Bulletin - Schwerpunkt Innovationsstandort Schweiz - asut

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Bulletin - Schwerpunkt Innovationsstandort Schweiz - asut
bulletin

                Schwerpunkt
         Innovationsstandort Schweiz

6/2013
Bulletin - Schwerpunkt Innovationsstandort Schweiz - asut
INHALT

                                                     Olivier Crochat: Die ICT – eine strategische Positionierung für die Innovation in
                                                     der Schweiz                                                                     3
                                                     Olivier Crochat: Les TIC – un positionnement stratégique pour l’innovation
EDITORIAL                                            en Suisse		 4

                                                     Nachrichtendienstgesetz: Telekombranche will Kosten und Aufwand für die Überwa-
 ASUT NIMMT STELLUNG chung nicht tragen                                                                                            5

39. ASUT SEMINAR                                     ICT Power House Schweiz		                                                                           6

UNTERNEHMEN & LEUTE Ein Unternehmen stellt sich vor: itsbusiness ag		                                                                                    8

                                                     Patrick Warnking: «Google wird sich am Standort Schweiz auch weiterhin stark
                                                     engagieren»                                                                                        10
INTERVIEW                                            Patrick Warnking: «Nous allons continuer de nous engager fortement en Suisse»                      13

                                                     ICT hilft neuen Ideen, flügge zu werden                                                            16
                                                     Gegründet, um Spass zu haben                                                                       18
                                                     Scandit: Smartphonebasierte Datenerfassung für den Unternehmenseinsatz                             21
                                                     BugBuster: Un robot intelligent pour exterminer les bugs sur Internet                              22
                                                     Planik: Intelligent planen und optimieren                                                          23
SCHWERPUNKT                                          La Suisse occidentale à l'avant-garde du IT for Green                                              25

COMMUNICATION
INFRASTRUCTURES                                      digitalSTROM – Vernetzt leben im digitalisierten Gebäude                                           27

14. ASUT KOLLOQUIUM                                  ICT als Schlüsselfaktor für intelligente Netze		 29

AGENDA                                                                                                                                                  30

                                                                                                                   IMPRESSUM
                                                                                                                 Organ der asut,
                                                                                                  Schweizerischer Verband der Telekommunikation
                                                                                                                Organe de l’asut,
                                                                                                    Association suisse des télécommunications

                                                                                         Erscheint zehnmal jährlich.
                                                                                         Paraît dix fois par an.
                                                                                         Herausgeber – Editeur
                                                                                         Vorstand der asut – Comité de l’asut
                                                                                         Redaktionskommission – Commission rédactionnelle
                                                                                         Peter Grütter, Vania Kohli
                                                                                         Redaktionsleitung – Direction de la rédaction
                                                                                         Christine D’Anna-Huber (cdh), Klösterlistutz 8, CH-3013 Bern
                                                                                         Tel. 079 593 02 75, Fax 031 560 66 67
                                                                                         E-Mail: bulletin@asut.ch
                                                                                         Geschäftsstelle – Administration
                                                                                         Klösterlistutz 8, CH-3013 Bern
                                                                                         Tel. 031 560 66 66, Fax 031 560 66 67
                                                                                         E-Mail: info@asut.ch
Titelbild und nicht anders bezeichnete Illustrationen:123RF Stock Photo                  Weiterverwendung nur mit Bewilligung der Redaktion.
Übersetzungen: CLS Communication, Basel                                                  Reproduction interdite sans l’autorisation de la rédaction.

2 bulletin                                                                                                                                      6/2013
Bulletin - Schwerpunkt Innovationsstandort Schweiz - asut
EDITORIAL

Die ICT – eine strategische Positionierung
für die Innovation in der Schweiz
Solar Impulse, Herzog & de Meuron und Nes-                                                                           von Patrick Warnking auf Seite 10). Unsere
presso sind alles Unternehmen, die international                                                                     technischen Hochschulen, Universitäten und
stark wahrgenommen werden. Obwohl sie in                                                                             Fachhochschulen geniessen weltweit einen her-
sehr unterschiedlichen Branchen tätig sind                                                                           vorragenden Ruf und sind in der Forschung füh-
(Luftfahrt, Architektur, Nahrungsmittel), haben                                                                      rend (wie das Human Brain Project4 zeigt, das
sie neben ihrer «Swissness» alle etwas gemein-                                                                       von der Europäischen Kommission ausgewählt
sam: Ohne die ICT hätten diese Firmen ihr                                                                            wurde und dessen Kosten auf über 1 Milliarde
Produkt gar nicht entwickeln können! Sei es bei                                                                      Euro über zehn Jahre geschätzt werden). Zudem
der Geo-Positionierung, der Dimensionierung                                                                          ist es Start-ups gelungen, attraktive Applikatio-
von Strukturen, dem Zeichnen von Plänen, der                                                                         nen für die neuen Technologien zu entwickeln
Lieferlogistik oder dem Online-Marketing – die                                                                       (das von LaCie aufgekaufte Wuala, Zattoo und
ICT spielen eine immer grössere Rolle.                                             Olivier Crochat.                  Doodle, um nur drei zu nennen). Es scheint also
                                                                                                                    alles zum Besten zu stehen …
    Dies trifft nicht nur auf die drei genannten
Unternehmen, sondern auf die gesamte Wirtschaft zu.                                                       Aber in unserem Sektor kann sich die Situation sehr
Praktisch alle Branchen (wie Transport, Dienstleistungen,                                             rasch ändern, wie die aktuellen Turbulenzen um Logitech
Energie) und Unternehmensbereiche (etwa Finanzen,                                                     oder der allmächtige Konzern Microsoft zeigen, dem
Human Resources, Marketing, Produktion) sind von der                                                  Apple, Google und Facebook zusetzen. Ausserdem erfor-
Informatik und der Telekommunikation abhängig, ganz                                                   dert der Infrastrukturausbau (beispielsweise von FttH)
zu schweigen von der intensiven Nutzung durch die breite                                              erhebliche Investitionen, und die Umsetzungsfristen sind
Öffentlichkeit (Telefonie, Internet, Fernsehen).                                                      ausgesprochen lang.

    Die ICT sind also ein fester Bestandteil unseres Alltags                                              Damit die Schweiz auch in Zukunft zu den wettbe-
und aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Zudem                                                   werbsstärksten Ländern gehört, muss deshalb sicherge-
haben sie einen massgeblichen Einfluss auf das Wirt-                                                  stellt werden, dass die ICT weiter an diesem Wachstum
schaftswachstum – ob indirekt (Produktivitätsgewinne,                                                 partizipieren können. Und zwar zum einen natürlich
Informatiker in den Firmen) oder direkt (Gesellschaften,                                              direkt, wobei der Schwerpunkt auf die Forschung und die
die im ICT-Bereich aktiv sind, wie Apple, Google, Ama-                                                Rahmenbedingungen gelegt werden sollte, sodass sich die
                                                                                                      Instagrams von morgen in der Schweiz entfalten können
zon und Facebook – wobei letzteres Unternehmen nicht
                                                                                                      (siehe Artikel der KTI auf Seite 17). Eine Möglichkeit wäre
zwingend ein Beispiel für die Steigerung der Produktivität
                                                                                                      auch, den Zuzug bedeutender Unternehmen aus dem ICT-
in anderen Firmen ist). Es gibt allerdings nur wenige
                                                                                                      Bereich zu fördern. Zum anderen ist auch eine indirekte
Untersuchungen zu diesem Thema. Aber S. Landefeld
                                                                                                      Partizipation durch Bereitstellung einer Infrastruktur
und B. Fraumeni1 zufolge können 30 Prozent des BIP-
                                                                                                      zu gewährleisten, die erstklassig bleiben muss, damit
Wachstums in den USA zwischen 1995 und 2000 auf die
                                                                                                      alle Schweizer Unternehmen und Haushalte weiter von
ICT zurückgeführt werden.
                                                                                                      überaus innovativen Dienstleistungen profitieren können.
   Und wie sieht es diesbezüglich in der Schweiz aus?
                                                                                                      Mit der Vernetzung aller Dinge und einer digitalen
Wir verfügen über eine solide und konkurrenzfähige
                                                                                                      Hochgeschwindigkeitskommunikation bricht für unsere
Volkswirtschaft (weltweit die Nummer zwei gemäss World
                                                                                                      Gesellschaft ein neues Zeitalter an. Das Internet der Din-
Economic Forum2) und über leistungsstarke Telekommu-
                                                                                                      ge, die Smart Grids, die MOOCs5 oder die Telemedizin
nikationsinfrastrukturen (auch dort belegt die Schweiz
                                                                                                      stecken noch in ihren Kinderschuhen, aber das Potenzial
gemäss ITU3 den zweiten Platz, wobei 38 Prozent der
                                                                                                      ist enorm. Nutzen wir also diese Chancen – und setzen
Bevölkerung Zugang zu einem Breitbandfestnetz haben).
                                                                                                      wir alles daran, dass die Schweiz bei allen spannenden
Im Übrigen unterhalten führende ICT-Konzerne wie
                                                                                                      ICT-Dienstleistungen eine Schlüsselrolle spielt. o
Google oder IBM Forschungszentren bei uns (siehe Artikel
                                                                                                      Olivier Crochat, CEO Fibrelac SA und asut-Vorstandsmitglied
1 http://www.bea.gov/scb/pdf/beawide/2001/0301mne.pdf
2 http://www.weforum.org/issues/global-competitiveness                                                4 http://www.humanbrainproject.eu/
3 http://www.itu.int/en/ITU-D/Statistics/Documents/facts/ICTFactsFigures2011.pdf                      5 http://en.wikipedia.org/wiki/Massive_open_online_course

