Chronik der Familien Packbier, Dohmen, Woopen, Creutz verbunden mit Zeitzeugnissen und Erinnerungen.

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Chronik der Familien Packbier, Dohmen, Woopen, Creutz verbunden mit Zeitzeugnissen und Erinnerungen.
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                Chronik der Familien
          Packbier, Dohmen, Woopen, Creutz
    verbunden mit Zeitzeugnissen und Erinnerungen.
                             von Peter Packbier

                           Eine Art Einleitung
     Der hier eingestellte Text ist nicht als eine Form der Familienforschung
gedacht. Er ist einmal bedingt durch verschiedene Anfragen in der Familie
und vielleicht ein ziemlich verspäteter Ausfluss meiner Beschäftigung mit
historischen Themen. Unbewusst mag dem eine Einstellung zugrunde liegen,
wie sie der frühere Bundespräsident Roman Herzog in einer Rede formulierte:
    Keine Gemeinschaft, keine Gesellschaft, auch kein Staat kann ohne
Gedächtnis und ohne Erinnerung leben. Ohne Erinnerung zu leben
bedeutet ja, ohne Identität und damit ohne Orientierung zu leben.
     Von einer solchen Einstellung konnte in meiner Kindheit natürlich noch
keine Rede sei, wohl war in relativ frühen Jahren die Leselust bei mir ziemlich
ausgeprägt. Leider gab es bei uns zunächst nur wenige Bücher. Mein Vater
hatte, sicher antiquarisch, das Meyers Konversations-Lexikon von 1893 bis
1897 in 17 Bänden mit einem Ergänzungsband gekauft. Daraus habe ich dann
eine ziemlich absonderliche Auswahl an Kenntnissen in mich hineingestopft.
Der Kampf um die Düppeler Schanzen oder Sedan etc. waren mir vertraut.
     Mit zunehmendem Alter erlebe ich als allgemein anerkanntes Phänomen
eine subjektiv wahrgenommene Verkürzung der Zeit. Bei mir ist und war das
verbunden mit einem ─ wenn man es so bezeichnen will ─ eigenen „Tick“.
Beim Betrachten ferner Zeitläufte spiegele ich manchmal mein Lebensalter
am Geburtsdatum, damit bin gegenwärtig ungefähr bei 1845. Dann kommt
mir auch der Gedanke, in meiner frühen Kindheit hätte ich noch Menschen
begegnen können, die ihrerseits in ihrer früher Kindheit noch Zeitgenossen
Friedrichs des Großen waren. Jedenfalls werden dadurch Figuren und
Ereignisse vergangener Jahrhunderte schon fast als zeitlos gegenwärtig
wahrgenommen.
    Man mag mir vielleicht entgegenhalten, ich würde manches beschönigen.
Ehrlicherweise muss ich psychologischen Untersuchungen zustimmen,
welche nachweisen, dass unsere Erinnerungen nicht immer ein getreues
Abbild der tatsächlichen Geschehnisse vermitteln. Doch wem hätte ich in
meiner Einsiedelei bewusst ein X für U vorgaukeln wollen. Andererseits, hier
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Situationen zu schildern, in denen ich nicht so glorreich ausgesehen habe, wird
einen späteren Leser dieser Seiten nur mäßig interessieren.
    Um der Wahrheit die Ehre zu geben, möglicherweise hätte ich nie
angefangen, etwas zur Familiengeschichte im weitesten Sinne aufzuschreiben,
wenn nicht eine Reihe von relativ banalen Zufällen fast zwangsläufig dazu
geführt hätten:
    Hin und wieder kamen Ende des vorigen Jahrhunderts Bekannte aus dem
Heimatverein Eilendorf zu mir und baten mich, ihre Aufzeichnungen auf
mögliche Fehler hin zu überprüfen. So kam eines Tages auch Josef Kriescher
mit einer Liste von alten Bruchsteingebäuden mit besonderen Schlusssteinen
in der Haustüreinfassung zu mir. Auf meine Bemerkung hin, eine solche
Zusammenstellung ist ja ohne zugehörige Bilder relativ uninteressant, erwi-
derte er, wenn Du das besorgen könntest, wäre das prima. Da ich mit meiner
Frau abends regelmäßig einen Rundgang durch Dorf und Umgebung unter-
nahm, lag der Gedanke nicht fern, das mit einer kleinen Fototour zu verbinden.
    Jetzt Zufall Nr. 2. Mein Schwager Albert Woopen feierte seinen 80sten
Geburtstag. Nach einigem Überlegen; es ist ja nicht einfach, für einen
80jährigen, der schon alles hat, ein Geschenk zu finden, kam ich auf Idee, eine
Sammlung der bei dem erwähnten Rundgang gemachten Eilendorf-Fotos zu-
sammenzustellen. Meiner Schwager hing immer noch an seiner alten Heimat.
     Als Josef Kriescher das schließlich erstellte Fotobuch sah, meinte er, das
hätte ich auch gerne, mehrfach. Da ein umfangreiches Fotobuch recht teuer
ist, wurde nach Alternativen gesucht. Damals hatte ich mit dem Drucken von
Büchern noch keinerlei Erfahrung, aber nach manchem Hin und Her schaffte
ich es doch und Josef Kriescher verkaufte die für ihn erstellte Broschüre in
seiner umtriebigen Art 350 mal.
     Nun Zufall Nr. 3. Einige der Hefte gelangten an Eilendorfer in der Fremde,
die gerührt reagierten. Worauf ich dann zum Vorsitzenden des Heimatvereins
meinte, diese Reaktionen ließen erkennen, dass vielleicht ein Internetauftritt
des Heimatvereins Eilendorf angebracht wäre. Der gute Helmut reagierte mit
Bedenken; das wäre zu teuer, dabei könnte viel passieren, man müsste sich
erst mal gründlich beraten lassen, u.s.w. Dabei blieb es lange Zeit.
    Als nun bald darauf die zunehmende Demenz meiner Frau mich daran
hinderte, das Haus zu verlassen, kam ich in meiner abendlichen Freizeit auf
den Gedanke, mal zu probieren, ob eine eigene Webseite wirklich so prob-
lematisch ist. Nach einigen Fehlversuchen kam ich schließlich zu einem
einigermaßen passablen Ergebnis. Von da entwickelte sich eine gewisse
Eigendynamik. http://www.packbierpeter.de
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    Bei meinen Chronik-Versuchen wurde mir erst bewusst, wie viele
Menschen mir in meinem Leben mehr oder weniger nahe gewesen, aber auch
dass alte Zeiten nicht mehr zurückgeholt werden können. Bei Klassen- und
anderen Ehemaligen-Treffen wird das besonders deutlich. Manche Erinnerung
meldete sich ein schlechtes Gewissen, weil man alte Verbindungen hatte
einschlafen lassen. Andererseits kam es zu überraschenden neuen. So ging
einmal abends das Telefon: Hier Peter aus Erfurt??? Es war der Enkel des
Gutsbesitzers Peter in Tastungen (Thüringen), der uns in seinem großen
Gutshaus 1944 Unterkunft gewährt hatte.

    Um die Geschichte unserer Vorfahren richtig einordnen zu können, sind
hin und wieder im Text bestimmte Stichworte als Links zu einer jeweils
diesbezüglichen Datei angegeben.
   Zusätzlich noch einige Links zu Gesamtdateien:
   Eilendorf in seiner Geschichte
   Aachen unter französischer Herrschaft
   Das Herzogtum Jülich
   Die Eifel in ihrer Geschichte
   Dateien zur Geschichte: der BeNeLux-Staaten,: Die Zeit nach 1794

