Der lachende Drache Noch mehr Außengastronomie auf der Langen Reihe? Wir alle wissen, dass durch die wo- epub @ SUB HH

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Der lachende Drache Noch mehr Außengastronomie auf der Langen Reihe? Wir alle wissen, dass durch die wo- epub @ SUB HH
T    NIX                         Stadtteilzeitung für St. Georg
       KOSTE

Der lachende Drache
                   Einwohnerverein St. Georg von 1987 e. V. (Hrsg.) | 34. Jg. / Nr. 338 | Juli 2020

Noch mehr Außengastronomie
auf der Langen Reihe?
W      ir alle wissen, dass durch die wo-
       chenlangen Corona-Auflagen be-
dingten Schließungen von Läden und
Gaststätten etliche Gewerbetreibende in
finanzielle Nöte geraten sind. Insofern ist
das Anliegen der Hamburger Kneipiers,
die Sondernutzungsgebühren für die Au-
ßengastronomie in diesem Jahr erlassen
zu bekommen, durchaus nachvollziehbar.
Ob allerdings die deutliche Erweiterung
der Außengastronomie überall dort, wo
es von den Kneipiers gewünscht wird, ak-
zeptabel ist, darüber sollte unter allen
Betroffenen geredet werden. Dazu ge-
hören auf der Langen Reihe nicht nur die
GaststättenbetreiberInnen, die TouristIn-
nenmassen und die KneipengängerIn-
nen, sondern auch die direkten Anwoh-
nerInnen und auch die St. GeorgerInnen,
für die die Lange Reihe immer noch Ein-
kaufs- und Hauptstraße ist. Kleines Paral-
lelbeispiel: Für das Schulterblatt hat der
von BewohnerInnen dominierte Stadt-           An einem Sommertag im Juni auf der Langen Reihe (Foto: Mathias Thurm)
teilbeirat Schanzenviertel gerade durch-      dersetzungen in den vergangenen Jah-               che um jeweils rund zwölf Sitzplätze.
setzen können, dass das völlig außer          ren immer wieder um die überbordende               SPD-Bezirksabgeordnete und Bürgerver-
Rand und Band geratene, alle Corona-          Außengastronomie auf der Langen                    eins-Vorstandsmitglied Oliver Sträter se-
auflagen (Abstands- und Maskenpflicht)        Reihe tobten. Jetzt ging Markus Schrei-            kundierte: Wir „werden die Nutzung der
missachtende Partypublikum wieder ein-        ber – SPD-Bürgerschaftsabgeordneter                Ladezone auf der Langen Reihe geneh-
geschränkt wird.                              und Bürgervereins-Vorsitzender – an die            migen. Dazu haben wir schon entspre-
    Doch alle diese Überlegungen wer-         Presse, um für die sieben, jeweils 30 Qua-         chende Beschlüsse im Bezirk gefasst.“ So
den von einigen Kräften im Stadtteil          dratmeter großen Ladezonen auf der                 war es im „Hamburger Abendblatt“ am
nicht angestellt, obwohl sich doch si-        Langen Reihe den Weg frei zu machen                12. Juni und tags darauf in der „Hambur-
cherlich alle erinnern, welche Auseinan-      für die Ausweitung der Außengastro-Flä-            ger Morgenpost“ zu lesen.       6 Forts. S. 8

St. Georg – Mietpreisanstieg weiter auf Rekordkurs
R   egelmäßig wird uns eingeredet, die
    Mietpreisentwicklung sei längst nicht
so dramatisch, wie oft beschrieben. Im
                                                  Am 22. Juni stellten SchülerInnen
                                              des Gymnasiums Ohmoor ihre neueste
                                              Untersuchung des Hamburger Woh-
                                                                                                 Angebote für Hamburg erfasst. „Die
                                                                                                 durchschnittliche Wohnung innerhalb
                                                                                                 der Großstadt, gemittelt aus 4.096 Ange-
Gegenteil, will uns der Senat weisma-         nungsmarktes vor. Seit 1986 liefern                boten, kostet 1.019 Euro netto-kalt“, so
chen, mache sich langsam Entspannung          ElftklässlerInnen eines Geografiekur-              die Pressemitteilung vom 22. Juni. „Das
bemerkbar. Wenn Stadtentwicklungs-            ses alljährlich die wohnungspolitisch              sind 13,45 €/qm, ein Plus von 1,6 Prozent
senatorin Stapelfeldt alle zwei Jahre (zu-    höchst brisanten Daten. Ausgewertet                gegenüber dem Vorjahr.“ Im hamburgi-
letzt Ende 2019) den neuen Mietenspie-        werden dafür sämtliche Hamburger                   schen Umland liegt der Mittelwert bei
gel vorstellt, begleitet sie das mit der      Wohnungsangebote eines Monats, frü-                9,56 €/qm und damit sogar um 3,2 Pro-
scharfen Analyse, der „Wohnungsmarkt          her der Tageszeitungen, heute des Im-              zent höher als ein Jahr zuvor, so das Er-
sei weiterhin dynamisch“. Wie „dyna-          monet-Immobilienportals.                           gebnis der Auszählung von 3.163
misch“, davon können wir St. GeorgerIn-           Im März 2020 haben die Gymnasias-              Datensätzen aus den Regionen um Ham-
nen mehr als nur ein Lied singen.             tInnen insgesamt 4.096 anonymisierte               burg herum.              6 Fortsetzung S. 9
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2         Der Lachende Drache                                P ORTRÄT                                                          Juli 2020

MENSCHEN IN ST. GEORG
Sonja Bloss
W      er im Kulturladen St. Georg ein
       Konzert besucht oder eine Ausstel-
lung, eine Diskussionsveranstaltung
                                             Seiten der KlientIn-
                                             nen.      Suchtkranke
                                             sind ja nicht dumm,
oder Lesung, genießt die zwanglose, in-      im Konsumraum, wo
ternationale Atmosphäre. Dafür, dass al-     intravenös gespritzt
les so scheinbar unangestrengt und ent-      wird,        entstehen
spannt abläuft, sorgen hinter den            manchmal ganz tiefe,
Kulissen und gelegentlich auch davor:        ehrliche Gespräche.“
Praktikantinnen und Praktikanten, Azu-           Während des Stu-
bis für Veranstaltungsmanagement und         diums an der HAW
Büromanagement, MitarbeiterInnen             machte Sonja ein
hinterm Tresen und in der Küche, Leute       Praktikum im Kultur-
vom Bundesfreiwilligendienst und last        haus      Langenhorn.
but not least die Hauptamtlichen Chris-      Von da an rückte auch
tiane Orhan, Lubica Rybanska und Re-         die Stadtteilkultur als
née Steenbock. Als vierte im Bunde ist       berufliche Perspek- Foto: Ulli Gehner
vor drei Jahren Sonja Bloss hinzugekom-      tive in den Fokus. Der Wunsch nach for-        weitere Veranstaltungen, die sie ins Kul-
men.                                         dernden Erfahrungen war nach                   turladen-Programm einbringt. Wenn die
    Vielleicht hat ihr Vater den Grund-      mehreren Jahren in der Sozialarbeit „ab-       Dichterinnen und Dichter alle viertel Jahr
stein dafür gelegt, dass sie eines Tages     gearbeitet“, es passte also gut, als sie auf   gegeneinander antreten, führt sie durch
bei der Kultur landen würde. Er war im       der Suche nach einem neuen Job auf die         den Abend. Sie hat selbst einige Jahre
Nebenberuf Märchenerzähler, Phan-            Stellenanzeige des Kulturladens stieß,         lang geslammt und es bis zur Teilnahme
tasie und Sprache wurden ihr also quasi      den sie durch die Nachbarschaft zur            an den Hamburger Stadtmeisterschaften
direkt in die Wiege gelegt. Nach dem         Hochschule schon seit Jahren kannte.           gebracht. Die Phase als Aktive hat Sonja
Abitur in Stuttgart zog es Sonja aber erst   Gesucht wurde eine Allrounderin, denn          mittlerweile hinter sich gelassen und ein
einmal fort zu neuen Erfahrungen,            die fest angestellten Kolleginnen müssen       Fernstudium „Kreatives Schreiben” auf-
schließlich bis nach Kuba, wo sie mit        sich untereinander vertreten können,           genommen. Demnächst wird ihr erstes
einer Solidaritäts-Brigade im Bota-          wenn’s gerade mal nötig ist. Als Jüngste       Stück in einem Literaturmagazin erschei-
nischen Garten arbeitete, Spanisch           kümmert sich Sonja um Social Media,            nen.
lernte und den späteren Vater ihrer bei-     aber auch um Fragen rund um die Ver-               Zum Schluss die klassische Frage, die
den Söhne kennen lernte. Der kam aus         mietung der Räume und um das Akqui-            sich eigentlich seit Jahrzehnten verbie-
dem Hamburger Norden – womit schon           rieren von Geldern. Die locker-leichte         tet, weil sie immer nur Frauen gestellt
mal die Frage beantwortet ist, was sie       Stimmung, die die Veranstaltungen des          wird: „Sonja, wie schaffst du es, Beruf, Fa-
hierher in die Hansestadt verschlagen        Kulturladens ausstrahlen, basiert also zu      milie und deine diversen Interessen
hat. Muckeliges Familienglück am Stadt-      einem großen Teil auf zielstrebiger, nicht     unter einen Hut zu kriegen?“ Die Ant-
rand war allerdings nicht ihr (einziges)     selten stressiger Büro- und Organisati-        wort ist nicht ganz so klassisch, dafür
Ziel, Sonja wollte dorthin, wo das Leben     onsarbeit. Gerade ist es Sonja gelungen,       umso ermutigender: „Mein Freund und
ungefiltert, ungeschützt und hart ist.       einen größeren Betrag von der „Ham-            ich teilen alles haargenau. Wir arbeiten
Praktika und später Berufsjahre in der       burger Klimaschutzstiftung #moin-              beide je 30 Wochenstunden, verdienen
niedrigschwelligen Sozialarbeit waren        zukunft – Hamburger Klimafonds” für            gleich viel (bzw. wenig) Geld und neh-
das Feld, auf dem sie sich ausprobieren      das Projekt „Nachhaltiges St. Georg“ ein-      men uns gleich viel Zeit für unsere Kin-
konnte, also der Bereich, in dem die         zuwerben, das gemeinsam von Einwoh-            der. Ich pendele vom eher beschaulichen
„harten Hunde“ Dienst tun. So arbeitete      nerverein und Kulturladen ins Leben            Hamburger Norden nach St. Georg in
sie im Basis-Projekt für männliche Pros-     gerufen wurde. Eine Herzensangelegen-          den Kulturladen mit seinem afrikani-
tituierte am Pulverteich, später im Drob     heit ist Sonja die Klamottentausch-Party,      schen Koch, der persischen Tanz-
Inn am Hauptbahnhof. Sie sagt: „Da gibt      bei der Mode, Musik und der Nachhaltig-        gruppe… Das ist genau, was ich mir für
es ganz heroische Figuren, auf Seiten        keitsgedanke eine fröhliche Symbiose           mein Leben wünsche: Vielfalt.“
der SozialarbeiterInnen genauso wie auf      eingehen. Karaoke und Poetry Slam sind         (Gabriele Koppel)
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Juli 2020                                                   P ORTRÄT & P OETRY                                     Der Lachende Drache   3

