DIE KSH WÜNSCHT EINE BESINNLICHE (VOR-)WEIHNACHTSZEIT UND EINEN GUTEN START INS JAHR 2018 - Ausgabe 3 | 2017 - Katholische Stiftungshochschule ...

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DIE KSH WÜNSCHT EINE BESINNLICHE (VOR-)WEIHNACHTSZEIT UND EINEN GUTEN START INS JAHR 2018 - Ausgabe 3 | 2017 - Katholische Stiftungshochschule ...
Ausgabe 3 | 2017

                   DIE KSH WÜNSCHT
                   EINE BESINNLICHE
                   (VOR-)WEIHNACHTSZEIT
                   UND EINEN GUTEN START
                   INS JAHR 2018

                                www.ksh-muenchen.de
DIE KSH WÜNSCHT EINE BESINNLICHE (VOR-)WEIHNACHTSZEIT UND EINEN GUTEN START INS JAHR 2018 - Ausgabe 3 | 2017 - Katholische Stiftungshochschule ...
EDITORIAL

 Liebe Leserinnen und Leser,                                      Editorial                                                2
                                  rückblickend ist in diesem
                                                                  News                                                     3
                                  Jahr so einiges passiert,
                                  das sich nicht nur nach         Neues aus den Promotionsprogrammen der KSH               7
                                  innen, sondern auch in
                                  der Außenwirkung unserer        Pflegestudium für examinierte Pflegefachkräfte           8
                                  Hochschule positiv aus-         Fortbildung „Grundlagen der Traumpädagogik
                                  wirkt: wir verzichten auf das   für Kitas“                                               9
                                  „Fach“ im Namen, sind seit
                                  Herbst mit einem neuen          Wissenschaftliche Weiterbildung
                                  Webauftritt online und          „Angewandte Gerontologie“ (CAS)                         10
                                  unser Neubau auf dem
                                                                  Semesterauftakt an beiden Hochschulstandorten            12
                                  Campusgelände in
                                  München macht sichtbare         Ehemalige des „Lehrgang 11“ treffen sich
                                  Fortschritte. Die KSH ist       zum 50. Jahrestag                                       13
                                  stets in Bewegung und auch
                                                                  Projektpräsentation im Masterstudiengang „Pflege-
 in 2017 zeigte sich deutlich, wie sehr Sie – die Mitglieder
                                                                  wissenschaft – Innovative Versorgungskonzepte“          14
 unserer Hochschule – diese Fortentwicklungen mittragen
 und mitgestalten. Ein herzliches Vergelt’s Gott dafür!           2. Münchner Fachtag für Soziale Arbeit in Palliative Care
 Ihr Wirken und Ihr Einsatz macht unsere Hochschule               und Hospizarbeit                                         15
 aus und ich hoffe, dass wir mit einem gleich hohen
 Engagement in 2018 starten.                                      Veranstaltungsreihe „Postkoloniale Perspektiven auf die
                                                                  Soziale Arbeit“                                        16
 Nun wünsche Ihnen aber allem voran einen                         Praxis-Expertinnen zu Besuch im Praxisseminar
 entspannten und besinnlichen Jahresausklang,                     Erwachsenenbildung                                      17
 ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch.
 Kommen Sie gesund ins Neue Jahr!                                 Start des 2ten Jahrgangs der Musikpädagogischen
 Viel Freude beim Lesen der letzten KSH-News-Ausgabe              Zusatzausbildung MUZA                                   18
 in diesem Jahr,                                                  Mit dem Kontrabass ins ins Altenheim                    19

 Ihr                                                              Forschungsprojekt zur Fachberatung
 Prof. Dr. Hermann Sollfrank                                      für Kindertagespflege erfolgreich abgeschlossen         20
 Präsident der KSH
                                                                  Lernen mit Kick: Evaluationsstudie eines außerschulischen
                                                                  Bildungsprojektes                                      22

                                                                  KSH beteiligt sich an der Entwicklung von Qualitäts-
                                                                  standards für die hochschulische Pflegeausbildung       24

                                                                  Salzburger Hochschulwochen 2017                         25

                                                                  Workshop in Rom: KSH goes global                        26

                                                                  Studienfahrt nach London                                27

                                                                  Vorträge & Veröffentlichungen der Dozierenden           28

                                                                  Personalia & Impressum                                  32

                                                                  2                          www.ksh-muenchen.de
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  1,1 Millionen Euro Forschungs-                                und Abteilungskoordinatorin Martina Sumser beteiligt.
  gelder zur Erforschung der                                    Vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden
  Versorgung von Heimbeatmeten                                  Gesellschaft, so der Konsens im Gesprächsverlauf, wird die
                                                                Ausbildung qualifizierter Fachkräfte in der Pflege immer
  Die KSH hat am 09.11. vom Gemeinsamen Bundesausschuss         wichtiger. Prof. Dr. Hermann Sollfrank hebt in diesem Kon-
  die Benachrichtigung erhalten, dass das eingereichte          text die Bedeutung der akademischen Ausbildung an den
  Projekt „OVER-BEAS – Optimierung der Versorgung beat-         Hochschulen hervor: „Ein wertvoller Beruf braucht eine
  meter Patienten in der außerstationären Intensivpflege“       wertvolle Ausbildung. Der akademische Bildungsauftrag
  zur Förderung ausgewählt wurde. Als Projektpartner sind       sollte hier unbedingt bei den Hochschulen liegen, sonst
  die Universität und das Klinikum Würzburg beteiligt. In dem   bildet sich ein Nischenmarkt privater Anbieter, der die ein-
  mit knapp 1,1 Millionen Euro dotierten Forschungsprojekt      geführte Qualität mit Sicherheit schmälern wird.“ Um die
  werden in den nächsten 3 Jahren die Perspektive der           Praxisanbindung weiter zu intensivieren und die Zusam-
  Betroffenen erschlossen, die Wege im Gesundheitssystem        menarbeit Praxis – Hochschule zu stärken, strebt die KSH
  dargestellt und Verbesserungspotentiale ausgelotet. Die       hier Bildungspartnerschaften mit wichtigen Trägern (Caritas,
  Projektleitung hat Prof. Dr. Bernd Reuschenbach.              Kliniken) an. Auch sieht sich die Hochschule in der Lage,
                                                                verstärkt in die Ausbildung im Bereich Gesundheit und
  Besuch von Florian Streibl MdL                                Pflege zu investieren. Allerdings, so der Hochschulpräsi-
  am Campus Benediktbeuern                                      dent, sei hier die staatliche Unterstützung notwendig, um
                                                                additive Angebote aufzubauen, „von der die Region, in der
  „Diese Hochschule ist ein Diamant in der Region. Wir          bereits viele ältere Menschen leben, unmittelbar in der
  haben hier im Oberland nicht nur wunderschöne Kultur-         Versorgungsstruktur profitiert.“
  landschaft und Berge zu bieten, sondern wir sind auch ein
  attraktiver und innovativer Hochschulstandort. Hier werden     weiterführende Informationen zum Gesprächsverlauf
  hochqualifizierte Fachkräfte in Sozial- und Pflegeberufen         finden Sie im Pressebereich der KSH-Website
  ausgebildet. Angesichts der demografischen Entwicklung,
  profitiert davon die ganze Region“, so die Worte von          IF-Mitgliedschaft in der DGWF
  Florian Streibl, MdL bei seinem Besuch am Campus Bene-
  diktbeuern am 20. November. An dem Gespräch, bei dem          Seit Juli 2017 ist das Institut für Fort- und Weiterbildung,
  es besonders um die regionale Anbindung und Bedeutung         Forschung und Entwicklung Mitglied in der Deutschen
  der Hochschule ging, waren Studierende, Dekanin Prof.         Gesellschaft für wissenschaftliche Weiterbildung und Fern-
  Dr. Annette Eberle, Präsident Prof. Dr. Hermann Sollfrank     studium (DGWF) e. V., Kassel. Die DGWF ist ein Verband
                                                                mit über 325 institutionellen und persönlichen Mitgliedern
                                                                aus Hochschulen und Weiterbildungseinrichtungen. Neben
                                                                den Mitgliedern aus Deutschland engagieren sich rund
                                                                15 Mitglieder aus anderen europäischen Ländern, insbe-
                                                                sondere aus Österreich und der Schweiz.

                                                                Der satzungsmäßige Zweck der als gemeinnützig aner-
                                                                kannten DGWF sind die Förderung, Koordinierung und
                                                                Repräsentation der von den Hochschulen – Universitäten,
                                                                Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Hoch-
                                                                schulverbünden – getragenen Weiterbildung und des Fern-
                                                                studiums. Dazu gehört auch die Förderung von Forschung
                                                                und Lehre auf diesen Gebieten. In jüngster Zeit stehen zudem
                                                                die Rolle der neuen Medien in der Hochschulweiterbildung
                                                                und im Fernstudium sowie das lebenslange Lernen im Fokus
  Besuch aus dem Landtag: Florian Streibl (vorne links)         der Arbeit der DGWF. Die DGWF ist Mitglied im European
  in Benediktbeueren                                            University Continuing Education Network (EUCEN).

