BUND Naturschutz in Bayern e.V - Unser Werbeteam - Nr. 53
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BUND Naturschutz in Bayern e.V. Nr. 53 Kreisgruppe Bayreuth - Rundbrief 2021 Unser Werbeteam www.bayreuth.bund-naturschutz.de Gedruckt auf 100% Recyclingpapier
Im Rundbrief Nachruf für Baldur Helm.......................................................................................................... 4 Vorwort der Redaktion............................................................................................................. 6 Aktuelles Abschied nach 35 Jahren................................................................................... 7 Eine Ära geht zu Ende, (Vorstellung von Dr. Johannes Lüers).......................... 9 Zur Verabschiedung von Herrn Peter Ille........................................................... 10 Waldsterben 2.0................................................................................................. 11 Information Ökomodellregion - Ausflug nach Schwäbisch Hall............................................. 14 LPV Weidenberg - Apfel-Grips: Naturschutz mit Grips und Genuss!................. 17 Klimaschutz und Toilettenpapier......................................................................... 20 BN intern Biotoppflege 2020.............................................................................................. 22 Dank unseren Spendern und Mitgliedern!.......................................................... 24 Kinder Kindergruppe Goldkronach................................................................................ 25 Kreisgruppe Mein Praktikum bei dem Bund Naturschutz in Bayreuth ................................... 27 Ortsgruppen Ahorntal Wiederbelebung der Ortsgruppe Innere Fränkische Schweiz............................ 28 Bad Berneck Tätigkeitsbericht unter Corona-Bedingungen..................................................... 29 Bayreuth Jahresbericht der Bayreuther Aktivengruppe .................................................... 30 Creußen Amphibienaktion Craimoosweiher...................................................................... 31 Pegnitz "Urban Gardening" - Stadtgärteln in Pegnitz...................................................... 33 Preisausschreiben für Naturgärten in Pegnitz.................................................... 35 Pottenstein Das Jahr 2020.................................................................................................... 36 Speichersdorf Unser 3, Wander- und Naturreise in den Nationalpark Mala Fatra - Slowakei......................................................... 38 Wir haben weitere Schaukästen für das Gemeindegebiet angefertigt............... 40 Weidenberg 30 Jahr Amphibienschutz in Weidenberg........................................................... 41 Kontakte Kreisgruppe........................................................................................................ 44 Ortsgruppen....................................................................................................... 45 Experten.............................................................................................................46 Stammtische....................................................................................................... 48 Gasthäuser......................................................................................................... 49 Beitrittserklärung................................................................................................ 51 2 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 53
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Baldur Helm, ein Nachruf Am 31.Oktober 2020 verstarb unser aktives Mitglied Baldur Helm im Alter von 82 Jahren. Nachdem der sehr naturverbundene Baldur Helm von der Großstadt Nürnberg nach Betzenstein umzogen war, ist er 1996 der dortigen Ortsgruppe des BN beigetreten. Seine ersten Tätigkeiten bestanden darin, die Streuobstwie- sen bei Stierberg und den Skilifthang bei Spies mit großem Elan zu mähen. Als uns eine Familie aus Oberbayern einen Wald mit großem Frauenschuhbestand zur Pflege anbot, war Baldur sofort mit großer Begeisterung dabei. 1997 wurde in einem unserer Monatstreffen die Idee geboren, eine Wintersonnwendfeier mit Fackelwanderung, vor allem 4 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 53
für Kinder, durchzuführen. Hier übernahm Baldur die Aufgabe des Zündlers, also Herrichten der Höhle und fachgerechtes Abbrennen eines Lagerfeuers. Eines seiner größten Projekte war die jährliche Betreuung un- seres im Jahr 2000 verwirklichten 43 km langen naturkund- lichen Wanderweges rund um Betzenstein. Dabei kam ihm seine große Erfahrung als Naturführer in arktische Länder wie Kanada, Alaska, Island usw. zugute, welche er in seiner beruflichen Freizeit mit sehr viel Idealismus ausübte. Seine wohl größte Wohltat für die OG Betzenstein-Plech war die Betreuung eines langjährigen Urlaubsgastes aus dem Raum Köln. Er konnte die Naturliebhaberin Frau Kelterbaum so intensiv von unserer Arbeit für die Natur begeistern, dass sie in den folgenden Jahren zu einer äußerst großzügigen Spenderin wurde. Er holte sie mit seinem Auto in Köln ab, be- treute sie während ihres Urlaubs und fuhr sie danach wieder nach Hause. Ab dem Jahr 2002 begann unsere umfangreiche Apfelaktion in Stierberg. Auch war Baldur mit großem Einsatz und Ener- gie dabei: Pflanzen von 64 Obstbäumen, Anlegen eines 7 km langen Streuobstwanderweges, Kauf einer Apfelpresse von den Spenden der Frau Kelterbaum. Das Pressen eigener Äpfel für alle interessierten Bürger war in Stierberg jedes Jahr ein aufregendes und spannendes Er- eignis, welches auch Baldur wie immer mit großem Elan und Freude mitgestaltete. Wir denken gerne an Baldur und werden ihn sehr vermissen. Norbert Schramm Rundbrief Nr. 53 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 5
