DIE KSH WÜNSCHT EINE BESINNLICHE (VOR-)WEIHNACHTSZEIT UND EINEN GUTEN START INS JAHR 2018 - Ausgabe 3 | 2017 - Katholische Stiftungshochschule ...
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Ausgabe 3 | 2017 DIE KSH WÜNSCHT EINE BESINNLICHE (VOR-)WEIHNACHTSZEIT UND EINEN GUTEN START INS JAHR 2018 www.ksh-muenchen.de
EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser, Editorial 2 rückblickend ist in diesem News 3 Jahr so einiges passiert, das sich nicht nur nach Neues aus den Promotionsprogrammen der KSH 7 innen, sondern auch in der Außenwirkung unserer Pflegestudium für examinierte Pflegefachkräfte 8 Hochschule positiv aus- Fortbildung „Grundlagen der Traumpädagogik wirkt: wir verzichten auf das für Kitas“ 9 „Fach“ im Namen, sind seit Herbst mit einem neuen Wissenschaftliche Weiterbildung Webauftritt online und „Angewandte Gerontologie“ (CAS) 10 unser Neubau auf dem Semesterauftakt an beiden Hochschulstandorten 12 Campusgelände in München macht sichtbare Ehemalige des „Lehrgang 11“ treffen sich Fortschritte. Die KSH ist zum 50. Jahrestag 13 stets in Bewegung und auch Projektpräsentation im Masterstudiengang „Pflege- in 2017 zeigte sich deutlich, wie sehr Sie – die Mitglieder wissenschaft – Innovative Versorgungskonzepte“ 14 unserer Hochschule – diese Fortentwicklungen mittragen und mitgestalten. Ein herzliches Vergelt’s Gott dafür! 2. Münchner Fachtag für Soziale Arbeit in Palliative Care Ihr Wirken und Ihr Einsatz macht unsere Hochschule und Hospizarbeit 15 aus und ich hoffe, dass wir mit einem gleich hohen Engagement in 2018 starten. Veranstaltungsreihe „Postkoloniale Perspektiven auf die Soziale Arbeit“ 16 Nun wünsche Ihnen aber allem voran einen Praxis-Expertinnen zu Besuch im Praxisseminar entspannten und besinnlichen Jahresausklang, Erwachsenenbildung 17 ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch. Kommen Sie gesund ins Neue Jahr! Start des 2ten Jahrgangs der Musikpädagogischen Viel Freude beim Lesen der letzten KSH-News-Ausgabe Zusatzausbildung MUZA 18 in diesem Jahr, Mit dem Kontrabass ins ins Altenheim 19 Ihr Forschungsprojekt zur Fachberatung Prof. Dr. Hermann Sollfrank für Kindertagespflege erfolgreich abgeschlossen 20 Präsident der KSH Lernen mit Kick: Evaluationsstudie eines außerschulischen Bildungsprojektes 22 KSH beteiligt sich an der Entwicklung von Qualitäts- standards für die hochschulische Pflegeausbildung 24 Salzburger Hochschulwochen 2017 25 Workshop in Rom: KSH goes global 26 Studienfahrt nach London 27 Vorträge & Veröffentlichungen der Dozierenden 28 Personalia & Impressum 32 2 www.ksh-muenchen.de
K S H - KO M PA K T 1,1 Millionen Euro Forschungs- und Abteilungskoordinatorin Martina Sumser beteiligt. gelder zur Erforschung der Vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Versorgung von Heimbeatmeten Gesellschaft, so der Konsens im Gesprächsverlauf, wird die Ausbildung qualifizierter Fachkräfte in der Pflege immer Die KSH hat am 09.11. vom Gemeinsamen Bundesausschuss wichtiger. Prof. Dr. Hermann Sollfrank hebt in diesem Kon- die Benachrichtigung erhalten, dass das eingereichte text die Bedeutung der akademischen Ausbildung an den Projekt „OVER-BEAS – Optimierung der Versorgung beat- Hochschulen hervor: „Ein wertvoller Beruf braucht eine meter Patienten in der außerstationären Intensivpflege“ wertvolle Ausbildung. Der akademische Bildungsauftrag zur Förderung ausgewählt wurde. Als Projektpartner sind sollte hier unbedingt bei den Hochschulen liegen, sonst die Universität und das Klinikum Würzburg beteiligt. In dem bildet sich ein Nischenmarkt privater Anbieter, der die ein- mit knapp 1,1 Millionen Euro dotierten Forschungsprojekt geführte Qualität mit Sicherheit schmälern wird.“ Um die werden in den nächsten 3 Jahren die Perspektive der Praxisanbindung weiter zu intensivieren und die Zusam- Betroffenen erschlossen, die Wege im Gesundheitssystem menarbeit Praxis – Hochschule zu stärken, strebt die KSH dargestellt und Verbesserungspotentiale ausgelotet. Die hier Bildungspartnerschaften mit wichtigen Trägern (Caritas, Projektleitung hat Prof. Dr. Bernd Reuschenbach. Kliniken) an. Auch sieht sich die Hochschule in der Lage, verstärkt in die Ausbildung im Bereich Gesundheit und Besuch von Florian Streibl MdL Pflege zu investieren. Allerdings, so der Hochschulpräsi- am Campus Benediktbeuern dent, sei hier die staatliche Unterstützung notwendig, um additive Angebote aufzubauen, „von der die Region, in der „Diese Hochschule ist ein Diamant in der Region. Wir bereits viele ältere Menschen leben, unmittelbar in der haben hier im Oberland nicht nur wunderschöne Kultur- Versorgungsstruktur profitiert.“ landschaft und Berge zu bieten, sondern wir sind auch ein attraktiver und innovativer Hochschulstandort. Hier werden weiterführende Informationen zum Gesprächsverlauf hochqualifizierte Fachkräfte in Sozial- und Pflegeberufen finden Sie im Pressebereich der KSH-Website ausgebildet. Angesichts der demografischen Entwicklung, profitiert davon die ganze Region“, so die Worte von IF-Mitgliedschaft in der DGWF Florian Streibl, MdL bei seinem Besuch am Campus Bene- diktbeuern am 20. November. An dem Gespräch, bei dem Seit Juli 2017 ist das Institut für Fort- und Weiterbildung, es besonders um die regionale Anbindung und Bedeutung Forschung und Entwicklung Mitglied in der Deutschen der Hochschule ging, waren Studierende, Dekanin Prof. Gesellschaft für wissenschaftliche Weiterbildung und Fern- Dr. Annette Eberle, Präsident Prof. Dr. Hermann Sollfrank studium (DGWF) e. V., Kassel. Die DGWF ist ein Verband mit über 325 institutionellen und persönlichen Mitgliedern aus Hochschulen und Weiterbildungseinrichtungen. Neben den Mitgliedern aus Deutschland engagieren sich rund 15 Mitglieder aus anderen europäischen Ländern, insbe- sondere aus Österreich und der Schweiz. Der satzungsmäßige Zweck der als gemeinnützig aner- kannten DGWF sind die Förderung, Koordinierung und Repräsentation der von den Hochschulen – Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Hoch- schulverbünden – getragenen Weiterbildung und des Fern- studiums. Dazu gehört auch die Förderung von Forschung und Lehre auf diesen Gebieten. In jüngster Zeit stehen zudem die Rolle der neuen Medien in der Hochschulweiterbildung und im Fernstudium sowie das lebenslange Lernen im Fokus Besuch aus dem Landtag: Florian Streibl (vorne links) der Arbeit der DGWF. Die DGWF ist Mitglied im European in Benediktbeueren University Continuing Education Network (EUCEN). 3
