BERUFSEINGANGSPHASE INFORMATIONEN FÜR DEN BERUFSEINSTIEG 2020/21 - Materialien, Checklisten und Tipps für den Schulalltag
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BERUFSEINGANGSPHASE INFORMATIONEN FÜR DEN BERUFSEINSTIEG 2020/21 Materialien, Checklisten und Tipps für den Schulalltag
Impressum Herausgeber Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI Hamburg), Abteilung Fortbildung Hohe Weide 14, 20357 Hamburg Autorinnen und Autoren Heike von Borstel, Frauke-Jantje Bos, Iza Czarnojan, Gundi Eckstein, Christine Gottlob (HI S-1), Günter Grossmann, Olaf Hansen, Regina Hass, Simone Huget, Benjamin Krohn, Anna Rieger, Irmela Ritter, Beate Schüler, Mara Sommerhoff, Claudia Vieth Redaktion Gundi Eckstein, Olaf Hansen, Yvonne Langner, Birgit Neuwerck, Anna Rieger Titelfoto „Papierschiffe“, © Anna Rieger Publikationsmanagement Hanne Teßmer Grafik und Layout Clemens Kügler Druck HS PRINTHOUSE GmbH, Hamburg Download www.li.hamburg.de/bep-material Hamburg 2020 (5. aktualisierte Auflage) 2 BERUFSEINGANGSPHASE
Inhalt Grußworte 5 Grußwort des Senators 6 Grußwort des Direktors 7 Vorwort der Referatsleiterin Berufseingangsphase in Hamburg 8 Fortbildungs- und Beratungsangebote Die ersten Tage und Wochen 12 Checkliste für die ersten Tage 13 Aufgaben einer Klassenleitung 14 Planung des Schuljahres und des Schuljahresanfangs 16 Der erste Elternabend 18 Schul- und Gruppenfahrten gestalten und planen 20 Vertretungsunterricht 21 Leistungen bewerten Das Hamburger Schulsystem 24 Organisation und Struktur von Schulen 26 Grundschulen 29 Stadtteilschulen 32 Gymnasien 35 Das Hamburger Institut für Berufliche Bildung und seine berufsbildenden Schulen 37 Beratungsangebote für Schulen 40 Inklusion und sonderpädagogische Förderung 42 Vorbereitungs- und Regelklassen für geflüchtete Kinder und Jugendliche sowie Ausbildungsvorbereitung für Migrantinnen und Migranten BERUFSEINGANGSPHASE 3
Ausgewählte pädagogische Aufgaben 43 Medienpädagogik 46 Demokratie geht alle an! Zusammenhalt fördern – Grundrechte vertreten – Gesellschaft gemeinsam gestalten 48 Umwelterziehung und Klimaschutz 50 Bewegte Schule – ein Konzept für erfolgreiches Lernen Personalrechtliche Fragen 52 Information über Vertragsarten und das Verfahren bei der Verbeamtung 55 Der Schulpersonalrat und der Hamburger Gesamtpersonalrat 56 Elemente der Lehrkräftearbeitszeitverordnung Das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung 58 Angebote der Fachreferate, Lehrerbibliothek und des Medienverleihs 60 Standorte 61 Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner 4 BERUFSEINGANGSPHASE
GRUSSWORT DES SENATORS Senator Ties Rabe, © M. Zapf Sehr geehrte Damen und Herren! Es freut mich, Sie als neue Kolleginnen und Kol- stellen: Eine neue Lernkultur soll unsere Schu- legen im Hamburger Schuldienst begrüßen zu len gerechter und leistungsstärker machen, so dürfen. dass alle zeigen können, was in ihnen steckt und sie den bestmöglichen Bildungsabschluss errei- Hamburg hat ein gutes Schulsystem. Seit dem chen. Kolleginnen und Kollegen aus unterschied- Schuljahr 2010/11 haben wir drei allgemeine lichen Schulformen werden stärker als bisher in Schulformen: die Grundschule, die Stadtteil- den Schulen zusammenarbeiten, Teambildungen schule und das Gymnasium. werden in allen Schulformen deshalb gefördert. Die Stadtteilschule bietet als gleichwertige Al- ternative zum Gymnasium die Möglichkeit, so- Sie werden diesen Umwandlungsprozess mit- wohl das Abitur als auch alle anderen Schulab- gestalten. Wir brauchen Ihre Ideen und Ihre Be- schlüsse zu erreichen. Zudem sind mittlerweile geisterung für das Lehren und Lernen, um ge- praktisch alle allgemeinen Schulen in Hamburg meinsam den neuen Weg zu gehen, der nunmehr Ganztagsschulen. eingeschlagen wurde. Ganztagsschulangebote sind die richtige Antwort Sie werden an Ihren Schulen auf Kolleginnen und auf vielfältige soziale und pädagogische Heraus- Kollegen mit vielfältiger Erfahrung und gewach- forderungen: die Vereinbarkeitsprobleme von Fa- senem Wissen treffen und können die gemeinsa- milie und Beruf, die Bildungsbenachteiligungen me Arbeit durch neue Impulse bereichern. vieler Schülerinnen und Schüler sowie wachsende erzieherische Aufgaben für die Schule. Wir arbeiten alle gemeinsam daran, die Kinder Auch die inklusive Beschulung von Kindern mit und Jugendlichen optimal zu fördern und für das sonderpädagogischem Förderbedarf an allge- Lernen zu begeistern. meinen Schulen wird auf Grundlage des Schul- Dafür brauchen wir Ihr Engagement. gesetzes § 12 (Inklusion) umgesetzt. Ich wünsche Ihnen einen glücklichen Start in Ihr Vor allem aber geht es um die Weiterentwicklung Berufsleben! von Schul- und Unterrichtsqualität. Dank kos- tenloser Lernförderung und zentraler Schüler- Ties Rabe tests (KERMIT) stehen wichtige Unterstützungs- Senator für Schule und Berufsbildung maßnahmen für die Schulqualität zur Verfügung. All dieses wird Sie vor neue Herausforderungen Hamburg, im Juni 2020 BERUFSEINGANGSPHASE 5
GRUSSWORT DES DIREKTORS Josef Keuffer, © LI Hamburg Liebe Berufseinsteigerinnen, liebe Berufseinsteiger! Wir freuen uns, dass Sie da sind und den erfül- Um Ihren Einstieg und Ihre ersten Berufsjah- lenden und wichtigen Beruf der Lehrerin und des re optimal zu unterstützen, haben wir in dieser Lehrers gewählt haben. Broschüre viele Informationen, Anregungen und Materialien zum Hamburger Schuldienst für Sie Das Bildungswesen in Hamburg steht nicht still, zusammengestellt. Neben Inhalten zu Fortbil- es werden Ihnen immer Neuerungen und Heraus- dungs- und Beratungsangeboten zum Berufsein- forderungen begegnen. Sie erleben im Schuljahr stieg finden Sie auch Artikel zu Personalthemen 2020/2021 auch die Weiterentwicklung des in der Broschüre, beispielsweise Kontakte zur Ganztags und der digitalen Bildung und Aus- Behörde für Schule und Berufsbildung und dem stattung von allgemeinbildenden Schulen in Personalrat. Und natürlich lernen Sie auch das Hamburg. Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulent- wicklung (LI Hamburg) kennen. Ferner führen die Umsetzung des Inklusionsauf- Viele Hamburger Schulen veröffentlichen auch trages sowie die Beschulung von Kindern und Informationsmaterial, das den Fokus noch mehr Jugendlichen mit Flüchtlingserfahrung zu Verän- auf die jeweils eigenen Themen legt. Sprechen derungen an den Schulen und zu weiteren Her- Sie Ihre Schulleitung oder Ihre Kolleginnen und ausforderungen an die Lehrkräfte. Kollegen vor Ort gern darauf an. Alle Neuerungen haben ein gemeinsames Ziel: Sollten Sie weitere Fragen haben oder gezielte Schülerinnen und Schüler jeder sozialen Herkunft Unterstützung benötigen, sprechen Sie uns je- zu fördern, sie in ihrem Werdegang individuell zu derzeit gerne an. unterstützen, ihnen den Weg zur Teilhabe an der Gesellschaft sowie zu einem eigenständigen Be- Mit besten Wünschen für einen guten Start! rufsleben zu ermöglichen. Und diese großen Ziele sind nur erreichbar mit Prof. Dr. Josef Keuffer Ihnen: mit gut ausgebildeten, engagierten Lehr- Direktor des Landesinstituts für Lehrerbildung kräften, die sich der täglichen Freude und Her- und Schulentwicklung ausforderung im Unterricht und im Schulleben stellen möchten. Vielen Dank dafür! Hamburg, im Juli 2020 6 BERUFSEINGANGSPHASE
