Berner Wirtschaft Economie bernoise

 
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Economie bernoise
Heftmitte (herausnehmbarer Service-Teil):

Kaderausbildung
Die Schweizer Armee, der neue Talentförderer

Détachable au milieu de ce magazine :

Formation des cadres
L’armée suisse, ce nouveau booster de talents

HANDELS- UND INDUSTRIEVEREIN                    UNION DU COMMERCE ET DE L’INDUSTRIE
DES KANTONS BERN                                DU CANTON DE BERNE
Berner Handelskammer                            Chambre de Commerce bernoise
Berner Wirtschaft Economie bernoise
SIE SIND DIE
         BERNER WIRTSCHAFT,
              WIR SIND DIE BERNER
          SICHERHEIT.

Inserat HIV Berner Wirtschaft, 185 x 130 mm, ½ Seite quer, Juni 2018

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Berner Wirtschaft Economie bernoise
Inhalt                                        Editorial
4/5	Steuergesetzrevision: Eine
            verpasste Chance, aber …
            Possibles raisons pour le Non
            à la révision de la Loi sur les   Liebe Mitglieder,                              Chers membres,
            impôts                            liebe Leserinnen und Leser                     chères lectrices, chers lecteurs,

6   	Silvia Müller ist HIV-Preis­            Ein reich befrachtetes Jahr neigt sich dem     Une année riche en événements s’achève.
      trägerin 2018                           Ende zu. Für die Wirtschaft und ihre           Ces derniers mois, en effet, l’économie et
                                              ­Verbände waren in den letzten Monaten         ses associations ont une fois de plus dû
10           nternehmensverantwortungs-
            U                                  einmal mehr viele bedeutende Volksab-         contester de nombreuses votations po-
            initiative: Alle Schleusen für     stimmungen zu bestreiten, sowohl auf          pulaires importantes, tant au niveau na-
            Klagen werden geöffnet             nationaler als auch auf kantonaler Ebene.     tional qu’au niveau cantonal. Dans l’en-
                                               Im Grossen und Ganzen sind die Abstim-        semble, les votations en faveur de
12          Wie Social Media die Kommu-       mungen für die Wirtschaft positiv verlau-     l’économie ont été positives. Bien sûr, le
             nikation in Wirtschaft und        fen. Aber natürlich wird das Fazit getrübt    bilan est toutefois troublé par le rejet de
             Politik verändert hat             durch die Ablehnung der kantonalen            la révision de la Loi cantonale sur les
                                               Steuergesetzrevi­ sion. Damit bleibt der      impôts. Ainsi, le désavantage fiscal du
15	
   Portraits d’entreprises                     steuerliche Standortnachteil für Firmen       lieu d’implantation pour les entreprises
            Section Jura bernois               im Kanton Bern weiter bestehen. Der HIV       dans le canton de Berne demeure. Désor-
                                               wird sich nun stark dafür einsetzen, dass     mais, l’UCI va s’engager avec force pour
17	Auflösung des Leserwett­                   die zweite Chance auf eine Senkung der        que la deuxième chance d’une réduction
            bewerbs                            Unternehmenssteuern im Kanton Bern im         de l’imposition des entreprises dans le
            Gagnant du concours des            Rahmen der Umsetzung der nationalen           canton de Berne soit effectivement saisie
            lecteurs                           Steuervorlage und AHV-Finanzierung            dans le cadre de la mise en œuvre de la
                                               (STAF) auch wirklich ergriffen wird.          Réforme fiscale et du financement de
18	Neueintritte                               Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass es auf   l’AVS (RFFA).
            Agenda                             politischer Ebene im neuen Jahr ebenso        Un regard vers l’avenir montre qu’au ni-
            Nashorn                            intensiv weitergeht. Während eine allfäl-     veau politique, la vie sera aussi intense
                                               lige Referendumsabstimmung über die           l’année prochaine. Alors qu’une éven-
                                               STAF-Vorlage voraussichtlich im Mai           tuelle votation référendaire sur le projet
                                               2019 vors Volk kommen wird, gilt es be-       RFFA sera soumise au peuple, probable-
Special                                        reits im Februar 2019 unter anderem ge-
                                               gen das schädliche Bürokratiemonster
                                                                                             ment en mai 2019, il s’agira d’affronter
                                                                                             dès le mois de février 2019, entre autres,
		
  Kaderausbildung                              «Energiegesetz» anzutreten. Mehr zu die-      le monstre bureaucratique nuisible de la
            Die Schweizer Armee,              ser Vorlage erfahren Sie auf Seite 8.          « Loi sur l’énergie ». Vous en apprendrez
            der neue Talentförderer            Sehr erfreulich ist, dass wir im Frühling     plus sur ce projet dans ce magazine.
            Formation des cadres               2019 bereits zum vierten Mal mit der Er-      Par contre, il est très réjouissant de voir
            L’armée suisse, ce nouveau         lebnisschau tunBern.ch an der BEA prä-        que nous serons présents déjà pour la
            booster de talents                 sent sein werden. Dieses Projekt ist ein      quatrième fois au show événementiel
                                               zentrales Element in unserem Engage-          « tunBern.ch » à la BEA au printemps
                                               ment für eine wirtschaftsnahe Ausbil-         2019. Ce projet est un élément central de
                                               dung und ein wichtiges Instrument im          notre engagement dans la formation et
                                               Kampf gegen den Fachkräftemangel in           un instrument important dans la lutte
                                               den MINT-Berufen. In dieser Ausgabe           contre la pénurie de main d’œuvre spé-
                                               der Berner Wirtschaft finden Sie noch         cialisée. Dans cette édition d’« Économie
                                               weitere Artikel aus dem Bildungsbe-           bernoise », vous trouverez d’autres ar-
                                               reich, unter anderem einen Bericht über       ticles traitant du domaine de la forma-
                                               die Wirtschaftswoche am Gymnasium             tion, entre autres un rapport sur la se-
                                               Interlaken sowie - im Special in der Heft-    maine économique au Gymnasium
                                               mitte – über die spannenden Ausbil-           Interlaken, et – dans l’encart spécial au
                                               dungsmöglichkeiten in der Schweizer           milieu du magazine – sur les possibilités
                                               Armee, von welchen gerade auch KMU            de formation captivantes dans l’armée
                                               bei der Suche nach Talenten profitieren       suisse, dont les PME peuvent notamment
Titelbild                                      können.                                       profiter dans leur recherche de talents.
Engagierte Gymnasiastinnen und
Gymnasiasten: Im Rahmen der Wirt-             Wir wünschen Ihnen eine angenehme              Nous vous souhaitons une agréable lec-
schaftswoche werden betriebswirt-             Lektüre, frohe Festtage und einen guten        ture et de joyeuses fêtes et une bonne
schaftliche Themen praxisnah erlebbar         Start ins neue Jahr.                           année 2019.
gemacht und die Schüler werden zu
«Unternehmern» (Bild: Erich Häsler)           Dr. Adrian Haas                                Dr Adrian Haas
                                              Direktor Handels- und Industrieverein          Directeur de l’Union du Commerce et
                                              des Kantons Bern                               de l’Industrie du Canton de Berne

Economie bernoise 04 | 18                                                                                                             3
Berner Wirtschaft Economie bernoise
Das Nein zur Steuergesetzrevsion

Eine verpasste Chance, aber …
Der Kanton Bern belegt im interkantonalen Vergleich zur Besteuerung juristischer und natürlicher Personen
seit Jahren unverändert einen der hintersten Ränge. Mit dem Nein zur Steuergesetzrevision am 25. November
2018 wurde eine erste Chance verpasst, den Rückstand zu reduzieren und die wirtschaftlichen Standort­
bedingungen zu verbessern.