6/2013                                                                                                                                                               bulletin 3
Bulletin - Schwerpunkt Innovationsstandort Schweiz - asut
EDITORIAL

Les TIC, un positionnement stratégique
pour l’innovation en Suisse
             Solar Impulse, Herzog & de Meuron ou                                                                    écoles polytechniques, universités et hautes
             Nespresso sont des entreprises dont la                                                                  écoles ont un rayonnement international,
             visibilité au niveau mondial est impression-                                                            et sont à la pointe dans la recherche (com-
             nante. Outre leur « suissitude », et malgré le                                                          me le Human Brain Project4, sélectionné
             fait d’œuvrer dans des domaines très divers                                                             par la Commission Européenne et d’un
             (aéronautique, architecture, alimentation),                                                             coût évalué à plus d’1 milliard d’euros sur
             elles ont toutes un dénominateur commun:                                                                10 ans). De jeunes pousses ont réussi à dé-
             sans les TIC, ces entreprises n’auraient pas
                                                                                                                     velopper des applications attractives dans
             pu développer leur produit ! En effet, que
                                                                                                                     les nouvelles technologies (Wuala, rachetée
             cela soit pour le positionnement géogra-
                                                                                                                     par LaCie, Zattoo ou Doodle pour n’en
             phique, le dimensionnement de structures,
                                                                                                                     citer que trois). Tout semble donc aller
             le dessin de plans, la logistique de livraison
                                                                                Olivier Crochat.                     pour le mieux …
             ou le marketing online, tout passe par une
             utilisation sans cesse croissante des TIC.                                             Mais dans notre domaine, cette situation peut
                 Ce qui est valable pour ces trois entreprises peut être                        changer très vite (voir les aléas actuels de Logitech, ou
             généralisé à toute l’économie. Quel que soit le secteur                            la toute-puissance de Microsoft mise à mal par Apple,
             d’activité (transports, services, énergie, …) ou le dépar-                         Google et Facebook …). De plus, dans le déploiement
             tement de l’entreprise (finances, RH, marketing, produc-                           d’infrastructure (comme le FttH par exemple), les in-
             tion, …), presque tout le monde dépend de l’informatique                           vestissements sont conséquents, et les délais de mise en
             et des télécommunications, et ceci, sans même parler de                            œuvre très longs.
             son utilisation massive par le grand public (téléphonie,
                                                                                                    Afin de pérenniser l’excellence de la Suisse en termes
             internet, télévision).
                                                                                                de compétitivité, il est donc nécessaire de s’assurer que les
                 Comme on peut le voir, les TIC font donc partie                                TIC puissent continuer de participer à cette croissance.
             intégrante de notre vie, sont rapidement devenus in-                               De façon directe bien sûr, en mettant l’accent sur la
             dispensables, et jouent un rôle important dans la crois-                           recherche, et les conditions-cadre, afin de permettre aux
             sance économique, que cela soit indirectement (gains
                                                                                                Instagram de demain d’éclore en Suisse (voir l’article de
             de productivité, informaticiens dans les entreprises) ou
                                                                                                la CTI en page 17), ou en favorisant l’accueil de sociétés
             directement (entreprises actives dans les TIC, comme
                                                                                                importantes du domaine des TIC dans notre pays. Mais
             Apple, Google, Amazon, Facebook … quoique pour ce
                                                                                                de façon indirecte aussi, par la mise en place d’une inf-
             dernier exemple, l’influence sur la productivité dans les
             autres entreprises n’est pas forcément à mettre fièrement                          rastructure qui doit rester de pointe afin que toutes les
             en avant). Il y a peu d’études à ce sujet, mais, d’après S.                        entreprises et tous les foyers de Suisse puissent continuer
             Landefeld et B. Fraumeni1, les TIC ont contribué pour                              de bénéficier des services les plus innovants …
             30% à l’accroissement du PIB aux USA entre 1995 et                                     Avec l’interconnexion de tous les objets et une com-
             2000.                                                                              munication numérique à haut-débit mondialisée, nous
                 Et la Suisse dans ceci? Nous avons une économie                                sommes à l’aube d’une nouvelle ère dans notre société.
             solide et concurrentielle (en deuxième position mondiale                           L’Internet des objets, les smart grids, les MOOC5 ou la
             d’après le World Economic Forum2), des infrastructures                             télémédecine n’en sont clairement qu’à leur début, mais le
             de télécommunications performantes (également en                                   potentiel est énorme. Alors profitons de ces opportunités,
             deuxième position mondiale d’après l’ITU3, avec 38%                                et assurons-nous que tout est fait pour que la Suisse soit
             de la population couverte en haut-débit fixe).                                     un acteur-clé dans tous les services passionnants liés aux
                Des entreprises-phare des TIC ont d’ailleurs des                                TIC. o
             centres de recherche chez nous (IBM ou Google par
                                                                                                Olivier Crochat, CEO Fibrelac SA et membre du Comité
             exemple, voir l’article de M. Warnking en page 10). Nos
                                                                                                de l'asut
             1 http://www.bea.gov/scb/pdf/beawide/2001/0301mne.pdf
             2 http://www.weforum.org/issues/global-competitiveness                             4 http://www.humanbrainproject.eu/
             3 http://www.itu.int/en/ITU-D/Statistics/Documents/facts/ICTFactsFigures2011.pdf   5 http://en.wikipedia.org/wiki/Massive_open_online_course

4 bulletin                                                                                                                                                  6/2013
Bulletin - Schwerpunkt Innovationsstandort Schweiz - asut
ASUT NIMMT STELLUNG

Nachrichtendienstgesetz:
Telekombranche will Kosten und Aufwand für
die Überwachung nicht tragen
(asut) – Der Schweizerische Verband der Telekom-
munikation asut verwahrt sich dagegen, dass mit          Das Nachrichtendienstgesetz gemäss Bund
der Revision des Nachrichtengesetzes (NDG) neue          (admin.ch) – Das Nachrichtendienstgesetz regelt Aufga-
und technisch anspruchsvolle Überwachungs-               ben, Schranken und Kontrolle des Nachrichtendienstes
pflichten auf Kosten der Fernmeldediensteanbie-          des Bundes im In- und Ausland. Es schafft die Vorausset-
terinnen eingeführt werden.                              zungen für das rechtzeitige Erkennen von Bedrohungen
                                                         und Gefahren zum Schutz der Schweiz.
Der NDG-Entwurf sieht vor, dass die FDA neben
den Überwachungen im Bereich der Strafverfolgung         Eine besondere Qualitätssicherung ist im neuen Nach-
neu auch Überwachungsanordnungen des Nachrich-           richtendienstgesetz bei der Überwachung der Datener-
tendienstes des Bundes (NDB) ausführen müssen.           fassung, Datenhaltung und Datenbearbeitung vorge-
Für asut ist in dieser Hinsicht zentral, dass sich der   sehen. Damit soll der rechtmässige Umgang mit den
Aufwand für die Durchführung solcher zusätzlichen        Daten sichergestellt und in Zukunft ein unnötiges An-
Überwachungsanordnungen in einem vernünftigen            wachsen von Pendenzen verhindert werden. Die Grund-
und vertretbaren Rahmen hält und die Kosten dafür        rechte und die individuelle Freiheit der Schweizer Bürge-
vom Bund übernommen werden.                              rinnen und Bürger sollen unangetastet bleiben.

