BLICKPUNKT - St. Josef-Stift ...
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2|21 BLICKPUNKT St. Josef-Stift Sendenhorst · Pflege- und Betreuungsnetzwerk Sendenhorst · Reha-Zentrum am St. Josef-Stift April 2021 Meilenstein in Corona-Zeiten: Start der großen Impfaktionen Auf dem Weg zum Ultraschallzentrum Ein roter Ballon mit Mutmach-Botschaft St. Josef-Haus: Reinigung neu aufgestellt
INHALT 3Impfstart im Im Blickpunkt Inhalt Netzwerk: Am 8. Januar 2021 begann die Coro- na-Impfung in unseren vier Altenhilfeeinrich- tungen. Seite 4 3Es ist angerichtet: Im Februar ging Große Corona-Impfaktion im Pflegenetzwerk . . . . . . . . . . . . . S. 4 Impfaktion im St. Josef-Stift unter widrigen Bedingungen . . . . . . . . S. 7 Der große „Flockdown“ . . . . . . . S. 10 Azubis vor der Kamera . . . . . . . S. 12 Krankenhauspark wächst in Richtung Westen . . . . . . . . . . S. 14 Baumaßnahmen: im Spithöver-Fo- Ambulanter OP, Brandschutztüren, rum das Impfzen- IT-Sicherheit und trum für die Mit- Intensivobservation . . . . . . . . . . S. 16 arbeiterInnen im Krankenhaus und Kinderrheumatologie, Rheuma- Reha-Zentrum an tologie und Anästhesie sind den Start. DEGUM-zertifiziert . . . . . . . . . . S. 18 Seite 8 Staffelstabübergabe in der ZSVA . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 16 3Im Lockdown kam Dr. Bork in Gremien zur der Flockdown: In Stärkung der Reha berufen . . . S. 18 wenigen Stunden verwandelte sich Rückblick das Stiftsgelände in ein Winter- Landtagsabgeordnete informierten Wonderland – mit sich im St. Josef-Stift . . . . . . . . . S. 21 viel Arbeit für die Handwerker… #Mutmachballon Seite 10 erobert die Herzen . . . . . . . . . . S. 24 Anne’s Café stellt Betrieb ein . . S. 28 „Perfekt“ reinigt jetzt auch 3Azubis vor der im St. Josef-Haus . . . . . . . . . . . . S. 34 Kamera: In kur- zen Videoclips Engelgeschichten stellen Auszubil- im St. Elisabeth-Stift . . . . . . . . . . S. 36 dende des St. Jo- sef-Stifts ihren Caritas Sozialstation bezieht Beruf vor. zusätzliche Räume im Stift . . . . S. 37 I M P R E S S U M Seite 12 Spender bedankte sich beim Team Herausgeber: St. Josef-Stift Sendenhorst des St. Josef-Hauses . . . . . . . . . S. 38 Orthopädisches Kompetenzzentrum Rheumatologisches Kompetenzzentrum St. Magnus-Haus Tagespflege: Nordwestdeutschland Erweiterung fertiggestellt . . . . . S. 39 Endoprothesenzentrum Münsterland 3Alles perfekt: Im Westtor 7 St. Josef-Haus Schatzkammer Archiv: 48324 Sendenhorst Telefon 02526 300-0 Ennigerloh rei- Suche nach Pflegekräften – verwaltung@st-josef-stift.de www.st-josef-stift.de nigt seit Jahres- kein neues Problem . . . . . . . . . . S. 50 beginn auch ein Redaktion: Bettina Goczol Team von Per- Einblick Telefon 02526 300 -1116 fekt Dienstleis - goczol@st-josef-stift.de tungen GmbH. Familiengeschichten: Layout: Löhrke & Korthals, Ascheberg Seite 35 Generationenpaare im Stift . . . . S. 26 Auflage: Das psychologische Team . . . . S. 32 1.850 Exemplare Erscheinungsweise: vierteljährlich Für eine bessere Lesbarkeit der Texte wird an vielen Stellen ausschließlich die männ- 7 Ein historischer Meilenstein in der Bekämpfung der Corona-Pan- liche Form verwendet. Wir möchten dar- auf hinweisen, dass die weibliche Form demie: Die Impfungen im St. Josef-Stift begannen am 7. Februar selbstverständlich mit eingeschlossen ist. 2021, im Pflegenetzwerk bereits einen Monat zuvor am 8. Januar. 2 | Blickpunkt 2.2021
IM BLICKPUNKT Meilenstein Corona-Impfung! Impfstart im Pflegenetzwerk, Krankenhaus und Reha-Zentrum Bereit zum Impfen: Das Impfteam des St. Josef-Stifts arbeitete perfekt Hand in Hand im hauseigenen Impfzentrum im Spithöver-Forum. Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann (r.) dankte allen für die hervorragende Organisation und die reibungslosen Abläufe. ie Bewältigung der Corona- dem Impfstoff von Moderna vorge- den. Das schaffen nicht viele! D Pandemie mit der lang er- sehnten Impfung wird als his- torisches Ereignis im kollektiven Ge- nommen werden. Nach drei großen Impfdurchgängen im Impfzentrum im Spithöver-Forum Die sehr gute Planung und Organi- sation der Abläufe durch den Techni- schen Leiter Peter Kerkmann und dächtnis bleiben. Unvergessen der sind bereits mehr als die Hälfte aller Hauswirtschaftsleitung Roswitha Me- Start der Impfaktionen in unseren vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von chelk hat sich hier vollends bewährt, Altenheimen am 8. und 9. Januar Krankenhaus und Reha-Zentrum ebenso die geniale Konstruktion der 2021 und einen Monat später am 7. geimpft. Besonders zu erwähnen: Die Impfkabinen, mit denen unser Hand- Februar 2021 im St. Josef-Stift! (Aus- hervorragende Impfbeteiligung aus werkerteam das Spithöver-Forum in führliche Berichte auf den folgenden den ärztlichen, pflegerischen und kürzester Zeit in ein voll funktionsfä- Seiten) physiotherapeutischen Bereichen, die higes Impfzentrum verwandelt hat. Mitte März – zum Redaktionsschluss gemäß der Impfpriorisierung des Auch das Impfteam arbeitete perfekt dieses Blickpunkts – haben die Teams Landes zur Impfung eingeladen wa- Hand in Hand, so dass es weder zu und Bewohner aller vier Altenheime ren! An den Impfterminen am 26. Fe- Stau noch zu Wartezeiten kam. „Dass bereits beide Impfungen durch die bruar 2021 und am 5. März 2021 alles so gut funktioniert hat, darauf örtlichen Hausärzte erhalten. Am 5. konnten insgesamt rund 500 Mitar- können wir sehr stolz sein. Das ist al- März konnte auch die lang ersehnte beiterinnen und Mitarbeiter inner- ler Ehren wert!“, so Geschäftsführer Impfung der Tagespflegegäste mit halb von zehn Stunden geimpft wer- Dr. Ansgar Klemann. Blickpunkt 2.2021 | 3
IM BLICKPUNKT Nur ein kleiner Pieks in den Arm und Große Corona-Impfaktion in den vier Altenheimen des Pflegenetzwerks „Das war’s schon?!“ Sieghard Westphal ist überrascht, wie schnell die Corona- Impfung erledigt ist. Es war nur ein kleiner Pieks, aber für die Menschheit ein großer Schritt, der seinen Platz in den Geschichtsbüchern sicher hat. „Die Impfung ist die einzige Möglichkeit, die Pandemie in den Griff zu bekommen“, ist Westphal, Bewohner des St. Elisa- beth-Stifts, überzeugt. ie groß angelegte Corona- D Impfaktion in den vier Alten- hilfeeinrichtungen des Pflege- und Betreuungsnetzwerks der St. Eli- sabeth-Stift gGmbH war am 8. und 9. Januar 2021 in Sendenhorst, Albers- loh, Everswinkel und Ennigerloh an- gerollt. Mehr als 600 Bewohner und Bewohner Sieghard Westphal ließ sich im St. Elisabeth-Stift von Dr. Rami Tubaileh (r.) impfen. Tarek Tubaileh assistierte dabei. Mitarbeiter des St. Elisabeth-Stifts, des St. Josefs-Hauses, des St. Magnus- Hauses und des St. Josef-Hauses wur- den geimpft. Die zweite Impfung er- Gruppe der älteren Menschen haben, folgte Ende Januar. sollten wir vorangehen, wenn wir die „Im Fernsehen kommt die Insbesondere die Bewohnerinnen Möglichkeit dazu haben“, meint Mit- Impfaktion immer so einfach und Bewohner ließen sich alle imp- arbeiterin Magdalene Wierbrügge (St. fen, sofern ihr Gesundheitszustand es Magnus-Haus). „Ich bin sehr froh, rüber, aber es ist ein sehr zuließ. Bei den Mitarbeiterinnen und dass ich zu den Ersten gehöre, die komplexer Ablauf mit sehr Mitarbeitern lag die Quote in den geimpft werden“, freut sich Altenpfle- hohem Aufwand in Vorberei- Einrichtungen der St. Elisabeth-Stift ge-Azubi Selcuk Benli auf bald wieder tung und Durchführung.