Vorwort Vorwort der Redaktion Wir befinden uns noch (März 2021) Freunde sind näher zusammenge- mitten in einer Pandemie, die jeder rückt, man genießt mehr, was man und jedem in unterschiedlicher Wei- vermisst hat, Tele- und Videokon- se zusetzt. Deshalb enthält dieser ferenzen haben sich bewährt, die Rundbrief nicht wie üblich die Einla- Lehrer lernten Internet-Teaching, dung zur Jahreshauptversammlung Homeoffice wurde für viele selbst- und es liegt auch keine Veranstal- verständlich, aber auch Telefonie- tungsübersicht für 2021 bei, weil wir ren und Anrufbeantworter gewan- leider noch keine Termine planen nen an Bedeutung, man ging mehr können. Wir werden zu gegebener spazieren und hatte Zeit zum Lesen, Zeit über die Presse und intern ein- die Ökonomie ist geschrumpft, ohne laden. dass es einen Zusammenbruch gab, Bereits am 29. März 2020 (!) stieß Trump wurde abgewählt usw. Der ich auf einen Artikel mit der Über- Artikel endet mit den Sätzen: „Viel- schrift „Die Welt nach Corona“, leicht war das Virus nur ein Sendbo- verfasst von dem Zukunftsforscher te aus der Zukunft. Seine drastische Matthias Horx. Botschaft lautet: Die menschliche Er sieht in der Coronakrise nicht Zivilisation ist zu dicht, zu schnell, ausschließlich nur Schlechtes, son- zu überhitzt. Sie rast zu sehr in eine dern „prophezeit“ – und das vor bestimmt Richtung, in der es keine einem Jahr! – für die Welt danach, Zukunft gibt.“ dass wir verwundert Folgendes fest- stellen werden: Familien, Nachbarn, Helmut Korn Layout Druck Scan BiLDBearBeitung Gottfried Bouillon - Glockenstr. 20f - 95447 Bayreuth 0921 761403 - 0171 5114399 gottfried.bouillon@t-online.de 6 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 53
Aktuelles Abschied nach 35 Jahren Andandomene nudo come son‘ andato in effeti adesso e ́chiaro: ho guvernato come un angelo. Auf Deutsch: Nackt gehe ich wie ich ins Amt gekommen war jetzt ist klar: ich habe gearbeitet wie ein Engel. Eigentlich ist dies aus dem Don Qui- Arbeit unserer Mitglieder erhalten xote von Cervantes, hier aber auf haben. Das säure-bedingte Wald- Italienisch als zentrale Aussage aus sterben ist Vergangenheit. Dafür be- dem Theaterstück L’Onorevole (Der reiten Trockenheit und Klimaerwär- Abgeordnete) des sizilianischen mung unseren Wäldern ungeahnte Schriftstellers Leonardo Sciascia. Schwierigkeiten. Dies hatte ich mir als Motto überlegt, als ich am 1.7.1985 als Geschäfts- Überhaupt bin ich in diesen gut führer, damals in der Bayreuther 35 Jahren nicht arbeitslos gewor- Ludwigstraße, meine Arbeit begon- den, auch wenn sich die Umstände nen hatte. stark geändert haben. 1985 gab es noch die DDR und den Ostblock mit Aber dies habe ich nicht geschafft: einem Todesstreifen. Plakat-Ent- Voller Erinnerungen und Eindrücken, würfe, die ich mit einer Schreibma- Erfahrungen und Erlebnissen gehe schine tippte, die uns der damalige ich aus dem Amt. Es gab Erfolge, Regierungspräsident Winkler zur die wir gemeinsam errungen haben: Einweihung unserer Geschäftsstel- Keine WAA Wackersdorf, dafür ar- le geschenkt hatte. Den Entwurf tenreiche Feuchtwiesen rund um schickte ich dann zu einer Drucke- Püttlach erhalten. Kein Rotmain- rei nach Bad Berneck und holte sie Speicher, auch kein Trockenspei- dann ein paar Tage später ab. Heu- cher, dafür gut 50 ha Biotope im Be- te gibt es quer durch Deutschland sitz des BN in Stadt und Landkreis die Lebenslinie Grünes Band und Bayreuth, die ihren Wert für den Ar- wir sitzen viel vorm Computer zu tenschutz durch die ehrenamtliche den verschiedensten Anwendungen, Rundbrief Nr. 53 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 7
Aktuelles auch zur Erstellung von Plakaten. Was bleibt? Hier das Bild einer Biotonne, aufge- Ja, heute haben wir andere Pro- nommen in der Süd-Slowakei 2019. bleme: Wohin mit dem Atommüll, Sie ist heute in Europa bereits weit den der BUND nie wollte? Und ganz verbreitet und soll EU-weit einge- existenzielle wie den Klima-Wandel, führt werden. Ausgedacht hatten wir der zusehends zur Klima-Kata- sie uns Anfang der 1980er Jahre, strophe wird. So ist es ein Glücks- als ich in Bayreuth studierte. Zuerst fall, dass mit meinem Nachfolger hat die OMA-Initiative, später dann Dr. Johannes Lüers ein Klimatologe der Verein Wiederverwertung e.V. die Geschäftsführung übernimmt. die Idee beworben und schrittweise So werde auch ich dem Natur- und durch die Stadt Bayreuth einführen Umweltschutz treu bleiben, und na- lassen, immer unterstützt vom BN türlich auch dem BUND Naturschutz. Bayreuth. Pete Ille, Rentner 8 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 53
Aktuelles Eine Ära ging zu Ende Unser langjähriger Geschäftsfüh- für die ganzen zusätzlichen Aufga- rer Peter Ille ging Ende November ben und bei der Beschaffung der 2020 in seinen wohlverdienten Ru- nötigen finanziellen Mittel bewies er hestand (Sehen Sie hierzu auch die sein Können. Beiträge von Helmut Korn und Peter Sein enormes Wissen und seine Ille in diesem Heft.) lange Tätigkeit in dieser Funktion Peter Ille war einfach das Gesicht waren die Grundlage dafür, dass ich der Kreisgruppe Bayreuth. Er ist gut meine Aufgaben als erster Vorsit- bekannt sowohl in der Stadt wie im zender als leicht empfand. Landkreis und nicht zuletzt bei der Lieber Peter, ich danke Dir ganz Presse. Er lebt auch mit seiner Frau herzlich und wünsche Dir und Dei- die Werte unseres Verbandes und ner Frau für die Zukunft alles Liebe kann durchaus als Vorbild in vie- und Gute! len Bereichen dienen. Nehmen wir Danke möchte ich Dir auch sagen, hierfür nur das Beispiel Mobilität: dass Du Deinen Nachfolger, Dr. Jo- Er fährt, wo es geht, mit dem Fahr- hannes Lüers, so gut eingearbeitet rad und ist schon seit längerer Zeit hast und auch weiterhin für uns mit Eigentümer eines Elektroautos mit Rat und Tat zur Verfügung stehst. Strom vom eigenen Dach. Er war Wie sagtest Du: Ich wechsle ja nur es auch, von dem ich zuerst von vom Haupt- zum Ehrenamt. dem Bayreuther Unverpackt-Laden An dieser Stelle möchte ich auch „Hamsterbacke“ erfahren habe. zum Ausdruck bringen, dass ich Durch seine großen Erfahrungen mich sehr freue, dass Johannes in allen Bereichen, die eine Kreis- Lüers, nach einem wie beim BN gruppen-Geschäftsstelle des BN üblichen aufwändigen Bewerbungs- ausmachen, konnte er auch unsere verfahren, sich als der geeignetste Beteiligung an der Landesgarten- Bewerber herausgestellt hat. schau im Jahr 2016 souverän ma- nagen, um nur eines exemplarisch Lieber Johannes, ich begrüße Dich herauszugreifen. Hier war ja die ge- an dieser Stelle ganz offiziell und samte Bandbreite von der Planung, freue mich auf unsere gemeinsame Bewerbung und Durchführung bis Zeit. zur finanziellen Abrechnung gefragt. Vor allem bei der Personalfindung Reinhard Birkner Rundbrief Nr. 53 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 9
