BERGBUCHBRIG 2019 - KLINGENDE BERGE

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BergBuchBrig 2019 — Klingende Berge

So viel Musik gab es bei BergBuchBrig noch nie:       nach Arbeit oder auf der Flucht hierherkamen.
Den Auftakt macht die Sittener Compagnie Inter-       In «Parasol Peak» besteigen sechs Musiker ge-
face mit ihrem Musik-Theater-Spektakel «Vive la       meinsam einen Berg und improvisieren auf ver-
vie!». Am Donnerstag spielt der Klarinettenvir-       schiedenen Höhenstufen, wobei sie sich von der
tuose Dumenic Janett am Abend des Ehrengasts          Natur und der Bergwelt inspirieren lassen.
Parc Ela auf. Am Samstag zeigt das Alphornquar-
tett Hornroh mit Balthasar Streiff, wie sich archa-   Am meisten Raum erhält jedoch alljährlich das
ische und moderne Klänge mischen und kontras-         Buch, mit Lesungen, Präsentationen und Ge-
tieren können. Am Sonntag lädt das Ensemble           sprächen sowie mit der internationalen Buchaus-
Rämschfädra zu einer musikalischen Fahrt den          stellung Montagnalibri vom TrentoFilmfestival,
Rhein hinauf, und die Bandella delle Millelire in-    der Bergbuchhandlung, dem Antiquariat und der
terpretiert die «Coaz-Suite» zu Ehren des ers-        Buchbinderei.
ten Oberförsters der Schweiz. Den Schlusspunkt
zum Festival setzt Beat Jaggy mit «Die Lieder der
Sternsinger» im Lötschental, vorgetragen von ei-
nem Ad-hoc-Vokalensemble.

Auch zwei Musikfilme stehen auf dem Programm:
«Ritratti sonori», klingende Porträts von Frauen,
die in den Dolomiten leben, aber aus aller Welt       Fünf Festivaltage mit Nachklang wünscht
stammen und wegen der Liebe, auf der Suche            Andreas Weissen — Programmleiter
Informationen BergBuchBrig 2019
Zeughaus Kultur, Gliserallee 91, 3902 Brig-Glis

— Vortragsraum für Lesungen, Filme, Konzerte, Bildprojektionen usw.
— Internationale Buchausstellung «Montagnalibri» mit Neuerscheinungen
— Sonderausstellung «ein land so wunderschön» von Stefan Walter
— Ausstellung «Chamäleon auf der Suche nach der Neuen Welt» von Uli Wirz
— Ausstellung «Pflanzenmalerei» von Katrin Ullmann
— Bergbuchhandlung «Zum Wegenerplatz»
— Antiquariat und Buchbinderei
— Bistro BergBuchBrig (Getränke und Snacks)

Veranstaltungen und                                       Eintrittspreise
Buchausstellung                                           Die Tageskarte bzw. der Festivalpass berechtigen zum
                                                          Besuch aller Veranstaltungen eines Tages bzw. des gan-
Mittwoch, 6. November               16.00 – 23.30 Uhr
                                                          zen Festivals. Die Teilnahmegebühr für die geführten
Donnerstag, 7. November             13.00 – 23.00 Uhr
                                                          Exkursionen in der Umgebung von Brig ist in Karte und
Freitag, 8. November                 13.00 – 01.00 Uhr
                                                          Pass inbegriffen. Einzig das Abendessen am Donners-
Samstag, 9. November                09.00 – 24.00 Uhr
                                                          tagabend (Fr. 25.–) ist separat zu bezahlen.
Sonntag, 10. November                09.00 – 17.00 Uhr

                                                          TAGESKARTE (1 Tag)          S a		 Mi / Do / Fr / S o
                                                          Erwachsene                  Fr. 50.–		 Fr. 40.–
Aktuelle Informationen                                    Personen in Ausbildung      Fr. 25.–		 Fr. 20.–
zum Programm                                              Kinder/Jugendl. bis 16 J.   Fr. 12.–		 Fr. 10.–

Auf der Internetseite www.bergbuchbrig.ch finden sich     FESTIVALPASS (5 Tage)
verschiedene Informationen wie z.B. Kurzbiografien und    Erwachsene				                            Fr. 120.–
Porträtfotos der Auftretenden. Auch orientieren wir Sie   Personen in Ausbildung 				               Fr. 50.–
dort über allfällige kurzfristige Programm-änderungen.    Kinder/Jugendliche bis 16 Jahre 			       Fr. 20.–

                                                          EINZELEINTRITT
                                                          Tarif A: Veranstaltungen wie
                                                          Lesungen, Buchpräsentationen, Filme		     Fr. 10.–

                                                          Tarif B: Veranstaltungen wie
                                                          Konzerte, Theater, szenische Lesungen     Fr. 20.–

                                                          Tarif C: Veranstaltungen wie
                                                          Musiktheater und Abendessen Ehrengast Fr. 25.–

www.bergbuchbrig.ch
Programm BergBuchBrig 2019
Tarif A — Fr. 10.–         UT — Untertitel                      d — deutsch          oW — ohne Worte
Tarif B — Fr. 20.–         ZF — Zusammenfassung                 f — französisch
                                                                i — italienisch
Tarif C — Fr. 25.–
                                                                e — englisch
G — Gratis                                                      r — rumantsch

Mittwoch — 6. November
16.00 Türöffnung

17.00 Eröffnung BergBuchBrig 2019            Festivalleitung sowie Vertreter       Grussbotschaften          G
		                                           der Stadtgemeinde Brig-Glis und
		                                           des Kanton Wallis

        «Das Land so wunderschön» –          Stefan Walter                         Einführung und Gespräch
        Fotoausstellung in der Schmitta

        Der Wolf                             Benjamin Thum                         Kurzspielfilm, 20’, d

18.00 Begrüssungs-Apéro                      Stadtgemeinde Brig-Glis               Apéritif

18.30 Vive la vie!                           Compagnie Interface Sitten            Musik, Tanz, Theater      C

20.00 Die Walliser Vierzeiler - Les Quatrains Carlo Schmid tund Arnold Steiner     Lesung und                A
      Valaisans von Rainer Maria Rilke		                                           Buchpräsentation

21.00 Gommer Herbst                          Kaspar Wolfensberger                  Lesung                    A

22..00 Wenn er kommt, dann schiessen wir Jona Salcher, Luigjina Shkupa             Dok-Film, 28’, d          A
       (Wolfsdebatte im Südtirol)

22.30 Il Luf è qua                           Casper Nicca                          Dok-Film, 25’, r, UT d    A
      (Wolfsdebatte in Graubünden)

Donnerstag — 7. November
13.00 Se souvenir des risques alpins       Nicolas Brun, Sylvie Délèze             Dok-Film, 49’, f, UT d    A
      Erinnerungen an alpine Naturgefahren

14.00 Aléalinéa –                            Maximilien Urfer                      Dok-Film, 60’, f, UT d    A
      Über die inspirierende
      Kraft alpiner Naturgefahren auf
      Kunstschaffende

15.00 Geh, wilder Knochenmann!               Werner Ryser                          Autorenlesung             A

16.00 Annemarie Schwarzenbach –              Silvia Jost und Andreas Berger        Lesung                    B
      untröstlicher Engel

17.15   La montagne que personne ne voit     Nicolas Zambetti                      Autorenlesung, f          A

18.00 Parc Ela – Facetten des grössten       Dieter Müller                         Vortrag                   A
      Naturparks der Schweiz

19.00 Gaumenfreuden aus dem Parc Ela         Parc-Ela-Brot mit Gemüse-Relish,      Abendessen                C
		                                           Capuns von Stierva, Bergobst-Tatsch
		                                           Reservation 027 923 18 84
20.30 Die Toten von Falein                Thomas Reitmaier,                  Kurzvortrag zum Fund       A
		                                        Kantonsarchäologe GR               aus dem Mittelalter

        Kurzkrimi zum                     Andreas Ulich                      Lesung
        mittelalterlichen Leichenfund

21.15   Musikgruss aus dem Parc Ela       Domenic Janett, Robert Grossmann   Konzert                    B

22.00 Onn per onn pli paucs –             Bertilla Giossi                    Dok-Film, 25’, r, UT d     A
      Jedes Jahr weniger.
      Das Beispiel von Medel

22.30 Mit Kelle und Mistgabel –           Bertilla Giossi                    Dok-Film, 24’, r, UT d
      Rebecca Clopath

Freitag — 8. November
10.00 Rilke-Wanderung                     Peter Salzmann                     Literarische Wanderung     B

13.00 Queen without Land                  Asgein Helgestad                   Dok-Film, 70’, e           A

14.15   Verdammt, verbannt    Kurt Studer, Franziskus Abgottspon             Lesung, Gespräch mit       A
        Perren-Schlegel-Saga		                                               dem Autor

15.00 Renzo Videsott –                    Faber Teater                       Erzähltheater, i           B
      Indomito parchigiano

16.15   Pilgerführer Rhein-Reuss-Rhone    Peter Salzmann                     Buchpräsentation           A

17.00 Hinä gää mär z Aabäsizz             Tony Lagger und                    Geschichten und Lieder     A
		                                        Bernhard «Gioco» Schmid

