweisern (z. B. „Amaliengarage“) im Beachtung geschenkt werden, da dieser näheren Umfeld der Parkierungsanlage das „Aushängeschild“ des Parkhauses oder unmittelbar davor. Dieser „Einfahrt- darstellt. Schlecht beleuchtete Einfahr- wegweiser“ sollte dynamisch ausge- ten und fehlende Adaptionsstrecken führt sein, um Einfahrten in ein volles („schwarze Löcher“) sind dort genauso Einfahrtbereich mit Schrammborden zur Heranführung der Fahrzeuge an den Ticketgeber Parkhaus zu vermeiden. Egal, ob als zu vermeiden wie eine unzureichende Restplatz- oder einfache Frei-/Besetzt-An- Beschilderung. es am günstigsten, wenn die Anfahrt Pkw ausgegangen werden. In der Pra- zeige ausgeführt, für den Autofahrer ist zum Ticketgeber möglichst geradlinig ist, xis dauert die Abfertigung pro Fahrzeug vor allem wichtig, dass die Anzeige gut Die Angabe der zulässigen Fahrzeughöhe um das Fahrzeug optimal daneben zum allerdings meist länger, weil Autofahrer lesbar ist und so angebracht wird, dass stellt zweifellos eine wichtige Informati- Stehen zu bringen. Falls der Ticketge- teilweise verzögert reagieren oder tech- Idealtypische Anordnung von StVO-Beschilderung und Benutzungshinweisen in einer Parkhauszufahrt eine problemlose Umkehr bei Überfül- on für die Parkhauskunden dar. Da die ber hinter einer Rechtskurve angeord- nische Probleme den Ausfall der Anlage lung rechtzeitig möglich ist. ßenden Verkehr muss dabei stets obers- Bei der Planung von Parkhauszufahrten Fahrzeughöhe insbesondere bei tem- net werden muss, ist die Anfahrt so zu bewirken können. Aus diesem Grunde te Priorität haben, sodass Rückstauun- müssen stets auch die Sicherheitsbelan- porären Aufbauten (z.B. Skiboxen) dem bemessen, dass das Fahrzeug ohne sollten zumindest die größeren öffent- Bei der Konzeption eines Parkleitsys- gen aus der Zufahrt in den öffentlichen ge der Fußgänger und Radfahrer berück- Fahrzeugführer nur selten bekannt ist, Kollisionsgefahr in einem Zug nah am lichen Parkbauten als Redundanz stets tems ist es erforderlich, alle Betroffe- Straßenraum unbedingt zu vermeiden sichtigt werden. Dazu zählen die Ausbil- sollte zusätzlich zum Schild über jeder Ticketgeber positioniert werden kann. mit einer doppelten Ein- und Ausfahrt nen – also Parkhausbetreiber, Behör- sind. Dazu empfiehlt es sich, auf dem dung einer Gehwegüberfahrt (möglichst Einfahrtspur ein flexibler Pendelbalken Außerdem sollte die Fahrbahn im Be- versehen sein oder über eine Wechsel- den, Autofahrervertreter, Einzelhandel, Parkhausgelände ausreichend dimensio mit Roteinfärbung der Radfahrerfurt), die mit Gummilippe 1 cm bis 2 cm über der reich des Ticketgebers nicht mehr als spur als Ergänzung zur einfachen Ein- Gastronomie und Tourismuswirtschaft – nierten Rückstauraum bereitzustellen, Vermeidung jeglicher Sichtbarrieren, eine ausgewiesenen Einfahrthöhe aufgehängt 3 % geneigt sein, um eine sichere Ticket und Ausfahrtspur verfügen. zu beteiligen. Heutzutage liefern auch dessen Länge nach der Einfahrtkapa- gute fahrgeometrische Befahrbarkeit werden. Im Interesse der Verkehrssicher- entnahme vom Autofenster aus zu er- Internet, Smartphones und Navigati- zität in der Spitzenstunde bemessen der Zufahrt für alle Autofahrer sowie die heit und aus rechtlichen Gründen sollte möglichen. Die Fahrspurbreite zwischen Für eine gute optische Führung des Auto- onssysteme