Berücksichtigung von Flächensparzielen bei der Neuaufstellung des Regionalen Entwicklungsplanes Magdeburg - Landesamt für Umweltschutz ...

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Berücksichtigung von Flächensparzielen bei der Neuaufstellung des Regionalen Entwicklungsplanes Magdeburg - Landesamt für Umweltschutz ...
Berücksichtigung von
     Flächensparzielen bei der
     Neuaufstellung des Regionalen
     Entwicklungsplanes Magdeburg

RPM Bohnstedt, 06.05.2021 Landesamt für Umweltschutz
Berücksichtigung von Flächensparzielen bei der Neuaufstellung des Regionalen Entwicklungsplanes Magdeburg - Landesamt für Umweltschutz ...
Planungsregion Magdeburg

                           694 300 Einwohner
                           557.100 ha
                           Entscheidungsgremium
                           Regionalversammlung (36 Mitglieder)
                           Arbeitsgremium
                           Geschäftsstelle (6 Mitarbeiter)

                           Landkreis Bördekreis
                           Landkreis Jerichower Land
                           Salzlandkreis
                           Landeshauptstadt Magdeburg
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Aufgaben der Regionalplanung
Raum durch zusammenfassende, übergeordnete
Raumordnungspläne und durch Abstimmung
raumbedeutsamer Planungen und Maßnahmen zu
entwickeln zu ordnen und zu sichern.

Unterschiedliche Anforderungen an den Raum aufeinander
abstimmen

Vorsorge für einzelne Raumfunktionen treffen.

Leitvorstellung bei der Erfüllung der Aufgabe ist eine
nachhaltige Raumentwicklung die die sozialen und
wirtschaftlichen Anforderungen an den Raum mit seinen
ökologischen Funktionen in Einklang bringt und zu einer
dauerhaften großräumig ausgewogenen Ordnung führt.
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Stand des REP MD

  16.11.2020-18.12.2020    Öffentliche Auslegung des 2..Entwurfes REP MD mit den Anlagen 1 bis 5 und
  11.01.2021-05.03.2021    Umweltbericht und Beteiligung der Träger öffentlicher Belange gem. § 9 ROG

                                     Erarbeitung 2.Entwurf REP Magdeburg mit Umweltbericht
       29.09.2020
                                 Beschluss der RV zur öffentlichen Auslegung und Trägerbeteiligung

       14.03.2018         Regionalversammlung mit Abwägungsbeschlüssen zum 1.Entwurf REP Magdeburg

      Oktober 2016
                                Erarbeitung der Abwägungsbeschlüsse für die Regionalversammlung
      bis Ende 2017

                           Öffentliche Auslegung des 1.Entwurfes REP Magdeburg mit Anlagen 1 bis 4 und
  11.07.2016-11.10.2016
                                     Beteiligung der Träger öffentlicher Belange gemäß § 10 ROG

       03.03.2010                           Aufstellungsbeschluss des REP Magdeburg
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Anforderungen an den Raum
1. Soziale Funktion
Wohnen: Anzahl der Haushalte steigt, Wohnfläche pro
               Person steigt (Erschließung neuer Wohngebiete)
Erholung:      Ansprüche steigen und sind differenzierter (großflä-
               chige Freizeitanlagen, naturnahe Erholung u. a.)

2. Ökonomische Funktion
Wirtschaft: Produzierendes Gewerbe, Rohstoffwirtschaft,
               Energiewirtschaft, Landwirtschaft
Infrastruktur: Straßen, Schiene, Wasserwege, Versorgungs- und
                 Produktenleitungen

Hochwasserschutz: Vermeidung von Hochwasserentstehung
               Hochwasserabfluss, Retentionsräume
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3. Ökologische Funktion
Natur- und Artenschutz: Schutzgebietskulisse wächst
Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme für Infrastrukturvorhaben

Klimaschutz: Kaltluftentstehung, Sauerstoffbildung, Bindung von
Kohlendioxid

Der verfügbare Raum ist begrenzt und endlich.

