Mitteilungen der Bildungsbehörden - Edudoc CH
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schule+bildung sz 2/2012 57 Notizen Mitteilungen Schwyzweit nur noch wenige Tage! ■ Noch bis am 23. Mai der Bildungsbehörden gastiert die Ausstellung «Schwyzweit» im alten EW-Gebäude in Lachen. Dies bleibt wohl für längere Zeit die letzte Gelegen- 81. Jahrgang heit, einen umfassenden Einblick in die Kunstsammlung des Nr. 2 Kantons Schwyz zu erhalten. 16. Mai 2012 Verpflichtungskredit Kloster Einsiedeln ■ Im Jahr 2001 hat Herausgeber: das Schwyzer Stimmvolk einen Verpflichtungskredit über 8 Bildungsdepartement Millionen Franken für die Sanierung und Restaurierung des Kanton Schwyz Klosters Einsiedeln gesprochen. Nun, da dieser Kredit aus- läuft, beantragt der Regierungsrat einen erneuten Kredit in Kollegiumstrasse 28, 6430 Schwyz selber Höhe für die Jahre 2013 bis 2022. Damit soll das Klos- E-Mail: bid@sz.ch ter in seinen Sanierungsvorhaben im Umfang von insgesamt Redaktion: 63,5 Mio. Franken durch den Kanton Schwyz unterstützt werden. Patrick von Dach Telefon: 041 819 19 01 Verordnung über die Hochschulen ■ Der Regierungsrat hat Telefax: 041 819 19 17 Bericht und Vorlage zur Hochschulverordnung zuhanden E-Mail: patrick.vondach@sz.ch des Kantonsrats verabschiedet. Er legt damit die gesetzliche Grundlage für die künftige Pädagogische Hochschule Abonnemente und Inserateverwaltung: Schwyz, über welche der Kantonsrat anlässlich der Mai-Ses- Bildungsdepartement sion beraten wird. Marlis Ulrich (Mo–Do erreichbar) Teilrevision Volksschul-Verordnung ■ Der Regierungsrat Telefon: 041 819 19 15 beantragt dem Kantonsrat einige Änderungen an der Verord- Telefax: 041 819 19 17 nung über die Volksschule. Die Einführung von Zweijahres- E-Mail: marlis.ulrich@sz.ch kindergärten in allen Gemeinden, die Vereinheitlichung der Sekundarstufe I und die Neuregelung der Finanzierung der Erscheinungsdaten: Sonderschulung sollen gesetzlich verankert werden. Zudem Mitte Februar, Mai, wird vorgeschlagen, Rechtsgrundlagen im Bereich Daten- September, Dezember schutz zu schaffen. Redaktionsschluss: 40 Jahre Schulgesundheitsdienst ■ In diesesem Jahr feiert am 25. des Vormonats der Schulgesundheitsdienst SGD sein 40-jähriges Bestehen. Auch heute noch bildet er das fachliche, organisatorische Inserateannahmeschluss: und menschliche Bindeglied zwischen Kindern, Schularzt, bis Ende des Vormonats Schule, Lehrpersonen und Eltern. Er vermittelt zudem Fach- personen aus medizinischem oder sozialem Bereich und ist Auflage: 4000 Exemplare Kontaktstelle bei gesundheitlichen Fragen und Anliegen für Jahresabonnement: Fr. 20.– Lehrpersonen und Eltern. Satz und Druck: Attraktivierung des Lehrerberufs ■ Der Erziehungsrat hat Multicolor Print AG, Baar mit Bedauern zur Kenntnis genommen, dass der Kantonsrat den vorgeschlagenen Massnahmen im Bereich Personal- Telefon: 041 767 76 87 und Besoldungsverordnung für Lehrpersonen an der Volks- E-Mail: info@multicolorprint.ch schule nicht gefolgt ist. Nach Ansicht des Erziehungsrats Grafisches Konzept: wurde damit eine Chance zur Attraktivitätssteigerung des Lehrerberufs verpasst. Eine solche soll nun zumindest teil- Geiter GGW, 8832 Wollerau weise auf Stufe Vollzug nachgeholt werden. Die Details dazu Titelbild: Führt noch immer die auf den Seiten 66/67 in dieser Ausgabe. wichtigen Reihenuntersuchungen Neue Profile an der KSA ■ Wie werden die Stärken und Be- durch. Der Schulgesundheitsdienst gabungen der Schülerinnen und Schüler am besten geför- feiert das 40-jährige Bestehen. dert? Diese Frage stellte sich die Schulleitung der Kantons- schule Ausserschwyz KSA. Zusammen mit der Lehrerschaft wurde die Antwort gefunden: Ab dem kommenden Schuljahr werden neu ein mathematisch-naturwissenschaftliches und ein sprachliches Profil angeboten.
schule+bildung sz 2/2012 58 Auskunft www.sz.ch Departementssekretariat Schulgesundheitsdienst (SGD) 041 819 16 74/78 Departementssekretär: Patrick von Dach 041 819 19 01 Amt für Berufs- und Studienberatung Sekretariat 041 819 19 15 s 6ORSTEHERIN %DITH 3CHÚNBÊCHLER Rechtsdienst, lic.iur. Carla Wiget 041 819 19 10 Zentralstelle Pfäffikon 055 417 88 99 Amt für Volksschulen und Sport Studienberatung 055 417 88 99 s 6ORSTEHER 5RS "UCHER Regionalstelle March 055 417 88 99 Sekretariat 041 819 19 11 Regionalstelle Höfe 055 417 88 99 Sonderpädagogik: Regionalstelle Schwyz/Gersau/ 041 819 14 44 Dr. Markus Schädler 041 819 19 55 Küssnacht Schulentwicklung: Regionalstelle Einsiedeln 055 412 33 49 Dr. Reto Stadler 041 819 19 92 Berufsinformationszentren (BIZ): Abteilung Sport: Goldau 041 819 14 44 Hansueli Ehrler, Leiter 041 819 19 40 Abteilung Schulfragen: Pfäffikon 055 417 88 99 Bruno Wirthensohn, Leiter 041 819 19 42 Simone Imhof 041 819 19 68 Amt für Berufsbildung Ursula Stalder 041 819 19 31 s 6ORSTEHER 2ICHARD (ENSEL Abteilung Schulaufsicht/Schulinspektoren: Sekretariat 041 819 19 25 Rémi Odermatt, Leiter, Kreis 2 041 819 19 37 Rechnungswesen 041 819 19 27 Albert Schmid, Kreis 1 041 819 19 80 Ausbildungsbeiträge (Stipendien) 041 819 19 24 Marcel Gross, Kreis 3 041 819 19 43 Hans-Peter Bertin, Kreis 4 041 819 19 64 Tertiär- und Erwachsenenbildung 041 819 19 26 Abteilung Schulevaluation: Berufspädagogik 041 819 19 26 Ruedi Immoos, Leiter 041 819 19 63 Qualifikationsverfahren 041 819 19 22 Roman Aregger, Evaluator 041 819 19 38 Berufliche Grundbildung: Roger Kündig, Evaluator 041 819 19 85 Technische 041 819 19 20 Urs Neher, Evaluator 041 819 19 66 Gewerblich-industrielle, Gastro 041 819 19 28 Ursula Zimmermann, Evaluatorin 041 819 19 67 Verkauf, modische 041 819 19 21 Abteilung Schulpsychologie: Kaufmännische, Haushalt, 041 819 19 77 Rosetta Schellenberg, Leiterin 055 415 50 90 Beratungsdienst Küssnacht 041 850 91 04 pharmazeutische, Gesund- Beratungsdienst Pfäffikon, heitsberufe Römerrain 9 055 415 50 90 Case Management Berufsbildung 041 819 19 32 Beratungsdienst Einsiedeln 055 412 74 84 Berufsbildungszentrum Goldau 041 855 27 77 Abteilung Logopädie: Berufsbildungszentrum Pfäffikon 055 415 13 00 Franziska Kirchhofer, Leiterin 041 819 19 55 Kaufmännische Berufsschule Schwyz 041 811 25 67 Dienst Arth-Goldau 041 855 46 86 Kaufmännische Berufsschule Lachen 055 451 70 00 Dienst Brunnen 041 825 30 41 Dienst Einsiedeln 055 412 62 21 Dienst Gersau 041 829 80 18 Amt für Mittel- und Hochschulen Dienst Ibach 041 810 41 84 s 6ORSTEHER +UNO "LUM Dienst Küssnacht 041 850 12 81 Sekretariat 041 819 19 65 Dienst Lachen 055 451 02 63 Kantonsschule Kollegium Schwyz 041 819 77 00 Dienst Muotathal 041 830 