Dialog 34 - Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen ...
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Magazin der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg Dialog Ausgabe 34 Juni 2016
Praktikum · Bachelorthesis · Festanstellung Ansprechpartnerin: Frau Detemple E-Mail: personalwesen@rzrs.de · www.kdrs.de
Inhalt IMPRESSUM Dialog Vorwort 02 Magazin der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg Titel Ausgabe 34 – Juni 2016 Vom Staatlichen Verwaltungskurs zum Bachelor-Studiengang 04 Herausgeber Hochschule für öffentliche Verwaltung Forum und Finanzen Ludwigsburg (HVF) in Forschung an der HVF – Was ist das und was nutzt sie der Praxis? 07 Verbindung mit dem Verein der Freunde Visionen für den Arbeitsplatz der Zukunft 10 der Hochschule Führungskräftefeedback in Theorie und Praxis 12 Redaktion Prof. Eberhard Ziegler (verantwortlich) Hochschule Bachelor-Abschlussfeier des Studiengangs Public Management 14 Anschrift der Redaktion Master erwerben methodisches Werkzeug für die Führungspraxis 16 Hochschule für öffentliche Verwaltung Vorbereitung auf europageneralistische Positionen und Finanzen Ludwigsburg im öffentlichen Sektor 18 Reuteallee 36; 71634 Ludwigsburg Nachhaltigkeit in der Integration – Telefon 07141/140-548 (Frau Fuchs) Willkommenskultur in der Verwaltung 20 www.hs-ludwigsburg.de Die aktuelle Flüchtlingssituation und ihre Herausforderungen ziegler@hs-ludwigsburg.de für die Kommunalpolitik 22 Verein der Freunde Studium Bürgermeister Klaus Warthon, Der AStA in bewegten Zeiten – Rückblick, Ulla Gottwald Bestandsaufnahme und Ausblick 24 BIDs – ein Weg für den Einzelhandel in Baden-Württemberg? 26 Fotos Denk mal zurück! Ausstellung in der Hochschule 28 Foto Werner Kuhnle (71691 Freiberg a.N.), Promotionen an der Universität Rijeka 29 Stefan Jenninger, Hochschule, Privatbe- Große Nikolaus-Spenden-Aktion 2015 an der Hochschule 30 sitz. Wir danken HOFFMANN FOTOGRA- FIE (73240 Wendlingen) für alle Bilder Verein der Freunde der Hochschule der Bachelorfeier sowie Herrn Andreas Studienfahrt nach Berlin 32 Dalferth für die Bilder der Masterfeier. Termine 32 Verlag: Preisverleihung bei der Bachelorfeier des Studiengangs Staatsanzeiger für Public Management 33 Baden-Württemberg GmbH Breitscheidstraße 69, 70176 Stuttgart Praxis Projektmanagement: Meike Habicht M.A., Frauen im Bürgermeisteramt 34 Layout: Sonja Krämer Das Arbeitszeugnis in der Gerichtspraxis 36 Kommen Jugendliche zu leicht an Alkohol? 38 Druck Handlungsleitfaden zum e-Government-Gesetz veröffentlicht 40 Offizin Scheufele, Personalmesse an der Hochschule – Druck & Medien, Stuttgart Verwaltung trifft angehende Beamte 41 Erscheint zweimal jährlich/Auflage 5.000 Zur Person † Die Hochschule trauert um Dieter Lang, Prof. Elmar Grotz und Prof. Dr. Werner Schapals 42 Jubiläum: Prof. Jürgen Hottmann: 50 Jahre aktiv im Dienst des Landes Baden-Württemberg 43 Prof. Manfred Matjeka M.A. in den Ruhestand verabschiedet 44 Neu an der Hochschule: 45 Prof. Dr. Sarah Bunk Die Redaktion bedankt sich bei Herrn Prof. Dr. Thilo Haug Dr. Mijo Bozic, LL.M für das Erstellen der Prof. Dr. Alexander Loch Seiten „Ludwigsburger Autoren“ und bei Prof. Dr. Hartwig Maier Frau Gabi Ziegler für ihr Mitwirken bei der Korrektur. Ludwigsburger Autoren 47 Kurz berichtet 48 Unterstützt durch:
Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, das wichtigste Ereignis für die Hochschule seit der letzten Ausgabe des Dialogs fand nach dem Redaktionsschluss dieser Ausgabe statt: Herr Prof. Dr. Wolfgang Ernst wurde am 2. Mai 2016 vom Ministerpräsidenten zum Rektor der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg ernannt, nachdem er bereits am 22. Juli 2015 vom Senat und vom Hochschulrat gewählt worden war. Er wird sich den Leserinnen und Lesern in der nächsten Ausgabe vorstellen. Zugleich verabschiedet sich der bisherige kommissarische Rektor, Herr Prof. Dr. Hartmut Melenk, von Ihnen und wünscht der Hochschule eine erfolgreiche Zukunft. Die Vorgeschichte war spannend wie ein Kriminalroman: Das Verwaltungsgericht Stuttgart erklärte am 10. November 2015 die Abwahl von Frau Dr. Claudia Stöckle als Rektorin vorläufig für rechtswidrig, versagte ihr aber bis zur Entscheidung im Hauptverfahren die Wahrnehmung ihres Amtes. Daraufhin erklärte sich Prof. Dr. Melenk auf die Bitte des Wissenschaftsministeriums bereit, seine Tätigkeit als kommissarischer Rektor zu verlängern. Im Beschwerdeverfahren hob der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg die Entscheidung des Verwaltungsgerichts auf und lehnte die Anträge der früheren Rektorin auf vorläufigen Rechtsschutz am 26. Februar 2016 in zweiter und letzter Instanz ab. Er begründet seine Entscheidung damit, dass keine ernstlichen Zweifel an der Rechtmäßigkeit der vorzeitigen Beendigung des Amts der Rektorin festgestellt werden können. Da Frau Dr. Stöckle gegen diesen Beschluss keine Verfassungsbeschwerde einlegte, stand der Ernennung von Herrn Prof. Dr. Ernst nichts mehr im Wege. Dass diese nun auch erfolgt ist, hat alle Betroffenen erleichtert. Auch im Inneren der Hochschule tat sich einiges seit der letzten Ausgabe des Dialogs. Am 3. Februar 2016 besuchte Frau Ministerin Bauer die Hochschule. Die studentischen Mitglieder des Fakultätsrats II hatten sie um ein Gespräch über die Situation der Hochschule aus studentischer Sicht gebeten. An das interne Gespräch mit den studentischen Mitgliedern aller Gremien schloss sich ein Gespräch mit den Mitgliedern des Senats, des Hochschulrats, des Personalrats und des Rektorats an. Mit ihrem Besuch machte Frau Ministerin Bauer deutlich, dass ihr die Entwicklung der Hochschule am Herzen liegt. Sie forderte alle Mitglieder der Hochschule auf, den Blick in die Zukunft zu richten. Die Grundordnung wurde nach einer zustimmenden Stellungnahme des Hochschulrats in der Senatssitzung vom 23. März 2016 novelliert; sie ist jetzt mit der Neufassung des Landeshochschulgesetzes kompatibel. Eine Neuerung ist, dass in beiden Fakultäten bis zu zwei weitere Prodekane oder Prodekaninnen vorgesehen sind, um auf diese Weise der stark gewachsenen Größe der Fakultäten Rechnung zu tragen. Am 1. März 2016 wurde ein zweiter Zulassungszeitpunkt im Bachelorstudiengang Steuerverwaltung eingerichtet. Insgesamt 64 neue Studierende begannen ihr Studium erstmals im Sommersemester. 2 Dialog