aktuelle Informationen zur werden sollte. Bei knappem Raumange- Schaffung einer sicheren Haltmöglichkeit man die Zusatzzeichen „Hier gilt die den Schrammborden (nicht jedoch das fahrers sind die Fahrgassen der Ein- und Lage oder Belegung der Parkhäuser, bot, wie es in innerstädtischen Lagen für ein- und ausfahrende Pkw zwecks StVO“ sowie die StVO-Zeichen „Zulässi- Lichtraumprofil) soll im Bereich der Ab- Ausfahrt eindeutig und kontinuierlich zu sodass die Rolle dynamischer Parkleit- oft der Fall ist, können eine schnellere Gewährung des Vorrangs für querende ge Höchstgeschwindigkeit“ und „Verbot fertigungsanlage auf minimal 2,50 m kennzeichnen. Neben baulichen Maß- systeme neu bewertet werden muss. Abfertigungstechnik, die Anlage einer Fußgänger und Radfahrer. für bestimmte Verkehrsarten“ (z.B. Fuß- verengt werden, um die Fahrzeuge nahmen (z.B. Schrammborde, Verkehrs- Vor allem, wenn ein hoher Parkdruck im Abbiegespur auf der Fahrbahn oder ei- gänger, Radfahrer) anbringen, auch wenn nahe an den Ticketgeber zu führen. nägel) kommen dafür auch Schilder und öffentlichen Straßenraum vorherrscht ner weiteren Einfahrtspur im Parkhaus Eine Kennzeichnung des Parkhauses diese die Übersichtlichkeit der Einfahrt- Dieser sollte ausreichend hell beleuch- Markierungen infrage. und starker Besucherverkehr über be- bzw. die Verlegung der Schranke in das über eine entsprechende Hinweista- bereiche etwas einschränken. tet sein (ADAC Richtwert 75 Lux), um stimmte Routen auf mehrere Parkhäu- Gebäudeinnere Abhilfe schaffen. fel ist erforderlich, damit das Parkhaus Bedienungsfehler zu vermeinden. Um Nach dem Ausparken muss der Auto- ser der Innenstadt verteilt werden soll, Aus Kundensicht unverzichtbar sind Reifenschäden auszuschließen, soll- fahrer über entsprechende Schilder ist ein dynamisches Parkleitsystem Informationen zu Parktarifen, Öffnungs- ten die Schrammborde maximal 8 cm und Markierungen kontinuierlich zur unverzichtbar. Dabei ist es stets von zeiten und Einstellbedingungen. Die ent- hoch, abgeschrägt und auffällig markiert Ausfahrt gelotst werden, wobei eine Vorteil, die Belegungsdaten für mobile sprechende Hinweistafel ist neben der sein. Hinter dem Ticketgeber sind bei Verwechslung mit dem Fußgängerleit- und fahrzeuggebundene Endgeräte zur Fahrbahn so anzubringen, dass sie vom parallel verlaufenden Fahrspuren die system unbedingt auszuschließen ist. Verfügung zu stellen, so wie sie z.B. Fahrzeug aus gut lesbar ist und ein Um- Verflechtungsbereiche ausreichend lang Die Fahrgassen zur Ausfahrt sind hell seit Jahren in der ADAC Parkinfozentrale kehren oder eine gebührenfreie Durch- zu dimensionieren, um ein gefahrloses und eben zu gestalten. Vor dem Ticket- verwendet werden. fahrt durch das Parkhaus unter Ausnut- Einfädeln der Pkw in die anschließend leser sollten die Fahrgassen – analog zung der Kulanzzeit ermöglicht. gemeinsame Fahrgasse zu ermöglichen. zur Einfahrt – geradlinig sein und durch 7.2 Zufahrt zum Parkhaus Schrammborde verengt werden, um 7.3 Ein- und Ausfahrt Um Rückstau in den öffentlichen Stra- den Autofahrer nahe an den Ticketleser Die Parkhauszufahrt stellt die Schnitt- ßenraum zu vermeiden, muss die heranzuführen. Natürlich gelten auch stelle zwischen dem öffentlichen Stra- Bei entgeltpflichtigen Parkhäusern Schrankenanlage ausreichend leistungs- hierbei die Regeln für die Gestaltung ßenraum und dem Parkhaus dar. Die werden die Ein- und Ausfahrten mit fähig sein. Theoretisch kann von einer von reifenfreundlichen Schrammborden. Sicherheit und Leistungsfähigkeit im flie- Schranken versehen. Für Autofahrer ist Abfertigungszeit von zehn Sekunden pro Kurze und klar verständliche Hinweise Wechselspurige Einfahrt mit Höhenangabe, Pendelbalken und Tafel mit Benutzungsbedingungen 18 Benutzerfreundliche Parkhäuser Benutzerfreundliche Parkhäuser 19