    Aus Sicht der asut ist es problematisch, dass im     Um die Sicherheit von Bürgerinnen und Bürgern zu
geplanten NDG Massnahmen und Verfahren defi-             gewährleisten will der Bundesrat den veränderten Be-
niert werden, die über das Bundesgesetz betreffend       drohungen der inneren und äusseren Sicherheit mit
die Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs          zusätzlichen Massnahmen begegnen und bei besonde-
(BÜPF) hinausgehen, beispielsweise im Bereich der        rem Bedrohungspotential zusätzliche, genehmigungs-
Internetnutzung (Identifizierung von Computernut-        pflichtige Möglichkeiten der Informationsbeschaffung
zern), der Ortung von mobilen Kommunikationsvor-         einführen. Die Massnahmen, die bei der heutigen
gängen oder der Echtzeitüberwachung.                     Bedrohungslage nur in absoluten Ausnahmefällen an-
                                                         gewendet werden sollen, müssen vom Bundesverwal-
    Kritisch äussert sich asut auch zur vorgesehenen
                                                         tungsgericht genehmigt und zusätzlich vom Chef des
Kabelaufklärung: Unklar ist, mit welchem Aufwand
                                                         Eidgenössischen Departementes für Verteidigung, Be-
diese Massnahme verbunden ist, wie sie technisch
                                                         völkerungsschutz und Sport VBS nach Konsultation des
und organisatorisch realisiert werden soll und kann,
                                                         Sicherheitsausschusses freigegeben werden. Der Bun-
welche Datenströme betroffen sind und in welchem
                                                         desrat geht bei der heutigen Bedrohungslage von rund
Ausmass Informationen gesammelt, aufbewahrt und
                                                         zehn Fällen pro Jahr aus. Diese Beschaffungsmassnah-
ausgewertet werden sollen. Bevor eine solche Aufgabe
                                                         men sind bei gewalttätigem Extremismus im Inland nicht
im Gesetz verankert wird, müssen zwingend genü-
                                                         zulässig.
gend Erkenntnisse zu Aufwand, Verhältnismässigkeit,
                                                         Neben den Bedrohungsfeldern Terrorismus, Proliferati-
Nutzen und Wirksamkeit vorliegen. o
                                                         on, Spionage und Gewaltextremismus kann der Nach-
Die dazugehörige Stellungnahme finden Sie unter          richtendienst auch zur Wahrung wesentlicher Landesin-
folgendem Link: www.asut.ch/Publikationen/Stel-          teressen in besonderen Lagen, wie dem Schutz kritischer
lungnahmen                                               Infrastrukturen und des Finanz- und Wirtschaftsplatzes
                                                         oder bei Entführungen von Schweizer Bürgerinnen und
                                                         Bürgern im Ausland, eingesetzt werden.

                                                         Nachrichtendienste des Bundes
                                                         www.ndb.admin.ch

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Bulletin - Schwerpunkt Innovationsstandort Schweiz - asut
39. ASUT-SEMINAR

ICT POWER HOUSE SCHWEIZ
Swiss Telecommunication Summit
                                                                     zeitig, dass diesem Umstand bei den Diskussionen
                                                                     über die Energiewende längst noch nicht genügend
                                                                     Rechnung getragen werde. Immer wieder angespro-
                                                                     chen wurde auch die Notwendigkeit, mithilfe libe-
                                                                     raler Rahmenbedingungen dafür zu sorgen, dass die
                                                                     Schweiz, ihre zurzeit ausgezeichnete Positionierung in
                                                                     der digitalen Wirtschaft halten und ausbauen könne.
                                                                     Kreativität, Innovation, Schaffenskraft, da waren sich
                                                                     die Referenten und Diskussionsrunden einig, bedür-
                                                                     fen eines gewissen Freiraums und einer Kultur, die In-
                                                                     novation zulässt. «Wenn der Wind des Wandels weht,
             ICT als Innovationstreiber: asut-Präsident Peter
             Grütter bei seiner Eröffnungsrede.                      bauen die Einen Schutzmauern, die Anderen bauen
                                                                     Windmühlen», umschrieb das Bundesrate Johann
             Am 39. Swiss Telecommunication Summit im                Schneider-Ammann in seinem Referat sehr schön.
             Kursaal Bern war viel von «smart» die Rede: Ge-
                                                                         Genau diese Kultur scheint Google in der
             räte und Systeme werden zunehmend «intelligen-
                                                                     Schweiz zu finden. Patrick Warnking, Country
             ter» und kommunizieren übers Internet: Die ICT
                                                                     Director Google Schweiz erklärte, dass die Schweiz
             wachsen über ihre klassischen Grenzen hinaus,
                                                                     mit ihren Hochschulen, ihrem erprobten dualen
             werden zum Nervensystem der Wirtschaft und
                                                                     Bildungssystem und vor allem mit ihrem tech-
             zum Innovationstreiber. Was dies für die Schweiz
                                                                     nologieaffinen und kaufkräftigen Mittelstand ein
             bedeutet, wurde am asut-Seminar in prominenter
                                                                     besonders fruchtbares Terrain für ICT-Entwick-
             Besetzung diskutiert.
                                                                     lungen und den damit verbundenen Innovations-
                 (cdh) – Die fortschreitende Vernetzung und Di-      und Wachstumsschub sei. Planik, Scandit und
             gitalisierung unterstrich schon zum Auftakt des Ta-     BugBuster, drei für ihre innovativen Anwendungen
             ges asut-Präsident Peter Grütter, der das Gipfeltref-   ausgezeichnete Schweizer Jungunternehmen, mach-
             fen der ICT-Branche im Kursaal Bern vor rund 700        ten darauf die Probe aufs Exempel und zeigten den
             Entscheidungsträgern und Experten aus Wirtschaft,       Anwesenden auf, wie sich Schweizer Pioniergeist und
             Ausbildung, Verwaltung und Politik eröffnete. asut,     solides Schweizer Augenmass zu originellsten Lösun-
             der Schweizerische Verband der Telekommunikati-         gen verdichten können.
             on, gehe deshalb längst «weiter als Telekom», erläu-    Was ICT mit einem Eisberg gemein haben
             terte Peter Grütter in seiner Rede: «Wir wachsen in     In seinem Schlusswort erinnerte Peter Grütter daran,
             die Breite und in die Tiefe und Themen wie Trans-       dass der durch ICT induzierte Wertschöpfungsbei-
             port und Energie werden zunehmend wichtiger.»           trag einem Eisberg gleicht: Sichtbar über der Was-
             Von Windmühlen und Mauern                               seroberfläche ist nur gerade der direkte Beitrag der
             Diese rasant wachsende Bedeutung der digitalen für      ICT-Branche ans Bruttoinlandsprodukt (BIP). Aber
             die restliche Wirtschaft unterstrichen in der Folge     wie bei jedem Eisberg ist die ins Wasser getauchte
             sowohl Bundesrat Schneider-Ammann, Vorsteher            Masse viel bedeutender: Hier ist es der Beitrag an
             des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft,        Produktivität und Wertschöpfung den die ICT –
             Bildung und Forschung WBF, als auch prominente          sei es durch das Know-how ihrer Spezialisten, IT-
             Vertreterinnen und Vertreter von SBB, BKW und der       Dienstleistungen, Internet und Cloud-Computing,
             Post, Google, IBM und Cisco. Friedemann Mattern,        Online-Marketing oder eCommerce – in zahlrei-
             Leiter des Departements Informatik der ETH Zürich,      chen anderen Branchen erbringt, auch wenn dieser
             betonte, dass es ohne ICT keine sichere und stabile     indirekte Wertschöpfungs- und Beschäftigungsbei-
             Stromversorgung geben könne, kritisierte aber gleich-   trag bisher in keiner Statistik aufscheint. o