Aktuelles Zur Verabschiedung von Herrn Peter Ille Am 1. Juli 1985 mietete die Kreis- 1987/88. Herr Ille führte damals Dut- gruppe zwei Räume für ein Büro zende Exkursionen durch mit bis in der Ludwigstraße an. Am selben über 100 Personen, natürlich ehren- Tag stellten wir Herrn Ille ein, und amtlich. zwar vorübergehend für Montag Wie unser Geschäftsführer sein Ar- und Donnerstag von 9-12 und 15- beitspensum organisierte, war sein 18:30 Uhr. Daraus wurden 35 Jahre Geheimnis. Mir genügte es, wenn als Geschäftsführer der Kreisgrup- er einen Zettel in die Hand nahm pe Bayreuth, davon habe ich fast und zur Antwort gab: „Ist gebongt.“ 26 Jahre als Vorsitzender mit ihm Da konnte ich sicher sein, dass zusammengearbeitet, wobei wir uns, die Sache erledigt würde. Herrn wie ich glaube, gut ergänzten: Wäh- Ille machte es auch offensichtlich rend ich gerne die Dinge schroff Freude, mit Zahlen umzugehen. So beim Namen nannte, blieb Herr Ille brauchte ich mich beispielsweise im Ton immer verbindlich und auf nie um Abrechnungen für die Bio- Ausgleich bedacht, sodass wir zu toppflege zu kümmern. den Behörden kein schlechtes Ver- Ein besonderes Merkmal von Herrn hältnis hatten. Ille war es, dass er stets eine opti- Herr Ille ist Diplomgeograf mit mistische Grundstimmung um sich Schwerpunkt Raumplanung. Er hat verbreitete. Davon leitete sich wohl sich im Lauf der Jahre, seit 1987 auch seine unerschütterliche Ruhe zusammen mit seiner Frau Kerstin ab. Nie erlebte ich ihn aufgeregt, ab- Löblich-Ille, einer Diplombiologin, gehetzt, gestresst. ein beachtliches botanisches Wis- Man könne noch viel erzählen, etwa sen angeeignet, das die beiden von seiner Aufgeschlossenheit für durch Kartierungsaufträge stetig gutes Essen und Trinken. erweiterten. Was die Flora im Land- Ich wünsche nun Herrn Ille mit sei- kreis Bayreuth betrifft, so kennt sich ner lieben Frau Kerstin viel Freude wohl kaum jemand besser aus als in dem neuen Lebensabschnitt und Peter Ille und seine Frau. bin mir sicher, dass er uns nicht ver- Ein Höhepunkt seiner Tätigkeit war loren geht. sicher der erfolgreiche Kampf ge- gen einen geplanten Freizeitspei- Helmut Korn cher bei Püttlach in den Jahren 10 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 53
Aktuelles Waldsterben 2.0 Viele von uns erinnern sich noch genug, mussten ausgerechnet im an das Waldsterben in den 1970er Corona-Jahr 2020 alle, die ihre frei- und 1980er Jahren. Überall, aber gewordene Zeit zum Spazierenge- vor allem in den Hochlagen der Mit- hen genutzt haben, feststellen: Das telgebirge, starben insbesondere Waldsterben ist zurück. Und zwar Nadelbäume in kurzer Zeit flächen- keineswegs nur in den Hochlagen deckend ab und hinterließen oft der Mittelgebirge, sondern überall. gespenstische Landschaften. Der Was ist passiert? Abb. 1: aktuelle Waldschäden bei Neustädtlein. Photo: Martin Feulner "saure Regen", eine Folge der da- Es scheint, die Zahlungsfrist für maligen Luftverschmutzung durch unseren Raubbau an der Natur ist schwefelhaltige Abgase aus der abgelaufen, und wir bekommen die Kohleverbrennung, Industrie und Konsequenzen unseres Handelns Verkehr, wurde bald als Ursache zu spüren, und zwar recht plötzlich des Problems erkannt und entspre- (Abb. 1). chende Gesetze zur Luftreinhaltung Schaut man sich die Klimaentwick- (Rauchgasentschwefelung der Koh- lung in Oberfranken an (Abb. 2), so lekraftwerke) zeigten überraschend zeigt sich, dass nicht nur die Lufttem- schnell Wirkung. Unterstützt von peratur in den letzten 6 Jahrzehnten forstlichen Maßnahmen erholte sich über alle Monate hinweg angestie- der Wald auf den meisten Flächen, gen ist, sondern sich zusätzlich die das Thema war aus der öffentlichen Verteilung der Niederschläge im Debatte verschwunden. Jahreslauf erheblich verändert hat. Als wäre eine Katastrophe nicht Die Beträge der Temperaturerhö- Rundbrief Nr. 53 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 11
Aktuelles hung vor allem in der Hauptvegeta- bis Augus und Herbst September tionszeit zwischen April und August (Oktober) fällt die letzten 2 Jahr- liegen deutlich über 1 Grad, teils zehnte etwas mehr Niederschlag, fast bis 2 Grad wärmer als früher jedoch überwiegend als Stark- oder (Abb. 2a). Bei den Monatsnieder- Stärkstregen, der entweder sofort schlägen (Abb. 2b) fällt extrem der wieder verdunstet oder oberfläch- Wasserverlust im Frühjahr zwischen lich abfließt und daher den Pflanzen Februar und April (bis 34 % weniger und dem Grundwasser nicht zur als Durchschnitt), aber auch der be- Verfügung steht. Trotz Regenguss merkbare Verlust über den Winter bedeutet dies effektiv Trockenheit. auf. Lediglich im Hochsommer Juli a) b) Abb. 2: Bayreuther Messreihe. Klima-Messreihen 1991 bis 2020 a) monatliche Trendbeträge der minus 1961 bis 1990. Messstation Lufttemperatur in °C und Ökologisch-Botanischer Garten der Universität Bayreuth, Datenquelle: b) monatliche Trendwerte des Nie- Mikrometeorologie, Auswertung: derschlags in %. Jeweils Unter- Dr. Johannes Lüers. schiede der beiden 30-jährigen 12 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 53
Aktuelles Für Bäume, die bei voller Belaubung wässerung muss gestoppt und viel Wasser verdunsten müssen, be- das Wasserrückhaltepotenzial der deutet das großen Trockenstress, Waldböden erhöht werden. Dies denn die Bodenwasserspeicher erfordert eine schonendere Wald- sind an den meisten Standorten seit bewirtschaftung mit weniger Rü- vielen Jahren leer. Bäume reagieren ckegassen, weniger Eingriffe und darauf, indem sie Blätter, Früchte geringere Holznutzung, v.a. bei äl- oder sogar Äste abwerfen und ihre teren Beständen, unter Vermeidung Kronen dadurch zuerst lichter wer- starker Auflichtungen. den, dann ganz absterben. Derart – Aufforstungen helfen nur bedingt; geschwächte Bäume sind leichte wichtiger ist es, die bestehende Beute für Schädlinge wie Borken- Waldbodenstruktur zu erhalten. käfer. Reißt dazu noch die Borke Wenn Neupflanzungen erforderlich auf, siedeln sich zusätzlich holzzer- sind, empfindliche Baumarten (Fich- setzende Pilze an. Auch wenn die te, Kiefer) durch trockentolerantere Verhältnisse 2020 weniger extrem einheimische Arten ersetzen (Lin- waren, hat es für einen Ausgleich den, Ahorn). Ausländische Arten, nicht gereicht. die von vielen als potentielle „neue Da funktionierende Wälder als Koh- Baumarten“ gesehen werden (Dou- lendioxidspeicher für eine Verlang- glasie, Roteiche) bringen ihre eige- samung des Klimawandels essen- nen Probleme mit und können die tiell sind, bedeutet die Schädigung einheimischen Baumarten als Wald- der Bäume, dass diese Funktion bildner nicht ersetzen. nicht mehr in vollem Maß ausgeübt – Es müssen vermehrt Naturwälder werden kann, der Klimawandel sich und Naturverjüngung zugelassen also beschleunigt, was wiederum werden, sodass die Waldstruktur die Wälder stärker schädigt – eine stabiler wird und durch Auslese an- tödliche Spirale. gepasste Individuen überleben und den Wald der Zukunft bilden. Was können wir nun tun? – Und schließlich müssen wir alles – Noch vorhandene Waldgebiete tun, die Menschen verursachte Kli- müssen möglichst intakt gelassen makrise zu stoppen, indem wir ehr- und dürfen nicht durch Straßen geizige Klimaziele nicht nur setzen, etc. zerschnitten werden, denn ein sondern auch einhalten! geschlossener Wald ist homogener und besser gegen Austrocknung Prof. Dr. Sigrid Liede-Schumann geschützt als Waldränder. Die Ent- Rundbrief Nr. 53 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 13
