Denn Hanf-Kräuter sind nicht nur zum Rauchen da

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Denn Hanf-Kräuter sind nicht nur zum Rauchen da
Reinigung & Wirtschaft - einzigartig und charmant inszeniert

„Denn Hanf-Kräuter sind nicht nur zum Rauchen da“
Almdudler greift den Hanf Trend mit Augenzwinkern auf.
Von: Karin Strahner
Österreichs stärkste Limonadenmarke Almdudler stellte kürzlich die Limited Edition Almdudler Hanf vor. Mutig?
Polarisierend? Wer ist die Zielgruppe? Dürfen auch Kinder diese Limonade trinken? Sind sie danach im Almdudler-
Rausch? ifms New Times traf den Geschäftsführer Mag. Gerhard Schilling zum BizTalk im Almdudler Haus und fragte
nach.

Herr Magister Schilling, was war die Motivation für die neue Limited Edition Almdudler Hanf?
„Eigentlich ist es ja ein
logischer Schritt. Natürliche
Kräuter       sind      unsere
Kernkompetenz; da gehört
Hanf dazu. Zusätzlich konnten
wir in der Marktforschung
beobachten, dass besonders die
junge Zielgruppe, und das sind
unsere heavy user, nach
Abwechslung schreit. Und, dass
das Thema Hanf ganz weit oben
in den Interessensfeldern steht.
Wir stellen damit einfach
wieder unter Beweis, dass sich
Almdudler immer wieder neu
interpretiert und wir anders
sind, als erwartet. Wir greifen
das Thema natürlich auch
augenzwinkernd auf.“

Augenzwinkernd?
Wie darf ich das verstehen?
„Das Traditionsbewußtsein und die tiefe Verankerung mit Österreich ziehen sich wie ein roter Faden durch die
Unternehmensgeschichte. Dieses Traditonsbewußtsein betrachten wir aber auch oft mit einem Augenzwinkern und
gehen durchaus selbstironisch und mit viel Humor vor. Almdudler liebt und lebt Überraschungen…. gepaart mit viel
                              Kreativität. Nehmen Sie nur unseren Claim „Wenn die kan Almdudler ham, geh i wieder
                              ham“. Oder auch die Architektur unseres Headoffices in Grinzing, das Almfeeling Mitten
                              in Wien vermitteln soll; liebevoll natürlich Almdudler-Haus genannt: schon von Weitem
                              sieht man den Eingang in Kontur der Formflasche. Und merkt gleich - da ist irgendwas
                              anders an dem Haus. Oder auch die Vorstellung der neuen Hanf-Sorte: die beiden
                              Almdudler-Eigentümer Heribert Thomas Klein und Michaela Klein luden Künstler der
                              Volksoper ein, Auszüge aus dem Musical Hair zu präsentieren; alle - inklusiver der
                              Eigentümer - natürlich im typischen Flower-Power-Outfit.“

Macht der neue Almdudler rauschig?
„Nein, keine Angst. Almdudler Hanf beinhaltet neben zahlreichen natürlichen Alpenkräuter auch 1% natürliches
Hanfblütenextrakt; damit erzeugen wir ein echtes und entspannendes Hanfgeschmackserlebnis, aber keinesfalls eine
berauschende Wirkung! Almdudler Hanf ist gänzlich frei von THC. Dennoch: die Phantasien spielen sich im Kopf ab
J.“
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                                         Gerhard Schilling im Biz-Talk mit Karin Strahner

Lassen Sie uns kurz auch über andere Themen plaudern. Seit wann gibt es Almdudler?
„Seit über 60 Jahren hat Almdudler bereits einen fixen Platz in den Herzen der Österreicher. Es war Erwin Klein, der
1957 Almdudler ins Leben gerufen hat. Er war jedoch nicht der erste Sprudelfabrikant in seiner Familie: schon sein
Großvater Adalbert Klein hatte 1886 eine eigene Sodawasser- und Limonadenerzeugung gegründet. So gesehen liegt
die Liebe zu hochwertigen Getränken in der DNA der Familie Klein.“

Woher kommt der Name Almdudler?
„Dazu gibt es eine sehr nette Anekdote: Erwin Klein’s Frau Ingrid war seine Inspiration und Muse – auch für die bis
heute unveränderte Alpenkräuterrezeptur von Almdudler. Zum Dank schenkte Erwin seiner Ingrid zum Hochzeitstag
die erste Flasche Almdudler. Angeregt durch die Redewendung auf der Alm dudeln (altwienerische Variante des
Jodelns) tauften die beiden ihre neue Kräuterlimonade auf den Namen Almdudler. Damit war auch die
Markenpositionierung klar: Almdudler vermittelt alpenländisches Lebensgefühl in der Flasche. Die Markenwelt ist
geprägt von der Alm, der Tracht, dem Trachtenpärchen und das rot-weiß-rote Logo. Und ganz wichtig: Alm ist, wo wir
sagen.“

Die wichtigsten Eckpfeiler in den letzten 20 Jahren, die größten Herausforderungen?
„Eine der größten Herausforderungen war sicherlich die Umstellung von einem reinen Lizenzmodell auf die aktive
Vertriebsarbeit und Kundenbetreuung in Österreich und den Exportmärkten. Wir haben Anfang 2019 den
nationalen Vertrieb auch für die Gastronomie in die eigenen Hände genommen. Dieser Weg ist authentisch, bietet mehr
Möglichkeiten und eröffnet neue Chancen: zum Beispiel, unsere Konzepte in die Gastronomie einzuführen, was bisher
nicht möglich war, und wesentlich individueller auf die Bedürfnisse der Gastronomen einzugehen. Wir kreieren
gemeinsam mit unseren Kunden Ideen und setzen sie um. Die Marke ist nun sichtbarer bei ihnen und aktiviert stärker.
Auch die ständige Erweiterung unseres Produktsortiments und die Zuckerreduzierung all unserer neuen Produkte
waren ein wichtiger Schritt.
2018 haben wir zudem die Markenrechte an einem weiteren historischen Original erworben: Spezi®. Und last, but not
least, war der Umzug des Firmensitzes in den 19. Bezirk ein wichtiger Meilenstein.“

Worauf sind Sie wirklich stolz?
„Wir sind sehr stolz darauf, dass Almdudler die bekannteste, sympathischste und stärkste Limonadenmarke ist.
(Quelle: Market Institut, Marketagent, Spectra).
Und dann natürlich auf unser Almdudler Haus, es ist das einzige in Wien mit seiner eigenen Almhütte am Dach. Unser
Almdudler Haus wurde nach den Green Building Richtlinien erbaut und zertifiziert. Das gesamte Haus besteht aus
umweltschonenden Materialien. Es wird zu 100 Prozent mit Ökostrom versorgt, die Heizenergie aus Erdwärme
gewonnen. 2009 wurde das Haus übrigens mit dem GreenBuilding Award ausgezeichnet.“

Das aktuelle Almdudler-Sortiment umfasst bereits 18 Produkte. Wohin geht die Reise?
„Wir sind bei unseren Produkten ständig auf der Suche nach Neuem, der Abwechslung und haben gleichzeitig die
Sehnsucht nach dem Bewährten. Daher versuchen wir bei den Neuprodukten den Kern von Almdudler stets
beizubehalten und gleichzeitig neue Arten von Dudelvergnügen anzubieten. Ergänzend zu Almdudler Hanf stellten
wir deshalb heuer auch zB den Almdudler BIO mit nur 6,6g Zucker pro 100ml (das sind 30% weniger Zucker als
herkömmliche Limonaden), den Almdudler Skiwasser Sirup, die Limited Pride Edition und Limited Edition Spezi
Cola-Mix Kirsch vor. Ansonsten werden wir uns auch heuer weiter auf das internationale Geschäft, vor allem den
deutschen Markt, konzentrieren.“
Vielen Dank für das Gespräch … & viel Erfolg weiterhin beim Dudeln auf der Alm.
Almdudler im Überblick: www.almdudler.com
- Almdudler Limonade A. & S. Klein GmbH & Co KG, Grinzinger Allee 16, Wien 19.
- Gründungsjahr des österreichischen Familienunternehmns: 1886
- Geburtsjahr von Almdudler Original: 1957 durch Erwin Klein
- Produktportfolio: 18 Sorten Limonaden unter den Marken Almdudler & Spezi
- 10% vom österreichischen Limonadenmarkt, 30% Export in 16 Länder, primär Deutschland
- Umsatz 2019: in mittlerer 2-stelliger Millionenhöhe
- Mitarbeiter: über 60
- Rückfragen Pressestelle: Christine Gattermeier: +43 676 377 65 28, presse@almdudler.com
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Reinigung & Wirtschaft - einzigartig und charmant inszeniert

EINER für ALLE...                     1 Akku für alle Makita-Maschinen
Der Spezialist für hochwertige Akku-, Elektro- und Benzinwerkzeuge feiert heuer sein 105-jähriges Bestehen
und demnächst 40 Jahre Niederlassung in Österreich. CorporateBiz traf den Makita-Verkaufsleiter Christian
Will zum Gespräch über die Meilensteine in der Unternehmensgeschichte, Zukunftspläne und den Makita-
Hype während Corona-Zeiten.