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  Diese Mitgliedschaft bietet dem IF die Möglichkeit, sich       Dragone, Kristin Maintz, Titiana Pelger, Eleonora Vidal
  weiter zu vernetzen und die wissenschaftliche Weiterbil-       und Aylin Wagner (Studiengänge Pflegemanagement und
  dung der KSH in Gesellschaft und Politik zu positionieren      Pflegepädagogik) stellten die Ergebnisse ihres Forschungs-
  und weiter zu entwickeln.                                      projektes zum Thema „Zusammenhänge zwischen Präsen-
                                                                 tismus und dem Tätigkeitsfeld der Pflege“ vor, die sie im
   Weitere Informationen zur Gesellschaft unter                 Rahmen eines studentischen Forschungsprojektes (Betreu-
     www.dgwf.net                                                ung Prof. Reuschenbach) erarbeitet haben. Präsentismus
                                                                 ist demzufolge ein in der Pflege weit verbreitetes, volks-
  Die KSH München tritt dem                                      wirtschaftlich relevantes Phänomen, da es zu massiven
  Familienpakt Bayern bei                                        finanziellen Schäden und deutlich verlängerten Ausfallzeiten
                                                                 der Arbeitnehmerinnen in der Pflege beiträgt. Hedwig
                                    Die weitere Optimierung      Schmidbauer (Studiengang Pflegepädagogik) stellte bei
                                    der Vereinbarkeit von        der Posterpräsentation die Ergebnisse ihrer Bachelorarbeit
                                    Familie und Beruf und        zum Thema „Schlaflos auf der Intensivstation? Ursachen
                                    Studium sind für die KSH     von Schlafstörungen und Förderungen des Schlafes nicht
                                    München an ihren beiden      sedierter kritisch kranker Patienten: Ergebnisse einer Litera-
  Standorten ein besonderes Anliegen. Zum Wintersemes-           turanalyse“ vor (Betreuung Prof. Giese). Schon zum zweiten
  ter 2017/18 ist die Hochschule daher dem Familienpakt          Mal konnte der KSH Alumnus und Pflegepädagoge Julian
  Bayern beigetreten. Der Familienpakt Bayern ist eine Initia-   Hirt beim DGP-Hochschultag Forschungsergebnisse präsen-
  tive der bayerischen Staatsregierung mit der bayerischen       tieren, diesmal aus dem Forschungsprojekt „Prädiktions-
  Wirtschaft (der Bayerische Industrie- und Handelskammer-       skala Depression nach Schlaganfall“ der Martin Luther
  tag e. V., die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.     Universität Halle, wo der Absolvent seine wissenschaftliche
  und der Bayerische Handwerkstag e. V.), um die Vereinbar-      Karriere nach dem KSH-Studium fortgesetzt hat.
  keit von Familie und Beruf in Bayern weiter zu verbessern
  sowie die Arbeitgeberinnen und -geber bei der Umsetzung        Career Day am Campus
  familienbewusster Maßnahmen zu unterstützen. Die Frauen-       Benediktbeuern: Die Plattform
  beauftragten der KSH, Prof. Dr. Julia Seiderer-Nack und        zur beruflichen Orientierung
  Prof. Dr. Anna Noweck, unterstreichen die Bedeutung
  dieser gemeinsamen Initiative mit der Hochschulleitung         Auf dem Career Day am Campus Benediktbeuern (21. No-
  ausdrücklich: „Wir freuen uns, dass durch den Beitritt zum     vember) präsentierten sich 55 Einrichtungen der Region –
  Familienpakt Bayern um das Thema Vereinbarkeit an der          so viele wie noch nie. Sie kamen aus den Bereichen der
  Hochschule weiter in den Fokus gerückt wird und familiäre      Familienhilfe, Jugendsozialarbeit, Hilfen zur Erziehung,
  Verantwortung von Eltern und pflegenden Angehörigen            Rehabilitation, Resozialisierung, Umwelt, der Altenhilfe
  besondere Würdigung und Unterstützung erfährt.“                sowie der kirchlichen Bildungsarbeit. Mit einem Flashmob
                                                                 eröffneten MUZA-Studierende die Veranstaltung, Dekanin
  KSH-Studierende beim                                           Prof. Dr. Annette Eberle betonte in ihrer anschließenden
  8. DGP-Hochschultag in Bielefeld                               Begrüßung die Notwendigkeit, dass sich Studierende,
                                                                 Hochschule und Praktiker immer wieder begegnen und
                         Der Hochschultag der Deutschen          austauschen. Einige Einrichtungen waren zum ersten Mal
                         Gesellschaft für Pflegewissenschaft     am Career Day vertreten, darunter der Sozialdienst Katho-
                         führt jedes Jahr den wissenschaft-      lischer Frauen aus Garmisch-Partenkirchen, die Lebenshilfe
                         lichen Nachwuchs der Pflege zu-         Miesbach, Berufe der Kirche des Bistums Augsburg, das
                         sammen, Ergebnisse von Studien-         Erzbischöfliches Jugendamt Bamberg sowie die Diakonie
                         projekten und Abschlussarbeiten         Hasenbergl e. V. Der Nachmittag bot den rund 250 anwe-
                         der Pflegestudierenden werden           senden Studierenden vielfältige Möglichkeiten, um erste
  vorgestellt in Vorträgen, Fachforen und bei der Poster-        Kontakte zu Praxisstellen und späteren potenziellen Arbeit-
  austellung präsentiert. Dieses Jahr war die KSH wieder         gebern zu knüpfen. Neben dem Messebereich als Kern-
  mit mehreren Beiträgen vertreten: Katarina Bauer, Rosa         stück des Career Days gab es ein umfangreiches Rahmen-

                                                                 4
DIE KSH WÜNSCHT EINE BESINNLICHE (VOR-)WEIHNACHTSZEIT UND EINEN GUTEN START INS JAHR 2018 - Ausgabe 3 | 2017 - Katholische Stiftungshochschule ...
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  programm: Der Managementtrainer Dr. Hans Weiskopf bot       Das neue Format wurde von den Studierenden am Campus
  gleich mehrere Impulsgespräche rund um die Gestaltung       Benediktbeuern sehr gut angenommen und steht auch
  einer erfolgreichen Bewerbung und um das Thema Netz-        Lehrenden und Hochschulangehörigen, die sich mit Prakti-
  werken im beruflichen Kontext. Vorgestellt wurden auch      ka und Karrierethemen in der Sozialen Arbeit auseinander-
  Promotionswege an der Hochschule.                           setzen, für einen gemeinsamen Austausch zur Verfügung.
                                                              „Unser Ziel ist erreicht, wenn Studierende langfristig unser
   Der Termin für den Career Day 2018 steht bereits,         Praxis- und Career Café als offene Austausch- und Informa-
     er wird am 14.11.2018 stattfinden. Anmeldungen           tionsplattform am Campus nutzen“, so Raffaela Klück-Sauer.
     sind ab dem 01.02.2018 bis 12.03.2018 unter              Die beiden Initiatorinnen freuen sich über jede Studentin,
     eveeno.com/CareerDayBB möglich.                          jeden Studenten, der auf gesprächsinteressiert ist und Lust
                                                              auf einen gemeinsamen Kaffee hat.
  Fördert den gegenseitigen
  Austausch: das Praxis- & Career Café                         ab dem 15.03.2018 geht das Praxis- und Career Café
  in Benediktbeuern                                               in die zweite Runde

  Wie kann ich meine berufliche Zukunft aktiv gestalten?      Ringvorlesung
  Wo kann ich mein Praktikum absolvieren? Welches Projekt     „Zufluchtsort Deutschland –
  möchte ich durchführen? All diese Fragen und noch mehr      interreligiöse Perspektiven“
  können seit Oktober 2017 beim „Praxis- & Career Café“
  jeden zweiten Donnerstag im Monat am Campus Benedikt-                                    Für den vierten Vortrag im
  beuern besprochen werden. Initiatorinnen sind Raffaela                                   Rahmen der Ringvorlesung war
  Klück-Sauer, Leiterin des Praxis-Centers Benediktbeuern                                  am 25. Oktober der Penzberger
  und Carmen Maye, Referentin Career Service & Alumni.                                     Imam Benjamin Idriz an den
  Mit ihnen können Studierende aller Semester ihre Fragen                                  Campus Benediktbeuern ein-
  rund um das Praktikum und die berufliche Zukunft stellen.                                geladen. Das Audimax, in dem
  Selbstverständlich gibt es auch Kaffee und Kuchen.                                       Idriz über „Die Integration der
  Mit einer dampfenden Tasse Kaffee in der Hand kommt                                      Migranten aus islamischer Per-
  man beispielsweise von der Frage, ob dieses Praxis-III-                                  spektive“ sprach, war nahezu
  Projekt auch tatsächlich umzusetzen ist, auf mögliche                                    bis auf den letzten Platz belegt.
  Zukunftspläne.                                              Der Imam, der bereits mehrere Jahrzehnte in Deutschland
                                                              lebt, betonte, dass Integration immer auch ein „Weg der
                                                              Mitte“ sei und das Ankommen in einer Gesellschaft nicht
                                                              bedeutet, die eigene Religion aufzugeben, sich aber für
                                                              die Werte in der neuen Heimat einzusetzen und sich damit
                                                              zu identifizieren. Imame sind in der islamischen Welt hoch
                                                              angesehen, ihre Aufgabe ist es, den Koran auszulegen und
                                                              Muslimen Orientierungshilfe zu geben. In Deutschland,
                                                              so Idriz, gäbe es rund 2000 Imame, „ich bin allerdings der
                                                              einzige im ganzen Bundesgebiet, der Vorträge zum Thema
                                                              Integration hält.“

                                                               Im Rahmen der Ringvorlesung hält Michael Martin,
                                                                  Oberkirchenrat der Evangelischen Landeskirche in
                                                                  Bayern am 6. Dezember den Vortrag „Der Krieg in
                                                                  Syrien, die Christen und die Flüchtlinge in Europa“
                                                                 Die Ringvorlesung wird in 2018 fortgesetzt. Aktuelle
                                                                  Informationen finden sich auf der KSH-Website.

