DEUTSCHES SCHAU SPIELHAUS HAMBURG SPIELZEIT 2023-24
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Liebes Publikum, das SchauSpielHaus steht wie ein aus der Zeit gefallener neo In fünf Premieren gehen wir im Herbst dieser Spur nach. Sie barocker Traumpalast in einer Ecke der Stadt, in der die Wider führt in die Krise der Gewissheiten, in den Zweifel und zu den sprüche und Konflikte unserer Zeit aufeinanderprallen, wie an Anfängen des Ringens um Formen des Zusammenlebens. Aus kaum einem anderen Ort in Hamburg. Wohnungslose treffen hier dem Unbehagen und der Verunsicherung beziehen auch die täglich auf Bestverdienende, die aus hochpreisigen Restaurants theatralischen Installationen des Performancekollektivs SIGNA und Wohnungen treten und sich auf den Weg zum Biosuper ihre Kraft, das hinter scheinbar vertrauten Orten, Abläufen und markt machen. Premierenbesucher*innen vor der Tür diskutieren Ritualen verborgene Ängste und Sehnsüchte zutage fördert. Mit über das eben Gesehene vor dem Blaulichthintergrund eines ihrer neuen Arbeit »Das 13. Jahr« werden sie in dieser Spielzeit Polizeieinsatzes. Der LKW des SchauSpielHauses liefert Kulissen wieder in Hamburg für Aufsehen sorgen. Christoph Marthaler aus dem Lager, während Geflüchtete und Helfer*innen einen setzt im MalerSaal seine Portraitreihe fort und erweckt die Texte Transporter mit dem Nötigsten für die in der Ukraine gebliebenen von Emily Dickinson zum Leben: »Im Namen der Brise«. Für Angehörigen bepacken. Auf dem Heidi-Kabel-Platz warten Rei Stefan Kaegi von Rimini Protokoll ist die Stadt voller verborgener sende auf den Transferbus zum Kreuzfahrtschiff, während „Sans Geheimnisse, die nie ans Tageslicht kommen. In »Société Papiers“ versuchen, sich ihrer Verhaftung zu entziehen. Und Anonyme«, einem Abend im Dunkeln, macht er Protagonist*innen mittendrin das SchauSpielHaus, ein Theater mit direktem Kris hörbar, die anonym von den dunklen Seiten Hamburgs erzählen. enanschluss und dem Hinweisschild „Waffen verboten“ gleich Mit Jossi Wieler kehrt nach langer Zeit ein Regisseur zurück, vor dem Bühneneingang. Die großen Konflikte, die wir abstrakt dessen internationaler Erfolg sich auf ein Theater gründet, das diskutieren, sind hier konkrete Wirklichkeit, buchstäblich direkt dadurch politisch wird, weil es genau zuzuhören vermag. Wir vor der Haustür. freuen uns auf ihn am Beginn der zweiten Spielzeithälfte. Als Theater kann diese Widersprüche nicht auflösen oder abbilden. der ukrainische Dichter Gogol sein Stück »Der Revisor« schrieb, Wir stehen nicht außerhalb der Konflikte, sondern sind Teil davon. nahm er die Verlogenheit und den Filz einer Kleinstadt ins Visier. Ich freue mich auf eine Spielzeit, in der wir Sie einladen, mit uns »Die gläserne Stadt« von Felicia Zeller und Viktor Bodo transponiert der Stadt und den Zusammenhängen, in denen sie steht, auf Gogols Klassiker in die Wirklichkeit – wenn alle sagen, dass alles den Grund zu gehen. rund läuft, läuft garantiert etwas schief. Genau davon erzählt auch die aberwitzige Farce »Die Schattenpräsidentinnen« von Die Stadt Theben steht im Zentrum unserer Spielzeit. Zusammen Selina Fillinger, die Claudia Bauer erstmals in Deutschland mit dem Schriftsteller Roland Schimmelpfennig haben wir uns inszeniert. Sieben Frauen im Office des Präsidenten kämpfen an ein Experiment gewagt, und den umfangreichen Mythenkreis darum, den Tag zu überleben – ein furioser Abgesang auf das um Dionysos, Laios, Ödipus, Iokaste und Antigone, der die Gründ Patriarchat und ein schonungslos komischer Blick hinter den ung und die Geschichte dieser antiken Metropole beschreibt, zu Fake des politischen Marketings. Hier kommt endgültig in der einer fünfteiligen Serie unter dem Titel ANTHROPOLIS bearbeitet. Absurdität an, was schon in der Antike Thema war: Erkenntnis Von Anfang an war Theben gebaut mit Wehrhaftigkeit, Kunst und Macht gehen selten zusammen, aber im Theater findet und Kriegskunst. Mauern mit sieben Toren, die eine feste Grenze sich ein Raum, in dem die Macht erkannt werden kann als das, zwischen Stadt und Welt setzen, die Tendenz, sich abzuschließen was sie ist. im eigenen Reichtum und sich selbst als ewig zu denken – so Sieben Straßen führen auf den Hansaplatz. Ich freue mich, wenn einzigartig Theben war, vieles davon findet sich unter anderen Sie mit uns Schichten abtragen und Geschichten folgen. Wer Parametern heute wieder. weiß, vielleicht legen wir Theben am Hansaplatz frei. Dann werden wir immer noch nicht wissen, wie alles ausgeht. Aber wir haben versucht, es herauszufinden. Willkommen im SchauSpielHaus. Ihre Karin Beier
Premieren Deutsches SchauSpielHaus ANTHROPOLIS Im Namen der Brise von Christoph Marthaler mit Texten von Emily Dickinson Ungeheuer. Stadt. Theben. Regie: Christoph Marthaler Eine Serie in fünf Folgen Uraufführung: 14/10/2023 / MalerSaal von Roland Schimmelpfennig Aischylos/Sophokles/Euripides Société Anonyme Regie: Karin Beier von Stefan Kaegi / Rimini Protokoll Regie: Stefan Kaegi Uraufführung: 11/11/2023 / MalerSaal ANTHROPOLIS I Prolog/Dionysos Wiederaufnahme / Familienstück ab 9 Jahren von Euripides/Roland Schimmelpfennig Uraufführung: 15/9/2023 / SchauSpielHaus Herr der Diebe von Cornelia Funke in einer Bühnenfassung von Markus Bothe und Ralf Fiedler ANTHROPOLIS II Regie: Markus Bothe Laios Ab 2/12/2023 / SchauSpielHaus von Roland Schimmelpfennig Uraufführung: 29/9/2023 / SchauSpielHaus Eine Inszenierung ANTHROPOLIS III von Jossi Wieler Ödipus von Sophokles/Roland Schimmelpfennig Premiere: 26/1/2024 / SchauSpielHaus Uraufführung: 13/10/2023 / SchauSpielHaus Die gläserne Stadt von Felicia Zeller (Arbeitstitel) ANTHROPOLIS IV nach »Der Revisor« von Nikolai Wassiljewitsch Gogol Iokaste von Roland Schimmelpfennig/Aischylos/Euripides Regie: Viktor Bodo Uraufführung: 23/2/2024 / SchauSpielHaus Uraufführung: 27/10/2023 / SchauSpielHaus ANTHROPOLIS V Die Schatten Antigone präsidentinnen von Sophokles/Roland Schimmelpfennig Oder: Hinter jedem großen Idioten gibt es Uraufführung: 10/11/2023 / SchauSpielHaus sieben Frauen, die versuchen, ihn am Leben zu halten. von Selina Fillinger Regie: Claudia Bauer Deutschsprachige Erstaufführung: 6/4/2024 / SchauSpielHaus Symposion Cruising Mythology Antiope Praktiken des Unterwanderns und des Überwucherns von Anne Jelena Schulte Kuration: Lynn Takeo Musiol, Christian Tschirner Regie: Henry Morten Oehlert 16/9 bis 23/9/2023 / MalerSaal Uraufführung: Frühjahr 2024 / RangFoyer Das 13. Jahr Eine Performance-Installation von SIGNA NEW HAMBURG Songs For Joy Uraufführung: 21/10/2023 / Billstraße 180 Konzept, Musik und Inszenierung: Jacques Palminger und Carsten »Erobique« Meyer Premiere: Frühjahr 2024 / Veddel
