Visite auf der Intensiv- und Corona-Station des CaritasKlinikums Saarbrücken - März 2021
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März 2021 Visite auf der Intensiv- und Corona-Station des CaritasKlinikums Saarbrücken Weitere Themen: Ausbildung im Gesundheitswesen in Zeiten von Corona – Azubis berichten Erweiterung der Integrativen Kindertagesstätte im Theresienheim
Danke Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für Ihr außergewöhnliches Engagement in diesen herausfordernden Zeiten. Auch in dieser zweiten Welle der Pandemie sind Sie wieder mit ganzem Herzen für die Bewohner, Patienten und Klienten da und stellen sich der Situation aufs Neue – mit Ihrem Mut, Ihrer Kraft und Ihrer Stärke. Hierfür möchten wir allen Mitarbeitenden unseren tief empfunden Dank aussprechen. Einen Teil des Weges haben wir bereits gemeinsam geschafft – ein Teil liegt noch vor uns. Wir haben zu Beginn des Jahres gezeigt, dass wir die Herausforderungen gemeinsam meistern können – und das werden wir wieder tun. Unsere Stärke lebt und wächst aus unserem Miteinander. Aufsichtsrat und Geschäftsführung der cts Wir lassen niemanden alleine, der unsere Hilfe braucht. www.cts-mbh.de
EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser Corona hält uns, das ganze Land und die Video- und Telefonkonferenzen sind mitt- ganze Welt nun seit über einem Jahr in Atem lerweile Teil unseres beruflichen Alltags und stellt uns vor viele verschiedene Heraus- geworden, ersetzen die Sitzungen vor Ort und forderungen. Eine der Nebenwirkungen der ersparen manche Autofahrt; ein „Corona Dash- Pandemie ist, dass sie wie ein Katalysator für board“ wurde eingeführt, mit dessen Hilfe die die Digitalisierung wirkt und an manchen Mitarbeitenden des cts-Verbundes kontinuier- Stellen Fakten geschaffen hat, denen unter an- lich Zugriff auf die aktuellen Veröffentlichun- deren, unter normalen Umständen ein langer gen zum Thema Covid-19 haben und das viel Entwicklungsprozess vorausgegangen wäre. Potenzial für einen weiteren Ausbau hat. eLearning im SchulZentrum, Homeoffice in Wir sind also noch lange nicht am Ende der der Verwaltung, Tablets in den Kitas und in Entwicklung: den SeniorenHäusern – all das haben wir Für viele weitere Themen gilt es, digitale Rafael Lunkenheimer plötzlich im Einsatz und all das funktioniert. Geschäftsführer des cts-Verbundes Lösungen zu finden, die auch über die Zeit der Noch nicht immer und überall optimal, aber Pandemie hinaus funktionieren: Wie gestalten doch sehr gut, gemessen am Tempo und der wir in Zeiten gesetzlicher Kontaktbeschrän- Kurzfristigkeit, mit der das alles umgesetzt kungen einen Trägertag – und vielleicht ist werden musste. ein Livestream ja auch eine ganz zeitgemäße Die IT-Abteilung machte es bereits im Früh- Form dieser Veranstaltung für die Zukunft? jahr während der ersten Welle innerhalb Wie transportieren wir Schulungen und Vor- kürzester Zeit möglich, dass ein großer Teil träge in eine digitale Variante und machen sie der Mitarbeitenden in der Verwaltung das so individuell und ortsunabhängig zugängig? Homeoffice nutzen und von zu Hause aus ar- Für welche Konferenzen kann die Video- oder beiten konnte. Sie stattete die SeniorenHäuser Telefonform beibehalten werden und für wel- mit Tablets aus, so dass die Bewohner trotz Be- che ist unbedingt ein persönlicher Austausch suchsstopps weiterhin mit ihren Angehörigen vonnöten? in Kontakt sein konnten – via Videotelefonie. Spannende Themen, die uns über die kom- Heinz Palzer Geschäftsführer des cts-Verbundes Die digitalen Medien rückten im Frühjahr und menden Monate begleiten werden und uns auch jetzt wieder in den Mittelpunkt der Kom- animieren, moderne Lösungen zu finden, die munikation mit der Außenwelt – was nicht über die „Corona-Zeit“ hinaus Bestand haben bei einem persönlichen Besuch möglich war, werden. Und so werden wir sicher in einigen wurde online gezeigt: Uns geht es gut! Saar- Jahren auch unter diesem Aspekt auf die steine wurden bemalt, Karten geschrieben Pandemie zurückschauen und erkennen, dass und Masken übergeben – und die Außenwelt sie neben vielen, vielen Herausforderungen konnte teilhaben, trotz strenger Besuchsrege- auch Chancen im Gepäck hatte. Erkennen und lungen. nutzen wir sie. Ihr Rafael Lunkenheimer Heinz Palzer Geschäftsführer des cts-Verbundes Geschäftsführer des cts-Verbundes KO N TA K T E M ä r z 2 0 21 3
I N H A LT 8 10 22 K I NDER - , J U GEND- , Z E N TRA LE G E SU NDHEI T B EHI NDER T ENHI L F E 6 Wir sind für Sie da! 10 Der Zusammenhalt im Team 22 Erweiterung der Integrativen Unterstützungsangebot für Mit- ist noch stärker geworden Kindertagesstätte im arbeitende des cts-Verbundes – Theresienheim Unterstützerteam berichtet von 12 Inzwischen haben wir seinen Erfahrungen viel Erfahrung 24 DKM Darlehenskasse Mün- Visite auf der Intensivstation ster eG spendet Tablets an 8 Eine absolute während der Corona-Pandemie fünf cts Kitaeinrichtungen Erfolgsgeschichte Ein wichtiger Schritt in Richtung Das Zentrum für Einkauf und Lo- 13 Impfen? Keine Frage! Digitalisierung gistik der cts ist seit rund einem Am CaritasKlinikum Jahr am Netz Saarbrücken starteten die 25 Mitbestimmung in der ersten Inhouse-Impfungen für besonderen Wohnform 9 Personalia die Mitarbeitenden Bewohner der Außenwohn- gruppe Mühlenweg treffen sich IMPRESSUM 13 Impfstart für Mitarbeitende regelmäßig zu Bewohnerver- im Vinzentius-Krankenhaus sammlungen Herausgeber: Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken mbH (cts), Rhönweg 6, 66113 Saarbrücken, Telefon 0681 58805-152, Fax -109, 14 Optimale Versorgung für 26 “Wunderbare, ergreifende und Chefredakteurin: Renate Iffland Tumorpatienten auch schwierige Momente” Redaktion: Der Gesamtleiter des Verantwortliche Redakteurin: Sabrina Kraß 15 Training schafft Sicherheit! Margaretenstiftes wechselte Texte: Sabrina Kraß, Renate Iffland, Susanne Faas, Prof. Dr. med. Andreas Sielenkämper, Dr. Joachim Gilly, Rita Verbessertes Notfallmana- zum Jahreswechsel nach Reich, Irene Schmitz, Christian Busche, Katja Roos, gement im CaritasKlinikum 32 Jahren in den Ruhestand Christian Siliga, Stefan Schneider, Moni Vogler, Henriette Pulver, Safiye Koca, Khadije Ghazi, Evelyn Engelhardt, Julia Saarbrücken dank haus- Heydecke, Yvonne Steingötter-Probst, Isabel Schuler, eigenem medizinischem Patrizia Stutz, Wolfgang Schu, Silke Schommer, Nadja Selzer Simulationszentrum Titelbild: ©Susanne Faas Rückseite: ©Adobe Stock 16 Erneuter Geburtenrekord im 18 Ich bin für dich da Anzeigen: schäfer medienberatung, Falkensteinstraße 14, CaritasKlinikum Saarbrücken Corinna Clasen ist neue 54329 Konz, Telefon 06501 