18.00 Ich werde das Land durchwandern,    Regula Imboden, Ingo Ospelt        Szenische Lesung           B
      das Du bist

19.00 Edwin Zeiter –                Ruth Zeiter, Beat Albrecht               Buchpräsentation und       A
      Leben, arbeiten, verarbeiten		                                         Lesung

20.00 Kosovo Fernweh – Skifahren im       David Henzen                       Filmpremiere, 30’, d       A
      jüngsten Staat Europas

20.45 Lobe – Neo Pastorale                Jennifer Skolovski und             Theater-Musik-             A
		                                        Xavier Moillen                     Performance

21.15   Das Potenzial von Wildnis         Sebastian Moos                     Buchpräsentation           A
        in der Schweiz

22.00 Weightless                          Jean-Baptiste Chandelier           Gleitschirmfilm, 6’, oW    A

22.10 Zone Profonde                       Oliver Schöll, Georg Taffel        Speläologen-Film, 40’, d/e
23.00 Aaron Durogati –                    Matteo Vettorel, Damiano Levati    Gleitschirmfilm, 40’, i, UT e
      Playing with the invisible

23.45 Cerro Kishtwar – 	                  Julian Zanker, Thomas Huber und    Kletterfilm, 30’, d
      An Ice Cold Story                   Stephan Siegrist

00.20 Skier vs Drone                      Mike Douglas                       Ski-Drohnenfilm, 4’, e

Samstag — 9. November
09.00 Peter Habeler – Ich will die Welt   Werner Bertolan                    Kletterfilm, 46’, d        A
      von oben sehen
10.00 Rundgang durchs Stockalperschloss Arthur Huber                                Exkursion                B

10.00 WALSER-MATINEE                      Peter Meier, Moderation                   Präsentationen           B
      Bosco Gurin – Walserdorf im Tessin		                                          Gespräch

12.15   Parasol Peak                          Johannes Aitzetmüller, Jeb Hardwick   Musik-Bergfilm, 30’, oW G

12.45 Let’s go to Antarctica!                 Gonzaga Manso                         Dok-Film, 5’, e          A
13.00 Du bist nicht allein, kleiner Aletschfloh Beat Hugi, Karin Widmer             Buchpräsentation         A

13.45 1048 Tage in der Schlucht               Thomas Handschin                      Buchpräsentation

14.30 La Luffa – Die Wölfin                   Leo Tuor                              Dichterlesung            A

15.30 Confidences assassines                  Stéphanie Glassey                     Lesung, Gespräch         A

16.15   Himmelwärts –                         Daniela Schwegler                     Autorenlesung            A
        Bergführerinnen im Porträt

17.00 Greedi üüfe                             Hanspeter Müller-Drossaart,           MundArtGedichte          B
		                                            Peter Gisler                          und Musik

18.00 Wintersperre –                          Marco Volken (Fotos),                 Bildprojektion           A
      Passstrassen im Schnee                  Christian Zufferey (Hang)             und Live-Musik

18.30 Ritratti sonori                         Paolo Vinati                          Musikfilm, 30’, UT d     A

19.00 Die Last der Schatten                   Mario Casella, Daniel Anker           Gespräch, Buchpräsent. A

20.00 Hornroh Modern Alphorn Quartet          Balthasar Streiff, Michael Büttler,   Konzert                  B
		                                            Jennifer Tauder, Lukas Briggen

21.00 Bel Veder                               Mirko Beetschen                       Autorenlesung            A

22.00 Fortuna Mit Bruno Ganz und Kidist Siyum Beza Spielfilm, 106’, f, UT d                                  A
			                                                Regie: Germinal Roaux

Sonntag — 10. November
09.00 Ani, le monache di Yaquin               Eloïse Barbieri                       Dok-Film, 50’, f, UT e   A

10.00 Zanskar Health Project –                Sandra Stucky                         Präsentation             G
      Ladakh Himalaya

10.30 DerRhyderuf – 	                         Ensemble Rämschfädra mit              Konzert                  B
      Auf der Suche nach dem Rheingold        Livia Bergamin, Sonja Füchslin,
		                                            Patrizia Pacozzi und Severin Suter

11.30   Die illegale Pfarrerin – das Leben  Christina Caprez                        Buchpräsentation         A
        von Greti Caprez-Roffler (1906–1994)

12.30 The A.O. (Adam Ondra)                   Jochen Schmoll                        Kletterfilm, 20’, e      A
13.00 Die Coaz-Suite                          Die Band Millelire und                Konzert                  B
		                                            Köbi Gantenbein

14.00 La journée tout à fait spéciale         Pierre-Philippe Bugnard               Autorenlesung            A
      d’Isidore Niquille

15.00 Tage in der Schlucht                    Thomas Handschin                      Buchpräsentation

15.30 Ein Künstler und sein Tal –             Thomas Antonietti                     Buchpräsentation
      Albert Nyfeler                          Rita Kalbermatter-Ebener

16.15   Die Lieder der Sternsieger            Beat Jaggy und Ad-hoc-Chor            Vortrag, Liedbeispiele

Auf Wiedersehen bei der
BergBuchBrig 2020 vom 4. bis 8. November 2020
Sonderausstellung in der Schmitta:
«Das Land, so wunderschön»
Eine Foto-Ausstellung von Stefan Walter

In seiner Arbeit «Das Land so wunderschön» zeigt der      florten Blick» auf die hehren Alpengipfel, der die Sicht
Fotograf das Wallis jenseits von idealisierenden Tou-     auf die Entwicklung des Wallis in einem globalisierten
rismusbildern und Mythen. Den Anstoss für das Pro-        Umfeld verschleiert.
jekt bildeten persönliche Beobachtungen zusammen mit
statistischen Daten zur Bevölkerungsentwicklung und
zur Bautätigkeit im Wallis. Während das Berggebiet sich   Mittwoch, 6. November, bis Sonntag, 10. November,
entvölkert, wachsen die Ballungszentren im Talgrund       in der Schmitta im Zeughaus Kultur, Brig-Glis
unaufhörlich. Der Gegensatz zwischen Entleerung und
fortschreitender Bautätigkeit hat zur Folge, dass Altes   Öffnungszeiten
aufgegeben und Neues aufgebaut wird. Diesen Kont-         Mittwoch bis Freitag 16.00 – 21.00 Uhr
rast hat Stefan Walter fotografisch festgehalten, sub-    Samstag              14.00 – 21.00 Uhr
jektiv durchs Objektiv der Kamera, ohne den «tränum-      Sonntag              10.00 – 17.00 Uhr
«Chamäleon auf der Suche nach der neuen Welt»
Kleinausstellung von Uli Wirz

                                  «Nach Ausbildungs- und Wanderjahren als
                                  Architekt beschäftigt, beeindruckte mich die
                                  Einsicht, dass die Gesellschaften unseres Pla-
                                  neten zunehmend naturgegebene Zusammen-
                                  hänge und Limiten nicht mehr respektieren.
                                  Fragen über anstehende fundamentale Ent-
                                  wicklungen haben mich bewogen zu reagie-
                                  ren, um meiner Lebensperspektive nachleben
                                  zu können: Der neue Weg als Kunstschaffen-
                                  der verlief sinngemäss abseits vom ‹Main-
                                  stream›, gleichsam einem schmalen Gebirgs-
                                  pfad folgend. Dieser Weg war nicht immer
                                  leicht zu gehen, jedoch erfüllend und dank-
                                  bar.» (Uli Wirz)

                                  «Uli Wirz ist Kunstschaffender. Mit seinen
                                  Werken reagiert er auf eine Epoche, in der
                                  naturgegebene Grenzen immer mehr verlo-
                                  ren gehen. Dass kritische Töne nicht laut sein
                                  müssen, beweist er auf eindrückliche Weise.»
                                  (Nathalie Benelli)

                                  Die Ausstellung befindet sich im hinteren Teil
                                  der Buchausstellung Montagnalibri.