Premieren ANTHROPOLIS Kultur längst in ihre Hinterhöfe verbannt oder am liebsten ganz außerhalb ihrer Stadtmauern Ungeheuer. Stadt. Theben. entsorgt haben wollte: der Rausch, die Religion Eine Serie in fünf Folgen von Roland Schimmelpfennig und die Naturgewalt; Feinde, die sich ihre Aischylos/Sophokles/Euripides Feindschaft nicht nehmen lassen; und weibli Regie: Karin Beier ches Empowerment. Analog zum Begriff des „Anthropozän“, dem Zeitalter des Menschen, wurde die Serie ANTHROPOLIS konzipiert, die sich den „Ungeheuern“ innerhalb und außer Die berühmtesten Gründungsmythen der euro- halb des zivilisatorischen Bollwerks „Stadt“ päischen Zivilisationsgeschichte stammen in einer Neuübertragung und Bearbeitung der aus der Stadt Theben. Mit Antigone und Ödipus thebanischen Tragödien und ihrer Mythen haben sie gleich zwei Gestalten hervorgebracht, stellen will. die in Literatur, Philosophie und Psychologie Seit über zwei Jahren werden die fünf Folgen bis heute zentrale Rollen einnehmen. Ihre der Serie vorbereitet und geprobt, um sie in Vorfahren und Verwandten Dionysos, Laios und einem zweiwöchigen Rhythmus zu Beginn der Iokaste stehen den beiden allerdings in nichts Spielzeit 2023-24 als Serie zur Uraufführung nach. Beklemmend aktuell sind die Konflikte, zu bringen – eine Novität auf der Großen Bühne die die Tragödien des thebanischen Sagen des Deutschen SchauSpielHauses Hamburg. kreises verhandeln und die seit langem unter Regie führt in allen Inszenierungen die Inten der Oberfläche moderner Gesellschaften dantin Karin Beier. rumoren. Machtberauschte Politiker und wider Die einzelnen Inszenierungen können sowohl ständige Kinder, rigide Ordnungsfanatiker und für sich allein als auch in zeitlicher Abfolge entfesselte Rebellinnen, übermenschliche gesehen werden. An vier Wochenenden der Zerstörungskräfte und gewalttätige Eliten – kommenden Saison bietet sich zudem die sie alle bewohnen das Konzept, das sich „Stadt“ besondere Gelegenheit, alle fünf Teile von nennt und das die politische Urform unseres ANTHROPOLIS in einem Serienmarathon zu Staatswesens bildet. besuchen – ganz wie es im ursprünglichen Angesichts akuter Megakrisen wie Klimakata Theater der „Großen Dionysien“ in Athen strophe, Artensterben, Überbevölkerung oder üblich war. drohendem Atomkrieg, die ähnlich unbarm herzig wie die alten Göttersprüche mit dem menschlichen Wissenschafts-, Technik- und Ihr Besuch von ANTHROPOLIS Mit unseren Fest-Abonnements sehen Sie alle ANTHROPOLIS- Fortschrittsglauben kollidieren, kommt lang Inszenierungen an bereits jetzt feststehenden Terminen in der chronologischen Reihenfolge und mit einem Rabatt von bis zu sam, aber unaufhaltsam eine Ahnung auf, 45 %. Wenn Sie die Serie flexibler sehen möchten, empfehlen wir dass sich die vernunftbasierte Welt als Illusion Ihnen die 5er- oder die 10er-Karte – oder gleich unsere D-Karte, als Jahreskarte oder monatlich kündbar als D-Flex. Diese Angebote erweisen könnte, und irrationale Kräfte auf ihr eignen sich auch bestens für den Besuch eines der Marathon- Existenzrecht pochen. Mit den tragischen Ge Wochenenden! Dafür bieten wir einen besonderen gastronomi schen Service an. Weitere Informationen finden Sie weiter hinten stalten aus Theben drängen Positionen auf die im Heft sowie auf unserer Website. politische Bühne zurück, die die aufgeklärte
Premieren ANTHROPOLIS I ANTHROPOLIS II Prolog Laios von Roland Schimmelpfennig von Roland Schimmelpfennig Die Geschichte der Stadt Theben beginnt mit einem zweifachen In Theben hebt nach dem Ende des Pentheus und der Macht Mord. Nachdem Kadmos vergeblich seine von Zeus entführte übernahme durch Labdakos, einem weiteren Enkel von Kadmos, Schwester Europa auf dem Kontinent gesucht hat, wendet er eine Zeit voller Gewaltexzesse an. Schließlich wird Laios, der sich an das Orakel von Delphi. „Vergiss die Schwester“, lautet die Sohn des Labdakos, aus dem Exil zurückgeholt und inthronisiert. Antwort, „treibe eine Kuh vor dir her und dort, wo sie sich nieder Doch kommt er nicht allein, der junge Chrysippos aus Pisa begleitet lässt, gründe eine Stadt.“ Kadmos hetzt die Kuh so lange vor sich ihn. Ist er der Grund für die Kinderlosigkeit des neuen Königspaares her, bis sie tot zusammenbricht in der Nähe einer Quelle, die wiederum Laios und Iokaste oder ist es doch der Orakelspruch der Seherin von einem Drachen bewacht wird. Den erschlägt Kadmos, bricht Pythia? Schon taucht die nächste Kreatur vor den Toren der Stadt ihm die Zähne aus und sät sie in die Erde. Sofort wachsen aus auf: die Sphinx, ein Tierwesen aus Löwe, Frau und Vogel, das die den Zähnen bewaffnete Drachenmänner, Krieger, die sich gegen Stadt singend und rätselhaft in den mörderischen Wahnsinn treibt. seitig niedermetzeln – nur fünf überleben das Massaker. In einem hochpoetischen und multiperspektivischen Monolog, Mit ihnen gründet Kadmos die Stadt Kadmeia, später das der die verschiedenen Charaktere und Mythenvarianten über den siebentorige Theben genannt. Von Anfang an ist die Gewalt Vater des Ödipus zu Wort kommen lässt, geht die Inszenierung der Zivilisationsgeschichte eingeschrieben. Schon die ersten der Frage nach, was das Paar Laios und Iokaste trotz des religiösen zivilisatorischen Maßnahmen zur Gründung dieser Urstadt der Verbotes dazu bewogen haben könnte, einen Nachkommen zu westlichen Welt zeigen sich als Tötungsdelikte. Die Vernichtung zeugen. Wie viel Verantwortung tragen die Eltern am Schicksal des Tieres und des Tierwesens ist quasi die Voraussetzung, um ihres Kindes Ödipus, das sie gleich nach der Geburt im Gebirge überhaupt als Gesellschaft im urbanen Raum existieren zu können. verschwinden lassen wollten? Wie viel Schuld wird von Generation Wie aber lassen sich die Gewaltakte stoppen, die die Grundfeste zu Generation weitervererbt und wie viel Freiheit bleibt dem der Menschenstadt von Generation zu Generation aufs Neue einzelnen, sich daraus wieder zu befreien? erschüttern? Mit: Lina Beckmann ANTHROPOLIS I Uraufführung: 29/9/2023 / SchauSpielHaus Dionysos von Euripides/Roland Schimmelpfennig Die Geschichte von der Geburt des Dionysos aus dem Schenkel des Zeus klingt mehr als bizarr. Kein Wunder, dass sie niemand glauben will in Theben, nachdem Dionysos’ irdische Mutter Semele, eine Tochter des Kadmos, so schändlich verbrennen musste. Angeblich hat der Erzeuger Zeus den Fötus aus dem Feuer geholt und in seinem Bein ausgetragen. Inzwischen ist Theben zu einer reichen Stadt angewachsen, und Kadmos hat den Thron an seinen Enkel Pentheus abgetreten. Da taucht Dionysos auf und behaup tet, ihm stünde religiöser Kultstatus zu. Doch der auf Maß und Regeln getrimmte Pentheus verweigert ihm den Glauben. Dionysos stürzt daraufhin das Ordnungssystem des Patriarchen in eine tiefe politische und moralische Krise. Er schickt die Frauen auf einen Trip und verbreitet unter ihnen Wahnsinn und Raserei. Der Rausch endet grausam und blutig. Dionysos triumphiert über die Ungläubigen der Stadt. Er scheint eine kollektive Lust am gewaltsamen Untergang freigelegt zu haben, die dem Konstrukt „Stadt“ in seinen verdrängten Positionen innewohnt. Mit den »Bakchen« hat Euripides seine letzte und radikalste Tragödie geschrieben. Die Übertragung und Bearbeitung der »Bakchen« unter dem neuen Titel »Dionysos« verschärft die Konflikte zwischen Untergangsphantasien und Vernunftdenken, Ordnungswahn und Lust am Chaos zu heutigen Fragestellungen einer Stadt gesellschaft. Wieviel Spannungszustände sind wir noch bereit auszuhalten? Mit: Mehmet Ateşçi, Lina Beckmann, Carlo Ljubek, Maximilian Scheidt, Ernst Stötzner, Kristof Van Boven, Michael Wittenborn Uraufführung: 15/9/2023 / SchauSpielHaus