VORWORT DER REFERATSLEITERIN Gundi Eckstein, © S. Rohleder Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Herzlich willkommen in der Berufseingangsphase! Unsere Ziele sind: Mit dem Berufsanfang sind meist unvergess- ~ Begleitung und Unterstützung bei der eige- liche und schöne persönliche Momente verbun- nen professionellen Einarbeitung den, denn die Zeit der Ausbildung ist erfolgreich ~ Theoretische und praktische Weiterentwick- beendet und Sie können als „neue“ Lehrkraft lung des pädagogischen Handlungsrepertoires endlich selbstverantwortet unterrichten, eigene ~ Begleitung und Anleitung bei der Übernahme pädagogische Impulse setzen sowie Schulent- von eigenverantwortlichen Aufgaben in der wicklung aktiv mitgestalten. Unterrichts- und Schulentwicklung Gleichzeitig werden Erwartungen von außen an ~ Förderung von lösungsorientiertem, kollegia- Sie gestellt, nämlich von Ihren neuen Schülerin- lem Austausch, kollegialer Beratung und Ko- nen und Schülern sowie deren Erziehungsbe- operation in bewertungsfreien Peergroups rechtigten, von Ihren Kolleginnen und Kollegen ~ Förderung von Reflexion und Selbstreflexion, und Ihren Vorgesetzten, ganz besonders wäh- um authentisch handeln zu können rend der Corona-Krise. ~ Stärkung des systemischen Blicks auf Schule, Der Berufsanfang ist daher eine sehr anspruchs- vor allem bezogen auf aktuelle Schulentwick- volle und bedeutsame Phase, in der viele All- lungsthemen, z. B. Inklusion, Wertevermitt- tagsaufgaben in vollem Umfang und eigenver- lung und demokratiepädagogisches Handeln, antwortlich bewältigt werden müssen, die eigene interkulturelle Erziehung, Berufs- und Stu- Lehrerpersönlichkeit stärker im Zentrum steht dienorientierung, Beratung von Eltern und und immer wieder aufs Neue gefordert wird. Schülerinnen und Schülern Unterstützung erhalten Sie dabei in erster Linie ~ Analyse gesundheitsfördernder innerer und von Ihrer Schule. Da die Anforderungen in den äußerer Strukturen, um persönliche Hand- ersten beiden Berufsjahren in der Regel deutlich lungsspielräume auszuschöpfen höher sind, Routinen sich z. B. erst noch weiter Zu unseren Angeboten für den Berufseinstieg ausbilden müssen, sind kollegialer Erfahrungs- gehören der BEP-Start auf der Begrüßungsver- und Wissensaustausch so wichtig. anstaltung des Landesinstitutes, BEP-Gruppen, Die Erfahrung zeigt, dass es darüber hinaus hilf- Workshops und Seminare, Coaching, das BEP- reich ist, sich zusammen mit anderen Berufsein- Forum und Materialien, über die wir Sie auf den steigenden auch außerhalb der eigenen Schule folgenden Seiten genauer informieren. Zeit zum Reflektieren der Praxis, zum Erproben alternativer Handlungsoptionen und zum kolle- Ich wünsche Ihnen auf Ihrem beruflichen Weg al- gialen Austausch unter erfahrener Anleitung zu les Gute und viel Freude bei Ihrer pädagogischen nehmen, um sich gegenseitig zu stärken, den und unterrichtlichen Arbeit. „Durchblick“ erneut zu bekommen sowie lang- fristig die Freude am Beruf zu erhalten. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ih- nen! Das LI Hamburg bietet Ihnen im Referat Be- rufseingangsphase (BEP) gerade hierzu ein er- Gundi Eckstein probtes Programm an, an dem Sie in den ersten Referatsleiterin der Berufseingangsphase beiden Berufsjahren flexibel und freiwillig – im Rahmen Ihrer Arbeitszeit – teilnehmen können. Hamburg, im Juni 2020 BERUFSEINGANGSPHASE 7
BERUFSEINGANGSPHASE IN HAMBURG Fortbildungs- und Beratungsangebote Die Berufseingangsphase (BEP) richtet sich an BEP-Gruppen alle Kolleginnen und Kollegen, die ihre Lehrtätig- keit im Hamburger Schuldienst beginnen. Das Die BEP-Gruppen bil Referat bietet Beratung, Fortbildung und Beglei- den die zentrale Säule tung rund um die beiden ersten Berufsjahre an. des Fortbildungs- und Im Laufe dieser Zeit erhalten Sie unsere Angebo- Beratungsangebots te und die Anmeldemodalitäten per E-Mail, beim der Berufseingangs BEP-Start und jederzeit über die Website: phase. Ç www.li.hamburg.de/bep Hier können Sie sich mit Kolleginnen und Kolle- gen in einem bewertungsfreien Raum beraten, kollegial austauschen, netzwerken und sich zu BEP-Start Ihren Themen praxisorientiert fortbilden. Die Gruppen werden von erfahrenen Kollegin- Zu Beginn Ihrer Tä- nen und Kollegen geleitet, die gleichzeitig in der tigkeit erhalten Sie Schule arbeiten und eine Zusatzqualifikation für eine persönliche Ein- Beratung oder Supervision haben. ladung (über Ihre Wir bieten mit den schulformspezifischen Jah- Schule) zur offiziellen resgruppen „Praxisbegleitung im ersten Berufs- und obligatorischen jahr“ eine bewusste Auseinandersetzung mit Begrüßung des Landesinstituts für Lehrerbildung den Aufgaben und Anforderungen der jeweiligen und Schulentwicklung. Schulform an. Daneben gibt es themenspezifi- Sie haben hier die Gelegenheit, das Angebot sche Jahres- und Halbjahresgruppen mit einem und die Kontaktadressen der Fachberatungs- ausgesuchten Schwerpunktthema sowie Netz- stellen des LI und insbesondere die Angebote werkgruppen für Lehrkräfte aus dem Hamburger von BEP kennenzulernen, erste dringende Fra- Vorbereitungsdienst. gen zum Berufseinstieg, zum Hamburger Schul- Die Gruppen treffen sich in der Regel monatlich system und zum Anmeldeverfahren für Fortbil- für drei Stunden an einem festen Wochentag, dungen (Teilnehmerinformationssystem, TIS) zu samstags (in Blöcken) oder als blended learning. klären. Das Angebot variiert zu den Schulhalbjahren. Im Sommer sind in der Regel auch Vertreterin- Die freiwillige Teilnahme an den weiterqualifizie- nen und Vertreter der Personalsachbearbeitung renden BEP-Gruppen können Sie über die A-Zeit der Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) (Fortbildungsverpflichtung oder Vertretungs- anwesend. unterricht*) als Arbeitszeit verrechnen. Zu den Einstellungsterminen im November und Ç www.li.hamburg.de/bep-gruppen Mai gibt es jeweils eine Informationsveranstal- tung von BEP, zu der Sie sich unter folgendem Ausführlichere Informationen zu unseren An- Link anmelden können: geboten, dem BEP-Start und den Anmeldemo- Ç www.li.hamburg.de/bep-start dalitäten erhalten Sie über die Website und den BEP-Newsletter per E-Mail. Paper boat sailing, © Okea (links); multicolored paper origami boats, © aga7ta (rechts) – beide fotolia.com * Elemente der Lehrkräftearbeitszeitverordnung, S. 52 8 BERUFSEINGANGSPHASE
