Bio und Fair Trade sind en vogue
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36 KONSUM BEOBACHTER KOMPAKT 3/2008 ÖKOTEXTILIEN Bio und Fair Trade sind en vogue Biokleider sind derzeit so angesagt und trendy, dass Biobaumwolle bereits knapp ist. Wer Ökotextilien kauft, unterstützt Baumwollbauern, die umweltfreundlich produzieren. Zum Beispiel in Mali. Text: Christian Kaiser; Fotos: Tina Steinauer D er Aufdruck «100 Prozent Baum- Viele afrikanische Kleinbauern haben sich stand organisiert sein, ein Kontrollsystem wolle» auf der Etikette von T-Shirts, zudem durch den Baumwollanbau stark für ihre Mitglieder vorweisen und lücken- Jeans oder Unterwäsche klingt nach verschuldet; für den Kauf teurer Dünge- los Rechenschaft ablegen, wohin die Fair- Natur pur. Doch herkömmliche Baum- und Pflanzenschutzmittel mussten sie Trade-Prämien fliessen und wie diese Ent- wolle ist alles andere als ein reines Natur- Kredite aufnehmen. Hohe Schuldzinsen, scheidungen zustande kommen. produkt, kaum ein anderes landwirtschaft- schlechte Weltmarktpreise und Gesund- Sira Sidibé und andere Biobauern produ- liches Gut wird dermassen mit der Che- heitsrisiken – all das macht vielen her- zieren Baumwolle in einem Projekt der miekeule hochgepäppelt. Das Massenpro- kömmlich produzierenden Baumwoll- Schweizer Entwicklungsorganisation Hel- dukt Baumwolle wächst in mit Kunstdünger bauern das Leben schwer. vetas. «Helvetas vermittelt zwischen Pro- hochgezüchteten Monokulturen, die idea- Doch es geht auch anders. Zum Beispiel in duzent und Konsument», sagt Tobias len Nährboden für Schädlinge, Unkraut Mali. Sira Sidibé bearbeitet sein kleines Meier, Leiter Fairer Handel von Helvetas. und Pilze bieten. Um diese zu bekämpfen, Feld mit einem Handpflug, sät die Baum- Seit 2002 unterstützt Helvetas malische kommt ein ganzer Giftkasten aus Pestizi- wolle und pflegt die heranwachsenden Kleinbauern dabei, ihre Anbautechnik auf den, Herbiziden und Fungiziden zum Ein- Pflänzchen von Hand, als Dünger dient biologisch umzustellen. satz; ein Feld wird bis zur Ernte mindes- ihm Mist und Kompost, den er mit einem Schweizer Partnerunternehmen wie tens achtmal gespritzt. Die Handelsware kleinen Wagen auf sein Feld führt. Gegen Switcher, Migros oder Manor unterstützen Baumwolle ist ein intensivst chemikalisch Schädlinge versprüht er den Saft des das Projekt, indem sie den Bauern feste behandeltes Produkt. Neembaums, zur Bewässerung ist er vom Abnahmemengen zusichern und dafür Regen abhängig. Auf demselben Feld einen Aufpreis zwischen 20 und 40 Pro- Baumwolle wird nur auf 2,5 Prozent der pflanzt er auch Mais, Sesam oder Erdnüsse zent zum Weltmarktpreis bezahlen. Um- weltweiten landwirtschaftlichen Nutzflä- und gönnt dem Boden von Zeit zu Zeit ein gelegt auf ein einzelnes T-Shirt, machen che angebaut – 16 Prozent aller Insektizide Brachejahr zur Regeneration. die Zusatzkosten lediglich rund 30 Rap- werden dort versprüht. Die Folgen: Die Für den Zusatzaufwand, den