ADAC Parkhaus-Check sind jedoch nicht für Einzelhandelsein- richtungen geeignet (Verrollen der Ein- kaufswagen) und erfordern ein qualifi- ziertes Fußgängerleitsystem. Rampen müssen unproblematisch be- fahrbar sein. Grundsätzlich können alle Rampensysteme benutzerfreundlich ausgeführt werden. Wichtig sind dabei eine ausreichende Beleuchtung (ADAC Richtwert 75 Lux), eine adäquate Be- messung (nach EAR 05) und – unver- zichtbar – die Ausbildung von seitlichen Ein- und Ausfahrt mit heller Adaptionsstrecke hinter der Gehwegüberfahrt Sicherheitsräumen. Zu enge und zu steile Rampen stellen eine Unfallgefahr beugen Bedienungsfehlern vor, wobei windung ohne Geschossdurchfahrten. dar und schrecken den Parkhausnutzer integrierte Rufanlagen zu einer schnel- Aufgrund ihrer hohen Leistungsfähigkeit nachhaltig ab. Nach den Garagenverord- len Problembehebung und damit zur sind sie daher vorwiegend in größeren nungen und den EAR 05 soll die Ram- Stauvermeidung beitragen können. Parkbauten zu finden, wobei ein- und penneigung maximal 15 % betragen. zweigängige sowie ein- und zweispurige Rampenneigungen um 10 % gelten als Bei mehreren Ausfahrten oder bei einer Wendelrampen zu unterscheiden sind. besonders nutzerfreundlich, erfordern weiteren Aufteilung der Verkehre an den aber auch eine deutlich größere Basis- Ausfahrten sind an geeigneter Stelle Die ebenfalls weitverbreiteten Parkhäu- länge. Im Freien liegende Rampen soll- Wegweiser zu weiterführenden Zielen ser in Halbgeschossbauweise eignen ten grundsätzlich nicht steiler als 10 % (z. B. Zentrum, Autobahn) sinnvoll. Die sich wegen ihrer kompakten Bauweise sein, um die Befahrbarkeit im Winter Ausfahrt sollte möglichst nicht in eine besonders für kleine und mittelgroße bei Eis und Schnee sicherzustellen (an- stark befahrene Straße einmünden, Grundstücke, erfordern aber die fast dernfalls müssen sie beheizt werden). um längere Wartezeiten – vor allem für generell mit einer Neigung von 15 % Ein Halt auf aufwärts führenden Ram- Linksabbieger – und Rückstau ins Park- bemessenen steilen Halbrampen. Zu- haus zu vermeiden. dem gestaltet sich die Befahrbarkeit aufgrund der starken Krümmungen 7.4 Rampen im Bereich der Geschossanschlüsse erheblich schwieriger. Eine besonders Rampen stellen die Verbindung zwi- kompakte Bauweise lässt sich mit Ram- schen den Parkebenen sowie zu einem penparkhäusern erzielen. Sie sind be- eventuell abweichenden Straßenniveau sonders benutzerfreundlich zu befahren dar. Die Rampensysteme stehen im en- und weisen um maximal 6 % geneigte Wendelrampe mit kontrastreich markierten, reifen gen Zusammenhang mit der Bauweise Parkstraßen auf. Rampenparkhäuser freundlich abgeschrägten Schrammboden des Parkbauwerks: Halb- bzw. Vollge- schossbauweise oder Rampenpark- haus. Die Vollgeschossbauweise bildet den allgemeinen Standard. Zu ihrer ver- tikalen Erschließung können sie sowohl mit geraden als auch mit gewendelten Rampen erschlossen werden. Gera- de Rampen sind zwar auf der Rampe selbst leichter befahrbar, werden aber häufig mit relativ engen Kurven ange- dient. Die Verkehrsführung erfolgt in der Regel teilweise durch die Parkebenen. Wendelrampen erlauben auf kurzem Weg eine störungsfreie Höhenüber- Großzügig angelegte und damit leicht befahrbare gerade Rampe zwischen den Parkebenen 20 Benutzerfreundliche Parkhäuser Benutzerfreundliche Parkhäuser 21