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  IF-Fotoausstellung:                                          Wichtiger Impuls für die Weiterent-
  Tokyo: Kindheit und Jugend                                   wicklung der Pflegestudiengänge
  in verdichteten Räumen
                                                               Im Sommer besuchte eine Delegation des Dekanats Pflege,
  Tokyo Anfang der 90er im Vergleich zu Tokyo 2016 und         gemeinsam mit einer Vertreterin und einem Vertreter des
  2017: In seiner Fotoausstellung „Kindheit und Jugend in      Klinikums rechts der Isar in München, das Felix Platter-
  verdichteten Räumen – Kontinuität und Wandel“ zeigt          Spital in Basel, um sich über die Arbeit der Pflegeexperten
  Prof. Dr. Bernhard Lemaire eindrucksvoll den Wandel, der     am „Universitären Zentrum für Altersmedizin und Rehabili-
  sich in der Hauptmetropole Japans – in Tokyo – vollzogen     tation“ zu informieren. Die Gastgeber, Dr. Christian Heering
  hat. Die Fotografien, die in einem zeitlichen Abstand von    und Matthia Weichselgartner, verantworten die Pflegequa-
  25 Jahren aufgenommen wurden, zeigen auf, wie schnell-       lität, sie stellten ausführlich vor, wie es im Spital gelingt,
  lebig sich die Hauptstadt, deren Peripherie und aber auch    Pflegeexpertinnen und -experten mit hochschulischer
  Japan insgesamt weiterentwickelt. Und doch, so groß die      Bildung in der direkten Pflege und anwendungsorien-
  Fortentwicklung auch ist, so beeindruckend spiegeln die      tierten Pflegeforschung einzubinden. Die Exkursion gab
  Fotografien auch die Kontinuität wider und beweisen, dass    wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der pflegebe-
  es kulturelle Konstanten gibt, die von Generation zu Gene-   zogenen Studiengänge sowie des Theorie-Praxis-Transfers
  ration weitergeben werden.                                   und für mögliche Praxiseinmündungsprojekte.

  Die Ausstellung dauert vom 13. Oktober 2017 bis ein-
  schließlich 15. März 2018 und kann von Montag bis Freitag
  in der Zeit von 9.00 bis 19.00 Uhr in den Räumen des IFs
  (im H-Bau auf dem Campus München, erster Stock)
  besichtigt werden.

  Japan damals und heute

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DIE HOCHSCHULE

 Auf dem Weg zum Doktorhut: Neues
 aus den Promotionsprogrammen der KSH

 Seit einiger Zeit steht auch Absolventinnen und Absolven-   Längerem im kooperativen Promotionsprogramm REASON
 ten von Hochschulen für angewandte Wissenschaften die       zusammen mit der LMU München sowie ganz neu in dem
 Tür zur eigenständigen Promotion offen: In verschiedenen    in Gründung befindlichen Promotionsprogramm Ethik-Kultur-
 Promotionskooperationen mit Universitäten aus ganz          Bildung, zusammen mit der Hochschule für Philosophie
 Bayern ist damit der Erwerb des Doktorgrades nun endlich    sowie der Katholischen Universität Eichstätt und der
 für Studierende der KSH möglich. Dabei ist die Hochschule   Hanns-Seidel-Stiftung.
 derzeit Mitglied in zwei BayWiss-Promotionskollegs
 (Sozialer Wandel und Gesundheit, kooperierende Univer-      Die Vielfalt an Kooperationen wirkt sich auf die Zahl der
 sitäten: Universität Bamberg, Universität Augsburg und      Promovenden und auf die spezifischen Angebote an der
 Universität Regensburg) und engagiert sich bereits seit     KSH aus. Derzeit befindet sich eine zweistellige Zahl von
                                                                       ehemaligen Studierenden der KSH in koopera-
                                                                       tiven Promotionsprogrammen, die jeweils auch
                                                                       von Professorinnen und Professoren der KSH
                                                                       betreut werden. Erstmals fand im Kontext der
                                                                       BayWiss-Ausschreibungen ein Exposéworkshop
                                                                       an der KSH statt: Hier konnten eigene Forschungs-
                                                                       exposés diskutiert und vorgestellt sowie Ideen
                                                                       weiterentwickelt werden. Ein ganz besonderer
                                                                       Fokus lag dabei auf der „Gutachterperspektive“
                                                                       und darüber hinaus auf den wichtigsten Rahmen-
                                                                       bedingungen, um eine gute Forschungsidee auch
                                                                       ansprechend präsentieren zu können. Aufgrund
                                                                       der starken Nachfrage sind ein weiterer Work-
                                                                       shop sowie weitergehende Angebote im Bereich
                                                                       des wissenschaftlichen Arbeitens geplant. Wie
                                                                       sehr sich das Engagement und die Bemühungen
                                                                       der KSH in diesem Bereich lohnen, zeigen die
                                                                       jüngsten Ergebnisse aus den verschiedenen Aus-
                                                                       wahlverfahren, die einen deutlich überdurch-
                                                                       schnittlichen Erfolg der KSH-Absolventinnen und
                                                                       Absolventen aufzeigen.

                                                                       Bei Interesse am Thema Promotion
                                                                      wenden Sie sich bitte per E-Mail an die Adresse
                                                                      promotion@ksh-m.de
                                                                      oder direkt an die Promotionsbeauftragten in
                                                                      München Prof. Dr. Birgit Dorner oder
                                                                      Prof. Dr. Sabine Pankofer sowie in Benediktbeuern
                                                                      an Prof. Dr. Ursula Unterkofler.

                                                                      Beitrag: Dr. Christoph Ellßel

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DIE HOCHSCHULE

 Pflegestudium für examinierte Pflegefachkräfte

 Ab Wintersemester 2018/19 können auch examinierte               Anrechenbarkeit der beruflichen Bildung
 Pflegefachpersonen, die ihre pflegefachlichen Kompeten-         Examinierten AltenpflegerInnen und Gesundheits- und
 zen auf einem akademischen Niveau erweitern und vertie-         KrankenpflegerInnen werden ihre außerhochschulisch
 fen möchten, an der KSH den Bachelorstudiengang Pflege          erworbenen Kompetenzen (nach Art.63 Abs. 2 BayHSchG)
 dual (B.Sc.) studieren. Damit reagiert der Fachbereich Pflege   angerechnet. Dadurch reduziert sich der zeitliche Aufwand
 auf drei Entwicklungen in Politik und Praxis:                   für das Studium pro Semester, sodass neben dem neun-
                                                                 semestrigen Studium eine berufliche Teilzeittätigkeit durch-
 • Das im Sommer verabschiedete Pflegeberufereform-              gängig möglich ist. Das Lehrveranstaltungsangebot ist
   gesetz sieht die hochschulische Pflegebildung als eine        in Präsenz konzipiert, es werden keine Studiengebühren
   mögliche Regelausbildung mit Berufszulassung vor.             erhoben.
   Das Studium vermittelt erweiterte Kompetenzen auf
   wissenschaftlicher Basis und eröffnet den Absolventin-        Zulassungsvoraussetzungen
   nen und Absolventen neben den gesetzlich geregelten           Zulassungsvoraussetzungen sind die Hochschulzugangs-
   Vorbehaltsaufgaben vielfältige Karrierewege im Gesund-        berechtigung (inkl. der HZB für Meister und berufliche
   heitssystem, in verschiedenen Versorgungssettings oder        Qualifizierte) sowie der Nachweis über das staatliche
   in Bildung und Wissenschaft.                                  Examen in Altenpflege oder Gesundheits- und Kranken-
                                                                 pflege.
 • Die Praxis verlangt zunehmend nach akademisch quali-
   fizierten Personen. Viele große Träger setzen künftig in      Bewerbung & Informationen
   ihren Personalkonzepten auf qualifikationsgemischte           zum Studiengang
   Teams mit AbsolventInnen der Pflegestudiengänge.              Der Bewerbungszeitraum dauert von Anfang Mai bis Mitte
   Trotz des langsamen Anstiegs der Anzahl hochschulisch         Juni 2018. Alle Interessierten können sich im Frühjahr 2018,
   qualifizierter Pflegefachpersonen kann dieser Bedarf          am 12.04.2018, auf einer Informationsveranstaltung im De-
   nicht gedeckt werden.                                         tail über den Studiengang und dessen Aufbau informieren.
                                                                 Ihr Kontakt bei Rückfragen: Lena Heyelmann, Referentin im
 • Entwicklungsmöglichkeiten im Beruf gehören zu den             Fachbereich Pflege, lena.heyelmann@ksh-m.de
   wichtigsten Gründen, warum Fachkräfte bei ihrem
   Arbeitgeber bleiben – mit der Änderung der Studien-            Weiterführende Informationen zum Studiengang
   und Prüfungsordnung bietet die KSH ein Studienangebot,            finden sich auf der KSH-Website www.ksh-muenchen.de
   dass sich zur Personalentwicklung und Qualifizierung              unter Studienangebot.