er als Bio- pen aus. Im Gegenzug hilft das Engage- Gifte töten neben Schädlingen auch viele bauer hat, erhält er einen höheren Ab- ment den Produzenten, an den knappen Nützlinge und stören das ökologische nahmepreis: Statt 160 Francs CFA − das Rohstoff Biobaumwolle zu kommen, denn Gleichgewicht, die Giftstoffe reichern ist die Währung in Westafrika −, die ihm immer mehr Konsumenten sind bereit, für sich im Boden und im Grund- und Trink- die staatliche Abnahmeorganisation be- Kleider mit einem Bio- oder Fair-Trade- wasser an. zahlen würde, setzt die Fair-Trade-Organi- Label einen Aufschlag zu zahlen. Auch die Klimabilanz herkömmlicher Baum- sation FLO einen Minimumpreis von Wer fair gehandelte Biobaumwolle kauft, un- wolle ist bedenklich. In den industriellen 238 Francs CFA fest; dieser soll Klein- terstützt die produzierenden Bauern in Hauptanbaugebieten wie den USA holen bauern in Westafrika und ihren Familien mehrfacher Hinsicht: Bio- und Fair-Trade- riesige Pflückmaschinen die Ernte ein: Die ein gerechtes Einkommen sichern. Zusätz- Prämien erhöhen das Einkommen der Maschinen verdichten den Boden und ver- lich erhält Sira Sidibé einen Bioaufschlag Bauern und belohnen sie so für den Mehr- brauchen Unmengen Treibstoff. von 34 Francs CFA, insgesamt kommt er aufwand, den ihnen die biologische Pro- In den Anbaugebieten des Südens − Baum- auf rund 70 Rappen pro Kilo. duktionsweise abverlangt. Zudem können wolle gedeiht am besten in warmen, Werden neben den Bio- auch die Fair- kritische Konsumenten sicher sein, dass sonnenintensiven Klimazonen − kommen Trade-Richtlinien eingehalten, gibts noch soziale Mindeststandards eingehalten sind auch immer noch hochgiftige Substanzen einmal einen Zuschlag von 34 Francs CFA. und die Umwelt in den Herkunftsländern wie DDT oder Lindan zum Einsatz: Das Dieser steht aber nicht dem einzelnen der Baumwolle geschont wird. Die Bauern Gift ist ein grosses Gesundheitsrisiko für Bauern zur Verfügung, sondern der Kom- sind dank Bioproduktion weniger Gesund- die Arbeiterinnen und Arbeiter, die meist mune, die das Geld in gemeinnützige Pro- heitsrisiken ausgesetzt und von Pestizid- ohne die nötige Schutzbekleidung aufs jekte für alle investiert: ein geschütztes fabrikanten oder Düngemittelherstellern Feld gehen. In einigen Regionen der Lager für die Ernte, Transportmittel oder unabhängig; das Risiko, sich zu verschul- Entwicklungsländer hat der jahrelange Schulbänke. Zweimal im Jahr kontrolliert den, sinkt. Bodenfruchtbarkeit und Bio- grossflächige Anbau in Baumwollmono- eine unabhängige Zertifizierungsagentur diversität auf ihren Feldern bleiben erhal- kulturen die Böden so ausgelaugt, dass sie die Einhaltung der FLO-Richtlinien; die ten, so dass sie jederzeit wieder auf die nicht mehr für die Produktion von Nah- Kommune muss in sauberen Strukturen Herstellung von Nahrungsmitteln für den rungsmitteln taugen. mit einem demokratisch gewählten Vor- Eigenbedarf umstellen können.