STEINDAMM
von   Sonja Bloss

Es ist noch früh, wenn ich die Treppe der U1 hoch geh                  Dazu Gerüche wie Gerüchte die erzählen
Steige aus, nachdem es piept, betrete altes Terrain                    Von Stoned und von Drauf und von Breit
Den Aufgang hoch, vom Hauptbahnhof                                     Von roten und gelben Plastiktüten, in denen kulinarisch
Chopin auf dem Weg, den viele sich nur schleppen                       Versöhnungen lagern
Auf kaputten Rolltreppen komm ich auf einer Straße an                  Von Frauen in Tüchern und Kindern und Brüdern
Guten Morgen, Steindamm                                                Die einander beschützen in alle Tage
Wenn dann die Sonne wieder nicht scheint                               Wenn andere sich Laptops anmachen um abends
Wenn eine alte Frau vielleicht nur so tut als ob sie weint             Den Tag aus dem Denken zu streichen
Dass als viel trauriger erscheint, als wären ihre Tränen echt          Dazu Mate und bleichen Chiaquark reichen,
Sie in Decken gehüllt, einen Becher hochhält                           Schleicht am Steindamm die Nacht auf ihre Weise
Komm ich an, in dieser Welt                                            In die Köpfe und Lungen
Zwischen Flüchtlingsinitiativen Zelt und dem Reichshof Hotel           Schaut erstarkt und gedrungen zugleich
Süß Sauer, wie dunkle Ecken hier riechen                               Erwartungsvoll rauchend aus 300 Augäpfeln
Kommt Steindamm-Bass in die Ohren geschlichen                          Ich, lenke mich staunend, im Grundtenor friedlich
Verlangsamt gehe ich schlendernd im Takt                               Wie jeden Tag ist es wieder passiert
Die Straße verändert das Sehen fortan                                  Ich verlieb mich
Was gerade noch Brennpunkt ist jetzt, schon Gedicht                    Ins Wettbüro, ins Herrenklo das duftend Esprit verleiht
Verschlafen seh ich Veteranen                                          In Hassan und Tommy,
Aus mir fremden Kriegen hier trinken                                   In Köfte und Penny
Das Alladin-Center öffnet noch nicht                                    Der zu Mittag das Bier verteilt
Und es duftet nach kupfernen Klinken                                   In versteckte Moscheen, in gezwungene Ehen
Bedingungslos stehen die Häuser hier aufgereiht –                      Aus tiefstem Elend und höchstem Rausch
Im Vollgefühl ihrer Gefährlichkeit                                     In den 60 jährigen Junk mit dem Iro
Zum Schießen, zum Schützen, zum Bersten bereit                         Und in den Herrenhaarschnitt heute nur für 5 Euro
Wie die Häuser im wilden Westen                                        Etwas weiter, so Mitte Links hinten
Die Fassaden schimmern nach oben bleich                                Liegt der runde Bruder ohne Winkel,
Und unten laufen die Reste                                             Mal leuchtet er gentrifiziert Richtung Steindamm
Aus Menschen, verbannt, auf die dunkle, verwunschene Seite der Stadt   Mal prügelt er sich so oft wie er kann
Verwundert kredenzen sie hier ein Bild,                                Ich komme auf dem Hansaplatz an
Das so niemand in Hamburg vermisst hat                                 Ist ein Brunnen
Auf dem Spielfeld der Straße gehen Polizisten autoritär und bergab     Auf Kopfsteinpflaster und Sand
Bis sie geräuschlos in Spielhallen einfallen                           Und minutiös verwandelt er sich
Den Zockern und Gangstern ihr Glück zu entreißen                       Am Morgen greift er nach reichem Land
Den Dealern, den Luden den Taugenichtsen                               Verbrannt fühlt er sich mittags an
Das taugen befehlen, das dealen verbieten                              Und wacht er am Abend gelangweilt auf
Das Zocken von oben herab nur beäugen                                  Wird er nachts wild
Schnell stellt sich heraus die einzigen Zeugen                         Passt auf seinen Bruder Steindamm auf
Sitzen Stumm oben auf den Bäumen                                       Zwiespältiges, vielfältiges Treiben auf beiden
Von Wolken keine Spur, nur seicht                                      Und alles aus einem Grund
Leicht, gleite ich durch durch breite Männergespräche                  Denn der kürzeste Weg um Warm zu bleiben
Durch Mädchen, ein Schicksal beringt ihre Augen                        Führt von der kalten Hand in den Mund
Als Denkmal für Testosteron                                            Es motzt und es trotzt das Stück Asphalt am Bahnhof
Verkauft                                                               Dem hellen, dem biederen ohne Kontur
                                                                       Mit Huren und Winkeln holt der, der doch nichts hat
Vergessen ist leichter als Glauben                                     Den Spiegel hervor
Dann laufe ich schneller, auf dem Boden dort                           Er sagt, sagts zu den sauberen Straßen der Stadt
Liegen neben den Schlafenden Früchte
Wer hier einmal sein Bett aufgedeckt                                   Mit täglich allerletzter Kraft
Bleibt lange und nie lange Nüchtern                                    Wie ich seid auch Ihr
Über Menschenberge gewickelt in Säcke                                  Von hier aus betrachtet
Gesichter befreit von Sorge und Zeit                                   Nur Parallelgesellschaft 
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4      Der Lachende Drache                          S TADTTEILBEIRAT S T. G EORG                                               Juli 2020

                                                                                           dürfen. Dieses Ansinnen lehnten SPD
Aus dem Stadtteilbeirat                                                                    und CDU auf der Sitzung des City-Aus-
                                                                                           schusses am 24. Juni ab. Begründung:

N     ach viermonatiger Unterbrechung,
      nach vier Monaten ohne Möglich-
keit, sich als Stadtteil zu äußern, tagte am
                                               Nachklapp (Christoph Korndörfer, SPD):
                                               Baumbänke würden die Verdichtung des
                                               Untergrunds verstärken und damit den
                                                                                           Der Bezirk sei dafür nicht zuständig.
                                                                                           Hä? Der Antrag sollte laut Beschluss
                                                                                           des Beirats ja auch gleich an den Senat
24. Juni erstmals wieder der Stadtteilbei-     Baumschutz unterlaufen. Wie? Da wird        bzw. die gesetzgebende Bürgerschaft
rat St. Georg. An der Videokonferenz nah-      mehr oder weniger der ganze Platz (üb-      gehen. Nachklapp (Korndörfer): Wir
men immerhin rund 20 Personen teil, um         rigens gegen die Wünsche der BürgerIn-      seien ja alle gegen die Aukando-Praxis,
wenigstens ein absolutes Minimum an            nen in der Planungsphase) versiegelt, da    es sei jedoch schwierig, was zu tun.
BürgerInnenbeteiligung zu gewährleis-          sind die Baumscheiben, die kleinen Flä-     Aber eine verlängerte Mindestmietzeit,
ten. Mit dabei die BezirksvertreterInnen       chen um die Bäume herum, so fest-           die würde „die Falschen treffen, die
der SPD, der LINKEN und neuerdings             getrampelt wie nichts Gutes, und dann       Studierenden, die PraktikantInnen“, die
auch der GRÜNEN: Ingo Borgwardt, der           soll ausgerechnet eine Baumbank dem         froh seien, überhaupt eine Wohnmög-
Verbindungsmann zwischen dem Bezirks-          betreffenden Baum sozusagen den Rest         lichkeit zu finden. Was? Da werden
amt bzw. dem City-Ausschuss und unse-          geben? Steigerung (Martin Streb, Bürger-    (laut Schilderung eines Beiratsteilneh-
rem Stadtteilgremium.                          verein): Und im Übrigen würden Baum-        mers über sein Wohnhaus) acht Per-
     An diesem Abend hätte es u.a. um die      bänke das „städtebauliche Bild“ des         sonen auf 90 qm in einer Wohnung
Polizeiarbeit unter Corona und einige          Hansaplatzes verunzieren. Ach weh!          zusammengepfercht, es gebe ein- ,
fragwürdige Großeinsätze auf dem Han-          Wenn die werten Parteien und Herren         zweimal pro Woche Ruhestörungen im
saplatz gegen „die Szene“ und auf dem          doch einmal, ein einziges Mal, zugeben      gesamten Haus, das müsse dringend
Steintorplatz gegen das Lampedusazelt          würden, dass es um nichts anderes geht      verändert werden. Mit diesem „Miet-
gehen sollen. Wurde aber nichts draus,         als dieses: Zu erreichen, dass den aus      modell“ von „Aukando“ in St. Georg,
weil keine Vertretung aus dem Polizei-         ihrer Sicht unliebsamen Personen und        „Stacey“ in St. Pauli etc. wird das Fünf-
kommissariat 11 (Steindamm) erschienen         Gruppen, den Geflüchteten, den Ob-          fache an Mieteinnahmen eingefahren,
war. Für die nächste Beiratssitzung soll       dachlosen, WanderarbeiterInnen usw.         ohne dass die Behörden oder der Senat
ein erneuter Versuch gestartet werden,         der Aufenthaltsort so unattraktiv wie       bisher tätig geworden sind. Da ist jede
den Dienststellenleiter einzuladen.            möglich gemacht wird. Und so soll sich      Initiative besser, als gar nichts zu tun!
     Sodann ging es um eine Reihe von          also niemand weiterhin auf einen kosten-    Der Beirat beschloss jedenfalls, unab-
Anträgen, die der Stadtteilbeirat vor län-     freien Platz setzen können.                 hängig von der ablehnenden Haltung
gerem angenommen hatte. Ingo Borg-             Beispiel 4: Schon vor längerem hatte        des Bezirks, das Ansinnen an die Bür-
wardt berichtete über den Umgang auf           der Beirat einen Antrag in Richtung         gerschaftsfraktionen weiterzuleiten.
Bezirksebene damit, vor allem über die
Beschlüsse, die der bezirkliche City-Aus-
schuss am 23. Juni gefasst hatte. Meistens
ein Trauerspiel, was da vorrangig die Koa-
lition aus den Mehrheitsfraktionen von
SPD und GRÜNEN darbieten. Ein paar
Beispiele.
Beispiel 1: Schärfere Auflagen gegen die
E-Roller, um deren Herumliegen in der
Innenstadt zu verhindern – abgelehnt,
weil die zuständige Verkehrsbehörde
selbst eine größere Veränderung gegen-
über den BetreiberInnen plant. Naja!
Beispiel 2: Die Forderung, statt fünf end-
lich wieder auf jährlich zehn Sitzungen          Demo 2014 (Foto:M. Thurm)
des Stadtteilbeirats zu gehen – abge-
lehnt, es gebe laut anwesendem SPD-            Bürgerschaft und Senat beschlossen,         Zusammengefasst: Jede der fünf Stadt-
Vertreter nichts zu verteilen, Geld und        um der „Aukando GmbH Stade“ end-            teilbeiratssitzungen im Jahr veranschau-
Personal würden fehlen. Es muss uns            lich mal irgendwas entgegenzusetzen.        licht, warum die Bezirkskoalition eine
zehnmal schlechter gehen als vor ein           Hintergrund: Der Immobilienhai hat          Wiederherstellung des jahrzehntelang
paar Jahren, als für den Beirat und die Ge-    große Altbauwohnungen u.a. in der           beherzigten Rhythmus von zehn Zusam-
schäftsführung zehnmal so viel Geld zur        Bremer Reihe in mehrere, „möblierte“        menkünften tunlichst verhindern möchte.
Verfügung stand.                               Zehn-Quadratmeter-Butzen aufgeteilt         So spart man sich zumindest fünf Sitzun-
Beispiel 3: Der Antrag, probehalber für        und nimmt dafür jeweils 500, 600 Euro       gen ein, in denen die Bezirkspolitik kri-
einige Monate eine Baumbank (eine              Miete. Mietwucher? Fehlanzeige, zu-         tisch      unter     die     Lupe       der
runde Bank um einen Baum herum) auf            mindest nach herrschender Rechtslage.       Stadtteilinteressierten und des Beirats ge-
dem Hansaplatz zu installieren, um dem         Diese Firma nutzt eine Gesetzeslücke,       nommen wird. Doch wir sagen einmal
Umstand abzuhelfen, dass es auf dem ge-        nach der möblierte Wohnungen bzw.           mehr: Die Stadtteilbeiräte sind die Säulen
samten Platz keine vernünftige Sitzgele-       Zimmer nicht vom Mietenspiegel er-          der Stadtteildemokratie in Hamburg. Und
genheit (ohne bezahlen zu müssen) gibt         fasst werden. Wenn der Mietvertrag für      so sprach sich der Beirat (gegen die Stim-
– abgelehnt. Begründung (laut Borg-            mindestens sechs Monate abgeschlos-         men von SPD und Bürgerverein) an die-
wardt): Baumbänke würden die Bäume             sen wird, ist alles legal. Der Stadtteil-   sem 24. Juni für die Unterstützung einer
verletzten. Was? Die vorgesehene Baum-         beirat hatte daher die Forderung            Erklärung des Netzwerks Hamburger
bank berührt den Baum überhaupt nicht,         erhoben, dass möblierte Zimmer nicht        Stadtteilbeiräte vom 9. Juni aus (siehe fol-
die steht sozusagen auf eigenen Füßen.         unter zwölf Monaten vermietet werden        gende Seite). 
Der lachende Drache Noch mehr Außengastronomie auf der Langen Reihe? Wir alle wissen, dass durch die wo- epub @ SUB HH
Juli 2020                                                     S TADTTEILBEIRÄTE                                        Der Lachende Drache          5

Stärkt die BürgerInnen-Beteiligung!
Auf der letzten St. Georger Stadtteilbeiratssitzung am 24. Juni stand nicht zuletzt die Vereinbarung von SPD und GRÜNEN für die neue Senatskoalition
zur Diskussion. Der Beirat hat mit großer Mehrheit beschlossen, die nachfolgende Erklärung des Netzwerks Hamburger Stadtteilbeiräte zu un-
terstützen und diese eigenständig noch mal an den Senat zu schicken.

