BLICKPUNKT - St. Josef-Stift ...

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BLICKPUNKT - St. Josef-Stift ...
2|21
         BLICKPUNKT
          St. Josef-Stift Sendenhorst · Pflege- und Betreuungsnetzwerk Sendenhorst · Reha-Zentrum am St. Josef-Stift   April 2021

       Meilenstein in Corona-Zeiten:
       Start der großen Impfaktionen
       Auf dem Weg zum Ultraschallzentrum

       Ein roter Ballon mit Mutmach-Botschaft

       St. Josef-Haus: Reinigung neu aufgestellt
BLICKPUNKT - St. Josef-Stift ...
INHALT

                                                                                            3Impfstart im            Im Blickpunkt

Inhalt                                                                                       Netzwerk: Am
                                                                                             8. Januar 2021
                                                                                             begann die Coro-
                                                                                             na-Impfung in
                                                                                             unseren vier
                                                                                             Altenhilfeeinrich-
                                                                                             tungen.
                                                                                              Seite 4

                                                                                            3Es ist angerichtet:
                                                                                             Im Februar ging
                                                                                                                   Große Corona-Impfaktion
                                                                                                                   im Pflegenetzwerk . . . . . . . . . . . . . S. 4
                                                                                                                   Impfaktion im St. Josef-Stift unter
                                                                                                                   widrigen Bedingungen . . . . . . . . S. 7
                                                                                                                   Der große „Flockdown“ . . . . . . . S. 10
                                                                                                                   Azubis vor der Kamera . . . . . . . S. 12
                                                                                                                   Krankenhauspark wächst
                                                                                                                   in Richtung Westen . . . . . . . . . . S. 14
                                                                                                                   Baumaßnahmen:
                                                                                             im Spithöver-Fo-      Ambulanter OP, Brandschutztüren,
                                                                                             rum das Impfzen-      IT-Sicherheit und
                                                                                             trum für die Mit-     Intensivobservation . . . . . . . . . . S. 16
                                                                                             arbeiterInnen im
                                                                                             Krankenhaus und       Kinderrheumatologie, Rheuma-
                                                                                             Reha-Zentrum an       tologie und Anästhesie sind
                                                                                             den Start.
                                                                                                                   DEGUM-zertifiziert . . . . . . . . . . S. 18
                                                                                              Seite 8
                                                                                                                   Staffelstabübergabe
                                                                                                                   in der ZSVA . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 16
                                                                                            3Im Lockdown kam       Dr. Bork in Gremien zur
                                                                                             der Flockdown: In     Stärkung der Reha berufen . . . S. 18
                                                                                             wenigen Stunden
                                                                                             verwandelte sich         Rückblick
                                                                                             das Stiftsgelände
                                                                                             in ein Winter-        Landtagsabgeordnete informierten
                                                                                             Wonderland – mit      sich im St. Josef-Stift . . . . . . . . . S. 21
                                                                                             viel Arbeit für die
                                                                                             Handwerker…           #Mutmachballon
                                                                                              Seite 10             erobert die Herzen . . . . . . . . . . S. 24
                                                                                                                   Anne’s Café stellt Betrieb ein . . S. 28
                                                                                                                   „Perfekt“ reinigt jetzt auch
                                                                                            3Azubis vor der
                                                                                                                   im St. Josef-Haus . . . . . . . . . . . . S. 34
                                                                                             Kamera: In kur-
                                                                                             zen Videoclips        Engelgeschichten
                                                                                             stellen Auszubil-     im St. Elisabeth-Stift . . . . . . . . . . S. 36
                                                                                             dende des St. Jo-
                                                                                             sef-Stifts ihren      Caritas Sozialstation bezieht
                                                                                             Beruf vor.            zusätzliche Räume im Stift . . . . S. 37
I M P R E S S U M                                                                             Seite 12
                                                                                                                   Spender bedankte sich beim Team
Herausgeber:
St. Josef-Stift Sendenhorst                                                                                        des St. Josef-Hauses . . . . . . . . . S. 38
Orthopädisches Kompetenzzentrum
Rheumatologisches Kompetenzzentrum
                                                                                                                   St. Magnus-Haus Tagespflege:
Nordwestdeutschland                                                                                                Erweiterung fertiggestellt . . . . . S. 39
Endoprothesenzentrum Münsterland
                                                                                            3Alles perfekt: Im
Westtor 7
                                                                                             St. Josef-Haus        Schatzkammer Archiv:
48324 Sendenhorst
Telefon 02526 300-0                                                                          Ennigerloh rei-       Suche nach Pflegekräften –
verwaltung@st-josef-stift.de
www.st-josef-stift.de
                                                                                             nigt seit Jahres-     kein neues Problem . . . . . . . . . . S. 50
                                                                                             beginn auch ein
Redaktion:
Bettina Goczol
                                                                                             Team von Per-           Einblick
Telefon 02526 300 -1116                                                                      fekt Dienstleis -
goczol@st-josef-stift.de                                                                     tungen GmbH.          Familiengeschichten:
Layout:
Löhrke & Korthals, Ascheberg
                                                                                              Seite 35             Generationenpaare im Stift . . . . S. 26
Auflage:                                                                                                           Das psychologische Team . . . . S. 32
1.850 Exemplare
Erscheinungsweise:
vierteljährlich

Für eine bessere Lesbarkeit der Texte wird
an vielen Stellen ausschließlich die männ-   7 Ein historischer Meilenstein in der Bekämpfung der Corona-Pan-
liche Form verwendet. Wir möchten dar-
auf hinweisen, dass die weibliche Form         demie: Die Impfungen im St. Josef-Stift begannen am 7. Februar
selbstverständlich mit eingeschlossen ist.     2021, im Pflegenetzwerk bereits einen Monat zuvor am 8. Januar.

               2 | Blickpunkt 2.2021
BLICKPUNKT - St. Josef-Stift ...
IM BLICKPUNKT

Meilenstein Corona-Impfung!
Impfstart im Pflegenetzwerk, Krankenhaus und Reha-Zentrum

Bereit zum Impfen: Das Impfteam des St. Josef-Stifts arbeitete perfekt Hand in Hand im hauseigenen Impfzentrum im Spithöver-Forum.
Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann (r.) dankte allen für die hervorragende Organisation und die reibungslosen Abläufe.

        ie Bewältigung der Corona-            dem Impfstoff von Moderna vorge-              den. Das schaffen nicht viele!

D       Pandemie mit der lang er-
        sehnten Impfung wird als his-
torisches Ereignis im kollektiven Ge-
                                              nommen werden.
                                               Nach drei großen Impfdurchgängen
                                              im Impfzentrum im Spithöver-Forum
                                                                                             Die sehr gute Planung und Organi-
                                                                                            sation der Abläufe durch den Techni-
                                                                                            schen Leiter Peter Kerkmann und
dächtnis bleiben. Unvergessen der             sind bereits mehr als die Hälfte aller        Hauswirtschaftsleitung Roswitha Me-
Start der Impfaktionen in unseren vier        Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von          chelk hat sich hier vollends bewährt,
Altenheimen am 8. und 9. Januar               Krankenhaus und Reha-Zentrum                  ebenso die geniale Konstruktion der
2021 und einen Monat später am 7.             geimpft. Besonders zu erwähnen: Die           Impfkabinen, mit denen unser Hand-
Februar 2021 im St. Josef-Stift! (Aus-        hervorragende Impfbeteiligung aus             werkerteam das Spithöver-Forum in
führliche Berichte auf den folgenden          den ärztlichen, pflegerischen und             kürzester Zeit in ein voll funktionsfä-
Seiten)                                       physiotherapeutischen Bereichen, die          higes Impfzentrum verwandelt hat.
 Mitte März – zum Redaktionsschluss           gemäß der Impfpriorisierung des               Auch das Impfteam arbeitete perfekt
dieses Blickpunkts – haben die Teams          Landes zur Impfung eingeladen wa-             Hand in Hand, so dass es weder zu
und Bewohner aller vier Altenheime            ren! An den Impfterminen am 26. Fe-           Stau noch zu Wartezeiten kam. „Dass
bereits beide Impfungen durch die             bruar 2021 und am 5. März 2021                alles so gut funktioniert hat, darauf
örtlichen Hausärzte erhalten. Am 5.           konnten insgesamt rund 500 Mitar-             können wir sehr stolz sein. Das ist al-
März konnte auch die lang ersehnte            beiterinnen und Mitarbeiter inner-            ler Ehren wert!“, so Geschäftsführer
Impfung der Tagespflegegäste mit              halb von zehn Stunden geimpft wer-            Dr. Ansgar Klemann.