6086-314, Fax -315, Das Zentrum für Geburtshilfe evangelische Klinikseelsorgerin E-Mail: schaefer-medien@t-online.de und Frauenheilkunde des am CaritasKlinikum Saarbrücken Gestaltung und Satz: 307 – Agentur für kreative Kommunikation, Trier, CaritasKlinikums Saarbrücken www.3null7.de war 2020 erneut die 19 Corona-Management in den Die Kürzung von Beiträgen aus technischen Gründen geburtenstärkste Klinik cts Rehaeinrichtungen bleibt der Redaktion vorbehalten, ebenso das Verschieben von Beiträgen auf eine der nächsten Ausgaben. Bitte im Saarland. haben Sie Verständnis, dass nur Beiträge berücksichtigt 20 Sektorenübergreifend werden, die in elektronischer Form eingereicht werden. Redaktionsanschrift: Redaktion cts-kontakte, Rhönweg 6, 16 Zahlreiche hochrangige versorgen 66113 Saarbrücken, Telefon 0681 58805-153, Fax -109, Auszeichnungen für Professor E-Mail: s.krass@cts-mbh.de Dirk Pickuth 21 Sanierung der cts Klinik Redaktionsschluss für die Ausgabe Juni 2021: 30. April 2021. Schlossberg Bad Liebenzell 17 Das Vinzentius-Krankenhaus Bezug „Kontakte“: Diese kostenfreie Zeitschrift erhalten Kunden, begrüßt mit Lio das erste 21 Umsetzung der Medizin- Freunde und Förderer der Caritas Trägergesellschaft Baby im Jahr 2021 strategie schreitet voran Saarbrücken mbH. Wenn Sie die „Kontakte“ künftig per Post erhalten möchten, Ihre Adresse sich Gründung der Abteilung geändert hat oder Sie die „Kontakte“ abbestellen 17 Niemand muss allein Psychosomatik in Wittnau möchten, wenden Sie sich bitte per Email an s.krass@cts-mbh.de oder rufen Sie uns an unter entbinden und Baden-Baden erfolgt 0681 58805-153. 4 cts
28 38 48 AUSBIL D UNG S E N IO R E N HOS P I Z 28 Neue Herausforderungen – 36 “Beim Start dabei zu sein war 48 Eine außergewöhnliche neue Wege mir eine persönliche Ehre” Hospiz-Geschichte aus Bous Dr. Andreas Lauer war als 30 Wir sind trotz der Pandemie Arzt mit einem der ersten 50 Spenden für Zimmer- da und geben unser Bestes mobilen Impfteams im Caritas Patenschaften im Sankt Ausbildungen im Gesund- SeniorenHaus St. Augustin Barbara Hospiz heitswesen in Zeiten von Püttlingen im Einsatz Corona – Azubis berichten 50 Erfolgreicher 38 Kurzfristig, zeitintensiv – Miniweihnachtsmarkt im 31 Digitalisierung in der Pflege und jederzeit wieder Sankt Barbara Hospiz zur Unterstützung einer Im Caritas SeniorenHaus besseren Arbeitsorganisation Schönenberg-Kübelberg fanden einen Tag vor Silvester die 31 Er fährt! ersten Impfungen statt 32 Die Corona-Pandemie hat 39 Seelsorge beim Testen? HERZL I CHEN GLÜ CK WU NS CH uns dazu gebracht, kreativer Wahrnehmungen eines zu denken und andere Mittel Seelsorgers im Hospiz 51 Dienstjubiläen bei der cts einzusetzen Schüler und Lehrer der Schule 40 Zwischen Alltag und für Logopädie am Caritas Corona-Maßnahmen SchulZentrum Saarbrücken Ein Einblick in die Senioren- schildern, wie ihre Ausbildung einrichtungen der cts in Zeiten der Pandemie aussieht 42 Neues Jahr – neue 34 Nardinis positionieren sich Herausforderungen Berufliches Selbstverständnis Vier Einrichtungsleitungen entwickeln berichten von ihren ersten Wochen 35 E-Learning im Rahmen der Corona-Krise an der 44 Weihnachten in Corona- Pflegeschule des Caritas Zeiten, eine besondere SchulZentrums Saarbrücken Herausforderung 52 45 Spirituelle und Leitbild – ZEI CHEN DER ZEI T Angebote 2021 46 Sind Sie die Frau Irmina? 52 Licht der Welt 15 Jahre Caritas SeniorenHaus St. Irmina – Hausleiterin Ute Krüger blickt zurück KO N TA K T E M ä r z 2 0 21 5
ZENTRALE ZENTRALE Wir sind für Sie da! Unterstützungsangebot für Mitarbeitende des cts-Verbunds – Unterstützerteam berichtet von Ihren Erfahrungen Fotos: Sabrina Kraß, ©sewcream - stock.adobe.com Kaum jemand hat daran gezwei- einen unkomplizierten Zugang zu Ein- genau diese Hilfe und Unterstützung felt, dass sie kommen wird – die zel- und Teamgesprächen und – unter mit ein Hauptgrund, warum wir so gut zweite Welle der Corona-Pande- den Bedingungen der Vertraulichkeit – durch diese Krise gehen konnten. Die mie. Dennoch hat uns im Oktober ihnen ein offenes Ohr für ihre Sorgen weitere Begleitung, nicht nur in der 2020 die Heftigkeit des erneuten anzubieten. Das Unterstützerteam be- akuten Situation, gab stets ein Gefühl Ausbruchs überrascht: eine hohe richtet von seinen Erfahrungen. des Verständnisses, der Möglichkeit zur Zahl an erkrankten PatientInnen, Aussprache und des „Wir-Gefühls“. Aus BewohnerInnen und – anders als Im November kam die erste Anfra- der heutigen Sicht ist die Einrichtung im Frühjahr - auch viele infizier- ge aus dem Seniorenhaus Schönen- mit Ihrer Unterstützung zusammenge- te Mitarbeitende. Das steigende berg-Kübelberg. Heike Lenhardt, zu wachsen und gestärkt aus der akuten Infektionsgeschehen blieb nicht dem Zeitpunkt noch Einrichtungslei- Krise gegangen.“ ohne Folgen für die Mitarbeiten- terin, und Eric Graetz, ihr designierter den in den Einrichtungen. Nachfolger, benötigten Unterstützung In unserem SeniorenZentrum Haus am für ihr Team. Das Sterben der Bewoh- See in Nohfelden, das Anfang Dezem- In den Stabsstellen Christliche Unter- ner, die hohe Arbeitsbelastung durch ber ebenfalls einen Corona-Ausbruch nehmenskultur, Ethik sowie Spiritua- erkrankte KollegInnen, die Vereinsa- erleben musste, hat das Team in Ab- lität und Leitbild stellte man sich die mung der Bewohner durch Quarantäne- stimmung mit der Hausleitung folgen- Frage nach den Möglichkeiten, die Kol- und Isolationsmaßnahmen und dazu de Aufgaben übernommen: Besuche legInnen in dieser herausfordernden private Sorgen und Ängste – das waren bei den Bewohnern, die aufgrund des Zeit auf der psychosozialen Ebene zu die Themen, die alle bewegten. Wel- Infektionsgeschehens isoliert waren unterstützen. Im November richtete das che Bedeutung die Anwesenheit des und einen hohen seelsorgerlichen Be- Team um Dr. Waltraud Kraft, Stephan Unterstützerteams für das Haus hatte, gleitbedarf hatten, Gespräche mit Mit- Manstein und Wolfgang Schu im Auf- brachte Eric Graetz so zum Ausdruck: arbeitenden, auf den Stationen oder trag der Geschäftsführung einen Unter- „Wir durften durch sie eine enorme Un- bei häuslicher Quarantäne per Telefon, stützungsdienst ein. Zielsetzung ist die terstützung und Begleitung erfahren. und die telefonseelsorgerliche Beglei- Entlastung der Mitarbeitenden durch Aus meiner persönlichen Sicht waren tung der Menschen, die im Betreuten 6 cts
