Büromarktüberblick Big 7 | 4. Quartal 2020 Erschienen im Januar 2021 - HDB Hamburg
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Büromarkt Ende 2020 zwischen harter Lockdown- Realität und Hoffnungsschimmern Die Corona-Pandemie war und ist ein unvorhergesehenes deutliche Sprache: Die Nachrichten zum Impfstoff hatten den und nicht prognostizierbares Ereignis, ein schwarzer Schwan Aktienkursen im November einen Sprung versetzt, genau der also. Wie lange aber bleibt er, der schwarze Schwan? Besser gegenteilige Effekt war mit dem zweiten Lockdown eingetre- noch: wie lange bleibt der Schwan schwarz? Verlässlich ist ten: Sinkende Kauflaune und schlechte Konsumstimmung. diese Frage nicht zu beantworten. Deswegen verharren alle Der von der GfK für Dezember ermittelte Konsumklimaindex Bereiche der Gesellschaft, der Wirtschaft, der Politik und na- fiel auf minus 6,7 Punkte, nachdem er im November noch mi- türlich auch die Immobilienmärkte in einem Zustand der Un- nus 3,2 Zähler betragen hatte. Und wiederum ein eigentlich gewissheit. Der seit Dezember geltende Lockdown wurde zu- nationales Ereignis wie der Ausgang der Senatswahl im US- nächst einmal bis Ende Januar verlängert. Unsicher bleibt Bundesstaat Georgia treibt die Aktienkurse. trotz der (nur schleppend) angelaufenen Impfungen die Infek- tionslage und selbst die Wirtschaftsforscher begrüßen harte, Als Stütze erweisen sich aktuell auf jeden Fall die Indust- aber zeitlich begrenzte Maßnahmen. Einig scheinen sich die rieunternehmen. Dies belegt unter anderem ein Blick auf Ökonomen darin, dass Deutschland erneut in eine techni- die Kurzarbeit. In der Industrie ist die Kurzarbeit über alle sche Rezession fallen wird. Sowohl im letzten Quartal 2020 Branchen zum Ende des Jahres gesunken, gestiegen ist sie als auch im Auftaktquartal 2021 dürfte das Wirtschaftswachs- jedoch in den beiden Branchen, die vom zweiten Lock- tum ins Negative gesunken sein. down besonders betroffen sind: im Einzelhandel und im Gastgewerbe. So erhöhte sich die Zahl der Arbeitnehmer Damit scheint sich zu bestätigen, dass der wirtschaftliche Er- in Kurzarbeit im Einzelhandel im Dezember auf immerhin holungspfad beschwerlicher sein wird als zunächst erwartet. über 6 Prozent der hier sozialversicherungspflichtig Be- Die Prognosen für das BIP-Wachstum 2021 hatten sich im schäftigten und im Gastgewerbe auf 39 Prozent - mit er- Jahresverlauf 2020 von über 5 Prozent auf aktuell nur noch heblichen Auswirkungen auf die Wirtschaft in ihrer Ge- 3,8 Prozent reduziert. Die unterstützenden Maßnahmen der samtheit, aber auch auf die Immobilienbranche. Politik helfen über die größten Verwerfungen hinweg, aber wir erleben derzeit eben doch eine manifeste Konjunkturkrise, Insgesamt hat die Corona-Krise 2020 den mehr als ein Jahr- die alle Branchen und Segmente erfasst hat. Die verschiede- zehnt währenden Aufwärtstrend am deutschen Arbeits- nen Klimaindizes sprechen je nach Nachrichtenlage eine markt abrupt beendet. Im Jahresdurchschnitt 2020 waren Fertigstellungen und Leerstandsquote Big 7 1.500.000 m2 % 12 11 10 v 1.200.000 9 8 900.000 7 600.000 6 5 +660.000 m² 4 3 Leerstand seit 300.000 2 Ende 2019 1 0 0 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Fertigstellungen in m2 Leerstandsquote in % Büromarktüberblick | 4. Quartal 2020 2
rund 44,8 Millionen Personen in Deutschland erwerbstätig. Nachfrageschwäche besonders deutlich. 32 Abschlüsse mit Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundes- insgesamt 656.000 m² in der Aggregation über alle Big 7 amtes lag die Zahl damit um 477.000 oder 1,1 Prozent nied- konnten 2020 in dieser Größenordnung verzeichnet werden, riger als 2019. Den stärksten Rückgang der Erwerbstätigen entsprechend einem Minus von 43 Prozent gegenüber 2019 gab es im vergangenen Jahr bei den Dienstleistern mit in Bezug auf die Anzahl der Deals. Umsatzrückgänge sind bei 281.000. Insgesamt waren noch rund 33,5 Millionen Perso- allen sieben Immobilienhochburgen zu beobachten: mit mi- nen in den Dienstleistungsbereichen tätig. Die größten Be- nus 25 Prozent in München bis zu minus 55 Prozent in Stutt- schäftigungsverluste hatten der Bereich Handel, Verkehr, gart. Und auch im erfolgsverwöhnten Berlin sank der Umsatz Gastgewerbe und die Unternehmensdienstleister. Beschäfti- um 25 Prozent. Trotzdem reichten die 745.000 m², um sich gungsgewinne gab es hingegen im Bereich Öffentliche deutlich an die Spitze der Big 7 zu setzen. Das vielleicht sicht- Dienstleister, Erziehung und Gesundheit. barste Zeichen der Krise mag das Quartalsergebnis in Mün- chen sein. Nicht einmal 100.000 m² wurden vermietet, zumin- Deutlicher Rückgang der Nachfrage nach Büroflächen, dest bis 1998 zurück gab es keinen niedrigeren Umsatz in der besonders Großanmietungen fehlen bayerischen Landeshauptstadt. Die konjunkturellen Rahmenbedingungen stellten sich vor diesem gesamtwirtschaftlichen Hintergrund alles andere als Wir sind ohne Zweifel an einem Zykluswendepunkt angekom- positiv dar. So ist es