Auch wenn die detaillierten Abstim-
mungsanalysen noch nicht vorliegen, so
dürften etwa folgende Gründe, deren
Gewichtung im Einzelnen schwierig ist,
den Ausschlag für das relativ knappe
«Nein» gegeben haben:
– Die gleichzeitige Abstimmung über die
   Selbstbestimmungsinitiative hat vor al-
   lem linke Stimmbürger mobilisiert.
   Dies lässt sich auch anhand des Abstim-
  mungsresultates des Asylkredites, wel-
  cher ebenfalls zur Abstimmung stand,
  verifizieren, indem dort ein überra-
   schend deutliches «Ja» resultiert hat.
– Unternehmensentlastungen als einzi-
   ge Massnahme sind für die Bürger
   nicht sehr attraktiv, weil sie für sich
   keine direkten Vorteile sehen. Es rächt
   sich, dass im Grossen Rat ein Antrag
   zum Einbauen einer gleichzeitigen
   Steuerentlastung für natürliche Perso-
   nen nur bei der FDP, SVP und der EDU
   eine Mehrheit fand und daher abge-
   lehnt worden ist.                          (Noch) nicht zum Sprung angesetzt: Der Kanton Bern hat im Steuerbereich weiterhin einen erhebli-
– Steuervorlagen sind gezwungenermas-        chen Standortnachteil
   sen technischer Natur und nicht leicht
   verständlich und vermittelbar. Die Bot-      mitunter Wahlkampfthema waren.                  Kanton (rund 34 Mio. Franken über die
   schafter lassen sich daher jeweils fast      Auch wenn diese bitter nötig waren              Vermögenssteuern) und vor allem den
   an einer Hand abzählen.                      und das Ausgabenwachstum dennoch                Gemeinden (insgesamt mindestens 81
– Die hohe Steuerlast der natürlichen          über dem Volkseinkommen liegt, konn-            Mio. Franken über die Vermögens- und
   Personen führt zu einer besonderen           te man mit ihnen «Stimmung machen».             Liegenschaftssteuern) zusätzliches Geld
   Sensibilität bei den Bürgern betreffend      Die Tatsache der zu spät ergriffenen            in die Kasse gespült haben. Ausserdem
   Auswirkungen von Steuersenkungen,            Sparmassnahmen (trotz bereits im Ja-            wird der Kanton Bern unter dem Titel
   die nicht direkt bei ihnen selber statt-     nuar 2014 überwiesener Finanzmo­                «Erhöhung des Kantonsanteils an der di-
   finden. Umgekehrt erklärt sich damit         tion) rächt sich auch hier.                     rekten Bundessteuer» zusätzliche Mittel
   auch, dass die Bevölkerung einer Sen-                                                        in der Grössenordnung von 60 Mio. Fran-
   kung der Motorfahrzeugsteuer und der       Umsetzung der Steuervorlage und                   ken erhalten; letzteres setzt allerdings
   Handänderungssteuer vor nicht allzu        AHV-Finanzierung (STAF) bietet nächste            (im Falle des Zustandekommens des Re-
   langer Zeit zugestimmt hat.                Chance zur Korrektur                              ferendums) die Annahme der STAF am
– Die Bürger identifizieren sich (meist)     Während die Kantone Basel-Stadt, Genf,            19. Mai 2019 voraus.
   stark mit ihrer Wohngemeinde, wes-         Solothurn und weitere Kantone bereits
   halb die Drohung mit Steuerausfäl-         markante Gewinnsteuersatzsenkungen                Schliesslich sind Überlegungen anzu-
   len – auch wenn sie unberechtigt ist –     angekündigt haben und in der Waadt be-            stellen, wie in eine neue kantonale Vorla-
   auf fruchtbaren Boden stösst.              reits ab 2019 neu ein Satz von 13,79% gel-        ge eine direkte Entlastung der Bürger
– Die indirekten Kompensationsmass-          ten wird, verharrt dieser im Kanton Bern          eingebaut werden könnte, z.B. in der
   nahmen (bereits beschlossene Anpas-        bis auf weiteres auf dem heutigen, hohen          Form einer Anpassung des Einkommen-
   sung der amtlichen Werte per 2020)         Niveau. Nichts desto trotz eröffnet sich in       steuertarifs.
   konnten mit Rücksicht auf eine «Verär-     Kürze eine Möglichkeit, das Verpasste
   gerung der Hauseigentümer» nur de-         zumindest teilweise nachzuholen: Im               Aus der Sicht der Wirtschaft ist im Übri-
   fensiv kommuniziert werden.                Zuge der kantonalen Umsetzung der                 gen die STAF zu begrüssen, weil sie im
– Es bestehen noch «Nachwehen» der           STAF per 2021 könnte (und sollte!) er-            Rahmen eines gangbaren Kompromisses
   nicht optimal kommunizierten Abstim-       neut ein Versuch unternommen werden,              für die betroffenen Unternehmen ein in-
   mung über die USR III.                     die Steuerbelastung der Unternehmen zu            ternational anerkanntes Steuersystem
– Es bestehen noch «Nachwehen» der           senken. Bis dann wird nämlich die Neu-            und damit Rechtssicherheit schafft.
   Sparmassnahmen, die im März 2018           schatzung der amtlichen Werte dem

4                                                                                                                   Berner Wirtschaft 04 | 18
Berner Wirtschaft Economie bernoise
La prochaine chance pour une imposition des entreprises plus basse se présentera en 2019

Possibles raisons pour le Non à la révision de la Loi sur les impôts
Depuis des années, le canton de Berne           fait qu’au sein du Grand Conseil, une         sible de « créer une ambiance » avec
occupe de manière inchangée un des              motion pour l’introduction en même            elles.
derniers rangs dans une comparaison             temps d’un allègement fiscal pour les
intercantonale de l’imposition des per-         personnes physiques n’a trouvé une          La mise en œuvre de la réforme fiscale
sonnes morales et physiques. Le rejet           majorité qu’auprès du PLR, de l’UDC         et financement de l’AVS (RFFA) offre
de la révision de la Loi sur les impôts         et de l’UDF et a donc été rejetée.          une possibilité de correction
du 25 novembre 2018 a manqué la              – La charge fiscale élevée des personnes      Alors que les cantons de Bâle-Ville, Ge-
première chance de réduire le retard
­                                               physiques mène à une sensibilité par-       nève, Soleure et autres cantons ont déjà
et d’améliorer les conditions écono-            ticulière auprès des citoyens concer-       annoncé des réductions significatives
miques du site.                                 nant les effets des réductions fiscales,    de leur taux d’impôts sur le bénéfice et
                                                qui ne les touchent pas directement.        qu’un nouveau taux de 13,79 % dès 2019
Même si les analyses détaillées de la           Inversement, cela explique aussi            ait déjà été annoncé dans le canton de
votation ne sont pas encore disponibles,        pourquoi la population a accepté, il        Vaud, celui du canton de Berne persiste
ainsi, les raisons suivantes, dont la pon-      n’y a pas si longtemps, une baisse          à rester au niveau élevé actuel jusqu’à
dération en détail est difficile, auraient      l’impôt sur les véhicules motorisés et      nouvel ordre. Néanmoins, une pro-
à peu près été le facteur pour le « non »       de l’impôt sur les mutations. En consé-     chaine chance de rattraper, du moins en
relativement serré :                            quence, il est impératif d’examiner         partie, se présente d’ici peu : dans le
– La votation par la même occasion sur         comment un nouveau projet peut éga-         cadre de la mise en œuvre cantonale de
   l’initiative pour l’autodétermination a      lement intégrer un allègement direct        la RFFA d’ici 2021, un nouvel essai
   surtout mobilisé les électeurs de            pour les citoyens.                          pourrait (et devrait !) être tenté de bais-
   gauche. Cela se laisse également véri-    – Il existe encore des « séquelles » de la    ser la charge fiscale des entreprises.
  fier à l’aide du résultat de la votation     votation sur la RIE III, qui n’avait pas     D’ici là, la réévaluation des valeurs offi-
  du crédit pour l’asile, qui a aussi été      été communiquée de manière opti-             cielles aura ajouté de l’argent supplé-
  soumis à la votation, lequel a donné         male, et les mesures d’économies, qui,       mentaires dans les caisses du canton et
  lieu à un « oui » étonnamment clair.         en mars 2018, ont fait entre autres          des communes. Par ailleurs, le canton
– Les allègements des entreprises en          l’objet de campagnes électorales.            de Berne recevra des moyens supplé-
   tant que seule mesure pour les ci-          Même si celles-ci étaient cruellement        mentaires de l’ordre de 60 millions de
   toyens ne sont pas très attrayants, car     nécessaires et que la croissance des         francs provenant de l’impôt fédéral di-
   ils n’y voient pas d’avantages directs      dépenses se trouve malgré tout au-           rect lors de l’adoption de la RFFA.
   pour eux-mêmes. Cela se traduit par le      dessus du revenu national, il a été pos-

Fokus Steuern: besser informiert, sicher unterwegs

PwC Bern: Steuerforum 2018 mit Bundesrat Ueli Maurer
Das diesjährige Steuerforum von PwC Bern, dem Handels- und Industrieverein Bern sowie der Handelskammer
Solothurn fand am 16. November 2018 im Bellevue Palace statt. Höhepunkt war das Gastreferat von Bundesrat
Ueli Maurer. Im Mittelpunkt standen die Steuervorlage und AHV Finanzierung, kurz STAF.