Information Ökomodellregion – Ausflug nach Schwäbisch Hall Am 19.01.2019 traf Dieter Hoch im war über die Erkundungsfahrt vom Rahmen der Fahrt der BN-Kreis- 10. Oktober 2020 sowohl im Nord- gruppe Bayreuth zur Groß-Demo bayerischen Kurier als auch in den „Wir haben es satt“ in Berlin Herrn Nordbayerischen Nachrichten Fol- Rudolf Bühler, den Gründer und gendes zu lesen: Chef der „Bäuerlichen Erzeuger- gemeinschaft Schwäbisch Hall“ „Irgendwann hatte Dieter Hoch, (BESH). Nach kurzer Vorstellung Ex-Lehrer und Ex-Stadtrat in Pot- der Kernprojekte der damals be- tenstein, entdeckt: Bayern bietet antragten Ökomodellregion (ÖMR) „Ökomodellregionen“ (ÖMR) an. Fränkische Schweiz kam Herr Büh- Hauptsächlich, um mehr Biobauern ler der Bitte nach, nach der Auslo- zu bekommen. bung der Fränkischen Schweiz zur Er kurbelte unendlich, bis diese Ökomodellregion seinen großen Be- ÖMR auch hier existierte. Seit einem trieb besichtigen und kennenlernen Jahr sollen deren Manager Thomas zu dürfen. Einfach um dazuzulernen. Lang und Sabine Hafner also für Es dauerte 1,5 Jahre, natürlich auch eine Bio-Fränkische Schweiz sor- coronabedingt, bis Dieter Hoch und gen, ohne Dünger und Chemie. Wir seine Frau im Juni 2020 als eine Art müssen unseren Kindern eine ge- „Vorhut“ zwei Tage lang die BESH sunde Landschaft hinterlassen, so erkunden konnten. Und sie waren Hoch. überwältigt von den vielfältigen Ak- Um Schwung in diese ÖMR zu tivitäten dort, so dass sie daheim bringen, lud Thomas Lang jetzt sofort für eine Besichtigungsfahrt im sämtliche Entscheidungsträger und ÖMR-Rahmen warben. Landräte zu einer Fahrt in Richtung Als Ende Juni feststand, dass selbst Schwäbisch Hall ein. Denn dort der Bayreuther Landrat Herr Flo- gibt es eine Bauern-Coop namens rian Wiedemann mitfahren wollte, BESH, die so erfolgreich nachhaltig wurde die Fahrt konkret geplant. arbeitet, dass schon Prinz Charles Die Organisation lag großteils in und Ministerpräsident Winfried Händen von Dieter Hoch. Dessen Kretschmann vorbeikamen. Dieter gute Vernetzung mit Landwirten, Hoch wollte vor allem Bauern da- Geschäftsleuten, Handwerksbetrie- bei haben, und sie kamen, anders ben und Behörden brachte einen als die Bürgermeister, z. B. Markus bunt gemischten Querschnitt an Strobl aus Pegnitz/Heroldsreuth. Teilnehmer*innen zusammen. Aber auch Handwerker fuhren mit, wie der Naturschreiner Rochus Grün Dank Thomas Knauber, dem Vorsit- aus Gößweinstein und der Brauer zenden der BN-Ortsgruppe Pegnitz, Urban Winkler aus Weißenohe. Und 14 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 53
Information zumindest ein Landrat: jener aus über den eigenen Supermarkt bis Bayreuth, Florian Wiedemann.“ zur Solartankstelle und einer „Aka- 30 Frau/Mann standen also in dem demie für ökologische Landwirt- kleinen Dorf Wolpertshausen, wo schaft“, begann mit der Übernahme die BESH, die „Bäuerliche Erzeu- des defizitären Schlachthofs neben- gergemeinschaft Schwäbisch Hall“, an. Und endete vor fünf Jahren mit ihren Anfang nahm. Sie lernten dort dem Kauf eines defizitären Schlos- jenen Mann kennen, der innerhalb ses in Kirchberg – wo jetzt ein Bio- von 32 Jahren etwas Unglaubliches hotel ausgebucht ist, wo Tagungen auf die Beine gestellt hat: Rudolf locken, wo der „Tanz im Schloss“ Bühler. Zahlen sprechen für sich der Renner ist. Bühler entfernte als – 1564 Mitglieder (davon ein Drittel erstes alle Fürstenbilder von den Biobauern), 500 Mitarbeiter, 160 Wänden und ersetzte sie durch Millionen Euro Umsatz. Und das al- Porträts der Bauernführer, so Hardy les fußt auf seiner Initiative. Mann, der Gästeführer der Franken. Bühler war in Syrien, Sambia und Mann war ursprünglich Grafiker Bangladesch in der Entwicklungs- und dann Tourismusexperte. Im hilfe unterwegs gewesen. Als er auf fortgeschrittenen Alter lenkt er jetzt den elterlichen Bauernhof zurück- jedes Jahr 4000 Neugierige durch kam, rettete er zuerst die Rasse das BESH-Reich, macht bei den der Schwäbisch-Hällischen Land- Werbekampagnen mit und bringt schweine. 1969 war ihre Zucht erlo- die Genossenschaft auf die rich- schen. Aus den 25 schwarz-weißen tige Spur: Verkaufen in den Groß- Tieren, die er noch fand, setzte er städten rundum und in Berlin, auf ein neues Herdbuch auf. Sein Ziel den direkten Kundenkontakt achten war, sich gegen die Agrarlobby und („Mundpropaganda ist das A & O“), ihre Industrieschweine zu wehren. 500 Metzgereien mit „Botschafter Mit Freunden ging er anschließend -innen“ becircen oder die Kantinen daran, den Bauernstand zu retten, von Mercedes bis Siemens und und zwar mit jenen Methoden, die Bundestag beliefern. Hardy Mann er in Afrika gelehrt hatte. ist auch die rechte Hand bei der "Die Bauern sind die Looser der in- Bühler-eigenen Firma „Seeds of dustriellen Entwicklung", sagte er Hope“, die mustergültig die armen jetzt zu den Gästen aus Franken. Gewürzbauern in Sansibar, Südin- 1988 gründete er deshalb mit sieben dien und Serbien unterstützt. Ton- Männern die genossenschaftliche nen von Gewürzen lagern in Büh- BESH, damals als "Exoten" belä- lers früherem Schweinstall, einer chelt, „um vom Acker bis zum Teller großen Halle. Gourmetrestaurants alles in unserer Hand zu haben. Kei- bedienen sich dort mit dem absolut ner schöpft ab.“ reinen, duftenden Pulver, das ihnen Was heute in 13 Zweigunternehmen ein indischer Gewürzmeister zu- aufgeteilt ist, von der Dorfkäserei sammenmischt. Rundbrief Nr. 53 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 15