Premieren ANTHROPOLIS III Begräbnis ihres Bruders bestehen. Ödipus Inspiriert ist »Iokaste« von der Mythenbearbeitung des Euripides unter dem Titel »Die Phoenissen« und der ungefähr 60 Jahre von Sophokles/Roland Schimmelpfennig älteren Tragödie »Sieben gegen Theben« von Aischylos. Der Text »Iokaste« dreht die Schraube weiter ins Hier und Jetzt. Moderne Das bekannteste Rätsel aller Zeiten wird von Ödipus gelöst. Auf Krisenherde lassen sich nicht durch militärische Interventionen die Frage der Sphinx, welches Wesen nur eine Stimme hat und löschen. Seit dem Ausbruch des Russland-Ukraine-Krieges im manchmal zwei Beine, bisweilen drei, manchmal vier und umso Februar 2022 ist dieser Stoff des mörderischen Bruderkonfliktes schwächer ist, je mehr Beine es hat, antwortet Ödipus: „der und des Scheiterns der Diplomatie von erschreckender Aktualität. Mensch“. Das Zeitalter des Anthropozän hat auf mythischer Ebene angefangen. Die Sphinx ist tot. Doch jetzt, da die Rätsel gelöst sind, Mit: Paul Behren, Daniel Hoevels, Josefine Israel, Maximilian beginnen die Probleme. Ödipus, dem gerade prophezeit worden Scheidt, Ernst Stötzner, Julia Wieninger, Michael Wittenborn ist, dass er seinen Vater töten und seine Mutter heiraten würde, Uraufführung: 27/10/2023 / SchauSpielHaus erhält zum Dank für seinen Triumph die Herrschaft in Theben. Eine beispiellose Entscheidung der Stadt, einem Fremden die Macht zu überlassen. Zunächst scheint seine „vernünftige“ Regentschaft dem Bürgerbegehren recht zu geben. Unter seiner ANTHROPOLIS V Regierung prosperiert die Stadt. Doch unwissend schlittert er immer tiefer in sein Schicksal hinein. Mit seiner Mutter Iokaste zeugt er vier Kinder: die Söhne Eteokles und Polyneikes und die Antigone von Sophokles/Roland Schimmelpfennig Töchter Antigone und Ismene. Dann bricht eine Pestepidemie in Theben aus. Das ist die Stunde der Rückkehr der Religion. Apollon, Antigones Onkel Kreon, der ewige zweite Mann im Staat, ist die Priesterin und der Seher Teiresias holen zum Gegenschlag nach vielen Jahren des Stellvertreterdaseins endlich an die aus. Der Aufklärer Ödipus führt den ersten Indizienprozess der Macht gekommen. Gerade konnte der Angriffskrieg von Theben Weltliteratur gegen sich selbst. Doch wehrt er sich in einem letzten abgewendet werden, da droht Kreon schon an seiner ersten Akt der Selbstermächtigung gegen das Vermächtnis einer absoluten Amtshandlung zu scheitern: er muss ein Urteil fällen über die Wahrheit. Vergeblich? Nichte Antigone, die ihr ethisches Gebot höher wertet als das Gesetz des Staates. Doch Kreon ist der Überzeugung, dass Moral Mit »Ödipus« hat Sophokles ein Meisterwerk der Literaturgeschichte ein schlechter politischer Ratgeber sei. Er verurteilt Antigone geschrieben. Bis heute inspiriert die Tragödie zu zahlreichen zu einer Strafe, die barbarischer nicht sein könnte: Sie soll bei Neudeutungen des Macht- und Wahrheitskomplexes, dem eine lebendigem Leib eingemauert werden. Die Humanität wird der Gesellschaft unterliegt. Gesetzestreue geopfert. Erneut kollabiert das System der Stadt Mit: Christoph Jöde, Karin Neuhäuser, Ernst Stötzner, in einem Akt der Gewalt, der sich durch die Oberfläche ihres Devid Striesow, Julia Wieninger, Michael Wittenborn und Chor schönen Scheines Bahn bricht. Roland Schimmelpfennig überträgt die »Antigone« in eine zeitge Uraufführung: 13/10/2023 / SchauSpielHaus mäße poetische Sprache, die den weiblichen Widerstand gegen den mächtigen Staat Theben und seine Politik äußerst gegen wärtig erscheinen lässt. Mit Antigone, dieser unbeugsamen Rebellin gegen männliche ANTHROPOLIS IV Ordnungswut, ist das Ende der Herrscherdynastie der Labdakiden Iokaste von Roland Schimmelpfennig/Euripides/Aischylos erreicht. Hier schließt sich der Kreis, und nicht zufällig stammen die berühmtesten Zeilen über den Anthropos aus dieser Tragödie des Sophokles: „Ungeheuer ist vieles, doch nichts ist ungeheurer als der Mensch.“ Von den Grenzen der Diplomatie handelt der Konflikt zwischen den Brüdern Eteokles und Polyneikes. Nach der Selbstblendung Mit: Josefine Israel, Jan-Peter Kampwirth, Maximilian Scheidt, ihres Vaters Ödipus werden sie mit der Macht beauftragt. Lilith Stangenberg, Ernst Stötzner, Michael Wittenborn Polyneikes beschuldigt seinen Bruder, sich nicht an die Verab redung des jährlichen Regierungswechsels gehalten zu haben Uraufführung: 10/11/2023 / SchauSpielHaus und droht, die Stadt Theben mithilfe von Verbündeten in einem Angriffskrieg einzunehmen. Die Mutter Iokaste zwingt die beiden an den Verhandlungstisch: Rede vor Rache. Sie appelliert an die ANTHROPOLIS I-V menschliche Autonomie und die Freiheit der Wahl. Was aber, Regie: Karin Beier / Bühne: Johannes Schütz / Kostüme: Wicke wenn subjektives Gerechtigkeitsempfinden und Recht nicht Naujoks / Musik: Jörg Gollasch / Licht: Annette ter Meulen, deckungsgleich sind wie im Falle von Polyneikes, der sich um Holger Stellwag / Dramaturgie: Sybille Meier den Thron geprellt sieht? Diplomatie erfordert die Fähigkeit zum Verzicht. Doch klebt das „Nicht Weichen Wollen“ geradezu sym ptomatisch an der Familie des Ödipus. Weder er noch sein Vater Laios haben sich den Vortritt gelassen, als sie einander an der Wegkreuzung gegenüberstanden. Eteokles rückt vom Machtan spruch ebenso wenig ab wie Polyneikes. Und die kleine Antigone wird später selbst unter Todesandrohung auf einem ordentlichen