ADAC Parkhaus-Check ADAC Parkhaus-Check zu den anderen Verkehrsteilnehmern kehrsführung sowie auf die Gestaltung zu gewährleisten. Hierzu gehören freie des Orientierungssystems gelegt wer- Durchblicke, zurückgesetzte Wände, eine den. Darunter fallen neben der nach gute Beleuchtung, Verkehrsspiegel, eine StVO erforderlichen Beschilderung und klare Vorfahrtregelung zur Vermeidung Fahrbahnmarkierung die Ausfahrt- und von Halten auf aufwärtsführenden Ram- Parkebenen-Beschilderung sowie das pen und eine eindeutige Wegweisung zur interne Parkleitsystem (nur bei größe- weiteren Führung der Verkehre. ren Parkhäusern mit hoher Auslastung sinnvoll). In Kreuzungsbereichen und 7.5 Parkstraßen und Einmündungen können zusätzlich Schil- Fahrgassen der sinnvoll sein, vor allem zur Verdeut- lichung der vorgeschriebenen Fahrtrich- Die Fahrgasse bildet mit den angrenzen- tung und Vorfahrtregelung. den Stellplätzen die sogenannte „Park- Helle Fahrgasse mit klarer optischer Abgrenzung zu den dunkel markierten Stellplätzen in Schrägaufstellung straße“. Die Grundform der Parkstraße besteht bei Senkrechtaufstellung aus ei- ner 6,00 m breiten Fahrgasse, die beid- seitig durch je eine 5,00 m tiefe Reihe mit Senkrechtparkständen begrenzt wird und damit 16 m breit ist. Sie ist im Zweirichtungsverkehr nutzbar. Nach Stand der Technik ist bei Neubauvorha- ben grundsätzlich von einer Stellplatz- breite von mindestens 2,50 m auszu- gehen. Geringere Stellplatzbreiten sind zu vermeiden, da sie nicht nur das Ein- und Aussteigen erschweren, sondern zusätzliche Rangiermanöver erforderlich Fahrgasse mit deutlicher Richtungsführung durch Boden- und Wandmarkierung sowie StVO Verkehrs machen. Internes Parkleitsystem zur Anzeige freier Stellplätze bzw. Stellplatzbereiche zeichen Die Parkstraßen sollten soweit möglich rechtaufstellung zugunsten einer Schräg- Anpassung der Parkstraßenbreite kann Weitere übliche Markierungsformen Mindestabmessungen von ein- und zweispurigen Wendelrampen (nach EAR 05) ohne Stützen oder andere Einbauten aufstellung mit Aufstellwinkeln zwischen bei schmalen Grundflächen, wenn nicht stellen Fahrbahnbegrenzungslinien, an den Fahrgassen ausgeführt werden. 45 Grad und 81 Grad in Verbindung mit anders sinnvoll möglich, auch durch Sperrflächenkennzeichnungen und Fuß- pen mit mehr als 6 % Neigung muss und der Position (außen bzw. innen) Soweit Stützen und andere aufragende Einrichtungsverkehr von besonderem Wegfall einer bzw. der beiden äußeren gängerüberwege dar. Sie können mit unbedingt vermieden werden, um ein Zu- zwischen 0,25 m und 1,00 m betragen Bauteile erforderlich sind, dürfen diese Interesse. Mit der Veränderung des Auf- Stellplatzreihen oder durch Einrichtung Markierungsfarbe aufgebracht (kosten- rückrollen des Fahrzeugs beim Anfahren soll. Wird auf die Anlage von Schramm- nicht die fahrgeometrisch