Die Ausweitung einer Raumfunktion geht in der
Regel mit der Verringerung einer anderen
Raumfunktion einher.
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Flächensparen im Spannungsfeld zwischen
der demografischen Entwicklung (im
allgemeinen Trend und z.T. abweichende
Trends im speziellen örtlichen Fall), der
weiteren Inanspruchnahme von Fläche, der
Frage der Infrastrukturfolgekosten bei einer
geringer werdenden Bevölkerung und der
Frage der Krisenfestigkeit (Resilienz).
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Hat Boden eine Lobby?
2. Entwurf REP MD

Landwirtschaft (Fläche) und

Wirtschaft (Standorte)

werden im folgenden Vortrag näher beleuchtet.
Planungsregion Magdeburg
                            Bevölkerungsentwicklung gesamt
              800.000

              780.000

              760.000
  Einwohner

              740.000

              720.000

              700.000

              680.000

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt

Die Einwohnerzahl der Planungsregion Magdeburg hat sich innerhalb von 17
Jahren von 783.536 (Stand: 31.12.2000) auf 694.301 (Stand: 31.12.2017)
verringert, was einen Rückgang von 89.235 Personen bedeutet.
Planungsregion Magdeburg
                           Bevölkerungsentwicklung Landkreise und Landeshauptstadt

                 300.000

                 250.000
                                                                                 Magdeburg,
                                                                                 Landeshauptstadt

                 200.000                                                         Salzlandkreis
     Einwohner

                                                                                 LK Börde
                 150.000

                                                                                 LK Jerichower Land
                 100.000

                  50.000

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
Die 6. regionalisierte Bevölkerungsprognose Sachsen-Anhalt 2014 bis 2030 ist
mit Kabinettsbeschluss vom 26. Juli 2016 zur einheitlichen Planungsgrundlage
für alle Landesbehörden erklärt worden. Der Bevölkerungsprognose sind zwei
Varianten zu Grunde gelegt worden. Gemäß der Variante 1 (moderate
Zuwanderung) wird für die Planungsregion Magdeburg im Jahr 2030 ein
Bevölkerungsstand von 633.347 Personen berechnet. Gemäß der Variante 2
(erhöhte Zuwanderung) wird für die Planungsregion Magdeburg im Jahr 2030
ein Bevölkerungsstand von 641.566 Personen prognostiziert.
     Landkreise und      Größe          Bevölkerung      Bevölkerung 2030   Bevölkerung 2030   Veränderung 2030
    Landeshauptstadt   (gerundet)     (Basisjahr 2014)                                              zu 2014
                                                            Variante 1         Variante 2

Börde                     2.633 km2            172.829            151.375            153.426             -12,4 %

Jerichower Land           1.576 km2             91.359             78.112             79.209             -14,5 %

Salzlandkreis             1.426 km2            196.750            162.804            165.161             -17,3 %

Magdeburg                   201 km2            232.306            241.056            243.770              +3,8 %

(eigene Darstellung)
Flächenentwicklung
Fläche der Planungsregion Magdeburg : 557.100 ha
Entwicklung der Siedlungs- und Verkehrsfläche

      LW-Fläche

 Verkehrsfläche

 Siedlungsfläche

Bodenfläche ges.

                   0            100.000            200.000             300.000            400.000             500.000            600.000

                                                                2019   2016

Quelle: Statistisches Bundesamt GENESIS-Tabelle: 33111-01-02-5, 33111-03-01-5 und 33111-02-01-5 jeweils Stichtag 31.12.2016 und 31.12.2019
Flächenentwicklung
Fläche der Planungsregion Magdeburg : 557.100 ha
Veränderung ausgewählter Flächenanteile in Hektar von 2016 zu 2019

                                                                Siedlung/ Industrie- und
                 Siedlung insgesamt   Siedlung/ Wohnbaufläche       Gewerbefläche          Verkehr insgesamt   Vegetation/ Landwirtschaft
        400
                        243                    240                        234
        200

          0

                                                                                                  -62
       -200

       -400

       -600

       -800

      -1000

      -1200
                                                                                                                        -1.256
      -1400

 Quelle: Statistisches Bundesamt GENESIS-Tabelle: 33111-01-02-5, 33111-03-01-5 und 33111-02-01-5 jeweils Stichtag 31.12.2016 und 31.12.2019
Flächenentwicklung
Fläche der Planungsregion Magdeburg : 557.100 ha
Veränderung ausgewählter Flächenanteile in Prozent von 2016 zu 2019

                                                            Siedlung/ Industrie- und
            Siedlung insgesamt    Siedlung/ Wohnbaufläche       Gewerbefläche           Verkehr insgesamt    Vegetation/ Landwirtschaft
     3
                                                                     2,64
   2,5
                                            2,20

     2

   1,5

     1
                  0,52
   0,5

     0

   -0,5                                                                                       -0,28                    -0,35

