BEZIEHUNGEN GESTERN - HEUTE - MORGEN - 2023- 20. Mai 2023 - Langeooger Fortbildungswochen

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BEZIEHUNGEN GESTERN - HEUTE - MORGEN - 2023- 20. Mai 2023 - Langeooger Fortbildungswochen
Langeooger Fortbildungswochen

2023

50. Psychotherapiewoche

BEZIEHUNGEN
GESTERN –
HEUTE –
MORGEN
15. — 20. Mai 2023

                                www.aekn.de
BEZIEHUNGEN GESTERN - HEUTE - MORGEN - 2023- 20. Mai 2023 - Langeooger Fortbildungswochen
50. Langeooger Psychotherapiewoche

                  15. bis 20. Mai 2023

                        Veranstalter
                 Ärztekammer Niedersachsen
                        Referat Fortbildung
                          Barış Oral
                  Karl-Wiechert-Allee 18-22
                       30625 Hannover

                   Organisatorische Leitung
                 Ärztekammer Niedersachsen
         Abt. 2 Kommunikation und Gesundheitspolitik
      Referat Zentrales Veranstaltungsmanagement (ZVM)
                 MinRat Thomas Spieker M.A.

                    Projektverantwortlich
                     Jana Gerlach-Müller
         Zentrales Veranstaltungsmanagement (ZVM)
                     Tel.: 0511 380-2496
                     Fax: 0511 380-2115
                    E-Mail: zvm@aekn.de

               Wissenschaftliche Leitung
            Prof. Dr. med. Anette Kersting (Leipzig)

               Wissenschaftlicher Beirat
            Prof. Dr. med. Anette Kersting (Leipzig)
        Prof. Dr. med. Dr. phil. Astrid Müller (Hannover)
        Univ.-Prof. Dr. Tanja Zimmermann (Hannover)

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BEZIEHUNGEN GESTERN - HEUTE - MORGEN - 2023- 20. Mai 2023 - Langeooger Fortbildungswochen
Allgemeine Hinweise ................................................................................................... 4
       Übersicht der Preise .................................................................................................... 5
       Hinweise zur Anmeldung ............................................................................................. 6

       Vorwort ........................................................................................................................ 8

       Begrüßung / Eröffnung der 50. Langeooger Psychotherapiewoche .......................... 10
       Individualisierte Psychotherapie ................................................................................ 10

       Schöne neue Welt? Interaktionen mit Robotern, Sprachassistenten und Algorithmen
       im Internet aus sozialpsychologischer Sicht .............................................................. 11
       Psychosomatische Aspekte des Diabetes Mellitus .................................................... 12

       Die Rolle der Partnerschaft für psychische Störungen .............................................. 13
       Kaufsucht und E-Commerce: Eine verhängnisvolle Beziehung?............................... 14

       Erfolgreich – und dennoch glücklich? ........................................................................ 15
       Persönlichkeitsstörungen in der ICD 11 .................................................................... 16
       Abendvortrag: Familienbeziehungen in der Oper ...................................................... 17

       Psychotherapie suizidaler Patient:innen: Zur Bedeutung der therapeutischen
       Beziehung ................................................................................................................. 18
       Zur Psychopathologie des Hochstaplens und Betrügens .......................................... 19

       Eindeutig uneindeutig. Demenz systemisch betrachtet ............................................. 20
       Dankbarkeit als Ressource und Herausforderung in der Psychotherapie ................. 21
       Verabschiedung und Ausblick auf Langeoog 2024 ................................................... 21

       SEMINARE

       D01 - Diskussion in einer Kleingruppe ...................................................................... 22

       M01 - Gegenübertragungen verstehen und nutzen ................................................... 23

       M02 - Beziehung gestern-heute-morgen: Das Cognitive Behavioral Analysis
       System of Psychotherapy (CBASP) für chronische Depressionen mit frühem
       Beginn ....................................................................................................................... 24

       M03 - „Der goldene Käfig“ - Die ambulante psychodynamische....................................
       Psychotherapie von Anorexia nervosa und Bulimia nervosa ..................................... 25

       M04 - Psychokardiologische Diagnostik und Therapie im klinischen Alltag .............. 26

       M05 - In Bezug zu sich sein und die Beziehungen zu anderen gestalten ................. 27

       M06 - Psychotherapie der ADHS im Erwachsenenalter ............................................ 28

       M07 - Tänzerische Bewegung und ihr Einfluss auf das psychische Wohlbefinden -
       ein Bewegungsseminar ............................................................................................. 29

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M08 - Einführung in die Metakognitive Therapie bei Angststörungen und
       Depression ................................................................................................................ 30

       M09 - „Veränderungen geschehen nur in der Gegenwart“ -
       Beziehungsfokussiertes Arbeiten in der psychodynamisch orientierten
       Musiktherapie ............................................................................................................ 32

       M10 - Wenn der Arzt nichts findet … Evidenzbasierte Psychotherapie bei
       somatoformen Störungen .......................................................................................... 33

       M11 - Beziehungen heute: wieviel Begegnung halten wir noch aus?........................ 35

       M12 - „Was bleibt…“– Supportive Interventionen bei palliativ Erkrankten und
       deren Angehörigen .................................................................................................... 36

       M13 - Umgang mit Scham in therapeutischen Alltagssituationen.............................. 37

       N01 - Therapeutische Intervention – Langfristiger Erhalt des Arbeitsplatzes bei
       psychischer Erkrankung ............................................................................................ 38

       N02 - Achtsamkeit und Trauma ................................................................................. 40

       N03 - „Bringen Sie Ihren inneren Kritiker zum Lachen“ Psychohygiene und
       Burnout-Prävention der besonderen Art .................................................................... 41

       N04 - Systemische Therapie ..................................................................................... 43

       N05 - Binge-Eating-Disorder und Adipositas ............................................................. 44

       N06 - Psychotherapie bei Krebs ................................................................................ 45

       N07 - Kognitive Verhaltenstherapie der Zwangsstörung - ein Update ....................... 46

       N08 - Einführung in die psychodynamische Gruppenpsychotherapie ....................... 47

       N09 - Schwierige Situationen in der Therapie ........................................................... 48

       N10 - Wie wirkt TaKeTiNa ? ...................................................................................... 49

       N11 - Individuelle Behandlungsplanung bei Patienten mit komplexen
       Traumafolgestörungen .............................................................................................. 50

       N12 - Zwanghafte Sexuelle Verhaltensstörung - Von der Ätiologie zur Therapie ...... 51

       N13 - Update: berufsbezogene Stressbewältigung aus und für die therapeutische
       Praxis ........................................................................................................................ 52

       PGV - Psychosomatische Grundversorgung (Teil 1 und 2) ....................................... 53

       Referentenliste .......................................................................................................... 56

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Allgemeine Hinweise

           •   Die maximale Teilnehmerzahl in den Vorträgen liegt nach aktuellen
               Vorgaben bei 300 Personen
           •   Die maximale Teilnehmerzahl in den Seminaren liegt nach aktuellen
               Vorgaben bei 15 Personen - raumabhängige Seminargröße
           •   Unsere Seminargebühren beinhalten keine Langeoog-Card und keinen
               Gepäckgutschein! Auch der Gästebeitrag (Kurtaxe) für den Kongress-
               zeitraum wird durch die Ärztekammer Niedersachsen nicht freigestellt!
               Die Langeoog-Card können Sie bequem auch online bestellen und zu
               sich nach Hause schicken lassen. Alles darüber und die
               aktuellen Preise finden Sie unter
               https://www.langeoog.de/schiffahrt-langeoog/faehre-langeoog-preise
               und https://www.langeoog.de/inselguide/die-langeoogcard-faehrkarte
           •   Die zum Zeitpunkt der Fortbildungswoche geltenden
               Hygienevorschriften der Tagungsstätten sind von uns allen einzuhalten
           •   Bei Änderung des Infektionsgeschehen können jederzeit weitere
               Änderungen notwendig werden

               Weitere Informationen entnehmen Sie bitte auch den
               organisatorischen Hinweisen auf unserer Homepage!

               Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis!

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Stand: 07.03.2023
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Übersicht der Preise
       Alle Preise verstehen sich exklusive der Langeoog-Card und des Gepäckgutscheins

       Eine Buchung der Vorträge ist nicht mehr möglich, da diese ausgebucht sind!