 „Es begann vor 105 Jahren: 1915 gründete Mosaburo
Makita in Japan eine Reparaturwerkstätte für
Elektromotoren, aus der später die „Makita Electric
Works“ entstand. Der nächste große Schritt in der
Unternehmensgeschichte erfolgte mit der Vorstellung
des ersten Elektrohobels im Jahr 1950, der den
Grundstein für Makita als Elektrowerkzeughersteller
legte. Bereits 1968 wurde die erste Akku-
Bohrmaschine auf den Markt gebracht. Dieses Jahr
war ein großer Meilenstein für uns: 1968 wurde
Makita in Bezug auf die allgemeine
Geschäftstätigkeit und die Finanzlage zur Nummer 1
in Japan gewählt! In den 1980er Jahren war
schließlich die Expansion in die Weltmärkte nicht
mehr aufzuhalten. Makita beschäftigt heute weltweit
über 17.000 Mitarbeiter in ca. 50 Ländern! Das
Unternehmen wird noch immer von der Familie
geführt! Präsident ist der 40-jährige Munetoshi Goto
– er gibt den Takt vor. Sein Vater Masahiko Goto ist
Vorstandsvorsitzender. Makita Österreich wurde
1981 als weltweit zehnte Niederlassung gegründet
und beschäftigt heute über 89 Mitarbeiter,“ so
Christian Will.“ Makita Österreich ist mit ca. 85 Mio.
€ Jahresumsatz Marktführer unter den professionellen
Elektrowerkzeugherstellern. Für heuer planen wir
sogar über 100 Mio € Umsatz!“

Wo befindet sich die österreichische Niederlassung?
„Unsere Unternehmenszentrale befindet sich in der Vienna-Airport-Region, in Fischamend, und zwar in einem neuen,
hochmodernen Gebäude mit einer riesigen Lagerhalle mit 17.000 Palettenplätzen, einem 500m2 großen Schauraum,
eigenen Schulungszentren für unsere Handelskunden, sowie großzügigen Büro- und Serviceflächen, um dem
Wachstum des Unternehmens und auch zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden.“

Sie hatten mir von Makita-Fotos erzählt, die um die Welt gingen. Wie darf ich das verstehen?
„Einige unserer Produkte sind zu eigenständigen Prominenten geworden: Mitte der neunziger Jahre arbeitete der
frühere US-Präsident Bill Clinton intensiv mit der 12-Volt-Akku-Bohrmaschine 6311, um den Wiederaufbau einer
Kirche zu unterstützen, die in der Weihnachtszeit niedergebrannt war. Ein Foto von Clinton mit dem 6311 erschien in
Magazinen und Zeitungen weltweit.
In den späten 1990er Jahren wählte die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA die Akku-Bohrmaschine Makita
6213D für eine ihrer Space-Shuttle-Missionen aus, um den Bau einer Raumstation zu unterstützen. Der 6213D hat an
den Tagen 8 und 9 der Mission die Erwartungen erfüllt und war eine weltweite Demonstration der Leistung und
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                                      Christian Will im Biz-Talk mit Karin Strahner

Zuverlässigkeit des Makita. Die NASA-Homepage zeigte Bilder, die während der Mission aufgenommen wurden,
einschließlich der Makita 6213D in Aktion.“

Ich halten den Produktkatalog in Händen. Das ist ja ein riesiges Sortiment…
„O ja (und lächelt stolz). Die Produktpalette von Makita umfasst ca. 800 verschiedene Maschinen für Bau, Industrie,
Gewerbe, Garten, Forst und Haushalt, davon über 300 Akkumodelle, sowie ein umfangreiches Zubehörsortiment.“

Bei über 800 verschiedenen Maschinen: worin liegt die Kernkompetenz? Auf welche Produkte sind Sie besonders
stolz?
„Das ist sicherlich Makita LXT. Die ersten Modelle dieser Serie mit Lithium-Ionen-Akku kamen bereits 2005 auf den
Markt. Dank immer effizienterer Antriebstechnik aus eigener Entwicklung stellt diese Serie heute das Rückgrat
unseres Produktsortiments dar. Mit derzeit über 275 Modellen bietet die Makita 18 V LXT-Serie eine einzigartige
Bandbreite an Maschinen, die alle mit demselben Akku-Typ betrieben werden können. Und es geht weiter, denn wir
besitzen weltweit wohl die fortschrittlichste Entwicklungsabteilung…“

Makita Li-ion Extreme Technology (LXT)
                                 Und wohin geht die Entwicklung?
                                „Mit der immer größeren Verbreitung von Akku-Geräten wachsen auch die
                                Anforderungen an deren Leistung. Daher stellte Makita im Frühjahr 2020 mit
                                XGT 40 V max eine von Grund auf neu entwickelte Akku-Serie vor, die die
                                bestehenden Modellreihen perfekt ergänzt. Die Vision: 1 Akku für Alles, vom
                                Baustellenradio, dem Staubsauger, Bohrer, Rasenmäher, bis zum Scheinwerfer,
                                der Heizjacke und Kaffeemaschine.
                                Generell stehen global, wie auch lokal die Weichen weiterhin auf Wachstum, vor
                                allem getrieben von unserem Akkusortiment. Makita Österreich stockt daher
                                personell laufend auf, um auch in Zukunft unseren Kunden den besten Service
                                bieten zu können.“

Und zum Abschluss noch: welche Auswirkungen hatte bis dato die Corona-Zeit?
„Wir haben auf neue Maßnahmen und Konzepte gesetzt, um die Kunden bestmöglich mit wichtigen Services
versorgen zu können. Das hat alles recht gut funktioniert und wir konnten die Arbeitsplätze erhalten. Was den Umsatz
betrifft: Sie glauben es ja nicht, aber wir mussten uns bei unseren Ansprechpartnern in Japan für die sprunghafte
Entwicklung und Rekordumsätze rechtfertigen. Klar, die Menschen verbrachten mehr Zeit, um die Gärten zu pflegen,
die Wohnungen zu putzen. Und das mit unterschiedlichen Makita-Geräten, aber nur 1 Akku J“

Vielen Dank für dieses spannende Gespräch!
Makita Österreich im Überblick: www.makita.at
- Makita Werkzeug Ges.m.b.H, Airportstraße 4, 2401 Fischamend
- Kontakt: Telefon: +43 – 22 32- 777 00, E-Mail: office@makita.at
- Gründungsjahr 1915 durch Mosaburo Makita in Japan
- Produktportfolio: rd. 800 hochwertige Akku-, Elektro- und Benzinwerkzeuge
- Umsatz 2019: ca. 85 Mio Euro
- ca 85 Mitarbeiter
Denn Hanf-Kräuter sind nicht nur zum Rauchen da
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„EIN MANN, EIN WORT“
Der Mann, der verwöhnt – seit 160 Jahren und in der fünften Generation
Von: Karin Strahner
Beim internationalen Brotwettbewerb 2020 würdigte die Expertenjury die handgemachten Brote und Gebäcksorten der
Bäckerei Mann mit 20x Gold, 36x Silber und 5x Bronze. Die Bäckerei Mann wurde damit – wiederholt – als beste
Bäckerei Wiens ausgezeichnet. Das sehen, schmecken und schätzen auch die Kunden und wählten im Falstaff 2020-
Publikumsvoting die Bäckerei Mann auf Platz 1 der Lieblingsbäckereien in Wien. Bereits 2018 erhielt das Unternehmen
den heißbegehrten EFFIE-Marketing-Preis in Gold und auch als Lehrbetrieb und beim Engagement zur
Geschlechtergleichstellung übernimmt die Bäckerei Mann ständig eine vorbildliche Rolle und wurde dafür 2015 mit
den Awards „Top-Lehrbetrieb“ und „Bester Lehrbetrieb – Fit for Future“, 2018 mit dem amaZone-Award und 2020
schließlich als „TOP-Lehrbetrieb 2020-2023“ ausgezeichnet. Das alles gelingt seit 40 Jahren unter der Führung eines
„Getriebenen“, nämlich Kommerzialrat, Ehrensenator und Träger des Goldenen Ehrenzeichens der Republik Österreich
                                                                   Kurt G. Mann. CorporateBiz traf ihn zum sehr
                                                                   persönlichen BizTalk am „Brotway“, seinem
                                                                   Backzentrum in Wien Liesing.