Prof. Dr. Wolfgang Ernst (links) und Prof. Dr. Hartmut Melenk (rechts) Weitere Aktivitäten betrafen die zentralen Aufgaben der Hochschule. Die Gleichstellungs- beauftragte der Hochschule, Frau Prof. Dr. Rosenauer, wurde in ihrem Amt bestätigt. Frau Prof. Dr. Dölker übernahm die akademische Leitung des Auslandsamts, Herr Prof. Kies die Leitung des für die Auslandsbeziehungen zuständigen Arbeitskreises. Herr Prof. Dr. Schmidt wurde Beauftragter der Hochschule für Informationstechnologie, Herr Bargmann für E-Learning. Die Hochschule kommt jetzt in ein ruhigeres Fahrwasser. Sie hat die nun absehbar zu Ende gehende Zeit des Übergangs gemeistert und ist bereit für die kommenden Impulse des neuen Rektors. Ihr Prof. Dr. Wolfgang Ernst Prof. Dr. Hartmut Melenk Rektor Bisheriger kommissarischer Rektor Dialog 3
Titel Vom Staatlichen Verwaltungskurs zum Bachelor-Studiengang Wenige Wochen ist es her, da verließen ten in die Lehre, welche die Prüfung bereits wieder 202 frischgebackene Bachelor of absolviert hatten. Die Ausbildungszeit be- Arts die Hochschule Ludwigsburg. Vor ei- trug im Schnitt sechs Jahre. niger Zeit stieß ich auf eine Fotografie mit Teilnehmern des „Staatlichen Verwaltungs- Erst ab dem Jahr 1887 bot das Innen- Kurses“ des Jahres 1908/09 (S. 6) und da- ministerium zur Vorbereitung auf die mit Vorgängern der heutigen Absolventen. Dienstprüfung einen „Staatlichen Unter- Für mich ein Grund, mir die Frage zu stellen: richtskurs für Verwaltungsbeamte“ an. Wie sah die Ausbildung der angehenden Auf dem Bild zu sehen sind die stolzen Beamten damals im Vergleich zu den heuti- Absolventen des 21. Jahrgangs dieses Stefan Jenninger M.A. gen Anwärtern aus? Unterrichtskurses. Wie dem Foto zu ent- nehmen ist, war Verwaltung damals noch Bachelorstudium 2008 – 2011 sowie Verwaltungsausbildung damals eine reine Männerdomäne. Der Kurs fand Masterstudium 2013 – 2016 an in Stuttgart statt, zu jener Zeit im Gebäu- der Hochschule Ludwigsburg, jetzt Am 22. Februar 1837 erließ König Wilhelm I. de des Innenministeriums in der Unteren stellvertretender Leiter des Fachbe- von Württemberg mit der „Königliche[n] Bachstraße 4. In späteren Jahren folgten reichs Organisation beim Landratsamt Verordnung in Betreff der Dienstprüfung diverse Umzüge innerhalb Stuttgarts. Die Ostalbkreis. im Departement des Inneren“ erstmals Lehrenden des Unterrichtskurses waren eine einheitliche Prüfungsordnung für die alle selbst hauptamtlich in der Verwaltung Staatsprüfung des gehobenen Dienstes tätig. Die theoretische Ausbildung durch (damals als „niederer Dienst“ bezeichnet). den Unterrichtskurs dauerte vier, ab dem Abgenommen wurde die Prüfung zunächst Jahr 1913 sechs Monate. Die Anzahl der von den Kreisregierungen der vier Kreise Kursteilnehmer war auf 70 begrenzt, ob- (vergleichbar mit den heutigen Regierungs- wohl die Zahl der Anmeldungen Jahr für bezirken) in Ludwigsburg (Neckarkreis), Jahr um ein Vielfaches höher lag. Ab dem Anfang der 1980er-Jahre Reutlingen (Schwarzwaldkreis), Ellwangen Jahrgang 1909/10 richtete das Ministeri- (Jagstkreis) und Ulm (Donaukreis). Nach um daher einen Doppeljahrgang ein. gab es eine paritätische Klagen über ungleiche Schwierigkeit und Verteilung zwischen den Benotung erfolgte im Jahr 1888 eine Ver- Die Absolvierung des staatlichen Unter- Geschlechtern, seither ist einheitlichung. Die Vorbereitung auf die richtskurses war freiwillig, die angehenden Prüfung blieb jedem Prüfling noch selbst Beamten konnten auch ohne Kursbesuch die große Mehrheit der überlassen. Um sich das notwendige Wis- an der Staatsprüfung teilnehmen. Im Ge- Studierenden weiblich. sen anzueignen, gingen sie meist bei Beam- genzug erwähnt die königliche Verordnung Unterrichtet und geprüft wurden nach § 12 der königlichen Verordnung von 1837: 1) Vaterländische, insbesondere Gemeinde- und Oberamtsverfassung und -verwaltung. 2) Steuer- und Rechnungswesen und die sich hierauf beziehenden württem- bergischen Gesetze und Einrichtungen; 3) Württembergisches Privatrecht, besonders die Lehre von den Verträgen sowie den Hauptregeln des Zivil-Prozesses sowie 4) praktische Fertigkeiten in den hierher gehörigen Geschäften, besonders in der Behandlung schwieriger Rechnungsfälle. 4 Dialog
sich ihre Auszubildenden selbst aus. Dies Notenverteilung Staatsprüfungen Notenverteilung Staatsprüfungen1837 - 1962 1837–1962 hatte zur der Folge, dass viele Absolventen der Staatsprüfung anschließend keine An- , 0,5 45,39% stellung fanden. Erst im Jahr 1921 führte Gesamtergebniss Gesamtergebnis 37,60% das Innenministerium eine Höchstzahl ein 0,4 und legte die Reihenfolge der Zulassungen entsprechend der Schulzeugnisse fest. Als 0,3 Bildungsvoraussetzung für den gehobenen Verwaltungsdienst wurde seit dem Jahr amam 0,2 15,64% 1900 die „wissenschaftliche Befähigung Anteil für den einjährigen, freiwilligen Militär- Anteil 0,1 dienst“ benötigt. Diese konnte an Mittel- 0 0,14% 1,22% schulen oder Gymnasien erworben wer- den, wodurch überwiegend Schüler „aus 0 Ia Ib II a II b III a III b besserem Hause“ die Befähigung für den Note Verwaltungsdienst besaßen. Bei der Notenvergabe wurde traditionell ein sehr enges Maß angelegt. Die Bestnote I a zur Einrichtung des Kurses explizit, dass für die Teilnahme an der Staatsprüfung wurde in den 125 Jahren, in denen die No- Geldunterstützungen zum Besuch des Kur- war die Vollendung des 21. Lebensjahres, tenskala bestand, nicht ein Mal vergeben. ses – also die heutigen Anwärterbezüge der Besitz des Bürgerrechts sowie eine min- Die Standardnote war die III. Die Quote der – nicht gewährt werden können. Im Ge- destens fünfjährige praktische Ausbildung Durchfaller betrug zwischen fünf und sechs genteil: Ab dem folgenden Kurs 1909/10 in der Gemeinde- oder Staatsverwaltung. Prozent. musste sogar eine Teilnahmegebühr von Die Gemeinden, welche auch Anstellungs- 25 Mark bezahlt werden. Voraussetzung körperschaft der Anwärter waren, suchten Nach erfolgreich abgeschlossener Staats- prüfung stand den Absolventen die Befä- higung zur „Bekleidung von Amtspflegen, Notenverteilung Staatsprüfungen Notenverteilung 2011–2016 Staatsprüfungen 2011 - 2016(HVF) Verwaltungs-Akturiaten und Ökonomie- Verwaltungen bei den Seminaren, Convik- 77,35% ten, Waisenhäusern und Irren-Anstalten, 0,8 desgleichen zur Übernahme von Revisi- Gesamtergebnis 0,7 ons-Gehülfenstellen bei Oberämtern“ of- 0,6 , fen. nis Gesamtergebn 0,5 Verwaltungsausbildung heute 0,4 21,55% Seit 1. April 1973 wird die Verwaltungsaus- am 0,3 bildung in Form eines Hochschulstudiums Anteilam 0,2 Anteil durchgeführt, welches die Studierenden 1,11% 0,00% 0,1 ab dem Jahr 1979 mit dem akademischen Grad eines Diplom-Verwaltungswirtes 0 Sehr gut Gut Befriedigend Ausreichend (FH) abschlossen. Seit 2011 verlassen die (1,0 - 1,5) (1,6 - 2,5) (2,6 - 3,5) (3,6 - 4,0) Studierenden die Hochschule mit dem Note Note international gebräuchlichen Titel eines Dialog 5
