Bericht zur Gemeinwohlbilanz 2014 2015 - Balance Website
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Vorwort Werner Böhler (li.) und Harald Giesinger (re.), Vorstand der Dornbirner Sparkasse Bank AG Geschätzte Leserin, geschätzter Leser, vor beinahe 200 Jahren setzte Pfarrer Baptist Weber mit der Gründung der ersten Sparkasse in Österreich ein kräftiges Zeichen. In einer Zeit, in der der Zugang zu Finanzdienstleistungen nur Adeligen und Wohlhabenden vorbehalten war, konnten nun plötzlich auch einfache Leute, Handwerker und Gewerbetreibende ihre bescheidenen Ersparnisse sicher vermehren. Im Jahr 1867, rund 50 Jahre später, wurde Pfarrer Webers Vision, durch Gründung einer Sparkasse Armut zu lindern, auch in Dornbirn Realität. Seit dem ist es unser erklärtes Ziel, zum Wohle unserer Region zu wirtschaften und zu entscheiden. Die Parallelen zu damals sind offensichtlich: Wir leben aktuell in einer Zeit, in der der Vorteil des Einzelnen, der schnelle Gewinn und die Ergebnismaximierung oft mehr zählen als das Wohlergehen der Menschen und der Erhalt unseres wertvollen Lebensraums für unsere Enkel und Urenkel. Wer da fragt, wo das Gemeinwohl bleibt, ist Spielverderber und stößt auf Unverständnis. Doch bloßes Reden darüber, dass da und dort nachhaltig gewirtschaftet wurde, reicht nicht aus, um Veränderungen zu bewirken und die Zukunft neu zu gestalten. Aus unserer Sicht braucht es Taten. Und zwar solche, die nachvollziehbar und vergleichbar sind mit den Aktivi- täten anderer Unternehmen, die sich ebenfalls dem Nachhaltigkeitsgrundsatz verschrieben haben. Die Gemeinwohlbilanz, die wir nun schon zum zweiten Mal vorlegen können, scheint uns ein geeignetes Instrument zu sein, das uns aufzeigt, wie wir uns über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus für unsere Region engagieren. Im vorliegenden Bericht legen wir unsere Geschäftstätigkeit in allen maßgeblichen Prozessen offen. Uns ist bewusst, dass wir uns erst am Beginn eines Weges befinden, der noch viel positives Veränderungspotenzial für uns und unsere Region bringen kann. Wir laden Sie ein, diesen Weg mit uns gemeinsam zu gehen! Dornbirn, Dezember 2016 Werner Böhler Harald Giesinger Vorstandsvorsitzender Vorstandsvorsitzender Stv. 3
„Meine Werke eröffnen tausend Orte“, sagt Johannes Kaufmann über seine Land- schaftsmalereien, die an die unterschiedlichsten Plätze entführen. Der weit über die Grenzen hinaus bekannte Vorarlberger Künstler fängt die Realität durch das Brennglas seiner Phantasie ein und zieht die Betrachterinnen mit einem Rausch von Farben in seinen Bann. In der Ausstellung "In Vorarlberg zuhause" vom 6. bis 30. Dezember 2016 im Kundenzentrum Dornbirn zeigte Johannes Kaufmann Impressionen aus Vorarlberg, die in den Jahren 2015 und 2016 entstanden sind. Die öffentliche Präsentation der zweiten Gemeinwohlbilanz der Dornbirner Spar- kasse fand im Rahmen der Vernissage am 5. Dezember 2016 statt. Einige der in der Ausstellung gezeigten Werke illustrieren den vorliegenden Bericht. Titelseite: Bodensee - Ausschnitt (Öl auf Leinwand, 80 x 120 cm, 2016) 4
Inhalt Inhalt Die Dornbirner Sparkasse ................................................................................................................. 7 Was zählt, sind Ihre Bedürfnisse ...................................................................................................... 7 Verantwortung für zukünftige Generationen ...................................................................................... 8 Werteorientiertes Denken und Handeln ............................................................................................. 9 Kennzahlen und allgemeine Informationen ......................................................................................... 10 Produkte und Produktgruppen .......................................................................................................... 11 Die zweite Gemeinwohlbilanz ............................................................................................................ 12 Selbsteinschätzung ........................................................................................................................... 13 Negativkriterien ................................................................................................................................. 13 Gemeinwohlbilanz Ergebnismatrix 2014/2015 nach Audit ............................................................... 14 A1 Ethisches Beschaffungsmanagement .......................................................................................... 17 B1 Ethisches Finanzmanagement ..................................................................................................... 21 C1 Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung ........................................................................................ 24 C2 Gerechte Verteilung der Erwerbsarbeit ....................................................................................... 30 C3 Förderung ökologischen Verhaltens der MitarbeiterInnen ........................................................... 31 C4 Gerechte Verteilung des Einkommens ......................................................................................... 34 C5 Innerbetriebliche Demokratie und Transparenz ........................................................................... 35 D1 Ethische Kundenbeziehung ......................................................................................................... 38 D2 Solidarität mit Mitunternehmen .................................................................................................... 41 D3 Ökologische Gestaltung der Produkte und Dienstleistungen ...................................................... 43 D4 Soziale Gestaltung der Produkte und Dienstleistungen .............................................................. 45 D5 Erhöhung der sozialen und ökologischen Branchenstandards ................................................... 47 E1 Sinn und gesellschaftliche Wirkung der Produkte und Dienstleistungen ..................................... 50 E2 Beitrag zum Gemeinwesen .......................................................................................................... 52 E3 Reduktion ökologischer Auswirkungen ........................................................................................ 55 E4 Gemeinwohlorientierte Gewinnverteilung ..................................................................................... 59 E5 Gesellschaftliche Transparenz und Mitbestimmung .................................................................... 60 Anhang .............................................................................................................................................. 62 Der Bericht umfasst sämtliche Standorte der Dornbirner Sparkasse Bank AG sowie die Gemeinwohlaktivitäten der Dornbirner Anteils- verwaltungssparkasse, berücksichtigt jedoch nicht die Beteiligungen, somit auch nicht jene an der Sparkasse Bregenz Bank AG. 5