Schulformspezifische Begleitung und Themenspezifische BEP-Jahresgruppen Netzwerken im ersten Jahr Hier starten Kolleginnen und Kollegen einer ) Inklusive Förderung und Sonderpädagogik Schulform gemeinsam, um sich zu aktuellen Fra- im Schulalltag gen aus ihrer Unterrichtspraxis und dem Berufs- Dieses Angebot richtet sich an Lehrkräfte aus alltag auszutauschen und kollegial zu beraten, Grundschulen, Stadtteilschulen, Sonderschulen, an selbst gewählten Themen vertieft zu arbeiten Gymnasien und dem ReBBZ. Im Zentrum stehen sowie das eigene Handeln zu reflektieren. schulpraktische Fragen und Erfahrungen rund Dabei werden alltagsförderliche Routinen und um Sonderpädagogik und Inklusion. Häufige die Sicherheit in den eigenen Rollen weiter ent- Themen sind beispielsweise Teamarbeit, Aufga- wickelt. Erfahrungsgemäß bewegen die Kollegin- ben und Rollen in der Inklusion und Sonderpäd- nen und Kollegen im Berufseinstieg u. a. folgen- agogik, Verfahren und Richtlinien sowie aktuelle de Fragen und Themen: Anliegen aus dem Schulalltag. Diese Gruppen finden 10 x 3 Stunden an einem festen Wochen- ) In der Grundschule: tag statt und werden schulformübergreifend or- ~ Wie mache ich aus dem bunten Haufen eine ganisiert. lernfähige Klasse? ~ Wie arbeite ich konstruktiv mit den Eltern zu- ) Netzwerkgruppe aus dem Vorbereitungs sammen? dienst ~ Wie führe ich Lernentwicklungsgespräche? Lehrkräfte aus dem Hamburger Vorbereitungs- ~ Wie schaffe ich die Arbeit, ohne dass sie mich dienst haben die Möglichkeit, zusammen mit in- schafft? teressierten Kolleginnen und Kollegen aus den Hauptseminaren auch im Berufseinstieg weiter- ) In der Stadtteilschule: hin gemeinsam zu netzwerken. Zusammen mit ~ Klassenleitung von A bis Z einem Mentor treffen sie sich ca. 1 x pro Monat, ~ Faire Bewertung – wie geht das? um die bewährte Praxis der kollegialen Reflexion ~ Umgang mit schwierigem Verhalten fortzusetzen, neue Routinen zu entwickeln und ~ Best-of-Materialbörse sich gegenseitig bei der Bewältigung neuer Auf- gaben zu stärken. ) In dem Gymnasium: Interessierte Hauptseminargruppen können sich ~ Wie gestalte ich Beziehungen mit Schülerin- über die Seminarsprecherinnen- und sprecher nen und Schülern, Eltern, Kolleginnen und Kol- vor Ende der Ausbildungsphase anmelden. legen so, dass die Zusammenarbeit gelingt? Kontaktadresse: ~ Wie verbinde ich fachliche Anforderungen mit + Susanne Skrinjar pädagogischer Arbeit? ! (040) 428842-678 ~ Wie bereite ich die Schülerinnen und Schüler m susanne.skrinjar@li-hamburg.de sowie mich selbst gut auf Prüfungen vor? ~ Wie bekomme ich das alles (und mehr) unter (m)einen Hut? Themenspezifische BEP-Halbjahresgruppen ) In der Beruflichen Schule: Diese Gruppen haben einen Themenschwer- ~ Herausforderungen des Lehrerinnen- und punkt und werden schulformübergreifend orga- Lehreralltags bewältigen nisiert. Sie finden 5 x 3 Stunden an einem festen ~ Im Netzwerk arbeiten – Informationen und Wochentag statt. Erfahrungen austauschen ) Den eigenen pädagogischen Kompass finden ~ Sich gemeinsam weiterentwickeln durch die und sicher navigieren – Leitungshandeln in Bearbeitung konkreter Einzelfragen aus dem Klassen und Gruppen Schulalltag Pädagogisches (Leitungs-)Handeln basiert u. a. ~ Strategien zu einer gesunden Work-Life-Ba- auf konstruktiver Beziehungsgestaltung und Ge- lance entwickeln sprächsführung, bewusster Steuerung von Grup- Diese Gruppen finden 10 x 3 Stunden an einem penprozessen, der Fähigkeit zur Selbstreflexion festen Wochentag statt. und -klärung sowie deren rollenklarer Umsetzung im schulischen Alltag. In dieser Gruppe erhalten Sie BERUFSEINGANGSPHASE 9
Handwerkszeug, um pädagogisch wohlbegründet Themen von Wochenendworkshops zu Ihren Entscheidungen zu stehen und dabei mehr (Freitag und Samstag, insgesamt 7,5 Stunden): Verhaltenssicherheit in Lern- und Erziehungspro- ~ Lernen bewegt – Übungen, Spiele, Lernexpe- zessen zu gewinnen. Diese Gruppen werden schul- rimente im Schulalltag formübergreifend organisiert und sind besonders ~ Selbstregulation entwickeln – die Basis für für Quer- und Seiteneinsteigerinnen. erfolgreiches Lernen und Lehren Weitere Angebote sind: ~ Schwierige Gespräche führen ) „Neue Autorität“ und pädagogische Präsenz ) Webbasierte Werkzeuge im Unterricht ein Die Teilnahme kann ebenfalls über die A-Zeit an- setzen (ab 1.2.2021) gerechnet werden. ) Erste Schritte auf dem Weg zum Lern coaching ) Arbeit in heterogenen Lerngruppen BEP-Coaching ) Pädagogische Supervision und kollegiale Fallarbeit Sie sind in den ersten Ausführlichere Informationen finden Sie auf: beiden Berufsjahren Ç www.li.hamburg.de/bep und möchten ihre be- rufliche Situation re- flektieren und für sich BEP-Workshops und Seminare passende Lösungen und Handlungsmöglichkeiten finden? BEP-Workshops und Wir bieten Ihnen dafür im Coaching einen Raum, -Seminare bieten in z. B. um berufliche Perspektiven auszuloten oder der Regel im Rah- einen konstruktiven Umgang mit herausfordern- men dreistündiger den Situationen im Schulalltag zu entwickeln. Ziel Fortbildungen eine unserer Beratung ist es, dass Sie mit einem neuen konzentrierte Ausei- Blick die Situation bewerten und handeln können. nandersetzung mit einem Thema des Berufsein- Das Coaching übernehmen Kolleginnen und Kolle- stiegs. Zweimal im Schuljahr erscheint dazu ein gen, die erfahrene Lehrkräfte im Hamburger Schul- Programm zum Download mit kurzen Beschrei- dienst sind und eine abgeschlossene Weiterbildung bungen der Inhalte und direkter Anmeldemög- im Bereich Coaching/Beratung haben. Sie arbeiten lichkeit in TIS. vertraulich sowie ressourcen- und lösungsorien- Eigene Themenwünsche können Sie an die Lei- tiert. Die ersten beiden Treffen sind kostenlos. tung Ihrer BEP-Gruppe oder das BEP-Büro rich- Zur Vermittlung eines Coachings nehmen Sie ten. unter Angabe von Schulform und Anliegen per Themen dreistündiger Fortbildungen sind zum E-Mail Kontakt mit uns auf: Beispiel: m bep.coaching@li-hamburg.de ~ Neu im Hamburger Schulsystem Ç www.li.hamburg.de/bep-coaching ~ Lernentwicklungsgespräche planen und durch- führen ~ „Ich übernehme eine erste Klasse“ ~ Dokumentieren und Bewerten der laufenden Mitarbeit ~ Schulfahrten erlebnisorientiert planen und durchführen ~ Sprech- und Präsentationstraining ~ „Ich bin oder werde Fachleitung“ ~ Abitur: schriftlich und mündlich Leadership, © Brian Jackson; fotolia.com Paper Boat, © ffly; fotolia.com 10 BERUFSEINGANGSPHASE