KONSUM BEOBACHTER KOMPAKT 3/2008 37 Sabine Lauber Label: Lauber www.itslauber.com Wofür steht Ihr Label? Ich mache tragbare Mode für einen Alltag, in dem wir in der heutigen Zeit mobil, flexibel und spontan sein wollen. Dabei ist es wichtig, gut und bequem angezogen zu sein und trotzdem schick und entspannt auszusehen. Mode ist für mich wie ein Kaleidoskop. Sie widerspiegelt die Umwelt, die Gesellschaft und ihre Geschichten. Mode zu machen heisst untersuchen, forschen und analysieren, sammeln, verwerfen und neu kombinieren. Was entwerfen Sie für die Modeschau Green Fashion an der Natur 08? Für diese Modeschau setze ich zwei Outfits der neuen Kollektion in Bio- baumwolle um, die ich mit Pflanzen- farben einfärbe. Die Suche nach Materialien war aufwendig. Die Auswahl, insbesondere auch in den Farben, ist eingeschränkt, zudem sind die Preise meist höher. Weshalb sind Umwelt- und Sozial- bewusstsein auch in der Modewelt wichtig? Wir alle sind abhängig von der Um- welt und ihren Rohstoffen. Wer sich nicht Gedanken über Umweltthemen macht, geht ziemlich blind und ge- dankenlos durch die Welt. Die Umwelt sowie die sozialen Verhältnisse und Arbeitsbedingungen in armen Ländern sollten in allen Bereichen unserer Konsumgesellschaft Thema sein. Mode ist Trägerin von Bot- schaften und kann somit auch The- men wie Sozialbewusstsein, Umwelt und Ökologie vermitteln. Es ist die Aufgabe von Modeschaffenden, die Kundschaft zu sensibilisieren, ent- sprechende Bedürfnisse zu wecken und sie auch zu befriedigen. Diese Vorteile leuchten den malischen sind relativ hoch: Die Bauern müssen aus- den Bauern deshalb nicht nur beim Um- Kleinbauern ein: «Wir haben viele Interes- gebildet werden, die Kommunen müssen stellen auf Bio- und Fair-Trade-Produk- senten, die gern in unser Programm auf- sich organisieren. «Die grosse Schwierig- tion, sondern finanziert auch ein Alphabe- genommen würden», sagt Tobias Meier. In keit dabei ist die Analphabetenrate von tisierungsprogramm. den letzten fünf Jahren ist die Zahl der 80 Prozent», so Tobias Meier. Das vom Helvetas hatte sich gemeinsam mit dem Biobaumwollbauern im Helvetas-Projekt Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) Seco ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2007 von 174 auf 4100 gestiegen. Die Hürden mitfinanzierte Projekt von Helvetas hilft sollten fünf Prozent der in der Schweiz
38 KONSUM BEOBACHTER KOMPAKT 3/2008 Cornelia Peter, Nicole Müller Label: peter müller www.petermuellerfashion.com Wofür steht Ihr Label? Welche Materialien benutzen Sie dafür? Was Weshalb sind Umwelt- und Sozialbewusstsein Unsere Kleider sind vielseitig kombi- ist anders an der Arbeit mit Ökotextilien? auch in der Modewelt wichtig? nierbar und unkompliziert im Schnitt, Jedes Material beeinflusst mit seiner Ist ein Kleidungsstück mit einem Öko- aus weitgehend natürlichen Materialien Beschaffenheit und seinen Eigenheiten label versehen, kann das den Kunden wie Baumwolle, Leinen und Seide. Bis das Design eines Produkts. In diesem in seiner Kaufentscheidung bestärken. anhin fertigen wir all unsere Teile im Fall verwenden wir viele ungefärbte Es ist aber nicht ganz einfach, sich in eigenen Atelier, als Einzelstücke oder Stoffe mit geringer Elastizität, was Ein- der verwirrenden Fülle von Ökolabels in Kleinserien. Unsere Materialien schränkung und Möglichkeit zugleich auszukennen. Ortsansässige Labels, die beziehen wir in der Schweiz. ist. Das Angebot an Stoffen in Öko- in kleinen Mengen produzieren, sind qualität war sehr begrenzt, zum Teil vermutlich relativ ökologisch. Die Han- Was entwerfen Sie für die Modeschau auch sehr teuer oder in kleinen Mengen delswege sind direkt und kurz, ausser- Green Fashion an der Natur 08? nur ungefärbt erhältlich. Wir werden dem hat der Konsument mehr Wert- Die Modelle sind eine Weiterführung in Zukunft gerne ökologische Stoffe ver- schätzung für ein Kleidungsstück, zu unserer bisherigen Arbeit. Die teils un- wenden und sind diesbezüglich sicher dessen Herkunft er einen Bezug hat. In gefärbten Stoffe eignen sich, um neue hellhöriger geworden, der Preis spielt diesem Sinne ist also auch das Kunden- Bearbeitungstechniken auszuprobieren. aber eine grosse Rolle. verhalten ökologisch.
