EhrenGarde der Stadt Bonn - "Bönnsche Bröcke - drövver jöcke" Session 2012 / 2013

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EhrenGarde der Stadt Bonn - "Bönnsche Bröcke - drövver jöcke" Session 2012 / 2013
www.ehrengarde-bonn.de

BÖNNSCHES KARNEVALS-MAGAZIN
                               EhrenGarde der Stadt Bonn

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                              „Bönnsche Bröcke -
                                drövver jöcke“
                                 Session 2012 / 2013
EhrenGarde der Stadt Bonn - "Bönnsche Bröcke - drövver jöcke" Session 2012 / 2013
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EhrenGarde der Stadt Bonn - "Bönnsche Bröcke - drövver jöcke" Session 2012 / 2013
BÖNNSCHES
                                                KARNEVALS-MAGAZIN

Editorial
Verehrte Gäste, liebe Freunde
der Ehrengarde Bonn,

Was wäre der Rheinländer ohne
fünfte Jahreszeit. Und was wären wir
Bonner ohne unseren Fastelovend?

Während der Rheinländer an sich
Karneval in all seinen Facetten als
eine Selbstverständlichkeit ansieht,
wird diese Form des Frohsinns in
anderen Regionen Deutschlands
mit fassungslosem Erstaunen oder
einem ablehnenden „Geht gar
nicht“! quittiert. Hier gilt es Brü-
cken zu bauen! Aus diesem Grun-
de beinhaltet unser Sessionsmotto
„Bönnsche Bröcke – drövver jöcke“
fast schon einen diplomatischen
Auftrag. Verständnis für Bräuche
und Traditionen zu wecken, ist
wichtig. Menschen anderer Kultur-
kreise für dieses Brauchtum zu ge-
winnen und sie im besten Falle zu
integrieren, ist noch viel wichtiger.
Und dafür eignen sich Brücken in
Köpfen und Herzen bestens. Den
Rest besorgt die Zeit.

Und weil die Zeit niemals stehen
bleibt, ist sie auch für unser Traditi-   der verschiedenen Formationen.         Ich möchte auf keinen Fall versäu-
onscorps immer wieder ein Thema.          Anschaulich wird hier immer wie-       men, unserem Generalstab (also
In diesem Jahr feiern gleich zwei For-    der dokumentiert, dass der Zu-         dem Vorstand), den Kameraden
mationen ihr 5x11 Jubiläum. Infan-        sammenhalt nicht nur während           und freiwilligen Helfern hinter
terie und Cadettencorps können auf        des Karnevals, sondern 365 Tage        den Kulissen, die uns bei so vielen
diese erfolgreiche Ära voller Stolz       im Jahr Bestand hat.                   Veranstaltungen ehrenamtlich un-
zurückblicken. Und der geschätzte                                                terstützen, Dank zu sagen. Freuen
Leser hat die Möglichkeit, in diesem      Bestand hat auch unsere Paten-         wir uns auf eine schöne, fröhliche,
Karnevalsmagazin das eine oder            schaft für die BONN, ein Truppen-      friedliche Session 2012 / 2013!
andere darüber zu erfahren. Unser         versorgungschiff der Bundeswehr.
Sessionsorden ist eine Würdigung          Wir waren bei der Schiffstaufe in      Ihr und Euer
für die beiden Formationen.               Emden mit Spielmannszug und
                                          allen Formationen in vollem Ornat
Was sich sonst – auch außerhalb           dabei. Dieses nicht alltägliche Er-
der Session – im Leben der Aktiven        eignis wird in die Annalen unserer     Christoph Schada von Borzyskowski
so getan hat, zeigen die Berichte         Corps eingehen.                        Generalintendant

                                                                                (+5(1*$5'('(567$'7%211         
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BÖNNSCHES
                                          KARNEVALS-MAGAZIN

 Inhaltsverzeichnis
 01 Editorial                                      38 Überraschung gelungen!
    Christoph Schada von Borzyskowski                 Tanz in Blau-Weiß-Rot
 03 Grußwort Kommandant                            40 Die Villa der „Schmitze Billa“
    Thomas Janicke                                    Das Rätsel ist gelöst
 07 Grußwort Oberbürgermeister                     46 Gut „zu Pferd“
    Jürgen Nimptsch                                   Zwei Ardenner beim Rosenmontagszug
 09 Grußwort Bezirksbürgermeister                  48 Der Mööde Senat
    Helmut Kollig                                     Manövertour nach Mitteldeutschland
 11 Grußwort Präsidentin Festausschuss             53 Höchste Auszeichnung für Stadtsoldat
    Marlies Stockhorst                                Cadettencorps verleiht „Nr. 1 der Cadetten“
 12 Generalstab                                    55 Sessionsorden 2012 / 2013
    der Ehrengarde der Stadt Bonn                     Zwei Jubiläen innerhalb der Ehrengarde
 14 Aus der Stammrolle                             56 Ehrengarde meets Marine
    Ehrungen | Beförderungen | Vereidigungen          Einladung zur Schiffstaufe in Ostfriesland
 16 Grußwort Prinz Dirk I                          64 Doppelmitgliedschaft
    Dirk Müller                                       Ehrengarde & Stadtsoldaten
 19 Grußwort Bonna Andrea I.                       66 Der Große Rat
    Andrea Minten                                     Tour 2012
 20 Kinderprinzenpaar 2012-2013                    70 Die Kavallerie
    Julius I. und Marie I.                            Auf großer Fahrt 2012
 21 Gemeinsames Grillfest                          75 Einmol hin unn widder zerögg
    K(C)adetteneltern feierten erstmals zusammen      Fototermin auf der Kennedybrücke
 22 Der „neue“ Generalstabswagen                   76 Ein Jahr mit der Tanzgruppe
    Umbaubericht von Wolfgang Stäblein…               Und wieder sind wir mitten drin
 26 Grußwort Infanterieführer                      80 Spenderliste
    Heribert Nolden                                84 Paradeaufstellung
 27 Die Geschichte der Infanterie                     Rosenmontag 2013
    5 x 11 Jahre Infanterie der Ehrengarde         86 Sessions-Kalender
 30 Immer was los!                                 87 Sitzplan Beethovenhalle
    Auch außerhalb der Session!                       Große Bürgersitzung
 34 Schlaraffenland am Vatertag                    88 Kartenbestellung
    Planwagentour des Corps d’Argent               90 Aufnahmeantrag
 36 Der Elferrat                                   91 Büffetkarte
    Die älteste Formation der Ehrengarde           94 Impressum
                                                   95 Weihnachtsgruß
                                                   96 Nachwort des Ehrenkommandanten
                                                      Walter Hirschmann

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Obrist
Thomas Janicke
Kommandant
der Ehrengarde
der Stadt Bonn
Sehr verehrte Gäste,
liebe Freunde der Ehrengarde der
Stadt Bonn!

„Bönnsche Bröcke – drövver jöcke“
so lautet das diesjährige Motto des
Bonner Karnevals. So mancher stellt
sich nun die Frage: „Bönnsche Brö-
cke – drövver jöcke“, was hat das mit
Karneval zu tun? Die Bonner Rhein-
brücken verbinden den linksrheini-
schen Teil Bonns mit der „Schäl Sick“.
Brücken über die Bahnschienen,
die getrennten Bonner Stadtteile,
und so manche Fußgängerbrücke
erleichtern den Weg über die Stras-
se. Sind tatsächlich diese Brücken
gemeint oder will uns dieses Motto
auf die für uns oft nicht sichtbaren
Brücken hinweisen?

Gerade diese nicht sichtbaren
Brücken sind für uns Menschen
wichtige Weggefährten, sei es im
alltäglichen Leben, im Beruf oder
in unserer Freizeit. Lassen wir uns      wieder verbunden werden. Forma-        Stelle einmal ein herzliches „Danke
auf das Motto ein und überlegen:         tionsübergreifende Kontakte sind       schön“ an alle helfenden Hände.
wo wollen wir Brücken schlagen           für den Zusammenhalt unerläss-
und Verbindungen aufbauen, über          lich, gemeinsam die Ehrengarde         Unerlässlich ist die Verbindung, die
welche Brücken sind wir in der Ver-      nach außen vertreten, nicht nur        Brücke, zu den vielen Menschen,
gangenheit gegangen?                     bei den Auftritten, sondern auch       die unsere Veranstaltungen be-
                                         bei den zahlreichen Einsätzen (hier    suchen, die einen Abstecher zum
Gerade in einem Traditionscorps          wird an anderer Stelle gesondert       traditionellen Biwak machen und
kommt es immer wieder zu Ver-            berichtet), bei denen die Mitarbeit    Rosenmontag laut nach Kamelle ru-
änderungen und Erneuerungen.             des einzelnen Mitglieds gefordert      fen, seien sie alt oder jung, arm oder
Alte Kameraden verlassen uns,            wird. Gäbe es diese verbindenden       reich, Migranten, Einheimische
neue werden in den Reihen auf-           Brücken nicht, wären zahlreiche        oder Menschen mit Handicap. Sie
genommen. Die Vielschichtigkeit          Aktivitäten bislang nicht möglich      alle möchten den Alltag hinter sich
innerhalb eines Corps muss immer         gewesen – daher auch an dieser         lassen und den „Bazillus“ Karneval