                                                                      Herr Mann, Sie führen ein mehrfach
                                                                      ausgezeichnetes      und     sehr    erfolgreiches
                                                                      Unternehmen mit knapp 80 Filialen und 800
                                                                      Mitarbeitern. Wer und was stecken hinter diesem
                                                                      Erfolg?
                                                                      „Uns gibt es seit 1860, also seit 160 Jahren.
                                                                      Trotzdem sind wir immer noch klar ein
                                                                      Familienbetrieb. Für die Qualität unserer
                                                                      Produkte stehen meine Familie und ich mit
                                                                      unserem Namen. Ich bin auch stolz darauf, dass
                                                                      ich nicht ein anonymer Holding-Boss mit
                                                                      unnahbarer Note bin, sondern ein Bäcker zum
                                                                      Angreifen. Oft erkennen mich Kunden auch auf
                                                                      der Straße oder in einer unserer knapp 80 Filialen
                                                                      und reden mich direkt an. Das ist für mich eine
                                                                      wichtige Quelle für Feedback und Anregungen.
                                                                      Aktuell haben wir über 800 Mitarbeiter. Das geht
                                                                      natürlich nicht alleine. Ich habe großes Glück,
                                                                      dass ich eine tolle MANNschaft habe, auf die ich
                                                                      mich sehr verlassen kann. Neben den vielen
                                                                      tüchtigen Mitarbeitern in Produktion und Verkauf
                                                                      zählen auch mein Geschäftsführer Dr. Christoph
                                                                      Horvatits und meine beiden Söhne dazu. Michael
                                                                      ist in der Geschäftsführung tätig und Philipp leitet
                                                                      die Rohwarenlogistik.“

                                                                      Jeder kennt den Mann-Werbeslogan „Der Mann,
                                                                      der verwöhnt“. Woher kommt der?
                                                                      „Das ist nicht einfach ein Werbespruch! „Der
                                                                      Mann, der verwöhnt“, das macht mich aus, das bin
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                                       Kurt Mann im Biz-Talk mit Karin Strahner

ich, das war immer und ist meine Vision. Seit 1993 wird dieses Leistungsversprechen auch in der gesamten
Kommunikation eingesetzt.“

Was macht die Bäckerei Mann so einzigartig? Was unterscheidet Sie vom Mitbewerber?
„Viele Dinge. Vor allem aber, dass wir unsere Ideen, Visionen und unsere Qualitätsphilosophie konsequent umsetzen.
Denken wir an den Brotway. Sie werden selten ein Unternehmen finden, das sich so tief in die Karten sehen lässt.
Komplett verglast ist die Produktion für jedermann unangemeldet einsehbar, und das rund um die Uhr. Sie müssen sich
vorstellen, was das für Ansprüche an die Qualität stellt. Dieser Qualitätsgedanke setzt sich auch bei unseren Filialen
fort. Bei uns ist jede Filiale ein handgemachtes Einzelstück, gemeinsam mit langjährigen Partnern und österreichischen
Handwerkern gezimmert. Wir haben kein „Design von der Stange“, sondern nur individuelle, handverlesene Standorte,
in die wir viel Zeit, Herzblut und Liebe investieren. Die Qualität bei Planung und Umsetzung spüren die Kunden auch,
nur so schaffen wir unsere ehrliche Verwöhn-Atmosphäre. Und nicht zuletzt unterscheiden wir uns durch unsere
Produkte, hergestellt mit viel Zeit, handwerklichem Können und Liebe zum Detail.“

Die wichtigsten Eckpfeiler in den letzten 20 Jahren, die größten Herausforderungen, die schönsten Erfolge. Worauf ist
das Unternehmen besonders stolz?
„Aktuell ist natürlich die Corona-Krise eine extreme Herausforderung. Beim Lock-Down waren auch wir vielfach
gesperrt. Entweder, weil die Kaffeehäuser und Sitzbereiche behördlich geschlossen wurden, oder einfach aus
wirtschaftlicher Notwendigkeit. Wenn ein Baumarkt behördlich geschlossen wird, brauchst du deine Bäckerei im
Baumarkt nicht aufsperren. Ähnlich ist es in Tourismus-Lagen oder bei Bürogebäuden, die Frequenz fehlt bis heute
stark. Und jetzt steuern wir auf einen schwierigen Herbst zu. Ich kann nur appellieren: bitte unterstützen Sie Ihren
lokalen Bäcker.“

Gab bzw. gibt es auch Erfolgsmomente während der Krise?
„Beim Lock-Down haben wir sehr rasch reagieren müssen. Ich habe beschlossen mit meiner kompletten MANNschaft
in Kurzarbeit zu gehen. Vom Mitarbeiter bis zur Geschäftsleitung sind wir alle solidarisch und geschlossen diesen Weg
gegangen. Hier die Loyalität zu spüren war, trotz aller Probleme, auch ein schöner Moment.“

Haben sich durch Corona die Kundenanforderungen verändert, Sichtwort Hygiene?
„Das Sortiment wird etwas anders nachgefragt. Wer früher am täglichen Weg zur Arbeit ein Kipferl gekauft hat, hat
heute vielleicht Home-Office oder fährt mit dem Rad. Und kommt dann eher am Nachmittag für einen Laib Brot.
Puncto Hygiene waren wir als vielfach ausgezeichneter und jahrelang zertifizierter Betrieb hier immer schon vorbildlich
und gut vorbereitet. Ich habe den Brotway schon erwähnt. Da kann jeder sehen wie wir arbeiten.“

Welche Mengen produziert Ihre Bäckerei eigentlich täglich?
Vor Corona hatten wir beeindruckende Zahlen! Täglich produzierten wir 40.000 Mehlspeisen, 50.000 Kleingebäck,
30.000 Brote und 10.000 Snacks. Das ist aktuell deutlich weniger. Wir hoffen schon, dass wir diese Zahlen irgendwann
wieder erreichen, aber das wird sicher noch dauern. Jetzt müssen wir einmal den Herbst überstehen. Wir kämpfen uns
gemeinsam mit unseren Kunden Schritt für Schritt durch.“

Solche immensen Produktions-Mengen… das klingt ja schon industriell. Kann man da noch von Handwerk sprechen?
Wie kann man die Qualität halten?
„Mir war es immer wichtig, nicht der Größte, sondern der BESTE zu sein. Das übersetzt sich in unsere
Unternehmensphilosophie. Mein Unternehmen, mein Name und meine MANNschaft stehen für Qualität. Ich habe
deshalb auch immer den Leitspruch meines Vaters befolgt. Er sagte immer: Vieles erreichst du nur mit Gutem. Dieser
Leitfaden zieht sich durch mein Leben und mein Arbeiten. Beste Produkte aus besten Rohstoffen, von besten
Landwirten, für beste Qualität! Aber genauso auch gute Worte für gute Mitarbeiter und gute Arbeitsatmosphäre in einem
guten Team. Nur wenn und weil alles zusammenpasst, kommen am Ende die Verwöhnmomente heraus, die unsere
Kunden so schätzen.“

Von Ihrem großen Sortiment: haben Sie persönlich ein Lieblingsprodukt? Auf welche sind Sie besonders stolz?
Denn Hanf-Kräuter sind nicht nur zum Rauchen da
Reinigung & Wirtschaft - einzigartig und charmant inszeniert
                                       Kurt Mann im Biz-Talk mit Karin Strahner

„Besonders begeistern kann ich mich für unsere süßen Kleinigkeiten, unsere Petit-Fours, die alle in Handarbeit einzeln
gefertigt werden. Und dann schwärme ich außerdem für die Topfensoufflee-Schnitte, unseren Brownie oder den
Apfelbutterstreusel-Kuchen. Ich nenne diese Kuchen immer die „Glücklichmacher“.
Aber glücklich werden kann ich auch mit unseren Broten. Besonders zugetan bin ich dem 100%-Roggenbrot, das Tiroler
Mann Brot oder unserem Grandioso, einer eigenständig entwickelten Köstlichkeit, von der ich mich in Italien habe
inspirieren lassen. Etwas ganz Besonderes ist auch unser (N)urkorn Brot. So etwas haben Sie noch nie gegessen.“