20 61 Kantonsschule Ausserschwyz 0848 00 2006 Dienst Pfäffikon 055 417 50 86 Stiftsschule Einsiedeln 055 418 63 35 Dienst Rothenthurm 041 839 80 32 Gymnasium Immensee 041 854 81 81 Dienst Schwyz 041 818 70 74 Dienst Siebnen 055 440 44 39 Theresianum Ingenbohl 041 825 26 00 Dienst Steinen, Sprachheilschule 041 833 87 12 PHZ Hochschule Schwyz, Goldau 041 859 05 90 Dienst Wollerau 044 787 03 45 Lehrerweiterbildung PHZ 041 859 05 97 Heilpädagogisches Zentrum Ausserschwyz: Beat Steiner, Gesamtleiter 055 415 80 60 Amt für Kultur Heilpädagogisches Zentrum Innerschwyz: s 6ORSTEHER 3TAATSARCHIVAR Tobias Arnold, Gesamtleiter 041 811 16 23 Valentin Kessler 041 819 20 06 Staatsarchiv 041 819 20 65 Präventive Stellen Kommission «Sexuelle Ausbeutung» 041 810 12 92 Denkmalpflege 041 819 20 60 Gesundheit Schwyz 041 859 17 27 Bundesbriefmuseum 041 819 20 64 Frühberatungs- und 041 820 47 88 Kulturförderung 041 819 19 48 Therapiestelle für Kinder 055 415 80 10 Kantonsbibliothek 041 819 19 08
schule+bildung sz 2/2012 59 Inhalt ■ Editorial 60 ■ Mittel- und Hochschulen 92 Monat der Weichenstellungen: Diverse Vorlagen Die Stärken und Begabungen fördern: Zwei im Kantonsrat neue Profile an der Kantonsschule Ausser- schwyz; Gymnasiale Maturität: Allgemeine ■ Thema 62 Studierfähigkeit genauer bestimmen; Kurznach- Achtung: Nur noch wenige Tage! Kunstausstel- richten aus der PHZ Schwyz: Veranstaltungen, lung «Schwyzweit» in Lachen Weiterbildungen; Musikalisches; Referatezyklus; Neues aus der WBZA Schwyz; WBZA Luzern – ■ Bildungsdepartement 64 Zusatzausbildungen; Studierendenorganisation; Verpflichtungskredit fürs Kloster Einsiedeln: Lernen mit Computerspielen; Neues aus dem 8 Mio. Franken für die Jahre 2013 bis 2022; Infozentrum Eigenständige Pädagogische Hochschule Schwyz: Verordnung über die Hochschulen; ■ Kanton 99 Teilrevision Verordnung über die Volksschule: Aktuelles aus dem Bildungswesen: Beschlüsse, Regierung hält an Änderungen fest; 40 Jahre Projekte und Vorstösse Schulgesundheitsdienst (1972–2012): Der SGD damals, heute und morgen; Personelles: Amt ■ Umwelt+Schule 101 für Volksschulen und Sport Schulpraktika auf Bauernhöfen: Agriviva.ch hilft bei der Vermittlung; Gemeinsame Daten für die ■ Erziehungsrat 72 Forschung: Internetplattform PhaenoNet Attraktivierung des Lehrerberufs: Entlastung für Klassenlehrpersonen, kleinere Klassen; ■ Tipps 104 Geschäfte des Erziehungsrates Für den Alltag und Unterricht: Aktuelle Hinweise und Anregungen; Neues Angebot für die Schu- ■ Volksschulen und Sport 74 le: «Musliminnen in der Schweiz»; Spiegelkind; Sonderschulcontrolling im Kanton Schwyz: Bike2School – rund ums Jahr; Spannende Spezielles Verfahren für heilpädagogische Englisch-Lektüren für lernschwache Schüler; Schulen; Geschichte ist in, auch für Schüler: Globe; Mathematische Beurteilungsumge- Dauerausstellung «Entstehung Schweiz»; Was bungen Sek I/II; Linda und Luca im Wald; Der ist guter Unterricht? – Einladung zum Referat: pädagogische Holzkoffer von Insieme macht Empirische Befunde und didaktische Empfeh- Schule; Der schweizerische Austauschkongress lungen; Autorenlesungen 2012: Klassenlesun- 2012, 15.–16. November in Gstaad; Lesen. Das gen für 4. bis 6. Primarklassen; Eindrückliche Training – Neuauflage; Api lernt Schwimmen; Schulsportwettkämpfe: 650 Jugendliche mit Gratis ins Luzerner Theater; Exkursionen «Thor- 87 Teams an den Spielturnieren aktiv; Schul- berg» und «Menschen vom Hoger»; ITgirls@ turnen; Jugend+Sport; Jugend+Sport-Kursplan HSLU Informatik entdecken; Richtlinien für 2012/2013 Schulbibliotheken ■ Austausch 86 ■ Museen 111 Studienbesuche: Ein Erfahrungsbericht der Der Frühling bringt neue Ausstellungen: Muse- ch-Stiftung umstipps (auch) für Schulklassen; Vögele Kultur Zentrum Pfäffikon: Abwehr. Überlebensstrategi- ■ Berufs- und Studienberatung 87 en in Natur, Wirtschaft, Politik und Alltag; Forum Wirksamkeit von Laufbahnberatungen – Bera- Schweizer Geschichte Schwyz: Mani Matter tung wirkt! Studie bestätigt Profit für Erwachsene 1936 –1972 ■ Berufsbildung 90 Berufsfachschule für Hörgeschädigte: Eine Chance für hörbehinderte junge Leute; Lehr- lingsmedaille 2012: Volle Kraft voraus; Lehr- abschlussfeiern 2012; Rauchfreie Lehre – Ein Projekt der Lungenliga Schwyz
schule+bildung sz 2/2012 60 Editorial Monat der Weichenstellungen Diverse Vorlagen im Kantonsrat Für das Bildungsdepartement ist der Monat Mai von grosser Bedeutung. Gelangen doch nicht weniger als drei Vorlagen in den Kantonsrat, mit denen teilweise jahrelange Abklärungen und Arbeiten zu einem hoffentlich erfolgreichen Abschluss geführt werden sollen. Wie meist im Bildungswesen sind zahlreiche der Revisionspunkte umstritten und wurden in den Vernehmlassungsverfahren kontrovers beurteilt. Es bleibt zu hoffen, dass den Diskussionen im Parlament immerhin eine vertiefte Auseinandersetzung vorangeht. Teilrevision Verordnung Von ganz zentraler Bedeutung für die weitere Entwicklung un- über die Volksschulen seres Bildungswesens ist die Teilrevision der Verordnung über die Volksschulen. Bei dieser soll zum einen das Angebot des Zweijahreskindergartens für die Gemeinden obligatorisch er- klärt werden, zum anderen auf der Sekundarstufe I einheitlich das Modell der kooperativen Sekundarstufe I (KOS) eingeführt werden. Besonders mit letzterer Frage haben sich Bildungs- departement sowie der Erziehungsrat in den letzten Jahren eingehend und intensiv befasst. Vertiefte und umfangreiche Abklärungen haben den Erziehungsrat und den Regierungsrat dazu bewogen, in dieser Frage Führungsverantwortung zu übernehmen und die Einführung des einheitlichen KOS-Mo- dells zu beantragen. KOS ist das Der Regierungsrat weicht damit von seiner ursprünglich im schülergerechtere Modell Bildungsbericht 2008–2015 geäusserten Absicht ab, wonach die Bezirke mit einer Optimierung des Modells zum freiwil- ligen Umstieg auf das KOS-Modell bewogen werden sollen. Allerdings tut er dies nicht ohne gute Gründe. Der Hauptgrund dafür liegt in der Tatsache, dass KOS nachweislich das schü- lergerechtere Modell darstellt, welches gezielt die Förderung von (Teil-)Leistungen ermöglicht und dadurch den Jugendli- chen breitere Möglichkeiten im Bereich Berufsbildung eröff- net. Konkrete Beispiele aus der Praxis zeigen, dass so auch Schülern der Stammklasse B (entspricht der Realschule) dank Besuch des Mathematikunterrichts im höheren A-Niveau der Einstieg in eine anspruchsvolle Berufslehre gelingen kann. Et- was, das für Absolventen der Realschule im dreiteiligen Modell in der Regel nicht möglich ist.