«Pflanzenmalereien»
Kleinausstellung von Katrin Ullmann

                                  «Wenn Katrin Ullmann heute mit dem Pinsel
                                  zwischen Steinen spazieren geht und für uns
                                  Betrachter kleine Wunder darstellt, folgt sie
                                  vermutlich Seelenpfaden, die viele Jahrzehn-
                                  te zuvor schon angelegt waren. Uns verhilft sie
                                  durch ihre Malkunst, mit ihr das Geistige in der
                                  Natur zu entdecken. Heute lebt sie als eine der
                                  wenigen produktiven, gleichermassen künst-
                                  lerisch wie wissenschaftlich exakten Pflan-
                                  zenmalerinnen in der Schweiz, begabt mit ei-
                                  nem stupenden Blick für die Beziehungen der
                                  Landschaft zu den Menschen.»
                                  Katrin Ullmann: Pflanzenmalerei, UPside Edi­
                                  tion, Ernen 2015

                                  Die Ausstellung befindet sich im Bistro der
                                  BergBuchBrig.
Veranstaltungen ausser Haus

Rilke-Wanderung
Wanderung auf dem Kulturweg von Ausserberg nach          Schwierigkeit   SAC Wanderskala T2
Raron zu Rilkes Grab. Von Ausserberg führt ein breiter   Treffpunkt      Bahnhof Ausserberg, 10.00 Uhr
Saumweg durch das sonnige Weindorf St. German, über      Programm        Ausserberg – St. German – Raron
die Trockensteppen des Heidnisch Biel zur gotischen      Preis           Fr. 20.– (in der Tageskarte bzw. im
Burgkirche in Raron. Rainer Maria Rilke wünschte, an                     Festivalpass inbegriffen)
diesem Platz seine letzte Ruhestätte zu finden.          Anmeldung       bis Donnerstag, 7. Nov., 12.00 Uhr
                                                                         Peter Salzmann, Wanderleiter ASAM
Datum          Freitag, 8. November                                      Tel. 079 680 14 67 oder
Wanderzeit     3 Std., reine Marschzeit 1.5 Std.                         p.salzmann@rhone.ch
               5 km, Aufstieg 70 m, Abstieg 420 m

Rundgang durchs Stockalperschloss
Dreissig Jahre lang war das Stockalperschloss sein Ar-   Datum     Samstag, 9. November
beits- und Wohnort: Arthur Huber kennt nicht nur jede    TreffpunktSchlosshof Stockalperpalast, 10.00 Uhr
Treppenstufe und jeden noch so verborgenen Win-          Dauer     2 Std.    
kel des riesigen Barockpalastes, sondern auch die Ge-    Preis     Fr. 20.– (in der Tageskarte bzw. im
schichte des Hauses und die seines Erbauers. Er führt              Festivalpass inbegriffen)
uns durch das Gebäude, den Hof und den Garten.           Anmeldung bis Freitag, 8. Nov.,12.00 Uhr
                                                                   Arthur Huber
                                                                   Tel. 076 761 92 77 oder
                                                                   arthur.huber53@gmail.com
MIT T W O C H 6. Nov.

17.00 Uhr                                                Musik-Tanz-Theater-Spektakel
Eröffnung                                                der Compagnie Interface Sitten
                                                         —
BergBuchBrig 2019                                        Alles beginnt um das Jahr 1900. Der technische Fort-
—                                                        schritt und die Wissenschaft werden gefeiert und jede
                                                         Neuerung als gut und richtig begrüsst. Der gesell-
Grussbotschaften der Stadtgemein-                        schaftliche Wandel im 20. Jahrhundert verläuft in ra-
de Brig-Glis und des Kantons Wallis                      santem Tempo: Die Beziehungen zwischen Männern und
—                                                        Frauen und zwischen Eltern und Kindern ändern sich,
Kurze Einführung zur Sonderausstellung, Filmvorführung   die Mentalitäten, die Kleider, die Musikstile … Heute
sowie Apéro, offeriert von der Stadtgemeinde Brig-Glis   verfügen die Menschen über so viel freie Zeit wie nie
                                                         zuvor. Doch anstatt diese dafür zu nutzen, einander zu

Der Wolf                                                 begegnen und sich miteinander auszutauschen, werden
                                                         sie zu Anhängseln von Computern und iPads. Sie mei-
—                                                        nen, mit der ganzen Welt verbunden zu sein, und wer-
                                                         den doch immer einsamer.
Kurzfilm von Benjamin Thum, Italien                      —
2017, d (Südtiroler Dialekt), 20’                        Die Compagnie Interface bietet ein rasantes, vielschich-
—                                                        tiges Spektakel mit wunderbarer Musik, hervorragendem
Nach Jahren geht Fabian mit seinem Vater Anton wieder    Tanz und poetischer Akrobatik. Kurz: beste Unterhaltung
auf die Jagd. Die Behörden haben einen Wolf zum Ab-      mit Tiefgang. www.comapgnieinterface.ch
schuss freigegeben. Dieses Mal will Fabian beweisen,
dass er kein Versager mehr ist. Anton hingegen trauert   20.00 Uhr
immer noch seinem verstorbenen Lieblingssohn Bern-
hard hinterher.                                          Die Walliser Vierzeiler –
18.30 Uhr
                                                         Les Quatrains Valaisans von
Vive la vie!                                             Rainer Maria Rilke
—                                                        —
  MIT T W O C H , 6. Nov.
MIT T W O C H 6. Nov.
                                                            22.00 Uhr
Buchpräsentation mit Carlo Schmidt                          Wenn er kommt,
und Arnold Steiner von der Stiftung
Schloss Leuk, Lesung und musikali-
                                                            dann schiessen wir
                                                            —
sche Intermezzi
—                                                           Dokumentarfilm von Jona Salcher
Rainer Maria Rilke (1875-1926), einer der bedeutends-       und Luigjina Shkupa, Italien/
ten Dichter der Weltliteratur, lebte von 1921 bis zu sei-
nem Tod am 27. Dezember 1926 im Schloss Muzot ober-
                                                            Deutschland 2019, d, 28’
                                                            —
halb Siders. Während dieser Zeit – im Spätsommer
                                                            Gerissene Schafe und andere Nutztiere, die im Sommer
1924 – entstand in französischer Sprache der Zyklus
                                                            2018 in Südtirol den Wölfen zum Opfer fallen, erhitzen
der Quatrains Valaisans, eine grossartige Hommage an
                                                            die Gemüter und beleben den herbstlichen Wahlkampf.
ein «schönes Land». Auf Initiative der Stiftung Schloss
                                                            Ein Hirte sucht seine vom Wolf gerissenen Schafe, Bau-
Leuk wurde der Gedichtszzyklus der Quatrains Valais-
                                                            ern kämpfen für ein rasches Abschussgesetz, Landräte
ans/der Walliser Vierzeiler erstmals im konsequenten
                                                            nutzen den «Kampf gegen die Bestie» in ihrer Wahlwer-
Endreim des Originals in die deutsche Sprache übertra-
                                                            bung, und Naturschützer verteidigen den Wolf als Teil
gen.
                                                            der Natur. Der Film dreht sich auch um das Phänomen,
—
                                                            das Fremde möglichst rasch loszuwerden.
Rainer Maria Rilke «Les Quatrains Valaisans – Die Wal-
liser Vierzeiler», Insel-Bücherei Nr. 1475, Verlag Suhr-
                                                            22.30 Uhr
kamp, Frankfurt 2019

21.00 Uhr
                                                            Il Luf è qua –
Gommer Herbst                                               Der Wolf ist da
                                                            —
—
                                                            Dokumentarfilm von Casper Nicca,
Autorenlesung mit
                                                            Schweiz 2019, rätoromanisch mit
Kaspar Wolfensberger
—                                                           deutschen Untertiteln, 25’

Im herbstlichen Goms herrscht das Jagdfieber. Gleich zu     —
Beginn der Hochjagd passiert ein Jagdunfall: Ein Wild-      Wie ist es, wenn man dem Wolf begegnet und ihn fo-
hüter wird von einem Jäger erschossen. Dass es sich         tografieren kann? Was bedeutet es, wenn der Wolf auf
beim Opfer um einen erklärten Gegner, beim Schützen         der Alp Stutz 60 Schafe reisst? Wie versucht eine Hir-
um einen engagierten Freund des Wolfs handelt, macht        tin auf der Alp Flix zu verhindern, dass der Wolf kommt?
die Ermittler stutzig. Dass sich auch Kauz mit seinem       Oder was heisst es, im Wolfsgebiet auf die Jagd zu ge-
treuen Hund Max in den Fall einschaltet, passt Krimi-       hen? Rund 25 Wölfe leben heute in Graubünden. Dies
nalinspektor Alain Gsponer gar nicht in den Kram. Die       sorgt auch bald zwei Jahrzehnte nach der Rückkehr des
Ermittlungen führen auf Umwegen weit in die Gom-            Wolfs für Emotionen, für Freude, aber auch für Aufre-
mer Geschichte zurück und fördern schliesslich eine         gung. «Der Wolf ist da», ein Dokumentarfilm von Casper
schreckliche Wahrheit zutage.                               Nicca, ist ein Film voller Geschichten von Menschen, die
—                                                           den Wolf lieben, ihn hassen oder ganz einfach versu-
Kaspar Wolfensberger: Gommer Herbst, Bilgerverlag,          chen, mit seiner Anwesenheit klarzukommen.
Zürich 2019

  MIT T W O C H , 6. Nov.
D O N N ERS TAG 7. Nov.
13.00 Uhr                                                 16.00 Uhr