Wie sieht es mit neuen Produkten aus?
„Wir entwickeln laufend neue Produkte, aber zwei Neuheiten möchte ich ganz besonders erwähnen: erstens unser Bella
Grano, ein extrem saftiges Weißbrot, ich möchte fast sagen das saftigste Brot am Markt; und zweitens unsere
Zimtschnecke. Sie ist ein fantastisch buttriger Traum, besonders weich und voller Glücksgefühle. So etwas werden Sie
so schnell nirgendwo anders finden – obwohl es ein Mitbewerber kürzlich versucht hat.“

Geben Sie uns bitte einen Ausblick: wohin geht die Mann-Reise?
„Mein Leitspruch in Sachen Expansion lautete immer: Wachstum, aber kontrolliert. In den letzten Jahren haben wir
einige schöne neue Standorte dazu bekommen, zuletzt unsere Filiale in der Reinprechtsdorferstraße oder davor unser
tolles Cafe in Guntramsdorf.
Wir haben aber auch bestehende Filialen wesentlich vergrößert und zu trendigen Kaffeehäusern weiterentwickelt. Wir
haben viel daran gearbeitet unsere Frühstückskompetenz auszubauen und auch einiges investiert um eine Wohlfühl-
Atmosphäre zu schaffen. Ein besonderes Schmuckstück ist dabei unsere Filiale in der Perfektastraße 100 geworden, die
wir kürzlich komplett renoviert haben. Sie glänzt jetzt nicht nur in modern zeitlosem Design, sondern wurde auch um
zusätzliche Sitzplätze und einen großen Outdoor-Kinderspielplatz erweitert. Parkplätze gibt es jetzt auch genug.
Sehenswert.
Corona hat natürlich den Schwung gedämpft. Wir werden aber heuer noch unseren ersten Standort in Klosterneuburg
eröffnen. Auf diesen freue ich mich schon besonders.
Wohin danach die Reise geht, kann ich nicht sagen. Ich möchte den erfolgreichen Weg mit meinen Kunden, meinen
Mitarbeitern und meiner Familie einfach weitergehen. Das wünsche ich mir für die Zukunft.“

Apropos Wunsch: Haben Sie noch einen Wunsch an die Regierung?
„Ich wünsche uns allen, dass wir körperlich und wirtschaftlich gesund bleiben oder werden. Wir sind als Österreich
vergleichsweise gut durchgekommen bisher. Hoffentlich bleibt es so.“

Herr Mann, Sie haben offiziell die Geschäftsführung an die nächste Generation abgegeben, sind aber dennoch täglich
frühmorgens in der Produktion, besuchen die Filialen, sind ein Tausendsassa am Seitenblicke-Catwalk, kümmern sich
rührend um Ihre Familie und besonders um Ihre kleine Tochter Tamara und sind auch noch sportlich sehr aktiv.
Herr Mann, lieber Kurti, wie schaffst Du das alles?
„Ganz einfach: ich habe einen Leitspruch seit ich als junger Mann 1980 in das Unternehmen eintrat und den ich zu
100% lebe: Wähle einen Beruf, den du liebst! Dann hast du niemals das Gefühl, dass du arbeitest. Ich liebe mein
Goldenes Handwerk! J“

Vielen Dank für das Gespräch … &weiterhin viel Erfolg!

Mann im Überblick: www.dermann.at
- „Der Mann, der verwöhnt“ Backwaren GmbH & Co OG
- Wien 23/Liesing, Perfektastraße 100
- Kontakt: baeckerei@dermann.at, +43 1 8 66 99 – 82, Amelie.Schauerhammer@dermann.at
- Gründungsjahr: 1860 von Anton Mann. Österreichisches Familienunternehmen in der 5. Generation
- Produktportfolio: Mehlspeisen, Kleingebäck, Brote, Snacks. 400 Rezepte in Verwendung.
- rd. 800 Mitarbeiter
- rd. 80 Filialen im Großraum Wien
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Es knistert seit 65 Jahren
Eine Markengeschichte mit Spaß, Fun und Action!
„Wir bringen KNISTERN ins Leben“. Dieser Slogan und die Marke Kelly’s haben in Österreich eine nahezu
100%ige Bekanntheit. Unsere Lieblings-Chips, Soletti & Co gibt es flächendeckend in ganz Österreich. Wer
und was stecken hinter diesem Erfolg? Wir trafen den Managing Direktor Österreich Schweiz und Slowenien,
Markus Marek zum Gespräch über die Geschichte des Unternehmens, Visionen, Markenwerte, Strategien und
Innovationen.

Herr Marek, die Kelly Ges.m.b.H. ist ein österreichisches Unternehmen, der Name klingt aber amerikanisch.
Woher kommt das?
                                   „Stimmt, wir sind ein österreichisches Unternehmen, allerdings mit US-
                                   amerikanischer Prägung durch einen der beiden Gründer, Howard M. Kelly. Er
                                   hatte sich im Jahr 1955 gemeinsam mit seinem Freund Herbert Rast seinen
                                   Lebenstraum einer American Popcorn Company in Österreich erfüllt. Seit 2008
                                   ist die Kelly Ges.m.b.H. Teil der europäischen Intersnack-Gruppe und damit für
                                   die Marken Kelly‘s, Soletti, funny-frisch, POM-BÄR, Chio und ültje in
                                   Österreich, Italien, der Schweiz und Slowenien verantwortlich.“

                                    Sie sind seit 2018 bei Kelly. Wie erleben Sie das Unternehmen?
                                    „Es macht mich natürlich stolz, nach meinen beruflichen Tätigkeiten bei REWE
                                    und Nestlé Österreich, nun für die Nummer 1 am heimischen Snackmarkt
                                    arbeiten zu dürfen! Aber diese Pole-Position muss auch verteidigt und immer
                                    wieder bestätigt werden, gerade in kompetitiven Märkten mit stark zunehmendem
                                    Marktdruck und ständig wechselnden Marktsituationen. Das ist eine große
                                    Herausforderung, die bei Kelly souverän angenommen wird. Das Wichtigste ist
                                    dabei: die KonsumentInnen ständig zu beobachten und auf ihre Bedürfnisse
                                    einzugehen. Nur so kann die Marke langfristig ihr Vertrauen gewinnen. Und dann
                                    braucht es natürlich ein großartiges Team, das die Erkenntnisse der
                                    Marktforschung in die Produktentwicklung übersetzt. Mich beeindruckt es immer
wieder, mit welcher Begeisterung die Unternehmensphilosophie seit der Gründung gelebt wird: „Geht nicht – gibt’s
nicht.“ Limits werden nicht akzeptiert, sondern als Herausforderung gesehen. Probleme werden als Chance
wahrgenommen. Das spornt unsere Mitarbeiter an, tagtäglich an Grenzen zu gehen, Dinge zu hinterfragen und Neues
auszuprobieren.“

Wie darf ich das verstehen?
„Nehmen Sie zum Beispiel unsere aktuellen Produkt-Innovationen, die Kelly’s Donuts, die LinsenChips und
KircherebsenChips. Unsere Donuts sind die ersten knusprigen. Dieses typisch amerikanische Gebäck ist auf der
ganzen Welt bekannt und beliebt. Dass, die eigentlich luftige Leckerei aber auch knusprig sein kann, haben wir nun
erstmals bewiesen. Was die LinsenChips und KircherebsenChips betrifft: damit wollen wir dem aktuellen Trend zu
gesunder Ernährung entsprechen. Man kann sie - trotz 40% bis 50% weniger Fett - bei vollem Geschmack und ohne
schlechtes Gewissen knabbern! Kelly‘s LinsenCHIPS haben außerdem einen Proteingehalt von 13% und sind damit
eine wertvolle Energiequelle.“
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                                    Markus Marek im Biz-Talk mit Karin Strahner