Pressemitteilung des Netzwerks Hambur-            seinen Bemühungen, die Bürgerbetei-               endlich ernst zu nehmen und in den prak-
ger Stadtteilbeiräte zum Koalitionsvertrag        ligung vor Ort zu stärken oder auch nur           tischen Ausformungen der Politik in den
von SPD und GRÜNEN vom 9. Juni 2020               zu sichern, auf das Gröbste missachtet.           nächsten fünf Jahren umzusetzen und
Der von den Verhandlungspartnern SPD                   Zwei grundlegende Resolutionen von           mit uns gemeinsam die nächsten Schritte
und GRÜNE am 2. Juni vorgestellte Koa-            2012 und vor allem 2013 „zur Versteti-            in dieser Umsetzung zu besprechen.
litionsvertrag enthält auf 205 Seiten im          gung und Ausweitung der Stadtteilbei-             Im Namen des Netzwerks:
Text genau einmal das Wort „Bürger-               räte“ waren in den vergangenen Jahren             Rixa-Gohde Ahrens, Jürgen Fiedler
beteiligung“. Im entsprechenden Kapitel           Richtschnur für das politische Handeln            … und ergänzend eine persönliche Kom-
„Für ein modernes Verständnis von Bür-            des Netzwerks. Im Mittelpunkt des For-            mentierung der Pressemitteilung durch
gerbeteiligung an den Entscheidungen              derungspakets standen dabei die Schaf-            Dr. Willfried Maier, den ehemaligen grü-
der Exekutive“ (S. 147f.) geht es lediglich       fung eines festen Beiräte-Etats im                nen Stadtentwicklungssenator und am-
um das bereits geschaffene Transparenz-            Hamburger Haushalt, die Entkoppelung              tierenden Vorsitzenden der Patriotischen
gesetz und die geplante Abschaffung der            von Beiratsförderung und Fördergebiet,            Gesellschaft in Hamburg:
Deputationen. Haben sich die Koalitio-            die gesetzliche Absicherung von Infor-                „Ich unterstütze die Pressemitteilung
näre von der Idee verabschiedet, im ge-           mations- und Beteiligungsrechten, die             des Netzwerks Hamburger Stadtteilbei-
sellschaftlichen Alltag dem Wort der              frühestmögliche         Einbindung     in         räte ausdrücklich. Der Koalitionsvertrag
Bürger*innen stärkeres Gewicht zukom-             Planungsverfahren (analog zu Trägern              atmet auch nicht einen Hauch von den
men zu lassen? Dies ist und bleibt zentra-        öffentlicher Belange) und nicht zuletzt           Versprechungen, die Vertreter der Bür-
les Anliegen der Beiräte vor Ort und ist          die Unterstützung von Beiräten in Quar-           gerschaftsfraktionen auf der Veranstal-
Grundgedanke gewesen bei der Grün-                tieren, in denen dies gewünscht und               tung der Patriotischen Gesellschaft am
dung des Netzwerkes Hamburger Stadt-              aktiv betrieben wird. In mehreren Ge-             10. Februar zum Thema einhellig gege-
teilbeiräte vor fast 11 Jahren.                   sprächen mit Vertretern der SPD und der           ben haben: Viele Versprechungen, was
     Das Wort „Stadtteilbeiräte“ findet           GRÜNEN (den Herren Dressel, Kien-                 die Koalitionspartner für die Hambur-
zweimal im Text Erwähnung, in folgen-             scherf, Duge) sowie zweimaligen                   gerinnen und Hamburger tun wollen. So
der Form: „Wir wollen Hamburg auch                Zusammentreffen mit der Stadt-                    gut wie kein Gedanke dazu, wie sie selbst
künftig gemeinsam gestalten – mit                 entwicklungssenatorin Frau Dr. Stapel-            in ihren lokalen Einheiten zu Wort kom-
Stadtwerkstätten,        Bürger*innendia-         feldt und ihrem Staatsrat Herrn Kock              men sollen.“ 
logen, Stadtteilbeiräten und diversen             wurde uns verbal viel Wertschätzung                                                         Anzeigen

formellen oder informellen Betei-                 entgegengebracht und unsere Anliegen
ligungsformaten“ (S.24) und „Wir (…)              für durchaus bedenkenswert erachtet.
schätzen die Arbeit der Stadtteilbeiräte,              (…) Dass der jetzt geschlossene Koa-
die ihre Interessen in den Diskurs der            litionsvertrag sich einem Aufgreifen der
Stadt einbringen, und wir wollen selbst           Forderungen gänzlich verweigert und
noch mehr und vielfältigere Betei-                der Stärkung der Bürgerbeteiligung, ins-
ligungsangebote entwickeln“ (S. 29).              besondere der Beiräte als Säulen der
Mehr als eine sprachliche Pflichtübung            Stadtteildemokratie keinerlei Verbes-
gegenüber den über 1.000 Aktiven in               serung und Perspektive anbietet, ist
Hamburgs rund 60 Quartiers- und                   mehr als enttäuschend. (…)
Stadtteilbeiräten ist das nicht.                       Vor diesem Hintergrund fordern wir
     Das Netzwerk Hamburger Stadtteil-            die neue–alte Senatskoalition aus SPD
beiräte, in dem etwa die Hälfte aller Bei-        und GRÜNEN auf, die Forderungen des
ratsgremien vertreten ist, sieht sich in          Netzwerks Hamburger Stadtteilbeiräte
Der lachende Drache Noch mehr Außengastronomie auf der Langen Reihe? Wir alle wissen, dass durch die wo- epub @ SUB HH
6      Der Lachende Drache                      GESUNDHEIT & PFLEGE IN ST. GEORG      (S TAND : J ULI 2020)                             Juli 2020

    Liebe Leserinnen und Leser, diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir hoffen aber Ihnen damit
    Ansprechpartner in Ihrer Nähe aufzeigen zu können. Sollten auch Sie als Dienstleister im Bereich Gesundheit auf-
    genommen werden wollen, gebe ich Ihnen gern nähere Informationen: Imke Behr, i-behr@t-online.de
    Ärztlicher Notfalldienst: Tel. 116 117 (alle Kassen); Asklepios Klinik St. Georg: Tel. 181 88 50

     Fachrichtung                 Praxis / Name                   Adresse                                     Telefon/E-Mail/Web
    Allgemeinmedizin              Dr. med. Christoph Bernhardt    Lange Reihe 39                              (040) 24 11 10

                                  Dr. med. Khai-Qui Vi            Lange Reihe 39                              (040) 24 11 10

                                  Gabriele Clemens                Gurlittstr. 31-33                           (040) 24 64 60

    Allgemein-, Innere Medizin,   Dr. Dr. Tadzic und Kollegen MVZ jetzt: Kurze Mühren 6                       (040) 2800 6333
    Neurologie
    Gynäkologie                   Dr. Manthana Haritaworn,        Lange Reihe 39                              (040) 280 30 60
                                  Larisa Arefieva, Sabine Rose

    Haut- u. Geschlechtskrank-    Dr. Ulrike Stephan              Lange Reihe 39                              (040) 24 72 42 [Fon]
                                                                                                              (040) 24 72 43 [Fax]
    heiten
    Augenheilkunde                Augenkompetenz Hamburg          Lange Reihe 39                              (040) 24 77 61
                                  Dr. Alcimara Soares-Wulf

    Augenoptiker                  Optik Beckert                   Lange Reihe 55                              (040) 280 33 66

    Zahnärzte/Kieferorthopädie Dr. Klaudia Brauner                Lübeckertordamm 1, Kern 3                   (040) 248 759 11

    Zahnärzte                     Dr. Wolfgang Schories           An der Alster 67                            (040) 24 78 46
                                                                                                              www.zahnarzt-dr-schories.de
                                  Dr. Torsten Wegner              Lübeckertordamm 1, Kern 3                   (040) 248 759 12

    Apotheken                     Alexander Apotheke              Steindamm 81                                (040) 28 00 99 22

                                  Apotheke am Hauptbahnhof        Steindamm 2                                 (040) 241 241 [Fon]
                                                                                                              (040) 280 25 18 [Fax]
                                  Apotheke am Lohmühlenpark       Steindamm 105                               (040) 280 048 49

                                  Engel Apotheke                  Steindamm 32                                (040) 24 53 50

                                  Apotheke zum Ritter St. Georg   Lange Reihe 39                              (040) 24 50 44

                                  Epes Apotheke                   Lange Reihe 58                              (040) 24 56 64 [Fon]
                                                                                                              (040) 24 44 26 [Fax]

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    Fachkosmetik/Fußpflege        Lara’s Beauty Oase              Koppel 1                                    (040) 28 80 36 13
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    Krankenkassen                 Siemens-Betriebskrankenkasse Lindenplatz 2                                  (040) 280 087 79-0

    Orthopädieschuhtechnik        Carl + Kurt Lüttjohann          Lindenstr. 23                               (040) 280 33 60

    Ergotherapie Schwerpunkt      Ergotherapie Hamburg-Mitte    Norderstraße 143                              (040) 325 105 32
    psychische Erkrankungen       Fania Gräßner, Anne Oldenburg

    Feldenkrais                   Marina Noerenberg               Koppel 8                                    (040) 413 695 21
                                                                                                              Marina@fk-koppel.de
Der lachende Drache Noch mehr Außengastronomie auf der Langen Reihe? Wir alle wissen, dass durch die wo- epub @ SUB HH
Juli 2020                                      GESUNDHEIT & PFLEGE IN ST. GEORG                                Der Lachende Drache    7

     Fachrichtung                 Praxis / Name                    Adresse                            Telefon/E-Mail/Web

    Pilates                       Pilates Zentral Edith Dane       Rostocker Str. 16                  0172 - 307 57 58
                                                                                                      pilates@pilateszentral.de

     Yoga                         Urban Yoga Hamburg               Rostocker Str. 4                   (040) 30 71 04 30
                                                                                                      info@urbanyoga.hamburg
                                                                                                      www.urbanyoga.hamburg

     Krankengymnastik,            Peter Dallmann                   Steintorweg 4                      (040) 280 35 16
     Physiotherapie,
     Massage
                                  PhysioCity Hamburg               Koppel 85/87                       (040) 24 18 69 19
                                  André Widulle                                                       www.physiocity-hamburg.de