     Schließlich seien noch einige Kartenausschnitte, die staatlichen
Verhältnisse in der Region Aachen während des ausgehenden 18. und des 19.
Jahrhunderts betreffend, eingefügt.
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    Karte der Region Aachen vor 1794. Das Herzogtum Jülich gehörte zu
dieser Zeit zu dem Herrschaftsgebiet des für das Rheinland so bedeutenden
Herrschers Karl Theodor von der Pfalz und Bayern. Dieser hätte liebend gerne
Bayern gegen die Österreichischen Niederlande eingetauscht, was durchaus
im Sinne der Österreicher war, aber durch den Einspruch anderer Staaten nicht
zu Stande kam.
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    Ab 1794 hatte dann die Karte unserer Region unter französischer
Herrschaft für ungefähr 20 Jahre ein völlig anderes Aussehen.
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     Nach 1815 sah die Karte der Region für ca. 100 Jahre so aus, wobei die
verrückte Konstellation Moresnet daraus nicht erkennbar ist.
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                          Die Familie Packbier
     Die ältesten Nachrichten über die Familie erwähnen als Geburts- und
Sterbeorte stets nur solche aus der Heerlener Gegend. Vor 1794 gehörte
Heerlen und seine Umgebung zu den „Landen van Overmaas“ der
niederländischen Generalstaaten.
    Als ersten konkreten Hinweis auf die Familie ist, abgesehen von
Kirchenbucheintragungen, zu erfahren, dass wohl mein Ururgroßvater Martin
Packbier (Backbier, geb. 18. 3. 1790, gest. 27. 10. 1868) das Kasteel
Passarts-Nieuwenhagen gepachtet hatte.
   Dazu aus der Schrift Bulletin van de Historische kring HET LAND
VAN HERLE, juli-aug. 1960 ein kurzer Auszug:
      Bij akte van 2 jan. 1682, gedagtekend te Keulen, verklaren de echtelieden
Johan Gerard van Kerberin en Margaretha Trost, dat de erfgenamen
Strijthagen op 9 okt. 1679 het adellijk huis en goed Nieuwenhagen aan Isaac
Slijpen en consorten verkocht hebben, maar dat ten voordele der familie
Kerberin daarop een kapitaal gevestigd is (Rijksarchief in Limb.). Vervolgens
werd Passart-Nieuwenhagen gekocht door Cornelis de Fays. Zijn dochter
huwde in 1734 met baron Ferdinand J oseph Balthasar van Geyer-
Schweppenburg; zij verkochten Passart-Nieuwenhagen op 15 juli 1765 aan
Jan Hendrik Hagens, luitenant in dienst van de keurvorst van de Palts. Deze
was een zoon van Renier Hagens, Schout te Nuth en secretaris van de schepen-
bank Schinnen, gehuwd met Maria Anna Fabritius. Om de koopsom te kunnen
voldoen moest deze locale regentenzoon zich diep in hypotheekschulden
steken. In 1784 woonde hij op PassartNieuwenhagen.
    Woensdag 15 Juni 1825 verkocht nolaris A. H. Slijpen, residerende te
Heerlcn opnieuw de bezittingen, op de affiche omschreven als:
     1. Een herenhuis genoemd Passart-Nieuwenhagen, bestaande in keuken,
drie benedenkamers, zes bovenkamers, kelder, zolder, stenen brug,
binnendam. twee vijvers, omringende voorschreven gebouwen, alles in
brikken cn blauwe steen gebouwd; verder een moestuin. tesamcn groot
lbunder 65 roeden 60 ellen, reinende aan Mej. Hagens en de wed. C. Voncken.
   2.   Een grasweide, gelegen naast vorenomschreven vijvers.
   3.   Twec bunders 79 roeden 45 ellen hooibeemd, gelegen achter den Eik.
   4.   Acht bunders 10 roeden 61 ellen land. genaamd op het Doodleger.
   5.   Elf bunders 46 roeden 44 ellen land gelegen in de Treebeek.
   6.   Acht bunders 47 roeden vierkant bos, genoemd Versilienboske, beplant
        met kaphout en opgaande eikenbomen.
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      Kopers zijn toen geweesl Jos. Vroemen en Jean Gijsbert Bartelomy van
der Meer, pastoor te Maeseyck. Om uit onverdeeldheid te geraken werd op
3maart 1838 weer Passart-Nieuwenhagen verkocht. Waarschijnlijk was er
geen koper, en 21 aug. 1839 verkocht notaris Jan Reinier Lemmens,
residerende te Lutterade openbaar Passart aan de Hooggeboren Heer Jean
Baptist d'Ansenbourg voor Fl. 38620.─., totale grooite circa 82 bunders. In
deze tijd moet ook de mooie kaart der bezitting gemaakt zijn, in de portefeuille
van het particulier archief genummerd 25 A; hierop staan de vijvers nog mooi
in kleuren aangegeven; ze heet: Figuralieve kaart der goederen van Passars-
Nieuwenhagen, van de Zeereerw. Pater van der Meer te Maeseyck.
     Voortaan woonde de pachter in het kasteelgebouw, o.a. Packbier en
Otten, tot de administratie der N.V. Carisborg alhier haar vestiging vond.
rijckheyt.nl/cultureel-erfgoed: passart-nieuwenhagen-kasteel-en-hoeve
     1947 sind meine Tante Johanna und ihr Mann Onkel Harry mal mit mir
dorthin gefahren. Das Gebäude, damals im Besitz der Bergwerksgesellschaft,
konnten wir leider nicht besichtigen.

    Eine ältere Aufnahme des Kasteels Passarts-Nieuwen-Nieuwenhagen
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Das Kasteel Passarts-Nieuwenhagenauf einer Zeichnung von Renier Roidkin
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     Der damalige Käufer von Kasteel Passarts-Nieuwenhagen, Jean Baptist
Ferdinand Joseph, Graf von Marchant et d' Ansembourg, oder ein Nachkomme,
hat den Hof bald veräußert; wann er schließlich an die Gesellschaft N.V.
Carisborg gelangte, weiß ich nicht. Irgendwann waren die Söhne des Ururgroß-
vaters gezwungen, sich nach anderen Pachtmöglichkeiten umzusehen.
      Bei meinem Stöbern in alten Schriften fand
ich einen Beitrag über die inzwischen ver-
schwundene Kapelle auf dem Friedhof bei der
Kirche in Heerlerheide. Sie war gestiftet worden
von von Hubert Josef Packbier (geb. 4. 1. 1834,
gest. 3. 8. 1897), einem Bruder meines Urgroß-
vaters und dessen Ehefrau Maria Elisabeth
Otermanns (Trauung 18. 9. 1856):
     De geschiedenis van deze kapel is te vinden
In het Jubiläum boekje van de Cornelius parochie
uit 1989: "Veer dunt ut zelf" 150 jaar
geschiedenis van een parochie. Hier volgt het
betreffende stukje uit het boek: Op 11 April 1880
vraagt het kinderloze echtpaar Hubert Jozeph
Backbier ─ Maria Elisabeth Otermans verlof om
op het kerkhof "eene zeer schoone kapel voor het missiekruis met doodenkelder
er onder bestaande uit drie afzonderlijke graven" te mögen bouwen.
Voorwaarde is wel dat de man in het tweede en de vrouw in het derde van de
kerk af gezien als eerste begraven zullen worden. Het kerkbestuur schat de
kosten op een zes à zevenhonderd gulden, en, overwegende dat men anders zelf
zo'n kapel zal moeten bouwen, vraagt de instemming van de bisschop met dit
plan, die gegeven wordt, omdat door vordere verwanten geen rechten aan
ontleent kunnen worden. In 1972 tijden de sanering van het zogenoemde "oude"
kerkhof werd deze kapel, met toestemming van de familie Backbier te Hulsberg,
grotendeels afgebroken.
     In of bij de kapel bevond zich "op steen" (zie "kruisen en kapellen in
Heerlen" door Otto Vandeberg, overdruk uit "Het land van Herle", 12e jrg. afl
1) het volgende opschrift: "Deze kapel is gesticht door H. J. Backbier en zijne
echtgenote M. E. Otermans ten hunnen kosten bij gelegenheid van hun 25-jarig
huwelijksfeest op 21 September Opgedragen aan God en Zijne H.Kerk." In de
kapel die aan drie zijden open was (spitsbogen) bevond zich een kruis van circa
3 meter hoogte dat bevestigd moet zijn geweest boven de altaartafel. Thans rest
slechts een ruine van deze Missiekruis c.q. grafkapel. Opmerkelijk is het feit dat
men in de ruine slechts 2 witte grafplaten aantraft, die respectievelijk het
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opschrift dragen: (linkerplaat) Bid voor de ziel van zaliger Heer/Jan Renier
Packbier echtgenoot van/mej Maria Josephina Custers/geb. te Heerlerheide
den 21 Dec.1830/ aldaar godvruchtig in den Heer/ ontslapen den 31 Maart
1920/ R.I.P. (rechterplaat) Bid voor de ziel van zaliger mejuffrouw/maria
Josephina Custers weduwe van wijlen/ den Heer Jan Renier Packbier/ geb. te
Amstenrade den 8 Dec. 1833/ en godvruchtig In den Heer ontslapen/ te St
Odiltenberg den 13 Maart 1926/ R.I.P. Dit zijn overigens de ouders van G.J.
Packbier, neomist in De echtelieden H. J.Backbier-M.E.Otermans zijn resp.
overleden op 3 auguctus 1897(63 jaar) en 2 augustus 1904(68 jaar). Het missie
kruis is destljds (In 1972?) door de famille Backbier geplaatst op de
binnenplaats van de hoeve Wissengracht te Hulsberg.
     So waren wir auf dem uralten Hof Wissengracht bei Hulsberg, der 1916
von Jan Leonard Backbier gepachtet worden war. Dieser musste seinen
Pachthof in Heerlerheide wegen des Ausbaus der Steinkohlengrube Emma
und der Braunkohlengrube Carisborg verlassen. Die jungen Leute der Familie
Gaston Backbier auf dem Hof waren sehr freundlich, konnten uns aber so gut
wie nichts über die früheren Vorfahren der Familie berichten. Mir wurde
berichtet, der Hof habe schon zu Zeiten Karls des Großen existiert. Auch
erfuhr ich, der damalige Kronprinz Willem Alexander mit seiner Verlobten
Maxima Zorreguieta habe am 22. Oktober 2001 diesen Hof besucht und dort
an einem Gespräch von Fachleuten über grenzüberschreitende Gesundheits-
fürsorge in der Euregio Maas-Rhein teilgenommen.
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     Bei allen Kindern meines Ururgroßvaters Martin Packbier wird als
Geburtsort Heerlen angegeben. Doch als Ort der Trauung meines Urgroß-
vaters Jakob Packbier mit seiner ersten Frau Marie Gertrud Sistermans aus
Haaren wird zum 24. 9. 1848 Haaren genannt. Marie Gertrud starb schon mit
32 Jahren am 27.02.1858 in Haaren. (Bemerkung im Kirchenbuch: obiit simul
cum infante per incisionene caesaream edito et bapt.; sacram eccles munita.)
     Mein Urgroßvater heiratete dann am 26. 6. 1960 Maria Josepha Müller
aus Würselen. Bei ihren ersten Kindern wird als Geburtsort noch Haaren
genannt, ab Anfang 1865 nur noch Alsdorf. Dort hatte Jakob als Mühlen-
pächter offensichtlich seine neue Existenzgrundlage gefunden. Mein Vater
sprach immer von zwei gepachteten Mühlen:
     Einmal die Kranentalsmühle im Broichbachtal, die auf dem Totenzettel
des am 22. August 1862 geborenen Jakob Packbier als Sterbeort genannt wird.
Dieser scheint die Mühle später von seinem Vater übernommen zu haben.
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     Für den am 28. Dezember
1867 geborenen Reiner Packbier
wird die Ölmühle in Alsdorf als
Geburtsort genannt. Diese Mühle
wird 1883 aufgegeben und dafür
die obere Mühle in Kinzweiler
gepachtet. (Quelle: Kinzweiler,
Geschichte und Geschichten). Das
Mühlengebäude ist inzwischen zu
einer modernen Wohnanlage um-
gestaltet worden
    Mein Großvater heiratete am 9 Mai 1894 Maria Steinrath. Zunächst
müssen meine Großeltern wohl noch in Kinzweiler gelebt haben, denn meine
Cousine Maria Kehren erzählte mir, dass für ihre Mutter, Josefine von
Hoegen, Kinzweiler als Geburtsort verzeichnet ist.
     In dem Adressbuch Aachen und Umgebung von 1899 werden ein
Holzhändler Johann Adam Steinrath und ein Ackerer Johann Jacq. Steinrath
unter Nirm 32 und 30 genannt; das müssen die Grundstücke Brückstraße 31
(mit dem alten Haus) und 33 nach dem unten angezeigten Plan von 1928
gewesen sein. Ebenso wird dort unter Nirm 26 (Rödgener Straße 1 auf dem
Plan von 1928) ein Metzger Heinrich Steinrath angezeigt.