K S H - KO M PA K T Diese Mitgliedschaft bietet dem IF die Möglichkeit, sich Dragone, Kristin Maintz, Titiana Pelger, Eleonora Vidal weiter zu vernetzen und die wissenschaftliche Weiterbil- und Aylin Wagner (Studiengänge Pflegemanagement und dung der KSH in Gesellschaft und Politik zu positionieren Pflegepädagogik) stellten die Ergebnisse ihres Forschungs- und weiter zu entwickeln. projektes zum Thema „Zusammenhänge zwischen Präsen- tismus und dem Tätigkeitsfeld der Pflege“ vor, die sie im Weitere Informationen zur Gesellschaft unter Rahmen eines studentischen Forschungsprojektes (Betreu- www.dgwf.net ung Prof. Reuschenbach) erarbeitet haben. Präsentismus ist demzufolge ein in der Pflege weit verbreitetes, volks- Die KSH München tritt dem wirtschaftlich relevantes Phänomen, da es zu massiven Familienpakt Bayern bei finanziellen Schäden und deutlich verlängerten Ausfallzeiten der Arbeitnehmerinnen in der Pflege beiträgt. Hedwig Die weitere Optimierung Schmidbauer (Studiengang Pflegepädagogik) stellte bei der Vereinbarkeit von der Posterpräsentation die Ergebnisse ihrer Bachelorarbeit Familie und Beruf und zum Thema „Schlaflos auf der Intensivstation? Ursachen Studium sind für die KSH von Schlafstörungen und Förderungen des Schlafes nicht München an ihren beiden sedierter kritisch kranker Patienten: Ergebnisse einer Litera- Standorten ein besonderes Anliegen. Zum Wintersemes- turanalyse“ vor (Betreuung Prof. Giese). Schon zum zweiten ter 2017/18 ist die Hochschule daher dem Familienpakt Mal konnte der KSH Alumnus und Pflegepädagoge Julian Bayern beigetreten. Der Familienpakt Bayern ist eine Initia- Hirt beim DGP-Hochschultag Forschungsergebnisse präsen- tive der bayerischen Staatsregierung mit der bayerischen tieren, diesmal aus dem Forschungsprojekt „Prädiktions- Wirtschaft (der Bayerische Industrie- und Handelskammer- skala Depression nach Schlaganfall“ der Martin Luther tag e. V., die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. Universität Halle, wo der Absolvent seine wissenschaftliche und der Bayerische Handwerkstag e. V.), um die Vereinbar- Karriere nach dem KSH-Studium fortgesetzt hat. keit von Familie und Beruf in Bayern weiter zu verbessern sowie die Arbeitgeberinnen und -geber bei der Umsetzung Career Day am Campus familienbewusster Maßnahmen zu unterstützen. Die Frauen- Benediktbeuern: Die Plattform beauftragten der KSH, Prof. Dr. Julia Seiderer-Nack und zur beruflichen Orientierung Prof. Dr. Anna Noweck, unterstreichen die Bedeutung dieser gemeinsamen Initiative mit der Hochschulleitung Auf dem Career Day am Campus Benediktbeuern (21. No- ausdrücklich: „Wir freuen uns, dass durch den Beitritt zum vember) präsentierten sich 55 Einrichtungen der Region – Familienpakt Bayern um das Thema Vereinbarkeit an der so viele wie noch nie. Sie kamen aus den Bereichen der Hochschule weiter in den Fokus gerückt wird und familiäre Familienhilfe, Jugendsozialarbeit, Hilfen zur Erziehung, Verantwortung von Eltern und pflegenden Angehörigen Rehabilitation, Resozialisierung, Umwelt, der Altenhilfe besondere Würdigung und Unterstützung erfährt.“ sowie der kirchlichen Bildungsarbeit. Mit einem Flashmob eröffneten MUZA-Studierende die Veranstaltung, Dekanin KSH-Studierende beim Prof. Dr. Annette Eberle betonte in ihrer anschließenden 8. DGP-Hochschultag in Bielefeld Begrüßung die Notwendigkeit, dass sich Studierende, Hochschule und Praktiker immer wieder begegnen und Der Hochschultag der Deutschen austauschen. Einige Einrichtungen waren zum ersten Mal Gesellschaft für Pflegewissenschaft am Career Day vertreten, darunter der Sozialdienst Katho- führt jedes Jahr den wissenschaft- lischer Frauen aus Garmisch-Partenkirchen, die Lebenshilfe lichen Nachwuchs der Pflege zu- Miesbach, Berufe der Kirche des Bistums Augsburg, das sammen, Ergebnisse von Studien- Erzbischöfliches Jugendamt Bamberg sowie die Diakonie projekten und Abschlussarbeiten Hasenbergl e. V. Der Nachmittag bot den rund 250 anwe- der Pflegestudierenden werden senden Studierenden vielfältige Möglichkeiten, um erste vorgestellt in Vorträgen, Fachforen und bei der Poster- Kontakte zu Praxisstellen und späteren potenziellen Arbeit- austellung präsentiert. Dieses Jahr war die KSH wieder gebern zu knüpfen. Neben dem Messebereich als Kern- mit mehreren Beiträgen vertreten: Katarina Bauer, Rosa stück des Career Days gab es ein umfangreiches Rahmen- 4
K S H - KO M PA K T programm: Der Managementtrainer Dr. Hans Weiskopf bot Das neue Format wurde von den Studierenden am Campus gleich mehrere Impulsgespräche rund um die Gestaltung Benediktbeuern sehr gut angenommen und steht auch einer erfolgreichen Bewerbung und um das Thema Netz- Lehrenden und Hochschulangehörigen, die sich mit Prakti- werken im beruflichen Kontext. Vorgestellt wurden auch ka und Karrierethemen in der Sozialen Arbeit auseinander- Promotionswege an der Hochschule. setzen, für einen gemeinsamen Austausch zur Verfügung. „Unser Ziel ist erreicht, wenn Studierende langfristig unser Der Termin für den Career Day 2018 steht bereits, Praxis- und Career Café als offene Austausch- und Informa- er wird am 14.11.2018 stattfinden. Anmeldungen tionsplattform am Campus nutzen“, so Raffaela Klück-Sauer. sind ab dem 01.02.2018 bis 12.03.2018 unter Die beiden Initiatorinnen freuen sich über jede Studentin, eveeno.com/CareerDayBB möglich. jeden Studenten, der auf gesprächsinteressiert ist und Lust auf einen gemeinsamen Kaffee hat. Fördert den gegenseitigen Austausch: das Praxis- & Career Café ab dem 15.03.2018 geht das Praxis- und Career Café in Benediktbeuern in die zweite Runde Wie kann ich meine berufliche Zukunft aktiv gestalten? Ringvorlesung Wo kann ich mein Praktikum absolvieren? Welches Projekt „Zufluchtsort Deutschland – möchte ich durchführen? All diese Fragen und noch mehr interreligiöse Perspektiven“ können seit Oktober 2017 beim „Praxis- & Career Café“ jeden zweiten Donnerstag im Monat am Campus Benedikt- Für den vierten Vortrag im beuern besprochen werden. Initiatorinnen sind Raffaela Rahmen der Ringvorlesung war Klück-Sauer, Leiterin des Praxis-Centers Benediktbeuern am 25. Oktober der Penzberger und Carmen Maye, Referentin Career Service & Alumni. Imam Benjamin Idriz an den Mit ihnen können Studierende aller Semester ihre Fragen Campus Benediktbeuern ein- rund um das Praktikum und die berufliche Zukunft stellen. geladen. Das Audimax, in dem Selbstverständlich gibt es auch Kaffee und Kuchen. Idriz über „Die Integration der Mit einer dampfenden Tasse Kaffee in der Hand kommt Migranten aus islamischer Per- man beispielsweise von der Frage, ob dieses Praxis-III- spektive“ sprach, war nahezu Projekt auch tatsächlich umzusetzen ist, auf mögliche bis auf den letzten Platz belegt. Zukunftspläne. Der Imam, der bereits mehrere Jahrzehnte in Deutschland lebt, betonte, dass Integration immer auch ein „Weg der Mitte“ sei und das Ankommen in einer Gesellschaft nicht bedeutet, die eigene Religion aufzugeben, sich aber für die Werte in der neuen Heimat einzusetzen und sich damit zu identifizieren. Imame sind in der islamischen Welt hoch angesehen, ihre Aufgabe ist es, den Koran auszulegen und Muslimen Orientierungshilfe zu geben. In Deutschland, so Idriz, gäbe es rund 2000 Imame, „ich bin allerdings der einzige im ganzen Bundesgebiet, der Vorträge zum Thema Integration hält.“ Im Rahmen der Ringvorlesung hält Michael Martin, Oberkirchenrat der Evangelischen Landeskirche in Bayern am 6. Dezember den Vortrag „Der Krieg in Syrien, die Christen und die Flüchtlinge in Europa“ Die Ringvorlesung wird in 2018 fortgesetzt. Aktuelle Informationen finden sich auf der KSH-Website. 5