                                                                               (+5(1*$5'('(567$'7%211            
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 mit dem unverkennbaren rheini-         Nachwuchses im Cadettencorps           Mitglied des Großen Rates, sowie
 schen Humor für einige Stunden         oder die der jungen Kameraden,         Andrea Minten, Mitglied des Corps
 leben und erleben, erkennend, dass     die als Student oder Azubi in den      d`Argents, als Prinz Dirk I. und Bon-
 sich in den vergangenen Jahren viel    Formationen aufgenommen wer-           na Andrea I. die Regenten des när-
 verändert hat. Längst gehen Traditi-   den. Ohne die Hilfe und die Erfah-     rischen Volkes.
 on und moderner Karneval Hand in       rung der „alten Hasen“ ständen
 Hand. Das ist Weg weisend für die      diese oft vor Brücken, die sie nicht   So wollen wir in dieser Session ge-
 Zukunft des Brauchtums.                überqueren können.                     treu dem Motto „Allen Wohl und
                                                                               Niemand weh“ gemeinsam viele
 Nicht vergessen dürfen wir die         Auch zukünftig werden wir weiter       Brücken überqueren.
 Brücke, die den Karneval mit dem       an „unseren Brücken“ arbeiten –
 Christentum verbindet. Dies wird       lassen Sie sich überraschen!           Dreimal Bonn Alaaf
 vor allem in den Mundartmessen,
 die wir seit 2 Jahren anbieten, noch   Wir, die Ehrengarde, können auch       Ihr und Euer
 einmal besonders deutlich.             in diesem Jahr wieder mit Stolz
                                        auf das Prinzenpaar schauen. Stell-    Thomas Janicke
 Vieles aus der Vergangenheit wird      ten wir 2011 und 2012 bereits den      Kommandant
 auch zukünftig weiter geführt,         Prinzen aus unseren Reihen, sind
 dazu zählt auch die Förderung des      2013 unser Kamerad Dirk Müller,

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Ne schöne Fastelovend zosamme!

Clowns und andere Spaßvögel trifft man in der fünften Jahreszeit und auf www.kamelle.de
EhrenGarde der Stadt Bonn - "Bönnsche Bröcke - drövver jöcke" Session 2012 / 2013
BÖNNSCHES
                                          KARNEVALS-MAGAZIN

Jürgen
Nimptsch
Oberbürgermeister
der Stadt Bonn

Liebe Karnevalsfreundinnen und
Karnevalsfreunde, leev Jecke,

unter dem Motto „Bönnsche Brö-
cke – drövver jöcke“ feiern wir
in Bonn die Session 2012/2013.
Ein schönes Motto, das hervor-
ragend zu unserer lebens- und
liebenswerten Stadt passt. Denn
laut Definition ist eine Brücke
„ein Bauwerk zum Überspannen
von Hindernissen“. Hindernisse
aus dem Weg räumen, Sprach-
und Generationsgrenzen sowie
kulturelle und soziale Barrieren
überwinden, das können wir in
Bonn, wo mehr als 318 000 Men-
schen aus über 170 Nationen fried-
lich zusammen leben und arbeiten.

Im übertragenen Sinne baut auch
der Karneval Brücken, denn er
verbindet Alt und Jung, Bönnsche
und Immis, Freunde und Fremde.
Unabhängig von Herkunft, Re-
ligion und Alter feiern die Men-
schen friedlich und ausgelassen      dazu bei, dass Menschen sich be-      Dreimol Bonn Alaaf! – Dreimol
miteinander, es wird gelacht, ge-    gegnen.                               Ehrengarde Rubbedidupp!
schunkelt und gesungen. Das Tra-
ditionscorps der Ehrengarde der      Ich wünsche uns allen viele schöne
Stadt Bonn trägt mit seinen zahl-    Begegnungen, eine herrlich när-
reichen Veranstaltungen – auch       rische Zeit und „Vell Spass an d’r
außerhalb der fünften Jahreszeit –   Freud“.                               Jürgen Nimptsch

                                                                          (+5(1*$5'('(567$'7%211    
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BÖNNSCHES
                                            KARNEVALS-MAGAZIN

Helmut Kollig
Bezirksbürgermeister
des Stadtbezirks Bonn

Liebe Mitglieder und Freunde der
Ehrengarde, leev Fastelovends-
jecke,

endlich hat sich das schier endlose
Warten gelohnt und nicht nur in
Bonn feiern die Jecken gemeinsam
die „fünfte“ Jahreszeit.

Der Bonner Karneval steht in dieser
Session unter dem wunderbaren
Motto „Bönnsche Bröcke - drövver
jöcke“. Im Bonner Stadtgebiet gibt
es zahlreiche Brücken, über Stra-
ßen, Bäche, Schienen und natür-
lich über unseren Rhein. Brücken
sind ein Symbol für die Verbindung
zwischen den Menschen und hel-
fen ihnen, einander zu begegnen,
zusammenzufinden. Der Karneval
möchte das auch! Im Karneval ver-
binden Heiterkeit, Frohsinn und
Spaß an der Freud‘ die Narren im
gemeinsamen Miteinander.

Aber auch außerhalb der Session ist
das Corps ein Repräsentant Bonns.
Anlässlich der feierlichen Schiffs-
taufe eines der größten Schiffe       Getreu ihres Gründungsnamens           gieren und somit einen wertvollen
der Bundesmarine im April 2012 in     „Vaterstädtischer Verein“ ist die      Beitrag zur Pflege der Bonner Hei-
Emden durch Hanne Hufschmidt,         Ehrengarde der Stadt Bonn ein          matkultur liefern. Ihnen und uns al-
die Ehefrau unseres Oberbürger-       traditionsreiches Corps, – in den      len wünsche ich eine ausgelassene
meisters Jürgen Nimptsch steuerte     rot-weißen Uniformen unverwech-        Session 2012/2013 und verbleibe
die Ehrengarde der Stadt Bonn mit     selbar, – das mit zahlreichen Ver-     mit den besten Grüßen und einem
ihrem Musikzug Bönnsches Lokal-       anstaltungen und Aktivitäten das       dreifachen Bonn Alaaf
kolorit bei. Ich freue mich bei dem   närrische Treiben in unserer Vater-
Gedanken, dass dieses Schiff mit      stadt Bonn begleitet. Mein Dank        Ihr
dem Namen „BONN“ bald auf allen       gilt allen Kameradinnen und Ka-
Weltmeeren unterwegs sein wird.       meraden sowie den vielen Freun-
Dazu allzeit gute Fahrt, eine stets   den und Förderern der Ehrengarde,
glückliche Heimkehr und immer         die sich im Dienste des Karnevals
eine Handbreit Wasser unterm Kiel!    vor und hinter den Kulissen enga-      Helmut Kollig

                                                                            (+5(1*$5'('(567$'7%211          
BÖNNSCHES
                                             KARNEVALS-MAGAZIN

Marlies
Stockhorst
Präsidentin Festaus-
schuss Bonner Karneval

Lieber Ehrengardisten,
Mitglieder und Freunde!

Tradition ist ein kulturelles Erbe,
welches von einer Generation zur
nächsten weitergegeben wird.
Wissenschaftliches, Wissen und
Können gehören ebenso zum kul-
turellen Erbe, wie Rituale. Tradi-
tionen im Sinne von Brauchtum
begegnen uns bei Eurem Corps,
der Ehrengarde der Stadt Bonn –
Vaterstädtischer Verein.

Auch ein Brauch ist eine Handlung,
die nicht beliebig oder spontan ab-
läuft, sondern einer bestimmten
Regelmäßigkeit und Wiederkehr
bedarf. Bräuche und Rituale wer-
den von den Akteuren nur dann
als sinnerfüllt erlebt, wenn Form
und Inhalt zusammengehen. Die-
ser Herausforderung stellt Ihr Euch,
das Corps der Ehrengarde, Jahr für
Jahr. Ebenso wie der Festausschuss
Bonner Karneval, der die vielfäl-      übertragenen Sinne: Das Kulturgut       den, lässt es sich bestens „drövver
tigen Aufgaben um den Brauch           Karneval und die Menschen, die          jöcke“! Das Bonner Tollitätenpaar,
Karneval ganzjährig als Saatkorn       Karneval feiern, bauen Brücken!         Prinz Dirk I. und Bonna Andrea I.,
in verschiedenste Bereiche pflanzt.    Brücken zwischen Menschen,              werden zu Euch und jedem Men-
Institutionen, Unternehmen, Ge-        Stadtteilen, Stadtbezirken, Orten       schen sicherlich eine „Verbindung“
sellschaften nehmen diese Saat         oder Regionen. Und nicht nur das;       herstellen.
auf. So kann der Karneval mit den      der Fastelovend steht für Inklusion,
Menschen, die zu unserer Stadt ge-     er schließt alle Menschen ein, er       Dreimol Ehrengarde
hören, immer wieder neu ernten         vereinigt die Bönnschen und die         „Rubbedidupp“
und von neuen Impulsen leben.          Imis, umschließt die Großen und
                                       die Kleinen, lädt gleichermaßen         Eure
Das Motto „Bönnsche Bröcke – drö-      Arme und Reiche ein und wendet
vver jöcke“ möchte Verbindung          sich den Gesunden ebenso zu wie
herstellen und Menschen verbin-        den Kranken oder Menschen mit
den. Deshalb interpretiert der         Handicap. Über solche Brücken,
Festausschuss das Motto auch im        die vom Herzen her gebaut wer-          Marlies Stockhorst

                                                                              (+5(1*$5'('(567$'7%211         
Generalstab der Ehrengarde der Stad

                   Hinten (v. l. n. r.): Feldpostmeister – Wolfgang STÄBLEIN, Compagnieführer – Heribert NOLDEN, Batterieführer – Markus
                   LÜDERS, Feldadjutant – Thomas RINGEN, Cadettencorpsführer – Joachim FANDEL, Zeugmeister – Uwe SCHMITZ

   (+5(1*$5'('(567$'7%211
dt Bonn – Vaterstädtischer Verein e.V.

