Dialog 34 - Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen ...

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Dialog 34 - Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen ...
Magazin der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg

Dialog                                                                       Ausgabe

                                                                             34
                                                                             Juni 2016
Dialog 34 - Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen ...
Praktikum · Bachelorthesis · Festanstellung

Ansprechpartnerin: Frau Detemple
E-Mail: personalwesen@rzrs.de · www.kdrs.de
Dialog 34 - Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen ...
Inhalt
IMPRESSUM

Dialog                                       Vorwort                                                            02
Magazin der Hochschule für öffentliche
Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg          Titel
Ausgabe 34 – Juni 2016                       Vom Staatlichen Verwaltungskurs zum Bachelor-Studiengang           04

Herausgeber
Hochschule für öffentliche Verwaltung
                                             Forum
und Finanzen Ludwigsburg (HVF) in
                                             Forschung an der HVF – Was ist das und was nutzt sie der Praxis?   07
Verbindung mit dem Verein der Freunde
                                             Visionen für den Arbeitsplatz der Zukunft                          10
der Hochschule
                                             Führungskräftefeedback in Theorie und Praxis                       12
Redaktion
Prof. Eberhard Ziegler (verantwortlich)      Hochschule
                                             Bachelor-Abschlussfeier des Studiengangs Public Management         14
Anschrift der Redaktion                      Master erwerben methodisches Werkzeug für die Führungspraxis       16
Hochschule für öffentliche Verwaltung        Vorbereitung auf europageneralistische Positionen
und Finanzen Ludwigsburg                     im öffentlichen Sektor                                             18
Reuteallee 36; 71634 Ludwigsburg             Nachhaltigkeit in der Integration –
Telefon 07141/140-548 (Frau Fuchs)           Willkommenskultur in der Verwaltung                                20
www.hs-ludwigsburg.de                        Die aktuelle Flüchtlingssituation und ihre Herausforderungen
ziegler@hs-ludwigsburg.de                    für die Kommunalpolitik                                            22

Verein der Freunde                           Studium
Bürgermeister Klaus Warthon,                 Der AStA in bewegten Zeiten – Rückblick,
Ulla Gottwald                                Bestandsaufnahme und Ausblick                                      24
                                             BIDs – ein Weg für den Einzelhandel in Baden-Württemberg?          26
Fotos                                        Denk mal zurück! Ausstellung in der Hochschule                     28
Foto Werner Kuhnle (71691 Freiberg a.N.),    Promotionen an der Universität Rijeka                              29
Stefan Jenninger, Hochschule, Privatbe-
                                             Große Nikolaus-Spenden-Aktion 2015 an der Hochschule               30
sitz. Wir danken HOFFMANN FOTOGRA-
FIE (73240 Wendlingen) für alle Bilder
                                             Verein der Freunde der Hochschule
der Bachelorfeier sowie Herrn Andreas
                                             Studienfahrt nach Berlin                                           32
Dalferth für die Bilder der Masterfeier.
                                             Termine                                                            32
Verlag:
                                             Preisverleihung bei der Bachelorfeier des Studiengangs
Staatsanzeiger für                           Public Management                                                  33
Baden-Württemberg GmbH
Breitscheidstraße 69, 70176 Stuttgart        Praxis
Projektmanagement: Meike Habicht M.A.,       Frauen im Bürgermeisteramt                                         34
Layout: Sonja Krämer                         Das Arbeitszeugnis in der Gerichtspraxis                           36
                                             Kommen Jugendliche zu leicht an Alkohol?                           38
Druck                                        Handlungsleitfaden zum e-Government-Gesetz veröffentlicht          40
Offizin Scheufele,                           Personalmesse an der Hochschule –
Druck & Medien, Stuttgart                    Verwaltung trifft angehende Beamte                                 41

Erscheint zweimal jährlich/Auflage 5.000     Zur Person
                                             † Die Hochschule trauert um Dieter Lang, Prof. Elmar Grotz und
                                             Prof. Dr. Werner Schapals                                          42
                                             Jubiläum: Prof. Jürgen Hottmann: 50 Jahre aktiv im Dienst
                                             des Landes Baden-Württemberg                                       43
                                             Prof. Manfred Matjeka M.A. in den Ruhestand verabschiedet          44
                                             Neu an der Hochschule:                                             45
                                             Prof. Dr. Sarah Bunk
Die Redaktion bedankt sich bei Herrn
                                             Prof. Dr. Thilo Haug
Dr. Mijo Bozic, LL.M für das Erstellen der
                                             Prof. Dr. Alexander Loch
Seiten „Ludwigsburger Autoren“ und bei
                                             Prof. Dr. Hartwig Maier
Frau Gabi Ziegler für ihr Mitwirken bei
der Korrektur.
                                             Ludwigsburger Autoren                                              47
                                             Kurz berichtet                                                     48

           Unterstützt durch:
Dialog 34 - Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen ...
Vorwort

              Liebe Leserinnen und Leser,

              das wichtigste Ereignis für die Hochschule seit der letzten Ausgabe des Dialogs fand
              nach dem Redaktionsschluss dieser Ausgabe statt: Herr Prof. Dr. Wolfgang Ernst
              wurde am 2. Mai 2016 vom Ministerpräsidenten zum Rektor der Hochschule für
              öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg ernannt, nachdem er bereits am
              22. Juli 2015 vom Senat und vom Hochschulrat gewählt worden war. Er wird sich den
              Leserinnen und Lesern in der nächsten Ausgabe vorstellen. Zugleich verabschiedet
              sich der bisherige kommissarische Rektor, Herr Prof. Dr. Hartmut Melenk, von Ihnen
              und wünscht der Hochschule eine erfolgreiche Zukunft.

              Die Vorgeschichte war spannend wie ein Kriminalroman: Das Verwaltungsgericht
              Stuttgart erklärte am 10. November 2015 die Abwahl von Frau Dr. Claudia Stöckle
              als Rektorin vorläufig für rechtswidrig, versagte ihr aber bis zur Entscheidung
              im Hauptverfahren die Wahrnehmung ihres Amtes. Daraufhin erklärte sich
              Prof. Dr. Melenk auf die Bitte des Wissenschaftsministeriums bereit, seine
              Tätigkeit als kommissarischer Rektor zu verlängern. Im Beschwerdeverfahren
              hob der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg die Entscheidung des
              Verwaltungsgerichts auf und lehnte die Anträge der früheren Rektorin auf
              vorläufigen Rechtsschutz am 26. Februar 2016 in zweiter und letzter Instanz
              ab. Er begründet seine Entscheidung damit, dass keine ernstlichen Zweifel
              an der Rechtmäßigkeit der vorzeitigen Beendigung des Amts der Rektorin
              festgestellt werden können. Da Frau Dr. Stöckle gegen diesen Beschluss keine
              Verfassungsbeschwerde einlegte, stand der Ernennung von Herrn Prof. Dr. Ernst
              nichts mehr im Wege. Dass diese nun auch erfolgt ist, hat alle Betroffenen
              erleichtert.

              Auch im Inneren der Hochschule tat sich einiges seit der letzten Ausgabe des
              Dialogs. Am 3. Februar 2016 besuchte Frau Ministerin Bauer die Hochschule. Die
              studentischen Mitglieder des Fakultätsrats II hatten sie um ein Gespräch über die
              Situation der Hochschule aus studentischer Sicht gebeten. An das interne Gespräch
              mit den studentischen Mitgliedern aller Gremien schloss sich ein Gespräch mit den
              Mitgliedern des Senats, des Hochschulrats, des Personalrats und des Rektorats an.
              Mit ihrem Besuch machte Frau Ministerin Bauer deutlich, dass ihr die Entwicklung
              der Hochschule am Herzen liegt. Sie forderte alle Mitglieder der Hochschule auf, den
              Blick in die Zukunft zu richten.

              Die Grundordnung wurde nach einer zustimmenden Stellungnahme des
              Hochschulrats in der Senatssitzung vom 23. März 2016 novelliert; sie ist jetzt mit
              der Neufassung des Landeshochschulgesetzes kompatibel. Eine Neuerung ist, dass
              in beiden Fakultäten bis zu zwei weitere Prodekane oder Prodekaninnen vorgesehen
              sind, um auf diese Weise der stark gewachsenen Größe der Fakultäten Rechnung zu
              tragen.

              Am 1. März 2016 wurde ein zweiter Zulassungszeitpunkt im Bachelorstudiengang
              Steuerverwaltung eingerichtet. Insgesamt 64 neue Studierende begannen ihr
              Studium erstmals im Sommersemester.