BEP-Forum seln wollen oder eventuell gar nicht gleich in den Schuldienst eintreten. Das Forum ist eine Das Referat Berufseingangsphase (BEP) infor- digitale Austausch- miert und berät auf Anfrage in den Hauptsemi- und Beratungsplatt- naren und ggf. im Einzelcoaching. form. Kontaktadresse: Sie haben in diesem + Susanne Skrinjar kennwortgeschütz- ! (040) 428842-678 ten Bereich die Möglichkeit, anonym Fragen zu m susanne.skrinjar@li-hamburg.de Ihrer Schulsituation zu stellen, die innerhalb von m bep.coaching@li-hamburg.de zwei bis drei Tagen beantwortet werden. Sie können die Diskussionen und Beiträge Ihrer Kol- legen nachlesen und sich jederzeit selbst durch Anmeldung eigene Beiträge beteiligen. Das Passwort für den Zugang erhalten Sie in den Anmeldungen zu den BEP-Gruppen richten Sie BEP-Gruppen oder im BEP-Büro. bitte an das BEP-Büro: Ç www.li.hamburg.de/bep-forum + Susanne Skrinjar Hohe Weide 14, Raum: 136 ! (040) 42 88 42-678 BEP-Neueinstieg für erweiterte é (040) 42 88 42-219 Zielgruppen m susanne.skrinjar@li-hamburg.de Lehrkräfte, die nach Anmeldungen zu den Workshops und Semina- längerer Pause wie- ren erfolgen über das TeilnehmerInformations der in den Schul- System (TIS). dienst zurückkehren, Wenn Sie noch keinen TIS-Zugang haben, wen- ohne Vorbereitungs- den Sie sich bitte an das TIS-Büro. dienst als Lehrkraft m tis@li-hamburg.de arbeiten, an Privatschulen oder als sozialpäda- Wenn Sie Hilfe bei der Benutzung von TIS benö- gogische Fachkraft in (Vor-)Schulklassen unter- tigen, wenden Sie sich bitte an die TIS-Hotline: richten, können nach einer Beratung die Ange- ! (040) 42 88 42-700 bote des Referats nutzen. Ç www.li.hamburg.de/bep-neueinstieg Material Von der Ausbildung in den Auf der Website Schuldienst finden Sie zu den Kapiteln dieser Info- Der Vorbereitungs- broschüre allgemein dienst ist fast been- zugängliche Mate- det – und dann? rialien, Links und Ar- Um einen geeigne- beitshilfen für den Berufseinstieg von der BSB ten und passenden und dem LI. Arbeitsplatz an einer Ç www.li.hamburg.de/bep-material Hamburger Schule zu finden, ist es gut, den Übergang schon am Ende der Ausbildungspha- se aktiv und bewusst zu gestalten. Dasselbe gilt auch für die zu treffende Entscheidung, ob Sie an Ihrer Ausbildungsschule bleiben bzw. wech- Origami boat, © Sergey Nivens (oben); Paper Boat, © Barbara Pheby (mitte); beide fotolia.com | Hand crafted paper boats with a stairs on a blue background, © Kiryakova Anna; adobestock.com (unten) Papierschiff, © Anna Rieger BERUFSEINGANGSPHASE 11
DIE ERSTEN TAGE UND WOCHEN Checkliste für die ersten Tage Die folgende Checkliste gibt Ihnen Anhaltspunkte, welche Informationen Sie in den ersten Tagen in der Schule benötigen. V Information und Material Ansprechperson ¨ Ansprechperson: Kennenlernen und Treffen zwischen neu eingestellten Schulleitung Lehrkräften und persönlichen Ansprechpartnern in den ersten Schultagen ¨ Arbeitsvertrag: offene Fragen klären Schulleitung und Personalsachgebiet ¨ Beihilfe: Fragen klären und beraten Zentrum für Personaldienste ¨ HVV-Proficard*: Beratung Schulbüro ¨ Informationen als Broschüre oder Materialsammlung Schulleitung „Unsere Schule von A–Z“** mit folgenden Unterlagen ¨ ) Hausordnung Schulbüro ¨ ) Jahresterminplan Schulleitung ¨ ) Kollegiumsliste; Organigramm oder Liste der schulischen Funktionen Schulbüro ¨ ) Leitbild Schulbüro ¨ ) Lernmittel: Handhabung und Beschaffung Fachleitung ¨ ) Persönlicher Stundenplan, Pausenregelung, Stundentakt stellvertretende Schulleitung ¨ ) Prüfungsordnungen Fachleitung ¨ ) Raumplan Schulbüro ¨ ) Schulprogramm Schulleitung ¨ ) Schulinterne Curricula, Bildungspläne, Prüfungsformate Fachleitung ¨ ) Sonderregelungen, z. B.: Parken, Fahrradaufbewahrung Ansprechpart- nerin/-partner ¨ Kommunikation: schulinterne Systeme erläutern, z. B.: Intranet, Mitteilungs- Ansprechpart- buch, Protokolle der Gremien, Raumpläne, Stundenplan, Vertretungsplan nerin/-partner ¨ Krankheit und Vertretung: Klärung der Modalitäten stellvertretende * Subventionierte Jahreskarte für Schulleitung den Hamburger ¨ Schulführung Ansprechpart- Verkehrsverbund ** Noch nicht alle nerin/-partner Hamburger Schu- ¨ Schlüssel Hausmeister len verfügen über ¨ Digitale Zugänge: TIS, EduPort Schulbüro entsprechende schulinterne ¨ Vorstellung: im Büro und beim Hausmeister Schulleitung Informationen – ¨ Vorstellung: im Schulleitungsteam Schulleitung falls diese an Ihrer ¨ Vorstellung: im kleinen Kollegenkreis oder Team, bei parallel unterrichtenden Ansprechpart- Schule noch nicht vorhanden sind, Fachkollegen, bei Fachvertretungen, „Nachbarn“ im Lehrerzimmer nerin/-partner könnten Sie eine ¨ Schulische Vereinbarungen z. B. zu: Elternabenden, Entschuldigungen und Ansprechpart- entsprechende Anregung geben. Fehlzeiten, Klassenreisen, Konferenzen, Projektzeiten, Praktika nerin/-partner 12 BERUFSEINGANGSPHASE
DIE ERSTEN TAGE UND WOCHEN Aufgaben einer Klassenleitung Vier Freunde in der Schule, © contrastwerkstatt; fotolia.com Tipps Die Hauptaufgabe einer Klassenleitung liegt im Es empfiehlt sich: pädagogischen und sozial-kommunikativen Be- ~ eng mit den Teamkolleginnen und Teamkolle- reich. Dazu gehören: gen zusammenzuarbeiten ~ die Beobachtung und Steuerung gruppendy- ~ auf die Zeiteinteilung und den Schutz der namischer Prozesse Privatsphäre zu achten, z. B. Telefonsprech- ~ die Herstellung und Aufrechterhaltung eines zeiten einzugrenzen, Pausen als echte Aus- lernförderlichen Arbeitsklimas zeiten einzuhalten, schwierige Gespräche gut ~ Unternehmungen mit der Klasse, wie z. B. zu terminieren, anstatt sie zwischen Tür und Klassenreisen, Ausflüge oder Exkursionen, Angel zu führen die allen Freude machen* ~ in der Klasse mehrere Ämter einzuführen, um ~ die beratende Begleitung problematischer bestimmte Aufgaben zu delegieren – z. B. Bü- Einzelfälle cherlisten führen, Gelder und Rücklaufzettel ~ die Zusammenarbeit mit dem Kollegenteam einsammeln, Geburtstagsfeiern gestalten, für ~ die Elternarbeit, d. h. Kontakt zu Elternver- Ausflüge recherchieren tretungen, Elternabende, Beratung ~ auch Elternvertreter und Eltern in die Mitver- Es kann hilfreich sein, sich bewusst zu machen, antwortung zu nehmen – z. B. können auch dass eine Klasse ein sehr komplexes und nach die Elternvertretungen die Einladung zum außen hin offenes soziales System ist, das viel- Elternabend schreiben, Protokolle von Klas- fältigen