Information Die Franken erlebten all dies ver- Außerdem muss das Business- blüfft. Josef Schrüfer aus Kühlenfels Case stimmen, das Geschäft: „Sie fragte: „Ist das eine One-Man-Show brauchen mindestens eine schwar- des Herrn Bühler?“ ze Null.“ Auf die oft skeptischen Nein, hieß es, ein Team von 25 Bau- Bauern angesprochen, sagte er: ern lenkt die Spitze. Überhaupt „Wenn die Kasse stimmt, sind alle arbeiten nur Bauern mit. Auch die zufrieden.“ Agraringenieure des eigenen Bera- Das heißt: Hier ist der Milchpreis tungszentrums stammen aus hei- doppelt so hoch wie im Durchschnitt, mischen Höfen. Und wie schafft es und das Qualitätsfleisch (Freilauf, Bühler, so viele gute Helfer und Be- Eichelmast der Schweine) erzielt rater zu bekommen? hohe Preise. „Er hat ein Netzwerk und ein untrüg- Thomas Lang: „Das ist bemerkens- liches Gespür für Menschen“, sagte wert, dass man sowas aufbauen Hardy Mann. „Für Menschen, die kann. Da kann man nur den Hut zie- sich gern leiten lassen, weil es um hen.“ eine gute Sache geht.“ Maria Zeußel aus Creußen, die für Er ist selbst so ein Mensch. Denn ihren Bio-Supermarkt über Jahr- als zu Beginn der Corona-Welle die zehnte mit Bauern zu tun hatte, war Bestellungen der Wurstdosen im aber skeptisch, ob eine BESH hier Onlineshop „durch die Decke gin- klappen wird. „Die fränkischen Bau- gen“, hockte er sich sechs Wochen ern sind viel zu vorsichtig. Sie sprin- an den Computer und half. gen erst auf, wenn was läuft.“ ÖMR-Manager Thomas Lang fragte Doch Dr. Dieter Preis, der von Göß- Rudolf Bühler, ob er beim Aufbau weinstein aus eine „Fridays for FS- der BESH keine Probleme gehabt Future“-Idee umsetzt, war optimis- hatte. Nein, sagte der. „Das Ausdis- tisch: „Ich krieg hier Mut.“ kutieren ist wichtig. Und man muss darauf achten, dass keine Ellbogen- Thomas Knauber und Dieter Hoch Leute in der Truppe sind.“ Foto-Text: Hardy Mann (li.) und Rudolf Bühler (re., beide mit Hut) umrahmen Landrat Florian Wiedemann und Isabella Hirsch von der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft. Sie ist die fränkische Vorsit- zende und Vize in Bayern. Bildquelle: Thomas Knauber, Karl Bröger-Str. 7, 91257 Pegnitz, 09241 / 3055 16 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 53
Information LPV Weidenberg – Apfel-Grips: Naturschutz mit Grips und Genuss! Der Landschaftspflegeverband dige Pflege der Streuobstwiesen Weidenberg & Umgebung e.V. sichergestellt. Die Flächenbesitzer (LPV Weidenberg) ist ein Zusam- verpflichten sich bei den Apfel- menschluss von Landwirten, Natur- Grips-Flächen, keine Spritzmittel zu schutzverbänden und Gemeinden. verwenden und ihre Wiesen exten- siv zu bewirtschaf- ten. Im Rahmen des Ap- fel-Grips-Projektes werden besondere und erhaltenswerte Sorten wie der Wei- denberger Spindling, eine gelbe Zwetsch- gensorte, die aus- schließlich im Raum Weidenberg und Umgebung gedeiht, unterstützt. So wer- den Pralinen, Liköre Unser gemeinsames Ziel ist der und Brände mit diesem seltenen Erhalt und die Pflege der Kultur- Weidenberger Spindling und weite- landschaft mitsamt ihren vielfältigen ren Streuobstraritäten hergestellt. Artengemeinschaften in der nord- Dieses langjährige Engagement östlichen Hälfte des Landkreises Bayreuth. Die Nutzung der gesunden, abso- lut regionalen und ökologisch wert- vollen Streuobst-Äpfel mit vielfältig leckeren Aromen organisiert der LPV Weidenberg seit über 20 Jah- ren. Das Apfel-Grips-Projekt garan- tiert den Obstwiesen-Eigentümern die Abnahme ihres Obstes zu einem festgelegten Mindestpreis. Auf Wunsch kann auch die Beern- tung vom Landschaftspflegever- band organisiert werden. Dadurch der Vermarktung und Unterstüt- werden der Erhalt und die notwen- zung der Streuobstwiesen im Rah- Rundbrief Nr. 53 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 17
Information men des Apfel-Grips-Projektes Weitere Aktivitäten des Land- des Landschaftspflegeverbandes schaftspflegeverbandes Weidenberg wurde 2019 durch Der LPV Wei- denberg führt Landschafts- pflege- und Naturschut z- Maßnahmen in der nordöst- lichen Hälfte des Landkreises Bayreuth durch. Diese werden über die Natur- schutzbehörden und damit das Umweltministe- rium genehmigt und gefördert, die Geschäfts- den Umweltpreis der Bayerischen stelle wird vom Landkreis mit seinen Staatsregierung ausgezeichnet. Gemeinden und der Regierung ge- Aus dem Obst werden Apfelsaft, fördert. Spirituosen, Marmeladen, Süßig- Die Durchführung der Natur- und keiten und andere Streuobstspezi- Landschaftspflege erfolgt bevorzugt alitäten hergestellt. Der Verkauf der durch örtliche Landwirte und wei- Streuobstprodukte erfolgt über die tere Akteure und ist und bleibt die Geschäftsstelle des Landschafts- zentrale Aufgabe des Landschafts- pflegeverbandes und den regio- pflegeverbandes. nalen Einzelhandel. So entsteht ein Ein wichtiger Schwerpunkt des Kreislauf in der Region, der nicht LPV Weidenberg ist der Erhalt der nur ökologisch sinnvoll ist, sondern wertvollen Streuobstwiesen in der auch das Bewusstsein der Konsu- Region. Die Streuobstwiesen sind menten ansprechen soll, regionale einzigartig in ihrer Artenvielfalt und Produkte zu erwerben. bieten Lebens- und Schutzraum für Unterstützen auch Sie als Kunde viele Tier- und Pflanzenarten. Ge- durch den Kauf der Apfel-Grips Pro- nau wie der Bund Naturschutz be- dukte aktiv den Naturschutz in Ihrer treut der LPV Weidenberg Obstwie- Region! sen – Pflanzung und – Pflege seit vielen Jahren. 18 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 53
Information Der Landschaftspflegeverband nen angeschafft, ähnlich „Kehrma- steht außerdem den Eigentümern schinen“, welche handgeführt oder wertvoller Streuobstwiesen mit Rat im Traktoranbau schonend Samen- und Tat zur Seite, vermittelt Bewei- material artenreicher Naturschut- dung oder Mahd und berät oder or- zwiesen abbürsten und sammeln. ganisiert Fördergelder und Pflege, Nach Aufbereitung dieses Mate- wenn der Eigentümer dies wünscht. rials und Trocknung kann dies für Zusätzlich werden Schulungen und die Aufwertung artenarmer Wie- Aktionstage angeboten, bei denen sen oder zur Neuanlage verwendet uns engagierte Partner tatkräftig werden. Dieses Samenmaterial ist unterstützen. Dabei soll zukünftig ein Angebot an die Naturschutz- das „Streuobstmobil“, das dankens- verbände und Kommunen, damit werterweise über die fünf Gemein- versuchsweise artenärmere Wie- den der ILE Frankenpfalz im Fich- sen oder öffentliches Grün arten- telgebirge gefördert wurde, in der reicher zu entwickeln oder bei der VG Weidenberg und Speichersdorf Neuanlage von Grünland anstelle zur Verfügung gestellt werden. Es der käuflichen Samenmischungen handelt sich um einen Koffer- An- dieses heimische Blühwiesenmate- hänger mit Werkzeug zum Pflegen rial einzusetzen. Das Saatgut wird der Bäume und der Wiesen und zur abgesammelt und getrocknet und Streuobsternte. auf Flächen ausgebracht, die natur- schutzfachlich aufgewertet werden NEU: Samensammelmaschinen sollen. des Landkreises Christine Berner Der LPV Weidenberg und der LPV Fränkische Schweiz sind nicht nur Kontakt: im Bereich Streuobst aktiv, sondern Landschaftspflegeverband bemühen sich – im Auftrag und Zu- Weidenberg & Umgebung e. V. sammenarbeit mit dem Landkreis Rathausplatz 1, 95466 Weidenberg – um die Gewinnung von autochtho- Tel.: 09278-97731 oder für nem, also von natürlich in der Re- Apfel-Grips-Produkte: gion vorkommendem Saatgut, für www.apfel-grips.de, Wieseneinsaaten. Hierzu hat der 09278-97736 Landkreis Samen-Sammelmaschi- Rundbrief Nr. 53 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 19