                                                                                                 NEU!
   von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Pflege
   eignet und leistet damit einen Beitrag zur Sicherung des
   Bestands von qualifizierten Fachkräften in der Gesund-
   heits- und Pflegeversorgung.

 Die examinierten Pflegefachkräfte studieren gemeinsam
 mit denjenigen des ausbildungsintegrierenden Modells.
 Nach Abschluss aller Modulprüfungen und Erstellung der
 Bachelorarbeit schließt das Studium mit dem Bachelor of
 Science ab. Damit steht neben beruflichen Karrierewegen
 auch eine Vielzahl unterschiedlicher Masterstudiengänge
 offen.

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DIE KSH WÜNSCHT EINE BESINNLICHE (VOR-)WEIHNACHTSZEIT UND EINEN GUTEN START INS JAHR 2018 - Ausgabe 3 | 2017 - Katholische Stiftungshochschule ...
DIE HOCHSCHULE

                                                                                                                               Bildquelle: Adobe Stock/RioPatuca Images
 Ein Angebot für die Landeshauptstadt
 München: die Fortbildung „Grundlagen
 der Traumapädagogik für Kitas“

 Ab Mitte November startet die Fortbildung „Grundlagen           Vermittelt werden Grundlagen in der
 der Traumpädagogik für Kitas“, ein Qualifizierungsange-         Traumpädagogik und Handlungsoptionen
 bot, das aufgrund einer Anfrage der Landeshauptstadt            Ziel der Fortbildung ist die Vermittlung allgemeiner Grund-
 München (Abteilung Kita) von den beiden KSH-Professorin-        lagen der Traumapädagogik und ihre Handlungsmöglich-
 nen Prof. Dr. Andrea Kerres und Prof Dr. Helga Schneider        keiten in der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Fami-
 für pädagogische Fachkräfte der städtische Kindertages-         lien. Das Konzept basiert auf drei Säulen. Neben fachlichen
 einrichtungen konzipiert wurde. Die Fortbildung umfasst         Inhalten wird durch Supervisionseinheiten das eigene
 sechs ganztägige Module, richtet sich an 20 Teilnehmer-         Handeln reflektiert und die Professionalität gefördert. Die
 Innen und findet in Räumen der Abteilung Kita sowie             Durchführung von traumapädagogischen Projekten durch
 am Pädagogischen Institut der Landeshauptstadt statt.           die Teilnehmerinnen und Teilnehmer soll darüber hinaus
 Prof. Dr. Andrea Kerres ist die Leiterin der Fortbildung, die   die Nachhaltigkeit in den Einrichtungen unterstützen.
 in der fachlichen Umsetzung auch von der Traumahilfe
 Netzwerk Augsburg und Schwaben unterstützt wird.                 Weiterführende Informationen:
                                                                     Prof. Dr. Andrea Kerres, andrea.kerres@ksh-m.de,
                                                                     Prof. Dr. Helga Schneider, helga.schneider@ksh-m.de

 Kitas stehen vor der Aufgabe,
 Sicherheit und Schutzraum zu bieten
 Etwa ein Drittel der bei uns Schutz suchenden Menschen
 aus Kriegs-/Krisengebieten sind Kinder und Jugendliche,
 davon die Hälfte sind Kinder im Alter bis zu fünf Jahren.
 Die Erfahrung von Bedrohung, Gewalt, Verfolgung und
 Flucht führt bei annähernd einem Viertel der ankommen-
 den Kinder zu einer posttraumatischen Belastungsstörung.
 Kinder aus Asylbewerberfamilien haben nach Vollendung
 des ersten Lebensjahres und sobald Sie mit ihren Eltern
 in einer Anschlussunterkunft untergebracht sind, einen
 Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Kindertagesein-
 richtung oder Tagespflege. Insbesondere Kindertagesein-
 richtungen stehen nun vor der Aufgabe, Kindern mit Flucht-
 erfahrung einen pädagogischen Raum anzubieten, in
 dem sie Sicherheit finden, Vertrauen aufbauen und ihre
 positiven Entwicklungs- und Lernpotentiale verwirklichen
 können. Das Handeln der pädagogischen Fachkräfte kann
 dabei durch fundierte traumapädagogische Kenntnisse
 und Kompetenzen wesentlich unterstützt werden.

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DIE KSH WÜNSCHT EINE BESINNLICHE (VOR-)WEIHNACHTSZEIT UND EINEN GUTEN START INS JAHR 2018 - Ausgabe 3 | 2017 - Katholische Stiftungshochschule ...
DIE HOCHSCHULE

 Ab März 2018 an der KSH:
 die wissenschaftliche Weiterbildung
 „Angewandte Gerontologie“ (CAS)
 Der Vortragsabend mit Ausstellungseröffnung „Geronto-          punkte in diesem Bereich setzt, beteiligten sich Studie-
 logie bunt und kreativ“ an der KSH in Benediktbeuern           rende der Musikpädagogischen Zusatzqualifikation MUZA
 am 19. Oktober war ein voller Erfolg. Am Ende mussten          (unter Leitung von Prof. Dr. Christine Plahl) mit einem mu-
 noch weitere Stühle herbeigeschafft werden, so groß war        sikgeragogisch nutzbaren Flashmob an der Veranstaltung.
 das Interesse. Der Abend widmete sich der Biographie-
 arbeit und nahm konkreten Bezug auf die wissenschaft-          Die Studentinnen Melanie Heller, Paula Heiß, Maria Bacher
 liche Weiterbildung „Angewandte Gerontologie“, die im          und Eva Laskewitz stellten ihr Praxis-III-Projekt (Betreuung:
 Sommersemester 2018 starten wird.                              Prof. Dr. Martina Wolfinger) vor. Die Ausstellung zum Thema
                                                                Biographiearbeit entstand in Kooperation mit dem AWO
 Nach dem Grußwort des stellv. Bezirkstagspräsidenten           Seniorenzentrum Loisachtal unter der Leitung von Eva
 Michael Asam verdeutlichte der Vortrag „Biographiearbeit“      Liebenstein-Seiffert und Dominik Scherer (beides ehema-
 von Dr. Hubert Klingenberger den rund 80 ZuhörerInnen          lige Studierende der KSH) und zeigt im Westflügel Fotos
 die vielseitige Einsatzfähigkeit der Methode. Hervorgehoben    und Textausschnitte aus biographischen Gesprächen mit
 wurde der Nutzen zur Ermöglichung der Teilhabe Älterer         den Bewohnerinnen und einem Bewohner des Senioren-
 an unserer Gesellschaft. Weil der Mensch mit seiner ganz       zentrums. Die Ausstellung verdeutlicht sehr eindrücklich
 eigenen Lebensbiographie, Erfahrungen und Erlebnissen          die Bedeutung von Begegnungen und dem Austausch
 im Mittelpunkt steht, erhält er eine Stimme, die für die       zwischen den Generationen und Möglichkeiten des ge-
 Gestaltung von politischen Entscheidungen und institutio-      genseitigen Lernens. Hierbei gab die Methode des biogra-
 nellen Angeboten von zentraler Bedeutung ist.                  phischen Gesprächs die Möglichkeit zur (positiven) Lebens-
                                                                rückschau sowie zur Sinngebung, was von allen Beteiligten
 Die Veranstaltung des Kompetenzzentrums »Zukunft               positiv bewertet wurde. Im Zentrum stand die Idee, ein
 Alter« richtet – darin waren sich alle Anwesenden einig        Lebensmotto bzw. einen Einzeiler aus den bisherigen Ge-
 – den Blick auf ein hochrelevantes Zukunftsthema. Durch        sprächen zu formulieren. So entsteht ein Spannungsbogen
 die anschließende Podiumsdiskussion von Lehrenden der          zwischen biographischer Erzählung und dem im Kontext
 Hochschule mit externen Praxispartnerinnen und -partnern       der Gespräche angefertigten Portraitfoto. Die „Spuren des
 wurde der Bogen zu den Weiterbildungsangeboten der             Lebens“ werden sichtbar, die sich als verkörperte Biographie
 KSH, insbesondere zur wissenschaftlichen Weiterbildung         in den Bildern wiederfinden. Im Sinne des partizipativen
 CAS (Certificate of Advanced Studies) Angewandte Geronto-      Ansatzes wurden die Portraitfotos und das Lebensmotto
 logie geschlagen, die im März 2018 starten wird. Mit ihrem     mit den BewohnerInnen gemeinsam ausgesucht. Am Ende
 Schwerpunkt auf Gesundheit – Case Management und               zeigte sich, dass „anhand des eigenen Portraits Parallelen
 Planung misst das neue Weiterbildungsangebot der Siche-        zur Biographie hergestellt wurden. Es wurde mehr als ein-
 rung der Teilhabe älterer Menschen besondere Bedeutung         mal deutlich, dass es sich lohnt, von der Vergangenheit
 bei. Biographiearbeit ist neben den sozialplanerischen         zu lernen und dass auch kleine Dinge im Nachhinein eine
 Kompetenzen besonders wichtig, um in die Zukunft hinein        große Rolle spielen können“, so Eva Laskewitz.
 die Angebote von der Gesundheitsförderung bis zur Ver-
 sorgung am Lebensende an den Bedarfen der Älteren zu
 orientieren und innovativ sowie unter Aspekten der Selbst-
 bestimmung zu gestalten. Die Diskussion stellte dabei auch
 die Bedeutung für den ländlichen Raum sowie für Ballungs-
                                                                Bild: Podium zur Angewandten Gerontologie (v. l. n. r.)
 zentren heraus, da die Bindungskraft der Familien und
                                                                mit Prof. Dr. Dorit Sing, Prof. Dr. Martina Wolfinger,
 privaten Netzwerke immer weiter abnimmt. Da auch der           Prof. Dr. Egon Endres (Moderation), Dr. Gertrud Schwenk
 Bachelorstudiengang Soziale Arbeit einen seiner Schwer-        und Prof. Dr. Annette Eberle

