Der lachende Drache Noch mehr Außengastronomie auf der Langen Reihe? Wir alle wissen, dass durch die wo- epub @ SUB HH
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
T NIX Stadtteilzeitung für St. Georg KOSTE Der lachende Drache Einwohnerverein St. Georg von 1987 e. V. (Hrsg.) | 34. Jg. / Nr. 338 | Juli 2020 Noch mehr Außengastronomie auf der Langen Reihe? W ir alle wissen, dass durch die wo- chenlangen Corona-Auflagen be- dingten Schließungen von Läden und Gaststätten etliche Gewerbetreibende in finanzielle Nöte geraten sind. Insofern ist das Anliegen der Hamburger Kneipiers, die Sondernutzungsgebühren für die Au- ßengastronomie in diesem Jahr erlassen zu bekommen, durchaus nachvollziehbar. Ob allerdings die deutliche Erweiterung der Außengastronomie überall dort, wo es von den Kneipiers gewünscht wird, ak- zeptabel ist, darüber sollte unter allen Betroffenen geredet werden. Dazu ge- hören auf der Langen Reihe nicht nur die GaststättenbetreiberInnen, die TouristIn- nenmassen und die KneipengängerIn- nen, sondern auch die direkten Anwoh- nerInnen und auch die St. GeorgerInnen, für die die Lange Reihe immer noch Ein- kaufs- und Hauptstraße ist. Kleines Paral- lelbeispiel: Für das Schulterblatt hat der von BewohnerInnen dominierte Stadt- An einem Sommertag im Juni auf der Langen Reihe (Foto: Mathias Thurm) teilbeirat Schanzenviertel gerade durch- dersetzungen in den vergangenen Jah- che um jeweils rund zwölf Sitzplätze. setzen können, dass das völlig außer ren immer wieder um die überbordende SPD-Bezirksabgeordnete und Bürgerver- Rand und Band geratene, alle Corona- Außengastronomie auf der Langen eins-Vorstandsmitglied Oliver Sträter se- auflagen (Abstands- und Maskenpflicht) Reihe tobten. Jetzt ging Markus Schrei- kundierte: Wir „werden die Nutzung der missachtende Partypublikum wieder ein- ber – SPD-Bürgerschaftsabgeordneter Ladezone auf der Langen Reihe geneh- geschränkt wird. und Bürgervereins-Vorsitzender – an die migen. Dazu haben wir schon entspre- Doch alle diese Überlegungen wer- Presse, um für die sieben, jeweils 30 Qua- chende Beschlüsse im Bezirk gefasst.“ So den von einigen Kräften im Stadtteil dratmeter großen Ladezonen auf der war es im „Hamburger Abendblatt“ am nicht angestellt, obwohl sich doch si- Langen Reihe den Weg frei zu machen 12. Juni und tags darauf in der „Hambur- cherlich alle erinnern, welche Auseinan- für die Ausweitung der Außengastro-Flä- ger Morgenpost“ zu lesen. 6 Forts. S. 8 St. Georg – Mietpreisanstieg weiter auf Rekordkurs R egelmäßig wird uns eingeredet, die Mietpreisentwicklung sei längst nicht so dramatisch, wie oft beschrieben. Im Am 22. Juni stellten SchülerInnen des Gymnasiums Ohmoor ihre neueste Untersuchung des Hamburger Woh- Angebote für Hamburg erfasst. „Die durchschnittliche Wohnung innerhalb der Großstadt, gemittelt aus 4.096 Ange- Gegenteil, will uns der Senat weisma- nungsmarktes vor. Seit 1986 liefern boten, kostet 1.019 Euro netto-kalt“, so chen, mache sich langsam Entspannung ElftklässlerInnen eines Geografiekur- die Pressemitteilung vom 22. Juni. „Das bemerkbar. Wenn Stadtentwicklungs- ses alljährlich die wohnungspolitisch sind 13,45 €/qm, ein Plus von 1,6 Prozent senatorin Stapelfeldt alle zwei Jahre (zu- höchst brisanten Daten. Ausgewertet gegenüber dem Vorjahr.“ Im hamburgi- letzt Ende 2019) den neuen Mietenspie- werden dafür sämtliche Hamburger schen Umland liegt der Mittelwert bei gel vorstellt, begleitet sie das mit der Wohnungsangebote eines Monats, frü- 9,56 €/qm und damit sogar um 3,2 Pro- scharfen Analyse, der „Wohnungsmarkt her der Tageszeitungen, heute des Im- zent höher als ein Jahr zuvor, so das Er- sei weiterhin dynamisch“. Wie „dyna- monet-Immobilienportals. gebnis der Auszählung von 3.163 misch“, davon können wir St. GeorgerIn- Im März 2020 haben die Gymnasias- Datensätzen aus den Regionen um Ham- nen mehr als nur ein Lied singen. tInnen insgesamt 4.096 anonymisierte burg herum. 6 Fortsetzung S. 9
2 Der Lachende Drache P ORTRÄT Juli 2020 MENSCHEN IN ST. GEORG Sonja Bloss W er im Kulturladen St. Georg ein Konzert besucht oder eine Ausstel- lung, eine Diskussionsveranstaltung Seiten der KlientIn- nen. Suchtkranke sind ja nicht dumm, oder Lesung, genießt die zwanglose, in- im Konsumraum, wo ternationale Atmosphäre. Dafür, dass al- intravenös gespritzt les so scheinbar unangestrengt und ent- wird, entstehen spannt abläuft, sorgen hinter den manchmal ganz tiefe, Kulissen und gelegentlich auch davor: ehrliche Gespräche.“ Praktikantinnen und Praktikanten, Azu- Während des Stu- bis für Veranstaltungsmanagement und diums an der HAW Büromanagement, MitarbeiterInnen machte Sonja ein hinterm Tresen und in der Küche, Leute Praktikum im Kultur- vom Bundesfreiwilligendienst und last haus Langenhorn. but not least die Hauptamtlichen Chris- Von da an rückte auch tiane Orhan, Lubica Rybanska und Re- die Stadtteilkultur als née Steenbock. Als vierte im Bunde ist berufliche Perspek- Foto: Ulli Gehner vor drei Jahren Sonja Bloss hinzugekom- tive in den Fokus. Der Wunsch nach for- weitere Veranstaltungen, die sie ins Kul- men. dernden Erfahrungen war nach turladen-Programm einbringt. Wenn die Vielleicht hat ihr Vater den Grund- mehreren Jahren in der Sozialarbeit „ab- Dichterinnen und Dichter alle viertel Jahr stein dafür gelegt, dass sie eines Tages gearbeitet“, es passte also gut, als sie auf gegeneinander antreten, führt sie durch bei der Kultur landen würde. Er war im der Suche nach einem neuen Job auf die den Abend. Sie hat selbst einige Jahre Nebenberuf Märchenerzähler, Phan- Stellenanzeige des Kulturladens stieß, lang geslammt und es bis zur Teilnahme tasie und Sprache wurden ihr also quasi den sie durch die Nachbarschaft zur an den Hamburger Stadtmeisterschaften direkt in die Wiege gelegt. Nach dem Hochschule schon seit Jahren kannte. gebracht. Die Phase als Aktive hat Sonja Abitur in Stuttgart zog es Sonja aber erst Gesucht wurde eine Allrounderin, denn mittlerweile hinter sich gelassen und ein einmal fort zu neuen Erfahrungen, die fest angestellten Kolleginnen müssen Fernstudium „Kreatives Schreiben” auf- schließlich bis nach Kuba, wo sie mit sich untereinander vertreten können, genommen. Demnächst wird ihr erstes einer Solidaritäts-Brigade im Bota- wenn’s gerade mal nötig ist. Als Jüngste Stück in einem Literaturmagazin erschei- nischen Garten arbeitete, Spanisch kümmert sich Sonja um Social Media, nen. lernte und den späteren Vater ihrer bei- aber auch um Fragen rund um die Ver- Zum Schluss die klassische Frage, die den Söhne kennen lernte. Der kam aus mietung der Räume und um das Akqui- sich eigentlich seit Jahrzehnten verbie- dem Hamburger Norden – womit schon rieren von Geldern. Die locker-leichte tet, weil sie immer nur Frauen gestellt mal die Frage beantwortet ist, was sie Stimmung, die die Veranstaltungen des wird: „Sonja, wie schaffst du es, Beruf, Fa- hierher in die Hansestadt verschlagen Kulturladens ausstrahlen, basiert also zu milie und deine diversen Interessen hat. Muckeliges Familienglück am Stadt- einem großen Teil auf zielstrebiger, nicht unter einen Hut zu kriegen?