       Buchung ausschließlich der Vorträge 450,00 € ausgebucht

       Buchung der Vorträge in Verbindung mit mind. 1 Seminar 320,00 € ausgebucht
       Buchung der Vorträge in Verbindung mit D01 355,00 € ausgebucht

       Diskussionsgruppe:                                 Ganztagskurs:
       D01          95,00 € ausgebucht                    PGV      750,00 € ausgebucht

       Mittagsseminare:                            Nachmittagsseminare:
       Die Buchung der Seminare ist auch ohne die Buchung der Vorträge möglich.

       13.30-15.00 Uhr                             16.30-18.00 Uhr (teilweise abweichend)
        M01    240,00 € ausgebucht                 N01      300,00 € wenige freie Plätze
        M02    240,00 € ausgebucht                 N02      240,00 € ausgebucht
        M03    240,00 € ausgebucht                 N03      260,00 € ausgebucht
        M04    240,00 € ausgebucht                 N04      240,00 € ausgebucht
        M05    240,00 € ausgebucht                 N05      240,00 € ausgebucht
        M06    240,00 € ausgebucht                 N06      240,00 € ausgebucht
        M07    240,00 € ausgebucht                 N07      240,00 € ausgebucht
        M08    240,00 € ausgebucht                 N08      240,00 € ausgebucht
        M09    240,00 € ausgebucht                 N09      240,00 € ausgebucht
        M10    240,00 € ausgebucht                 N10      300,00 € ausgebucht
        M11    300,00 € ausgebucht                 N11      240,00 € ausgebucht
        M12    240,00 € ausgebucht                 N12      240,00 €
        M13    240,00 € ausgebucht                 N13      300,00 € ausgebucht

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Stand: 07.03.2023
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Hinweise zur Anmeldung
       In allen Fällen Ihrer Buchungen sind die Langeoog-Card, der Gepäckgutschein
       und der Gästebeitrag (Kurtaxe) exklusive und müssen von Ihnen selbst
       organisiert werden.

       Bei der Buchung der Vorträge und mindestens 1 Seminar reduziert sich der Preis
       für die Vorträge auf 320 €. Sie zahlen die Vorträge (320 €) + den jeweiligen
       Seminarpreis.

       Die Buchung der Diskussionsgruppe (D01) ist nur in Verbindung mit der Buchung der
       Vorträge möglich, da die Diskussionsgruppe auf die Inhalte der Vorträge aufgebaut
       ist. Sie zahlen die Vorträge (355 €) + den Preis für die Diskussionsgruppe (95 €).

       Die Buchungen der Seminare (M01-M13 und N01-N13) sind auch ohne die Buchung
       der Vorträge möglich. Sie zahlen lediglich den Seminarpreis / die Seminarpreise.

       Eine Anmeldung ausschließlich zu den Vorträgen (450 €) ist ebenfalls möglich.

       Bei der Buchung des Ganztagskurses Psychosomatische Grundversorgung ist eine
       Buchung der Vorträge nicht möglich, da diese zeitgleich zum Kurs stattfinden. Sie
       können jedoch am Samstag, den 20. Mai 2023, beide Vorträge besuchen, da der
       Kurs am Freitag endet. Eine separate Buchung für diesen Tag ist nicht nötig.

       Bitte geben Sie bei Ihrer Buchung alternative Seminarwünsche an, sollte Ihr Erst-
       wunsch bereits ausgebucht sein oder aus verschiedenen Gründen nicht stattfinden
       können. Wir versichern, dass wir Ihre Wünsche entsprechend der von Ihnen angege-
       benen Reihenfolge berücksichtigen werden, sofern freie Plätze vorhanden sind.

       Der Anmeldeschluss ist der 10. April 2023. Nach diesem Tag sind keine Anmeldun-
       gen und/oder Umbuchungen mehr möglich, auch vor Ort nicht.

       Die Angabe der Fortbildungspunkte finden Sie bei den jeweiligen Seminaren.

       Wir möchten darauf hinweisen, dass für den Inhalt der Abstracts die Referentin / der
       Referent zuständig ist.

       Haustiere

                          Bitte haben Sie Verständnis, dass die Mitnahme von Haustieren,
                          in allen Seminarräumen und im Vortragssaal im Haus der Insel,
                          nicht gestattet ist.

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Stand: 07.03.2023
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Seminar-/Reiserücktrittsversicherung
       Wir möchten Sie auf die Möglichkeit hinweisen, eine Seminarversicherung sowie eine
       Reiserücktrittsversicherung für Hotels und Mietobjekte abzuschließen. Unter dem
       Stichwort „Seminar-Versicherung“ / „Reiserücktritt“ finden Sie bei Interesse im Inter-
       net geeignete Angebote.

       Weitere Informationen entnehmen Sie bitte den Organisatorischen Hinweisen auf der
       Homepage der Ärztekammer.

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Stand: 07.03.2023
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Vorwort
       Herzlich Willkommen zur 50. Langeooger Psychotherapiewoche!

       Liebe Kolleginnen und Kollegen, für die Jubiläumswoche haben wir ein Kernthema der Psy-
       chotherapie gewählt:

       Beziehungen – Gestern – Heute – Morgen

       Unser Eröffnungsvortrag beschäftigt sich mit der individualisierten Psychotherapie bei der
       neben der Klärung individueller Behandlungsziele und der Exploration des individuellen
       Leids unbefriedigte Grundbedürfnisse sowieso behandlungsrelevante biographische Stresso-
       ren zu berücksichtigen sind. Die Bedeutung der Partnerschaft für psychische Störungen
       steht im Mittelpunkt des Vortrags von Herrn Prof. Dr. Bodenmann, Zürich. Während Frau
       Prof. Dr. Nicole Krämer, Duisburg, einen sozialpsychologischen Blick auf die Interaktionen
       mit Robotern, Sprachassistenten und Algorithmen im Internet wirft. Die Psychotherapie
       suizidaler Patientinnen und Patienten unter besonderer Berücksichtigung der Bedeutung der
       therapeutischen Beziehung steht im Mittelpunkt des Vortrags von Herrn PD Dr. Teismann
       (Bochum). Frau Prof. Dr. Zwicker-Pelzer, Köln, beschäftigt sich mit psychologischen Aspek-
       ten der Demenz und ihren Auswirkungen auf die Beziehungen. Eine besondere Beziehungs-
       gestaltung geht von Hochstaplern und Betrügern aus. Frau Prof. Dr. Heidi Möller, Kassel,
       unternimmt den explorativen Versuch einer Ätiologie der Persönlichkeit dieser Tä-
       ter:innengruppe. Online-Kaufsucht ist ein relativ junges Störungsbild, Frau Prof. Dr. Dr. Mül-
       ler informiert in ihrem Vortrag über die Phänomenologie, Diagnostik, die Prävalenz der Onli-
       ne-Kaufsucht und aktuelle Störungsmodelle. Bei wenigen chronischen körperlichen Erkran-
       kungen sind bio-psycho-soziale Interaktionen sowohl bei der Entstehung des Diabetes wie
       auch beim Verlauf der Erkrankung zu beobachten. Herr Prof. Dr. Johannes Kruse, Gießen,
       geht in seinem Vortrag auf die psychosozialen Belastungen für die Entwicklung eines Typ-II-
       Diabtes mellitus ein, stellt darüber hinaus aber auch spezifische Interaktionen dar. Die Ver-
       änderungen in der Diagnostik der Persönlichkeitsstörungen in der ICD-11 werden von Frau
       Prof. Dr. Babette Renneberg, Berlin, fokussiert. Erfolgreich – und dennoch – glücklich? Die
       Effekte von Erfolgen auf unser Leben werden von Frau Prof. Astrid Schütz, Bamberg, disku-
       tiert. Und unser Abschlussvortrag beschäftigt sich mit Dankbarkeit als Ressource und Her-
       ausforderung in der Psychotherapie (Prof. Dr. Freund, Marburg).

       Das Vortragsprogramm wird durch einen Abendvortrag über Familien in der Oper von Herrn
       Prof. Dr. Georg Titscher (Wien) ergänzt. Wie immer werden die Vorträge durch viele interes-
       sante Themen in den Seminaren ergänzt.