schule+bildung sz 2/2012 61 Mehrkosten versus Nutzen Vonseiten der «Gegnerschaft» des KOS-Modells werden oft verkürzte Argumente ins Feld geführt. Immer wieder genannt werden die mit dem Modell verbundenen Mehrkosten und der kaum nachweisbare pädagogische Nutzen, der diesen finanzi- ellen Mehraufwand nicht rechtfertige. Es ist in der Tat so, dass es teilweise widersprüchliche Forschungsresultate gibt zur Frage, ob mit dem KOS-Modell generell ein höheres Bildungs- niveau erreicht wird. Allerdings ist eine solche Studienanlage ohnehin zum Scheitern verurteilt. Lässt sich doch in der Ver- suchsanlage nie der direkte Vergleich herstellen, weshalb das Bestimmen von Ursache und Wirkung weitgehend ein Ding der Unmöglichkeit bleibt. KOS eröffnet Allerdings geht es bei KOS gar nicht darum, das generelle individuelle Chancen Niveau steigern zu wollen. Vielmehr geht es darum, individu- eller auf die Fähigkeiten und Voraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler eingehen zu können, diese nicht vorschnell in eine «Schublade» einzuordnen und ihnen da- durch nicht von vorneherein gewisse Ausbildungschancen zu verwehren. Mit der beabsichtigten Einführung eines zusätzli- chen Niveaus A+ bietet sich zudem die Gelegenheit, der im- mer wieder postulierten Forderung nach Begabtenförderung Genüge zu tun. Unterschiedliche Beurteilung Die bei den Schulträgern durchgeführte Vernehmlassung hat durch Schulträger doch einigermassen Erstaunliches zutage gefördert. Eine deut- liche Mehrheit der Gemeinden als Schulträger der Primarschu- le und somit Abgeber an die weiterführenden Schulen unter- stützt die Umstellung auf das KOS-Modell und beurteilt dieses als schülergerechter. Demgegenüber stehen die Äusserungen der Bezirke als Schulträger der Sekundarstufe I, welche die verpflichtende Einführung von KOS mehrheitlich ablehnen. Dabei ist es nicht einfach festzustellen, ob dabei die finanz- und bildungspolitischen Argumente gleich gewichtet werden. Keine Frage – auch die Bildungspolitik muss sich der Frage der Wirtschaftlichkeit und Verhältnismässigkeit stellen. Dabei darf sie aber nicht vergessen, dass die Verhältnisse nicht mehr die gleichen sind wie noch vor zwanzig Jahren; entsprechend soll- te sich auch die Sekundarstufe I weiter entwickeln. Wie auch immer der Kantonsrat letztlich entscheiden wird. Es bleibt die Hoffnung, dass die jahrelangen Arbeiten zu diesem Themenbereich immerhin das erhalten, das sie verdienen. Nämlich eine tatsächliche und vertiefte Auseinandersetzung mit der komplexen Materie. Walter Stählin, Regierungsrat
schule+bildung sz 2/2012 62 Thema Achtung: Nur noch wenige Tage! Kunstausstellung «Schwyzweit» in Lachen Nachdem die Ausstellung «Schwyzweit» güterschutzraum gelagert. Nach 2004 werden bereits in Seewen zahlreiche Besucher an- dieses Jahr die künstlerischen Arbeiten ein zweites Mal im Rahmen einer Ausstellung un- lockte und begeisterte, gastiert sie nun noch ter dem Titel «Schwyzweit» einem grösseren bis und mit 23. Mai 2012 am ehemaligen Publikum präsentiert. Standort des Elektrizitätswerks am Winkel- Nach Erfolg in Seewen nun auch noch weg in Lachen. Wohl für längere Zeit die letz- in Lachen te Gelegenheit, einen umfassenden Einblick Vom 19. April bis 2. Mai 2012 gastierte die Ausstellung im alten Zeughaus in Seewen in die umfangreiche Kunstsammlung des und wusste zahlreiche Interessierte und Kantons Schwyz zu erhalten. Kunstliebhaber zu begeistern. Während im Zeughaus Seewen-Schwyz der Fokus primär auf Landschaftsdarstellungen aus dem frühen Der Kanton Schwyz besitzt eine beträchtliche 20. Jahrhundert bis heute gerichtet war, wer- Kunstsammlung. Mitte der 1980er-Jahre den im alten Lachner Elektrizitätswerk primär begann er mit dem Aufbau dieser Sammlung, Abstraktionen und aktuelle Arbeiten aus dem die heute mehr als 700 Kunstwerke umfasst. Bereich der Medienkunst gezeigt. Wie bereits Normalerweise sind diese Werke in verschie- im Zeughaus Seewen wird auch in Lachen denen Gebäuden der kantonalen Verwaltung eine eigens für die Ausstellung geschaffene oder in Büros mit Publikumsverkehr zu sehen. Installation gezeigt. Zahlreiche Exponate werden zudem im Kultur- Optisches und akustisches Highlight der Ausstellung in Seewen: die Klanginstallation «Helm zu Boden fallend» Nach der erfolgreichen Ausstellung in Seewen gastiert der beiden jungen Schwyzer Künstler Diana Seeholzer die Kunstsammlung nun noch wenige Tage in Lachen. und Roland Bucher.
schule+bildung sz 2/2012 63 Man darf gespannt sein, wie es dem Ausstel- Ausstellung noch bis 23. Mai 2012, lungsteam der Studierenden der Zürcher Hoch- 20.00 Uhr, geöffnet schule der Künste um die beiden Kuratoren Wer der Kunstsammlung noch einen Besuch Anna-Brigitte Schlittler und Emilio Paroni ge- abstatten will, muss sich beeilen. Die Ausstel- lingt, die spezielle räumliche Situation des ehe- lung im EW-Gebäude in Lachen schliesst ihre maligen EW-Gebäudes in Lachen aufzuneh- Tore unwiderruflich um 20 Uhr am Abend men und in die Ausstellung zu integrieren. Beim des 23. Mai 2012. Danach wird man sich Zeughaus Seewen vermochte insbesondere wieder für einige Jahre gedulden müssen, das filigrane Zusammenspiel zwischen künst- um einen derart umfassenden Einblick in lichem und natürlichem Licht zu überzeugen, die Kunstsammlung des Kantons Schwyz zu wie untenstehendes Bild eindrücklich beweist. erhalten. Schönes Zusammenspiel zwischen Kunstlicht (Video- projektion) und natürlichem Licht im Zeughaus Seewen. Ausschnitt der Installation von Andrea Contratto unter Fast so etwas wie Kunst in der Kunst. dem Titel «sieben fette Jahre – widerkauen».