“ gGmbH zwischen 75 und 90 Prozent. mögliche (Reise-)Freiheiten. Auch für Markus Giesbers, Netzwerkkoordinator „Als Mitarbeiter, die jeden Tag viel Pflegemitarbeiterin Manuela Schar- Kontakt mit der hochgefährdeten newski aus dem St. Josefs-Haus war Nach strengen Vorgaben musste der Biontech/Pfizer-Impfstoff aufbereitet werden. Kranken- Sechs Injektionen konnten aus jedem schwester Annette Holtkamp (l.) beim Impftermin im St. Elisabeth-Stift und die medizini- Serumfläschchen von Biontech/Pfizer schen Fachangestellten Heike Wieler und Hildegard Kleikamp (r.) in Everswinkel. gezogen werden. 4 | Blickpunkt 2.2021
ein großer Schritt für die Menschheit Fläschchen die vorgegebene Anzahl von sechs Injektionen aufzogen. Da- mit der kostbare Impfstoff nicht ver- worfen werden muss, kamen die überzähligen Injektionen dem Impf- team sowie Mitarbeitern von Feuer- wehr und Polizei zugute, die auf Ab- ruf bereitstanden. Bis zur Umsetzung der Impfung in den beiden Pflegeheimen haben die Hausleitungen mit großer Unterstüt- zung von Hygienefachkraft Markus Geilen, Hauswirtschaftsleitung Roswi- tha Mechelk und des Technischen Leiters Peter Kerkmann einen wahren „Ich bin sehr stolz auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in Vorberei- Daumen hoch nach getaner Arbeit: Die Ennigerloher Hausleitungen Katharina Willausch und Angelika Everkamp mit dem Impfteam der Praxen Dr. Barth und Dr. Achwlediani. tung und Durchführung der Impfaktion einen super Job gemacht haben.“ die Entscheidung klar: „Die Neben- für die Vorbereitung in den Einrich- Dr. Ansgar Klemann, Geschäftsführer wirkungen von Covid 19 sind sicher tungen auf den Punkt: „Von den schlimmer als die Impfung.“ Räumlichkeiten sind die Bedingungen Organisationsmarathon absolviert. Wie am Schnürchen funktionierte hervorragend, es ist extrem gut vor- Für die Bestellung und Logistik des die Impfaktion, die in Sendenhorst, bereitet, und es gibt eine sehr gute Impfstoffs lobt Netzwerkkoordinator Albersloh und Ennigerloh an jeweils Unterstützung durch die Mitarbeiter Markus Giesbers die sehr gute Zu- zwei Tagen stattfand, in Everswinkel hier.“ Eine verantwortungsvolle Auf- sammenarbeit mit der Kassenärzt- an einem Tag. Die Impfung erfolgte gabe hatten auch die medizinischen lichen Vereinigung Westfalen-Lippe jeweils in Kooperation mit örtlichen Fachangestellten, die nach genauen und in den jeweiligen Einrichtungen Hausarztpraxen. Im St. Elisabeth-Stift Vorgaben den Impfstoff aufbereite- die Impfkooperation mit den ört- brachte Dr. Rami Tubaileh das Lob ten (rekonstituierten) und aus jedem lichen Hausarztpraxen. Bewohnerin Agnes Urich ließ sich im St. Geimpfte Mitarbeiterinnen des St. Josefs-Hauses ruhen sich im großen Aufenthaltsraum Magnus-Haus von Reinhold Große impfen. der Tagespflege aus. Erst nach Puls- und Blutdruckkontrolle durften sie gehen. Im St. Mag- Wohnbereichsleiterin Sonja Müller assistierte. nus-Haus dienten das Café und „Die kleine Kneipe“ als Ruheraum. Blickpunkt 2.2021 | 5
IM BLICKPUNKT Die beiden größten Packen in der genutzte Zeit, wie Netzwerkkoordina- mer, Ruheraum und separatem Aus- Vorbereitung waren vor allem der tor Markus Giesbers meint: „Es war gang. Der mRNA-Impfstoff von Bion- bürokratische Aufwand und die richtig und wichtig, sich die Zeit für tech/Pfizer wurde streng bewacht ge- räumlich-personelle Organisation. Information und eine gute Vorberei- liefert und musste zuverlässig gekühlt Beides war penibel vorgegeben, da- tung zu nehmen, um die Impfbereit- aufbewahrt werden. Ab der Lieferung mit die Impfung fachgerecht vonstat- schaft zu erhöhen.“ Vor allem die In- stand nur ein enges Zeitfenster für die ten geht und sauber für das Robert- formationsveranstaltungen hätten bei Impfung zur Verfügung. Koch-Institut dokumentiert werden bestehenden Unsicherheiten bei Am Ende der Aktionen stand ein kann. Bereits vor Weihnachten wur- manchem noch den Ausschlag für ei- durchweg positives Resümee: „Ich bin den in doppelter Ausfertigung die ne Impfbeteiligung gegeben. sehr stolz auf unsere Mitarbeiterin- Formulare für Aufklärung, Anamnese/ nen und Mitarbeiter, die in Vorberei- Einwilligung sowie Impfbescheini- tung und Durchführung einen super gung verschickt. Der schnelle Rück- „Es ist ein Privileg, dass wir Job gemacht haben“, so Geschäfts- lauf vor allem der Einwilligungen war zu den Ersten gehören, führer Dr. Ansgar Klemann. Mit der wichtig, um den tatsächlichen Bedarf die geimpft werden.“ Impfung sei ein wichtiger Schritt ge- an Impfstoff für die verbindliche Be- Kerstin Hüther, Nachtdienst, tan, um die besonders verletzliche stellung am 30. Dezember richtig ab- St. Elisabeth-Stift Gruppe der Menschen über 80 Jahre schätzen zu können. Viele Bögen ka- zu schützen. Bislang hätten alle men unvollständig ausgefüllt zurück, Geimpften die Impfung gut vertragen. telefonisch musste nachgehakt wer- Für die Impftage waren viele Vorbe- Gleichwohl sind sich die Hausleitun- den. Parallel wurde die verbleibende reitungen zu treffen: Ausreichend gen des St. Elisabeth-Stifts und des St. Zeit für Informationsveranstaltungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Josefs-Hauses Albersloh sicher: „Trotz genutzt, in denen Prof. Hammer und mussten bereit stehen, um die Be- der ersten Impfung dürfen wir nicht Dr. Boschin sachlich aufklärten und wohnerinnen und Bewohner zur nachlassen, die Hygiene- und Schutz- auf individuelle Fragen und Beden- Impfung zu begleiten. Für die Abläufe maßnahmen weiterhin streng einzu- ken eingingen. wurde ein Einbahnstraßensystem ein- halten“, formuliert es Hausleitung An- All das kostete Zeit – aber wertvoll gerichtet mit Wartebereich, Impfzim- nette Schwaack (Albersloh). In allen vier Häusern des Pflegenetzwerks folgte der Impfablauf den behördlichen Vorgaben: Angefangen von der Anlieferung des Impf- stoffs über die Wartezone, die Impfung, Dokumentation bis hin zur abschließenden Ruhephase. 6 | Blickpunkt 2.2021