“ Die Ant- rand war allerdings nicht ihr (einziges) selten stressiger Büro- und Organisati- wort ist nicht ganz so klassisch, dafür Ziel, Sonja wollte dorthin, wo das Leben onsarbeit. Gerade ist es Sonja gelungen, umso ermutigender: „Mein Freund und ungefiltert, ungeschützt und hart ist. einen größeren Betrag von der „Ham- ich teilen alles haargenau. Wir arbeiten Praktika und später Berufsjahre in der burger Klimaschutzstiftung #moin- beide je 30 Wochenstunden, verdienen niedrigschwelligen Sozialarbeit waren zukunft – Hamburger Klimafonds” für gleich viel (bzw. wenig) Geld und neh- das Feld, auf dem sie sich ausprobieren das Projekt „Nachhaltiges St. Georg“ ein- men uns gleich viel Zeit für unsere Kin- konnte, also der Bereich, in dem die zuwerben, das gemeinsam von Einwoh- der. Ich pendele vom eher beschaulichen „harten Hunde“ Dienst tun. So arbeitete nerverein und Kulturladen ins Leben Hamburger Norden nach St. Georg in sie im Basis-Projekt für männliche Pros- gerufen wurde. Eine Herzensangelegen- den Kulturladen mit seinem afrikani- tituierte am Pulverteich, später im Drob heit ist Sonja die Klamottentausch-Party, schen Koch, der persischen Tanz- Inn am Hauptbahnhof. Sie sagt: „Da gibt bei der Mode, Musik und der Nachhaltig- gruppe… Das ist genau, was ich mir für es ganz heroische Figuren, auf Seiten keitsgedanke eine fröhliche Symbiose mein Leben wünsche: Vielfalt.“ der SozialarbeiterInnen genauso wie auf eingehen. Karaoke und Poetry Slam sind (Gabriele Koppel) Anzeige
Juli 2020 P ORTRÄT & P OETRY Der Lachende Drache 3 STEINDAMM von Sonja Bloss Es ist noch früh, wenn ich die Treppe der U1 hoch geh Dazu Gerüche wie Gerüchte die erzählen Steige aus, nachdem es piept, betrete altes Terrain Von Stoned und von Drauf und von Breit Den Aufgang hoch, vom Hauptbahnhof Von roten und gelben Plastiktüten, in denen kulinarisch Chopin auf dem Weg, den viele sich nur schleppen Versöhnungen lagern Auf kaputten Rolltreppen komm ich auf einer Straße an Von Frauen in Tüchern und Kindern und Brüdern Guten Morgen, Steindamm Die einander beschützen in alle Tage Wenn dann die Sonne wieder nicht scheint Wenn andere sich Laptops anmachen um abends Wenn eine alte Frau vielleicht nur so tut als ob sie weint Den Tag aus dem Denken zu streichen Dass als viel trauriger erscheint, als wären ihre Tränen echt Dazu Mate und bleichen Chiaquark reichen, Sie in Decken gehüllt, einen Becher hochhält Schleicht am Steindamm die Nacht auf ihre Weise Komm ich an, in dieser Welt In die Köpfe und Lungen Zwischen Flüchtlingsinitiativen Zelt und dem Reichshof Hotel Schaut erstarkt und gedrungen zugleich Süß Sauer, wie dunkle Ecken hier riechen Erwartungsvoll rauchend aus 300 Augäpfeln Kommt Steindamm-Bass in die Ohren geschlichen Ich, lenke mich staunend, im Grundtenor friedlich Verlangsamt gehe ich schlendernd im Takt Wie jeden Tag ist es wieder passiert Die Straße verändert das Sehen fortan Ich verlieb mich Was gerade noch Brennpunkt ist jetzt, schon Gedicht Ins Wettbüro, ins Herrenklo das duftend Esprit verleiht Verschlafen seh ich Veteranen In Hassan und Tommy, Aus mir fremden Kriegen hier trinken In Köfte und Penny Das Alladin-Center öffnet noch nicht Der zu Mittag das Bier verteilt Und es duftet nach kupfernen Klinken In versteckte Moscheen, in gezwungene Ehen Bedingungslos stehen die Häuser hier aufgereiht – Aus tiefstem Elend und höchstem Rausch Im Vollgefühl ihrer Gefährlichkeit In den 60 jährigen Junk mit dem Iro Zum Schießen, zum Schützen, zum Bersten bereit Und in den Herrenhaarschnitt heute nur für 5 Euro Wie die Häuser im wilden Westen Etwas weiter, so Mitte Links hinten Die Fassaden schimmern nach oben bleich Liegt der runde Bruder ohne Winkel, Und unten laufen die Reste Mal leuchtet er gentrifiziert Richtung Steindamm Aus Menschen, verbannt, auf die dunkle, verwunschene Seite der Stadt Mal prügelt er sich so oft wie er kann Verwundert kredenzen sie hier ein Bild, Ich komme auf dem Hansaplatz an Das so niemand in Hamburg vermisst hat Ist ein Brunnen Auf dem Spielfeld der Straße gehen Polizisten autoritär und bergab Auf Kopfsteinpflaster und Sand Bis sie geräuschlos in Spielhallen einfallen Und minutiös verwandelt er sich Den Zockern und Gangstern ihr Glück zu entreißen Am Morgen greift er nach reichem Land Den Dealern, den Luden den Taugenichtsen Verbrannt fühlt er sich mittags an Das taugen befehlen, das dealen verbieten Und wacht er am Abend gelangweilt auf Das Zocken von oben herab nur beäugen Wird er nachts wild Schnell stellt sich heraus die einzigen Zeugen Passt auf seinen Bruder Steindamm auf Sitzen Stumm oben auf den Bäumen Zwiespältiges, vielfältiges Treiben auf beiden Von Wolken keine Spur, nur seicht Und alles aus einem Grund Leicht, gleite ich durch durch breite Männergespräche Denn der kürzeste Weg um Warm zu bleiben Durch Mädchen, ein Schicksal beringt ihre Augen Führt von der kalten Hand in den Mund Als Denkmal für Testosteron Es motzt und es trotzt das Stück Asphalt am Bahnhof Verkauft Dem hellen, dem biederen ohne Kontur Mit Huren und Winkeln holt der, der doch nichts hat Vergessen ist leichter als Glauben Den Spiegel hervor Dann laufe ich schneller, auf dem Boden dort Er sagt, sagts zu den sauberen Straßen der Stadt Liegen neben den Schlafenden Früchte Wer hier einmal sein Bett aufgedeckt Mit täglich allerletzter Kraft Bleibt lange und nie lange Nüchtern Wie ich seid auch Ihr Über Menschenberge gewickelt in Säcke Von hier aus betrachtet Gesichter befreit von Sorge und Zeit Nur Parallelgesellschaft