KONSUM BEOBACHTER KOMPAKT 3/2008 39 verkauften Baumwollprodukte aus Bio- Organisationen: Kleiderproduktion zu fairen Bedingungen produktion stammen. Das ist gelungen. Auf den ersten Blick scheint ein Markt- Kinderarbeit bei usbekischen Zulieferern von H&M, Zwangsarbeit von anteil von fünf Prozent ein kleines Pflänz- Neun- bis Sechzehnjährigen unter menschenunwürdigen Bedingungen chen in einem grossen Beet zu sein, aber in Indien für Gap – die Kleiderproduktion in Entwicklungsländern ist immerhin: Das entspricht einer Verdoppe- immer wieder von Skandalen überschattet. Verschiedene Organisationen lung gegenüber 2003. Weltweit sind bisher setzen sich darum seit geraumer Zeit für faire Arbeitsbedingungen, lediglich 0,1 Prozent der Jahresproduktion soziale Mindeststandards, Verbote von Kinder- sowie Ächtung von von 25 Millionen Tonnen Baumwollfasern Zwangsarbeit und gegen Geschlechterdiskriminierung ein. Bioqualität. Mit Abstand grösste Abnehmerin der ins- Clean Clothes Campaign gesamt 2500 Tonnen Biobaumwolle, die in Seit 1999 engagiert sich die Clean Clothes Campaign für fair produzierte die Schweiz gelangen, ist Coop: der Detail- Kleider: Sie macht unsoziale Arbeitsbedingungen öffentlich, animiert händler war mit seinen Naturaline-Texti- Konsumentinnen und Konsumenten zu kritischem Einkaufsverhalten lien ein Pionier der Biokleiderfabrikation, und versucht, mit Postkartenaktionen und Petitionen das Sozialverhalten heute vertreibt er rund 1400 Tonnen Bio- der Textilhersteller zu verbessern. Ziel ist es, die Modehersteller zu baumwolle, die aus Anbauprojekten in einem Verhaltenskodex zu verpflichten, der den Arbeitenden in den Tansania und Indien stammen. Switcher Zulieferbetrieben soziale Mindeststandards wie Organisationsfreiheit und Manor beziehen ihre Biobaumwolle und existenzsichernde Löhne garantiert. An der Clean Clothes Campaign aus den Helvetas-Projekten in Mali (Jah- beteiligen sich 250 Organisationen in elf europäischen Ländern. Die resproduktion: 350 Tonnen) und Burkina schweizerischen Aktivitäten koordiniert die «Erklärung von Bern» Faso, auch Migros und Hess Natur kaufen (www.evb.ch). Weitere Infos: www.cleanclothes.ch einen Teil in Westafrika ein, der Rest stammt aus der Türkei. Fairtrade Labelling Organizations (FLO) Im Moment ist der Rohstoff Biobaumwolle FLO ist eine internationale Dachorganisation von 23 Mitgliedsorganisa- ein äusserst knappes Gut. Denn: Mode aus tionen aus den Bereichen faire Produktion und fairer Handel. Sie setzt Biobaumwolle ist hip und trendy, keine Fair-Trade-Standards für Produzenten und Händler fest; diese Vorgaben Spur mehr vom rustikalen Birkenstock- müssen erfüllt sein, damit die Produkte mit einem Fair-Trade-Güte- Image, das Ökotextilien früher anhaftete. siegel gekennzeichnet werden dürfen. FLO hilft Kleinbauern, ihre Produk- Levi’s hat die mit natürlichem Indigo ge- tion so zu gestalten, dass sie ihren Betrieb zertifizieren lassen können färbte Biobaumwolljeans «Eco» im An- und ihre Produkte so bessere Absatzchancen haben. Die Standards gebot, Labels wie Zara oder American umfassen auch Entwicklungsziele bezüglich Umwelt, Sozialem oder Apparel setzen auf schicke Biokollektio- Wirtschaft. Die Einhaltung der Standards wird von der unabhängigen nen, und H&Ms Biolinie «Organic Cotton» internationalen Zertifizierungsagentur FLO-CERT GmbH regelmässig war innert Wochen ausverkauft. überprüft. Weitere Infos: www.fairtrade.net Das Label Victoria’s