…und dann kam der Schneefall Impfaktion im St. Josef-Stift unter widrigen Bedingungen gemeistert Das war Spannung pur! Lange hat das St. Josef-Stift auf seine erste Impfstofflieferung gewartet. Als schließlich die ersehnte Zu- sage kurzfristig für Sonntag, den 7. Februar erfolgte, ahnte noch niemand, dass die Wetterkapriolen die geplante Umsetzung der Corona-Impfaktion zu einer Riesenherausforderung machen würden. ereits seit Dezember ist das St. nur noch der Impfstoff. Die europa- lich: Kurzfristig die Zusage, dass am B Josef-Stift gut auf die Impfaktion vorbereitet. Die Abläufe, ein Pop-up-Impfzentrum im Spithöver- weiten Engpässe bei der Impfstofflie- ferung führten im Januar im St. Josef- Stift – wie auch in anderen Kranken- Sonntag Impfstoff geliefert würde und am selben Tag verimpft werden sollte. Forum und die Besetzung des Impf- häusern – zur Absage eines ersten ge- In Windeseile wurden die sorgsam teams – alles ist geplant! Nun fehlte planten Impftermins. Dann schließ- vorbereiteten Konzepte umgesetzt. Blickpunkt 2.2021 | 7
IM BLICKPUNKT Vor dem Start der Impfaktion mussten zahlreiche Impfunterlagen für die jeweils rund 200 Impflinge eingetütet werden (Bild oben links). Die Abläufe zum Dokumentationspunkt. Die Aufbereitung des Impfstoffs übernahmen Anne Grabenmeier, Christiane Buhne und Martina Stangl. Die hauseigenen Handwerker ver- genkemper das Impfteam zusammen, zum Start der Impfaktion mittags im wandelten das Spithöver-Forum zu Ärztlicher Direktor Prof. Hammer die Stift zu sein. Alles was Allrad-Antrieb einem Impfzentrum mit potenziell Ärzte für die Aufklärungsgespräche. hatte, wurde in Bewegung gesetzt, drei Impfstraßen. Die Tischler hatten Und dann kam der Schneefall… um die tiefen Schneeverwehungen drei Impfkabinen gebaut, die Sicht- Würde der Impfstoff wie geplant das auf den Landstraßen zu überwinden. schutz und Privatsphäre beim Impfen St. Josef-Stift erreichen? Würde das Selbst der Impfstoff kam gemessen an bieten, und außerhalb der Impfzeiten Impfteam den Weg bis ins Stift schaf- den widrigen Umständen nahezu wieder handlich zusammengescho- fen? Können alle Mitarbeiterinnen pünktlich. Knapp 70 Mitarbeiterinnen ben werden können. Alle Vorgaben und Mitarbeiter der ersten Impfgrup- und Mitarbeiter von insgesamt 80 für ein Impfzentrum sind perfekt um- pe am Sonntag passend im Stift sein? schafften es, am Sonntag durchzu- gesetzt. „Unsere Handwerker haben Um es vorweg zu nehmen: Alles kommen; die anderen holten die mal wieder gezaubert“, ist Pflegedi- klappte. Das Impfteam hatte sich teil- Impfung tags darauf nach. rektor Detlef Roggenkemper vom Er- weise schon in aller Herrgottsfrühe In der ersten Impfgruppe waren gebnis begeistert. Parallel stellte Rog- auf den Weg gemacht, um pünktlich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die 8 | Blickpunkt 2.2021
waren bestens organisiert: Von der Wartezone ging es zügig zu den Aufklärungsgesprächen mit den Ärzten und anschließend durch die Impfkabinen aufgrund ihrer Tätigkeit das höchste arbeiter mit der Impfung erreicht“, „Es ist phänomenal, wie sich alle Mit- Risiko für eine Ansteckung durch vi- freut sich Pflegedirektor Detlef Rog- arbeiterinnen und Mitarbeiter für die renbelastete Aerosole haben. Dabei genkemper. Auch Hauswirtschaftslei- kurzfristige Impfstofflieferung und die wurde ein breites Spektrum an Be- tung Roswitha Mechelk ist zufrieden: Organisation des Impfstarts unter rufsgruppen berücksichtigt, in Abhän- „Wir waren auf alles vorbereitet. Die solch widrigen Bedingungen einge- gigkeit der jeweiligen Tätigkeit. Mit Aufteilung, Verteilung und Durchfüh- setzt haben. Dass alles so gut ge- der Bestimmung dieses Personenkrei- rung der Aufgaben hat gut funktio- klappt hat, ist keinesfalls selbstver- ses hat sich das St. Josef-Stift exakt an niert.“ Möglich war das „durch die ständlich und steht für das hohe En- die Maßgaben des Robert-Koch-Inst- hohe Bereitschaft mitzumachen, und gagement und den besonderen Zu- ituts gehalten, das die Kriterien für die das herausragende Engagement“, wie sammenhalt im Stift.“ Die Aktion war Priorisierung vorgibt. Prof. Hammer als koordinierender zugleich ein guter Testlauf für die fol- „Für einen Sonntag mit diesen extre- Impfarzt betont. genden Impfdurchgänge, als weitere men Wetterbedingungen haben wir Allen Beteiligten zollt Geschäftsfüh- Mitarbeitergruppen nach und nach sehr viele Mitarbeiterinnen und Mit- rer Dr. Ansgar Klemann großen Dank: geimpft wurden. Blickpunkt 2.2021 | 9
IM BLICKPUNKT Der große „Flockdown“ Dauer-Schneefall stellte alle Systeme auf eine harte Belastungsprobe Nichts ging mehr Anfang Februar: Nach zwei Tagen Dauerschneefall versank das Münsterland im Schnee. Alle Handwerker der Betriebstechnik waren im Einsatz, um Wege, Dächer und Balkone des Stifts von den Schneemassen zu befreien. wei Tage nonstop Schneefall – unfreiwilligen „Flockdown“ durch an- Z da war der Ausnahmezustand programmiert! In der Nacht vom 6. auf den 7. Februar 2021 ver- dere vertreten werden. Ein Glück, dass das technische Team des St. Josef-Stifts oft nur einen kurzen wandelte sich das Münsterland in ein Weg zur Arbeit hat. Schon vor dem Winter-Wunderland – und es schnei- Schneefall hatte der durch viele Winter te ohne Unterlass bis Montagabend erfahrene Stiftsgärtner Raimund Hülk weiter. So schön die weiße Pracht zu- einen zusätzlichen Frontlader und wei- nächst noch war, stellte dieser re- teres Gerät und Manpower organisiert. kordverdächtige Wintereinbruch mit ter marschierten zu Fuß zur Arbeit. Nahezu 24 Stunden war das Team im anhaltenden Minusgraden alle Syste- Ein Altenpfleger aus dem St. Elisa- Wechsel im Einsatz, um die Schnee- me auf eine harte Belastungsprobe. beth-Stift machte sich von Drenstein- massen von Wegen und Parkplätzen Vor allem: Sind alle Mitarbeiterinnen furt aus zehn Kilometer zu Fuß auf zu räumen. Handwerker aller Gewerke und Mitarbeiter passgenau am Ar- den Weg nach Sendenhorst. packten mit an, um an den folgenden beitsplatz, um die Versorgung der Pa- Viele Autos waren eingeschneit, Tagen Schneewehen von Balkonen tienten und Bewohner in allen Ein- Räumdienste brauchten teilweise Ta- und Dächern zu schaufeln, Fenster- richtungen sicher zu stellen? ge, um alle Straßen wieder passierbar bretter und Fluchttüren freizulegen. Um es vorweg zu nehmen: Es funk- zu machen. Busse und Bahnen stell- Mannshohe Eiszapfen bildeten bizarre tionierte! Dank des großartigen Ein- ten für dreieinhalb Tage den Betrieb Eiskunstwerke – auch sie mussten im satzes und der Kreativität, mit der die komplett ein. Während sich manche Zaum gehalten werden, damit sie nicht Mitarbeitenden es trotz widriger Um- Mitarbeiter in buntgemischten „inter- zur Gefahr für Passanten werden. stände schafften, ihren Arbeitsplatz zu disziplinären“ Fahrgemeinschaften „Alle haben mitangepackt und sind erreichen. Manche wurden von Fa- zusammentaten, legten andere den flexibel eingesprungen. Das war eine milienmitgliedern mit dem Trecker Weg zur Arbeit mit dem Taxi zurück. großartige Leistung“, lobte Technischer zur Arbeit gefahren. Viele Sendenhors- In vielen Fällen konnten Kollegen im Leiter Peter Kerkmann sein Team. 10 | Blickpunkt 2.2021