4 Der Lachende Drache S TADTTEILBEIRAT S T. G EORG Juli 2020 dürfen. Dieses Ansinnen lehnten SPD Aus dem Stadtteilbeirat und CDU auf der Sitzung des City-Aus- schusses am 24. Juni ab. Begründung: N ach viermonatiger Unterbrechung, nach vier Monaten ohne Möglich- keit, sich als Stadtteil zu äußern, tagte am Nachklapp (Christoph Korndörfer, SPD): Baumbänke würden die Verdichtung des Untergrunds verstärken und damit den Der Bezirk sei dafür nicht zuständig. Hä? Der Antrag sollte laut Beschluss des Beirats ja auch gleich an den Senat 24. Juni erstmals wieder der Stadtteilbei- Baumschutz unterlaufen. Wie? Da wird bzw. die gesetzgebende Bürgerschaft rat St. Georg. An der Videokonferenz nah- mehr oder weniger der ganze Platz (üb- gehen. Nachklapp (Korndörfer): Wir men immerhin rund 20 Personen teil, um rigens gegen die Wünsche der BürgerIn- seien ja alle gegen die Aukando-Praxis, wenigstens ein absolutes Minimum an nen in der Planungsphase) versiegelt, da es sei jedoch schwierig, was zu tun. BürgerInnenbeteiligung zu gewährleis- sind die Baumscheiben, die kleinen Flä- Aber eine verlängerte Mindestmietzeit, ten. Mit dabei die BezirksvertreterInnen chen um die Bäume herum, so fest- die würde „die Falschen treffen, die der SPD, der LINKEN und neuerdings getrampelt wie nichts Gutes, und dann Studierenden, die PraktikantInnen“, die auch der GRÜNEN: Ingo Borgwardt, der soll ausgerechnet eine Baumbank dem froh seien, überhaupt eine Wohnmög- Verbindungsmann zwischen dem Bezirks- betreffenden Baum sozusagen den Rest lichkeit zu finden. Was? Da werden amt bzw. dem City-Ausschuss und unse- geben? Steigerung (Martin Streb, Bürger- (laut Schilderung eines Beiratsteilneh- rem Stadtteilgremium. verein): Und im Übrigen würden Baum- mers über sein Wohnhaus) acht Per- An diesem Abend hätte es u.a. um die bänke das „städtebauliche Bild“ des sonen auf 90 qm in einer Wohnung Polizeiarbeit unter Corona und einige Hansaplatzes verunzieren. Ach weh! zusammengepfercht, es gebe ein- , fragwürdige Großeinsätze auf dem Han- Wenn die werten Parteien und Herren zweimal pro Woche Ruhestörungen im saplatz gegen „die Szene“ und auf dem doch einmal, ein einziges Mal, zugeben gesamten Haus, das müsse dringend Steintorplatz gegen das Lampedusazelt würden, dass es um nichts anderes geht verändert werden. Mit diesem „Miet- gehen sollen. Wurde aber nichts draus, als dieses: Zu erreichen, dass den aus modell“ von „Aukando“ in St. Georg, weil keine Vertretung aus dem Polizei- ihrer Sicht unliebsamen Personen und „Stacey“ in St. Pauli etc. wird das Fünf- kommissariat 11 (Steindamm) erschienen Gruppen, den Geflüchteten, den Ob- fache an Mieteinnahmen eingefahren, war. Für die nächste Beiratssitzung soll dachlosen, WanderarbeiterInnen usw. ohne dass die Behörden oder der Senat ein erneuter Versuch gestartet werden, der Aufenthaltsort so unattraktiv wie bisher tätig geworden sind. Da ist jede den Dienststellenleiter einzuladen. möglich gemacht wird. Und so soll sich Initiative besser, als gar nichts zu tun! Sodann ging es um eine Reihe von also niemand weiterhin auf einen kosten- Der Beirat beschloss jedenfalls, unab- Anträgen, die der Stadtteilbeirat vor län- freien Platz setzen können. hängig von der ablehnenden Haltung gerem angenommen hatte. Ingo Borg- Beispiel 4: Schon vor längerem hatte des Bezirks, das Ansinnen an die Bür- wardt berichtete über den Umgang auf der Beirat einen Antrag in Richtung gerschaftsfraktionen weiterzuleiten. Bezirksebene damit, vor allem über die Beschlüsse, die der bezirkliche City-Aus- schuss am 23. Juni gefasst hatte. Meistens ein Trauerspiel, was da vorrangig die Koa- lition aus den Mehrheitsfraktionen von SPD und GRÜNEN darbieten. Ein paar Beispiele. Beispiel 1: Schärfere Auflagen gegen die E-Roller, um deren Herumliegen in der Innenstadt zu verhindern – abgelehnt, weil die zuständige Verkehrsbehörde selbst eine größere Veränderung gegen- über den BetreiberInnen plant. Naja! Beispiel 2: Die Forderung, statt fünf end- lich wieder auf jährlich zehn Sitzungen Demo 2014 (Foto:M. Thurm) des Stadtteilbeirats zu gehen – abge- lehnt, es gebe laut anwesendem SPD- Bürgerschaft und Senat beschlossen, Zusammengefasst: Jede der fünf Stadt- Vertreter nichts zu verteilen, Geld und um der „Aukando GmbH Stade“ end- teilbeiratssitzungen im Jahr veranschau- Personal würden fehlen. Es muss uns lich mal irgendwas entgegenzusetzen. licht, warum die Bezirkskoalition eine zehnmal schlechter gehen als vor ein Hintergrund: Der Immobilienhai hat Wiederherstellung des jahrzehntelang paar Jahren, als für den Beirat und die Ge- große Altbauwohnungen u.a. in der beherzigten Rhythmus von zehn Zusam- schäftsführung zehnmal so viel Geld zur Bremer Reihe in mehrere, „möblierte“ menkünften tunlichst verhindern möchte. Verfügung stand. Zehn-Quadratmeter-Butzen aufgeteilt So spart man sich zumindest fünf Sitzun- Beispiel 3: Der Antrag, probehalber für und nimmt dafür jeweils 500, 600 Euro gen ein, in denen die Bezirkspolitik kri- einige Monate eine Baumbank (eine Miete. Mietwucher? Fehlanzeige, zu- tisch unter die Lupe der runde Bank um einen Baum herum) auf mindest nach herrschender Rechtslage. Stadtteilinteressierten und des Beirats ge- dem Hansaplatz zu installieren, um dem Diese Firma nutzt eine Gesetzeslücke, nommen wird. Doch wir sagen einmal Umstand abzuhelfen, dass es auf dem ge- nach der möblierte Wohnungen bzw. mehr: Die Stadtteilbeiräte sind die Säulen samten Platz keine vernünftige Sitzgele- Zimmer nicht vom Mietenspiegel er- der Stadtteildemokratie in Hamburg. Und genheit (ohne bezahlen zu müssen) gibt fasst werden. Wenn der Mietvertrag für so sprach sich der Beirat (gegen die Stim- – abgelehnt. Begründung (laut Borg- mindestens sechs Monate abgeschlos- men von SPD und Bürgerverein) an die- wardt): Baumbänke würden die Bäume sen wird, ist alles legal. Der Stadtteil- sem 24. Juni für die Unterstützung einer verletzten. Was? Die vorgesehene Baum- beirat hatte daher die Forderung Erklärung des Netzwerks Hamburger bank berührt den Baum überhaupt nicht, erhoben, dass möblierte Zimmer nicht Stadtteilbeiräte vom 9. Juni aus (siehe fol- die steht sozusagen auf eigenen Füßen. unter zwölf Monaten vermietet werden gende Seite).