erforderli- stellwinkels ändert sich auch die erfor- von Längsparkständen erfolgen. Die günstige Lösung an Stellen mit geringer und daraus resultierende Probleme für borden verzichtet, sollten gut erkennba- chen Bewegungsräume zuzüglich eines derliche Breite der Fahrgasse; bei einem Fahrgasse sollte im Einrichtungsverkehr Überrollhäufigkeit), mit Kaltplastik mar- die Verkehrssicherheit auszuschließen. re Leitlinien oder Verkehrsnägel für die Sicherheitsabstandes von 0,25 m in Aufstellwinkel von 45 Grad kann diese mindestens 3,00 m (besser 3,50 m) kiert (nachhaltigere und hochwertigere nötige Orientierung sorgen und zumin- geraden Abschnitten sowie von 0,50 m sogar bis auf 3,00 m reduziert werden. breit sein, um eine Begegnung mit Fuß- Lösung für stark strapazierte Stellen) Auch die bauliche Ausführung der Ram- dest optisch einen Sicherheitsabstand in Kurvenbereichen beeinträchtigen. Die Keinesfalls sollten aber die Fahrgas- gängern bei Einhaltung eines Sicher- oder in das Oberflächenschutzsystem pen ist wichtig, um Kollisionen mit andeuten. Parkstraßen und Fahrgassen sind für senbreiten nach EAR 05 unterschritten heitsabstandes von 0,25 m zu ermögli- integriert werden (modernste Lösung, Bauwerksteilen zu vermeiden. Haupt- eine gute Befahrbarkeit und Übersicht- werden, da die deutlich gestiegenen chen. Im Zweirichtungsverkehr sollte die die vor allem bei Neubauten und Sanie- augenmerk sollte auf einer ausreichen- Besonders sorgfältig sollten die Kuppen lichkeit möglichst stetig auszuführen. Fahrzeugbreiten eher eine großzügige- Fahrgassenbreite minimal 5,00 m betra- rungen zum Einsatz kommt). Im Inte den Rampenbreite liegen. Kollisionen und Wannen als Übergänge zwischen Als Sonderkonstruktionen sind auch re Bemessung verlangen. So ist über gen, aber 7,00 m nicht übersteigen, da- resse der besseren Erkennbarkeit und mit seitlichen Bauwerksteilen lassen den Rampen und Parkebenen ausge- Ring- und ovale Formen möglich. die Variation des Aufstellwinkels eine mit Fahrzeuge nicht verbotswidrig in der der Nutzung heller Fahrbahnoberflächen sich wirkungsvoll durch Schrammbor- führt werden. Bei ungenügenden Ram- Optimierung des Layouts der Parkebe- Fahrgasse abgestellt werden. kann der Einsatz nicht StVO-konformer de verhindern. Diese sollten beidsei- penausrundungen (Neigungsdifferenzen Mit der Kombination von mindestens nen möglich. Gleichzeitig erweist sich Beschichtungs- und Markierungsfarben tig der Rampe in 6 cm bis 8 cm Höhe von mehr als 8 %) kann es vor allem bei zwei parallelen Parkstraßen kann in die Schrägaufstellung als besonders Die Fahrgassen sollten ausreichend sinnvoll sein, wobei die Verständlichkeit ausgebildet werden, wobei die Breite tieferliegenden Fahrzeugen zu „Aufset- vielen Fällen ein zweckmäßiges Layout benutzerfreundlich im Unterschied zur beleuchtet werden (ADAC Richtwert der Piktogramme durch die weitestgehen- der Schrammborde in Abhängigkeit vom zern“ kommen. An den Ausfahrten der für eine Parkebene entwickelt werden. Senkrechtaufstellung, weil die erforder- 75 Lux). Besonderes Augenmerk sollte de Anwendung der in der StVO festgeleg- Rampentyp (gerade bzw. gewendelt) Rampen sind gute Sichtbeziehungen Dabei ist eine Abweichung von der Senk- lichen Lenkwinkel reduziert werden. Die auf eine schlüssige und sichere Ver- ten Grundformen zu gewährleisten ist. 22 Benutzerfreundliche Parkhäuser Benutzerfreundliche Parkhäuser 23