Für ein Erstgespräch oder eine Termin- abstimmung können Sie uns unter der Festnetznummer +49 (0) 681 58805-555 zu folgenden Zeiten erreichen: Montag: 10.00 bis 12.00 Uhr Mittwoch: 13.00 bis 15.00 Uhr Freitag: 10.00 bis 11.00 Uhr In dringenden Fällen sind wir auch über die Mobilnummer +49 (0) 162 6377053 zu erreichen. Falls Sie gerne einen Termin mit einer/einem Berater*in vereinbaren wollen, können Sie dies auch per E-Mail tun: Dr. Waltraud Kraft, w.kraft@cts-mbh.de Stephan Manstein, s.manstein@cts-mbh.de Wolfgang Schu, w.schu@cts-mbh.de Das Unterstützungsangebot steht allen Mitarbeitenden des cts-Verbundes zur Verfügung. Das Unterstützerteam um Stefan Manstein, Dr. Waltraud Kraft und Wolfgang Schu sind für Sie da. Wohnen rund um das Seniorenhaus allein sind. Ich bin zutiefst dankbar für teren angefordert und Sie konnten uns leben. Hausleiterin Steffi Gebel berich- diese so wichtige Hilfe und Unterstüt- immer mit Rat und Tat zur Seite stehen, tet: „Alle, die dieses Angebot wahrge- zung und davon überzeugt, dass es für auch mir. Vielen Dank. Ich bin froh für nommen haben, meldeten mir erleich- alle Mitarbeitenden ein großartiges Zei- unsere Einrichtung so eine Anlaufstelle tert zurück, dass Ihnen das Gespräch chen war.“ zu haben.“ gutgetan habe. In ihrer Verlassenheit, Krankheit, Angst und Sorge, vor dem Die Akzeptanz des Unterstützungsange- Das Unterstützerteam erlebte ihre Ein- was noch kommt, wurden sie gehört. bots lässt sich abschließend am besten sätze ebenfalls als Bereicherung: Sie Sie fühlten sich ernstgenommen und mit den Worten von Ute Krüger, Haus- durften Anteil nehmen an der Betrof- empfanden Anteilnahme. An Heilig- leitung des SeniorenHauses St. Irmina fenheit, den Ängsten und Sorgen der abend erhielten wir unerwartet Besuch in Dudweiler, beschreiben: „Die Aussa- Mitarbeitenden und BewohnerInnen, von Geschäftsführer Rafael Lunkenhei- ge des Unterstützerteams „Wir sind für aber auch den starken Zusammenhalt mer. Dieses Zeichen schenkte uns Trost Sie da“, entspricht vollkommen der Re- und Willen der Teams spüren, gemein- und das Wissen darum, dass wir nicht alität. Wir haben Sie jetzt schon des Öf- sam die Krise zu meistern. Mitten im Leben Wir machen´s lecker! apetito catering B.V. & Co. KG Bonfiatiusstraße 305 info@apetito-catering.de 48432 Rheine www.apetito-catering.de KO N TA K T E M ä r z 2 0 21 7
ZENTRALE Eine absolute Erfolgsgeschichte Das Zentrum für Einkauf und Logistik der cts ist seit rund einem Jahr am Netz Text und Foto: Renate Iffland Zinziger Straße 13 in Saarbrücken – selbstverständlich Masken, doch vor Zuvor hatte Diakon Wolfgang Schu diese Adresse steht für eine „absolute einem Jahr war die Lage so angespannt, von der Stabstelle Spiritualität und Erfolgsgeschichte“. So jedenfalls die dass wir selbst welche genäht haben“, Leitbild in einer kurzen Andacht den Worte von cts-Geschäftsführer Rafael erinnert sich Rafael Lunkenheimer. Segen für das Zentrum für Einkauf Lunkenheimer anlässlich der Einseg- „Ohne Sie wäre der cts-Verbund in die- und Logistik und all seine Mitarbeiten- nung der Räume. Die fand – wegen Co- ser Lage verloren gewesen. Es ist auch den erbeten und die Kreuze gesegnet, rona – mit ein wenig Verzögerung statt, Ihr Verdienst, dass die Einrichtungen die nun in den Räumen aufgehängt ist doch der Leiter des Zentrums für der cts bisher gut durch diese Zeit ge- werden – und auch die Räume selbst. Einkauf und Logistik der cts Alexan- kommen sind. Dafür möchte ich Ihnen „Sie legen mit dem, was Sie tun, den der Dahlheimer mit einigen seiner allen heute danken.“ Grundstein für die Arbeit in den Ein- Mitarbeitenden bereits im November richtungen der cts“, sagte er. „Sie wir- 2019 in dieses Gebäude eingezogen, Diesen Worten schloss sich auch Lei- ken gemeinsam als Team mit offenen nachdem die cts es gekauft hatte. ter Alexander Dahlheimer an und Augen und Ohren für die Belange der dankte seinerseits der cts-Geschäfts- anderen – der eine unterstützt den an- Im Februar 2020 zog der Rest der ins- führung für das Vertrauen in dieses deren.“ Dass dies auch in den Einrich- gesamt 12 Mitarbeitenden hinterher große Projekt und die entsprechende tungen positiv ankommt, unterstrich und Anfang März war das Zentrum Unterstützung. Sein Dank ging selbst- Rafael Lunkenheimer noch einmal: dann am Netz. In Planung war eigent- verständlich auch an seine Mitarbei- „Ich höre oft, wie freundlich, nett und lich ein großes Einweihungsfest im tenden – inzwischen sind es 16 Mit- zuvorkommend Sie im Umgang mit Sommer – und dann kam Corona. Für arbeitende in der Zinzinger Straße den Mitarbeitenden unserer Einrich- den Zentraleinkauf gleichzeitig die und 4 Versorgungsassistenten am tungen sind – das freut mich sehr. Und größte Herausforderung und die größ- CaritasKlinikum Saarbrücken: noch mehr, wenn es so bleibt.“ te Chance. „Heute tragen wir alle wie „Wir sind hier wie eine Familie.“ 8 cts
PERSONALIA Thomas Leste übernimmt zum 1. Rebekka Schmitt- März 2021 die Stelle der Einrichtungs- Hill hat zum 1. Febru- leitung in der Caritas Jugendhilfe Haus ar die Leitung des Christophorus. Als Sozialpädagoge Caritas SeniorenZen- konnte Thomas Leste bereits langjähri- trums Hanns-Joachim- Nach 32-jähriger Leitungstätigkeit in ge Erfahrungen als Führungskraft in Haus in Kleinblitters- der Caritas Jugendhilfe Margaretenstift dem Bereich der Jugendhilfe in Rhein- dorf übernommen. Sie ist Erhard Zimmer zu Beginn des land-Pfalz sowie als Coach und Super- tritt die Nachfolge von Jahres in den Ruhestand gegangenen. visor sammeln. Die Geschäftsführung Sandra Harz an, die seit April 2017 die In die Position der Einrichtungsleitung bedankt sich bei Thomas Wieler, der Leitung des Hauses innehatte. Die Ge- ist zum 1. Januar 2021 Dr. Stefan das Haus Christophorus als Interim schäftsführung bedankt sich bei Sandra Eisenbeis getreten. Er ist bereits seit Manager seit April vergangenen Jah- Harz, die mit großem Engagement die 2019 als stellvertretende Einrichtungs- res bis April 2021 leitet, für das Enga- Hausleitung wahrgenommen hat. Rebek- leitung und pädagogisch-therapeuti- gement und die gute Zusammenarbeit. ka Schmitt-Hill war zuletzt als verant- sche Leitung in der der Caritas Jugend- wortliche Pflegefachkraft in der gleichen hilfe Margaretenstift tätig. Die Ge- Seit 1. Oktober Einrichtung tätig. schäftsführung bedankt sich bei Er- 2020 verstärkt hard Zimmer, der mit großem Engage- Lehrlogopädin Ines Seit dem 15. Oktober ment die Hausleitung wahrgenommen Wolf das Lehrkolle- 2020 verstärkt Lehr- hat. Ebenso freut sich die Geschäfts- gium des cts Schul- kraft Sandra Loch führung auf die weitere Zusammenar- Zentrum Saarbrü- das Ausbildungsteam beit in der Position als Geschäftsführer cken – Schule für der Pflege des Caritas der IF Trier gGmbH bis zur Jahresmitte Logopädie. Zuvor SchulZentrums Saar- 2021 sowie als Präsident des Intereg- war sie als stellvertretende