wenig verwunderlich, dass sich auch auf men. Wie stark dieser ausfallen wird, ist allerdings noch nicht den deutschen Büromärkten eine deutliche Nachfrage- ausgemacht. Aufgrund des zeitverzögerten Eintretens der kon- schwäche ausgebreitet hat. Der Rückgang des Büroflächen- junkturellen Effekte in Verbindung mit der zögerlichen Bereit- umsatzes in den Big 7 beläuft sich auf über 33 Prozent und schaft der Unternehmen, wieder mehr Personal einzustellen, schließt mit einem Gesamtvolumen von 2,67 Mio. m². In der rechnen wir ab Mitte 2021 mit einem Anziehen der Vermietun- aktuellen Rezession überwiegt der Rotstift: Umzugspläne gen. Positiv unterstützend sollten dabei die auslaufenden Miet- werden zunächst aufgeschoben oder es wird eine Vertrags- verträge aus den Abschlüssen der letzten Jahre im Volumen verlängerung in den bestehenden Flächen angestrebt. In der von rund 3,2 Mio. m² wirken. Auch große Gesuche, einige be- Konsequenz fehlen vor allem die großflächigen Vermietun- reits für das erste Quartal avisiert, könnten in Summe für ein gen ab 10.000 m². Hier zeigen sich die Zurückhaltung und Umsatzvolumen in 2021 auf rund 2,9 Mio. m² sorgen, das wäre Spitzenmietpreisindex und Umsatzentwicklung Big 7 225 Index 1987=100 Tsd. m2, rollierend jeweils letzte 12 Monate 4.400 4.000 215 3.600 3.200 2.800 +2,0 % 205 2.400 2.000 195 1.600 1.200 185 800 Spitzenmiete Q4 2020 400 175 0 im Vergleich zum Vorjahr Q1 16 Q2 16 Q3 16 Q1 17 Q2 17 Q3 17 Q1 18 Q2 18 Q3 18 Q1 19 Q2 19 Q3 19 Q1 20 Q2 20 Q3 20 Q4 20 Q4 15 Q4 16 Q4 17 Q4 18 Q4 19 Spitzenmiete (Index 1987=100) Umsatz in Tsd. m2 Büromarktüberblick | 4. Quartal 2020 3
immerhin wieder ein Plus von 11 Prozent. Doch wie in der Interessanterweise werden fast ein Drittel der Untermietflä- gesamten Wirtschaft steht und fällt der Markt mit den weite- chen in den Top-Lagen der Big 7 angeboten. Möglicherweise ren Entwicklungen der Pandemie, dem Impffortschritt und sind die Vermietungschancen solcher Untermietflächen hier den politischen Entscheidungen. Man braucht kein Hellse- größer, auch höhere Mieten erzielbar und schlagen damit her zu sein, um den Zusammenhang auf den Punkt zu brin- unter dem Strich auch größere Mieteinsparungen zu Buche. gen: je länger der Lockdown, desto weniger Vermietungen. Für 2021 gehen wir von einer weiteren leichten Zunahme auf dann rund 560.000 m² aus, entsprechend einem Anteil von Leerstände steigen teilweise kräftig rund 13 Prozent. Wie bereits im Jahresverlauf prognostiziert, haben sich die Leerstände in den meisten Städten erhöht. Die Büro-Leer- Fertigstellungen steigen, aber nicht so stark wie erwar- standsquote hat zum Jahresende im Schnitt 3,7 Prozent tet - Entwickler verschieben ihre Neubaupläne und in- (2019: 3,0 %) erreicht und bewegt sich damit aber immer vestieren verstärkt in Bestandssanierungen noch deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt. Im Ge- 2020 haben die Bürofertigstellungen deutlich zugelegt, gensatz zum Umsatz zeigen sich die Märkte in Bezug auf die aber insgesamt nicht so stark wie erwartet. Bis Ende des Leerstandsentwicklung noch uneinheitlich. Während in der Jahres wurden knapp 1,5 Mio. m² fertiggestellt, entspre- Aggregation aller Big 7 das Volumen freier Flächen im Jah- chend einem Zuwachs von 29 Prozent im Vergleich zum resvergleich um 23 Prozent angestiegen ist, verzeichnete Vorjahr. Besonders schnell drehten sich die Baukräne 2020 Stuttgart noch einen weiteren Rückgang und auch in Ham- in Berlin, wo knapp 490.000 m² neu auf den Markt kamen burg blieb der Leerstand stabil. Überdurchschnittlich mit Ra- und sich das Volumen damit im Vergleich zu 2019 mehr als ten von jeweils über 50 Prozent zog der Leerstand dagegen verdoppelte. Nach wie vor profitieren die neu auf den in Berlin und München an, dennoch bleiben die Leerstands- Markt gekommenen Flächen in allen Städten von den star- quoten auch hier mit 2,8 und 3,5 Prozent weiterhin niedrig. ken Vermietungsjahren. Das lässt sich an den Vorvermie- In der Tendenz werden die Leerstände bis Ende 2021 weiter tungsquoten ablesen, denn zum Zeitpunkt der Fertigstel- zunehmen auf durchschnittlich 4,5 Prozent. Der Büromarkt lung waren in der Aggregation aller Big 7 nur noch 232.000 ist aber weit von einer Angebotsschwemme entfernt, Leer- m² unvermietet bzw. 84 Prozent zum Zeitpunkt der Fertig- standsquoten im zweistelligen Bereich wie etwa 2010 wird es stellung belegt. Bereits im vergangenen Jahr hatten Pro- mittelfristig nicht geben. Untermietflächen sind in einer Krise jektentwickler aber auf die Marktlage reagiert bzw. reagie- immer ein Thema, so auch dieses Mal, lassen sich doch Ein- ren müssen: zahlreiche Pläne sind zeitlich nach hinten sparungen bei erfolgreicher Vermietung generieren. Aktuell verschoben worden. Mitte 2020 waren für das Gesamtjahr werden in den Big 7 knapp 12 Prozent (ca. 420.000 m²) des noch immerhin rund 400.000 m² mehr erwartet worden. gesamten Leerstandes zur Untermiete angeboten. Im Ver- gleich dazu waren es in Krisenjahren wie 2009 nur 370.000 Für 2021 und 2022 sind in den Big 7 insgesamt 4,5 Mio. m² m², 2002 aber fast 1,1 Mio. m². im Bau oder in der Planung. Und: es gibt auch nach wie vor Vorvermietungen. So ist für 2021 mehr als die Hälfte der im Bau und Planung befindlichen Flächen bereits be- legt. Der Flächenengpass, der über viele Jahre gerade in den begehrten Lagen bestand, wird also auch durch die Zykluswende nicht komplett ausgeräumt werden. Neubau wird allerdings zunehmend als nicht-nachhaltig angesehen Büromarktüberblick | 4. Quartal 2020 4