                                  Therapiezentrum am               Lindenplatz 1                      (040) 25 31 69 33
                                  Lindenplatz                                                         www.physiotherapie-stgeorg.de

     Osteopathie                  S. Wucherpfennig, A. Greiner     Greifswalder Str. 11               (040) 28 66 99 92
     Kleinkinder, Erwachsene

     Sprachtherapie               DIE REDEREI, Andrea Winkler,     Steindamm 39                       (040) 659 144 44
                                  Katrin Hofmann                                                      www.die-rederei.de

     Psych. Psychotherapie        Dr. phil. Marie-Luise Langen-    Brennerstraße 90                   (040) 28 80 47 27
                                  bach, Thomas Weghmann

     Paartherapie, Psychothera-   Francisca de Lima Spanisch,      Koppel 18a                         (040) 431 826 61
     pie, Psychoonkologie,        Portugiesisch, Deutsch, Dari,                                       0157-388 260 33
                                  Farsi, Arabisch (gedolmetscht)                                      www.praxis-de-lima.de
     Coaching
     Paartherapie,                Ricarda Rudert                   Bremer Reihe 26a                   (040) 399 00 555
     Psychotherapie, Coaching

     Psychotherapie,              Michael Görg-Christiansen        Koppel 1                           0175 -168 57 54
     Supervision, Coaching                                                                            www.goerg-christiansen.de

     Beratung und Betreuung       Rautenberg Gesellschaft,         Rostocker Straße 7, IFZ 3. Stock   (040) 2809539-0
     für psychisch Erkrankte      Team St. Georg                                                      www.jwrg.de

     Alten- u. Pflegeheim         Heerlein- u. Zindler-Stiftung    Koppel 17                          (040) 280 085 90

                                  Heinrich-Sengelmann-Haus         Stiftstraße 50                     (040) 28 40 56 - 0

     Ambulanter Pflegedienst      Hartwig-Hesse-Stiftung           Alexanderstr. 29                   (040) 253 284 26

                                  Malteser Hilfsdienst             Am Mariendom 3                     (040) 235 19-254

     Senioren Tagespflege         Diakonie Alten Eichen            Alexanderstr. 24                   (040) 28 40 78 47 0
     St. Georg
    Wohnen mit Betreuung          Amalie-Sieveking-Stiftung        Stiftstr. 65                       (040) 24 63 33

              Einwohnerverein St. Georg von 1987 e.V. | Bankverbindung: IBAN > DE77 2005 0550 1230 1263 59
Der lachende Drache Noch mehr Außengastronomie auf der Langen Reihe? Wir alle wissen, dass durch die wo- epub @ SUB HH
8        Der Lachende Drache                             GASTRONOMIE                                                                    Juli 2020

Noch mehr Außengastronomie auf der Langen Reihe?
 6 Fortsetzung von Seite 1                     geschlossen für diese Art der Belebung                auf dem entsprechenden Blatt diese bei-
Was nicht zu lesen und von den SPD- bzw.       des Straßenbildes, aber unter Auflagen                den Fragen und Nachfragen stellen:
Bürgervereinsvertretern nicht angespro-        und temporär begrenzt. Was kam, waren                 1. Fühlen Sie sich durch die Außengas-
chen, offensichtlich nicht einmal ange-         die sich immer weiter ausbreitenden                   tronomie auf der Langen Reihe in den
dacht war, sind die Interessen der An-         Stühle und Tische, auch über die z. T. bi-            letzten Jahren beeinträchtigt? Ja oder
wohnerInnen der Lange Reihe und der            zarr aufgemalten blauen Strichbegren-                 nein? Wenn ja, wann und wodurch be-
St. Georger Bewohnerschaft überhaupt.          zungen hinaus. Und was noch kam, als                  sonders?
Denn es stellt sich ja – zumindest aus un-     an die Kneipiers die Forderung nach Ein-              2. Wie stehen Sie zu einer Ausweitung
serer Sicht – die Frage, welche Auswir-        haltung der Auflagen und die Verkleine-               der Außengastronomie auf die Ladezo-
kungen noch mehr Außengastronomie              rung einiger blau umrandeter Flächen er-              nen der Langen Reihe? Dafür oder dage-
auf die Wohnbevölkerung hat, sowohl            ging, das war der Hinweis, damit würden               gen? Und wenn Sie dafür sind, wann und
hinsichtlich der Lärmbelastung wie auch        wir Arbeitsplätze bedrohen…                           gegebenenfalls mit welchen Auflagen
der noch weiter eingeengten Gehwege                                                                  bzw. Beschränkungen?
und der Sicherheit der Menschen direkt         Befragung der AnwohnerInnen durch                         Wir greifen mit dieser Umfrage übri-
am Fahrbahnrand. Von den abhanden              den Einwohnerverein                                   gens eine Anregung des SPD-Bürger-
kommenden Lade- und abendlichen                Als Einwohnerverein fühlen wir uns den                schaftsabgeordneten Arne Platzbecker
Parkzonen mal ganz abgesehen. Wir ge-          Interessen der EinwohnerInnen St.                     auf, der in St. Pauli ebenfalls die Auswei-
ben noch zwei weitere Punkte zu beden-         Georgs verpflichtet. Deshalb starten wir              tung der Außengastronomie befürwor-
ken. Längst nicht vor allen Gaststätten,       ab 6. Juli eine Befragung unter den An-               tet, aber es im Gegensatz zu seinen
die ja inzwischen fast 50 % der Geschäfte      wohnerInnen der Langen Reihe. Wir                     hiesigen Parteigenossen für angemessen
auf der Langen Reihe ausmachen, befin-         versuchen, in alle Briefkästen durch-                 hält, die AnwohnerInnen wenigstens zu
den sich Ladezonen. Wie stellt sich dann       nummerierte Umfragebögen einzuwer-                    befragen. Wir werden die Umfrage-
die Chancengleichheit für alle Kneipiers       fen und bitten darum, diese anonym                    ergebnisse im nächsten „Lachenden Dra-
her? Und dann noch eine Erfahrung, die         (oder wenn Sie wollen mit Angabe der                  chen“ im August veröffentlichen.
mit Blick auf die bis zum Jahresende ge-       Hausnummer) auszufüllen und an das                        Vorab haben wir seitens der Redak-
plante Ausweitung der Außengastro-             Stadtteilbüro St. Georg (Hansaplatz 9,                tion des „Lachenden Drachen“ schon mal
nomie unseres Erachtens in Erinnerung          20099 Hamburg) zu senden oder den                     AnwohnerInnen der Langen Reihe am 27.
zu rufen ist. Als vor Jahren das Thema im      dortigen Briefschlitz zu nutzen. Schluss-             Juni gefragt, was sie von der Ausweitung
Stadtteilbeirat angesprochen wurde,            termin für die Abgabe des ausgefüllten                der Außengastronomie halten. Hier ei-
zeigten sich alle TeilnehmerInnen auf-         Fragebogens ist der 31. Juli. Wir werden              nige der protokollierten Antworten:

    Frage: Was halten Sie davon, wenn          machen, die keine Ladezone vor der
    die Außengastronomie auf der Lan-          Tür haben? Kerstin (51)
    gen Reihe auf die Ladezonen aus-               Ich würde das aus einem einzigen
    geweitet wird?                             Grund befürworten: Wenn dadurch
        Ich lebe seit 30 Jahren in St. Georg   weniger Blech, also weniger Autos auf
    und bin voll dagegen! Man kommt als        der Straße herumstehen würden.
    Fußgänger ja jetzt schon nicht mehr        Felice (30)
    durch! Katja (66)                              Ich wohne in der Koppel und habe
        Im Kontext mit Corona fände ich        nicht die geringste Lust, auf dem Weg
    das ok. Allerdings wohne ich auf einem     nach Hause jedesmal über eine Party-
    Hinterhof, und da ist es ruhig. Für die-   meile zu laufen. Axel (67)
    jenigen, die nach vorne wohnen, sieht          In der Langen Reihe wohnend, bin
    das natürlich anders aus. Malte (30)       ich täglich mit dem touristischen Ge-
        Es reicht! Das ist hier doch ein       menge konfrontiert, das mit mehr Flä-
    Wohnviertel! Hier ist viel zu viel Be-     che für Gastronomen das Leben der
    trieb! Es fing damit an, dass die großen   Bewohner weiter verschlechtert, zumal
    Hotels am Steindamm gebaut wurden,         die vorgesehenen Begrenzungen
    danach wurde alles für die Gastro-         (Blauer Strich) vielfach nicht eingehal-
    nomie frei gegeben. Es ist ja schön,       ten werden. (Eric)
    wenn die Gastronomen unterstützt
    werden, aber wo sollen wir Bewohne-                                                   Anzeigen
    rinnen und Bewohner hin? Silke (49)
        Für Betriebe, die wenig Außenflä-
                                                           URBAN YOGA HAMBURG
    che zur Verfügung haben, finde ich das                      Yogaschule & -studio
    in Ordnung. In der Langen Reihe
                                                                   Rostocker Str. 4
    herrscht seit eh und je Chaos, das muss                   20099 Hamburg – St. Georg
    man wissen, wenn man hierher zieht.
    Stephan (45)                                                  Tel. 040-30 71 04 30
                                                              info@urbanyoga.hamburg
        Das kann doch gar nicht gerecht                        www.urbanyoga.hamburg
    verteilt werden. Was sollen die Wirte
Der lachende Drache Noch mehr Außengastronomie auf der Langen Reihe? Wir alle wissen, dass durch die wo- epub @ SUB HH
Juli 2020                                               F REIZEIT & W OHNEN                                  Der Lachende Drache       9