Die Dornbirner Sparkasse | Werteorientierte Kundenbetreuung Die Dornbirner Sparkasse Die Dornbirner Sparkasse wurde 1867 von der Stadt Dornbirn gemeinsam. Darunter fällt beispielsweise die gemeinsame gegründet. Mit über 14 Standorten im mittleren Vorarlberger Produktentwicklung, aber auch gemeinsames Marketing und Rheintal sowie einer Filiale in Wien sind wir nah bei unseren Kommunikation. Kommerz- und PrivatkundInnen. Unser Einzugsgebiet erstreckt sich im Wesentlichen auf den politischen Bezirk Dornbirn. Die Erste Bank-Sparkassengruppe zählt mit mehr als 14.000 MitarbeiterInnen in über 1.100 Filialen und mehr als 3,3 Milli- Als Regionalbank mit einem umfassenden Finanzdienstleis- onen KundInnen zu einer der größten Bankengruppen Öster- tungsangebot ist unser Geschäftsmodell einfach erklärt: Wir reichs. Ihr Kundenanteil beträgt in Österreich rund 30 %. sammeln Einlagen in der Region und stellen sie in Form von Krediten wieder der Region zur Verfügung. Die erwirtschafteten Erträge verwenden wir zur Stärkung unserer Eigenkapitalbasis und zur Unterstützung des Gemeinwohls in unserem Einzugs- Wir sind gerne für Sie da. gebiet. Davon profitieren eine Vielzahl von regionalen Initia- Für die Dornbirner Sparkasse stehen ihre KundInnen und deren tiven, Vereine und Organisationen. Wann immer es möglich ist Bedürfnisse im Mittelpunkt der Geschäftsaktivitäten. Dabei sind ,vergeben wir Aufträge an regionale Betriebe. Gewinnmaximie- wir bestrebt, unseren KundInnen geeignete und verständliche rung ist kein Unternehmensziel. Produkte und Beratungsleistungen anzubieten. Um die rich- tigen Lösungen zum passenden Zeitpunkt anbieten zu können, Mit einer Bilanzsumme von 2,3 Milliarden Euro sind wir 2016 passen wir Servicequalität und Produktpalette laufend an die die siebtgrößte von 46 Sparkassen in Österreich und größte Wünsche und Erfordernisse unserer KundInnen an. der fünf Sparkassen in Vorarlberg. Als Teil der Sparkassen- gruppe nutzen unsere KundInnen die Möglichkeiten einer inter- Und weil unsere KundInnen selbst entscheiden können sollen, nationalen Bankengruppe und genießen die Absicherung ihrer wie sie ihre Bankgeschäfte abwickeln wollen, stehen wir ihnen Einlagen über die gesetzlichen Erfordernisse hinaus. auf unterschiedlichen Kanälen zur Verfügung: Sie erreichen uns persönlich, telefonisch oder per E-Mail an einem unserer Stand- Gemeinsam mit der Erste Bank der oesterreichischen Spar- orte. Gleichzeitig können sie ihre Bankgeschäfte 24 Stunden kassen AG sind alle Sparkassen in einem Haftungsverbund pro Tag, sieben Tage pro Woche, in unseren SB-Zonen, auf zusammengeschlossen. Um Synergieeffekte zu nutzen, unserer Website, unterwegs auf dem Smartphone oder online laufen viele Prozesse innerhalb der Gruppe abgestimmt bzw. von zuhause erledigen. Was zählt, sind Ihre Bedürfnisse. In der Beratung steht bei uns immer das Kundenbedürfnis • ... wir klar, ehrlich und verständlich kommunizieren. Wir an erster Stelle. Dieser bedürfnisorientierte Verkaufsansatz sind auf unterschiedlichen Kanälen aktiv in Kontakt mit wird bereits in der Beratungsgrundausbildung Fit for Sales ihnen. vermittelt und von einem EDV-Tool unterstützt. Dement- • ... wir nachhaltige Beziehungen zu ihnen aufbauen. Treue sprechend erhalten unsere KundenberaterInnen keine Provi- und zufriedene KundInnen sind unser Ziel. sionen aus verkauften Produkten. In einem partizipativen Ziel- • ... kurze Entscheidungswege und effiziente Abläufe eine entwicklungsprozess werden jährlich Vertriebsziele vereinbart rasche und termintreue Abwicklung ihrer Anliegen gewähr- und auf die Vertriebseinheiten hinuntergebrochen. Da Bankge- leisten. schäfte Vertrauenssache sind, setzen wir auf langfristige Bezie- • ... wir ihnen größtmöglichen Schutz in allen Bankge- hungen zu KundInnen, GeschäftspartnerInnen und Mitarbei- schäften bieten. terInnen. • ... wir ausschließlich Geschäfte machen, die wir und unsere KundInnen auch verstehen. Unsere KundInnen können von uns erwarten, dass ... • ... wir in Ausnahmesituationen wie beispielsweise Krank- heit, Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit oder Scheidung aktiv nach • ... wir sie gut kennen und ihre individuellen Bedürfnisse Lösungen zur Bewältigung möglicher finanzieller Krisen erkennen. Wir nehmen sie ganzheitlich als Menschen wahr suchen. Darüber hinaus veräußern wir die Kreditverbind- und handeln grundsätzlich respektvoll. lichkeiten unserer KundInnen grundsätzlich nicht an Dritte • ... wir da sind, wenn sie uns brauchen. Gemeinsam suchen und bleiben so auch in der Krise Ansprechpartnerin. wir nach Lösungen, die sie bei der Umsetzung ihrer Ziele • ... wir regelmäßig Kundenbefragungen durchführen und unterstützen. auch Reklamationen sehr ernst nehmen. Als erste Bank • ... wir für sie einschätzbar sind. Sie können sich auf uns in Vorarlberg haben wir deshalb eine Ombudsstelle für verlassen. Wir beweisen Handschlagqualität und stehen zu Kundenbeschwerden installiert. Wir bearbeiten und lösen getroffenen Vereinbarungen. Reklamationen möglichst innerhalb von 24 Stunden. Die 7
Was zählt, sind Ihre Bedürfnisse. | Verantwortung für zukünftige Generationen gefundenen Lösungen sind fair und für alle KundInnen und/oder Tieren durchführen, zu Briefkastenfirmen, zu Waffen- vergleichbar. Wir analysieren eingebrachte Beschwerden und Atomstrom-Produzenten. gründlich und leiten Verbesserungspotenziale sofort ab. Als Anregung aus dem Audit zur letzten Gemeinwohlbilanz Wir unterhalten grundsätzlich keine Kundenbeziehungen zu haben wir diese seit Jahren gelebte Praxis in unserem Service- Branchen mit kriminellem Geschäftszweck (Drogenhandel, konzept "Werteorientierte Kundenbetreuung" schriftlich festge- Terrorismus etc.) oder Prostitution, zu Casinos und Glücks- halten. spiel-Betrieben, zu Unternehmen, die Versuche an Menschen Verantwortung für zukünftige Generationen Wirtschaft mit Verantwortung CSR-Strategie Dornbirner Sparkasse Bank AG Wir evaluieren regelmäßig unsere CSR-Aktivitäten mit einer Gemeinwohlbilanz. Wirtschaftlich Sozial Gesellschaftlich Ökologisch verantwortlich verantwortlich verantwortlich verantwortlich handeln: handeln: handeln: handeln: Wir bieten werteorien- Wir verfolgen eine men- Wir fördern Wirtschaft, Wir minimieren die tierte