Premieren Symposion Cruising Mythology Im Namen der Brise von Christoph Marthaler mit Texten von Emily Dickinson Praktiken des Unterwanderns und des Überwucherns „Im Namen der Biene - / des Schmetterlings - / und der Brise - In der griechischen Mythologie begegnen uns Tiermenschen, Amen!“ Amazonen, intrigante Hexen, Ungeheuer, irrationale Verfüh rer*innen oder menschenfressende Bestien, die von männlichen Gerade einmal sieben von Emily Dickinsons mehr als 1700 Helden besiegt oder eingehegt werden. Kurz: eine patriarchale, Gedichten wurden zu ihren Lebzeiten veröffentlicht. Und auch hierarchisch strukturierte, binäre Kultur steht einer gefährlichen, nach dem Tod der amerikanischen Dichterin 1886 konnte nur ungezähmten, meist weiblich identifizierten Natur gegenüber. durch eine Mischung aus Zufall und Glück verhindert werden, Die hier artikulierten Gegensätze von Kultur vs. Natur, Zivilisation dass ihr Nachlass verbrannt und der Menschheit damit eine Welt vs. Barbarei oder Stadt vs. Land strukturieren unser Denken bis vorenthalten worden wäre. Denn Gedichte von Emily Dickinson heute. Sie bilden den Ursprung eines grundsätzlichen Missver sind mehr als Beschreibungen dessen was ist, sie bauen mit ständnisses westlichen Denkens, das zu einer selbstzerstöreri einfachen, kleinen Bewegungen etwas Neues. Die winzigen schen Lebensweise führt. Ausschnitte der sichtbaren Welt, die sie aus den Fenstern ihres Hauses in Amherst/Massachusetts beobachtete, verwandelte »Cruising Mythology« begibt sich auf die Spurensuche nach queer- Dickinson in einzigartige Weltliteratur. feministischen Konzepten in der griechischen Mythologie und versucht sie durch Performances, Installationen oder Lectures in In seiner neuen Arbeit begegnet Christoph Marthaler Emily Di heutige Lebenspraxen zu übersetzen. Was können wir von der ckinson und knüpft damit an den Hölderlin-Abend »Die Sorglos Adventure-Dyke Artemis über Pflanzen und Tiere lernen? Was schlafenden, die Frischaufgeblühten« an. »Im Namen der Brise« erzählt uns das sechsarmige Skylla über polyamouröse Beziehungs ist der zweite Teil einer kleinen kammermusikalischen Trilogie weisen? Was verrät der Gesang der Sirenen über männliche Ängste? im MalerSaal über drei Autor*innen aus verschiedenen Jahrhun Unter der Schirmherrschaft der Gött*in Dionysos werden Themen derten und entgegengesetzten Himmelsrichtungen, mit denen und Thesen rund um die Antike auf ihre Brauchbarkeit für die Christoph Marthaler sich auf seine ganz eigene Weise verbunden Stadt von Morgen untersucht. fühlt. Kuration: Lynn Takeo Musiol, Christian Tschirner Regie: Christoph Marthaler / Bühne: Duri Bischoff / Kostüme: Sara Kittelmann / Musik: Bendix Dethleffsen, Fee Aviv Dubois / 16/9 bis 23/9/2023 / MalerSaal Dramaturgie: Malte Ubenauf Mit: Magne Håvard Brekke, Bendix Dethleffsen, Fee Aviv Dubois, Josefine Israel, Sasha Rau, Samuel Weiss Das 13. Jahr Eine Performance-Installation von SIGNA Uraufführung: 14/10/2023 / MalerSaal In den tiefsten Eingeweiden der Stadt existiert eine Straße, von der nur wenige wissen. Wer zum ersten Mal hierher kommt, glaubt, in eine andere Welt überzutreten, obwohl er sich doch gleichzeitig Société Anonyme von Stefan Kaegi / Rimini Protokoll in Hamburg wähnt. Unwirklich und doch der Wirklichkeit von Urba nisierung am nächsten erscheint hier die Stadt. Licht an, Bühne frei! Im Theater treten Menschen ins Licht, damit Seit kurzem lässt sich hinter den Toren einer der Lagerhallen, die das Publikum ihnen zuschauen und sich mit ihnen identifizieren den Straßenrand säumen, ein pittoreskes Dorf entdecken. kann. Aber was ist mit jenen, die das Rampenlicht scheuen? Wo Fantastische Bergpanoramen umschließen kunstvoll gestaltete hin mit den Anliegen, die den Schutz der Anonymität brauchen, Holzhütten, in denen die Dörfler*innen hausen. wie die Demokratie die Urne? Wie lässt sich die Intimität von Und jetzt stell dir vor, du würdest dort hineingeraten. Du würdest Gesprächen nach dem Lichterlöschen ins Theater überführen? für eine gewisse Zeit einer der Familien zugeteilt, aber nicht mit Mit geschlossenen Augen gelingt das Zuhören besser. Ob bei der deinem echten Alter, sondern indem du dich in dein 13. Lebens Beichte, im Darkroom, im Aktiengeschäft, in Chatforen, am Tele jahr zurückversetzt. fon oder bei Stromausfall: Ohne Licht und Gesicht entsteht Raum Komplementär zur Antikenserie ANTHROPOLIS, die sich mit für eine Seite der Gesellschaft, die den Glamour scheut. den Gründungsmythen einer Stadt beschäftigt, simuliert die immersive Theaterarbeit von SIGNA das Paralleluniversum einer In »Société Anonyme« gewährt die Dunkelheit Geschichten und Dorfgemeinschaft. SIGNA wurde mit ihrer letzten Produktion Erzählenden Schutz vor Scham, Furcht und Bewertung. Von Dark am SchauSpielHaus, »Die Ruhe«, zum Theatertreffen nach Berlin web bis Telefonseelsorge, hinter dem Schleier des Hijab oder der 2022 eingeladen. verdunkelten Scheibe einer Limousine, bei Whistleblower*innen und der Hacker*innengruppe Anonymous … In der Dunkelkammer Konzept: Signa und Arthur Köstler / Regie: Signa Köstler / Bühne: entwickelt sich das Bild einer anderen Stadt. Lorenz Vetter und Signa Köstler / Kostüme: Tristan Kold und Mille Qvist / Mediendesign: Arthur Köstler und Martin Heise / Drama Nach »Welt-Klimakonferenz« kommt Stefan Kaegi von Rimini turgie: Sybille Meier Protokoll zurück ans Deutsche SchauSpielHaus, um mit unsicht baren Darsteller*innen und technisch ausgeklügelter, raumgrei Uraufführung: 21/10/2023 / Billstraße 180 fender Audiotechnik das Publikum in die unterbelichteten Bereiche
Premieren des Zusammenlebens mitzunehmen. Es heißt gemeinhin: „What mit japanischen Theaterensembles. 2002 erhielt er den »Konrad- you see is what you get.“ Aber seit Mackie Messer ist auch klar, Wolf-Preis« der Berliner Akademie der Künste, 2005 den »Preis was dabei verpasst wird: „Die im Dunkeln sieht man nicht.“ der deutschen Kritik« sowie 2009 den NESTROY-Preis. „Seine Inszenierungen sind eindringliche Kompositionen aus Konzept und Regie: Stefan Kaegi, Rimini Protokoll / Musik: Arvild Gesten und Worten, Tönen und Bildern, die er seinem Ensemble Baud / Raum: Aljoscha Begrich / Dramaturgie: Aljoscha Begrich, ablauscht, mit Respekt vor jedem einzelnen, mit Respekt auch Ludwig Haugk vor dramatischem Text und musikalischem Werk. Seine Arbeiten Uraufführung: 11/11/2023 / MalerSaal stellen Bezüge zu unserer Lebenswirklichkeit her, weil auch hier das genaue Hinhören gelingt. Die Widersprüche seiner Figuren sind unsere Widersprüche.“ (Markus Joss) Wiederaufnahme / Familienstück ab 9 Jahren Premiere: 26/1/2024 / SchauSpielHaus Herr der Diebe Die gläserne Stadt von Cornelia Funke in einer Bühnenfassung von Markus Bothe und Ralf Fiedler (Arbeitstitel) Kooperation mit der Hochschule für Musik und Theater Hamburg von Felicia Zeller Zwei Brüder auf der Flucht erreichen die Traumstadt Venedig. Es nach »Der Revisor« von Nikolai Wassiljewitsch Gogol ist Winter, sie finden Zuflucht bei einer Bande junger Diebe, aber die Nachforschungen eines Detektivs kratzen an der strahlenden Russland 1835, in einer Stadt, in der es gut läuft: Wirtschaft und Legende ihres jungen Herrn und ein mysteriöser Auftrag führt Politik sind produktiv durch Korruption miteinander verflochten, die Kinder buchstäblich in gefährliche Gewässer. Uralte Magie eine Hand wäscht die andere und so kommen die kommunalen kommt ins Spiel und Wünsche gehen anderes als erwartet in Würdenträger*innen in Gogols Komödie glänzend zurecht. Doch Erfüllung. plötzlich kündigt sich der unbestechliche staatliche Revisor zur „Regisseur Markus Bothe zaubert gemeinsam mit einem spiel Buchprüfung an und im Eldorado der dubiosen Übereinkünfte lustigen Ensemble ein spannendes und spaßiges Abenteuer auf bricht blanke Panik aus. Als ein Unbekannter im Hotel absteigt, die Bretter, die diesmal – Venedig pars pro toto – die dem Unter beginnt ein grotesker Wettbewerb in Bestechung … gang geweihte Welt bedeuten. Ein starkes Stück Theater, klug Deutschland heute, in einer Stadt, in der es gut läuft: Trotz gekürzt und in einem kühnen Schwung auf die Bühne gestellt.