Secret ist dabei, für die nächste Saison eine Biounterwäsche- Max-Havelaar-Stiftung kollektion zu lancieren: Die Einkäufer sind Die Max-Havelaar-Stiftung vergibt ein Gütesiegel für fair gehandelte bereit, dafür in Burkina Faso ein Mehr- Produkte. Sie verbessert durch fairen Handel die Lebens- und Arbeits- faches des gegenwärtigen Preises zu be- bedingungen von Kleinbauern und Plantagenarbeiterinnen in benach- zahlen. Kein Wunder: Bio verkauft sich teiligten Regionen. Die Non-Profit-Organisation mit Sitz in Basel ist derzeit sehr gut, ist wichtig fürs Image, Mitglied der FLO und orientiert sich an deren internationalen Fair-Trade- und an den Edel-BHs ist ohnehin so wenig Standards. Die Max-Havelaar-Stiftung wurde 1992 von den Schweizer Stoff, dass der Einkaufspreis kaum ins Hilfswerken Brot für alle, Caritas, Fastenopfer, Heks, Helvetas und Gewicht fällt. Swissaid gegründet. Weitere Infos: www.maxhavelaar.ch Eine Firma, die nicht einfach auf einen fah- renden Zug aufspringt, sondern ihre Pro- Weitere Fair-Trade-Organisationen sind dem Schweizer Forum Fairer duktionskette schon seit Jahren konse- Handel angeschlossen; siehe Mitgliederliste auf www.swissfairtrade.ch
40 KONSUM BEOBACHTER KOMPAKT 3/2008 Bio- und Fair-Trade-Labels: Orientierung beim bewussten Kleiderkauf Labels bieten auch beim Einkauf von Textilien Orientierungs- ten in den Bereichen Rohstoffproduktion, fairer Handel hilfen: Anerkannte Zertifizierungsstellen prüfen und kenn- oder Verarbeitung der textilen Rohstoffe einen Mehrwert zeichnen Produkte, die den Konsumentinnen und Konsumen- bieten. Standards für Rohstoffe und Anbau Bio – kontrolliert biologischer Coop Naturaline Migros Engagement Naturtextil IVN best/better Anbau (kbA) Bio Baumwolle Biobaumwolle aus kontrol- Hautverträglichkeit, Textilien, die mit nach Der Internationale Verband liert biologischem Anbau Ökologie, gerechte Arbeits- Bioprinzipien produzierter der Naturtextilwirtschaft ist ein umweltschonendes bedingungen in Indien Baumwolle hergestellt sind. (IVN) hat zwei Labels: Naturprodukt: Pflanzen- und Afrika. Bioproduktion Kein Einsatz von Pestiziden Naturtextil best – sämtliche schutz auf natürlicher ohne Bleichmittel, Schwer- oder synthetischen Dünge- Naturfasern stammen aus Basis, Fruchtfolgen und metalle oder Allergien aus- mitteln. Keine Chlorbleiche, kontrolliert biologischem Mischkulturen, Kompost lösende Chemikalien. Die nur haut- und umwelt- Anbau. Produktions- und Hofdünger garantieren Baumwolle stammt haupt- freundliche Farbstoffe. betriebe und verwendete ein selbsttragendes Öko- sächlich aus sozialverträg- Keine Kinderarbeit, sozial- Hilfsstoffe sind auf der system. Die Bodenfrucht- lichen Anbauprojekten in verträgliche Produktion, Etikette ausgewiesen. barkeit bleibt erhalten. Die Indien und Tansania. Pro- Verarbeitung gemäss Eco- Naturtextil better – Baum- Verwendung von gentech- duzenten erhalten eine Ab- Richtlinien (siehe «Migros wolle aus biologischem nisch verändertem Saatgut nahmegarantie und 15 bis Engagement Eco»). Anbau, andere Fasern auch ist verboten. Biobaumwoll- 25 Prozent höhere Preise. w www.engagement.ch konventionell. Keine um- kollektionen gibt es unter w www.coop.ch/naturaline/ welt- oder gesundheits- anderem bei Switcher, belastenden Chemikalien, Manor, Hess Natur, C&A, faire Arbeitsbedingungen, H&M, American Apparel, artgerechte Tierhaltung. Patagonia, Helvetas, WWF. w www.naturtextil.com w www.bio-baumwolle.ch Standards