    -1

 Quelle: Statistisches Bundesamt GENESIS-Tabelle: 33111-01-02-5, 33111-03-01-5 und 33111-02-01-5 jeweils Stichtag 31.12.2016 und 31.12.2019
Flächenentwicklung
Fläche der Planungsregion Magdeburg : 557.100 ha
Entwicklung der
                                              Siedlungs- und Verkehrsfläche            Landwirtschaft

    2019           69.155                                                          356.069

    2014          65.292                                                          364.116

 Quelle: Statistisches Bundesamt GENESIS-Tabelle: 33111-01-02-5, 33111-03-01-5 und 33111-02-01-5 jeweils Stichtag 31.12.2016 und 31.12.2019
LEP LSA 2010
G 113 Die Regionalplanung hat Böden mit besonderer Funktionalität, insbesondere
naturnahe Böden, Böden mit besonderer Archivfunktion, mit besonderer
Speicherfunktion, mit besonderer Filterfunktion und besonderer Biotopentwicklungsfunktion
sowie in ihren Funktionen erheblich beeinträchtigte Böden in der Abwägung entsprechend
dem Bodenfunktionsbewertungsverfahren und dem Bodenschutzplan des Landes Sachsen-
Anhalt zu berücksichtigen.

Problem: bislang liegt kein Bodenschutzplan vor

Regionale Planungsgemeinschaft Magdeburg hat das Thema daher vorwiegend im
Umweltbericht behandelt.
Im Umweltbericht sind die Auswirkungen auf die einzelnen Schutzgüter darzustellen.
Schutzgüter:              Mensch
                          Tiere, Pflanzen, Biotope
                          Boden
                          Wasser (Oberflächenwasser, Grundwasser)
                          Klima
                          Landschaft/Landschaftsbild/Unzerschnittene Räume
                          Kultur- und Sachgüter/Denkmalschutz

Die Betroffenheit der Schutzgüter durch die jeweilige Planung wird in drei Stufen
eingeteilt (hoch, mittel, gering). Wenn alle Schutzgüter von einer Planung mit hohem
Konfliktpotential belastet sind wird, von der Planung Abstand genommen. Auch wenn
nur ein Schutzgut in besonderer Weise betroffen ist, kann das dazu führen, dass die
Planung nicht fortgeführt wird.
Aus diesen Angaben formuliert die Regionalplanung ein Ziel zum Schutz der
Landwirtschaftsfläche

Kriterium: Vorranggebiet für Landwirtschaft
I. Hochertragsböden, hier: Ackerzahlen > 90
         -> Quelle: Liste der Oberfinanzdirektion, sog. „Gemarkungsdatei“

UND

II. Gesamtbewertung der Vorzüglichkeit […] Karte 34 des Agraratlasses, hier: unter
Einbeziehung wirtschaftlicher Faktoren ABER: Aussagen dazu sind z.T. stark veraltet
(älter als 20 Jahre)
          -> Quelle: Agraratlas LSA 1996

Für die Region Magdeburg werden „nur“ die Klassen 7 und 8 herangezogen. Der
Landesdurchschnitt beträgt Klasse 5, die Empfehlung des Agraratlasses zur Ausweisung
eines Vorranggebietes für die Landwirtschaft lautet ab Klasse 6.

Faktor I kommt höheres Gewicht zu (70%) als Faktor II (30%), da die Aussagekraft bei
Faktor II nicht sehr hoch ist.
Vorranggebiet für Landwirtschaft
als strikte Zielbindung mit Bauverbot

Vorbehaltsgebiet für Landwirtschaft
als Abwägungsbelang zu berücksichtigen.

Aber auch die Positionierung großflächiger Gewerbeansiedlungen soll dazu dienen
diese zu konzentrieren und nicht in den landwirtschaftlich wertvollen Gebieten zu
verteilen.

So werden keine neuen Verkehrswege vermieden und damit der Landwirtschaft
keine weiteren Flächen entzogen.
Flächenfestlegungen im 2.Entwurf REP MD
120.000,00

100.000,00

 80.000,00

 60.000,00

 40.000,00

 20.000,00

      0,00
Flächenfestlegungen                  Fläche in ha 1.Entwurf                Fläche in ha 2.Entwurf

VR Hochwasserschutz                                            43.211,42                             34.972,67

VR Landwirtschaft                                              58.806,55                             73.413,28

VR militärische Nutzung                                        15.437,63                             14.158,50

VR Natur und Landschaft                                        47.848,77                             46.521,34

VR Rohstoffgewinnung                                            5.830,34                              6.648,87

VR Wassergewinnung                                             24.134,38                             25.537,97