    Mein Vater berichtete mehrfach von den Erzählungen meiner
Großmutter über diese Metzgerei. Was nun genau das Geburtshaus meiner
Großmutter war, weiß ich nicht. Es scheint mir aber plausibel zu sein, dass
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mein Großvater die Anwesen Steinrath in der Brückstraße übernahm und auf
dem Gelände ein Mühle einbauen ließ; darin habe ich als Kind noch gespielt.
Wann das alte Haus an der Brückstraße gebaut wurde und wer es errichtet hat
habe ich nicht finden können. Auf einem Katasterplan von 1826 ist hier noch
freies Gelände zu sehen

     In dem alten Bruchsteinhaus an der Brückstraße bin ich geboren und habe
dort mit Eltern und Geschwistern gewohnt bis 1938. Das der Familie eigene
rechte Gebäude wurde später angebaut und als Miethaus genutzt. Auf dem
sich bis zur Eisenbahnlinie hinziehenden Grundstück befand sich hinter den
Häusern ein großer Hof, der begrenzt war durch das Mühlengebäude und
Lagereinrichtungen des früheren Getreidehandels. Daran schloss sich
rückwärts eine große Obstwiese mit einem prächtigen Münsterbirnenbaum
und ein Gemüsegarten an.
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     Das Unternehmen war offensichtlich viele
Jahre recht erfolgreich. In den 20iger Jahren
musste noch der Kaisersaal in Nirm als zusätz-
licher Lageraum gemietet werden. Allerdings
wurde der Mühlenbetrieb nach dem Tode des
Großvaters aufgegeben. Mit den großen Indus-
triemühlen konnten die relativ kleinen Familie-
betriebe nicht mehr konkurieren.
      Als Mehl- und Getreidehandel wurde die
Firma fortgeführt. Nach dem Adressbuch von
1936 zu urteilen hatte der älteste Sohn Josef
Packbier die Handlung in das große Gehöft
damals Hindenburgstraße 7 verlegt. Ob dieses
große Anwesen durch seine Heirat mit Barbara
Kaußen an ihn gelangt war, konnte ich nicht
herausfinden. Mein Vater fungierte als Vertre-
ter und der jüngste Sohn Karl Packbier als Fuhrmann. Obwohl das Geschäft
florierte, konnte die Stellung meines Vaters als Vertreter auf die Dauer keine
Existenzgrundlage für seine inzwischen größer gewordene Familie sein.
     So beschlossen meine Eltern 1938, ein Lebensmittelgeschäft in der
Josefstraße zu übernehmen.
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      Meine Eltern und Vorfahren ─ und zunächst ich auch ─ waren Nieder-
länder. Diese Tatsache wird von Menschen, welche über die Geschichte der
Region in den letzten beiden Jahrhunderten so gut wie nichts wissen, als eine
besondere Art Migrationsgeschichte angesehen. Um diesen Sachverhalt
richtig einzuordnen, sei ein kleiner, allerdings nur oberflächlicher, Exkurs in
die Regionalgeschichte eingeschoben:
                                       Durch den Wiener Kongress war aus
                                  den Gebieten der früheren niederländischen
                                  Generalstaaten und wesentlichen Teilen aus
                                  den Österreichischen Niederlanden das
                                  Königreich der Niederlande gebildet wor-
                                  den. Der niederländische König erhielt zu-
                                  gleich den Titel eines Herzogs (Großher-
                                  zogs) von Luxemburg, damit erhielt dieser
                                  deutsche Bundesstaat zugleich den Rang
                                  eines Herzogtums (Großherzogtums). Auf
                                  diese Weise sollte der niederländische
                                  König einen Ausgleich für an Preußen
                                  abgetretenen nassauischen Gebiete erhal-
                                  ten. Umgekehrt erhielt so der nieder-
                                  ländische König Sitz und Stimme im
                                  deutschen Bundesparlament.
     Im Zuge der Teilung des Königreichs der Niederlande in Folge der
belgischen Revolution (1830) wurde auch die Teilung Luxemburgs
vereinbart. Wegen der nun kleineren Einwohnerzahl des dem niederändischen
König verbleibenden Teils von Luxemburg konnte dieser nicht mehr Sitz und
Stimme im deutschen Bundestag beanspruche, Man wählte nun bei den
abschließenden Verhandlungen 1838/39 folgenden Konstruktion, um den
niederländischen König in seinen Bundesrechten zu belassen. Die wesentlich
aus dem früheren Départemet Meuse Inféreure gebildete Provinz, der man
ohne historischen Bezug den Namen Limburg gegeben hatte, war auch geteilt.
Der niederländische Teil wurde nun mit Ausnahme der Festungen Maastricht
und Venlo, mit verminderten Provinzrechten zum Herzogtum Limburg
erhoben, und als solches zum deutschen Bundesstaat erhoben. Entsprechend
erhielt der niederländische König zusätzlich den Titel eines Herzog von
Limburg und vertrat jetzt wieder die für Sitz Stimme im deutschen Bundestag
erforderliche Zahl von Menschen.
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                           Limburg stellte ein Kontingent für das deutsche
                           Bundesheer und zahlte in die Bundeskasse. Dass
                           dieses Herzogtum Limburg mit dem historischen
                           Herzogtum Limburg praktisch nichts verband,
                           wird wohl auch dem König Wilhelm bewusst
                           gewesen sein. so hatte er bei den Teilungs-
                           verhandlungen durchgesetzt, dass ein winziger
                           Teil des alten Herzogtums Limburg bei Sippen-
                           aeken seinem Herzogtum zugeschlagen wurde, um
                           so dem Namen Limburg einen Anschein von
                           Berechtigung zu vermitteln. Ein Grenzstein unweit
                           des Schlosses Beusdal erinnert daran.
     Das ist noch lange nicht das Ende dieser Geschichte. Zum weiteren
Verlauf sei auf den Link zur Geschichte der Beneluxstaaten verwiesen.
     Über das Verhältnis meiner Großeltern zum niederländischen Staat
konnte ich keine Auskünfte erhalten. Mein Vater hat zwar eine Dienstzeit als
niederländischer Soldat in Amersfoort absolviert, doch glaube ich nicht, dass
mein Vater regelrecht einberufen worden ist, davon haben mir andere hier
wohnende Niederländer nichts berichten können. Eher wird es bei meinem
Vater wohl der Drang gewesen sein, von der Welt etwas zu sehen, oder auch
der Bevormundung durch die älteren Schwestern zu entfliehen. Wie das
Koppelschloss auf der Fotografie aufweist, war es das 5 Infanterie-Regiment.