       Ebenfalls wie immer geht an dieser Stelle ein großer Dank an das Team der Ärztekammer
       Niedersachsen für die Organisation dieser 50. Langeooger Psychotherapiewoche.

       Wir, die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats, wünschen Ihnen viel Freude bei der Lek-
       türe des Programms, eine interessante Tagung mit vielen neuen Erkenntnissen und Impul-
       sen für Ihre tägliche Arbeit – und vielen interessanten und wertvollen Beziehungen,

       Ihre
       Prof. Dr. med. Anette Kersting
       Leiterin des wissenschaftlichen Beirates

                                                     8
Stand: 07.03.2023
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Vorträge zum Tagungsthema:
                                                                               gesamt
                                                                                18 P.
       „Beziehungen gestern - heute - morgen“
       Montag, 15. Mai, bis Samstag, 20. Mai 2023, jeweils 09.00 - 11.40 Uhr
       (Ende am Samstag um 11.00 Uhr)

       Für die Teilnahme an den Vorträgen erhalten Sie bis zu 18 Fortbildungspunkte

       Veranstaltungsort für alle Vorträge: Haus der Insel, Vortragssaal, Kurstr. 1

       Täglich von 08.30 - 09.00 Uhr Musikalische Begleitung am Klavier mit Channa
       Channa, alias Manuela Müller-Knapp, Dipl. Psych., Psychologische Psychotherapeu-
       tin, Jazzpiano im Selbststudium. channasound@yahoo.com,
       https://www.facebook.com/channasound/ SoundCloud: Channasound

                                               9
Stand: 07.03.2023
Begrüßung / Eröffnung der 50. Langeooger Psychotherapiewoche
       Montag, 15. Mai 2023, 09.00 Uhr

       Direkt im Anschluss Eröffnungsvortrag

       Individualisierte Psychotherapie

       Psychotherapeutische Behandlungen werden heute bevorzugt an störungsspezifi-
       schen Behandlungskonzepten ausgerichtet. Hierbei wird oft nicht ausreichend be-
       rücksichtigt, dass die gleiche Symptomatik ganz unterschiedliche Ursachen haben
       kann und dass über eine Reduktion der Symptomatik hinausgehende Behandlungs-
       bedürfnisse bestehen können. Entscheidend für die Klärung individueller Behand-
       lungsziele im Sinne einer therapiebezogenen Diagnostik ist die Exploration des indi-
       viduellen Leids der Patientin oder des Patienten. Für die Therapieplanung sind dar-
       über hinaus symptomorientierte Behandlungsziele, aber auch unbefriedigte Grund-
       bedürfnisse sowie behandlungsrelevante biographische Stressoren zu berücksichti-
       gen. Die Wahl der geeigneten Behandlungsmethode sollte den individuellen Zielen
       und der Persönlichkeit der zu behandelnden Person flexibel angepasst werden.
       Therapieschulen lassen sich primär durch ihre unterschiedlichen ätiologischen Per-
       spektiven charakterisieren. Die Individualisierung von psychotherapeutischen Be-
       handlungen profitiert von einem transdiagnostischen Verständnis grundlegender
       Therapieerfordernisse und einem schulenübergreifenden Einsatz von Methoden.
       Hierin liegt eine Chance das gesamte Potential der Psychotherapie einschließlich der
       erlebnisorientierten Methoden gezielt und undogmatisch nutzbar zu machen.

       Angaben zum Referenten:

                          Sack, Prof. Dr. med. Martin
       Stellvertretender Direktor der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie des Klinikums rechts der
       Isar der TU München. Seine Forschungsschwerpunkte sind Folgen kindlicher Gewalterfahrungen und
       Vernachlässigung, Wirkfaktoren traumatherapeutischer Behandlungen sowie methodenübergreifende
       Konzepte von Psychotherapie. Versch. Publikationen

                                                       10
Stand: 07.03.2023
Schöne neue Welt? Interaktionen mit Robotern, Sprachassistenten
       und Algorithmen im Internet aus sozialpsychologischer Sicht
       Dienstag, 16. Mai 2023, 09.00 - 09.50 Uhr
       mit anschließender 20-minütiger Diskussion

       Wir sind in unserem Alltag zunehmend von Technologien wie intelligenten Maschi-
       nen, Robotern oder Algorithmen umgeben, die nicht mehr bloß als Werkzeug zur
       Erledigung von Aufgaben fungieren, sondern menschenähnliche Dialoge ermögli-
       chen, Entscheidungen vorschlagen oder die Meinungsbildung beeinflussen. Aus
       psychologischer Sicht stellen sich dabei vielfältige Fragen, die vor allem die Auswir-
       kungen der Interaktion mit Technologie betreffen. Bezüglich der Kommunikation mit
       Robotern und Sprachassistenten ist dabei von Interesse, inwieweit die Interaktion der
       mit anderen Menschen ähnlich ist und inwieweit diese als "sozial" empfunden wird.
       Neben der Interaktion mit künstlichen Entitäten stellen intelligente Algorithmen im
       Internet eine neue Herausforderung dar, deren Auswirkungen auf Nutzende betrach-
       tet werden müssen. In diesem Zusammenhang ist zentral, inwieweit Menschen die
       oft über Machine Learning entstandenen Algorithmen verstehen können und inwie-
       weit sie ihnen vertrauen, etwa wenn diese Entscheidungen vorschlagen. Der Vortrag
       stellt erste Ergebnisse der Forschung zum Umgang von Menschen mit unterschiedli-
       chen Technologien der künstlichen Intelligenz dar und diskutiert auf dieser Grundla-
       ge mögliche zukünftige Szenarien.

       Angaben zur Referentin:

                            Krämer, Prof. Dr. Nicole
       Professorin für Sozialpsychologie, Medien und Kommunikation an der Universität Duisburg-Essen. Sie
       schloss 2001 ihre Dissertation an der Universität zu Köln ab und habilitierte 2006 an der Universität zu
       Köln zur sozialen Wirkung virtueller Assistenten. Sie absolvierte längere Forschungsaufenthalte an der
       Cambridge University (2003) und verschiedenen US-Universitäten (2015). In ihrer Forschung
       fokussiert sie sowohl sozial- und medienpsychologische Aspekte der Mensch-Technik-Interaktion als
       auch der computervermittelten Interaktion. Sie leitet mehrere Forschungsprojekte zur
       Meinungsbildung in sozialen Medien, den gesellschaftlichen Auswirkungen Künstlicher Intelligenz
       sowie zu psychologischen Aspekten von Privatheit

                                                         11
Stand: 07.03.2023
Psychosomatische Aspekte des Diabetes Mellitus
       Dienstag, 16. Mai 2023, 10.30 - 11.20 Uhr
       mit anschließender 20-minütiger Diskussion

       Der Diabetes mellitus ist eine Volkserkrankung, die die Lebensqualität senkt und das
       Risiko für eine vorzeitige Sterblichkeit erhöht. Wie bei wenigen chronischen körperli-
       chen Erkrankungen sind bio-psycho-soziale Interaktionen sowohl bei der Entstehung
       des Diabetes wie auch beim Verlauf der Erkrankung zu beobachten. Psychosoziale
       Belastungen im Verlauf der Biografien erhöhen das Risiko für die Entwicklung eines
       Typ-2-Diabetes. Auch die Diabeteserkrankung stellt für viele Menschen eine Heraus-
       forderung dar, in dessen Bewältigung es zu Anpassungsstörungen kommen kann.
       Dabei haben die psychischen Belastungen bei Menschen mit Diabetes eine beson-
       dere Bedeutung, da die Kombination mit einer deutlich erhöhten Sterblichkeit sowie
       reduzierter Lebensqualität einhergeht. Diese Patientengruppe stellt somit eine Hoch-
       risikogruppe dar, die in der Versorgung besondere Beachtung finden sollte. Im Vor-
       trag werden sowohl die bio-psycho-sozialen Interaktionen dargestellt, als auch Hin-
       weise gegeben, wie psychosoziale Aspekte in der somatischen Versorgung berück-
       sichtigt werden können und welche spezifischen Probleme bei der psychotherapeuti-
       schen Behandlung von Patienten mit Diabetes zu beachten sind.