für die Verarbeitung Fair Trade QUELLEN: WWW.LABELINFO.CH, LABELORGANISATIONEN, IVN, HELVETAS, EVB Die Euroblume, das Eco-Label Migros Engagement Eco Max Havelaar der EU Kleinere Umweltbelastung Ökologische und sozial- Bessere Arbeitsbedingun- Bioproduktion. Gentech- im Vergleich zu anderen verträgliche Produktion gen für Kleinbauern aus nisch veränderte Organis- Produkten: reduzierter auf jeder Produktionsstufe. benachteiligten Regionen men sind verboten, der Einsatz gesundheits- Keine umweltgefährdenden des Südens: menschen- Einsatz chemischer Stoffe schädigender und umwelt- oder allergenen Stoffe. würdige Arbeitsbedingun- muss reduziert werden. Die schädlicher Substanzen Verbot von Kinderarbeit. gen und existenzsichernde Fairtrade Labelling Organi- bei Produkt und Produktion. Sicherheit und Hygiene am Löhne sind Bedingung. zations (FLO) kontrollieren Geringe Verschmutzung Arbeitsplatz. Lückenlose Bauern erhalten garantierte regelmässig die Einhaltung von Wasser und Luft Erfassung aller Arbeits- Mindestpreise, eine Fair- der vorgegebenen Sozial- im Produktionsprozess. schritte und Hilfsmittel, Trade-Prämie, die in lokale standards. w www.eco-label.com auch bei den Vorlieferanten. nachhaltige Projekte fliesst, w www.maxhavelaar.ch w www.engagement.ch plus eine Zusatzprämie bei
Wofür steht Ihr Label? Mein Label steht für einmalige und exklusive Kreationen, die aus- schliesslich mit hochwertigen Stof- fen, viel Engagement und einem sicheren Auge für die Persönlichkeit der Kundinnen und Kunden ver- arbeitet werden. Mode muss bequem tragbar sowie umwelt- und sozial- verträglich sein. Was entwerfen Sie für die Modeschau Green Fashion an der Natur 08? Zwei Abendkleider und ein Braut- kleid. Die Idee war, zu zeigen, dass man auch für festliche Anlässe Kleider aus Biobaumwolle verwenden kann. Welche Materialien nutzen Sie dafür? Was ist anders an der Arbeit mit Ökotextilien? Für die drei Kleider verwende ich 100 Prozent Biobaumwolljeans. In der Verarbeitung gibt es keine Besonder- heiten. Ich erstelle als freischaffende Designerin bereits Kollektionen aus Mali-Biobaumwolle für die Schweizer Entwicklungsorganisation Helvetas. Weshalb sind Umwelt- und Sozial- bewusstsein auch in der Modewelt wichtig? Es liegt auf der Hand, dass wir mit unseren Ressourcen sorgfältiger umgehen sollten. Umwelt- und Sozialbewusstsein nehmen einen immer grösseren Stellenwert ein. In meiner langjährigen Berufs- erfahrung war ich stets darauf bedacht, mit Betrieben zusammen- zuarbeiten, die fair und umwelt- Corinna Konopka bewusst produzieren. Label: Konopka AG www.konopkacouture.com quent auf 100 Prozent Bio getrimmt hat, Auch bei den Designerinnen und Desi- Natur-Messe in Basel geht vom 21. bis ist Hess Natur. Für ihr ökologisches und gnern ist Biobaumwolle zunehmend ein 24. Februar die erste Schweizer Öko- und soziales Engagement erhielt sie am dies- Thema: Die Prêt-à-porter-Messe in Paris, Fair-Trade-Modeschau über die Bühne: jährigen WEF den Positive Award; diese das wichtigste Stelldichein der Branche, Neben internationalen Labels werden auch Auszeichnung verleihen die «Erklärung schuf unter dem Titel «So ethic» eigens ein junge Schweizer Designerinnen (siehe von Bern» (EvB) und Pro Natura an be- Messesegment für Öko- und Fair-Trade- Porträts) ihre Kreationen aus Biobaum- sonders vorbildliche Firmen. Mode – mit 80 Ausstellern. Und an der wolle präsentieren. N
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