Inzwischen sind die Gebäude der alten Infanterie-
kaserne abgerissen bzw. zu einer moderne Wohn-
anlage umgebaut worden
     Über die Geschichte des Regiments zu jener Zeit ist leider im Internet
nicht viel zu finden und vor allem nichts über die Situation im Frühjahr 1940.
Denn die Sache scheint ein Nachspiel gehabt zu haben:
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     Nach der wikipedia:-Datei; Schlacht um die Niederlande muss in den
Niederlanden um diese Zeit einige Verwirrung geherrscht haben. Nach einer
mir nur dunkel erinnerlichen Begebenheit habe ich leider nicht rechtzeitig
gefragt. Irgendwann muss mein Vater wohl kurz vor Beginn der kriegerischen
Handlungen im Mai 1940 als Reservist einberufen worden sein. Offensichtlich
auf der Fahr nach Amersfoort hatte mein Vater an der Grenze einen Unfall, er
war von einem Kraftwagen angefahren worden. Im Stolberger Krankenhaus,
wo er dann eine Gehirnerschütterung auskurierte, haben meine Mutter und ich
ihn besucht. Vielleicht war das Glück im Unglück.
     Denn kurze Zeit später schellte es bei uns. Meine Mutter war im
Geschäft, mein Vater nicht da und so öffnete ich die Haustür. Auf der Straße
stand ein Militärfahrzeug und ein davon herabgesprungener Soldat fragte nach
meinem Vater. Wahrheitsgemäß antwortete ich, der ist nicht da, worauf der
Soldat wieder zum Wagen zurücklief. Sollte mein Vater in Kriegs-
gefangenschaft geführt werden?
     Spätestens nach dem 1. Weltkrieg hatte sich das Verhältnisse zwischen
den benachbarten Völkern völlig geändert. Als meine Eltern sich zur Heirat
auf dem Standesamt einfanden, wurde meine zukünftige Mutter durch einen
chauvinistischen Standesbeamten eindringlich auf die mit einem Wechsel der
Staatsangehörigkeit zusammenhängenden Nachteile hingewiesen.
     Andererseits erinnere ich mich an Veranstaltungen für die hier lebenden
Niederländer. Den niederländischen Verbindungsoffizier, der die hiesigen
holländischen Kinder bei einem schönen Nikolausfest ─ wahrscheinlich im
Dezember 1938 ─ munter unterhielt, habe ich noch lebendig vor Augen. Zur
Erinnerung durften wir damals die silbernen Kakao-Löffelchen mitnehmen.
     Im Krieg hatten die hiesigen Niederländer einerseits den Vorteil, nicht
zum Militärdienst und Volksturm eingezogen zu werden; andererseits gab es
Leute, die uns deutlich zu verstehen gaben, dass sie zu den Siegern und wir zu
den Besiegten gehörten. Bei Sonderzuteilungen etwa nach schweren
Luftangriffen gehörten die Niederländer wie auch andere Ausländer nicht zu
den Bezugsberechtigten.
     Nach dem Krieg kümmerte sich der niederländische Staat nachhaltig um
seine Bürger im Ausland. Meine Eltern wurden schnell und den Umständen
entsprechend komfortabel aus dem Evakuierungsgebiet abtransportiert. Es
kostet sie aber dann große Mühe, von Maastricht ─ wo sie gelandet waren ─
nach Aachen zu gelangen.
─ 19 ─

     Später erhielten die Niederländer in
Deutschland hin und wieder Lebens-
mittelpakete aus amerikanischen Armee-
beständen. Für ihre Kinder wurden
Ferienaufenthalte in den Niederlanden
organisiert. Ich erinnere mich noch gut
an die mehrmaligen schönen Ferien-
wochen auf dem „Heihof“ bei Amby
nahe Maastricht. Damals lernte ich recht
gut die niederländische Sprache. Einmal
meinten Feriengästen aus Rotterdam, ich sei aus Amsterdam, das höre man
ganz genau. Da man in Limburg auch mit der deutschen Sprache gut weiter
kommt, ist es mit meiner niederländischen Sprachfähigkeit mangels Übung
nicht mehr so gut bestellt, Hören und Lesen bieten keine Probleme.

      Abschließend noch eine Bemerkung zum Namen Packbier.
      In älteren Schriften findet man für Märzenbier den Namen Osterbier.
Damals bereitete das Bierbrauen im Sommer Schwierigkeiten, So wurden
dann im März bzw. bis zu Terminen im April die Biere stärker eingebraut und
in tiefen kühlen Felsenkellern gelagert. Dadurch waren sie den Sommer über
haltbar und man benannte sie nach dem Monat März oder nach dem Osterfest.
Übrigens, das Oktoberfest war schließlich das Event, auf dem die letzten
Fässer des starken, vollen Bieres versoffen wurden.
    So hätten meine Vorfahren ─ wie mir gesagt wurde ─ zu Ostern
Braurechte, und da Ostern im Niederländischen Paasen heißt, und angesichts
der Wichtigkeit, die damals dem Bier beigemessen wurde ─ was auch
Aachener Urkunden zeigen ─ ist es durchaus plausibel, dass meine Vorfahren
eben die Leute waren, bei denen man Paasen-Bier erhalten konnte und die
dann entsprechend genannt wurden. Bei anderen handwerklichen Berufen
geschah das gleichermaßen.
─ 20 ─

                            Genealogie
Die Vorfahren väterlicherseits von
Peter Packbier       (geb, 25.4.1933)
Josef Packbier       (geb, 16.10.1934, gest. 1. 11. 1969)
Willi Packbier       (geb, 4.11.1935),
Marlies Patt         (geb, 12.3.1939, gest. 19.9.2015)

Eltern
Jakob Packbier,       geb. am 9. August 1904 in Eilendorf
                      gest. am 15. Januar 1999 in Vaals (Nl)
Elisabeth Packbier    geb. am 4. Februar 1905 in Hamich
geb. Dohmen           gest. am 7. September 1997 in Vaals (Nl)
Eheschließung,        18. Dezember 1931, Nothberg
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    Großeltern
Peter Joseph Packbier   geb. am 18.02.1866 in Alsdorf
                        gest. am 05.06.1928 Eilendorf
Maria Packbier          geb. am 15.09.1871 in Eilendorf
geb. Steinrath          gest. am 23.02.1939 in Aachen
                        Eheschließung, 9 Mai 1894
─ 22 ─

Das Hochzeitsfoto der Großeltern
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Spätere Aufnahmen der Großeltern:
─ 24 ─

    Aus der Ehe gingen insgesamt 11 Kinder hervor, von denen 5 im Jahre
1928 bereits verstorben waren.

    Ihre überlebenden Kinder
    Josefine Packbier        geb. am 21.02.1895
                             gest. am 10.04.1976
                             verheiratet mit Wilhelm von Hoegen
    Katharina Packbier           geb. 31. 05. 1896
                                 verheiratet mit Leo Begaß
    Josef Packbier               geb. am 01.05.1898
                                 gest. am 11.03.1967 (Verkehrsunfall)
                                 verheiratet mit Barbara Kaußen
    Jakob Packbier               geb. am 09.08.1904 in Eilendorf
                                 gest. 15.01.1999 in Vaals
                                 verheiratet mit Elisabeth Dohmen
    Johanna Packbier             geb. 24. 03. 1906
                                 verheiratet mit Harry Lambrigts
    Karl Packbier                geb. am 10.11.1907
                                 gest. am 26.04.1997
                                 verheiratet mit Agnes Vondenhoff

                     Mein Vater Jakob Packbier, 1925
─ 25 ─

Urgroßeltern
Jacob Packbier         geb. am 24. Februar 1824 in Heerlerheide
                       gest. am 25. November 1904 in Kinzweiler.
Maria Josepha Packbier geb. am 19. Mai 1833 in Haal / Würselen
geb. Müller            gest. am 12. Februar 1899 in Kinzweiler.
                       Eheschließung, 26. Juni 1860 in Würselen