ADAC Parkhaus-Check ADAC Parkhaus-Check Parkstände ohne seitliche Begrenzungen Parkstände bei Begrenzung einer Längseite Einzelgarage (Parkbox) Eventuelle Einbauten (z. B. Treppenhäu- wand ab, der für das Ein- und Auspar- um ein Minimum an Ein- und Ausstei- ser, Aufzüge etc.) sollten nach Möglich- ken betrieben werden muss. Idealer- gekomfort anbieten zu können. Bei an- keit an den Außenkanten der Parke- weise sollte ein Parkvorgang aus drei grenzenden Wänden oder Stützen soll- benen liegen, sodass keine dunklen Zügen bestehen: beim Vorwärtseinpar- ten die Stellplätze 2,85 m bzw. 2,90 m Ecken und Nischen entstehen: Über- ken aus direkter Einfahrt und zweizügi- breit sein, je nachdem, ob eine oder sichtlichkeit und Transparenz schaffen ger Ausfahrt, beim Rückwärtseinparken beide Längsseiten betroffen sind. Sicherheit. Sind Stützen unvermeidlich, aus zweizügiger Einfahrt und direkter sollten sie 0,75 m vom Fahrgassenrand Ausfahrt. In vielen Parkhäusern müssen Sofern zwischen den Stellplätzen unbe- abgesetzt sein, aber auch nicht wesent- jedoch mehr Züge für das Ein- und Aus- dingt Stützen anzuordnen sind, soll- lich weiter, um das Öffnen der Türen parken verwendet werden, wobei maxi- te die Anzahl der Stellplätze zwischen nicht zu behindern. Schwer befahrbare mal fünf Züge gerade noch als tolerier- jeweils zwei Stützen oder Stützwänden Sackgassen, die viel Rangierarbeit er- bar empfunden werden. möglichst groß sein. Im Interesse der Stellplatzbreiten von Parkständen ohne und mit seitlichen Begrenzungen (nach EAR 05) fordern, sind zu vermeiden. Nachhaltigkeit des Bauwerks sollten Die Parkstände können senkrecht, im Hinblick auf zukünftig erforderliche diese doppelt so hell wie normale Stell- und Kassenräume etabliert werden soll- Einfärbungen der Gehbereiche mit ho- 7.6 Stellplätze schräg oder parallel zur Fahrgasse an- abweichende Stellplatzabmessungen plätze sein sollten. Sonderstellplätze te. Über seine Führungsfunktion hinaus hem Kontrast zu den Fahrgassen infrage, geordnet sein. Schrägaufstellung ist im Neubau mindestens vier Stellplätze sind in erster Linie extrabreite und kann es auch eine positive Wirkung auf aber auch pfeilförmige Balken, die eine Die Stellplatzbreite ist – nicht nur für zu bevorzugen, da hier das Einparken zwischen zwei benachbarten Stützen entsprechend gekennzeichnete Parkflä- die Verkehrssicherheit ausüben, indem Assoziation mit einem„Zebrastreifen“ und ältere Fahrzeugführer oder Fahrer be- besonders komfortabel ist. Zwar ist angestrebt werden. Bei Parkhäusern chen für Personen mit Rollstuhl, wobei es Fußgängerströme – sofern keine einer Richtungszuweisung herstellen. sonders breiter Fahrzeuge – das wich- hierbei der Flächenbedarf etwas höher in oberirdischer Bauweise hat sich die je nach Objektgröße mindestens 1 bis Führung zwischen den Stellplatzreihen tigste Kriterium zur Beurteilung der Be- als bei der Senkrecht- oder Längsauf- an den Fahrgassen und im Bereich der 3 % der Parkstände in 3,50 m Breite – möglich ist – seitlich der Fahrgasse auf nutzerfreundlichkeit eines Parkhauses stellung, dafür müssen die Fahrgassen Stellplätze stützenfreie Bauweise inzwi- möglichst im Erdgeschoss nahe der markierten Gehbereichen bündelt. Dort aus Kundensicht. Die Qualität eines weniger breit sein. Eine Stellplatzbreite