Finanzdienstleis- schenorientierte und Bildung, Kultur, Sport und Umweltbelastungen, die tungen abgestimmt auf faire Mitarbeiterpolitik. Gemeinwesen in unserer durch unsere Betriebs- die Bedürfnisse unserer Region. tätigkeit entstehen. KundInnen. Was uns leitet: Eigenständigkeit - Entschlossenheit ∙ Mut ∙ Konsequenz - Erfolgsorientierung ∙ Leistungswille - Kundenorientierung ∙ Menschennähe - Sicherheit ∙ Nachhaltigkeit ∙ Handschlagqualität ∙ Seriosität - Wertschätzung ∙ Offenheit ∙ Vertrauen Gestern wie heute - mehr als nur eine Bank: Unsere Aktivitäten förden die Wirtschaftsentwicklung und das Gemeinwohl. Damit erhöhen wir den Wohlstand der Menschen und verbessern die Lebensqualität in der Region. Was zählt, sind die Menschen. Abb. 1: Die CSR-Strategie der Dornbirner Sparkasse Der Gründer der österreichischen Sparkassen, Johann Baptist vante Aspekte bis hin zu den Beziehungen mit MitarbeiterInnen Weber, war überzeugt, dass es dort, wo es eine Sparkasse gibt, und dem Austausch mit den relevanten Interessengruppen. Ein den Menschen besser gehen wird. Er gründete deshalb 1819 umfassender Wertekatalog, die Mission der Dornbirner Spar- die erste österreichische Sparkasse in Wien. Diesen Grün- kasse und das gemeinsame Leitbild der österreichischen Spar- dungsauftrag nimmt die Dornbirner Sparkasse bis heute ernst. kassen bilden die Basis dieses CSR-Ansatzes. Er bedeutet für uns – in die Gegenwart übersetzt – Menschen den zeitgemäßen Zugang zu Geldgeschäften zu ermöglichen, Gemeinwohlbilanz die Region mit Geld zu versorgen und das Gemeinschaftsleben Die Gemeinwohl-Ökonomie stellt jene Grundwerte in den zu fördern. Wirtschaftlich verantwortliches Handeln ist daher Mittelpunkt, die das menschliche und gemeinschaftliche Leben seit jeher gelebter Teil unserer Unternehmensphilosophie. gelingen lassen - Vertrauen, Wertschätzung, Solidarität und Teilen. Aus diesem Blickwinkel gelten Unternehmen nur dann Wir verfolgen deshalb einen Corporate Social Responsibili- als erfolgreich, wenn sie entsprechende wirtschaftliche Ergeb- ty-Ansatz. CSR steht für verantwortliches unternehmerisches nisse und einen Mehrwert für das Gemeinwohl generieren. Sie Handeln in allen Geschäftsbereichen, über ökologisch rele- greift damit ursächlich den Gründungsauftrag der Sparkassen 8
Verantwortung für zukünftige Generationen | Werteorientieres Denken und Handeln auf. Das Herzstück der Gemeinwohlökonomie, die Gemein- Status der Aktivitäten und bieten daher eine kompakte, trans- wohlbilanz, versteht sich als Ergänzung der Finanzbilanz und parente und vor allem vergleichbare Übersicht. Die Erstellung bietet überprüf- und vergleichbare Bewertungskriterien für das der Gemeinwohlbilanz erfolgt jeweils in zwei Phasen, die die Gemeinwohl-Engagement. ehrliche und glaubhafte Darstellung der Ergebnisse ermöglicht: Mit der Gemeinwohlbilanz machen wir regelmäßig alle zwei Phase 1: Selbsteinschätzung durch die MitarbeiterInnen Jahre unser Gemeinwohl-Engagement in allen Geschäftspro- Phase 2: Externes Audit zessen sichtbar. Die Gemeinwohlbilanz bildet dabei nur das ab, was über die gesetzlichen Anforderungen hinaus geleistet wird. Die 17 Gemeinwohl-Indikatoren messen sehr differenziert den Werteorientiertes Denken und Handeln Unter Beteiligung aller MitarbeiterInnen wurde 2010 ein Werte- Wir überwachen regelmäßig die Zielerreichung und korrigieren katalog definiert, der 2016 im Rahmen der "Strategie 2020" den Kurs, wenn notwendig. Um den anzustrebenden Erfolg zu leicht modifiziert wurde. Dieser Katalog ist vollumfänglich für alle sichern, setzen wir uns aktiv ein und bewegen uns aus unseren Geschäftsprozesse gültig: Komfortzonen heraus. Wir haben Vertrauen in unsere Fähig- keiten und erbringen Höchstleistungen. Wir sind nur gemeinsam erfolgreich. Kundenorientierung . Menschennähe Wir kennen unsere KundInnen und erkennen ihre individuellen Entschlossenheit . Mut . Konsequenz Bedürfnisse. Unsere Lösungen unterstützen sie bei der Umset- Wir nehmen Herausforderungen mutig an und sind offen für zung ihrer Ziele. Wir nehmen unsere KundInnen als Menschen Neues. Wir erledigen unsere Aufgaben effizient und suchen wahr und handeln daher respektvoll. Wir sind da, wenn uns laufend nach Optimierungschancen, die wir mutig nutzen. Wir unsere KundInnen brauchen. Die Sparkasse engagiert sich für sind eigeninitiativ, lösungs- und ergebnisorientiert. Wir geben das Gemeinwohl ihrer Region. MitarbeiterInnen Entscheidungsfreiräume für eigeninitiatives und selbstverantwortliches Handeln. Wir richten uns nach den Sicherheit . Nachhaltigkeit . Handschlag- Unternehmenszielen und handeln entsprechend konsequent. qualität . Seriosität Wir haben "Mut zur Lücke", um neue Wege auszuprobieren und Wir bieten unseren KundInnen Sicherheit. Sie können sich auf die notwendige Geschwindigkeit zu gewährleisten. uns verlassen. Wir machen ausschließlich Geschäfte, die wir und unsere KundInnen auch verstehen. Wir beweisen Hand- Eigenständigkeit schlagqualität und stehen zu getroffenen Vereinbarungen. Wirtschaftlicher Erfolg ist die Basis unserer Eigenständigkeit Wir sind ehrlich, termintreu und verbindlich. Wir übernehmen und ermöglicht uns Handlungsspielräume, die wir auch nutzen. Verantwortung und tragen die Folgen für unsere Entschei- Wir sind stolz, in einer eigenständigen Sparkasse zu arbeiten. dungen. Wir agieren abgestimmt und sind für unsere KundInnen Wir sind Teil der Sparkassengruppe und nutzen die Vorteile. Wir einschätzbar. Wir bauen nachhaltige Kundenbeziehungen auf. wickeln grundsätzlich Bankgeschäfte eigenständig und konkur- renzfähig ab und nutzen Synergien auf regionaler Ebene. Wir Wertschätzung . Offenheit . Vertrauen setzen uns aktiv für möglichst große Eigenständigkeit ein, um Durch die Art, mit den KundInnen umzugehen, schaffen wir die Arbeitsplätze in der Region halten zu können. Transparenz, Offenheit und Vertrauen. Wir informieren aktiv, offen und gezielt. Wir kommunizieren klar, ehrlich und verständ- lich. Durch unser wertschätzendes Feedback ist Weiterentwick- Dieser Wertekatalog kann auf alle Geschäftsprozesse über- lung für andere möglich. Wir schaffen ein Klima, in dem Fehler tragen werden, da der Begriff „KundIn“ ausdrücklich als Synonym als Lernchancen genutzt werden. Wir schaffen die Basis dafür, für das jeweilige Gegenüber verwendet wird und so die umfas- dass überdurchschnittliche Leistungen mit Freude erbracht sende Dienstleistungsorientierung der Sparkasse ausdrückt. werden. Wir lernen aus unseren Fehlern und nutzen sie zur Unter KundInnen versteht die Dornbirner Sparkasse in diesem Optimierung unserer Handlungen. Zusammenhang deshalb SparkassenkundInnen, Kooperations- partnerInnen, EigentümerInnen, KollegInnen, MitarbeiterInnen Erfolgsorientierung . Leistungswille und Führungskräfte. Wir streben nachhaltigen und größtmöglichen Erfolg an und handeln, entscheiden und steuern danach. Wir sichern unsere Wettbewerbsfähigkeit und gestalten unsere Zukunft, indem wir mutig die Initiative ergreifen und aktiv Chancen nutzen. Wir setzen uns anspruchsvolle Ziele, verfolgen sie konsequent und unternehmen besondere Anstrengungen, sie auch zu erreichen. 9