6 bulletin                                                                                                       6/2013
Bulletin - Schwerpunkt Innovationsstandort Schweiz - asut
39. ASUT-SEMINAR

                                                     Preisgekrönte Innovation: Renault John Lecoultre
Innovation als Geschäftsprinzip: Patrick Warnking,   und Olivier Crameri, BugBuster; Bundesrat Schnei-
Google.                                              der-Ammann; Alexander Schuppisser und Dominic
                                                     Senn, Planik!; Samuel Mueller, Scandit (von links
                                                     nach rechts).

Innovation braucht gute Rahmenbedingungen:
Bundesrat Johann Schneider-Ammann.                   Innovation ist auch Frauen-Power: Suzanne Tho-
                                                     ma, BKW; Susanne Ruoff, Die Post; Moderatorin
                                                     Daniela Decurtins und Jeannine Pilloud, SBB.

Innovation dank smarten Netzen: Friedemann
Mattern, ETH Zürich.
                                                     Innovation heisst, niemals vor dem Gipfel kehrt zu
                                                     machen: Extrembergsteiger Ueli Steck.

Swissness und Innovation: Christian Keller, IBM;
Christian Martin, Cisco Systems; asut-Präsident
Peter Grütter, Patrick Warnking, Google; Marcel      Der Innovation hart auf der Spur: Tagesmoderator
Reich, Ruf Informatik AG.                            Reto Brennwald.

6/2013                                                                                                    bulletin 7
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UNTERNEHMEN & LEUTE

itsbusiness ag
Continuous Integration – Intelligente Simulatoren für
ein effektives und effizientes Release Management in
komplexen IT-Umgebungen
             1. Was bieten wir an?                                       derungen gehören zum Alltag, auch in komplexen
             Als Schweizer Software- und Systemhaus haben wir            IT-Umgebungen müssen Produkt-, Service- und Sys-
             uns auf die Bereitstellung von Test- und Simulations-       temanpassungen fristgerecht und ohne negative Kun-
             lösungen für Continuous Integration in komplexen            denauswirkungen umgesetzt werden. itsbusiness ag
             IT-Umgebungen spezialisiert. Als USP ermöglichen            liefert Know-how und Tooling für die effiziente Re-
             wir den umfassenden Test von Geschäftsprozessen             lease-Abwicklung der System- wie auch der Applika-
             dank intelligenter Simulatoren, die in der Lage sind,       tions-Software verschiedener SW-Lieferanten über den
             die reale IT-Welt bzgl. Schnittstellen, Daten und IT-       gesamten Life Cycle.
             Prozessen abzubilden. Wir erhöhen so die Qualität bei            Dafür gelten klar vereinbarte Verantwortlichkei-
             Produkte-, Service- und Systemanpassungen und sen-          ten. Der Kunde ist für die Systemumgebung, die Füh-
             ken gleichzeitig die Komplexitätskosten.                    rung aller Systempartner, für Einzel- und e2e-Appli-
             2. Welche Probleme können wir lösen?                        kationen sowie für Features und die Release Roadmap
             Mit unserem intelligenten Simulator-Framework sind          zuständig. itsbusiness ag bringt die Methodik für Tests
             wir in der Lage, Veränderungen in den IT- und Ge­           und das Test Management auf der Simulationsplatt-
             schäftsprozessen anhand von realen Geschäftsvorfällen       form ein, stellt eine enge Kooperation bei der Test-
             aus einer Endkundensicht vor der Inbetriebnahme             durchführung sowie beim Defect Handling und im
             end-to-end (e2e) zu testen. Damit sind wir der idea­        Reporting sicher, erbringt Beratungsleistungen und
             le Dienstleistungspartner für einen funktionierenden        leistet Support beim System-& Release Management.
             IT-Systemverbund und beweisen dies täglich in einem
                                                                         4. Vorteile dieser Vorgehensweise?
             hochautomatisierten Produktionsumfeld, beispiels-
                                                                         Dank dem Einsatz von intelligenten Simulatoren kann
             weise beim anspruchsvollsten Telekommunikationsan-
                                                                         man Integrationstests (e2e) früher starten. Dies gilt
             bieter in der Schweiz.
                                                                         ebenso für Systemtests, da nicht gewartet werden muss,
             3. Wie gehen wir dabei vor?                                 bis alle veränderten Applikationen funktionieren.
             Wir haben dazu einen partnerschaftlichen Ansatz             Durch den Prozess der Aufnahme und Definition der
             gemeinsam mit unseren Kunden etabliert: Verän-              Anforderungen an die Testsimulation werden bereits
                                                                         frühzeitig allfällige Lücken oder Fehler in den Spezi-
                                                                         fikationen erkannt. Knappe Zeitfenster zum Testen
                                                                         können eingehalten werden, trotz steigender Anzahl
                                                                         Test Cases und zunehmender Komplexität. Zudem hat
                                                                         der Kunde neue Möglichkeiten (wie agiles Testen), für
                                                                         die sonst eine zusätzliche Testumgebung mit hohen Fi-
                                                                         nanz- und Betriebskosten nötig wären. Mit den Simu-
                                                                         lations- und Testlösungen kann somit ein Vielfaches
                                                                         an Kosten und Zeit im Vergleich zum Bau von neuen
                                                                         Applikations-Testinstanzen gespart werden. Auch wird
                                                                         das Offshoring erleichtert, da die Komplexität der re-
                                                                         alen Systeme durch die Simulatoren vereinfacht wird.

             Manfred Spiegel, Geschäftsführer und Mitinhaber             5. Wächst die Bedeutung von Simulationslösungen?
             Dipl. Ing FH / Exec. MBA HSG         Foto: itsbusiness ag   Ja, die Bedeutung von simulierten Lösungen im Test-

8 bulletin                                                                                                           6/2013
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bereich für die Continuous Integration steigt und wird    •      Kürzeres Time to Market: 1 Major Release pro
weiter steigen, denn die Simulation hat einen positiven          Quartal durch Zeitgewinn mittels // Tests
Effekt auf im Wettbewerb entscheidende Erfolgsfakto-      •      Feste Termine für Roll out
ren wie Zeit, Kosten und Qualität (Sicherheit).           •      Risiko für Business sinkt
                                                          •      Image-Gewinn durch Agilität und Verlässlichkeit
6. Was hat der Kunde konkret davon?
                                                                 im Markt
Mit unseren Test- und Simulationslösungen kann ins-
besondere der Zeitraum für das Testing wesentlich op-     7. Was sind unsere Ansprüche und worauf kommt
timiert werden. Pro Release lassen sich beispielsweise    es an?
bedeutend mehr Projekte in ausgetesteter Form in der      Mit unserem Leistungsvermögen verhelfen wir unse-
geforderten Qualität einführen:                           ren Kunden zu einer verbesserten Marktposition, denn
                                                          intelligente Simulatoren ermöglichen ein verbessertes
Früher                                                    Zeit-, Risiko- und Kostenverhältnis und gewährleisten
• Mühsame SW-Integration verschiedener Liefe-             eine hohe Qualität bei Änderungen gerade in einem
    ranten                                                komplexen IT-Umfeld. Dazu braucht es ein Vertrau-
• Hohe Fehlerquote, komplexes Debugging                   ensverhältnis mit dem Kunden, das sich insbesondere
• Inseltest einzelner Systeme und Schnittstellen          auf eine hohe Liefergüte und ein rasches Reaktions-
• Hohe Test-/Integrationskosten                           vermögen sowie auf hohe Flexibilität abstützt. Zudem
• Time-To-Market: 1-2 Major Releases pro Jahr             müssen die Testprozesse immer weiter optimiert und
• Unsichere Termine und hohes Risiko für «Services        das dafür benötigte Know-how laufend auf die jeweili-
    Roll out»                                             gen Anforderungen ausgerichtet werden.. o
• Hohe Folgekosten im Business                            www.swisstestingnight.ch/past_events.htm
• Reputationsschäden
Heute                                                              itsbusiness auf einen Blick
• Reduktion der Komplexität mittels gestuftem
   Testvorgehen (Integration, Cluster, System) wie            itsbusiness ag