       Angaben zum Referenten:

                      Kruse, Prof. Dr. med. Johannes
       Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychoanalyse, Psychotraumatologie
       Arbeitsschwerpunkte: Psychosomatische Interaktionen bei Diabetes, Psychotraumatologie,
       Psychodynamische Psychotherapie. E-Mail: johannes.kruse@psycho.med.uni-giessen.de

                                                   12
Stand: 07.03.2023
Die Rolle der Partnerschaft für psychische Störungen
       Mittwoch, 17. Mai 2023, 09.00 - 09.50 Uhr
       mit anschließender 20-minütiger Diskussion

       Psychische Störungen sind kontextuell eingebettet, häufig befinden sich die
       Patient*innen in einer Paarbeziehung. Ausgehend vom bio-psycho-sozialen Stö-
       rungsmodell wird in diesem Vortrag auf die Bedeutung der Partnerschaft als Protek-
       tiv- respektive Risikofaktor eingegangen. Am Beispiel der Depression wird aufge-
       zeigt, welche Rolle der Partner/die Partnerin sowohl bei positiv intendiertem Verhal-
       ten (z.B. Empathie, Unterstützung) als auch bei negativem Verhalten spielen kann
       und wie diese dyadischen Prozesse für die Entstehung und Aufrechterhaltung sowie
       im Rahmen von Rückfällen relevant sind. Es wird erörtert, worauf in der Psychoedu-
       kation zu achten ist und wie der regelmäßige Einbezug des Partners/der Partnerin in
       eine individuelle Psychotherapie erfolgen könnte. Anhand des Modells von „We-
       Disease“ werden an klinischen Beispielen Möglichkeiten konkreter Interventionen
       beim Paar vorgestellt, insbesondere Möglichkeiten zur Erhöhung der wechselseitigen
       Positivität, der dyadischen Kommunikation und der Förderung der gegenseitigen
       Unterstützung (dyadisches Coping).

       Angaben zum Referenten:

                          Bodenmann, Prof. Dr. phil. Guy

       Ordinarius für Klinische Psychologie an der Universität Zürich. Leitete zuvor das Institut für
       Familienforschung und –beratung der Universität Fribourg. Forschungsschwerpunkte sind Stress und
       Partnerschaft, Partnerschaft und psychische Störungen, Partnerschaftskonflikte und die Entwicklung
       von     Kindern     sowie    die     Prävention   von    Beziehungsstörungen.    Innerhalb   seines
       Forschungsschwerpunkts spielt der gemeinsame Umgang von Paaren mit Belastungen (dyadisches
       Coping) eine Schlüsselrolle. Zur Förderung des dyadischen Copings in der Paartherapie entwickelte
       er die 3-Phasen-Methode. Er ist akkreditierter Verhaltenstherapeut, Paartherapeut, Ausbildner und
       Supervisor. Er bietet zwei postgraduale Weiterbildungen (MAS für Psychotherapie im Kindes- und
       Jugendalter, MAS für Schulpsychologie) an der Universität Zürich an. Zur Stärkung der Resilienz bei
       Individuen hat er das Programm „Stressfit“ und zur Pflege der Partnerschaft das evidenz-basierte
       Training „Paarlife“ entwickelt. Er ist Autor von über 20 Büchern und hat mit seinem Team über 300
       Fachpublikationen verfasst

                                                       13
Stand: 07.03.2023
Kaufsucht und E-Commerce: Eine verhängnisvolle Beziehung?
       Mittwoch, 17. Mai 2023, 10.30 - 11.20 Uhr
       mit anschließender 20-minütiger Diskussion

       Prävalenzschätzungen gehen davon aus, dass ca. 5% der Erwachsenen von Kauf-
       sucht betroffen sind und dass die rasante Verbreitung des Onlinehandels und Social
       Commerce zu einer weiteren Zunahme beitragen. Während die Forschung zu Kauf-
       sucht in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat, gibt es nur wenige empirische
       Daten speziell zu exzessivem Internetshopping. Online-Kaufsucht weist Gemeinsam-
       keiten mit sowohl traditioneller Kaufsucht (im sog. stationären Handel) als auch mit
       spezifischen Internetnutzungsstörungen (z.B. Computerspielstörung, soziale Netz-
       werke-Nutzungsstörung) auf. Dabei ist noch unklar, ob es sich bei der Online-
       Kaufsucht um das bloße virtuelle Äquivalent der traditionellen Kaufsucht handelt.
       Denkbar wäre auch, dass zumindest eine Subgruppe von Konsument:innen erst
       durch die Möglichkeiten, die der Onlinehandel bietet, süchtigen Warenkonsum entwi-
       ckelt. Erste empirische Befunde stützen klinische Erfahrungen bezüglich einer zu-
       nehmenden Konvergenz von Online-Kaufsucht mit anderen Internetnutzungsstörun-
       gen, z. B. der sozialen Netzwerke-Nutzungsstörung. Der Vortrag informiert über das
       Störungsbild und geht dabei vor allem auf Phänomenologie, Diagnostik, Prävalenz
       sowie aktuelle Störungsmodelle und Überlegungen zur Klassifikation und Behand-
       lung ein.

       Angaben zur Referentin:

                         Müller, Prof. Dr. med. Dr. phil. Astrid
       Psychologische Psychotherapeutin mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie und Fachärztin für
       Laboratoriumsmedizin. Ltd. Psychologin an der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie der
       Medizinischen Hochschule Hannover. Leiterin der Arbeitsgruppe „Substanzungebundene
       Abhängigkeitserkrankungen". Klinische und Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen
       Verhaltenssüchte, Essstörungen und Adipositas

                                                    14
Stand: 07.03.2023
Erfolgreich – und dennoch glücklich?
       Donnerstag, 18. Mai 2023, 09.00 - 09.50 Uhr
       mit anschließender 20-minütiger Diskussion

       In Bhutan wurde Förderung und Schutz des Bruttonationalglücks in die Verfassung
       aufgenommen. Relevante Aspekte sind dabei psychisches Wohlbefinden, Gesund-
       heit, Zeitnutzung, Bildung, kulturelle Vielfalt und Resilienz. Damit grenzte sich der
       Staat von vielen anderen Staaten ab, die sich zur Förderung des Bruttonationalein-
       kommens verpflichtet haben. Sind Leistung bzw. Erfolg und Glück vereinbar? Berich-
       tet werden aktuelle Forschungsergebnisse zu Wohlstand und Lebenszufriedenheit,
       zu Irrwegen auf der Suche nach Glück, zu Selbstwertquellen, zu möglichen Effekten
       von Erfolg auf Beziehungen und zu Strategien im Umgang mit Erfolg.

       Diskutiert wird, wie wir die Effekte von Erfolgen auf unser Leben beeinflussen kön-
       nen.

       Angaben zur Referentin:

                         Schütz, Prof. Dr. phil. Astrid
       Inhaberin des Lehrstuhls für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik sowie Leiterin
       des Kompetenzzentrums für Angewandte Personalpsychologie an der Universität Bamberg.
       Forschungsschwerpunkte: Persönlichkeit und soziale Interaktion, Emotionale Intelligenz, Macht,
       Narzissmus, Wohlbefinden, Personalauswahl und -führung.
       E-Mail: astrid.schuetz@uni-bamberg.de

                                                       15
Stand: 07.03.2023
Persönlichkeitsstörungen in der ICD 11
       Donnerstag, 18. Mai 2023, 10.30 - 11.20 Uhr
       mit anschließender 20-minütiger Diskussion

       Im Vortrag werden die Veränderungen in der Diagnostik der Persönlichkeitsstörun-
       gen in der ICD-11 dargestellt. Während in der ICD 10 bisher unterschiedliche katego-
       riale Diagnosen einer Persönlichkeitsstörung zur Verfügung standen, wird in der
       ICD-11 eine dimensionale Beurteilung von stabilen Beeinträchtigungen im Bereich
       des Selbst und der zwischenmenschlichen Funktionen vorgestellt. Eine Persönlich-
       keitsstörung kann nun in leicht, mittel und schwer eingeteilt werden, in Abhängigkeit
       des Ausmaßes der Beeinträchtigung. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, eine Per-
       sönlichkeitsstörung über fünf Merkmalsausprägungen qualitativ zu spezifizieren. Von
       den früheren Persönlichkeitsstörungen aus der ICD-10 bleibt lediglich die Borderline
       Persönlichkeitsstörung in der Form eines Borderline-Musters erhalten, welches zu-
       sätzlich diagnostiziert werden kann. An Beispielen wird der Transfer von ICD 10 zu
       ICD 11 für die klinische Praxis erläutert. Es werden erste vorliegende diagnostische
       Verfahren vorgestellt und Chancen sowie Herausforderungen des neuen Diagnose-
       systems diskutiert.
       Literatur:
       Renneberg, B. & Herpertz, S.C. (2021). Persönlichkeitsstörungen. Fortschritte der Psychotherapie.
       Göttingen: Hogrefe.