Information Klimaschutz und Toilettenpapier weißes Klopapier werden Fichten, Birken und Eukalyptusbäume be- nötigt und große Waldgebiete unter anderem in Brasilien, Chile, Kanada, Russland oder Uruguay abgeholzt. Aus diesen neuen, „frischen“ Roh- stoffen werden Primärfasern ge- wonnen. Sie sind einer der Haupt- Hat das etwas miteinander zu tun? bestandteile von konventionellem Ja, mehr als Sie glauben. Umwelt- Toilettenpapier. Ihre Herstellung belastung durch weißes Klopa- verbraucht laut Umweltbundesamt pier! Weiches, weißes (oder ge- deutlich mehr Energie und Ressour- blümtes) Frischfaserpapier belastet cen als die Produktion der ökolo- die Umwelt erheblich mehr als die gischen Alternative: Recycling-Toilettenpapierrolle. Für a) etwa 33 Prozent mehr Wasser, b) rund 50 Prozent mehr Energie und c) ein bis zu 50 Prozent höherer CO2-Ausstoß. Für die Produktion von Recycling- tag, das auch keine Chance auf ei- papier wird also viel weniger Frisch- nen Recyclingdurchlauf hat, sollten wasser und Energie verbraucht, au- keine Bäume gefällt werden. ßerdem ist die Schadstoffbelastung des Abwassers erheblich geringer Klopapier aus Altpapier – Komfort als bei der Herstellung von Papier und Hygiene, kein Problem! aus primärem Zellstoff. Für die farbi- In Produkttests stellt sich immer wie- ge, mit Blümchen bedruckte Variante der heraus, dass Recyclingprodukte kommt die Belastung durch Farbche- in ihrer Gebrauchstauglichkeit den mikalien bei der Herstellung und in konventionellen Papieren in nichts der Kläranlage noch hinzu. Für das nachstehen: kurzlebigste Papier in unserem All- 20 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 53
Information a) Technisch ausgereifte Dein- den können – aus Recyclingpapier king-Verfahren sorgen dafür, dass gekauft werden. Die Produkte wer- keine Druckfarbenrückstände an den in vielen Super- und Drogerie- unsere Haut gelangen. märkten angeboten. b) Der Trocknungsvorgang bei der Papierherstellung mit seinen Zu wenige machen mit! Der Markt- hohen Temperaturen kommt einer anteil für Toilettenpapier aus Altpa- Sterilisierung gleich. pier beträgt laut Umweltbundesamt c) Auch in punkto "Weichheit" gerade mal 10 %. lassen die Recycling-Hygiene-Pa- Helfen Sie mit, dass dieser Anteil piere keine Wünsche offen. steigt! Die Natur sagt "Danke"! Umweltbewusste Verbraucher*innen Quellen: erkennt man auch an ihrem Toilet- https://regensburg.bund-naturschutz.de/oeko- tipps/klimaschutz-u-toilettenpapier tenpapier! https://www.regenwald-schuetzen.org/verbrau- In kaum einem Bereich ist umwelt- chertipps/papier/recyclingpapier-ist-besser-als- bewusstes und damit nachhaltiges sein-ruf https://www.oekotest.de/bauen-wohnen/Toiletten- und klimafreundliches Verhalten so papier-Test-Mit-diesem-Papier-sparen-Sie-taeg- einfach wie in diesem Bereich. Im lich-Holz-CO2_11367_1.html privaten wie im öffentlichen Alltag sollten Hygiene-Papiere wie Toilet- tenpapier, Papierhandtücher und Küchenrollen – wo sie nicht durch die Variante aus Stoff ersetzt wer- KLIMASCHUTZ UND TOILETTENPAPIER Hat das etwas miteinander zu tun? Ja, mehr als man glauben möchte. Umweltbelastung durch weißes Klopapier! Weiches, weißes (oder geblümtes) Frischfaserpapier belastet die Umwelt erheblich mehr als die Recycling-Toilettenpapierrolle. Für weißes Klopapier werdenFichten, Birken und Eukalyptusbäume benötigt und große Waldgebiete unter anderem in Brasilien, Chile, Kanada, Russland oder Uruguay abgeholzt. Aus diesen neuen, "frischen" Rohstoffen werden Primärfasern gewonnen. Sie sind einer der Hauptbestandteile von konventionellem Toilettenpapier. Ihre Herstellung verbraucht laut Umweltbundesamt deutlich mehr Energie und Ressourcen als die Produktion der ökologischen Alternative: Rundbrief Nr. 53 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 21
BN intern Biotoppflege 2020 Trotz Corona haben wir unsere sondern rein vorbeugend auf der Mäharbeiten vollständig und gründ- ganzen Fläche bis zum äußersten lich erledigt. Man sieht auch die Rand. Dass die Ökobauern seit Erfolge: Die Wiesen sind arten- Jahrzehnten vorführen, wie man reich und bunt, es flattern Schmet- auf Gift ganz verzichten kann, inte- terlinge, hüpfen Heuschrecken auf, ressiert nicht. summen Insekten usw. Überhaupt leben wir ja in einer bevorzugten Zur Winterarbeit: Die betreuten Gegend. Vor allem in der Frän- Weideflächen bei Allersdorf und kischen Schweiz ist die Landschaft bei Hollfeld (Kainach, Neidenstein, weitgehend noch reich strukturiert Moggendorf) sind vorerst in Ord- durch Hecken, Böschungen, Wald- nung. Wir bekamen auch erstmals ränder, Einzelgehölze, Streuobst- vom Landschaftspflegeverband wiesen usw. Trotzdem ist auch hier Fränkische Schweiz – oberes Rot- wie überall der Artenschwund über- maintal keine Aufträge für die Ge- deutlich bemerkbar. Die Erklärung gend um Haselbrunn. Der Grund hierfür ist seit Langem bekannt hierfür ist offensichtlich die gute und klar: Entscheidend ist, was auf Arbeit, die wir hier in den letzten den 47 Prozent unseres Landes ge- Jahren geleistet haben. Dafür wur- schieht, die unsere Bauern bewirt- den wir gebeten, bei Wonsees im schaften. Solange hier großflächig Nachbarlandkreis Kulmbach ei- Gift ausgebracht wird, kann sich nige Flächen zu entbuschen. So nichts bessern. Die sogenannten soll im Wacholdertal der Aufwuchs Pflanzenschutzmittel sind Tötungs- von Föhren, Fichten und Schlehen mittel! Die Nachsilbe -zid kommt beseitig werden. Auch sind die von lateinisch „oc-cidere“ = töten. Bestände an Wacholderbüschen Herbizide töten Kräuter, Fungizide zum Teil auszulichten. Leider steht Pilze, Insektizide Insekten. Glypho- die Genehmigung der Regierung sat z. B., das Oberfrankens Bau- hierfür immer noch aus (Februar ernpräsident Hermann Greif als ein 2021). Auch müssen erst die letz- „hervorragendes Werkzeug“ be- ten wegen Corona erlassenen Be- zeichnet, macht auf einen Schlag schränkungen aufgehoben sein, wahllos alles, was grün ist, gelb! denn nach dem biblischen Grund- Diese Mittel werden bei der kon- satz „Du sollst dem Ochsen, der da ventionellen Landwirtschaft nicht drischt, nicht das Maul verbinden“ angewandt, um einen sich abzeich- wird bei uns nicht gearbeitet, wenn nenden Schaden abzuwenden, man nicht einkehren darf. 22 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 53