2    Dialog
Dialog 34 - Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen ...
Prof. Dr. Wolfgang Ernst (links) und
                                                                   Prof. Dr. Hartmut Melenk (rechts)

Weitere Aktivitäten betrafen die zentralen Aufgaben der Hochschule. Die Gleichstellungs-
beauftragte der Hochschule, Frau Prof. Dr. Rosenauer, wurde in ihrem Amt bestätigt.
Frau Prof. Dr. Dölker übernahm die akademische Leitung des Auslandsamts,
Herr Prof. Kies die Leitung des für die Auslandsbeziehungen zuständigen Arbeitskreises.
Herr Prof. Dr. Schmidt wurde Beauftragter der Hochschule für Informationstechnologie,
Herr Bargmann für E-Learning.

Die Hochschule kommt jetzt in ein ruhigeres Fahrwasser. Sie hat die nun absehbar zu
Ende gehende Zeit des Übergangs gemeistert und ist bereit für die kommenden Impulse
des neuen Rektors.

Ihr

Prof. Dr. Wolfgang Ernst                   Prof. Dr. Hartmut Melenk
Rektor                                     Bisheriger kommissarischer Rektor

                                                                                                        Dialog   3
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Titel

                                 Vom Staatlichen Verwaltungskurs
                                      zum Bachelor-Studiengang

                                           Wenige Wochen ist es her, da verließen          ten in die Lehre, welche die Prüfung bereits
                                           wieder 202 frischgebackene Bachelor of          absolviert hatten. Die Ausbildungszeit be-
                                           Arts die Hochschule Ludwigsburg. Vor ei-        trug im Schnitt sechs Jahre.
                                           niger Zeit stieß ich auf eine Fotografie mit
                                           Teilnehmern des „Staatlichen Verwaltungs-       Erst ab dem Jahr 1887 bot das Innen-
                                           Kurses“ des Jahres 1908/09 (S. 6) und da-       ministerium zur Vorbereitung auf die
                                           mit Vorgängern der heutigen Absolventen.        Dienstprüfung einen „Staatlichen Unter-
                                           Für mich ein Grund, mir die Frage zu stellen:   richtskurs für Verwaltungsbeamte“ an.
                                           Wie sah die Ausbildung der angehenden           Auf dem Bild zu sehen sind die stolzen
                                           Beamten damals im Vergleich zu den heuti-       Absolventen des 21. Jahrgangs dieses
    Stefan Jenninger M.A.                  gen Anwärtern aus?                              Unterrichtskurses. Wie dem Foto zu ent-
                                                                                           nehmen ist, war Verwaltung damals noch
    Bachelorstudium 2008 – 2011 sowie      Verwaltungsausbildung damals                    eine reine Männerdomäne. Der Kurs fand
    Masterstudium 2013 – 2016 an                                                           in Stuttgart statt, zu jener Zeit im Gebäu-
    der Hochschule Ludwigsburg, jetzt      Am 22. Februar 1837 erließ König Wilhelm I.     de des Innenministeriums in der Unteren
    stellvertretender Leiter des Fachbe-   von Württemberg mit der „Königliche[n]          Bachstraße 4. In späteren Jahren folgten
    reichs Organisation beim Landratsamt   Verordnung in Betreff der Dienstprüfung         diverse Umzüge innerhalb Stuttgarts. Die
    Ostalbkreis.                           im Departement des Inneren“ erstmals            Lehrenden des Unterrichtskurses waren
                                           eine einheitliche Prüfungsordnung für die       alle selbst hauptamtlich in der Verwaltung
                                           Staatsprüfung des gehobenen Dienstes            tätig. Die theoretische Ausbildung durch
                                           (damals als „niederer Dienst“ bezeichnet).      den Unterrichtskurs dauerte vier, ab dem
                                           Abgenommen wurde die Prüfung zunächst           Jahr 1913 sechs Monate. Die Anzahl der
                                           von den Kreisregierungen der vier Kreise        Kursteilnehmer war auf 70 begrenzt, ob-
                                           (vergleichbar mit den heutigen Regierungs-      wohl die Zahl der Anmeldungen Jahr für
                                           bezirken) in Ludwigsburg (Neckarkreis),         Jahr um ein Vielfaches höher lag. Ab dem
      Anfang der 1980er-Jahre              Reutlingen (Schwarzwaldkreis), Ellwangen        Jahrgang 1909/10 richtete das Ministeri-
                                           (Jagstkreis) und Ulm (Donaukreis). Nach         um daher einen Doppeljahrgang ein.
       gab es eine paritätische            Klagen über ungleiche Schwierigkeit und
      Verteilung zwischen den              Benotung erfolgte im Jahr 1888 eine Ver-        Die Absolvierung des staatlichen Unter-
      Geschlechtern, seither ist           einheitlichung. Die Vorbereitung auf die        richtskurses war freiwillig, die angehenden
                                           Prüfung blieb jedem Prüfling noch selbst        Beamten konnten auch ohne Kursbesuch
       die große Mehrheit der              überlassen. Um sich das notwendige Wis-         an der Staatsprüfung teilnehmen. Im Ge-
        Studierenden weiblich.             sen anzueignen, gingen sie meist bei Beam-      genzug erwähnt die königliche Verordnung

                                            Unterrichtet und geprüft wurden nach § 12 der königlichen Verordnung von 1837:
                                            1) Vaterländische, insbesondere Gemeinde- und Oberamtsverfassung und
                                               -verwaltung.
                                            2) Steuer- und Rechnungswesen und die sich hierauf beziehenden württem-
                                               bergischen Gesetze und Einrichtungen;
                                            3) Württembergisches Privatrecht, besonders die Lehre von den Verträgen sowie
                                               den Hauptregeln des Zivil-Prozesses sowie
                                            4) praktische Fertigkeiten in den hierher gehörigen Geschäften, besonders in der
                                               Behandlung schwieriger Rechnungsfälle.

4        Dialog
Dialog 34 - Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen ...
sich ihre Auszubildenden selbst aus. Dies
                                               Notenverteilung Staatsprüfungen
                                               Notenverteilung  Staatsprüfungen1837 - 1962
                                                                                 1837–1962                                           hatte zur der Folge, dass viele Absolventen
                                                                                                                                     der Staatsprüfung anschließend keine An-
                                      ,
                                     0,5                                                                    45,39%
                                                                                                                                     stellung fanden. Erst im Jahr 1921 führte
             Gesamtergebniss
           Gesamtergebnis

                                                                                                                            37,60%   das Innenministerium eine Höchstzahl ein
                                     0,4                                                                                             und legte die Reihenfolge der Zulassungen
                                                                                                                                     entsprechend der Schulzeugnisse fest. Als
                                     0,3                                                                                             Bildungsvoraussetzung für den gehobenen
                                                                                                                                     Verwaltungsdienst wurde seit dem Jahr
        amam

                                     0,2                                                    15,64%                                   1900 die „wissenschaftliche Befähigung
   Anteil

                                                                                                                                     für den einjährigen, freiwilligen Militär-
 Anteil

                                     0,1                                                                                             dienst“ benötigt. Diese konnte an Mittel-
                                                    0            0,14%        1,22%                                                  schulen oder Gymnasien erworben wer-
                                                                                                                                     den, wodurch überwiegend Schüler „aus
                                      0
                                               Ia               Ib          II a           II b            III a           III b     besserem Hause“ die Befähigung für den
                                                                                   Note                                              Verwaltungsdienst besaßen.