und angesichts des bereits großen Bestands an Immobili- lich ist und es aufgrund des extrem niedrigen Angebots der en richtet sich der Fokus der Entwickler verstärkt auf be- Vorjahre eine Art Puffer gibt, der zumindest unmittelbare reits bestehende Gebäude und deren nachhaltige Sanie- Mietpreisreaktionen auf Leerstandsanstiege abfedert und die rung. So wird sich die Quote der Totalsanierungen an den Nominalmieten auf Kurs hält. Effektiv, d.h. nach Abzug von Fertigstellungen in den Jahren 2020-2023 auf rund gewährten Incentives durch die Eigentümer, kann aber 30 Prozent des Volumens belaufen und würde sich damit schon eine leichte Bewegung nach unten beobachtet wer- im Vergleich zu den Jahren 2009-2019 verdoppeln. den. Viele Vermieter zeigten sich bereit, großzügigere Anreize als zuvor in Bezug auf mietfreie Zeiten oder Ausbauzuschüs- Potenzial für weiteres (nominales) Mietwachstum se zu gewähren. vorhanden Der JLL-Spitzenmietpreisindex liegt zum Ende des Jahres bei 2021 dürfte der Mietpreisindex in der Aggregation über 222,4 Punkten und weist gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt alle Big 7 um 1,5 Prozent weiter leicht steigen. Wir erwar- ein Plus von 2,0 Prozent auf. Beim Blick auf die Big 7 zeigen ten in keiner Stadt Mietpreisrückgänge. Mittelfristig sehen Stuttgart mit einem Plus von 4,1 Prozent und Hamburg mit wir überdies Potenzial für höhere Mieten, zumindest in 6,9 Prozent die stärksten Steigerungen im 12-Monatsver- den Büros, in denen im Zuge von Remote Working ein gleich. Und selbst in Berlin, wo sowohl Leerstand als auch Mehr an Ausstattungsqualität eingefordert wird. Dieses Fertigstellungen zugelegt haben, zog die Spitzenmiete um Mehr an Qualität könnte die Bau- und Investitionskosten 2,7 Prozent an. Dies zeigt deutlich, dass trotz dieser Rahmen- um bis zu 5 Prozent nach oben schrauben, ein Aspekt, der bedingungen und sinkender Nachfrage Mietwachstum mög- auch die Mieten beeinflussen würde. Büroflächenumsatz inklusive Eigennutzer (in m2) 2019 2020 % Berlin 1 998.500 745.300 -25,4 Düsseldorf 2 549.900 303.100 -44,9 Frankfurt/M 3 579.500 336.100 -42,0 Hamburg 4 530.000 363.700 -31,4 Köln 5 291.300 208.200 -28,5 München Region 6 760.000 569.800 -25,0 Stuttgart 7 319.000 140.700 -55,9 Gesamt 4.028.200 2.666.900 -33,8 Büromarktüberblick | 4. Quartal 2020 5
Leerstand inklusive Untermietflächen Q4 2019 Q4 2020 % m² Quote (%) m² Quote (%) Berlin 1 376.500 1,8 589.300 2,8 56,5 Düsseldorf 2 526.700 5,8 633.100 6,8 20,2 Frankfurt/M 3 637.300 5,5 714.000 6,1 12,0 Hamburg 4 452.400 3,0 450.400 3,0 -0,4 Köln 5 168.000 2,2 202.000 2,6 20,2 München Region 6 478.500 2,3 735.700 3,5 53,8 Stuttgart 7 206.700 2,3 181.700 2,1 -12,1 Spitzenmietpreise (in €/m2/Monat) Q4 2019 Q4 2020 % Berlin 1 37,00 38,00 2,7 Düsseldorf 2 28,50 28,50 0,0 Frankfurt/M 3 41,50 41,50 0,0 Hamburg 4 29,00 31,00 6,9 Köln 5 26,00 26,00 0,0 München Region 6 41,00 41,00 0,0 Stuttgart 7 24,50 25,50 4,1 Fertigstellungen (in m2) 2019 2020 % Berlin 1 237.300 488.500 105,9 Düsseldorf 2 115.400 102.700 -11,0 Frankfurt/M 3 130.300 223.800 71,8 Hamburg 4 117.100 174.800 49,3 Köln 5 95.600 80.500 -15,8 München Region 6 335.600 347.800 3,6 Stuttgart 7 92.700 34.300 -63,0 Büroflächenbestand (in Mio. m²) Q4 2019 Q4 2020 % Berlin 1 20,42 20,80 1,8 Düsseldorf 2 9,15 9,24 1,1 Frankfurt/M 3 11,65 11,63 -0,2 Hamburg 4 15,02 15,14 0,8 Köln 5 7,79 7,84 0,6 München Region 6 20,63 20,96 1,6 Stuttgart 7 8,81 8,84 0,4 1 Stadtgebiet; 2 Stadtgebiet inkl. Ratingen, Neuss, Erkrath und Hilden; ³ Stadtgebiet inkl. Eschborn und Kaiserlei; ⁴ Stadtgebiet; ⁵ Stadtgebiet; ⁶ Stadtgebiet inkl. Umlandgemeinden; ⁷ Stadtgebiet inkl. Leinfelden-Echterdingen Büromarktüberblick | 4. Quartal 2020 6