schule+bildung sz 2/2012 64 Bildungsdepartement Verpflichtungskredit fürs Kloster Einsiedeln 8 Mio. Franken für die Jahre 2013 bis 2022 Im Dezember 2001 hat das Schwyzer Volk Nordost- und Südfassade u.a.m) weist für die einem Verpflichtungskredit über 8 Millionen kommende Dekade 2013–2022 geschätzte Kosten von 63.5 Mio. Franken aus. Davon sind Franken für die Sanierung und Restaurie- gemäss Prüfung der kantonalen Denkmalpfle- rung des Klosters Einsiedeln in den Jahren ge insgesamt 32 Mio. Franken als werterhal- tende Massnahmen subventionsberechtigt. 2001 bis 2012 zugestimmt. Nun, da dieser Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat, Verpflichtungskredit ausläuft, beantragt an die subventionsberechtigten Kosten ein der Regierungsrat einen erneuten Kredit in maximales Kostendach von 8 Mio. Franken, also wiederum rund 25%, in Form eines selber Höhe für die Jahre 2013 bis 2022. Verpflichtungskredites auszurichten. Auch Damit soll das Kloster, das national zu den diesmal soll der Betrag über mindestens zehn Jahre verteilt ausgerichtet und auf den Einbe- wertvollsten Kulturgütern gehört, in seinen zug der Teuerung verzichtet werden. Sanierungsvorhaben im Umfang von insge- samt 63.5 Mio. Franken durch den Kanton Volksabstimmung im Herbst 2012 geplant Der Verpflichtungskredit über zehn Jahre im Schwyz unterstützt werden. Gesamtbetrag von 8 Mio. Franken untersteht einer Volksabstimmung. Falls der Kantonsrat Das Kloster Einsiedeln gehört mit zu den wert- im Rahmen der Mai-Session der Vorlage vollsten Kulturgütern im Kanton Schwyz. Der zustimmt, soll voraussichtlich im November hohe architektonische und kunsthistorische 2012 die Zustimmung des Souveräns einge- Gehalt des Klosters ist international anerkannt holt werden. und unbestritten. Die geschichtlichen Be- ziehungen zwischen dem Kloster und dem (Medienmitteilung vom 13. Februar 2012) Kanton Schwyz sind vielschichtig und prägen die Schwyzer Kulturlandschaft seit dem 9. Jahrhundert bis heute mit. Vor dem Hinter- grund der enormen kulturellen Bedeutung des Einsiedler Stifts hat der Kanton Schwyz seit 1949 Beiträge an Restaurierungs- und Sanie- rungsarbeiten ausgerichtet. Erneuerung des Verpflichtungskredits aus dem Jahre 2001 Per Ende 2012 wird der kantonale Verpflich- tungskredit über 8 Mio. Franken aus dem Jahre 2001 aufgebraucht sein. Die für den Er- halt der historischen Bausubstanz dringenden Restaurierungsmassnahmen sind hingegen noch lange nicht abgeschlossen. Eine vom Kloster erarbeitete Liste mit anstehenden Restaurierungsvorhaben (Klosterplatz, Öko- nomiebauten, Hoffassaden mit Dächern,
schule+bildung sz 2/2012 65 Eigenständige PädagogischeHochschule Schwyz Verordnung über die Hochschulen Der Regierungsrat hat den Bericht und die Leistungen der Pädagogischen Vorlage zur Hochschulverordnung zuhanden Hochschule Schwyz Die als Hochschule und Kompetenzzentrum des Kantonsrates verabschiedet. Damit wird ausgestaltete PHSZ wird mit einem vier- die gesetzliche Grundlage für die künftige fachen Auftrag ausgestattet, nämlich der Ausbildung von Lehrkräften für die Volks- Pädagogische Hochschule Schwyz dem schule, der Weiterbildung für Volksschullehr- Kantonsrat überwiesen. personen, der Forschung und Entwicklung sowie Dienstleistungen für Dritte. Dieser Mit der zustimmenden Kenntnisnahme des Grundauftrag wird in Form eines mehrjäh- Kantonsrats zum Bericht über die Zukunft der rigen Leistungsauftrags konkretisiert. Zur Lehrerinnen- und Lehrerbildung im Kanton Erreichung dieses Leistungsauftrags erhält Schwyz wurde der Regierungsrat beauftragt, die Hochschule einen Globalkredit. Für die die gesetzlichen Grundlagen für eine eigen- künftige PHSZ, die ihren Betrieb im Sommer ständige Pädagogische Hochschule im Kan- 2013 aufnehmen wird, wird mit Nettokosten ton Schwyz zu schaffen. Mit der Überweisung von rund 8.01 Mio. Franken jährlich gerech- der Verordnung über die Hochschulen, deren net (bei 180 Studierenden). hauptsächlicher Teil im Kapitel II die Pädago- gische Hochschule Schwyz (PHSZ) betrifft, Einbezug der Vernehmlassungsergebnisse erfüllt der Regierungsrat diesen Auftrag. Die Vernehmlassung zeigte eine breite Zu- stimmung zur Schaffung einer eigenständi- Verordnung im Überblick gen Pädagogischen Hochschule in Goldau. Die Verordnung enthält im ersten Teil allgemei- Der Grobstruktur der Verordnung wurde ne Bestimmungen zum Bereich Hochschu- einstimmig zugestimmt. Verschiedentlich len. Zentral ist jedoch das zweite Kapitel, in gefordert wurde die Genehmigung des Leis- welchem die Bestimmungen über die PHSZ tungsauftrags durch den Kantonsrat, wie es enthalten sind. Die künftige PHSZ mit Sitz in in der definitiven Vorlage nun vorgesehen ist. Goldau wird als eine selbstständige, öffentlich- Die Vorlage soll im Mai 2012 im Kantonsrat rechtliche Anstalt mit eigener Rechtsper- behandelt werden; die Betriebsaufnahme der sönlichkeit positioniert. Die organisatorische ersten Hochschule im Kanton Schwyz ist im Grundstruktur enthält zwei Ebenen: einerseits August 2013 vorgesehen. die politische Ebene mit dem Kantons- und dem Regierungsrat, andererseits die schuli- (Medienmitteilung vom 13. Februar 2012) sche Ebene mit dem Hochschulrat und der Hochschulleitung.
schule+bildung sz 2/2012 66 Teilrevision Verordnung über die Volksschule Regierung hält an Änderungen fest Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat Stammklassen A, B und C und mit zwei Ni- einige Änderungen an der Verordnung über veauklassen in den Fächern Mathematik, Eng- lisch und Französisch geführt werden. KOS die Volksschule. Die Einführung von Zweijah- wird seit 1995 in Einsiedeln und an zwei Mit- reskindergärten in allen Gemeinden, die Ver- telpunktschulen im Bezirk Schwyz umgesetzt. Erziehungsrat und Regierungsrat erachten einheitlichung der Sekundarstufe I und die KOS als das schülergerechtere Modell, er- Neuregelung der Finanzierung der Sonder- möglicht es doch nach der 6. Klasse eine schulung sollen gesetzlich verankert werden. Zuweisung in Stammklassen und Niveaufä- cher: Damit kann z.B. ein Stammklassen-B- Zudem wird vorgeschlagen, Rechtsgrundla- Schüler (Realschule) in Mathematik einen gen im Bereich Datenschutz zu schaffen. Sekundarschulabschluss machen und damit seine Berufschancen erhöhen. Zudem kann mit Umstufungen rasch auf markante Leis- Zweijahreskindergarten in allen Gemeinden tungsveränderungen reagiert werden. In den Die Gemeinden haben heute verpflichtend Niveaufächern Mathematik, Französisch oder den Einjahreskindergarten anzubieten. Er ist Englisch wird ohne Zeitverlust umgestuft. Bei nach dem erfüllten 5. Altersjahr obligatorisch einer Aufstufung wird ein Sekundarschulab- zu besuchen. Bereits 23 Gemeinden bieten schluss im Fach ermöglicht, was einen Leis- freiwillig den Zweijahreskindergarten an, d.h. tungsanreiz bildet. Auch eine Aufstufung des für ca. 75% der Kinder stehen Plätze im ersten Schultyps ist ohne Zeitverlust möglich. Weiter der beiden Kindergartenjahre zur Verfügung. wird die Begabtenförderung mit der neuen Dieser «kleine Kindergarten» wird von rund dritten, angehobenen Niveaustufe A+ in Ma- 90% aller Kinder freiwillig genutzt. Der Zwei- thematik, Französisch und Englisch mit Zeug- jahreskindergarten entspricht somit einem niseintrag verstärkt. Als weiterer Reformpunkt breiten Bedürfnis, ist seit Jahren erprobt und soll der Pensenpool für die Stammklassen C hat sich bewährt. Im Sinne der Chancenge- (Werkschulen) und für die Integrative Förde- rechtigkeit will der Regierungsrat allen Kindern rung (IF) aufgestockt werden, um auch künftig den Zugang zu einem Zweijahreskindergarten genügend Stammklassen C führen zu können. ermöglichen – eine Forderung, die in der Vernehmlassung grossmehrheitlich Unterstüt- Im Vernehmlassungsverfahren waren die zung fand. Die Gemeinden sollen daher bis Rückmeldungen zum Modellentscheid spätestens Schuljahr 2017/2018 verpflichtet kontrovers: eine Mehrheit der Vernehmlas- werden, den Zweijahreskindergarten zu füh- sungspartner unterstützt die flächendeckende ren. Ungeachtet dieser Verpflichtung bleibt Einführung des KOS-Modells. Während die jedoch für die Kinder der Besuch des ersten Bezirke als Schulträger der Sekundarstufe I Kindergartenjahres wie bisher freiwillig. das Modell mehrheitlich ablehnen, befürwor- ten die abgebenden Primarschulen das durch- Kooperatives Modell auf der gesamten lässigere KOS-Modell mehrheitlich. Da der Re- Sekundarstufe I gierungsrat vom pädagogischen Nutzen des Die Sekundarstufe I kann heute als dreitei- KOS-Modells überzeugt ist, hält er an seinem lige Sekundarstufe I mit drei Stammklassen Antrag fest, die Schulträger auf das Schuljahr Sekundar-, Real- und Werkschule oder als 2017/18 hin zur Umstellung auf dieses Modell kooperative Sekundarstufe I (KOS) mit drei zu verpflichten.