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IM BLICKPUNKT St. Josef-Stift proudly presents: Videoclips zeigen die Vielfalt der Ausbildungsberufe im Gesundheitswesen achkräfte zu finden, ist für eine alle Akteure per Schnelltest getestet, F Fachklinik mit einem hohen Spe- zialisierungsgrad von großer Be- deutung. In diesem Zusammenhang „Wir möchten die jungen Menschen dort abholen, wo sie Informationen suchen – im so dass die allermeisten Szenen ohne Mundschutz gedreht werden konn- ten. hat auch die Ausbildung im St. Josef- Internet und bevorzugt mit „Ich habe mir vorher nicht vorstellen Stift von jeher einen hohen Stellen- können, wieviel Organisation, Detail- kurzen Videoclips“ wert. Um junge Leute über die Aus- arbeit und Feinschliff nötig ist, um ei- bildungsmöglichkeiten noch besser Bettina Goczol, Öffentlichkeitsarbeit nen dreiminütigen Film zu drehen“, zu informieren und auf das St. Josef- meint Laura Harms, die den komple- Stift als guten Ausbildungsbetrieb xen Zeitplan mit den beteiligten aufmerksam zu machen, ergänzt das weder Ausbildungsmessen noch Fachabteilungen und den Berufs- Stift sein Informationsangebot um Schülerpraktika stattfinden. schulzeiten der Azubis abstimmte. kurze Videos zu den Ausbildungsbe- Den Anfang machten die Berufsfel- Dennoch gab es in vielen Situationen rufen. der Medizinische Fachangestellte und viel zu lachen. Auszubildende Carolin „Wir möchten die jungen Menschen Kaufleute im Gesundheitswesen. Elf Avermiddig: „Es hat viel Spaß ge- dort abholen, wo sie Informationen Auszubildende standen dafür vor der macht, und es war interessant mal suchen – im Internet und bevorzugt Kamera, zeigten die einzelnen Ausbil- selbst mitzuerleben, wie ein Film ent- mit kurzen Videoclips“, erläutert Betti- dungsstationen und beschrieben, wa- steht.“ na Goczol, Öffentlichkeitsarbeit, die rum sie sich für eine Ausbildung im das Projekt gemeinsam mit Ausbil- St. Josef-Stift entschieden haben. u https://bit.ly/ dungskoordinatorin Laura Harms und Darüber hinaus wirkten viele Anleite- 3bYwW8b dem externen Filmteam Simon Gaß- rinnen und Anleiter mit. Damit die möller und Thorsten Koch umsetzt. Filme auch außerhalb der Corona- Die Videoclips schließen zudem eine Zeit authentisch wirken, wurden wie Informationslücke, da coronabedingt bei echten Film- und Fernsehdrehs THE MAKING OF
Azubis vor der Kamera
IM BLICKPUNKT Krankenhauspark wächst in Richtung Westen Voraussetzung: Neugestaltung des Parkplatzes und Rückbau des Interimsparkplatzes as lange währt, wird in 2021 tienten und die hohe Zahl von aus- W gut! Der Krankenhauspark ist ein echtes Pfund: Patien- ten wie Mitarbeiter wissen ihn zu wärts einpendelnden Mitarbeitern werden ausreichend Parkplätze für Patienten, Mitarbeiter und Besu- schätzen, außerhalb von Corona cher benötigt. Damit die hauseige- auch Besucher. Die schöne Anlage im nen Stellplätze eine große Akzep- Stil eines englischen Landschaftsparks tanz finden, sind die Parkplätze hat allerdings Fläche eingebüßt – zu- weiterhin kostenlos, ebenerdig un- letzt für den Bau des Reha-Zentrums Bagger hoben den Teich aus, nachdem die ter freiem Himmel und mit mög- Fische versetzt worden waren. (2011) und der Reha-Erweiterung lichst kurzem Weg ins Haus ange- (2017). Um diesen Flächenverlust ordnet. Zudem werden bei der Pla- auszugleichen, war zwar bereits 2012 lität, ist Balsam für Körper und See- nung auch aktuelle Erfordernisse eine Parkerweiterung angelegt wor- le. Blühende Beete im Rosengarten wie zum Beispiel Ladestationen für den, doch seit 2017 ist diese Fläche wechseln mit weiten Blickachsen Elektrofahrzeuge und Fahrradstell- durch den provisorischen Interims- bis in die Münsterländer Parkland- plätze berücksichtigt. parkplatz belegt. Mit dem Bau zusätz- schaft, Kunstwerke setzen zusätzli- licher Stellflächen im Kernbereich des che Akzente. Die Reha-Patienten Parkplatzgeländes kann die Erweite- nutzen den Park als erweiterten Kostenfrei, ebenerdig und rung des Krankenhausparks endgültig Therapieraum für ihre Gangschu- unter freiem Himmel wie geplant umgesetzt werden. lungen. Mit dem von den Gärtnern „Das Ziel einer qualitätvollen Parksi- Beide Projekte – Park wie Stellplatz- sorgsam gepflegten Park verfügt tuation hätten wir mit einem Park- angebot – sind für das St. Josef-Stift das St. Josef-Stift über eine Be- haus nicht erreicht“, ist Geschäftsfüh- und das Reha-Zentrum von großer sonderheit, die großen Anteil an rer Dr. Ansgar Klemann überzeugt. Bedeutung. der Patientenzufriedenheit hat. Gerade die älteren Patienten und ihre • Krankenhauspark: Der Park bietet • Stellplatzangebot: Durch das Angehörigen schätzen das barriere- zu jeder Jahreszeit Aufenthaltsqua- bundesweite Einzugsgebiet der Pa- freie Parkangebot außerhalb eines 14 | Blickpunkt 2.2021
Kernparkplatzes der Garten von Pastor Hesselmann, der sein Garten- grundstück Ende 2020 aus Alters- gründen aufgegeben hat. Auch west- lich des Parkplatzes fließt die Fläche des Teichs mit dem angrenzenden jungen Wäldchen in die Planung ein. In Abstimmung mit dem Umweltamt des Kreises wurden die Bäume bis Ende Februar gerodet und die Was- sertiere unter Aufsicht einer „ökologi- schen Bauleitung“ fachgerecht umge- setzt. Als Ersatz werden ökologische Ausgleichsmaßnahmen auf dem stiftseigenen Hof Limbrock umge- setzt. Das Parkplatzareal wird mit zusätz- lichen Angeboten deutlich aufgewer- tet: • Verbreiterung der schrägen Park- Die Erweiterung buchten von 2,35 auf 2,60 Meter des Krankenhausparks • Klare Verkehrsführung durch ein erfolgt auf der Einbahnstraßensystem Fläche des heutigen Interimsparkplatzes. • Parkplätze mit Ladesäulen für E-Autos • Überdachte Bereiche für Fahrräder und E-Bikes engen Parkhauses. Für Mitarbeiter, Wohnheim vorbei auf das hintere Der Parkplatz wird in mehreren klei- Patienten und Besucher bleibt das Parkplatzgelände behält seine etwas neren Abschnitten hergerichtet, so Parken weiterhin kostenfrei. geschwungene Wegeführung – sozu- dass in jeder Phase der Bauzeit aus- Die Hauptzufahrt erfolgt weiterhin sagen als natürliche Tempobremse. reichend Parkplätze zur Verfügung über das Westtor, allerdings wird die Der Kernbereich des Parkplatzes un- stehen. Zufahrt auf sechs Meter verbreitert. ter den Amberbäumen bleibt erhal- Im Zuge der Bauarbeiten wird auch Dadurch entfallen zwar einige Kurz- ten. Zusätzliche Stellplätze werden der Bereich für die Abfall- und Recy- zeitparkplätze im vorderen Bereich, gewonnen, indem angrenzende Re- clingcontainer optimiert und um ein aber die Zufahrtssituation wird deut- serveflächen umgestaltet werden. Da- paar Meter in die kleine Grünfläche lich übersichtlicher. Der Weg am zu gehört unter anderem südlich des hinein ausgeweitet. Blickpunkt 2.2021 | 15