Titel Bachelor of Arts. Der 2010 eingeführte tenverhältnis und der Fachhochschulreife, Der Notendurchschnitt bewegt sich seit Masterstudiengang Public Management zu gleichen Teilen die Schulnoten sowie Einführung des Bachelors im Bereich zwi- bietet darüber hinaus die Möglichkeit, das Abschneiden in einem Studierfähig- schen 2,2 und 2,3. Die Note „gut“ ist den Grad eines Masters of Arts zu erwer- keitstest. Ist die Zulassung geschafft, be- heute mit weitem Abstand die Häufigste. ben. ginnt der Weg zum Bachelor mit einem Ein „Ausreichend“ wurde bisher noch nie halbjährigen Einführungspraktikum in der vergeben. Die Zahl der Studienanfänger, Im Jahr 1984 zog die Hochschule von Verwaltung. Daran schließt sich ein sechs- welche das Studium nicht mit einer erfolg- Stuttgart nach Ludwigsburg um, damals semestriges Studium an der Hochschule reichen Staatsprüfung abschließen, liegt gegen den erklärten Willen der Profes- an. Im Zuge des Bologna-Prozesses wurde im Schnitt bei 7,5 Prozent. soren und Studierenden. Heute sind die das Studium im Jahr 2008 „modularisiert“. Lehrkräfte, Mitarbeiter und Studierenden Dem dreisemestrigen Grundlagenstudium Den Absolventen stehen heute neben der Hochschule mit den Bedingungen, folgen zwei Praxissemester und abschlie- Stellen in der Landes- und Kommunalver- welche ihnen die Barockstadt bietet, sehr ßend ein Vertiefungssemester, sodass der waltung zahlreiche weitere Möglichkeiten zufrieden. Weg zum Verwaltungsbeamten heute offen. Bei öffentlichen Betrieben, Stiftun- dreieinhalb Jahre dauert. gen und Körperschaften sind die Bachelor Die Zahl der Studierenden pro Jahrgang ebenso gern gesehene Mitarbeiter wie in setzt heute das Innenministerium gemein- Die angehenden Verwaltungsbeamten der Kirchenverwaltung und in vielen Berei- sam mit dem Wissenschaftsministerium sind als Beamte auf Widerruf beim Land chen der Privatwirtschaft. fest. Die Zahl der Studienanfänger in der Baden-Württemberg angestellt und er- Innenverwaltung hat sich in Ludwigs- halten für die Dauer der Anstellung eine burg von 200 im Jahr 2008 auf 297 im Vergütung von etwas mehr als 1.000 € Jahr 2016 erhöht. Der Frauenanteil lag pro Monat. Im Gegenzug sind sie zur Teil- in den vergangenen Jahren konstant bei nahme an den Vorlesungen verpflichtet. Literaturempfehlung zum Thema: um die 70 Prozent. In den ersten Jahren Unterrichtet werden die Studierenden von Hans-Georg Wehling/H.-Jörg Siewert: nach Gründung der Hochschule lag dieser momentan 65 hauptamtlichen Professo- Der Bürgermeister in Baden-Württem- Anteil noch bei rund 20 Prozent. Anfang ren sowie 177 nebenamtlichen Lehrbeauf- berg, Stuttgart 1984, S. 49–59 der 1980er-Jahre gab es eine paritätische tragten. Verteilung zwischen den Geschlechtern, Verband der Verwaltungsbeamten seither ist die große Mehrheit der Studie- Das Studium ist generalistisch angelegt, (Hrsg.): Verwaltung im Wandel der renden weiblich. was sich in der Zahl von 22 Modulen Zeit, Stuttgart 1987 widerspiegelt. Die Prüfung der Modu- Für die Zulassung der Studierenden sind le erfolgt unmittelbar nach deren Ab- Jost Goller/Hans Thoma (Hrsg.): 25 heute die beiden Hochschulen zuständig. schluss in einer zentralen Prüfung an der Jahre Hochschule für öffentliche Entscheidend für die Zulassung zum Studi- Hochschule. Bei Nichtbestehen sind bis Verwaltung Stuttgart/Ludwigsburg, um sind, neben dem Vorliegen der Voraus- zu zwei Wiederholungen der Prüfung Stuttgart 1998 setzung für die Übernahme in das Beam- möglich. 6 Dialog
Forum Forschung an der HVF – Was ist das und was nutzt sie der Praxis? Prof. Dr. Gerald G. Sander Prof. Dr. Christian F. Majer Prof. Dr. Jörg Dürrschmidt M.A., Mag. rer. publ. Inhaber einer Professur für Zivilrecht, Inhaber einer Professur für Soziologie Prorektor und Leiter des IAF Zivilprozessrecht, Strafrecht und und Leiter des Instituts für Institut für Ordnungswidrigkeitenrecht an der Anpassungsherausforderungen durch Fakultät I und Leiter des Instituts für europäische Politiken und weltweite Internationales und Ausländisches Migration am IAF (zusammen mit Privat- und Verfahrensrecht am IAF Prof. Dr. Kese) In der letzten Zeit wurde an der Hoch- allem die Rechtswissenschaften domi- schule für öffentliche Verwaltung und niert). Empirisch grundierte Forschung er- Finanzen (HVF) viel über das Thema For- hebt Daten aus der sozialen Wirklichkeit, schung debattiert. Dabei muss zunächst wertet diese mit Blick auf eine theoretisch einmal die Frage beantwortet werden, informierte Hypothese aus und ordnet sie was darunter zu verstehen ist. Außenste- in ein analytisches Gesamtkonzept von hende denken beim Begriff „Forschung“ Gesellschaft ein. Rechtswissenschaftlich möglicherweise an Versuchsreihen im hermeneutische Forschung sucht Lösun- Labor zur Auffindung eines neuen Medi- gen für Auslegungsprobleme von Geset- kaments gegen Krebs. Solche Forschung zestexten, diskutiert die verschiedenen So könnte eine existiert an der HVF natürlich nicht. Die Deutungen und schlägt neue Ansätze vor. Forschung an der HFV ist sozial-, wirt- Während der eine Ansatz stärker induktiv Win-win-Situation für schafts- und rechtswissenschaftlich ge- vorgeht, also von der konkreten Beobach- die Praxis entstehen: prägt. tung auf die soziale Regelmäßigkeit oder Verallgemeinerbarkeit hinarbeitet, geht Sie erhält sowohl die Forschung wird allgemein definiert als der andere Ansatz stärker deduktiv vor, Forschungsergebnisse systematische Suche nach neuen Er- indem die Allgemeinverbindlichkeit von wie auch entsprechend kenntnissen sowie deren Dokumentation Gesetzestexten auf konkrete Situationen und Veröffentlichung. Dabei muss von des Rechtsalltags hin ausgelegt wird. qualifizierte Studenten. der Methodik her differenziert werden zwischen empirisch grundierter und zu- Forschung äußert sich an der Hochschule gleich theoriegeleiteter Forschung (wie für öffentliche Verwaltung und Finanzen sie vor allem für die Sozialwissenschaften bereits in vielfältigen Formen: Dazu gehö- typisch ist, wenn auch diese sich nicht ren unter anderem die Durchführung von darauf beschränken) und textbasierter Projekten unter Einwerbung von Dritt- hermeneutischer Forschung (wie sie vor mitteln ebenso wie die Veröffentlichung Dialog 7