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D I E FAC H B E R E I C H E

  Auch Eva Liebenstein-Seiffert, die Leiterin des AWO-           weitere Informationen zur berufsbegleitenden
  Seniorenzentrums Loisachtal, äußert sich sehr positiv zur         Weiterbildung für erfahrene Fachkräfte im Feld der
  Zusammenarbeit: „Wir würden uns sehr über eine Fort-              Altenhilfe/Altenarbeit CAS Angewandte Gerontologie
  setzung freuen. Die soziale Interaktion war sehr inspirie-        finden sich auf www.ksh-muenchen.de.
  rend und auch wertschätzend – in diesem Projekt kam der           Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Leiterin
  Stellenwert von Sozialer Arbeit in der Pflege zum Tragen.“        Prof. Dr. Martina Wolfinger: martina.wolfinger@ksh-m.de
  Noch lange nach Ende der Veranstaltung wurde in den
  Räumen der Ausstellung intensiv über die Themen gespro-       Beitrag: Dr. Christoph Ellßel
  chen – so war die Veranstaltung ein voller Erfolg!

                                                                               v. l. n. r.: Die vier Studentinnen Melanie Heller,
                                                                               Paula Heiß, Maria Bacher und Eva Laskewitz mit
                                                                               Eva Liebenstein-Seiffert (Leiterin AWO-Senioren-
                                                                               zentrum Loisachtal), Prof. Dr. Martina Wolfinger
                                                                               (Leiterin wissenschaftliche Weiterbildung)
                                                                               und Dekanin Prof. Dr. Annette Eberle

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S E M E S T E R A U F TA K T

  Feierliche Eröffnung des Studien-                             unsere Hochschule aus“, so die Worte von Prof. Dr. Hermann
  jahres 2017/18 am Campus München                              Sollfrank, der zugleich auch auf die Herausforderungen
                                                                hinwies, die sich in den kommenden Jahren in der Hoch-
  In München wurde das Studienjahr 2017/18 feierlich am         schulpolitik abzeichnen. Beide Mitglieder der Hochschul-
  11. Oktober eröffnet. Die Feier in der Campuskirche begann leitung richteten ihren Dank für das bisherige „überdurch-
  mit einem Festgottesdienst, der von Generalvikar Dr. Dr.      schnittliche Engagement“ an alle Mitglieder aus Lehre,
  Peter Beer zelebriert wurde. Er würdigte die KSH im Laufe     Forschung und Verwaltung. Die Eröffnungsfeier münde-
  des Gottesdiensts als einen „besonderen Studienort“ und als te in einen Festvortrag von Professorin Dr. Tanja Kleibl zu
  eine Hochschule, die in der bundesweiten Hochschulland-       „Mensch, Besitz und Natur: Welche Alternativen bietet eine
  schaft einen sehr guten Ruf genieße. Auch hieß er die         globalisierte Welt“ – ein Vortrag über ihren langjährigen
  Studierenden, die in dem Winter in ihr erstes Semester an     Aufenthalt in Afrika, der dazu aufforderte, Wertigkeiten zu
  der KSH starteten, herzlich willkommen. Im Anschluss an       hinterfragen und sich darüber bewusst zu sein, dass ein
  den feierlichen und stimmungsvollen Gottesdienst in einer Leben ohne Natur auf dieser Welt nicht möglich ist und
  Campuskirche, die bis auf den letzten Stuhl besetzt war,      alle Handlungen einen Einfluss nehmen auf das weltweite
  begrüßten der Präsident Prof. Dr. Hermann Sollfrank und       soziale Gefüge und die soziale Gerechtigkeit. Zum Abschluss
  die Vizepräsidentin Prof. Dr. Birgit Schaufler die Studieren- lud die KSH zum geselligen Beisammensein und Imbiss in
  den und die Mitglieder aus Lehre und Verwaltung und           die Aula ein.
  plädierten für ein aktives Mitgestalten des Hochschullebens
  und an den Entwicklungen, die die KSH gerade nimmt und Bild: Präsident Prof. Dr. Hermann Sollfrank begrüßt die (neuen)
  künftig nehmen wird. „Ihr Einsatz und Ihr Wirken macht        Mitglieder der Hochschule

                                Große Resonanz              wurde eine eigene Komposition entwickelt, die später auf-
                                zu „Community               geführt wurde. „Musik zum Anfassen“, ein gemeinnütziger
                                Music & Media“              Verein in München mit dem Ziel, Kindern und Jugendlichen
                                zum Semester-               auf aktive Weise Musik nahe zu bringen, ist ein wichtiger
                                                            Kooperationspartner der Musikpädagogischen Zusatzausbil-
                                start am Campus             dung MUZA. In einem weiteren Workshop stellten Günther
                                Benediktbeuern              Anfang und Sebastian Ring (JFF, Institut für Medienpädago-
                                  Das neue Studienjahr      gik in Forschung und Praxis, München) die Digitalwerkstatt
  steht unter dem Motto „Community Music & Media“           „Plan NORD Ost“ vor, ein Beteiligungsprojekt für Jugendliche
  als Konzept für den weiteren Ausbau der Musik-Medien- zur Gestaltung ihres Stadtteils in München. Mit digitalen
  werkstatt. Dazu fand am Campus am 10. Oktober eine        Medien wurden in der Medienwerkstatt Methoden der
  Auftaktveranstaltung mit ausgewiesenen ExpertInnen        Kommunikation erprobt, die Beteiligung und Gestaltungs-
  aus Theorie und Praxis ein, um aktuelle Ansätze zu        möglichkeiten im eigenen sozialen Lebensraum fördern.
  diskutieren und praktisch auszuprobieren. Die Resonanz Der Workshop WEBVIDEO, angeleitet von Matthias Haist
  mit über 100 Teilnehmenden verdeutlicht den Bedarf an (Medialepfade), beschäftigte sich mit aktuellen Herausfor-
  musik- und medienpädagogischen Angeboten.                 derungen für die politische Bildung im Netz. Hier wurden
                                                            Webvideos entwickelt. Abschließend luden Studierende
  Prof. Dr. Wolfgang Stark hielt den einführenden Vortrag   und das Familienzentrum „Arche Noah“ (Penzberg) zur
  „Service Learning“ als Leitidee für die Musik-Medienwerk- Ausstellungseröffnung „Heimat und Fremde“ ein. Diese
  statt. Der Ansatz basiert auf der Aktivierung von Erfah-  entstand als Ergebnis einer Biografiewerkstatt im Rahmen
  rungswissen aller Akteure sowie der Stärkung von Engage- eines Hochschulprojektes (Prof. Dr. Luise Behringer, Klaus
  ment und Verantwortung für die Community – ob bezogen Drescher) zusammen mit fünf Schülerinnen der Mittelschule
  auf Hochschule oder Praxisfelder in Bildung und Sozial-   Penzberg mit Flucht- oder Migrationshintergrund.
  arbeit. Im Workshop „Musik zum Anfassen“, angeleitet von
  Heinz Friedel, zeigte das dialogische Musikvermittlungs-   weitere Informationen zur Auftaktveranstaltung
  projekt neue Ansätze der Musikpädagogik auf. Mit selbst-      in Benediktbeuern im Pressebereich von
  erfundenen Instrumenten und im Spiel mit allen Medien         www.ksh-muenchen.de