schen weitgehend durchgesetzt. Ausgänge – ausgewiesen werden soll- bestehen meist die besseren Sichtver- Parkvorganges hängt vom Rangierauf- von mindestens 2,50 m ist erforderlich, ten. Neben den Personen mit Rollstuhl hältnisse, und es wird ein Schutzraum Optische Einparkhilfen wie kontrast- sollten aber auch Eltern mit Kind (und für Fußgänger geschaffen. Zudem bewir- reiche Bodenmarkierungen (z.B. durch Kinderwagen) im gleichen Anteil in den ken diese Markierungen eine optische umlaufende Begrenzungslinien oder Genuss von mindestens 3,00 m breiten Einengung der Fahrgasse und die quer vollflächige Einfärbungen – sog. „Stell- Stellplätzen kommen, um ein bequemes verlaufenden Fußgängerüberwege eine platzteppiche“) erleichtern nicht nur die Ein- und Ausladen der Babyschale bzw. Dämpfung der Fahrgeschwindigkeiten. Gute Sichtbeziehungen zwischen Aufzügen, Treppen häusern und Parkebenen bewirken soziale Sicherheit Orientierung, sondern fördern auch die des Kinderwagens sowie ein problem- Besonders wirkungsvoll ist dieser Effekt mittige Aufstellung im Parkstand. Wand- loses Angurten der Kinder zu ermög- in großen Parkhäusern mit langgezoge- markierungen als „verlängerte“ Boden- lichen. Solche Stellplätze sollten dort nen Parkebenen und hoher Umschlag- markierungen sind ebenfalls geeignete liegen, wo die Gefährdung durch fahren- häufigkeit, da lange und gerade Fahrgas- Einparkhilfen. de Pkw möglichst gering und Barriere- sen zu schnellerem Fahren verleiten. freiheit gegeben ist. Dazu zählen primär Die baurechtlich vorgeschriebene Num- hindernisfreie, ausreichend breite Geh- Auf den Parkebenen sollen Fußgänger merierung der Stellplätze sollte qualifi- wege mit Rampen im Bereich von Bord- über Bodenmarkierungen zu den Aus- Deutlich markierter, extrabreiter Stellplatz in Aufzugsnähe für Personen mit Rollstuhl ziert erfolgen und eine Kennzeichnung steinkanten sowie ausreichend dimen gängen, Treppenhäusern und Aufzügen Kontrastreich markierte Gehbereiche als Orientie der Parkebenen (z. B. in Form von Sym- sionierte Türen und Aufzugskabinen. geführt werden. Dafür kommen flächige rungshilfe und zur Einengung der Fahrbahn bolen, Ziffern, Farben) enthalten. In gro- ßen Objekten (ab ca. 300 Stellplätzen 7.7 Fußgängerleitsystem, pro Parkebene) ist eine Blockkennzeich- Treppen und Aufzüge nung sinnvoll, bei der ca. 100 Plätze zu einem Block zusammengefasst und mit Selbst bei attraktiver Gestaltung wird einem Buchstaben gekennzeichnet wer- ein Parkhaus niemals ein Ort sein, an den. Alternativ kann eine Nummerierung dem man sich als Fußgänger länger als nach Stellplatzreihen oder Parkstraßen nötig aufhält. Deshalb ist anzustreben, innerhalb der Parkebenen erfolgen. Fußgänger möglichst direkt und sicher vom Stellplatz zum Ausgang bzw. in Die Beleuchtung der Stellplätze sollte umgekehrter Richtung zu führen. Dies ausreichend hell sein (ADAC Richtwert ist die Aufgabe eines Fußgängerleitsys- 50 Lux). Für Sonderstellplätze sind tems, das nicht nur in den Parkebenen, „Stellplatzteppiche“ zur Förderung des mittigen Aufstellens; Leitsystem zu Sonderstellplätzen zusätzliche Leuchten vorzusehen, weil sondern bis hinein in die Treppenhäuser Geschützte Fußgängerführung abseits der Fahrgasse 24 Benutzerfreundliche Parkhäuser Benutzerfreundliche Parkhäuser 25
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