Juli 2020 S TADTTEILBEIRÄTE Der Lachende Drache 5 Stärkt die BürgerInnen-Beteiligung! Auf der letzten St. Georger Stadtteilbeiratssitzung am 24. Juni stand nicht zuletzt die Vereinbarung von SPD und GRÜNEN für die neue Senatskoalition zur Diskussion. Der Beirat hat mit großer Mehrheit beschlossen, die nachfolgende Erklärung des Netzwerks Hamburger Stadtteilbeiräte zu un- terstützen und diese eigenständig noch mal an den Senat zu schicken. Pressemitteilung des Netzwerks Hambur- seinen Bemühungen, die Bürgerbetei- endlich ernst zu nehmen und in den prak- ger Stadtteilbeiräte zum Koalitionsvertrag ligung vor Ort zu stärken oder auch nur tischen Ausformungen der Politik in den von SPD und GRÜNEN vom 9. Juni 2020 zu sichern, auf das Gröbste missachtet. nächsten fünf Jahren umzusetzen und Der von den Verhandlungspartnern SPD Zwei grundlegende Resolutionen von mit uns gemeinsam die nächsten Schritte und GRÜNE am 2. Juni vorgestellte Koa- 2012 und vor allem 2013 „zur Versteti- in dieser Umsetzung zu besprechen. litionsvertrag enthält auf 205 Seiten im gung und Ausweitung der Stadtteilbei- Im Namen des Netzwerks: Text genau einmal das Wort „Bürger- räte“ waren in den vergangenen Jahren Rixa-Gohde Ahrens, Jürgen Fiedler beteiligung“. Im entsprechenden Kapitel Richtschnur für das politische Handeln … und ergänzend eine persönliche Kom- „Für ein modernes Verständnis von Bür- des Netzwerks. Im Mittelpunkt des For- mentierung der Pressemitteilung durch gerbeteiligung an den Entscheidungen derungspakets standen dabei die Schaf- Dr. Willfried Maier, den ehemaligen grü- der Exekutive“ (S. 147f.) geht es lediglich fung eines festen Beiräte-Etats im nen Stadtentwicklungssenator und am- um das bereits geschaffene Transparenz- Hamburger Haushalt, die Entkoppelung tierenden Vorsitzenden der Patriotischen gesetz und die geplante Abschaffung der von Beiratsförderung und Fördergebiet, Gesellschaft in Hamburg: Deputationen. Haben sich die Koalitio- die gesetzliche Absicherung von Infor- „Ich unterstütze die Pressemitteilung näre von der Idee verabschiedet, im ge- mations- und Beteiligungsrechten, die des Netzwerks Hamburger Stadtteilbei- sellschaftlichen Alltag dem Wort der frühestmögliche Einbindung in räte ausdrücklich. Der Koalitionsvertrag Bürger*innen stärkeres Gewicht zukom- Planungsverfahren (analog zu Trägern atmet auch nicht einen Hauch von den men zu lassen? Dies ist und bleibt zentra- öffentlicher Belange) und nicht zuletzt Versprechungen, die Vertreter der Bür- les Anliegen der Beiräte vor Ort und ist die Unterstützung von Beiräten in Quar- gerschaftsfraktionen auf der Veranstal- Grundgedanke gewesen bei der Grün- tieren, in denen dies gewünscht und tung der Patriotischen Gesellschaft am dung des Netzwerkes Hamburger Stadt- aktiv betrieben wird. In mehreren Ge- 10. Februar zum Thema einhellig gege- teilbeiräte vor fast 11 Jahren. sprächen mit Vertretern der SPD und der ben haben: Viele Versprechungen, was Das Wort „Stadtteilbeiräte“ findet GRÜNEN (den Herren Dressel, Kien- die Koalitionspartner für die Hambur- zweimal im Text Erwähnung, in folgen- scherf, Duge) sowie zweimaligen gerinnen und Hamburger tun wollen. So der Form: „Wir wollen Hamburg auch Zusammentreffen mit der Stadt- gut wie kein Gedanke dazu, wie sie selbst künftig gemeinsam gestalten – mit entwicklungssenatorin Frau Dr. Stapel- in ihren lokalen Einheiten zu Wort kom- Stadtwerkstätten, Bürger*innendia- feldt und ihrem Staatsrat Herrn Kock men sollen.“ logen, Stadtteilbeiräten und diversen wurde uns verbal viel Wertschätzung Anzeigen formellen oder informellen Betei- entgegengebracht und unsere Anliegen ligungsformaten“ (S.24) und „Wir (…) für durchaus bedenkenswert erachtet. schätzen die Arbeit der Stadtteilbeiräte, (…) Dass der jetzt geschlossene Koa- die ihre Interessen in den Diskurs der litionsvertrag sich einem Aufgreifen der Stadt einbringen, und wir wollen selbst Forderungen gänzlich verweigert und noch mehr und vielfältigere Betei- der Stärkung der Bürgerbeteiligung, ins- ligungsangebote entwickeln“ (S. 29). besondere der Beiräte als Säulen der Mehr als eine sprachliche Pflichtübung Stadtteildemokratie keinerlei Verbes- gegenüber den über 1.000 Aktiven in serung und Perspektive anbietet, ist Hamburgs rund 60 Quartiers- und mehr als enttäuschend. (…) Stadtteilbeiräten ist das nicht. Vor diesem Hintergrund fordern wir Das Netzwerk Hamburger Stadtteil- die neue–alte Senatskoalition aus SPD beiräte, in dem etwa die Hälfte aller Bei- und GRÜNEN auf, die Forderungen des ratsgremien vertreten ist, sieht sich in Netzwerks Hamburger Stadtteilbeiräte
6 Der Lachende Drache GESUNDHEIT & PFLEGE IN ST. GEORG (S TAND : J ULI 2020) Juli 2020 Liebe Leserinnen und Leser, diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir hoffen aber Ihnen damit Ansprechpartner in Ihrer Nähe aufzeigen zu können. Sollten auch Sie als Dienstleister im Bereich Gesundheit auf- genommen werden wollen, gebe ich Ihnen gern nähere Informationen: Imke Behr, i-behr@t-online.de Ärztlicher Notfalldienst: Tel. 116 117 (alle Kassen); Asklepios Klinik St. Georg: Tel. 181 88 50 Fachrichtung Praxis / Name Adresse Telefon/E-Mail/Web Allgemeinmedizin Dr. med. Christoph Bernhardt Lange Reihe 39 (040) 24 11 10 Dr. med. Khai-Qui Vi Lange Reihe 39 (040) 24 11 10 Gabriele Clemens Gurlittstr. 31-33 (040) 24 64 60 Allgemein-, Innere Medizin, Dr. Dr. Tadzic und Kollegen MVZ jetzt: Kurze Mühren 6 (040) 2800 6333 Neurologie Gynäkologie Dr. Manthana Haritaworn, Lange Reihe 39 (040) 280 30 60 Larisa Arefieva, Sabine Rose Haut- u. Geschlechtskrank- Dr. Ulrike Stephan Lange Reihe 39 (040) 24 72 42 [Fon] (040) 24 72 43 [Fax] heiten Augenheilkunde Augenkompetenz Hamburg Lange Reihe 39 (040) 24 77 61 Dr. Alcimara Soares-Wulf Augenoptiker Optik Beckert Lange Reihe 55 (040) 280 33 66 Zahnärzte/Kieferorthopädie Dr. Klaudia Brauner Lübeckertordamm 1, Kern 3 (040) 248 759 11 Zahnärzte Dr. Wolfgang Schories An der Alster 67 (040) 24 78 46 www.zahnarzt-dr-schories.de Dr. Torsten Wegner Lübeckertordamm 1, Kern 3 (040) 248 759 12 Apotheken Alexander Apotheke Steindamm 81 (040) 28 00 99 22 Apotheke am Hauptbahnhof Steindamm 2 (040) 241 241 [Fon] (040) 280 25 18 [Fax] Apotheke am Lohmühlenpark Steindamm 105 (040) 280 048 49 Engel Apotheke Steindamm 32 (040) 24 53 50 Apotheke zum Ritter St. Georg Lange Reihe 39 (040) 24 50 44 Epes Apotheke Lange Reihe 58 (040) 24 56 64 [Fon] (040) 24 44 26 [Fax] Medizinische Fußpflege Elke Kunte Lindenstraße 29 (040) 380 760 77 Fachkosmetik/Fußpflege Lara’s Beauty Oase Koppel 1 (040) 28 80 36 13 Podologische Praxis 0160 - 970 565 01 Fachkosmetik Petra Nentwig Lange Reihe 91 (040) 229 44 260 Erika Reiners Kirchenweg 1 (040) 280 37 73 Fach- und Naturkosmetik Mane Fehlie Böckmannstr. 14 (040) 24 73 07 www.manefehlie.de Krankenkassen Siemens-Betriebskrankenkasse Lindenplatz 2 (040) 280 087 79-0 Orthopädieschuhtechnik Carl + Kurt Lüttjohann Lindenstr. 23 (040) 280 33 60 Ergotherapie Schwerpunkt Ergotherapie Hamburg-Mitte Norderstraße 143 (040) 325 105 32 psychische Erkrankungen Fania Gräßner, Anne Oldenburg Feldenkrais Marina Noerenberg Koppel 8 (040) 413 695 21 Marina@fk-koppel.de