Kennzahlen und allgemeine Informationen Kennzahlen und allgemeine Informationen Stichtag 31.12.2014 Stichtag 31.12.2015 Firmenwortlaut Dornbirner Sparkasse Bank AG Gründungsjahr 1867 Adresse 6850 Dornbirn, Bahnhofstraße 2, www.sparkasse.at/dornbirn Branche Finanzdienstleistungen Ansprechpartnerin Gemeinwohlbilanz Mag. Susanne Hagspiel, susanne.hagspiel@dornbirn.sparkasse.at Bilanzkennzahlen Bilanzsumme (EUR) 2.231.758.000 2.319.747.000 Betriebsergebnis (EUR) 14.718.000 14.337.000 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäfts- 12.632.000 12.672.000 tätigkeit (EUR) Eigenmittelquote 18,30 % 17,64 % Kernkapitalquote 16,79 % 16,77 % Loan-Deposit-Ratio (Einlagen-Auslei- 99,4 % 98,9 % hungs-Verhältnis) Anzahl KundInnen gesamt 73.115 72.307 Mitarbeiterkennzahlen Anzahl MitarbeiterInnen 357 349 Anzahl MitarbeiterInnen 293,07 280,49 (Vollzeitäquivalent) Anzahl MitarbeiterInnen im Jahresschnitt 359 353 Ø Dienstalter MitarbeiterInnen 14,83 Jahre 15,36 Jahre Ø Lebensalter MitarbeiterInnen 41,72 Jahre 42,51 Jahre Ø Fehlzeiten – Median (Krankenstand, ca. 2 Tage pro MitarbeiterIn ca. 2,3 Tage pro MitarbeiterIn Behördengänge, Dienstverhinderungen gem. Kollektivvertrag, Arzt) Ø Fortbildungszeit - Median ca. 2,5 Tage pro MitarbeiterIn ca. 2,75 Tage pro MitarbeiterIn Anzahl der Arbeitsunfälle keine keine Anzahl Frühpensionierung infolge Arbeits- 0 1 unfähigkeit Rückkehrquote ab 12 Monate nach 81,82 % 85,71 % Elternkarenz Fluktuationsrate 3,87 % 5,20 % Fluktuationsrate im 10-Jahres-Durchschnitt 5,05 % 5,01 % Normalarbeitszeit gem. Kollektivvertrag 38,5 h pro Woche/167 h pro Monat 38,5 h pro Woche/167 h pro Monat Ø Arbeitszeit/MitarbeiterIn 29,1 h pro Woche/126 h pro Monat 29,1 h pro Woche/126 h pro Monat (inkl. Teilzeitbeschäftigte und Pauschalierte) Teilzeitquote (ohne Elternteilzeit) 29,41 % 32,09 % Pauschaliertenquote 23,25 % 24,07 % Zeitarbeitsquote keine Zeitarbeit keine Zeitarbeit Neueinstellungen (Vollzeitäquivalent) 18,6 MitarbeiterInnen 15,8 MitarbeiterInnen 10
Produkte und Produktgruppen Produkte und Produktgruppen Produktgruppe Produkte Sparen Prämiensparen, Kapitalsparen, Wachstumssparen, Terminsparen, Festgelder, sonstige Sparfor- men Veranlagen Aktien, Anleihen, Investmentfonds, Eigenemissionen Dornbirner Sparkasse, alternative Invest- ments, strukturierte Produkte, Vermögensverwaltungsprodukte, Beteiligungen Zahlungsverkehr Standardgehalte- bzw. Pensionskonten, kostenlose Taschengeld-, Jugend- und Studentenkonten, Kommerzkonten, Kreditkarten Bausparen Bausparvertrag, Bauspardarlehen Finanzierungen Kommerz: Kontoüberziehung, Kontokorrentkredit, Investitionskredit, Förderungskredit, Haftungskre- dit, Barvorlage, Wechsel, Dokumentengeschäft, Factoring, Mezzanine Kapital, Konsortialfinanzie- rung, Leasing Privat: Einkaufsrahmen, Konsumkredit, Wohnbaukredit, Baukonto, Leasing Versicherung Kommerz: Betriebliche Altersvorsorge, Er- und Ablebensversicherung Privat: Er- und Ablebensversicherung, Pensionsversicherung, Zusatzkrankenversicherung, Unfall- versicherung, Sachversicherung Verteilung Produktgruppen nach Kundennutzung Produktgruppe Stichtag 31.12.2014 Stichtag 31.12.2015 Sparen 39,25 % 38,70 % Zahlungsverkehr 29,86 % 30,81 % Bausparen 11,48 % 11,09 % Versicherung 7,61 % 7,72 % Finanzieren 7,55 % 7,65 % Veranlagen 4,25 % 4,04 % Diese prozentuelle Verteilung bezieht sich auf die Häufigkeit der die Kundenanzahl noch die damit verbundenen Voluminas Nutzung einer bestimmten Produktgruppe. Das bedeutet, dass wieder. Ein Vergleich mit dem Einlagen-Ausleihungsverhältnis KundInnen, die mehrere Produkte nutzen, auch in jeder dieser (Loan-Deposit-Ratio) ist ebenfalls nicht zulässig. Produktgruppen gezählt werden. Die Verteilung gibt aber weder Produktgruppen nach Volumina Produktgruppe Stichtag 31.12.2014 Stichtag 31.12.2015 Finanzieren 36,14 % 36,83 % Sparen 20,32 % 20,14 % Veranlagen 20,62 % 18,78 % Zahlungsverkehr 14,13 % 15,73 % Bausparen 5,87 % 5,69 % Versicherung 2,92 % 2,84 % 11
Die zweite Gemeinwohlbilanz Die zweite Gemeinwohlbilanz Schon bei der ersten Gemeinwohlbilanz (Geschäftsjahr 2013) Kommunikationsstrategie war klar, dass wir auch in Zukunft damit fortfahren wollen. Die interne Kommunikation zum Projekt erfolgt durch Intra- Besonders stolz waren wir damals auch darauf, dass wir bei der net-Nachrichten (ON-Nachrichten) bzw. einer Mitarbeiterveran- Erstellung dieser Gemeinwohlbilanz alle interessierten Mitar- staltung: beiterInnen einbinden konnten. So waren an dem Projekt 2014 insgesamt rund 50 Personen beteiligt, die in fünf Gruppen die Selbsteinschätzung der Indikatoren vornahmen. April 2016 Persönliche Gespräche mit den Projekt- team-Mitgliedern Fortschritte seit dem letzen Mal April 2016 ON-Nachricht zu Projektstart und Ablauf Seit der letzten Gemeinwohlbilanz konnten wir deutliche Fort- August 2016 ON-Nachricht Zusammenfassung der schritte machen. Konkret sind das im Überblick: Ergebnisse - Ausblick • die Entwicklung einer umfassenden CSR-Strategie, in der November 2016 Interne Präsentation der Ergebnisse die Gemeinwohlbilanz verankert ist, sowie die Verankerung November 2016 ON-Nachricht - Zusammenfassung der Gemeinwohlbilanz in der Unternehmensstrategie Audit-Ergebnisse • die Entwicklung des Servicekonzepts "Werteorientierte Kundenbetreuung" Dezember 2016 Presseaussendung • die Entwicklung eines Code of Conducts für LieferantInnen Dezember 2016 ON-Nachricht Folgeprojekte • die Entwicklung einer gemeinwohlorientierten Eigenveran- lagungspolitik Die Ergebnisse der zweiten Gemeinwohlbilanz, der Langbericht • eine regelmäßige Durchführung der Mitarbeiterbefragung und das Testat, stehen ab 6. Dezember 2016 zum Download auf • eine Auszeichnung für ein ganzheitliches Betriebliches unserer Website1 zur Verfügung. Gesundheitsmanagement • die Durchführung einer Arbeitszufriedenheitsbefragung Prozessreflexion • die Entwicklung und das Implementieren eines Betriebli- Rückblickend betrachtet hat die gewählte Vorgehensweise chen Mobilitätsmanagements durchaus ihre Stärken. So konnte die Gemeinwohlbilanz 2016 • die Entwicklung neuer Zahlungsverkehrslösungen für innerhalb kürzester Zeit mit einem minimalen Zeitaufwand von spezielle Kundengruppen rund 50 Personenstunden (ohne Berichtslegung) aufgestellt • die Entwicklung einer umfassenden Umweltstrategie werden. Die Vision der Gemeinwohlökonomie, alle Unter- • eine weitere Reduzierung des Energiebedarfs nehmen sollen neben der Finanz- auch eine Gemeinwohlbi- lanz erstellen, ist vor diesem Hintergrund durchaus realistisch. • eine noch differenziertere und transparentere Darstellung Gleichzeitig war die rasche Bearbeitung auch nur deshalb von internen Abläufen im Langbericht zur Gemeinwohlbi- möglich, weil einerseits Projektteam-Mitglieder zur Verfügung lanz standen, die bereits bei der ersten Bilanz involviert waren, und andererseits die Bilanz auf Basis derselben Version der Ablaufbeschreibung Gemeinwohl-Matrix erstellt wurde. Die zweite Gemeinwohlbilanz stellte uns in punkto Ablauf vor neue Herausforderungen. Da die Personal- und Zeitressourcen Doch diese Vorgehensweise hat auch einen wichtigen Nachteil. im Haus durch mehrere strategisch sehr bedeutsame Projekte Es wird entschieden mehr Energie dahin fließen müssen, die weitgehend ausgeschöpft waren, standen wir vor der Entschei- MitarbeiterInnen, vor allem aber die Neuzugänge, ins Boot zu dung, entweder eine Gemeinwohlbilanz im "kleinen Rahmen" zu holen. machen oder gar nicht. Wir entschieden uns für den ersten Weg – schon allein deshalb, um weiter mit dem Thema „Nachhaltig- keit“ glaubhaft bleiben zu können. Im Zeitraum von Ende April bis Mitte Juni 2016 erstellte ein kleines, sehr schlagkräftiges Team aus zwölf MitarbeiterInnen in fünf Arbeitsgruppen (siehe Tabelle Seite 13) die Selbsteinschät- zung. Beteiligt wurde, wer durch fachliche Funktion und Exper- tise für die Erstellung unabdingbar war und auch schon bei der ersten Gemeinwohlbilanz mitgewirkt hatte. Ein Kernteam, in gleicher Besetzung wie 2014, steuerte das Projekt. Auf eine externe Projektbegleitung haben wir verzichtet. Am 4. Oktober 2016 erfolgte dann das Besuchsaudit durch Volker Jäger vom Verein Gemeinwohlökonomie. Die öffentliche Präsentation der Ergebnisse fand dann am 5. Dezember 2016 im Rahmen der Vernissage von Johannes Kaufmann statt, der auch eine Auswahl seiner Kunstwerke zur Illustration des vorliegenden Berichtes zur Verfügung gestellt hat. 1 Die Gemeinwohlbilanz auf unserer Website: www.sparkasse.at/tiny/gwb 12
Selbsteinschätzung | Negativkriterien Kernteam Projekt/ Susanne Hagspiel (Projektleiterin), Markus Leiner, Hans-Peter Pircher Projektmanagement AG LieferantInnen Susanne Hagspiel (Public Relations), Markus Leiner (Organisation), Christel Schwendinger (Indikator A1) (Marketing) AG FinanzierungspartnerInnen Susanne Hagspiel (Public Relations), Manfred Willam (Treasury) (Indikator B1) AG MitarbeiterInnen Christine Hager-Wohlmuth (Personalabteilung, Betriebsrätin), Susanne Hagspiel (Public (Indikatoren C1 – C5) Relations), Kurt Hämmerle (Organisation, Betriebsrat, Vertretung von Ruth Laner), Ruth Laner (Kundenbetreuung Kommerz, Betriebsrätin), Hans-Peter Pircher (Organisation) AG KundInnen Marion Bacher (Kundenbetreuung Privat), Reinhard Grabher (Qualitätsmanagement), Susanne (Indikatoren D1 – D5) Hagspiel (Public Relations), Günter Masal (Organisation), Dietmar Schratzer (Produktmanage- ment), Christel Schwendinger (Marketing), Hannes Schwaiger (Kundenbetreuung Kommerz) AG Umfeld Ulrich Allmendinger (Kundenbetreuung Kommerz), Susanne Hagspiel (Public Relations), Markus (Indikatoren E1 – E5) Leiner (Organisation), Christel Schwendinger (Marketing) Selbsteinschätzung - Fremdeinschätzung Indika- Bezeichnung Indikator Selbsteinschätzung Audit 2016 tor Erfüllungsgrad Erfüllungsgrad (2014) A1 Ethisches Beschaffungsmanagement 30 % 30 % (20 %) B1 Ethisches Finanzmanagement 30 % 30 % (20 %) C1 Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung 70 % 60 % (60 %) C2 Gerechte Verteilung der Erwerbsarbeit 60 % 60 % (60 %) C3 Förderung ökologischen Verhaltens der MitarbeiterInnen 30 % 30 % (20 %) C4 Gerechte Verteilung des Einkommens 60 % 50 % (50 %) C5 Innerbetriebliche Demokratie und Transparenz 10 % 10 % (10 %) D1 Ethische Kundenbeziehung 50 % 40 % (30 %) D2 Solidarität mit Mitunternehmen 40 % 40 % (40 %) D3 Ökologische Gestaltung der Produkte und Dienstleistungen 30 % 10 % (10 %) D4 Soziale Gestaltung der Produkte und Dienstleistungen 50 % 40 % (30 %) D5 Erhöhung des sozialen und ökologischen Branchenstandards 30 % 20 % (10 %) E1 Sinn und gesellschaftliche Wirkung der Produkte und Dienstleistungen 30 % 20 % (20 %) E2 Beitrag zum Gemeinwesen 80 % 80 % (50 %) E3 Reduktion ökologischer Auswirkungen 50 % 50 % (40 %) E4 Gemeinwohlorientierte Gewinnverteilung 90 % 90 % (90 %) E5 Gesellschaftliche Transparenz und Mitbestimmung 50 % 30 % (10 %) Gesamt 45 % (447 Punkte) 39 % (394 Punkte) Negativkriterien Die Dornbirner Sparkasse bestätigt, keine Negativkriterien zu erfüllen. 13
Gemeinwohlbilanz Ergebnismatrix 2014/15 Gemeinwohlbilanz Ergebnismatrix 2014 - 2015 WERT MENSCHENWÜRDE SOLIDARITÄT Berührungsgruppe A) LieferantInnen A1: Ethisches Beschaffungsmanagement Erfüllungsgrad 30 % Aktive Auseinandersetzung mit den Risiken zugekaufter Produkte / Dienst- leistungen, Berücksichtigung sozialer und ökologischer Aspekte bei der Auswahl von LieferantInnen und DienstleistungspartnerInnen B) FinanzierungspartnerInnen B1: Ethisches Finanzmanagement Erfüllungsgrad 30 % Berücksichtigung sozialer und ökologischer Aspekte bei der Auswahl der FinanzdienstleistungspartnerInnen C) MitarbeiterInnen inkl. C1: Arbeitsplatzqualität und C2: Gerechte Verteilung der EigentümerInnen Gleichstellung Erwerbsarbeit Erfüllungsgrad 60 % Erfüllungsgrad 60 % Sicherstellung humaner Arbeitsbedingungen, Abbau von Überstunden, Verzicht auf All-Inclu- Förderung physischer Gesundheit und psychi- sive-Verträge, Reduktion der Regelarbeitszeit, schem Wohlbefinden, Selbstorganisation und Beitrag zur Reduktion der Arbeitslosigkeit Sinnstiftung am Arbeitsplatz, Freiraum für Familie und persönliche Entfaltung (Work- Life-Balance) D) KundInnen / D1: Ethische D2: Solidarität mit Produkte / Kundenbeziehung Mitunternehmen Erfüllungsgrad 40 % Erfüllungsgrad 40% Dienstleistungen / Mitunternehmen Kundenorientierung und -mitbestimmung, Weitergabe von Informationen, Know-how, Kooperation mit Verbraucherschutz, Arbeitskräften, Aufträgen, zinsfreien Krediten; Schulungen ethisches Verkaufen, ethisches Beteiligung an kooperativem Marketing und Marketing, ethisch angepasstes Bonussystem kooperativer Krisenbewältigung E) Gesellschaftliches Umfeld: E1: Sinn und gesellschaftliche E2: Beitrag zum Gemeinwesen Region, Souverän, zukünftige Genera- Wirkung der Produkte und Erfüllungsgrad 80 % tionen, globale Mitmenschen, Mittiere Dienstleistungen Gegenseitige Unterstützung und Koopera- Erfüllungsgrad 20 % und Mitpflanzen tion durch Finanzmittel, Dienstleistungen, Sinnhaftigkeit der Produkte unter Berücksich- Produkte, Logistik, Zeit, Know-how, Wissen, tigung nachhaltiger Lebensstile Kontakte, Einfluss 14