schule+bildung sz 2/2012 67 Sonderschulung: Gemeinden und Bezirke Systemsteuerung ist es richtig, den Aufwand stärker einbinden künftig zu teilen. Die IS-Kosten von durch- Mit der Neugestaltung des Finanzausgleichs schnittlich Fr. 38 000.– pro Kind sollen durch und der Aufgabenverteilung NFA hat sich die Schulträger (Gemeinden und Bezirke) neu der Bund im Jahr 2008 aus der Finanzierung zur Hälfte (Fr. 19 000.–) übernommen wer- der Sonderschulung zurückgezogen. Da- den. Die andere Hälfte finanziert der Kanton. durch erhöhten sich die Kosten um 19 Mio. Franken pro Jahr – von 15.9 Mio. Franken im Wenngleich diese beiden Massnahmen im Jahre 2007 auf 34.8 Mio. Franken im Jahre Rahmen der durchgeführten Vernehmlas- 2010. Heute tragen die Schulträger mit 8 sung mehrheitlich abgelehnt wurden, hält der Mio. Franken nur einen kleineren Teil dieser Regierungsrat an seinem Antrag fest. Haben Gesamtkosten, der Kanton hingegen 27 Mio. doch eine grosse Mehrheit der Gemeinden Franken. Bei der Umsetzung der NFA wurde und Bezirke im Rahmen von verschiedenen eine hälftige Beteiligung der Schulträger in Vernehmlassungen und Anhörungen zu ein- Aussicht gestellt, was nun – auch im Einklang zelnen Massnahmen sowie zur finanziellen mit dem kantonalen Massnahmenplan 2011 – Gesamtwirkung des Massnahmenplans 2011 umgesetzt werden soll. Bei Kosten von Fr. ein Bekenntnis zu dieser Lösung abgegeben. 94 000.– (2010) pro Sonderschulkind in einer separiert geführten Institution soll der Schul- Weitere Anpassungen im Bereich Daten- träger Fr. 47 000.– übernehmen, was einem schutz und Organisation Mehraufwand von Fr. 20 000.– entspricht. Wenig bestritten waren im Zuge der durch- Auch die Bezirke sollen neu als Schulträger geführten Vernehmlassung die weiteren der Sekundarstufe I eingebunden werden. Sie Massnahmen: Da mit der in Umsetzung be- waren bisher mit Ausnahme der Eingemeinde- griffenen zentralen Schuldatenverwaltung die bezirke finanziell nicht beteiligt. Daten von einer zentralen Datenbank abrufbar sind, gilt es in der Volksschulverordnung die Wenn ein Sonderschulkind in die Regelklasse Bearbeitung und Nutzung dieser Personen- integriert wird, bezeichnet man dies als Inte- daten gemäss Datenschutzbestimmungen zu grierte Sonderschulung (IS). Da IS heute für regeln. Zudem sind begriffliche Anpassungen die Schulträger kostenlos ist und zulasten des vorzunehmen, um die im Zuge der Departe- Kantons geht, wurde ein starker Anreiz für IS mentsreform angepasste Organisation des geschaffen. Die Zahl der geistig behinderten Amts für Volksschulen und Sport auch in der und stark verhaltensauffälligen Kinder mit Be- Verordnung abzubilden. darf nach Integrierter Sonderschulung nahm Die Behandlung der Vorlage im Kantonsrat ist folglich in den Regelklassen zu. IS verursacht für die kommende Mai-Session vorgesehen. dem Kanton Kosten von 5.4 Mio. Franken – mit steigender Tendenz. Auch aus Sicht der (Medienmitteilung vom 12. April 2012)
schule+bildung sz 2/2012 68 40 Jahre Schulgesundheitsdienst (1972–2012) Der SGD damals, heute und morgen In diesem Jahr feiert der Schulgesundheits- sche Austausch der ehemaligen und der aktu- dienst (SGD) sein 40-jähriges Bestehen. ellen Schulgesundheitsschwestern aufzeigte. Verändert hat sich in den letzten Jahren vor Mit Blick zurück erfolgte im April 2011 ein allem die Haltung der Eltern, gegenüber Impfun- Besuch bei Schwester Hermina, die 1971 gen und der Schuluntersuchung im Allgemei- nen, die kritischer geworden ist. Die Schwestern mit dem Aufbau des Schwyzerischen Schul- Hermina und Irène würden die Arbeit im SGD gesundheitsdienstes begonnen hatte und jederzeit wieder aufnehmen, wäre da nicht die 1972 die Arbeit an den Schulen aufnahm, herausfordernde Haltung der Eltern. Ein wichtiges Ziel war und ist die Förderung und ihrer jahrzehntelang tätigen Nachfolge- der Durchimpfung. Das Angebot an Impfun- rin Schwester Irène, die ihn ausbaute. gen wurde (und wird) laufend an die aktuellen Empfehlungen des Bundes angepasst; so ist Beide sind Ingenbohler Schwestern mit einer gegenüber den Anfängen die Tuberkulose- Ausbildung zur Kinderkrankenschwester und Impfung nicht mehr in den Empfehlungen enthalten, dafür wurde die kombinierte haben ihr Amt mit viel Herzblut verrichtet. Masern-Mumps-Röteln-Impfung ins Angebot aufgenommen. ■ Dr. med. Andrea Häner, Stv. Kantonsärztin Der Schulgesundheitsdienst heute Heute sind im SGD die Pflegefachfrauen Der Schulgesundheitsdienst damals Brigitte Andermatt und Anita Scherhag tätig. Anfangs beinhaltete die Untersuchung die Er bildet auch heute noch das fachliche, Kontrolle von Gewicht, Grösse, Gehör und organisatorische und menschliche Binde- Sehvermögen und eine vom Schularzt durch- glied zwischen Kindern, Schularzt, Schule, geführte Untersuchung sowie die damals Lehrpersonen und Eltern. Er vermittelt zudem empfohlenen Impfungen in der ersten und in Fachpersonen aus medizinischem oder der achten Klasse. Nach einigen Jahren, zu Schwester Irènes Zeiten, kam die Untersuchung in der vierten Klasse dazu, die sich bis heute auf die Erhe- bung von Gewicht, Grösse, Seh- und Hörver- mögen begrenzt. Der Ablauf der Reihenuntersuchung ist seit den Anfängen im Grossen und Ganzen un- verändert geblieben. Die Aussagekraft der Seh- und Hörtests hat sich allerdings durch den Einsatz des Hör- und Sehtestgeräts we- sentlich verbessert. Seit der Pensionierung von Schwester Irène 1993 sind im Schulge- sundheitsdienst zwei Pflegefachfrauen im Teilzeitpensum tätig. Betreuen aktuell den Schulgesundheitsdienst: Kinder und Jugendliche haben sich anschei- die beiden Pflegefachfrauen Brigitte Andermatt und nend nicht gross verändert, wie der anekdoti- Anita Scherhag.