Juli 2020 GESUNDHEIT & PFLEGE IN ST. GEORG Der Lachende Drache 7 Fachrichtung Praxis / Name Adresse Telefon/E-Mail/Web Pilates Pilates Zentral Edith Dane Rostocker Str. 16 0172 - 307 57 58 pilates@pilateszentral.de Yoga Urban Yoga Hamburg Rostocker Str. 4 (040) 30 71 04 30 info@urbanyoga.hamburg www.urbanyoga.hamburg Krankengymnastik, Peter Dallmann Steintorweg 4 (040) 280 35 16 Physiotherapie, Massage PhysioCity Hamburg Koppel 85/87 (040) 24 18 69 19 André Widulle www.physiocity-hamburg.de Therapiezentrum am Lindenplatz 1 (040) 25 31 69 33 Lindenplatz www.physiotherapie-stgeorg.de Osteopathie S. Wucherpfennig, A. Greiner Greifswalder Str. 11 (040) 28 66 99 92 Kleinkinder, Erwachsene Sprachtherapie DIE REDEREI, Andrea Winkler, Steindamm 39 (040) 659 144 44 Katrin Hofmann www.die-rederei.de Psych. Psychotherapie Dr. phil. Marie-Luise Langen- Brennerstraße 90 (040) 28 80 47 27 bach, Thomas Weghmann Paartherapie, Psychothera- Francisca de Lima Spanisch, Koppel 18a (040) 431 826 61 pie, Psychoonkologie, Portugiesisch, Deutsch, Dari, 0157-388 260 33 Farsi, Arabisch (gedolmetscht) www.praxis-de-lima.de Coaching Paartherapie, Ricarda Rudert Bremer Reihe 26a (040) 399 00 555 Psychotherapie, Coaching Psychotherapie, Michael Görg-Christiansen Koppel 1 0175 -168 57 54 Supervision, Coaching www.goerg-christiansen.de Beratung und Betreuung Rautenberg Gesellschaft, Rostocker Straße 7, IFZ 3. Stock (040) 2809539-0 für psychisch Erkrankte Team St. Georg www.jwrg.de Alten- u. Pflegeheim Heerlein- u. Zindler-Stiftung Koppel 17 (040) 280 085 90 Heinrich-Sengelmann-Haus Stiftstraße 50 (040) 28 40 56 - 0 Ambulanter Pflegedienst Hartwig-Hesse-Stiftung Alexanderstr. 29 (040) 253 284 26 Malteser Hilfsdienst Am Mariendom 3 (040) 235 19-254 Senioren Tagespflege Diakonie Alten Eichen Alexanderstr. 24 (040) 28 40 78 47 0 St. Georg Wohnen mit Betreuung Amalie-Sieveking-Stiftung Stiftstr. 65 (040) 24 63 33 Einwohnerverein St. Georg von 1987 e.V. | Bankverbindung: IBAN > DE77 2005 0550 1230 1263 59
8 Der Lachende Drache GASTRONOMIE Juli 2020 Noch mehr Außengastronomie auf der Langen Reihe? 6 Fortsetzung von Seite 1 geschlossen für diese Art der Belebung auf dem entsprechenden Blatt diese bei- Was nicht zu lesen und von den SPD- bzw. des Straßenbildes, aber unter Auflagen den Fragen und Nachfragen stellen: Bürgervereinsvertretern nicht angespro- und temporär begrenzt. Was kam, waren 1. Fühlen Sie sich durch die Außengas- chen, offensichtlich nicht einmal ange- die sich immer weiter ausbreitenden tronomie auf der Langen Reihe in den dacht war, sind die Interessen der An- Stühle und Tische, auch über die z. T. bi- letzten Jahren beeinträchtigt? Ja oder wohnerInnen der Lange Reihe und der zarr aufgemalten blauen Strichbegren- nein? Wenn ja, wann und wodurch be- St. Georger Bewohnerschaft überhaupt. zungen hinaus. Und was noch kam, als sonders? Denn es stellt sich ja – zumindest aus un- an die Kneipiers die Forderung nach Ein- 2. Wie stehen Sie zu einer Ausweitung serer Sicht – die Frage, welche Auswir- haltung der Auflagen und die Verkleine- der Außengastronomie auf die Ladezo- kungen noch mehr Außengastronomie rung einiger blau umrandeter Flächen er- nen der Langen Reihe? Dafür oder dage- auf die Wohnbevölkerung hat, sowohl ging, das war der Hinweis, damit würden gen? Und wenn Sie dafür sind, wann und hinsichtlich der Lärmbelastung wie auch wir Arbeitsplätze bedrohen… gegebenenfalls mit welchen Auflagen der noch weiter eingeengten Gehwege bzw. Beschränkungen? und der Sicherheit der Menschen direkt Befragung der AnwohnerInnen durch Wir greifen mit dieser Umfrage übri- am Fahrbahnrand. Von den abhanden den Einwohnerverein gens eine Anregung des SPD-Bürger- kommenden Lade- und abendlichen Als Einwohnerverein fühlen wir uns den schaftsabgeordneten Arne Platzbecker Parkzonen mal ganz abgesehen. Wir ge- Interessen der EinwohnerInnen St. auf, der in St. Pauli ebenfalls die Auswei- ben noch zwei weitere Punkte zu beden- Georgs verpflichtet. Deshalb starten wir tung der Außengastronomie befürwor- ken. Längst nicht vor allen Gaststätten, ab 6. Juli eine Befragung unter den An- tet, aber es im Gegensatz zu seinen die ja inzwischen fast 50 % der Geschäfte wohnerInnen der Langen Reihe. Wir hiesigen Parteigenossen für angemessen auf der Langen Reihe ausmachen, befin- versuchen, in alle Briefkästen durch- hält, die AnwohnerInnen wenigstens zu den sich Ladezonen. Wie stellt sich dann nummerierte Umfragebögen einzuwer- befragen. Wir werden die Umfrage- die Chancengleichheit für alle Kneipiers fen und bitten darum, diese anonym ergebnisse im nächsten „Lachenden Dra- her? Und dann noch eine Erfahrung, die (oder wenn Sie wollen mit Angabe der chen“ im August veröffentlichen. mit Blick auf die bis zum Jahresende ge- Hausnummer) auszufüllen und an das Vorab haben wir seitens der Redak- plante Ausweitung der Außengastro- Stadtteilbüro St. Georg (Hansaplatz 9, tion des „Lachenden Drachen“ schon mal nomie unseres Erachtens in Erinnerung 20099 Hamburg) zu senden oder den AnwohnerInnen der Langen Reihe am 27. zu rufen ist. Als vor Jahren das Thema im dortigen Briefschlitz zu nutzen. Schluss- Juni gefragt, was sie von der Ausweitung Stadtteilbeirat angesprochen wurde, termin für die Abgabe des ausgefüllten der Außengastronomie halten. Hier ei- zeigten sich alle TeilnehmerInnen auf- Fragebogens ist der 31. Juli. Wir werden nige der protokollierten Antworten: Frage: Was halten Sie davon, wenn machen, die keine Ladezone vor der die Außengastronomie auf der Lan- Tür haben? Kerstin (51) gen Reihe auf die Ladezonen aus- Ich würde das aus einem einzigen geweitet wird? Grund befürworten: Wenn dadurch Ich lebe seit 30 Jahren in St. Georg weniger Blech, also weniger