       Angaben zur Referentin:

                            Renneberg, Prof. Dr. Dipl.-Psych. Babette

       Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Freien Universität Berlin, Leiterin der
       Hochschulambulanz für Psychotherapie der Freien Universität und des ZGFU, einem
       Ausbildungsinstitut für Kinder- und Jugendlichen-psychotherapie. Sie ist approbierte Psychologische
       Psychotherapeutin, Supervisorin und Ausbilderin in Verhaltenstherapie. Forschungsschwerpunkte:
       Grundlagen- und Therapieforschung zu Persönlichkeitsstörungen und sozialen Angststörungen. In der
       klinisch-psychologischen Interventionsforschung hat sie neue Behandlungsprogramme für besonders
       beeinträchtigte Gruppen entwickelt. Dazu gehören Menschen mit extremen sozialen Ängsten, schwer
       brandverletzte Patienten mit Narben und Entstellungen, sowie Mütter mit kleinen Kindern, die durch
       ihre Borderlinestörung bei der Erziehung vor besondere Probleme gestellt sind

                                                        16
Stand: 07.03.2023
Abendvortrag: Familienbeziehungen in der Oper
       Donnerstag, 18. Mai 2023 um 20.00 Uhr
       mit Prof. Dr. med. Georg Titscher aus Wien

       Im Vortragssaal im Haus der Insel, max. 300 Teilnehmer, kostenfreier Vortrag, keine
       Anmeldung notwendig

       In Opern, die über längere Zeit Bestand im Repertoire haben, werden soziale und
       individuelle Themen behandelt, die uns alle betreffen. Ein zentrales Handlungsmotiv
       ist die Familie und die verschiedenen Konstellationen ihrer Mitglieder. So lassen sich
       auch heute noch psychologisch gültige Eheprobleme, Geschwisterkonstellationen
       oder Eltern-Kind-Beziehungen finden. In den Opern des späten 18. bis zum Ende
       des 19. Jahrhunderts werden fast immer das Vorherrschen patriarchaler Strukturen
       und ihre Auswirkungen auf Partnerwahl und Familie behandelt. Viele Opern vor allem
       Giuseppe Verdis belegen dies. Mit der Jahrhundertwende zum 20. Jh. tritt mehr die
       Rolle der Frau in den Vordergrund, die zunächst als bedrohliche Femme fatale emp-
       funden wurde, was auch in mehreren Bühnenwerken zum Ausdruck kommt.

       Wie und ob familiäre Fragestellungen in späteren Opern thematisiert werden und
       welche Schlüsse wir für uns aus der Entwicklung von Familienkonstellationen in den
       letzten 200 Jahren ziehen können, soll im Vortrag dargelegt werden.

                                                     17
Stand: 07.03.2023
Psychotherapie suizidaler Patient:innen: Zur Bedeutung der thera-
       peutischen Beziehung
       Freitag, 19. Mai 2023, 09.00 - 09.50 Uhr
       mit anschließender 20-minütiger Diskussion

       Die therapeutische Beziehung gilt als zentraler Wirkfaktor in der Behandlung suizida-
       ler Patient:innen. Im Rahmen des Vortrags werden – auf der Basis aktueller Thera-
       piekonzepte und Theorien – konkrete Hinweise zur Etablierung und Gestaltung der
       therapeutischen Beziehung mit suizidalen Jugendlichen und Erwachsenen gegeben.
       Orientiert an den therapeutischen Schritten der Risikoabschätzung, Kriseninterventi-
       on, Psychotherapie und Nachsorge werden Möglichkeiten der Beziehungsgestaltung
       sowie dem Umgang mit Brüchen in der Beziehung dargestellt und reflektiert. Die
       Bedeutung von Intuition und emotionaler Reaktionen von Therapeut:innen wird in
       diesem Zusammenhang kritisch hinterfragt.

       Der praxisorientierte Vortrag wird ergänzt durch eine Übersicht der Studienlage zur
       antisuizidalen Bedeutung der therapeutischen Beziehung.

       Angaben zum Referenten:

                      Teismann, PD Dr. phil. Tobias

       Diplom-Psychologe und Psychologischer Psychotherapeut (Verhaltenstherapie). Seit 2012
       Geschäftsführender Leiter des Zentrums für Psychotherapie am Forschungs- und
       Behandlungszentrum für Psychische Gesundheit (FBZ), Ruhr-Universität Bochum.
       Forschungsschwerpunkt: Depression & Suizidalität

                                                18
Stand: 07.03.2023
Zur Psychopathologie des Hochstaplens und Betrügens
       Freitag, 19. Mai 2023, 10.30 - 11.20 Uhr
       mit anschließender 20-minütiger Diskussion

       Ausgehend von einer Phänomenologie der Hochstapelnden wird in diesem Vortrag
       ein explorativer Versuch einer Ätiologie der Persönlichkeit dieser Täter:innengruppe
       vorgenommen. Die Kunst der mimetischen Anpassung an ihre Opfer wird entwick-
       lungspsychologisch hergeleitet. Die »erfolgreichen« Betrügenden sind ganz und gar
       mit ihren verzerrten Selbst- und Realitätswahrnehmung verschmolzen. Im Moment
       der Blendung befinden sie sich in Kongruenz mit dem Ich-Ideal. Sie spielen vor sich
       selbst und zugleich mit dem Gegenüber Theater. Das Geheimnis des Erfolges ist
       gerade die nicht vorhandene Distanz zum Delikt. Anhand von Filmszenen aus dem
       Spielfilm: „So glücklich war ich noch nie“ werden die Eindeutigkeit und Uner-
       schütterlichkeit überzeugenden Betrugshandelns gezeigt.

       Angaben zur Referentin:

                              Möller, Prof. Dr. phil. Heidi

       Seit 30 Jahren als Psychoanalytikerin, Organisationsberaterin, Supervisorin und Coach in
       unterschiedlichen Branchen tätig. Lehrtherapeutin für Tiefenpsychologie und Gestalttherapie.
       Professorin für Theorie und Methodik der Beratung an der Universität Kassel, Institut für Psychologie.
       Leiterin zahlreicher Studiengänge u.a. Leiterin des postgradualen Studiengangs Coaching,
       Organisationsberatung,     Supervision   (COS)     www.unikims/COS.      Forschungsschwerpunkte:
       Kompetenzentwicklung von Berater_innen und Psychotherapeut_innen, Wirksamkeitsforschung in
       Psychotherapie     und     Beratung,    Gender     und     Beratung,    Führungskräfteentwicklung,
       Selbstregulationskompetenz von Fussballfans. E-Mail: heidi.moeller@uni-kassel.de

                                                        19
Stand: 07.03.2023
Eindeutig uneindeutig. Demenz systemisch betrachtet
       Samstag, 20. Mai 2023 , 09.00 - 09.50 Uhr