Einflüssen und Veränderungsprozessen senkonferenzen anfertigen und Klassenfeste unterworfen ist. organisieren Das beinhaltet auch das Durchstehen von Kon- ~ schwierige Situationen, Krisen, Konflikte flikten und Krisenzeiten, die wiederum neue Ent- und deren Lösung zu protokollieren (das ist wicklungschancen eröffnen. entlastend, dient der Orientierung und kann Alles in allem kann dieser Aufgabenbereich sehr auch später hilfreich sein, wenn ähnliche Si- interessant und bereichernd sein; er ist aber tuationen auftreten) auch mit besonderen Herausforderungen ver- ~ sich mit Kolleginnen und Kollegen ehrlich bunden, für die es nicht immer und nicht sofort auszutauschen, entweder im informellen Rah- einfache Lösungen gibt. men oder in Form regelmäßiger Intervisions- runden innerhalb der eigenen Schule oder in Die folgenden Empfehlungslisten (S. 14/15) BEP, z. B. zu Fragen der Medienpädagogik geben Orientierung über die organisatorischen ~ Coaching oder Supervision unter professio- Aufgaben, die auf Sie zukommen können. neller Leitung außerhalb der eigenen Schule in Anspruch zu nehmen – z. B. im Rahmen der BEP-Gruppen oder des BEP-Coachings ~ auf das eigene Wohlbefinden zu achten – also Sport treiben, meditieren, Holz hacken, Blu- men pflanzen oder was immer Ihnen guttut, auch wenn dafür keine Zeit zu sein scheint. * Reisekostenerstattung in Absprache mit der Schulleitung BERUFSEINGANGSPHASE 13
DIE ERSTEN TAGE UND WOCHEN Planung des Schuljahres und des Schuljahresanfangs Die Empfehlungslisten folgen in der Reihenfolge in etwa der Chronologie des Schuljahresablaufs. Die genannten organisatorischen Aufgaben sind für Ihre aktive Schuljahresplanung und ein ausgleichen- des Zeitmanagement wichtig. Schuljahresplanung Schuljahresanfang für die Klassen 1 und 5 V Aufgaben und Veranstaltungen V Vor der Einschulung im 1. Halbjahr o Planungskonferenz für kollegiale Absprachen o Organisation des Schuljahresanfangs o Einführungstage planen und organisieren o Klassensprecherwahl o Materialliste in Absprache mit Kollegen auf o 1. Elternabend mit Elternvertreterwahl der Planungskonferenz erstellen o 1. Klassenkonferenz o Klassenraum empfangsbereit machen: o Projektwoche {Tischordnung oder Stuhlkreis für den o Klassenfahrt Einschulungstag aufstellen o Lernentwicklungsgespräche (sind an {Pinnwände mit Stundenplan, Ämtertafeln einigen Schulen im Herbst terminiert) und anderen Visualisierungen ausstatten o Zeugnisse vorbereiten {Pflanzen hinstellen o Zeugnisanhörung o Einschulungstag vorbereiten o Zeugniskonferenz V In den ersten beiden Schulwochen V Aufgaben und Veranstaltungen im 2. Halbjahr o Stundenplan und Namenskürzel der Lehrkräfte bekannt geben o Lernentwicklungsgespräche (sind an o Kennlernspiele und Schul-Rallye einigen Schulen im Februar terminiert) o Rituale einführen: Stundenbeginn, o Zeugniskopien einsammeln Stillarbeitsphasen, Gesprächsregeln o Lernentwicklungsgespräche dokumentieren o Sitzordnung klären o 2. Elternabend o Regelungen für Vertretungsstunden, o 2. Klassenkonferenz Ämter besprechen o Klassenfahrt o Klassenstunde und Klassenratssitzungen o Projektwoche o Zeugniskopien einsammeln o Zeugnisse vorbereiten o Klassenbuch einrichten o Zeugnisanhörung o Bücher abholen lassen o Zeugniskonferenz o Ämter verteilen o KERMIT in Jg. 2, 3, 5, 7, 8, 9 o Ersten Elternabend einberufen (falls nicht zentral geregelt) o Klassensprecherwahl (zum spätestmöglichen Zeitpunkt) 14 BERUFSEINGANGSPHASE
Einschulung, © Cora Müller; fotolia.com Schuljahresanfang für die Klassen 2 bis 4 und 6 bis 10 V Vor Schulbeginn V In den ersten beiden Schulwochen o Klassenraum empfangsbereit machen: o Sitzordnung klären { Reste vom vergangenen Schuljahr o Zeugniskopien einsammeln entfernen o Regelungen für Vertretungsstunden, { Pinnwände und Klassenschrank Dienste neu besprechen aufräumen o Bereits bekannte Rituale vergegenwärtigen { Pflanzen hinstellen oder neue einführen o Erste Klassenlehrerstunde vorbereiten o Ämter und Aufgaben neu verteilen o Bücher abholen lassen o Klassensprecherwahl V Am ersten Schultag o Terminabsprache mit Elternvertretungen für den ersten Elternabend und die Einladung o Neue Schülerinnen und Schüler in der Klasse begrüßen o Stundenplan und Lehrerwechsel bekannt Material geben o Klassenbuch einrichten oder vom Klassen- Weitere Empfehlungen für die pädagogische buchführer einrichten lassen Arbeit als Klassenleitung sowie Arbeitshilfen für die Praxis finden Sie unter: Ç www.li.hamburg.de/bep-material KERMIT: Kompetenzen ermitteln Ç www.kermit-hamburg.de/ BERUFSEINGANGSPHASE 15
DIE ERSTEN TAGE UND WOCHEN Der erste Elternabend Tagesordnung Bei bestehenden Klassen, die Sie neu über- nehmen, sollten Sie die Tagesordnung vorher mit den noch amtierenden Elternvertretern ab- sprechen oder sie fragen, ob es von deren Seite wichtige Themen gibt, die besprochen werden sollten. Bei neu zusammengesetzten Klassen (z. B. Klasse 5) entfällt dies. Zu den regulären Themen eines ersten Elternabends gehören in jedem Fall die folgenden Tagesordnungspunkte: ~ Vorstellung Ihrer Person als neue Klassenlei- tung; auch andere – vor allem neue Fachleh- rer der Klasse – können sich vorstellen ~ Bericht über Ihre ersten Eindrücke von der Klasse sowie über Regeln und Rituale, die Sie Foto: Schüler geben sich High Five im Unterricht, © Robert Kneschke; fotolia.com eingeführt haben oder auf die Sie Wert legen ~ Informationen zu besonderen Ereignissen oder Vorhaben (z. B. Ausflüge, Feste, Schul- Vorbereitung veranstaltungen) ~ Wahl der Elternvertretungen ~ Termin mit den amtierenden Elternvertretun- gen (EV) festlegen oder absprechen, sofern der Termin nicht zentral von der Schulleitung Tipps festgelegt ist. Wegen der Elternvertreterwahl sind hier bestimmte Fristen einzuhalten. Atmosphäre ~ Mitteilung des Termins an das Schulbüro oder Die Erziehungsberechtigten einer Klasse bilden den Hausmeister – genau wie die Klasse selbst – eine Gruppe, ~ Spätestens zwei Wochen vor dem Termin die und zwar eine, die sich als Gruppe selten trifft Einladung mit Tagesordnung und Rücklauf- und daher kaum kennt, dennoch aber in privaten abschnitt schreiben und verteilen; Klassen- Beziehungen zueinander steht. Es spielen daher sprecherin oder Klassensprecher können mit spontane Sympathien und Antipathien, Altlas- eingeladen werden ten, Cliquenbildungen und Gerüchte eine fast ~ Rücklaufabschnitte einsammeln und prüfen, noch größere Rolle als unter den Schülerinnen damit gewährleistet ist, dass alle Eltern die und Schülern, die ja jeden Tag die Gelegenheit Einladung erhalten haben haben, Konflikte zu lösen, Urteile zu überprü- ~ Am Tag vorher die Tagesordnung noch ein- fen und zu revidieren. Hinzu kommt, dass Er- mal durchgehen und fehlende Informationen ziehungsberechtigte einfach vieles nicht wissen einholen, eigene Prioritäten setzen, für die oder nur einseitige Informationen haben; sie sind Elternvertreterwahl Zettel bereit legen ja im Schulalltag nicht dabei. Es kann aus diesen ~ Raum vorbereiten oder mit Schülerinnen und Gründen sehr entscheidend zum Gelingen eines Schülern vorbereiten: Tischordnung, Stühle, Elternabends beitragen, wenn insgesamt eine Stellwände, Blumenstrauß, leere Tafel freundliche, einladende Atmosphäre herrscht. 16 BERUFSEINGANGSPHASE