IM BLICKPUNKT Mehr Platz und Möglichkeiten im ambulanten OP Zusätzliche Aufwachkapazitäten, Umkleiden und weitere Räume im 3. OG Mitte März zieht der Rote Salon Blick von der Kirchturmseite auf den ambulanten Technischer Leiter Peter Kerkmann steht im in die ehemalige Buchhaltung OP: In diesem Bereich der Verwaltung entsteht die Bereich der A1, in dem zwei Patientenzim- und macht Platz für die neue neue Damen-Umkleide mit Aufenthaltsraum und mer u.a. für den Chefarzt und das Sekretariat Damen-Umkleide. WC. der Schmerzklinik umgewandelt werden. ie Klinik für Ambulante Operationen und Sport- nutzt. Der Zugang führt wie bisher durch den Bereich. Zu- D traumatologie steht vor einer baulichen Erweite- rung. Aufgrund der anhaltend großen Nachfrage nach operativen Eingriffen im ambulanten Bereich soll sätzlich wird auf der anderen Seite seit Mitte März eine Da- men-Umkleide mit Aufenthaltsbereich gebaut, die über das Treppenhaus bzw. den Aufzug am Kirchturm zugänglich künftig der zweite OP-Saal stärker genutzt werden können. sein wird. Für diese Erweiterung wird ein Teil des Verwal- Voraussetzung dafür ist eine Erweiterung des Aufwachbe- tungsflurs umgenutzt, insbesondere der Rote Salon, der be- reichs auf zehn Plätze sowie eine Optimierung und Ver- reits im März in die ehemalige Buchhaltung umgezogen ist. größerung der OP-Umkleiden. Der räumliche Engpass im Umkleidebereich führte coronabedingt dazu, dass durch Zweiter Baustein „Aufwachkapazitäten, Chef- die geltenden Abstandsgebote eine Nutzung des 2. OP- arzt- und Untersuchungszimmer“, A-Gebäude Saals aktuell gar nicht möglich ist. Eine nachhaltige bauli- che Lösung für die Wiedernutzung des 2. OP-Saals würde 2. und 3. OG: darüber hinaus auch Engpässe im Zentral-OP mildern: Ein Im zweiten Schritt wächst der Aufwachbereich in die Flä- wesentliches Ziel der Baumaßnahme ist es, den zweiten che der heutigen Chefarzt- und Sekretariatsbüros, die bei- OP-Saal künftig auch für kleinere Eingriffe bei stationären de in das 3. OG in Räume der Schmerzklinik umziehen. Im Patienten zu nutzen. Gegenzug entsteht aktuell für die Schmerzklinik auf der Die Planung ist in intensiven Gesprächen und unter Be- Station A1 ein neuer Bereich. Für diesen Umzug werden teiligung von Mitarbeitern, OP-Management und Kran- aktuell zwei Patientenzimmer gegenüber dem Patienten- kenhaushygieniker erarbeitet worden. Der zusätzliche aufenthalts- und Speiseraum zu Arztzimmern umgebaut. Raumbedarf wird auf zwei Ebenen realisiert: Auf der Zeitachse ist geplant, dass Schmerz-Chefarzt Her- bert Thier und sein Team Anfang Mai auf die A1 umzieht, so dass dann ein Teil des Teams vom ambulanten Operie- Erster Baustein „Umkleide- und Aufenthaltsbe- ren nach kleineren Umbauarbeiten im Juni in das 3. OG reich“, A-Gebäude, 2. OG: hochziehen kann. Danach startet dann der Umbau im 2. Im ersten Schritt wird der Umkleidebereich der beiden OG zur Erweiterung der Aufwachkapazitäten. Des Weite- ambulanten OP-Säle optimiert. Der gesamte Umkleidebe- ren wird ein Lagerraum eingerichtet und der Empfangsbe- reich im Bestand wird künftig als reine Herren-Umkleide ge- reich inklusive Wartezone baulich angepasst. 16 | Blickpunkt 2.2021
Krankenhaus: Investition in WLAN und Neue Brand- IT-Sicherheit schutztüren Erheblicher Bauaufwand in allen Fluren und Deckenbereichen eingebaut randschutz ist ein wichtiges B Thema – so wichtig, dass die Vorschriften und Verordnungen laufend angepasst und die Standards erhöht werden. Aus diesem Grund sind im Februar und März mehr als ein Dutzend vorhandener Brand- schutztüren im St. Josef-Stift ausge- tauscht worden. Ein Riesenaufwand, der aber im laufenden Betrieb weit- gehend unbemerkt blieb, da ein Großteil der Stemm-, Maurer- und Elektrikerarbeiten am Freitagnachmit- tag beziehungsweise an Samstagen erledigt wurde. obiles Internet ist mittlerwei- wird zum Beispiel auch die Wartezo- M le allgemein erwarteter Stan- dard. Aufgrund der Daten- masse, die durch den Äther geht, ne vor der stationären Aufnahme profitieren. Im Zuge der Digitalisierungsinvesti- bringt das St. Josef-Stift seine Infra- tionen baut das St. Josef-Stift zudem struktur bis Anfang 2022 auf den aller- einen neuen hochmodernen feuer- neuesten Stand. So paradox es klingt: und wasserfesten IT-Serverraum im Damit Smartphones und auch Visiten- Bereich des St. Elisabeth-Stifts. Er er- laptops kabellos ins Internet gelangen, füllt die Sicherheitsspezifikation des müssen zunächst kilometerweise Ka- Bundesamtes für Sicherheit und In- bel verlegt werden. „Dazu müssen in formationstechnik. Auch mit dieser allen Gebäuden im Krankenhaus und großen Investition stellt sich das St. Reha-Zentrum in den Fluren alle zehn Josef-Stift zukunftsfest für die Sicher- Meter die Decken geöffnet werden, heit der eigenen Daten auf. Ludger Schmitz (r.) und Norbert Linne- um zusätzliche WLAN- und neue mann bauen die alte Brandschutztür vor dem Patientenmanagement aus. Auch hier Handy-Kabel einzuziehen und Sender wurde eine neue Tür eingebaut. einzubauen“, beschreibt Technischer Leiter Peter Kerkmann die Dimension des Projekts. „Die Umsetzung im lau- fenden Betrieb gehe ich mit Riesenre- spekt an.“ In einigen Bereichen werden die Ar- beiten zudem genutzt, um Decken zu erneuern und zugleich eine moderne LED-Beleuchtung einzubauen. Davon Blickpunkt 2.2021 | 17
IM BLICKPUNKT Intensivobservation: Vier neue Plätze Meilenstein gehen im April ans Netz interdiszipli Kinderrheumatologie, Rheumatologie ltraschall ist ein wichtiges Instru- U ment in Diagnostik und Be- handlung. Besonderer Vorteil für Patienten: Ultraschall ist strahlenfrei. Im St. Josef-Stift gibt es bereits langjäh- rige Expertise in der Ultraschallanwen- dung. Nach den Richtlinien der Deut- schen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) sind mit der Rheu- matologie, der Kinder- und Jugend- rheumatologie sowie der Anästhesie drei Fachabteilungen des St. Josef-Stifts für ihre qualifizierte Ultraschall-Weiter- bildung zertifiziert. Dies ist ein wichti- ie Erweiterung der Intensivob- griffen, alle Bettplätze mit neuester ger Meilenstein auf dem Weg zu ei- D servation steht kurz vor der Fertigstellung. Die vier zusätz- lichen Plätze, der Aufenthaltsbereich Monitoring-Technik zur Überwa- chung der Vitalwerte auszustatten. Darüber hinaus wurde in den Decken nem DEGUM-zertifizierten interdiszi- plinären Ultraschall-Zentrum, für das der Antrag nun gestellt werden kann. mit Teeküche und die Lagerräume bereits die neue Verkabelung instal- Für die bisher erlangten DEGUM- können ab April genutzt werden. Da- liert, um das hausinterne WLAN zu Zertifizierungen mussten bereits hohe mit stehen für die Überwachung