           Der Urgroßvater Jakob Packbier um 1857
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Die Kinder der Urgroßeltern
Eleonore Packbier         geb. am 5. September 1861
Jakob Packbier            geb. am 22. August 1862
Hubert Philipp Packbier   geb. am 31. Januar 1864 in Haaren/Aachen
                          gest. am 8. Februar 1864 in Haaren/Aachen.
Leonard Joseph Packbier geb am 26. Januar 1865 in Alsdorf
Peter Packbier            geb. am 18. Februar 1866
Reiner Packbier           geb. am 28. Dezember 1867 in Alsdorf
Maria Josepha Packbier    geb. am 26. Dezember 1869 in Alsdorf
                          gest. am 1. Juni 1870 in Alsdorf.
Carl Packbier             geb. am 1. November 1871
                          Heirat 08.09.1900 mit Sibilla Offergeld
                          geb. 04.03.1873 in Broich, gest. 1940
Fritz Packbier            geb. am 5. April 1878
                          gest. am 21. März 1951
─ 27 ─

Über die älteste Tochter Eleonore ergibt sich die Beziehung der Familie
Packbier zur Familie Zimmermann:
    Johann Zimmermann       geb. am 01.06.1857 in Hauset / Eynatten
                            gest. am 14.05.1940 in Aachen
    Eleonore Zimmermann geb. am 05.09.1861 in Haaren / Aachen
    geb. Packbier       gest. am 04.11.1948 in Aachen
                        Heirat am 5. 6. 1889

    Kinder
    Hubert Joseph Zimmermann geb. am 23.02.1893 in Aachen
                               gest. am 30.08.1966 in Aachen
                               verh. mit Elisabeth Göbbels
    Diese Familie besaß das große Eisenwarengeschäftes an der Jülicher
    Straße

    Jacob Zimmermann            geb. am 21.06.1895
                                gest. am 28.07.1970
                                verh. mit Barbara Creutz

    Maria Zimmermann            geb. am 27.04.1897
                                gest. am 25.04.1951
                                verh. mit dem Mittelschullehrer
                                Josef Conrads

    Reiner Zimmermann           geb. am 01.12.1899
                                Seine Kinder waren
                                Dr. Hans Zimmermann, Internist
                                Dr. Willibert Zimmermann, Internist

    Berti Zimmermann            geb. am 18.11.1903 in Aachen
                                gest. am 13.02.1951 in Aachen
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    Über Reiner Packbier besteht die Beziehung zu der Familie Packbier,
Merzbrück/Eschweiler.
    Johann Rainer Packbier geb. 28. 12. 1867, Alsdorf Ölmühle,
                            gest. 17. 9. 1944
    (Reiner Packbier wurde durch eine Granate schwer verletzt; er erlag
    seinen Verletzungen am 17.9.1944 in Jülich)
                            Heirat am 24. 09. 1900 mit
    Dortants Johanna        geb. 3. 1. 1875 Frelenberg
    Katharina Hubertine     gest. 29. 11. 1952 Eschweiler

    Kinder
    Packbier Maria          geb. 20. 6. 1901 Kinzweiler
    Johanna Gertrud         gest. 23. 10. 1981 Waurichen
                            verh. m. Matthias Sausen
    Packbier Eleonore       geb. 8. 10. 1902 Kinzweiler
    Maria Josefa            gest. 21. 8. 1947 Bonn
                            verh. m. Josef Rosenbaum, Bäcker in Eilendorf
    Packbier Josefine       geb. 6. 2. 1904 Kinzweiler
    Johanna Maria           gest. 10. 3. 1980 Langerwehe
                            verh. m. Johann Esser
    Packbier Josef Hubert   geb. 11. 5. 1906 Kinzweiler
    (Landwirt)              gest. 3. 2. 1076 Eschweiler
                            verh. m. Gertrud Sausen
    Packbier Gertrud        geb. 13. 2. 1908 Kinzweiler
    Hubertina               gest. 20. 7. 1989 Hamich
                            verh. m. Johann Mennicken
    Packbier Johann Franz   geb. 2. 12. 1909 Kinzweiler
                            gest. 8. 11. 1911 Kinzweiler
    Packbier Hubert Jakob   geb. 23. 8. 1911 Kinzweiler
    (Bäckermeister)         gest. 4. 11. 1993 Eschweiler
                            verh. m. Maria Vondenhoff
    Packbier Peter Josef    geb. 26. 6. 1913 Kinzweiler
    (Landwirt)              gest. 8. 11. 1987 Weiden
                            verh. m. Johanna Schornstein
    Packbier Maria          geb. 20. 11. 1915 Kinzweiler
    Katharina               gest. 20. 11. 1919 Kinzweiler
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     Fritz Packbier hatte ein Anwesen in Brand an der Trierer Straße
erworben. Da er ohne lebende Nachkommen gestorben war, sein Sohn war im
Krieg gefallen, wurden seine in der nachstehende Liste aufgeführten
Verwandten Erben. Das Haus in Brand wurde von dem Bruder meines Vaters,
Josef Packbier, erworben. Heute befindet sich dort die Firma „Garten Treff
und Tierfutter Markt Heinz Packbier“

Liste der Erben von Fritz Packbier
1)    Zimmermann, Josef      *23. 03. 1893,       Aachen, Jülicher Str. 22
                             +30. 08. 1966
2)    Zimmermann, Jakob      *21. 06. 1895        Aachen, Rudolfstraße. 16
                             + 28. 07. 1970
3)    Zimmermann, Reiner     *01. 12. 1899        Aachen, Jülicher Str. 14
4)    Conrads, Josef         *01. 12. 1890        Aachen, Jülicher Str. 14
                             + 01. 12. 1962
5)    Packbier, Josef        *04. 06. 1904        Dümmlinghausen, Hagener Str. 26
                             verstorben
6)    Weidenhaupt, Marg.     *24. 10. 1899        Broichweiden, Hauptstr. 168
7)    Packbier, Josef        *01. 05. 1898        Brand, Trierer Str. 75
                             gest. 11. 03. 1967
8)    Packbier, Jakob        *09. 08. 1904        Vaals/Holl., Bosstr. 99
9) Packbier, Karl            *04. 11. 1907        Eilendorf, Nirmer Str. 20
10) von Hoegen, Josefine     *21. 02. 1895        Eilendorf, von-Coels-Str. 12
11) Begass, Katharina        *31. 05. 1896        Aachen, Lousbergstr. 12
                             verstorben
12)   Lambrigts, Johanna     *24. 03. 1906        Heerlen-Vrieheide, Belgienlaan 68
13)   Packbier, Josef        *06. 05. 1906        Merzbrück, Landstr. 280
14)   Packbier, Peter        *26. 06. 1913        Merzbrück, Landstr. 280
15)   Packbier, Jakob        *23. 08. 1911        Eschweiler-Stich, 107
16)   Sausen, Maria          *20. 06. 1901        Waurichen, Hauptstr. 34
17)   Esser, Josefine        *06. 02. 1904        Wenau-Laufenburg
18)   Mennicken, Gertrud     *13. 03. 1908        Hamich, Am Pfuhl 1
19)   Packbier, Jakob        *26. 06. 1901        Leverkusen-Fettehenne, a. Tehlenhof 33
20)   Dr. Packbier, Arnold   *05. 03. 1910        Laurensberg, Lindenstr. 9
21)   Heinrichs, Therese     *14. 09. 1908        Laurensberg, Josefstr. 2
22)   Ahmerkamp, Helene      *21. 03. 1904        Warendorf, Everswinkelerstr. 13
23)   Packbier, Karl         *08. 09, 1909        Laurensberg, Lindenstr. 9
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Die Kinder des Carl Packbier (geb. am 1. November 1871)
Jakob Packbier          geb. 26.06.1901, gest. 26.05.1979
                        verh. mit Käthe Degen
Eleonore Packbier       Mere Ursula Nonne im Ursulinenkloster Sittard
Carl Maria Packbier geb. 08.09.1907, gest. 11.05.1988
Helene Packbier         verh. mit Bernd Ahmerkamp
Therese Packbier        geb. 1908, gest. 1990
                        verh. mit Joseph Heinrichs
Dr. Arnold Packbier verh. mit Emmy Heiliger

Die Ururgroßeltern
Martin Packbier (Backbier) geb. 18. 03.1790 in Heerlen,
                           gest. 27.10. 1868 in Heerlen.
Anna Maria Packbier,          geb. 20.07. 1787 in Heerlen,
geb. Degens                   gest. 15. 02. 1870 in Heerlen.
                              Eheschließung, 29. März 1814 in Heerlen