Wofür steht die Marke Kelly’s? Wie wird das kommuniziert?
„Kelly’s steht für Spaß, Fun und Action und vermittelt den typischen amerikanischen Lifestyle. Das „Knistern im
Leben“ wird in allen Marketingaktivitäten inszeniert: über das Produkt per se, die Formen und das
Geschmackserlebnis, aber auch das Packungsdesign. Aktuellstes Beispiel dafür sind die neuen Kelly’s Chips für die
Generation Hashtag: Mit dieser Range will Kelly noch mehr Abwechslung bieten: special cuts, fancy flavours und das
Ganze super crispy. Kombiniert mit einem auffallenden Packungsdesign, erhält man ein Chips-Konzept, genauso
individuell wie die Generation Hashtag und vieles – aber garantiert nicht langweilig.“

Wie werden die Themen „Nachhaltigkeit und Regionalität“ bei Kelly gesehen?
„Beide Themen haben einen großen Stellenwert! Es beginnt mit unseren Produktionsstandorten: die Chips werden im
Werk Wien 22 produziert; die Soletti-Produkte in unserem zweiten Werk im steirischen Feldbach. Dadurch können
wir schnell auf die Bedürfnisse der Konsumenten reagieren, schnell produzieren und halten die Transportkosten auf
dem Minimum. Wir setzen bei der Produktion bestes HOSO (High Oleic Sunfloweroil) Sonnenblumenöl ein, das reich
an ungesättigten Fettsäuren ist, und verwenden ausschließlich hochwertige Rohstoffe. Die Erdäpfel für die Chips und
das Mehl für die Soletti kommen zu 100% von österreichischen Bauern. „Mit der Marke Soletti gehören wir übrigens
zu den größten heimischen Mehlabnehmern!“

Von welchen Mengen sprechen wir?
„Das sind wirklich beeindruckende Zahlen, denn immerhin verkaufen wir jährlich mehr als 14 Millionen Packungen
Kelly’s Chips und Sticks! Dafür werden rund 32.000 Tonnen Erdäpfel, 13.000 Tonnen Mehl, 1.100 Tonnen
österreichisches Salz und mehr als 2.000 Tonnen österreichischer Maisgrieß verarbeitet!“
Denn Hanf-Kräuter sind nicht nur zum Rauchen da
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                                    Markus Marek im Biz-Talk mit Karin Strahner

Gerade jetzt -Stichwort Corona: welche Bedeutung haben Hygiene und Reinigung? Welche Maßnahmen setzen
Sie? Mitarbeiter, Büros, Produktion? Was hat sich geändert?
„Natürlich haben wir unsere ohnehin schon strengen Hygiene-Richtlinien anlässlich von Covid-19 noch weiter
verschärft. Neben verkürzten Reinigungsintervallen legen wir besonderen Fokus darauf, dass unsere Mitarbeiter freien
Zugang zu Desinfektionsmittel haben, Abstände eingehalten werden und, wo dies nicht möglich ist, Masken getragen
werden. In Meetingräumen und in anderen, kleineren Räumen, die gemeinschaftlich genutzt werden, gibt es eine
Begrenzung der Personenanzahl, welche die Räume gleichzeitig nutzen darf und auch hier stehen überall
Einwegtücher und Desinfektionsmittel zur Verfügung.“

Vielen Dank für dieses interessante und charmante Gespräch!
Kelly im Überblick: www.kellys.at
- Kelly Ges.m.b.H., Hermann-Gebauer-Straße 1, A-1220 Wien
Dachorganisation: Intersnack Knabber-Gebäck GmbH & Co. KG
- 2 Produktionsstandorte: Wien 22 und Feldbach
- Kontakt: Telefon: +43-05-70-789-0, E-Mail: office@kellys.at
- Gründungsjahr 1955 durch Howard M. Kelly und Herbert Rast
- Produktportfolio: mehrere Top-Marken im Knabbergebäck-Sortiment: Kelly’s, Soletti, Chio, POM-BÄR, funny-
frisch, ültje und seit Jänner 2020 auch Tyrrell’s.
- Umsatz 2019: 196 Mio. Euro
- ca. 360 Mitarbeiter
Reinigung & Wirtschaft - einzigartig und charmant inszeniert

Das Interview wurde kurz vor Otto Schenk’s 90-er geführt…
Lieber Herr Schenk, Ihr 90. Geburtstag findet in Kürze statt. Sie waren vor Corona noch sehr aktiv bei Lesungen und
auf der Bühne, im Kirschgarten im Theater in der Josefstadt. Freuen sie sich auf diesen Geburtstag?
Nein. Absolut nicht. Ich freu mich nicht. Es ist wie in Hammerschlag auf eine Glocke, die schon ein bisschen
„verschermt“ klingt. Die schon ein bisschen brüchig klingt.
Na, das Brüchige merkt man auf der Bühne und bei den Lesungen aber überhaupt nicht.
Nein. Wenn man das sehr oder nur etwas merken würde, dort wo es nicht hingehört, würde ich sofort damit aufhören.

Welche von Ihren vielen Berufen, Sie sind ja Regisseur, einer der weltweit erfolgreichsten Opernregisseure, waren
Theaterdirektor, Schauspieler, Vortragender, aber auch Autor von acht Büchern Was war Ihnen der liebste Beruf?
Ich habe immer das am liebsten gemacht, was ich gerade nicht gemacht habe. Ich habe immer eine Sehnsucht als
Regisseur zum Schauspielen gehabt und als Schauspieler eine Sehnsucht Regie zu führen oder drein zu reden. Als
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                            Otto Schenk im Biz-Talk mit Prof. Dr. Brigitte Sinhuber-Harenberg

Lesender habe ich überhaupt das Gefühl, mich mit dem Publikum zu vereinen. Also der Meinung des Publikums zu
sein. Und da raus zu horchen was die gerne hören. Dieses Interesse ironisch zu bedienen, das Publikum ist ja
masochistisch veranlagt. Sadomasochistisch möchte ich fast sagen. Und ich habe eigentlich immer die Wirklichkeit
verfolgt und bedient. Und es war immer der nächste Satz, den ich zu sprechen oder zu lesen hatte, der wichtigste im
Leben.
Eine ganz späte, aber sehr erfolgreiche Karriere ist die des Schriftstellers, beziehungsweise des Buchautors. Acht
Bücher sind erschienen, das neunte kommt jetzt. Wie haben Sie das Schreiben entdeckt.

Das haben ja eigentlich Sie entdeckt und mich dazu „verführt“. Ich habe Briefe veröffentlicht, die ich im Laufe meiner
Direktionszeit im Theater in der Josefstadt diktiert habe und dazu einen Text geschrieben. Das war ein erstes Buch.
Das heißt, es gab diese Briefe und Sie haben mich dazu ermuntert, daraus ein Buch zu machen. Ich habe alles
diktiert in meinem Leben, auch für die darauf folgenden Bücher und darauf bestanden, dass es ziemlich wörtlich so
gedruckt wird. Sie haben mir gesagt, dass ich nahezu druckreif spreche.
Das kann ich nur bestätigen. Diese Sitzungen, aus denen die Bücher entstanden sind, waren für mich ein großes
Erlebnis, eine Überraschung, wie großartig, wie nuanciert, wie wortreich Sie formulieren und wie großartig Sie die
Formulierungen zu Ende bringen. Wenn Sie einen Satz begonnen haben, habe ich mir oft in Gedanken ausgemalt wie
Sie ihn weiterführen werden. Und es kam immer anders. Eine originelle und überraschende Formulierung.
Ja, ich war immer der Ansicht, dass sehr viele Wege nicht nach Rom führen. Und diese Irrwege haben mich
interessiert. Dadurch ist mein Diktat auch so ausufernd und verwirrend manchmal, aber hoffentlich amüsant
verwirrend. Die Entdeckung, dass ich schreiben kann war eine Wiederentdeckung nach einem Schauspielerleben,
denn ich wollte Schriftsteller werden noch bevor ich Schauspieler werden wollte. Und dann hat mein
Schauspielertalent mein Schriftstellertalent total aufgefressen. Konnte kaum mehr Briefe schreiben. Ich habe sie dann
auch nicht mehr geschrieben. Ich hab sie alle diktiert der Frau an meiner beruflichen Seite.

Am Theater in der Josefstadt.
Meiner damaligen Sekretärin. So wurde ich verführt zu einem Jugendtalent und schreib daher wahrscheinlich auch
ein bisschen kindisch.
Nein, also kindisch kann man das wirklich nicht bezeichnen. Aber umso wichtiger ist es, da ja Theater und Oper ein
transitorisches, ein vergängliches Erlebnis sind, dass es dann die Bücher gibt. Bücher kann man immer wieder neu in
die Hand nehmen und sie halten Ihre Gedanken fest über Oper, Musik, zum Schauspiel, zum Humor, über Literatur.
Es ist ja in diesen Büchern über alles gesprochen worden.. Wie fing aber alles an… Wie hat ihre Schauspielerkarriere
begonnen? Sind sie in einer musischen Familie aufgewachsen?