verbessern sowie den Empfang der Anforderungen in den drei Fachab- frisch operierter Patienten künftig 19 gängigen Handynetze zu optimieren teilungen erfüllt werden, zum Beispiel Plätze zur Verfügung. Während der (s. auch Bericht auf Seite 17). Ultraschallausbilder in der DEGUM- Baumaßnahme wurde die Chance er- Stufe II, ein strukturiertes Ausbil- dungscurriculum, eine regelmäßige interne Ultraschallfortbildung, der Nachweis einer hohen Weiterbil- dungsqualität, eine gute Geräteaus- stattung mit Dopplertechnik, Zugang Weiterbildungszulassung zu Fachliteratur sowie eine große An- zahl selbst durchgeführter Ultra- Handchirurgie schalluntersuchungen in der ganzen Bandbreite des jeweiligen Fachs. ie Expertise im St. Josef-Stift in Sachen Handchirurgie ist nun In den DEGUM-zertifizierten Fach- D auch offiziell in zweifacher Hinsicht anerkannt: Die Ärztekammer Westfalen-Lippe erteilte der Klinik für Rheumaorthopädie und der Klinik für Ambulante Operationen die Weiterbildungsstättenzulas- abteilungen des Stifts gibt es mehrere Ärztinnen und Ärzte, die in Stufe I ausgebildet sind. Stufe II haben ak- sung für die Zusatzweiterbildung Handchirurgie. Gleichzeitig wurde tuell Anästhesie-Chefarzt Dr. Matthi- Oberärztin Shabnam Schade die Befugnis zur Weiterbildung in der Zu- as Boschin und Oberärztin Dr. Anna satzweiterbildung Handchirurgie zuerkannt. Maier (Rheumatologie). Chefarzt PD Dr. Daniel Windschall (Kinderrheu- matologie) verfügt sogar über die 18 | Blickpunkt 2.2021
auf dem Weg zum nären Ultraschall-Zentrum und Anästhesie sind DEGUM-zertifizierte Fachabteilungen Sie forcieren den Antrag für ein interdisziplinäres Ultraschallzentrum im St. Josef-Stift (v.l.): PD Dr. Daniel Windschall (Klinik für Kinder- und Jugendrheumatologie), Dr. Matthias Boschin (Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin) und Dr. Anna Maier (Klinik für Rheumatologie). Qualifizierungsstufe III. Ihr Wissen ge- Die Bündelung der Ultraschall- „Das Gesamtpaket ist ein sehr attrak- ben die Ultraschallspezialisten des St. kompetenz in einem zertifizierten tives Angebot für die Fort- und Josef-Stifts in internen und externen interdisziplinären Zentrum birgt vie- Weiterbildung junger Ärztinnen und Workshops weiter. le Vorteile für eine Fachklinik. In der Ärzte“, meint Dr. Matthias Boschin. Für ein interdisziplinäres Ultraschall- Rheumatologie für Kinder und Er- Aus Patientensicht betont Dr. Anna zentrum müssen folgende Kriterien wachsene kommt die Sonographie Maier: „Ultraschall funktioniert strah- erfüllt sein: bei der Diagnostik und Punktion lenfrei und ist somit auch für Kinder • Mindestens drei DEGUM-zertifi- von Gelenken zum Einsatz, aber und Schwangere eine gute Unter- zierte Abteilungen im Haus auch bei der Untersuchung von Or- suchungsmethode.“ PD Dr. Daniel • Interdisziplinäre Zusammenarbeit, ganen wie Herz, Speicheldrüse, Windschall (Chefarzt der Kinder- und z.B. bei der Ultraschallausbildung Schilddrüse oder arteriellen und ve- Jugendrheumatologie) sieht als weite- • Verwendung einer einheitlichen nösen Gefäßen. In der Anästhesie ren Vorteil: „Als Fachklinik decken wir Terminologie wird Ultraschall für Nervenblocka- im Ultraschall ein sehr breites Spek- • Jährlich mindestens eine gemeinsa- den bei speziellen Operationen an trum ab. Mit entsprechenden Fortbil- me Sonographie-Veranstaltung bei- Hand, Fuß oder Schulter angewen- dungen im St. Josef-Stift und Dozen- spielsweise eine Fortbildung det, aber auch bei der Punktion von tentätigkeit bei externen Veranstal- • Idealerweise gemeinsame Semina- Gefäßen und bei der Organdiagnos - tungen fördern wir die bundesweite re und Publikationen tik etwa bei Verdacht einer Lungen- und internationale Vernetzung mit • Audit embolie. Experten.“ Blickpunkt 2.2021 | 19
RÜCKBLICK Wieder Weltspitze! St. Josef-Stift erneut in Ranking der „besten Krankenhäuser der Welt“ erzlichen Glückwunsch zu dieser herausragenden H „ Auszeichnung!“ Mit diesen Worten gratulieren das amerikanische Magazin Newsweek und das Ana- lyse-Institut Statista dem St. Josef-Stift Sendenhorst zu sei- ner Platzierung unter den besten Krankenhäusern der Welt. In der Kategorie „top specialized“ taucht die Sen- denhorster Fachklinik als Spezialist in der Fachrichtung Orthopädie auf. Das Ranking 2021 der weltweit besten Krankenhäuser wurde bereits zum dritten Mal erstellt, und jedes Mal war das St. Josef-Stift dabei. Die Ergebnisse sind auf der Web- site der Newsweek unter folgendem Link veröffentlicht: u https://www.newsweek.com/best-hospitals-2021/ top-specialized Das Ranking der „World's Best Hospitals 2021" umfasst die besten Krankenhäuser aus 25 Ländern. Um die Qua- lität und Validität dieser Studie zu garantieren, haben Newsweek und Statista eine umfassende Methodik ent- wickelt, welche die Daten in drei Be- wertungskriterien unterteilt: Kranken- haus-Empfehlungen von über 70.000 Branchen-Kollegen, Patienten-Erfah- rungen und medizinische Kennzah- len, wie z. B. Behandlungsqualität. 2. Re-Zertifizierung der Klinik für Rheumaorthopädie ereits die 2. Re-Zertifizierung schließlich der Wechselchirurgie. Um ärzten im ambulanten Bereich ge- B der Klinik für Rheumaorthopä- die erfolgte am 21. Dezember 2020. Rheumachirurgie betrifft auf- diesem Anspruch gerecht zu werden, wird eine entsprechende Anzahl von Ärztinnen und Ärzten mit entspre- würdigt. Die Klinik für Rheumaorthopädie war 2015 deutschlandweit die erste, grund des Systemcharakters der zu- chender Weiterbildungsordnung und die dieses Zertifikat der Deutschen grunde liegenden Krankheiten alle Erfahrung auf dem Gebiet der Ortho- Gesellschaft für Orthopädische Rheu- Körpergelenke und beinhaltet u. a. pädischen Rheumatologie gefordert. matologie (DGORh) erreichen konn- Schulter, Ellenbogen, Hand, Hüfte, Zusätzlich wurde die hervorragende te. Von den sieben Kliniken, die diese Knie und Fuß unter Einbeziehung interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Zertifizierung deutschlandweit bisher sämtlicher gelenkerhaltender Opera- der Rheumatologie und Kinder- und erlangt haben, ist die Klinik im St. Jo- tionsverfahren als auch der Endopro- Jugendrheumatologie des St. Josef- sef-Stift Sendenhorst bei weitem die thetik an all diesen Gelenken ein- Stifts sowie den angegliederten Fach- Größte. 20 | Blickpunkt 2.2021