BN intern Wir hatten im Jahr 2020 genau 41 Einsätze, davon 19 mit mehr als zwei Personen. Im Einzelnen waren beteiligt: 1x Kory Adler, Kim Koeck, Norbert Pietzsch, Gerhard Ramming 2x Ulrike Hauer 3x Werner Bachsteffel, Paul Ende, Daniel Messerschmitt, Micheal Reinsch 4x Reimund Frieß, Conrad Uhlig 5x Walter Bösch, Dr. Wolfgang Schumann 6x Michael Anger, Sabine Goldschmitt 7x Elfriede Werner-Krenner 8x Dr. Simon Günzelmann, Werner Kolb, Johann Krenner 10x Eckhard Sabarth 41x Helmut Korn Helmut Korn Rundbrief Nr. 53 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 23
BN intern Dank unseren Spendern und Mitgliedern! Im vergangenen Jahr 2020 war ja ben, regelmäßig Beträge für unsere recht plötzlich alles anders. So Arbeit abzubuchen. Damit konnte auch für unseren Verband. Keine die große Lücke in 2020 zum Teil Veranstaltungen mehr, keine Ar- geschlossen werden. beitstreffen und eben auch keine Hierfür unser herzlicher Dank, Haus- und Straßensammlung. Die- denn diese Unterstützung ist in so se war immer für unseren Landes- schwierigen Zeiten für uns mehr als verband wie für unsere Kreisgruppe wertvoll. Obwohl der Corona-Virus fast alles verändert hat, ist die Naturschutzarbeit in Bayreuth nicht stehenge- blieben. Und dies hat sich nicht nur in der trotz Virus auch 2020 erfolgreichen Biotoppflege unter Leitung von Helmut Korn oder in den jährlichen Aktionen zum Amphibienschutz im ganzen Landkreis Bayreuth Foto: J. Lüers gezeigt, sondern auch in der stabilen Anzahl von Mitglie- eine wichtige Stütze, um von Politik dern und Förderern. Auch mit Hil- und Wirtschaft finanziell unabhän- fe der professionellen BN-eigenen gig bleiben zu können. Deshalb ha- Mitgliederwerbung, die auch wäh- ben wir sie, liebe Mitglieder*innen, rend der Pandemie bisher dreimal vergangenen November ange- in Bayreuth unterwegs war, sind schrieben und um eine zusätzliche es zur Zeit bei geringer Fluktuation Spende gebeten. Das Ergebnis war zwischen 3200 und 3300 BN-Mit- überwältigend: gliedschaften im Stadt- und Kreis- In eineinhalb Monaten kamen gut gebiet Bayreuths. Eine recht stolze 10.000 Euro von über 140 Einzel- Zahl, auf der wir uns aber nicht aus- spendern zusammen. Dazu noch ruhen sollten. einmal einige zweckgebundene Die Geschäftsstelle unsere Kreis- Spenden zum Beispiel für Bio- gruppe dankt allen Helfer*innen, ob toppflege oder für die Renovierung Mitglieder oder nicht, für die Unter- unserer Geschäftsstelle. Auch stützung und ehrenamtliche Arbeit. konnten wir eine Reihe neuer Dau- erspender gewinnen, die uns erlau- Peter Ille und Johannes Lüers 24 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 53
Kinder Kindergruppe Goldkronach Am Samstag, 18.07.2020, fand wie- Frage stellte sich, warum diese der einmal ein Kinder-Nachmittag gefällt wurden. „Schaut Euch die statt, dieses Mal unter der fachlichen Baumstämme genau an!“ Aha, die Führung des Goldkronacher Revier- Rinde war stellenweise beschädigt försters Anton Eichermüller. Herr bzw. ab! Und auf dem Holz befan- Eichermüller „entführte“ die 15 Kin- den sich viele schmale schlangen- der - mit einigen Erwachsenen - tief förmige „Kringel“. Das können nur in den Wald zu einem „Hexenhäus- Borkenkäfer gewesen sein! In groß- chen“, das sich aber dann als Forst- flächigen, engen Fichtenbeständen breitet sich der Borkenkäfer schnell aus, vor allem wenn die Bäume wegen Wasser- mangel aufgrund von Tro- ckenheit geschwächt sind. Und wenn die Rinde ab ist, wird die Wasser- und Nähr- stoffversorgung der grünen Teile der Bäume, die über die tieferen Rindenschich- ten erfolgt, unterbrochen, sodass der Baum abstirbt. Und schließlich wurden die Kinder gefragt: „Wozu wird Diensthütte herausstellte, weit hinter Fichtenholz verwendet?“ Föllmar in Richtung Hirschhorn. Als Brennholz, aber auch als Bau- Der Förster vermittelte den Kindern holz; in diesem Fall werden die in spielerischer Weise, was sich im Baumstämme ins Sägewerk ge- Wald so alles findet: bracht, wo sie z. B. zu Brettern zu- 1. Zunächst bekamen einige Kinder rechtgesägt werden. am Nacken das Bild eines Tieres 3. In der Nähe dieser Bäume durf- angeheftet, das diese aufgrund der ten die Kinder Hirschspuren im Beschreibungen der anderen Kinder von Holzvollernter-Maschinen (sog. erraten mussten; folgende Tiere wa- Harvester) aufgewühlten Waldbo- ren dabei: Wolf, Hase, Wildschwein, den entdecken. Luchs, Maus und Ameise. 4. Welche Bäume gibt es denn im 2. Dann wurden den Kindern ei- Wald, war die nächste Aufgabe. nige gefällte Bäume gezeigt, die Welche können wir hier entdecken? längs des Wegrands lagen. Die Zunächst sind ja die vielen Nadel- Rundbrief Nr. 53 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 25
Kinder bäume kaum zu übersehen, vor Plätzchen vor der Hütte verdient, wo allem Fichten. Aber auch Laubbäu- sie Eis schlecken durften. me, meist junge Buchen, konnten 7. Danach wurden sie in einen rie- die Kinder ausfindig machen. Frei- sigen „Adlerhorst“ aus Geäst auf lich gibt und gab es auch weitere dem Waldboden eingeladen. Darin Baumarten, wie die Eiche, die Vo- war ein weißes Tuch ausgebreitet, gelbeeren sowie Tannen. Und die auf dem einige Gegenstände lagen, Spuren der Bäume sind auch auf z.B. ein Stein, ein Stück Moos, ein Fichtenzweig, ein Fich- tenzapfen, ein Pilz, eine Heidelbeerstaude usw. Die Kinder bekamen den Auftrag, ebensol- che Dinge im Wald zu suchen und ihre „Beute“ mitzubringen und vor- zuzeigen. 8. Schließlich wurden die Kinder eingeladen, einen kleinen, ziemlich neu ausgehobenen künstlichen Teich, ei- nen völlig mit Wasser- pflanzen bedeckten Tümpel sowie einen dem Boden zu entdecken, z. B. die aus Stein gehauenen Brunnen un- Zapfen der Nadelbäume. Während terhalb der Diensthütte zu betrach- die Zapfen der Fichten von den Äs- ten. ten hängen, stehen sie bei den Tan- Beladen mit vielen neuen Eindrü- nen aufrecht. cken und Erkenntnissen ging es 5. Dann durften die Kinder fast wie dann gegen 16.45 Uhr wieder nach Tarzan durch den „Dschungel“ aus Hause. Heidelbeeren und Jungfichten zum Lieber Herr Eichermüller, haben Sie nächsten Zielort jagen. Unterwegs vielen Dank für die Gestaltung die- durften sie „Ostereier“ suchen, die ses erlebnisreichen, von herrlichem sich schließlich als Hirsch- oder Wetter gesegneten Nachmittags! Rehgeweihe, ausgestopfte Marder, Waschbären und dergleichen he- Hildegard und Rolf Frederking rausstellten. (auch Bildquelle) 6. Nun hatten die Kinder auch mal eine Pause auf dem hübschen 26 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 53