Praxislei- brücken. Die gelernte Projekt zum Internationalen Kinder- tung einer logopädischen Praxis, Gesundheits- und schutz. Die künftige stellvertretende schwerpunktmäßig mit der Betreuung Krankenpflegerin begann nach der Aus- Leitung und Pädagogische Leitung von Patienten mit Störungsbildern und bildung das Gymnasiallehramt und un- wird Evelyn Geiter übernehmen. Sie Menschen mit geistigen Beeinträchti- terrichtete zuvor an einer anderen Pfle- war bereits seit einigen Jahren als gungen, tätig. Sie hat bereits im Jahr geschule. Bereichsleitung tätig und hatte zuletzt 2007 die Ausbildung zur Logopädin auch die Aufgaben Qualitätsmanage- am Caritas SchulZentrum Saarbrücken Die Geschäftsführung gratuliert ment und Organisationsentwicklung absolviert und studiert berufsbeglei- herzlich und wünscht viel Erfolg für inne. tend Therapiewissenschaften. die anstehenden Aufgaben und Her- ausforderungen und Gottes Segen. In Dankbarkeit erinnern wir uns an unserer Kolleginnen und Kollegen, von denen wir uns im Jahr 2020 leider verabschieden mussten. Kasper Thomas Bauer Antje CaritasKlinikum Saarbrücken cts Rehakliniken Baden-Württemberg Tiedtke Karoline Laubach Klaus CaritasKlinikum Saarbrücken cts Service GmbH Frömbgen Veronika Karger Frank Vinzentius-Krankenhaus Landau cts Service GmbH Schröder Manfred CaritasKlinikum Saarbrücken „Die Erinnerung ist ein Fenster, Göllert Ellen Vinzentius-Krankenhaus Landau durch das wir Dich sehen können, Zylewitz Markus wann immer wir wollen.“ Vinzentius-Krankenhaus Landau KO N TA K T E M ä r z 2 0 21 9
Der Zusammenhalt im Team ist noch stärker geworden Text und Fotos: Susanne Faas Die Behandlungsteams auf unse- uns gegenseitig Mut und lachen und ren Covid-Stationen leisten bei der weinen gemeinsam“, berichtet sie. Versorgung der Covid-Patienten Seit einem Jahr stehen die vier an vor- Herausragendes. Die Arbeit ist derster Front. Sie sehen die ganze Band- durch die Umstände noch anstren- breite an Covid-Patienten. Junge und gender geworden, doch alle sind alte Menschen, mildere und schwere mit viel Herzblut dabei. Verläufe. Angst vor einer Covid-Infekti- on hat keiner, doch alle haben Respekt „Wir erleben täglich die Schwere dieser vor der Erkrankung. Täglich sehen Erkrankung“, sagt André Schumann. sie, dass auch jüngere Patienten sehr Schumann ist Fachkrankenpfleger für schwere Verläufe entwickeln können Anästhesie- und Intensivmedizin und – und das auch ohne Vorerkrankung. arbeitet auf der Intensivstation im Cari- „Anfangs hatte man angenommen, dass Schlimmste hat er dann hoffentlich tasKlinikum Saarbrücken St. Theresia. nur die Älteren stärker betroffen sind“, überstanden.“ „Wir alle haben Erfahrung im Umgang sagt Schumann. „Das Durchschnittsal- mit schwer kranken und auch infekti- ter unserer Covid-Patienten liegt jedoch Die Einhaltung der notwendigen Coro- ösen Patienten, doch die derzeitige Be- bei etwa fünfzig Jahren und leider ist na-Schutzmaßnahmen halten sie alle lastung ist anders“, erzählt Schumann. die Sterberate höher als normal“, er- für sehr wichtig. „Wenn ich in meiner „Die physische und psychische Arbeits- klärt der Intensivpfleger. „Die jüngs- Freizeit unvernünftige Mitmenschen belastung ist für uns alle höher als nor- ten Covid-Patienten auf unser Station sehe, die sich nicht an die Auflagen mal.“ Sein Kollege Aaron Wendel be- waren gerade mal Mitte zwanzig“, sagt und Regeln halten, würde ich diese ger- stätigt diese Aussage durch ein Nicken Nieddu. ne mal zu uns auf die Station einladen“, und sagt: „Wir sind oft lange in einem meint Schumann. Zimmer und müssen voll konzentriert „Die Patienten sollen sich bei uns wohl- arbeiten. Eine kurze Verschnaufpause fühlen, wir sind doch für sie wie eine Berehizadeh, Nieddu, Schumann und ist aufgrund der aufwendigen Schutz- Ersatzfamilie“, sagt Berehizadeh. „Ich Wendel hoffen, dass sich die Lage bald ausrüstung erst möglich, wenn die Ver- fühle mich mit den Patienten stark ver- etwas entspannt und wieder ein we- sorgung der Patienten fürs Erste been- bunden. Sie geben mir Kraft und ich nig Normalität eintritt. Daher haben det ist.“ wiederum gebe ihnen Kraft. Das ist wie sie sich auch für eine Covid-Schutz- ein Kreislauf. Meine Akkus sind daher impfung entschieden. „Meine erste Auch Piera Nieddu stimmt den Aussa- immer voll und mir geht die Energie Impfung habe ich schon erhalten und gen ihrer Kollegen zu. Die pflegerische nie aus.“ demnächst bekomme ich meine zweite Leitung der Covid-Normalstation in St. Impfdosis“, berichtet Nieddu. Theresia sagt: „Wir stecken mitten in „Die Stimmung unter den Kollegen ist der Pandemie und müssen das Beste trotz der gestiegenen Arbeitsbelastung Um Kraft zu tanken gehen die Pflege- daraus machen. Es gibt Patienten, die und der besonderen Begleitumstände kräfte in ihrer Freizeit viel an der fri- unsere Hilfe dringend benötigen.“ Die gut. Der Zusammenhalt im Team ist schen Luft spazieren und sprechen oft Gesundheits- und Krankenpflegerin ge- noch stärker geworden – es schweißt mit Familienangehörigen und Freun- hört wie ihre Kollegin Khadijeh Berehi- zusammen, wenn man gemeinsam ge- den über ihre Erlebnisse und Erfah- zadeh zu den ersten Pflegekräften, die gen Corona kämpft“, berichtet André rungen. Auch für die Zeit nach der sich bereits zu Beginn der Pandemie Schumann. Das bestätigt auch Khadi- Pandemie haben sie Pläne. „Ich möchte freiwillig für die Arbeit auf den Co- jeh Berehizadeh und sagt: „Der Team- wieder reisen und mein berufsbeglei- vid-Stationen gemeldet hatten. geist ist spürbar wie nie zuvor und ich tendes Studium abschließen“, erzählt „Corona war für uns alle Neuland und bin sehr stolz auf mein Team. “ „Bei all Piera Nieddu und schließt an: „Auch wir mussten schnell darauf reagieren“, den Verlusten, die wir erleben, ist es für wenn die Lage für alle nicht einfach ist, sagt Khadijeh Berehizadeh, die seit Be- uns ein besonderer Moment, wenn ein meine Kollegen und auch die Patienten ginn der Pandemie in St. Josef Dudwei- Covid-Patient, der mehrere Wochen bei haben ihren Sinn für Humor zum Glück ler die Covid-Station leitet. „Wir haben uns auf der Intensivstation war, auf die noch nicht verloren. Nur so schaffen es schon sehr früh ein Kernteam für den Covid-Normalstation verlegt werden unsere Patienten, die Trennung von Covid-Bereich aufgebaut. Wir arbeiten kann“, berichtet Wendel. „Zwar wis- Familie und Freunden gut zu ertragen. Hand in Hand, sind füreinander und sen wir, dass er dann noch eine lange Denn alle wissen wir ja: Lachen ist die für die Patienten da. Auch machen wir Genesungszeit vor sich hat, doch das beste Medizin.“ KO N TA K T E M ä r z 2 0 21 11