Zum Austausch über gesundheitspolitische Themen begrüßte Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann die Landtagsabgeordneten Daniel Hagemeier (l.) und Henning Rehbaum (r.). Herausforderungen durch Pandemie und Krankenhausplanung Landtagsabgeordnete informierten sich im St. Josef-Stift ie CDU-Landtagsabgeordneten Hinsichtlich der Refinanzierung dieser Wirbelsäulenchirurgie und Rheumato- D aus dem Kreis Warendorf Da- niel Hagemeier und Henning Rehbaum informierten sich im St. Jo- Zusatzaufwendungen wollen sich bei- de Landtagsmitglieder dafür einsetzen, dass auch Fachkrankenhäuser wie das logie, die 24/7 an 365 Tagen im Jahr für die Patienten jeweils auf Facharztni- veau und auch in Notfallsituationen sef-Stift Sendenhorst im Gespräch mit St. Josef-Stift eine finanzielle Kompen- verfügbar sind. Trägerübergreifende Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann sation für die Zusatzaufwendungen er- Kooperationen in der Region sichern über die aktuelle Corona-Lage sowie halten. Ein wichtiger Zwischenschritt in die jederzeitige gute Patientenversor- die NRW-Krankenhausplanung. Dr. diese Richtung wäre die Beibehaltung gung im St. Josef-Stift bei fachfremden Klemann machte deutlich, dass die der Anerkennung als Spezialversorger Fragestellungen, z.B. in der Kardiologie Pandemie auch für einen Spezialver- durch das Land NRW über den 31. oder Neurologie. Auch die anderen sorger wie das St. Josef-Stift, das nicht März 2021 hinaus, um finanzielle Ab- Leistungserbringer in der Region profi- für die Primärversorgung von Covid- schläge zu verhindern. tieren von der Expertise des Stiftes, z.B. Patienten vorgesehen ist, besondere Neben der aktuellen Corona-Lage durch konsiliarische Unterstützung und Anforderungen mit sich bringt. wurde auch die NRW-Krankenhaus- gemeinsame Fallbesprechungen. Umfassende Schutzmaßnahmen vom planung in den Blick genommen. „Das Zum Abschluss war man sich einig, Eingangsscreening, eingeschränkte Be- St. Josef-Stift Sendenhorst ist das beste dass eine exzellente Versorgungsqua- suchsregelungen bis zur Einrichtung ei- Beispiel, dass die Leitgedanken der lität, funktionierende Kooperationen ner Isolierstation sichern den Patienten neuen Krankenhausplanung von und insbesondere eine überdurch- und Mitarbeitern die maximale Sicher- NRW-Gesundheitsminister Laumann schnittliche Patientenzufriedenheit die heit im Stift. Jeder Verdachtsfall wird ,Spezialisierung und Kooperation‘ auch Zentrumsansprüche des St. Josef-Stiftes mit hohem hygienischen und perso- in der Praxis sehr gut funktionieren mehr als rechtfertigen, die aktuell für nellen Aufwand umgehend isoliert, können“, so Dr. Klemann. Henning den Bereich der Rheumatologie lan- was verständlicherweise mehr Kapa- Rehbaum: „Das St. Josef-Stift als Top- desweit diskutiert werden. „Zudem ha- zitäten und Ressourcen als der Nor- Krankenhaus ist ein echtes Aushänge- ben wir in Sendenhorst mit der Er- malbetrieb bindet. Aber der Aufwand schild für Sendenhorst und ein wichti- wachsenen-Rheumatologie, der Kin- zeigt Wirkung. So konnte ein Aus- ger Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor derrheumatologie sowie der Rheuma- bruchsgeschehen im St. Josef-Stift bis- für unsere Region.“ Aus der frühzeiti- orthopädie ein Setting, das deutsch- her vermieden werden. Alle Mitarbei- gen Spezialisierung des Krankenhauses landweit, vielleicht auch europaweit, ter sind motiviert, dass das mit Unter- vor mehr als 40 Jahren entwickelte sich im Rahmen einer ganzheitlichen Ver- stützung der begonnenen Impfmaß- eine überregional anerkannte Markt- sorgung von Rheumapatienten einma- nahmen auch so bleibt. stellung in den Bereichen Orthopädie, lig ist“, so Klemann. Blickpunkt 2.2021 | 21
IM BLICKPUNKT „Es war wahnsinnig schön“ In der ZSVA vertrat Nicole Mahlke für 18 Monate Leitung Milena Beitlich Dokumentieren, telefonieren und den Überblick über die Instrumente behalten: Nicole Mahlke und Milena Beitlich lagen auf einer Wellenlänge, obwohl icole Mahlke ist immer dort, und hygienisch sauber wieder aufbe- N wo sie gebraucht wird – in Zentralsterilisationen in Deutschland, Österreich oder der reitet werden müssen. Als Milena Beitlich 2018 die Leitung des ZSVA- Teams übernahm, packte sie die an- „Mein erster Eindruck an der Straßenseite war: Ganz schön klein, das St. Josef-Stift. Schweiz, in denen es im übertrage- stehenden Herausforderungen an. Erst auf den zweiten Blick nen Sinne „brennt“. Ihr Engagement Daraus entstanden mehrere Projekte: habe ich gesehen, wie groß im St. Josef-Stift bleibt ihr nachhaltig Die Aufstockung der Reinigungs- und und modern das Haus ist, der in Erinnerung: Es war kein Krisenein- Desinfektionsgeräte (RDG) von 4 auf satz, sondern die Geburt des kleinen 6 leistungsfähigere Maschinen, die schöne Park und kostenlose Charlie, die zusammen mit anderen Optimierung der Instrumentensiebe Parkplätze. Hier geht es uns Überlegungen dazu führte, dass sie und die Vorbereitung zur Einführung doch verdammt gut.“ 2019 für ZSVA-Leiterin Milena Beit- einer ZSVA-Software. Nicole Mahlke lich die Elternzeitvertretung und Das war 2019 die Ausgangslage, als gleichzeitig ein großes Paket von Pro- Nicole Mahlke, studierte Betriebswirt- jekten übernahm. Anfang 2021 war schaftlerin mit ZSVA-Fachkunde bei Leitung OP-Pflege sei eine gute Basis erneute Staffelstabübergabe und bei- der Firma Sterilog, ins St. Josef-Stift für die anstehenden Projekte gewesen. de ZSVA-Expertinnen sind sich einig: kam. Positiv überrascht war sie von Beeindruckt war sie von der perfek- Es war eine Win-win-Situation, beide den modernen, gepflegten Gebäuden, ten Zusammenarbeit mit den hausei- Seiten haben profitiert. der ZSVA und dem OP-Bereich und genen Handwerkern, als in wenigen Die Ausgangssituation war schon von der freundlichen Aufnahme ins Tagen die unreine Seite der ZSVA für herausfordernd. Die Zentralsterilisa- Team: „Dass Chefärzte zu mir kom- die neuen RDGs umgebaut wurde. tion ist ein wichtiger Qualitätsfaktor men und mich willkommen heißen, Beim Projekt Sieboptimierung konnte im OP-Geschehen des St. Josef-Stifts. habe ich noch nie erlebt.“ Auch das zusammen mit den Ärzten das Sorti- Mehr Operationen bedeuten auch vertrauensvolle Verhältnis zum ZSVA- ment tatsächlich benötigter OP-In- mehr OP-Instrumente, die gereinigt Team, zum OP-Management und zur strumente um 95 Kilogramm – das 22 | Blickpunkt 2.2021