                                                                                                                     Blickpunkt 2.2021 | 3
BLICKPUNKT - St. Josef-Stift ...
IM BLICKPUNKT

Nur ein kleiner Pieks in den Arm und
Große Corona-Impfaktion in den vier Altenheimen des Pflegenetzwerks

„Das war’s schon?!“ Sieghard Westphal
ist überrascht, wie schnell die Corona-
Impfung erledigt ist. Es war nur ein
kleiner Pieks, aber für die Menschheit
ein großer Schritt, der seinen Platz in
den Geschichtsbüchern sicher hat. „Die
Impfung ist die einzige Möglichkeit, die
Pandemie in den Griff zu bekommen“,
ist Westphal, Bewohner des St. Elisa-
beth-Stifts, überzeugt.

        ie groß angelegte Corona-

D       Impfaktion in den vier Alten-
        hilfeeinrichtungen des Pflege-
und Betreuungsnetzwerks der St. Eli-
sabeth-Stift gGmbH war am 8. und 9.
Januar 2021 in Sendenhorst, Albers-
loh, Everswinkel und Ennigerloh an-
gerollt. Mehr als 600 Bewohner und            Bewohner Sieghard Westphal ließ sich im St. Elisabeth-Stift von Dr. Rami Tubaileh (r.)
                                              impfen. Tarek Tubaileh assistierte dabei.
Mitarbeiter des St. Elisabeth-Stifts, des
St. Josefs-Hauses, des St. Magnus-
Hauses und des St. Josef-Hauses wur-
                                              den geimpft. Die zweite Impfung er-             Gruppe der älteren Menschen haben,
                                              folgte Ende Januar.                             sollten wir vorangehen, wenn wir die
  „Im Fernsehen kommt die                      Insbesondere die Bewohnerinnen                 Möglichkeit dazu haben“, meint Mit-
 Impfaktion immer so einfach                  und Bewohner ließen sich alle imp-              arbeiterin Magdalene Wierbrügge (St.
                                              fen, sofern ihr Gesundheitszustand es           Magnus-Haus). „Ich bin sehr froh,
   rüber, aber es ist ein sehr
                                              zuließ. Bei den Mitarbeiterinnen und            dass ich zu den Ersten gehöre, die
  komplexer Ablauf mit sehr
                                              Mitarbeitern lag die Quote in den               geimpft werden“, freut sich Altenpfle-
 hohem Aufwand in Vorberei-                   Einrichtungen der St. Elisabeth-Stift           ge-Azubi Selcuk Benli auf bald wieder
   tung und Durchführung.“                    gGmbH zwischen 75 und 90 Prozent.               mögliche (Reise-)Freiheiten. Auch für
  Markus Giesbers, Netzwerkkoordinator        „Als Mitarbeiter, die jeden Tag viel            Pflegemitarbeiterin Manuela Schar-
                                              Kontakt mit der hochgefährdeten                 newski aus dem St. Josefs-Haus war

Nach strengen Vorgaben musste der Biontech/Pfizer-Impfstoff aufbereitet werden. Kranken-      Sechs Injektionen konnten aus jedem
schwester Annette Holtkamp (l.) beim Impftermin im St. Elisabeth-Stift und die medizini-      Serumfläschchen von Biontech/Pfizer
schen Fachangestellten Heike Wieler und Hildegard Kleikamp (r.) in Everswinkel.               gezogen werden.

4 | Blickpunkt 2.2021
BLICKPUNKT - St. Josef-Stift ...
ein großer Schritt für die Menschheit

                                                                                                   Fläschchen die vorgegebene Anzahl
                                                                                                   von sechs Injektionen aufzogen. Da-
                                                                                                   mit der kostbare Impfstoff nicht ver-
                                                                                                   worfen werden muss, kamen die
                                                                                                   überzähligen Injektionen dem Impf-
                                                                                                   team sowie Mitarbeitern von Feuer-
                                                                                                   wehr und Polizei zugute, die auf Ab-
                                                                                                   ruf bereitstanden.
                                                                                                    Bis zur Umsetzung der Impfung in
                                                                                                   den beiden Pflegeheimen haben die
                                                                                                   Hausleitungen mit großer Unterstüt-
                                                                                                   zung von Hygienefachkraft Markus
                                                                                                   Geilen, Hauswirtschaftsleitung Roswi-
                                                                                                   tha Mechelk und des Technischen
                                                                                                   Leiters Peter Kerkmann einen wahren

                                                                                                       „Ich bin sehr stolz auf
                                                                                                    unsere Mitarbeiterinnen und
                                                                                                    Mitarbeiter, die in Vorberei-
  Daumen hoch nach getaner Arbeit: Die Ennigerloher Hausleitungen Katharina Willausch und
  Angelika Everkamp mit dem Impfteam der Praxen Dr. Barth und Dr. Achwlediani.                      tung und Durchführung der
                                                                                                     Impfaktion einen super Job
                                                                                                          gemacht haben.“
  die Entscheidung klar: „Die Neben-               für die Vorbereitung in den Einrich-               Dr. Ansgar Klemann, Geschäftsführer
  wirkungen von Covid 19 sind sicher               tungen auf den Punkt: „Von den
  schlimmer als die Impfung.“                      Räumlichkeiten sind die Bedingungen             Organisationsmarathon absolviert.
   Wie am Schnürchen funktionierte                 hervorragend, es ist extrem gut vor-            Für die Bestellung und Logistik des
  die Impfaktion, die in Sendenhorst,              bereitet, und es gibt eine sehr gute            Impfstoffs lobt Netzwerkkoordinator
  Albersloh und Ennigerloh an jeweils              Unterstützung durch die Mitarbeiter             Markus Giesbers die sehr gute Zu-
  zwei Tagen stattfand, in Everswinkel             hier.“ Eine verantwortungsvolle Auf-            sammenarbeit mit der Kassenärzt-
  an einem Tag. Die Impfung erfolgte               gabe hatten auch die medizinischen              lichen Vereinigung Westfalen-Lippe
  jeweils in Kooperation mit örtlichen             Fachangestellten, die nach genauen              und in den jeweiligen Einrichtungen
  Hausarztpraxen. Im St. Elisabeth-Stift           Vorgaben den Impfstoff aufbereite-              die Impfkooperation mit den ört-
  brachte Dr. Rami Tubaileh das Lob                ten (rekonstituierten) und aus jedem            lichen Hausarztpraxen.

  Bewohnerin Agnes Urich ließ sich im St.          Geimpfte Mitarbeiterinnen des St. Josefs-Hauses ruhen sich im großen Aufenthaltsraum
  Magnus-Haus von Reinhold Große impfen.           der Tagespflege aus. Erst nach Puls- und Blutdruckkontrolle durften sie gehen. Im St. Mag-
  Wohnbereichsleiterin Sonja Müller assistierte.   nus-Haus dienten das Café und „Die kleine Kneipe“ als Ruheraum.

                                                                                                                             Blickpunkt 2.2021 | 5
BLICKPUNKT - St. Josef-Stift ...
IM BLICKPUNKT

  Die beiden größten Packen in der            genutzte Zeit, wie Netzwerkkoordina-          mer, Ruheraum und separatem Aus-
Vorbereitung waren vor allem der              tor Markus Giesbers meint: „Es war            gang. Der mRNA-Impfstoff von Bion-
bürokratische Aufwand und die                 richtig und wichtig, sich die Zeit für        tech/Pfizer wurde streng bewacht ge-
räumlich-personelle Organisation.             Information und eine gute Vorberei-           liefert und musste zuverlässig gekühlt
Beides war penibel vorgegeben, da-            tung zu nehmen, um die Impfbereit-            aufbewahrt werden. Ab der Lieferung
mit die Impfung fachgerecht vonstat-          schaft zu erhöhen.“ Vor allem die In-         stand nur ein enges Zeitfenster für die
ten geht und sauber für das Robert-           formationsveranstaltungen hätten bei          Impfung zur Verfügung.
Koch-Institut dokumentiert werden             bestehenden Unsicherheiten bei                  Am Ende der Aktionen stand ein
kann. Bereits vor Weihnachten wur-            manchem noch den Ausschlag für ei-            durchweg positives Resümee: „Ich bin
den in doppelter Ausfertigung die             ne Impfbeteiligung gegeben.                   sehr stolz auf unsere Mitarbeiterin-
Formulare für Aufklärung, Anamnese/                                                         nen und Mitarbeiter, die in Vorberei-
Einwilligung sowie Impfbescheini-                                                           tung und Durchführung einen super
gung verschickt. Der schnelle Rück-              „Es ist ein Privileg, dass wir             Job gemacht haben“, so Geschäfts-
lauf vor allem der Einwilligungen war              zu den Ersten gehören,                   führer Dr. Ansgar Klemann. Mit der
wichtig, um den tatsächlichen Bedarf                die geimpft werden.“                    Impfung sei ein wichtiger Schritt ge-
an Impfstoff für die verbindliche Be-                Kerstin Hüther, Nachtdienst,           tan, um die besonders verletzliche
stellung am 30. Dezember richtig ab-                       St. Elisabeth-Stift              Gruppe der Menschen über 80 Jahre
schätzen zu können. Viele Bögen ka-                                                         zu schützen. Bislang hätten alle
men unvollständig ausgefüllt zurück,                                                        Geimpften die Impfung gut vertragen.
telefonisch musste nachgehakt wer-             Für die Impftage waren viele Vorbe-          Gleichwohl sind sich die Hausleitun-
den. Parallel wurde die verbleibende          reitungen zu treffen: Ausreichend             gen des St. Elisabeth-Stifts und des St.
Zeit für Informationsveranstaltungen          Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter              Josefs-Hauses Albersloh sicher: „Trotz
genutzt, in denen Prof. Hammer und            mussten bereit stehen, um die Be-             der ersten Impfung dürfen wir nicht
Dr. Boschin sachlich aufklärten und           wohnerinnen und Bewohner zur                  nachlassen, die Hygiene- und Schutz-
auf individuelle Fragen und Beden-            Impfung zu begleiten. Für die Abläufe         maßnahmen weiterhin streng einzu-
ken eingingen.                                wurde ein Einbahnstraßensystem ein-           halten“, formuliert es Hausleitung An-
  All das kostete Zeit – aber wertvoll        gerichtet mit Wartebereich, Impfzim-          nette Schwaack (Albersloh).