                                                                                                                                     Bei der Notenvergabe wurde traditionell ein
                                                                                                                                     sehr enges Maß angelegt. Die Bestnote I a
zur Einrichtung des Kurses explizit, dass                                           für die Teilnahme an der Staatsprüfung           wurde in den 125 Jahren, in denen die No-
Geldunterstützungen zum Besuch des Kur-                                             war die Vollendung des 21. Lebensjahres,         tenskala bestand, nicht ein Mal vergeben.
ses – also die heutigen Anwärterbezüge                                              der Besitz des Bürgerrechts sowie eine min-      Die Standardnote war die III. Die Quote der
– nicht gewährt werden können. Im Ge-                                               destens fünfjährige praktische Ausbildung        Durchfaller betrug zwischen fünf und sechs
genteil: Ab dem folgenden Kurs 1909/10                                              in der Gemeinde- oder Staatsverwaltung.          Prozent.
musste sogar eine Teilnahmegebühr von                                               Die Gemeinden, welche auch Anstellungs-
25 Mark bezahlt werden. Voraussetzung                                               körperschaft der Anwärter waren, suchten         Nach erfolgreich abgeschlossener Staats-
                                                                                                                                     prüfung stand den Absolventen die Befä-
                                                                                                                                     higung zur „Bekleidung von Amtspflegen,
                                      Notenverteilung Staatsprüfungen
                                              Notenverteilung              2011–2016
                                                              Staatsprüfungen 2011 - 2016(HVF)                                       Verwaltungs-Akturiaten und Ökonomie-
                                                                                                                                     Verwaltungen bei den Seminaren, Convik-
                                                                           77,35%
                                                                                                                                     ten, Waisenhäusern und Irren-Anstalten,
                                      0,8
                                                                                                                                     desgleichen zur Übernahme von Revisi-
                    Gesamtergebnis

                                      0,7                                                                                            ons-Gehülfenstellen bei Oberämtern“ of-
                                      0,6
                                       ,                                                                                             fen.
                             nis
                  Gesamtergebn

                                      0,5
                                                                                                                                     Verwaltungsausbildung heute
                                      0,4
                                                                                                  21,55%                             Seit 1. April 1973 wird die Verwaltungsaus-
                am

                                      0,3
                                                                                                                                     bildung in Form eines Hochschulstudiums
         Anteilam

                                      0,2
         Anteil

                                                                                                                                     durchgeführt, welches die Studierenden
                                                        1,11%                                                              0,00%
                                      0,1                                                                                            ab dem Jahr 1979 mit dem akademischen
                                                                                                                                     Grad eines Diplom-Verwaltungswirtes
                                           0
                                                 Sehr gut               Gut               Befriedigend             Ausreichend
                                                                                                                                     (FH) abschlossen. Seit 2011 verlassen die
                                                (1,0 - 1,5)          (1,6 - 2,5)           (2,6 - 3,5)              (3,6 - 4,0)      Studierenden die Hochschule mit dem
                                                                                   Note
                                                                                   Note
                                                                                                                                     international gebräuchlichen Titel eines

                                                                                                                                                                  Dialog      5
Dialog 34 - Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen ...
Titel

Bachelor of Arts. Der 2010 eingeführte       tenverhältnis und der Fachhochschulreife,     Der Notendurchschnitt bewegt sich seit
Masterstudiengang Public Management          zu gleichen Teilen die Schulnoten sowie       Einführung des Bachelors im Bereich zwi-
bietet darüber hinaus die Möglichkeit,       das Abschneiden in einem Studierfähig-        schen 2,2 und 2,3. Die Note „gut“ ist
den Grad eines Masters of Arts zu erwer-     keitstest. Ist die Zulassung geschafft, be-   heute mit weitem Abstand die Häufigste.
ben.                                         ginnt der Weg zum Bachelor mit einem          Ein „Ausreichend“ wurde bisher noch nie
                                             halbjährigen Einführungspraktikum in der      vergeben. Die Zahl der Studienanfänger,
Im Jahr 1984 zog die Hochschule von          Verwaltung. Daran schließt sich ein sechs-    welche das Studium nicht mit einer erfolg-
Stuttgart nach Ludwigsburg um, damals        semestriges Studium an der Hochschule         reichen Staatsprüfung abschließen, liegt
gegen den erklärten Willen der Profes-       an. Im Zuge des Bologna-Prozesses wurde       im Schnitt bei 7,5 Prozent.
soren und Studierenden. Heute sind die       das Studium im Jahr 2008 „modularisiert“.
Lehrkräfte, Mitarbeiter und Studierenden     Dem dreisemestrigen Grundlagenstudium         Den Absolventen stehen heute neben
der Hochschule mit den Bedingungen,          folgen zwei Praxissemester und abschlie-      Stellen in der Landes- und Kommunalver-
welche ihnen die Barockstadt bietet, sehr    ßend ein Vertiefungssemester, sodass der      waltung zahlreiche weitere Möglichkeiten
zufrieden.                                   Weg zum Verwaltungsbeamten heute              offen. Bei öffentlichen Betrieben, Stiftun-
                                             dreieinhalb Jahre dauert.                     gen und Körperschaften sind die Bachelor
Die Zahl der Studierenden pro Jahrgang                                                     ebenso gern gesehene Mitarbeiter wie in
setzt heute das Innenministerium gemein-     Die angehenden Verwaltungsbeamten             der Kirchenverwaltung und in vielen Berei-
sam mit dem Wissenschaftsministerium         sind als Beamte auf Widerruf beim Land        chen der Privatwirtschaft.
fest. Die Zahl der Studienanfänger in der    Baden-Württemberg angestellt und er-
Innenverwaltung hat sich in Ludwigs-         halten für die Dauer der Anstellung eine
burg von 200 im Jahr 2008 auf 297 im         Vergütung von etwas mehr als 1.000 €
Jahr 2016 erhöht. Der Frauenanteil lag       pro Monat. Im Gegenzug sind sie zur Teil-
in den vergangenen Jahren konstant bei       nahme an den Vorlesungen verpflichtet.         Literaturempfehlung zum Thema:
um die 70 Prozent. In den ersten Jahren      Unterrichtet werden die Studierenden von       Hans-Georg Wehling/H.-Jörg Siewert:
nach Gründung der Hochschule lag dieser      momentan 65 hauptamtlichen Professo-           Der Bürgermeister in Baden-Württem-
Anteil noch bei rund 20 Prozent. Anfang      ren sowie 177 nebenamtlichen Lehrbeauf-        berg, Stuttgart 1984, S. 49–59
der 1980er-Jahre gab es eine paritätische    tragten.
Verteilung zwischen den Geschlechtern,                                                      Verband der Verwaltungsbeamten
seither ist die große Mehrheit der Studie-   Das Studium ist generalistisch angelegt,       (Hrsg.): Verwaltung im Wandel der
renden weiblich.                             was sich in der Zahl von 22 Modulen            Zeit, Stuttgart 1987
                                             widerspiegelt. Die Prüfung der Modu-
Für die Zulassung der Studierenden sind      le erfolgt unmittelbar nach deren Ab-          Jost Goller/Hans Thoma (Hrsg.): 25
heute die beiden Hochschulen zuständig.      schluss in einer zentralen Prüfung an der      Jahre Hochschule für öffentliche
Entscheidend für die Zulassung zum Studi-    Hochschule. Bei Nichtbestehen sind bis         Verwaltung Stuttgart/Ludwigsburg,
um sind, neben dem Vorliegen der Voraus-     zu zwei Wiederholungen der Prüfung             Stuttgart 1998
setzung für die Übernahme in das Beam-       möglich.

6       Dialog
Dialog 34 - Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen ...
Forum

Forschung an der HVF – Was ist das und
was nutzt sie der Praxis?

 Prof. Dr. Gerald G. Sander      Prof. Dr. Christian F. Majer                 Prof. Dr. Jörg Dürrschmidt
 M.A., Mag. rer. publ.
                                 Inhaber einer Professur für Zivilrecht,      Inhaber einer Professur für Soziologie
 Prorektor und Leiter des IAF    Zivilprozessrecht, Strafrecht und            und Leiter des Instituts für Institut für
                                 Ordnungswidrigkeitenrecht an der             Anpassungsherausforderungen durch
                                 Fakultät I und Leiter des Instituts für      europäische Politiken und weltweite
                                 Internationales und Ausländisches            Migration am IAF (zusammen mit
                                 Privat- und Verfahrensrecht am IAF           Prof. Dr. Kese)