Se souvenir des risques                                   Annemarie
alpins – Erinnerungen an                                  Schwarzenbach –
alpine Naturgefahren                                      untröstlicher Engel
—                                                         —
Dokumentarfilm von Nicolas Brun,                          Lesung mit der Schauspielerin
Sylvie Délèze, Schweiz 2018, franzö-                      Silvia Jost und dem Schauspieler
sisch mit deutschen Untertiteln, 49’                      Andreas Berger
—                                                         —
Wissenschaftler aus der französischen Schweiz erläu-      Diese Lesung ist eine als Collage konzipierte intensi-
tern verschiedene Naturgefahren im Wallis wie Lawi-       ve Annäherung an Annemarie Schwarzenbach mit aus-
nenniedergänge, Überschwemmungen, Steinschläge,           gesuchten Texten, Gedichten, Reportagen und Briefen.
Erdrutsche und Erdbeben. Sie fragen nach den Ursa-        Dazu kommen Briefe und Zitate von Zeitgenossinnen
chen und erklären mögliche Schutzmassnahmen, um           und Zeitgenossen, die einerseits die Faszination, an-
Risiken zu vermeiden und Schäden zu verringern. Die       dererseits das ambivalente Verhältnis dokumentieren.
Interviews werden mit Fotos und Filmen vergangener        Annemarie Schwarzenbach (1908–1942), Schriftstel-
Naturkatastrophen im Rhonetal und den Seitentälern il-    lerin, Reisejournalistin und Fotografin, ist eine der fas-
lustriert.                                                zinierendsten und schillerndsten Persönlichkeiten, die
                                                          die Schweizer Literatur hervorgebracht hat. Nach ih-
14.00 Uhr                                                 rem Studium und der Publikation ihres ersten Romans
                                                          «Freunde um Bernhard» begab sie sich, einer gewis-
Aléalinéa                                                 sen Ruhelosigkeit folgend, immer wieder auf Reisen und
—                                                         machte sich einen Namen als Reisejournalistin und -fo-
                                                          tografin. Gerade ihre Landschafts- und Naturbeschrei-
Dok-Film von Maximilien Urfer,                            bungen zeigen eine grosse stilistische Begabung. Wirk-
Schweiz 2018, französisch mit                             lich zu Hause fühlte sie sich wahrscheinlich selten,
deutschen Untertiteln, 60’                                ausser vielleicht in Sils-Baselgia, wo sie ein Haus ge-
                                                          mietet hatte und wo sie mit 34 Jahren gestorben ist.

—                                                         17.15 Uhr
Der Filmautor dokumentiert, wie sich Naturkatastro-
phen auf die schöpferische Kraft von Kunstschaffenden     La montagne
auswirken und sich in ihren Werken wiederfinden. Eines
der bekanntesten Beispiele ist wohl der Roman «Der-
                                                          que personne ne voit
borence» des Waadtländer Schriftstellers Charles Fer-     —
dinand Ramuz, der den historischen Bergsturz im Jahr      Autorenlesung mit Nicolas Zambetti,
1714 als Anlass nimmt, menschliche Abgründe aufzu-
schliessen.
                                                          Bergführer, französisch
                                                          —
                                                          Üblicherweise nimmt man sich einen Bergführer, um si-
15.00 Uhr
                                                          cher auf einen Gipfel zu gelangen und sich nicht zu ver-
Geh, wilder Knochenmann!                                  irren. Nicolas Zambetti ist Bergführer. Und er ist auch
                                                          Familienvater. Er erzählt von verschiedenen Abenteuern
—                                                         in den Bergen. Und von einem ganz anderen Abenteu-
Autorenlesung mit Werner Ryser                            er, nämlich vom Vatersein eines behinderten Kindes und
—                                                         dieses mit allen Kräften zu begleiten und es schliesslich
Der Roman erzählt die Geschichte dreier Emmenta-          zu verlieren. Wir folgen einem Bergführer und verlieren
ler Geschwister, die früh ihre Eltern verlieren und da-   uns mit ihm auf den Wegen des Lebens.
mit auch ihr Zuhause, den Auenhof. Esther muss dem        —
neuen Besitzer als Magd dienen, Jakob kommt zu einer      Nicolas Zambetti: La montagne que personne ne voit,
Pflegefamilie, und Simon, der Jüngste, der den Hof ge-    Éditions Torticolis et Frères, La-Chaux-de-Fonds 1917
erbt hätte, wird verdingt. Doch Simon lässt sich nicht
brechen. Er träumt davon, dass er später einmal sein
Glück in einem Land jenseits der Berge finden würde.      EHRENGAST 2019
Am 18. Mai 1866 bricht er zusammen mit seinem Bruder
in Langnau auf in Richtung Georgien.
                                                          Parc Ela
—
                                                          Der Parc Ela ist der grösste Naturpark der Schweiz.
Werner Ryser: Geh, wilder Knochenmann!, Cosmos Ver-
                                                          Er liegt im Herzen Graubündens und vereint die drei
lag. Muri bei Bern 2019
                                                          Sprachkulturen Romanisch, Deutsch und Italienisch.
                                                          Mit steilen Berggipfeln und weiten Landschaften, um-
                        D O N N ERS TAG 7. Nov.
D O N N ERS TAG 7. Nov.

geben von Gletschern und Bergseen, bietet der Park         Vortrag von Dieter Müller,
noch echtes Wildnisgefühl. In den Tälern erinnern his-
torische Dörfer und barocke Kirchen an die frühere Be-     Geschäftsführer Parc Ela
deutung der Handelsrouten über die Alpenpässe Albula,      —
Julier und Septimer.                                       2006 eröffnete Bundesrat Deiss den Parc Ela, den
                                                           grössten Naturpark der Schweiz – zwei Jahre, bevor es
Römische Karrengeleise und Säulen, mittelalterli-          überhaupt die Gesetzesgrundlage für Naturpärke gab.
che Burgen, barocke Kirchen, Hotels aus der Postkut-       Die Menschen im Albulatal und im Surses waren allen
schenzeit, historische Dorfbilder, das UNESCO-Welt-        eine Nasenlänge voraus. Schon um die Jahrtausend-
erbe rhätische Bahn mit dem Landwasserviadukt und          wende hatten sie beschlossen, einen Naturpark auf-
die romanische Sprache – sie alle zeugen von der rei-      zubauen. Sie entwickelten das Grundprinzip aller künf-
chen Passgeschichte. Der ausserordentliche kulturelle      tigen Naturpärke: Das Kapital Natur, Landschaft und
Reichtum des Parc Ela ist in eine vielfältige Natur ein-   Kultur soll bewahrt, aber auch genutzt werden, um Ein-
gebettet. Vom tiefsten Punkt in der Schinschlucht mit      kommen für die Bevölkerung zu schaffen. Mit dem Parc
745 Metern bis zum höchsten Punkt Piz Kesch auf 3418       Ela zeigten sie allen Skeptikern im Kanton (welche die
Meter bietet der Naturpark sanfte Heckenlandschaften,      Region zwischen Lenzerheide, Davos und St. Moritz
blühende Trockenwiesen, schroffe Schluchten, urchi-        gerne als «Restbünden» bezeichneten), dass diese Re-
ge Föhrenwälder, hochgelegene Alpweiden und karge          gion einen neuen Namen und viel Dynamik hat. 2005
Hochgebirgslandschaften. Die Vielfalt an Lebensräumen      gründeten die Gemeinden den Verein Parc Ela, um Park
resultiert in einer aussergewöhnlich hohen Vielfalt an     zu werden. Heute ist der Parc Ela den Kinderschuhen
Pflanzen und Tieren. Die Natur, die Menschen und ihre      entwachsen. Mit einem Jahresbudget von 2,3 Millio-
Produkte machen den Parc Ela unverwechselbar!              nen Franken hilft und unterstützt der Verein Parc Ela die
                                                           Menschen dabei, Park zu sein: Mit Projekten für Natur
18.00 Uhr                                                  und Landschaft, mit Tourismusangeboten und der För-
                                                           derung von Regionalprodukten, mit Bildung für Gross
Wie Restbünden einen                                       und Klein. Der Parc Ela wirkt, auch wirtschaftlich: Allein
                                                           die touristische Wertschöpfung beträgt laut ETH 8,8
Namen und neue Dynamik                                     Millionen Franken pro Jahr.
bekam
—
                         D O N N ERS TAG 7. Nov.
D O N N ERS TAG 7. Nov.
19.00 Uhr                                                   22.00 Uhr

Gaumenfreuden                                               Onn per onn pli paucs –
aus dem Parc Ela                                            Jedes Jahr weniger.
—                                                           Das Beispiel von Medel
3 Gänge-Abendessen mit Spezialitä-                          —
ten aus dem grössten Naturpark                              Dokumentarfilm von
—                                                           Bertilla Giossi, Schweiz 2019,
Reservation bis spätestens Donnerstag, 12.00 Uhr bei
der Buchhandlung Wegenerplatz, Tel. 027 923 18 84,          rätoromanisch mit deutschen
Unkostenbeitrag Fr. 25.–                                    Untertiteln, 25’
—                                                           —
Als Vorspeise gibt es Parc-Ela-Brot aus einer Granalpin-    Im Jahr 1965 übernimmt Lehrer Linus Beeli die Unter-
Mehlmischung mit Gemüse-Relish aus Haus- und Bau-           stufe in Curaglia im Val Medel. Er hat 25 Erstklässler.
erngärten im Park. Die Capuns da Stierva als Hauptspei-     Gut 50 Jahre später, im Herbst 2017, steht das Schul-
se sind weit über die Region hinaus bekannt. Sie werden     haus leer. Die Kinder aus dem Tal gehen nach Disen-
von der Ustareia Belavista seit Jahrzehnten nach fami-      tis in die Schule. Die Schule geschlossen, die Musik-
lieneigenem Geheimrezept hergestellt. Der Bergobst-         gesellschaft aufgelöst, zu wenig Arbeitskräfte. Drei
Tatsch, ein traditionelles Ei-Mehl-Dessert, schmeckt        Tatsachen, die alle dieselbe Ursache und dieselbe Kon-
mit berggereiftem Obst am besten.                           sequenz haben: den Bevölkerungsschwund. In allen ro-
                                                            manischen Gebieten sind die Einwohnerzahlen zurück-
20.30 Uhr                                                   gegangen, doch nirgends so stark wie im Val Medel.