Berlin Entwicklung der Hauptindikatoren 1.200 .000 m2 % bzw. €/m2/Monat 40,00 35,00 1.000 Versöhnlicher wenn auch schwacher Jahresabschluss 30,00 Das Endjahresgeschäft sorgte am Berliner Bürovermietungs- 800 25,00 markt für einen versöhnlichen Abschluss. Mit einem Transakti- 600 20,00 onsvolumen von 257.400 m² schloss das vierte Quartal 2020 15,00 400 rund 3 % oberhalb des Fünfjahresschnitts der Vergleichsquar- 10,00 tale ab und verhalf damit zu einem Gesamtflächenumsatz von 200 5,00 745.300 m². Damit endet das Jahr mit dem bislang schwächs- 0 0,00 te Transaktionsvolumen seit 2015 und liegt rund 25 % unter 2015 2016 2017 2018 2019 2020 dem Vorjahreswert. Trotz der Auswirkungen der Covid 19-Pan- Umsatz kumuliert (li.) Spitzenmiete (re.) Leerstandsquote (re.) demie konnten am Bürovermietungsmarkt der Hauptstadt ei- nige großvolumige Transaktionen vollzogen werden. In der Größenklasse über 10.000 m² kam es zu 13 Vermietungen. Mit Potential für den Bürovermietungsmarkt. Die Leerstandsquo- 306.500 m² entfielen rund 41% des Gesamtvolumens auf die- te stieg in den vergangenen drei Monaten um 0,4%-Punkte auf se Sparte. Neben diesen Treibern stellten im abgelaufenen 2,8% an. Die Erhöhung im Leerstand ist unter anderem dem Jahr insbesondere die kleinen Deals, unterhalb 1.000 m², die Anstieg an Untervermietungen zuzuordnen, welche sich im Weichen für das Jahresergebnis. Die umsatzstärksten Teil- Vergleich zum Vorquartal verdoppelt haben. Trotz des steigen- märkte Berlins waren Mediaspree (126.100 m²), Mitte (72.000 den Leerstandes stieg die Spitzenmiete in Berlin um einen m²) und Wilmersdorf-Schöneberg (71.900 m²). Die Eröffnung Euro auf 38,00 €/m²/Monat und die Durchschnittsmiete um des neuen Flughafen Berlin-Brandenburgs verspricht neues 6 % auf 27,36 €/m²/Monat an. Berlin: Büroflächen-Teilmärkte mit Mietpreisspannen (€/m2/Monat) Berlin: Büroflächen-Teilmärkte mit Mietpreisspannen (€/m²/Monat) JLL Research 2020/Q4 Waidmannslust Gesundbrunnen Heiligensee Märkisches Rosenthal Französisch Klarahoeh Wedding Viertel Buchholz Blankenburg Mitte A 10 Tiergarten Konradsh Wittenau Wilhelmsruh A 114 Wartenberg Moabit € 21,00-36,00 Prenzlauer Malchow(Hohensch Berg Niederschönhausen Konradshöhe Malchow Falkenberg Areal Hauptbahnhof-Europacity Neu- Charlottenburg Heinersdorf Stadtrandsiedlung € 28,00-36,50 Tegel Hochenschönhausen Hakenfelde Berlin Reinickendorf Pankow Malchow Friedrichshain Charlottenburg 1A Schöneberg Mitte € 23,00-38,00 Außerhalb Nord A 111 € 11,00-19,00 Weißensee Hansaviertel Marzahn Mitte 1A Falkensee Tiergarten € 26,00-36,50 Alt- Friedrichshain Wilmersdorf Hohenschönhausen Falkenhagener Feld Gesundbrunnen Areal Potsdamer-Leipziger Platz Hellersdorf Wedding Haselhorst Charlottenburg- € 25,00-37,00 Nord Prenzlauer Spandau Moabit Kreuzberg Siemensstadt Berg Fennpfuhl Schöneberg Staaken Charlottenburg-Tiergarten Berlin Prenzlauer Berg-Friedrichshain Lichtenberg € 17,00-30,00 Mitte € 17,50-29,50 Außerhalb West € 11,50-21,50 Hansaviertel Westend Friedrichshain Wilhelmstadt Biesdorf Kaulsdorf Mahlsdorf Tiergarten Mediaspree Friedrichsfelde Außerhalb Ost Charlottenburg € 26,00-36,00 Rummelsburg € 10,00-27,50 Halensee Kreuzberg Alt-Treptow Berlin Wilmersdorf-Schöneberg Kreuzberg-Tempelhof € 16,00-30,00 € 15,00-33,00 Karlshorst Grunewald Wilmersdorf Schöneberg Plänterwald Areal Flughafen Gatow Berlin-Brandenburg Neukölln Gatow Schmargendorf € 9,00-18,50 A 117 Außerhalb Süd Friedenau A 100 € 10,00-26,50 Oberschöneweide A 115 A 103 Tempelhof Flughafen Friedrichshagen Berlin-Schönefeld A 113 A 113 Kladow Dahlem Steglitz Niederschöneweide Baumschulenweg Johannisthal Blankenfelde Kladow Nikolassee Britz Köpenick Zehlendorf Mariendorf Buckow Adlershof Lichterfelde Lankwitz € 13,00-20,50 Adlershof Wannsee A 10 Rudow A 13 Gropiusstadt Marienfelde Buckow Altglienicke Grünau Büromarktüberblick | 4. Quartal 2020 7
Düsseldorf Entwicklung der Hauptindikatoren 600 .000 m2 % bzw. €/m2/Monat 30,00 25,00 Zurückhaltung prägt den Düsseldorfer Büromarkt 400 20,00 Auch auf dem Düsseldorfer Bürovermietungsmarkt sorgten die Auswirkungen der Coronakrise für einen deutlichen Umsatz- 15,00 rückgang. Mit rund 303.000 m² wurde 2020 das niedrigste Um- 200 10,00 satzergebnis seit 2009 registriert. Gegenüber dem Vorjahr be- deutet dies einen Rückgang um 45 %. Auf das Düsseldorfer 5,00 Stadtgebiet entfielen rund 245.000 m², ein Minus von 50 % im 0 0,00 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Jahresvergleich. Viele Unternehmen haben ihre Umzugs- und Expansionspläne vorläufig zurückgestellt, um sich unter den Umsatz kumuliert (li.) Spitzenmiete (re.) Leerstandsquote (re.) Bedingungen der Pandemie neu aufzustellen. Nur zwei Ab- schlüsse wurden in der Größenordnung ab 10.000 m² abge- schnitt der vergangenen zehn Jahre (7 %). Die Leerstandsquo- schlossen: Die Oberfinanzdirektion Düsseldorf mietete knapp te stieg im Jahresverlauf um einen Prozentpunkt auf 6,8 % an. 30.000 m² in der Moskauer Straße und ein Industrieunterneh- Die Flächen, die zur Untermiete angeboten werden, haben men rund 10.300 m² im Schwarzbachquartier in Ratingen. Es sich binnen Jahresfrist von 28.000 m² auf 71.000 m² erhöht. folgen ThyssenKrupp Elevator mit 9.200 m² am Flughafen und Zum Vergleich: im Jahr 2009 lag dieser Wert mit 125.000 m² die Landeshauptstadt mit 8.700 m² im Teilmarkt Süd. Die deutlich höher. Die Spitzenmiete blieb stabil bei 28,50 €/m²/ meisten Flächen wurden von der öffentlichen Verwaltung Monat und wird im CBD erzielt. Bei der gewichteten Durch- nachgefragt, sie zeichnete für 21 % des Flächenumsatzes ver- schnittsmiete war innerhalb von zwölf Monaten ein Rückgang antwortlich, damit lag ihr Anteil deutlich höher als im Durch- um knapp 10 % auf 15,57 €/m²/Monat zu