GESUNDHEIT Inzwischen haben wir viel Erfahrung Visite auf der Intensivstation während der Corona-Pandemie Text: Prof. Dr. med. Andreas Sielenkämper, Foto: Susanne Faas „Wie viele Corona-Patienten sind es schwerstkranker COVID-Patienten aus- pie benötigen. Wir achten sehr darauf, heute?“ fragt Oberarzt Thomas Sch- gestattet. Dazu zählen zusätzliche Bron- auch für diese Patienten genügend Bet- mitt während der montäglichen choskope, Geräte zur Dialyse und ein ten vorzuhalten.“ Morgenvisite auf der Intensivsta- leistungsfähiges, auch unter schwieri- tion des CaritasKlinikums Saarbrü- gen hygienischen Bedingungen einsatz- Dr. Marlon Asbach betrachtet die Be- cken St. Theresia. Er weiß, dass fähiges Ultraschallgerät. Technisch sind handlung der Corona-Patienten zusätz- die Anzahl der Patienten mit CO- wir jetzt in der Lage bis zu 16 beatmete, lich aus einer anderen Perspektive. Er VID-19-Pneumonie entscheidend schwerstkranke Patienten gleichzeitig hat vor Kurzem selbst eine Corona-In- ist für das Ausmaß der täglichen zu behandeln. Vorausgesetzt natürlich, fektion überstanden und ist erst seit Arbeitsbelastung auf der Inten- dass genügend Pflegekräfte und Ärzte wenigen Tagen wieder auf der Inten- sivstation – sowohl für die Pflege- im Einsatz sind. Ebenso haben wir in- sivstation im Einsatz. „Obwohl ich einen kräfte als auch für die Ärzte. Da zwischen auch reichlich Erfahrung mit so genannten milden Verlauf hatte, ging alle Corona-Patienten isoliert wer- der Behandlung von Corona-Patienten, es mir schlecht, ich konnte zwei Wo- den müssen und jede Maßnahme sodass wir für jeden Einzelnen die The- chen das Bett kaum verlassen. Meine am Patienten nur nach sorgfältiger rapie zielgerichtet festlegen können.“ Frau, die ebenfalls Ärztin ist, hat mich Anlage einer persönlichen Schutz- die ganze Zeit gut versorgt. Ich habe mir ausrüstung durchgeführt werden „Der an Covid -19 erkrankte Patient in zwischenzeitlich Gedanken gemacht, kann, steigert sich der Arbeitsauf- Zimmer 8 wurde inzwischen negativ wie Corona bei mir verlaufen wäre, wand auf der Station mit jedem getestet und kann möglicherweise heu- wenn ich bereits 80 Jahre und nicht 30 zusätzlichen Corona-Patienten für te auf die Normalstation verlegt wer- Jahre alt wäre. Ob ich es dann so gut alle Mitarbeiter beträchtlich. den“, berichtet Stationsarzt Dr. Marlon überstanden hätte, ich weiß es nicht.“ Asbach. „Das ist eine gute Nachricht“, Professor Andreas Sielenkämper, Che- freut sich Dr. Constantin Marcu, der als Die morgendliche Visite nähert sich farzt der Klinik für Anästhesiologie, In- Sektionsleiter der Pneumologie täglich dem Ende. Im Moment stehen noch In- tensiv- und Notfallmedizin, beschreibt die COVID-19-Patienten zusammen mit tensivplätze für die großen Operationen die Situation: „Während im letzten den Intensivmedizinern auf der Inten- des Tages zur Verfügung und auch für Frühjahr der zeitweise drohende Man- sivstation visitiert. Professor Sielen- mögliche externe Notfälle ist ausrei- gel an Schutzausrüstung und Beat- kämper stimmt zu: „Natürlich freuen chend Kapazität vorhanden. mungsgeräten sowie die fehlenden Er- wir uns über jeden Patienten, der nach fahrungen mit dem Krankheitsbild der überstandener Corona-Erkrankung die Oberarzt Schmitt ist dennoch zurück- COVID-19-Pneumonie die Diskussionen Intensivstation wieder verlassen kann. haltend, denn schon mehrfach in den auf der Intensivstation beherrschten, Ein wichtiger Aspekt ist aber auch, letzten Monaten änderte sich durch die hat sich die Lage jetzt geändert. Schut- dass wir natürlich weiterhin viele ande- Aufnahme mehrerer Corona-Patienten zausrüstung ist in adäquatem Umfang re schwerkranke Patienten behandeln, innerhalb kurzer Zeit die Situation auf vorhanden, und unsere Station wurde zum Beispiel Patienten mit Herz-Kreis- der Intensivstation drastisch. „Sehen mittels der Neuanschaffung von acht lauf-Erkrankungen und insbesondere wir erst mal, was die Woche noch so zusätzlichen Beatmungsgeräten sowie zahlreiche Patienten, die nach onkolo- bringt.“ weiteren Gerätschaften zur Behandlung gischen Operationen eine Intensivthera- 12 cts
Impfen? Keine Frage! Am CaritasKlinikum Saarbrücken starteten die ersten Inhouse-Impfungen für die Mitarbeitenden Text: Renate Iffland, Fotos: Susanne Faas Seit Ende Dezember sind sie in Sachen Impfung für das saarlän- dische Gesundheitsministerium unterwegs und wurden auf dem Rastpfuhl sehnlichst erwartet, um rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des CaritasKlinikums Saarbrücken zu impfen. Notfallsanitäter Leo Schirra und Ver- waltungsangestellte Daniela Bach sind in Sachen Impfung mittlerweile ein eingespieltes Team. „In den ver- gangenen Tagen haben wir inhouse in den Krankenhäusern geimpft“, erzählt Schirra, während er die Impfdosen und die übrigen Materialien aus dem Auto auslädt. Die Impfdosen wurden heute Morgen aus Homburg ins Impfzentrum „Dass ich mich zum Schutz gegen die Neunkirchen gebracht – von dort aus Krankheit impfen lasse, war keine Fra- sind die beiden dann gestartet. „Norma- ge. Und ich finde es sehr gut, dass die Impfstart für lerweise sind bei unserem Team auch Impfung hier im Haus stattfindet.“ noch Ärzte mit dabei, aber die haben Mitarbeitende Sie hier ja selber“, sagt er mit einem Notfallsanitäter Leo Schirra ist derweil Augenzwinkern. damit beschäftigt, im Nebenzimmer im Vinzentius- Die Impfungen im Haus übernehmen die Impfdosen aufzuziehen – das tut er seit 27. Dezember 60-70 Mal täglich. Krankenhaus die Ärztliche Direktorin Margret Reiter „Für die Aufbereitung ist eine spezielle und die Chefärztin der Radioonkologie, Schulung nötig“, wie er erklärt: „Der Text: Dr. Joachim Gilly, Foto: Susanne Faas Dr. Martina Treiber. „Es ist eine sehr Impfstoff ist sehr empfindlich, man große Erleichterung, dass die Impfun- muss ihn behandeln wie ein rohes Ei.“ Mitte Januar starteten die ersten Imp- gen im Haus stattfinden können“, sagt Nebenan geht es Schlag auf Schlag: fungen von Mitarbeitenden. Im ers- Treiber. „Die ausschließliche Organi- „ …der nächste bitte …“ Die Ärztliche ten Schritt wurde dem Krankenhaus sation der Termine über die externen Direktorin Margret Reiter ist sehr zu- entsprechend der Priorisierung der Impfzentren hätte uns vor größere lo- frieden: „Es ist sehr gut, dass wir zu Landesverordnung nur eine begrenz- gistische Probleme gestellt. So können zweit sind. Die Mitarbeitenden sind gut te Menge an Impfstoff zur Verfügung wir das selber planen und so dafür vorbereitet und vielen von ihnen ist die gestellt, damit alle Krankenhäuser sorgen, dass die Teams arbeitsfähig Erleichterung richtig anzumerken. Wir bedient werden können. Die Auswahl bleiben.