Forum von Erkenntnissen in wissenschaftlichen nen zudem in der Lehre mit den Studie- nur einige wenige Gebiete zu nennen. Medien, die Veranstaltung von Tagungen renden der HVF vertiefend diskutiert und Beispielsweise beschäftigen sich die for- und Kongressen, die Herausgeberschaft vermittelt werden, sodass ein weiterer schenden Professoren mit Themen wie von Kommentaren, Lehr- und Fallbüchern Impuls für die Praxis der öffentlichen Ver- „Demografieorientierte Personalpolitik – und Zeitschriften sowie die Betreuung von waltung gegeben ist. Zudem können in- Durchführung einer Organisationsklima- Bachelor-, Master-, und Doktorarbeiten. teressierte Studierende über ihre Qualifi- analyse“ (Führung im öffentlichen Sek- Hervorzuheben sind diesbezüglich die kationsarbeiten wie z.B. Fachprojekt und tor), „Einführung plebiszitärer Elemente“ von einigen Professor/-innen aktiv unter- Bachelor- bzw. Masterarbeiten hinaus (Bürgerbeteiligung), „Anerkennung von stützen „Forschungsketten“, die sich von in zukünftige Forschung miteinbezogen Auslandsadoptionen“ (Personenstands- manch studentischem Fachprojekt über werden. Insgesamt könnte so eine Win- wesen), „ Interkommunale Zusammenar- die disziplinorientierte Bachelorarbeit bis win-Situation für die Praxis entstehen: Sie beit in der öffentlichen Wasserversorgung hin zum interdisziplinären (Abschluss)Pro- erhält sowohl die Forschungsergebnisse und das EU-Vergaberecht“ (öffentliches jekt im Rahmen der Masterstudiengänge wie auch entsprechend qualifizierte Stu- Wirtschaftsrecht), „Unrichtiger und un- entfalten. denten. berechtigter Ausweis der Umsatzsteu- er“ (Steuerrecht), „Konflikte in der öf- Die Praxis mag sich nun fragen, welchen Die Erkenntnisse können auch direkt der fentlichen Verwaltung“, „Eigenlogik der Nutzen sie eigentlich aus der Forschung Praxis durch Fortbildungen, Beratungs- Städte“ und „e-Government-Gesetze in ziehen kann. Der Nutzen für die Praxis leistungen, Erstellung von Gutachten Deutschland“. Weitere Themen finden durch die Forschung an der HVF ist viel- oder Veröffentlichung in Fachzeitschrif- Sie auf der Homepage der Hochschule. In fältig. Das ist darin begründet, dass For- ten zur Verfügung gestellt werden. Die all diesen Bereichen hat die Verwaltung schung an der HVF kein Sinnieren im El- Forschung an der HVF, welche dort vor Bedarf an Expertise und Beratung – die fenbeinturm über das Wesen des Seins, allem am Institut für angewandte For- Hochschule für öffentliche Verwaltung sondern anwendungsbezogen ausge- schung (IAF) konzentriert ist, hat bereits und Finanzen kann ihr das liefern. staltet ist: Ausgangspunkt sind konkrete ein breites Anwendungsspektrum, wel- Probleme und praktische Themen von ches von Bürgerbeteiligung über Führung öffentlichem Interesse, welche dann mit im öffentlichen Sektor und kommunalem wissenschaftlichen Methoden analysiert Wirtschaftsrecht wie auch Personen- Weitere Informationen: und für die potenzielle Lösungsansätze standswesen und Steuerrecht bis hin zur www.hs-ludwigsburg.de/einrichtungen/ skizziert werden. Diese Erkenntnisse kön- Integration von Flüchtlingen reicht, um institut-fuer-angewandte-forschung.html 8 Dialog
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Forum Visionen für den Arbeitsplatz der Zukunft Prof. Dr. Birgit Schenk Christof Hölzl Margit Gäng Studiendekanin Studiengang Public Mitarbeiter Organisation und Zentrale Leiterin Organisation und Zentrale Management Dienste, Stadt Sindelfingen Dienste, Stadt Sindelfingen Momentan finden wir immer häufiger die festen Sitzungszeiten gibt, genieße ich Schlagworte Industrie 4.0, Arbeitsplatz die wenigen Male, die ich im Rathaus bin 4.0, Verwaltung 4.0 in der Medienland- und freue mich, die Mitarbeiter/-innen und schaft. Allen gemeinsam ist die Beschrei- Kollegen/-innen zu treffen. Ich betrete das bung der Entwicklung auf die wir zu- Rathaus und durch meinen RFID-Chip in steuern. Doch was verbirgt sich wirklich der Tasche wird automatisch meine An- dahinter? Und was bedeutet dies für das kunft erfasst und ein Signal abgesetzt, das Arbeiten und die Arbeitsplatzgestaltung? meinen Arbeitsplatz auf mich vorbereitet. Mit diesen Fragen beschäftigten sich rund Für heute habe ich in meiner Funktion als 30 Studierende des Vertiefungsstudien- Leiterin des Bereiches „Verlässliche Grund- ganges Personal/Organisation/Information schule“ einige Besprechungen und habe IT-Abteilungen sind künftig der Hochschule für öffentliche Verwaltung mir deshalb ein Einzelbüro gebucht. Sobald und Finanzen. Dabei wurden sie nicht nur ich meinen Rollcontainer nehme, wird das stärker einzubinden und durch Impulsreferate von Experten oder nächste Signal ausgelöst. Die Arbeitsgeräte für ihre Aufgaben die zahlreichen Publikationen zu den The- wie mein multimedialer Schreibtisch, mein werden mehr Mittel und men geleitet. Auch ihre eigenen Wünsche Tablet etc. werden gestartet und in unserer und Vorstellungen durften einfließen. Um Erreichbarkeits-Software wird automatisch Personal notwendig. den Blick zu weiten, entwickelten sie im aktualisiert, an welchem Standort und ersten Schritt eine Vision zu ihrem Arbeits- Büro ich heute erreichbar bin. Auf dem platz im Jahr 2050. Ein Ergebnis daraus: Weg durch unseren freundlich gestalte- ten offenen Arbeitsbereich mit Einzelplät- Es ist 8:00 Uhr morgens. Meine Kinder zen, Sitzecken und Plätzen zum „Chillen“ habe ich ohne Stress auf dem verkehrs- nehme ich mir Obst und Kaffee, begrüße sicheren Weg ins Rathaus zur Schule be- die schon Anwesenden und frage nach gleitet. Seit es keine Anwesenheitspflicht dem Neuesten. Im Büro angekommen, kli- außerhalb der Bürgersprechstunden und cke ich auf die Kalenderfunktion auf dem 10 Dialog