Die Toten von Falein                                        In den letzten zehn Jahren hat die Gemeinde Medel 17
                                                            Prozent der Bevölkerung verloren. Heute leben noch
—                                                           366 Personen im Tal. Was bedeutet diese Entwicklung
                                                            für diejenigen, die geblieben sind? Welche Folgen hat
Kurzvortrag von Thomas Reitmaier,                           der Rückgang im Alltag? Was denken die Leute aus dem
Kantonsarchäologe Graubünden, und                           Tal über ihr Schicksal?
Kurzkrimi mit Autor Andreas Ulich

—                                                           22.30 Uhr
Im Herbst 2014 wurden bei Bauarbeiten auf einem Mai-
ensäss im Parc Ela zwei menschliche Schädel und ver-        Rebecca Clopath:
schiedene Knochen gefunden. Erste Untersuchungen
ergaben, dass die Knochen 1200 Jahre alt sind. Alles
                                                            Con palutta e furtga –
deutete auf ein Gewaltverbrechen hin. Der Verein Parc       Mit Kelle und Mistgabel
Ela lancierte daraufhin gemeinsam mit dem Archäologi-
schen Dienst Graubünden einen Krimiwettbewerb. Ge-
                                                            —
sucht wurde die Geschichte zum realen Skelettfund.          Dokumentarfilm von Bertilla
Thomas Reitmaier, Bündner Kantonsarchäologe, erläu-         Giossi, Schweiz 2017, rätoromanisch
tert die Hintergründe zum Knochenfund. Andreas Ulich,
Gewinner des Krimiwettbewerbs, liest die Siegerge-          mit deutschen Untertiteln, 24’
schichte «Kranewitt».                                       —
                                                            Die junge Rebecca Clopath aus Lohn macht die Koch-
21.15 Uhr                                                   lehre und wird mit 25 bereits Chefköchin beim avant-
                                                            gardistischen Naturkoch Stefan Wiesner, bekannt als
Saleids musicals                                            der «Hexer aus dem Entlebuch». Mit ihrem Charme,
                                                            ihrem Elan und ihrer Kreativität ist sie für eine Karrie-
digl Parc Ela                                               re in einem Gourmet-Restaurant prädestiniert. Rebec-
—                                                           ca Clopath hat jedoch andere Pläne. Neben der Kelle
                                                            greift sie zur Mistgabel. Die junge Köchin wird nun auch
Konzert mit Domenic Janett und                              noch Bäuerin, weil sie mit Produkten arbeiten möchte,
Robert Grossmann                                            die nach ihren Vorstellungen hergestellt werden. Ihr Ziel
—                                                           ist es, eine Küche anzubieten, die auf Ganzheitlichkeit,
Domenic Janett, bekanntester Musiker aus dem Parc           Nachhaltigkeit und Fairness basiert. Was bedeutet es
Ela und virtuoser Klarinettist, spielt mit dem vielseiti-   für die 30-jährige Frau, die ihren Freundes- und Be-
gen Gitarristen Robert Grossmann. Wenn die beiden zu-       kanntenkreis im Unterland hat, in die Abgeschiedenheit
sammen musizieren, verspricht das ein lebendiges und        ihres Heimatdorfes zurückzukehren? Was sagen die El-
kurzweiliges Konzert mit Bündner, Schweizer und euro-       tern zu ihrer Tochter, die den Hof übernehmen möchte,
päischer Volksmusik, Klassik, Zigeunermusik, Renais-        als Kind aber keine Lust am Heuen hatte?
sancemusik, Improvisation bis Jazz.

                         D O N N ERS TAG 7. Nov.
FREITA G 8. Nov.
13.00 Uhr
                                                              schen Widerstandsbewegung Giustizia e Libertà bei und
Queen without Land                                            führte unter anderem im Aostatal unbewaffnete Aktio-
—                                                             nen durch. In dieser Zeit begann er sich für die Erhal-
                                                              tung des Nationalparks Gran Paradiso und den Schutz
Dokumentarfilm von Asgein Helge-                              der Alpensteinböcke einzusetzen. Von 1945 bis 1969
stad, Norwegen 2018, e, 70’                                   war er Direktor des Nationalparks. Er wirkte auch in der
—                                                             Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA mit. Das
Der Film erzählt von den Begegnungen zwischen Frost,          italienische Erzähltheater ist eine Hommage an Renzo
einer wunderschönen Polarbärin, ihren Jungen und ei-          Videsott, eine szenische Lesung mit Text- und Bilddo-
nem norwegischen Filmemacher im Jahr 2013 und den             kumenten des Alpinisten und Naturschützers, der mass-
folgenden Jahren auf der Insel Svalbard in der Arktis.        geblich zur Rettung der Steinböcke beitrug.
Die Bären kämpfen um ihr Überleben, weil das Eis in Re-
kordgeschwindigkeit davonschmilzt. Der Temperatur-            16.15 Uhr
anstieg führt zu dramatischen Veränderungen im Öko-
system, die Nahrung für die Bären wird immer knapper.         Pilgerführer Rhein-Reuss-
Doch die arktische Landschaft ist immer noch von blen-
dender Schönheit. Der Film verzichtet auf belehrende
                                                              Rhone (Jakobsweg)
oder moralisierende Kommentare, er lädt zum Nach-             —
denken ein, auch über den Platz des Menschen auf der          Vortrag mit Peter Salzmann,
Erde. Er bietet eine berührende Ehrbezeugung an das
Leben.                                                        Wanderleiter und Buchautor
                                                              —
14.15 Uhr                                                     Mit dem Pilgerweg Rhein-Reuss-Rhone schafft das
                                                              Wallis den Anschluss an den Jakobsweg (Via Jacobi) im
Verdammt, verbannt.                                           Osten und den Frankenweg (Via Francigena) im Wes-
                                                              ten. Die neue Route verbindet seit Sommer 2018 die
Perren-Schlegel-Saga                                          über 1000-jährige Geschichte der Klöster von Disen-
—                                                             tis und St-Maurice mit Spuren von Pilgerheiligen, sa-
                                                              kralen Schönheiten und historischen Zeugnissen. Auf
Gespräch mit dem Autor Kurt Studer,                           dem 240 Kilometer langen Pilgerweg von Disentis nach
Lesung mit Franziskus Abgottspon                              St-Maurice begegnen wir Wänden mit Zehntausenden

—                                                             von Schädeln, einem Ledigenfriedhof, Bischöfen, die
Der Autor mit Walliser Wurzeln erzählt in seinem Erstling     ihre Seele mit dem Teufel verwettet haben, andere, die
in wunderbar epischer Breite eine verzwickte Liebesge-        Wein zauberten, die ermordet oder 1988 sogar noch von
schichte und zeichnet gleichzeitig ein umfassendes Sit-       Johannes-Paul II. exkommuniziert wurden, «Kreditkar-
tenbild des Wallis zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ein        ten», die regelten, wann, wer, in welcher Reihenfolge
Deutschschweizer Wandergeselle verliebt sich in Sit-          zur Prozession zu gehen hatte, Kapellen, in denen tote
ten in eine 14 Jahre ältere Frau. Sie erwidert seine Lie-     Kinder für die heilbringende Taufe wieder kurz zum Le-
be, eine ungewollte Schwangerschaft ist die Folge – ein       ben erweckt wurden, und Heilige gegen Zahnschmer-
doppelter Skandal im damals erzkatholischen Wallis.           zen, Kopfweh und für Kinderwunsch.
—                                                             —
Kurt Studer: Verdammt, verbannt. Perren-Schlegel-Sa-          Peter Salzmann, Thomas Andenmatten: Pilgerführer
ga, Antium Verlag, Wangen SZ 2019                             Rhein-Reuss-Rhone. Die Sakrallandschaft vom Klos-
                                                              ter Disentis bis zur Abtei von St-Maurice, Rotten-Ver-
15.00 Uhr                                                     lag, Visp 2018
Renzo Videsott –
                                                              17.00 Uhr
Indomito parchigiano
—                                                             Hinä gää mär z Aabäsizz
Erzähltheater mit dem Faber Teater                            —
aus Turin in italienischer Sprache                            Gedichte und Sagen mit Tony Lagger
—                                                             und Bernhard «Gioco» Schmid
Der italienische Alpinist und Naturschützer Renzo Vi-         —
desott (1904–1974) stammte ursprünglich aus Trento,           Läsä, losä und lüägä. Gedichte und Sagen in urchigem
er studierte Veterinärmedizin in Turin und leitete dort       Gommertitsch. Gekonnt geschrieben, spannend vorge-
ein wissenschaftliches Institut. In seiner Freizeit be-       tragen. Eine poetisch sagenhafte Reise durch das Land
tätigte er sich als Bergsteiger. Sein grösster alpinisti-     an der jungen Rhone, von der winterlichen Guggsä, dem
scher Erfolg war die Erstbesteigung des Spigolo della         eisigen Grimsler und tosenden Bächen in wilden Sei-
Busazza in der Civetta-Gruppe der Dolomiten. Während          tentälern hin zum Alltag und seinen Traditionen. Die
des Zweiten Weltkrieges trat Videsott der antifaschisti-      Gedichte und Sagen mit den Hintergrunderklärungen