 Vorne (v. l. n.r.): Ordensmeister – Dr. Götz DEML, Generaladjutant – Guido LEPPER, Chef du Corps dÀrgent – Bernd
 ZIMMERMANN, Ehrenkommandant – Walter HIRSCHMANN, Kommandant – Thomas JANICKE, Ehrenmitglied –
 Peter ORTSIEFER, Generalintendant – Christoph SCHADA VON BORZYSKOWSKI

  Es fehlen: Eskadronführer – N.N., Kanzler Großer Rat – Michael GUSSONE, Stabszahlmeister – Stephan POHLER,
  Schultheiß – Wolfgang WILLCKE, Generalrendant – Werner LORBACH, Quartiermeister – Günter MECHLINSKI

                                                                                                      (+5(1*$5'('(567$'7%211   
AUSZUG      AUS DER   STAMMROLLE          DER

                   Stammrolle
                    der Ehrengarde der stadt Bonn
              NEUAUFNAHMEN, BEFÖRDERUNGEN    UND   EHRUNGEN   IN DER   SESSION 2012/2013

        GEMÄSS DER EHRENGARDE-FELDORDNUNG WERDEN MIT DEM HEUTIGEN
        TAGE FOLGENDE KAMERADEN ALS NEUE AKTIVE EHREN-GARDISTEN VEREIDIGT:
        FÜR DIE  INFANTERIE: FREDERIK BALTZER | MARCO POERTGEN | JULIAN NÖTHEN
        FÜR DIE ARTILLERIE: PATRICK REICHELT
        FÜR DIE KAVALLERIE: MICHAEL-CHRISTIAN TEIFEL | BRYAN VERHEYDEN
        FÜR DEN MÖÖDEN SENAT: NORBERT HUMPERT
        FÜR DEN ELFERRAT: PETER ROTHE
        FÜR DAS CORPS D’ ARGENT: FRANK KLEUVER | PETER ROTTACH

        FÜR DAS CADETTENCORPS: CELINA DREES | ANNIKA HINSEN | LEA KATHARINA KLEIN |
        LINA SOPHIE KLEIN | JANIC MAUER | LINDA MAUER | LOUIS MAUER | LAURA MÜLLER |
        ANGELA ORITZ | LEONIE QUEDNAU | AMY SIEGERT

        FOLGENDE KAMERADEN       WERDEN BEFÖRDERT:

        AUS DER   INFANTERIE
        ZUM   GEFREITEN: DIRK DOBAT | BJÖRN HÖVER | TIM JANKOWSKI
        ZUM   OBERLEUTNANT: HORST HAECK
        ZUM   HAUPTMANN: WOLFGANG CREMER | MICHAEL HAUNHORST | KONRAD SCHMITZ

        AUS DER   ARTILLERIE
        ZUM   UNTEROFFIZIER: JOACHIM MERTENS | HELMUT OELLIG

        AUS DER   KAVALLERIE
        ZUM   GEFREITEN: PETER LAMBERT

        AUS DEM   MÖÖDEN SENAT:
        ZUM   UNTEROFFIZIER: KLAUS BERSCH | HORST KAMINSKI

        AUS DEM   ELFERRAT:
        ZUM   UNTEROFFIZIER: JÜRGEN PÜTZ
        ZUM   LEUTNANT: GERD LINDEN
        ZUM   HAUPTMANN: DR. GÖTZ DEML | DR. WOLFGANG RIEDEL | WOLFGANG RINDERMANN

   (+5(1*$5'('(567$'7%211
EHRUNGEN
DIE URKUNDE FÜR 5 JAHRE        TREUE   MITGLIEDSCHAFT   IM   CADETTENCORPS   ERHÄLT:
LARA MARIE SELLNER

DIE TREUEMEDAILLE DER III. STUFE FÜR 10 JAHRE MITGLIEDSCHAFT ERHÄLT:
PROF. DR. KARL-HEINZ ERDMANN | KLAUS GERWING | GERD LINDEN | PROF. DR. HELMUT PÜTZ

DIE TREUEMEDAILLE DER II.STUFE FÜR 25 JAHRE MITGLIEDSCHAFT ERHÄLT:
WOLFGANG CREMER | DR. GÖTZ DEML | MICHAEL HAUNHORST | DR. WOLFGANG RIEDEL |
WOLFGANG RINDERMANN | JOHANNES SIEPEN | WOLFGANG STÄBLEIN

DIE TREUEMEDAILLE DER I. STUFE FÜR 40 JAHRE MITGLIEDSCHAFT ERHÄLT:
HEINZ-JÜRGEN BECKER | WOLF-GUNTRAM GRAF ZU SOLMS-WILDENFELS-SIEGLIN | BERND VONHOFF

INAKTIVE MITGLIEDER
DIE ANSTECKNADEL IN BRONZE FÜR 10 JAHRE MITGLIEDSCHAFT ERHÄLT:
CHRISTOPH ARNOLD | CHRISTIANE BEU | JÜRGEN FREDRIXEN | BERND GIESHOLD |
RAYMOND HALACZINSKY | LOTHAR OLONCZIK | DR. RAINER WIRTZ

AUF GRUND AUSSERORDENTLICHER VERDIENSTE               WERDEN
FOLGENDE KAMERADEN GEEHRT:

DIE III. STUFE DES VERDIENSTORDENS ERHÄLT:
OLIVER KORN | RALF KRÖGER | THORSTEN SCHILLING | PHILIPP SCHMITZ
DIE II. STUFE DES VERDIENSTORDENS ERHÄLT:
RALF LÜDERS | HELMUT OELLIG | HELMUT PÜTZ | STEFAN SCHEVARDO | BURKHARD VAN SCHEWICK

DIE I. STUFE DES VERDIENSTORDENS ERHÄLT:
JOSEF BERGMANN | KLAUS GERWING | BERND ZIMMERMANN

DEN RSE VERDIENSTORDEN        IN   SILBER   ERHÄLT:
WOLFGANG CREMER

DEN RSE VERDIENSTORDEN        IN   GOLD   ERHÄLT:
WINFRIED KÜRTEN
DEN VERDIENSTORDEN FÜR NICHTMITGLIEDER ERHÄLT:
IVONNE KOPPRASCH | GABY SCHMITZ | DR. USCHI WERNER

AUFGESTELLT      UND VERKÜNDET AM      10. NOVEMBER     IM   JAHRE 2012
DER KOMMANDANT         DER GENERALADJUTANT

THOMAS JANICKE         GUIDO LEPPER

                                                                (+5(1*$5'('(567$'7%211   
BÖNNSCHES
                                                 KARNEVALS-MAGAZIN

 Prinz Dirk I
 Liebe Ehrengardisten,
 liebe Kameraden!