Ich bin ein blödelnder Spaßmacher gewesen. In der Schule und in den Kinderjausen und auch in den Onkelsitzungen
wurde ich immer aufgefordert irgend jemanden nachzumachen oder irgendwas vorzublödeln. Und war eigentlich
Schauspieler bevor ich wusste was das ist. Ins Theater bin ich sehr ungern gegangen. Das hat sich übrigens nicht sehr
geändert. Theater war mir peinlich. Ich konnte dieses laute Reden nicht aushalten. Ich habe dann erst in der Oper
Freundschaft geschlossen mit dem Theater. Mir war das Singen viel natürlicher als das unnatürliche laute Sprechen
im Burgtheater. Wobei ich dann einige Schauspieler vergöttert habe. Den Werner Krauss und den Josef Meinrad zum
Beispiel. Und später den Leopold Rudolf in der Josefstadt. Ich bin den großen Schauspielern verfallen. Ich würde
heute noch gern ins Theater gehen, um große Schauspieler zu sehen. Wenn die sich dann so selbstverständlich
bewegen. Wie große Tiere das so meisterhaft können. Schauspieler tun sich ein bisschen schwerer damit.
Es ist ein großer Trost, dass es immer noch große Schauspieler gibt. Im Theater in der Josefstadt zum Beispiel, wo sie
ja noch immer auftreten. Die trösten einen dann über manches Regietheater hinweg. Was halten sie vom Regietheater?
Ich verstehe nicht, warum gerade das übernatürliche oder anders spielende Theater sich als Regietheater bezeichnet.
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                             Otto Schenk im Biz-Talk mit Prof. Dr. Brigitte Sinhuber-Harenberg

Wenn einer auf die Bühne geht und einen Witz erzählt, ist ja auch schon Regie dabei. Selbstregie. Selbstregie ist die
wichtigste Regie, die ein Schauspieler erlernen muss, dass er sich selbst so weit hat, dass der Regisseur etwas damit
anfangen kann.Manchmal ohne dass ihm noch was dazu einfällt.

So kam es ja, glaube ich, dazu, dass sie zum Regisseur wurden, weil nicht alle Schauspieler die Selbstregie
beherrschen und dann gerne ihre Hilfe angenommen haben.
Ja ich bin vom dreinredenden Schauspieler zum Regisseur geworden. Ernannt worden würde ich sagen. Ich wusste
gar nicht, was ein Regisseur ist. Ich weiß es bis heute nicht genau.
Sie sind also nach wie vor der Schauspieler auch wenn sie Regie führen. Das bleibt in ihrem Kopf?
Der helfende Schauspieler, der an den Schauspieler glaubt und der dem Schauspieler Glaubhaftigkeit beibringen will.
Und über diese Glaubhaftigkeit wird das Stück erzählt. Dass man glaubt, was die reden und glaubt, dass es von ihnen
ist und nicht von einem anderen, der es geschrieben hat.
Wie hat Ihre Schauspielerlaufbahn begonnen? Sie haben eine Aufnahmeprüfung ins Reinhardtseminar gemacht
und…
Ich wusste zunächst nicht, was ich werden will. Wollte eigentlich, wie gesagt, etwas Schreibendes werden. Habe aber
lange nicht genug gut oder nicht schnell genug geschrieben für mein Hirn. Mein Hirn war schneller als meine faule
Hand. Und da war ich verliebt in ein Mädchen, Maria Urban war das damals. Und die war ganz sicher, dass sie
Schauspielerin werden will. Sie kam aus einer Schauspielerfamilie, da war es natürlich klarer. Ein bißchen hatte ich
schon gespielt in... in der Urania, nicht Kindertheater, aber Theater der Jugend war das damals. Einige
Vorstellungen. Mit Erfolg und dann habe ich gedacht, warum mache ich das nicht weiter… Und habe meinen Vater
gefragt, weil ich ja eigentlich schon Jus inskribiert hatte, weil wir in der Familie einen sicheren Beruf haben wollten.

Ihr Vater war Jurist.
Ja, er war zwar nicht gern Jurist, aber ein sehr guter Jurist, ein sehr gescheiter und auch sehr komödiantischer Jurist.
Ich habe eines Tages zu ihm gesagt: Du Papa, ich versuch die Aufnahmeprüfung ins Seminar. Sagt er, das ist eine
gute Idee, kann ich dir irgendwie helfen, ich kenn den Sowieso. Ich habe aber geantwortet: nein gar nicht, ich will
dort ganz normal und als Unbekannter die Aufnahmeprüfung versuchen. Wenn ich durchfalle, lasse ich die Idee fallen
und wenn ich darf, werde ich die beides weiter verfolgen. Das wird ein bisschen schwierig, aber mit Jus geht es
vielleicht... Ja ja, sagt er, bei Jus brauchst gar nicht in die Vorlesung gehen, das kann man auch zuhause lernen. Er
kannte die Tricks. Und dann habe ich es versucht, habe die Rollen eigentlich schon gehabt, drei Rollen und habe mit
einem wahnsinnigen Kobold, muss ich fast sagen, Ivanschitz hat er geheißen, den Zettel im Sommernachtstraum von
Shakespeare einstudiert. Der war selber ein Zettel , ein im Theater Gescheiterter. Auf irgendwelchen seltsamen
Nebenbühnen noch auftretend, spielwütig und komödiantisch eine hochinteressante Person, aber fürs Theater nicht
mehr verwendbar. Und bei dem habe ich den Zettel einstudiert, hab aber gleich gewusst, so darf ich das nicht wirklich
spielen, aber seine Trieblaune habe ich mir angeeignet. Und hab diese erste Szene geprobt, in der der Zettel alle
Rollen, auch den Löwen spielen will , ganz wild mit Händen und Füßen spielend hat er das angelegt aber ich wollte es
schon damals als echte Leidenschaft Zettels spielen, währendem der Ivanschitz nur auf die Blödlerwirkung aus war,
die mir damals schon peinlich war. Und mit dieser Ladung bin ich ans Seminar geführt worden von meiner Maria
Urban, die damals schon ganz selbstbewußt als Schauspielerin aufgetreten ist. Und habe wie eine Wildsau diesen
Zettel gespielt, wie eine echte Wildsau. In der Kommission waren damals die Helene Thimig, der Fred Liewehr, der
Alfred Neugebauer, der Nüchtern war Direktor, ein großer wichtiger Mannund der Schulbauer, ein ganz wichtiger,
von mir sehr verehrter strenger Bursche. Also es saß eine horrible gewaltige Junta da unten. Und vor der habe ich
diesen losgelassenen Zettel gespielt. Und denen war vom vielen Vorsprechen schon so fad, dass sie durch mich in
eine wahnsinnige Heiterkeit gekommen sind und zum Schluss gab es riesigen Applaus. Es war das erste Mal, dass
diese Kommission überhaupt eine Hand gerührt hat. Es war gar nicht zu applaudieren. Dann haben sie mich noch
Reinigung & Wirtschaft - einzigartig und charmant inszeniert
                            Otto Schenk im Biz-Talk mit Prof. Dr. Brigitte Sinhuber-Harenberg