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V E R A N S TA LT U N G E N

  Studienbeginn 1967 – Ehemalige des
  „Lehrgang 11“ treffen sich zum 50. Jahrestag
  Prof. (em) Dr. Hubert Jall zum Ehemaligentreffen 2017:

  Ehemaligentreffen neigen gern dazu in die Nostalgie             blieb 33 Jahre dem Kollegium der KSH verbunden. Resü-
  von „weißt du noch“ zu rutschen. Sie können aber auch           mees nach mehr als 45 Jahren Leben und Berufstätigkeit
  Reflexion und Überprüfung des Gegenwärtigen mit                 können nur sehr grobzeichnend sein und doch wurde deut-
  Auftrag des Zukünftigen sein.                                   lich, dass die Überzeugung von sozialer Arbeit als einem
                                                                  Beruf mit hoher sozialpolitischer Verantwortung die gene-
  Am Pfingstsamstag, den 03.06. traf sich der „Kurs 11“           relle Verbindungslinie darstellt. In seiner Entschuldigung
  der ehemaligen „Kath. Höheren Fachschule für Wohlfahrts-        für das Treffen verdeutlichte Klaus Diedering (u. a. Träger
  pflege", eine Vorgängereinrichtung der heutigen KSH, zum        des Brotpreises des DCV), der den Caritasverband in Ober-
  Gedenken des 50. Jahrestages des Studienbeginn 1967.            franken aufgebaut und gestaltet hat, dass die berufliche
  Sie war damals eine „Männerschule“, die entsprechende           Praxis, neben einem deutlichen Menschenbild, eine kritisch-
  Fraueneinrichtung war die Ellen Amann Schule.                   konstruktive Energie braucht, um gesellschaftliche Prozesse
                                                                  nicht nur zu begleiten, sondern aktiv verantwortungsbe-
  Von den damaligen 32 StudienanfängerInnen kamen 12,             wusst zu gestalten. Als langjähriges Mitglied der DozentIn-
  7 waren schon verstorben. 7 hatten sich entschuldigt,           nenschaft, dessen Arbeit immer auf die Weiterentwicklung
  die meisten von ihnen waren als fitte Großväter mit ihren       von Theorie und Praxis als untrennbare Elemente gerich-
  Enkeln unterwegs, nur von 6 lag keinerlei Information vor.      tet war, möchte ich unterstreichen, dass das Studium von
  Präsident Sollfrank umriss die gegenwärtige Entwicklung,        1967 – 1970 an der damaligen Höheren Fachschule die
  die baulichen wie fachlichen Vorhaben. Sigi Maier, der          Initialzündung für das gesamte erwachsene Leben war. Die
  ehemalige ASTA-Vorsitzende zeichnete mit historischen           historische Chance dieser Umbruchzeit mag ein Glücksfall
  Quellen die Studiensituation in der Übergangszeit von           für die akademische Ausbildung gewesen sein und doch
  Höherer Fachschule hin zur Fachhochschule nach und ließ         war es das unmittelbare Erleben von Empowerment und
  noch einmal die Energie der damaligen Zeit erleben. Der         Partizipation in Veränderungsprozessen, die die Motivation
  ebenfalls anwesende Altpräsident Hundmeyer kommen-              für die professionelle Gestaltungsfreude keimen ließ.
  tierte oft verschmitzt die historischen Prozesse. Er war als
  junger Rechtsdozent damals der entschiedene Rechtsbei-         Und so kann die Gruppe der älteren Herren auch heute
  stand der studentisch politischen Aktionen.                    noch in Dankbarkeit ihrer ersten akademischen Ausbildung
                                                                 gedenken und im „Kloster“ (wo sonst?) das Glas heben
  Das Vorstellen der persönlichen und beruflichen Hinter-        und der KSH weiterhin viel Kraft und Kreativität wünschen.
  gründe skizzierte die besondere Professionsgeschichte          Ganz herzlichen Dank soll an dieser Stelle dem Präsidenten
  der Sozialen Arbeit. Der Großteil der Senioren ist viele Jahre Sollfrank und Herrn Stadler entboten werden, die an die-
  in der sozialen Arbeit verblieben und bewertet die eigene      sem Pfingstsamstag es ermöglichten uns zu treffen, uns
  Berufsgeschichte als erfolgreich und befriedigend. 3 haben versorgten und mit Stolz sagen lassen: Es war die KSH, die
  noch Psychologie studiert, einer davon wurde Professor         uns wohl ausgestattet zu unseren beruflichen Erfüllungen
  für Psychologie in der Sozialen Arbeit und Kommunikati-        sandte.
  onspsychologie, 2 wurden Professoren für Soziale Arbeit,
  3 studierten noch Lehramt an Volksschulen bzw. Förder-
  schulen und verdeutlichten, dass es die soziale Arbeit war,
                                                                 vordere Reihe v. l. n. r.:
  die letztlich die kreativen Qualifikationen im Lehrerberuf
                                                                 Präsident Prof. Dr. Hermann Sollfrank, Michael Wetzstein,
  initiierten.                                                   Frau Wetzstein, Franz Hopfenzitz, Peter Hensel, Rolf Wagner
                                                                  obere Reihe:
  Der Autor dieses Artikels kam nach einigen Praxisjahren         Alois Zang, Dr. Hubert Jall, Präsident (ehem.) Simon Hundmeyer,
  und Studien wieder an seine „Alma Mater“ zurück und             Rudi Heimerl, Dr. Herbert Bock, Siegfried Maier, Josef Attenberger

                                                                 13
D I E FAC H B E R E I C H E

  Projektpräsentation im Masterstudiengang
  „Pflegewissenschaft – Innovative Versorgungskonzepte“

  Die Studierenden der dritten Studienkohorte stellten am         der Übernahme von größerer Verantwortung und neuen
  25. September 2017 ihre Projektergebnisse vor: Im Rahmen        Tätigkeitsbereichen.
  des ersten Praktikums ist studienbegleitend eine Ist-Analyse
  bestehender Versorgungskonzepte und Praxisinitiativen mit       Sebastian Meuer:
  wissenschaftlichen Methoden durchzuführen. Dazu wählten         Wie erleben psychisch erkrankte Patienten in der Adoles-
  die Studierenden unterschiedliche Settings und Forschungs-      zenzphase mit selbstverletzenden Verhalten den Umgang
  themen in den Bereichen des Gesundheitswesens aus,              durch Pflegende?
  beispielsweise in der außerklinischen Intensivpflege, der       Das Projekt beschäftigte sich mit den Erfahrungen und Er-
  Hebammenversorgung im Kreißsaal, in der Kinder- und             lebnissen, die junge Erwachsene mit Pflegekräften machen,
  Jugendpsychiatrie oder auch in Berufsschulen und in der         wenn sie sich selbst verletzen. Selbstverletzendes Verhalten
  Altenpflege-Ausbildung.                                         wie sich selbst ritzen oder schneiden, zählt zu den großen
                                                                  Herausforderungen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie.
  Zur Präsentation der zehn Projekte waren auch Vertreter-        In sechs qualitativen Interviews mit Patienten wurden die
  innen und Vertreter der Praxisstellen anwesend. Hier eine       Ereignisse und die Versorgung vor, nach und während jener
  Auswahl:                                                        Situationen festgehalten. Die Interviews spiegeln sowohl
                                                                  positive als auch negative Erlebnisse der Pflegenden mit
  Veronika Kriegl:                                                dem selbstverletzenden Verhalten wider. Es bedarf verstärk-
  Christliches Leitbild – ein Gütesiegel? Die Umsetzung           ter Bildungsangebote für die beruflich Pflegenden, eines
  eines christlichen, caritativen Leitbildes an einer Berufs-     multiprofessionellen Vorgehens und der Entwicklung von
  fachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe aus Sicht       Präventionsangeboten für die Betroffenen.
  von Schülerinnen und Schülern
  Im Rahmen der Forschungsarbeit wurden Schülerinnen              Marie Albrecht:
  und Schüler einer Berufsfachschule für Altenpflege und          In welchem Umfang werden Materialien und Medikamente
  Altenpflegehilfe zur Umsetzung des christlichen, caritativen    aus der Einrichtung von Pflegenden mitgenommen?
  Leitbildes mittels qualitativer Interviews befragt. Es zeigt    Das Projekt geht der Frage nach, in welchem Umfang
  sich, dass alle Befragten die fachliche Begleitung durch die    Materialien und Medikamente aus Kliniken und Pflegeein-
  Lehrkräfte sehr gut fanden, das Leitbild aber nur teilweise     richtungen von Pflegenden mit nach Hause genommen
  von den Pädagoginnen und Pädagogen umgesetzt wird.              werden. Um eine hohe Rücklaufquote zu erreichen, wurde
  Die Schülerinnen und Schüler wünschen sich eine stärkere        eine Online-Erhebung genutzt. Die Auswertung der knapp
  Umsetzung bzw. Vermittlung von christlichen Traditionen         209 Datensätze zeigt, dass 66,5 % der Befragten schon mal
  und Werten. Die Ergebnisse geben wichtige Hinweise für          Materialien und 46,4 % der Befragten Medikamente mitge-
  die Weiterentwicklung des Leitbildes und dessen Imple-          nommen haben. Das geschah sowohl bei den Materialien
  mentierung.                                                     (55,0 %) als auch Medikamenten (43,1 %) absichtlich. Neben
                                                                  Schmerzmitteln und Mitteln gegen Übelkeit und Erbrechen,
  Maria Jacobi:                                                   waren es vor allem Pflasterrollen und Pflaster. Als Grund
  Kenntnisse und Einstellungen angestellter Hebammen              wurde am häufigsten – neben dem leichten Zugang – die
  zum Konzept Hebammenkreißsaal                                   fehlende Zeit genannt, um diese Dinge zu besorgen. In
  In dem Projekt wurden leitfadengestützte Interviews mit         einer weiteren Erhebung sollte erfasst werden, wie viel
  Hebammen geführt und Bewertungen und Einstellungen              Geld den Einrichtungen dadurch verloren geht.
  zum Konzept Hebammenkreißsaal gesammelt. Die Heb-
  ammen, stellte sich heraus, sind zwar von der intensiven        vorne, v. l. n. r. Maria Jacobi, Marie Albrecht, Kerstin Lamers,
  Betreuungsmöglichkeit angetan, sehen jedoch auch                Nicole Röhle, Petra Himmel
  Probleme in der Umsetzung dieses Konzeptes – und das            zweite Reihe von links: Sebastian Meuer, Veronika Kriegl,
  nicht nur auf organisatorischer Ebene, sondern auch in          Eva Lehmann, Daniel Braun