Bereits um 7.00 Uhr morgens wurden           erfolgte durch Dieter Wirth, Leiter Steu-
über 280 Teilnehmer am Eingang des           er- und Rechtsberatung PwC Schweiz
Bellevue Palace von den beiden Partnern      und Europa, Kurt Rohrbach, Präsident
von PwC Bern, Lukas Scheidegger und          des Handels- und Industrievereins des
Roman Leimer, persönlich begrüsst. Bei       Kantons Bern, sowie Daniel Probst, Di-
Kaffee und Frühstück konnten sich zahl-      rektor der Handelskammer Solothurn.
reiche Wirtschaftsvertreter und andere
Interessierte im informellen Rahmen          Anschliessend referierte Bundesrat Ueli
austauschen. Die offizielle Begrüssung       Maurer über die STAF. Er ist sich sicher,
                                             dass das Referendum über die Vorlage
                                             zustande kommt. Für Bundesrat Ueli             v.l.n.r.: Lukas Scheidegger und Roman Leimer,
                                             Maurer ist klar, die Vorlage ist «alternati-   Partner PwC Bern; Dieter Wirth, Leiter Steuer- &
                                                                                            Rechtsberatung PwC Schweiz und Europa; Bun-
                                             vlos». Das schweizerische Stimmvolk            desrat Ueli Maurer; Andreas Staubli, CEO PwC
                                             lehnte im Februar 2017 die USR III ab.         Schweiz; Kurt Rohrbach, Präsident des Handels
                                             Eine erneutes «Nein» würde dem Wirt-           und Industrievereins des Kantons Bern; Daniel
                                                                                            Probst, Direktor der Handelskammer Solothurn
                                             schaftsstandort Schweiz nachhaltigen
                                             Schaden zufügen, so Bundesrat Ueli
                                             Maurer und fügte an, dass man sich si-         stuft er höchstens auf 50 Prozent ein. Ab-
                                             cher sein könne, dass eine nächste Vorla-      schliessend präsentierten Steuerexper-
                                             ge noch schlechter sei. Der Schweiz dro-       ten von PwC Bern die Steuervorlage 17
                                             he sogar die Versetzung auf die schwarze       und thematisierten aktuelle Steuerthe-
Steuerforum 2018 im Bellevue Palace, Bern    Liste der EU. Die Chance auf ein Volks-Ja      men mittels konkreter Beispiele.

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Berner Wirtschaft Economie bernoise
«Miss Museumsnacht» erhält den HIV-Preis der Sektion Bern

Silvia Müller ist HIV-Preisträgerin 2018
Die Sektion Bern des Handels- und In-
dustrievereins des Kantons Bern (HIV)
hat die Initiantin und Organisatorin der
Berner Museumsnacht, Silvia Müller, am
15. Oktober 2018 mit dem HIV-Preis ge-
ehrt. Damit geht dieser Preis zum fünf-
ten Mal seit seiner Einführung im Jahr
1985 an eine Frau. «Silvia Müller hat es
geschafft, Schwellenängste abzubau-
en, Wirtschaft und Politik in ein Kultur-
projekt einzubinden, ein breites Pub­
likum in die Museen und Institutionen
zu locken und die ganze Stadt Bern
für eine Nacht in ein magisches Licht
zu tauchen», so HIV-Sektionspräsident
Bern­hard Emch in seiner Laudatio.

Der HIV-Preis wird jährlich an eine Per-
sönlichkeit verliehen, die einen heraus­      Grosse Freude für die «Miss Museumsnacht»: Silvia Müller erhielt am 15. Oktober 2018 den dies­
ragenden Beitrag für den Wirtschafts-         jährigen HIV-Preis (Bild: Alexandra Schürch)
standort Bern geleistet hat. Silvia Müller
(Jahrgang 1948) ist verheiratet, Mutter       ten jährlich stattfindenen Events der Stadt       Region zu adaptieren und weiter zu ent-
von zwei erwachsenen Kindern, selbstän-       Bern gehört.                                      wickeln. Die Museumsnacht hat eine
dige Unternehmerin und Inhaberin des                                                            grosse Ausstrahlung, welche weit über
Büro B60 für Kultur- und Verbandsma-          Der Präsident der HIV-Sektion Bern,               die Stadtgrenzen hinaus geht».
nagement. Ge­ meinsam mit ihren zwei          Bernhard Emch, erklärte in seiner Lau-
Mitarbeiterinnen organisiert und managt       datio, dass Silvia Müller mit der Muse-           Für dieses tolle Projekt und ihr grosses
sie unter anderem die «Museumsnacht           umsnacht eine neue Tradition in Bern              Engagement überreichte Bernhard Emch
Bern», welche heute mit 40 beteiligten        begründet habe: «Sie verstand es, das             unter grossem Applaus der rund 350 an-
Museen und Kulturinstitutionen sowie          Modell einer Museumsnacht – die es vor            wesenden Mitglieder und Gästen den 34.
über 40 000 Besuchern und rund 110 000        dem Start hier bei uns bereits in anderen         HIV-Preis an Silvia Müller, die Berner
gezählten Einzeleintritten zu den gröss-      Städten wie etwa Berlin gab – für unsere          «Miss Museumsnacht».

Impressionen vom HIV-Preis 2018

Sektionspräsident Bernhard Emch während       Sandra von May-Granelli (FEUSI Bildungs­           Cordelia Hagi (p.i.n.k.elefant GmbH) und
­seiner Laudatio                              zentrum AG) mit Philipp Stucki (WeServe AG)        Uwe E. Jocham (Präsident Verband Berner
                                              und Daniel Stucki (Keller Informatik AG)          ­A rbeitgeber)

Nicoe Kramer und Nathalie Lädrach (beide      Marianne Reich Arn (Kunstreich AG) mit Daniel     Patrik Scherrer (Swiss Design Collection AG),
The Corporate Finance Group AG) mit Daniela   Arn (Grossrat, Hans Christen AG)                  Heinz H. Landolf und Werner Luginbühl
Stöckli (Karriere Boutique GmbH)                                                                (Stände­rat, Die Mobiliar)

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Economie bernoise 04 | 18                                         7
Berner Wirtschaft Economie bernoise
Volksabstimmung zum kantonale Energiegesetz am 10. Februar 2019

Nein zu höheren Kosten und einem
­Regulierungsdschungel
Energieeffizienz ist das Gebot der Stunde. Allein im Gebäudebereich werden hierzulande rund 15 Milliarden
Franken pro Jahr für Sanierungen aufgewendet. Obwohl «der Zug bereits fährt» will der Kanton mit neuen,
bürokratischen Vorschriften den Hauseigentümern und Mietern zusätzliche Kosten aufhalsen.