schule+bildung sz 2/2012 69 sozialem Bereich, ist die Kontaktstelle bei Der Schulgesundheitsdienst morgen gesundheitlichen Fragen und Anliegen für Für das Jahr 2012 sind im Zusammenhang mit Lehrpersonen sowie Eltern und informiert zu dem 40. Geburtstag eine Reihe von zusätzli- aktuellen gesundheitlichen Themen, die sich chen Öffentlichkeits-Aktivitäten, medial sowie aus den Untersuchungen ergeben. Vor allem in Zusammenarbeit mit den Schulen geplant. die letzte Aufgabe ist nicht zu unterschätzen. Im Bereich Impfungen bleibt viel zu tun. Der SGD hat beispielsweise ein Merkblatt Beispielsweise möchte der Bund die Masern zum Schulrucksack verfasst. Tatsächlich bis 2015 in der Schweiz ausrotten, was nur beobachtet man immer wieder Kinder, deren über eine hohe Durchimpfungsrate möglich Rucksäcke fast grösser sind als sie selbst – ob ist – auch hier kann der SGD einen wichtigen das der Wirbelsäule gut tut? Auch dem Thema Beitrag leisten. Frühstück oder Schlafstörungen widmet der Durch die regelmässigen Einsätze des SGD Dienst ein Merkblatt und will damit die Eltern können im Kanton Schwyz der Gesundheits- unterstützen. zustand aller Schulkinder erfasst und nötigen- Die Merkblätter sind zu finden unter www. falls gezielte Massnahmen ergriffen werden. sz.ch/schulgesundheitsdienst. Ein Flyer Solange noch 10% und mehr aller Eltern ein informiert über die Tätigkeit des Schulgesund- Informationsschreiben erhalten, das sie auf heitsdienstes. Seit 2010 ist zudem der Schul- einen auffälligen Untersuchungsbefund bei jahresbericht öffentlich und ebenfalls auf der ihrem Kind hinweist, ist auch für das einzelne Homepage aufgeschaltet. Die modernen Kom- Kind die Sinnhaftigkeit der Reihenuntersu- munikationsmittel ermöglichen eine schnelle chungen klar gegeben. Kontaktaufnahme mit dem SGD. Der Schulgesundheitsdienst wird weiterhin die Aufgabe in der Förderung der Gesundheit der Schulkinder wahrnehmen und an aktuelle Be- dürfnisse anpassen sowie weiterentwickeln. Wettbewerb Aus Anlass seines 40. Geburtstages führt der Schulgesundheitsdienst einen Gesund- heitswettbewerb durch. Zu gewinnen sind zwei Eintritte in die Bäderwelt des Swiss Holiday Park in Morschach. Der Wettbe- werb ist vom 1. Mai bis zum 31. August auf der Homepage des Schulgesundheits- dienstes unter www.sz.ch/schulgesund- Das Erreichen einer möglichst hohen Durchimpfungs- heitsdienst abrufbar. rate bleibt unverändert Ziel des SGD.
schule+bildung sz 2/2012 70 PERSONELLES und Familie auseinandergesetzt. Zurzeit ist sie in Weiterbildung zur Erlangung des Fachtitels in Kinder- und Jugendpsychologie. AMT FÜR VOLKSSCHULEN UND SPORT Wir freuen uns sehr darüber, dass wir Barbara Abteilung Schulpsychologie Spillmann für unsere Abteilung gewinnen Unsere geschätzte Schulpsychologin konnten, und wünschen ihr einen guten Ein- Bea Stöcklin hat per Ende April 2012 die stieg in die Arbeit. Abteilung Schul- psychologie ver- Abteilung Logopädie lassen. Wir danken Zusätzlich zu Bea Stöcklin ganz Jeannette Besmer herzlich für ihr arbeitet in der Engagement und Dienststelle Muotat- die geleistete Arbeit hal seit März 2012 und wünschen ihr mit einem kleinen für ihre nächste Be- Pensum Sandra rufsphase alles Gute Schelbert. Sandra und viel Erfolg. Schelbert besuchte das Kindergärtne- Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, rinnenseminar in dass wir für das Zuständigkeitsgebiet von Bea Ingenbohl. Nach Stöcklin in der Person von Barbara Spillmann fünfjähriger Arbeit eine menschlich und fachlich ausgewiesene als Kindergärtnerin nahm sie das Logopä- Psychologin bei uns anstellen konnten. Barba- diestudium an der Hochschule für Heilpäd- ra Spillmann kennt unseren Beratungsdienst agogik in Zürich auf, welches sie 2004 mit bereits aus einer studienintegrierten Praxi- Erfolg abschloss. Anschliessend arbeitete stätigkeit und bringt aus früheren beruflichen Sandra Schelbert mehrere Jahre als Logo- Engagements wertvolle psychologische Erfah- pädin an der Sprachheilschule Steinen. Vor rung mit. Nach einer Erstausbildung als Pfle- ihrem Wechsel in den Dienst Muotathal war gefachfrau und vielseitigen beruflichen Tätig- sie zuletzt als Logopädin im Schuldienstkreis keiten hat sie im August 2011 ihr Studium an Adligenswil tätig. der Zürcher Hochschule für Angewandte Wis- senschaften (ZHAW) mit den Schwerpunkten Wir freuen uns, in Sandra Schelbert eine be- Entwicklungs- und Persönlichkeitspsychologie rufserfahrene, engagierte und motivierte Lo- erfolgreich abgeschlossen. Während des Stu- gopädin gefunden zu haben. Wir heissen sie in diums und einer Anstellung im Schulpsycho- der Abteilung Logopädie herzlich willkommen logischen Dienst Adliswil hat sie sich mit ver- und wünschen ihr viel Erfolg und Freude in schiedensten Fragen in den Bereichen Schule ihrem neuen Arbeitsfeld.