                                                   FR EITA G 8. Nov.
FREITA G 8. Nov.

bieten spannende Lektüre und eignen sich auch zum            —
Mithören mittels QR-Code.                                    S. Corinna Bille, Maurice Chappaz: Ich werde das Land
—                                                            durchwandern, das Du bist, Rotpunktverlag, Zürich 2019
Tony Lagger und Bernhard «Gioco» Schmid: Hinä gää
mär z’Aabäsizz, Rotten-Verlag, Visp 2019                     19.00 Uhr

18.00 Uhr                                                    Edwin Zeiter. Leben,
Ich werde das Land                                           arbeiten, verarbeiten
durchwandern, das Du bist                                    —
                                                             Buchpräsentation und Lesung
—                                                            mit Ruth Zeiter-Albrecht und Beat
Briefwechsel S. Corinna Bille und                            Albrecht
Maurice Chappaz. Lesung mit Regula                           —
Imboden und Ingo Ospelt                                      Der Künstler und Ziegenbauer Edwin Zeiter hat in sei-
—                                                            nem Leben verwirklicht, wonach viele Menschen heu-
Corinna Bille und Maurice Chappaz waren ein Liebes-          te suchen: Unabhängigkeit, Harmonie mit der Natur und
paar, ein Schriftstellerpaar und später Eltern von drei      kreative handwerkliche Tätigkeiten. Dies alles zu ver-
Kindern. Um sich je ein eigenes Leben zu bewahren,           binden und ihm künstlerischen Ausdruck zu verleihen,
entschieden sie sich für die Nähe auf Distanz, wohn-         dafür braucht es Begabung, unermüdlichen Fleiss und
ten meist getrennt oder waren viel auf Reisen. Diesem        viel Ausdauer. Von jeder dieser Eigenschaften besitzt
Umstand verdanken wir einen so umfassenden wie fas-          Edwin Zeiter genug, um in seinen Bildern das wiederzu-
zinierenden Briefwechsel, fast vom Tag ihrer ersten Be-      geben, was er lebt.
gegnung 1942 an bis zum Tod von Corinna Bille im Jahr        —
1979, der nun erstmals auf Deutsch erschienen ist,           Ruth Zeiter-Albrecht: Edwin Zeiter. Leben, arbeiten, ver-
übersetzt von Lis Künzli. «Die intime Spiegelung der Be-     arbeiten, Rotten-Verlag, Visp 2019
gegnung von zwei Menschen, die ebenso leidenschaft-
lich der Walliser Natur wie dem Schreiben verfallen wa-
ren.» (NZZ am Sonntag)

                                                  FR EITA G 8. Nov.
FREITA G 8. Nov.

20.00 Uhr                                                     Zuschauer in atemberaubende Landschaften, erhabene
                                                              Melodien und harte Realität eintauchen.
Kosovo Fernweh –                                              —
Skifahren im jüngsten                                         www.compagniedigestif.ch

Staat Europas                                                 21.15 Uhr
—                                                             Wildnis in der Schweiz
Premiere des Dokumentarfilms von                              —
David Henzen, Schweiz 2019, d, 30’                            Buchpräsentation mit Sebastian
—
Seit 2008 feiern die Kosovaren im Februar ihre Unab-          Moos, Mountain Wilderness
                                                              —
hängigkeit. Im Winter kann man in diesem Balkanstaat
                                                              In der Schweiz ist der Druck auf Wildnis gross: Insbe-
auch Skifahren. Eine Gruppe Bergsteiger ist entschlos-
                                                              sondere Infrastruktur für Tourismus und Energiege-
sen, dieses kleine Land von einer ganz besonderen Sei-
                                                              winnung gefährdet die letzten unberührten Gebiete.
te zu zeigen: Als eine herrliche Destination für Ski- und
                                                              Gleichzeitig entwickeln sich aufgrund der Landnut-
Splitboardtouren abseits der Massen. Dafür reisen sie
                                                              zungsaufgabe gewisse Täler hin Richtung Wildnis. Vor
ins Sha-Gebirge und erkunden die Winterlandschaft zu
                                                              diesem Hintergrund zeigt die vorliegende Studie auf, wo
Fuss mit Skiern.
                                                              sich in der Schweiz Flächen mit hoher Wildnisqualität
                                                              befinden. Diese machen rund 17 Prozent der Schwei-
20.45 Uhr
                                                              zer Landfläche aus. Erstaunlicherweise sieht die lokale
Lobe – Neo Pastorale                                          Bevölkerung oft keinen Widerspruch zwischen Wildnis
                                                              und freier Naturentwicklung sowie der Nutzung natür-
—                                                             licher Ressourcen.
Ein Klangerlebnis mit Jennifer                                —
Skolovski und Xavier Moillen                                  Sebastian Moos, Sarah Radford, Aline von Atzigen, Ni-
—                                                             cole Bauer, Josef Senn, Felix Kienast, Maren Kern, Ka-
«Lobe» entführt das Publikum vom urbanen Raum di-             tharina Conradin: Das Potenzial von Wildnis in der
rekt in die Alpen. Musik, Theater und Tanz lassen den         Schweiz, Haupt Verlag, Bern 2019

                                                   FR EITA G 8. Nov.
FREITA G 8. Nov.
22.00 Uhr

Weightless                                                     Im farbenprächtigen Herbst der Dolomiten begibt sich
                                                               Aaron Durogati, ein überragender Pilot und authenti-
—                                                              scher Ästhet des Fliegens, auf eine persönliche Reise.
                                                               Nach Tagen der Hoffnungslosigkeit und Niedergeschla-
Gleitschirmfilm von und mit                                    genheit spürt er im Flug seinen Körper und Geist wieder
Jean-Baptiste Chandelier,                                      auferstehen, schöpft neuen Mut und Zuversicht. Eine
Frankreich 2017, oW, 6’                                        zutiefst persönliche, energiegeladene Geschichte über
—                                                              menschliche Zerbrechlichkeit und Willenskraft. Ein Flug
Schwerelos fliegend führt uns JB (Jean-Baptiste) von           über Tiefen hinweg. Ein Flug zur Selbstverwirklichung.
Serre Chevalier Briançon in Frankreich über Sao Miguel
und Corvo auf den Azoren nach Canoa Quebrada in Bra-           23.45 Uhr
silien bis rüber nach Clifton in Südafrika. Wie kaum ein
anderer vermittelt er die Faszination des Gleitschirmflie-
                                                               Cerro Kishtwar –
gens. Er ist ein Garant für zauberhafte Momente und ak-        An Ice Cold Story
robatische Einlagen, diesmal mit einer Prise Humor ge-
würzt.
                                                               —
                                                               Kletterfilm mit Julian Zanker,
22.10 Uhr                                                      Thomas Huber und Stephan Siegrist,
Zone Profonde                                                  Schweiz 2018, d, 30’
—                                                              —
                                                               Die Wände des Cerro Kishtwar im Kaschmirgebirge lock-
Speläologen-Film von Oliver Schöll                             ten verschiedene Alpinisten. Berüchtigt ist der Versuch
und Georg Taffel, Schweiz 2019,                                im Jahr 1992 von Andy Perkins und Brendan Murphy, die
                                                               tagelang in eisiger Kälte in der Wand ausharrten, dann
d/e, 40’                                                       aber hundert Meter unter dem Gipfel umkehren muss-
—
                                                               ten. Dann war das Kaschmirgebirge während fast 20
Die Zone Profonde (ZP) ist der tiefe Teil des vermut-
                                                               Jahren militärische Sperrzone und wurde erst 2019 wie-
lich grössten, zusammenhängenden Karstsystems der
                                                               der freigegeben. Bereits ein Jahr später unternahm Ste-
Schweiz, dem Réseau Siebenhengste-Hohgant. Er-
                                                               phan Siegrist mit Kollegen eine erste Expedition in die
reichbar war dieser Höhlenteil lange nur durch einen