einmal gerufen, weil sie es einem zuspät kommenden Lehrer, ich weiß gar nicht wer das war, auch noch zeigen
wollten. Jedenfalls bin ich durchgekommen. Und habe dann gleich zu große Aufgaben im Seminar bekommen. Den
Direktor in „Sechs Personen suchen eine Autor“ von Pirandello. Als Zweitbesetzung, denn ich war ja im ersten
Jahrgang. Ich wusste ja gar nicht wie man so etwas spielt. Ich habe es auch gar nicht wirklich können. Am Anfang
war ich ganz ungeschickt und habe es über die Ungeschicklichkeit gepackt. Die Ungeschicklichkeit immer verwendet.
Ich habe meine Figuren immer ungeschickt gespielt und das war der Weg zu meinem Erfolg, dass ich nicht so gespielt
habe wie ein Komiker, sondern so wie ein ungeschickter Mensch, der es komisch gestalten will. Und dann ist diese
Premiere auch so gelungen, dass der wilde Professor Schulbauer nur meine Leistung gelten hat lassen und nicht die
von dem, von mir bewunderten Schauspieler, der die erste Besetzung gespielt hat. Er hat sich nur geärgert, dass ich
so viel mit der Brille herumhantiert habe. Es waren so Kleinigkeiten in meinem Weg. Mir waren die Kleinigkeiten
immer im Weg. Und dann war ich dort etabliert und habe mich während der Arbeit von dem Direktor mal so unwohl
gefühlt, weil ich auch zu wenig Proben gekriegt hab. Und die wichtigen Szenen habe ich dann aus dem Hut spielen
müssen, was wahrscheinlich mein Vorteil war. Aber aus diesem Urwald wollte ich weg und habe mir gedacht, Jus ist
eh ganz lustig. Es gab da einen Professor,der hat so wahnsinnig lustig unterrichtet und da habe ich mich sehr
wohlgefühlt und war natürlich sehr faul im Studium, weil ich im Theater zu tun hatte. Ich habe die erste Staatsprüfung
gemacht gehabt und hab dem Papa gesagt: Du Papa ich ärger mich so im Seminar ich will nicht ein Leben lang diese
Ärgernisse haben. Ich… Ich will Jurist werden. Worauf mein Vater blass geworden ist und gesagt hat: Bist du
wahnsinnig! Ich freue mich so, dass du Theater spielst. Willst du ein Leben lang fader Jurist werden und ein
unglücklicher Jurist? Du bist begabt und Du bleibst dabei. Wir haben gestritten und er hat mich gezwungen das
Theater spielen nicht aufzugeben.

Also genau umgekehrt wie es normalerweise ist zwischen Eltern und Kindern, die eine sicheren Beruf ausüben sollen,
nur ja nicht zum Theater gehen.

Genau umgekehrt wie im normalen Leben. Ich werde ihm das nie vergessen.
Das werden wir ihm auch nie vergessen, was wir für ein Glück gehabt haben. Aber es ist auch wirklich ungewöhnlich.
Ja, das ist ungewöhnlich. Ich habe dann im Nebengeleise des Theaters gespielt, das waren damals die Kellertheater,
die man in New York auch Off Broadway nennt. Und in diesem Theater am Parkring haben wir uns getraut Warten
auf Godot von Samuel Beckett zu spielen. Als erste in Österreich, weil sich die anderen Direktoren in die Hosen
gemacht haben beim Lesen des Stückes, es als zu fad empfundne haben. Wir haben eine enorme Besetzung zustande
gebracht. Nämlich den Kurt Sowinetz als Partner von mir, ich als Vladimir, der Günter Haenel als Pozzo. Der
Neuberg hat Regie geführt und ich habe sehr viel dreingeredet, so dass der Neuberg gesagt hat: ich komme jetzt eine
Woche nicht, macht´s das fertig und ich schaue es mir dann wieder an.

Also damals hat der Regisseur schon gelauert im Hintergrund.
Im Hintergrund gelauert und… Der Neuberg kam dann und hatte die Größe uns zu loben und gut zu finden und
wunderbar zu ergänzen. Der war kein Regisseur des Mittelarbeitens. Der konnte nur Lichter aufsetzen. Am
Burgtheater ging das nicht. Bei uns ging das, uns war das wurscht, wenn der drei Tage nix redet, haben wir´s selber
gemacht. Und dann hat er´s gefressen, das ist eine große Leistung.

Er war ein berühmter Regisseur, leider hat er Depressionen gehabt und…
Ja. Und hat dann auf das Fertige noch wunderbare Sachen draufgesetzt. Das war viel zu langsam zum Beispiel und
das hat die Szene gerettet so ein Satz. Wir haben ihn als Regisseur behandelt. Und ihm geglaubt, dass wer was zu
sagen hat und wenn er nichts sagt, dass ihm halt nichts einfällt. Und da haben wir halt sehr viel selber gemacht und
ich habe darauf geachtet, dass das kein expressionistischer Text wird, sondern ein ganz natürlicher von zwei
Personen, die auf jemanden warten.
Reinigung & Wirtschaft - einzigartig und charmant inszeniert
                            Otto Schenk im Biz-Talk mit Prof. Dr. Brigitte Sinhuber-Harenberg

Expressionistisch war´s ja nicht gemeint vom Beckett.

Nein.
Ihre Schauspielerkariere wurde ja verfolgt in Österreich, nicht so sehr die die vielen Opernregien auf der ganzen Welt
von Frankfurt bis New York und die vielen heute noch an der Wiener Staatsoper gespielten Inszenierungen, das sind
die Inszenierungen die überhaupt am längsten gehalten haben in der Geschichte der Staatsoper.

                                                                        Ja, das liegt natürlich auch am Stück.
                                                                        Nicht nur, aber normalerweise wird dann meist
                                                                        aufgeräumt und eine neue Inszenierung wird
                                                                        geholt. Aber Sie sind wirklich auf der ganzen
                                                                        Welt tätig gewesen, und ein Schwerpunkt war
                                                                        New York. Was hat New York für Sie
                                                                        bedeutet?
                                                                         New York hat mir so gefallen, weil es so
                                                                         bescheiden war. Ich bin in diese riesen Met
                                                                         hineingekommen, bekam eine Probe mit mit der
                                                                         Nilsson und dem Corelli. Also das waren die
                                                                         Bomben der Zeit. Die Nilsson hat mich
                                                                         übrigens vorgeschlagen. Tosca macht sie nur
                                                                         wenn der Schenk Regie führt, hat sie gesagt.
Das habe ich erst nachher erfahren. Das wusste ich gar nicht. Und sie hat ja gewusst, dass sie nicht unbedingt eine
Tosca ist … Der Schenk kann aus mir eine Tosca machen, sonst niemand. Ich habe das alles später erfahren, bin
derartig rot geworden, wie ich diese Sätze gehört hab. Der Corelli galt als einer, der nicht gern probt. Er war der
große Gott, er hat die tollste Stimme der Welt gehabt. Die lauteste und größte und er war wirklich ein erster Tenor. ..
Il Tenore. Und war in einer Sphäre wo ihm keiner mehr was gesagt hat. In dieser Einsamkeit des hohen Gipfels. Und
ich habe ihn behandelt wie einen Anfänger, einen Schauspieler. Und hab ihm gezeigt, wie er als Cavaradossi, als der
Maler in der Rolle, Pinseln wäscht… Soll ich da stehen, wo? Hat er gefragt. Sag ich, setz dich doch. Setzen Sie sich
einmal. Man redet dort du, das ist ja Englisch. Sit down. Where? Da auf den Kübel, dreh ihn um und setz dich. Auf
einem Kübel ist er noch nie gesessen. Das hat man seinem Blick angesehen. Hat ihn umdreht und sich gesetzt. Hat
gleich zum hoppeln angefangen wie ein dummer Bub. Und ich habe gesagt, ja, das ist gut mach das und dann wasch
den Pinsel. Und dann schau auf das Bild hinauf und dann fang an zu Singen. Das hat ihm so gefallen… Facciamo un
film, hat er gleich gesagt. Sí, senz altro, ohne weiters. Machen wir einen Film. Und er ist zu allen meinen Proben
gekommen und der Direktor Bing, ein sehr lustiger, hochweiser Mann ist bei der dritten Probe dazu gekommen.
Schauen ob der Corelli nicht ganz beinand ist, weil er zu so vielen Proben kommt. Corelli hatte dann wunderbare
Kritiken als Schauspieler. Also die haben ihn entdeckt als Schauspieler.

Noch ein neues Talent entdeckt dazu
Wie soll ich mit der Nilsson spielen hat er gefragt. Wenn sie kommt in der ersten Szene gib ihr ein Busserl auf die
Nase. Er ist so erschrocken wie beim Kübel. Aber der Nilsson? Ja wem denn? Ist ja deine Geliebte. Und die kam und
er gibt ihr ganz verschreckt und schüchtern ein schnelles Busserl auf die Nase und hat geglaubt er kriegt a Watschn.
Und sie hat so gelacht und sie wurden fast zu einem Liebespaar. Sie haben so neckisch miteinander gespielt, dass
man sie fast einbremsen musste. Die Nilsson hat so eine Freude gehabt. Ich konnte eigentlich zum ersten Mal mit
einer Stimme Regie führen. Ich konnte von ihr Verlangen, dass sie singt wie ein Kind. Ich konnte von ihr verlangen,
dass sie plötzlich wütend wird und fast wie ein Mann singt. Man konnte das alles von ihr verlangen und zu spielen gab
es nicht so viel. Und dann lag sie auf der Erde und hat die Visitate-Arie begonnen mit dem Kopf, dem Gesicht auf der
Erde. Einmal trug sie einen riesigen Brillantring. Sage ich: das ist aber ein schöner Klunker, den Sie da haben. Hat
Reinigung & Wirtschaft - einzigartig und charmant inszeniert
                               Otto Schenk im Biz-Talk mit Prof. Dr. Brigitte Sinhuber-Harenberg

sie gesagt, das ist nur für die Probe.