Lehrmittelverlag Tel. 041 228 30 30 Schachenhof 4 Fax 041 228 30 31 6014 Luzern lehrmittelverlag@lu.ch Lehrmittelverlag lmv.lu.FK
schule+bildung sz 2/2012 72 Erziehungsrat Attraktivierung des Lehrerberufs Entlastung für Klassenlehrpersonen, kleinere Klassen Der Erziehungsrat hat anlässlich seiner der Volksschule und das Reglement über die letzten Sitzung mit Bedauern zur Kenntnis kantonalen Spezialdienste der Volksschule im Sinne der regierungsrätlichen Vorlage genommen, dass der Kantonsrat den vom anzupassen. Im Klartext unterstützt der Regierungsrat vorgeschlagenen Massnahmen Erziehungsrat die Lektionenentlastung für Klassenlehrpersonen der Primar- und Sekun- im Bereich der Personal- und Besoldungs- darstufe I (Reduktion von aktuell 29 auf neu verordnung für Lehrpersonen an der Volks- 28 Lektionen). Er spricht sich auch wiederholt schule nicht gefolgt ist. Nach Ansicht des für eine Reduktion der Richtzahlen für die Klassengrössen aus; diese sollen generell von Erziehungsrates wurde damit eine Chance heute 25 auf neu 22 und bei der Realschule zur Attraktivitätssteigerung des Lehrerberufs bzw. Stammklasse B auf 18 Schüler reduziert werden. Zudem sollen die Vorgaben an die verpasst. Eine solche soll nun zumindest teil- Schulträger bezüglich Entlastung und Entlöh- weise auf Stufe Vollzug nachgeholt werden. nung von Lehrpersonen mit Schulleitungsauf- gaben einheitlich ausgestaltet werden. Das vom Regierungsrat vorgeschlagene Gesamtpaket (RRB Nr. 910/2011) zur Si- Bezüglich Abgeltung des Besprechungsauf- cherstellung der Wettbewerbsfähigkeit der wands für Lehrpersonen im Bereich Integra- Anstellungsbedingungen für Lehrpersonen tive Förderung und Therapie beantragt der an den Schwyzer Volksschulen umfasst zum Erziehungsrat, den Schulträgern etwas mehr einen Massnahmen in der Zuständigkeit des Handlungsspielraum zuzugestehen. Bei Kantonsrates und zum anderen solche auf einem Vollpensum sollen mindestens eine Vollzugsstufe, für welche die Zuständigkeit bzw. maximal zwei Lektionen an Bespre- beim Erziehungsrat bzw. Regierungsrat liegt. chungsaufwand angerechnet werden können. Nachdem der Kantonsrat anlässlich der März-Session die Massnahmen in seiner Fixe Zeitressource für Schulleitungsaufgaben Zuständigkeit weitgehend abgelehnt hat In eigener Zuständigkeit beabsichtigt der (insbesondere Erhöhung der Löhne der Pri- Erziehungsrat zudem, die Weisungen für gelei- mar- und Sekundarschullehrpersonen um drei tete Volksschulen anzupassen. Für allgemeine Prozent) und bezüglich Kündigungsbestim- Schulleitungsaufgaben soll künftig fix eine mungen für Lehrpersonen gar eine Verschär- Lektion Zeitressource pro Regelklasse einge- fung beschlossen hat, legt der Erziehungsrat setzt werden (heute 0.8 bis 1 Lektion). Wert darauf, dass zumindest die in der Im Rahmen der Weisungen über das sonder- Vernehmlassung weitgehend unbestrittenen pädagogische Angebot soll zudem den Klas- Massnahmen auf Stufe Vollzug umgesetzt senlehrpersonen neu fix ein Besprechungs- werden. pensum im Umfang von 0.5 Wochenlektionen aus dem Schulbetriebspool zugestanden Entlastung für Klassenlehrpersonen der werden. Primar- und Sekundarschulstufe Der Erzie- hungsrat beantragt daher dem Regierungsrat, (Medienmitteilung des Erziehungsrats die Verordnung über die Volksschule, die vom 26. April 2012) Vollzugsverordnung zur Personal- und Be- soldungsverordnung für Lehrpersonen an
schule+bildung sz 2/2012 73 Geschäfte des Erziehungsrates An den Sitzungen vom 23. Februar 2012 und s Verlängerung der befristeten Lehrbewil- 4. April 2012 behandelte der Erziehungsrat ligung für C.F. im Fach Englisch auf der folgende Geschäfte: Primarstufe s Ablehnung der definitiven Lehrbewilligung Volksschulen und Sport für C.O. als Fachlehrperson Technisches s Kantonales Sonderschulcontrolling durch Gestalten Aufsicht und Evaluation s Definitive Lehrbewilligung für M.R. für die s Projekt Heilpädagogische Zentren (HZ) Fächer Turnen und Sport sowie Bildneri- 2008/2009, Teilauftrag C Anschlussstufe; sches Gestalten Ausarbeitung eines Angebots innerhalb s Ablehnung der definitiven Lehrbewilligung der HZ im nachobligatorischen Bereich für D.M. als IF-Lehrperson Berufsfindung s Richtlinien für die Erteilung von Lehrbewilli- s Definitive Lehrbewilligung für M.M. für das gungen im Bereich Heilpädagogik Fach Technisches Gestalten nichttextil auf s Teilrevision Personal- und Besoldungs- der Sekundarstufe I verordnung für die Lehrpersonen an s Vernehmlassung zur ICT-Strategie an den der Volksschule: Anträge des ER zu den Schwyzer Volksschulen Vollzugsverordnungen s Lehrplan 21: Informationen zum Projektstand Mittelschulen s Pädagogische Hochschule Schwyz: Vorstel- s Fachmittelschule Kanton Schwyz: Ände- lung der Planung zur Ausbildungskonzeption; rung des Reglements über die Notenge- Aussprache bung und die Promotion sowie des Regle- s Pädagogische Hochschule Schwyz: Infor- ments über die Abschlussprüfungen an den mation zum Projekt «Digitaler Alltag» Fachmittelschulen s Talentklasse an der sek eins höfe; Antrag für s Abschluss-Feiern 2012: Festlegung der einen Schulversuch Teilnahme der Mitglieder des Erziehungsrats s Verlängerung eines Schulversuchs «Home s Vergleichsprüfungen an den Gymnasien: Schooling» Probelauf mit «Eprolog» s Änderung der Organisation (Organigramm) s Bericht über die Aufnahmeprüfungen 2012 des Heilpädagogischen Zentrums Ausser- s Maturitätskommission: Zusatzwahl von ei- schwyz HZA nem oder zwei Experten für die s Ablehnung der definitiven Lehrbewilligung Maturaprüfungen 2012 für C.F. als Fachlehrperson Technisches und Bildnerisches Gestalten
schule+bildung sz 2/2012 74 Volksschulen und Sport Sonderschulcontrolling im Kanton Schwyz Spezielles Verfahren für heilpädagogische Schulen Die heilpädagogischen Sonderschulen im Projektauftrag Kanton Schwyz unterstehen seit der Reor- Um die neue Aufgabe des Sonderschulcont- rollings im Amt für Volksschulen und Sport zu ganisation des Bildungsdepartements dem organisieren, wurde durch das Bildungsdepar- Amt für Volksschulen und Sport und damit tement ein Projekt gestartet. Die Projektsteu- erung wurde durch Bildungsdirektor Walter ebenfalls dem kantonalen Schulcontrolling, Stählin und Departementssekretär Patrick von welches durch Evaluation und Aufsicht fest- Dach wahrgenommen. Dem Projektteam ge- gelegt ist. Dazu wurde in den Jahren 2008 hörten folgende Mitglieder des AVS an: Ruedi Immoos, ASE (Projektleiter), Hans-Peter bis 2011 ein auf die speziellen Bedürfnisse Bertin, ASA (Schulinspektor), Dr. Markus dieser Schulen angepasstes Verfahren ent- Schädler und Edith Balsiger Hussain (Stabs- stelle Sonderpädagogik). Das Projektteam wickelt. Das Projekt konnte mit der externen erhielt den Auftrag, ein Sonderschulcontrolling Evaluation dieser Schulen Ende 2011 abge- mit Aufsicht und Evaluation in Anlehnung schlossen werden. Der Erziehungsrat hat an an das Controlling an den Volksschulen des Kantons zu entwickeln und die Organisation seiner Sitzung vom 23. Februar 2012 das der Abteilungen auch auf die neuen