In allen vier Häusern des Pflegenetzwerks folgte der Impfablauf den behördlichen Vorgaben: Angefangen von der Anlieferung des Impf-
stoffs über die Wartezone, die Impfung, Dokumentation bis hin zur abschließenden Ruhephase.

6 | Blickpunkt 2.2021
BLICKPUNKT - St. Josef-Stift ...
…und dann
kam der Schneefall
Impfaktion im St. Josef-Stift unter widrigen Bedingungen gemeistert

Das war Spannung pur! Lange hat das St. Josef-Stift auf seine erste Impfstofflieferung gewartet. Als schließlich die ersehnte Zu-
sage kurzfristig für Sonntag, den 7. Februar erfolgte, ahnte noch niemand, dass die Wetterkapriolen die geplante Umsetzung
der Corona-Impfaktion zu einer Riesenherausforderung machen würden.

    ereits seit Dezember ist das St.        nur noch der Impfstoff. Die europa-         lich: Kurzfristig die Zusage, dass am

B   Josef-Stift gut auf die Impfaktion
    vorbereitet. Die Abläufe, ein
Pop-up-Impfzentrum im Spithöver-
                                            weiten Engpässe bei der Impfstofflie-
                                            ferung führten im Januar im St. Josef-
                                            Stift – wie auch in anderen Kranken-
                                                                                        Sonntag Impfstoff geliefert würde
                                                                                        und am selben Tag verimpft werden
                                                                                        sollte.
Forum und die Besetzung des Impf-           häusern – zur Absage eines ersten ge-         In Windeseile wurden die sorgsam
teams – alles ist geplant! Nun fehlte       planten Impftermins. Dann schließ-          vorbereiteten Konzepte umgesetzt.

                                                                                                                 Blickpunkt 2.2021 | 7
BLICKPUNKT - St. Josef-Stift ...
IM BLICKPUNKT

Vor dem Start der Impfaktion mussten zahlreiche Impfunterlagen für die jeweils rund 200 Impflinge eingetütet werden (Bild oben links). Die Abläufe
zum Dokumentationspunkt. Die Aufbereitung des Impfstoffs übernahmen Anne Grabenmeier, Christiane Buhne und Martina Stangl.

Die hauseigenen Handwerker ver-                genkemper das Impfteam zusammen,               zum Start der Impfaktion mittags im
wandelten das Spithöver-Forum zu               Ärztlicher Direktor Prof. Hammer die           Stift zu sein. Alles was Allrad-Antrieb
einem Impfzentrum mit potenziell               Ärzte für die Aufklärungsgespräche.            hatte, wurde in Bewegung gesetzt,
drei Impfstraßen. Die Tischler hatten           Und dann kam der Schneefall…                  um die tiefen Schneeverwehungen
drei Impfkabinen gebaut, die Sicht-            Würde der Impfstoff wie geplant das            auf den Landstraßen zu überwinden.
schutz und Privatsphäre beim Impfen            St. Josef-Stift erreichen? Würde das           Selbst der Impfstoff kam gemessen an
bieten, und außerhalb der Impfzeiten           Impfteam den Weg bis ins Stift schaf-          den widrigen Umständen nahezu
wieder handlich zusammengescho-                fen? Können alle Mitarbeiterinnen              pünktlich. Knapp 70 Mitarbeiterinnen
ben werden können. Alle Vorgaben               und Mitarbeiter der ersten Impfgrup-           und Mitarbeiter von insgesamt 80
für ein Impfzentrum sind perfekt um-           pe am Sonntag passend im Stift sein?           schafften es, am Sonntag durchzu-
gesetzt. „Unsere Handwerker haben              Um es vorweg zu nehmen: Alles                  kommen; die anderen holten die
mal wieder gezaubert“, ist Pflegedi-           klappte. Das Impfteam hatte sich teil-         Impfung tags darauf nach.
rektor Detlef Roggenkemper vom Er-             weise schon in aller Herrgottsfrühe             In der ersten Impfgruppe waren
gebnis begeistert. Parallel stellte Rog-       auf den Weg gemacht, um pünktlich              Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die

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BLICKPUNKT - St. Josef-Stift ...
waren bestens organisiert: Von der Wartezone ging es zügig zu den Aufklärungsgesprächen mit den Ärzten und anschließend durch die Impfkabinen

         aufgrund ihrer Tätigkeit das höchste         arbeiter mit der Impfung erreicht“,           „Es ist phänomenal, wie sich alle Mit-
         Risiko für eine Ansteckung durch vi-         freut sich Pflegedirektor Detlef Rog-         arbeiterinnen und Mitarbeiter für die
         renbelastete Aerosole haben. Dabei           genkemper. Auch Hauswirtschaftslei-           kurzfristige Impfstofflieferung und die
         wurde ein breites Spektrum an Be-            tung Roswitha Mechelk ist zufrieden:          Organisation des Impfstarts unter
         rufsgruppen berücksichtigt, in Abhän-        „Wir waren auf alles vorbereitet. Die         solch widrigen Bedingungen einge-
         gigkeit der jeweiligen Tätigkeit. Mit        Aufteilung, Verteilung und Durchfüh-          setzt haben. Dass alles so gut ge-
         der Bestimmung dieses Personenkrei-          rung der Aufgaben hat gut funktio-            klappt hat, ist keinesfalls selbstver-
         ses hat sich das St. Josef-Stift exakt an    niert.“ Möglich war das „durch die            ständlich und steht für das hohe En-
         die Maßgaben des Robert-Koch-Inst-           hohe Bereitschaft mitzumachen, und            gagement und den besonderen Zu-
         ituts gehalten, das die Kriterien für die    das herausragende Engagement“, wie            sammenhalt im Stift.“ Die Aktion war
         Priorisierung vorgibt.                       Prof. Hammer als koordinierender              zugleich ein guter Testlauf für die fol-
           „Für einen Sonntag mit diesen extre-       Impfarzt betont.                              genden Impfdurchgänge, als weitere
         men Wetterbedingungen haben wir                Allen Beteiligten zollt Geschäftsfüh-       Mitarbeitergruppen nach und nach
         sehr viele Mitarbeiterinnen und Mit-         rer Dr. Ansgar Klemann großen Dank:           geimpft wurden.

                                                                                                                             Blickpunkt 2.2021 | 9
BLICKPUNKT - St. Josef-Stift ...
IM BLICKPUNKT

                                                 Der große
                                            „Flockdown“
                                                  Dauer-Schneefall stellte
                                                  alle Systeme auf eine
                                                  harte Belastungsprobe

Nichts ging mehr Anfang Februar: Nach
zwei Tagen Dauerschneefall versank das
Münsterland im Schnee. Alle Handwerker
der Betriebstechnik waren im Einsatz, um
Wege, Dächer und Balkone des Stifts von
den Schneemassen zu befreien.

      wei Tage nonstop Schneefall –                                                unfreiwilligen „Flockdown“ durch an-

Z     da war der Ausnahmezustand
      programmiert! In der Nacht
vom 6. auf den 7. Februar 2021 ver-
                                                                                   dere vertreten werden.
                                                                                     Ein Glück, dass das technische Team
                                                                                   des St. Josef-Stifts oft nur einen kurzen
wandelte sich das Münsterland in ein                                               Weg zur Arbeit hat. Schon vor dem
Winter-Wunderland – und es schnei-                                                 Schneefall hatte der durch viele Winter
te ohne Unterlass bis Montagabend                                                  erfahrene Stiftsgärtner Raimund Hülk
weiter. So schön die weiße Pracht zu-                                              einen zusätzlichen Frontlader und wei-
nächst noch war, stellte dieser re-                                                teres Gerät und Manpower organisiert.
kordverdächtige Wintereinbruch mit         ter marschierten zu Fuß zur Arbeit.     Nahezu 24 Stunden war das Team im
anhaltenden Minusgraden alle Syste-        Ein Altenpfleger aus dem St. Elisa-     Wechsel im Einsatz, um die Schnee-
me auf eine harte Belastungsprobe.         beth-Stift machte sich von Drenstein-   massen von Wegen und Parkplätzen
Vor allem: Sind alle Mitarbeiterinnen      furt aus zehn Kilometer zu Fuß auf      zu räumen. Handwerker aller Gewerke
und Mitarbeiter passgenau am Ar-           den Weg nach Sendenhorst.               packten mit an, um an den folgenden
beitsplatz, um die Versorgung der Pa-       Viele Autos waren eingeschneit,        Tagen Schneewehen von Balkonen
tienten und Bewohner in allen Ein-         Räumdienste brauchten teilweise Ta-     und Dächern zu schaufeln, Fenster-
richtungen sicher zu stellen?              ge, um alle Straßen wieder passierbar   bretter und Fluchttüren freizulegen.
  Um es vorweg zu nehmen: Es funk-         zu machen. Busse und Bahnen stell-      Mannshohe Eiszapfen bildeten bizarre
tionierte! Dank des großartigen Ein-       ten für dreieinhalb Tage den Betrieb    Eiskunstwerke – auch sie mussten im
satzes und der Kreativität, mit der die    komplett ein. Während sich manche       Zaum gehalten werden, damit sie nicht
Mitarbeitenden es trotz widriger Um-       Mitarbeiter in buntgemischten „inter-   zur Gefahr für Passanten werden.
stände schafften, ihren Arbeitsplatz zu    disziplinären“ Fahrgemeinschaften         „Alle haben mitangepackt und sind
erreichen. Manche wurden von Fa-           zusammentaten, legten andere den        flexibel eingesprungen. Das war eine
milienmitgliedern mit dem Trecker          Weg zur Arbeit mit dem Taxi zurück.     großartige Leistung“, lobte Technischer
zur Arbeit gefahren. Viele Sendenhors-     In vielen Fällen konnten Kollegen im    Leiter Peter Kerkmann sein Team.