 Ich gebe es zu, ich bin infiziert – die   Meisterbrief    durch-
 Diagnose: Karnevalsvirus.                 marschierte, wobei ich
                                           nebenbei auch gleich
 Die Grundlage dazu wurde mir              noch ein paar zusätz-
 schon in die Koblenzer Wiege ge-          liche Fachqualifikatio-
 legt. Denn nur wenige Tage nach           nen abstaubte.
 dem Elften im Elften im Jahr 68
 beschloss ich, die Welt für mich zu       Das Feld der sich an-
 erobern. Ob meine Mutter mich             schließenden Möglich-
 damals Ihren kleinen Prinzen ge-          keiten war nun mindes-
 nannt hat, ist nicht überliefert. Fest    tens so groß wie mein
 steht aber, dass ich damals zum           Elan, und so wagte ich
 ersten Mal Strumpfhosen trug.             1993 den Schritt in die
 Worauf ich allerdings im weiteren         Selbstständigkeit. Mit
 Verlauf bis zu dieser Session gerne       Präzisionsarbeit,     Ge-
 verzichtet habe.                          schick und einer Prise
                                           Glück entwickelte ich
 Weil die Koblenzer eher zurückhal-        das Unternehmen zu
 tend Karneval feierten, brach die         Bonns führendem An-
 Stufe Eins des Virus erst aus, als ich    bieter für Dienstleistun-
 in unsere Bundesstadt umzog.              gen rund ums Haus. Bis
                                           zu 1.300 Beschäftigte
 Nach der zehnten Klasse wechselte         standen bei mir in Lohn
 ich hierher zum Fechtinternat und         und Brot.
 besuchte das Friedrich-Ebert-Gym-
 nasium. Bereits als Zuschauer des         Spätestens im karneva-
 ersten Straßenumzuges wurde ich           listischen Schnapszahl-
 karnevalistisch entjungfert. Fiere!       jahr 2011 entschied ich
 Tanze! Bütze! Flirte! Mir war sofort      mich aber, alles auf eine
 klar: Dat is mein Ding! Und über-         Karte zu setzen, das Unternehmen       man nicht losgelöst von irdischen
 haupt, Bonn bot mir von Beginn            zu verlassen und beruflich noch ein-   Realitäten. Meine Familie unter-
 an: pulsierendes Leben, die Vielfalt      mal neu durchzustarten.                stützt mich mit allen Kräften. Auch
 der Menschen, unterschiedlichs-                                                  jetzt steht sie mit Leidenschaft,
 te sportliche Chancen und auch            Dank harter Arbeit und dem in-         Geduld und auch gelegentlicher
 spannende Herausforderungen.              zwischen schon fast obligatori-        Nachsicht an meiner Seite. Darauf
 Also beschloss ich, hier Wurzeln zu       schen Quäntchen Glück blieb mir        bin ich stolz – aber auch dankbar,
 schlagen.                                 der Erfolg treu! So jöcken seit dem    denn ich halte das nicht für selbst-
                                           11.11.11 die schwarzen Minis der       verständlich.
 Der Familientradition folgend,            Dirk Müller Gebäudedienste über
 startete ich eine Ausbildung zum          unsere Bönnsche Bröcke.                Ohne weitere Vorwarnung „men-
 Gebäudereiniger. Dabei hatte ich                                                 delte“ sich das Karnevalsgen un-
 so viel Spaß, dass ich direkt bis zum     Eine solche Entscheidung trifft        terdessen vollständig bei mir

   (+5(1*$5'('(567$'7%211
BÖNNSCHES
                                           KARNEVALS-MAGAZIN

durch. Freunde, Ex-Prinzen und        auch als Bonner Prinz
Geschäftspartner hatten mich be-      begrüßen zu dürfen. Ein
reits vor rund zwei Jahren über-      absolutes Novum hier
zeugt, den organisierten Karne-       im Bonner Karneval.
val zu unterstützen. Seitdem bin      Klar, bin ich auch schon
ich Mitglied im Großen Rat der        gespannt auf all die an-
Ehrengarde der Stadt Bonn. Im         deren Termine: Von der
vergangenen Jahr habe ich zum         Sessionseröffnung auf
ersten Mal selbst auf einem der       dem Marktplatz in der
Festwagen gestanden – ein weite-      Bonner Innenstadt, über
res beeindruckendes Erlebnis! Als     das Ordensfest, wo ich
Beethoven verkleidet zog ich mit      nach den Weihnachts-
den Freunden des Festspielhauses      feiertagen feststellen
durch die Innenstadt. Spätestens      werde, ob der Prinzen-Wams noch          schon zeigen, ob mein Karnevals-
da war mir klar: In der nächsten      passt, bis hin zur Proklamation, auf     virus kuriert ist, oder ob er viel-
Session will ich ganz oben auf dem    der ich den Pajass als Insignie der      leicht zu neuen närrischen Ufern
Prinzenwagen stehen.                  Macht entgegen nehmen darf.              strebt. Schön ist in jedem Fall das
                                                                               jetzt schon bestätigte Wissen:
Dass das nun tatsächlich direkt ge-   Vom Bezug der Hofburg, über
klappt hat, ist für mich persönlich   den Rathaussturm mit Schlüssel-          Ich bin nicht allein und ich kann
ein doppeltes Fest. Denn in diesem    übergabe aus den Händen des              jederzeit auf die Ehrengardisten
Jahr richtet die Innung der Gebäu-    Oberbürgermeisters bis hin zum           bauen.
dereiniger die Galasitzung der När-   Sessions-Höhepunkt, dem Rosen-
rischen Zunftmeister in der Godes-    montagszug.                              Darum auf Euch alle ein Ehren-
berger Stadthalle aus. Das gibt mir                                            garde Rubbedidupp und Drei Mol
die einmalige Gelegenheit, unsere     Aber natürlich auch auf die Bilanz       vun Hätze – Bonn Alaaf
Gäste nicht nur in meiner Funktion    des Federnrupfens. Und, und, und,
als Innungs-Obermeister sondern       …. Dann wird sich vielleicht auch        Euer Prinz Dirk I

                                                                             (+5(1*$5'('(567$'7%211         
Y"MBBGÅ4FJUNFISBMT+BISFOKFDL
BVGEJF3FHJPO|OJDIUOVSJN,BSOFWBMÅ
                                           OVSXJSTJOECPOOSIFJOTJFHEF

8FJMXJS+VCJM‡VNGFJFSO WFSUSJUUEJF-FJUFSJO
VOTFSFS'JMJBMF%PMMFOEPSGBMT#POOB"OESFB*
EJF7PMLTCBOL8JSGSFVFOVOTNJUJISVOE             7PMLTCBOL
1SJO[%JSL*BVGFJOFUPMMF4FTTJPO              #POO3IFJO4JFH
BÖNNSCHES
                                                KARNEVALS-MAGAZIN

Bonna Andrea I.
Leev Ehrengardisten, leev Fründe
der Ehrengarde und leev Jecke,

zufällig war in Eurem „Bönnschen         Pagin von LiKüRa-Prinzessin Heidi I.
Karnevals-Magazin“ noch eine Sei-        Ein Jahr später ging mein Pagin-
te frei, da habe ich direkt die Chan-    nen-Dasein nahtlos von der „schääl
ce ergriffen, mich als Eure zukünf-      Sick“ auf die linksrheinische Seite
tige Bonna Andrea I. vorzustellen.       über. Ich gehörte zur Begleitung
                                         des Bonner Prinzenpaares, Prinz
Am 08. September 1976 wurde ich          Willi III. und Bonna Birgit I. Hier hat-
in Beuel geboren und bin im herrli-      te ich Gelegenheit, die „bönnsche
chen Siebengebirge, bei Oberpleis,       Fastelovends“-Luft zu schnuppern.
aufgewachsen. Nach meiner schu-
lischen Laufbahn begann ich im           Aber damit noch nicht genug! In
Jahre 1995 bei der Volksbank Bonn        der Session 2004 durfte ich als Li-
Rhein-Sieg eG meine Ausbildung,          KüRa-Prinzessin Andrea II. die Orte
wo ich bis heute als Filialleiterin in   Limperich, Küdinghoven und Ra-
Dollendorf tätig bin.                    mersdorf vertreten.

Nun zum Wichtigsten, meinem kar-         Jetzt kann ich einem weiteren
nevalistischem Lebenslauf: Mit 5         karnevalistischen Höhepunkt ent-
Jahren bin ich als kleener Fetz an       gegenblicken, nämlich als Eure              Momenten bei der Unterstützung
Karnevalssonntag freudestrahlend         Bonna Andrea I. Es erfüllt mich mit         des Prinzenpaares. Ich blicke sehr
im LiKüRa-Zug mitgelaufen. Seit-         Stolz und Freude, als Mitglied im           gerne darauf zurück. Jetzt freue ich
dem habe ich keinen LiKüRa-Zug           Corps d´Argent Eure Bonna zu sein.          mich ebenso auf eine tolle und je-
mehr verpasst. Der Fastelovend           In den vergangenen Jahren habe              cke Session 2013 mit Üch.
wurde mein größtes und liebstes          ich schon viele von Euch kennen
Hobby; er ist es bis heute geblieben.    gelernt und genauso wie ich seid            Mit unserm Motto „Bönnsche Brö-
                                         Ihr dem Karneval treu geblieben.            cke – drövver jöcke“ ruf ich Euch
Meine karnevalistische Karriere be-      „Schön, dat Ihr all noch do sedd!“          zu: 3 Mol Bonn – Alaaf und 3 Mol
gann 2001. Damals lernte ich den         Es war damals eine herrliche Zeit,          Ehrengarde – Rubbedidupp.
Karneval auch von einer ganz an-         voller Spaß, mit tollem Zusammen-
deren Seite kennen, und zwar als         halt und vielen unvergesslichen             Eure Bonna Andrea I.