engen und extrem hochwassergefährdeten Zustieg                 Region. Dann 2017 ein zweiter Versuch, zusammen mit
von den Berggipfeln. Später kam ein nicht weniger an-          Thomas Huber und Julian Zanker. Geplant war, die Wand
spruchsvoller Weg durch einen der Flüsse des Höhlen-           im Alpinstil zu durchsteigen. Doch die Kälte mit minus
systems dazu; dort, in der Rivière du Polonais, mussten        20 Grad und die technischen Forderungen zwangen die
die Forscher aber bis zu zehn Meter frei tauchen, um           Bergsteiger, vom ursprünglichen Plan abzuweichen.
durchzukommen. Die benachbarte Grosshöhle Faust-
loch konnte nach einem Jahrhunderthochwasser 1987              00.20 Uhr
via einen rund 40 Meter langen, engen Schlammsiphon
an die Zone Profonde angehängt werden – der Weg                Skier vs Drone
wurde aber nur gerade einmal gemacht für die Vermes-           —
sung. Dann fiel die ZP für lange Jahre in einen Dornrös-
chenschlaf. Rund 20 Jahre später änderte sich alles. Ei-
                                                               Ski-Drohnenfilm von Mike Douglas,
ner neuen ForscherInnen-Generation gelang, nach der            Kanada 2018, e, 4’
Entdeckung einer neuen Höhle, deren Verbindung an              —
die Zone Profonde. Heute ist die Forschung voll im Gan-        Wer ist schneller, der Mensch oder die Maschine? Ein
ge, fast 25 Kilometer Ganglänge sind inzwischen ver-           Skirennfahrer oder eine Drohne? Zwei Könner auf ihrem
messen.                                                        Gebiet wollten es wissen. Auf der einen Seite der fran-
                                                               zösische Skirennfahrer Victor Muffat-Jeandet, olympi-
23.00 Uhr                                                      scher Bronzemedaillengewinner, auf der anderen der
                                                               Amerikaner Jordan Temkin, mehrfacher Weltmeister in
Aaron Durogati –                                               Drohnenrennen. An einem Hang im Skigebiet von Utah
Playing with the invisible                                     wurde ein Parcours abgesteckt. Das Duell konnte begin-
                                                               nen: Wer hat am Schluss die Nase vorn?
—
Gleitschirmfilm von Matteo
Vettorel und Damiano Levati, Italien
2018, italienisch mit englischen Un-
tertiteln, 40’
—

                                                    FR EITA G 8. Nov.
SA M STAG 9. No v.

09.00 Uhr                                                  raum, ihrer Geschichte und
Peter Habeler –                                            ihren wirtschaftlichen Aktivitäten
Ich will die Welt                                          einst und heute. Moderation:
von oben sehen                                             Peter Meier, Kippel
                                                           —
—                                                          Als die ersten Walser 1244 vom Pomatt her in das obe-
                                                           re Rovanatal kamen, fanden sie hier die Alp ad Buschum
Kletterfilm von Werner Bertolan,                           vor, die durch die Gemeinde Losone genutzt wurde und
Österreich 2017, d, 46’                                    nicht ganzjährig bewohnt war. Grundherr des Gebietes
—                                                          scheint das Kloster St. Abbondio in Como gewesen zu
Der Zillertaler Kletterer war der Seilgefährte von Rein-   sein. Schon 1253 errichteten die deutschsprachigen
hold Messner bei der Durchsteigung der Eigernordwand       Neuankömmlinge eine Kirche und liessen sich dauernd
1974 und der Besteigung des Mount Everest ohne Sau-        auf dem zunächst nur gepachteten Land nieder. Erst
erstoffflaschen 1978 und schrieb so Alpingeschichte.       nach langen, von vielen Nachbarschaftsstreitigkeiten
Im April 2017 durchsteigt Habeler am Seil des Ausnah-      begleiteten Prozessen ging das Land 1404 formal ins
mekletterers David Lama nochmals die Eigernordwand,        Eigentum der Guriner über. Der Schwerpunkt der ers-
inzwischen 75-jährig, aber immer noch überzeugt: «Die      ten im Hochmittelalter gegründeten Siedlung befand
Berge sind mein Lebenselixier.»                            sich in der Talsohle «ufum Hengåårt» und «im Boda»
                                                           jenseits des Baches. Verheerende Lawinenniedergänge
10.00 Uhr                                                  1695 und 1749 zwangen die Guriner zur Aufgabe dieses
WALSER-MATINEE                                             Siedlungsplatzes. Die neuen, nun meist aus Stein ge-
                                                           bauten Häuser wurden auf dem vor Lawinen sicheren,
Bosco Gurin:                                               aus dem Schutt einer Gletschermoräne gebildeten Hü-
                                                           gel erstellt, auf dem schon seit 1253 die Kirche steht.
das Walserdorf im Tessin                                   Die Bevölkerung erreichte um 1858 mit 420 Einwohnern
—                                                          ihren Höchststand – heute sind es rund 60 Personen.
Präsentationen und Gespräche zu                            Der grössere Teil der Gebäude dient nun als Ferienhäu-
                                                           ser. Strenge Bauvorschriften wollen den Charakter des
den Guriner Walsern, ihrem Lebens-                         alten Walserdorfes bewahren.

                                                                       SA M STAG 9. No v.
SA M STAG 9. No v.
12.15 Uhr
                                                             —
Parasol Peak                                                 Beat Hugi und Karin Widmer: Du bist nicht allein, kleiner
—                                                            Aletschfloh, Weber-Verlag, Thun 2019

Musik-Bergfilm von Johannes                                  13.45 Uhr
Aitzetmüller und Jeb Hardwick,                               1048 Tage in der Schlucht
Österreich 2018, oW, 30’                                     —
—
Sieben Musiker ersteigen gemeinsam einen Gipfel in           Buchpräsentation
den Alpen und schalten verschiedene «Pausen» ein, bei        mit Thomas Handschin
denen sie ihre Instrumente auspacken und zu spielen          —
beginnen. Die Stücke des Hang-Spielers und Komponis-         Auf der Südeseite des Simplons, kurz vor der Grenze zu
ten Manu Delago und seiner Kollegen verschmelzen da-         Italien, führt die Passstrasse durch die imposante Gon-
bei mit den Bergen im Hintergrund – ein überraschender       doschlucht. An der engsten Stelle schützte die Bergfes-
entspannender Filmessay mit wunderbaren Klang- und           tung Fort Gondo den Zugang ins Wallis. Während des
Bergwelten.                                                  Ersten Weltkrieges führte die junge Krankenschwes-
                                                             ter Else Fischer im Innern des Berges ein Café, wo die
12.45 Uhr                                                    Soldaten ihre Freizeit verbrachten – die Soldatenstube.
Let’s go to Antarctica!                                      Wie sie drei Jahre lang zwischen Lawinen, spanischer
                                                             Grippe und allerlei Soldaten wirken konnte, steht in ih-
—                                                            ren 1936 erschienenen Memoiren. Die Neuausgabe von
Dokumentarspielfilm von Gonzaga                              2019 illustriert das Buch mit engem Bezug zum Text und
                                                             seiner Zeit und setzt der Autorin ein würdiges Denkmal.
Manso, Spanien 2018, e, 5’                                   —
—
                                                             Thomas Handschin: 1048 Tage in der Schlucht.
Carlos ist ein leidenschaftlicher Reisender. Aktuell ver-
                                                             ­Soldatenmutter Else Fischer über ihren Aktivdienst
schlägt es ihn auf eine Kreuzfahrt in die Antarktis, wo
                                                              im Fort Gondo 1914–1918, Rottenverlag, Visp 2019
er die eindrücklichen Eis- und Schneelandschaften mit
seiner Kamera in unzähligen Bildern festhält. Er knipst
                                                             14.30 Uhr
ununterbrochen und will sich dann die Fotos zu Hause

in aller Ruhe anschauen. Besonders angetan haben es
ihm die Pinguine. Carlos ist begeistert, doch die Pingui-    Die Wölfin –
ne scheinen ihn nicht zu beachten. Der Film ist ein ironi-
scher und kritischer Beitrag zum Antarktis-Tourismus in
                                                             La Luffa
den Zeiten des Klimawandels.                                 —
                                                             Dichterlesung mit Leo Tuor,
13.00 Uhr
                                                             deutsch und rätoromanisch
Du bist nicht allein,                                        —
                                                             Sein Vater hat sich umgebracht, seine Mutter ist da-
kleiner Aletschfloh                                          rob kalt geworden. Jetzt wächst «der Bub» bei den
—                                                            Grosseltern und der Urgrossmutter Onna Maria auf. Die
                                                             Letztere wird seine starke Instanz. Mit dem einarmigen
Buchpräsentation mit Beat Hugi                               Grossvater Pieder Paul teilt er den Phantomschmerz, in
(Autor) und Karin Widmer (Illustra-                          der Suche nach anderen Menschen, denen etwas fehlt,
                                                             nach Einarmigen und Einbeinigen, nach Prothesen, nach
torin)                                                       Vätern und Übervätern. Onna Maria spricht wenig, aber
—
                                                             bestimmt, Pieder Paul viel, aber nur in Zitaten. Leo Tuor
Der Grosse Aletschgletscher schwitzt. Eben hat das
                                                             zeichnet eine ungewöhnliche Persönlichkeitsbildung
Schmelzwasser die Wohnung des kleinen Aletschflohs
                                                             nach in einem ganz gewöhnlichen, katholischen Dorf zu
weggespült. Das beobachtet der Distelfalter, ein bun-
                                                             einer Zeit, als Welten und Weltbilder noch geschlossen
ter Bewohner rund um das Ewige Eis. Er verspricht dem
                                                             waren.
Aletschfloh, sich mit Tieren und Pflanzen zu beraten.
                                                             —
Die Bildergeschichte für Menschen ab 4 Jahren spielt
                                                             Leo Tuor: Die Wölfin – La Luffa, Limmat-Verlag,
im Unesco-Welterbe Swiss Alps Jungfrau-Aletsch. Sie
                                                             Zürich 2019.
handelt von der Suche nach dem grossen Glück, von
Freundschaften, Solidarität, vom Wandel der Welt. Die
                                                             15.30 Uhr
Themen Alpenraum, Klima und sorgfältiger Umgang mit
der Natur werden in einem zweiten Teil vertieft. Dazu        Confidences
gibt es Tipps für Ausflüge ins Unesco-Welterbe Jung-
frau- Aletsch – Informationen, die auch im Schulunter-       assassines
richt dienlich sind.                                         —
                                                                          SA M STAG 9. No v.
SA M STAG 9. No v.