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Blickpunkt 2.2021 | 11
IM BLICKPUNKT

St. Josef-Stift proudly presents:
Videoclips zeigen die Vielfalt der Ausbildungsberufe im Gesundheitswesen

      achkräfte zu finden, ist für eine                                               alle Akteure per Schnelltest getestet,

F     Fachklinik mit einem hohen Spe-
      zialisierungsgrad von großer Be-
deutung. In diesem Zusammenhang
                                             „Wir möchten die jungen
                                           Menschen dort abholen, wo sie
                                            Informationen suchen – im
                                                                                      so dass die allermeisten Szenen ohne
                                                                                      Mundschutz gedreht werden konn-
                                                                                      ten.
hat auch die Ausbildung im St. Josef-       Internet und bevorzugt mit                 „Ich habe mir vorher nicht vorstellen
Stift von jeher einen hohen Stellen-                                                  können, wieviel Organisation, Detail-
                                                 kurzen Videoclips“
wert. Um junge Leute über die Aus-                                                    arbeit und Feinschliff nötig ist, um ei-
bildungsmöglichkeiten noch besser             Bettina Goczol, Öffentlichkeitsarbeit   nen dreiminütigen Film zu drehen“,
zu informieren und auf das St. Josef-                                                 meint Laura Harms, die den komple-
Stift als guten Ausbildungsbetrieb                                                    xen Zeitplan mit den beteiligten
aufmerksam zu machen, ergänzt das          weder Ausbildungsmessen noch               Fachabteilungen und den Berufs-
Stift sein Informationsangebot um          Schülerpraktika stattfinden.               schulzeiten der Azubis abstimmte.
kurze Videos zu den Ausbildungsbe-           Den Anfang machten die Berufsfel-        Dennoch gab es in vielen Situationen
rufen.                                     der Medizinische Fachangestellte und       viel zu lachen. Auszubildende Carolin
 „Wir möchten die jungen Menschen          Kaufleute im Gesundheitswesen. Elf         Avermiddig: „Es hat viel Spaß ge-
dort abholen, wo sie Informationen         Auszubildende standen dafür vor der        macht, und es war interessant mal
suchen – im Internet und bevorzugt         Kamera, zeigten die einzelnen Ausbil-      selbst mitzuerleben, wie ein Film ent-
mit kurzen Videoclips“, erläutert Betti-   dungsstationen und beschrieben, wa-        steht.“
na Goczol, Öffentlichkeitsarbeit, die      rum sie sich für eine Ausbildung im
das Projekt gemeinsam mit Ausbil-          St. Josef-Stift entschieden haben.                               u https://bit.ly/
dungskoordinatorin Laura Harms und         Darüber hinaus wirkten viele Anleite-                            3bYwW8b
dem externen Filmteam Simon Gaß-           rinnen und Anleiter mit. Damit die
möller und Thorsten Koch umsetzt.          Filme auch außerhalb der Corona-
Die Videoclips schließen zudem eine        Zeit authentisch wirken, wurden wie
Informationslücke, da coronabedingt        bei echten Film- und Fernsehdrehs

                             THE
                            MAKING
                              OF
Azubis vor der Kamera
IM BLICKPUNKT

Krankenhauspark wächst
in Richtung Westen
Voraussetzung: Neugestaltung des Parkplatzes und Rückbau des Interimsparkplatzes

           as lange währt, wird in 2021                                                tienten und die hohe Zahl von aus-

W          gut! Der Krankenhauspark
           ist ein echtes Pfund: Patien-
ten wie Mitarbeiter wissen ihn zu
                                                                                       wärts einpendelnden Mitarbeitern
                                                                                       werden ausreichend Parkplätze für
                                                                                       Patienten, Mitarbeiter und Besu-
schätzen, außerhalb von Corona                                                         cher benötigt. Damit die hauseige-
auch Besucher. Die schöne Anlage im                                                    nen Stellplätze eine große Akzep-
Stil eines englischen Landschaftsparks                                                 tanz finden, sind die Parkplätze
hat allerdings Fläche eingebüßt – zu-                                                  weiterhin kostenlos, ebenerdig un-
letzt für den Bau des Reha-Zentrums        Bagger hoben den Teich aus, nachdem die     ter freiem Himmel und mit mög-
                                           Fische versetzt worden waren.
(2011) und der Reha-Erweiterung                                                        lichst kurzem Weg ins Haus ange-
(2017). Um diesen Flächenverlust                                                       ordnet. Zudem werden bei der Pla-
auszugleichen, war zwar bereits 2012         lität, ist Balsam für Körper und See-     nung auch aktuelle Erfordernisse
eine Parkerweiterung angelegt wor-           le. Blühende Beete im Rosengarten         wie zum Beispiel Ladestationen für
den, doch seit 2017 ist diese Fläche         wechseln mit weiten Blickachsen           Elektrofahrzeuge und Fahrradstell-
durch den provisorischen Interims-           bis in die Münsterländer Parkland-        plätze berücksichtigt.
parkplatz belegt. Mit dem Bau zusätz-        schaft, Kunstwerke setzen zusätzli-
licher Stellflächen im Kernbereich des       che Akzente. Die Reha-Patienten
Parkplatzgeländes kann die Erweite-          nutzen den Park als erweiterten         Kostenfrei, ebenerdig und
rung des Krankenhausparks endgültig          Therapieraum für ihre Gangschu-         unter freiem Himmel
wie geplant umgesetzt werden.                lungen. Mit dem von den Gärtnern          „Das Ziel einer qualitätvollen Parksi-
  Beide Projekte – Park wie Stellplatz-      sorgsam gepflegten Park verfügt         tuation hätten wir mit einem Park-
angebot – sind für das St. Josef-Stift       das St. Josef-Stift über eine Be-       haus nicht erreicht“, ist Geschäftsfüh-
und das Reha-Zentrum von großer              sonderheit, die großen Anteil an        rer Dr. Ansgar Klemann überzeugt.
Bedeutung.                                   der Patientenzufriedenheit hat.         Gerade die älteren Patienten und ihre
• Krankenhauspark: Der Park bietet         • Stellplatzangebot: Durch das            Angehörigen schätzen das barriere-
   zu jeder Jahreszeit Aufenthaltsqua-       bundesweite Einzugsgebiet der Pa-       freie Parkangebot außerhalb eines

14 | Blickpunkt 2.2021
Kernparkplatzes der Garten von
                                                                               Pastor Hesselmann, der sein Garten-
                                                                               grundstück Ende 2020 aus Alters-
                                                                               gründen aufgegeben hat. Auch west-
                                                                               lich des Parkplatzes fließt die Fläche
                                                                               des Teichs mit dem angrenzenden
                                                                               jungen Wäldchen in die Planung ein.
                                                                               In Abstimmung mit dem Umweltamt
                                                                               des Kreises wurden die Bäume bis
                                                                               Ende Februar gerodet und die Was-
                                                                               sertiere unter Aufsicht einer „ökologi-
                                                                               schen Bauleitung“ fachgerecht umge-
                                                                               setzt. Als Ersatz werden ökologische
                                                                               Ausgleichsmaßnahmen auf dem
                                                                               stiftseigenen Hof Limbrock umge-
                                                                               setzt.
                                                                                 Das Parkplatzareal wird mit zusätz-
                                                                               lichen Angeboten deutlich aufgewer-
                                                                               tet:
                                                                               • Verbreiterung der schrägen Park-
 Die Erweiterung
                                                                                  buchten von 2,35 auf 2,60 Meter
 des Krankenhausparks                                                          • Klare Verkehrsführung durch ein
 erfolgt auf der                                                                  Einbahnstraßensystem
 Fläche des heutigen
 Interimsparkplatzes.                                                          • Parkplätze mit Ladesäulen für E-Autos
                                                                               • Überdachte Bereiche für Fahrräder
                                                                                  und E-Bikes
engen Parkhauses. Für Mitarbeiter,      Wohnheim vorbei auf das hintere          Der Parkplatz wird in mehreren klei-
Patienten und Besucher bleibt das       Parkplatzgelände behält seine etwas    neren Abschnitten hergerichtet, so
Parken weiterhin kostenfrei.            geschwungene Wegeführung – sozu-       dass in jeder Phase der Bauzeit aus-
  Die Hauptzufahrt erfolgt weiterhin    sagen als natürliche Tempobremse.      reichend Parkplätze zur Verfügung
über das Westtor, allerdings wird die    Der Kernbereich des Parkplatzes un-   stehen.
Zufahrt auf sechs Meter verbreitert.    ter den Amberbäumen bleibt erhal-        Im Zuge der Bauarbeiten wird auch
Dadurch entfallen zwar einige Kurz-     ten. Zusätzliche Stellplätze werden    der Bereich für die Abfall- und Recy-
zeitparkplätze im vorderen Bereich,     gewonnen, indem angrenzende Re-        clingcontainer optimiert und um ein
aber die Zufahrtssituation wird deut-   serveflächen umgestaltet werden. Da-   paar Meter in die kleine Grünfläche
lich übersichtlicher. Der Weg am        zu gehört unter anderem südlich des    hinein ausgeweitet.