Diese lässt sich zum Beispiel herstellen durch: nachdenken oder sich mit Kolleginnen und ~ Vorbereitung des Raums – vielleicht Grup- Kollegen oder der Schulleitung bespre- pentische oder einen Stuhlkreis ausprobieren chen möchten. ~ Bereitstellung von Namensschildern, auf die alle ihren eigenen und den Namen ihres Kin- des schreiben können Die Wahl der Elternvertretungen ~ Getränke bereitstellen – Elternvertretungen fragen Auch diese Aufgabe können Sie an die Eltern de- ~ Einstieg mit einer „Runde“ zu den Highlights legieren. Jedoch müssen Sie darauf achten, dass der ersten Schulwochen, von denen die Kinder bestimmte Formalia eingehalten werden: zu Hause berichtet haben; so kommen alle El- ~ Selbst wenn – was meistens der Fall ist – die tern einmal zu Wort und eine positive Anfangs- amtierenden Elternvertretungen bereit sind, stimmung ist eine gute Basis, falls auch Proble- das Amt weiterhin zu übernehmen und sich matisches angesprochen werden muss auch keine Gegenkandidatin oder kein Gegen- ~ Kurze Klönpausen oder „Kleingruppenarbeit“ kandidat findet, muss sichergestellt sein, dass einplanen, wenn sich die Themen dazu eignen die Mehrheit der Eltern damit einverstanden ist, d. h. es muss eine Abstimmung geben. Arbeitsentlastung ~ Diese Abstimmung kann per Handzeichen ~ Führen Sie den ersten Elternabend nicht al- erfolgen. Vorher jedoch muss sichergestellt lein durch. Sollten Sie keinen Teampartner sein, dass keiner eine geheime Abstimmung haben, bitten Sie eine andere Lehrkraft, die wünscht. Wenn nur einer geheim abstimmen die Klasse möglichst gut kennt oder ein Kern- möchte, muss die Wahl auch geheim sein. fach unterrichtet, Sie zu unterstützen. ~ Bei Wahl mit Handzeichen sollte für jede Kan- ~ Elternvertretungen haben nach dem Schulge- didatin und jeden Kandidaten der Übersicht- setz weitreichende Aufgaben und Funktionen lichkeit halber ein eigener Wahlgang erfolgen, zugewiesen bekommen. Dazu gehört auch die bei geheimer Wahl reicht ein gemeinsamer Leitung von Elternabenden, z. B. die Einladun- Wahlgang, d. h. es können einfach bis zu zwei gen für den Elternabend zu schreiben, Geträn- Namen auf den Wahlzettel geschrieben wer- ke zu besorgen und den Elternabend zu mode- den. rieren. Für den ersten Elternabend in einer 1. ~ Pro Kind werden zwei Stimmen abgegeben, oder 5. Klasse ist es jedoch sinnvoll, das Ruder auch bei allein Erziehenden. zunächst selbst in die Hand zu nehmen. ~ Es müssen anschließend in einem weiteren ~ Entlastend kann sein, die Klassensprecherin Wahlgang nach den gleichen Regeln auch oder den Klassensprecher einzuladen und noch die Ersatzvertretungen gewählt werden. einzubeziehen. Sehr häufig relativieren ihre ~ Es ist ratsam, die entsprechenden Bestimmun- Beobachtungen die Eindrücke und Sorgen, gen im Schulgesetz vorher noch einmal zu le- die die Erziehungsberechtigten haben. Oft sen und beim Elternabend zur Hand zu haben wird dabei deutlich, dass Lehrkraft und Klas- (§§ 68–70 Hamburgisches Schulgesetz*). se ein gutes Team sind. ~ Sollte sich während des Elternabends plötz- lich eine hitzige oder kritische Diskussion Material entwickeln, sollten Sie aufpassen, nicht selbst ins „Kreuzfeuer“ zu geraten, z. B. indem Sie: * Elternratgeber 2019 mit den Mitwirkungs- { darauf verweisen, dass Konflikte mit nicht möglichkeiten in schulischen Gremien anwesenden Personen zunächst mit diesen und selbst besprochen werden sollten, z. B. * Hamburgisches Schulgesetz (HmbSG) können die Elternvertretungen mit Kolle- * Broschüren, Handreichungen und Verord Elternratgeber 2019, © BSB ginnen und Kollegen Kontakt aufnehmen; nungen der BSB von A bis Z { bei Beschwerden nachhaken, ob alle finden Sie auch unter: Eltern dies so sehen, ob es auch andere Ç www.li.hamburg.de/bep-material Wahrnehmungen oder Meinungen in der Elternschaft gibt; * Behörde für Schule und Berufsbildung (Hrsg.): { das Thema mit dem Hinweis vertagen, „Hamburgisches Schulgesetz“, Hamburg 2018, dass Sie hierüber erst noch genauer S. 70 ff. BERUFSEINGANGSPHASE 17
DIE ERSTEN TAGE UND WOCHEN Schul- und Gruppenfahrten gestalten und planen Teamtraining, © Schullandheim Klassenfahrten sind für Kinder und Jugendliche Viele dieser Häuser stehen in enger Verbindung oft ein Highlight im Schulleben und eine einmali- zu Schulen und werden vor allem in der pädago- ge Lebens- und Lernerfahrung. gischen Programmentwicklung von Hamburger Fernab vom Regelunterricht, in einer naturnahen Lehrkräften betreut. Die meisten dieser Häuser und pädagogisch gestalteten Umgebung können liegen am Rand der Stadt Hamburg in der Natur die Kinder und Jugendlichen sowie die Lehrkräf- oder an den Küsten von Nord- und Ostsee. te in einen persönlicheren Austausch und Kon- Dabei reicht die Spanne von kleineren Selbst- takt kommen. verpflegungshäusern für eine Klasse bis hin zu Die Arbeitsgemeinschaft Hamburger Schulland- großen Einrichtungen mit Vollverpflegung und heime ist Kooperationspartnerin der BSB und umfassenden Programmangeboten, wo mehrere unterstützt Hamburger Lehrkräfte bei der Ge- Klassen eines Jahrgangs gemeinsam ihre Klas- staltung von Klassenfahrten oder Tagesexkursi- senfahrt durchführen können. onen. „Gemeinsam in der Natur lernen“ ist dabei In der Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft das zentrale Motto aller Schullandheime. stehen erfahrene Lehrkräfte bereit, die z. B. bei der Auswahl der Häuser beraten, Fortbildung zu Notfallmanagement, Paddeln auf Schulfahr- ten, Erlebnispädagogik u. a. anbieten sowie die Buchung für verschiedene Schullandheime vor- nehmen. 18 BERUFSEINGANGSPHASE