                                                                 14
D I E FAC H B E R E I C H E

  Kommunikation und Kultur –
  2. Münchner Fachtag für Soziale Arbeit in Palliative Care und Hospizarbeit

  Im Sommer veranstalteten die KSH und der Christophorus          einem syrischen Dolmetscher machte z. B. deutlich, wie
  Hospiz Verein (CHV) in München ihren zweiten Fachtag in         kulturbezogen und -sensibel eine Übersetzung sein kann.
  Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Palliativme-     Astrid Schneider-Eicke vom CHV führte in einem anderen
  dizin (DGP) und der Deutschen Vereinigung für Soziale           Workshop in die oft doch fremde Welt der Demenz ein:
  Arbeit im Gesundheitswesen (DVSG), an dem mehr als 70           Wie geht Zähneputzen mit Demenz? Welcher Stress ent-
  Personen unterschiedlicher Professionen teilnahmen. Im          steht bei der dementen Person? Leistungs-, Zeitdruck oder
  Fokus standen kulturelle Faktoren, die die Kommunikation        Angst vor Fehlern können zu starkem Druck führen, zu
  und Begleitung in den verschiedenen Versorgungskontex-          aggressivem und/oder depressivem Verhalten, das in Ver-
  ten der Palliativversorgung und Hospizarbeit beeinflussen.      weigerungsreaktionen münden kann. Yasemin Günay griff
  Bewusst sollte es nicht ausschließlich um die Herausforde-      in ihrem Workshop die Kommunikation bei Behandlungs-
  rung durch Migration gehen, sondern ebenso um die               begrenzung im muslimischen Kontext auf. Im Dialog mit
  Andersartigkeit und Fremdheit unterschiedlicher Kulturen,       muslimischen PatientInnen und Angehörigen kann bereits
  z. B. der Menschen ohne festen Wohnsitz, der Menschen,          die Benennung einer Therapiebegrenzung eine Heraus-
  die dementiell erkrankt sind oder der Familien mit schwer-      forderung sein. Wenn dann noch fremde spirituelle und
  kranken Kindern.                                                kulturelle Aspekte hinzukommen, können bei der Entschei-
                                                                  dungsfindung ungewollte Missverständnisse auftreten. Das
  Vier Vorträge führten in das Thema ein                          Krankheits- und Gesundheitsverständnis sowie die Haltung
  In Form von Vortrag und Workshop gab die Psychologin            zur Sterbehilfe im Islam wurden ebenso erläutert wie Fall-
  und Therapeutin Barbara Abdallah-Steinkopff von Refugio         beispiele simuliert und fachlich reflektiert. Thomas Allgaier,
  München einen Einblick in die Arbeit mit traumatisierten        Sozialarbeiter und Theologe, langjähriger Leiter eines Män-
  MigrantInnen und in die Methode des „interkulturellen           nerwohnheims, behandelte in seinem Workshop die Kultur
  Pendelns“, einer Explorationstechnik, die helfen kann, die      der Menschen auf der Straße, der Obdachlosen und Wohn-
  zunächst fremde Welt eines Betroffenen mit Migrations-          sitzlosen, die in seinem Haus bis zum Sterben betreut wer-
  hintergrund zu erkunden. Dabei wurde deutlich, wie wich-        den. In den weiteren Workshops ging es um die transkultu-
  tig es ist, das Fremde fremd sein zu lassen bzw. sich die       relle Anamnese und um besondere Herausforderungen in
  Welt des Anderen vom Anderen erklären zu lassen. Kultur-        der pädiatrischen Palliativversorgung.
  sensibilität bedeutet zunächst, sich sein eigenes Nicht-
                                                                  Zum Abschluss widmete sich Werner Gruber (oben im Foto),
  Wissen einzugestehen. Die Lebenswelt von MigrantInnen
                                                                  Sozialarbeiter vom Raphael Hospiz in Salzburg, in seinem
  und der Umgang mit ihr verlangen nicht so sehr Wissen
                                                                  Vortrag „Ich lach mich tot“ dem Humor. Er zeigte auf, wie
  und bestimmte Kenntnisse über eine Kultur als vielmehr
                                                                  Humor als Ressource gerade in schwierigen Lebenssitua-
  eine Haltung des Nichtwissens. Danach stellte Yasemin
                                                                  tionen genutzt werden kann – von den Betroffenen, pro-
  Günay vom Hospizdienst DaSein die Ergebnisse aus einer
                                                                  fessionellen Teammitgliedern und den ehrenamtlichen
  Untersuchung zu den Vorstellungen und Bedürfnissen von
                                                                  HospizhelferInnen. Die TeilnehmerInnen lobten das kon-
  Menschen mit Migrationshintergrund und deren Angehöri-
                                                                  krete Handlungswissen und äußerten sich positiv darüber,
  gen vor. Prof. Dr. Maria Wasner von der KSH ging in ihrem
                                                                  wie vielseitig das „Fremd sein“ thematisiert wurde. Zudem
  Vortrag auf den Schulungsbedarf ehrenamtlicher Hospiz-
                                                                  sahen sie sich durch den Fachtag dazu angeregt, eigene Vor-
  helferinnen und -helfer in transkultureller Kompetenz ein
                                                                  urteile zu reflektieren. Dem Fachtag gelang es, zu verdeut-
  und Birgit Reindl (CHV) thematisierte Aspekte interkulturel-
                                                                  lichen, wie wichtig es für eine kultursensible Begleitung ist,
  ler Kompetenz in multiprofessionellen Teams.
                                                                  der eigenen, kulturell geprägten und doch individuellen
                                                                  Antwort der Betroffenen auf die Frage der Deutung des
  Eine Bandbreite an Workshops, um die
                                                                  Geschehens nachzugehen.
  vielen Aspekte des Themas zu beleuchten
  Nachmittags wurden in sieben Workshops verschiedene             Beitrag: Josef Raischl, Prof. Dr. Maria Wasner (ungekürzt in:
  Aspekte dieses Themas weiter vertieft. Ein Workshop mit         Zeitschrift für Palliativmedizin, Ausgabe 06, November 2017, 282-283)