“ (Die Welt) milliardenschwerer Skandale gelingt es nachhaltig, das Bild einer Regie: Markus Bothe / Bühne: Robert Schweer / Kostüme: Justina seriösen Verwaltung aufrechtzuerhalten, man belehrt gern andere Klimczyk / Licht: Rebekka Dahnke / Musik: Biber Gullatz / Video: über Good Governance und lässt selbst Milliarden im Nebel ver Fritz Gnad / Einstudierung Kampfszenen: Emanuel Bettencourt / schwinden. Was wäre, wenn das Verborgene offengelegt würde? Dramaturgie: Ralf Fiedler Der ukrainische Dichter Nikolai Wassiljewitsch Gogol (1809-1852) Mit: Jonas Bonham Neubauer, Aaron Brömmelhaup, Yorck Dippe, wurde durch seine Stücke und Novellen mindestens genauso Cedric Eich, Julika Frieß, Jonas Hien, Eileen von Hoyningen Hu berühmt wie durch seinen Humor, der für Generationen von ene, Markus John, Olaf Rausch, Sasha Rau, Joey Nashaa Scholl, Autor*innen ein unerreichtes Vorbild blieb. Kolja Schumann, Lasse Stadelmann / Musiker: Christian Gerber, Mit ihrem Erfolgsstück »Der Fiskus« konnte die Theaterautorin Sönke Rust, Matthias Trippner Felicia Zeller bereits Erfahrungen darin sammeln, die absurde Welt der Wirtschaftskriminalität zur politischen Komödie zu Ab 2/12/2023 / SchauSpielHaus verarbeiten. Für das Deutsche SchauSpielHaus schreibt sie auf der Grundlage von Gogols »Revisor« ein neues Stück. Auch wenn sich die Parameter, Mentalitäten und Tricks geändert haben, bleibt Gogols absurde Systemanalyse ein explosiver Ausgangs Eine Inszenierung von punkt für den Regisseur und bekennenden Gogol-Verehrer Viktor Bodo, der aus dramatischen Situationen emotionale und phanta Jossi Wieler sievolle Funken zu schlagen vermag, wie kaum ein anderer. Regie: Viktor Bodo Erstmals nach 25 Jahren wird der vielfach ausgezeichnete Regisseur Uraufführung: 23/2/2024 / SchauSpielHaus Jossi Wieler am Deutschen SchauSpielHaus inszenieren. „Proben, das ist ein gemeinsames Komponieren“, so beschreibt Wieler, der international auch zu den Erneuerern des Musiktheaters zählt, seine Arbeit. Nach einem Regiestudium in Israel und einer Inszenierung am Nationaltheater in Tel Aviv arbeitet er seit 1982 an namhaften Theatern in Deutschland und der Schweiz, wie derholt auch bei den Salzburger Festspielen. 1994 wurde er für seine im MalerSaal des Deutschen SchauSpielHauses entstan dene Inszenierung von Elfriede Jelineks »Wolken.Heim.« zum Regisseur des Jahres gewählt. Seine Schauspielarbeiten wurden zu internationalen Festivals eingeladen, in Tokio inszenierte er
Premieren Die Schatten Sand. Der nächste Gewaltakt bringt Amphion und Zethos an die Macht, sie töten Lykos und Dirke. Die Verneinung der Gegensätze durch ihren Großvater Nykteus hat die Gewalt nicht verhindert, präsidentinnen sie hat sie potenziert. Die Zwillinge teilen sich die Macht, geben der Stadt ihre Mauer und den berühmten Namen: Theben. Oder: Hinter jedem großen Idioten gibt es Regie: Henry Morten Oehlert sieben Frauen, die versuchen, ihn am Leben zu halten. Uraufführung: Frühjahr 2024 / RangFoyer von Selina Fillinger Deutsch von Nico Rabenort Ein Tag extremer Herausforderungen in der Stabsstelle des NEW HAMBURG Präsidenten: internationale Krisensitzungen, ein handfester Presseskandal, der eingedämmt werden muss, einander über lagernde Termine, die unverschiebbar sind, und ein anstehen Songs For Joy Konzept, Musik und Inszenierung: der Wahlkampf. Alle Hände voll zu tun also für die Büroleiterin, Jacques Palminger und Carsten »Erobique« Meyer die Pressechefin, die Sekretärin und die First Lady, zumal der Präsident selbst ausfällt. Zu allem Überfluss schlagen im Büro »Songs For Joy« könnte auch »Ihr Song« heißen, sogar werden: noch auf: die schwangere Geliebte des Chefs aus der Provinz und Sie bringen den Text zu Papier, der schon immer zum Soundtrack seine aus der Haft entlassene Schwester mit Drogenproblemen Ihres Lebens passt, auch wenn die Tonspur noch fehlt, und schi und eine investigative Journalistin mit Heißhunger auf brisante cken ihn an unser Team. Und es passiert, was im Leben selten Details. vorkommt, sofortige Wunscherfüllung: Der Text wird umgehend Wenn es stimmt, dass Komödien dazu da sind, die Fehler im System vertont und eingespielt von zwei der größten Spezialisten für zuzuspitzen, um die Wirklichkeit zu erhellen, dann ist die Farce musikalische Rohdiamanten – natürlich mit Unterstützung von der US-amerikanischen Autorin Selina Fillinger ein Paradebeispiel Musiker*innen der Veddel und lokalisiert in der zu einem offenen für dieses Genre. Aber ihr Broadway-Debüt treibt nicht nur die Tonstudio ausgebauten Immanuelkirche. Man kann vorbeikommen, groteske Überforderung des Politikbetriebs auf die Spitze, son dabei sein und mitsingen etc. Am Ende des Projekts stehen eine dern ist zugleich ein Angriff auf das Patriarchat mit den Mitteln große Show und die Produktion eines Tonträgers. der Farce. Premiere: Frühjahr 2024 / Immanuelkirche, Die Komödie für sieben Frauen bringt Claudia Bauer zur deutsch sprachigen Erstaufführung. Sie inszeniert regelmäßig am Wilhelmsburger Straße 73, Veddel Münchner Residenztheater, am Schauspiel Leipzig, am Volkstheater Wien. Ihre Arbeiten wurden mehrfach zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Für ihren gefeierten Jandl-Abend »humanistäää« erhielt sie 2022 den NESTROY-Preis. Regie: Claudia Bauer Deutschsprachige Erstaufführung: 6/4/2024 / SchauSpielHaus Antiope von Anne Jelena Schulte In Kadmeia herrscht die Langeweile. Antiopes Vater, König Nykteus, erlaubt nur das Schöne, selbst schwitzen wird bestraft. Damit sind auch alle Gegensätze verbannt. Antiope genügt das nicht, sie braucht Freiheit. Im Wald, im Wilden, Ungeordneten, im Un beherrschten findet sie sie und wird gefunden: von einem Satyr, Wesen zwischen Mensch und Tier, mit dem sie ein Verhältnis beginnt. Der Satyr aber ist, was Antiope nicht weiß, niemand anderes als Zeus. Schwanger flieht sie aus ihrer Heimatstadt, doch das System reagiert brutal auf ihre Emanzipation: Der neue Herrscher, Antiopes Onkel Lykos und dessen Frau Dirke, fangen sie und sperren sie weg. Die Kinder, Zwillinge mit Namen Amphi on und Zethos, bringt Antiope noch vor ihrer Gefangenschaft zur Welt. Erst als die beiden erwachsen sind, gelingt ihr die Flucht. Frei bleibt sie nicht, Dionysos verbannt sie in die Wüste. Aber sie ist nicht tot zu kriegen, humpelnd zieht sie ihre Kreise durch den