K S H - KO M PA K T IF-Fotoausstellung: Wichtiger Impuls für die Weiterent- Tokyo: Kindheit und Jugend wicklung der Pflegestudiengänge in verdichteten Räumen Im Sommer besuchte eine Delegation des Dekanats Pflege, Tokyo Anfang der 90er im Vergleich zu Tokyo 2016 und gemeinsam mit einer Vertreterin und einem Vertreter des 2017: In seiner Fotoausstellung „Kindheit und Jugend in Klinikums rechts der Isar in München, das Felix Platter- verdichteten Räumen – Kontinuität und Wandel“ zeigt Spital in Basel, um sich über die Arbeit der Pflegeexperten Prof. Dr. Bernhard Lemaire eindrucksvoll den Wandel, der am „Universitären Zentrum für Altersmedizin und Rehabili- sich in der Hauptmetropole Japans – in Tokyo – vollzogen tation“ zu informieren. Die Gastgeber, Dr. Christian Heering hat. Die Fotografien, die in einem zeitlichen Abstand von und Matthia Weichselgartner, verantworten die Pflegequa- 25 Jahren aufgenommen wurden, zeigen auf, wie schnell- lität, sie stellten ausführlich vor, wie es im Spital gelingt, lebig sich die Hauptstadt, deren Peripherie und aber auch Pflegeexpertinnen und -experten mit hochschulischer Japan insgesamt weiterentwickelt. Und doch, so groß die Bildung in der direkten Pflege und anwendungsorien- Fortentwicklung auch ist, so beeindruckend spiegeln die tierten Pflegeforschung einzubinden. Die Exkursion gab Fotografien auch die Kontinuität wider und beweisen, dass wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der pflegebe- es kulturelle Konstanten gibt, die von Generation zu Gene- zogenen Studiengänge sowie des Theorie-Praxis-Transfers ration weitergeben werden. und für mögliche Praxiseinmündungsprojekte. Die Ausstellung dauert vom 13. Oktober 2017 bis ein- schließlich 15. März 2018 und kann von Montag bis Freitag in der Zeit von 9.00 bis 19.00 Uhr in den Räumen des IFs (im H-Bau auf dem Campus München, erster Stock) besichtigt werden. Japan damals und heute 6
DIE HOCHSCHULE Auf dem Weg zum Doktorhut: Neues aus den Promotionsprogrammen der KSH Seit einiger Zeit steht auch Absolventinnen und Absolven- Längerem im kooperativen Promotionsprogramm REASON ten von Hochschulen für angewandte Wissenschaften die zusammen mit der LMU München sowie ganz neu in dem Tür zur eigenständigen Promotion offen: In verschiedenen in Gründung befindlichen Promotionsprogramm Ethik-Kultur- Promotionskooperationen mit Universitäten aus ganz Bildung, zusammen mit der Hochschule für Philosophie Bayern ist damit der Erwerb des Doktorgrades nun endlich sowie der Katholischen Universität Eichstätt und der für Studierende der KSH möglich. Dabei ist die Hochschule Hanns-Seidel-Stiftung. derzeit Mitglied in zwei BayWiss-Promotionskollegs (Sozialer Wandel und Gesundheit, kooperierende Univer- Die Vielfalt an Kooperationen wirkt sich auf die Zahl der sitäten: Universität Bamberg, Universität Augsburg und Promovenden und auf die spezifischen Angebote an der Universität Regensburg) und engagiert sich bereits seit KSH aus. Derzeit befindet sich eine zweistellige Zahl von ehemaligen Studierenden der KSH in koopera- tiven Promotionsprogrammen, die jeweils auch von Professorinnen und Professoren der KSH betreut werden. Erstmals fand im Kontext der BayWiss-Ausschreibungen ein Exposéworkshop an der KSH statt: Hier konnten eigene Forschungs- exposés diskutiert und vorgestellt sowie Ideen weiterentwickelt werden. Ein ganz besonderer Fokus lag dabei auf der „Gutachterperspektive“ und darüber hinaus auf den wichtigsten Rahmen- bedingungen, um eine gute Forschungsidee auch ansprechend präsentieren zu können. Aufgrund der starken Nachfrage sind ein weiterer Work- shop sowie weitergehende Angebote im Bereich des wissenschaftlichen Arbeitens geplant. Wie sehr sich das Engagement und die Bemühungen der KSH in diesem Bereich lohnen, zeigen die jüngsten Ergebnisse aus den verschiedenen Aus- wahlverfahren, die einen deutlich überdurch- schnittlichen Erfolg der KSH-Absolventinnen und Absolventen aufzeigen. Bei Interesse am Thema Promotion wenden Sie sich bitte per E-Mail an die Adresse promotion@ksh-m.de oder direkt an die Promotionsbeauftragten in München Prof. Dr. Birgit Dorner oder Prof. Dr. Sabine Pankofer sowie in Benediktbeuern an Prof. Dr. Ursula Unterkofler. Beitrag: Dr. Christoph Ellßel 7
DIE HOCHSCHULE Pflegestudium für examinierte Pflegefachkräfte Ab Wintersemester 2018/19 können auch examinierte Anrechenbarkeit der beruflichen Bildung Pflegefachpersonen, die ihre pflegefachlichen Kompeten- Examinierten AltenpflegerInnen und Gesundheits- und zen auf einem akademischen Niveau erweitern und vertie- KrankenpflegerInnen werden ihre außerhochschulisch fen möchten, an der KSH den Bachelorstudiengang Pflege erworbenen Kompetenzen (nach Art.63 Abs. 2 BayHSchG) dual (B.Sc.) studieren. Damit reagiert der Fachbereich Pflege angerechnet. Dadurch reduziert sich der zeitliche Aufwand auf drei Entwicklungen in Politik und Praxis: für das Studium pro Semester, sodass neben dem neun- semestrigen Studium eine berufliche Teilzeittätigkeit durch- • Das im Sommer verabschiedete Pflegeberufereform- gängig möglich ist. Das Lehrveranstaltungsangebot ist gesetz sieht die hochschulische Pflegebildung als eine in Präsenz konzipiert, es werden keine Studiengebühren mögliche Regelausbildung mit Berufszulassung vor. erhoben. Das Studium vermittelt erweiterte Kompetenzen auf wissenschaftlicher Basis und eröffnet den Absolventin- Zulassungsvoraussetzungen nen und Absolventen neben den gesetzlich geregelten Zulassungsvoraussetzungen sind die Hochschulzugangs- Vorbehaltsaufgaben vielfältige Karrierewege im Gesund- berechtigung (inkl. der HZB für Meister und berufliche heitssystem, in verschiedenen Versorgungssettings oder Qualifizierte) sowie der Nachweis über das staatliche in Bildung und Wissenschaft. Examen in Altenpflege oder Gesundheits- und Kranken- pflege. • Die Praxis verlangt zunehmend nach akademisch quali- fizierten Personen. Viele große Träger setzen künftig in Bewerbung & Informationen ihren Personalkonzepten auf qualifikationsgemischte zum Studiengang Teams mit AbsolventInnen der Pflegestudiengänge. Der Bewerbungszeitraum dauert von Anfang Mai bis Mitte Trotz des langsamen Anstiegs der Anzahl hochschulisch Juni 2018. Alle Interessierten können sich im Frühjahr 2018, qualifizierter Pflegefachpersonen kann dieser Bedarf am 12.04.2018, auf einer Informationsveranstaltung im De- nicht gedeckt werden. tail über den Studiengang und dessen Aufbau informieren. Ihr Kontakt bei Rückfragen: Lena Heyelmann, Referentin im • Entwicklungsmöglichkeiten im Beruf gehören zu den Fachbereich Pflege, lena.heyelmann@ksh-m.de wichtigsten Gründen, warum Fachkräfte bei ihrem Arbeitgeber bleiben – mit der Änderung der Studien- Weiterführende Informationen zum Studiengang und Prüfungsordnung bietet die KSH ein Studienangebot, finden sich auf der KSH-Website www.ksh-muenchen.de dass sich zur Personalentwicklung und Qualifizierung unter Studienangebot. NEU! von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Pflege eignet und leistet damit einen Beitrag zur Sicherung des Bestands von qualifizierten Fachkräften in der Gesund- heits- und Pflegeversorgung. Die examinierten Pflegefachkräfte studieren gemeinsam mit denjenigen des ausbildungsintegrierenden Modells. Nach Abschluss aller Modulprüfungen und Erstellung der Bachelorarbeit schließt das Studium mit dem Bachelor of Science ab. Damit steht neben beruflichen Karrierewegen auch eine Vielzahl unterschiedlicher Masterstudiengänge offen. 8