   auch Mixed Tests (Real/Simuliert)                          Eigerstrasse 2

• Niedrige Fehlerquote durch frühzeitige Verifikati-          CH 3007 Bern
                                                              Tel. 031 370 32 00
   on der Spezifikation durch e2e-Analyse und Ver-
                                                              Fax 031 370 32 19
   einfachung im Debugging (direkte Kontakte)
                                                              info@itsbusiness.ch
• Integrierte Simulation ermöglicht e2e-Testing
                                                              www.itsbusiness.ch
• Tiefere Test-/Integrationskosten

6/2013                                                                                                             bulletin 9
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INTERVIEW                                                                                          SCHWERPUNKT

«Wir werden uns am Standort Schweiz auch
weiterhin stark engagieren»
              Die Niederlassung in Zürich ist das grösste For-        zur zunehmend innovativen IT-Branche vor Ort
              schungs- und Entwicklungszentrum von Goog-              beitragen zu können.
              le ausserhalb der USA. Christine D’Anna-Huber           Der Standort Schweiz scheint Google zuzusagen: Was
              wollte von Patrick Warnking, Country Director           tut Google seinerseits für den Standort Schweiz?
              Google Schweiz wissen, warum es gerade Helve-
                                                                      2004 haben wir am Zürcher Limmatquai mit
              tien dem Suchriesen angetan hat.
                                                                      zwei Mitarbeitern das Schweiz-Büro eröffnet, die
              asut: Sind es die mobilen Diensten gegenüber beson-     Zahl ist heute auf 1100 Mitarbeiter angestiegen.
              ders aufgeschlossenen Nutzer? Der Schweizer Wissens-    Wir haben in dieser Zeit kontinuierlich investiert.
              und Forschungsstandort? Die gut ausgebildeten Fach-     In der Schweiz entwickeln wir wichtige Goog-
              kräfte? Ein wirtschaftsfreundliches Umfeld? Etwas       le Dienste wie GMail, Funktionen von YouTube
              ganz anderes?
                                                                      oder Google Maps für Nutzer weltweit. Wir bieten
              Patrick Warnking: Die Schweiz bietet uns ideale
                                                                      gratis Schulungen zum Thema Geschäftserfolg mit
              Bedingungen für die lokale Forschungs- und Ent-
                                                                      AdWords im Internet für Schweizer Unternehmer
              wicklungsarbeit. Für unsere Mitarbeiter in Zürich
                                                                      an. Auch engagieren wir uns lokal im Rahmen des
              ist die zentrale geografische Lage und die exzellente
                                                                      branchenweiten Diplomlehrgangs «Digitales Mar-
              Infrastruktur attraktiv, ebenfalls die hohe Lebens-
                                                                      keting» oder auch als Partner der lokalen Start-Up-
              qualität der Schweiz. Bedeutend für Google ist
              auch, dass Schweizer Hochschulen wie die ETH            Plattform CTI Invest. Wir werden uns am Stand-
              und EPFL sehr gut ausgebildete IT-Fachkräfte            ort Schweiz auch weiterhin stark engagieren.
              hervorbringen. Wir sind im engen Austausch mit          Profitieren auch Schweizer Start-ups und KMU da-
              diesen und anderen Institutionen und freuen uns,        von, dass Google hier ist?

              Patrick Warnking.                                                                                   Foto: zVg

10 bulletin                                                                                                    6/2013
SCHWERPUNKT                                                    					                                           INTERVIEW

Bereits knapp 90 Prozent der Schweizer sind               Lausanne ist beispielsweise in wenigen Jahren zur
online und nutzen das Internet aktiv. Doch erst           grössten europäischen Ferienwohnungsplattform
jetzt entdecken viele Schweizer Unternehmen das           im Internet aufgestiegen. Von innovativen Playern
Internet für ihr Geschäftswachstum. Wir bieten            profitiert schlussendlich die ganze Branche und die
Schweizer Unternehmen, vor allem auch KMUs                Schweizer Wirtschaft als Ganzes.
und Start-ups kostenlose Tools, Ressourcen und            Das Internet ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ge-
Trainings, wie man Google nutzen kann, um im              worden. Wo erwarten Sie die nächsten ICT-getriebe-
Internet sehr einfach und effizient neue Kunden           nen grossen technologischen Veränderungen?
zu finden. Es gibt aber auch KMUs in der Schweiz,         Die IT-Branche entwickelt sich zu einem wich-
die dank dem Web neue Kunden gewinnen: Ein                tigeren Pfeiler der Schweizer Volkswirtschaft.
Beispiel ist das Start-up myswisschocolate.ch. Der        Sie macht mittlerweile rund 6 Prozent der Wirt-
Schokoladen-Produzent aus dem Zürcher Ober-               schaftsleistung des Landes aus. Die Bedeutung
land spricht übers Internet und Google AdWords            wird durch technologischen Fortschritt weiter zu-
Schoggi-Liebhaber nicht nur in der Schweiz, son-          nehmen und die Produktivität in allen Sektoren
dern bis ins ferne Japan an.                              stärken. Auch ist die Entwicklung unumkehrbar.
Wie würden Sie das Innovationspotenzial der hiesi-        Wir sehen, dass das Internet und somit die Chan-
gen ICT-Branche charakterisieren? Gibt es zündende        cen für Unternehmen in der Schweiz sich ganz
Ideen, kreative Köpfe oder eher solide «Schaffer und      stark in Richtung einer «Multiscreen-Welt» bewe-
Verwalter»?                                               gen. Die Schweizer werden von überall, zu jeder
Wir sehen die Entwicklung positiv. Immer mehr             Zeit und auf jedem Gerätetyp im Internet surfen
Schweizer Unternehmen integrieren das Internet            und dort nach Informationen, Nachrichten und
in ihre Marketingstrategie, auch wenn es im eu-           Produkten suchen und auch immer mehr online
ropäischen Vergleich noch etwas Aufholbedarf              kaufen. Die Herausforderung für Unternehmen
gibt. Erfreulich aber, dass sich bei Schweizer Start-     liegt also darin, Konsumenten auch auf mobilen
ups einiges tut. Zahlreiche von ihnen haben weit          Geräten gezielte Angebote bereit zu stellen.
über die Schweizer Grenzen hinaus Erfolg mit              In Zürich arbeiten 1100 Menschen aus 75 Nationen
Web-Lösungen und Applikationen. Housetrip aus             für Google: Wie geht man vor, um in einem so grossen

James Bond und ein virtueller Shop
(cdh) – Der Suchmaschinen-Riese Google hat seinen Standort in der Schweiz seit der Gründung im Jahr 2004
kontinuierlich ausgebaut. Am 28. Mai 2013 wurde auf dem Hürlimannareal neben dem bisherigen Sitz ein weite-
res Google-Gebäude mit Büroräumlichkeiten eingeweiht und damit Platz für 300 neue Arbeitsplätze geschaffen.
Insgesamt arbeiten am grössten Forschungs- und Entwicklungsstandort von Google ausserhalb der USA nun 1100
«Zoogler», wie die Google-Angestellten in Zürich genannt werden. Damit zählt Google zu den 50 grössten privaten
Arbeitergebern und – laut Stadtpräsidentin Corinne Mauch – auch zu den 100 grössten Steuerzahlenden in der Stadt.