Premieren Junges SchauSpielHaus Die Asche von Soeren Voima meines Vaters 13+ SchauSpielRaum Der SchauSpielRaum ist eine vielseitige Plattform für wagemutige Regie: Klaus Schumacher und intensive Theaterarbeit mit jungen Menschen. Kinder und Uraufführung: 8/9/2023 / Große Bühne Wiesendamm Jugendliche sind hier Akteur*innen und dazu eingeladen, sich durch Theater auszudrücken und Gehör zu verschaffen. Im Rahmen verschiedener, kostenfreier Angebote zum Mitmachen werden Hässliche Entlein 11+ schamlos nach Hans Christian Andersen ihnen im SchauSpielRaum eine Bühne, ein Labor und ein Forum geboten. Neben drei Produktionen, die im Laufe der Spielzeit Eine SchauSpielRaum-Produktion entwickelt werden und auf den Bühnen des Jungen SchauSpiel Künstlerische Leitung: Marie Coring Hauses zur Premiere kommen, gibt es ein vielseitiges Programm Uraufführung: 28/10/2023 / Studio Wiesendamm für Theaterbegeisterte aller Generationen. YOUtopia-Camp Nimmerland 8+ Eine Stückentwicklung von Brigitte Dethier und Ensemble In den Märzferien 2024 findet zum vierten Mal das YOUtopia-Camp statt. Vom 19/3/24 bis 23/3/24 erobern Kinder und Jugendliche Regie: Brigitte Dethier das Junge SchauSpielHaus und erleben eine intensive Woche Musikalische Leitung: Nico-Alexander Wilhelm voller Theater mit abschließender Präsentation. Uraufführung: 2/12/2023 / Große Bühne Wiesendamm Theatertraining EPIC FAIL 13+ frei nach dem Kassandra-Mythos und anderen Geschichten Im wöchentlichen Theatertraining können Kinder und Jugend liche aber auch Erwachsene ins Spielen kommen. Die unter schiedlichen Altersgruppen treffen sich jeden Mittwoch für je 90 des Scheiterns Minuten, um sich im Theaterspiel auszuprobieren. Eine SchauSpielRaum-Produktion Regie: Yeşim Nela Keim Schaub und Lisa Pottstock Der Guck-Club Uraufführung: 12/1/2024 / Große Bühne Wiesendamm Zu verschiedenen Terminen im Jahr kommt dieser neu gegründete Club von neugierigen Menschen zusammen, um Theater zu Nachtgeflüster von Ceren Oran 5+ schauen und sich darüber auszutauschen. Welches Theater wollt ihr überhaupt sehen? Welche Dinge beschäftigen euch? Was für Regie und Choreografie: Ceren Oran ein Ort soll das Junge SchauSpielHaus für euch sein? Uraufführung: 27/1/2024 / Studio Wiesendamm Weitere Infos unter jungesschauspielhaus.de / Anmeldungen und Rückfragen per Mail an: anmeldung-jsh@schauspielhaus.de Postgraduierten-Projekt In Kooperation mit der Theaterakademie Hamburg Ermöglicht werden die Projekte und Programme im SchauSpiel Raum durch die ZEIT-Stiftung. Ermöglicht durch die Claussen-Simon-Stiftung Premiere: 9/3/2024 / Studio Wiesendamm Theater und Schule Was das Nashorn sah, als11+es auf Das Junge SchauSpielHaus hat zahlreiche theaterpädagogische Angebote für Schulen sowie soziale / soziokulturelle Einrichtun die andere Seite des Zauns schaute gen im Programm: Tandemklassen, Vor- und Nachbereitungs von Jens Raschke workshops, Gesprächsformate, TUSCH-Partnerschaft oder Regie: Alexander Riemenschneider auch mal ein Blick hinter die Kulissen. Die Angebote im Bereich Premiere: 13/4/2024 / Große Bühne Wiesendamm Theater und Schule sind in Verbindung mit einem Vorstellungs besuch kostenfrei. Die Erfindung meiner Kindheit Weitere Infos unter jungesschauspielhaus.de / Anmeldungen und Rückfragen per Mail an: theaterpaedagogik-jsh@schauspielhaus.de oder All das, was mir das Leben rettete 15+ von Stanislava Jević / Regie: Stanislava Jević Uraufführung: 11/5/2024 / Studio Wiesendamm Bloomy Sunday An mehreren Sonntagen der Spielzeit lädt das Junge Schau Sandwiches 10+ Zwischenrufe der Mittelkinder SpielHaus zu einem besonderen Menü und zum Verweilen im Theater ein. Der erste Gang ist der Besuch einer Kindertheatervor Eine SchauSpielRaum-Produktion stellung. Der zweite Gang besteht aus einem theaterpädagogi Künstlerische Leitung: Laura Brust schen Angebot. Und der dritte Gang ist ein gemeinsames Essen. Uraufführung: 25/5/2024 / Studio Wiesendamm Hier können Familien untereinander und mit dem Team des Jungen SchauSpielHauses in den Austausch kommen. Unterstützt durch die Freunde des Deutschen Schauspielhauses e. V.
Extras FAQ-Room Seit nun neun Spielzeiten gehen wir den „frequently asked questions“ unserer Zeit nach. Zu Gast waren bisher u. a. Alexander Kluge, Jenny Erpenbeck, Carolin Emcke und Slavoj Žižek. In der vergangenen Spielzeit haben wir uns den Nobelpreisträger*innen Annie Ernaux und Albert Camus gewidmet und mit dem Autor und Präsidenten des PEN America Ayad Akhtar unter dem Titel »German Angst und Freiheit« über die Krise der Demokratie, über Identitätspolitik, Redefreiheit und vermeintliche Denkverbote diskutiert. 2023-24 setzen wir die Reihe fort und stellen uns mit fachkundigen Gästen den aktuellen Diskursen. DachSalon Der DachSalon geht in die neunte Runde. Alle zwei Monate disku tieren Expert*innen, Studierende und interessierte Besucher*innen im RangFoyer Grundfragen von Gesellschaft und Kunst. In der letzten Spielzeit haben wir uns u. a. am Beispiel von »Woyzeck« mit dem Thema Femizid befasst. In der nächsten Spielzeit wird es z. B. anhand der Antiken-Serie ANTHROPOLIS um die Verstrickung gesellschaftlicher Ordnungswut und Zerstörungskraft gehen. Kuratiert werden die Veranstaltungen von der Professur für Theaterforschung der Universität Hamburg (Mirjam Groll, Noah Holtwiesche, Martin Jörg Schäfer) gemeinsam mit der Theater akademie Hamburg. UnterGrund Seit Herbst 2015 gibt es unsere Reihe UnterGrund, in der Ensemblemitglieder in Eigenregie und in unregelmäßiger Folge das RangFoyer und andere kleine Spielorte in Beschlag nehmen und einzigartige Abende gestalten. NEW HAMBURG Ausgangspunkt für NEW HAMBURG war und ist die Frage nach Chancen und Herausforderungen für ein gelingendes Zusam menleben in einer multikulturellen Stadtgesellschaft. Was 2014 mit einem dreiwöchigen Festival begann, ist längst zu einem langfristigen Beteiligungsprojekt herangereift: In der Immanuelkirche im Zentrum der Elbinsel Veddel finden Konzerte, Theaterstücke, Diskussionen, Ausstellungen, interreligiöse Be gegnungen und vieles mehr statt. Im ehemaligen Gemeindesaal hat sich das café nova längst als wichtiger Ort insbesondere für Frauen und Familien aus dem ganzen Stadtteil etabliert. An der Schnittstelle von Kunst, sozialer Arbeit und Aktivismus wird NEW HAMBURG weiterhin Projekte mit den Veddeler*innen ent wickeln, dabei Fragen aufgreifen, die alle Hamburger*innen etwas angehen, Begegnungen inszenieren und Verbindungen schaffen.