Unterstützungsangebote der Arbeitsgemeinschaft für Lehrkräfte 1 bis 3 Wochen vorher: letzte Dinge ~ persönliche Beratung bei der Klassenfahrts- ~ Sind alle Elternrückmeldungen vorhanden? planung und bei der Suche nach einem pas- ~ Sind alle Gelder überwiesen? senden Schullandheim ~ Kontrollanrufe bei Unterkunft, Programman- ~ Planungshilfen im Downloadbereich: bietern und Transportunternehmen Planungsvorlagen, Checklisten, Materialien ~ Hat die Schulleitung alle wichtigen Kontakte? (u. a. Elternanschreiben, Packlisten, Regel ~ Ist immer – auch nachts – Kontakt zur Schul- kataloge) leitung möglich? ~ Fortbildungen ~ Materialien zusammentragen (Spielgeräte, ~ Vermittlung von Kooperationspartnern, be- Erste-Hilfe-Sets, Kameras, Beamer, Note- sonders im Bereich Erlebnispädagogik book, Belohnungen für Wettspiele, Geburts- tagsgeschenke) ~ Verhaltensregeln und Zimmereinteilung klären Planungsschritte einer Klassenfahrt ~ Bargeld und ausreichend Klassenlisten be- reithalten 15 bis 12 Monate vorher: Entscheidung, Genehmigung und Buchung Ein ausführlicher Planungscountdown und mehr ~ pädagogische Ziele klären; Zielort suchen praktische Tipps – u. a. zum Umgang mit Handys ~ Kostenkalkulation oder Nachtruhe – finden Sie unter: ~ Unterkunft reservieren * Informationen ~ Genehmigung durch Schulleitung, erste Infor- * Fortbildungen mation und Einverständnis der Eltern * Beratung ~ Zuschussanträge stellen ~ gegebenenfalls notwendige Weiterbildungen planen (Auffrischung Erste Hilfe, Kanuschein) Kontakt 10 bis 5 Monate vorher: Ç www.hamburger-schullandheime.de Programmplanung ! (040) 22 73 97 81 ~ Zielort möglichst selbst erkunden ~ Buchung von Programmbausteinen + Benjamin Krohn, Vorstand Arbeitsgemeinschaft 2 Monate bis 4 Wochen vorher: Hamburger Schullandheime detaillierte Fahrtenplanung ~ genaue Elterninformationen ( Ort und Zeit von Beginn und Ende, Kontaktdaten, Packlisten) Material ~ schriftliche Erklärungen der Eltern zu Verhal- tensregeln und Gesundheitsfragen * Schulfahrten: Schwerpunkte, Fortbildungen, Anmeldeverfahren * Richtlinien für Schulfahrten, 2016 finden Sie auch unter: Ç www.li.hamburg.de/bep-material BERUFSEINGANGSPHASE 19
DIE ERSTEN TAGE UND WOCHEN Vertretungsunterricht Vertretungsunterricht ist Unterricht, das heißt Aus der Betrachtung dieser Rahmenbedingun- es reicht nicht, die Schülerinnen und Schüler nur gen ergeben sich folgende allgemeine Empfeh- irgendwie zu beschäftigen oder zu beaufsichti- lungen für den Vertretungsunterricht: gen. An vielen Schulen gibt es daher für Vertre- ~ Reduzieren Sie Ihre eigenen Ansprüche an die tungsstunden spezielle Vereinbarungen bis hin Lerneffekte einer Vertretungsstunde. zu zentral hinterlegten Materialien und Aufga- ~ Erfragen Sie die schulinternen Regelungen ben. Dennoch ist Vertretungsunterricht sowohl für Vertretungsunterricht. Haben die Schüle- für die Schülerinnen und Schüler als auch für Sie rinnen und Schüler Aufgabensammlungen für etwas deutlich anderes als regulärer Unterricht. selbstständiges Arbeiten oder wurde aktuell Daher sollten Sie sich folgende Rahmenbedin- etwas für die Vertretungsstunden hinterlegt? gungen klarmachen, wenn Sie auf dem Weg in ~ Wenn es so etwas nicht gibt, wählen Sie The- den Vertretungsunterricht sind: men und Methoden, die Ihnen selbst Spaß ~ Als Vertretungslehrkraft sind Sie objektiv machen. Das darf auch mal ein (Lern-)Spiel deutlich geringer mit Amtsautorität ausge- sein, eine Vorlesestunde oder etwas, was die stattet als im regulären Unterricht. Zudem Lernenden sich wünschen – sofern es dem fehlt Ihnen die Kenntnis der offenen und der Sinn und Zweck des Lernens entspricht. heimlichen Regeln, die in der Klasse gelten. ~ Achten Sie dabei aber darauf, Ihren eigenen Ihre Rolle ist ein reines „Gastspiel“. Vorbereitungsaufwand in Grenzen zu hal- Das wissen die Schülerinnen und Schüler und ten. Hilfreich ist es, wenn Sie das eine oder sie sind daher auf der Beziehungsebene auch andere Vorhaben für Vertretungsstunden schwerer zu erreichen. Disziplinarische Eska- schon „in der Tasche“ haben. Fragen Sie doch lationen können sich so sehr viel schneller zu mal ältere Kollegen nach deren „Klassikern“ Machtkämpfen auswachsen, die für Sie kaum oder nehmen Sie sich ein bisschen Zeit, um zu „gewinnen“ und auch im Nachhinein nur die „Fundgruben für Vertretungsstunden“ zu schwer zu lösen sind. durchstöbern, die viele Schulbuchverlage und ~ Die Lernausgangslage der Lernenden ist für Internetportale anbieten. Sie als Vertretungslehrkraft ebenfalls oft un- ~ Vermeiden Sie disziplinarische Zuspitzungen klar: Sie wissen in der Regel nicht, woran die und nutzen Sie diese drei Optionen: Erstens re- Klasse gerade arbeitet, und was die Schü- agieren Sie nicht auf jede allgemeine Störung lerinnen und Schüler für das Lernen in dem gleich mit Unterbrechung, sondern versuchen Fach aktuell brauchen. Denn diese erwarten Sie vor allem nonverbal zu agieren (Blickkon- außerdem meist, dass kein regulärer Fachun- takt, Bewegung im Raum). Zweitens reagieren terricht, sondern eine „Spielstunde“ stattfin- Sie dagegen sofort und immer auf Provokatio- det, in der ihre Leistungen und ihre Mitarbeit nen, Beleidigungen etc., die direkt an Ihre Ad- nicht notenrelevant sind. resse gehen, und zwar deeskalierend mit einer ~ Im Vertretungsunterricht liegen aber auch eini- schlagfertig selbstironischen Antwort oder ge Chancen, die der reguläre Unterricht nicht mit einer ruhigen, aber bestimmten Rückfrage. bietet. Sowohl für Sie als auch für die Schüle- Machen Sie sich klar, dass nicht Sie persönlich rinnen und Schüler ist es eine neue Begegnung, gemeint sind, sondern die Lehrerrolle, die Sie die zunächst einmal Neugier weckt. Zudem gibt vertreten. Drittens kehren Sie so schnell wie es eine Menge Freiraum zur inhaltlichen und möglich, und zwar mit zugewandter, freundli- methodischen Gestaltung. Auch Sie können da- cher Mimik und Gestik, zur eigentlichen Arbeit bei etwas Neues ausprobieren! zurück. 20 BERUFSEINGANGSPHASE
DIE ERSTEN TAGE UND WOCHEN Leistungen bewerten Leistungsbewertung Laufende Mitarbeit Die Leistungsbewertung liegt im Verantwor- Aus früheren Zeiten ist der Ausdruck „mündliche tungsbereich der Fachlehrkraft und ist eine Note“ bekannt. Das ist irreführend. Genauer ist pädagogische Aufgabe. der Begriff „laufende Mitarbeit“, weil es dabei Dabei richtet sie sich nach behördlichen Ver- nicht allein darum geht, wie viel, wie oft oder ordnungen – Hamburgisches Schulgesetz, Aus- wie lange sich eine Schülerin oder ein Schüler im bildungs- und Prüfungsordnungen (APO), Bil- Unterrichtsgespräch äußert. dungspläne – und schulinternen Absprachen. Abgesehen von den mündlichen Beiträgen in Un- Über Zeugnisnoten entscheidet die Zeugniskon- terrichtsgesprächen gehören zur laufenden Mit- ferenz nach Vorschlag der Fachlehrkraft. arbeit qualitative und quantitative Leistungen in folgenden Bereichen: ~ Vor- und Nachbereitung des Unterrichts, z. B. Teilleistungen einer Zeugnisnote Hausaufgaben, Unterrichtsmitschriften, Re- flexionen