Einen (360-Grad-)Einblick in die neuen Räume, in denen wichtige Funktionen und Elemente für Google-Dienste wie
die Google Suche, Google Maps, YouTube oder Gmail für Nutzer auf der ganzen Welt entwickelt werden, gewährt
Google Business Photos unter http://goo.gl/cmdiV. Zu sehen ist dort etwa der «James-Bond-Raum», eine Cafeteria
von der eine «Geheimtür» in eine Weinbar führt, ein Musiksaloon, der jedem Western Ehre machen würde und
ein coop@home-Laden, in dem die Zoogler ihre Einkaufsliste abgeben können und die gewünschten Artikel dann
innerhalb von wenigen Stunden nach Hause geliefert bekommen – Zeit für eigene Einkäufe finden die meisten von
ihnen offenbar nicht.

Die übliche Trennung zwischen Arbeit und Freizeit hat im Universum von Google keinen grossen Stellenwert: Ideen
halten sich schliesslich nicht an Bürozeiten, sie entstehen nicht nur am Schreibtisch, sie brauchen Freiraum. Dem
kommt das Unternehmen entgegen: Restaurants rund um die Uhr, Gratismassagen, Haareschneiden, Yoga-Kurse,
ein Kraftraum oder ein Billardzimmer, Wohlfühloasen, selbstgewählte Arbeitszeiten und Musse für eigene Projekte.
Und das alles gleichzeitig kombiniert mit knallhartem Erwartungsdruck, hohen Anforderungen ans Engagement der
Mitarbeitenden und nicht endenden Arbeitstagen. Hart? Die Mischung scheint zu funktionieren: In allen möglichen
Umfragen schneidet Google immer wieder als der beliebteste Arbeitsgeber der Schweiz ab.

6/2013                                                                                                              bulletin 11
INTERVIEW                                                                                                   SCHWERPUNKT

                                                                            530 000 Kilometer Fahrradwege auf Google Maps
              Die zehn Google-Grundsätze                                    in der Schweiz und weltweit.
              1.   Der Nutzer steht an erster Stelle, alles Weitere folgt   Lassen sich das Streben nach Innovation und Fort-
                   von selbst.                                              schritt einerseits und das Pochen auf die Wahrung
              2.   Es ist am besten, eine Sache so richtig gut zu ma-
                                                                            von Privatsphäre und Datenschutz auf die Länge
                                                                            überhaupt noch unter einen Hut bringen?
                   chen.
                                                                            Das Ziel von Google ist es, die Informationen der
              3.   Schnell ist besser als langsam.                          Welt zu organisieren und für alle zu jeder Zeit
              4.   Demokratie im Internet funktioniert.                     zugänglich und nützlich zu machen. Der Schutz
                                                                            und die Sicherheit unserer Nutzer und Dienste ist
              5.   Man sitzt nicht immer am Schreibtisch, wenn man
                                                                            dabei zentral und wir arbeiten intensiv daran, dass
                   eine Antwort benötigt.
                                                                            diese den höchsten Ansprüchen nachkommen.
              6.   Geld verdienen, ohne jemandem damit zu scha-             Zudem stehen bei uns Transparenz und Kontrol-
                   den.                                                     le im Vordergrund, da wir davon überzeugt sind,
                                                                            dass dies für unsere Nutzer wichtig ist. Wir sind
              7.   Irgendwo gibt es immer noch mehr Informationen.
                                                                            der Meinung, dass Nutzer wissen sollten, wie sie
              8.   Informationen werden über alle Grenzen hinweg
                                                                            im Internet Kontrolle über ihre Informationen ha-
                   benötigt.                                                ben, so dass sie selbst Entscheidungen treffen kön-
              9.   Seriös sein, ohne einen Anzug zu tragen.                 nen, wie sie mit diesen umgehen und sie verwalten
                                                                            können. Aus diesem Grund haben wir auch in der
              10. Gut ist nicht gut genug.
                                                                            Schweiz die Kampagne «Gut zu Wissen» gestartet
                                                                            (www.google.ch/gutzuwissen), die hilfreiche Tipps
              Unternehmen genügend Freiraum für Innovation zu               und Information zum Umgang mit eigenen In-
              bewahren?                                                     formationen im Internet bietet. Unseren Nutzern
              Wir haben bei Google die Unternehmenskultur                   Werkzeuge und Wissen in die Hand zu geben, wie
              eines Start-ups erhalten. Die Hierarchien sind                sie mit dem Internet umgehen können, ist unserer
              flach, die Teams klein und auch die Arbeitsweise              Meinung nach von zentraler Bedeutung. o
              so, dass die Kommunikation und der Ideen-Aus-
              tausch zwischen Mitarbeitern im Mittelpunkt ste-
              hen. Unseren Mitarbeitern, den «Googlern», wird                              Patrick Warnking
              viel Freiheit eingeräumt, wenn es um die Wahl der
              Projekte geht, an welchen sie arbeiten. Zusätzlich            Seit Januar 2011 führt Patrick Warnking die Schweizer
              zu ihrem Kernprojekt werden unsere Software-                  Geschäfte des Internetriesen Google. Der 45-jährige
              Entwickler angeregt, an Projekten zu arbeiten, die            Deutsche brachte umfassende Branchenkenntnis, brei-
              sie persönlich interessieren, und zwar während bis            te Führungserfahrung und Saleskompetenz mit nach
                                                                            Zürich. Warnking ist bereits seit 2007 bei Google tätig
              zu 20 Prozent ihrer normalen Arbeitszeit.
                                                                            und leitete in Deutschland als Industry Leader die Ver-
              Bei welchen Entwicklungen war der Standort                    kaufs-Teams für die Branchen Local, Media, Entertain-
              Schweiz federführend?                                         ment und Public. Vor seiner Zeit bei Google sammelte
              Die Googler in Zürich entwickeln wichtige Goog-               Warnking, der an der Universität des Saarlandes Be-
                                                                            triebswirtschaft mit Schwerpunkt Marketing studiert hat,
              le-Dienste in der Schweiz für Nutzer auf der gan-
                                                                            erste Berufserfahrungen als Produktmanger für Digita-
              zen Welt. Unsere Entwicklungsschwerpunkte sind                les Fernsehen in der Kirch-Gruppe und später als Key
              im Geo-Bereich (Google Maps, Google Earth),                   Account Manager, Verkaufs- und Commercial Director
              bei der Video-Plattform YouTube, der Google Su-               bei SevenOne (dem Vermarkter der ProSiebenSat1 Me-
              che aber auch bei Google Apps wie Gmail oder                  dia AG). Parallel dazu absolvierte Warnking einen MBA
                                                                            an der Steinbeis Hochschule in Berlin, an der Univer-
              Calender. Beispielsweise wurde hier in Zürich die             sität Bocconi in Mailand und an der Stern University in
              Routenbeschreibung auf Google Maps mit dem                    New York.
              öffentlichen Verkehr und dem Velo entwickelt.
                                                                            Quelle: Google Suchergebnisse für «Patrick Warnking»
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12 bulletin                                                                                                               6/2013
SCHWERPUNKT                                                       					                                             INTERVIEW