verzeichnen. Düsseldorf: Büroflächen-Teilmärkte mit Mietpreisspannen (€/m2/Monat) Düsseldorf: Büroflächen-Teilmärkte mit Mietpreisspannen (€/m²/Monat) JLL Research 2020/Q4 Krefeld Boesinghoven Lank-Latum Wittlaer Kalkum Fischeln Langstkierst Kaiserswerth Rohdenhaus Ilverich Ratingen Ratingen Struemp € 8,00-16,00 Lichtenbroich Lohausen Flughafen Niederschwarzbach Stockum € 11,00-17,50 A 44 Unterrath A3 Wülfrath Rath Knittkuhl Metzkausen Nord Derendorf € 8,00-17,00 Mörsenbroich Ludenberg Seestern € 9,50-14,50 Golzheim Ludenberg Hubbelrath A 57 Meerbusch Kennedydamm Mettmann Lörick Niederkassel € 14,50-24,00 Grafenberg Schöller-Dornap A 52 Heerdt Linksrheinisch Pempelfort Düsseltal Grafenberg-Ost Düsseldorf € 7,00-20,00 € 9,00-15,00 Oberkassel Kaarst Altstadt Flingern Nord Gerresheim Düsseldorf Schöller- Stadtmitte Dornap Hafen Carlstadt Flingern Süd Pempelfort Hafen € 14,50-25,00 Unterbilk Friedrichstadt Lierenfeld City-Ost Altstadt Oberkassel Osterholz Hamm Oberbilk € 9,50-14,00 Gruiten Osterholz Vennhausen Westring Bilk Wuppertal Erkrath CBD Stadtmitte Buettgen Neuss € 17,00-28,50 City Eller Unterbach Carlstadt Neuss Unterbach Unterfeldhaus € 9,00-26,00 € 7,00-10,00 Flehe Süd Hafen Volmerswerth A 46 Wersten € 8,00-13,50 Regierungsviertel Haan A 59 € 11,50-21,00 Hassels Unterbilk Himmelgeist Reisholz Friedrichstadt Grefrath Hilden City-Süd Oberbilk Himmelgeist Holthausen Solingen Neuss Kalstert € 10,00-13,50 Itter Holzheim Benrath Bilk Büromarktüberblick | 4. Quartal 2020 8
Frankfurt Entwicklung der Hauptindikatoren 800 .000 m2 % bzw. €/m2/Monat 45,00 40,00 Auf dem Büromarkt wurden 2020 viele 600 35,00 Entscheidungen verschoben 30,00 Mit einem Flächenumsatz von 336.000 m² war das Jahr 2020 25,00 400 20,00 für den Frankfurter Bürovermietungsmarkt das schwächste 15,00 seit 2004. Das vierte Quartal war jedoch das stärkste des Jah- 200 10,00 res und sogar das drittstärkste seit Q1 2019. Das gerade ab- 5,00 gelaufene Jahr war für die Nutzer geprägt von der Frage zur 0 0,00 Zukunft der Arbeit und den damit verbundenen Standort- 2015 2016 2017 2018 2019 2020 und Büroflächen-Konzepten. Gleichzeitig vertagten viele Umsatz kumuliert (li.) Spitzenmiete (re.) Leerstandsquote (re.) Nutzer ihre Gesuche, während sich andere sogar für Unter- vermietungen und Flächenreduktionen entschieden In ei- gen‘ gehören: Google, Amazon, oder auch jüngere Tech-Un- nem sehr ungewöhnlichen Jahr 2020 hat sich das im Bau be- ternehmen haben in zentralen Lagen Flächen angemietet, findliche FOUR-Areal komplett gegen den Markt entwickeln und tragen - zumindest zu einer gewissen - Diversifikation können. Die drei größten Deals in der Bankenlage wurden des Branchenmix bei. Auf der Angebotsseite ist die Leer- hier unterzeichnet: Deka, Freshfields und The Boston Consul- standsquote im Jahresverlauf um lediglich 60 Basispunkte ting Group, und das bereits fünf Jahre vor Fertigstellung. In- auf nunmehr 6,1 % gestiegen. Aufgrund der weiter hohen vestmentbanken und auch Großkanzleien sind in Frankfurt Nachfrage nach hochwertigen Flächen in sehr guten Lagen weiterhin aktiv, aber es gewinnen auch Unternehmen an Be- dürfte trotz eines parallel dazu stattfindenden Leerstandsan- deutung, die in Frankfurt nicht zu den ‚üblichen Verdächti- stiegs die Spitzenmiete steigen. Frankfurt: Büroflächen-Teilmärkte mit Mietpreisspannen (€/m2/Monat) Frankfurt: Büroflächen-Teilmärkte mit Mietpreisspannen (€/m²/Monat) JLL Research 2020/Q4 Oberhoechstadt/Ts. Kalbach Harheim Königstein Oberursel Bonames Kronberg Mertonviertel-Riedberg Harheim Kalbach € 10,00-15,00 Schneidhain Mittelbuchen Frankfurter Bad Vilbel Ts. Steinbach Niederursel Berg Berkersheim Sonstige Stadtlagen (Nord) Wachenbuchen Eschersheim Altenhain Heddernheim Bergen- Preungesheim Enkheim Bischofsheim Schwalbach Eschborn € 9,00-17,50 Maintal A5 A 661;B 3 Seckbach Dornbusch Eckenheim Bischofsheim Bad Soden Eschborn Praunheim Seckbach A 66 Hausen Ginnheim Nord Fechenheim Kelkheim € 11,50-16,50 Rödelheim A 648 Bornheim Doernigheim Rödelheim Westend- Hanau Nord Riederwald € 9,00-13,50 Nordend- Sossenheim West Ost Offenbach Nordend- Mühlheim Bockenheim Westend-Süd € 10,00-18,50 am Main Innenstadt Ost Frankfurt am Main Ostend Unterliederbach West Bahnhofsviertel Altstadt € 9,50-28,00 Gallusviertel Kaiserlei Nied Sachsenhausen- Nord € 8,00-16,00 Zeilsheim Höchst Gutleutviertel Zeilsheim Griesheim Oberrad Oberrad Offenbach Sonstige Stadtlagen (Süd) Sachsenhausen Laemmerspiel Hofheim am Main Westend-Nord € 11,50-17,00 City Nordend-West Kriftel € 13,00-30,00 Schwanheim Niederrad Bockenheim Westend B 40 Sindlingen € 16,00-33,00 Lyoner Quartier City-West Nordend-Ost Westend-Süd € 10,00-17,00 Sachsenhausen- € 13,00-18,50 Hattersheim Süd Obertshausen Innenstadt Bankenlage A3 € 19,00-41,50 Altstadt Bahnhofsviertel Okriftel Kelsterbach Frankfurt am Main Gravenbruch Flughafen Gallusviertel Heusenstamm Bahnhofsviertel Flughafen € 16,00-25,00 Neu-Isenburg Rembruecken € 12,00-24,00 Rodgau Sachsenhausen- Eddersheim Gutleutviertel Westhafen Nord A 661 Flughafen Frankfurt € 18,00-25,50 Raunheim Zeppelinheim Sachsenhausen- Dreieich Niederrad Süd Büromarktüberblick | 4. Quartal 2020 9