Schreibtisch mit Touch-Oberfläche und die Für sechs konkrete Arbeitsplätze aus un- der Mensa-Essensabrechnung mit auflad- freundliche Stimme meiner digitalen As- terschiedlichen Bereichen (Bürgerservice, baren Chip-Armbändern zu lösen. Jedes sistentin liest mir vor, was heute ansteht. Schulverwaltung, Gebäudemanagement, Kind sollte sein Armband morgens in der Eine Besprechung zum neuen Mensa-Bau- Organisation Finanzen und Personal- Schule ausgeteilt erhalten. Geht es essen, projekt ist um 9:30 Uhr. Ich spreche in das verwaltung) waren – ausgehend von wird der Geldbetrag vom Chip-Armband Mikrofon, was ich von ihr will: Dokumen- gegebenen Stellenbeschreibungen – abgebucht. Bargeldlose Kassen und kei- tenvorbereitung Besprechung Aktenzei- Arbeitsplatzanalysen durchzuführen. Un- ne aufwändigen Ab- und Umbuchungen chen 47 12 11. Gleich startet die Dokumen- ter Berücksichtigung der Gegebenheiten sind notwendig, wenn Kinder krank sind, tenanzeige und die digitale Akte mit allem vor Ort wurden daraus in einem ersten aber zum Essen nicht abgemeldet wurden. Relevanten liegt vor mir. Den Bauplan Umsetzungsschritt neue Arbeitsplatzkon- Das Aufladen der Chip-Armbänder erfolgt möchte ich mir größer ansehen und klicke zepte für das Jahr 2025 entwickelt. zum Monatsanfang durch die Verwaltung, auf „Wandbild“. Sogleich erscheint er auf wenn der Geldbetrag vom Konto der Er- der interaktiven Präsentationswand und Heruntergebrochen ins Detail bedeutet ziehungsberechtigten eingegangen ist. ich gehe ihn durch. Schnell rufe ich noch dies auch, zum einen die Wünsche der Die Mitarbeiterinnen sind entlastet, denn die Zahlen der ausgegebenen Essen in der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Krankmeldungen, Einzel- und Umbuchun- letzten Woche ab. Nach und nach treffen Aufgabenzuschnitt ernst zu nehmen und gen, Kassenabrechnungen etc. entfallen. alle Beteiligten physisch oder zugeschaltet zu überlegen, wie sinnstiftende, interes- Künftig könnten sie den viel notwendige- über eine Videokonferenz ein. Das Schöne sante Arbeit für diese möglich ist. Zum ren und spannenderen konzeptionellen Tä- ist, dass die Raumwände gleichzeitig Pro- anderen sind die Anforderungen der Bür- tigkeiten nachgehen, die bisher aufgrund jektionsflächen sind, sodass wir alle – ob ger relevant, die sich eine einfache und un- des Tagesgeschäftes kaum möglich sind. anwesend oder nicht – in einem Raum zu komplizierte serviceorientierte öffentliche sein scheinen und die für alle freigegebe- Verwaltung wünschen. Die fertigen Kon- Herausfordernd ist die Frage der Umset- nen digitalen Materialien sehen. . . zepte verbanden dies und zeigten neue zung in der Stadtverwaltung Sindelfingen. Möglichkeiten auf, den Arbeitsplatz zu Denn diese Konzepte zeigen, dass die IT Diese Vision enthält Wünsche und Vorstel- gestalten, inklusive einzusetzender Tech- das Fundament darstellt. So sind die IT-Ab- lungen der Generation Y: Räumlichkeiten, nologien, Änderungen in der Organisation teilungen künftig stärker einzubinden und die auch Rückzugsorte von der Arbeit bie- oder der Personalentwicklung. für ihre Aufgaben werden mehr Mittel ten; Möglichkeiten von überallher zu arbei- und Personal notwendig. So konnten die ten und damit auch die Entkopplung vom Erstaunlich war für die Studierenden, Studierenden den Blick in die Zukunft und eigenen Büroplatz; flexible, familien- und dass all die Möglichkeiten, die sie und die damit auf eine zukunftsfähige Arbeits- freizeitfreundliche Arbeitszeiten; Integrati- Mitarbeiter/-innen sich vorstellten, bereits platzgestaltung öffnen, doch der steinige on verfügbarer Technik wie Tablet, Smart- heute umsetzbar sind und uns das Arbei- Weg der Implementierung der innovati- phone, Touch-Boards und -Schreibtische, ten und Leben einfacher machen könnten. ven Ansätze und das damit verbundene aber auch Systeme wie Videokonferenzsys- Z.B. hatte die Gruppe, die das Konzept Changemanagement liegt nun in der teme, Skype for Business etc. Doch nach für die Stelle „Verlässliche Grundschule“ Hand der Verwaltungsspitze und der zu- dem Visionieren kam die harte Arbeit. ausarbeitete, die Idee, die Problematik ständigen Führungskräfte. Dialog 11
Forum Führungskräftefeedback in Theorie und Praxis „Je höher man steigt, desto blinder der Nutzen einer Führungskraft darin, werden die Spiegel“. Wer wagt es denn dass sie in der Lage ist, Formen der Kom- schon, den Mächtigen eine ehrliche Rück- munikation zu forcieren, die intelligente meldung zu geben? Und welche Füh- Entscheidungen wahrscheinlich machen. rungskraft ist daran wirklich interessiert? Dies ist nur möglich mit einem Leitungs- Viele Menschen in verantwortlichen Posi- modell, das auf einer inhaltlichen, sachbe- tionen handeln augenscheinlich doch oft zogenen, symmetrischen Kommunikation eher nach der Devise: „Was ich nicht weiß, beruht. Die hierarchische Position einer macht mich nicht heiß!“ Oder sie halten Person garantiert nicht, dass sie die bes- kritische Rückmeldungen gezielt von sich ten Ideen hat, das größte Wissen oder Prof. Dr. Claudia Schneider fern, lassen nur das zu sich durch, was die höchste Intelligenz. Daher kann nur sie hören möchten und was sich mit ihrer ein ergebnisoffener Diskussionsprozess Dekanin der Fakultät I Meinung und ihrem Selbstbild deckt. So gewährleisten, dass die Ressourcen des entstehen sich selbst erfüllende Prophe- Teams optimal genutzt werden. Wo Hier- zeiungen, die Führungskraft erlebt keine archie dazu führt, dass die inhaltlichen Überraschungen mehr und das „Märchen Beiträge der Führungskraft im Vergleich vom eigenen Erfolg“ ist perfekt. zu denen der Teammitglieder grundsätz- lich immer mehr Gewicht haben, bleibt Dabei zeigen viele empirische Unter- das Team notgedrungen nur so schlau suchungen: Nur wer kritisch über sich oder so begrenzt, wie eben der Chef oder nachdenkt, führt wirklich erfolgreich und die Chefin selbst. steigert seine Wirksamkeit in der Organi- sation! Kritische Reflexion setzt voraus, Das Landratsamt Göppingen hat auf der Der Nutzen einer dass man bereit und in der Lage dazu ist, Grundlage dieser Erkenntnisse für sich sich dem eigenen Verhalten zu stellen, beschlossen, die Führungsarbeit weiter Führungskraft besteht ohne es schön zu färben oder selbstwert- zu professionalisieren. Auf Initiative des darin, dass sie in der dienlich zu interpretieren. Das Feedback Landrates, mit Unterstützung durch eine Lage ist, Formen der durch Dritte ist dabei eine wesentliche studentische Projektgruppe des Master- und hilfreiche Informationsquelle. Orga- studienganges „Public Management“ Kommunikation zu nisationen und die Menschen darin leben unter der Leitung von Prof. Dr. Schneider forcieren, die intelligente von intakten Rückkopplungsschleifen. (HVF) und Jasmin Buresch (LRA Göppin- Werden diese unterbrochen, erstirbt das gen, Absolventin MPM 2010) und getra- Entscheidungen Lernen und die Fähigkeit zur Anpassung gen vom gemeinsamen Votum aller Füh- wahrscheinlich machen. an die Umwelt geht verloren. rungskräfte bei einer Klausurtagung im März 2015, wurde die Entwicklung und Insbesondere für Führungskräfte wird Implementierung eines Führungskräfte- ohne Rückmeldung die Gefahr der Ab- feedbackprozesses beschlossen. koppelung vom „Rest der Welt“ beson- ders groß. Fehlentwicklungen in der Un- In der Zeit vom 21. September 2015 bis ternehmensführung, Fluktuation, hohe 10. Oktober 2015 hatten 762 Mitarbeite- Krankenstände und unzufriedene Mit- rinnen und Mitarbeiter die Gelegenheit, arbeiterinnen und Mitarbeiter sind die ihren Führungskräften mit Hilfe eines stan- Folge. Aber nicht nur das! Wer sich nicht dardisierten Fragebogens anonym und aktiv stetig hinterfragt und überprüft, ob direkt Rückmeldung zu deren Führungs- er noch auf dem richtigen Weg ist, kommt verhalten zu geben. Der Fragebogen war seiner Führungsaufgabe nicht nach! In ei- zuvor in einer Lenkungsgruppe erarbei- ner zunehmend komplexen Welt besteht tet und mit dem Personalrat abgestimmt 12 Dialog