       Demenz hat viele Gesichter und medizinisch gibt es mehr als 70 Arten zu unter-
       scheiden. Über die medizinische Sichtweise hinaus fragen wir uns:
        „alles nur Körper“: was ist mit den psychologischen Aspekten der Demenz? Was ist
       mit Partner*in, mit den Angehörigen, wenn ein Mensch sich extrem verändert? Was
       ist mit den begleitenden Diensten: der Pflege, der Beratung usw.? Welche Rolle
       spielt Gewalt in der Beziehungsgestaltung? Es wird immer wichtiger, dass sich mög-
       lichst viele Menschen und Berufsgruppen für den Umgang mit Demenz einüben.
       Viele –nicht nur alternde – Menschen, haben Angst von Demenz ergriffen zu werden
       und gegen diese Angst stemmt sich die Pharmazie mit wirkmächtigen Kampagnen.
       Demenz aber umgeht den Glauben an Machbares und Steuerbares und die Ausei-
       nandersetzung mit der eigenen Endlichkeit wird deutlicher ins individuelle und gesell-
       schaftliche Bewusstsein gehoben. Das Erscheinungsbild von Demenz hat auch ge-
       sellschaftlich eher das Bild der Erkrankung, weniger das Format einer Möglichkeit
       des Lebens im Zuge des Alterns. Auch wenn man Entwicklungszyklen der Demenz
       ausmachen kann, so ist das nahe Umfeld mit viel Irritation häufig überfordert: alte
       bzw. gewohnte Rollenbilder verlangen neue Umgangsweisen; frühere Wünsche an
       das gemeinsame Altwerden werden erschüttert, ja ganze Familien geraten in Um-
       bruchprozesse, die häufig die Grenzen des noch Bewältigbaren erreichen. Selten ist
       jemand Alleine krank, d.h. die sorgenden, ja fürsorgenden Haltungen sind mit enor-
       men emotionalen Erlebensprozessen gekoppelt. Generativität und der Umgang mit
       Stärken und Schwächen benötigen immer wieder neue Passungen im Familiensys-
       tem. Der uneindeutige Verlust und der Umgang mit Scham sind Herausforderungen,
       um mit der Krankheit leben zu lernen.

       Angaben zur Referentin:

                         Zwicker-Pelzer, Prof. Dr. Dipl. Päd. Dipl. Soz.päd. Renate

       (em) Professur für Beratung und Erziehungswissenschaft. Dipl. Päd.; Dipl. Soz.päd.. Supervisorin
       (DGSv/DGSF), Systemische Beraterin, Familientherapeutin (DGSF). Lehrende für Beratung,
       Familientherapie und Supervision (DGSF). Coachin (DGSF). Ehe-,Familien-Lebensberaterin (BAG).
       Heilpraktikerin Psychotherapie. Wissenschaftliche Beirätin DGfB. E-Mail: zwicker.pelzer@t-online.de

                                                       20
Stand: 07.03.2023
Samstag, 20. Mai 2023, 09.55 - 10.45 Uhr
       Dankbarkeit als Ressource und Herausforderung in der Psychothe-
       rapie

       Das Thema Dankbarkeit erhält in der Psychotherapie zunehmend Aufmerksamkeit,
       weil es vielversprechende Entwicklungen in sich vereint: die Bedeutung positiver
       Emotionen in zwischenmenschlichen Beziehungen und die Ausrichtung auf Ressour-
       cen. In diesem Vortrag wird "Dankbarkeit" als psychologisches Konzept in seinen
       therapeutischen Möglichkeiten und ethischen Herausforderungen thematisiert. Weit
       verbreitet sind mittlerweile Übungen zur Förderung von Dankbarkeit wie das Führen
       eines Dankbarkeitstagebuchs. Doch wie wirksam und nachhaltig sind diese Übungen
       eigentlich? Dazu werden eigene empirische Befunde und der aktuelle Forschungs-
       stand vorgestellt. Das Thema Dankbarkeit hat jedoch auch seine Schattenseiten und
       Herausforderungen im therapeutischen Alltag. So gilt es beispielsweise für Psycho-
       therapeuten, angemessen auf dankbarkeitsrelevante Situationen in der therapeuti-
       schen Beziehung (z. B. Geschenke, Abschied, Undank) zu reagieren. Ebenso ist es
       wichtig, die Indikationsgrenzen und „Nebenwirkungen“ von Dankbarkeitsinterventio-
       nen zu kennen. Mit Fallbeispielen aus der therapeutischen Arbeit wird das Thema
       Dankbarkeit auch praktisch reflektiert. Zielsetzung des Vortrags ist es, Dankbarkeit
       als eine Erweiterung der therapeutischen Handlungsmöglichkeiten neu zu entde-
       cken.

       Literatur:
       Freund, H. & Lehr, D. (2020). Dankbarkeit in der Psychotherapie: Ressource und Herausforderung.
       Göttingen: Hogrefe-Verlag.

       Angaben zum Referenten:

                                Freund, Prof. Dr. phil. Henning

       Professor für Psychologie an der Evangelischen Hochschule Tabor in Marburg, dort
       wissenschaftlicher Geschäftsführer des Marburger Instituts für Religion und Psychotherapie. Zudem
       Tätigkeit in eigener Privatpraxis für Psychotherapie in Heidelberg. Psychologischer Psychotherapeut,
       Supervisor (BDP). Arbeitsschwerpunkte: Kultur- und religionssensible Psychotherapie, Dankbarkeit
       und Psychotherapie. E-Mail: henning.freund@eh-tabor.de

       Samstag, 20. Mai 2023, 10.45 - 11.00 Uhr
       Verabschiedung und Ausblick auf Langeoog 2024

                                                       21
Stand: 07.03.2023
D01 - Diskussion in einer Kleingruppe
       Dienstag, 16. Mai, bis Freitag, 19. Mai 2023, jeweils 11.45 - 12.30 Uhr

        Bitte beachten Sie den Beginn am Dienstag!
        Die Buchung der Diskussionsgruppe ist nur in Verbindung mit der Buchung der Vorträge möglich

       Teilnehmerzahl:        15               8 P.
       Preis:                 95,00 Euro

       Die moderierte Diskussionsgruppe findet von Dienstag bis Freitag unmittelbar im
       Anschluss an die Vorträge statt. Sie bietet die Möglichkeit, sich in einem kleinen
       Kreis von maximal 15 Personen über die morgendlichen Vorträge auszutauschen
       und die Inhalte vor dem eigenen Erfahrungs- und Wissenshintergrund zu diskutieren.

       Angaben zur Moderatorin:

                         Zimmermann, Univ.-Prof. Dr. Tanja

       Medizinische Hochschule, Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie,
       Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover Universitätsprofessorin für Psychosomatik und Psychotherapie
       mit Schwerpunkt Transplantationsmedizin und Onkologie.
       E-Mail: zimmermann.tanja@mh-hannover.de

                                                      22
Stand: 07.03.2023
M01 - Gegenübertragungen verstehen und nutzen
       Montag, 15. Mai, bis Freitag, 19. Mai 2023, jeweils 13.30 - 15.00 Uhr

       Teilnehmerzahl:        15
                                                  15 P.
       Preis:                 240,00 Euro

       Beziehungen sind damit verbunden, anderen Menschen Einfluss auf das eigene
       Erleben und Verhalten einzuräumen. Als TherapeutInnen erleben wir etwas von
       diesem Einfluss in unseren Gegenübertragungsreaktionen – Gefühlen, Träumen und
       Phantasien zu PatientInnen, aber auch in Reaktionen wie Vergessen, Verwechseln
       und spontanen, überraschenden Reaktionen. Viele PatientInnen erleben die Erfah-
       rung als hilfreich, dass sie bei ihren Therapeutinnen und Therapeuten etwas auslö-
       sen – besonders, wenn eine solche Reaktion von TherapeutInnen anerkannt, klar
       beschrieben und erkundet wird. Im Seminar erkunden wir Gegenübertragungsreakti-
       onen anhand von Filmbeispielen und herausfordernden Situationen in Beispielen der
       Teilnehmenden und des Dozenten. Für ein entwicklungsförderndes Umgehen mit
       Gegenübertragungsreaktionen werden mentalisierungsbasierte und psychoanaly-
       tisch-interaktionelle Konzepte genutzt. Erprobt wird ein „Antworten“, in dem Thera-
       peutInnen interpersonelles Feedback in einer entwicklungsfördernden Form geben.
       Sie sprechen dabei über sich – in ihrer Reaktion auf PatientInnen - statt über ihre
       PatientInnen. „Antworten“ sind in Therapien mit strukturell gestörten Menschen oft
       notwendig und in vielen anderen Situationen hilfreich. Teilnehmende am Seminar
       lernen etwas zum Umgehen mit strukturellen Störungen und entwicklungsorientierten
       Konzepten.

       Ziel ist es, Sicherheit im Arbeiten mit Gegenübertragungsgefühlen zu entwickeln und
       die eigenen therapeutischen Vorgehensweisen zu erweitern.