                                                                                    (+5(1*$5'('(567$'7%211          
BÖNNSCHES
                                               KARNEVALS-MAGAZIN

                 Kinderprinzenpaar                                                                   Weiteres zum Kinderprinzenpaar
                                                                                                     finden Sie unter:
                        Julius I. und Marie I.                                                       www.ehrengarde-bonn.de/
                                                                                                     cadettencorps/kinderbonna

 Kinderprinz Julius I.                   Jahr des Kadettencorps der Bonner         wir, Kinderprinz Julius I. und ich als
                                         Stadtsoldaten, Kinderprinz der            Kinderbonna Marie I. das Zepter der
 Am 25. August 2001 wurde Julius         Stadt Bonn zu werden.                     Kindernarren. Es wird ne jecke Zeit.
 Oestreich als Bönnscher Jung ge-
 boren. Er wohnt in Bonn-Auerberg        Euer Kinderprinz Julius I.                Meine Hobbys sind vor allem Tan-
 und wird ab August die Realschule                                                 zen im Cadettencorps, Gitarre spie-
 des Collegium Josphinum besu-           Kinderbonna Marie I.                      len, Schwimmen, Reiten und Ski
 chen. Seine Hobbies sind Klettern,                                                laufen. Gerne verbringe ich viel Zeit
 mit Freunden draußen spielen, Vol-      Als Marie Fandel habe ich mitten in       mit meiner großen Schwester Chris-
 leyball und im Sommer Rad-, im          der Jecken Jahreszeit, am 27. Janu-       tina. Ich besuche die 3. Klasse der
 Winter Skifahren. Natürlich darf das    ar 2003, das Licht der Welt erblickt.     Pleiser Waldschule in Sankt Augus-
 Tanzen im Kadettencorps der Bon-        Ganz schnell war klar, dass ich mit       tin-Niederpleis. Mama betreibt ein
 ner Stadtsoldaten nicht fehlen.         grade mal drei Jahren im Cadet-           kleines, aber feines Hotel im Herzen
                                         tencorps der Ehrengarde der Stadt         der Stadt Bonn und Papa begeistert
 Schon mit 2 Jahren kam Julius mit       Bonn tanze. Papa hatte ja auch            die Bonner mit der Klangwelle.
 seinem Bruder zu dessen Stadtsol-       schon seine große Uniform und hat
 daten-Tanztraining mit. Doch erst       mir somit das närrische Leben in die      Ich freue mich, mit Euch in den
 mit 4 Jahren wollte er selber mittan-   Wiege gelegt. Nun tanze ich schon         Sälen und auf den Straßen – und
 zen. Seit 2005 ist er nun schon im      in der mittleren Gruppe der Cadet-        selbstverständlich bei strahlenden
 Kadettencorps in der Tanzgruppe         ten und es macht mir sehr viel Spass.     Sonnenschein an Rosenmontag –
 aktiv. Im letzten Jahr war Julius so-                                             bönnsche Fastelovend zu fiere.
 gar Fähnrich des Kadettencorps.         Einmal mit dem Bazillus Carneva-
                                         lensis infiziert, ist für mich das Jahr   Auf das Cadettencorps der Ehren-
 Seit sein Bruder Nils in der Session    ohne Fastelovend und die Ehren-           garde, auf de bönnsche Fastelovend
 2009/2010 Kinderprinz war, ist es       garde undenkbar. Als Pagin hatte          un minge Kinderprinz dreimool von
 auch Julius Wunsch, dies einmal zu      ich schon mehrfach Gelegenheit,           Hätze Alaaf
 werden. Jetzt freut er sich beson-      dem Bonner Kinderprinzenpaar
 ders mit jecken 11 Jahren im 111.       zu assistieren. Jetzt übernehmen          Eure Kinderbonna Marie I.

   (+5(1*$5'('(567$'7%211
Gemeinsames Grillfest
K(C)adetteneltern feierten
erstmals zusammen

Am 23. Juni 2012 war es soweit. Erstmals fand im Garten
von Familie Orth (Kadettencorpsführer der Bonner Stadt-
soldaten) ein gemeinsames Grillfest der Eltern der Cadet-
        ten statt. Diesmal wurde ohne Pänz genüsslich
              gegrillt und gefeiert. Der ungekrönte Grill-
               könig Brathahn (Erich Häusler) machte sei-
                 nem Namen alle Ehre und grillte super für
                 alle Eltern. Die Mütter haben ein unglaub-
                liches Buffet gezaubert, das keine Wün-
                   sche offen ließ. In gemütlicher Runde
                    kamen sich die Eltern beider Corps
                     näher und vereinbarten noch am glei-
                       chen Abend ein zweites Grillfest in
                       2013. Bis spät in die Nacht genossen
                       rund 40 Eltern die Gastfreundschaft
                       von Daniela und Wolfgang und be-
                       danken sich nochmals herzlich. ■

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                                            KARNEVALS-MAGAZIN

                     Der „neue“ Generalstabswagen
                     … Umbaubericht von Wolfgang Stäblein…
                     Im April 2012    Bei der ersten Besichtigung in der    die losen Ornamente erst einmal
                     wird dem Vor-    Wagenhalle am siebten Juli stellt     abgenommen und gelagert. Da die
                     stand ein Ge-    sich jedoch schnell heraus, dass es   Ornamente zum großen Teil stark
                     sellschaftswa-   mit einer Umlackierung nicht ge-      beschädigt worden sind, werden
                     gen zum Kauf     tan ist. Schon beim Abreißen der      die meisten von Ihnen erst einmal
 angeboten. Da der aktuelle Gene-     einzelnen Papierschichten werden      fachmännisch mit dem Untergrund
 ralstabswagen sich in den zurück-    böse Baumängel wie Hohlräume,         verklebt/ verschraubt, und die Hohl-
 liegenden beiden Jahren als nicht    aber auch durch Witterungsein-        räume mit Bauschaum geschlos-
 geeignet erwiesen hat, beschließt    flüsse entstandene Wasserschäden      sen. Die fehlenden Styropor-Orna-
 der Generalstab, den alten Wagen     sichtbar. Durchgeweichte Papp-        mente werden nachgeformt und
 zu verkaufen und am 29.05.12 die     verkleidungen müssen entfernt         ergänzt. Da der Unterbau aus Holz
 Kaufoption wahrzunehmen. Die         werden, kurz und gut: das Ganze       besteht, die Ornamente jedoch aus
 Maße des Aufbaues: Länge 8,90        sieht schlimm aus. Kurzfristig wird   Styropor, wird uns schnell klar, dass
 Meter, Breite 2,80 Meter, Brüs-      im kleinen Kreis ein kompletter       wir eine sehr zeitaufwendige Res-
 tungshöhe: 94 cm auf einer Ebene     Neuaufbau entschieden. Nach Ab-       taurierung vor uns haben. Die zum
 ausgerichtet für bis zu 12 Perso-    riss der Papierschichten und losen    Teil völlig maroden Holzplatten
 nen – ideale Vorrausetzungen.        Pappverkleidungen werden auch         werden ebenso entfernt und durch

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                                             KARNEVALS-MAGAZIN

neue ersetzt, wie auch die gesam-
te Elektrik, die dringend auf den
neuesten Stand gebracht werden
muss. Zum Glück haben wir in der
Garde Handwerksmeister, die uns
mit guten Tipps per Telefon aber
auch vor Ort in der Halle bei den
weiteren Arbeitsschritten helfen
können. Ein kleiner Teil der Mann-
schaft, wagt sich an den Neuauf-
bau ran. An Material werden 50 m2
Armierungsgewebe,1500 ml Mon-
tageschaum, 240 kg Mineralputz,
rund 1000 Heftklammern, 20 Lfm
Zuleitungskabel, 8 Steckkupplun-
gen, 10 Liter Haftgrund, 30 Liter      Vorher …                              Neue Ornamente werden modelliert …
Fassadenfarbe, 5 Liter Vorstreich-
farbe, 10 Tuben Acryl/Silikon, 10      dass er mindestens die nächsten 10    Hilfe von Kamerad
Liter Lackfarbe, 15 m2 Leimholzplat-   Jahre jedem Wind und Wetter pro-      W. Cremer ein i-Tüp-
ten, 20 Lfm Handläufe, hunderte        blemlos standhalten kann, in den      felchen aufgesetzt.
Spaxschrauben, 40 Metallwinkel,        Originalfarben der Ehrengarde „Rut    Die Kosten des Um-
rund 60 Bögen Schleifpapier, 1200      un Wiess“. Da der Wagen erst 2001     baus werden durch
ml Sprühlack etc. in mehr als 250      offen aufgebaut und mit mecha-        die mitfahrenden
Arbeitsstunden verbraucht. Nach        nischer Auflaufbremse ausgestat-      Generalstäbler
der beachtlichen Zeit von drei Mo-     tet worden ist, liegt uns auch von    getragen, so dass
naten ist es am 13.10.12 endlich       Seiten des TÜV ein Originalbericht    dem Verein kei-
soweit: Vor uns steht er nun: der      vor. Zum Schluss wurde innen noch     nerlei finanzielle
neue Gesellschaftswagen der Eh-        ein rutschfesten Boden verlegt und    Belastungen
rengarde so aufwendig gebaut,          mit vier Blumenbouquets und der       entstanden

                                           BAUELEMENTE UND SICHERHEIT S TECHNIK
                                           FENSTER TÜREN HAUSABSICHERUNG REPARATUR
                                           0228 689 63 63                         02244 87 86 46