Die vorliegende Revision des Kantonalen Energiegesetzes             Wohnen unnötig verteuern?
                                                                                   10. Februar
                                                                                               2019

                                                                    NEIN
(KEnG) erweist sich nämlich bei genauerem Hinsehen als äus-
serst ineffizient und schiesst über das Ziel hinaus. Sie führt                                  10. Februar
                                                                                                            2019

zu einem Regulierungs­    dschungel, wirkt teilweise kontra­
produk­t iv und verteuert das Wohnen im Kanton Bern. Dieser
zählt bereits heute zu den Kantonen mit den strengsten und          zum kantonalen
eingriffsstärksten Energievorschriften. Die Stimmbürger ha-         Energiegesetz
ben es am 10. Februar 2019 in der Hand, deutlich «NEIN» zu
sagen.

Regulierungsdschungel
Mit der Revision des KEnG wird das Ziel verfolgt, die Gesetzge-
bung zu harmo­nisieren: Die sogenannten Mustervorschriften
der Kantone im Energiebereich «MuKEn 2014» sollen schweiz­
                                                                    www.energiegesetz-nein.ch
weit gelten. Diese sind aber nicht verbindlich und wurden bis-
lang gerade einmal von vier Kantonen (BL, BS, LU, OW) über-
nommen. Im Kanton Solothurn wurde die angestrebte                 Nein zu teuren Mietzinsen
Gesetzesrevision im Juni 2018 vom Stimmvolk mit über 70%          Auch Mieter würden bei einer Annahme des KEnG zur Kasse
deutlich verworfen. Davon abgesehen wären die neuen Regulie-      gebeten. Eine Studie im Auftrag des Bundesamtes für Woh-
rungen auch innerhalb des Kantons Bern uneinheitlich, weil        nungswesen zeigt klar und deutlich: Nach einer energetischen
jede Gemeinde die Kompetenz zu weiteren Verschärfungen er-        Sanierung eines Wohnbaus steigen die Mieten an, die Neben-
hält. Das führt zu administrativem Mehraufwand und zusätzli-      kosten für das Heizen sinken aber nicht in vergleichbarem Mass.
chen Kosten bei Bauprojekten.
                                                                  Fazit
Quasi-Verbot von Ölheizungen                                      Die Revision des Energiegesetzes beschränkt sich auf zusätzli-
Bei Neubauten werden heute kaum noch Ölheizungen einge-           che Vorschriften. Diese sind entweder energiewirtschaftlich
baut. Trotzdem will das KEnG hier mit einer Nachweis- und         fragwürdig oder belasten Hauseigentümer und Mieter unver­
Bewilligungspflicht eine unnötige Bürokratie aufbauen. Bei        hältnis­mässig. Besondere Schwierigkeiten und Kosten werden
bestehenden Gebäuden wiederum fordert das Gesetz hohe Hür-        die Verbote verursachen, wonach Elektroheizungen und -boiler
den, wenn eine Öl- oder Gasheizung durch ein gleichartiges        und faktisch auch Ölheizungen nicht ersetzt werden dürfen. Es
Heizsystem ersetzt wird. Der Besitzer muss zuerst nachweisen,     braucht deshalb ein Nein zum Energiegesetz, auch um das An-
dass sein Haus gut und umfassend isoliert ist oder dieses ener-   gebot an bezahlbaren Wohnungen zu erhalten.
getisch sanieren. Der erforderliche administrativ-technische
Aufwand ist beträchtlich. Das führt dazu, dass der Ersatz von     Lars Guggisberg, jur. Sekretär HIV, Grossrat SVP
in­effizienten alten Heizungen solange wie möglich hinausgezö-
                                                                                                                                       Anzeige
gert wird – das ist kontraproduktiv. Gerade Senioren dürften
Mühe haben, die Kosten für die Haussanierung zu stemmen,
weil sie nur erschwert einen neuen Hypothekarkredit aufneh-
men können. Bei einem Heizungsausfall im Winter sorgt das
Gesetz zudem für untragbare Verzögerungen.

Sanierungszwänge
Elektroboiler in Wohnbauten müssen nach 20 Jahren ersetzt
und Leuchtreklamen und Schaufensterbeleuchtungen innert
5 Jahren angepasst werden. Solche bürokratischen Zwänge
sind abzulehnen, zumal man davon ausgehen kann, dass viele
dieser Anlagen in der Zwischenzeit freiwillig ersetzt werden.
Ganz abgesehen davon kann das Ersatzverbot für ortsfeste
elektrische Widerstandsheizungen und die Ersatzpflicht für
elektrische Wassererwärmer in vielen Fällen zu technischen
Schwierigkeiten und hohen Kosten führen. Denn längst nicht
alle Standorte eignen sich für die Nutzung erneuerbarer Ener-
gien.

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Berner Wirtschaft Economie bernoise
Neuregelung der Abfallentsorgung

Abfall von Unternehmen mit 250 oder mehr Vollzeitstellen
ist ab 2019 kein Siedlungsabfall mehr
Ab dem 1. Januar 2019 gelten gemäss          Deshalb verfügen die Gemeinden ab dem
der neuen Abfallverordnung nur noch          1. Januar 2019 über keine Grundlage
aus Haushalten stammende Abfälle             mehr, bei den betroffenen Unternehmen
sowie Abfälle aus Unternehmen mit
­                                            (mit schweizweit 250 oder mehr Vollzeit-
weniger als 250 Vollzeitstellen als Sied-    stellen, z.B. auch Grossverteiler, Bankfili-
lungsabfälle. Grössere Firmen müssen         alen, Tankstellen oder ähnliche) Abfall-
zukünftig die fachgerechte Entsor-           Grundgebühren zu erheben. Diese sind
gung ihrer Abfälle selber organisieren.      im Gegenzug selbst verantwortlich für
                                             die Entsorgung ihrer Abfälle. Im Kanton
In Art. 3 der Abfallverordnung (VVEA)        Bern hat das Amt für Wasser und Abfall
wird der Begriff Siedlungsabfälle neu de-    AWA den Gemeinden im Herbst 2018               Ab 2019 fallen Abfälle aus Unternehmen mit
finiert. Durch die im Vergleich zum alten    eine aktuelle Liste mit sämtlichen Betrie-     250 oder mehr Vollzeit­stellen nicht mehr unter
                                                                                            das «Entsorgungsmonopol» des Gemeinwesens
Recht enger gefasste Begriffsdefinition      ben mit 250 und mehr Vollzeitstellen zur       (Bild: Kzenon, Adobe Stock)
wird das staatliche «Entsorgungsmono-        Verfügung gestellt. Diese Unternehmen
pol» für Siedlungsabfälle, das in Art. 31b   müssen darüber informiert werden, dass
des Umweltschutzgesetzes (USG) veran-        sie aufgrund der neuen Regelung aus            Grundsätzlich können die Gemeinden
kert ist, neu konkretisiert. Neu umfassen    dem Entsorgungsmonopol der Gemeinde            auch weiterhin die Entsorgung von Ab-
Siedlungsabfälle die aus Haushalten stam-    entlassen werden. Verschiedene Ent-            fällen aus grösseren Unternehmen anbie-
menden Abfälle sowie Abfälle aus Unter-      sorgerfirmen empfehlen den von der             ten. Dies setzt aber voraus, dass sich die
nehmen mit weniger als 250 Vollzeitstel-     Neuregelung betroffenen Betrieben              Parteien vertraglich über die Konditio-
len, deren Zusammensetzung hinsichtlich      vorläufig noch nicht aktiv zu werden           nen der Entsorgung einigen. Eine Querfi-
Inhaltsstoffen und Mengenverhältnissen       und die entsprechende Information              nanzierung aus dem gebührenfinanzier-
mit Abfällen aus Haushalten vergleichbar     durch die Gemeinde abzuwarten.                 ten Monopolbereich (Entsorgung von
sind (Art. 3 Bst. a VVEA).                                                                  Siedlungsabfällen) ist nicht zulässig.