                                                                                                     Blickpunkt 2.2021 | 15
IM BLICKPUNKT

Mehr Platz und Möglichkeiten
im ambulanten OP
Zusätzliche Aufwachkapazitäten, Umkleiden und weitere Räume im 3. OG

Mitte März zieht der Rote Salon   Blick von der Kirchturmseite auf den ambulanten      Technischer Leiter Peter Kerkmann steht im
in die ehemalige Buchhaltung      OP: In diesem Bereich der Verwaltung entsteht die    Bereich der A1, in dem zwei Patientenzim-
und macht Platz für die neue      neue Damen-Umkleide mit Aufenthaltsraum und          mer u.a. für den Chefarzt und das Sekretariat
Damen-Umkleide.                   WC.                                                  der Schmerzklinik umgewandelt werden.

        ie Klinik für Ambulante Operationen und Sport-              nutzt. Der Zugang führt wie bisher durch den Bereich. Zu-

D       traumatologie steht vor einer baulichen Erweite-
        rung. Aufgrund der anhaltend großen Nachfrage
nach operativen Eingriffen im ambulanten Bereich soll
                                                                    sätzlich wird auf der anderen Seite seit Mitte März eine Da-
                                                                    men-Umkleide mit Aufenthaltsbereich gebaut, die über das
                                                                    Treppenhaus bzw. den Aufzug am Kirchturm zugänglich
künftig der zweite OP-Saal stärker genutzt werden können.           sein wird. Für diese Erweiterung wird ein Teil des Verwal-
Voraussetzung dafür ist eine Erweiterung des Aufwachbe-             tungsflurs umgenutzt, insbesondere der Rote Salon, der be-
reichs auf zehn Plätze sowie eine Optimierung und Ver-              reits im März in die ehemalige Buchhaltung umgezogen ist.
größerung der OP-Umkleiden. Der räumliche Engpass im
Umkleidebereich führte coronabedingt dazu, dass durch
                                                                    Zweiter Baustein „Aufwachkapazitäten, Chef-
die geltenden Abstandsgebote eine Nutzung des 2. OP-
                                                                    arzt- und Untersuchungszimmer“, A-Gebäude
Saals aktuell gar nicht möglich ist. Eine nachhaltige bauli-
che Lösung für die Wiedernutzung des 2. OP-Saals würde              2. und 3. OG:
darüber hinaus auch Engpässe im Zentral-OP mildern: Ein              Im zweiten Schritt wächst der Aufwachbereich in die Flä-
wesentliches Ziel der Baumaßnahme ist es, den zweiten               che der heutigen Chefarzt- und Sekretariatsbüros, die bei-
OP-Saal künftig auch für kleinere Eingriffe bei stationären         de in das 3. OG in Räume der Schmerzklinik umziehen. Im
Patienten zu nutzen.                                                Gegenzug entsteht aktuell für die Schmerzklinik auf der
 Die Planung ist in intensiven Gesprächen und unter Be-             Station A1 ein neuer Bereich. Für diesen Umzug werden
teiligung von Mitarbeitern, OP-Management und Kran-                 aktuell zwei Patientenzimmer gegenüber dem Patienten-
kenhaushygieniker erarbeitet worden. Der zusätzliche                aufenthalts- und Speiseraum zu Arztzimmern umgebaut.
Raumbedarf wird auf zwei Ebenen realisiert:                         Auf der Zeitachse ist geplant, dass Schmerz-Chefarzt Her-
                                                                    bert Thier und sein Team Anfang Mai auf die A1 umzieht,
                                                                    so dass dann ein Teil des Teams vom ambulanten Operie-
Erster Baustein „Umkleide- und Aufenthaltsbe-
                                                                    ren nach kleineren Umbauarbeiten im Juni in das 3. OG
reich“, A-Gebäude, 2. OG:
                                                                    hochziehen kann. Danach startet dann der Umbau im 2.
 Im ersten Schritt wird der Umkleidebereich der beiden              OG zur Erweiterung der Aufwachkapazitäten. Des Weite-
ambulanten OP-Säle optimiert. Der gesamte Umkleidebe-               ren wird ein Lagerraum eingerichtet und der Empfangsbe-
reich im Bestand wird künftig als reine Herren-Umkleide ge-         reich inklusive Wartezone baulich angepasst.

16 | Blickpunkt 2.2021
Krankenhaus: Investition in WLAN und
Neue Brand- IT-Sicherheit
schutztüren Erheblicher Bauaufwand in allen Fluren und Deckenbereichen
eingebaut
      randschutz ist ein wichtiges

B     Thema – so wichtig, dass die
      Vorschriften und Verordnungen
laufend angepasst und die Standards
erhöht werden. Aus diesem Grund
sind im Februar und März mehr als
ein Dutzend vorhandener Brand-
schutztüren im St. Josef-Stift ausge-
tauscht worden. Ein Riesenaufwand,
der aber im laufenden Betrieb weit-
gehend unbemerkt blieb, da ein
Großteil der Stemm-, Maurer- und
Elektrikerarbeiten am Freitagnachmit-
tag beziehungsweise an Samstagen
erledigt wurde.

                                                   obiles Internet ist mittlerwei-   wird zum Beispiel auch die Wartezo-

                                         M         le allgemein erwarteter Stan-
                                                   dard. Aufgrund der Daten-
                                         masse, die durch den Äther geht,
                                                                                     ne vor der stationären Aufnahme
                                                                                     profitieren.
                                                                                       Im Zuge der Digitalisierungsinvesti-
                                         bringt das St. Josef-Stift seine Infra-     tionen baut das St. Josef-Stift zudem
                                         struktur bis Anfang 2022 auf den aller-     einen neuen hochmodernen feuer-
                                         neuesten Stand. So paradox es klingt:       und wasserfesten IT-Serverraum im
                                         Damit Smartphones und auch Visiten-         Bereich des St. Elisabeth-Stifts. Er er-
                                         laptops kabellos ins Internet gelangen,     füllt die Sicherheitsspezifikation des
                                         müssen zunächst kilometerweise Ka-          Bundesamtes für Sicherheit und In-
                                         bel verlegt werden. „Dazu müssen in         formationstechnik. Auch mit dieser
                                         allen Gebäuden im Krankenhaus und           großen Investition stellt sich das St.
                                         Reha-Zentrum in den Fluren alle zehn        Josef-Stift zukunftsfest für die Sicher-
                                         Meter die Decken geöffnet werden,           heit der eigenen Daten auf.
Ludger Schmitz (r.) und Norbert Linne-   um zusätzliche WLAN- und neue
mann bauen die alte Brandschutztür vor
dem Patientenmanagement aus. Auch hier   Handy-Kabel einzuziehen und Sender
wurde eine neue Tür eingebaut.           einzubauen“, beschreibt Technischer
                                         Leiter Peter Kerkmann die Dimension
                                         des Projekts. „Die Umsetzung im lau-
                                         fenden Betrieb gehe ich mit Riesenre-
                                         spekt an.“
                                           In einigen Bereichen werden die Ar-
                                         beiten zudem genutzt, um Decken zu
                                         erneuern und zugleich eine moderne
                                         LED-Beleuchtung einzubauen. Davon

                                                                                                            Blickpunkt 2.2021 | 17
IM BLICKPUNKT

Intensivobservation:
Vier neue Plätze
                                                                                   Meilenstein
gehen im April ans Netz                                                            interdiszipli
                                                                                   Kinderrheumatologie, Rheumatologie

                                                                                           ltraschall ist ein wichtiges Instru-

                                                                                   U       ment in Diagnostik und Be-
                                                                                           handlung. Besonderer Vorteil
                                                                                   für Patienten: Ultraschall ist strahlenfrei.
                                                                                   Im St. Josef-Stift gibt es bereits langjäh-
                                                                                   rige Expertise in der Ultraschallanwen-
                                                                                   dung. Nach den Richtlinien der Deut-
                                                                                   schen Gesellschaft für Ultraschall in der
                                                                                   Medizin (DEGUM) sind mit der Rheu-
                                                                                   matologie, der Kinder- und Jugend-
                                                                                   rheumatologie sowie der Anästhesie
                                                                                   drei Fachabteilungen des St. Josef-Stifts
                                                                                   für ihre qualifizierte Ultraschall-Weiter-
                                                                                   bildung zertifiziert. Dies ist ein wichti-
        ie Erweiterung der Intensivob-     griffen, alle Bettplätze mit neuester   ger Meilenstein auf dem Weg zu ei-