VB Hochwasserschutz                                            14.238,84                             51.639,50

VB Landwirtschaft                                              97.277,49                            101.895,51

VB Rohstoffgewinnung                                            1.022,44                              1.598,13

VB Tourismus und Erholung                                      34.225,31                             35.900,67

VB Wassergewinnung                                              4.936,25                              4.967,38

VB Ökologisches Verbundsystem                                  55.674,04                             65.523,38

VB Erstaufforstung                                              2.147,70                              2.367,83

VR für die Nutzung der Windenergie                              5.757,13                              6.877,90

EG für die Nutzung der Windenergie                              2.050,25                              1.132,27

ohne Festlegungen                                             147.549,51                            121.965,50
Flächenfestlegungen im 1. und 2.Entwurf des REP MD

120.000

100.000

 80.000

 60.000

 40.000

 20.000

     0

                         Fläche in ha 1.Entwurf   Fläche in ha 2.Entwurf
Problemlagen
Fläche ist nicht vermehrbar          - Konkurrenz zwischen den Nutzungen
                                       unterschiedlicher Art (Soziales-Ökonomie-Ökologie)

Fläche kann aber für verschiedene Nutzungen wiederverwendet werden bzw. wieder nutzbar
gemacht werden
Beispiel: Renaturierung von Abgrabungsflächen - aus wirtschaftlicher Nutzung wird
ökologische Nutzung

Unterschiedliche Bodengüte – bietet unterschiedliche Bedingungen für die
                                         flächengebundene Wirtschaft (Landwirtschaft)
                                          Konkurrenz innerhalb einer Nutzung (Wirtschaft)
Landwirtschaftliche Fläche kann für Industrieansiedlung Verwendung finden – die
Wiederherstellung landwirtschaftlicher Fläche in der Güte der vorhandenen Böden in der
Magdeburger Börde ist nicht möglich.
(Bodenneubildungsrate für Schwarzerdeböden: 1 000 Jahre für 1 -5 cm)
2. Entwurf REP MD

Quantitative Vorgaben

      kein MUSS laut Landesentwicklungsgesetz und
      Landesentwicklungsplan

      In der Planungspraxis müssen oft diverse sozial-räumliche
      Entwicklungstrends auf kleinstem Raum berücksichtigt
      werden.

      Beispiel „Wohnen“
      zurückgehende Bevölkerung, älter werdende
      Bevölkerung, Nachfrage nach altersgerechtem Wohnen,
      Auszug aus „Plattenbauten“, vorhandene Baulandnachfrage
      bei EFH
2. Entwurf REP MD

Quantitative Vorgaben

      Beispiel „Gewerbe“
      Bestandsbetreuung, lärmintensive Betriebe in integrierter
      Lage führen zu Beeinträchtigungen angrenzender
      Wohnnutzungen

      Ausweg: Maßnahmen des aktiven Schallschutzes oder
      Umsiedlung des Gewerbebetriebes

      KEINE Nutzung als PV-Freiflächenanlagen gewünscht ABER
      indirekte Anreize dafür werden durch das EEG gesetzt
2. Entwurf REP MD

Quantitative Vorgaben

Wirtschaft

LEP LSA 2010
Vorrangstandorte mit übergeordneter strategischer Bedeutung für neue Industrieansiedlungen
werden die nachstehenden Standorte festgelegt.
Diese Standorte sind mit dem Ziel zu entwickeln, wettbewerbsfähige große Industrieflächen
vorzuhalten.
- Magdeburg/Sülzetal (Osterweddingen, Langenweddingen/ Wanzleben),
- Könnern.

Die Standorte dienen für Großansiedlungen, die eine zusammenhängende Flächengröße über
20 ha benötigen.
2. Entwurf REP MD

Quantitative Vorgaben

Wirtschaft

Bei einer beabsichtigten Erweiterung der […] genannten Standorte ist eine
Alternativenprüfung durchzuführen. Der Auslastungsgrad muss mindestens 60%
betragen; erst dann ist eine Erweiterung nach außen möglich (summarische Auslastung
sämtlicher GE/GI-Flächen des im LEP 2010 angegebenen Standortes).