Gemeinwohl-Bilanz Ergebnismatrix 2014/2015 DEMOKRATISCHE ÖKOLOGISCHE SOZIALE GERECHTIGKEIT MITBESTIMMUNG & NACHHALTIGKEIT TRANSPARENZ C3: Förderung ökologischen C4: Gerechte Verteilung des C5: Innerbetriebliche Trans- Verhaltens bei Einkommens parenz und Mitbestimmung MitarbeiterInnen Erfüllungsgrad 50 % Erfüllungsgrad 10 % Erfüllungsgrad 30 % Geringe innerbetriebliche Einkommenssprei- Entscheidungs-/Finanztransparenz, Mitent- Aktive Förderung eines nachhaltigen Le- zung (netto), Einhaltung von Mindesteinkom- scheidung der MitarbeiterInnen bei opera- bensstils der MitarbeiterInnen (Mobilität, men und Höchsteinkommen tiven strategischen Entscheidungen, Wahl Ernährung), Weiterbildung und Bewusstsein der Führungskräfte, Übergabe Eigentum an schaffende Maßnahmen, nachhaltige Organi- MitarbeiterInnen sationskultur D3: Ökologische Gestaltung D4: Soziale Gestaltung der D5: Erhöhung der sozialen und der Produkte und Produkte und ökologischen Branchen- Dienstleistungen Dienstleistungen standards Erfüllungsgrad 10 % Erfüllungsgrad 40 % Erfüllungsgrad 30 % Angebot ökologisch höherwertiger Soziale Staffelung der Preise, Barrierefrei- Vorbildwirkung, Entwicklung von höheren Produkte / Dienstleistungen; Bewusstsein heit, spezielle Produkte für benachteiligte Standards mit MitbewerberInnen, Lobbying schaffende Maßnahmen; Berücksichtigung KundInnen ökologischer Aspekte bei der Kundenwahl E3: Reduktion ökologischer E4: Gemeinwohlorientierte E5: Gesellschaftliche Auswirkungen Gewinnverteilung Transparenz und Erfüllungsgrad 50 % Erfüllungsgrad 90 % Mitbestimmung Reduktion der unternehmens- Nichtverzinsung oder maximaler Erfüllungsgrad 30 % spezifischen Umwelt-Auswirkungen Inflationsausgleich für das Kapital externer Berichterstattung nach Global auf ein zukunftsfähiges Niveau: EigentümerInnen Reporting Initiative (GRI), Gemeinwohl- Ressourcen, Energie & Klima, Bericht, Stakeholder-Mitbestimmung Emissionen, Abfälle etc. Bilanzsumme: 394 Punkte 15
Johannes Kaufmann: Bodensee (Öl auf Leinwand, 80 cm x 120 cm, 2016) 16
A1 Ethisches Beschaffungsmanagement A1 Ethisches Beschaffungsmanagement Code of Conduct In Beschaffungsprozessen außerhalb der österreichischen Im Rahmen der CSR-Strategie stellt der Code of Conduct faire Sparkassengruppe vergibt die Dornbirner Sparkasse Aufträge und transparente Beschaffungsvorgänge im Nicht-Finanzbe- vornehmlich an KundInnen in der Region und bevorzugt einhei- reich sicher. Er spiegelt dabei die gängige Einkaufspraxis der mische Produkte. Ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis letzten Jahre wider und wurde im Rahmen der GWB 2016 ent- ist die Grundlage jeder Einkaufsentscheidung. Auf preisgetrie- wickelt. Die von der Dornbirner Sparkasse ausgewählten Liefe- bene Beschaffungsprozesse wird nach Möglichkeit verzichtet. rantInnen sind angehalten, folgende Aspekte zu gewährleisten: Bei vergleichbaren Angeboten werden ÖKOPROFIT®-Be- triebe1 bzw. Gemeinwohlbilanzierer bevorzugt. Die Dornbirner • Einhaltung nationaler und lokaler Gesetze, Verordnungen Sparkasse zielt auf lange und enge Geschäftsbeziehungen zu und Vorschriften sowie der international anerkannten ihren LieferantInnen ab. Menschenrechte • Erfüllung gesetzlicher Verpflichtungen in Bezug auf Die mit dem Einkauf von Waren und Dienstleitungen betrauten Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden und jener MitarbeiterInnen sind zur Berücksichtigung der Einkaufsgrund- ihrer SublieferantInnen sätze angehalten und informieren darüber aktiv die Liefe- • Faire Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden rantInnen. • Produktion/Erbringung von Waren und Dienstleistungen nachweislich ohne Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Diskrimi- Das Beschaffungsmanagement ist integrierter Bestandteil des nierung, Korruption und Vetternwirtschaft betrieblichen Umweltmanagements (mehr Informationen dazu • Vertraulicher Umgang mit Betriebs- und Geschäftsgeheim- bei Indikator E3, Seite 55 - 58). nissen der Dornbirner Sparkasse Bewertungsmatrix Handbuch Erste Schritte Fortgeschritten Erfahren Vorbildlich (0–10%) (11–30%) (31–60%) (61–100%) Regionale, ökologi- … punktuell bei Produk- … bei einigen wesentli- … bei einem Großteil … bei allen wesentli- sche und soziale As- ten mit negativen chen P / D an wesentlichen P / D chen, zugekauften P / pekte / höherwertige sozialen und / oder … D… Alternativen werden ökologischen Auswir- + im Vergleich sehr + innovative Lösungen … berücksichtigt) kungen (Öko-Strom) geringer Verbrauch bzw. zur Vermeidung (Relevanz: hoch) klare Reduktion bei kritischer Stoffe ohne kritischen Stoffen ohne höherwertige Alternative höherwertige Alternative (siehe FAQ) Aktive Auseinander- Interne Auseinander- Internes Audit bei Risi- Regelmäßige Evaluie- Multi-Stakeholder- setzung mit den Aus- setzung durch aktives ken und wichtigsten rung sozialer / ökologi- Initiative (z. B.: mit wirkungen zugekauf- Einholen von Informati- LieferantInnen scher Auswirkungen MarktpartnerInnen, ter P / D und Prozesse onen zu der Thematik Schulungen (Seminare, und Alternativen NGOs etc.) hinsichtlich zur Sicherstellung Integration sozialer Workshops, Zeitbudgets Sicherstellung durch sozialer und ökologi- sowie Ausmaß und und ökologischer für Expertengespräche) unabhängiges Audit scher Aspekte Form der Nachweis- Aspekte in das Ver- aller MitarbeiterInnen im (z. B.: nach soz. / ökol. führung tragswesen (Code of Einkaufsprozess Gütesiegeln zertifizierte (Relevanz: mittel) Conduct / Ethik-Kodex) P / D, Kooperation mit NGOs) Strukturelle Rahmen- Verzicht auf rein preis- Langfristige, kooperati- Evaluierung des Verhal- Innovative Strukturen bedingungen zur getriebene Beschaf- ve Beziehungen werden tens der EinkäuferInnen im Beschaffungswesen fairen Preisbildung fungsprozesse (u. a. wechselnden, kostenori- durch regelmäßige (z. B.: Partizipation (Relevanz: niedrig) Auktionen, Ausschrei- entierten vorgezogen Mitarbeitergespräche an Alternativwährungs- bungsverfahren) mit Fokus auf die konzepten, ökono- Kein vom Einkaufspreis Herausforderungen, mische Ansätze der abhängiges Bonussys- die sich durch eine solidarischen tem für EinkäuferInnen ethische Beschaffung Landwirtschaft etc.) ergeben Abkürzungen in der Tabelle: P = Produkte, D = Dienstleistungen 17