D       servation steht kurz vor der
        Fertigstellung. Die vier zusätz-
lichen Plätze, der Aufenthaltsbereich
                                           Monitoring-Technik zur Überwa-
                                           chung der Vitalwerte auszustatten.
                                           Darüber hinaus wurde in den Decken
                                                                                   nem DEGUM-zertifizierten interdiszi-
                                                                                   plinären Ultraschall-Zentrum, für das
                                                                                   der Antrag nun gestellt werden kann.
mit Teeküche und die Lagerräume            bereits die neue Verkabelung instal-      Für die bisher erlangten DEGUM-
können ab April genutzt werden. Da-        liert, um das hausinterne WLAN zu       Zertifizierungen mussten bereits hohe
mit stehen für die Überwachung             verbessern sowie den Empfang der        Anforderungen in den drei Fachab-
frisch operierter Patienten künftig 19     gängigen Handynetze zu optimieren       teilungen erfüllt werden, zum Beispiel
Plätze zur Verfügung. Während der          (s. auch Bericht auf Seite 17).         Ultraschallausbilder in der DEGUM-
Baumaßnahme wurde die Chance er-                                                   Stufe II, ein strukturiertes Ausbil-
                                                                                   dungscurriculum, eine regelmäßige
                                                                                   interne Ultraschallfortbildung, der
                                                                                   Nachweis einer hohen Weiterbil-
                                                                                   dungsqualität, eine gute Geräteaus-
                                                                                   stattung mit Dopplertechnik, Zugang
     Weiterbildungszulassung                                                       zu Fachliteratur sowie eine große An-
                                                                                   zahl selbst durchgeführter Ultra-
     Handchirurgie                                                                 schalluntersuchungen in der ganzen
                                                                                   Bandbreite des jeweiligen Fachs.
            ie Expertise im St. Josef-Stift in Sachen Handchirurgie ist nun          In den DEGUM-zertifizierten Fach-

   D        auch offiziell in zweifacher Hinsicht anerkannt: Die Ärztekammer
            Westfalen-Lippe erteilte der Klinik für Rheumaorthopädie und
     der Klinik für Ambulante Operationen die Weiterbildungsstättenzulas-
                                                                                   abteilungen des Stifts gibt es mehrere
                                                                                   Ärztinnen und Ärzte, die in Stufe I
                                                                                   ausgebildet sind. Stufe II haben ak-
     sung für die Zusatzweiterbildung Handchirurgie. Gleichzeitig wurde            tuell Anästhesie-Chefarzt Dr. Matthi-
     Oberärztin Shabnam Schade die Befugnis zur Weiterbildung in der Zu-           as Boschin und Oberärztin Dr. Anna
     satzweiterbildung Handchirurgie zuerkannt.                                    Maier (Rheumatologie). Chefarzt PD
                                                                                   Dr. Daniel Windschall (Kinderrheu-
                                                                                   matologie) verfügt sogar über die

18 | Blickpunkt 2.2021
auf dem Weg zum
nären Ultraschall-Zentrum
und Anästhesie sind DEGUM-zertifizierte Fachabteilungen

      Sie forcieren den Antrag für ein interdisziplinäres Ultraschallzentrum im St. Josef-Stift (v.l.): PD Dr. Daniel Windschall (Klinik für Kinder- und
      Jugendrheumatologie), Dr. Matthias Boschin (Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin) und Dr. Anna Maier (Klinik für Rheumatologie).

      Qualifizierungsstufe III. Ihr Wissen ge-            Die Bündelung der Ultraschall-                    „Das Gesamtpaket ist ein sehr attrak-
      ben die Ultraschallspezialisten des St.           kompetenz in einem zertifizierten                 tives Angebot für die Fort- und
      Josef-Stifts in internen und externen             interdisziplinären Zentrum birgt vie-             Weiterbildung junger Ärztinnen und
      Workshops weiter.                                 le Vorteile für eine Fachklinik. In der           Ärzte“, meint Dr. Matthias Boschin.
       Für ein interdisziplinäres Ultraschall-          Rheumatologie für Kinder und Er-                  Aus Patientensicht betont Dr. Anna
      zentrum müssen folgende Kriterien                 wachsene kommt die Sonographie                    Maier: „Ultraschall funktioniert strah-
      erfüllt sein:                                     bei der Diagnostik und Punktion                   lenfrei und ist somit auch für Kinder
      • Mindestens drei DEGUM-zertifi-                  von Gelenken zum Einsatz, aber                    und Schwangere eine gute Unter-
        zierte Abteilungen im Haus                      auch bei der Untersuchung von Or-                 suchungsmethode.“ PD Dr. Daniel
      • Interdisziplinäre Zusammenarbeit,               ganen wie Herz, Speicheldrüse,                    Windschall (Chefarzt der Kinder- und
        z.B. bei der Ultraschallausbildung              Schilddrüse oder arteriellen und ve-              Jugendrheumatologie) sieht als weite-
      • Verwendung einer einheitlichen                  nösen Gefäßen. In der Anästhesie                  ren Vorteil: „Als Fachklinik decken wir
        Terminologie                                    wird Ultraschall für Nervenblocka-                im Ultraschall ein sehr breites Spek-
      • Jährlich mindestens eine gemeinsa-              den bei speziellen Operationen an                 trum ab. Mit entsprechenden Fortbil-
        me Sonographie-Veranstaltung bei-               Hand, Fuß oder Schulter angewen-                  dungen im St. Josef-Stift und Dozen-
        spielsweise eine Fortbildung                    det, aber auch bei der Punktion von               tentätigkeit bei externen Veranstal-
      • Idealerweise gemeinsame Semina-                 Gefäßen und bei der Organdiagnos -                tungen fördern wir die bundesweite
        re und Publikationen                            tik etwa bei Verdacht einer Lungen-               und internationale Vernetzung mit
      • Audit                                           embolie.                                          Experten.“

                                                                                                                                     Blickpunkt 2.2021 | 19
RÜCKBLICK

Wieder Weltspitze!
St. Josef-Stift erneut in Ranking der „besten Krankenhäuser der Welt“

                                                                      erzlichen Glückwunsch zu dieser herausragenden

                                                            H
                                                            „
                                                                      Auszeichnung!“ Mit diesen Worten gratulieren das
                                                                      amerikanische Magazin Newsweek und das Ana-
                                                              lyse-Institut Statista dem St. Josef-Stift Sendenhorst zu sei-
                                                              ner Platzierung unter den besten Krankenhäusern der
                                                              Welt. In der Kategorie „top specialized“ taucht die Sen-
                                                              denhorster Fachklinik als Spezialist in der Fachrichtung
                                                              Orthopädie auf.

                                                               Das Ranking 2021 der weltweit besten Krankenhäuser
                                                             wurde bereits zum dritten Mal erstellt, und jedes Mal war
                                                             das St. Josef-Stift dabei. Die Ergebnisse sind auf der Web-
                                                             site der Newsweek unter folgendem Link veröffentlicht:
                                                             u https://www.newsweek.com/best-hospitals-2021/
                                                             top-specialized

                                                               Das Ranking der „World's Best Hospitals 2021" umfasst
                                                             die besten Krankenhäuser aus 25 Ländern. Um die Qua-
                                                             lität und Validität dieser Studie zu garantieren, haben
                                                             Newsweek und Statista eine umfassende Methodik ent-
                                                             wickelt, welche die Daten in drei Be-
                                                             wertungskriterien unterteilt: Kranken-
                                                             haus-Empfehlungen von über 70.000
                                                             Branchen-Kollegen, Patienten-Erfah-
                                                             rungen und medizinische Kennzah-
                                                             len, wie z. B. Behandlungsqualität.

2. Re-Zertifizierung der Klinik für Rheumaorthopädie
      ereits die 2. Re-Zertifizierung   schließlich der Wechselchirurgie. Um      ärzten im ambulanten Bereich ge-

B     der Klinik für Rheumaorthopä-
      die erfolgte am 21. Dezember
2020. Rheumachirurgie betrifft auf-
                                        diesem Anspruch gerecht zu werden,
                                        wird eine entsprechende Anzahl von
                                        Ärztinnen und Ärzten mit entspre-
                                                                                  würdigt.
                                                                                   Die Klinik für Rheumaorthopädie
                                                                                  war 2015 deutschlandweit die erste,
grund des Systemcharakters der zu-      chender Weiterbildungsordnung und         die dieses Zertifikat der Deutschen
grunde liegenden Krankheiten alle       Erfahrung auf dem Gebiet der Ortho-       Gesellschaft für Orthopädische Rheu-
Körpergelenke und beinhaltet u. a.      pädischen Rheumatologie gefordert.        matologie (DGORh) erreichen konn-
Schulter, Ellenbogen, Hand, Hüfte,       Zusätzlich wurde die hervorragende       te. Von den sieben Kliniken, die diese
Knie und Fuß unter Einbeziehung         interdisziplinäre Zusammenarbeit mit      Zertifizierung deutschlandweit bisher
sämtlicher gelenkerhaltender Opera-     der Rheumatologie und Kinder- und         erlangt haben, ist die Klinik im St. Jo-
tionsverfahren als auch der Endopro-    Jugendrheumatologie des St. Josef-        sef-Stift Sendenhorst bei weitem die
thetik an all diesen Gelenken ein-      Stifts sowie den angegliederten Fach-     Größte.