  Save the date: Hauptversammlung 2019
  Préavis: Assemblée générale 2019
   in Kooperation mit der Sektion Interlaken-Oberhasli

                            Dienstag, 14. Mai 2019
  14.30 Uhr: Betriebsbesichtigung (Rugenbräu AG)
  16.30 Uhr: Hauptversammlung (Grand Hotel Victoria-Jungfrau AG)

   HANDELS- UND INDUSTRIEVEREIN                                                         HANDELS- UND INDUSTRIEVEREIN
   DES KANTONS BERN                                                                     DES KANTONS BERN
   Berner Handelskammer                                                                 Sektion Interlaken-Oberhasli

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Berner Wirtschaft Economie bernoise
Die Unternehmensverantwortungs-Initiative ist ein Wolf im Schafspelz

Alle Schleusen für Klagen werden geöffnet
Seit einiger Zeit befasst sich das Parlament mit der Volksinitiative «Für verantwortungsvolle Unternehmen –
zum Schutz von Mensch und Umwelt». Es ist wie bei vielen Initiativen: Was auf den ersten Blick selbst­
verständlich und sympathisch klingt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als verheerend für Schweizer
­Unternehmen. Die Initiative will eine grenzenlose Haftung in die Verfassung schreiben.

Zu Recht können Schweizerinnen und               Vorkommnisse bei abhängigen Firmen.         wundbar. Hinter den Klagen können
Schweizer stolz auf die ausgeprägte in-          Das können Zulieferer sein oder auch        auch Konkurrenten stehen, die sich wirt-
ternationale Vernetzung der Schweizer            ­Unternehmen, die in einem gewissen fi-     schaftliche Vorteile verschaffen wollen.
Wirtschaft sein. Unser Land hat eine              nanziellen Abhängigkeitsverhältnis ste-    Oder die Klagen werden aus politischen
ganze Reihe von Unternehmensperlen                hen, etwa durch die Vergabe eines Darle-   Gründen medial inszeniert. Letztlich
hervorgebracht und ist auch als Sitz für          hens.                                      müssen sich die Unternehmen ständig
international tätige Unternehmen attrak-                                                     rechtfertigen, auch wenn sie gar nichts
tiv. Im globalen Vergleich sind unsere           Die weltweite Haftung ist deshalb beson-    falsch machen. Und selbst wenn Klagen
Rahmenbedingungen gut und dazu müs-              ders einschneidend, weil die Umkehr der     völlig unbegründet sind, verursachen sie
sen wir Sorge tragen. Die Unternehmens­          Beweislast gilt. Nicht die Kläger müssen    hohe Kosten und Imageschäden.
verantwortungs-Initiative ist ein Schritt        die Schuld, sondern die Unternehmen
in die falsche Richtung. Die Rahmenbe-           müssen ihre Unschuld beweisen. Sie          Betroffen von der schädlichen Initiative
dingungen werden verschlechtert.                 können sich nur von der Haftung befrei-     sind vor allem auch KMU. Zum einen gel-
                                                 en, wenn sie nachweisen können, dass        ten die Haftungsbestimmungen im Aus-
Die Initiative weitet die Haftung von            sie jederzeit ihrer Überwachungs- und       land auch für sie, zum andern leiden sie
Schweizer Unternehmen massiv aus. Die            Kontrollpflicht nachgekommen sind. Da-      unter der Verschlechterung der Schwei-
Unternehmen können neu aufgrund                  mit sehen sich Schweizer Unternehmen        zer Standortattraktivität. Für den Bun-
ihrer internationalen Tätigkeit in der
­                                                mit unkalkulierbaren Risiken bei der        desrat ist deshalb klar: Die Initiative
Schweiz verklagt werden, wenn es um              Auslandtätigkeit konfrontiert. Denn An-     schadet der Schweizer Wirtschaft insge-
die Einhaltung von Menschenrechten               bieter können schnell ändern und auch       samt und sie schwächt den Werkplatz.
und Umweltstandards geht. Eine Haf-              die Verhältnisse bei Zulieferern haben      Zwar haben die linken Entwicklungsor-
tungsklage ist selbst dann möglich,              sie kaum permanent unter Kontrolle.         ganisationen als Urheber der Initiative
wenn sich der Vorwurf nicht gegen das                                                        vor allem an die Haftung von Schweizer
Schweizer Unternehmen selbst richtet,            Die Konsequenzen der rigiden Haftung        Firmen in Entwicklungsländern gedacht.
sondern gegen eine Drittfirma. So haften         sind klar: Schweizer Unternehmen wer-       Der neue Verfassungstext wäre jedoch
unsere Unternehmen weltweit auch für             den durch erpresserische Klagen ver-        ganz generell ein Einfallstor für auslän-
                                                                                             dische Klagen – auch aus Industriestaa-
                                                                                             ten. Die Flut von Klagen führt letztlich
                                                                                             zu einer Amerikanisierung unserer
                                                                                             Rechtsordnung. Und am Schluss profitie-
                                                                                             ren nur findige Anwälte.

                                                                                             Zu den Verlierern würden auch Menschen
                                                                                             in Entwicklungsländern zählen. Dies mit
                                                                                             Sicherheit dann, wenn Direktinvestitionen
                                                                                             von Schweizer Unternehmen ausbleiben.
                                                                                             Denn unsere Unternehmen schaffen im
                                                                                             Ausland eine Vielzahl von Arbeitsplätzen.
                                                                                             Wirtschaftlicher Austausch trägt zur Ent-
                                                                                             wicklung und zur Bekämpfung von Armut
                                                                                             bei.

                                                                                             Zweifellos sind Menschenrechte und Um-
                                                                                             welt absolut zentrale Werte. Schweizer
                                                                                             Unternehmen sind sich ihrer sozialen
                                                                                             und ökologischen Verantwortung be-
                                                                                             wusst. Auch der Erfahrungsaustausch
                                                                                             mit Nichtregierungsorganisationen hat
                                                                                             sich etabliert. Wenn es Probleme gibt
                                                                                             beim Engagement von Unternehmen im
                                                                                             Ausland, dann hat sich der Dialog mit lo-
                                                                                             kalen Partnern bewährt. Zusammenar-
                                                                                             beit ist mit Sicherheit besser als endlose
Die Unternehmensverantwortungs-Initiative will Schweizer Firmen auch für Zulieferer und      Gerichtsprozesse.
Beteiligungen im Ausland haftbar machen (Bild: alotofpeople, Adobe Stock)

10                                                                                                             Berner Wirtschaft 04 | 18
Special                                                                   04 | 18

Kaderausbildung

Die Schweizer Armee, der neue Talentförderer
Formation des cadres

L’armée suisse, ce nouveau booster de talents

Seit dem 1. Januar 2018 ge-        Depuis le 1er janvier 2018,
währt die Armee ihren neuen        l’armée offre à ses nouveaux
Kadern interessante Ausbil-        cadres d’intéressantes indem-
dungsgutschriften, die sie für     nités à faire valoir pour de
eine zivile Aus- oder Weiterbil-   nombreuses formations civiles.
dung verwenden können. Mit         Venant renforcer l’octroi de
der Vergabe von anrechenbaren      crédits ECTS déjà appliqué par
ECTS-Punkten, wie sie auch die     certaines hautes écoles, ce pro-
Hochschulen verwenden, beab-       gramme entend favoriser les
sichtigt dieses Programm, die      vocations militaires à l’avance-
militärischen Ausbildungen zu      ment et rapprocher l’institution
fördern und näher an die Wirt-     de l’économie.
schaft zu bringen.