                                                                            (+5(1*$5'('(567$'7%211             
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                                               KARNEVALS-MAGAZIN

 Elektrokabel werden verlegt.                                   Nachher …

 sind. An dieser Stelle möchte ich       stützung danken – ganz besonders       tagszug den neuen Gesellschafts-
 mich aber noch für die Material-        aber Thomas Ringen für die gute        wagen der Ehrengarde unserem
 spenden bei den Firmen Maler-           Zusammenarbeit bei der Planung         Bonner Publikum präsentieren zu
 meister Lothar Brand, Glasermeis-       und Ausführung. Obwohl uns oft         dürfen.
 ter Wolfgang Stäblein, Stuckateur       der Kopf geraucht hat, wurden die
 Meister Lothar Suhr sowie Uwe           vielen Fragezeichen so nach und        Auf eine allzeit unfallfreie Fahrt
 Schmitz und Walter Hirschmann           nach abgearbeitet. Ein weiteres        ein dreifaches Ehrengarde „Rubbe-
 ganz herzlich bedanken. Eine sol-       „Danke“ geht an den Kameraden          didupp“ … „Rubbedidupp“ …
 che große zeitaufwendige Aufgabe        aus der Infanterie, Uwe Parsch, für    „Rubbedidupp“ ■
 konnte aber nur in einem perfekt        seinen unermüdlichen Einsatz in
 funktionierenden Team realisiert        den vielen geleisteten Stunden!
 werden. Allen Generalstäblern, die      Der gesamte Generalstab freut
 uns unterstützt haben, aber auch        sich nun, auf der Jungfernfahrt am                Weiteres zum Generalstabswagen
 den freiwilligen Helfern möchte         11.02.2013 bei hoffentlich strahlen-              finden Sie unter:
                                                                                           generalstab.ehrengarde-bonn.de
 ich gerne für Ihre tatkräftige Unter-   dem Wetter im Bonner Rosenmon-

 Mitglied im „Großen Rat“

    (+5(1*$5'('(567$'7%211
BÖNNSCHES                   • ALFTER
                                             KARNEVALS-MAGAZIN           • BLANKENHEIM
                                                                         • BONN
                                                                         • DÜSSELDORF
                                                                         • GODESBERG
                                                                         • KÖLN
                                                                         • KÖNIGSWINTER
                                                                         • RHEINBACH
                                                                         • ZÜLPICH

                                                                         53119 BONN
                                                                         Bornheimer Str. 172-180
                                                                         Tel. 0228 / 72994-0
                                                                         Fax: 0228 / 72994-69

        www.fassbender-tenten.de                    |   info@fassbender-tenten.de

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                                                                 (+5(1*$5'('(567$'7%211   
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                                            KARNEVALS-MAGAZIN

 Heribert
 Nolden
 Infanterieführer

 Liebe Mitglieder, liebe Freunde der
 Ehrengarde, liebe Infanteristen,

 die stolze Infanterie der Ehrengar-
 de der Stadt Bonn feiert in dieser
 Session 5 x 11 Jahre Geburtstag.
 Die Infanterie kann heute auf eine
 55-jährige Geschichte blicken und
 wird auch in den nächsten Jahren
 die Tradition, Pflege des Brauch-
 tums und Pflege unserer Kamerad-
 schaft fortsetzen. Die Vielzahl der
 Kameraden, die schon über 20, 30,
 40 Jahre ja sogar 50 Jahre in der
 Infanterie sind, bilden den Stamm
 der Infanterie, aber auch unsere
 jungen Mitglieder binden sich her-
 vorragend ein und sind recht bald
 integriert.

 Ich möchte allen Kameraden, ob
 jung oder alt, auch im Namen mei-
 ner Vorgänger für die großartige
 Ünterstützung danken. Sie haben
 aus der Infanterie das gemacht,
 was sie heute ist, eine starke For-
 mation mit toller Kameradschaft.
                                       Ihnen, liebe Leser der nachfol-    „Met dreimol Infanterie Haas höpp „
 Ich wünsche der Infanterie für die    genden Berichte, viel Spass beim
 Zukunft weiterhin „vell Spass an de   Lesen, und Dank an die Autoren     Ihr
 Freud“ und eine schöne Session        Ulrich Homa, Tim Jankowski sowie   Heribert Nolden
 2012/13!                              Aloys Synal für die Bilder.        Infanterieführer

   (+5(1*$5'('(567$'7%211
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                                             KARNEVALS-MAGAZIN

Die Geschichte der Infanterie
5 x 11 Jahre Infanterie der Ehren-     Schließlich begeisterten die „lan-     men hingerissen, dass weitere Auf-
garde der Stadt Bonn – das ist nicht   gen Kerls“ um ihren ersten und 202     tritte unumgänglich waren. Selbst
nur ein zutiefst närrisches Jubilä-    cm messenden Infanterieführer          in Berlin erfreute man sich an den
um, sondern auch eine bewegte          Willi Koch das Publikum vom ers-       Kerlen aus dem Rheinland. Die
Geschichte. 1957 fiel die Entschei-    ten Augenblick an.                     „Konkurrenz“ anderer Männerbal-
dung, den „Vaterstädtischen Verein                                            lette als auch die Mehrbelastung
– Ehrengarde der Stadt Bonn“ nach      Neben Uniformen und Fahne              für die Kameraden, jedes Jahr ei-
der Kavallerie um eine „schnell        musste natürlich auch ein Garde-       nen neuen Juxtanz einzustudie-
bewegliche Fußtruppe“ zu be-           tanz her. So wurde bereits zur Ses-    ren, führte schließlich bereits 1975
reichern. Im Herbst dieses Jahres      sion 1957/1958 auf den „Marsch         dazu, dass diese Darbietung nicht
konnten die ersten 20 Infanteristen    um 1700“ eine „Mischung aus            zu einer Tradition wurde. Dessen
angeworben und ausgemessen             preußischem Stechschritt und           ungeachtet wurde immer wieder
werden. Da die Infanterie bereits      rheinischem     Hacke-Spitze-eins-     vereinzelt ein Juxtanz anlässlich
in der sich nähernden Session auf      zwei-drei“ einstudiert. Der ge-        des Gardeaufmarsches präsentiert,
die Bühnen der Stadt und der Um-       mächliche „Marsch um 1700“ wur-        der die Massen begeisterte.
gebung ziehen sollte, drängte die      de zwar im Jahre 1972 von einer
Zeit. So kam es zu der Notwendig-      etwas schmissigeren Eigenkompo-        Uniform, Helm, Gewehr und Tanz
keit, einige „von der Fahne Gegan-     sition abgelöst, die damalige Be-      stellen die Infanterie im Gesamt-
gene“ durch Schneidergesellen          schreibung passt jedoch auch auf       verein besonders heraus. Doch
und -lehrlinge zu ersetzen. Dem        die heutige Schrittfolge und lässt     auch im Bonner Karneval insge-
daraus resultierenden Vorwurf          auch Kameraden ohne Taktgefühl         samt ist ihresgleichen nicht zu
der karnevalistischen Konkurrenz       gut mitkommen.                         finden. Nach innen besticht die
in blau-rot, es handele sich um                                               Compagnie durch einen bunten
            eine „Söldnertruppe“,      Das Anfang der 70er Jahre einstu-      Mix an Persönlichkeiten. Nicht nur
                    konnte Stand       dierte und im Januar 1974 anläss-      alle Altersgruppen, auch alle denk-
                         gehalten      lich des Gardeaufmarsches urauf-       baren beruflichen Hintergründe
                           werden.     geführte Männerballett war im          sind vertreten. Gleiches gilt für
                                       Gegensatz zum Gardetanz nur für        verschiedene Meinungen, die stets
                                       einen Auftritt und als Juxtanz ge-     zugelassen und kontrovers aber
                                       dacht. Das Publikum war jedoch         konsensorientiert diskutiert wer-
                                       dermaßen zu Begeisterungsstür-         den. Letztlich verbindet doch der