Die Kinder der Ururgroßeltern
Anna Mechtilde Packbier geb. 9. 05. 1814 in Heerlen,
                         gest. 23. 02 1896 in Heerlen
Johann Josef Packbier         geb. 11.11.1816 in Heerlen,
                              gest. 03.03.1817 in Heerlen
Johann Leonard Packbier       geb. 15. 03 1818 in Heerlen
Jacob Packbier                geb. 24. 02. 1824 in Heerlerheide,
                              gest. 25. 11. 1904 in Kinzweiler
Johann Reiner Packbier        geb. 21. 12 1830 in Heerlen,
                              gest. 01. 04. 1920 in Heerlen
Hubert Josef Packbier         geb. 4. 01. 1834 in Heerlen,
                              gest. 03. 08, 1897 in Heerlen
Anna Maria Packbier           geb. 11. 06. 1827 in Heerlen,
                              gest. 13. 03. 1902 in Heerlen
Maria Margaretha Packbier geb. 04. 02. 1821 in Heerlen,
                          gest. 18. 05. 1856 in Hoensbroek.
─ 31 ─

Die Urururgroßeltern
Laurentius Packbier         geb. 1746 in Heerlen
                            gest. . 27. 8. 1803 in Heerlen
Maria Mechtildis Meijs      geb. 3. 10. 1751 in Schinnen
                            gest. 13. 2. 1835 in Heerlen

Die Kinder der Urururgroßeltern
Catharina Elisabeth Packbier geb. 04.05.1778 in Schinnen
                             gest 18.03.1820
Martin Packbier             geb. 05.10.1780 in Heerlen
Johann Josef Packbier       geb. 08.09.1782 in Heerlen
                            gest. 11.03.1818 in Heerlen
Maria Margaritha Packbier   geb. 14.12.1784 in Heerlen
                            gest. 09.02.1837 in Heerlen
Maria Katharina Packbier    geb. 24.07.1787 in Heerlen
                            gest. 21.01.1854 in Heerlen
Martin Packbier             geb. 18.03.1790 in Heerlen
                            gest. 27.10.1868 in Heerlen
Johann Mathias Packbier     geb 15.09.1794 in Heerlen
                            gest. 20.03.1808 in Heerlen

Die Ururururgroßeltern
Christian Packbier          geb. 29.04.1713 in Heerlen
(Chretien)                  gest. 13.03.1757 in Heerlen
Catharina Heuts             geb.22.03.1720 in Heerlen

Die Kinder der Ururururgroßeltern
Heinrich Packbier           geb. 28.08.1745 in Heerlen
Laurentius Packbier         geb. 1746 in Heerlen
                            gest. 27.08.1803 in Heerlen
Maria Margaretha Packbier   geb. 19.04.1747 in Heerlen
                            gest. 13.04.1820 in Heerlen
Anna Catharina Packbier     geb.19.01.1753 in Heerlen
Johannes Packbier           geb. 20.05.1755 in Heerlen
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Die Urururururgroßeltern
Heinrich Packbier                     geb. 20.02.1667 in Schimmert
Petronella Giesen (Ghysen / Gijsen)   geb. 13.11.1681 in Heerlen

Die Kinder der Urururururgroßeltern
Anna Packbier                geb. 15.02.1701 in Heerlen
Laurentz Packbier            geb. 11.02.1703 in Heerlen
Johanna Packbier             geb. 20.03.1705 in Heerlen
Catharina Packbier           geb. 28.01.1708 in Heerlen
Elisabeth Packbier           geb. 28.10.1710 in Heerlen
Christian Packbier           geb. 29.04.1713 in Heerlen
                             gest. 13.03.1757 in Heerlen
Anna Packbier                geb. 23.02.1716 in Heerlen
Heinrich Benedikt Packbier   geb. 29.07.1718 in Heerlen
Johannes Packbier            geb. 02.10.1724 in Heerlen

Die Ururururururgroßeltern
Gerhard Packbier             gest. 06.12.1675 in Schimmert
Catharina Alofs              geb. 20.10.1629 in Schimmert
                             gest. 19.01.1674 Schimmert

Die Kinder der Ururururururgroßeltern
Maria Packbier               geb. 22.10.1651 in Hulsberg
Gerhard Packbier             geb. 08.05.1654 in Hulsberg
Jacob Packbier               geb. 15.04.1656 in Hulsberg
Johannes Packbier            geb. um 1658
Gertrud Packbier             geb. 13.12.1660 in Hulsberg
Catharina Packbier           geb. 22.07.1663 in Wijnandsrade
Agnes Packbier               geb. 15.03.1665 in Wijnandsrade
Heinrich Packbier            geb. 20.02.1667 in Schimmert
Dionysius Packbier           geb. 07.03.1671 in Schimmert
                          ▬▬▬▬▬▬▬▬▬
─ 33 ─

     Über die ältere Familie Steinrath habe ich nur wenig in Erfahrung
bringen können. Hin und wieder stößt man unvermittelt auf den Namen
Steinrath, wie beispielsweise bei dem nachstehend gezeigten uralten
Schützenschild.

     In der Festschrift der Eilendorfer Sebastianusschützen von 1911 ist zu
lesen:
    Sein silbernes Wappenschild enthielt die gravierte Aufschrift:
    Jaques Steinrath, Empereur à la Commune d´ Eilendorf l´an 1809
    Hierunter Axt, Beil, Winkel und Säge als Zeichen des Zimmermanns.
     Jacques Steinrath hatte 1809 den seltenen Titel eines Schützenkaisers
errungen. Trotz dieser Beziehung zu einem in Eilendorf besonders
angesehenen Verwandten und obwohl der im Jahre 1650 erneuerte
Schützenverein im gesellschaftlichen Leben des Dorfes von alters her eine
große Bedeutung hatte, hielt mein Großvater nicht viel von einer Mitglied-
schaft bei den Schützen. Er soll seiner Frau, meiner Großmutter, gedroht
haben: „Wenn du in den Frauen- und Mütterverein gehst, gehe ich in die
Schützerei.“ Vielleicht war ihm auch der wie ein alter Potentat auftretende
Schützengeneral Cornelius Kuckelhorn suspekt.
─ 34 ─

Die Eltern meiner Großmutter väterlicherseits waren:
Steinrath Jakob Johann (Ackere)      geb. 13. 12. 1827 in Eilendorf
Kaussen Margarethe Hubertina         geb. 1. 1. 1831 in Eilendorf

Ihre Kinder:
Barbara Steinrath            geb. 13. 09. 1854 in Eilendorf
Maria Catharina Steinrath    geb. 20. 10. 1855 in Eilendorf
Gertrud Steinrath            geb. 28. 09. 1857 in Eilendorf
Barbara Steinrath            geb. 23. 01. 1859 in Eilendorf
Heinrich Steinrath           geb. 28. 11. 1860 in Eilendorf
Jakob Steinrath              geb. 18. 11. 1862 in Eilendorf
                             gest. 24.07.1917 Weiden
                             verh. mit Maria Agnes Schüller
Wilhelm Steinrath            geb. 06. 06. 1865 in Eilendorf
                             gest. 21. 09. 1865 in Eilendorf
Johann Adam Steinrath        geb. 18. 09. 1866 in Eilendorf
Elisabeth Steinrath          geb. 06. 09. 1868 in Eilendorf
                             verh. mit Johann Heinrich Schümmer
Maria Steinrath              geb. 15. 09. 1871 in Eilendorf
(meine Großmutter)           gest. 23. 02. 1939 in Aachen
Anna Maria Steinrath         geb. 15. 9. 1871 in Eilendorf
                             gest. 28. 2. 1939 in Aachen
Wilhelm Steinrath            geb. 02. 08. 1873 in Eilendorf

     Relativ selten wurde in der Verwandschaft über die Geschwister der
Großmutter gesprochen; mit einer Ausnahme: Die zweite Schwester Barbara
der Großmutter sei nach dem frühen Tod ihrer Mutter an deren Stelle getreten
und habe mit großem Einsatz ihre Geschwister in bewundernswerter Weise
versorgt. Bis vor wenigen Jahren tauchte immer wieder der Name Barbara
Steinrath zusammen mit Barbara Salber bei den Mess-Intentitionen auf.
─ 35 ─

     Über die Urgroßmutter Margarethe Hubertina Kaussen bestand eine
Beziehung zur reich verzweigten Familie Kaussen. Vor einigen Jahren sprach
ich bei einer dörflichen Veranstaltung einige Worte mit dem alten Herrn
Salber, der zwischendurch bemerkte, wir sind ja verwandt. Das alte Haus
Salber in der Brückstraße schloss direkt an das Anwesen Packbier an, wie auch
die Häuser Kaußen, Vinken unweit davon lagen. Aus alten Familiener-
zählungen konnte man auf eine Verwandtschaft zu diesen Familien schließen.
Leider habe ich nicht rechtzeitig nachgefragt, zu diesbezüglichen genea-
logischen Daten fand ich keine Quellen.
    Immerhin lassen die Ahnen Steinrath uns Eilendorf und darüber hinaus
das Münsterländchen als Familienheimat empfinden.