Kreisgruppe Mein Praktikum bei dem Bund Naturschutz in Bayreuth Im Rahmen meines Geographie- ein Flurneuordnungsverfahren mit studiums absolvierte ich im August/ Ortsbegehung und Anhörungster- September 2020 ein Praktikum im min. Bei diesem lernte ich die unter- Umweltbüro in Bayreuth. schiedlichsten Akteure kennen und Ich muss zugeben, dass ich an- erlebte einen regen Meinungsaus- fangs noch keine rechte Vorstellung tausch. hatte, was auf mich im Praktikum Einige Biotoppflegeeinsätze unter zukommt. Ich habe im Vorfeld ein Herrn Korn durfte ich auch miter- wenig recherchiert und in den Rund- leben. Gerade in der Biotoppflege brief der Kreisgruppe Bayreuth ge- wird deutlich, dass der Bund Natur- späht. Natürlich war mir klar, dass schutz durch seine (aktiven) Mitglie- aufgrund der Corona-Pandemie der lebt und dass ein Miteinander vieles anders sein wird und das Tä- und ein Gegenseitig unverzichtbar tigkeitsfeld in der Öffentlichkeit stark sind. eingeschränkt sein wird. Letztlich muss ich sagen, dass mir Herr Ille hat mich freundlich in alles das Praktikum sehr viel Spaß ge- eingeführt und schon früh wurde macht hat und ich es auf jeden Fall ich mit Bauleitplanverfahren betraut. weiterempfehlen würde. Ich habe Diese Arbeit scheint anfangs recht sehr viele schöne Eindrücke mit- trocken und theoretisch, zeigt je- genommen und möchte diese zwei doch bei einer Ortsbegehung ihren Monate nicht missen. Nutzen. So waren wir am 10. Au- Besonders bedanken möchte ich gust 2020 in Betzenstein und so mich bei Herrn Peter Ille, der mir al- ließ sich die Theorie bestens in die les nähergebracht hat und meine oft Praxis umsetzen. Zudem sah ich die vielvorhandenen Fragen mit großer Streuobstwiesen und erfuhr einiges Geduld beantwortet hat. Über sein darüber. Ein besonderes Highlight Allgemeinwissen staune ich noch dieses Tages war die Zählung des heute. Auch Herrn Lüers, Herrn Frauenschuhs mit Herrn Ille und Frieß und Herrn Korn möchte ich Herrn Lüers. Das war meine erste Danke sagen. Pflanzenzählung. Vielen Dank dafür. Von großem Interesse war für mich Michael Reinsch Rundbrief Nr. 53 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 27
Ortsgruppen Ahorntal Wiederbelebung der Ortsgruppe Innere Fränkische Schweiz Rückblick: Im Jahre 1992 wurde im auch als Bindeglied zwischen den Gasthof Neumühle im Ailsbachtal im Ortsgruppen Hollfeld und Potten- Beisein von Prof. Dr. Hubert Weiger stein. Ein geplanter Termin für eine die Ortsgruppe „Innere Fränkische Mitgliederneuwerbung und Pflege Schweiz“ gegründet. Themen wie bisheriger Einzelmitgliedschaften ein geplantes Golfhotel und auch mit Ziel einer Neuausrichtung soll Tiefflug brachten Zulauf und In- die Einweihung eines Naturlehr- teresse aus der Bevölkerung. In pfades am Waischenfelder Buch- Waischenfeld hatte man allerdings berg an Pfingsten sein. Der genaue einen schweren Stand aufgrund Programm-Ablauf wird noch be- der kritischen Haltung beim Projekt kanntgegeben. Auch im Ahorntal Großwasserversorgung Juragruppe. wird ein Termin für eine Aktivierung Bürgermeister und Stadträte igno- geplant: Hier soll eine Begehung rierten diese neue Ortsgruppe, der am Ailsbach mit dem Schwerpunkt Fokus der Tätigkeit erstreckte sich Bachmuschelprojekt ein Einstieg nun weitgehend auf den Bereich sein. Ahorntal. Jedoch wurden im Wie- Hinweis: im Mai 2021 steht auch sentstädtchen Natur- und Umwelt- noch ein Jubiläum an: Der 2001 er- themen von den Heimatvereinen mit öffnete Naturladen in der Waischen- übernommen. felder Hauptstraße besteht nun zwei Ausblick: Nach fast drei Jahrzehnten Jahrzehnte – ein Grund zum Feiern. soll der oben genannte Name einer Ortsgruppe wiederbelebt werden, Wolfgang Huppmann Wasserwerkstatt Levitiertes Trinkwasser Naturkost - Hofladen - Stuhlgeflechte Rita und Franz Petrasch Bio-Pioniere seit 1970 Am Kitschenrain 8 • 91289 Schnabelwaid % 09270-5515 www.wasserwerkstatt.de • petrasch.franz@t-online.de 28 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 53
Ortsgruppen Bad Berneck Tätigkeitsbericht unter Corona-Bedingungen Aufgrund der Corona-Epidemie Im Juli führten wir insgesamt drei konnten wir leider die sonst üblichen Mähaktionen auf ca. einem Drit- Aktionen wie Biotop-Reinigung Blu- tel der Fläche durch, wobei wir die menau nicht durchführen. Eine Pfle- feuchten Bereiche, in denen haupt- geaktion im Dendrologischen Gar- sächlich Mädesüß wächst, aus- ten konnten wir gerade vorher noch sparten. Das dabei gewonnene Heu, beenden. Im Bereich des Rhodo- immerhin 15 Bigbags, holte ein Pfer- dendren-Hanges entfernten wir die debesitzer bei uns in Gesees ab. angeflogenen einjährigen Bäum- Außerdem unterstützten wir die chen, hauptsächlich Buchen. Die Goldkronacher BN´ler dreimal beim Neophyten-Bekämpfung im Ölsch- Mähen ihrer Streuobstwiese am nitztal mussten wir leider auch aus- Ebentlein, wobei wir das Heu eben- fallen lassen. falls für die Pferde abgaben. So konzentrierten wir uns auf Pfle- Jetzt im Herbst machten wir unse- gemaßnahmen auf unserem BN- re Hütte winterfest, und da uns die Grundstück bei Kutschenrangen, Verkehrssicherungspflicht obliegt, wobei ich meistens nur mit meiner kehrten wir das Laub von der Straße Frau tätig war. Dort pflanzten wir zu den Bauernhöfen in Kutschen- verschiedene Bäumchen. Es waren rangen. Auch dürre Äste, die auf die ein Walnussbaum, eine Linde, eine Straße fallen könnten, entfernten wir. bereits 3 m hohe Spitzeiche und Wir vermissen natürlich die Treffen ein weiterer Laubbaum. Damit sie mit den anderen Mitgliedern unserer nicht von den Rehen abgefressen Ortsgruppe, auch die JHV mussten werden, mussten wir sie einzäunen. wir verschieben, aber so ergeht es Im nächsten Frühjahr wollen wir zu- im Moment wohl allen Vereinen. sätzlich noch drei Weißtannen dort pflanzen. Karlheinz Lauterbach Rundbrief Nr. 53 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 29
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