                                                                             (+5(1*$5'('(567$'7%211          
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 „Spass an der Freud“, was nicht        schaft zu den anderen Formatio-       den aktuellen Marketenderinnen
 zuletzt die eindeutig zweideuti-       nen wird gepflegt und gelebt.         Eva Boley und Sarah-Vanessa Hoff-
 gen, aber gleichermaßen liebevoll                                            mann trugen und tragen die über
 gemeinten Spitznamen (z.Bsp.           Ganze besondere Kameradschaft         30 „Mädche“ mit Nadel und Faden,
 „Leutnant Euroscheck“) oder An-        bestand stets zwischen der Compa-     Fleischwurst oder guter Laune zum
 deutungen („Wer macht heute            gnie und ihren Marketenderinnen.      Zusammenhalt bei.
 den Uli?“) beweisen. Vielleicht ist    “Die Mädche well ich all huh ehre“,
 dies der eigentliche Schlüssel zum     so schwört es jeder Ehrengardist      Sind die Marketenderinnen gerade
 Erfolg für die besonders enge Ka-      auf die Fahne. Die Satzung drückt     nicht anwesend, schart sich die In-
 meradschaft, die in der Infanterie     sich da etwas nüchterner aus: „Der    fanterie um ihre Sturmfahne. Dies
 vorherrscht und gleichzeitig ande-     Verein führt eine Compagnie mit       war zunächst die alte Gardefahne
 re nicht ausschließt. Das beweisen     ein bis zwei Marketenderinnen, die    des „Vaterstädtischen Vereins“, da
 die vielen neuen „Freiwilligen“ der    an den Tänzen teilnehmen.“ Dahin-     die Kavallerie der neu gegründeten
 letzten Jahre, die in kürzester Zeit   ter steckt viel mehr Engagement,      Formation keine neue Fahne „gönn-
 integriert waren. Nicht selten ent-    als es die Satzung erwarten lässt.    te“. 1983 stiftete dann der langjäh-
 wickelte sich aus Kameradschaft                   Von der Gründungs-         rige Infanterieführer Winnie Kürten
 echte Freundschaft. Doch                               marketenderin Inge    die erste eigene „neue“ Fahne, die
 auch die Kamerad-                                         Runkel bis zu      sie bis heute führt. Sie ist der alten
                                                                              Fahne des preußischen II. Bataillons
                                                                              des 2. Regiments der „Garde zu Fuß“
                                                                              nachempfunden und schmückt
                                                                              sich unter anderem mit dem Motto
                                                                              „Allen wohl – Niemand weh“.

                                                                              Dieser besagte Winnie Kürten war
                                                                              es auch, der die Infanterie zu ihrer

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                                              KARNEVALS-MAGAZIN

                                        Willi Koch, Paul Vellen, Phipp Ten-       und Marketenderinnen. Kamerad-
                                        ten, Rudi Eschweiler, Peter Kraut-        schaft, selbstloses Engagement
                                        scheid, Günter Schmickler, Paul-          und der Spaß am Karnevalfiere
                                        Herbert Berchem, Winnie Kürten,           sind der Klebstoff, der diese staatse
                                        Guido Lepper, Uli Tenten, Michael         Truppe zusammenhält. Die „Alten“
                                        Haunhorst und Heribert Nolden             haben es vorgemacht. Die Jungen
                                        – sie alle haben die Geschicke der        tragen nun die Verantwortung,
                                        Infanterie in den letzten 55 Jah-         dass der Infanteriehase noch vie-
                                        ren geleitet. Unterstützt wurden          le Jahre weiterhüpft: „Infanterie –
                                        sie von unzähligen Kameraden              Haas Hööp“! ■

heutigen – auch stärkemäßigen –
Bedeutung ausbaute. Über 50 Ak-
tive zählt die Compagnie, die vor
2008 ihr 50-jähriges Bestehen mit
einem eigens dafür gestalteten
Orden sowie u.a. einem Empfang
für die vereinseigenen und andere
                                                Ihr kompetenter Partner rund um Ihr Unternehmen
befreundete Formationen feiern
konnte. Und auch trägt jeder Infan-                            • Buchführung • Löhne • Abschlüsse
terist mit Stolz das unter Kürten ge-                 • Existenzgründungsberatung • Organisationsberatung
                                                       • Unternehmensbewertung • Unternehmensnachfolge
staltete neue Formationsabzeichen                     • Pflegebuchführungsverordnung • Vereinssteuerrecht
auf der Brust: einen Infanteristen                                        • Mediation
mit geschultertem Gewehr und
                                                sowie im Privatbereich (Steuererklärungen aller Art)
Blumensträußchen vor dem Gar-
destern und dem Monogramm „I“.                 und natürlich auch für alle übrigen Dienstleistungen
                                                    im Rahmen Ihrer steuerlichen Pflichten.
Dieser Stolz führte dazu, dass die
Infanterie – nicht nur aufgrund ih-
res bestechenden Äußeren – zur
dominierenden Formation in der                          KÖNIGSWINTERER STR. 258 · 53227 BONN
Ehrengarde wurde. Viele Positio-                TEL   (02 28) 40 39 91-0 · FAX (02 28) 40 39 91-20
nen im Generalstab wurden durch                                  INFO@TAXNET-BONN.DE
Infanteristen gestellt, u.a. mit Wal-                            WWW.TAXNET-BONN.DE
ter Hirschmann, der den Verein als
Kommandant bis 2011 18 Jahre
lang führte.

                                                                                 (+5(1*$5'('(567$'7%211           
BÖNNSCHES
                                             KARNEVALS-MAGAZIN

 Immer was los!
 Auch außerhalb der Session!
 „Auch außerhalb der Session“,         Im Mai, anlässlich des Vatertages,   merfest mit Partnern ausgeweitet.
 das heißt von Aschermittwoch bis      zog es die Infanterie an die Ahr.    Grillfleisch, Salate und leckeres
 zum 11.11., ist in der Ehrengarde     Einige Kameraden der Artillerie      Kölsch ließen die Infanteristen und
 immer etwas los: Nicht nur die        und der Kavallerie waren mit von     ihre Gäste schnell in Stimmung
 monatlichen Treffen der Forma-        der Partie. Bei strahlendem Son-     kommen. Besondere Attraktion
 tionen bieten einen geselligen        nenschein ging es morgens von        war die Vereidigung dreier neuer
 Nachhall zur fünften Jahreszeit,      Bonn mit der Bahn nach Walporz-      Gardisten auf die Infanteriefah-
 sondern auch die vielen weite-        heim. Hier hatten wir eine nette     ne. Der Abend wurde ein voller
 ren Angebote, das Vereinsleben        Kneipe aufgetan, in der die ca. 30   Erfolg, es zeigte sich mal wieder:
 zu gestalten und Gemeinschaft         Gardisten ihren ersten Durst des     Feiern kann die Infanterie perfekt.
 zu leben. Wir wollen auf einige       Tages löschten. Nachdem dies ge-
 aufmerksam machen, ohne hier          glückt war, machten wir uns per      Reiz entsteht da, wo Stimmungen
 mehr als nur einen kurzen Über-       Pedes auf den Weg zum Jungge-        sich mischen, z.B. wenn Karneval
 blick geben zu können.                sellenfest nach Dernau. Hier wur-    und Volksfest aufeinandertreffen
                                       den Kontakte mit anderen Verei-      oder in unserem Fall: Ehrengarde
 Am ersten Samstag im Mai startet      nen geknüpft, die sogar im Verlauf   und „Pützchens Maat“. Beide sind
 der Reigen der Veranstaltungen        der Session zu Auftritten führten.   auf der Friedenstraße längst zur
 mit einem Familienfest, das das       Überraschend kam die Begegnung       lebendigen Einheit geworden. All-
 Ehren garde-Rahmenprogramm            mit unserer Tanzgruppe, die wohl     jährlich im September tritt die Eh-
 zum Großfeuerwerk „Rhein in           das gleiche Ausflugsziel hatte. In   rengarde an den sechs Markttagen
 Flammen“ bildet. Eine besondere       einer nahegelegenen Straußwirt-      mit allen Formationen und einem
 Atmosphäre schafft die beschei-       schaft ließen wir den Vatertag bis   respektablen Bierpavillon an, um
 dene Gediegenheit, mit der in der     in die Abendstunden ausklingen.      einen Schuss karnevalistische Fei-
 Beueler Rheinaue Gutes geboten                                             erlaune in das bunte Jahrmarkts-
 wird: Kaffee, Kuchen, Grilladen und   Das Infanterietreffen im August      treiben zu mixen. Der Freitag ist
 Getränke für jeden Geschmack          wurde wegen der anstehenden          traditionsgemäß der „Tag der In-
 und – wie bei der Ehrengarde üb-      Zeughausrenovierung ins „Stadt-      fanterie“. Die Kameraden über-
 lich – zu kleinen Preisen.            hüsje“ verlegt und zu einem Som-     nehmen eifrig Dienstpflichten, sei