Hamburg Entwicklung der Hauptindikatoren 800 .000 m2 % bzw. €/m2/Monat 35,00 30,00 Großabschlüsse blieben aus 600 25,00 Insgesamt wurden 2020 am Hamburger Bürovermietungs- 20,00 400 markt 363.700 m² Bürofläche vermietet oder von Eigennut- 15,00 zern belegt. Dieser Wert liegt knapp ein Drittel unter dem Vor- 10,00 200 jahresergebnis. Die Verunsicherung der Unternehmen spiegelt 5,00 sich in den Ergebnissen deutlich wider. Es ist nicht nur ein 0 0,00 Rückgang in der Anzahl der Abschlüsse zu erkennen, sondern 2015 2016 2017 2018 2019 2020 auch das Ausbleiben von Großabschlüssen über 10.000 m²: Umsatz kumuliert (li.) Spitzenmiete (re.) Leerstandsquote (re.) lediglich ein Abschluss mit 11.000 m² trug zu dem Ergebnis 2020 bei, während es im vergangenen Jahr noch 6 mit einem noch nicht bestätigt werden. Dies könnte sich aber innerhalb Gesamtvolumen von 114.000 m² waren.Mit insgesamt einem der kommenden 6-12 Monaten ändern. Derzeit befinden sich Drittel des Gesamtumsatzes zeigten sich erwartungsgemäß rund eine halbe Million Quadratmeter Büroflächen im Bau, Dienstleistungs- und Industrieunternehmen mit 18 bzw. 16 % mit deren Fertigstellung im kommenden Jahr bis 2023 zu am dynamischsten. Unter den Anmietungen der Dienstleis- rechnen ist. Dem Vermietungsmarkt stehen hiervon noch tungsbranche ließen sich 13 % auf Flächen für Flexible Office rund 55 % Mietfläche zur Verfügung. Die Spitzenmiete hat Space-Betreiber verbuchen. Zum Jahresende hat sich das sich zum Jahresende um einen Euro auf 31,00 €/m²/Monat Leerstandsvolumen gegenüber dem Vorquartal um 48.000 m² erhöht. Die gewichtete Durchschnittsmiete pendelte sich auf 450.400 m² erhöht. Die Leerstandsquote liegt derzeit bei auf 17,68 € ein. 3,0 %. Eine Zunahme von Untermietflächen konnte bisher Hamburg: Büroflächen-Teilmärkte mit Mietpreisspannen (€/m2/Monat) Hamburg: Büroflächen-Teilmärkte mit Mietpreisspannen (€/m²/Monat) JLL Research 2020/Q4 Hummelsbüttel Sasel Volksdorf A 23 Wellingsbüttel Schnelsen Flughafen Hamburg Puetjen Fuhlsbüttel Niendorf Ohlsdorf Flughafen - Groß Borstel € 9,00-13,50 Halstenbek Hamburg Bramfeld Groß Borstel Eidelstedt Alsterdorf Steilshoop City Nord Farmsen-Berne € 9,50-15,00 Rahlstedt Schenefeld Hamburg Nord-Ost Winterhude Hamburg-West € 9,00-12,50 € 9,00-12,50 Lurup Barmbek-Bramfeld Eppendorf-Harvestehude-Rotherbaum Lokstedt € 12,50-22,00 € 10,00-15,50 Stellingen Eppendorf Iserbrook Barmbek-Nord Tonndorf Hoheluft-Ost Winterhude-Uhlenhorst Dulsberg € 10,00-14,50 Wandsbek Bahrenfeld Hoheluft-West Eimsbüttel Barmbek-Süd Wandsbek Harvestehude Osdorf € 10,00-14,50 € 9,00-14,50 Eimsbüttel Uhlenhorst Jenfeld Rotherbaum Barsbüttel Eilbek Marienthal Altona-Nord A 24 Groß Flottbek Sternschanze östliche AußenalsterHohenfelde - St. Georg Altona-Ottensen-Bahrenfeld St. Pauli € 12,50-21,50 A1 € 12,00-17,50 € 12,00-22,50 St. Georg Borgfelde Nienstedten Othmarschen St. Pauli Innenstadt City Süd (Außenbereich) Hamm Ottensen Neustadt Altona- Horn Altstadt € 14,50-31,00 Hamburg- € 9,00-12,50 Altstadt Billbrook-Billwerder-Billstedt Hafenrand City Süd (Kernbereich) Hammerbrook € 6,00-12,50 Billstedt € 13,50-22,50 € 9,50-16,00 A7 HafenCity HafenCity Finkenwerder Harburg - südlich der Elbe Steinwerder € 16,00-26,00 Rothenburgsort Waltershof € 9,00-14,50 Billbrook Bergedorf Kleiner Grasbrook € 9,00-15,00 Veddel Büromarktüberblick | 4. Quartal 2020 10
Köln Entwicklung der Hauptindikatoren 600 .000 m2 % bzw. €/m2/Monat 30,00 25,00 400 20,00 Flächenmangel dominiert den Markt 2020 wurde auf dem Kölner Bürovermietungsmarkt mit rund 15,00 208.000 m² der niedrigste Flächenumsatz der letzten 15 Jah- 200 10,00 re erzielt. Das Ergebnis lag 29 % unter dem Vorjahres- und 37 % unter dem Durchschnittswert der letzten fünf Jahre. Zu- 5,00 rückzuführen ist diese Entwicklung nicht nur auf die Corona- 0 0,00 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Pandemie und die damit verbundenen wirtschaftlichen Unsi- cherheiten für viele Unternehmen, sondern auch auf den für Umsatz kumuliert (li.) Spitzenmiete (re.) Leerstandsquote (re.) Köln schon länger bestehenden Flächenmangel, vor allem im hochwertigen Segment. Für Mietinteressenten von größeren dem Bereich der öffentlichen Verwaltung folgten mit einem zusammenhängenden Flächen bleibt nur die Möglichkeit in Anteil von 14 %. Die Leerstandsquote stieg im Jahresverlauf Projekten anzumieten. Auch 2020 wurden die drei größten leicht auf 2,6 %, bewegt sich damit aber nach wie vor auf ei- Abschlüsse in Projektentwicklungen registriert: KPMG unter- nem sehr niedrigen Niveau. Die Spitzenmiete blieb im Jah- zeichnete einen Vertrag über 19.700 m² im Gebäude „Centraal“ resvergleich unverändert bei 26,00 €/m²/Monat, auch für das in der Messecity Köln, die AOK Rheinland mietete 17.800 m² im laufende Jahr ist hier eine weiterhin stabile Entwicklung zu „Quadra“ und