Ensemble Mehmet Ateşçi Lina Beckmann Jonas Hien Daniel Hoevels Maja Beckmann Paul Behren Charly Hübner Josefine Israel Yorck Dippe Sandra Gerling Christoph Jöde Markus John Ute Hannig Sachiko Hara Jan-Peter Kampwirth Matti Krause
Ensemble Carlo Ljubek Eva Mattes Lars Rudolph Maximilian Scheidt Eva Maria Nikolaus Josef Ostendorf Clemens Sienknecht Lilith Stangenberg Friedrich Paravicini Sasha Rau Ernst Stötzner Devid Striesow Linn Reusse Angelika Richter Bettina Stucky Kate Strong
Ensemble Ensemble Junges SchauSpielHaus Jan Thümer Kristof Van Boven Jara Bihler Hermann Book Michael Weber Samuel Weiss Severin Mauchle Christine Ochsenhofer Julia Wieninger Michael Wittenborn Alicja Rosinski Nico-Alexander Wilhelm Mehr Information zu unserem Ensemble unter: schauspielhaus.de/ensemble jungesschauspielhaus.de/ensemble
Repertoire SchauSpielHaus Anna Karenina – allerdings mit anderem Text Effi Briest – allerdings mit anderem Text und und auch anderer Melodie auch anderer Melodie von Barbara Bürk und Clemens Sienknecht nach Lew Tolstoi von Barbara Bürk und Clemens Sienknecht / nach Theodor Fontane Regie: Barbara Bürk und Clemens Sienknecht Regie: Barbara Bürk und Clemens Sienknecht Im Verstoß gegen gesellschaftliche Gepflogenheiten geht Anna Effi wird verheiratet und hat eine Affäre. Auch in dieser Radioshow Karenina auch in dieser Radioshow an ihrer leidenschaftlichen büßt sie bitter für ihre Rebellion als eine der drei großen Ehe- Liebe zugrunde – allerdings nicht sang- und auch nicht klanglos. brecherinnen der Weltliteratur. Caesar Ivanov von William Shakespeare von Anton Čechov aus dem Russischen von Peter Urban nach der Übersetzung von August Wilhelm Schlegel Fassung von Karin Beier und Rita Thiele / Regie: Karin Beier bearbeitet von Elisabeth Plessen Ivanov ist alles egal, seine Arbeit, seine Ehe, das ganze Leben. Koproduktion mit dem Lausitz Festival 2022 in Zusammenarbeit Das provoziert seine Umwelt. Čechov beschreibt diese Misere mit dem Théâtre National du Luxembourg / Regie: Stefan Pucher mit viel Sinn für ihre Tragik, Komik, Menschlichkeit. Wer alles um sich herum zerstört, um seine Macht zu erhalten, steht mit einem Fuß bereits am Abgrund. Kindeswohl von Ian McEwan Coolhaze Bühnenadaption des Romans »The Children Act« / von Karin Beier von Studio Braun / Regie: Studio Braun und Sybille Meier / aus dem Englischen von Werner Schmitz Kleists »Michael Kohlhaas« wird als Action-Musical mit erotischen Regie: Karin Beier Horrorszenen verfilmt, doch am Set ist die Atmosphäre vergiftet. Steht Recht über Religion, stehen gesellschaftliche Normen über persönlichem Empfinden? Ian McEwans Figuren geraten in einen Das Schloss Konflikt, der sie in eine tiefe emotionale Verzweiflung stürzt. von Franz Kafka / Regie: Viktor Bodo Der Fremde K. versucht, in die Mitte der Gesellschaft vorzudringen. Macbeth Doch was ist Bluff, was wirklich? nach William Shakespeare / Regie: Karin Henkel „Fair is foul and foul is fair.“ Ein Mann verlernt zu unterschei- Der lange Schlaf den. Der schreckhafte Macbeth wird sich selbst zum größten von Finegan Kruckemeyer / Deutsch von Thomas Kruckemeyer Schreckgespenst der Weltliteratur. Regie: Philipp Stölzl 2030: Wozu ist die Menschheit bereit, um sich selbst noch zu Richard the Kid & the King retten? Was, wenn das Leben der Menschen ein Jahr lang still stünde? nach William Shakespeare Fassung von Karin Henkel, Sybille Meier und Andrea Schwieter Der Morgenstern Mit Texten aus »Eddy the King« aus »Schlachten!« von Tom Lanoye Theateradaption des Romans »Morgenstjernen« und Luk Perceval / Deutsch von Rainer Kersten von Karl Ove Knausgård / in der Bearbeitung von Armin Kerber Koproduktion mit den Salzburger Festspielen 2021 Regie: Viktor Bodo Regie: Karin Henkel Normale Menschen mit normalen Krisen in einer normalen skandi Mit Richard III. betritt einer der größten Antihelden die Bühne: navischen Stadt. Arber irgendetwas ist anders an diesem Sommertag ... schamlos, gierig, gewalttätig, schlechthin böse, zugleich hell sichtig, witzig, heuchlerisch, verführerisch. Die acht Oktavhefte NESTROY-Preis, Gertrud-Eysoldt-Ring, »Schauspielerin des Jah von Franz Kafka / in einer Fassung von Thom Luz res« und DER FAUST für Lina Beckmann als Richard Regie: Thom Luz Franz Kafkas Notizhefte sind ein Labyrinth voller Bilder, Rätsel, Trutz Gedanken und Träume. Durchtränkt von Musikalität, Humor und Poesie. Übernahme vom Schauspiel Hannover, Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen Die Nibelungen – allerdings mit anderem Text von Christoph Hein in einer Bühnenbearbeitung von Dušan David Pařízek und auch anderer Melodie Regie: Dušan David Pařízek von Barbara Bürk und Clemens Sienknecht Christoph Hein kann wie sein Held Maykl Trutz nicht vergessen Regie: Barbara Bürk und Clemens Sienknecht und schreibt ein großes Erinnerungsbuch über die grausamen Rock-Antenne Walhalla präsentiert: das Nibelungenlied! Extreme Geschehnisse, die Deutschland und die Sowjetunion prägten. Emotionen, große Heldentaten und Ströme von Blut sind garantiert in dieser Folge der Radioshow. Woyzeck von Georg Büchner / in einer Fassung von Lucia Bihler und Mats Süthoff Die Präsidentinnen Regie: Lucia Bihler von Werner Schwab / Regie: Viktor Bodo Gibt es für Woyzeck am Schluss tatsächlich nur den Griff zum Abgründig, bitterböse und gnadenlos komisch seziert Werner Messer? In einem Loop konfrontiert Lucia Bihler ihn mit der Schwab in seinem längst zum modernen Klassiker avancierten vermeintlichen Vorherbestimmtheit seines Handelns. Fäkaliendrama die Welt.