DIE HOCHSCHULE Bildquelle: Adobe Stock/RioPatuca Images Ein Angebot für die Landeshauptstadt München: die Fortbildung „Grundlagen der Traumapädagogik für Kitas“ Ab Mitte November startet die Fortbildung „Grundlagen Vermittelt werden Grundlagen in der der Traumpädagogik für Kitas“, ein Qualifizierungsange- Traumpädagogik und Handlungsoptionen bot, das aufgrund einer Anfrage der Landeshauptstadt Ziel der Fortbildung ist die Vermittlung allgemeiner Grund- München (Abteilung Kita) von den beiden KSH-Professorin- lagen der Traumapädagogik und ihre Handlungsmöglich- nen Prof. Dr. Andrea Kerres und Prof Dr. Helga Schneider keiten in der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Fami- für pädagogische Fachkräfte der städtische Kindertages- lien. Das Konzept basiert auf drei Säulen. Neben fachlichen einrichtungen konzipiert wurde. Die Fortbildung umfasst Inhalten wird durch Supervisionseinheiten das eigene sechs ganztägige Module, richtet sich an 20 Teilnehmer- Handeln reflektiert und die Professionalität gefördert. Die Innen und findet in Räumen der Abteilung Kita sowie Durchführung von traumapädagogischen Projekten durch am Pädagogischen Institut der Landeshauptstadt statt. die Teilnehmerinnen und Teilnehmer soll darüber hinaus Prof. Dr. Andrea Kerres ist die Leiterin der Fortbildung, die die Nachhaltigkeit in den Einrichtungen unterstützen. in der fachlichen Umsetzung auch von der Traumahilfe Netzwerk Augsburg und Schwaben unterstützt wird. Weiterführende Informationen: Prof. Dr. Andrea Kerres, andrea.kerres@ksh-m.de, Prof. Dr. Helga Schneider, helga.schneider@ksh-m.de Kitas stehen vor der Aufgabe, Sicherheit und Schutzraum zu bieten Etwa ein Drittel der bei uns Schutz suchenden Menschen aus Kriegs-/Krisengebieten sind Kinder und Jugendliche, davon die Hälfte sind Kinder im Alter bis zu fünf Jahren. Die Erfahrung von Bedrohung, Gewalt, Verfolgung und Flucht führt bei annähernd einem Viertel der ankommen- den Kinder zu einer posttraumatischen Belastungsstörung. Kinder aus Asylbewerberfamilien haben nach Vollendung des ersten Lebensjahres und sobald Sie mit ihren Eltern in einer Anschlussunterkunft untergebracht sind, einen Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Kindertagesein- richtung oder Tagespflege. Insbesondere Kindertagesein- richtungen stehen nun vor der Aufgabe, Kindern mit Flucht- erfahrung einen pädagogischen Raum anzubieten, in dem sie Sicherheit finden, Vertrauen aufbauen und ihre positiven Entwicklungs- und Lernpotentiale verwirklichen können. Das Handeln der pädagogischen Fachkräfte kann dabei durch fundierte traumapädagogische Kenntnisse und Kompetenzen wesentlich unterstützt werden. 9
DIE HOCHSCHULE Ab März 2018 an der KSH: die wissenschaftliche Weiterbildung „Angewandte Gerontologie“ (CAS) Der Vortragsabend mit Ausstellungseröffnung „Geronto- punkte in diesem Bereich setzt, beteiligten sich Studie- logie bunt und kreativ“ an der KSH in Benediktbeuern rende der Musikpädagogischen Zusatzqualifikation MUZA am 19. Oktober war ein voller Erfolg. Am Ende mussten (unter Leitung von Prof. Dr. Christine Plahl) mit einem mu- noch weitere Stühle herbeigeschafft werden, so groß war sikgeragogisch nutzbaren Flashmob an der Veranstaltung. das Interesse. Der Abend widmete sich der Biographie- arbeit und nahm konkreten Bezug auf die wissenschaft- Die Studentinnen Melanie Heller, Paula Heiß, Maria Bacher liche Weiterbildung „Angewandte Gerontologie“, die im und Eva Laskewitz stellten ihr Praxis-III-Projekt (Betreuung: Sommersemester 2018 starten wird. Prof. Dr. Martina Wolfinger) vor. Die Ausstellung zum Thema Biographiearbeit entstand in Kooperation mit dem AWO Nach dem Grußwort des stellv. Bezirkstagspräsidenten Seniorenzentrum Loisachtal unter der Leitung von Eva Michael Asam verdeutlichte der Vortrag „Biographiearbeit“ Liebenstein-Seiffert und Dominik Scherer (beides ehema- von Dr. Hubert Klingenberger den rund 80 ZuhörerInnen lige Studierende der KSH) und zeigt im Westflügel Fotos die vielseitige Einsatzfähigkeit der Methode. Hervorgehoben und Textausschnitte aus biographischen Gesprächen mit wurde der Nutzen zur Ermöglichung der Teilhabe Älterer den Bewohnerinnen und einem Bewohner des Senioren- an unserer Gesellschaft. Weil der Mensch mit seiner ganz zentrums. Die Ausstellung verdeutlicht sehr eindrücklich eigenen Lebensbiographie, Erfahrungen und Erlebnissen die Bedeutung von Begegnungen und dem Austausch im Mittelpunkt steht, erhält er eine Stimme, die für die zwischen den Generationen und Möglichkeiten des ge- Gestaltung von politischen Entscheidungen und institutio- genseitigen Lernens. Hierbei gab die Methode des biogra- nellen Angeboten von zentraler Bedeutung ist. phischen Gesprächs die Möglichkeit zur (positiven) Lebens- rückschau sowie zur Sinngebung, was von allen Beteiligten Die Veranstaltung des Kompetenzzentrums »Zukunft positiv bewertet wurde. Im Zentrum stand die Idee, ein Alter« richtet – darin waren sich alle Anwesenden einig Lebensmotto bzw. einen Einzeiler aus den bisherigen Ge- – den Blick auf ein hochrelevantes Zukunftsthema. Durch sprächen zu formulieren. So entsteht ein Spannungsbogen die anschließende Podiumsdiskussion von Lehrenden der zwischen biographischer Erzählung und dem im Kontext Hochschule mit externen Praxispartnerinnen und -partnern der Gespräche angefertigten Portraitfoto. Die „Spuren des wurde der Bogen zu den Weiterbildungsangeboten der Lebens“ werden sichtbar, die sich als verkörperte Biographie KSH, insbesondere zur wissenschaftlichen Weiterbildung in den Bildern wiederfinden. Im Sinne des partizipativen CAS (Certificate of Advanced Studies) Angewandte Geronto- Ansatzes wurden die Portraitfotos und das Lebensmotto logie geschlagen, die im März 2018 starten wird. Mit ihrem mit den BewohnerInnen gemeinsam ausgesucht. Am Ende Schwerpunkt auf Gesundheit – Case Management und zeigte sich, dass „anhand des eigenen Portraits