worden. Gemessen wurden insgesamt Hierarchie 14 Dimensionen der Führungsarbeit, von Feedback an die „Anerkennung geben“ über „Gesundes Führungskräfte und familienbewusstes Führen“ bis hin zu Maßnahmen 12.01.2016 „Konflikte und Probleme lösen“, „Verant- wortung wahrnehmen“ und „Wirtschaft- liches Handeln“. Dem Führungsfeedback Besprechung mit der nächst- gestellt haben sich alle Führungsebenen höheren mit disziplinarischer Weisungsbefugnis Führungskraft einschließlich des Landrates selbst. bis 31.05.2016 Von der Möglichkeit der Rückmeldung Zeit wurde rege Gebrauch gemacht. Die Rück- Workshop mit den laufquote der Mitarbeiterfeedbacks betrug Mitarbeitern bis Nächster 63 Prozent. Neben den Fremdeinschätzun- 31.03.2016 Feedbackprozess gen erhielten alle Führungskräfte die Ge- legenheit, sich und ihr Führungsverhalten in den gleichen Dimensionen auch selbst einzuschätzen. So war es möglich, zu iden- bau von Stärken. Für die Moderation der Die Umsetzung der erarbeiteten Maß- tifizieren, wo Selbstbild und Fremdbild de- Workshops konnte bei Bedarf externe Un- nahmen wird durch eine zentrale Stelle ckungsgleich sind – sowohl in Bezug auf terstützung angefordert werden. Ein von überprüft und der Umsetzungsstand re- die Stärken, als auch hinsichtlich möglicher der Projektgruppe erarbeiteter Leitfaden gelmäßig an den Landrat und sein Lei- Handlungsbedarfe – und wo Diskrepanzen zur Workshopdurchführung gibt darüber tungsteam berichtet. Ein erneuter Füh- zwischen Selbst- und Fremdeinschätzung hinaus Orientierung. Die Ergebnisse der rungskräftefeedbackprozess soll dann vorliegen. Von der Möglichkeit der Selbst- Workshops werden bis Ende Mai 2016 der zeigen, wie erfolgreich die Führungskräf- einschätzung machten 93 Prozent der Füh- nächsthöheren Führungskraft vorgestellt teentwicklung verlaufen ist. Das Land- rungskräfte Gebrauch. und gemeinsam mit dieser werden dann ratsamt Göppingen hat sich mit diesem daraus entsprechende Maßnahmen abge- stringenten Vorgehen einen guten Kom- In einer Präsentation am 21. Januar 2016 leitet. Die Maßnahmen können sowohl im pass gegeben, um auf Kurs zu bleiben erhielten alle Mitarbeiterinnen und Mitar- Bereich der individuellen Fort- und Wei- und sich weiter zu professionalisieren. beiter des Landratsamtes die Gelegenheit, terbildung, als auch in der Verbesserung Denn, um es zum Abschluss mit Birgit die Ergebnisse ihres Feedbacks zu sehen. von Arbeitsabläufen, Informations- und Breuel zu sagen: „Wenn man in die fal- Präsentiert wurden die Durchschnitts- Kommunikationsflüssen oder relevanter sche Richtung läuft, hat es keinen Zweck, werte der einzelnen Führungsdimensi- Rahmenbedingen liegen. das Tempo zu erhöhen!“ onen über alle Ebenen (Amtsleiter, Ab- teilungsleiter, Dezernenten) im Abgleich von Selbst- und Fremdeinschätzung der Führungsarbeit sowie ein anonymisierter Vergleich der Dezernate. Im Vorfeld der Veranstaltung hatte jede Führungskraft ihr persönliches Feedback erhalten, so- wie jede übergeordnete Führungskraft – zusätzlich zu ihrem eigenen – auch die Feedbacks aller ihr nachgeordneten Füh- rungskräfte. Dies war jedoch erst der An- fang, nicht das Ende des Prozesses! Denn Feedback ist nur dann nützlich, wenn et- was damit geschieht (siehe Grafik)! In gemeinsamen Workshops sprachen die Führungskräfte des Landratsamtes Göppingen nun bis Ende März 2016 ihr Feedback mit ihren Mitarbeitern und Mit- arbeiterinnen durch und identifizierten Ansatzpunkte zur Verbesserung des Füh- Projektgruppe: Katharina Dörr, Maike Schäfer, Sandra Foit, Anja Schreier, Markus Pfannenstiel rungsverhaltens bzw. zum Erhalt und Aus- Dialog 13
Hochschule Bachelor-Abschlussfeier des Studiengangs Public Management Einen Grund zu feiern hatten die Absol- 95 Prozent entspricht. Der Gesamtdurch- ventinnen und Absolventen des Studi- schnitt der Abschlüsse liegt bei der Note enganges Public-Management unserer 2,3. Damit fiel der Notendurchschnitt Hochschule am 26. Februar 2016. Prof. ähnlich aus wie im Vorjahr. Die Frauen, so Dr. Melenk konnte zahlreiche hochrangi- betonte Prof. Dr. Melenk, hätten wieder ge Ehrengäste aus Verwaltung und Politik einmal etwas besser abgeschnitten als die Baden-Württembergs begrüßen, die sich Männer. Sie sind in der Spitzengruppe et- anlässlich der Verabschiedung der Stu- was stärker und in der Schlussgruppe et- dierenden im Bürgersaal des Forums am was schwächer vertreten als die Männer, Schlossplatz in Ludwigsburg eingefunden während in der großen Mittelgruppe bei- hatten. de Geschlechter prozentual genau gleich verteilt sind. Über 80 Prozent erreichten Der Innenminister des Landes Baden- die Gesamtnote „gut“. Darauf, so Prof. Dr. Württemberg, Herr Reinhold Gall, be- Melenk, könnten die Absolventinnen und tonte in seiner Begrüßungsrede, dass die Absolventen stolz sein und er gratulierte Absolventen dringend benötigt würden. zu diesen Leistungen. Sie haben das Studium in einer Zeit abge- schlossen, in der das Land in Anbetracht Einige besonders herausragende Leis- der demografischen Entwicklung und der tungen wurden unter großem Beifall großen Anzahl von Flüchtlingen, die nach und psychologische Fähigkeiten verfügen, mit Preisen bedacht: So überreichte der Baden-Württemberg gekommen seien, um den aktuellen Herausforderungen zu Bürgermeister der Stadt Ludwigsburg, vor großen Herausforderungen stehe. Die begegnen. Unter dem tosenden Beifall Herr Michael Ilk, den Förderpreis der Unterbringung der Flüchtlinge und vor der zukünftigen Verwaltungsbeamten Stadt Ludwigsburg in Höhe von 500 € allem die anstehende Integration seien gab der Innenminister seiner Hoffnung an Eva Croon für die beste Bachelor- gegenwärtig die vordringlichsten Aufga- Ausdruck, dass die vor einigen Jahren ein- arbeit. Bürgermeister Ilk wies auch auf ben der Ministerien und der Kommunen, geführte Kürzung der Einstiegsvergütung die verbesserten Chancen der Absolven- die es zu lösen