«Nous allons continuer de nous engager
fortement en Suisse»
La succursale de Zurich est le principal centre               pouvoir contribuer sur place à rendre le secteur in-
de recherche et de développement de Google en                 formatique toujours plus novateur.
dehors des Etats-Unis. Christine D’Anna-Huber                 La Suisse semble convenir à Google; que fait, de son
a demandé à Patrick Warnking, Country Direc-                  côté, l’entreprise pour notre pays?
tor Google Suisse, pourquoi l’Helvétie a séduit le            En 2004, nous avons ouvert, sur le Limmatquai à
géant de la recherche.                                        Zurich, notre bureau suisse avec deux collaborateurs.
asut: Sont-ce les services mobiles par rapport à              Aujourd’hui, il en compte 1100. Durant cette péri-
l’ouverture d’esprit particulière des utilisateurs? Le site   ode, nous avons continuellement investi. En Suisse,
de connaissances et de recherche? La qualité de formati-      nous développons d’importants services Google tels
on de la main-d’œuvre? Un environnement favorable à           que GMail, des fonctions de YouTube ou Google
l’économie? Une tout autre raison?                            Maps pour les utilisateurs du monde entier. Nous
Patrick Warnking: La Suisse nous offre des condi-             offrons des formations gratuites sur la réussite com-
tions idéales pour nos activités de recherche et de           merciale avec AdWords sur Internet pour les entre-
développement. Pour nos collaborateurs de Zurich,             preneurs suisses. De même, nous nous engageons sur
la situation centrale est idéale et l’excellente infra-       le plan local dans le cadre du diplôme intersectoriel
structure attrayante, tout comme la qualité de vie            «Marketing numérique», ou comme partenaire de la
élevée de la Suisse. Pour Google, la formation d’une          plate-forme locale pour start-up CTI Invest. Nous
excellente main-d’œuvre IT par les hautes écoles              allons également continuer de nous engager forte-
que sont les deux EPF revêt une grande importance.            ment en Suisse.
Nous travaillons en étroite collaboration avec elles          Les start-ups et PME suisses profitent-elles aussi de la
et d’autres institutions et nous nous réjouissons de          présence de Google?

Patrick Warnking.                                                                                              Foto: zVg

6/2013                                                                                                                     bulletin 13
INTERVIEW                                                                                                     SCHWERPUNKT

              Déjà près de 90% des Suisses sont en ligne et uti-            connaissent le succès bien au-delà des frontières su-
              lisent activement Internet. Cela dit, ce n’est que            isses grâce à des solutions et à des applications Web.
              maintenant que de nombreuses entreprises suisses              Citons par exemple Housetrip, à Lausanne, qui, en
              découvrent le Web comme plate-forme de crois-                 quelques années, est devenue l’une des plus grandes
              sance commerciale. Nous offrons aux entreprises               plates-formes européennes d’appartements de vacan-
              suisses, en premier lieu des PME et des start-ups,            ces sur Internet. En fin de compte, tout le secteur
              des outils, ressources et formations gratuits leur            et l’économie suisse dans son ensemble profitent des
              permettant d’utiliser Google correctement pour                démarches de ces acteurs innovants.
              trouver simplement et efficacement de nouveaux                Internet est devenu un facteur économique important.
              clients sur Internet. Mais il existe également des            Où attendez-vous les prochains grands changements
              PME en Suisse qui gagnent de nouveaux clients                 technologiques liés aux TIC?
              grâce au Web, à l’exemple de la start-up myswis-              Le secteur informatique devient un pilier important
              schocolate.ch. Ce chocolatier de l’Oberland zu-               de l’économie suisse, puisqu’il représente actuelle-
              richois s’adresse, via Internet et Google AdWords,            ment environ 6% de notre performance économique.
              aux amateurs de chocolat non seulement de Suisse,             Une importance qui augmentera encore en raison du
              mais jusqu’au Japon.                                          progrès technologique et renforcera la productivité
              Comment caractériseriez-vous le potentiel d’innovation        dans tous les secteurs. Ce développement est donc
              du secteur TIC en Suisse? Existe-t-il des idées de génie,     irréversible. Nous observons par ailleurs qu’Internet
              des esprits créatifs ou plutôt de solides «bosseurs et ad-    et, partant, les chances des entreprises suisses suivent
              ministrateurs»?                                               clairement une tendance vers un «monde multi-
              Nous percevons le développement sous un angle po-             écran». Les Suisses surferont sur Internet – pour y
              sitif. De plus en plus d’entreprises suisses intègrent        rechercher des informations, nouvelles et produits et
              Internet dans leur stratégie de marketing, même s’il          toujours davantage acheter en ligne – de partout, en
              reste un certain retard à rattraper en la matière en          tout temps et sur tout type d’appareil. Le défi pour
              comparaison européenne. Il est toutefois réjouissant          les entreprises consiste donc à mettre à la disposition
              de constater qu’il se passe quelque chose au sein             des consommateurs des offres ciblées aussi sur les ap-
              des start-ups helvétiques. Bon nombre d’entre elles           pareils mobiles.

               James Bond et une boutique virtuelle
               (cdh) – Le géant des moteurs de recherche Google a continuellement étendu son site en Suisse depuis sa fondation
               en 2004 (il ne comptait alors que deux collaborateurs). Le 28 mai 2013, Google a inauguré un nouveau bâtiment
               administratif offrant 300 nouveaux postes de travail sur le Hurlimann Areal, à proximité du siège existant. Au total,
               1100 «Zoogliens» – sobriquet donné aux employés de Google à Zurich – travaillent maintenant sur le plus grand
               site de recherche et développement de Google en dehors des Etats-Unis. Google fait ainsi partie des 50 plus grands
               employeurs privés et – selon Corinne Mauch, présidente de la ville – des 100 plus gros contribuables de Zurich.

               Google Business Photos, sous http://goo.gl/cmdiV, offre un coup d’œil (à 360 degrés) dans les nouveaux locaux,
               lieu du développement de fonctions et éléments importants de services Google tel que le moteur de recherche
               Google, Google Maps, YouTube ou Gmail pour les utilisateurs du monde entier. On y voit la salle «James Bond»,
               une cafétéria, d’où une «porte secrète» conduit à un bar à vin, un saloon qui trouverait sa place dans n'importe
               quel Western et une boutique coop@home, où les Zoogliens peuvent déposer leur liste d’achats et se faire livrer les
               articles souhaités en quelques heures à leur domicile, la plupart d’entre eux ne trouvant manifestement pas le temps
               d’aller faire leurs courses.

               Dans l’univers de Google, la séparation entre travail et temps libre n’est guère perceptible: les idées ne naissent en
               effet pas que pendant les heures de bureau ou sur le poste de travail; elles nécessitent une certaine forme de liberté.
               Et l’entreprise en tient compte: restaurants ouverts 24 heures sur 24, massages gratuits, salon de coiffure, cours de
               yoga, salles de musculation et de billard, oasis de bien-être, horaires de travail librement définis et temps disponible
               pour les propres projets. Le tout combiné avec une forte pression quant aux attentes, des exigences élevées en termes
               d’engagement de la part des collaborateurs et des journées de travail sans fin. Dur? La mayonnaise semble prendre:
               tous les sondages révèlent que Google est l’employeur préféré de Suisse.