     Eine Urkunde von 1293 erwähnt in einer ausdrücklichen Bestätigung
eines Schriftstücks von 1238 den Namen Eilendorf.
     Nachstehend eine Übersetzung des Eilendorf betreffenden Urkunden-
textes von 1238:
     „Es haben uns daher die verehrungswürdigen Männer, der Dekan und
das Kapitel der vorgenannten Kirche des seligen Adalbert in Aachen,
gebeten, daß wir das vorgenannte Schreiben unserer Vorfahren, das so
richtig und rechtmäßig ausgeführt ist, zu bestätigen und für gültig und
angenehm zu halten, auch wenn etwas fehlt, was der vorgenannte Dekan und
das Kapitel aufgrund unserer überfließenden Güte für wichtig halten sollten,
wir bestätigen also, durch ihre gerechten Bitten bewogen, alles, was in dem
─ 36 ─

vorgenannten Schriftstück enthalten ist und darüber hinaus aus größerer
Güte alles, was sie in der Pfarre und in unserem Distrikt Eilendorf haben.
Wir halten es für angenehm und gültig, daß sie an diesen Dingen frei,
friedlich und ruhig sich erfreuen und sie genießen. Zum Zeugnis dafür und
zur ewig gültigen Kraft sind unsere Siegel dem gegenwärtigen Schriftstück
angeheftet. Ausgeführt und gegeben in Inda im Jahr des Herrn 1293, am
Sonntag vor dem Fest des hl. Johannes des Täufers “
     Übereinstimmend vermuten namhafte Historiker, dass Eilendorf schon
lange vor 1238 bestand und zu dem großen Krongutbezirk gehörte, der sich
rings um Aachen von Gemmenich und Walhorn im Westen bis Düren im
Osten, von Laurensberg im Norden bis Konzen im Süden erstreckte. Doch
existieren zu Eilendorf aus dieser frühen Zeit keine Urkunden, im Gegensatz
zu Gressenich, dessen Geschichte viele Parallelen zu der Eilendorfs aufweist.

   In Eilendorfe erinnert das 1622 umgebaute Pannhaus an die abteiliche
                               Vergangenheit.
─ 37 ─

    Im Treppenaufgang zur Empore der Kirche St. Severin in Eilendorf hat
man diesen Gedenkstein aus dem niedergelegten alten Kirchturm eingelassen.
Darauf ist das Familienwappen des Abtes Hyazinth Alphons Graf von Suys
(1713–1745) mit den drei Rammblöcken (Heiblokken) zu sehen.
                                         Mehrmals im Jahr besuchte uns ein
                                    Sohn des Wilhelm Steinrath, jüngster
                                    Bruder meiner Großmutter. Dr. Heinrich
                                    Steinrath, Dieser Onkel Heinrich war in
                                    mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Er
                                    konnte interessant erzählen, so über
                                    seine ausgedehnten Reisen als der für
                                    Korrosionsprobleme bei den Röhren-
                                    werken Mannesmann zuständige Fach-
                                    mann. Seine Erzählungen beeindruckten
                                    mich und weckten mein besonderes
                                    Interesse für Chemie.
                                         Dieser Onkel hatte privat und welt-
                                    anschaulich seine eigenen Vorstel-
                                     lungen. Er konnte geschäftlich, wie ich
 Auf dem Bild ist vorne mein         aus mehreren Erzählungen weiß, rigoros
 Onkel Dr. Heinrich Steinrath zu     seine persönlichen Absichten verfolgen.
 sehen. Im Hintergrund mein              Zur Kirche hatte er ein eher ein
 Schwiegervater Josef Woopen;       distanziertes Verhältnis. So erzählte er
 beide waren Schulfreunde.          von einer Rohrleitungsuntersuchung in
                                    den vatikanischen Gärten, anlässlich der
─ 38 ─

er auch eine Privataudienz beim Papst hatte. Er erzählte: „Der Papst wippte
mit seinen Pantöffelchen, aber er hätte noch lange wippen können, ich hätte
ihm doch nicht die Füße geküsst.“
     Andererseits hatte er auch im Gegensatz zu vielen Zeitgenossen keine
Hemmungen, sich mit Behörden und nationalsozialistischen Bonzen
anzulegen. Bei einer Eisenbahnfahrt stieg in sein Abteil an einer Station eine
höherer Nazi-charge ein, der stramm mit Heil Hitler grüßte. Als mein Onkel
wiederholt nicht reagierte, forderte jener ihn schließlich drohend zum Grüßen
auf. Der Onkel schaute den Bonzen mit großen Augen an und sagte dann in
gespielt gebrochenem Deutsch: „Ik mir werd beschweren bei meiner
Bottschaft“, worauf der Nazi sich schleunigst zurückzog.
    Von eigenen Kindern wollte er offensichtlich nicht viel wissen,
andererseits war er bestrebt, mit uns aber auch mit den Kindern Woopen in
engere Beziehung zu treten. So lud er mich mit seiner Frau, der Tante Gertrud,
1947 nach Düsseldorf ein. Beide haben mir damals dort viel geboten: ein
Theaterbesuch, ein Zirkusbesuch und auch, wie ich meine, eine Vorstellung
von Holiday on Ice, ein Bootsausflug nach Zons.
     Anneliese war später hinsichtlich der Besuche von und bei Onkel
Heinrich etwas reservierter, weil sie wohl nicht ganz zu Unrecht befürchtete,
er würde mich nach seiner Pensionierung total in Beschlag nehmen. Zumal er
dann in sein neuerbautes Haus nahe meiner jetzigen Wohnung in der Rödgener
Straße zog. Dieses Haus war in der ersten Etage mit dem elterlichen
verbunden. Auf die zu diesen Häusern gehörende große Obstwiese, in der ich
oft gesessen habe, schaue ich jetzt von meiner Wohnung.
     Die Mutter des Onkels war die Tante Gisela, die uns hin und wieder auch
in der Josefstraße besuchte und die wir auch in der Rödgener Straße besuchten.
                            Ihr 2. Sohn, Dr. Franz Steinrath, war ein sehr
                      liebenswürdiger Mensch. 1933 war er Assistent des
                      Religionsphilosophen Paul Tichel und wurde mit
                      diesem aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung
                      des Berufsbeamtentums Gesetzes zur Wiederher-
                      stellung des Berufsbeamtentums aus dem Staatsdienst
                      entlassen. Er muss dann versucht haben, wie sein
                      Professor nach Amerika zu gelangen; ob ihm das
                      gelungen ist, weiß ich nicht. 1948 taucht er in der
                      Leitung des Wannseeheims und etwas später als
                      Mitverfasser einer religionsphilosophischen Schrift auf.
                      Dann verliert sich seine Spur. Seinen Bruder habe ich
                      nie von ihm sprechen hören.
─ 39 ─

                        Die Familie Dohmen

         Der großelterliche Hof in Hamich, Ende der 1990iger Jahre
     Über das Alter des Hofes konnte ich, abgesehen beiläufigen Anmer-
kungen, nichts erfahren. Er scheint aber sehr alt zu sein: Aus einem entspre-
chenden Anlass wurde einmal erzählt, ein UrUr..-Großvater habe um 1750 die
Fußböden des Dachbodens erneuern wollen und die dazu erworbenen Dielen
ein Jahr lang dort trocknen lassen, um späteren Verwerfungen vorzubeugen.
     Noch eine andere Geschichte gehört zu meinen verpassten Nachfrage-
gelegenheiten. Von einem UrUr…-Großvater wird erzählt, er sei ein Verehrer
Napoleons gewesen, weil unter seiner Herrschaft der die Bevölkerung
bedrückende Einfluss der Klöster aufgehoben ward.
     Bei der Säkulierung der Klöster wurden deren Besitztümer und Lände-
reien an die jeweils Meistbietenden veräußert.

     Es ist gut möglich, dass auch die Familie Dohmen es für ratsam hielt, zur
Abrundung ihrer Ländereien Felder, Wiesen des Kloster Schwarzenbroich
oder Wenau zu ersteigern. Denn von irgendwelchen Urur-Mitgliedern wird
─ 40 ─

erzählt, bei einem merkwürdigen Kartenspiel wäre es um Ländereien
gegangen. Wer verlor, musste nicht etwas hergeben, sondern er war ver-
pflichtet, dann ein bestimmtes Landstück zu erwerben.
     Vor 1944 waren bei einer Wanderung mit Vater und Onkel Franz die
Ruinen des Klosters unweit der Laufenburg noch gut zu sehen. Später musste
ich mit meiner Frau noch sehr suchen.

                Mit der Enkelin Franziska vor der Laufenburg
     Die Laufenburg wurde auch als Wohnsitz einer Cousine meines Vaters,
Josefine Esser, genannt.
     Früher fand ich es merkwürdig, dass die Trauung meiner Eltern im
Nothberg stattgefundem hatte, nicht etwa in Langerwehe, Kreis Düren, wozu
Hamich ja gehört. Möglicherweise hat das seinen Grund in alten Verwaltungs-
strukturen. Vor 1794 gehörte Hamich mit Nothberg zum Amt Wilhelmstein
im Herzogtum Jülich. Dicht bei Hamich verlief die Grenze zum Gebiet der
Reichsabtei Cornelimünster. Unter französischer und später preußischer
Herrschaft hat man alte Verwaltungsstrukturen weitgehend beibehalten.
     In Nothberg gibt es den uralten Nothberger Hof, der zeitweise auch
Dahmenshof hieß. Ob damit der Hamicher Hof etwas zu tun hat?