 HANDELS- UND INDUSTRIEVEREIN       UNION DU COMMERCE ET DE L’INDUSTRIE
 DES KANTONS BERN                   DU CANTON DE BERNE
 Berner Handelskammer               Chambre de Commerce bernoise
Interview Korpskommandant Daniel Baumgartner, Chef                 Interview du Commandant de corps Daniel Baumgartner,
Kommando Ausbildung                                                Chef du Commandement de l’Instruction

Herr Korpskommandant, wie funktio-                                                        Monsieur le Commandant de corps, en
niert das Modell der Ausbildungsgut-                                                      quoi consiste ce programme de crédits
schriften und an wen richtet es sich?                                                     d’appui aux études et à qui s’adresse-t-
Seit dem 1. Januar 2018 können alle Ange-                                                 il ?
hörigen der Armee, die eine Kaderschule                                                   Depuis le 1er janvier 2018, tout militaire
und den praktischen Dienst für die Aus-                                                   poursuivant une école d’officiers, de
bildung zum Offizier, höheren Unter­                                                      sous-officier supérieur, de commandant
offizier oder Kompaniekommandant er-                                                      de compagnie ou d’officier supérieur
folgreich absolviert haben, von der                                                       peut recevoir de la Confédération des
Eidgenossenschaft eine Gutschrift für                                                     indemnités pour une formation civile
eine zivile Ausbildung erhalten. Die Ent-                                                 allant de 3’300 à 11’300 francs selon le
schädigung ist abhängig vom Dienstgard                                                    grade et la fonction. Pour pouvoir béné-
und der Funktion und liegt zwischen                                                       ficier de cette prestation, les candidats
3›300 und 11›300 Franken. Um Anspruch                                                     doivent avoir terminé avec succès leur
auf Gewährung einer Ausbildungsgut-                                                       formation militaire après le 31 dé-
schrift zu haben muss die militärische                                                    cembre 2017. Les sommes auxquels ils
Weiterbildung für den entsprechenden                                                      ont droit leur sont versées personnelle-
Grad nach dem 31. Dezember 2017 abge-                                                     ment et directement au fur et à mesure
schlossen werden. Die entsprechenden                                                      de l’avancement de leurs études, sous
Summen werden den Kandidaten persön-                                                      forme de remboursement de frais d’ins-
lich und zweckgebunden für das Studium                                                    criptions et autres émoluments.
ausbezahlt, beispielsweise als Rückerstat-
tung von Einschreibegebühren etc.                                  Pourquoi avoir mis en place un tel programme ?
                                                                   Lors de l’élaboration du Développement de l’Armée (DEVA),
Wieso wurde ein solches Programm geschaffen?                       nous avons mesuré qu’il était indispensable de renforcer la
Im Rahmen der Weiterentwicklung der Armee (WEA) habe wir           formation des cadres militaires. Cela implique notamment
festgestellt, dass es zentral sein wird, die militärische Kader-   que les cadres doivent à nouveau passer par tous les échelons
ausbildung zu stärken. Dies heisst insbesondere auch, dass die     de l’avancement, avec payement de galons respectifs, soit plu-
Kader wieder alle Stufen des «Weitermachens» absolvieren           sieurs mois de service militaire supplémentaires. Il était donc
müssen. Zusammen mit dem Abverdienen bedeutet dies meh-            impératif de prendre des mesures pour offrir à ces citoyens
rere Monate zusätzlichen Militärdienst. Es war deshalb unum-       engagés une compensation à la hauteur de l’effort consenti. Il
gänglich Massnahmen zu treffen, um diesen engagierten Bür-         s’agit également d’un pas important en direction des entre-
gern eine Entschädigung anzubieten, die dem unternommenen          prises de notre pays.
Aufwand entspricht. Zudem war es auch ein wichtiges Zeichen
an die Unternehmen in unserem Land.                                Justement, en quoi cet appui à la formation a-t-il un impact
                                                                   sur l’économie et les entreprises suisses ?
Welchen konkreten Einfluss haben diese Ausbildungsent-             Il convient de considérer deux aspects. Tout d’abord, la valeur
schädigungen auf die Wirtschaft und die Firmen in der              des formations militaires a toujours été reconnue par les entre-
Schweiz?                                                           prises suisses. L’armée est une école de la précision, de l’exi-
Hier gilt es zwei Aspekte zu betrachten. Erstens wurde der         gence, dans laquelle nous exerçons en permanence des scéna-
Wert der militärischen Ausbildungen von den Schweizer Fir-         rios de crise et ces expériences sont d’une très haute valeur
men immer anerkannt. Die Armee ist eine Schule für Präzision,      ajoutée pour les entreprises dans lesquelles les cadres de mi-
die fördert und fordert und in der wir ständig Krisenszenarien     lice travaillent. Mais pour être attractif auprès de la relève,
üben. Diese Erfahrungen sind für die Unternehmen, in denen         l’avancement ne doit pas péjorer les cursus civils. En offrant
die Milizkader arbeiten, sehr wertvoll. Mit den Ausbildungsgut-    ces crédits à la formation, l’armée entend séduire plus de can-
schriften versucht die Armee, mehr Kandidaten mit hohem Po-        didats à haut potentiel, lesquels apporteront ensuite avanta-
tenzial zu gewinnen, welche dann ihre militärische Erfahrung       geusement leur expérience militaire au monde de l’économie.
auch vorteilhaft in die Welt der Wirtschaft einbringen können.
                                                                   D’autre part, les aides financières permettent de raccourcir la
Andererseits ermöglicht die finanzielle Hilfe den einzelnen An-    durée des études et ouvrent tout simplement à certains candi-
gehörigen der Armee, die Dauer des Studiums zu verkürzen           dats la porte de formations difficilement accessibles. Nous
und öffnet die Türen für Ausbildungen, welche für bestimmte        sommes devenus des booster de talents.
Kandidaten sonst nur schwer zugänglich wären. Die Armee ist
ein Talentförderer geworden.                                       Quel est votre bilan après la première année d’application
                                                                   de ce programme ?
Welches Fazit ziehen Sie nach dem ersten Jahr, in welchem          Je suis très satisfait, bien qu’il soit difficile d’avoir une vision
dieses Programm angewendet wurde?                                  complète sur les résultats pour l’instant car la formation des
Ich bin sehr zufrieden. Auch wenn es für ein komplettes Bild       commandants de compagnie et des officiers supérieurs néces-
der Resultate noch zu früh ist, da die Ausbildung der Kompa-       site quatre à cinq ans au minimum. Je remarque toutefois que
niekommandanten und der höheren Offiziere mindestens vier          nous avons pu en 2018 alimenter tous les besoins en cadres
bis fünf Jahre in Anspruch nimmt. Ich stelle aber bereits fest,    exigés par le DEVA. Nous avons également observé le retour
dass wir im Jahr 2018 unseren Bedarf an neuen Kadern, wie in       de la responsabilité de la conduite aux miliciens. Sous Armée
der WEA vorgesehen, decken konnten. Wir haben beobachtet,          XXI, les compagnies d’écoles de recrue étaient souvent com-
dass vermehrt wieder Milizkader Führungsverantwortung              mandées par des soldats contractuels.
übernehmen. Unter der Armee XXI wurden die Rekrutenschu-              Mais je dirais que le principal est que nous pouvons enfin
len noch häufiger durch Berufssoldaten geleitet als heute. Aber       redonner à ceux qui s’engagent plus en consentant à l’avance-
ich würde sagen, die Hauptsache ist, dass wir endlich denjeni-        ment.
gen etwas zurückgeben können, die sich stärker engagieren
und zum Fortschritt beitragen.                                        Quelle va être la suite ?
                                                                      Le programme des indemnités pour formations civiles ne
Wie geht es nun weiter?                                               s’adresse pour l’instant qu’aux officiers et sous-officiers supé-
Das Programm mit den Ausbildungsentschädigungen richtet               rieurs mais nous travaillons à une modification de la loi mili-
sich bis jetzt nur an Offiziere und höhere Unteroffiziere. Aber       taire pour élargir ces crédits aux sous-officiers. Et nous comp-
wir arbeiten an einer Änderung des Militärgesetzes, um dieses         tons sur l’appui des milieux économiques : encouragez les
Modell auch auf der Stufe der Unteroffiziere anwenden zu kön-         jeunes à grader à l’armée, donnez-leur la chance de prouver
nen. Und wir zählen auf die Unterstützung der Wirtschaft: Er-         leur potentiel ! N’oublions pas que l’armée de milice joue aus-
mutigen Sie junge Mitarbeitende zu einer Militärkarriere, ge-         si un rôle culturel important, qui fait la substance et la stabi-
ben Sie ihnen die Chance ihr Potential zu entfalten! Zudem            lité de notre Etat !
spielt die Milizarmee auch eine wichtige gesellschaftlich-kul-
turelle Rolle und garantiert die Stabilität unseres Staates!          L’armée, « une super opportunité » selon les étudiants
                                                                      Timo Läderach, 21 ans, de Rapperswil (BE) et Noel Schürch,
Die Armee bietet «eine tolle Chance» für Studierende                  22 ans, de Steffisburg, étudient tous deux la médecine à l’uni-
Timo Läderach, 21 Jahre alt, aus Rapperswil (BE) und Noel             versité de Berne. Le nouveau programme de crédits d’appui
Schürch, 22 Jahre alt, aus Steffisburg, studieren beide Medizin       aux études offert par l’armée représente un avantage non né-
an der Universität Bern. Das neue Programm mit den Ausbil-            gligeable pour les deux futurs médecins : « Mes études vont
dungsentschädigungen der Armee bietet den beiden zukünfti-            durer au moins 12 semestres » précise Noel Schürch, lieute-
gen Medizinern bedeutende Vorteile: «Mein Studium dauert              nant chez les éclaireurs parachutistes. « Même si mes parents
mindestens 12 Semester,» erklärt Noel Schürch, Leutnant bei           me soutiennent en partie, je dois travailler en parallèle pour
den Fallschirmaufklärern. «Auch wenn mich meine Eltern teil-          subvenir à mes besoins et financer les taxes universitaires,
weise unterstützen muss ich parallel zum Studium arbeiten,            qui se montent au minimum à 880 francs par semestre. Les
um meine Bedürfnisse abzudecken und die Universitätsgebüh-            crédits offerts par l’armée vont couvrir en grande partie les
ren, die mindestens 880 Franken pro Semester betragen, zu             frais d’inscription et les taxes d’examens, ce qui va m’aider
finanzieren. Die Gutschriften der Armee decken nun die Ein-           dans la mesure où je devrai moins travailler à côté de mes
schreibe- und die Prüfungsgebühren zu einem grossen Teil.             études pour pouvoir assumer ces frais. »
Das hilft mir die Arbeitsbelastung neben meinem Studium zu
reduzieren und das Studium entsprechend voranzutreiben.»              Pour autant, son choix de faire de l’avancement militaire n’est
                                                                      pas lié à cet unique avantage financier. « J’ai eu connaissance
Seine Entscheidung zum «Weitermachen» hing aber nicht allei-          de ce programme pendant l’école d’officier en été 2017 et j’ai
ne von diesem einzigartigen finanziellen Vorteil ab. «Ich wurde       fait les démarches pour recevoir ces crédits. Je vois cela da-
während der Offiziersschule im Sommers 2017 auf dieses Pro-           vantage comme une reconnaissance car mes études dureront
gramm aufmerksam und unternahm alle notwendigen Schrit-               un peu plus longtemps du fait de mes services militaires sup-
te, um diese Entschädigung zu erhalten. Ich sehe das ganze            plémentaires. Mais l’école d’officier m’a appris énormément
eher als Anerkennung, weil mein Studium wegen meiner zu-              de choses. Ce chemin représente selon moi un immense avan-
sätzlichen Militärdienste wohl etwas länger dauern wird. Aber         tage dans mon cursus civil. »
die Offiziersschule hat mir vieles beigebracht, von dem ich auch
in meinem zivilen Leben profitieren kann.»                               Son collègue d’étude Timo Läderach, fourrier dans la logis-
                                                                         tique, va dans le même sens. Lui aussi a pris connaissance de
Sein Studienkollege Timo Läderach, Fourier in der Logistik- ce programme pendant sons école d’avancement. L’aide of-
truppe, sieht das ähnlich. Auch er erfuhr während seiner ferte par l’armée lui sera précieuse pour avancer dans ses
­Kaderausbildung von den angebo­                                                                       études sans être pénalisé par cet
 tenen Ausbildungsgutschriften.                                                                        engagement        supplémentaire,
 Die Unterstützung der Armee sei                                                                       d’autant plus qu’il espère pour-
 für ihn von unschätzbarem Wert,                                                                       suivre ses services pour devenir
 wenn es darum gehe sein Studi-                                                                        médecin militaire. « A l’universi-
 um voranzubringen, ohne durch                                                                         té, beaucoup de mes camarades
 die zusätzlichen militärischen                                                                        ont demandé de faire le service
 Verpflichtungen bestraft zu wer-                                                                      civil mais quand ils apprennent
 den. Läderach hoff zudem, seinen                                                                      ce que l’armée m’a apporté, no-
 Dienst später als Militärarzt wei-                                                                    tamment la capacité à m’organi-
 terführen zu können. «An der                                                                          ser, ainsi que l’argent et les cré-
 Universität entschieden sich viele                                                                    dits gagnés grâce à ces services,
 meiner Kameraden für den Zivil-                                                                       certains regrettent de ne pas
 dienst. Als sie jedoch erfuhren, Der Militärdienst bietet heute viele attraktive Möglichkeiten, wel- avoir fait un autre choix. »
 welche Unterstützung ich durch che auch in der zivilen Ausbildung von Nutzen sind: Im Dienst
                                    erworbene Fähigkeiten können als Praktikum ans Studium ange-
 die Armee erfahren habe, unter rechnet werden (Bild: VBS/DDPS – ZEM, Kaspar Bacher)
 anderem mit der finanziellen Un- Le service militaire offre aujourd’hui maintes possibilités attray-
 terstützung und der Anrechen- antes, dont le monde de la formation civile tire également profit.
 barkeit der militärischen Ausbil- En effet, les compétences acquises durant le service militaire peu-
                                    vent être considérées dans le ­m ilieu académique comme équiva-
 dung ans Studium, bedauerten lentes à l’accomplissement d’un stage (Photo : VBS/DDPS – ZEM,
 einige, dass sie sich nicht fürs Kaspar Bacher)
 Militär entschieden haben.»
Praktische Informationen                                                 Informations pratiques
Die Ausbildungsgutschrift kann für die folgenden zivilen Aus-            Les indemnités de formation peuvent être obtenues pour les
oder Weiterbildungen bezogen werden:                                     formations suivantes :
– Aus- oder Weiterbildungen, SBFI (Staatssekretariat für Bil-            – Formations reconnues par le Secrétariat d’Etat à la forma-
  dung, Forschung und Innovation), die an einer eidgenössisch              tion, à la recherche et à l’innovation (SEFRI), accomplies
  oder kantonal anerkannten Ausbildungsstätte erfolgen und                 dans un établissement de formation reconnu sur le plan
  die zu einem eidgenössisch oder kantonal anerkannten Ab-                 cantonal ou fédéral et donnant droit à un certificat reconnu
  schluss führen                                                           sur le plan cantonal ou fédéral
– Sprachausbildungen von Sprachschulen, die zu einem eidge-              – Cours de langue d’écoles, donnant droit à un certificat re-
  nössisch oder kantonal anerkannten Abschluss führen                      connu sur le plan cantonal ou fédéral
– Aus- und Weiterbildungen, die zu einem Zertifikat oder Dip-            – Formation donnant droit à un certificat de l’Association
  lom der Schweizerischen Vereinigung für Führungsausbil-                  suisse pour la formation des cadres (ASFC)
  dung (SVF) führen