Aufgaben neue Verfahren bewilligt. auszurichten. Der Projektstart war im Sommer 2008, das Projektende wurde auf Dezember 2011 angesetzt. ■ Ruedi Immoos, Abteilung Schulevaluation (ASE) Projektverlauf Projektleiter Sonderschulcontrolling Die Mitglieder der Projektgruppe hatten sich dafür entschieden, das Schulcontrolling im Ausgangslage Sonderschulbereich nach dem schon im Pro- Mit der Neuregelung des nationalen Finanz- jekt «Geleitete Volksschulen» (GELVOS) erfolg- ausgleichs (NFA) wurde der Sonderschul- reich praktizierten Grundsatz «Qualität durch bereich in die Verantwortung der Kantone Entwicklung» zeitlich gestaffelt in der Praxis übergeben. Bei der Reorganisation des zu entwickeln und einzuführen. Dazu wurden Bildungsdepartements wurde der Sonder- in einem Vorprojekt eine Bestandesaufnahme schulbereich und damit die beiden Heilpädago- und umfangreiche fachliche Abklärungen gischen Zentren (HZ), die Heilpädagogischen vorgenommen. Ebenso wurden die Anstren- Zentren Inner- und Ausserschwyz (HZI gungen der «Arbeitsgemeinschaft Evaluation und HZA) als kantonale Schulen im Amt für der Deutschschweizer Kantone» (ARGEV), die Volksschulen und Sport (AVS) integriert. Die Arbeiten von Evaluations- und Aufsichtsstellen Sprachheilschule Steinen (SHS) wird durch anderer Kantone, die Ergebnisse einer Klau- eine private Stiftung geführt. Alle drei Schulen surtagung der Projektgruppe und ein Hearing besitzen heute einen Leistungsauftrag des mit Peter Lienhard von der interkantonalen Kantons. Das Schulcontrolling des Sonder- Hochschule für Heilpädagogik (HfH) – einem schulbereichs mit Aufsicht und Evaluation ausgewiesenen Experten im Sonderschulbe- wurde departementsintern als neue Aufgabe reich – in die Arbeit einbezogen. Nach Bewil- den Abteilungen Schulaufsicht (ASA) und ligung durch die Projektsteuerung beschloss Schulevaluation (ASE) übertragen. die Projektgruppe, mit Unterstützung der
schule+bildung sz 2/2012 75 Stabsstelle Sonderpädagogik, in einem Haupt- Verfahren Aufsicht projekt ein eigenes Controllingverfahren im Die Aufsicht basiert auf den drei Aktionsfeldern Sonderschulbereich zu entwickeln, welches Vorsteuerung, Unterstützung und Kontrolle. ökonomisch und genau auf die Gegebenhei- Dies geschieht über schriftlichen und münd- ten unseres Kantons zugeschnitten sein sollte. lichen Austausch zwischen dem zuständigen Die Mitglieder arbeiteten in diesem Projekt Schulinspektor und einzelnen Akteuren der mehrheitlich in den Teilbereichen Sonderpäd- Schule. Hauptansprechperson in den Schulen agogik, Aufsicht und Evaluation nach gemein- ist die Schulleiterin, der Schulleiter. Die drei sam erstellten Richtlinien. Aktionsfelder Vorsteuerung, Unterstützung und Kontrolle bilden auch bei der Aufsicht Zweiteiliges Verfahren Sonderschulen die Basis. Hauptarbeitsfelder Der Aufsichtsteil des Controllings startete sind dabei die Kontrolle der Einhaltung der ge- bereits im Schuljahr 2009/2010, wird jähr- setzlichen Vorgaben, allgemeine pädagogische lich durchgeführt und baut auch Elemente Fragen, die geleitete Schule (Führungsstruktur, ähnlich dem Kommunaluntersuch ein. Der Organisationsaufbau, Schulentwicklung mit Evaluationsteil startete mit der Entwicklung Leitbild und Schulprogramm, Qualitätssystem eines geeigneten, an die Sonderpädagogik an- inklusive Umsetzung, Massnahmenplan aus gepassten Verfahrens, analog der ordentlichen der externen Evaluation usw.), Personelles, die Metaevaluation der öffentlichen Volksschulen integrierte Sonderschulung und die administ- im Kanton Schwyz. Das Evaluationsverfahren rative Führung. konnte im Frühling 2011 fertiggestellt werden. Die erste externe Schulevaluation der Heilpäda- Verfahren Evaluation gogischen Zentren (HZI, HZA) und der Sprach- Die Evaluation basiert auf dem Verfahren der heilschule Steinen (SHS) fand im September Modularen Qualitätsevaluation für Schulen 2011 unter Beteiligung von Fachexpertinnen (MQS). Für die Evaluation der Sonderschulen aus Sonderpädagogik und Logopädie statt. Der wurde das Modul Metaevaluation der Re- normale Controlling- und Evaluationsturnus an gelschulen an die Bedürfnisse der Heil- und den HZ und bei der SHS für das Normverfahren Sonderpädagogik angepasst. Die Evaluation konnte gestartet und das Projekt termingerecht verläuft mit den gleichen Schritten und Instru- abgeschlossen werden. menten wie an den Regelschulen. Überprüft Aufsicht Sonderschulen Kanton Schwyz (HZI/HZA/SHS) Arbeitsfelder Aktionsfelder Gefässe/Aktivitäten t (FTFU[MJDIF7PSHBCFO t 4DIVMHFTQSÊDIF t 1ÊEBHPHJTDIF'àISVOH ,POUSPMMF 6OUFSTUàU[VOH t 4JUVBUJPOTCF[PHFOF,POUBLUF t 1FSTPOFMMF'àISVOH t "LUFOVOE6OUFSMBHFOTUVEJVN t "ENJOJTUSBUJWF'àISVOH t ,BOUPOBMF1SPKFLUF4POEFS t j(FMFJUFUF4DIVMFx TDIVMVOH o'àISVOHTTUSVLUVS t 7FSOFU[VOH 4UBCTUFMMF"41VTX o0SHBOJTBUJPO t 4$)*-8 o4DIVMFOUXJDLMVOH t 7FSBOTUBMUVOHFO*4 o2VBMJUÊUTTZTUFN t &JO[FMGÊMMF t *OUFHSJFSUF4POEFSTDIVMVOH t 8FJUFSCJMEVOHVOE,POHSFTTF 7PSTUFVFSVOH
schule+bildung sz 2/2012 76 werden dabei die folgenden Bereiche: Grund- tätsmängeln und Missständen, Heilpädagogik- lagen des Qualitätsmanagements, Steuerung Spezialabfragen, Dokumentation der Qualitäts- des Qualitätsmanagements, Qualitätssicherung prozesse, übergeordnete kantonale Vorgaben, und Qualitätsentwicklung, Personalführung Zufriedenheitsabfrage der Anspruchsgruppen und Personalentwicklung, Umgang mit Quali- und ein spezielles Thema der Schule. MODULARE QUALITÄTSEVALUATION FÜR SCHULEN (MQS) Module Schulprofil- Unterrichts- Leistungs- Fokus- Meta- Evaluation Evaluation messung Evaluation Evaluation Eckpunkte Gesamtbeurtei- Beurteilung von Überprüfung des Beurteilung eines Überprüfung des Schwerpunkt lung der Schule; Unterrichts- Leistungsvermö- Teilaspekts der Q-Konzepts und des Moduls aspekten gens Schulqualität Q-Managements Schulgemein- Klassen- Schule / Stufe / Schule / Stufe / Schule / Ebene schaft gemeinschaft Klasse / Kanton Fachbereich Schulort / Bez.– Gde. Rückmeldung Schulteams, betroffene Lehr- Schulteams, betr. Schulen, Schulteams, durch ASE Schulleitungen, personen; teil- Schulleitungen, Schulrat, Er- Schulleitungen, Schulrat weise Schule Schulrat ziehungsrat Schulrat Datenquellen alle Beteiligten SchülerInnen, Prüfungsergeb- situativ, je nach Lehrpersonen, und Betroffenen Lehrpersonen, nisse untersuchtem Schulleitung, Schulportfolio Evaluatoren, Do- Qualitätsbereich Schulrat, Doku- Internetauftritt kumente mente mündl. + schriftl. Fragebogen; Un- Dokumentenana- situativ, je nach Befragungen und Befragungen, Be- terrichtsbeobach- lyse, Prüfungen, untersuchtem Dokumenten- Methoden und obachtungen, tung; Feedback- Tests, KC, STW, Qualitätsbereich analyse / Anpas- Instrumente Dokumentenana- gespräch OA sungen für heil- lyse pädagogische Schulen! Zyklus Alle Volksschulen, alle vier Jahre MQS durch die ASE Kontrolle Überwachung der Massnahmenumsetzungen, lokal durch Schulrat – kantonal durch ASA Steuerung Berichterstattung der ASE über alle Evaluationen alle zwei Jahre an den Erziehungsrat
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