Parallelen Planung misst das neue Weiterbildungsangebot der Siche- zur Biographie hergestellt wurden. Es wurde mehr als ein- rung der Teilhabe älterer Menschen besondere Bedeutung mal deutlich, dass es sich lohnt, von der Vergangenheit bei. Biographiearbeit ist neben den sozialplanerischen zu lernen und dass auch kleine Dinge im Nachhinein eine Kompetenzen besonders wichtig, um in die Zukunft hinein große Rolle spielen können“, so Eva Laskewitz. die Angebote von der Gesundheitsförderung bis zur Ver- sorgung am Lebensende an den Bedarfen der Älteren zu orientieren und innovativ sowie unter Aspekten der Selbst- bestimmung zu gestalten. Die Diskussion stellte dabei auch die Bedeutung für den ländlichen Raum sowie für Ballungs- Bild: Podium zur Angewandten Gerontologie (v. l. n. r.) zentren heraus, da die Bindungskraft der Familien und mit Prof. Dr. Dorit Sing, Prof. Dr. Martina Wolfinger, privaten Netzwerke immer weiter abnimmt. Da auch der Prof. Dr. Egon Endres (Moderation), Dr. Gertrud Schwenk Bachelorstudiengang Soziale Arbeit einen seiner Schwer- und Prof. Dr. Annette Eberle 10
D I E FAC H B E R E I C H E Auch Eva Liebenstein-Seiffert, die Leiterin des AWO- weitere Informationen zur berufsbegleitenden Seniorenzentrums Loisachtal, äußert sich sehr positiv zur Weiterbildung für erfahrene Fachkräfte im Feld der Zusammenarbeit: „Wir würden uns sehr über eine Fort- Altenhilfe/Altenarbeit CAS Angewandte Gerontologie setzung freuen. Die soziale Interaktion war sehr inspirie- finden sich auf www.ksh-muenchen.de. rend und auch wertschätzend – in diesem Projekt kam der Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Leiterin Stellenwert von Sozialer Arbeit in der Pflege zum Tragen.“ Prof. Dr. Martina Wolfinger: martina.wolfinger@ksh-m.de Noch lange nach Ende der Veranstaltung wurde in den Räumen der Ausstellung intensiv über die Themen gespro- Beitrag: Dr. Christoph Ellßel chen – so war die Veranstaltung ein voller Erfolg! v. l. n. r.: Die vier Studentinnen Melanie Heller, Paula Heiß, Maria Bacher und Eva Laskewitz mit Eva Liebenstein-Seiffert (Leiterin AWO-Senioren- zentrum Loisachtal), Prof. Dr. Martina Wolfinger (Leiterin wissenschaftliche Weiterbildung) und Dekanin Prof. Dr. Annette Eberle 11
S E M E S T E R A U F TA K T Feierliche Eröffnung des Studien- unsere Hochschule aus“, so die Worte von Prof. Dr. Hermann jahres 2017/18 am Campus München Sollfrank, der zugleich auch auf die Herausforderungen hinwies, die sich in den kommenden Jahren in der Hoch- In München wurde das Studienjahr 2017/18 feierlich am schulpolitik abzeichnen. Beide Mitglieder der Hochschul- 11. Oktober eröffnet. Die Feier in der Campuskirche begann leitung richteten ihren Dank für das bisherige „überdurch- mit einem Festgottesdienst, der von Generalvikar Dr. Dr. schnittliche Engagement“ an alle Mitglieder aus Lehre, Peter Beer zelebriert wurde. Er würdigte die KSH im Laufe Forschung und Verwaltung. Die Eröffnungsfeier münde- des Gottesdiensts als einen „besonderen Studienort“ und als te in einen Festvortrag von Professorin Dr. Tanja Kleibl zu eine Hochschule, die in der bundesweiten Hochschulland- „Mensch, Besitz und Natur: Welche Alternativen bietet eine schaft einen sehr guten Ruf genieße. Auch hieß er die globalisierte Welt“ – ein Vortrag über ihren langjährigen Studierenden, die in dem Winter in ihr erstes Semester an Aufenthalt in Afrika, der dazu aufforderte, Wertigkeiten zu der KSH starteten, herzlich willkommen. Im Anschluss an hinterfragen und sich darüber bewusst zu sein, dass ein den feierlichen und stimmungsvollen Gottesdienst in einer Leben ohne Natur auf dieser Welt nicht möglich ist und Campuskirche, die bis auf den letzten Stuhl besetzt war, alle Handlungen einen Einfluss nehmen auf das weltweite begrüßten der Präsident Prof. Dr. Hermann Sollfrank und soziale Gefüge und die soziale Gerechtigkeit. Zum Abschluss die Vizepräsidentin Prof. Dr. Birgit Schaufler die Studieren- lud die KSH zum geselligen Beisammensein und Imbiss in den und die Mitglieder aus Lehre und Verwaltung und die Aula ein. plädierten für ein aktives Mitgestalten des Hochschullebens und an den Entwicklungen, die die KSH gerade nimmt und Bild: Präsident Prof. Dr. Hermann Sollfrank begrüßt die (neuen) künftig nehmen wird. „Ihr Einsatz und Ihr Wirken macht Mitglieder der Hochschule Große Resonanz wurde eine eigene Komposition entwickelt, die später auf- zu „Community geführt wurde. „Musik zum Anfassen“, ein gemeinnütziger Music & Media“ Verein in München mit dem Ziel, Kindern und Jugendlichen zum Semester- auf aktive Weise Musik nahe zu bringen, ist ein wichtiger Kooperationspartner der Musikpädagogischen Zusatzausbil- start am Campus dung MUZA. In einem weiteren Workshop stellten Günther Benediktbeuern Anfang und Sebastian Ring (JFF, Institut für Medienpädago- Das neue Studienjahr gik in Forschung und Praxis, München) die Digitalwerkstatt steht unter dem Motto „Community Music & Media“ „Plan NORD Ost“ vor, ein Beteiligungsprojekt für Jugendliche als Konzept für den weiteren Ausbau der Musik-Medien- zur Gestaltung ihres Stadtteils in München. Mit digitalen werkstatt. Dazu fand am Campus am 10. Oktober eine Medien wurden in der Medienwerkstatt Methoden der Auftaktveranstaltung mit ausgewiesenen ExpertInnen Kommunikation erprobt, die Beteiligung und Gestaltungs- aus Theorie und Praxis ein, um aktuelle Ansätze zu möglichkeiten im eigenen sozialen Lebensraum fördern. diskutieren und praktisch auszuprobieren. Die Resonanz Der Workshop WEBVIDEO, angeleitet von Matthias Haist mit über 100 Teilnehmenden verdeutlicht den Bedarf an (Medialepfade), beschäftigte sich mit aktuellen Herausfor- musik- und medienpädagogischen Angeboten. derungen für die politische Bildung im Netz. Hier wurden Webvideos entwickelt. Abschließend luden Studierende Prof. Dr. Wolfgang Stark hielt den einführenden Vortrag und das Familienzentrum „Arche Noah“ (Penzberg) zur „Service Learning“ als Leitidee für die Musik-Medienwerk- Ausstellungseröffnung „Heimat und Fremde“ ein. Diese statt. Der Ansatz basiert auf der Aktivierung von Erfah- entstand als Ergebnis einer Biografiewerkstatt im Rahmen rungswissen aller Akteure sowie der Stärkung von Engage- eines Hochschulprojektes (Prof. Dr. Luise Behringer, Klaus ment und Verantwortung für die Community – ob bezogen Drescher) zusammen mit fünf Schülerinnen der Mittelschule auf Hochschule oder Praxisfelder in Bildung und Sozial- Penzberg mit Flucht- oder Migrationshintergrund. arbeit. Im Workshop „Musik zum Anfassen“, angeleitet von Heinz Friedel, zeigte das dialogische Musikvermittlungs- weitere Informationen zur Auftaktveranstaltung projekt neue Ansätze der Musikpädagogik auf. Mit selbst- in Benediktbeuern im Pressebereich von erfundenen Instrumenten und im Spiel mit allen Medien www.ksh-muenchen.de 12