                                In der letzten Zeit wurde an der Hoch-       allem die Rechtswissenschaften domi-
                                schule für öffentliche Verwaltung und        niert). Empirisch grundierte Forschung er-
                                Finanzen (HVF) viel über das Thema For-      hebt Daten aus der sozialen Wirklichkeit,
                                schung debattiert. Dabei muss zunächst       wertet diese mit Blick auf eine theoretisch
                                einmal die Frage beantwortet werden,         informierte Hypothese aus und ordnet sie
                                was darunter zu verstehen ist. Außenste-     in ein analytisches Gesamtkonzept von
                                hende denken beim Begriff „Forschung“        Gesellschaft ein. Rechtswissenschaftlich
                                möglicherweise an Versuchsreihen im          hermeneutische Forschung sucht Lösun-
                                Labor zur Auffindung eines neuen Medi-       gen für Auslegungsprobleme von Geset-
                                kaments gegen Krebs. Solche Forschung        zestexten, diskutiert die verschiedenen
So könnte eine                  existiert an der HVF natürlich nicht. Die    Deutungen und schlägt neue Ansätze vor.
                                Forschung an der HFV ist sozial-, wirt-      Während der eine Ansatz stärker induktiv
Win-win-Situation für           schafts- und rechtswissenschaftlich ge-      vorgeht, also von der konkreten Beobach-
die Praxis entstehen:           prägt.                                       tung auf die soziale Regelmäßigkeit oder
                                                                             Verallgemeinerbarkeit hinarbeitet, geht
Sie erhält sowohl die           Forschung wird allgemein definiert als       der andere Ansatz stärker deduktiv vor,
Forschungsergebnisse            systematische Suche nach neuen Er-           indem die Allgemeinverbindlichkeit von
wie auch entsprechend           kenntnissen sowie deren Dokumentation        Gesetzestexten auf konkrete Situationen
                                und Veröffentlichung. Dabei muss von         des Rechtsalltags hin ausgelegt wird.
qualifizierte Studenten.        der Methodik her differenziert werden
                                zwischen empirisch grundierter und zu-       Forschung äußert sich an der Hochschule
                                gleich theoriegeleiteter Forschung (wie      für öffentliche Verwaltung und Finanzen
                                sie vor allem für die Sozialwissenschaften   bereits in vielfältigen Formen: Dazu gehö-
                                typisch ist, wenn auch diese sich nicht      ren unter anderem die Durchführung von
                                darauf beschränken) und textbasierter        Projekten unter Einwerbung von Dritt-
                                hermeneutischer Forschung (wie sie vor       mitteln ebenso wie die Veröffentlichung

                                                                                                           Dialog         7
Dialog 34 - Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen ...
Forum

von Erkenntnissen in wissenschaftlichen       nen zudem in der Lehre mit den Studie-        nur einige wenige Gebiete zu nennen.
Medien, die Veranstaltung von Tagungen        renden der HVF vertiefend diskutiert und      Beispielsweise beschäftigen sich die for-
und Kongressen, die Herausgeberschaft         vermittelt werden, sodass ein weiterer        schenden Professoren mit Themen wie
von Kommentaren, Lehr- und Fallbüchern        Impuls für die Praxis der öffentlichen Ver-   „Demografieorientierte Personalpolitik –
und Zeitschriften sowie die Betreuung von     waltung gegeben ist. Zudem können in-         Durchführung einer Organisationsklima-
Bachelor-, Master-, und Doktorarbeiten.       teressierte Studierende über ihre Qualifi-    analyse“ (Führung im öffentlichen Sek-
Hervorzuheben sind diesbezüglich die          kationsarbeiten wie z.B. Fachprojekt und      tor), „Einführung plebiszitärer Elemente“
von einigen Professor/-innen aktiv unter-     Bachelor- bzw. Masterarbeiten hinaus          (Bürgerbeteiligung), „Anerkennung von
stützen „Forschungsketten“, die sich von      in zukünftige Forschung miteinbezogen         Auslandsadoptionen“ (Personenstands-
manch studentischem Fachprojekt über          werden. Insgesamt könnte so eine Win-         wesen), „ Interkommunale Zusammenar-
die disziplinorientierte Bachelorarbeit bis   win-Situation für die Praxis entstehen: Sie   beit in der öffentlichen Wasserversorgung
hin zum interdisziplinären (Abschluss)Pro-    erhält sowohl die Forschungsergebnisse        und das EU-Vergaberecht“ (öffentliches
jekt im Rahmen der Masterstudiengänge         wie auch entsprechend qualifizierte Stu-      Wirtschaftsrecht), „Unrichtiger und un-
entfalten.                                    denten.                                       berechtigter Ausweis der Umsatzsteu-
                                                                                            er“ (Steuerrecht), „Konflikte in der öf-
Die Praxis mag sich nun fragen, welchen       Die Erkenntnisse können auch direkt der       fentlichen Verwaltung“, „Eigenlogik der
Nutzen sie eigentlich aus der Forschung       Praxis durch Fortbildungen, Beratungs-        Städte“ und „e-Government-Gesetze in
ziehen kann. Der Nutzen für die Praxis        leistungen, Erstellung von Gutachten          Deutschland“. Weitere Themen finden
durch die Forschung an der HVF ist viel-      oder Veröffentlichung in Fachzeitschrif-      Sie auf der Homepage der Hochschule. In
fältig. Das ist darin begründet, dass For-    ten zur Verfügung gestellt werden. Die        all diesen Bereichen hat die Verwaltung
schung an der HVF kein Sinnieren im El-       Forschung an der HVF, welche dort vor         Bedarf an Expertise und Beratung – die
fenbeinturm über das Wesen des Seins,         allem am Institut für angewandte For-         Hochschule für öffentliche Verwaltung
sondern anwendungsbezogen ausge-              schung (IAF) konzentriert ist, hat bereits    und Finanzen kann ihr das liefern.
staltet ist: Ausgangspunkt sind konkrete      ein breites Anwendungsspektrum, wel-
Probleme und praktische Themen von            ches von Bürgerbeteiligung über Führung
öffentlichem Interesse, welche dann mit       im öffentlichen Sektor und kommunalem
wissenschaftlichen Methoden analysiert        Wirtschaftsrecht wie auch Personen-           Weitere Informationen:
und für die potenzielle Lösungsansätze        standswesen und Steuerrecht bis hin zur       www.hs-ludwigsburg.de/einrichtungen/
skizziert werden. Diese Erkenntnisse kön-     Integration von Flüchtlingen reicht, um       institut-fuer-angewandte-forschung.html

8       Dialog
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ins Steuerrecht
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                                                    Arbeitsplatz der Zukunft

 Prof. Dr. Birgit Schenk              Christof Hölzl                                 Margit Gäng

 Studiendekanin Studiengang Public    Mitarbeiter Organisation und Zentrale          Leiterin Organisation und Zentrale
 Management                           Dienste, Stadt Sindelfingen                    Dienste, Stadt Sindelfingen

                                     Momentan finden wir immer häufiger die         festen Sitzungszeiten gibt, genieße ich
                                     Schlagworte Industrie 4.0, Arbeitsplatz        die wenigen Male, die ich im Rathaus bin
                                     4.0, Verwaltung 4.0 in der Medienland-         und freue mich, die Mitarbeiter/-innen und
                                     schaft. Allen gemeinsam ist die Beschrei-      Kollegen/-innen zu treffen. Ich betrete das
                                     bung der Entwicklung auf die wir zu-           Rathaus und durch meinen RFID-Chip in
                                     steuern. Doch was verbirgt sich wirklich       der Tasche wird automatisch meine An-
                                     dahinter? Und was bedeutet dies für das        kunft erfasst und ein Signal abgesetzt, das
                                     Arbeiten und die Arbeitsplatzgestaltung?       meinen Arbeitsplatz auf mich vorbereitet.
                                     Mit diesen Fragen beschäftigten sich rund      Für heute habe ich in meiner Funktion als
                                     30 Studierende des Vertiefungsstudien-         Leiterin des Bereiches „Verlässliche Grund-
                                     ganges Personal/Organisation/Information       schule“ einige Besprechungen und habe
IT-Abteilungen sind künftig          der Hochschule für öffentliche Verwaltung      mir deshalb ein Einzelbüro gebucht. Sobald
                                     und Finanzen. Dabei wurden sie nicht nur       ich meinen Rollcontainer nehme, wird das
   stärker einzubinden und           durch Impulsreferate von Experten oder         nächste Signal ausgelöst. Die Arbeitsgeräte
          für ihre Aufgaben          die zahlreichen Publikationen zu den The-      wie mein multimedialer Schreibtisch, mein
   werden mehr Mittel und            men geleitet. Auch ihre eigenen Wünsche        Tablet etc. werden gestartet und in unserer
                                     und Vorstellungen durften einfließen. Um       Erreichbarkeits-Software wird automatisch
       Personal notwendig.           den Blick zu weiten, entwickelten sie im       aktualisiert, an welchem Standort und
                                     ersten Schritt eine Vision zu ihrem Arbeits-   Büro ich heute erreichbar bin. Auf dem
                                     platz im Jahr 2050. Ein Ergebnis daraus:       Weg durch unseren freundlich gestalte-
                                                                                    ten offenen Arbeitsbereich mit Einzelplät-
                                     Es ist 8:00 Uhr morgens. Meine Kinder          zen, Sitzecken und Plätzen zum „Chillen“
                                     habe ich ohne Stress auf dem verkehrs-         nehme ich mir Obst und Kaffee, begrüße
                                     sicheren Weg ins Rathaus zur Schule be-        die schon Anwesenden und frage nach
                                     gleitet. Seit es keine Anwesenheitspflicht     dem Neuesten. Im Büro angekommen, kli-
                                     außerhalb der Bürgersprechstunden und          cke ich auf die Kalenderfunktion auf dem