A1 Ethisches Beschaffungsmanagement Ausgabenpositionen Sachaufwand 2014 2015 Ausgabenposition [EUR gerundet] [EUR gerundet] 2.626.344,19 2.795.306,29 EDV: Softwarelizenz- und -entwicklung, Hardware 1.327.548,55 1.806.275,21 Investitionen 1.209.568,76 1.286.838,84 Betrieb 38.569,87 34.105,23 davon Drucksorten 941.341,04 1.211.323,88 Geschäftsräume, Einrichtungen und sonstige Aufwendungen 260.279,69 262.784,79 davon Miete 151.995,51 140.727,91 davon Strom (betrieblich genutzte Einrichtungen) 77.584,47 70.417,10 davon Heizung und Wasser (betrieblich genutzte Einrichtungen) 1.134.714,88 1.105.106,54 Marketing und Kommunikation 133.781,57 93.998,07 davon Werbematerial und Werbemittel 20.088,52 16.620,33 davon Drucksorten 96.269,38 103.530,36 davon Sponsoring/Spenden 572.712,91 956.605,45 Interessens- und Rechtsvertretung 269.134,74 243.394,92 Schulungsaufwand (inkl. Reisekosten) und sonstiger personalabhängiger Sachaufwand 25.879,76 28.633,44 Sonstiger Sachaufwand A1.1 Berücksichtigung regionaler, ökolo- • Seit 2013 nur mehr 100 % Recycling-Kopierpapier eines österreichischen Herstellers4 gischer und sozialer Aspekte • Seit 2014 Vorarlberger Ökostrom in der Zentrale (Zusam- Um Abläufe und Kosten zu optimieren, bezogen wir in den mensetzung: 86,17 % Wasserkraft, 13,11 % Fotovoltaik, Jahren 2014 und 2015 im Durchschnitt 48 % unseres Sach- 0,72 % sonstige Öko-Energie wie Biogas) aufwandes über Servicegesellschaften der österreichischen • 2014/2015 Austausch aller Monitore auf Modelle mit Sparkassengruppe, deren Beschaffungsvorgänge wir nur besserer Energieklasse (A) wenig beeinflussen können. Der volumensmäßig größte Anteil • Seit 2015 Verzicht auf Druckluftdosen an allen Standorten - entfällt dabei auf IT-Investitionen und -Dienstleistungen. Für das stattdessen zur Reinigung der SB-Geräte und IT-Hardware Data-Warehousing verwendet die s IT Solutions ausschließlich Einsatz von Kleinkompressoren Ökostrom von Naturkraft, einem Tochterunternehmen der Ener- • Weltspartagsgeschenke: grundsätzlicher Verzicht auf gieallianz Austria. Artikel, die schnell kaputt gehen, seit 2015 nachhaltige Geschenksalternative (Kirschkernkissen eines österreichi- Die Erste Group Procurement deckt als Beschaffungsunter- schen Produzenten) nehmen der Erste Group die gesamte Lieferkette ab. Ihre • Nachhaltige Veranstaltungen: Ab 2016 werden die Mitar- grundlegende Zielsetzung ist die Sicherstellung transparenter beiterveranstaltungen sowie sämtliche Inhouse-Weiterbil- und fairer Beschaffungsvorgänge und -verträge. Die von ihr dungsveranstaltungen vom Vorarlberger Umweltverband ausgewählten LieferantInnen von Betriebs- und Geschäftsaus- zertifiziert5. Die Dornbirner Sparkasse erfüllte bereits im stattungen sowie Dienstleistungen sind vertraglich verpflichtet, Voraus alle Vorgaben. den Verhaltenskodex einzuhalten, der auf der Website der Erste Group Procurement veröffentlicht ist2. Um sicherzustellen, dass die Gruppenstandards für Unternehmensethik, Umweltschutz und Menschenrechte erfüllt werden, waren 2015 für jeden Einkauf im Wert von mehr als EUR 100.000 Auditfragebögen A1.2 Aktive Auseinandersetzung mit den auszufüllen und Überprüfungen der LieferantInnen durchzu- Risiken zugekaufter Produkte und Dienst- führen3. leistungen Durch die ÖKOPROFIT®-Zertifizierung findet seit drei Jahren Direkt beeinflussen konnten wir rund 35 % aller Beschaffungs- eine intensive aktive Auseinandersetzung mit den Umwelt- vorgänge. Fast zwei Drittel (63 %) davon fließen an Auftrag- risiken zugekaufter Produkte und Dienstleistungen statt. Im geberInnen in der Region. Wiederum rund 14 % davon sind Zuge dessen wurden die motorisierten Kurierfahrten möglichst ÖKOPROFIT®-zertifiziert (2015). Keiner dieser Betriebe hat reduziert und teilweise durch einen Radexpress ersetzt. Bei jedoch eine Gemeinwohlbilanz erstellt. Umbauten ersetzen möglichst nachhaltigere Heizsysteme wie z. B. Fernwärme den alten Bestand. Im Zusammenhang mit Einkaufsprozessen konnten wir gerade durch die ÖKOPROFIT®-Zertifizierung1 in den letzten Jahren gute Fortschritte machen: Umfrage: Nachhaltig und fair wirtschaften • CO2-bewusster Fuhrpark-Einkauf Wie schon bei der ersten Gemeinwohlbilanz 2014 analysierten • zwei E-Bikes für Kurzstrecken, die MitarbeiterInnen auch wir auch 2016 das Nachhaltigkeitsprofil der wichtigsten Liefe- für Privatfahrten unentgeltlich ausleihen können rantInnen. Mit Hilfe einer Online-Umfrage6 erhoben wir ökolo- • 2013 flächendeckende Umstellung auf Multifunktio- gisch und sozial wertvolle Geschäftspraktiken. nal-Gruppendrucker, die eine nachweisliche Einsparung bei Toner und Papier brachten 18
A1 Ethisches Beschaffungsmanagement Von den 126 angeschriebenen LieferantInnen füllten 25 den antidemokratischer und/oder neonazistischer Medien, Produk- Fragebogen aus, was einer Rücklaufquote von rund 20 % tion und Handel mit Waffen, Produktion unter Zuhilfenahme von entspricht (Vergleich 2014: 28 %). Folgende Fragen wurden Tierversuchen, Produktion von Holz bzw. Holzprodukten von gestellt: nicht nachhaltig bewirtschafteten Wäldern sowie Atomener- gieerzeugung werden überwiegend als Branchen genannt, die • Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen? von einer Geschäftsbeziehung ausgeschlossen sind. Fast alle • Achtet Ihr Unternehmen bei der Aufnahme von Geschäfts- Unternehmen lehnen Kinderarbeit und Lohndumping ab. 25 % beziehungen darauf, ob Ihre GeschäftspartnerInnen der LieferantInnen bieten ethisch-nachhaltige Produkte an. Auf öko-soziale Leitlinien formuliert haben? Waren und Dienstleistungen aus Niedriglohnländern verzichten • Wendet Ihr Unternehmen bei der Aufnahme von Geschäfts- 20 % vollständig, 25 % teilweise. Etwas mehr als die Hälfte (55 beziehungen Ausschlusskriterien in Bezug auf bestimmte %) bevorzugt beim Einkauf Waren und Dienstleistungen aus Branchen an? der Region – weitere 40 % zumindestens teilweise. 18 Liefe- • Wendet Ihr Unternehmen bei der Aufnahme von Geschäfts- rantInnen geben an, über eine Nachhaltigkeits-Zertifizierung zu beziehungen soziale Ausschlusskriterien an? verfügen: 10 % haben ISO 50001- und 20 % ISO 14001-Zertifi- • Haben Sie ethisch-nachhaltige Produkte in Ihrem Produkt- zierungen. 