                           Die Nothberger Burg
─ 41 ─

    Katasterplan der Oberförsterei Schevenhütte, Oktober 1860 (Ausschnitt)

           Messtischblatt Eschweiler/Stolberg, 1895 (Ausschnitt)
     Als die Aufnahme des großelterlichen Hofes oben gemacht wurde,
wohnten hier schon fremde Leute. Das Gebäude hatte sich nicht nur äußerlich
durch den Bürgersteig, die Masten und den Zigarettenautomaten etwas
geändert, der Hofraum, Stallungen und die ganze Umgebung waren kaum
noch wiederzuerkennen. Dort, wo sich früher der Hausgarten, eine große
Obstwiese und noch eine Wiese sich bis zum Wald erstreckte, war jetzt eine
Allerwelts-Wohnbebauung.
─ 42 ─

    Aber nicht nur der Ort war mir fremd geworden, auch die Umgebung.
Die Anhöhe nördlich von Hamich, welche im November dann so heftig
umkämpft wurde, war durch eine riesige Abraumhalde überdeckt. Hier waren
beim Braunkohlen-Tagebau anfallende Erdmassen abgelagert worden.
     Als ich Anneliese noch einmal die von Hamich weit entfernten Felder
unterhalb von Heistern zeigen wollte, bot sich ein völlig anderer Ausblick
auf Weisweiler, die Halde Nierchen etc. Nur der Kammerbusch mit seinem
merkwürdigen historischen Panoptikum war noch wie früher da, nur jetzt als
Touristenattraktion eingerichtet,
     Mit meinem Enkel Moritz bin später noch einmal hierhin gekommen, um
ihm unser altes Spielgelände zu zeigen. Von den vielen kleinen Pfädchen
durch den Wald und dem Spielplatz an der Wehe unterhalb von Schevenhütte
war nichts mehr zu sehen. Und als ich Moritz dann zeigen wollte, wie wir
früher mit der Hand Forellen gefangen hatten, war das insofern ein vergeb-
liches Unterfangen, weil weit und breit keine Forelle mehr zu sehen war.

     Die Kirche in Wenau war noch wie früher da; es ist nur ein Unterschied,
ob man sie als Sehenswürdigkeit oder sonntags zur hl. Messe besucht. Als ich
vor Jahre einen Gottesdienst im Appenzeller Land besuchte, bei dem die
Bauern wie ein Block in ihren schwarzen Sonntagsanzügen unter der Empore
standen, wurde ich lebhaft an Wenau erinnert.
─ 43 ─

        Meine Vorfahren mütterlicherseits
Großeltern
Peter Dohmen       geb. 01.02.1858 in Hamich
                   gest. 09.10.1938 Hamich
Katharina Dohmen   geb. 29.10.1877 in Hamich
geb. Dohmen        gest. 03.12.1959 in Hamich
─ 44 ─

              Mein Großvater Peter Dohmen beim Dengeln

    An meinen Großvater habe ich nur noch ganz schwache Erinnerungen.
Wenn ich als kleiner Junge mit meiner Mutter nach Hamich zu Besuch kam,
dann erschien auch nur kurz der schon schwerkranke Großvater im
Wohnzimmer und drückte mir eine silberne Zweimark-Münze zitternd in
mein kleines Fäustchen.
─ 45 ─

  Die Kinder der Großeltern
  Maria Hubertine Dohmen      geb. am 22.08.1901 in Hamich
                              gest. am 20.03.1902 in Hamich
  Gertrud Dohmen              geb. am 22.08.1902 in Hamich
                              gest. 1945 durch einen Unfall mit einem
                              englischen Armeewagen.
  Elisabeth Dohmen            geb. am 04.02.1905 in Hamich
                              gest. am 07.09.1997 in Vaals
                              Paten: Franz Offergeld, Elisabeth Dohmen
  Franz Dohmen                geb. am 19.02.1907 in Hamich
                              gest. am 10.10.1907 in Hamich
  Franz Dohmen                geb. am 11.09.1908 in Hamich
                              gest. 1995 in Hamich
                              Vermählung 24.07.1938 mit Gerta Schaaf

                 Gertrud, Elisabeth, Franz Dohmen 1919
    Gertrud war verheiratet mit Adam Meisenberg. Noch gut erinnere ich
mich an das heute noch existierende große Haus mit Bäckerei und
Gastwirtschaft in Mariadorf. (heute Eschweiler Straße 177) Ihre Kinder
hießen Agnes, Josef, Elisabeth und Franz.
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Urgroßeltern
Dohmen Franz Hubert            geb. 13. 8. 1817 in Hamich
                               gest. 26. 8. 1900 in Hamich
Offergeld Maria Agnes          geb. 29. 5. 1822 in Kellersberger Mühle
                               gest. 01. 05. 1865 in Hamich
Tochter von Ludwig Offergeld (Müller), und Maria Anna Matharé

Kinder
Dohmen Maria Anna Elisabeth Hubertine        geb. 2. 9. 1851 in Hamich
Dohmen Anna Maria Josefa Hubertine           geb. 20. 2. 1853 in Hamich
                                             gest. 1. 1. 1937 in Hamich
Dohmen Anna Catharina Hubertina              geb. 19. 10. 1854 in Hamich
                                             gest. 5. 4. 1941 Hamich
Dohmen Johanna Gertrud Hubertina             geb. 19. 10. 1854 Hamich
Dohmen Maria Catharina Elisabeth             geb. 16. 11, 1856 Hamich
       Hubertina                             gest. 25. 7. 1936 Hamich
                                             verheiratet mit Franz Ehser
Dohmen Peter Josef                           geb. 1. 2. 1858 Hamich
                                             gest. 9. 10. 1938 Hamich
Dohmen Anna Gudula Hubertina                 geb. 7. 10. 1850 Hamich
                                             gest. 24. 9. 1926 Aachen
Dohmen Anna Maria Gertrud Hubertina          geb. 7. 11. 1861 Hamich
Dohmen Franz Josef Hubert                    geb. 28. 2. 1863 Hamich
                                             gest. 22. 4. 1863 Hamich

Ururgroßeltern
Dohmen Johann Peter
Schüller Catharina Elisabeth
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     Zwischen den Geschwistern meines Großvaters muss ein herzliches
Verhältnis bestanden haben. Darüber wurde in der Verwandtschaft gelästert:
„Do verwennt jo enge der angere“. Meine Mutter erzählte gerne von ihren
Tanten, den Schwestern meines Großvaters, deren Augentrost sie war und die
sie auch gerne als Lehrerin gesehen hätten; diese werden wohl auch dafür
plädiert haben, das meine Mutter das Lyzeum in Eschweiler besuchen sollte.

Meine Mutter Elisabeth Dohmen besuchte von 1918 bis 1923 das Lyzeum in
Eschweiler. Hier das Klassenfoto nach der Abschlussprüfung. Elisabeth: 2.
                      Reihe von unten, 4. von links
─ 48 ─

      Wenn heute manche Medienleute im Bewusstsein ihrer eigenen demokra
Rechtschaffenheit abfällig über die Untertanenhörigkeit unserer Altvorderen
urteilen, so ist davon bei meinen bäuerlichen Vorfahren und denen meiner
Frau Anneliese nicht viel zu spüren, wie ich aus manchen Berichten erfahren
habe.
     Da war zum Beispiel jener sagenhaften Onkel Wilhelm, ein ziemlich
wohlhabender unverheirateteter Hofbesitzer in Heistern, der Brot immer längs
schnitt, er meinte: „An die Schnippelei kann ich mich neet dra ophalde“. Als
er einmal vor Gericht zu 10 Taler Geldstrafe verurteilt wurde, weil er einem
Polizisten eine Ohrfeige gegeben hatte, reagierte er mit den Worten: „Wenn
ich gewost heu, dat dat sue bellig wör, heu ich em at zwei gegevve“.
     So erzählte meine Mutter, mein Urgroßvater hätte sich selbstbewusst als
Kirchenvorstandsmitglied mit dem Pastor von Wenau und dem reichen
Eigentümer der Nadelfabrik Schleicher, Richard Schleicher, aus der für die
Region so bedeutsamen Familie Schleicher überworfen, weil der Pastor den
wertvollen alten Bodenbelag der Kirche herausreißen und an den Herrn
Schleicher verkauft habe. Das könnte dieser Herr Schleicher gewesen sein, der
auch den merkwürdigen Landschaftsgarten bei Heistern anlegte, von dem ich
schon sprach.

                    Die Ruine der Karlsburg im Kammerbusch
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