Repertoire MalerSaal 33 Variationen auf Haydns Schädel Jeeps Eine heutige Revue / von Péter Esterházy / Deutsch von György Buda von Nora Abdel-Maksoud / Regie: Heike M. Goetze Regie: Viktor Bodo Eine Erbrechtsreform erschüttert das Land. Die Nachlässe Péter Esterházy, ein Nachfahre der Adelsfamilie, deren Ange- sollen nicht mehr vererbt, sondern verlost werden; was bisher stellter der Komponist Joseph Haydn war, lässt den Vater der Schicksal war, wird Lotterie. Wiener Klassik auf skurrile Weise auferstehen. Johanna 4.48 Psychose nach »Die Jungfrau von Orleans« / von Friedrich Schiller von Sarah Kane Regie: Leonie Böhm Deutsch von Durs Grünbein Koproduktion mit dem Schauspielhaus Zürich Regie: Katie Mitchell Allen Unsicherheiten und Widersprüchlichkeiten der Gegenwart Um 4:48 Uhr lässt die Wirkung der Medikamente nach, es öffnet zum Trotz bricht Johanna von Orleans auf, um eine verloren sich ein auflösendes Bewusstsein zwischen Depression, ver- geglaubte Welt wieder ins Lot zu bringen. zweifelter Suche nach Liebe und exzessiver Begierde. Protec/Attac Aus dem Leben von Julia Mounsey & Peter Mills Weiss Ein Projekt von Brigitte Venator und Karin Beier Regie: Julia Mounsey & Peter Mills Weiss basierend auf Interviews mit Sterbebegleiter*innen, Palliativpfle Was passiert als Nächstes? Zwei Spieler*innen sitzen sich gegen- ger*innen, Suizidwilligen und ihren Angehörigen über und erforschen eine neue Strategie der Selbstentwertung. Regie: Karin Beier Selbstbestimmung versus Schutz des Lebens stehen in der Debatte The Mushroom Queen um Sterbehilfe gegeneinander. Basierend auf Interviews erzählen von Liz Ziemska / Deutsch von Helene Zuber Schauspieler*innen Geschichten über Sterben, Trauer und Abschied. Regie: Marie Schleef Nachts, im Zeitalter des Anthropozäns und der Vernetzung, Café Populaire trifft eine unglückliche Frau trifft auf die Mushroom Queen. Hamburger Fassung / von Nora Abdel-Maksoud Sie tauschen die Rollen ... Regie: Sebastian Kreyer Ein lustiges, scharfkantiges Stück über aktuelle „Klassenunter Was Nina wusste schiede“, das diesem Wort frischen Sinn verleiht. Die gute nach dem Roman von David Grossman Svenja wird von einer bösen „rechten“ Abspaltung heimgesucht. Deutsch von Anne Birkenhauer Regie: Dušan David Pařízek Die Räuber der Herzen Eine außergewöhnliche israelisch-jugoslawische Familienge- von Bonn Park / nach Friedrich Schiller schichte, zugleich eine Reise durch die tragische und absurde Regie: Bonn Park Geschichte des 20. Jahrhunderts. In Bonn Parks Bearbeitung von Schillers »Die Räuber« geht es um das Kreieren eines utopischen Gefühls, den Cut in der Ge- Wir haben getan, was wir konnten schichte und die Schönheit von neuen Ideen. Eine medizinisch-theatrale Recherche über Leben und Tod im deutschen Gesundheitswesen / von Tuğsal Moğul Die Sorglosschlafenden, die Frischaufgeblühten Regie: Tuğsal Moğul von Christoph Marthaler mit Texten von Friedrich Hölderlin Anhand von Fällen der jüngsten deutschen Kriminalgeschichte Regie: Christoph Marthaler werden Zustände des maroden Gesundheitssystems durch- Nur in Verbindung mit der „Dürftigkeit des Lebens“ wird für Hölderlin leuchtet – begleitet von live gespielter Barockmusik. „die schöne Welt“ erfahrbar. Alles unterliegt diesem Paradox. Repertoire RangFoyer Eine Frau flieht vor einer Nachricht nach dem gleichnamigen Roman von David Grossman Das Ereignis in einer Fassung von Dušan David Pařízek und Ensemble von Annie Ernaux / aus dem Französischen von Sonja Finck Deutsch von Anne Birkenhauer Regie: Annalisa Engheben Regie: Dušan David Pařízek Als die Literaturstudentin Annie ungewollt schwanger wird, Ora setzt sich in Bewegung und erzählt: von ihrer Liebe zu zwei ist eins klar: Sie will eine Abtreibung. Für Annie beginnt in den Männern, von Zärtlichkeit und Wut – und von ihrem Sohn Ofer, der 1960er-Jahren ein lebensgefährlicher Kampf. von einem freiwilligem Militäreinsatz vielleicht nicht zurückkehrt. Fleisch Häuptling Abendwind von Gillian Greer / Deutsch von Ulrike Syha / Regie: Julia Redder von Johann Nepomuk Nestroy Maxine erzählt ihrem Exfreund Ronan von ihrem Roman, in dem Regie: Christoph Marthaler sie über die Nacht schreiben wird, in der er ohne Einverständnis Nestroy erzählt von den kannibalistischen Auswüchsen auto- mit ihr Sex hatte – aber seine Erinnerungen passen nicht zu ihren. kratischer Regierungsführung – in Form einer Südsee-Komödie im Herzen Europas.
Repertoire Junges SchauSpielHaus Tei & Len 3+ Periodensysteme 13+ von Ceren Oran Eine SchauSpielRaum-Produktion Regie und Choreografie: Ceren Oran Künstlerische Leitung: Laura Brust Was teilen wir? Poetisch und humorvoll erkunden zwei Wesen Selbstbewusst und humorvoll fragen fünf Spieler*innen: Warum einen tänzerischen Kosmos zwischen Zank und Zweisamkeit. ist die Menstruation immer noch ein Tabu, wenn es doch die halbe Menschheit betrifft? Ein Schaf fürs Leben 5+ Ermöglicht durch die ZEIT-Stiftung nach dem Bilderbuch von Maritgen Matter aus dem Niederländischen von Sylke Hachmeister Romeo und Julia 13+ Regie: Gertrud Pigor von William Shakespeare Ein hungriger Wolf und ein liebenswert argloses Schaf begeben in einer Fassung von Stanislava Jević und Mathias Spaan sich auf eine musikalische Reise nach „Erfahrungen“. Regie: Mathias Spaan Julia klettert auf Romeos Balkon und Romeo soll verheiratet Tiere im Theater 5+ werden – diese Neuinterpretation des Klassikers spielt lustvoll mit unseren Geschlechterbildern. von Gertrud Pigor / Regie: Gertrud Pigor Eine Gruppe eigenwilliger Theatertiere zieht im Jungen Schau- SpielHaus heimlich die Strippen – bis ein Umzug und ein neuer Du blöde Finsternis! 14+ Praktikant für Chaos sorgen. von Sam Steiner aus dem Englischen von Stefan Wipplinger Das Jüngste Gericht 8+ Regie: Klaus Schumacher Während draußen die Welt untergeht, lauscht das Team einer Eine SchauSpielRaum-Produktion Künstlerische Leitung: Till Wiebel Telefonseelsorge nachts den fremden Stimmen und ihren Krisen, Bei »Das Jüngste Gericht« richten diejenigen über die Welt, die um ihnen zu versichern: Alles wird gut. sonst von den Entscheidungen anderer abhängig sind: Kinder. Ermöglicht durch die ZEIT-Stiftung Hitze 14+ von Victor Jestin Liebe Grüße ... oder Wohin das Leben fällt 8+ aus dem Französischen von Sina de Malafosse in einer Fassung von Mathias Spaan und Sonja Szillinsky von Theo Fransz / aus dem Niederländischen von Andrea Kluitmann Regie: Riccarda Russo Regie: Mathias Spaan Als ihr Opa ins Pflegeheim muss, erlebt Anna in seiner Wohnung Mit einem Geständnis beginnt Leonards rauschhafte Erzählung von magische Begegnungen, die so manches Familiengeheimnis einem Sommerurlaub, nach dem nichts mehr sein wird, wie es war. lüften. Out There 14+ von Stanislava Jević nach einer Idee von Dominique Enz Onkel Wanja – Regie: Dominique Enz denn sie verdienen nicht, was sie tun 8+ Postgraduierten-Projekt in Kooperation mit der Theaterakademie nach Motiven von Anton Čechov / Regie: Lorenz Nolting der Hochschule für Musik und Theater Hamburg Postgraduierten-Projekt in Kooperation mit der Theaterakademie Auf einer Klimademo verlieben sich Angelina und Leo aus der der Hochschule für Musik und Theater Hamburg Ferne. Es entwickelt sich eine multiperspektivisch erzählte Frei nach Motiven von »Onkel Wanja« fragen Kinder die Erwach- Liebesgeschichte in digitalen Zeiten. senen: Warum habt ihr immer so viel zu tun? Und können wir, Ermöglicht durch die Claussen-Simon-Stiftung wenn wir groß sind, nicht auch ganz anders leben? Ermöglicht durch die Claussen-Simon-Stiftung Subjekt Woyzeck (into the void) 14+ von Georg Büchner Wutschweiger 8+ in einer Fassung von Moritz Franz Beichl und Stanislava Jević von Jan Sobrie und Raven Ruëll / aus dem Flämischen von Barbara Buri Regie: Moritz Franz Beichl Regie: Klaus Schumacher Büchners Dramenfragment trifft auf ausdrucksstarke Songs, Mit den Geldproblemen seiner Familie ändert sich Ebenesers die dem Innenleben der Figuren Raum verschaffen und sie als Alltag radikal. Zum Glück trifft er Sammy, die sich mit einem Subjekte erfahrbar machen. Leben ohne Geld bereits bestens auskennt. Making of Sophie Scholl 13+ Morning 15+ von Simon Stephens von Stanislava Jević, Klaus Schumacher und Ensemble aus dem Englischen von Barbara Christ Regie: Klaus Schumacher Eine SchauSpielRaum-Produktion / Regie: Adrian Figueroa Ein Filmteam begibt sich auf die Spuren von Sophie Scholl und Cat und Stephanie geben einander Halt in ihrem trostlosen rekonstruiert nach und nach das Bild einer beeindruckenden, aber Kleinstadtleben. Als Cats Umzug bevorsteht, mündet ihre Sehn- auch widersprüchlichen jungen Frau. sucht nach Wirksamkeit und Lebendigkeit in einer Katastrophe. Ermöglicht durch die ZEIT-Stiftung
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