Geplante Ausbildungsgut-                          Besonderes              Indemnités prévues selon           Maximum         Particularité
schrift nach Grad/Funktion         Maximum        Merkmal                 le grade/fonction
Höhere Unteroffiziere              CHF 4 300.– nicht kumulativ            Sous-officiers supérieurs          CHF 4 300.– Non cumulable
Höhere Unteroffiziere              CHF 10 100.– nicht kumulativ           Sous-officiers supérieurs      CHF 10 100.– Non cumulable
(Fourier und Hauptfeldwei-                                                (fourrier, sergent-major chef)
bel)
                                                                          Officiers subalternes (chef        CHF 10 600.– Non cumulable
Subalternoffiziere (Zug­           CHF 10 600.– nicht kumulativ           de section, quartier-maître)
führer, Quartiermeister)
                                                                          Capitaine avec la fonction         CHF 11 300.– Cumulable
Hauptleute in der Funktion         CHF 11 300.– kumulativ                 de commandant d’unité
Einheitskommandant
                                                                          Sous-officiers supérieurs          CHF 3 300.– Cumulable
Höhere Unteroffiziere, die         CHF 3 300.– kumulativ                  incorporés dans un état-
in Stäben eingeteilt sind                                                 major
Stabsoffiziere                     CHF 3 300.– kumulativ                  Officiers supérieurs               CHF 3 300.– Cumulable
                                               (Bezug einmalig)                                                          (droit unique)