V E R A N S TA LT U N G E N Studienbeginn 1967 – Ehemalige des „Lehrgang 11“ treffen sich zum 50. Jahrestag Prof. (em) Dr. Hubert Jall zum Ehemaligentreffen 2017: Ehemaligentreffen neigen gern dazu in die Nostalgie blieb 33 Jahre dem Kollegium der KSH verbunden. Resü- von „weißt du noch“ zu rutschen. Sie können aber auch mees nach mehr als 45 Jahren Leben und Berufstätigkeit Reflexion und Überprüfung des Gegenwärtigen mit können nur sehr grobzeichnend sein und doch wurde deut- Auftrag des Zukünftigen sein. lich, dass die Überzeugung von sozialer Arbeit als einem Beruf mit hoher sozialpolitischer Verantwortung die gene- Am Pfingstsamstag, den 03.06. traf sich der „Kurs 11“ relle Verbindungslinie darstellt. In seiner Entschuldigung der ehemaligen „Kath. Höheren Fachschule für Wohlfahrts- für das Treffen verdeutlichte Klaus Diedering (u. a. Träger pflege", eine Vorgängereinrichtung der heutigen KSH, zum des Brotpreises des DCV), der den Caritasverband in Ober- Gedenken des 50. Jahrestages des Studienbeginn 1967. franken aufgebaut und gestaltet hat, dass die berufliche Sie war damals eine „Männerschule“, die entsprechende Praxis, neben einem deutlichen Menschenbild, eine kritisch- Fraueneinrichtung war die Ellen Amann Schule. konstruktive Energie braucht, um gesellschaftliche Prozesse nicht nur zu begleiten, sondern aktiv verantwortungsbe- Von den damaligen 32 StudienanfängerInnen kamen 12, wusst zu gestalten. Als langjähriges Mitglied der DozentIn- 7 waren schon verstorben. 7 hatten sich entschuldigt, nenschaft, dessen Arbeit immer auf die Weiterentwicklung die meisten von ihnen waren als fitte Großväter mit ihren von Theorie und Praxis als untrennbare Elemente gerich- Enkeln unterwegs, nur von 6 lag keinerlei Information vor. tet war, möchte ich unterstreichen, dass das Studium von Präsident Sollfrank umriss die gegenwärtige Entwicklung, 1967 – 1970 an der damaligen Höheren Fachschule die die baulichen wie fachlichen Vorhaben. Sigi Maier, der Initialzündung für das gesamte erwachsene Leben war. Die ehemalige ASTA-Vorsitzende zeichnete mit historischen historische Chance dieser Umbruchzeit mag ein Glücksfall Quellen die Studiensituation in der Übergangszeit von für die akademische Ausbildung gewesen sein und doch Höherer Fachschule hin zur Fachhochschule nach und ließ war es das unmittelbare Erleben von Empowerment und noch einmal die Energie der damaligen Zeit erleben. Der Partizipation in Veränderungsprozessen, die die Motivation ebenfalls anwesende Altpräsident Hundmeyer kommen- für die professionelle Gestaltungsfreude keimen ließ. tierte oft verschmitzt die historischen Prozesse. Er war als junger Rechtsdozent damals der entschiedene Rechtsbei- Und so kann die Gruppe der älteren Herren auch heute stand der studentisch politischen Aktionen. noch in Dankbarkeit ihrer ersten akademischen Ausbildung gedenken und im „Kloster“ (wo sonst?) das Glas heben Das Vorstellen der persönlichen und beruflichen Hinter- und der KSH weiterhin viel Kraft und Kreativität wünschen. gründe skizzierte die besondere Professionsgeschichte Ganz herzlichen Dank soll an dieser Stelle dem Präsidenten der Sozialen Arbeit. Der Großteil der Senioren ist viele Jahre Sollfrank und Herrn Stadler entboten werden, die an die- in der sozialen Arbeit verblieben und bewertet die eigene sem Pfingstsamstag es ermöglichten uns zu treffen, uns Berufsgeschichte als erfolgreich und befriedigend. 3 haben versorgten und mit Stolz sagen lassen: Es war die KSH, die noch Psychologie studiert, einer davon wurde Professor uns wohl ausgestattet zu unseren beruflichen Erfüllungen für Psychologie in der Sozialen Arbeit und Kommunikati- sandte. onspsychologie, 2 wurden Professoren für Soziale Arbeit, 3 studierten noch Lehramt an Volksschulen bzw. Förder- schulen und verdeutlichten, dass es die soziale Arbeit war, vordere Reihe v. l. n. r.: die letztlich die kreativen Qualifikationen im Lehrerberuf Präsident Prof. Dr. Hermann Sollfrank, Michael Wetzstein, initiierten. Frau Wetzstein, Franz Hopfenzitz, Peter Hensel, Rolf Wagner obere Reihe: Der Autor dieses Artikels kam nach einigen Praxisjahren Alois Zang, Dr. Hubert Jall, Präsident (ehem.) Simon Hundmeyer, und Studien wieder an seine „Alma Mater“ zurück und Rudi Heimerl, Dr. Herbert Bock, Siegfried Maier, Josef Attenberger 13
D I E FAC H B E R E I C H E Projektpräsentation im Masterstudiengang „Pflegewissenschaft – Innovative Versorgungskonzepte“ Die Studierenden der dritten Studienkohorte stellten am der Übernahme von größerer Verantwortung und neuen 25. September 2017 ihre Projektergebnisse vor: Im Rahmen Tätigkeitsbereichen. des ersten Praktikums ist studienbegleitend eine Ist-Analyse bestehender Versorgungskonzepte und Praxisinitiativen mit Sebastian Meuer: wissenschaftlichen Methoden durchzuführen. Dazu wählten Wie erleben psychisch erkrankte Patienten in der Adoles- die Studierenden unterschiedliche Settings und Forschungs- zenzphase mit selbstverletzenden Verhalten den Umgang themen in den Bereichen des Gesundheitswesens aus, durch Pflegende? beispielsweise in der außerklinischen Intensivpflege, der Das Projekt beschäftigte sich mit den Erfahrungen und Er- Hebammenversorgung im Kreißsaal, in der Kinder- und lebnissen, die junge Erwachsene mit Pflegekräften machen, Jugendpsychiatrie oder auch in Berufsschulen und in der wenn sie sich selbst verletzen. Selbstverletzendes Verhalten Altenpflege-Ausbildung. wie sich selbst ritzen oder schneiden, zählt zu den großen Herausforderungen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Zur Präsentation der zehn Projekte waren auch Vertreter- In sechs qualitativen Interviews mit Patienten wurden die innen und Vertreter der Praxisstellen anwesend. Hier eine Ereignisse und die Versorgung vor, nach und während jener Auswahl: Situationen festgehalten. Die Interviews spiegeln sowohl positive als auch negative Erlebnisse der Pflegenden mit Veronika Kriegl: dem selbstverletzenden Verhalten wider. Es bedarf verstärk- Christliches Leitbild – ein Gütesiegel? Die Umsetzung ter Bildungsangebote für die beruflich Pflegenden, eines eines christlichen, caritativen Leitbildes an einer Berufs- multiprofessionellen Vorgehens und der Entwicklung von fachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe aus Sicht Präventionsangeboten für die Betroffenen. von Schülerinnen und Schülern Im Rahmen der Forschungsarbeit wurden Schülerinnen Marie Albrecht: und Schüler einer Berufsfachschule für Altenpflege und In welchem Umfang werden Materialien und Medikamente Altenpflegehilfe zur Umsetzung des christlichen, caritativen aus der Einrichtung von Pflegenden mitgenommen? Leitbildes mittels qualitativer Interviews befragt. Es zeigt Das Projekt geht der Frage nach, in welchem Umfang sich, dass alle Befragten die fachliche Begleitung durch die Materialien und Medikamente aus Kliniken und Pflegeein- Lehrkräfte sehr gut fanden, das Leitbild aber nur teilweise richtungen von Pflegenden mit nach