Autos auf und bin voll dagegen! Man kommt als der Straße herumstehen würden. Fußgänger ja jetzt schon nicht mehr Felice (30) durch! Katja (66) Ich wohne in der Koppel und habe Im Kontext mit Corona fände ich nicht die geringste Lust, auf dem Weg das ok. Allerdings wohne ich auf einem nach Hause jedesmal über eine Party- Hinterhof, und da ist es ruhig. Für die- meile zu laufen. Axel (67) jenigen, die nach vorne wohnen, sieht In der Langen Reihe wohnend, bin das natürlich anders aus. Malte (30) ich täglich mit dem touristischen Ge- Es reicht! Das ist hier doch ein menge konfrontiert, das mit mehr Flä- Wohnviertel! Hier ist viel zu viel Be- che für Gastronomen das Leben der trieb! Es fing damit an, dass die großen Bewohner weiter verschlechtert, zumal Hotels am Steindamm gebaut wurden, die vorgesehenen Begrenzungen danach wurde alles für die Gastro- (Blauer Strich) vielfach nicht eingehal- nomie frei gegeben. Es ist ja schön, ten werden. (Eric) wenn die Gastronomen unterstützt werden, aber wo sollen wir Bewohne- Anzeigen rinnen und Bewohner hin? Silke (49) Für Betriebe, die wenig Außenflä- URBAN YOGA HAMBURG che zur Verfügung haben, finde ich das Yogaschule & -studio in Ordnung. In der Langen Reihe Rostocker Str. 4 herrscht seit eh und je Chaos, das muss 20099 Hamburg – St. Georg man wissen, wenn man hierher zieht. Stephan (45) Tel. 040-30 71 04 30 info@urbanyoga.hamburg Das kann doch gar nicht gerecht www.urbanyoga.hamburg verteilt werden. Was sollen die Wirte
Juli 2020 F REIZEIT & W OHNEN Der Lachende Drache 9 Endlich – Parkhaus eröffnet wieder die Lokalprominenz und die Zusage, dass das Haus ganzjährig zugänglich ist, was vor allem für die so dringend benö- tigten Toiletten gelten sollte. Besucher- innen und Besucher des Parks wissen aus leidvoller Erfahrung, dass das seit längerer Zeit nicht mehr geklappt hat. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Stadtreinigung, an die mittlerweile die Verwaltung des Parkhauses übertragen worden war, kein Interesse zeigte, sich so nachdrücklich darum zu kümmern, wie es nötig gewesen wäre. Zwischen- zeitlich gab es von AnwohnerInnen die Überlegung, einen gemeinnützigen Verein oder eine Art Stadtteilkollektiv zu gründen, um das Haus zu betreiben, aber das ist über das Ideen-Stadium nicht hinaus gekommen. Jetzt begrüßen wir den neuen Päch- ter. Er ist der dritte seit Eröffnung, heißt Giovanni Xhaka und hat ein Restaurant „Parkhaus” im Lohmühlen-Park (Foto: Mathias Thurm) in St. Pauli. Sein Plan: Im oberen Stock- werk soll es eine kleine Trattoria geben, E in Nachmittag Ende Juni. Die Sonne brennt, die Haare kleben am Kopf – jetzt eine kalte Cola im Lohmühlenpark, wir sind für die öffentlichen Toiletten zuständig, nicht für Parkhäuser!“ LD: „Genau. Eine Toilette gibt’s da deren Realisierung aber noch dauern wird. Jetzt ist erst einmal der Kiosk im Erdgeschoss dran, was vor allem die unten am Kiosk, das wär’s! Aber das auch“. Kinder freuen wird. Ach ja, und die Toi- „Parkhaus“ steht verwaist und leer wie Nachdem die Absurdität des Gesprächs letten sollen dann auch wieder benutz- schon fast das ganze letzte Jahr. Tele- ihren Höhepunkt erreicht und sich auf bar sein, kostenlos für diejenigen, die fonat mit der Verwaltung. beiden Enden der Leitung in Lachen etwas kaufen, 50 Cent für alle anderen. Stadtreinigung: „Parkhaus? Welches aufgelöst hat, wird klar: Das „Parkhaus“ Ein kurzes Gespräch mit Giovanni ergab Parkhaus?“ wird wieder bespielt. Der Vertrag mit ferner, dass er einen Antrag gestellt hat, Lachender Drache (LD): „Hier unten an dem neuen Betreiber gilt ab 1. Juli. vor dem Haus Tische und Stühle auf- der Knorrestraße. Das kleine graue, mit Kurzer Rückblick in die Historie: zustellen. Wann der bewilligt wird, war dem Kiosk.“ Nach der Umgestaltung des Lohmüh- bei Redaktionsschluss noch nicht be- Stadtreinigung: „???“ lenparks hatten der Einwohnerverein kannt. Die Fläche untersteht dem Be- LD: „Früher hieß es Oase. Wann wird und alle Stadtteilgremien heftig für zirksamt, und das möchte für jeden das wohl wieder eröffnet?“ einen Anlaufpunkt mit öffentlichen Toi- Quadratmeter Geld sehen. Ob und wie Stadtreinigung: „Ein Parkhaus namens letten gekämpft. Vor genau 16 Jahren sich das alles rechnet, wird dann wohl Oase? Ist hier nicht bekannt. Gute Frau, war es dann so weit, Einweihung durch die Zukunft zeigen. (gk) 6 Fortsetzung von Seite 1 lung der durchschnittlichen Angebots- Wirkung des Mietenspiegels, der gran- St. Georg – Mietpreisanstieg mieten in ganz Hamburg: Sie sind von diosen „Mietpreisbremse“ und der Ver- 8,14 €/qm im Jahre 2000 auf besagte kündigung, der Wohnungsmarkt in weiter auf Rekordkurs 13,45 €/qm in 2020 emporgeklettert. Hamburg beruhige sich zusehends, dy- Wer sich nach St. Georg verlagern namisch sozusagen. Am „dynamischsten“ – um in der Be- oder auch nur innerhalb des eigenen Kein Wunder also, dass sich laut griffswelt der Senatorin zu bleiben – Viertels umziehen möchte, vielleicht „Hamburger Stadtteilprofilen“ zwi- haben sich die Mietpreise in den letzten weil sich Nachwuchs einstellt, muss bei schen 2008 und 2018 in St. Georg der zwei Jahrzehnten in den beiden alten dieser Entwicklung schon gehörig hin- Anteil der EmpfängerInnen von SGB-II- Vorstädten entwickelt. In St. Pauli sind langen. In unserem Stadtteil liegt der Transferleistungen von 10,2 % auf 7,0 % die Mieten in den vergangenen 20 Jah- Quadratmeterpreis bei einem Neuver- zurückentwickelt hat, dass der so ge- ren von 7,84 €/qm auf 16,45 €/qm gera- mietungsangebot mit 14,70 €/qm mitt- nannte Ausländeranteil in diesen zehn dezu explodiert, vor allem in der lerweile um 1,25 €/qm über dem Jahren von 30,1 % auf 23,8 % abgesun- jüngsten Vergangenheit. Beim zweiten Hamburger, mit 13,45 €/qm sowieso ken ist, das gleiche Bild bei Alleinerzie- Szeneviertel St. Georg sind die Miet- schon unglaublich hohen Mittelwert. henden, Erwerbslosen usw. Wer über preise am zweitschnellsten gestiegen, Der mittlere Satz des Mietenspiegels nur wenig Kohle verfügt, wird über kurz hier haben sie sich im gleichen Zeit- (also der so genannten ortsüblichen oder lang keinen Platz mehr in (seinem raum von 7,55 €/qm auf nunmehr 14,70 Vergleichsmiete) von 2019 lag für ganz Viertel) St. Georg finden. Der Stadtent- €/qm nahezu verdoppelt. Zum Ver- Hamburg bei 8,66 €/qm netto-kalt. So wicklungs- und Wohnungspolitik sei gleich hier noch einmal die Entwick- viel zur sozialen Wirklichkeit, so viel zur Dank.