Sie haben ja auch mit Anna Netrebko der heutigen Nummer Eins der Opernszene gearbeitet.

Das war natürlich ganz anders. Sie war von Anfang an ein Born des Übermuts.

Das war der Liebestrank von Donizetti, oder?

Es war der Liebestrank und er war der Malatesta und das große Duett hat damit begonnen. Sie waren ein pas de deux
des Unfugs, weil sie sich so vorbereiten auf die Rache auch im Don Pasquale. Da hat sie ihm einen Kaffee zubereitet
und dabei ein Spiegelei gemacht. Dann hat sie sich die Pfanne auf den Kopf gesetzt und da hab ich gesagt, ist das
vielleicht nicht zu viel… Perhaps this is too stupid. Hat sie gesagt: No nothing is too stupid. Und wieder ganz ernst im
Rigoletto, mit einer Ernsthaftigkeit diesen Hass auf den Alten gespielt und dann plötzlich hat das umgeschlagen in
Mitleid . Der Dirigent hat gesagt, die spielen so intensiv, die schauen mich nie an. Die wird man nicht hören, wenn sie
das alles nur in die Seite singt. Dann hat die Netrebko gesagt: Listen. Mich wird man hören. Und ist mit dem hohen
Ton abgegangen nach hinten, hat den halben hohen Ton hinten gesungen. und gefragt: Hast ihn gehört. Und ich sage
ja wunderbar. Ein unerschöpfliches, übermütiges und echtes Komödiantentum. Und auch mit dieser Ernsthaftigkeit
und nicht eine Sekunde jemand anderem was wegnehmen wollen, es war ein gewaltiges Geschenk.

Wie würden Sie Erfolg erklären, wie viele Prozente gibt es für Glück, Arbeit, Talent?

80% ist Glück.Aber 20% ist ganz wichtig. Und ohne die 20 % hat man auch kein Glück.

Also 20% Talent?
20% Wunder, Talent ist Wunder. Talent wächst, wenn man Glück hat oder verfällt, wenn man Pech hat. Auch da ist
das Glück dahinter. Und man wird entweder bescheidener oder eitler. Man wird entweder umfassender oder
eingeschränkter. Die große Gefahr ist, wenn man seine Erfolge kopiert. Und man nicht jedes Mal von Neuem anfängt,
als wär´s nicht da gewesen. Und Theater. Es gibt einen Satz, der mir sehr gefällt: Theater muss immer ein bisschen
anders sein und ist auch immer ein bisschen anders.

Als das Leben?
Als alles. Auch als Theater.
Wir wollen auch ein bisschen den Menschen hinter dem Theater, der Oper und der, des Auftritts des
Publikumslieblings kennenlernen. Sie sind seit über 60 Jahren verheiratet. Das ist ja schon eine ganz erstaunliche
Geschichte nicht nur für einen Künstler, sondern überhaupt für einen Menschen oder ein Paar. Woran liegt der Erfolg
einer glücklichen Ehe?
Indem man jeden Tag wieder heiratet. Und jeden Tag dieselbe und die ein bisschen andere Frau heiratet und
entdeckt. Und jedes Mal sich freut, dass was neu ist und was Altes an ihr ist. Und wenn sie wirklich alt wird, und das
alte überhand nimmt, muss man sich in die vielen Herzigkeiten, Kindlichkeiten, Lieblichkeiten des Alters verlieben.
Und das fast jeden Tag. Das Alter macht nicht kindisch, wie man spricht, es findet uns nur noch als wahre Kinder.
Sagt der Goethe. Und wenn man dieser Ansicht ist, dann ist das Altwerden ein großer Spaß, eine große Freude und
eine große Überraschung auch. Ich erlebe das jetzt gerade und da ist jede Stunde und jeder Blick ein, ein, ein… Ja,
ein Juwel.

Aber man muss sich dessen auch bewusst sein…

Ein bisschen.
Nur ein bisschen?
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                             Otto Schenk im Biz-Talk mit Prof. Dr. Brigitte Sinhuber-Harenberg

Man muss sich nichts vornehmen. Es passiert. Wenn es die richtige Frau ist, ist es ganz leicht.

Aber da ist dann auch da Glück wieder dabei.

Ja.

Sie haben ja auch gekocht, kommt das aus der Familientradition?

Ja das kommt aus der Großmuttertradition. Das wurde total vererbt auf meine Mutter, auf meine Tanten auch. Das
Talent zum Kochen hat italienische Wege und slowenische Wege eingeschlagen. Ein Schrapnell dieses Talents ist auf
mich abgefeuert worden. Aber wirklich nur ein Schrapnell.

Was haben sie besonders gern gekocht ?

Gulasch und Risotto.

Und Palatschinken!

Palatschinken, ja, Palatschinken nur in meinem Gasthaus am Irrsee, bei der Johanna Enzinger, der Seewirtin.
Am Irrsee haben sie ja den Zweitwohnsitz, den Sommersitz so zu sagen, wie sind sie in diese schöne Gegend
gekommen?
Glück, Glück. Wir wollten etwas in der Nähe von Wien, in der Nähe Alte Donau, so ein Nachmittagsurlaubsziel. Wo
man einen halben Tag hinfahren kann. Da war in der Zeitung eine Annonce, dass am Irrsee der Campingplatz
verkauft wird. Und die Renee, die wirklich die genialste Finderin von Häusern, Grundstücken und … Lösungen ist. Sie
war die Löserin in meinem Leben. Löst alles. Und wenn sie jetzt krank ist, fehlt mir das derart, dass ich das gar nicht
sagen kann. Aber…
Aber den Irrsee hat sie damals…
Hat sie damals gefunden. Und wir haben uns den Campingplatz mit dem Campinghaus darauf angeschaut,
vollbesetzt. Es ist nicht sehr einladend einen vollbesetzten Campingplatz zu kaufen. Aber ein Prachtseegrund. Ein Teil
davon im Wald, ein Teil davon abgelegen. Und ein Teil davon sich öffnend gegen den See. Das Haus solide, aber
unwirtlich. Und ich habe gefragt, was es kostet. Ich will diese Zahlen nicht mehr nennen und ich habe sie auch
verdrängt. Und hab gesagt das ist ausgeschlossen. Meine Frau hat gemeint, das einzige, was möglich wäre... und
nannte die Hälfte. Eigentlich nein. Das heißt nur, wenn sie gar niemanden finden,dann würden wir für diese Summe
weich werden, obwohl wir es nicht kaufen wollen. Auch ein sehr gescheiter Satz. Und wir sind weg, das sind wir los.
Es ist eh ein Campingplatz, den hätte man sogar weiterführen dürfen. Stellen sse sich uns als Campingwirte vor mit
sechs Operninszenierungen im Jahr. Dann kriegen einen Anruf: Er macht`s. Die Pause war furchtbar lang. Hallo,
sind Sie noch da? Ja. Einr heiseres Ja unsrerseits. Ja, also gut. Jetzt haben wir einen Campingplatz gehabt mit einem
Haus, mit einem Geschäft darauf. Und voll mit Campingzeltern. Da war noch in diesem Sommer Camping, im
nächsten Jahr war kein Camping mehr. Und ein Haus und eine Straße rund herum. Ein riesiges Pissoir. Und ein
Geschäft ein kleines, das unverwendbar war. Und eine riesige Terrasse. Das hatten wir dann. Der Irrsee war insofern
ganz nett, weil der Eberhard Waechter dort war mit allen seinen Kindern. Der Heini Schweiger war dort. In der Nähe
war der… Mundl.

Der Karl Merkatz.
Dann haben wir einen Architekten geholt.

Habt Ihr alles abreißen lassen, alles?
Nein, nein. Das Haus haben wir nicht abgerissen, sondern eigentlich erhalten ohne dass es so ausschaut. Wir haben
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