“ sind sehr froh darüber, dass wir hier im der ersten Mitarbeiter erfolgte entspre- Haus selbst impfen dürfen – das war chend der dortigen Vorgaben, so dass „Zunächst werden die Mitarbeitenden uns ein großes Anliegen. Die Impfbe- im Januar die ersten 168 Mitarbeiten- geimpft, die viel Kontakt mit Covid-Pa- reitschaft ist bei uns sehr hoch und die den im Krankenhaus geimpft wurden. tienten oder Covid-Verdachtsfällen ha- Vorbereitungen von Seiten des Ministe- Aktuell haben 580 Mitarbeitende ihre ben“, erklärt sie weiter – „also von den riums waren sehr hilfreich, so dass wir Impfbereitschaft gemeldet. Sobald wei- Covid-Stationen, der Intensivstation das alles unkompliziert und auf kurzen terer Impfstoff zur Verfügung steht, und der Notaufnahme“. Der erste, der Wegen hier vor Ort anbieten können.“ werden die Impfungen im Vinzenti- heute hier eine Impfung bekommt, ist us-Krankenhaus fortgesetzt. Ziel ist Hans-Dirk Aubertin von der IMC. „Ich Bis 14 Uhr haben rund 100 Mitarbeiten- eine weitgehende Immunisierung des habe sehr viel Kontakt mit Covid-Pati- de ihre Impfung erhalten – die übrigen gesamten Personals. Wir bedanken uns enten oder Verdachtsfällen, bei denen Mitarbeiter folgen in den kommenden bei unseren Mitarbeitenden für ihre es noch keine Diagnose gibt“, sagt er. Wochen. Impfbereitschaft. KO N TA K T E M ä r z 2 0 21 13
GESUNDHEIT Optimale Versorgung für Tumorpatienten Text: Susanne Faas, Fotos : Iris Maurer links: Professor Michael Clemens rechts: Margret Reiter, Ärztliche und Kaufmännische Direktorin des CaritasKlinikums Saarbrücken Tumorpatienten sind im zertifizierten On- legung der Qualitätsindikatoren“, erklärt Margret kologischen Zentrum am CaritasKlinikum Reiter. Saarbrücken in den besten Händen. Beleg da- für ist die erfolgreiche Rezertifizierung und „Um die Leistungen unseres Onkologischen Zent- Erweiterung des Onkologischen Zentrums rums intensiv zu begutachten, waren Experten aus nach den Kriterien der Deutschen Krebs- den zuvor genannten Fachrichtungen zwei Tage vor gesellschaft (DKG). Ort und stellten unserem Onkologischen Zentrum wiederholt ein hervorragendes Zeugnis aus: ‚Die Das Brustzentrum Saar Mitte wurde bereits Einrichtung behandelt Patienten mit Krebserkran- 2004 erstmalig nach DKG zertifiziert und war kungen auf kontinuierlich hohem Niveau‘, so die damit das erste im Saarland. Im Jahr 2016 wur- Auditoren“, berichtet Professor Dr. med. Michael den das Darmkrebszentrum, das Kopf-Hals-Tu- Clemens, Chefarzt der Klinik für Hämatologie und morzentrum und das Zentrum für gynäkologische Onkologie und Leiter des Onkologischen Zentrums Tumore erfolgreich zertifiziert. Neben den bereits am CaritasKlinikum Saarbrücken. seit Jahren zertifizierten Organzentren erfüllen nun auch das Viszeralonkologische Zentrum, das Mit der erfolgreichen Rezertifizierung bescheinigt Speiseröhrenkrebszentrum und das Zentrum für die DKG, dass die Anforderungen und bundesweit Hämatologische Neoplasien, unter dem Dach des einheitlichen Qualitätskriterien in vollem Umfang Onkologischen Zentrums, diese Voraussetzungen. erfüllt werden. So ist sichergestellt, dass Patienten von der Diagnose über die stationäre und ambu- Durch das Zusammenspiel aller Organzentren und lante Behandlung bis zur Nachsorge bestmöglich Fachabteilungen des CaritasKlinikums wird die Be- betreut werden. treuung onkologischer Patienten weiter verbessert. „Unser Onkologisches Zentrum bietet in jeder Pha- Die onkologische Versorgung erfolgt in enger inter- se einer onkologischen Erkrankung eine bestmög- disziplinärer Zusammenarbeit; klinische Studien liche Behandlung, die sich an hohen Qualitätsmaß- ermöglichen es, stets innovative Therapieoptionen stäben orientiert“, so Margret Reiter, Ärztliche und anzubieten. Das Zentrum erfüllt zudem anspruchs- Kaufmännische Direktorin des CaritasKlinikums volle Anforderungen an Qualitätssicherung, Do- Saarbrücken. „Das Kopf-Hals-Tumorzentrum, das kumentation, Datenschutz und Vernetzung unter Zentrum für Hämatologische Neoplasien sowie das anderem mit Palliativstation, Radioonkologie, Speiseröhrenkrebszentrum sind in der Großregion Schmerzklinik, Pathologie und Apotheke. einzigartig.“ Die optimierte enge Zusammenarbeit mit Nieder- „Basis des Systems der DKG sind die zertifizierten gelassenen und externen Kooperationspartnern Zentren. Diese Zentren müssen jährlich nachwei- sowie durch die erfolgreiche Zusammenarbeit sen, dass sie die fachlichen Anforderungen für aller Berufsgruppen ermöglicht individuelle Be- die Behandlung einer Tumorerkrankung erfüllen handlungskonzepte. „Für die Patienten bedeuten und zudem über ein etabliertes Qualitätsmanage- die Qualitätssiegel, dass sie sich darauf verlassen mentsystem verfügen. Die Anforderungen sind in können, dass sie eine optimale Versorgung bekom- Erhebungsbögen mit Qualitätsindikatoren zusam- men“, resümiert Margret Reiter. mengefasst. Sie werden in interdisziplinären Kom- Weitere Informationen zum Onkologischen Zent- missionen erarbeitet und regelmäßig aktualisiert. rum finden Sie unter Leitlinien spielen eine wichtige Rolle bei der Fest- www.onkologisches-zentrum-saarbruecken.de 14 cts
Training schafft Sicherheit! Verbessertes Notfallmanagement im CaritasKlinikum Saarbrücken dank hauseigenem medizinischem Simulationszentrum Text: Susanne Faas, Foto : Iris Maurer nings bekommen die Mitarbeitenden Handlungssicherheit in zeitkritischen Notfallsituationen“, erläutert Sielenkäm- per. „Die interdisziplinäre Zusammenar- beit, die Kommunikation und das ‚Team Ressource Management‘ werden da- durch ebenfalls verbessert.“ Vor wenigen Wochen wurde das Equip- ment des Simulationszentrums um eine wichtige Neuanschaffung erweitert. Zu- sätzlich steht jetzt ein Ultraschallsimula- tor der neuesten Generation zur Verfü- gung, mit dem ein absolut realitätsnahes Üben von verschiedenen Sonographie- techniken wie zum Beispiel der Echokar- diographie des Herzens trainiert werden kann. Zahlreiche Szenarien wie zum Bei- spiel ein Herzinfarkt, eine Lungenembo- „Im Notfall zählt jede Sekunde“, pen; wir reanimieren, intubieren, setzen lie oder eine Flüssigkeitsansammlung sagt Professor Dr. med. Andreas Luftröhrenschnitte“, erzählt Pradarutti. um das Herz, eine sogenannte Perikard- Sielenkämper, Chefarzt der Klinik „Wir nutzen die Simulatoren auch insbe- tamponade, können simuliert werden. für Anästhesiologie, Intensiv- und sondere für die Ausbildung von Be- So können junge Ärzte auch die sono- Notfallmedizin. „Als großes Akut- rufsanfängern und Studenten im Prakti- graphische Diagnostik von Krankheits- krankenhaus in der Region betreu- schen