Spezialisierung und Professionalisierung der Reha stärken Dr. Bork in Gremien zur Stärkung der Reha berufen er medizinische Fortschritt Erkenntnis, dass sich die Spezialisie- D und höhere Ansprüche an Mobilität und Selbstständig- keit im Alter stellen auch größere An- rung in der Medizin auch in der Re- habilitation fortsetzen müsse. „Heute gelingen Operationen, die noch vor forderungen an die Rehabilitation einigen Jahren nicht möglich waren. nach operativen Eingriffen am Bewe- Und unsere Patienten werden immer gungssystem. Für eine Stärkung des älter. Das bringt für die Rehabilitation Reha-Bereichs setzt sich Dr. Hartmut neue Herausforderungen mit sich“, Bork, Chefarzt des Reha-Zentrums erklärt Bork. Durch die immer kürzere am St. Josef-Stift, bereits seit Jahren in Verweildauer im Akutkrankenhaus der Deutschen Gesellschaft für Or- thopädie und Unfallchirurgie (DGOU) ein, unter anderem als Vorsitzender der Sektion Rehabilitation und Physi- sie nur eine kurze Übergabezeit zusammen hatten. kalische Therapie. Nun kamen zwei weitere Berufungen hinzu. So wurde er als Vertreter der DGOU Gewicht eines kleinen Elefanten – re- ins Kuratorium des Deutschen Ver- duziert werden. Mahlke: „Jedes Kilo bandes für Physiotherapie (ZVK) be- weniger für das OP- und das ZSVA- rufen. Der Verband ist eine der wich- Team merkt man am Ende des Tages.“ tigen Vertretungen der Physiothera- Anfang 2021 dann die erneute Staf- peuten in Deutschland und beschäf- felstabübergabe: Milena Beitlich kehr- tigt sich mit berufspolitischen und te aus der Elternzeit zurück und hat wissenschaftlichen Fragen zur physio- nach einer gemeinsamen Übergabe- therapeutischen Behandlung von Er- zeit nun alle Aufgaben wieder alleine krankungen. übernommen. „Es war eine gute Lö- Zudem wirkt Bork im Fachausschuss sung: Das Team hatte während mei- „Therapeutische Fachberufe und För- ner Elternzeit eine feste Ansprechpart- derung der Reha und Teilhabe“ mit, nerin und gleichzeitig hat Frau Mahl- der unter dem Dach der Deutschen ke mit professionellem Blick von au- Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) Dr. Hartmut Bork, Chefarzt des Reha- Zentrums am St. Josef Stift ßen auf die Prozesse geschaut. Somit neu gegründet wurde. Dieses Gre- konnte das St. Josef-Stift von ihrer lan- mium hat sich vor dem Hintergrund gen Erfahrung profitieren.“ des Fachkräftemangels im Reha-Be- Die Chemie hat gestimmt, sind sich reich zum Ziel gesetzt, das Wissen zur fielen Komplikationen heute oftmals Nicole Mahlke und Milena Beitlich Thematik Rehabilitation und Teilhabe erst in der Reha-Phase auf. Nicht nur einig. „Es war wahnsinnig schön, sehr bei Ausbildungsinhalten für Ärzte und unter diesem Aspekt bietet das Sen- familiär und eine nette Atmosphäre“, Therapeuten stärker in den Ausbil- denhorster Modell mit dem nahtlo- meint Nicole Mahlke, die Anfang dungsordnungen zu verankern. sen Übergang von der Klinik in die März mit einer Träne im Knopfloch Das Thema Rehabilitation ist Dr. Reha am selben Standort einen ech- und vielen guten Erinnerungen zu- Hartmut Bork ein Herzensanliegen. ten Mehrwert in der qualitätvollen rück nach Berlin fuhr. Schon lange gilt in Fachkreisen die Behandlung von Patienten. Blickpunkt 2.2021 | 23
RÜCKBLICK #Mutmachballon erobert die Herzen Großer Klickerfolg für Stifts-Videos zum Song „Am Ende wird alles gut“ uch in schweren Zeiten ein Lä- A cheln in die Gesichter zaubern und anderen Menschen Mut schenken: Das St. Josef-Stift und das St. Elisabeth-Stift haben’s gemacht! Und zwar mit einem Video zu dem Song „Am Ende wird alles gut“ der Band „Unnormal“. Der rote #Mut- machballon wanderte von Abteilung zu Abteilung – als Zeichen, dass alle zusammenhalten und sich gegensei- tig Mut machen. Die Botschaft kam an: Die Videos wurden tausendfach geklickt und in den sozialen Medien geteilt. Die Idee dazu entstand, weil „Un- normal“-Sänger Tom Juno im richti- gen Leben als Pfleger Daniel auf der Station C 1 im St. Josef-Stift arbeitet. Über 20 Abteilungen und Berufsgrup- pen von Krankenhaus und Reha-Zen- trum beteiligten sich mit lustigen Ideen und schönen Mutmachbot- schaften an dem Videoclip. Für das imposante Schlussbild sorgte eine Gruppe von Perfekt: Mit dem Mut- machballon ging’s in Formation aus dem Südeingang hinaus, und Monika Der rote Mutmachballon wanderte von Abteilung zu Abteilung und zu guter Letzt auch ins St. Elisabeth-Stift. Am Ende ließ Monika Potthinck den Ballon in den Himmel steigen. Potthinck ließ den roten Ballon zwi- schen den wehenden Fahnen des St. Josef-Stifts in den blauen Himmel „Es hat richtig viel Spaß gemacht!“, Danke an alle, die vor und hinter der steigen. Was für ein Bild! war ein oft gehörter Kommentar. Kamera mitgemacht haben. Eine Für das nächste Video wurde das St. Oder: „Tolle Botschaft“, „Es kam rich- Extra-Portion Mut geht raus an alle! Elisabeth-Stift nominiert, das wenige tig viel Atmosphäre vom Stift rüber“. Tage später mit einem eigenen Video online ging. Unter den Hashtags u St. Josef-Stift u St. Elisabeth-Stift #mutmachballon und #amendewird - https://www.youtube. https://www.youtube. allesgut können weitere Mutmach- com/watch?v=uHTFN com/watch?v=nyvgG Videos gepostet werden, die auf der knpsGY V-h2o4 Kampagnenseite www.mut-mach- ballon.de landen. 24 | Blickpunkt 2.2021
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EINBLICK Familien GESCHICHTEN Es gibt viele Gründe für die Wahl des Arbeitgebers. Einer ist zum Beispiel: Empfehlung durch Familie, Freunde und Bekannte. In einer kleinen Serie stellt der Blickpunkt „Generationenpaare“ von Eltern und Kindern vor, die in der Stiftung St. Josef-Stift arbeiten. Die Jupp-Stift-Familie hat viele Zweige und Verästelungen. Dickjürgens & D ICKJÜRGENS er erste Eindruck wirkt bis D heute nach: „Mir ist sofort auf- gefallen, wie freundlich und offen jeder hier im Haus grüßt.“ Das war das Erste was Birgit Dickjürgens auf dem Weg zum Vorstellungsge- spräch von der St. Josef-Stift-Kultur aufsog. Das war 2013 und seitdem ist sie ein echter Stifts-Fan. Die 55-jährige Ahlenerin ist ausge- bildete Groß- und Außenhandels- kauffrau und arbeitete im medizin- technischen Bereich. Die Geburt ihrer zwei Kinder lenkte die beruflichen Wege dann in neue Bahnen: Sie machte ihr kreatives Hobby zum Be- ruf und eröffnete in Sendenhorst ein Stoff- und Wollgeschäft. Unter dem Erfolg litt die freie Zeit für Familie und Freunde. Es folgte eine Neuorientie- rung zur Sterilisationsassistentin – und zwar in Münster. Durch den Tipp eines Freundes bewarb sie sich im Stift. Gestartet in der alten Zentralsterili- sation, erlebte sie im Februar 2014 den Umzug in die neue ZSVA mit. „Das war wunderbar: Alles neu, schön und viel größer.“ Mit der Herausfor- derung des Umzugs sei das Team In zwei Welten und doch auf einer Wellenlänge in Sachen St. Josef-Stift: Birgit Dickjürgens arbeitet in der Anlagenmechaniker im Technischen Dienst. noch stärker zusammengewachsen. Nur drei Jahre später gab sie ihrem Sohn Tobias den Hinweis auf Mitarbeiter des Technischen Diens- Abfluss. Seit rund fünf Jahren gehört eine Ausschreibung im Technischen tes, zuständig für das Krankenhaus er zum Handwerkerstab. „Es war Dienst. Auch hier passte es. Der Anla- und die Altenheime, ist er viel auf überhaupt kein Problem, neu ins genmechaniker für Sanitär, Heizung Achse, egal ob defekter Lichtschalter, Team einzusteigen“, schätzt der 33- und Klimatechnik freute sich auf die Wasserschaden, kalte Heizung, trop- Jährige die Kollegialität. „Das ist ein neue berufliche Herausforderung. Als fender Wasserhahn oder verstopfter Top-Team!“ 26 | Blickpunkt 2.2021
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