Hause genommen von den Pädagoginnen und Pädagogen umgesetzt wird. werden. Um eine hohe Rücklaufquote zu erreichen, wurde Die Schülerinnen und Schüler wünschen sich eine stärkere eine Online-Erhebung genutzt. Die Auswertung der knapp Umsetzung bzw. Vermittlung von christlichen Traditionen 209 Datensätze zeigt, dass 66,5 % der Befragten schon mal und Werten. Die Ergebnisse geben wichtige Hinweise für Materialien und 46,4 % der Befragten Medikamente mitge- die Weiterentwicklung des Leitbildes und dessen Imple- nommen haben. Das geschah sowohl bei den Materialien mentierung. (55,0 %) als auch Medikamenten (43,1 %) absichtlich. Neben Schmerzmitteln und Mitteln gegen Übelkeit und Erbrechen, Maria Jacobi: waren es vor allem Pflasterrollen und Pflaster. Als Grund Kenntnisse und Einstellungen angestellter Hebammen wurde am häufigsten – neben dem leichten Zugang – die zum Konzept Hebammenkreißsaal fehlende Zeit genannt, um diese Dinge zu besorgen. In In dem Projekt wurden leitfadengestützte Interviews mit einer weiteren Erhebung sollte erfasst werden, wie viel Hebammen geführt und Bewertungen und Einstellungen Geld den Einrichtungen dadurch verloren geht. zum Konzept Hebammenkreißsaal gesammelt. Die Heb- ammen, stellte sich heraus, sind zwar von der intensiven vorne, v. l. n. r. Maria Jacobi, Marie Albrecht, Kerstin Lamers, Betreuungsmöglichkeit angetan, sehen jedoch auch Nicole Röhle, Petra Himmel Probleme in der Umsetzung dieses Konzeptes – und das zweite Reihe von links: Sebastian Meuer, Veronika Kriegl, nicht nur auf organisatorischer Ebene, sondern auch in Eva Lehmann, Daniel Braun 14
D I E FAC H B E R E I C H E Kommunikation und Kultur – 2. Münchner Fachtag für Soziale Arbeit in Palliative Care und Hospizarbeit Im Sommer veranstalteten die KSH und der Christophorus einem syrischen Dolmetscher machte z. B. deutlich, wie Hospiz Verein (CHV) in München ihren zweiten Fachtag in kulturbezogen und -sensibel eine Übersetzung sein kann. Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Palliativme- Astrid Schneider-Eicke vom CHV führte in einem anderen dizin (DGP) und der Deutschen Vereinigung für Soziale Workshop in die oft doch fremde Welt der Demenz ein: Arbeit im Gesundheitswesen (DVSG), an dem mehr als 70 Wie geht Zähneputzen mit Demenz? Welcher Stress ent- Personen unterschiedlicher Professionen teilnahmen. Im steht bei der dementen Person? Leistungs-, Zeitdruck oder Fokus standen kulturelle Faktoren, die die Kommunikation Angst vor Fehlern können zu starkem Druck führen, zu und Begleitung in den verschiedenen Versorgungskontex- aggressivem und/oder depressivem Verhalten, das in Ver- ten der Palliativversorgung und Hospizarbeit beeinflussen. weigerungsreaktionen münden kann. Yasemin Günay griff Bewusst sollte es nicht ausschließlich um die Herausforde- in ihrem Workshop die Kommunikation bei Behandlungs- rung durch Migration gehen, sondern ebenso um die begrenzung im muslimischen Kontext auf. Im Dialog mit Andersartigkeit und Fremdheit unterschiedlicher Kulturen, muslimischen PatientInnen und Angehörigen kann bereits z. B. der Menschen ohne festen Wohnsitz, der Menschen, die Benennung einer Therapiebegrenzung eine Heraus- die dementiell erkrankt sind oder der Familien mit schwer- forderung sein. Wenn dann noch fremde spirituelle und kranken Kindern. kulturelle Aspekte hinzukommen, können bei der Entschei- dungsfindung ungewollte Missverständnisse auftreten. Das Vier Vorträge führten in das Thema ein Krankheits- und Gesundheitsverständnis sowie die Haltung In Form von Vortrag und Workshop gab die Psychologin zur Sterbehilfe im Islam wurden ebenso erläutert wie Fall- und Therapeutin Barbara Abdallah-Steinkopff von Refugio beispiele simuliert und fachlich reflektiert. Thomas Allgaier, München einen Einblick in die Arbeit mit traumatisierten Sozialarbeiter und Theologe, langjähriger Leiter eines Män- MigrantInnen und in die Methode des „interkulturellen nerwohnheims, behandelte in seinem Workshop die Kultur Pendelns“, einer Explorationstechnik, die helfen kann, die der Menschen auf der Straße, der Obdachlosen und Wohn- zunächst fremde Welt eines Betroffenen mit Migrations- sitzlosen, die in seinem Haus bis zum Sterben betreut wer- hintergrund zu erkunden. Dabei wurde deutlich, wie wich- den. In den weiteren Workshops ging es um die transkultu- tig es ist, das Fremde fremd sein zu lassen bzw. sich die relle Anamnese und um besondere Herausforderungen in Welt des Anderen vom Anderen erklären zu lassen. Kultur- der pädiatrischen Palliativversorgung. sensibilität bedeutet zunächst, sich sein eigenes Nicht- Zum Abschluss widmete sich Werner Gruber (oben im Foto), Wissen einzugestehen. Die Lebenswelt von MigrantInnen Sozialarbeiter vom Raphael Hospiz in Salzburg, in seinem und der Umgang mit ihr verlangen nicht so sehr Wissen Vortrag „Ich lach mich tot“ dem Humor. Er zeigte auf, wie und bestimmte Kenntnisse über eine Kultur als vielmehr Humor als Ressource gerade in schwierigen Lebenssitua- eine Haltung des Nichtwissens. Danach stellte Yasemin tionen genutzt werden kann – von den Betroffenen, pro- Günay vom Hospizdienst DaSein die Ergebnisse aus einer fessionellen Teammitgliedern und den ehrenamtlichen Untersuchung zu den Vorstellungen und Bedürfnissen von HospizhelferInnen. Die TeilnehmerInnen lobten das kon- Menschen mit Migrationshintergrund und deren Angehöri- krete Handlungswissen und äußerten sich positiv darüber, gen vor. Prof. Dr. Maria Wasner von der KSH ging in ihrem wie vielseitig das „Fremd sein“ thematisiert wurde. Zudem Vortrag auf den Schulungsbedarf ehrenamtlicher Hospiz- sahen sie sich durch den Fachtag dazu angeregt, eigene Vor- helferinnen und -helfer in transkultureller Kompetenz ein urteile zu reflektieren. Dem Fachtag gelang es, zu verdeut- und Birgit Reindl (CHV) thematisierte Aspekte interkulturel- lichen, wie wichtig es für eine kultursensible Begleitung ist, ler Kompetenz in multiprofessionellen Teams. der eigenen, kulturell geprägten und doch individuellen Antwort der Betroffenen auf die Frage der Deutung des Eine Bandbreite an Workshops, um die Geschehens nachzugehen. vielen Aspekte des Themas zu beleuchten Nachmittags wurden in sieben Workshops verschiedene Beitrag: Josef Raischl, Prof. Dr. Maria Wasner (ungekürzt in: Aspekte dieses Themas weiter vertieft. Ein Workshop mit Zeitschrift für Palliativmedizin, Ausgabe 06, November 2017, 282-283) 15