zu bestimmten Unterrichtsinhalten ~ Leistungen in der laufenden Mitarbeit (LM) oder Exkursionen, Versuchs- und Stunden- ~ Ergebnisse aus schriftlichen Lernerfolgskon protokolle, Heft- und Mappenführung oder trollen (LEK) Recherchen Dabei sollen die Teilbereiche entsprechend ihrer ~ Mitarbeit bei Arbeitsaufträgen für Kleingrup- inhaltlichen und zeitlichen Anteile im Unterricht pen und Teams – und damit die Fähigkeit und gewichtet werden. Bereitschaft, sich mit sachlich angemessenen Da die Möglichkeiten, Leistungen in der laufen- Beiträgen in der Gruppe einzubringen, Ver- den Mitarbeit zu erbringen, vielfältiger sind und antwortung für bestimmte Teilaufgaben zu vor allem mehr Zeit dafür zur Verfügung steht, übernehmen, zuverlässig mitzuarbeiten, auf schreiben die Bildungspläne vor, diese Leistun- Vorschläge anderer einzugehen, gemeinsam gen stärker zu gewichten als die Ergebnisse aus Ergebnisse zu erarbeiten und sie erfolgreich schriftlichen Lernerfolgskontrollen. zu präsentieren Je nach Anzahl, Art und Umfang der LEK gehen ~ Leistungen in Phasen der Still- oder Frei- deren Ergebnisse deshalb nur mit 20% bis maxi- arbeit wie z. B. Zielstrebigkeit, Gründlichkeit mal 50% in die Benotung ein. und fachliche Sicherheit bei der Bearbeitung Wenn also die Benotung der laufenden Mitarbeit von Übungsaufgaben von den Ergebnissen der schriftlichen Lerner- ~ Ergebnisse aus kleinen Tests, z. B. wenn von folgskontrollen abweicht, wird zu Gunsten der einer Woche zur anderen Vokabeln gelernt, Note in der laufenden Mitarbeit entschieden. bestimmte Begriffe, Regeln, Gesetzmäßigkei- Beispiel: ten memoriert oder bestimmte Fertigkeiten LM = 2 und LEK = 3 ergeben in der Zeug- trainiert werden sollten nisnote eine 2(-) ~ Präsentationen, Referate, Kurzvorträge, prak- tische Leistungen, Mitarbeit und Ergebnisse in produkt- und projektorientierten Arbeits- phasen wie z. B. Stadtteilprojekte, Auffüh- rungen, Konzerte, Ausstellungen u. a., sofern diese nicht als LEK gewertet werden BERUFSEINGANGSPHASE 21
Schriftliche Lernerfolgskontrollen Anzahl der schriftlichen Lernerfolgskontrollen Als schriftliche Lernerfolgskontrollen (LEK) Grundschule: Im Jahrgang 2 wird in Deutsch gelten: mindestens eine Klassenarbeit zur Überprü- ~ Klassenarbeiten (Grundschule, Sekundar fung der Rechtschreibleistungen geschrieben. stufe I und II) Ab Klasse 3 werden in Deutsch pro Schuljahr ~ Klausuren (Sekundarstufe II) sechs Arbeiten geschrieben, wobei zwei davon ~ schriftliche Prüfungen (nur in weiterführen- der Überprüfung der Rechtschreibleistung die- den Schulen) nen. In Mathematik werden ab Klasse 3, in Eng- ~ besondere Lernaufgaben lisch (oder einer anderen ersten Fremdsprache) Jede LEK bezieht sich auf die in den jeweiligen und Sachunterricht ab Klasse 4, jeweils vier LEK Rahmenplänen genannten Anforderungen und im Schuljahr bewertet. In allen anderen Fächern umfasst alle Verständnisebenen von der Repro- werden ab Klasse 3, in Religion ab Klasse 4 pro duktion bis zur Problemlösung. Schuljahr mindestens zwei LEK bewertet. Sofern Klassenarbeiten und Klausuren sind alle Arbei- mindestens vier LEK vorzunehmen sind, können ten, an denen alle Schülerinnen und Schüler ei- davon pro Schuljahr zwei aus einer besonderen ner Lerngruppe teilnehmen, deren Aufgabenstel- Lernaufgabe bestehen. In allen anderen Fächern, lungen für alle Schüler gleich oder gleichwertig außer Kunst und Sport, kann eine als besondere sind und die in einem klar definierten zeitlichen Lernaufgabe erbracht werden. Rahmen von allen Schülern unter Aufsicht und Sekundarstufe I (Stadtteilschule und Gymnasi- ohne Hilfestellung in schriftlicher Form gelöst um): In Deutsch werden in den Jahrgängen 5 bis 8 werden müssen. „Ohne Hilfestellung“ heißt, dass pro Schuljahr mindestens 6 LEK bewertet, davon die Lehrkraft bei der Lösung der Aufgabe nicht dienen zwei der Überprüfung der Rechtschreib- helfen darf. Durchaus erlaubt sind aber vorher leistungen. In Mathematik, den Fremdsprachen angekündigte oder vereinbarte Hilfsmittel, ins- und in Deutsch ab Jahrgang 9 werden mindestens besondere für Schüler mit Nachteilsausgleich. vier LEK bewertet. Davon können pro Schuljahr je „Gleich oder gleichwertig“ heißt, dass die Aufga- zwei in Form einer besonderen Lernaufgabe er- benstellung zwar in unterschiedlichen Versionen bracht werden. In allen anderen Fächern werden formuliert sein kann – z. B. A- und B-Version für mindestens zwei LEK bewertet, davon kann eine Platznachbarn oder alternativ gestellte Aufga- als besondere Lernaufgabe erbracht werden. Da- ben zur Wahl – aber sie muss im Anforderungs- von ausgenommen sind die Fächer Sport, Musik, niveau und der Bewertung vergleichbar sein. Bildende Kunst und Theater. Bei besonderen Lernaufgaben bearbeiten die Sekundarstufe II: In der Vorstufe werden in den Lernenden selbstständig eine individuelle Auf- Fächern Deutsch, Mathematik und Fremdspra- gabenstellung, gegebenenfalls auch in Klein- chen pro Schuljahr drei Klausuren geschrieben, gruppen und mit unterschiedlichen Themen. im Seminar und allen anderen Fächern (außer Auch hier müssen die Aufgabenstellungen und Sport) mindestens zwei Klausuren. In der Studi- Beurteilungskriterien vergleichbar und die Leis- enstufe werden pro Schuljahr in sechsstündigen tungen personengenau bewertbar sein, d. h. bei Fächern (einschließlich Seminarstunden) vier Kleingruppenarbeiten müssen die Einzelleistun- Klausuren, in vier- und fünfstündigen Fächern gen identifizierbar sein. Die Arbeitsergebnisse (einschließlich Seminarstunden) drei Klausuren, müssen in schriftlicher Form vorliegen sowie in zwei- und dreistündigen Fächern sowie im Se- präsentiert werden und Fragen zur Aufgabe minarfach zwei Klausuren bewertet. Ausgenom- müssen – in weiterführenden Schulen in einem men ist das Fach Sport, sofern es nur als Beleg- Kolloquium – beantwortet werden. fach belegt wurde. Schriftliche Prüfungen werden nur in den wei- terführenden Schulen absolviert. Wenn Schülerinnen und Schüler wegen Krank- Es handelt sich hier um die Prüfungen zum heit oder aus einem anderen wichtigen Grund „Ersten Schulabschluss“ und „Mittleren Schul- bestimmte Unterrichtsleistungen nicht erbrin- abschluss“ (ESA- und MSA-Prüfungen) bzw. die gen konnten, muss die Schule ihnen die Gelegen- schriftlichen Überprüfungen in Klasse 10 (Gym- heit geben, nachträglich ihren Leistungsstand nasium) sowie die schriftlichen Abiturprüfungen nachzuweisen, sofern dies für die Zeugnisnote mit überwiegend zentral gestellten Aufgaben. relevant ist. 22 BERUFSEINGANGSPHASE
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