Endlich –
Parkhaus eröffnet wieder                                                                     die Lokalprominenz und die Zusage,
                                                                                            dass das Haus ganzjährig zugänglich ist,
                                                                                            was vor allem für die so dringend benö-
                                                                                            tigten Toiletten gelten sollte. Besucher-
                                                                                            innen und Besucher des Parks wissen
                                                                                            aus leidvoller Erfahrung, dass das seit
                                                                                            längerer Zeit nicht mehr geklappt hat.
                                                                                            Das liegt nicht zuletzt daran, dass die
                                                                                            Stadtreinigung, an die mittlerweile die
                                                                                            Verwaltung des Parkhauses übertragen
                                                                                            worden war, kein Interesse zeigte, sich
                                                                                            so nachdrücklich darum zu kümmern,
                                                                                            wie es nötig gewesen wäre. Zwischen-
                                                                                            zeitlich gab es von AnwohnerInnen die
                                                                                            Überlegung, einen gemeinnützigen
                                                                                            Verein oder eine Art Stadtteilkollektiv
                                                                                            zu gründen, um das Haus zu betreiben,
                                                                                            aber das ist über das Ideen-Stadium
                                                                                            nicht hinaus gekommen.
                                                                                                Jetzt begrüßen wir den neuen Päch-
                                                                                            ter. Er ist der dritte seit Eröffnung, heißt
                                                                                            Giovanni Xhaka und hat ein Restaurant
                    „Parkhaus” im Lohmühlen-Park (Foto: Mathias Thurm)                      in St. Pauli. Sein Plan: Im oberen Stock-
                                                                                            werk soll es eine kleine Trattoria geben,

E   in Nachmittag Ende Juni. Die Sonne
    brennt, die Haare kleben am Kopf –
jetzt eine kalte Cola im Lohmühlenpark,
                                              wir sind für die öffentlichen Toiletten
                                              zuständig, nicht für Parkhäuser!“
                                              LD: „Genau. Eine Toilette gibt’s da
                                                                                            deren Realisierung aber noch dauern
                                                                                            wird. Jetzt ist erst einmal der Kiosk im
                                                                                            Erdgeschoss dran, was vor allem die
unten am Kiosk, das wär’s! Aber das           auch“.                                        Kinder freuen wird. Ach ja, und die Toi-
„Parkhaus“ steht verwaist und leer wie        Nachdem die Absurdität des Gesprächs          letten sollen dann auch wieder benutz-
schon fast das ganze letzte Jahr. Tele-       ihren Höhepunkt erreicht und sich auf         bar sein, kostenlos für diejenigen, die
fonat mit der Verwaltung.                     beiden Enden der Leitung in Lachen            etwas kaufen, 50 Cent für alle anderen.
Stadtreinigung: „Parkhaus? Welches            aufgelöst hat, wird klar: Das „Parkhaus“      Ein kurzes Gespräch mit Giovanni ergab
Parkhaus?“                                    wird wieder bespielt. Der Vertrag mit         ferner, dass er einen Antrag gestellt hat,
Lachender Drache (LD): „Hier unten an         dem neuen Betreiber gilt ab 1. Juli.          vor dem Haus Tische und Stühle auf-
der Knorrestraße. Das kleine graue, mit           Kurzer Rückblick in die Historie:         zustellen. Wann der bewilligt wird, war
dem Kiosk.“                                   Nach der Umgestaltung des Lohmüh-             bei Redaktionsschluss noch nicht be-
Stadtreinigung: „???“                         lenparks hatten der Einwohnerverein           kannt. Die Fläche untersteht dem Be-
LD: „Früher hieß es Oase. Wann wird           und alle Stadtteilgremien heftig für          zirksamt, und das möchte für jeden
das wohl wieder eröffnet?“                    einen Anlaufpunkt mit öffentlichen Toi-       Quadratmeter Geld sehen. Ob und wie
Stadtreinigung: „Ein Parkhaus namens          letten gekämpft. Vor genau 16 Jahren          sich das alles rechnet, wird dann wohl
Oase? Ist hier nicht bekannt. Gute Frau,      war es dann so weit, Einweihung durch         die Zukunft zeigen. (gk)

6 Fortsetzung von Seite 1                     lung der durchschnittlichen Angebots-         Wirkung des Mietenspiegels, der gran-
St. Georg – Mietpreisanstieg                  mieten in ganz Hamburg: Sie sind von          diosen „Mietpreisbremse“ und der Ver-
                                              8,14 €/qm im Jahre 2000 auf besagte           kündigung, der Wohnungsmarkt in
weiter auf Rekordkurs                         13,45 €/qm in 2020 emporgeklettert.           Hamburg beruhige sich zusehends, dy-
                                                  Wer sich nach St. Georg verlagern         namisch sozusagen.
Am „dynamischsten“ – um in der Be-            oder auch nur innerhalb des eigenen              Kein Wunder also, dass sich laut
griffswelt der Senatorin zu bleiben –         Viertels umziehen möchte, vielleicht          „Hamburger Stadtteilprofilen“ zwi-
haben sich die Mietpreise in den letzten      weil sich Nachwuchs einstellt, muss bei       schen 2008 und 2018 in St. Georg der
zwei Jahrzehnten in den beiden alten          dieser Entwicklung schon gehörig hin-         Anteil der EmpfängerInnen von SGB-II-
Vorstädten entwickelt. In St. Pauli sind      langen. In unserem Stadtteil liegt der        Transferleistungen von 10,2 % auf 7,0 %
die Mieten in den vergangenen 20 Jah-         Quadratmeterpreis bei einem Neuver-           zurückentwickelt hat, dass der so ge-
ren von 7,84 €/qm auf 16,45 €/qm gera-        mietungsangebot mit 14,70 €/qm mitt-          nannte Ausländeranteil in diesen zehn
dezu explodiert, vor allem in der             lerweile um 1,25 €/qm über dem                Jahren von 30,1 % auf 23,8 % abgesun-
jüngsten Vergangenheit. Beim zweiten          Hamburger, mit 13,45 €/qm sowieso             ken ist, das gleiche Bild bei Alleinerzie-
Szeneviertel St. Georg sind die Miet-         schon unglaublich hohen Mittelwert.           henden, Erwerbslosen usw. Wer über
preise am zweitschnellsten gestiegen,         Der mittlere Satz des Mietenspiegels          nur wenig Kohle verfügt, wird über kurz
hier haben sie sich im gleichen Zeit-         (also der so genannten ortsüblichen           oder lang keinen Platz mehr in (seinem
raum von 7,55 €/qm auf nunmehr 14,70          Vergleichsmiete) von 2019 lag für ganz        Viertel) St. Georg finden. Der Stadtent-
€/qm nahezu verdoppelt. Zum Ver-              Hamburg bei 8,66 €/qm netto-kalt. So          wicklungs- und Wohnungspolitik sei
gleich hier noch einmal die Entwick-          viel zur sozialen Wirklichkeit, so viel zur   Dank. 
Der lachende Drache Noch mehr Außengastronomie auf der Langen Reihe? Wir alle wissen, dass durch die wo- epub @ SUB HH
10        Der Lachende Drache                             G EORG & D ORFLEBEN                                                    Juli 2020