Lesung und Gespräch mit Stéphanie                          Knapp 40 Frauen zählt der Schweizer Bergführerver-
                                                           band. Und 1300 Männer. 1986 erhielt Nicole Niquille
Glassey, französisch                                       als erste Frau das Schweizer Diplom als Bergführerin.
—                                                          Einfach war das für die Pionierin damals nicht in einem
Im Walliser Bergdorf Basse-Nendaz wird am Vorabend         Land, in dem fünf Jahre zuvor erst die Gleichstellung der
von Weihnachten die ehemalige Ladenbesitzerin Juliet-      Geschlechter in der Verfassung verankert worden war.
te ermordet. Der Verdacht fällt auf Aline, eine verwirr-   Nicole Niquille legte damit eine Spur, der bis heute über
te junge Frau, die sich als Letzte dem Opfer genähert      drei Dutzend Frauen gefolgt sind. Sie sind wenige, aber
hat. Sie gesteht das Verbrechen und bringt sich in der     sie wissen genau, wo sie hinwollen: himmelwärts. Zwölf
Untersuchungshaft um. Ihre beste Freundin jedoch ist       Frauen erzählen von der Leidenschaft, die sie antreibt:
von ihrer Unschuld überzeugt und macht sich zusammen       ihre Liebe zu den Bergen an andere Menschen weiter-
mit der Journalistin Charlotte und dem ehemaligen Leh-     geben. Nicht nur sportliche, sondern auch persönliche
rer und Polizisten Léon auf Spurensuche, im Dorf und       Träume verwirklichen. Und nebenbei mit so manch ei-
auf der Alp. Dabei wühlen sie auch tief in der Vergan-     nem Vorurteil aufräumen.
genheit, im Leben einer geheimnisvollen Adèle, der Ur-     —
grossmutter von Aline.                                     Daniela Schwegler: Himmelwärts. Bergführerinnen im
—                                                          Porträt, Rotpunktverlag, Zürich 2019
Stéphanie Glassey: Confidences assassines, Edition Plai-
sir de Lire, Lausanne 2019                                 17.00 Uhr

16.15 Uhr                                                  Greedi üüfe
Himmelwärts – Bergführe-                                   —
rinnen im Porträt                                          MundArtGedichte von und mit Hans-
—                                                          peter Müller-Drossaart und Peter
Buchpräsentation mit der Autorin                           Gisler (Musik)
                                                           —
Daniela Schwegler und der Bergfüh-                         Nach dem obwaldnerischen Gedichtband «zittri-
                                                           gi fäkke» (2015) kommt nun «greedi üüfe» auf Urner-
rerin Käthi Flühmann                                       deutsch. Der gebürtige Obwaldner Hanspeter Müller-
—

                                                                        SA M STAG 9. No v.
SA M STAG 9. No v.
Drossaart zog als Fünfjähriger mit seiner Familie nach
Erstfeld im Kanton Uri um. Urnerdeutsch wurde zu sei-        19.00 Uhr
ner zweiten Muttersprache. Das Urnerland steht denn
auch im Zentrum der Gedichte – mit seinen hohen Ber-         Die Last der Schatten –
gen und engen Tälern, aber auch mit Auto- und Eisen-
bahn, mit Gastarbeitern und Fernweh. In den Gedichten
                                                             Wenn Alpinisten nicht die
findet man keinen wehmütigen Rückwärtsblick und kei-         ganze Wahrheit sagen
ne Geranium-Hymnen an die Heimat. Es geht um Da-
bleiben und Weggehen, um Erfinden und Vergessen.
                                                             —
Hanspeter Müller-Drossaart setzt sich in einer wohlwol-      Buchpräsentation und Gespräch
lend-kritischen Art mit seiner zweiten Heimat auseinan-      mit Mario Casella (Autor) und
der. Vieles, das angesprochen wird, gilt nicht nur für das
Urnerland, sondern weit darüber hinaus.                      Daniel Anker (Alpinhistoriker)
—                                                            —
Hanspeter Müller-Drossaart: Greedi üüfe, bildfluss-Ver-      Betrug und Täuschung, Fake News und Post Truth: Wer
lag, Altdorf 2018                                            meint, die Welt des Alpinismus sei diesbezüglich ein un-
                                                             befleckter Ort, irrt. Schon viele Male sind in der Öffent-
18.00 Uhr                                                    lichkeit Zweifel aufgekommen, ob Bergsteiger hinsicht-
                                                             lich einer sportlichen Leistung gelogen oder zumindest
Wintersperre –                                               nicht die ganze Wahrheit gesagt haben. Das neue Buch
                                                             des renommierten Tessiner Journalisten und Bergfüh-
Passstrassen im Schnee                                       rers Mario Casella nähert sich diesem vielschichtigen
—                                                            Thema packend und mit psychologischem Feingefühl
                                                             an. Aber Casella geht es nicht um das Aufdecken der
Bildprojektion mit Live-Musik.                               Wahrheit. Er fragt vielmehr, welche Motivationen dem
Marco Volken (Fotos) und                                     Abweichen von der Wahrheit im einzelnen Fall zugrun-
Christian Zufferey (Hang)                                    de lagen, und beschreibt die Mechanismen und Prozes-
—                                                            se im Umgang mit der (tatsächlichen oder unterstellten)
Sobald im Herbst der erste grosse Schnee fällt, versin-      Lüge in Öffentlichkeit und Medien. Auch die Bezüge zu
ken die meisten Alpenpässe in einen Winterschlaf, der        anderen Schattenseiten des Hochleistungssports (Er-
bis zum Spätfrühling andauert. Wer hat schon mit eige-       folgsdruck, Doping und Drogensucht, Depression und

nen Augen den Gotthard, die Furka, den Albula im Win-        Burnout) werden transparent gemacht – spannend und
ter gesehen? Der Fotograf Marco Volken wollte es wis-        hochaktuell.
sen und hat sich auf den Weg gemacht. Er besuchte            —
mehrere Pässe während der Wintersperre – auf Skiern,         Mario Casella: Die Last der Schatten – Wenn Alpinisten
auf Schneeschuhen und zu Fuss, dabei stets der Som-          nicht die ganze Wahrheit sagen, AS Verlag, Zürich 2019
merstrasse folgend. Und er hat die ungewohnt einsamen
Landschaften mit seiner Kamera festgehalten. Poetisch,       20.00 Uhr
lakonisch, überraschend, schön! Der Musiker Christi-
an Zufferey begleitet die Bildprojektion mit perkussiven     Hornroh Modern Alphorn
Klängen auf dem Hang.                                        Quartet
18.30 Uhr                                                    —
Ritratti sonori –                                            Konzert mit Balthasar Streiff,
                                                             Michael Büttler, Jennifer Tauder
Klangporträts                                                und Lukas Briggen
—                                                            —
Musikfilm von Paolo Vinati,                                  Im traditionellen Repertoire, von Hornroh schlicht und
                                                             zugleich kunstvoll interpretiert, wird einem bewusst, wie
Italien 2019, vielsprachig mit                               unverbraucht, ja modern diese Stücke sein können, und
deutschen Untertiteln, 30’                                   die neuen Kompositionen erstrahlen dank der «rohen»
—                                                            Natur der Hörner in fremdartiger Schönheit. Dazu trägt
In den Dolomiten wurde und wird viel gesungen. Früher        auch der warme, der menschlichen Stimme so nahe
fast ausschliesslich auf Ladinisch, manchmal auf Itali-      Klang des Alphorns bei, der immer etwas tief Verbor-
enisch, manchmal auf Deutsch. Heute erklingen Lieder         genes, fast Archaisches in uns anspricht. Schliesslich
in unzähligen Sprachen. Vinati lädt ein Dutzend Frauen       sind die reine Faszination der Instrumente und der gute
ein, in ihrer Muttersprache vor der Kamera ein Lied zu       Kontakt zum Publikum Elemente, die Hornroh charak-
singen, a cappella. Ein spannendes Album von klingen-        terisieren.
den Porträts. Die Frauen sind wegen der Liebe, auf der       —
Suche nach Arbeit oder auf der Flucht in die Dolomiten       www.hornroh.ch
gekommen und haben hier eine neue Heimat gefunden.
                                                                          SA M STAG 9. No v.
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