2. Entwurf REP MD gibt hier Leitplanken vor. Rahmenbedingungen zur Wahrung des unter
§ 1a BauGB formulierten Zieles der größtmöglichen Schonung und des sparsamen
Bodenverbrauchs. Aus den Erfahrungen der letzten 15 Jahre
2. Entwurf REP MD

Quantitative Vorgaben

Wirtschaft
Als Vorrangstandorte für landesbedeutsame Industrie- und Gewerbeflächen
werden die bereits vorhandenen Standorte
Aschersleben, Bernburg (Saale), Barleben, Niedere Börde, Wolmirstedt (Technologiepark
Ostfalen), Burg, Gewerbepark Cochstedt/Schneidlingen mit Verkehrsflughafen, Haldensleben,
Magdeburg/Rothensee Hafen, Schönebeck (Elbe), Staßfurt
Festgelegt […].

REP MD
Bei einer beabsichtigten Erweiterung dieser Standorte ist eine
Alternativenprüfung durchzuführen. Der Auslastungsgrad muss mindestens 80%
betragen; erst dann ist eine Erweiterung nach außen möglich (summarische Auslastung
sämtlicher GE/GI-Flächen des im LEP 2010 angegebenen Standortes).
2. Entwurf REP MD

Quantitative Vorgaben

Wirtschaft

80%-Quote: Orientierung an der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen aus
Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“
(RdErl. des MW LSA)

Pkt. 3.1.3: Eine Erweiterung bestehender Ansiedlungs- und Gewerbeflächen (Industrie- und
Gewerbegebiete, Gewerbezentren) wird nur dann gefördert, wenn mindestens 80 v.H. der
vorhandenen Ansiedlungs- und Gewerbeflächen belegt sind und mit der Erweiterung zugleich
eine Neuansiedlung oder Erweiterung von Gewerbebetrieben mit einem unmittelbaren
Aufwuchs von Dauerarbeitsplätzen verbunden ist […].

Artikel VS vom 11.03.2021
2. Entwurf REP MD

Erfahrungen in Landesentwicklungsbehörden in anderen
Bundesländern zeigen, dass es bei einer starken Orientierung an
Quotenregelungen, zu einer schwierigen Anwendung/Berechnung
kommt und man sich letztlich unterschiedlichen Berechnungsmodellen
„verhakt“.

Im Ergebnis wird oftmals wenig Transparenz und Einheitlichkeit
erreicht.
2. Entwurf REP MD
qualitative Vorgaben beim Flächensparen

Z 26 LEP LSA 2010
Eigenentwicklung ist die für den Bauflächenbedarf zu Grunde zu
legende Entwicklung einer Gemeinde, die sich aus der natürlichen
Bevölkerungsentwicklung und aus den Ansprüchen der örtlichen
Bevölkerung an zeitgemäße Wohnverhältnisse, der ortsansässigen
Gewerbebetriebe und der Dienstleistungseinrichtungen ergibt.

Einzelfallbezogene Prüfung soll ausdrücklich ermöglicht werden!
2. Entwurf REP MD
qualitative Vorgaben beim Flächensparen

REP MD
In allen Städten und Gemeinden der Region Magdeburg, die keine zentralörtliche
Funktion übernehmen, können für den Bedarf der ortsansässigen Bevölkerung
und Gewerbetreibenden (Eigenbedarf) Wohnbauflächen, Gewerbeflächen u.a. mit
entsprechendem Nachweis ausgewiesen werden. Bei der Nachweisführung ist generell
eine Flächenbilanz, die eine Analyse der unausgelasteten, unversiegelten
und brachliegenden Flächen beinhaltet, erforderlich.
Bei der Planung von raumbedeutsamen Vorhaben und Maßnahmen gilt:
Hinsichtlich des Bedarfes an Wohnbauflächen sind die natürliche Bevölkerungsentwicklung,
die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung (auf Grundlage der
amtlichen statistischen Bevölkerungsprognose), die Entwicklung der Haushaltsstruktur
und der Grundstücksgrößen pro Wohneinheit zu analysieren. Ebenso
sind Angaben über die Baulandnachfrage erforderlich.
Bei den gewerblichen Bauflächen ist der Erweiterungs- bzw. Änderungsbedarf der
ortsansässigen Gewerbetreibenden als Grundlage heran zu ziehen.

Wird umstritten von der Landesplanung LSA!
Die derzeitigen
Ansiedlungen in der Region
Magdeburg erfolgen
insbesondere im Bereich
der Gemeinde Sülzetal auf
Böden höchster Bonität.