20 | Blickpunkt 2.2021
Zum Austausch über gesundheitspolitische
                            Themen begrüßte Geschäftsführer Dr. Ansgar
                            Klemann die Landtagsabgeordneten Daniel
                            Hagemeier (l.) und Henning Rehbaum (r.).

Herausforderungen durch Pandemie
und Krankenhausplanung
Landtagsabgeordnete informierten sich im St. Josef-Stift

         ie CDU-Landtagsabgeordneten          Hinsichtlich der Refinanzierung dieser    Wirbelsäulenchirurgie und Rheumato-

D        aus dem Kreis Warendorf Da-
         niel Hagemeier und Henning
Rehbaum informierten sich im St. Jo-
                                            Zusatzaufwendungen wollen sich bei-
                                            de Landtagsmitglieder dafür einsetzen,
                                            dass auch Fachkrankenhäuser wie das
                                                                                        logie, die 24/7 an 365 Tagen im Jahr
                                                                                        für die Patienten jeweils auf Facharztni-
                                                                                        veau und auch in Notfallsituationen
sef-Stift Sendenhorst im Gespräch mit       St. Josef-Stift eine finanzielle Kompen-    verfügbar sind. Trägerübergreifende
Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann          sation für die Zusatzaufwendungen er-       Kooperationen in der Region sichern
über die aktuelle Corona-Lage sowie         halten. Ein wichtiger Zwischenschritt in    die jederzeitige gute Patientenversor-
die NRW-Krankenhausplanung. Dr.             diese Richtung wäre die Beibehaltung        gung im St. Josef-Stift bei fachfremden
Klemann machte deutlich, dass die           der Anerkennung als Spezialversorger        Fragestellungen, z.B. in der Kardiologie
Pandemie auch für einen Spezialver-         durch das Land NRW über den 31.             oder Neurologie. Auch die anderen
sorger wie das St. Josef-Stift, das nicht   März 2021 hinaus, um finanzielle Ab-        Leistungserbringer in der Region profi-
für die Primärversorgung von Covid-         schläge zu verhindern.                      tieren von der Expertise des Stiftes, z.B.
Patienten vorgesehen ist, besondere           Neben der aktuellen Corona-Lage           durch konsiliarische Unterstützung und
Anforderungen mit sich bringt.              wurde auch die NRW-Krankenhaus-             gemeinsame Fallbesprechungen.
 Umfassende Schutzmaßnahmen vom             planung in den Blick genommen. „Das           Zum Abschluss war man sich einig,
Eingangsscreening, eingeschränkte Be-       St. Josef-Stift Sendenhorst ist das beste   dass eine exzellente Versorgungsqua-
suchsregelungen bis zur Einrichtung ei-     Beispiel, dass die Leitgedanken der         lität, funktionierende Kooperationen
ner Isolierstation sichern den Patienten    neuen Krankenhausplanung von                und insbesondere eine überdurch-
und Mitarbeitern die maximale Sicher-       NRW-Gesundheitsminister Laumann             schnittliche Patientenzufriedenheit die
heit im Stift. Jeder Verdachtsfall wird     ,Spezialisierung und Kooperation‘ auch      Zentrumsansprüche des St. Josef-Stiftes
mit hohem hygienischen und perso-           in der Praxis sehr gut funktionieren        mehr als rechtfertigen, die aktuell für
nellen Aufwand umgehend isoliert,           können“, so Dr. Klemann. Henning            den Bereich der Rheumatologie lan-
was verständlicherweise mehr Kapa-          Rehbaum: „Das St. Josef-Stift als Top-      desweit diskutiert werden. „Zudem ha-
zitäten und Ressourcen als der Nor-         Krankenhaus ist ein echtes Aushänge-        ben wir in Sendenhorst mit der Er-
malbetrieb bindet. Aber der Aufwand         schild für Sendenhorst und ein wichti-      wachsenen-Rheumatologie, der Kin-
zeigt Wirkung. So konnte ein Aus-           ger Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor       derrheumatologie sowie der Rheuma-
bruchsgeschehen im St. Josef-Stift bis-     für unsere Region.“ Aus der frühzeiti-      orthopädie ein Setting, das deutsch-
her vermieden werden. Alle Mitarbei-        gen Spezialisierung des Krankenhauses       landweit, vielleicht auch europaweit,
ter sind motiviert, dass das mit Unter-     vor mehr als 40 Jahren entwickelte sich     im Rahmen einer ganzheitlichen Ver-
stützung der begonnenen Impfmaß-            eine überregional anerkannte Markt-         sorgung von Rheumapatienten einma-
nahmen auch so bleibt.                      stellung in den Bereichen Orthopädie,       lig ist“, so Klemann.

                                                                                                                Blickpunkt 2.2021 | 21
IM BLICKPUNKT

„Es war wahnsinnig schön“
In der ZSVA vertrat Nicole Mahlke für 18 Monate Leitung Milena Beitlich

Dokumentieren, telefonieren und den Überblick über die Instrumente behalten: Nicole Mahlke und Milena Beitlich lagen auf einer Wellenlänge, obwohl

        icole Mahlke ist immer dort,          und hygienisch sauber wieder aufbe-

N       wo sie gebraucht wird –
        in Zentralsterilisationen in
Deutschland, Österreich oder der
                                              reitet werden müssen. Als Milena
                                              Beitlich 2018 die Leitung des ZSVA-
                                              Teams übernahm, packte sie die an-
                                                                                              „Mein erster Eindruck an der
                                                                                              Straßenseite war: Ganz schön
                                                                                                 klein, das St. Josef-Stift.
Schweiz, in denen es im übertrage-            stehenden Herausforderungen an.                   Erst auf den zweiten Blick
nen Sinne „brennt“. Ihr Engagement            Daraus entstanden mehrere Projekte:
                                                                                               habe ich gesehen, wie groß
im St. Josef-Stift bleibt ihr nachhaltig      Die Aufstockung der Reinigungs- und
                                                                                              und modern das Haus ist, der
in Erinnerung: Es war kein Krisenein-         Desinfektionsgeräte (RDG) von 4 auf
satz, sondern die Geburt des kleinen          6 leistungsfähigere Maschinen, die
                                                                                               schöne Park und kostenlose
Charlie, die zusammen mit anderen             Optimierung der Instrumentensiebe                Parkplätze. Hier geht es uns
Überlegungen dazu führte, dass sie            und die Vorbereitung zur Einführung                 doch verdammt gut.“
2019 für ZSVA-Leiterin Milena Beit-           einer ZSVA-Software.                                        Nicole Mahlke
lich die Elternzeitvertretung und              Das war 2019 die Ausgangslage, als
gleichzeitig ein großes Paket von Pro-        Nicole Mahlke, studierte Betriebswirt-
jekten übernahm. Anfang 2021 war              schaftlerin mit ZSVA-Fachkunde bei            Leitung OP-Pflege sei eine gute Basis
erneute Staffelstabübergabe und bei-          der Firma Sterilog, ins St. Josef-Stift       für die anstehenden Projekte gewesen.
de ZSVA-Expertinnen sind sich einig:          kam. Positiv überrascht war sie von            Beeindruckt war sie von der perfek-
Es war eine Win-win-Situation, beide          den modernen, gepflegten Gebäuden,            ten Zusammenarbeit mit den hausei-
Seiten haben profitiert.                      der ZSVA und dem OP-Bereich und               genen Handwerkern, als in wenigen
  Die Ausgangssituation war schon             von der freundlichen Aufnahme ins             Tagen die unreine Seite der ZSVA für
herausfordernd. Die Zentralsterilisa-         Team: „Dass Chefärzte zu mir kom-             die neuen RDGs umgebaut wurde.
tion ist ein wichtiger Qualitätsfaktor        men und mich willkommen heißen,               Beim Projekt Sieboptimierung konnte
im OP-Geschehen des St. Josef-Stifts.         habe ich noch nie erlebt.“ Auch das           zusammen mit den Ärzten das Sorti-
Mehr Operationen bedeuten auch                vertrauensvolle Verhältnis zum ZSVA-          ment tatsächlich benötigter OP-In-
mehr OP-Instrumente, die gereinigt            Team, zum OP-Management und zur               strumente um 95 Kilogramm – das

22 | Blickpunkt 2.2021
Spezialisierung und
                                                      Professionalisierung
                                                      der Reha stärken
                                                      Dr. Bork in Gremien zur Stärkung der Reha berufen