10      Dialog
Schreibtisch mit Touch-Oberfläche und die       Für sechs konkrete Arbeitsplätze aus un-       der Mensa-Essensabrechnung mit auflad-
freundliche Stimme meiner digitalen As-         terschiedlichen Bereichen (Bürgerservice,      baren Chip-Armbändern zu lösen. Jedes
sistentin liest mir vor, was heute ansteht.     Schulverwaltung, Gebäudemanagement,            Kind sollte sein Armband morgens in der
Eine Besprechung zum neuen Mensa-Bau-           Organisation Finanzen und Personal-            Schule ausgeteilt erhalten. Geht es essen,
projekt ist um 9:30 Uhr. Ich spreche in das     verwaltung) waren – ausgehend von              wird der Geldbetrag vom Chip-Armband
Mikrofon, was ich von ihr will: Dokumen-        gegebenen      Stellenbeschreibungen    –      abgebucht. Bargeldlose Kassen und kei-
tenvorbereitung Besprechung Aktenzei-           Arbeitsplatzanalysen durchzuführen. Un-        ne aufwändigen Ab- und Umbuchungen
chen 47 12 11. Gleich startet die Dokumen-      ter Berücksichtigung der Gegebenheiten         sind notwendig, wenn Kinder krank sind,
tenanzeige und die digitale Akte mit allem      vor Ort wurden daraus in einem ersten          aber zum Essen nicht abgemeldet wurden.
Relevanten liegt vor mir. Den Bauplan           Umsetzungsschritt neue Arbeitsplatzkon-        Das Aufladen der Chip-Armbänder erfolgt
möchte ich mir größer ansehen und klicke        zepte für das Jahr 2025 entwickelt.            zum Monatsanfang durch die Verwaltung,
auf „Wandbild“. Sogleich erscheint er auf                                                      wenn der Geldbetrag vom Konto der Er-
der interaktiven Präsentationswand und          Heruntergebrochen ins Detail bedeutet          ziehungsberechtigten eingegangen ist.
ich gehe ihn durch. Schnell rufe ich noch       dies auch, zum einen die Wünsche der           Die Mitarbeiterinnen sind entlastet, denn
die Zahlen der ausgegebenen Essen in der        Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum           Krankmeldungen, Einzel- und Umbuchun-
letzten Woche ab. Nach und nach treffen         Aufgabenzuschnitt ernst zu nehmen und          gen, Kassenabrechnungen etc. entfallen.
alle Beteiligten physisch oder zugeschaltet     zu überlegen, wie sinnstiftende, interes-      Künftig könnten sie den viel notwendige-
über eine Videokonferenz ein. Das Schöne        sante Arbeit für diese möglich ist. Zum        ren und spannenderen konzeptionellen Tä-
ist, dass die Raumwände gleichzeitig Pro-       anderen sind die Anforderungen der Bür-        tigkeiten nachgehen, die bisher aufgrund
jektionsflächen sind, sodass wir alle – ob      ger relevant, die sich eine einfache und un-   des Tagesgeschäftes kaum möglich sind.
anwesend oder nicht – in einem Raum zu          komplizierte serviceorientierte öffentliche
sein scheinen und die für alle freigegebe-      Verwaltung wünschen. Die fertigen Kon-         Herausfordernd ist die Frage der Umset-
nen digitalen Materialien sehen. . .            zepte verbanden dies und zeigten neue          zung in der Stadtverwaltung Sindelfingen.
                                                Möglichkeiten auf, den Arbeitsplatz zu         Denn diese Konzepte zeigen, dass die IT
Diese Vision enthält Wünsche und Vorstel-       gestalten, inklusive einzusetzender Tech-      das Fundament darstellt. So sind die IT-Ab-
lungen der Generation Y: Räumlichkeiten,        nologien, Änderungen in der Organisation       teilungen künftig stärker einzubinden und
die auch Rückzugsorte von der Arbeit bie-       oder der Personalentwicklung.                  für ihre Aufgaben werden mehr Mittel
ten; Möglichkeiten von überallher zu arbei-                                                    und Personal notwendig. So konnten die
ten und damit auch die Entkopplung vom          Erstaunlich war für die Studierenden,          Studierenden den Blick in die Zukunft und
eigenen Büroplatz; flexible, familien- und      dass all die Möglichkeiten, die sie und die    damit auf eine zukunftsfähige Arbeits-
freizeitfreundliche Arbeitszeiten; Integrati-   Mitarbeiter/-innen sich vorstellten, bereits   platzgestaltung öffnen, doch der steinige
on verfügbarer Technik wie Tablet, Smart-       heute umsetzbar sind und uns das Arbei-        Weg der Implementierung der innovati-
phone, Touch-Boards und -Schreibtische,         ten und Leben einfacher machen könnten.        ven Ansätze und das damit verbundene
aber auch Systeme wie Videokonferenzsys-        Z.B. hatte die Gruppe, die das Konzept         Changemanagement liegt nun in der
teme, Skype for Business etc. Doch nach         für die Stelle „Verlässliche Grundschule“      Hand der Verwaltungsspitze und der zu-
dem Visionieren kam die harte Arbeit.           ausarbeitete, die Idee, die Problematik        ständigen Führungskräfte.

                                                                                                                          Dialog       11
Forum

                                                    Führungskräftefeedback
                                                       in Theorie und Praxis

                                   „Je höher man steigt, desto blinder           der Nutzen einer Führungskraft darin,
                                   werden die Spiegel“. Wer wagt es denn         dass sie in der Lage ist, Formen der Kom-
                                   schon, den Mächtigen eine ehrliche Rück-      munikation zu forcieren, die intelligente
                                   meldung zu geben? Und welche Füh-             Entscheidungen wahrscheinlich machen.
                                   rungskraft ist daran wirklich interessiert?   Dies ist nur möglich mit einem Leitungs-
                                   Viele Menschen in verantwortlichen Posi-      modell, das auf einer inhaltlichen, sachbe-
                                   tionen handeln augenscheinlich doch oft       zogenen, symmetrischen Kommunikation
                                   eher nach der Devise: „Was ich nicht weiß,    beruht. Die hierarchische Position einer
                                   macht mich nicht heiß!“ Oder sie halten       Person garantiert nicht, dass sie die bes-
                                   kritische Rückmeldungen gezielt von sich      ten Ideen hat, das größte Wissen oder
 Prof. Dr. Claudia Schneider       fern, lassen nur das zu sich durch, was       die höchste Intelligenz. Daher kann nur
                                   sie hören möchten und was sich mit ihrer      ein ergebnisoffener Diskussionsprozess
 Dekanin der Fakultät I            Meinung und ihrem Selbstbild deckt. So        gewährleisten, dass die Ressourcen des
                                   entstehen sich selbst erfüllende Prophe-      Teams optimal genutzt werden. Wo Hier-
                                   zeiungen, die Führungskraft erlebt keine      archie dazu führt, dass die inhaltlichen
                                   Überraschungen mehr und das „Märchen          Beiträge der Führungskraft im Vergleich
                                   vom eigenen Erfolg“ ist perfekt.              zu denen der Teammitglieder grundsätz-
                                                                                 lich immer mehr Gewicht haben, bleibt
                                   Dabei zeigen viele empirische Unter-          das Team notgedrungen nur so schlau
                                   suchungen: Nur wer kritisch über sich         oder so begrenzt, wie eben der Chef oder
                                   nachdenkt, führt wirklich erfolgreich und     die Chefin selbst.
                                   steigert seine Wirksamkeit in der Organi-
                                   sation! Kritische Reflexion setzt voraus,     Das Landratsamt Göppingen hat auf der
             Der Nutzen einer      dass man bereit und in der Lage dazu ist,     Grundlage dieser Erkenntnisse für sich
                                   sich dem eigenen Verhalten zu stellen,        beschlossen, die Führungsarbeit weiter
        Führungskraft besteht      ohne es schön zu färben oder selbstwert-      zu professionalisieren. Auf Initiative des
          darin, dass sie in der   dienlich zu interpretieren. Das Feedback      Landrates, mit Unterstützung durch eine
         Lage ist, Formen der      durch Dritte ist dabei eine wesentliche       studentische Projektgruppe des Master-
                                   und hilfreiche Informationsquelle. Orga-      studienganges „Public Management“
           Kommunikation zu        nisationen und die Menschen darin leben       unter der Leitung von Prof. Dr. Schneider
     forcieren, die intelligente   von intakten Rückkopplungsschleifen.          (HVF) und Jasmin Buresch (LRA Göppin-
                                   Werden diese unterbrochen, erstirbt das       gen, Absolventin MPM 2010) und getra-
               Entscheidungen      Lernen und die Fähigkeit zur Anpassung        gen vom gemeinsamen Votum aller Füh-
      wahrscheinlich machen.       an die Umwelt geht verloren.                  rungskräfte bei einer Klausurtagung im
                                                                                 März 2015, wurde die Entwicklung und
                                   Insbesondere für Führungskräfte wird          Implementierung eines Führungskräfte-
                                   ohne Rückmeldung die Gefahr der Ab-           feedbackprozesses beschlossen.
                                   koppelung vom „Rest der Welt“ beson-
                                   ders groß. Fehlentwicklungen in der Un-       In der Zeit vom 21. September 2015 bis
                                   ternehmensführung, Fluktuation, hohe          10. Oktober 2015 hatten 762 Mitarbeite-
                                   Krankenstände und unzufriedene Mit-           rinnen und Mitarbeiter die Gelegenheit,
                                   arbeiterinnen und Mitarbeiter sind die        ihren Führungskräften mit Hilfe eines stan-
                                   Folge. Aber nicht nur das! Wer sich nicht     dardisierten Fragebogens anonym und
                                   aktiv stetig hinterfragt und überprüft, ob    direkt Rückmeldung zu deren Führungs-
                                   er noch auf dem richtigen Weg ist, kommt      verhalten zu geben. Der Fragebogen war
                                   seiner Führungsaufgabe nicht nach! In ei-     zuvor in einer Lenkungsgruppe erarbei-
                                   ner zunehmend komplexen Welt besteht          tet und mit dem Personalrat abgestimmt