30 % sind wie wir ÖKOPROFIT®-zertifiziert. portfolio? • Bezieht Ihr Unternehmen Dienstleistungen und/oder Produkte aus Niedriglohnländern? A1.3 Strukturelle Rahmenbedingungen • Bevorzugt Ihr Unternehmen beim Einkauf von Waren und/ oder Dienstleistungen regionale AnbieterInnen? zur fairen Preisbildung • Ist Ihr Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit nach fest- Im Code of Conduct (siehe Seite 17) hat die Dornbirner gelegten Kriterien zertifiziert? Sparkasse festgehalten, dass sie Aufträge vornehmlich an KundInnen in der Region vergibt. Wenngleich ein angemes- 96 % der Unternehmen gaben an, dass Nachhaltigkeit für sie senes Preis-Leistungsverhältnis Grundlage jeder Einkaufsent- eine wichtige bzw. eine eher wichtige Rolle spielt. Bei der scheidung ist, verzichten wir überwiegend auf preisgetriebene Aufnahme von Geschäftsbeziehungen achten 26 % immer Beschaffungsprozesse. Wir pflegen deshalb auch sehr lange darauf, ob ihre GeschäftspartnerInnen öko-soziale Leitlinien und enge Beziehungen zu unseren LieferantInnen. formuliert haben – 52 % zumindest teilweise. Glücksspiel, Pros- titution/Pornographie, Produktion bzw. Vertrieb rassistischer, A1 Ethisches Beschaffungsmanagement Selbsteinschätzung 30 % Erfüllungsgrad Fremdeinschätzung 30 % Erfüllungsgrad 1 ÖKOPROFT: http://www.vorarlberg.at/vorarlberg/wirtschaft_verkehr/wirtschaft/wirtschaft/weitereinformationen/oekoprofitinvorarlberg/oekoprofit_invorarlberg.htm 2 Code of Conduct der Erste Group Procurement: http://www.erstegroupprocurement.com/en/legal/Code-of-conduct 3 siehe dazu den Geschäftsbericht 2015 der Erste Group (S 67 - 68): https://www.erstegroup.com/content/dam/at/eh/www_erstegroup_com/de/ir/2015/Berichte/GB2015_FINAL_de.pdf 4 Kopierpapier: http://www.lenzingpapier.com/de/Impact-de1 5 Veranstaltungen nachhaltig durchführen: http://www.ghoerig-feschta.at/home/ 6 Durchführung der Online-Befragung mit: https://www.umfrageonline.com/ 19
Johannes Kaufmann: Widderstein (Öl auf Leinwand, 60 cm x 80 cm, 2015) 20
B1 Ethisches Finanzmanagement B1 Ethisches Finanzmanagement Bewertungsmatrix Handbuch Erste Schritte Fortgeschritten Erfahren Vorbildlich (0–10%) (11–30%) (31–60%) (61–100%) Institutionalisierung Verankerung des Umsetzung des ethi- Umsetzung des ethi- Umsetzung des ethi- (Relevanz: mittel) ethischen Finanzma- schen Finanzmanage- schen Finanzmanage- schen Finanzmanage- nagements im ments in einzelnen ments in einer Vielzahl ments in allen Unter- Unternehmensleitbild Unternehmensaktivitä- von Unternehmensakti- nehmensaktivitäten ten1* vitäten Ethisch-nachhaltige Konventionelle Bank Konventionelle Bank Mehrheitlich auf Ausschließlich Qualität des Finanz- mit eigenen ethisch- mit einer breiten Palette ethisch-nachhaltige ethisch-nachhaltiger dienstleisters nachhaltigen Finanzpro- ethischer Finanzpro- Finanzdienstleistungen Finanzdienstleister (Relevanz: niedrig) dukten dukte (> 5% am Kredit- spezialisierte Bank (< 5% am Kredit- bzw. bzw. Sparvolumen) Sparvolumen), keine Involvierung in kritische Projekte²* Gemeinwohlorientier- Teilweise Veranlagung Mehrheitliche Veranla- Ausschließliche Veran- Ausschließliche Veran- te Veranlagung³* in ethisch-nachhaltige gung in ethisch-nach- lagung in ethisch-nach- lagung in ethisch-nach- (Relevanz: hoch) Projekte, jedoch nicht haltige Projekte4* haltige Projekte haltige Projekte nach dem Best-in- Negativkriterien Negativkriterien Shareholder Advocacy Class-Ansatz + vollständiger Zins- + Verwendung von + teilweiser Zins- und / Kapitalerträgen für oder Dividendenverzicht und / oder Dividenden- soziale / ökologische bei Veranlagungen verzicht im Fall von Investitionen Veranlagungen Gemeinwohlorientier- Keine Eigenkapitalfinan- Versuch der Finanzie- Erfolgreicher Beginn Zinsfreie Finanzierung te Unternehmens- zierung über Kapitalge- rung über Berührungs- der Finanzierung über überwiegend mithilfe finanzierung ber ohne Mitarbeit im gruppen oder aus Berührungsgruppen6* von Berührungsgruppen (Relevanz: niedrig) Unternehmen5* Bankkredit aus nicht oder aus Bankkrediten, oder Bankkrediten, gewinnausschüttender die zu teilverzichteten die zu keinen Sparzin- Bank Zinsen führen sen mehr führen 1* z. B. Ethik-Schulung der MitarbeiterInnen im Finanzcontrolling; themenbezogene Informationsveranstaltung für MitarbeiterInnen etc., 2* Als Quelle zur Recherche zu großen Finanzinsti- tuten kann u. a. Banktrack (http://www.banktrack.org) dienen, 3* z. B. durch transparente Finanzierungspolitik der Bank, Definition klarer Ausschlusskriterien etwa anhand des Frankfurt-Ho- henheimer-Leitfadens, Mitunternehmen, KundInnnen, LieferantInnnen, keine Verwendung spekulativer Finanzderivate etc., 4* z. B. Kredite für ethisch-ökologische Projekte, Investition in erneuerbare Energien, thermische Sanierung, gemeinwohlorientierte Forschung und Entwicklung, 5* z. B. Begebung von handelbaren Aktien, Beteiligung stiller GesellschafterInnen mit Intention der Vorbereitung einer Aktienemission, 6* Mitarbeiter- und Bürgerbeteiligung (z. B. lokale Bürgerbeteiligungen im Bereich nachhaltiger Energie) B1.1 Institutionalisierung • Wir schaffen nachhaltig profitable win-win-Situationen für Unser Selbstverständnis als Regionalbank spiegelt sich auch uns und unsere FinanzpartnerInnen. in Refinanzierung und Eigenveranlagung wider. Wir wenden • Nach Möglichkeit nutzen wir Synergien in der Region bzw. die Prinzipien aus unserem Wertekatalog sinngemäß auch im angrenzenden Ausland. in diesem Bereich an. Die Region erstreckt sich allerdings in diesem Zusammenhang auf den gesamten deutschsprachigen Veranlagungen in folgende Emittenten werden definitiv ausge- Raum. Refinanzierung bzw. Eigenveranlagung ist in Vorarlberg schlossen: Staatsanleihen von Staaten mit bekannt hoher aufgrund der Zusammenarbeit im Sparkassenverbund, aber Korruption, Unternehmen mit Kinderarbeit und Zwangsarbeit, auch mangels geeigneter PartnerInnen nicht möglich. Grund- Unternehmen, die Rüstungsprodukte erzeugen, Unternehmen sätzlich stammt ein Großteil der Geldmittel aus der Region und der Glücksspielbranche und Pornographie, Unternehmen der wird überwiegend unter regionalen Gesichtspunkten verwendet. nuklearen Energieerzeugung und Unternehmen mit Verwick- Erforderliche Geldmarktgeschäfte dienen ausschließlich dem lung in extreme Kontroversen, Skandale und Unfälle. Seit der Kundengeschäft. Implementierung der Dienstanweisung kamen die formulierten finanzethischen Grundsätze bereits zur Anwendung. Gemeinwohlorientierte Veranlagungspolitik Die interne Dienstanweisung "Veranlagungs- und Refinanzie- B1.2 Ethisch-nachhaltige Qualität der rungsstrategie" greift die definierten Werthaltungen der Dorn- FinanzdienstleisterInnen birner Sparkasse auf und legt seit 2015 nachfolgende Kriterien Als Mitglied der österreichischen Sparkassengruppe erfolgt ein zur Eigenveranlagung fest: großer Teil der Geschäfte über das Dachinstitut der Gruppe, die • Wir machen ausschließlich Geschäfte, die wir auch verstehen. Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen. Gleichermaßen • Wir bauen nachhaltige Beziehungen auf. pflegen wir eigenständige Kontakte in der erweiterten Region • Wir schaffen Transparenz, Offenheit und Vertrauen, indem wir und nutzen diese im Zusammenhang mit Refinanzierung und unsere Grundsätze in der Gemeinwohlbilanz veröffentlichen. Eigenveranlagung. 21
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