10 Der Lachende Drache G EORG & D ORFLEBEN Juli 2020 Wir brauchen die soziale Erhaltungsverordnung! Zurzeit läuft unter den St. GeorgerIn- tor Willfried Maier wollte eine solche Nun also geht es in der Umfrage im nen eine Umfrage, bei der festgestellt Verordnung für ganz St. Georg errei- Auftrag der Stadtentwicklungsbehörde werden soll, ob die seit 2012 gültige So- chen. Dagegen waren im Stadtteil aller- darum, zu erkunden, ob immer noch ziale Erhaltungsverordnung für größere dings der Bürgerverein und – wichtiger der wahnsinnige Aufwertungs- und Ver- Teile des Viertels weiterhin Gültigkeit noch – auf Bezirksebene die damaligen drängungsdruck auf St. Georg lastet wie haben soll. In größeren Abständen wie heutigen Koalitionäre aus SPD und vor gut zehn Jahren. muss überprüft werden, ob die Voraus- CDU. Erst zehn Jahre später, nachdem Wir sagen dazu ganz klar: JA, wir setzungen für eine solche Verordnung hunderte erschwingliche Mietwohnun- brauchen eine Soziale Erhaltungsverord- noch gegeben sind. Es ist der einzige gen in teilweise edel sanierte Eigen- nung auch für das nächste Jahrzehnt, um rechtliche Hebel, mit dem MieterInnen tumswohnungen umgewandelt worden den Kurs der durch die bisherige Verord- vor aufwändigen Modernisierungen, waren, brachte wiederum die grüne nung immerhin etwas gebremsten Auf- der Umwandlung von Miet- in Eigen- Stadtentwicklungssenatorin Anja Hay- schickung St. Georgs und der sehr tumswohnungen und spekulativen Ver- duk die Sozialen Erhaltungsverordnun- zurückgefahrenen Umwandlung von käufen halbwegs geschützt werden gen für St. Georg und St. Pauli auf den Mietwohnungen fortsetzen zu können. können. Weg. Wir erinnern uns noch an die Ver- Wir erinnern nur an den krassen Fall Seit Ende der 1990er Jahre hatte der anstaltungen, auf denen die SPD- und des Vermieters Ludewig, der die Miete- Einwohnerverein für die Einführung CDU-VertreterInnen Krokodilstränen rInnen seines frisch erworbenen Hauses einer solchen Sozialen Erhaltungsver- weinten. Nein, dass es im Jahrzehnt nach in der Danziger Straße vor die Tür set- ordnung gekämpft, in den frühen 2001 so schlimm mit der Aufwertung zen wollte und dafür rabiate Methoden 2000er Jahren schloss sich auch die und Verdrängung vieler alt eingesesse- anwendete, um das Haus in lukrative Ei- große Mehrheit des Stadtteilbeirats die- ner St. GeorgerInnen gekommen sei, das gentumswohnungen umwandeln zu ser Forderung an. 2001 waren wir fast so habe man ja nicht gewollt… Wer’s können. Das immerhin hat die Soziale weit, der grüne Stadtentwicklungssena- glaubt! Erhaltungsverordnung verhindert. Noch drei Outdoor-Schach Ausstellungen Stadtteilbeiratssitzungen auf dem Hansaplatz Noch bis zum 12.7.2020: Wegen der Coronapandemie war ja Ende Vielleicht wird es in diesem Jahr nichts „work in progress“ – 27 Künstlerinnen aus April auch noch eine der vom Bezirk auf mehr damit, ganz bestimmt aber im der Angewandten und der Bildenden fünf Sitzungen radikal zusammengekürz- nächsten. Und deswegen wird der Ein- Kunst, aus Literatur und Musik präsentie- ten Stadtteilbeiratssitzungen ausgefal- wohnerverein auf einer der nächsten ren jüngste Arbeiten aus der Coronazeit, len. Nun konnte wenigstens erreicht Stadtteilbeiratssitzungen den Antrag GEDOK-Galerie im Haus für Kunst und werden, dass diese Zusammenkunft An- stellen, einen Spielsatz für Outdoor- Handwerk, Koppel 66 fang/Mitte August nachgeholt wird. Das Schach aus Mitteln des Verfügungsfonds wird auch die letzte Moderation für An- anzuschaffen. Die Groß-Schachfiguren 12.7. bis 21.8.2020: nette Quast (Lawaetz) sein, die wenig samt „Brett“ könnten über das Vor-Ort- „Alexander aus der Alexanderstraße. später in den Mutterschutz wechselt. Wir Büro für die aktive Freizeitgestaltung auf Träume dein Leben, lebe Deinen Traum“ – sagen schon mal herzlichen Dank für die dem Hansaplatz ausgeliehen werden. Bilder von Alexander Heinze, Kulturladen, Geschäftsführung des Beirats in den ver- Mit Blick auf Sondermittel des Bezirks Alexanderstr. 16 gangenen Jahren. Weitere reguläre Sit- Hamburg-Mitte hat der Verein in Koope- zungen sollen dann am 30. September ration mit der Heinrich-Wolgast-Schule Termine im Juli sowie am 25. November jeweils um 18.30 im Juni einen weiteren Antrag gestellt. Es Uhr hoffentlich schon wieder in der Pau- geht dabei um die Anschaffung einer Mi- senhalle (Paula) der Heinrich-Wolgast- krofonanlage in der Paula, nicht zuletzt 8. Mittwoch Schule am Carl-von-Ossietzky-Platz für die Stadtteilbeiratssitzungen. 20.00, Monatstreffen des Einwohnervereins stattfinden. Anzeige per Zoomkonferenz, ggfs. melden per E-Mail an info@ev-stgeorg.de Videokameras weg! 12. Sonntag Das war, ist und bleibt die wichtigste 15.30, Eröffnung der Ausstellung „Alexan- Parole der Anfang letzten Jahres ge- der aus der Alexanderstraße“ mit Musik gründeten Initiative _STATTKAMERAS. von Bernd Janeke am Klavier, KULTUR- Auch hier hat Corona zugeschlagen, LADEN, Alexanderstr. 16 die zusammen mit dem Einwohnerver- ein geplante Veranstaltung mit dem 14. Dienstag Datenschutzbeauftragten musste im Frühjahr abgesagt werden. Jetzt aber 15.00, Nachbarschaftscafé mit Kaffee und erwachen die kritischen Geister wie- Kuchen (2 €), Kulturladen, Alexanderstr. 16 der, bei einem ersten Treffen – naja, immer noch einer Zoomkonferenz – 1. August, Samstag wurde vereinbart, in Bälde eine Aktion 16 – 19, Die Initiative stattKameras meldet anlässlich des ersten Jahrestages der sich zurück: Offenes Mikro mit Live-Piano u. Installation der Überwachungskameras evtl. Impro-Theater, HANSAPLATZ durchzuführen.
Juli 2020 D ORFLEBEN Der Lachende Drache 11 Von Crashkids bis Corona Unsere tägliche Arbeit ist kreatives Krisenmanagement Zum Abschied von Burkhard Czarnitzki aus schick und Teamarbeit bearbeitet wurde St. Georg und eine Weiterführung der Angebote Fast drei Jahrzehnte im Dienste der So- mit neuem Schutzkonzept ermöglichte. zialen Arbeit in unserem Stadtteil liegen Der harte Auszug des KIDS aus dem hinter dem Abteilungsleiter Jugend- Bieberhaus und die ungenügende Con- sozialarbeit Burkhard Czarnitzki. Dieser tainerlösung in der Ernst-Merk-Straße besondere Charakter geht am 31. Juli waren Zwischenstationen auf dem Weg 2020 von Bord des Vereins „basis & des KIDS in die Lange Reihe. Mit viel Di- woge e. V.“. plomatie und Argumenten brachte Czar- Der Einstieg 1992 als Gründungsmit- nitzki diese Lösung auf den Weg. Er ist glied des KIDS (Anlaufstelle für Straßen- bis heute begeistert von den Menschen kinder) am Hauptbahnhof während der in unserem Stadtteil, die dieses Angebot Crashkids-Zeit war eine intensive Phase, mit offenen Armen aufgenommen die bis heute seine Haltung getreu dem haben. Sein Herz für Straßenkinder Motto „Menschen statt Mauern“ prägt. ging auch über die Grenzen Hamburgs Einen sicheren Ort mit verlässlichen Men- hin-aus, mit dem Engagement als aktuel- Burkhard Carnitzki geht (Foto: Malte Block) schen an der Seite dieser besonderen ler Vorsitzender des „Bündnis für Stra- Anzeige Kinder und Jugendlichen zu schaffen, zu ßenkinder in Deutschland“ sorgte erhalten und für ihre Rechte zu kämpfen Czarnitzki für Vernetzung und Gehör der wurde zu seiner Lebensaufgabe. Anliegen benachteiligter Jugendlicher. Dabei waren es viele Stationen und Wir wünschen ihm alles Gute für sein Krisen mit vielen Begegnungen, die seine weiteres Schaffen und sagen vielen Arbeit prägten. 