12      Dialog
worden. Gemessen wurden insgesamt
                                                Hierarchie
14 Dimensionen der Führungsarbeit, von
                                                             Feedback an die
„Anerkennung geben“ über „Gesundes                           Führungskräfte
und familienbewusstes Führen“ bis hin zu                                                Maßnahmen
                                                             12.01.2016
„Konflikte und Probleme lösen“, „Verant-
wortung wahrnehmen“ und „Wirtschaft-
liches Handeln“. Dem Führungsfeedback                                                   Besprechung mit
                                                                                        der nächst-
gestellt haben sich alle Führungsebenen
                                                                                        höheren
mit disziplinarischer Weisungsbefugnis
                                                                                        Führungskraft
einschließlich des Landrates selbst.                                                    bis 31.05.2016

Von der Möglichkeit der Rückmeldung                                                                                               Zeit
wurde rege Gebrauch gemacht. Die Rück-                          Workshop mit den
laufquote der Mitarbeiterfeedbacks betrug                       Mitarbeitern bis                                Nächster
63 Prozent. Neben den Fremdeinschätzun-                         31.03.2016                                      Feedbackprozess
gen erhielten alle Führungskräfte die Ge-
legenheit, sich und ihr Führungsverhalten
in den gleichen Dimensionen auch selbst
einzuschätzen. So war es möglich, zu iden-     bau von Stärken. Für die Moderation der      Die Umsetzung der erarbeiteten Maß-
tifizieren, wo Selbstbild und Fremdbild de-    Workshops konnte bei Bedarf externe Un-      nahmen wird durch eine zentrale Stelle
ckungsgleich sind – sowohl in Bezug auf        terstützung angefordert werden. Ein von      überprüft und der Umsetzungsstand re-
die Stärken, als auch hinsichtlich möglicher   der Projektgruppe erarbeiteter Leitfaden     gelmäßig an den Landrat und sein Lei-
Handlungsbedarfe – und wo Diskrepanzen         zur Workshopdurchführung gibt darüber        tungsteam berichtet. Ein erneuter Füh-
zwischen Selbst- und Fremdeinschätzung         hinaus Orientierung. Die Ergebnisse der      rungskräftefeedbackprozess soll dann
vorliegen. Von der Möglichkeit der Selbst-     Workshops werden bis Ende Mai 2016 der       zeigen, wie erfolgreich die Führungskräf-
einschätzung machten 93 Prozent der Füh-       nächsthöheren Führungskraft vorgestellt      teentwicklung verlaufen ist. Das Land-
rungskräfte Gebrauch.                          und gemeinsam mit dieser werden dann         ratsamt Göppingen hat sich mit diesem
                                               daraus entsprechende Maßnahmen abge-         stringenten Vorgehen einen guten Kom-
In einer Präsentation am 21. Januar 2016       leitet. Die Maßnahmen können sowohl im       pass gegeben, um auf Kurs zu bleiben
erhielten alle Mitarbeiterinnen und Mitar-     Bereich der individuellen Fort- und Wei-     und sich weiter zu professionalisieren.
beiter des Landratsamtes die Gelegenheit,      terbildung, als auch in der Verbesserung     Denn, um es zum Abschluss mit Birgit
die Ergebnisse ihres Feedbacks zu sehen.       von Arbeitsabläufen, Informations- und       Breuel zu sagen: „Wenn man in die fal-
Präsentiert wurden die Durchschnitts-          Kommunikationsflüssen oder relevanter        sche Richtung läuft, hat es keinen Zweck,
werte der einzelnen Führungsdimensi-           Rahmenbedingen liegen.                       das Tempo zu erhöhen!“
onen über alle Ebenen (Amtsleiter, Ab-
teilungsleiter, Dezernenten) im Abgleich
von Selbst- und Fremdeinschätzung der
Führungsarbeit sowie ein anonymisierter
Vergleich der Dezernate. Im Vorfeld der
Veranstaltung hatte jede Führungskraft
ihr persönliches Feedback erhalten, so-
wie jede übergeordnete Führungskraft
– zusätzlich zu ihrem eigenen – auch die
Feedbacks aller ihr nachgeordneten Füh-
rungskräfte. Dies war jedoch erst der An-
fang, nicht das Ende des Prozesses! Denn
Feedback ist nur dann nützlich, wenn et-
was damit geschieht (siehe Grafik)!

In gemeinsamen Workshops sprachen
die Führungskräfte des Landratsamtes
Göppingen nun bis Ende März 2016 ihr
Feedback mit ihren Mitarbeitern und Mit-
arbeiterinnen durch und identifizierten
Ansatzpunkte zur Verbesserung des Füh-
                                                Projektgruppe: Katharina Dörr, Maike Schäfer, Sandra Foit, Anja Schreier, Markus Pfannenstiel
rungsverhaltens bzw. zum Erhalt und Aus-

                                                                                                                        Dialog       13
Hochschule

                                       Bachelor-Abschlussfeier des
                                 Studiengangs Public Management