Jahr“, erläutert er. „Durch das zuständen erlernen, die in der täglichen en wir täglich zahlreiche schwer stetige Beüben der invasiven Techniken Praxis nicht alltäglich vorkommen. erkrankte oder verletzte Patientin- verbessern wir die Versorgung unser nen und Patienten, bei denen eine kritisch erkrankten und verletzten Pati- Das medizinische Simulations- und Trai- unmittelbare Lebensbedrohung enten nachhaltig“, fasst er zusammen. ningszentrum konnte dank der großzü- vorliegt“, so Sielenkämper. „Des- gigen Unterstützung der Lord-Stiftung halb ist das Training in unserem Im vergangenen Jahr wurden bedingt im CaritasKlinikum Saarbrücken etab- Simulationszentrum enorm wich- durch die Corona-Pandemie weniger liert werden. „Geübt haben wir schon tig“, erläutert er. Trainingseinheiten angeboten. Den- immer, doch meist in weit entfernten, noch konnten neben den kontinuierli- kostenintensiven Schulungszentren“, so Seit 2019 trainieren am CaritasKlinikum chen Einarbeitungstrainings für Assis- Sielenkämper. Ein wichtiger Aspekt da- Saarbrücken alle Berufsgruppen im tenzärzte noch fast 200 Mitarbeitende bei ist, dass die Simulationsübungen in- hauseigenen medizinischen Simulati- in Reanimationsmaßnahmen geschult zwischen für viele Fachgebiete Pflicht onszentrum. Hier wird an lebensechten werden. Zu Beginn der Pandemie wur- in der ärztlichen Weiterbildung sind, Simulationspuppen die Patientenversor- den außedem die „Airway-Manage- wobei die Anforderungen je nach Fach- gung während kritischer Situationen ment“-Traingins für das ärztliche Perso- gebiet unterschiedlich sind. Es gilt also, unter Zeitdruck trainiert; ein nachhalti- nal an den Simulatoren durchgeführt. über das ganze Jahr hinweg ein Spekt- ger Benefit für die Patientensicherheit. So konnten ‚Nicht-Anästhesisten‘ das rum an Simulationsübungen für die Ob Arzt, Pflegekraft oder Hebamme, je- Atemwegsmanagement in intensiven Ärzte und Pflegekräfte des CaritasKlini- der verbessert mit diesen Trainingsein- Einzeltrainings üben. kums vorzuhalten, um für alle Mitarbei- heiten sein Können und ist damit opti- ter optimale Bedingungen für die Fort- mal auf Notfallsituationen vorbereitet. „Bei mehr als 1900 Geburten pro Jahr und Weiterbildung zu garantieren. sind wir die geburtenstärkste Klinik des „Durch unsere eigenen Simulatoren kön- „Wir üben bis alles perfekt sitzt“, so Dr. Saarlandes. Daher war eins unserer nen wir nun ständig trainieren und das med. Sascha Pradarutti, Oberarzt der Schulungsprojekte 2020 das intensive auch noch direkt im Klinikum“, freut Klinik für Anästhesiologie und Intensiv- Training der Versorgung von Neugebore- sich Professor Sielenkämper. „Neben medizin. Er ist einer von acht Trainern, nen“, so Professor Sielenkämper. „Das den Gerätschaften für die Simulation ist die im Schulungszentrum mit den Mit- ‚Newborn Life Support Training‘ fand bei dabei vor allen Dingen unser qualifizier- arbeitenden üben. „Notfallszenarien den interdisziplinären Teams großen Zu- tes Team der Kern des Simulationszent- trainieren wir mit lebensechten Pup- spruch“, so der Chefarzt. „Durch die Trai- rums“, resümiert er. KO N TA K T E M ä r z 2 0 21 15
GESUNDHEIT Erneuter Geburtenrekord im CaritasKlinikum Saarbrücken Das Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde des CaritasKlinikums Saarbrücken war 2020 erneut die geburtenstärkste Klinik im Saarland. Text: Susanne Faas, Foto: Iris Maurer „So viele Geburten wie im vergangenen Jahr gab es bei uns noch nie“, freut sich Dr. Mustafa Deryal, Chefarzt des Zent- rums für Geburtshilfe und Frauenheil- kunde. „Wir hatten 1899 Geburten und darunter auch einige Zwillinge“ berich- tet Deryal. „Letztes Jahr erblickten bei uns 1914 Babys das Licht der Welt, im Jahr zuvor waren es 1751, damit sind wir erneut Saarlands beliebtestes Ge- burtszentrum.“ „Wie zu Beginn der Corona Pandemie 2020 vermutet, gab es im Saarland eine 2,2 prozentige Geburtensteigerung. In fühlen“, betont Dr. Deryal. „Die anhal- 6 Uhr die Klinik betreten wollte, durf- unserem Geburtshilflichen Zentrum tend positive Entwicklung zeigt, dass te ich bereits auf einem unserer Park- hatten wir, wie seit mehreren Jahren, wir unsere Hausaufgaben gemacht ha- plätze bei einer Geburt im Auto Hilfe mit einer Steigerung von mehr als ben und die werdenden Eltern uns ihr leisten“, erzählt er weiter. „Die Mutter 9 Prozent den Durchschnitt weit über- Vertrauen schenken. Ich bin sehr stolz hatte sich wegen der Corona-Pandemie troffen“, erläutert Dr. Deryal. auf mein Team“, sagt er. zu Hause sehr viel Zeit gelassen und Lukas hatte es dann eilig, auf die Welt „Für uns ist es sehr wichtig, dass sich „Ich erinnere mich an einen besonde- zu kommen.“ die werdenden Eltern trotz der Corona ren Moment im letzten Jahr“, sagt der Pandemie bei uns sicher und geborgen Chefarzt und lächelt. „Als ich morgens Zahlreiche hochrangige Auszeichnungen für Professor Dirk Pickuth Das vergangene Jahr war für Profes- ihm für die Konferenz „Leaders in He- sor Dr. med. habil. Dr. h. c. mult. Dirk althcare“ 2020 abermals die Leitung Pickuth äußerst erfolgreich. Er wurde der Fachgesellschaft für Führungskräf- als Fellow in die Faculty of Clinical te im Gesundheitswesen (Faculty of Informatics , als Fellow in die Royal Medical Leadership and Management) Society for Public Health sowie als Fel- in Europa übertragen. low in der Royal Society of Medicine aufgenommen. Alle Organisationen Dies ist eine besonders große Ehre, da können auf eine traditionsreiche Ge- die Berufung in diese Position durch schichte mit namhaften Mitgliedern die Fachgesellschaft normalerweise wie Charles Darwin, Sigmund Freud, nur für ein Jahr erfolgt. Sein Leitthema Edward Jenner und Louis Pasteur zu- im kommenden Jahr wird „Digital Lea- rückblicken. Darüber hinaus wurde dership“ sein. 16 cts