18 Jahre in der operativen Dank, Burkhard! (Malte Block) Arbeit im KIDS und anschließend 10 Jahre Anmerkung des Einwohnervereins und der als Abteilungsleiter mit den Projekten si- Redaktion : Auch wir sagen herzlichen dewalX, KIDS, Schlafstatt und MOMO, die Dank für Burkhardts jahrzehntelanges ihre Angebote mit Beratung, Anlaufstel- Engagement für die Menschen und den lenarbeit, Übernachtungsangebot, Ta- Stadtteil St. Georg. Nachfolger als Be- gesstruktur und Streetwork stetig den reichsleitung Abteilung Jugendsozial- Bedarfen der Jugendlichen und Junger- arbeit wird Malte Block, der schon seit wachsenen anpassen konnten. Zuletzt 2002 bei basis&woge e. V. im Stadtteil war es die Coronakrise, die mit viel Ge- tätig ist. In memoriam Augen auf in der Gurlittstraße! Am 24. Mai ist unser langjähriger Nach- Nicht nur im Straßenverkehr, sondern bar Peter Braun seiner Krebserkran- auch bei der Nutzung des knappen kung erlegen. Peter Braun (1951 – 2020) Wohnraumes in unserem Viertel. Da gibt war einer der bedeutendsten und inno- es in der Gurlittstraße das Hotel „We- Neue Treffs der vativsten Menschen aus der Filmbran- dina“, benannt nach dem früheren Bür- Familienberatungsstelle che, der sich dort mit mobilen Kameras, gervereins-Vorsitzenden Paul-Günter Coronabedingt verzögert, startete am Kranschwenkern, Kamerafahrzeugen Weden. NachbarInnen beobachten seit 23. Juni „Fabera Rautenberg“, die „Fami- usw. weltweit einen Namen gemacht längerem, dass umfangreiche Bauarbei- lienberatungsstelle für seelische Gesund- hat. Erarbeitet wurden diese Geräte in ten an den Nachbargebäuden Gurlitt- heit“, einen Outdoor-Treff für seelisch seinem Büro in der Koppel. Peter Braun straße 23/25 stattfinden. Um die belastete Eltern und ihre Kinder. Jeden ist unseres Wissens der einzige St. Hotelkapazitäten zu erhöhen? Dienstag von 15 bis 17 Uhr sind Mitarbei- Georger, der für seine Erfindungen und Laut Bebauungsplan sind das ein- terInnen für einen Schnack beim Spiel- Entwicklungen einen Oscar gewonnen deutig Wohnhäuser. Die es auch laut Be- platz im Lohmühlenpark zu finden. Wer hat. Unser Mitgefühl gilt seiner langjäh- zirksamtsmitarbeiter Ingo Borgwardt in entspannter Atmosphäre mit ihnen rigen Lebensgefährtin Susanne. Einen zukünftig bleiben sollen: „Das ist die sprechen möchte, wird um einen kurzen ausführlichen Nachruf gibt es hier: Genehmigungslage.“ Einige Merkwür- Anruf unter Tel. 298 414 10 gebeten. https://kinematografie.org/aktuelles/in digkeiten bei diesem Objekt – der be- Ein zweites Gruppenangebot hat dex.php?aid=2962#anker zirkliche Bauausschuss war bei der ebenfalls am 23. Juni seinen Anfang er- Baugenehmigung nicht einbezogen, lebt. Mittwochs von 15 bis 17 Uhr gibt es der Ex-Bürgervereinsvorsitzende Streb für Kinder zwischen 7 und 14 Jahren meinte beim letzten Stadtteilbeirat, „wir einen wöchentlichen Kreativ- und Spie- Der Einwohnerverein sollen doch froh sein, dass es so gute lenachmittag. Genutzt werden dafür die im Internet Hoteliers wie Herrn Schlatter“ gebe – Räume des Teams Fabera Rautenberg www.ev-stgeorg.de lassen wir jetzt mal unkommentiert. Wir der Johann-Wilhelm-Rautenberg-Gesell- behalten die betreffenden Gebäude im schaft e.V. am Steintorweg 8. Auch in die- Der lachende Drache Auge und werden uns melden, wenn sem Falle wird um eine telefonische dort auch in Farbe aus Wohnhäusern plötzlich zweckent- Anmeldung gebeten. Mehr zu allem im fremdende Hotelzimmer werden. Netz unter www.jwrg.de.
12 Der Lachende Drache F OTORÄTSEL Juli 2020 Leserinbrief zuhause auch genossen habe. Ich konnte Existenz ist bis jetzt nicht materiell ge- an den Lachenden Drachen es mir leisten, nach überlebtem Herz- fährdet. Somit geht es mir besser als der Das erste Mal in meinem Leben (mit 70!) infarkt und Krebs vorsichtshalber zu- Mehrheit der Menschen auf unserer Erde habe ich bei einem Preisrätsel gewonnen hause zu bleiben, denn: – Menschen, die kein Dach über dem und dann noch den 2. Preis – und dies • Ich bekomme eine Rente – eine Kopf haben oder in einem Slum, einer beim „Lachenden Drachen“! Das freut kleine, aber immerhin. Favela, einem Township oder in einem mich – vielen Dank, liebe Leute vom Ein- • Dank Heidrun vom Sportverein Vor- Flüchtlingslager zusammengepfercht wohnerverein. wärts St. Georg, die uns Links zu Sport- mit Tausenden anderer Menschen ohne Es hat mir Spaß gemacht, mit einem programmen mailte, konnte ich zuhause Perspektive leben müssen, vom Einkom- Ziel durch meinen Stadtteil zu schlen- Sport machen. men ganz zu schweigen. Oder wie ich dern und Neues zu entdecken. Es ist • Ich habe so getan, als würden wir vorhin im Radio von „NDR Info“ gehört schon erstaunlich, was man alles sieht, demnächst wie geplant das Literarische habe: Ein junger Mann bereitete sich aufs wenn man genau schaut… Menü zur Bücherverbrennung und zum Abi vor – im Wandschrank. Da hat er Nach meiner mir selbst auferlegten Tag der Befreiung veranstalten, habe viel Ruhe zum Lernen in der kleinen Woh- Quarantäne wegen des Dingens-Virus gelesen und recherchiert und dabei sehr nung mit fünf Geschwistern. Es ist von (War es Mitte März nur eine Erkältung interessante Menschen, ihre Werke und Hamburg die Rede. Da erstaunt es doch, oder der Corona-Virus?) waren meine sehr tragische, bewegende Schicksale wenn ein großer Teil der Nachrichten mit Spaziergänge eine willkommene, zusätz- kennengelernt. der Sorge um den Sommerurlaub ver- liche Abwechslung – obwohl ich die Zeit Kurz: Mir war nicht langweilig und meine stopft wird… (Liane Lieske) Unser Fotorätsel für die Ferienzeit daheim Die Teilnahme an diesem Fotorätsel richtet sich an BewohnerInnen St. Georgs; Redak- tionsmitglieder des „Lachenden Drachen“ sind selbstverständlich ausgeschlossen. Et- waige TeilnehmerInnen an diesem Rätsel müssen eine genaue Angabe der Adresse des dargestellten Objekts liefern, den eigenen Namen und die Anschrift hinterlassen und alles bis zum 1. August entweder per E-Mail an info@ev-stgeorg.de senden oder als Brief an den Einwohnerverein im Stadtteilbüro St. Georg (Hansaplatz 9) einwerfen. E A C F B D Impressum: Herausgeber: Einwohnerverein St. Georg von 1987 e. V. | Hansaplatz 9, 20099 Hamburg | info@ev- stgeorg.de | V.i.S.d.P.: Michael Joho c/o Einwohnerverein St. Georg e.V. | Redaktion: Michael Joho mj, Imke Behr ib, Ulrich Gehner ug, Gabriele Koppel gk, Bernhard Stietz-Leipnitz bsl, Michael Schulzebeer ms, Mathias Thurm mth | Anzeigen: Imke Behr, i-behr@t-online.de| Veranstaltungen: M.Joho, 280 37 31 | Gestaltung & Produktion: Harald Heck, Michael Schulzebeer | Druck: Scharlau GmbH, Hamburg | Verteilung: Karl-Heinz Thier, 280 19 97 | Auflage: 2.200 Exemplare | Bankverbindung: Einwohnerverein St. Georg von 1987 e. V. | IBAN: DE77 2005 0550 1230 1263 59 BIC: HASPDEHHXXX | Für Spendenquittungen bitte Namen und Adresse angeben G
Sie können auch lesen