14 bulletin                                                                                                                  6/2013
SCHWERPUNKT                                                        					                                                INTERVIEW

 Les dix principes de Google                                  La course à l’innovation et au progrès d’une part et
                                                              l’importance de la préservation de la sphère privée et de
 1.   Rechercher l’intérêt de l’utilisateur et le reste su-
                                                              la protection des données d’autre part sont-elles encore
      ivra.
                                                              conciliables?
 2.   Mieux vaut faire une seule chose et la faire bien.      Google a pour objectif d’organiser les informations
 3.   Mieux vaut vite que lentement.                          du monde et de les rendre accessibles et utiles pour
 4.   La démocratie fonctionne sur le Web.
                                                              tous, en tout temps. La protection et la sécuri-
                                                              té de nos utilisateurs et de nos services revêtent en
 5.   Vous n’êtes pas toujours au bureau lorsque vous
                                                              l’occurrence une importance capitale et nous tra-
      vous posez une question.                                vaillons d’arrache-pied pour satisfaire à ces exigences
 6.   Il est possible de gagner de l’argent sans vendre       extrêmement élevées. En outre, transparence et con-
      son âme au diable.                                      trôle sont essentiels à nos yeux car nous sommes con-
                                                              vaincus que ces critères sont cruciaux pour nos uti-
 7.   La masse d’informations continue de croître.
                                                              lisateurs. Nous sommes d’avis qu’ils doivent savoir
 8.   Le besoin d’informations ne connaît aucune fron-
                                                              quel contrôle ils ont de leurs informations sur Inter-
      tière.                                                  net, de manière à pouvoir eux-mêmes décider com-
 9.   On peut être sérieux sans porter de cravate.            ment les traiter et les gérer. C’est pour cette raison
 10. Etre bon n'est pas assez bien.
                                                              que nous avons lancé également en Suisse la campa-
                                                              gne «Bon à savoir» (http://www.google.com/intl/fr/
                                                              goodtoknow/), qui fournit des conseils utiles sur le
A Zurich, 1100 personnes de 75 nationalités travaillent
                                                              traitement de ses propres informations sur Internet.
pour Google: comment fait-on, dans une aussi grande entre-
                                                              De notre point de vue, il est primordial de donner
prise, pour garder suffisamment de place pour l’innovation?
                                                              aux utilisateurs des outils et des connaissances leur
Google a la culture d’entreprise d’une start-up: hiérar-
                                                              permettant de se servir correctement d’Internet. o
chies horizontales, équipes de petite taille et métho-
des de travail plaçant la communication et l’échange
d’idées entre les collaborateurs au centre de nos pré-
occupations. Nos collaborateurs, les «Googliens»,                              Patrick Warnking
gardent ainsi une grande marge de manœuvre dans
le choix du projet pour lequel ils travaillent. Il est
                                                               Patrick Warnking dirige les activités du géant Internet
par ailleurs suggéré à nos développeurs, en plus de
                                                               Google en Suisse depuis janvier 2011. Cet Allemand
leur principale occupation, de collaborer à des projets        de 45 ans a emmené avec lui à Zurich une vaste con-
qui les intéressent personnellement, et d’y consacrer          naissance de la branche, une longue expérience de la
jusqu’à 20% de leur temps de travail normal.                   conduite et ses compétences commerciales. Actif pour
                                                               le compte de Google depuis 2007 déjà, il a dirigé en
Pour quels développement le site suisse s’est-il révélé dé-    Allemagne, en qualité d’«Industry Leader», les équipes
terminant?                                                     de vente pour les secteurs Local, Media, Entertainment
Les Googliens de Zurich développent des services               et Public. Auparavant, suite à ses études en économie
Google en Suisse pour les utilisateurs du monde en-            d’entreprise avec spécialisation dans le marketing à
                                                               l’Université de la Sarre, il a fait ses premières expérien-
tier. Nos activités de développement mettent l’accent
                                                               ces professionnelles comme gestionnaire de produits
sur le domaine géographique (Google Maps, Google               pour la télévision numérique au sein du groupe Kirch,
Earth), la plate-forme vidéo YouTube, le moteur de             puis comme Key Account Manager, responsable des
recherche Google, mais également sur des applica-              ventes et directeur commercial chez SevenOne (dis-
tions telles que Gmail ou Calender. Par exemple,               tributeur de ProSiebenSat1 Media SA). En parallèle,
                                                               Patrick Warnking a obtenu un MBA à la haute école
nous avons développé ici à Zurich la description des
                                                               Steinbeis de Berlin, à l’Université Bocconi de Milan et à
routes sur Google Maps en transports publics et à              la Stern University de New York.
vélo. Aujourd’hui, les cyclistes trouvent déjà plus de
                                                               Source: résultats de la recherche «Patrick Warnking» sur
530 000 km de pistes cyclables sur Google Maps en              Google
Suisse et dans le monde.

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SCHWERPUNKT

 ICT hilft neuen Ideen, flügge zu werden
                                       Es sind keine leeren              bemerkt wurde. Gefragt sind überall in erster Linie
                                       Worte: In Sachen ICT              Ideen. Und die spriessen auch in der Schweiz zurzeit
                                       ist die Schweiz innova-           wie wild: Exemplarisch zeigen das die drei Start-ups,
                                       tiv. Das ist auch nötig.          die – von einer Jury ausgewählt – am asut-Seminar ihre
                                       Mit steigender Rech-              Anwendungen vorgestellt haben. Sie basieren alle drei
                                       nungsleistung werden              auf aktuellen Entwicklungen wie Cloud Computing
                                       die ICT zu einer gewal-           und Smartphones. Zwei der Jungunternehmen zeigen,
                                       tig treibenden Kraft,             wie mittels ICT langwierige und fehleranfällige Rou-
                                       die althergebrachte Ge-           tineaufgaben wie die Einsatzplanung von Mitarbeitern
                                       schäftsmodelle      und           (Planik) oder das zeitraubende Testen von Benutzer-
                                       scheinbar in Stein ge-            oberflächen (Bugbuster) schneller erledigt werden
              Christine D’Anna-Huber.
                                       meisseltes Nutzerverhal-          können. Das dritte, Scandit, hat sich zum Ziel ge-
              ten tüchtig durcheinanderwirbelt.                          setzt, Barcodescanner durch Smartphones zu ersetzen
              Von Christine D'Anna-Huber                                 (Seiten 21 bis 24). An weiteren Beispielen mangelt es
              Die Schweizer Informations- und Kommunikations-            nicht: Die Zürcher Start-up Flaschenpost hat sich zum
              branche ist gemessen an der Wertschöpfung bereits die      grössten Online-Weinshop der Schweiz entwickelt, die
              fünftgrösste Wirtschaftsbranche der Schweiz – und sie      junge Tessiner Firma Newscron für eine Smartphone-
              wächst weiter. Die Schweiz wird smart und smarter:         App, dank der Nutzer eine persönliche Zeitung zu-
              Intelligente Informations- und Kommunikationstech-         sammenstellen können, soeben den De-Vigier-Preis
              nologien können in allen denk- und (scheinbar) un-         gewonnen, den höchstdotierten Schweizer Jungunter-
              denkbaren Bereichen gewinnbringend und effizienz-          nehmerpreis.
              steigernd eingesetzt werden.                                   Davon, dass dieser Innovationsschub in den ICT
                  Das Stichwort heisst Vernetzung und die Mög-           ihrer Querschnittfunktion wegen das Wachstum der
              lichkeiten dafür, was alles sich heute dank Digitalisie-   gesamten Wirtschaft beflügeln wird, sind viele über-
              rung mit allem möglichen anderen verknüpfen lassen         zeugt und greifen den Ideenschmieden deshalb tüchtig
              könnte, um innovative Produkte und Anwendungen             unter die Arme. Newscron ist im «Centro Pormozio-
              zu entwickeln, scheinen schier unbegrenzt. Das geht        ne Start-up» beheimatet, einem Gründerzentrum der
              von der Verwaltung, über das Gesundheitswesen, den         Universität der italienischen Schweiz in Lugano. An
              öffentlichen Verkehr, das Energiemanagement, die Art       der ETH Zürich haben letztes Jahr junge Forschen-
              und Weise, wie und wo wir arbeiten, Hochschulen            de mit Unternehmergeist 22 Spin-off-Firmen gegrün-
              und Ausbildung bis hin zum digitalisierten Weinberg        det, mehr als ein Drittel davon im Bereich der ICT.
              (wie das italienische Weingut Poggio alla Meta, das        In der Westschweiz engagiert sich AlpICT dafür, dass
              2012 mit dem Cisco Innovation Award ausgezeichnet          zündende Ideen nicht Makulatur bleiben (Seite 25).
              wurde): Die virtuelle und die reale Welt rücken im-        Innovation wird in der Schweiz einst eher für solides
              mer näher zusammen. Auch im Marketing «trifft Kre-         Handwerk bekannte Schweiz immer mehr nicht nur
              ativität immer mehr auf ICT», wie am asut-Seminar          zugelassen, sondern gezielt unterstützt, sei es durch

16 bulletin                                                                                                          6/2013
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