Einen Grund zu feiern hatten die Absol-                                                   95 Prozent entspricht. Der Gesamtdurch-
ventinnen und Absolventen des Studi-                                                      schnitt der Abschlüsse liegt bei der Note
enganges Public-Management unserer                                                        2,3. Damit fiel der Notendurchschnitt
Hochschule am 26. Februar 2016. Prof.                                                     ähnlich aus wie im Vorjahr. Die Frauen, so
Dr. Melenk konnte zahlreiche hochrangi-                                                   betonte Prof. Dr. Melenk, hätten wieder
ge Ehrengäste aus Verwaltung und Politik                                                  einmal etwas besser abgeschnitten als die
Baden-Württembergs begrüßen, die sich                                                     Männer. Sie sind in der Spitzengruppe et-
anlässlich der Verabschiedung der Stu-                                                    was stärker und in der Schlussgruppe et-
dierenden im Bürgersaal des Forums am                                                     was schwächer vertreten als die Männer,
Schlossplatz in Ludwigsburg eingefunden                                                   während in der großen Mittelgruppe bei-
hatten.                                                                                   de Geschlechter prozentual genau gleich
                                                                                          verteilt sind. Über 80 Prozent erreichten
Der Innenminister des Landes Baden-                                                       die Gesamtnote „gut“. Darauf, so Prof. Dr.
Württemberg, Herr Reinhold Gall, be-                                                      Melenk, könnten die Absolventinnen und
tonte in seiner Begrüßungsrede, dass die                                                  Absolventen stolz sein und er gratulierte
Absolventen dringend benötigt würden.                                                     zu diesen Leistungen.
Sie haben das Studium in einer Zeit abge-
schlossen, in der das Land in Anbetracht                                                  Einige besonders herausragende Leis-
der demografischen Entwicklung und der                                                    tungen wurden unter großem Beifall
großen Anzahl von Flüchtlingen, die nach     und psychologische Fähigkeiten verfügen,     mit Preisen bedacht: So überreichte der
Baden-Württemberg gekommen seien,            um den aktuellen Herausforderungen zu        Bürgermeister der Stadt Ludwigsburg,
vor großen Herausforderungen stehe. Die      begegnen. Unter dem tosenden Beifall         Herr Michael Ilk, den Förderpreis der
Unterbringung der Flüchtlinge und vor        der zukünftigen Verwaltungsbeamten           Stadt Ludwigsburg in Höhe von 500 €
allem die anstehende Integration seien       gab der Innenminister seiner Hoffnung        an Eva Croon für die beste Bachelor-
gegenwärtig die vordringlichsten Aufga-      Ausdruck, dass die vor einigen Jahren ein-   arbeit. Bürgermeister Ilk wies auch auf
ben der Ministerien und der Kommunen,        geführte Kürzung der Einstiegsvergütung      die verbesserten Chancen der Absolven-
die es zu lösen gelte. Hierfür würden sich   für Verwaltungsbeamte des gehobenen          tinnen und Absolventen aufgrund der
insbesondere die Absolventinnen und Ab-      Dienstes in Höhe von 4 Prozent wieder        demografischen Entwicklung hin und
solventen der beiden Hochschulen in Kehl     zurückgenommen werde. Mit dem herz-          berichtete aus jüngsten Erfahrungen
und Ludwigsburg eignen, denn die ausge-      lichen Glückwunsch für die großteils her-    in seiner Stadt. Das Geschäftsführende
prägt generalistischen Ausbildungsinhalte    vorragenden Leistungen beendete er sei-      Vorstandsmitglied des Städtetages und
seien gute Grundlagen für die Bewälti-       ne vielbeachtete Rede.                       Mitglied unseres Hochschulrats, Frau
gung dieser Herausforderungen. Es wer-                                                    Gudrun Heute-Bluhm, überreichte Mo-
den Absolventen benötigt, die nicht nur      Von insgesamt 212 Studienanfängern           nika Ziegler als bester Absolventin den
das formal-juristische Rüstzeug mitbrin-     haben 202 das Studium erfolgreich ab-        Ehrenpreis des Städtetages in Höhe von
gen, sondern die auch über soziologische     geschlossen, was einer Erfolgsquote von      500 €. Den Preis des Gemeindetages

14      Dialog
Baden-Württemberg in Höhe von 500 €           Helge Meyer und Andrea Burgstaller ein      Musikalisch umrahmt und mit viel Ap-
erhielt Veronika Holz aus den Händen          Jahresabo des Staatsanzeigers sowie ei-     plaus bedacht wurde die Gruppe „Florian
von Herrn Vizepräsident Harry Brunnet         nen Preis in Höhe von 400 € für beson-      Boger“. Stellvertretend für alle, die an der
für besondere Leistungen in Studium           dere Leistungen im Bereich Presse- und      Organisation beteiligt waren, dankte Prof.
und studentischem Leben sowie für ihr         Öffentlichkeitsarbeit.                      Dr. Melenk Frau Lore Steinbrenner, die in
Engagement in der Selbstverwaltung.                                                       bewährt besonnener und zuverlässiger
                                              Bevor die Absolventen und Absolventin-      Weise Garant für einen reibungslosen Ab-
Der Vorsitzende des Vereins der Freunde       nen dann ihre „heißersehnten“ Urkunden      lauf der Abschlussfeier war.
der Hochschule, Herr Bürgermeister Klaus      überreicht bekamen, hielt die Jahrgangs-
Warthon, konnte mehrere Geldpreise von        sprecherin Veronika Holz eine Rede, in                  Prodekan Prof. Dr. Oliver Sievering
diversen Städten und Gemeinden an die         der sie sowohl lobende als auch kritische
zehn besten Absolventen überreichen,          Worte fand.
namentlich an: Monika Ziegler, Dennis
Flicker, Nadja Stotz, Judith Graw, Jasmin     Seit dem Wintersemester 2014/2015 be-
Zinser, Stefanie Heil, Maria Stephan, Fran-   steht in Zusammenarbeit mit dem Refe-
ziska Feil, Sarah Nathalie Klamert und        rat für Technik und Wissenschaftsethik
Katrin Hettinger. Sie wurden zudem zu         die Möglichkeit für Studierende, an der
einem Besuch im Staatsministerium Ba-         Hochschule das Zertifikat „Ethikum“ zu
den-Württemberg eingeladen. Darüber           erwerben. Es bescheinigt die quantitati-
hinaus überreichte Klaus Warthon Preise       ve und qualitative Auseinandersetzung
der Stadt Böblingen für soziale Kompe-        mit den Themenfeldern Ethik und/oder
tenz an Desiree Bodesheim und Fran-           nachhaltige Entwicklung. Dieses an der
ziska Mattman. Die Stadt Sindelfingen         Hochschule erstmalig verliehene Zertifi-
stiftete ebenfalls einen Preis im Rahmen      kat wurde von Studiendekanin Prof. Dr.
von „Informationsmanagement und e-            Birgit Schenk an Ramona Rau-Marthaler
Government“ an Michelle Koppe, Patricia       überreicht.
Schlosser, Julia Horich, Berenike Lemstra
und Franziska Deuble.                         Kurz vor dem Sektempfang ließ es sich der
                                              Geschäftsführer des Verbandes der Ver-
Auch in diesem Jahr ließen es sich Chef-      waltungsbeamten, Herr Harald Gentsch,
redakteurin Frau Breda Nußbaum und            in seiner unnachahmlichen spontanen Art
Herr Joachim Ciresa, Geschäftsführer der      nicht nehmen, den beiden Moderatoren
Staatsanzeiger für Baden-Württemberg          Alexander Stribi und Denis Mönikheim
GmbH, nicht nehmen, jeder Absolven-           für die äußerst kurzweilige Moderation zu
tin und jedem Absolventen eine Rose           danken und lobte ganz spontan ebenfalls
zu überreichen. Zudem überreichten sie        Geldpreise aus.

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Hochschule

                                   Master erwerben methodisches
                                  Werkzeug für die Führungspraxis

Am 11. März 2016 haben über 20 Nach-        lie dieses anspruchsvolle Master-Studium    berufsbegleitendes Studium zurück. Auf-
wuchsführungskräfte den berufsbe-           bewältigt zu haben. Die bisherigen Ab-      gabe sei es gewesen, den Werkzeugkas-
gleitenden Master-Studiengang Public        solventinnen und Absolventen hätten         ten für die Bewältigung der Herausforde-
Management an der Hochschule Lud-           sich in der Praxis bereits als Führungs-    rungen im Alltag als Führungskräfte mit
wigsburg abgeschlossen. Im feierlichen      kräfte bewährt. Angesichts der Heraus-      methodischen Werkzeugen zu bestücken.
Rahmen des Kulturzentrums der Stadt         forderungen für den kommunalen Sektor       Dafür seien die ehemaligen Studierenden
Ludwigsburg nahmen die Absolventinnen       benötige es aber weitere Führungskräfte     von engagierten und kompetenten Pro-
und Absolventen ihre Masterurkunden         mit diesem Master-Abschluss. Werner         fessorinnen und Professoren sowie Lehr-
vor zahlreichen Ehrengästen, Professorin-   Spec, Oberbürgermeister der Stadt Lud-      beauftragten aus der Praxis in perfekt
nen und Professoren, Lehrbeauftragten       wigsburg und Gastgeber der Feier, hob       vorbereiteten       Präsenzveranstaltungen
und Angehörigen voller Freude entgegen.     den Stellenwert des Master-Studiengangs     unterstützt worden. Beim Studiendekan
                                            für die Praxis hervor und verwies auf       und beim Studienmanagement bedank-
In einem Grußwort brachte der kommis-       die Vielfalt der beruflichen Möglichkei-    ten sie sich für die hervorragende Betreu-
sarische Rektor Prof. Dr. Hartmut Melenk    ten. Ursächlich dafür sei neben dem zu-     ung während des Studiums. Durch den
den Stolz der Hochschule auf die erfolg-    sätzlichen Fachwissen insbesondere das      guten Zusammenhalt im Jahrgang hätten
reichen Absolventinnen und Absolventen      methodische Werkzeug, das die Absol-        sie sich untereinander unterstützen und
zum Ausdruck. In der Festrede würdigte      ventinnen und Absolventen im Studium        motivieren können. Außerdem habe das
Jürgen Kurz, Vizepräsident des Gemein-      erworben haben.                             Zusammenarbeiten in Lernteams im Rah-
detages Baden-Württemberg und Bür-                                                      men der überfachlichen Betreuung durch
germeister von Niefern-Öschelbronn,         Im Anschluss an die Festrede blickten       die Hochschule zu einer Steigerung der
die außerordentliche Ausdauer und Leis-     Franziska Vogel und Daniel Meyer in ihrer   Kommunikations- und Konfliktlösungs-
tungsbereitschaft, neben Beruf und Fami-    Absolventenrede auf zweieinhalb Jahre       kompetenz beigetragen. Einen wichtigen