                                                                 15
FO
D I ER SF C
          AHCU
             HNB EGR E I C H E

  Postkoloniale Perspektiven auf die Soziale
  Arbeit: Fundament kritischen Professions-
  verständnisses in einer globalisierten Welt
  #Postkoloniale Theorie #Macht #Globalisierung #Post-            der Sozialen Arbeit?“ mit anschließender Podiumsdiskussi-
  demokratie #Klimawandel: Was haben diese Begriffe mit           on ein. Anhand konkreter Fallbeispiele zeigte sein Vortrag
  dem Studium und Beruf Soziale Arbeit zu tun? Wie lassen         „Witchcraft Beliefs in African Migrant/Refugee Communi-
  sich postkoloniale Perspektiven mit der Theorie und Praxis      ties“ auf, wie Anschuldigungen von Hexerei Menschen-
  der Sozialen Arbeit verbinden? Diesen Fragen möchte             rechtsfragen in Bezug auf das Familien- und Gemeinde-
  sich die neue Veranstaltungsreihe unter der Leitung von         leben von vor allem afrikanischen MigrantInnen in Europa
  Prof. Dr. Tanja Kleibl widmen und mit Studierenden der KSH      aufwerfen. Im Anschluss wurde intensiv diskutiert, welche
  sowie weiteren Interessierten zu dem Themenschwerpunkt          Lücken es aktuell im System der Sozialen Arbeit zur Bear-
  kritisch reflektieren, diskutieren und forschen. Das Organi-    beitung dieser Thematik gibt. Die Veranstaltung verfolgte
  sationsteam besteht derzeit aus Studierenden bzw. Alumni        das Ziel, Verständnis für die Notwendigkeit einer tieferen
  des Masterstudiengangs Angewandte Sozial- und Bildungs-         Auseinandersetzung mit neuen Menschenrechtsthemen
  wissenschaften sowie Vereinsmitgliedern des Arbeits-            aus post-kolonialer Perspektive innerhalb der Sozialen
  kreises Panafrikanismus München (AKPM), des Netzwerkes          Arbeit und heterogenen Gesellschaftsentwicklung zu
  Rassismus- und Diskriminierungsfreies Bayern e. V. und          schaffen.
  von Commit e. V. Die interdisziplinäre und multiperspek-
  tivistische Arbeitsgruppe hat das Ziel, politische Visionen,    Weitere Veranstaltungen zu Postkolonialen
  Netzwerke und neue Arbeitsansätze innerhalb der Sozialen        Perspektiven auf die Soziale Arbeit
  Arbeit aus postkolonialen Perspektiven zu entwickeln.           Hierzu zählt ein Workshop am 26.01.2018, in Partnerschaft
  Dabei werden folgende Aspekte – mit der Erkenntnis, dass        mit Misereor (www.misereor.de) und dem belgischen
  die Produktion von neuem Wissen für die effektive Bear-         Verein Periferia bzw. der Initiative „Alto Falante“ (www.alt-
  beitung dieser Aspekte notwendig ist – berücksichtigt:          ofalante.info). Der Workshop hat das Ziel den Prozess „Glo-
  Rassismus und Diskriminierung, Globalisierung und Hege-         bales Lernen“ aus Postkolonialer Perspektive zu betrachten
  monie eurozentrischer Sichtweisen, soziale Ungleichheit         und relevante neue Forschungsfragen zu identifizieren.
  und globale Ungerechtigkeit sowie Fluchtursachen und            Wir freuen uns auf viele und interessierte Teilnehmende!
  Flüchtlingspolitik. Auf diese Weise sollen Themen wie
  globale Gerechtigkeit, soziales Miteinander und sozialer         Studierende und andere Interessierte sind herzlich
  Wandel im postkolonialen Diskurs angestoßen werden.                 eingeladen sich dem Organisationsteam der Veran-
                                                                      staltungsreihe anzuschließen. Aufnahme erfolgt
  In diesem Jahr wurden bereits zwei Veranstaltungen an               über formlose Anfrage bei Prof. Dr. Tanja Kleibl:
  der KSH zur Themenreihe „Postkoloniale Perspektiven auf             tanja.kleibl@ksh-m.de
  die Soziale Arbeit“ organisiert. Die erste Veranstaltung im
  Januar 2017 zeigte den Film „White Charity“, welcher das        Beitrag: Arbeitsgruppe Postkolonialen Perspektiven
  Schwarz- und Weißsein auf Spendenplakaten aus einer ras-        auf die Soziale Arbeit
  sismus- und machtkritischen Perspektive heraus betrachtet.
  In der anschließenden Podiumsdiskussion wurden schwarze
  und weiße Identitätskonstruktionen reflektiert und
  Themen der Entwicklungszusammenarbeit in Verbindung
  zur Sozialen Arbeit kritisch hinterfragt.

  Ein Vortrag von Leo Igwe (oben im Foto), nigerianischer
  Menschenrechtsaktivist, leitete die zweite Veranstaltung
  mit dem Titel „Magie, Zauberei und Spiritualität: Themen

                                                                 16
D I E FAC H B E R E I C H E

  Wenn die Berufspraxis ins Haus kommt:
  Expertinnen zu Besuch im Praxisseminar
  Erwachsenenbildung
  Hochschulen für angewandte Wissenschaften stehen für            Anja Klotz, die dritte Expertin, arbeitet freiberuflich im
  eine praxisnahe akademische Bildung. Entsprechend sind          Bereich Jobcoaching, Kommunikation sowie Persönlich-
  in allen Bachelorstudiengängen verpflichtende Praxisphasen      keitsentwicklung und als Trainerin in verschiedensten
  integriert. Die Verschränkung von theoretischen Inhalten        Settings. Ihre Klientel reicht von Arbeitssuchenden bis zur
  und Erfahrungen der Praxis wird im Studium durch unter-         Führungskraft. Ihre Wissensbasis sind ein Rhetorik- und
  schiedliche didaktische Formate gewährleistet. Insbeson-        Wirtschaftsstudium sowie mehrere zertifizierte Qualifizie-
  dere in den thematisch gestalteten praktikumsbegleitenden       rungen (etwa zum Coach). Pädagogische Themen liegen
  Seminaren bieten sich interessante Möglichkeiten, die Praxis    ihr besonders am Herzen und seit kurzem hat sie auch
  an die Hochschule zu holen. Im Rahmen des Praxisseminars        einen Lehrauftrag an der KSH inne.
  „Bildungsarbeit mit Erwachsenen“ des Studienganges BA
  Soziale Arbeit wurde zu Beginn des Wintersemesters von          Von besonderer Bedeutung in der Praxis:
  den Professorinnen Jutta Reich-Claassen und Birgit Schauf-      die Netzwerkarbeit
  ler ein Expertinnen-Talk organisiert, der den Studierenden      In den verschiedenen Gesprächsrunden gaben die Expert-
  vertiefte Einblicke in den Alltag sozialarbeitsorientierter     innen den Studierenden bereitwillig Tipps für ihr späteres
  Erwachsenenbildnerinnen eröffnete.                              Berufsleben. So zum Beispiel ist es Angelika Amann wich-
                                                                  tig, dass sich Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter ihrer
  Die drei Expertinnen und ihre berufliche                        Bedeutung als Fachkräfte bewusst sind. Besondere Bedeu-
  Position                                                        tung misst sie dabei den theoretischen Konzepten bei,
  Die Seminargruppe konnte am 25. Oktober 2017 als Gäste          die sie im Studium teils noch unterschätzt hatte, die ihr
  aus der Praxis Angelika Amann, Marianne Falterer und Anja       im Berufsalltag aber eine große Hilfe sind. Ein ebenso tra-
  Klotz begrüßen. Die Studierenden hatten sich im Vorfeld         gender Aspekt ist angesichts der vielfältigen Anforderun-
  Interviewfragen zu fachlichen Themen erarbeitet, über die       gen das strukturierte Arbeiten. Als die Expertinnen nach
  sie sich in Kleingruppen mit den Expertinnen austauschten.      den wichtigsten persönlichen Eigenschaften von Fachkräf-
  Die Ergebnisse der ersten Interviewrunde wurden anschlie-       ten in der Erwachsenenbildung gefragt wurden, nannte
  ßend im Plenum vorgestellt und in einer von Studentinnen        Marianne Falterer die eigene Neugierde, Lernbereitschaft
  moderierten lebhaften Podiumsdiskussion vertieft.               und den Weitblick auf gesellschaftliche Themen. Als einen
                                                                  Hauptbestandteil der Erwachsenenbildung nannten alle
  Angelika Amann machte ihr Diplom als Sozialpädagogin            drei Expertinnen die Netzwerkarbeit mit Einrichtungen
  an der KSH und hat hier später acht Jahre als Fachbereichs-     und Dozierenden. Abschließend gab Frau Klotz den Studie-
  referentin gearbeitet. Seit 2016 ist sie an der Volkshoch-      renden mit auf ihren Weg, dass sie nicht immer den ein-
  schule Moosburg als Fachbereichsleitung für Gesundheit          fachsten Weg nehmen und dann an einer Stelle verharren
  tätig und auch für den Bereich „junge VHS“ zuständig. Sie       sollten. Es gelte vielmehr, sich immer wieder neu zu orien-
  befasst sich vor allem mit der Konzeptentwicklung und           tieren und offen zu bleiben, für neue Entwicklungen und
  dem Anwerben neuer Kursleitungen. Die Sozialpädagogin           Chancen.
  Marianne Falterer ist ebenfalls Absolventin der KSH und
  derzeit Geschäftsführerin der Landesarbeitsgemeinschaft         Beitrag: Eva Bachmeier, Katharina Moosmann,
  Bayerischer Familienbildungsstätten. Die Angebote der           Prof. Dr. Birgit Schaufler
  Familienbildungsstätten sind für Personen jeglichen Alters
  ausgelegt. Ihre Hauptaufgaben sind die strategische Pla-
  nung, die Angebotsentwicklung sowie die Vernetzung mit
  verschiedenen Institutionen. Sie arbeitet außerdem als          v. l. n. r.: Marianne Falterer, Angelika Amann,
  Seminarleitung und Familien-, Paar- und Einzeltherapeutin.      Prof. Dr. Birgit Schaufler, Anja Klotz

                                                                 17
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