gelte. Hierfür würden sich für Verwaltungsbeamte des gehobenen tinnen und Absolventen aufgrund der insbesondere die Absolventinnen und Ab- Dienstes in Höhe von 4 Prozent wieder demografischen Entwicklung hin und solventen der beiden Hochschulen in Kehl zurückgenommen werde. Mit dem herz- berichtete aus jüngsten Erfahrungen und Ludwigsburg eignen, denn die ausge- lichen Glückwunsch für die großteils her- in seiner Stadt. Das Geschäftsführende prägt generalistischen Ausbildungsinhalte vorragenden Leistungen beendete er sei- Vorstandsmitglied des Städtetages und seien gute Grundlagen für die Bewälti- ne vielbeachtete Rede. Mitglied unseres Hochschulrats, Frau gung dieser Herausforderungen. Es wer- Gudrun Heute-Bluhm, überreichte Mo- den Absolventen benötigt, die nicht nur Von insgesamt 212 Studienanfängern nika Ziegler als bester Absolventin den das formal-juristische Rüstzeug mitbrin- haben 202 das Studium erfolgreich ab- Ehrenpreis des Städtetages in Höhe von gen, sondern die auch über soziologische geschlossen, was einer Erfolgsquote von 500 €. Den Preis des Gemeindetages 14 Dialog
Baden-Württemberg in Höhe von 500 € Helge Meyer und Andrea Burgstaller ein Musikalisch umrahmt und mit viel Ap- erhielt Veronika Holz aus den Händen Jahresabo des Staatsanzeigers sowie ei- plaus bedacht wurde die Gruppe „Florian von Herrn Vizepräsident Harry Brunnet nen Preis in Höhe von 400 € für beson- Boger“. Stellvertretend für alle, die an der für besondere Leistungen in Studium dere Leistungen im Bereich Presse- und Organisation beteiligt waren, dankte Prof. und studentischem Leben sowie für ihr Öffentlichkeitsarbeit. Dr. Melenk Frau Lore Steinbrenner, die in Engagement in der Selbstverwaltung. bewährt besonnener und zuverlässiger Bevor die Absolventen und Absolventin- Weise Garant für einen reibungslosen Ab- Der Vorsitzende des Vereins der Freunde nen dann ihre „heißersehnten“ Urkunden lauf der Abschlussfeier war. der Hochschule, Herr Bürgermeister Klaus überreicht bekamen, hielt die Jahrgangs- Warthon, konnte mehrere Geldpreise von sprecherin Veronika Holz eine Rede, in Prodekan Prof. Dr. Oliver Sievering diversen Städten und Gemeinden an die der sie sowohl lobende als auch kritische zehn besten Absolventen überreichen, Worte fand. namentlich an: Monika Ziegler, Dennis Flicker, Nadja Stotz, Judith Graw, Jasmin Seit dem Wintersemester 2014/2015 be- Zinser, Stefanie Heil, Maria Stephan, Fran- steht in Zusammenarbeit mit dem Refe- ziska Feil, Sarah Nathalie Klamert und rat für Technik und Wissenschaftsethik Katrin Hettinger. Sie wurden zudem zu die Möglichkeit für Studierende, an der einem Besuch im Staatsministerium Ba- Hochschule das Zertifikat „Ethikum“ zu den-Württemberg eingeladen. Darüber erwerben. Es bescheinigt die quantitati- hinaus überreichte Klaus Warthon Preise ve und qualitative Auseinandersetzung der Stadt Böblingen für soziale Kompe- mit den Themenfeldern Ethik und/oder tenz an Desiree Bodesheim und Fran- nachhaltige Entwicklung. Dieses an der ziska Mattman. Die Stadt Sindelfingen Hochschule erstmalig verliehene Zertifi- stiftete ebenfalls einen Preis im Rahmen kat wurde von Studiendekanin Prof. Dr. von „Informationsmanagement und e- Birgit Schenk an Ramona Rau-Marthaler Government“ an Michelle Koppe, Patricia überreicht. Schlosser, Julia Horich, Berenike Lemstra und Franziska Deuble. Kurz vor dem Sektempfang ließ es sich der Geschäftsführer des Verbandes der Ver- Auch in diesem Jahr ließen es sich Chef- waltungsbeamten, Herr Harald Gentsch, redakteurin Frau Breda Nußbaum und in seiner unnachahmlichen spontanen Art Herr Joachim Ciresa, Geschäftsführer der nicht nehmen, den beiden Moderatoren Staatsanzeiger für Baden-Württemberg Alexander Stribi und Denis Mönikheim GmbH, nicht nehmen, jeder Absolven- für die äußerst kurzweilige Moderation zu tin und jedem Absolventen eine Rose danken und lobte ganz spontan ebenfalls zu überreichen. Zudem überreichten sie Geldpreise aus. Dialog 15
Hochschule Master erwerben methodisches Werkzeug für die Führungspraxis Am 11. März 2016 haben über 20 Nach- lie dieses anspruchsvolle Master-Studium berufsbegleitendes Studium zurück. Auf- wuchsführungskräfte den berufsbe- bewältigt zu haben. Die bisherigen Ab- gabe sei es gewesen, den Werkzeugkas- gleitenden Master-Studiengang Public solventinnen und Absolventen hätten ten für die Bewältigung der Herausforde- Management an der Hochschule Lud- sich in der Praxis bereits als Führungs- rungen im Alltag als Führungskräfte mit wigsburg abgeschlossen. Im feierlichen kräfte bewährt. Angesichts der Heraus- methodischen Werkzeugen zu bestücken. Rahmen des Kulturzentrums der Stadt forderungen für den kommunalen Sektor Dafür seien die ehemaligen Studierenden Ludwigsburg nahmen die Absolventinnen benötige es aber weitere Führungskräfte von engagierten und kompetenten Pro- und Absolventen ihre Masterurkunden mit diesem Master-Abschluss. Werner fessorinnen und Professoren sowie Lehr- vor zahlreichen Ehrengästen, Professorin- Spec, Oberbürgermeister der Stadt Lud- beauftragten aus der Praxis in perfekt nen und Professoren, Lehrbeauftragten wigsburg und Gastgeber der Feier, hob vorbereiteten Präsenzveranstaltungen und Angehörigen voller Freude entgegen. den Stellenwert des Master-Studiengangs unterstützt worden. Beim Studiendekan für die Praxis hervor und verwies auf und beim Studienmanagement bedank- In einem Grußwort brachte der kommis- die Vielfalt der beruflichen Möglichkei- ten sie sich für die hervorragende Betreu- sarische Rektor Prof. Dr. Hartmut Melenk ten. Ursächlich dafür sei neben dem zu- ung während des Studiums. Durch den den Stolz der Hochschule auf die erfolg- sätzlichen Fachwissen insbesondere das guten Zusammenhalt im Jahrgang hätten reichen Absolventinnen und Absolventen methodische Werkzeug, das die Absol- sie sich untereinander unterstützen und zum Ausdruck. In der Festrede würdigte ventinnen und Absolventen im Studium motivieren können. Außerdem habe das Jürgen Kurz, Vizepräsident des Gemein- erworben haben. Zusammenarbeiten in Lernteams im Rah- detages Baden-Württemberg und Bür- men der überfachlichen Betreuung durch germeister von Niefern-Öschelbronn, Im Anschluss an die Festrede blickten die Hochschule zu einer Steigerung der die außerordentliche Ausdauer und Leis- Franziska Vogel und Daniel Meyer in ihrer Kommunikations- und Konfliktlösungs- tungsbereitschaft, neben Beruf und Fami- Absolventenrede auf zweieinhalb Jahre kompetenz beigetragen. Einen wichtigen 16 Dialog
Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung eines Stadtwerks. Daniel Päßler als Dritt- Studierenden weiter zu erhöhen, können habe auch das Coaching-Angebot ge- bester prüfte die rechtliche Vereinbarung Master-Studierende beispielsweise schon leistet, das die Studierenden in Anspruch für die Einführung von Langzeitkonten für während des Master-Studiums Zusatzqua- nehmen konnten, um mit professionellen Beschäftigte in Städten. lifikationen erwerben. Derzeit besteht die Coaches Lösungen für die Herausforde- Möglichkeit, sich in Kooperation mit der rungen in Studium, Beruf und Privatleben Prof. Dr. Oliver Sievering, Prodekan der Führungsakademie Baden-Württemberg zu entwickeln. Fakultät I Management und Recht, nutz- zu einem zertifizierten Coach weiterzu- te die Laudatio auf die Jahrgangsbesten bilden. Dafür werden Inhalte des Master- Nach der Urkundenverleihung wurden der dazu, die überaus erfolgreiche Re-Akkre- Studiengangs auf das Kontaktstudium beste Absolvent und die zwei besten Ab- ditierung des Master-Studiengangs bis „Coaching“ der Führungsakademie an- solventinnen mit Buchpreisen prämiert, 2022 zu verkünden. Damit bekämen min- gerechnet. Seit 2015 können Master-Stu- die vom Alumni-Verein des Master-Stu- destens sieben weitere Generationen die dierende darüber hinaus die Zusatzquali- diengangs und dem Verein der Freunde Gelegenheit, neben dem Beruf wichtige fikation „European Affairs Manager Level der Hochschule Ludwigsburg gestiftet Führungs- und Methodenkompetenzen I – III“ am European Career Center am In- wurden. Zum Abschlussnotenerfolg ha- für die Praxis zu erlangen. Dafür bedankte stitut für Anpassungsherausforderungen ben insbesondere die praxisorientierten er sich bei dem Studiendekan mit seinem durch Europäische Politiken und weltwei- Master-Thesen der Preisträgerinnen und Team. te Migration des Instituts für Angewandte des Preisträgers beigetragen. Franziska Forschung absolvieren. Durch ein solches Vogel als Jahrgangsbeste mit einem No- Die Gutachterkommission hob bei der Re- Zertifikat erhalten die Teilnehmerinnen tenschnitt von 1,3 untersuchte Coaching Akkreditierung des Studiengangs insbe- und Teilnehmer eine praxisorientierte als Instrument der kompetenzorientierten sondere seine schlüssige Konzeption und Schulung von Europakompetenzen. Karriereentwicklung von Führungsnach- die hervorragenden Studienbedingungen wuchs in der Verwaltung. Dana Liß als hervor. Außerdem wurde den Verant- Prof. Dr. Volkmar Kese, Zweitplatzierte entwickelte Handlungs- wortlichen ein hohes Niveau der Quali- Daniel Zimmermann M. A. und Eva Baum M.A. empfehlungen für eine zielgerichtete tätssicherungsmaßnahmen und Weiter- Gestaltung der Organisationsstruktur im entwicklung des Studiengangs bestätigt. Weitere Informationen: liberalisierten Energiemarkt am Beispiel Um das individuelle Kompetenzprofil der www.hs-ludwigsburg.de/mpm Dialog 17
Hochschule Vorbereitung auf europageneralistische Positionen im öffentlichen Sektor Im Master-Studiengang Europäisches Ver- beitsintensiven Methoden des problemori- Möglichkeiten der Spezialisierung waltungsmanagement der Hochschulen entierten Lernens. Neben Wissensinputs zur Schärfung des Karriereprofils Ludwigsburg und Kehl werden Master- der Dozentinnen und Dozenten eignen Studierende durch die Inhaltsvermittlung sich die Master-Studierenden Wissen Darüber hinaus bieten sich während sämtlicher Teildisziplinen der Europawissen- selbstständig in geleiteten Workshops an, des Master-Studiums mehrere Möglich- schaften auf europageneralistische Positio- in denen sie in Arbeitsgruppen europa- keiten, das eigene Karriereprofil durch nen vorbereitet. Dabei handelt es sich um bezogene Problemstellungen erarbeiten die vertiefende Beschäftigung mit The- Querschnittsfunktionen mit europäischen und sich gegenseitig vermitteln. Zudem menfeldern zu schärfen. So können die Bezügen in der staatlichen und kommuna- werden Plan- und Rollenspiele als Lehrfor- Master-Studierenden schon im ersten len Verwaltung oder in der Privatwirtschaft. men eingesetzt, um ein Vertiefungs- und Semester aus drei Wahlpflichtbereichen Anwendungswissen bei den Studierenden ein Themenangebot wählen. Durch die Wie aus einer Absolventenbefragung aus zu erzeugen. Diese Formen der Inhalts- Einbeziehung von Praktikern in die Wahl- dem Jahr 2015 hervorgeht, sind zahlreiche vermittlung bereiten unmittelbar auf den pflichtfächer eröffnen sich für die teil- Absolventinnen und Absolventen als Eu- späteren Beruf vor, da sie eine Einübung nehmenden Studierenden thematische ropakoordinatorinnen und -koordinatoren von Workshops mit Schnelllesetechniken, Anknüpfungsmöglichkeiten für den Be- in Städten und Landkreisen Baden-Würt- Präsentationstechniken und insbesondere rufseinstieg. tembergs oder in Landesministerien als von Team- und Kommunikationsfähigkei- Europabeauftragte tätig. Für die erfolgrei- ten ermöglichen und so die Schlüsselkom- Eine weitere Möglichkeit der Aneignung che Ausübung solcher Tätigkeiten kommt petenzen schaffen, die in der Berufspraxis eines Spezialisten- und Expertenwissens ihnen die interdisziplinäre Qualifikation vor allem auch des höheren Verwaltungs- stellt die Master-Thesis dar, in der die durch dieses Master-Studium zugute, wie dienstes gefordert werden. Master-Studierenden europabezogene etwa David Linse, Vorsitzender der Arbeits- Problemstellungen mit einer hohen Re- gemeinschaft „Europakoordinatoren/- In Absolventenbefragungen ist bestä- levanz für die Praxis der staatlichen und innen“ des Städtetages Baden-Württem- tigt worden, dass neben dem inhaltlichen kommunalen Verwaltungen methodisch berg unterstreicht. Kenntniszuwachs insbesondere der Kom- bearbeiten. Diese Praxisrelevanz hat in der petenzerwerb in Bereichen des fächerüber- Vergangenheit zu einer Vielzahl an Prä- Berufsvorbereitende greifenden Denkens, der interkulturellen Fä- mierungen (z. B. durch den Kreisverband Inhaltsvermittlung higkeiten, des projektorientierten Arbeitens Bodenseekreis der Europa-Union Baden- sowie der Kommunikations- und Präsentati- Württemberg e. V.) und Veröffentlichun- Die didaktische Inhaltsvermittlung des onsfähigkeit während des Master-Studiums gen in praxisorientierten Zeitschriften ersten Semesters orientiert sich an mitar- besonders hoch bewertet werden. geführt. Förderer der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg Kommunale Datenverarbeitung Region Stuttgart Rechenzentrum Region Stuttgart GmbH 18 Dialog
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