                                                              er medizinische Fortschritt          Erkenntnis, dass sich die Spezialisie-

                                                      D       und höhere Ansprüche an
                                                              Mobilität und Selbstständig-
                                                      keit im Alter stellen auch größere An-
                                                                                                   rung in der Medizin auch in der Re-
                                                                                                   habilitation fortsetzen müsse. „Heute
                                                                                                   gelingen Operationen, die noch vor
                                                      forderungen an die Rehabilitation            einigen Jahren nicht möglich waren.
                                                      nach operativen Eingriffen am Bewe-          Und unsere Patienten werden immer
                                                      gungssystem. Für eine Stärkung des           älter. Das bringt für die Rehabilitation
                                                      Reha-Bereichs setzt sich Dr. Hartmut         neue Herausforderungen mit sich“,
                                                      Bork, Chefarzt des Reha-Zentrums             erklärt Bork. Durch die immer kürzere
                                                      am St. Josef-Stift, bereits seit Jahren in   Verweildauer im Akutkrankenhaus
                                                      der Deutschen Gesellschaft für Or-
                                                      thopädie und Unfallchirurgie (DGOU)
                                                      ein, unter anderem als Vorsitzender
                                                      der Sektion Rehabilitation und Physi-
sie nur eine kurze Übergabezeit zusammen hatten.      kalische Therapie. Nun kamen zwei
                                                      weitere Berufungen hinzu.
                                                        So wurde er als Vertreter der DGOU
          Gewicht eines kleinen Elefanten – re-       ins Kuratorium des Deutschen Ver-
          duziert werden. Mahlke: „Jedes Kilo         bandes für Physiotherapie (ZVK) be-
          weniger für das OP- und das ZSVA-           rufen. Der Verband ist eine der wich-
          Team merkt man am Ende des Tages.“          tigen Vertretungen der Physiothera-
           Anfang 2021 dann die erneute Staf-         peuten in Deutschland und beschäf-
          felstabübergabe: Milena Beitlich kehr-      tigt sich mit berufspolitischen und
          te aus der Elternzeit zurück und hat        wissenschaftlichen Fragen zur physio-
          nach einer gemeinsamen Übergabe-            therapeutischen Behandlung von Er-
          zeit nun alle Aufgaben wieder alleine       krankungen.
          übernommen. „Es war eine gute Lö-             Zudem wirkt Bork im Fachausschuss
          sung: Das Team hatte während mei-           „Therapeutische Fachberufe und För-
          ner Elternzeit eine feste Ansprechpart-     derung der Reha und Teilhabe“ mit,
          nerin und gleichzeitig hat Frau Mahl-       der unter dem Dach der Deutschen
          ke mit professionellem Blick von au-        Vereinigung für Rehabilitation (DVfR)        Dr. Hartmut Bork, Chefarzt des Reha-
                                                                                                   Zentrums am St. Josef Stift
          ßen auf die Prozesse geschaut. Somit        neu gegründet wurde. Dieses Gre-
          konnte das St. Josef-Stift von ihrer lan-   mium hat sich vor dem Hintergrund
          gen Erfahrung profitieren.“                 des Fachkräftemangels im Reha-Be-
           Die Chemie hat gestimmt, sind sich         reich zum Ziel gesetzt, das Wissen zur       fielen Komplikationen heute oftmals
          Nicole Mahlke und Milena Beitlich           Thematik Rehabilitation und Teilhabe         erst in der Reha-Phase auf. Nicht nur
          einig. „Es war wahnsinnig schön, sehr       bei Ausbildungsinhalten für Ärzte und        unter diesem Aspekt bietet das Sen-
          familiär und eine nette Atmosphäre“,        Therapeuten stärker in den Ausbil-           denhorster Modell mit dem nahtlo-
          meint Nicole Mahlke, die Anfang             dungsordnungen zu verankern.                 sen Übergang von der Klinik in die
          März mit einer Träne im Knopfloch             Das Thema Rehabilitation ist Dr.           Reha am selben Standort einen ech-
          und vielen guten Erinnerungen zu-           Hartmut Bork ein Herzensanliegen.            ten Mehrwert in der qualitätvollen
          rück nach Berlin fuhr.                      Schon lange gilt in Fachkreisen die          Behandlung von Patienten.

                                                                                                                           Blickpunkt 2.2021 | 23
RÜCKBLICK

#Mutmachballon
erobert die Herzen
Großer Klickerfolg für Stifts-Videos zum Song „Am Ende wird alles gut“

        uch in schweren Zeiten ein Lä-

A       cheln in die Gesichter zaubern
        und anderen Menschen Mut
schenken: Das St. Josef-Stift und das
St. Elisabeth-Stift haben’s gemacht!
Und zwar mit einem Video zu dem
Song „Am Ende wird alles gut“ der
Band „Unnormal“. Der rote #Mut-
machballon wanderte von Abteilung
zu Abteilung – als Zeichen, dass alle
zusammenhalten und sich gegensei-
tig Mut machen. Die Botschaft kam
an: Die Videos wurden tausendfach
geklickt und in den sozialen Medien
geteilt.
  Die Idee dazu entstand, weil „Un-
normal“-Sänger Tom Juno im richti-
gen Leben als Pfleger Daniel auf der
Station C 1 im St. Josef-Stift arbeitet.
Über 20 Abteilungen und Berufsgrup-
pen von Krankenhaus und Reha-Zen-
trum beteiligten sich mit lustigen
Ideen und schönen Mutmachbot-
schaften an dem Videoclip. Für das
imposante Schlussbild sorgte eine
Gruppe von Perfekt: Mit dem Mut-
machballon ging’s in Formation aus
dem Südeingang hinaus, und Monika          Der rote Mutmachballon wanderte von Abteilung zu Abteilung und zu guter Letzt auch ins
                                           St. Elisabeth-Stift. Am Ende ließ Monika Potthinck den Ballon in den Himmel steigen.
Potthinck ließ den roten Ballon zwi-
schen den wehenden Fahnen des St.
Josef-Stifts in den blauen Himmel            „Es hat richtig viel Spaß gemacht!“,       Danke an alle, die vor und hinter der
steigen. Was für ein Bild!                 war ein oft gehörter Kommentar.              Kamera mitgemacht haben. Eine
  Für das nächste Video wurde das St.      Oder: „Tolle Botschaft“, „Es kam rich-       Extra-Portion Mut geht raus an alle!
Elisabeth-Stift nominiert, das wenige      tig viel Atmosphäre vom Stift rüber“.
Tage später mit einem eigenen Video
online ging. Unter den Hashtags
                                                                 u St. Josef-Stift                             u St. Elisabeth-Stift
#mutmachballon und #amendewird -                                 https://www.youtube.                          https://www.youtube.
allesgut können weitere Mutmach-                                 com/watch?v=uHTFN                             com/watch?v=nyvgG
Videos gepostet werden, die auf der                              knpsGY                                        V-h2o4
Kampagnenseite www.mut-mach-
ballon.de landen.

24 | Blickpunkt 2.2021
Blickpunkt 2.2021 | 25
EINBLICK

Familien                                             GESCHICHTEN
Es gibt viele Gründe für die Wahl des Arbeitgebers. Einer ist zum Beispiel: Empfehlung durch Familie, Freunde und Bekannte.
In einer kleinen Serie stellt der Blickpunkt „Generationenpaare“ von Eltern und Kindern vor, die in der Stiftung St. Josef-Stift
arbeiten. Die Jupp-Stift-Familie hat viele Zweige und Verästelungen.

Dickjürgens              & D ICKJÜRGENS

        er erste Eindruck wirkt bis

D       heute nach: „Mir ist sofort auf-
        gefallen, wie freundlich und
offen jeder hier im Haus grüßt.“ Das
war das Erste was Birgit Dickjürgens
auf dem Weg zum Vorstellungsge-
spräch von der St. Josef-Stift-Kultur
aufsog. Das war 2013 und seitdem ist
sie ein echter Stifts-Fan.
  Die 55-jährige Ahlenerin ist ausge-
bildete Groß- und Außenhandels-
kauffrau und arbeitete im medizin-
technischen Bereich. Die Geburt ihrer
zwei Kinder lenkte die beruflichen
Wege dann in neue Bahnen: Sie
machte ihr kreatives Hobby zum Be-
ruf und eröffnete in Sendenhorst ein
Stoff- und Wollgeschäft. Unter dem
Erfolg litt die freie Zeit für Familie und
Freunde. Es folgte eine Neuorientie-
rung zur Sterilisationsassistentin –
und zwar in Münster. Durch den Tipp
eines Freundes bewarb sie sich im
Stift.
  Gestartet in der alten Zentralsterili-
sation, erlebte sie im Februar 2014
den Umzug in die neue ZSVA mit.
„Das war wunderbar: Alles neu, schön
und viel größer.“ Mit der Herausfor-
derung des Umzugs sei das Team               In zwei Welten und doch auf einer Wellenlänge in Sachen St. Josef-Stift: Birgit Dickjürgens arbeitet in der
                                             Anlagenmechaniker im Technischen Dienst.
noch stärker zusammengewachsen.
Nur drei Jahre später gab sie ihrem
Sohn Tobias den Hinweis auf                  Mitarbeiter des Technischen Diens-                Abfluss. Seit rund fünf Jahren gehört
eine Ausschreibung im Technischen            tes, zuständig für das Krankenhaus                er zum Handwerkerstab. „Es war
Dienst. Auch hier passte es. Der Anla-       und die Altenheime, ist er viel auf               überhaupt kein Problem, neu ins
genmechaniker für Sanitär, Heizung           Achse, egal ob defekter Lichtschalter,            Team einzusteigen“, schätzt der 33-
und Klimatechnik freute sich auf die         Wasserschaden, kalte Heizung, trop-               Jährige die Kollegialität. „Das ist ein
neue berufliche Herausforderung. Als         fender Wasserhahn oder verstopfter                Top-Team!“

26 | Blickpunkt 2.2021
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