das Hauptzollamt 10.100 m² im „Ehrenwert“. erwarten. Die gewichtete Durchschnittsmiete verbuchte im Die meisten Flächen wurden von den unternehmensbezoge- selben Zeitraum einen leichten Rückgang, zeigt mit 16,27 €/ nen Dienstleistern (23 %) nachgefragt. Unternehmen aus m²/Monat aber den zweithöchsten jemals erzielten Wert. Köln: Büroflächen-Teilmärkte mit Mietpreisspannen (€/m2/Monat) Köln: Büroflächen-Teilmärkte mit Mietpreisspannen (€/m²/Monat) JLL Research 2020/Q4 Auweiler Heimersdorf Schwarzbroich Esch/Auweiler Lindweiler Hardt Pulheim Flittard Pesch Longerich Dünnwald Ossendorf/Nippes € 6,50-14,00 Stammheim Bocklemünd/Mengenich Weidenpesch Niehl Höhenhaus Bergisch Bergisch Ossendorf A 57 Gladbach Gladbach Mauenheim Widdersdorf Bilderstöckchen Dellbrück Widdersdorf Nippes Holweide sonstige Lagen Brauweiler Vogelsang Bickendorf Riehl Mülheim € 6,00-11,50 Neuehrenfeld Köln Bensberg Buchheim Lövenich Ehrenfeld Neustadt-Nord Buchforst Müngersdorf Ehrenfeld/Braunsfeld € 6,50-15,50 City Deutz/Messe Merheim € 8,00-20,00 Kalk Höhenberg Weiden Peripherie West Braunsfeld € 9,50-26,00 Brück € 7,00-13,00 Altstadt-Nord Kalk/Mülheim Deutz Köln € 7,00-16,00 A 3;A 4 Neubrück Buschbell Altstadt-Süd Vingst Lindenthal Rheinufer-West L 124 Humboldt- Gremberg Ostheim Junkersdorf € 13,00-26,00 Rath/Heumar Marsdorf Lindenthal/Sülz € 8,00-15,00 Neustadt- Süd Rath A4 Forsbach Frechen Sülz Poll Raderberg Bayenthal Gremberghoven Klettenberg Zollstock A 559 Westhoven Bayenthal/MarienburgMarienburg Eil Ensen € 9,00-16,50 Porz/Gremberghoven Gleuel Raderthal € 8,50-14,00 Finkenberg Rösrath Rodenkirchen A 59 Hürth L 84 Berrenrath Rodenkirchen Porz Weiß Urbach Rambruecken Konraderhoehe Rondorf € 7,00-15,00 Grengel A3 A1 A 555 Hahnwald Zündorf Sürth Elsdorf Flughafen Meschenich Wahnheide Godorf Köln/Bonn Meschenich Immendorf Wahn Büromarktüberblick | 4. Quartal 2020 11
München Entwicklung der Hauptindikatoren 1.200 .000 m2 % bzw. €/m2/Monat 45,00 40,00 1.000 Spitzenmiete stabil - weiterer Umsatzrückgang 35,00 800 30,00 Auf dem Münchener Bürovermietungsmarkt wurde im 4. 25,00 Quartal 2020 mit einem Flächenumsatz von 99.500 m² das 600 20,00 erste Mal seit 1997 kein sechsstelliger Umsatz erreicht. Im 400 15,00 Gesamtjahr 2020 wurden 569.000 m² vermietet oder von 10,00 Eigennutzern belegt. Das sind 25 % weniger als im Vorjahr. 200 5,00 Trotz der Auswirkungen der Covid 19-Pandemie wurden 0 0,00 2015 2016 2017 2018 2019 2020 einige großvolumige Transaktionen registriert. In der Grö- ßenklasse über 10.000 m² kam es zu sieben Vermietungen Umsatz kumuliert (li.) Spitzenmiete (re.) Leerstandsquote (re.) mit rund 161.800m². Der größte Abschluss des Jahres mit 36.300 m² wurde im 2. Quartal erzielt. Der Osten führt wei- die Leerstandsquote noch immer unter 2,0 %. Insgesamt ter die Teilmarktstatistik (108.700 m²) vor der Innenstadt wurden im Münchner Marktgebiet 347.800 m² Büroflächen (88.400 m²) an. Erwartungsgemäß führen Industrieunter- fertiggestellt, davon waren nur rund 10% unvermietet nehmen (114.800 m²) ganz knapp vor Unternehmensbe- zum Zeitpunkt der Fertigstellung. Die Spitzenmiete blieb zogenen Dienstleistungen (110.200 m²) die Branchensta- stabil bei 41,00 Euro/m²/Monat. Auch bis Jahresende tistik an. Die Leerstandsquote stieg im vierten Quartal auf 2021 wird dieser Wert stabil erwartet. Die Durchschnitts- 3,5 % und liegt somit 0,7 Prozentpunkte über dem Niveau miete des Gesamtmarktes ist im Vergleich zum Vorjahr um des Vorquartals sowie 1,2 Prozentpunkte über dem Niveau 1,16 Euro/m²/Monat auf 21,38 € gestiegen. des Vorjahres. In sechs der 16 Münchener Teilmärkte liegt München: Büroflächen-Teilmärkte mit Mietpreisspannen (€/m2/Monat) München: Büroflächen-Teilmärkte mit Mietpreisspannen (€/m²/Monat) JLL Research 2020/Q4 Rothschwaige Karlsfeld A 99 Ismaning Oberschleißheim A9 A8 Neu-Esting Umland-Nord € 10,00-16,00 Olching Norden € 14,00-21,00 Gröbenzell Olympiapark € 14,00-22,00 Kirchheim Puchheim b. München Westen Poing Schwabing-Nord Eichenau € 15,50-23,50 Grub € 16,50-26,00 Heimstetten Arabellapark Umland-Ost München € 17,50-23,50 € 10,00-16,00 Bogenhausen Riem A 94 Parsdorf Innenstadt € 20,00-30,00 Westend € 22,50-41,00 € 16,50-25,00 Moosfeld/Riem Ottendichl Germering € 11,00-17,00 Osten Gräfelfing A 96 € 15,50-31,00 Haar Martinsried Umland-West Planegg Süden Vaterstetten € 9,50-14,50 Neuperlach A 95 € 12,00-21,00 € 12,00-17,50 Stockdorf A 995 München Umland-Süd € 9,50-15,00 Neubiberg Gauting Unterhaching Ottobrunn Unterbrunn Grünwald Büromarktüberblick | 4. Quartal 2020 12