   (+5(1*$5'('(567$'7%211
es als „Zappes“, sei es als „Köbes“. Der enge und fleißig      6LHP|FKWHQ
gepflegte Kontakt mit Alt- und Neu-Bonnern sowie Gäs-
ten von nah und fern trägt seine Früchte: stets gibt es ein    ,KUH,PPRELOLH
                                                               YHUNDXIHQ"
großes Hallo am Tresen, alte Freude werden getroffen,
neue gewonnen. Längst ist die heiter gelassene Stim-
mung am Stand der Ehrengarde kein Geheimtipp mehr,
der Stand ist ebenso ein hervorragendes Basislager für         :LUDXFKJHPHLQVDPPLW,KQHQXQG
eine Expedition in den Trubel des Volksfestes wie ein Ru-      GHU6SDUNDVVH.|OQ%RQQ
hepol zum Verschnaufen nach überstandenen Strapa-
zen der Fahrgeschäfte und großen Festzelte. Man trinkt
                                                               ,KU=LHOLVWXQVHU=LHO
sein Kölsch, es gibt keinen Streit, es ist friedlich und be-   %RQQVHUVWH$GUHVVHLQ6DFKHQ,PPRELOLHQ
haglich.
                                                               6LHVLQG(LJHQWPHUHLQHU,PPRELOLHXQGP|FKWHQGLHVHYHU
                                                               NDXIHQ"6LHP|FKWHQNXU]IULVWLJHLQHQ]DKOXQJVNUlIWLJHQ.lXIHU
Der Start in die närrische Session war 2011 mit einem          ¿QGHQXQGJOHLFK]HLWLJHLQHQJXWHQ3UHLVHU]LHOHQ"
Novum verbunden. Da erfahrungsgemäss zu diesem
                                                               1XW]HQ6LHXQVHUHLQ]LJDUWLJHV9HUWULHEVQHW]ZHUNLQ=XVDP
Anlass alle Kneipen bis zum Überlaufen voll sind, und          PHQDUEHLWPLWGHU6SDUNDVVH.|OQ%RQQ'LH&253866,5(2
der 11.11. zudem auf einen Freitag fiel, hatte sich die In-    0DNOHUEHUQHKPHQIU6LHGLHJHVDPWH$EZLFNOXQJ
                                                               
fanterie entschlossen, die Segel in den Wind des güns-         5XIHQ6LHXQVDQ
tigen Augenblicks zu setzen, und nach der offiziellen          'HQQ3UR¿VELHWHQPHKU
Sessionseröffnung auf dem Marktplatz im Zeughaus der
                                                               9HUPDUNWXQJVNRQ]HSW
Ehrengarde eine After-Markt-Party zu veranstalten. Es          ,KUH,PPRELOLHZLUGYLHOVHLWLJEHZRUEHQLQIKUHQGHQ,PPREL
kamen viele Gäste, die der Infanterie ihre Aufwartung          OLHQE|UVHQLQGHQ6SDUNDVVHQ9HUWULHEVVWHOOHQVRZLHEHUGLH
machten, unter anderem unser designiertes Prinzen-             GLUHNWH,QWHUHVVHQWHQDQVSUDFKH

paar mit seinen Appelsinenfunken. Eine Musikgruppe             6SDUNDVVHQ3DUWQHUVFKDIW
aus Holland erfreute uns mit schmissiger Musik und bis         )UGLH9HUPDUNWXQJ,KUHU,PPRELOLHQXW]HQGLH&253866,5(2
                                                               0DNOHUGDV9HUWULHEVVWHOOHQQHW]GHU6SDUNDVVH.|OQ%RQQ6LH
in die Nacht wurde gefeiert, getanzt, gesungen und ge-         SUIWDXFKREVLFKHLQSRWHQ]LHOOHU(UZHUEHU,KUH,PPRELOLHOHLV
lacht. Das waren Stimmungsmomente, die sich kaum               WHQNDQQXQGHUVWHOOWDXI:XQVFKHLQ)LQDQ]LHUXQJVDQJHERW
beschreiben lassen. Es gibt Überlegungen, die After-
                                                               3UHLVHUPLWWOXQJ
Markt-Party 2012 zu wiederholen, wir wollen ja nicht           'LH&253866,5(20DNOHUHUPLWWHOQGHQPDUNWJHUHFKWHQ3UHLV
zu Kronzeugen des Versäumten werden. Ob es aber an             ,KUHU,PPRELOLH'LHVLVWGLHZLFKWLJVWH9RUDXVVHW]XQJIUGHQ
                                                               HUIROJUHLFKHQ,PPRELOLHQYHUNDXI
einem Sonntag eine ebenso stimmungsvolle Feier wer-
den kann, wird sich zeigen. Das Geheimnis des karneva-         3HUV|QOLFKH%HWUHXXQJ
                                                               'LH&253866,5(20DNOHUEHVFKlIWLJHQDXVVFKOLH‰OLFKTXDOL¿
                                                               ]LHUWH,PPRELOLHQPDNOHU:LUNPPHUQXQVXPDOOHV%HVLFKWL
                                                               JXQJVWHUPLQH.DXISUHLVYHUKDQGOXQJHQPLW,QWHUHVVHQWHQXQG
                                                               GLH9RUEHUHLWXQJGHV1RWDUWHUPLQV$XFKQDFKGHP9HUNDXI
                                                               VWHKHQZLU,KQHQPLW5DWXQG7DW]XU6HLWH

                                                                                                      'LH&253866,5(20DNOHU
                                                                                                      VLQGYRQGHU94=%RQQ
                                                                                                      QDFK',1(1,62
                                                                                                      TXDOLWlWV]HUWL¿]LHUW

                                                               ,KUSHUV|QOLFKHU$QVSUHFKSDUWQHU             8QVHU3DUWQHU

                                                               %M|UQ+|YHU
                                                               7HO
                                                               ZZZFRUSXVVLUHRFRPPDNOHU

                                                                            (+5(1*$5'('(567$'7%211                          
BÖNNSCHES
                                                KARNEVALS-MAGAZIN

 listischen Zeitgeistes ist schließlich   bei uns hereinspaziert. Doch nicht    Tröööt, einen grundalbernen Men-
 unerforschlich, denn er scheint          der dem Grabe entstiegene echte       schen handelt. Nur noch wenige
 täglich ein anderes zu haben.            Millowitsch war’s, vor uns stand      Monate und wir werden erleben,
                                          sein Double – und zwar ein sehr       wie er, den Kaugummi von Mund-
 Im weihnachtlich dekorierten             gutes Double. Wir danken Oliver       winkel zu Mundwinkel schiebend,
 Zeughaus fand am 10.12. das              Hoff für die beeindruckende Vor-      den Blick gen Himmel gerichtet,
 Weihnachtsessen der Infanterie           stellung, die er uns geboten hat.     ohne Tröööt singt, so dass die Zu-
 statt. Sehr zum Leidwesen einiger        Mottogemäß wurde dieser wasch-        schauer sich zugleich vor Vergnü-
 Kameraden waren Karnevalsor-             echte Rheinländer, ja man kann so-    gen und Entsetzen schütteln.
 den in die Dekoration integriert.        gar sagen, „en Kölschekrat“ für die
 Das geschah aber auf Wunsch des          Weihnachtsfeier verpflichtet.         Die Zeit der Freude nahm ihren
 Infanterieführers, der für 2011 das                                            Lauf, doch irgendwann kommen
 Motto einer rheinisch angehauch-         Um diesen Auftritt noch zu top-       auch wieder die traurigen Momen-
 ten Weihnachtsfeier ausgegeben           pen, übernahm der Infanteriefüh-      te. Für Karnevalisten ist einer von
 hatte. Ein Motto, das sich auch auf      rer höchstselbst anschließend den     diesen unzweifelhaft der Ascher-
 das Essen bezog. Das leckere Rhei-       Part des Nikolaus. Er tadelte und     mittwoch. Doch bereits kurz da-
 nische Menü begeisterte alle und         – merke auf! – belobigte sogar ei-    nach gab es wieder ein fröhliches
 Programm gab es natürlich auch.          nige Kameraden. Doch damit nicht      Zusammentreffen: Die Infanterie
 Programm ist nämlich stets schön.        genug: Die Jungkameraden beka-        hat nämlich das traditionelle Fisch-
                                          men vom Herilaus den dekorati-        essen wieder aufleben lassen. Zwar
 Nachdem das Essen beendet                ven Jubiläumsorden als Geschenk       hatte der Infanterieführer den Ka-
 war und die Unterhaltung eine            überreicht. Dieses Präsent war un-    meraden nebst Partnern Trauerklei-
 Zeitlang wohlig dahinplätschern          ter dem eigenen Weihnachtsbaum        dung befohlen, doch die kredenz-
 konnte, tauchte aus dem Hinter-          nicht mehr zu übertreffen!            ten Suppen, mehrere Fischgerichte
 gund ein untersetzer, stämmiger                                                und für die Ichtyophoben als Aus-
 alter Herr auf, der mit einem Mi-        Da Programm wie schon erwähnt         weichmahl Gulasch mit Nudeln er-
 krophon spielte. Er machte sich,         stets schön ist, wurde bereits für    freuten den Gaumen und schufen
 Geräusch und Fröhlichkeit um sich        die nächste Weihnachtsfeier ein au-   die Grundlage für einen langen
 verbreitend, auf eine Tour durchs        ßergewöhnlicher Künstler gebucht.     Abend. Die Gespräche drehten sich
 volle Zeughaus. Als er zu singen         Das Gerücht, diese einzigartige       vor allem um die vergangene Sessi-
 begann: „Heidewitzka Herr Kapitän        Ausdrucksform, die im Karneval so     on, die ziemlich turbulent war.
 …“ kroch ein leichter Grusel durch       gerne an die Stelle der Wahrheit
 die Räume, hatten doch alle den          tritt, weiß zu vermelden, dass es     Nach dem Essen wechselte die In-
 Eindruck, Willi Millowitsch wäre         sich um Jörben Loreley, den sin-      fanterie in den Tänzerschritt und
 frisch von Melaten gekommen und          genden Maklerhumoristen ohne          ein letztes Mal wurde der Gardetanz

   (+5(1*$5'('(567$'7%211
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