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Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung      eines Stadtwerks. Daniel Päßler als Dritt-   Studierenden weiter zu erhöhen, können
habe auch das Coaching-Angebot ge-          bester prüfte die rechtliche Vereinbarung    Master-Studierende beispielsweise schon
leistet, das die Studierenden in Anspruch   für die Einführung von Langzeitkonten für    während des Master-Studiums Zusatzqua-
nehmen konnten, um mit professionellen      Beschäftigte in Städten.                     lifikationen erwerben. Derzeit besteht die
Coaches Lösungen für die Herausforde-                                                    Möglichkeit, sich in Kooperation mit der
rungen in Studium, Beruf und Privatleben    Prof. Dr. Oliver Sievering, Prodekan der     Führungsakademie Baden-Württemberg
zu entwickeln.                              Fakultät I Management und Recht, nutz-       zu einem zertifizierten Coach weiterzu-
                                            te die Laudatio auf die Jahrgangsbesten      bilden. Dafür werden Inhalte des Master-
Nach der Urkundenverleihung wurden der      dazu, die überaus erfolgreiche Re-Akkre-     Studiengangs auf das Kontaktstudium
beste Absolvent und die zwei besten Ab-     ditierung des Master-Studiengangs bis        „Coaching“ der Führungsakademie an-
solventinnen mit Buchpreisen prämiert,      2022 zu verkünden. Damit bekämen min-        gerechnet. Seit 2015 können Master-Stu-
die vom Alumni-Verein des Master-Stu-       destens sieben weitere Generationen die      dierende darüber hinaus die Zusatzquali-
diengangs und dem Verein der Freunde        Gelegenheit, neben dem Beruf wichtige        fikation „European Affairs Manager Level
der Hochschule Ludwigsburg gestiftet        Führungs- und Methodenkompetenzen            I – III“ am European Career Center am In-
wurden. Zum Abschlussnotenerfolg ha-        für die Praxis zu erlangen. Dafür bedankte   stitut für Anpassungsherausforderungen
ben insbesondere die praxisorientierten     er sich bei dem Studiendekan mit seinem      durch Europäische Politiken und weltwei-
Master-Thesen der Preisträgerinnen und      Team.                                        te Migration des Instituts für Angewandte
des Preisträgers beigetragen. Franziska                                                  Forschung absolvieren. Durch ein solches
Vogel als Jahrgangsbeste mit einem No-      Die Gutachterkommission hob bei der Re-      Zertifikat erhalten die Teilnehmerinnen
tenschnitt von 1,3 untersuchte Coaching     Akkreditierung des Studiengangs insbe-       und Teilnehmer eine praxisorientierte
als Instrument der kompetenzorientierten    sondere seine schlüssige Konzeption und      Schulung von Europakompetenzen.
Karriereentwicklung von Führungsnach-       die hervorragenden Studienbedingungen
wuchs in der Verwaltung. Dana Liß als       hervor. Außerdem wurde den Verant-                                Prof. Dr. Volkmar Kese,
Zweitplatzierte entwickelte Handlungs-      wortlichen ein hohes Niveau der Quali-       Daniel Zimmermann M. A. und Eva Baum M.A.
empfehlungen für eine zielgerichtete        tätssicherungsmaßnahmen und Weiter-
Gestaltung der Organisationsstruktur im     entwicklung des Studiengangs bestätigt.      Weitere Informationen:
liberalisierten Energiemarkt am Beispiel    Um das individuelle Kompetenzprofil der      www.hs-ludwigsburg.de/mpm

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Hochschule

                  Vorbereitung auf europageneralistische
                       Positionen im öffentlichen Sektor

Im Master-Studiengang Europäisches Ver-        beitsintensiven Methoden des problemori-       Möglichkeiten der Spezialisierung
waltungsmanagement der Hochschulen             entierten Lernens. Neben Wissensinputs         zur Schärfung des Karriereprofils
Ludwigsburg und Kehl werden Master-            der Dozentinnen und Dozenten eignen
Studierende durch die Inhaltsvermittlung       sich die Master-Studierenden Wissen            Darüber hinaus bieten sich während
sämtlicher Teildisziplinen der Europawissen-   selbstständig in geleiteten Workshops an,      des Master-Studiums mehrere Möglich-
schaften auf europageneralistische Positio-    in denen sie in Arbeitsgruppen europa-         keiten, das eigene Karriereprofil durch
nen vorbereitet. Dabei handelt es sich um      bezogene Problemstellungen erarbeiten          die vertiefende Beschäftigung mit The-
Querschnittsfunktionen mit europäischen        und sich gegenseitig vermitteln. Zudem         menfeldern zu schärfen. So können die
Bezügen in der staatlichen und kommuna-        werden Plan- und Rollenspiele als Lehrfor-     Master-Studierenden schon im ersten
len Verwaltung oder in der Privatwirtschaft.   men eingesetzt, um ein Vertiefungs- und        Semester aus drei Wahlpflichtbereichen
                                               Anwendungswissen bei den Studierenden          ein Themenangebot wählen. Durch die
Wie aus einer Absolventenbefragung aus         zu erzeugen. Diese Formen der Inhalts-         Einbeziehung von Praktikern in die Wahl-
dem Jahr 2015 hervorgeht, sind zahlreiche      vermittlung bereiten unmittelbar auf den       pflichtfächer eröffnen sich für die teil-
Absolventinnen und Absolventen als Eu-         späteren Beruf vor, da sie eine Einübung       nehmenden Studierenden thematische
ropakoordinatorinnen und -koordinatoren        von Workshops mit Schnelllesetechniken,        Anknüpfungsmöglichkeiten für den Be-
in Städten und Landkreisen Baden-Würt-         Präsentationstechniken und insbesondere        rufseinstieg.
tembergs oder in Landesministerien als         von Team- und Kommunikationsfähigkei-
Europabeauftragte tätig. Für die erfolgrei-    ten ermöglichen und so die Schlüsselkom-       Eine weitere Möglichkeit der Aneignung
che Ausübung solcher Tätigkeiten kommt         petenzen schaffen, die in der Berufspraxis     eines Spezialisten- und Expertenwissens
ihnen die interdisziplinäre Qualifikation      vor allem auch des höheren Verwaltungs-        stellt die Master-Thesis dar, in der die
durch dieses Master-Studium zugute, wie        dienstes gefordert werden.                     Master-Studierenden       europabezogene
etwa David Linse, Vorsitzender der Arbeits-                                                   Problemstellungen mit einer hohen Re-
gemeinschaft       „Europakoordinatoren/-      In Absolventenbefragungen ist bestä-           levanz für die Praxis der staatlichen und
innen“ des Städtetages Baden-Württem-          tigt worden, dass neben dem inhaltlichen       kommunalen Verwaltungen methodisch
berg unterstreicht.                            Kenntniszuwachs insbesondere der Kom-          bearbeiten. Diese Praxisrelevanz hat in der
                                               petenzerwerb in Bereichen des fächerüber-      Vergangenheit zu einer Vielzahl an Prä-
Berufsvorbereitende                            greifenden Denkens, der interkulturellen Fä-   mierungen (z. B. durch den Kreisverband
Inhaltsvermittlung                             higkeiten, des projektorientierten Arbeitens   Bodenseekreis der Europa-Union Baden-
                                               sowie der Kommunikations- und Präsentati-      Württemberg e. V.) und Veröffentlichun-
Die didaktische Inhaltsvermittlung des         onsfähigkeit während des Master-Studiums       gen in praxisorientierten Zeitschriften
ersten Semesters orientiert sich an mitar-     besonders hoch bewertet werden.                geführt.

Förderer der Hochschule
für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg

                                                    Kommunale Datenverarbeitung
                                                    Region Stuttgart

                                                    Rechenzentrum
                                                    Region Stuttgart GmbH

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