Erschlossene Gebiete im
TPO und in Schönebeck
werden aus
unterschiedlichen
Gründen nicht bebaut.
Der Schwerpunkt der
Ansiedlungspolitik liegt
auf „flächigen“ Industrie-
und Gewerbebetrieben
Konflikte
Durch flächeninanspruchnehmende Ansiedlungen wird der Landwirtschaft der
entscheidende Produktionsfaktor Boden entzogen.
Landwirtschaft spielt in der Region Magdeburg eine wichtige Rolle bei der Erzeugung von
Nahrungsmitteln aber auch für die Energiewirtschaft (Biogas, Bioäthanol u.a.)
Insbesondere „westelbische“ Bereiche weisen die vorzüglichste Bodengüte auf.

im Bereich Osterweddingen verfolgte Ansiedlung entstehen bandartige
Siedlungsstrukturen (vgl. LEP S. 14 anders S.28)
Durch die Vernichtung von Kaltluftentstehungsgebieten im Umfeld des Oberzentrums
Magdeburg werden die Auswirkungen des Klimawandels weiter verschärft.
Kaltluftschneisen (bes. in der Hauptwindrichtung WSW bis SW) werden verbaut.
Lösungsmöglichkeiten -
                             Flächenmanagement
( z. B. „Fläche im Kreis“, Sicherung von Gewerbesteuern bei
den Standortgemeinden)

Altindustrieflächen werden aufbereitet und erneut für Industriezwecke
verwendet
Altindustrieflächen werden aufbereitet und für Naturschutzzwecke verwendet
Siedlungsflächen werden aufbereitet und wieder für Siedlungszwecke verwendet
Siedlungsflächen werden aufbereitet und für Industriezwecke verwendet
Flächen aus Rohstoffabbau werden zu Flächen für den Naturschutz gewandelt

Über 30 Jahre nach der politischen Wende hat die Raumordnung ihren Beitrag
geleistet, großflächige Industrie- und Gewerbegebiete in Lagegunst an den
Autobahnen und in der Nähe großer Städte zu sichern und zu entwickeln. Ein
wesentlicher Beitrag bei der Finanzierung für die Standortgemeinden ist daraus
jedoch kaum nachweisbar! Notwendige Konkretisierung der
Steuergesetzgebung, Abschaffung von „Schlupflöchern“.
Flächenmanagement (Regional)
         als Konfliktlösungsmöglichkeit

Voraussetzung:
•Städte und Gemeinden als Planungsträger lassen die
Konkurrenz zugunsten von gemeinsamen, übergeordneten
Zielen in den Hintergrund treten und verfolgen die Flächen
sparende Entwicklung gemeinsam (ist in der Region Magdeburg nicht
ausgeprägt)

•Exakte Erhebung zu vorhandenen Gebieten (Größe, Preise,
Auslastung, vorhandene Unternehmen u.a.) Datenaktualität?

•Ziele für die Entwicklung der Region – daraus können Ziele
für die Entwicklung der Industriegebiete in der Region
abgeleitet werden.
Handlungsempfehlungen
•Im Bereich der Böden bester Bonität sollten keine weiteren
Versiegelungen erfolgen (verstärkt den Konflikt innerhalb der Landwirtschaft bezüglich
der Bodennutzung weiter)

•Entzug landwirtschaftlicher Fläche sollte entsprechend Kosten
verursachen Boden hat keine Lobby!

•Der Schwerpunkt der Förderpolitik ist auf die Auslastung vorhandener
Gebiete zu richten (längere Zeit unausgelastete Gebiete verlieren an
Wert, sowohl materiell als auch ideell).

•Bildungs- und Ausbildungsstand in der Region anheben um mit
vorhandenem Arbeitskräftepotential werben zu können

•Flächenintensive Ansiedlungen auf Böden geringerer Bonität lenken.
Investitionen mit wenig Flächenbedarf in die Freiflächen der
vorhandenen Gebiete lenken (Förderpolitik)
Fazit:
Flächenverbrauch ist nicht in allen Landesteilen gleich.

Konflikte der Raumnutzung (Flächenverbrauch) verschärfen sich,
wenn entsprechende Bodenqualitäten für die Landwirtschaft und
gute Infrastrukturbedingungen für Industrieansiedlungen in
Konkurrenz treten.

Begrenztheit des Raums fordert zum Umdenken bei der
Ansiedlungspolitik und höherer Gewichtung des Bodens als
Grundlage für die Landwirtschaft.

Flächenverbrauch nimmt weiter stetig zu – Flächenmanagement ist
in der Region Magdeburg noch wenig ausgeprägt hier besteht
Handlungsbedarf auch auf regionaler Ebene (Ansätze: Regionalstudie
über vorhandene Gewerbegebiete 2007, deckt sich weitgehend mit
der Untersuchung der Stadt Magdeburg).
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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