Stuttgart Entwicklung der Hauptindikatoren 600 .000 m2 % bzw. €/m2/Monat 30,00 25,00 Zögerliches Verhalten der Akteure 400 20,00 Der Umsatz im Jahr 2020 blieb 47 % hinter dem Zehnjahres- 15,00 schnitt zurück und bilanzierte als das schwächste Ergebnis 200 10,00 seit 2002. Insgesamt beherrscht große Unsicherheit den Markt. Oft wurde versucht, Umzüge aufzuschieben, etwa 5,00 über das Instrument einer kurzfristigen Mietvertragsverlänge- 0 0,00 rung. Die größte Vermietungstransaktion des Jahres wurde 2015 2016 2017 2018 2019 2020 im schwächsten zweiten Quartal abgeschlossen: Mit der Umsatz kumuliert (li.) Spitzenmiete (re.) Leerstandsquote (re.) Bundesanstalt für Post und Telekommunikation mietet im Teilmarkt Cannstatt ein Vertreter der öffentlichen Hand wirtschaftlichen Auswirkungen zurückgedrängt werden kön- 14.500 m² an. Auf Ganzjahressicht war die öffentliche Hand nen. Sollte es allerdings weiterhin bei der konjunkturellen mit 27 % des Flächenumsatzes die zweitstärkste Branche Eintrübung bleiben, könnten Insolvenzen und Einsparmaß- nach den unternehmensbezogenen Dienstleistern mit 29 %. nahmen zu einem Leerstandsanstieg auf über 3 Prozent füh- Dass sich der Leerstand seit Ende 2019 weiter abgebaut hat, ren. Dennoch wird bei steigenden Leerständen 2021 mit ei- liegt unter anderem darin begründet, dass 2020 das Fertig- nem weiteren Anstieg der Spitzenmiete gerechnet, da viele stellungsvolumen um 63 % zurückging, und sich dabei freie Firmen unverändert nach Top-Flächen in Top-Lagen suchen, Flächen auf nicht einmal 7.000 m² summierten. Für 2021 deren Verfügbarkeit stark limitiert ist und mindestens kurz- hängt alles davon ab, wie rasch die Pandemie und deren fristig auch bleiben wird. Stuttgart: Büroflächen-Teilmärkte mit Mietpreisspannen (€/m2/Monat) Stuttgart: Büroflächen-Teilmärkte mit Mietpreisspannen (€/m²/Monat) JLL Research 2020/Q4 Neustadt Rems-Murr-Kreis Neuwirtshaus Korb Hirschlanden Zuffenhausen Korntal-Münchingen € 10,00-16,50 Ditzingen Waiblingen Kleinheppach Stuttgart Stuttgart Beinstein Hoefingen Gebersheim Weilimdorf Fellbach Bad Cannstatt Rutesheim € 11,00-16,50 Remshalden Feuerbach € 11,00-19,00 Weinstadt € 13,50-19,50 Kernen im Remstal A 81 Gerlingen Stuttgart-Nord Leonberg € 15,00-20,00 Stetten im Remstal Schnait Struempfelbach Stuttgart-West City € 15,50-25,50 Stuttgart-Ost € 15,00-20,00 € 10,50-18,00 Unter-Obertürkheim/Wangen-Hedelfingen € 10,50-16,50 Warmbronn Stuttgart-Süd € 10,50-17,00 Magstadt Degerloch € 10,50-20,00 Esslingen A 8;A 81 Hoffeld am Neckar A 831 Vaihingen-Möhringen Ostfildern € 13,50-20,00 Kemnat Plieningen Plochingen Sindelfingen Fasanenhof € 11,50-18,00 € 9,00-11,00 Leinfelden-Echterdingen € 11,00-19,00 A8 Dagersheim Denkendorf Leinfelden-Echterdingen Wernau Böblingen Neuhausen (Neckar) Flughafen Stuttgart auf den Wendlingen Bernhausen Fildern am Neckar Büromarktüberblick | 4. Quartal 2020 13
Kontakte Konstantin Kortmann Stephan Leimbach Helge Scheunemann Head of Leasing & Agency Germany Head of Office Leasing Germany Head of Research Germany +49 (0) 69 2003 1390 +49 (0) 69 2003 1245 +49 (0) 40 350011 225 konstantin.kortmann@eu.jll.com stephan.leimbach@eu.jll.com helge.scheunemann@eu.jll.com Kontakt Berlin Kontakt Düsseldorf Kontakt Frankfurt Gerald Dietzold Martin Becker Suat Kurt Senior Team Leader Office Leasing Senior Team Leader Office Leasing Senior Team Leader Office Leasing +49 (0) 30 203980 144 +49 (0) 211 13006 600 +49 (0) 69 2003 1347 gerald.dietzold@eu.jll.com martin.becker@eu.jll.com suat.kurt@eu.jll.com Kontakt Hamburg Kontakt Köln Kontakt München André Hoffmann Alexandra Hager Fritz Maier-Hartmann Senior Team Leader Office Leasing Senior Team Leader Office Leasing Senior Team Leader Office Leasing +49 (0) 40 350011 352 +49 (0) 221 2775 16 +49 (0) 89 290088 139 andre.hoffmann@eu.jll.com alexandra.hager@eu.jll.com fritz.maier-hartmann@eu.jll.com Kontakt Stuttgart Sebastian Treier Team Leader Office Leasing +49 (0) 711 900370 36 sebastian.treier@eu.jll.com jll.de Alle Informationen rund um JLL und unsere Dienstleistungen jll.de/research Alle Research-Berichte zu aktuellen Marktzahlen und Spezialthemen jll.de/immo Unsere aktuellen Gewerbeimmobilien zur Miete auf einen Blick Copyright © JONES LANG LASALLE SE, 2021. Dieser Bericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und basiert auf Informationen aus Quellen, die wir für zuverlässig erachten, aber für deren Genauigkeit, Vollständigkeit und Richtigkeit wir keine Haftung übernehmen. Die enthaltenen Meinungen stellen unsere Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichtes dar und können sich ohne Vorankündigung ändern. Historische Entwicklungen sind kein Indiz für zukünftige Ergebnisse. Dieser Bericht ist nicht für den Vertrieb oder die Empfehlung zum Kauf oder Verkauf einer bestimmten Finanzanlage bestimmt. Die in diesem Bericht zum Ausdruck gebrachten Meinungen und Empfehlungen berücksichtigen nicht individuelle Kundensituationen, -ziele oder -bedürfnisse und sind nicht für die Empfehlung einzelner Wertpapiere, Finanzanlagen oder Strategien einzelner Kunden bestimmt. Der Empfänger dieses Berichtes muss seine eigenen unabhängigen Entscheidungen hinsichtlich einzelner Wertpapiere oder Finanzanlagen treffen. Jones Lang LaSalle übernimmt keine Haftung für direkte oder indirekte Schäden, die aus Ungenauigkeiten, Unvollständigkeiten oder Fehlern in diesem Bericht entstehen.
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