Das Vinzentius- Krankenhaus begrüßt mit Lio das erste Baby im Jahr 2021 Text: Dr. Joachim Gilly, Foto: Vinzentius-Krankenhaus Geplant war die Geburt eigentlich für den 24. Dezember 2020, doch der kleine Mann hat sich für das neue Jahr ent- schieden. Lio erblickte am 1. Januar 2021 um 3:50 Uhr das Licht der Welt. Mit einem Gewicht von 3950 Gramm, ei- ner Größe von 52 cm und einem blonden Haarschopf ist das Neujahrsbaby wohl- auf und macht die junge Familie aus Elmstein komplett. Die Eltern von Lio sind überglücklich über ihren kernge- sunden Nachwuchs und sind schon sehr gespannt auf die erste Zeit zu dritt. Niemand muss allein entbinden Text: Rita Reich, Foto: Vinzentius-Krankenhaus Was für eine aufregende Zeit bis kann die beiden nicht jederzeit besuchen, Kreißsäle war ausschließlich für diese zum ersten Schrei des neuen Erden- sondern nur zu festen Zeiten, täglich von Entbindung reserviert. Das Baby kam ge- bürgers. Werdende Mütter haben 15 bis 17 Uhr. Und er darf auch nicht sund zur Welt. Die Gefahr, dass das Neu- generell eine Menge Fragen. In der die Großeltern oder die Verwandtschaft geborene sich bei einer kranken Mutter Zeit der Corona-Pandemie kommen mitbringen: Nur ein Besucher oder eine infiziert, sei nicht groß, betont der Gynä- noch einige dazu. Zum Beispiel: Besucherin ist erlaubt. kologe. Wer darf mich bei der Entbindung begleiten? Und wie lange? „Die Vor- Falls die Schwangere keinen Partner hat schriften ändern sich ständig“, klagt oder dieser aus irgendeinem Grund nicht eine werdende Großmutter. bei der Entbindung dabei sein kann, ist auch eine andere Person des Vertrauens Daniel Grube, leitender Oberarzt der im Kreißsaal und später auf der Wochen- Gynäkologie und Geburtshilfe am Vinzen- station willkommen – zum Beispiel die tius-Krankenhaus in Landau, hat schon Mutter, die Schwester oder eine Freundin. vielen Winzlingen auf die Welt geholfen. Die Betonung liegt aber auf einer Person. Weit über tausend Babys sind allein im Wechselnder Besuch ist in Corona-Zeiten vergangenen Jahr in der Geburtsklinik nicht gewollt. geboren worden – die meisten davon nach Beginn der Corona-Krise. Etwas andere Regeln gelten, falls bei der Geburt ein Kaiserschnitt erforderlich ist. Es sei selbstverständlich, sagt Daniel Gru- Der Partner oder die Begleitperson könne be, dass schwangere Frauen, sobald sie nur nach einem negativen Coronatest an- in die Klinik kommen, getestet werden, wesend sein, so Daniel Grube. und das noch vor der Aufnahme. Dem Partner der werdenden Mutter sei es er- Übrigens gab es im vergangenen Jahr im laubt, im Kreißsaal bis zur Geburt und Vinzentius Krankenhaus nur eine einzige kurz danach dabei zu sein. Vorausset- Entbindung, bei der die werdende Mutter zung sei, dass er eine FFP2-Maske trägt. mit Corona infiziert war. In diesem Fall Etwas eingeschränkter als in coronafrei- seien die Schutzmaßnahmen wesentlich en Zeiten ist der Aufenthalt auf der Wo- umfangreicher, schildert der Mediziner. chenstation geregelt, erklärt der leitende Alle Beteiligten mussten eine spezielle Oberarzt. Der frischgebackene Vater, und Schutzausrüstung tragen. Die werdende sei er noch so in Frau und Kind verliebt, Mutter wurde strikt isoliert, einer der KO N TA K T E M ä r z 2 0 21 17
GESUNDHEIT Ich bin für dich da Corinna Clasen ist neue evangelische Klinikseelsorgerin im CaritasKlinikum Saarbrücken Text und Foto: Sabrina Kraß Auswirkungen auf das äußere Erschei- nungsbild des Körpers haben, sondern auch auf das Selbstbild, die Gedanken- und Gefühlswelt sowie den Alltag und das soziale Leben in Familie, Beruf und Freundeskreis. Gerade in diesen heraus- fordernden Zeiten mit Besuchsverbot in den Kliniken sind viele Patienten auf sich allein gestellt. Da tut es gut, sich jemanden anvertrauen zu können. „Ich stelle mich ihnen vor, erzähle, wer ich bin und was ich mache. Und dann schauen wir, ob wir zueinander finden, miteinander ins Gespräch kommen. Ich Für die Theologin Corinna Clasen sind die Begegnungen mit Menschen lebenserfüllend. Sie bietet lasse jedem die Freiheit, selbst zu ent- ihren Gesprächspartnern einen schützenden Raum, um über Vergangenes sowie Sorgen und Ängste zu scheiden, wie weit er oder sie sich öff- sprechen. nen mag und ob Glaubensfragen thema- „Ich vergleiche das, was das seelsorg- ker auf ein Arbeitsfeld, die Seelsorge, tisiert werden. Für mich selbst ist Gott liche Gespräch ausmacht, gerne mit fokussieren.“ Die Seelsorge spielte für in jedem Gespräch zugegen.“ einem schützenden und die Freiheit be- sie immer eine große Rolle, doch in der lassenden Raum, so wie er von Rainer Vielfalt der Gemeindearbeit blieb dafür Um die Menschen gut begleiten zu kön- Kunze in seinem Gedicht ‚Pfarrhaus‘ manchmal zu wenig Zeit. „Mich beein- nen, ist auch ein ständiger Austausch mit wenigen Worten skizziert wird. Die druckt immer wieder, welche Offenheit mit der Medizin wichtig. „Leib und Mauern assoziiere ich mit Schutz nach in seelsorglichen Gesprächen möglich Seele gehören zusammen. Darum ist es außen und Geborgenheit nach innen. ist. Menschen vertrauen mir, erzählen wichtig, dass wir voneinander wissen Als Seelsorgerin unterliege ich der mir ihre Lebensgeschichten. Neben Ge- und im Kontakt miteinander sind“, er- Schweigepflicht. Die Menschen wissen, lungenem und Schönem kommen auch klärt sie. Und so, wie Corinna Clasen für was sie mit mir besprechen, das dringt Schattenseiten, lange Zeit Verdrängtes die Patienten da ist, steht sie auch für nicht nach außen.“ oder bislang Unausgesprochenes zur die Mitarbeitenden als Ansprechpartne- Sprache. Wir schauen gemeinsam auf rin zur Verfügung. Seit September 2020 arbeitet Corinna das Leben, suchen nach Wegen in die Clasen im ökumenischen Seelsorge- Zukunft. Manchmal auch nach einem „Ich bin für dich da – so kann der alt- team im CaritasKlinikum. „Mir ist wich- tragfähigen Glauben. Diese Begegnun- testamentliche Gottesname JHWH über- tig, meinen Gesprächspartnern unvor- gen sind für mich kostbare Geschenke, setzt werden. Diese Zusage Gottes, die eingenommen und wertschätzend zu die auch mein Leben bereichern.“ mich in meinem Leben trägt, möchte ich begegnen und sie so anzunehmen, wie mit meinem Wirken in der Klinik wei- sie sind. Dabei hilft mir der Gedanke, Viele Menschen, die stationär im Kran- tergeben und erfahrbar machen.“ dass wir beide von Gott angesehene kenhaus behandelt werden, erleben und geliebte Menschenkinder sind.“ diese Phase als eine besondere Zeit. Auf einmal gibt es viel Zeit, auf das bisheri- PFARRHAUS Für die 50-jährige Theologin waren und ge Leben zurückzuschauen und Bilanz (für Pfarrer W.) sind die Begegnungen mit Menschen seit zu ziehen. Manchmal brechen Sorgen vielen Jahren lebenserfüllend. „Nach meinem Theologiestudium war ich als und Ängste auf oder ungelöste Konflik- te und alte Schuldgefühle kommen wie- Wer da bedrängt ist Pfarrerin in mehreren Gemeinden tätig. der ins Bewusstsein. Manche müssen findet mauern, Die Gemeindearbeit ist sehr reizvoll und sich mit schwerwiegenden Diagnosen ein dach und vielfältig und hat mir immer viel Freude auseinandersetzen. Die Erkrankung muß nicht beten. bereitet – gerade auch das Miteinander selbst sowie erforderliche Operationen der Generationen. Doch jetzt war Zeit und andere Therapien führen zu kör- aus: Reiner Kunze, Das weiße Gedicht. Essays, für etwas Neues. Ich wollte mich stär- perlichen Veränderungen, die nicht nur Fischer Verlag Frankfurt 1989, S. 114 18 cts
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