Wir brauchen die soziale Erhaltungsverordnung!
Zurzeit läuft unter den St. GeorgerIn-             tor Willfried Maier wollte eine solche         Nun also geht es in der Umfrage im
nen eine Umfrage, bei der festgestellt             Verordnung für ganz St. Georg errei-       Auftrag der Stadtentwicklungsbehörde
werden soll, ob die seit 2012 gültige So-          chen. Dagegen waren im Stadtteil aller-    darum, zu erkunden, ob immer noch
ziale Erhaltungsverordnung für größere             dings der Bürgerverein und – wichtiger     der wahnsinnige Aufwertungs- und Ver-
Teile des Viertels weiterhin Gültigkeit            noch – auf Bezirksebene die damaligen      drängungsdruck auf St. Georg lastet wie
haben soll. In größeren Abständen                  wie heutigen Koalitionäre aus SPD und      vor gut zehn Jahren.
muss überprüft werden, ob die Voraus-              CDU. Erst zehn Jahre später, nachdem           Wir sagen dazu ganz klar: JA, wir
setzungen für eine solche Verordnung               hunderte erschwingliche Mietwohnun-        brauchen eine Soziale Erhaltungsverord-
noch gegeben sind. Es ist der einzige              gen in teilweise edel sanierte Eigen-      nung auch für das nächste Jahrzehnt, um
rechtliche Hebel, mit dem MieterInnen              tumswohnungen umgewandelt worden           den Kurs der durch die bisherige Verord-
vor aufwändigen Modernisierungen,                  waren, brachte wiederum die grüne          nung immerhin etwas gebremsten Auf-
der Umwandlung von Miet- in Eigen-                 Stadtentwicklungssenatorin Anja Hay-       schickung St. Georgs und der sehr
tumswohnungen und spekulativen Ver-                duk die Sozialen Erhaltungsverordnun-      zurückgefahrenen Umwandlung von
käufen halbwegs geschützt werden                   gen für St. Georg und St. Pauli auf den    Mietwohnungen fortsetzen zu können.
können.                                            Weg. Wir erinnern uns noch an die Ver-         Wir erinnern nur an den krassen Fall
    Seit Ende der 1990er Jahre hatte der           anstaltungen, auf denen die SPD- und       des Vermieters Ludewig, der die Miete-
Einwohnerverein für die Einführung                 CDU-VertreterInnen Krokodilstränen         rInnen seines frisch erworbenen Hauses
einer solchen Sozialen Erhaltungsver-              weinten. Nein, dass es im Jahrzehnt nach   in der Danziger Straße vor die Tür set-
ordnung gekämpft, in den frühen                    2001 so schlimm mit der Aufwertung         zen wollte und dafür rabiate Methoden
2000er Jahren schloss sich auch die                und Verdrängung vieler alt eingesesse-     anwendete, um das Haus in lukrative Ei-
große Mehrheit des Stadtteilbeirats die-           ner St. GeorgerInnen gekommen sei, das     gentumswohnungen umwandeln zu
ser Forderung an. 2001 waren wir fast so           habe man ja nicht gewollt… Wer’s           können. Das immerhin hat die Soziale
weit, der grüne Stadtentwicklungssena-             glaubt!                                    Erhaltungsverordnung verhindert. 

                                                   Noch drei                                  Outdoor-Schach
     Ausstellungen                                 Stadtteilbeiratssitzungen                  auf dem Hansaplatz
     Noch bis zum 12.7.2020:                       Wegen der Coronapandemie war ja Ende       Vielleicht wird es in diesem Jahr nichts
     „work in progress“ – 27 Künstlerinnen aus     April auch noch eine der vom Bezirk auf    mehr damit, ganz bestimmt aber im
     der Angewandten und der Bildenden             fünf Sitzungen radikal zusammengekürz-     nächsten. Und deswegen wird der Ein-
     Kunst, aus Literatur und Musik präsentie-     ten Stadtteilbeiratssitzungen ausgefal-    wohnerverein auf einer der nächsten
     ren jüngste Arbeiten aus der Coronazeit,      len. Nun konnte wenigstens erreicht        Stadtteilbeiratssitzungen den Antrag
     GEDOK-Galerie im Haus für Kunst und           werden, dass diese Zusammenkunft An-       stellen, einen Spielsatz für Outdoor-
     Handwerk, Koppel 66                           fang/Mitte August nachgeholt wird. Das     Schach aus Mitteln des Verfügungsfonds
                                                   wird auch die letzte Moderation für An-    anzuschaffen. Die Groß-Schachfiguren
     12.7. bis 21.8.2020:                          nette Quast (Lawaetz) sein, die wenig      samt „Brett“ könnten über das Vor-Ort-
     „Alexander aus der Alexanderstraße.           später in den Mutterschutz wechselt. Wir   Büro für die aktive Freizeitgestaltung auf
     Träume dein Leben, lebe Deinen Traum“ –       sagen schon mal herzlichen Dank für die    dem Hansaplatz ausgeliehen werden.
     Bilder von Alexander Heinze, Kulturladen,     Geschäftsführung des Beirats in den ver-   Mit Blick auf Sondermittel des Bezirks
     Alexanderstr. 16                              gangenen Jahren. Weitere reguläre Sit-     Hamburg-Mitte hat der Verein in Koope-
                                                   zungen sollen dann am 30. September        ration mit der Heinrich-Wolgast-Schule

     Termine im Juli
                                                   sowie am 25. November jeweils um 18.30     im Juni einen weiteren Antrag gestellt. Es
                                                   Uhr hoffentlich schon wieder in der Pau-    geht dabei um die Anschaffung einer Mi-
                                                   senhalle (Paula) der Heinrich-Wolgast-     krofonanlage in der Paula, nicht zuletzt
     8. Mittwoch                                   Schule am Carl-von-Ossietzky-Platz         für die Stadtteilbeiratssitzungen. 
     20.00, Monatstreffen des Einwohnervereins      stattfinden.                                                                    Anzeige
     per Zoomkonferenz, ggfs. melden per
     E-Mail an info@ev-stgeorg.de
                                                   Videokameras weg!
     12. Sonntag                                   Das war, ist und bleibt die wichtigste
     15.30, Eröffnung der Ausstellung „Alexan-      Parole der Anfang letzten Jahres ge-
     der aus der Alexanderstraße“ mit Musik        gründeten Initiative _STATTKAMERAS.
     von Bernd Janeke am Klavier, KULTUR-          Auch hier hat Corona zugeschlagen,
     LADEN, Alexanderstr. 16                       die zusammen mit dem Einwohnerver-
                                                   ein geplante Veranstaltung mit dem
     14. Dienstag                                  Datenschutzbeauftragten musste im
                                                   Frühjahr abgesagt werden. Jetzt aber
     15.00, Nachbarschaftscafé mit Kaffee und
                                                   erwachen die kritischen Geister wie-
     Kuchen (2 €), Kulturladen, Alexanderstr. 16
                                                   der, bei einem ersten Treffen – naja,
                                                   immer noch einer Zoomkonferenz –
     1. August, Samstag
                                                   wurde vereinbart, in Bälde eine Aktion
     16 – 19, Die Initiative stattKameras meldet
                                                   anlässlich des ersten Jahrestages der
     sich zurück: Offenes Mikro mit Live-Piano u.
                                                   Installation der Überwachungskameras
     evtl. Impro-Theater, HANSAPLATZ
                                                   durchzuführen. 
Juli 2020                                                 D ORFLEBEN                                       Der Lachende Drache         11

Von Crashkids bis Corona
Unsere tägliche Arbeit ist kreatives Krisenmanagement
Zum Abschied von Burkhard Czarnitzki aus     schick und Teamarbeit bearbeitet wurde
St. Georg                                    und eine Weiterführung der Angebote
Fast drei Jahrzehnte im Dienste der So-      mit neuem Schutzkonzept ermöglichte.
zialen Arbeit in unserem Stadtteil liegen        Der harte Auszug des KIDS aus dem
hinter dem Abteilungsleiter Jugend-          Bieberhaus und die ungenügende Con-
sozialarbeit Burkhard Czarnitzki. Dieser     tainerlösung in der Ernst-Merk-Straße
besondere Charakter geht am 31. Juli         waren Zwischenstationen auf dem Weg
2020 von Bord des Vereins „basis &           des KIDS in die Lange Reihe. Mit viel Di-
woge e. V.“.                                 plomatie und Argumenten brachte Czar-
    Der Einstieg 1992 als Gründungsmit-      nitzki diese Lösung auf den Weg. Er ist
glied des KIDS (Anlaufstelle für Straßen-    bis heute begeistert von den Menschen
kinder) am Hauptbahnhof während der          in unserem Stadtteil, die dieses Angebot
Crashkids-Zeit war eine intensive Phase,     mit offenen Armen aufgenommen
die bis heute seine Haltung getreu dem       haben. Sein Herz für Straßenkinder
Motto „Menschen statt Mauern“ prägt.         ging auch über die Grenzen Hamburgs
Einen sicheren Ort mit verlässlichen Men-    hin-aus, mit dem Engagement als aktuel-     Burkhard Carnitzki geht    (Foto: Malte Block)
schen an der Seite dieser besonderen         ler Vorsitzender des „Bündnis für Stra-                                              Anzeige
Kinder und Jugendlichen zu schaffen, zu       ßenkinder in Deutschland“ sorgte
erhalten und für ihre Rechte zu kämpfen      Czarnitzki für Vernetzung und Gehör der
wurde zu seiner Lebensaufgabe.               Anliegen benachteiligter Jugendlicher.
    Dabei waren es viele Stationen und           Wir wünschen ihm alles Gute für sein
Krisen mit vielen Begegnungen, die seine     weiteres Schaffen und sagen vielen
Arbeit prägten. 18 Jahre in der operativen   Dank, Burkhard! (Malte Block)
Arbeit im KIDS und anschließend 10 Jahre     Anmerkung des Einwohnervereins und der
als Abteilungsleiter mit den Projekten si-   Redaktion : Auch wir sagen herzlichen
dewalX, KIDS, Schlafstatt und MOMO, die      Dank für Burkhardts jahrzehntelanges
ihre Angebote mit Beratung, Anlaufstel-      Engagement für die Menschen und den
lenarbeit, Übernachtungsangebot, Ta-         Stadtteil St. Georg. Nachfolger als Be-
gesstruktur und Streetwork stetig den        reichsleitung Abteilung Jugendsozial-
Bedarfen der Jugendlichen und Junger-        arbeit wird Malte Block, der schon seit
wachsenen anpassen konnten. Zuletzt          2002 bei basis&woge e. V. im Stadtteil
war es die Coronakrise, die mit viel Ge-     tätig ist. 