       Literatur:
       Staats, H. (2017): Die therapeutische Beziehung. Spielarten und verwandte Konzepte. Vandenhoeck
       & Ruprecht, Göttingen.

       Angaben zum Referenten:

                         Staats, Prof. Dr. med. habil. Hermann
       FH Potsdam, Kiepenheuerallee 5, 14469 Potsdam. Arzt für Psychotherapeutische Medizin.
       Psychoanalytiker, Gruppenanalytiker, Paar- und Familientherapeut, Säuglings-Kleinkind-Eltern
       Psychotherapeut arbeitet auf der Sigmund-Freud Professur für psychoanalytisch orientierte
       Entwicklungspsychologie an der FH Potsdam und niedergelassen in freier Praxis. Er ist Lehranalytiker
       der DPG, DGPT, IPA und D3G. E-Mail: hermann.staats@gmail.com

                                                          23
Stand: 07.03.2023
M02 - Beziehung gestern-heute-morgen: Das Cognitive Behavioral
       Analysis System of Psychotherapy (CBASP) für chronische De-
       pressionen mit frühem Beginn
       Montag, 15. Mai, bis Freitag, 19. Mai 2023, jeweils 13.30 - 15.00 Uhr

       Teilnehmerzahl:        15
                                                 15 P.
       Preis:                 240,00 Euro

       CBASP ist das Psychotherapieverfahren, das spezifisch zur Behandlung früh begin-
       nender chronischer Depressionen entwickelt wurde. Bei diesem Ansatz werden die
       Beziehungsmuster in Bezug auf die Gestaltung interpersoneller Kontakte in der Ge-
       genwart hin untersucht und durch das Setzen neuer Lernerfahrungen für das Morgen
       modifiziert. Hierbei setzen interpersonelle Lernmodule an frühen Beziehungstrauma-
       tisierungen an mit dem Ziel, die destruktive Entwicklungsgeschichte und Fehlprägun-
       gen des Patienten zu revidieren, Vermeidungsmuster zu durchbrechen und durch
       sozial zielführendes Verhalten zu ersetzen. Das persönliche Einbringen der Reaktio-
       nen des Therapeuten auf das Verhalten des Patienten richtet sich an dessen Kern-
       pathologie an und ermöglicht es ihm, aus seiner “Interaktions-Festung” heraus zu
       treten und soziale Reaktionsmuster wahr zu nehmen. Der Therapeut wird dabei von
       Anfang an zum „sicheren Stimulus“ für den Patienten. Interpersonelles Diskriminati-
       onslernen hilft zwischen altvertrauten dysfunktionalen Verhaltensmustern und dem
       Verhalten des Therapeuten zu unterscheiden und negative Interaktionsmuster
       dadurch zu verändern. Mit Hilfe der Situationsanalyse, einer spezifischen Strategie
       zum sozialen Problemlösen, lernt der Patient eine kausale Beziehung zwischen sei-
       nen Verhaltens- und Denkmustern und den jeweiligen Konsequenzen herzustellen
       und von anderen eher zu bekommen, was er sich wünscht. Im interaktiven Workshop
       werden die spezifischen Strategien und Techniken des CBASP praxisorientiert mit
       Hilfe von Livedemonstrationen sowie Übungen eingeführt. Fallbeispiele können ein-
       gebracht und diskutiert werden.

       Das Seminar richtet sich an Anfänger und Fortgeschrittene.

       Angaben zum Referenten:

                         Elstner, Dr. med. Samuel
       Niedergelassener Arzt in eigener Praxis. Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Sozialmedizin.
       Dozent und Supervisor für Psychotherapie (VT). Schatzmeister des CBASPNetzwerks, CBASP-
       Therapeut, -Trainer und -Supervisor. E-Mail: praxis-elstner-mail@t-online.de

                                                         24
Stand: 07.03.2023
M03 - „Der goldene Käfig“ - Die ambulante psychodynamische
       Psychotherapie von Anorexia nervosa und Bulimia nervosa
       Montag, 15. Mai, bis Freitag, 19. Mai 2023, jeweils 13.30 - 15.00 Uhr

       Teilnehmerzahl:         15
                                                 15 P.
       Preis:                 240,00 Euro

       In diesem Seminar stellt die Referentin die historische Entwicklung von Krankheits-
       modellen zur Anorexia nervosa und Bulimia nervosa vor und zum psychoanalyti-
       schen Krankheitsverständnis die Arbeiten von Hilde Bruch, Philippe Jeammet und
       der Arbeitsgruppe um Werner Köpp. Sie beschreibt das behandlungstechnische
       Vorgehen in der ambulanten Psychotherapie, die Grenzen der ambulanten Behand-
       lungsmöglichkeiten und die durch psychiatrische Komorbiditäten entstehenden be-
       sonderen Behandlungsprobleme. Darüber hinaus werden die Möglichkeiten der Ka-
       tathym Imaginativen Psychotherapie in der Behandlung von PatientInnen mit Ano-
       rexia nervosa und Bulimia nervosa gezeigt. Besonders wichtig für diese Patientinnen
       ist es, nach monate- und jahrelanger Zeit der Askese ihre Genussfähigkeit wieder zu
       entdecken, was wir mit der Auswahl der Behandlungsmotive und unserer therapeuti-
       schen Haltung unterstützen. Ein weiteres Problem der Patientinnen ist ihre Unfähig-
       keit, ihren eigenen Körper liebevoll anzunehmen. Hier ist eine Kombination von Ar-
       beit mit dem Körperbild und dem Einsatz von Symbolen hilfreich. Die Teilnehmerin-
       nen werden gebeten, kleine Gegenstände und Bilder mitzubringen, die ihnen bedeu-
       tungsvoll sind. Diese werden wir zur Arbeit am Körperbild verwenden.
       Eigene Behandlungsbeispiele der Teilnehmer sind willkommen!

       Empfohlene Literatur:
       kann bei der Referentin angefordert werden.

       Angaben zur Referentin:

                           Sannwald, Dr. med. Renate
       Fachärztin für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie,
       Psychotherapeutische Medizin. Psychoanalyse (DGPT). DGPT-Lehranalytikerin und Mitglied im
       Erweiterten Vorstand des BIPP. Dozentin der AGKB. Vorstand des Weiterbildungskreises für
       tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie e.V. Dozentin,
       Supervisorin     und    Lehrtherapeutin    verschiedener    Weiterbildungsinstitute.  Zahlreiche
       Veröffentlichungen im Bereich der psychodynamischen Psychotherapie von Jugendlichen und jungen
       Erwachsenen. E-Mail: resannwald@t-online.de

                                                         25
Stand: 07.03.2023
M04 - Psychokardiologische Diagnostik und Therapie im klinischen
       Alltag
       Montag, 15. Mai, bis Freitag, 19. Mai 2023, jeweils 13.30 - 15.00 Uhr

       Teilnehmerzahl:        15
                                                 15 P.
       Preis:                 240,00 Euro

       Bei PatientInnen mit Herzerkrankungen (Myokardinfarkt bzw. koronare Herzerkran-
       kung, Hypertonie, Herzinsuffizienz, Rhythmusstörungen) oder kardialen Symptomen
       (Panikstörung, Palpitationen) spielen nicht nur somatische, sondern psychische und
       soziale Faktoren für Genese, Verlauf und Prognose eine wichtige Rolle. Eine mecha-
       nistisch-interventionell eingestellte Medizin unterstützt aber eine ausschließlich so-
       matische Orientierung der Erkrankten. Herzerkrankungen auch stellen hohe Anforde-
       rungen an die Fähigkeit zur Krankheitsbewältigung für die Betroffenen und Bezugs-
       personen. Umso wichtiger ist es, Motivation für eine umfassende Betreuung zu
       schaffen und die PatientInnen psychokardiologisch zu begleiten.

       Ziel des Seminars ist es, Hintergründe, Wissen, Einstellungen und Anleitungen für
       die Praxis zu vermitteln, um mit PatientInnen mit herzbezogenen Beschwerden psy-
       chosomatisch arbeiten zu können.