Milizkader der Armee können Anspruch auf Gewährung einer Ausbildungsgutschrift für zivile Aus- oder Weiterbildungen haben (Bild: VBS/DDPS –
ZEM, André Scheidegger)
Les cadres de milice de l’armée peuvent bénéficier d’indemnités pour leur formation civile (Photo : VBS/DDPS – ZEM, André Scheidegger)

Mehr Informationen zu den Ausbildungsgutschriften:                       Détails sur les indemnités de formation :
https://www.vtg.admin.ch/de/aktuell/themen/                              www.vtg.admin.ch/fr/actualite/themes/bildungslandschaft-und-
bildungslandschaft-und-armee/ausbildungsgutschrift.html                  armee/ausbildungsgutschrift.html
SBFI Berufsverzeichnis:                                                  Liste des formations SEFRI :
www.becc.admin.ch/becc/public/bvz                                        www.becc.admin.ch/becc/public/bvz
Schweizerische Vereinigung für Führungsausbildung:                       Association suisse pour la formation des cadres :
www.svf-asfc.ch                                                          www.svf-asfc.ch
10 Jahre Berner Sozialstern

Jubiläumspreis geht an Baumann + Eggimann AG
Bereits zum zehnten Mal verlieh das Job Coach Placement                   Besonders beeindruckt hat die Mitglieder der Jury
der UPD den Berner Sozialstern an ein Unternehmen, das sich               wie sich das familiengeführte KMU Baumann +
besonders für die berufliche Integration von psychisch be-                Eggimann AG seit über 40 Jahren stark und nach-
einträchtigten Menschen engagiert. Ausgezeichnet wurde                    haltig sozial engagiert. Geschäftsführer Roland
dabei die Schreinerei Baumann + Eggimann AG in Zäziwil. Der               Baumann führt den Betrieb nach seiner Berufung
HIV des Kantons Bern unterstützt dieses Projekt seit der ers-             und seinem Lebensmotto «In Menschen investie-
ten Ausgabe als Hauptsponsor.                                             ren». Das zeigt sich auch darin, dass zehn Prozent
                                                                          der Arbeitsplätze für Mitarbeitende bestimmt sind,
20 Firmen aus der Region wurden für den Berner Sozialstern                die erschwerte Möglichkeiten haben, im öffent-
2018 nominiert. Drei schafften es in die engere Auswahl und               lichen Berufsleben Fuss zu fassen. Die Schrei-
erhielten Besuch durch die Jury, der auch HIV-Direktor Adrian             nerei läuft auf zwei Schienen: Die Abteilung
Haas angehört. Diese liess sich vor Ort über die Leistungen der           «Tür» produziert Brandschutz-, Sicherheits- und Klimatüren,
Firma im Bereich Arbeitsintegration in-                                                         Die Abteilung «Raum» erstellt Küchen
formieren.                                                                                      und Bäder, Möbel und individuelle
                                                                                                Schreinerarbeiten.
Am 7. Dezember 2018 durfte nun die
Geschäftsleitung der Schreinerei Bau-
­                                                                                                Zur diesjährigen Preisverleihung er-
mann + Eggimann AG in Zäziwil den mit                                                            schienen über 300 Gäste aus Wirtschaft,
10 000 Franken dotierten Preis für ihr                                                           Politik und Behörden sowie dem Gesund-
aussergewöhnliches Engagement im Be-                                                             heits- und Sozialwesen. Das Festreferat
reich der beruflichen Integration von                                                            zum 10. Berner Sozialstern wurde
Menschen mit psychisch bedingten Leis-                                                           passenderweise von Claude Nicollier,
                                                                                                 ­
tungseinschränkungen entgegengenom-                                                              ESA-Astronaut und Professor für Luft-
men. Das Preisgeld ist zweckgebunden:             Roland Baumann und Micha Somandin von der      und Raumfahrttechnik an der EPFL Lau-
Es wird für weitere Massnahmen in die-            Baumann + Eggimann AG freuen sich über die     sanne, gehalten. Kein Schweizer war den
                                                  Auszeichnung mit dem Berner Sozialstern 2018
sem Bereich eingesetzt.                                                                          echten Sternen näher als er.

«Zweites Leben» für Computer und Laptops

Gebrauchte IT-Geräte schaffen Perspektiven für Menschen
Mitarbeitende von GEWA Multimedia, die psychisch beson-                   in der Datensicherheit ein wichtiges Thema. Sie erfolgt in der
ders herausgefordert sind, bereiten IT-Geräte von Firmen                  GEWA nach internationalen Standards in einem streng über-
und Privatpersonen wieder auf. Diese Aufträge bieten eine                 wachten, zertifizierten Verfahren.
sinnvolle Tätigkeit für Menschen, die nach einer Krise auf
dem Weg zurück in den Arbeitsmarkt sind. Zudem wird so die                Gelöschte und wiederaufbereitete Geräte erhalten ein «zweites
Lebensdauer der Notebooks und Monitore verlängert, was                    Leben» und werden unter anderem an Schulen oder Hilfswerke
Ressourcen schont.                                                        verkauft. Online unter www.gewa-multimedia.ch oder im
                                                                          GEWA Shop in Zollikofen können auch Privatpersonen ge-
                                                                          brauchte Business-Geräte in top Qualität erwerben.

                                                                          Als kompetenter Ansprechpartner für die Wiederaufberei-
                                                                          tung und den Verkauf von Occasion IT-Material ist die GEWA
                                                                          offen für neue/weitere Partnerschaften im Bereich IT-Re-
                                                                          marketing. Zahlreiche renommierte Unternehmen profitie-
                                                                          ren bereits von diesen Dienstleistungen.

                                                                          Kontaktperson: Christoph Gauch, Beziehungsmanagement
                                                                          GEWA, Alpenstrasse 58, 3052 Zollikofen, T 031 919 24 11,
                                                                          E-Mail: christoph.gauch@gewa.ch
Tobias von Escher arbeitet seit über zehn Jahren an einem angepassten
­A rbeitsplatz bei GEWA Multimedia
                                                                           Über die GEWA
                                                                           Die GEWA ist ein soziales und wirtschaftliches Unterneh-
Eifrig und mit geübtem Blick kontrolliert Tobias von Escher die
                                                                           men. Das Kernanliegen der GEWA ist es, dass Menschen
angelieferten Bildschirme auf mögliche Kratzer und andere
                                                                           ihren Platz in Gesellschaft und Arbeitswelt (wieder-)finden.
Fehler. Mit einer Spezialsoftware prüft er Notebooks und Desk-
                                                                           Um diese Aufgabe wahrzunehmen bietet die Stiftung Ange-
topcomputer auf ihre Funktionstüchtigkeit. «Die Arbeit mit den
                                                                           bote zur beruflichen Integration, Unterstützung für junge
IT-Geräten mache ich sehr gerne», erwähnt er im Gespräch.
                                                                           Menschen im Finden ihrer Lebensperspektive und wirt-
Das ist das Kernanliegen der GEWA. Jede Person soll ihr Talent
                                                                           schaftliche Dienstleistungen mit eigenen Betrieben in ver-
entdecken und in der Berufswelt Tritt fassen können. Pro Jahr
                                                                           schiedenen Branchen. Weitere Informationen finden Sie
verarbeiten Mitarbeitende wie Tobias rund 10 000 IT-Geräte.
                                                                           ­unter: www.gewa.ch oder gewa-multimedia.ch.
Die Datenlöschung ist aufgrund der heutigen Anforderungen

Economie bernoise 04 | 18                                                                                                             11
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