In memoriam                                  Augen auf in der Gurlittstraße!
Am 24. Mai ist unser langjähriger Nach-      Nicht nur im Straßenverkehr, sondern
bar Peter Braun seiner Krebserkran-          auch bei der Nutzung des knappen
kung erlegen. Peter Braun (1951 – 2020)      Wohnraumes in unserem Viertel. Da gibt
war einer der bedeutendsten und inno-        es in der Gurlittstraße das Hotel „We-
                                                                                         Neue Treffs der
vativsten Menschen aus der Filmbran-         dina“, benannt nach dem früheren Bür-       Familienberatungsstelle
che, der sich dort mit mobilen Kameras,      gervereins-Vorsitzenden Paul-Günter         Coronabedingt verzögert, startete am
Kranschwenkern, Kamerafahrzeugen             Weden. NachbarInnen beobachten seit         23. Juni „Fabera Rautenberg“, die „Fami-
usw. weltweit einen Namen gemacht            längerem, dass umfangreiche Bauarbei-       lienberatungsstelle für seelische Gesund-
hat. Erarbeitet wurden diese Geräte in       ten an den Nachbargebäuden Gurlitt-         heit“, einen Outdoor-Treff für seelisch
seinem Büro in der Koppel. Peter Braun       straße 23/25 stattfinden. Um die            belastete Eltern und ihre Kinder. Jeden
ist unseres Wissens der einzige St.          Hotelkapazitäten zu erhöhen?                Dienstag von 15 bis 17 Uhr sind Mitarbei-
Georger, der für seine Erfindungen und           Laut Bebauungsplan sind das ein-        terInnen für einen Schnack beim Spiel-
Entwicklungen einen Oscar gewonnen           deutig Wohnhäuser. Die es auch laut Be-     platz im Lohmühlenpark zu finden. Wer
hat. Unser Mitgefühl gilt seiner langjäh-    zirksamtsmitarbeiter Ingo Borgwardt         in entspannter Atmosphäre mit ihnen
rigen Lebensgefährtin Susanne. Einen         zukünftig bleiben sollen: „Das ist die      sprechen möchte, wird um einen kurzen
ausführlichen Nachruf gibt es hier:          Genehmigungslage.“ Einige Merkwür-          Anruf unter Tel. 298 414 10 gebeten.
https://kinematografie.org/aktuelles/in      digkeiten bei diesem Objekt – der be-           Ein zweites Gruppenangebot hat
dex.php?aid=2962#anker                      zirkliche Bauausschuss war bei der          ebenfalls am 23. Juni seinen Anfang er-
                                             Baugenehmigung nicht einbezogen,            lebt. Mittwochs von 15 bis 17 Uhr gibt es
                                             der Ex-Bürgervereinsvorsitzende Streb       für Kinder zwischen 7 und 14 Jahren
                                             meinte beim letzten Stadtteilbeirat, „wir   einen wöchentlichen Kreativ- und Spie-
  Der Einwohnerverein                        sollen doch froh sein, dass es so gute      lenachmittag. Genutzt werden dafür die
  im Internet                                Hoteliers wie Herrn Schlatter“ gebe –       Räume des Teams Fabera Rautenberg
  www.ev-stgeorg.de                          lassen wir jetzt mal unkommentiert. Wir     der Johann-Wilhelm-Rautenberg-Gesell-
                                             behalten die betreffenden Gebäude im        schaft e.V. am Steintorweg 8. Auch in die-
  Der lachende Drache                        Auge und werden uns melden, wenn            sem Falle wird um eine telefonische
  dort auch in Farbe                         aus Wohnhäusern plötzlich zweckent-         Anmeldung gebeten. Mehr zu allem im
                                             fremdende Hotelzimmer werden.              Netz unter www.jwrg.de. 
12       Der Lachende Drache                                                     F OTORÄTSEL                                                               Juli 2020

Leserinbrief                                                  zuhause auch genossen habe. Ich konnte                    Existenz ist bis jetzt nicht materiell ge-
an den Lachenden Drachen                                      es mir leisten, nach überlebtem Herz-                     fährdet. Somit geht es mir besser als der
Das erste Mal in meinem Leben (mit 70!)                       infarkt und Krebs vorsichtshalber zu-                     Mehrheit der Menschen auf unserer Erde
habe ich bei einem Preisrätsel gewonnen                       hause zu bleiben, denn:                                   – Menschen, die kein Dach über dem
und dann noch den 2. Preis – und dies                         • Ich bekomme eine Rente – eine                           Kopf haben oder in einem Slum, einer
beim „Lachenden Drachen“! Das freut                           kleine, aber immerhin.                                    Favela, einem Township oder in einem
mich – vielen Dank, liebe Leute vom Ein-                      • Dank Heidrun vom Sportverein Vor-                       Flüchtlingslager zusammengepfercht
wohnerverein.                                                 wärts St. Georg, die uns Links zu Sport-                  mit Tausenden anderer Menschen ohne
    Es hat mir Spaß gemacht, mit einem                        programmen mailte, konnte ich zuhause                     Perspektive leben müssen, vom Einkom-
Ziel durch meinen Stadtteil zu schlen-                        Sport machen.                                             men ganz zu schweigen. Oder wie ich
dern und Neues zu entdecken. Es ist                           • Ich habe so getan, als würden wir                       vorhin im Radio von „NDR Info“ gehört
schon erstaunlich, was man alles sieht,                       demnächst wie geplant das Literarische                    habe: Ein junger Mann bereitete sich aufs
wenn man genau schaut…                                        Menü zur Bücherverbrennung und zum                        Abi vor – im Wandschrank. Da hat er
    Nach meiner mir selbst auferlegten                        Tag der Befreiung veranstalten, habe viel                 Ruhe zum Lernen in der kleinen Woh-
Quarantäne wegen des Dingens-Virus                            gelesen und recherchiert und dabei sehr                   nung mit fünf Geschwistern. Es ist von
(War es Mitte März nur eine Erkältung                         interessante Menschen, ihre Werke und                     Hamburg die Rede. Da erstaunt es doch,
oder der Corona-Virus?) waren meine                           sehr tragische, bewegende Schicksale                      wenn ein großer Teil der Nachrichten mit
Spaziergänge eine willkommene, zusätz-                        kennengelernt.                                            der Sorge um den Sommerurlaub ver-
liche Abwechslung – obwohl ich die Zeit                       Kurz: Mir war nicht langweilig und meine                  stopft wird… (Liane Lieske) 

Unser Fotorätsel für die Ferienzeit daheim
Die Teilnahme an diesem Fotorätsel richtet sich an BewohnerInnen St. Georgs; Redak-
tionsmitglieder des „Lachenden Drachen“ sind selbstverständlich ausgeschlossen. Et-
waige TeilnehmerInnen an diesem Rätsel müssen eine genaue Angabe der Adresse
des dargestellten Objekts liefern, den eigenen Namen und die Anschrift hinterlassen
und alles bis zum 1. August entweder per E-Mail an info@ev-stgeorg.de senden oder
als Brief an den Einwohnerverein im Stadtteilbüro St. Georg (Hansaplatz 9) einwerfen.

                                                                                                                         E

 A                                                              C

                                                                                                                         F

 B                                                              D

 Impressum: Herausgeber: Einwohnerverein St. Georg von 1987 e. V. | Hansaplatz 9, 20099 Hamburg | info@ev-
 stgeorg.de | V.i.S.d.P.: Michael Joho c/o Einwohnerverein St. Georg e.V. | Redaktion: Michael Joho mj, Imke Behr ib,
 Ulrich Gehner ug, Gabriele Koppel gk, Bernhard Stietz-Leipnitz bsl, Michael Schulzebeer ms, Mathias Thurm mth |
 Anzeigen: Imke Behr, i-behr@t-online.de| Veranstaltungen: M.Joho, 280 37 31 | Gestaltung & Produktion:
 Harald Heck, Michael Schulzebeer | Druck: Scharlau GmbH, Hamburg | Verteilung: Karl-Heinz Thier, 280 19 97 |
 Auflage: 2.200 Exemplare | Bankverbindung: Einwohnerverein St. Georg von 1987 e. V. | IBAN: DE77 2005 0550
 1230 1263 59 BIC: HASPDEHHXXX | Für Spendenquittungen bitte Namen und Adresse angeben                                   G
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