       Angaben zum Referenten:

                         Titscher, Ass.-Prof. Dr. med. Georg
       Facharzt f. Innere Medizin – Kardiologie. Psychotherapeut. Ass.-Prof. für Psychokardiologie d.
       Sigmund Freud-Universität Wien. Lehrtherapeut der Österr. Ärztekammer. Ehem. Leiter des
       Psychokardiologie-Schwerpunktes des Hanusch-Krankenhauses Wien. Gründer der Arbeitsgruppe
       „Kardiologische Psychosomatik“ der Österr. Ges. f. Kardiologie. Zahlreiche Vorträge und Publikationen
       über Psychokardiologie und psychoanalytische Operninterpretationen

                                                         26
Stand: 07.03.2023
M05 - In Bezug zu sich sein und die Beziehungen zu anderen
       gestalten
       Montag, 15. Mai, bis Freitag, 19. Mai 2023, jeweils 13.30 - 15.00 Uhr

       Teilnehmerzahl:         16
                                                    15 P.
       Preis:                  240,00 Euro

       In Beziehung treten, Beziehungen gestalten, in Beziehungen sein und den Bezug zu sich
       selbst nicht verlieren, Beziehungswandel, in Beziehungen reifen/wachsen, Beziehungen
       beenden/abbrechen, Beziehungsstress, beziehungslos, Beziehungsstatus, beziehungsstif-
       tend, den Bezug zu seinem Umfeld/zu den Mitmenschen/zur Realität verlieren…Ausgehend
       von den ersten Bezugspersonen - den Eltern und Geschwistern, der weiteren Familie –
       entwickelt jeder Mensch eine Vielzahl von Beziehungen. Sie sind sicher, stabil oder fragil
       und leicht störbar, zeitlich begrenzt oder langfristig andauernd. Manchen Menschen fällt es
       leicht, in Beziehung zu gehen und sie erfolgreich zu gestalten, andere tun sich schwerer,
       manchen misslingt nahezu jeder Beziehungsversuch. Häufig sind eine nicht zufriedenstel-
       lende Beziehungsgestaltung oder gar eine aktuelle Beziehungskrise Auslöser für die Suche
       nach psychotherapeutischer Unterstützung. Im klinischen Umfeld können Patienten auf
       verschiedenen Ebenen Zugang zu seelischen Krisen und Beziehungsgestaltung gewinnen.
       Sie können in vielfältigen Dimensionen betrachtet werden. Ein möglicher Zugang kann hier-
       bei ein körperorientierter Therapiebaustein sein. Die Kommunikative Bewegungstherapie als
       handlungsorientierte, komplementäre Methode der Psychotherapie ergänzt in ihrem tiefen-
       psychologisch orientierten Ansatz die Einzel- und Gruppengesprächstherapie und schafft in
       der Gruppe einen Rahmen für Handlungserfahrungen. Über zwischenmenschliche Begeg-
       nung und das Lösen gemeinsamer Aufgaben ermöglicht sie das bewusste Wahrnehmen von
       Störungen im interpersonellen Bereich und deren Ausdruck im Körperlichen. Der Therapeut
       hilft den Teilnehmern über die Reflexion des Geschehens im Hier und Jetzt, ihr Verhalten
       und Erleben wahrzunehmen, es zu akzeptieren und damit situationsgerecht umzugehen.
       In dem Workshop wollen wir uns auf körpertherapeutischer Ebene dem Leitthema zuwen-
       den. Mit Elementen der Kommunikativen Bewegungstherapie erfahren die Teilnehmer As-
       pekte von Sicherheit und Unsicherheit, Halten und Gehalten werden, Festhalten und Loslas-
       sen, des Vertrauens zu sich, zum eigenen Körper und zu anderen Gruppenmitgliedern. Der
       Workshop behandelt theoretisch und praktisch Themen der Kommunikativen Bewegungsthe-
       rapie wie: Wahrnehmen, Kennenlernen, Integration, Ich-Entwicklung, Auseinandersetzung
       und Entscheidung, Kreativität sowie die Erfahrung von Emotionalität, Mut, Risikobereitschaft
       und Fähigkeiten zur Gestaltung von Veränderung – also in Beziehung zu sich und anderen
       zu sein.
       Bitte bringen Sie zu diesem Workshop bewegungsfreundliche Kleidung und Sportschuhe mit.

       Angaben zur Referentin:

                             Tögel, Anette

       Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Leipzig AöR,
       Semmelweisstr. 10, 04103 Leipzig. Therapeutin und Lehrtherapeutin für Kommunikative Bewegungstherapie.
       Leiterin der Akademie für Kommunikative Bewegungstherapie. E-Mail: anette.toegel@medizin.uni-leipzig.de

                                                            27
Stand: 07.03.2023
M06 - Psychotherapie der ADHS im Erwachsenenalter
       Montag, 15. Mai, bis Freitag, 19. Mai 2023, jeweils 13.30 - 15.00 Uhr

       Teilnehmerzahl:           15
                                                       15 P.
       Preis:                    240,00 Euro

       Zielgruppe: Der Workshop richtet sich an approbierte Psycholog*innen aller Vertiefungsrich-
       tungen, Fachärzt*innen für Psychiatrie und Psychotherapie, Fachärzt*innen für Psychosoma-
       tische Medizin und Psychotherapie, und an andere Berufsgruppen, die in ihrem Alltag mit
       erwachsenen ADHS- Patienten zu tun haben.
       Methode: Erlernen spezifischer psychotherapeutischer Techniken in der Psychotherapie der
       ADHS im Erwachsenenalter, Impulsreferate mit Diskussion, Videodemonstration, Vorstellung
       von praxisnahen Fallbeispielen, praktische Übungen in Gruppen.
       Abstract: Die Aufmerksamkeitsdefizit/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) des Erwachsenenalters
       ist mit einer Prävalenz von 3-4% eine sehr häufige Erkrankung, die Frauen und Männer
       betrifft. Die Erkrankung greift in alle Lebensbereiche ein, und verhindert unbehandelt eine
       angemessene schulische und berufliche Ausbildung. Patienten mit ADHS werden von ihrer
       Umwelt häufig als unzuverlässig, sprunghaft, exzentrisch und uneinschätzbar bewertet, so
       dass soziale Beziehungen und Partnerschaften oftmals negativ beeinträchtigt werden. Dar-
       über hinaus bestehen häufig komorbide psychische Erkrankungen, vor allem Angst, Depres-
       sion und Abhängigkeitserkrankungen. Ziel des Workshops ist es, neben den störungsspezifi-
       schen Grundlagen die spezifischen diagnostischen und psychotherapeutischen Besonder-
       heiten der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung im Erwachsenenalter zu vermitteln.
       Der Workshop gliedert sich in einen Grundlagenteil, in dem die Aspekte Epidemiologie,
       Ätiologie, Diagnostik und Verlauf behandelt werden. Im zweiten Teil werden die spezielle
       Psychotherapie, Einbezug von Angehörigen und Therapieprobleme dargestellt.
       Schwerpunkt des Workshops ist die altersadaptierte psychotherapeutische Behandlung, die
       in Einzel- und Gruppenübungen vermittelt, und mit Videobeispielen aus der Praxis ergänzt
       wird.

       Literaturempfehlung:
       Kahl KG, Puls J, Schmid G, Spiegler J: Praxishandbuch ADHS - Diagnostik und Therapie für alle Altersstufen; 2.
       überarbeitete und erweiterte Auflage, Georg Thieme Verlag KG 2012. Kirsch P, Haible-Baer N: THerapie-Tools
       ADHS im Erwachsenenalter. Beltz Therapie-Tools 2021. Safren SA, Perlman CA, Sprich S, Otto MW: Kognitive
       Verhaltenstherapie der ADHS des Erwachsenenalters. Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2005

       Angaben zum Referenten:

                            Kahl, Prof. Dr. med. Kai G.
       Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie, Medizinische Hochschule Hannover, Carl-Neuberg
       Str. 1, 30625 Hannover. Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Psychosomatische Medizin
       und Psychotherapie. Zertifizierter Supervisor für Psychotherapie. Spezialisiert in Kognitiv-Behavioraler Therapie,
       Dialektisch-Behavioraler Therapie und Metakognitiver Therapie. Geschäftsführender Oberarzt. Ärztlicher Leiter
       des Ausbildungszentrums für Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin (AVVM) der Medizinischen Hochschule
       Hannover

                                                               28
Stand: 07.03.2023
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