FO D I ER SF C AHCU HNB EGR E I C H E Postkoloniale Perspektiven auf die Soziale Arbeit: Fundament kritischen Professions- verständnisses in einer globalisierten Welt #Postkoloniale Theorie #Macht #Globalisierung #Post- der Sozialen Arbeit?“ mit anschließender Podiumsdiskussi- demokratie #Klimawandel: Was haben diese Begriffe mit on ein. Anhand konkreter Fallbeispiele zeigte sein Vortrag dem Studium und Beruf Soziale Arbeit zu tun? Wie lassen „Witchcraft Beliefs in African Migrant/Refugee Communi- sich postkoloniale Perspektiven mit der Theorie und Praxis ties“ auf, wie Anschuldigungen von Hexerei Menschen- der Sozialen Arbeit verbinden? Diesen Fragen möchte rechtsfragen in Bezug auf das Familien- und Gemeinde- sich die neue Veranstaltungsreihe unter der Leitung von leben von vor allem afrikanischen MigrantInnen in Europa Prof. Dr. Tanja Kleibl widmen und mit Studierenden der KSH aufwerfen. Im Anschluss wurde intensiv diskutiert, welche sowie weiteren Interessierten zu dem Themenschwerpunkt Lücken es aktuell im System der Sozialen Arbeit zur Bear- kritisch reflektieren, diskutieren und forschen. Das Organi- beitung dieser Thematik gibt. Die Veranstaltung verfolgte sationsteam besteht derzeit aus Studierenden bzw. Alumni das Ziel, Verständnis für die Notwendigkeit einer tieferen des Masterstudiengangs Angewandte Sozial- und Bildungs- Auseinandersetzung mit neuen Menschenrechtsthemen wissenschaften sowie Vereinsmitgliedern des Arbeits- aus post-kolonialer Perspektive innerhalb der Sozialen kreises Panafrikanismus München (AKPM), des Netzwerkes Arbeit und heterogenen Gesellschaftsentwicklung zu Rassismus- und Diskriminierungsfreies Bayern e. V. und schaffen. von Commit e. V. Die interdisziplinäre und multiperspek- tivistische Arbeitsgruppe hat das Ziel, politische Visionen, Weitere Veranstaltungen zu Postkolonialen Netzwerke und neue Arbeitsansätze innerhalb der Sozialen Perspektiven auf die Soziale Arbeit Arbeit aus postkolonialen Perspektiven zu entwickeln. Hierzu zählt ein Workshop am 26.01.2018, in Partnerschaft Dabei werden folgende Aspekte – mit der Erkenntnis, dass mit Misereor (www.misereor.de) und dem belgischen die Produktion von neuem Wissen für die effektive Bear- Verein Periferia bzw. der Initiative „Alto Falante“ (www.alt- beitung dieser Aspekte notwendig ist – berücksichtigt: ofalante.info). Der Workshop hat das Ziel den Prozess „Glo- Rassismus und Diskriminierung, Globalisierung und Hege- bales Lernen“ aus Postkolonialer Perspektive zu betrachten monie eurozentrischer Sichtweisen, soziale Ungleichheit und relevante neue Forschungsfragen zu identifizieren. und globale Ungerechtigkeit sowie Fluchtursachen und Wir freuen uns auf viele und interessierte Teilnehmende! Flüchtlingspolitik. Auf diese Weise sollen Themen wie globale Gerechtigkeit, soziales Miteinander und sozialer Studierende und andere Interessierte sind herzlich Wandel im postkolonialen Diskurs angestoßen werden. eingeladen sich dem Organisationsteam der Veran- staltungsreihe anzuschließen. Aufnahme erfolgt In diesem Jahr wurden bereits zwei Veranstaltungen an über formlose Anfrage bei Prof. Dr. Tanja Kleibl: der KSH zur Themenreihe „Postkoloniale Perspektiven auf tanja.kleibl@ksh-m.de die Soziale Arbeit“ organisiert. Die erste Veranstaltung im Januar 2017 zeigte den Film „White Charity“, welcher das Beitrag: Arbeitsgruppe Postkolonialen Perspektiven Schwarz- und Weißsein auf Spendenplakaten aus einer ras- auf die Soziale Arbeit sismus- und machtkritischen Perspektive heraus betrachtet. In der anschließenden Podiumsdiskussion wurden schwarze und weiße Identitätskonstruktionen reflektiert und Themen der Entwicklungszusammenarbeit in Verbindung zur Sozialen Arbeit kritisch hinterfragt. Ein Vortrag von Leo Igwe (oben im Foto), nigerianischer Menschenrechtsaktivist, leitete die zweite Veranstaltung mit dem Titel „Magie, Zauberei und Spiritualität: Themen 16
D I E FAC H B E R E I C H E Wenn die Berufspraxis ins Haus kommt: Expertinnen zu Besuch im Praxisseminar Erwachsenenbildung Hochschulen für angewandte Wissenschaften stehen für Anja Klotz, die dritte Expertin, arbeitet freiberuflich im eine praxisnahe akademische Bildung. Entsprechend sind Bereich Jobcoaching, Kommunikation sowie Persönlich- in allen Bachelorstudiengängen verpflichtende Praxisphasen keitsentwicklung und als Trainerin in verschiedensten integriert. Die Verschränkung von theoretischen Inhalten Settings. Ihre Klientel reicht von Arbeitssuchenden bis zur und Erfahrungen der Praxis wird im Studium durch unter- Führungskraft. Ihre Wissensbasis sind ein Rhetorik- und schiedliche didaktische Formate gewährleistet. Insbeson- Wirtschaftsstudium sowie mehrere zertifizierte Qualifizie- dere in den thematisch gestalteten praktikumsbegleitenden rungen (etwa zum Coach). Pädagogische Themen liegen Seminaren bieten sich interessante Möglichkeiten, die Praxis ihr besonders am Herzen und seit kurzem hat sie auch an die Hochschule zu holen. Im Rahmen des Praxisseminars einen Lehrauftrag an der KSH inne. „Bildungsarbeit mit Erwachsenen“ des Studienganges BA Soziale Arbeit wurde zu Beginn des Wintersemesters von Von besonderer Bedeutung in der Praxis: den Professorinnen Jutta Reich-Claassen und Birgit Schauf- die Netzwerkarbeit ler ein Expertinnen-Talk organisiert, der den Studierenden In den verschiedenen Gesprächsrunden gaben die Expert- vertiefte Einblicke in den Alltag sozialarbeitsorientierter innen den Studierenden bereitwillig Tipps für ihr späteres Erwachsenenbildnerinnen eröffnete. Berufsleben. So zum Beispiel ist es Angelika Amann wich- tig, dass sich Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter ihrer Die drei Expertinnen und ihre berufliche Bedeutung als Fachkräfte bewusst sind. Besondere Bedeu- Position tung misst sie dabei den theoretischen Konzepten bei, Die Seminargruppe konnte am 25. Oktober 2017 als Gäste die sie im Studium teils noch unterschätzt hatte, die ihr aus der Praxis Angelika Amann, Marianne Falterer und Anja im Berufsalltag aber eine große Hilfe sind. Ein ebenso tra- Klotz begrüßen. Die Studierenden hatten sich im Vorfeld gender Aspekt ist angesichts der vielfältigen Anforderun- Interviewfragen zu fachlichen Themen erarbeitet, über die gen das strukturierte Arbeiten. Als die Expertinnen nach sie sich in Kleingruppen mit den Expertinnen austauschten. den wichtigsten persönlichen Eigenschaften von Fachkräf- Die Ergebnisse der ersten Interviewrunde wurden anschlie- ten in der Erwachsenenbildung gefragt wurden, nannte ßend im Plenum vorgestellt und in einer von Studentinnen Marianne Falterer die eigene Neugierde, Lernbereitschaft moderierten lebhaften Podiumsdiskussion vertieft. und den Weitblick auf gesellschaftliche Themen. Als einen Hauptbestandteil der Erwachsenenbildung nannten alle Angelika Amann machte ihr Diplom als Sozialpädagogin drei Expertinnen die Netzwerkarbeit mit Einrichtungen an der KSH und hat hier später acht Jahre als Fachbereichs- und Dozierenden. Abschließend gab Frau Klotz den Studie- referentin gearbeitet. Seit 2016 ist sie an der Volkshoch- renden mit auf ihren Weg, dass sie nicht immer den ein- schule Moosburg als Fachbereichsleitung für Gesundheit fachsten Weg nehmen und dann an einer Stelle verharren tätig und auch für den Bereich „junge VHS“ zuständig. Sie sollten. Es gelte vielmehr, sich immer wieder neu zu orien- befasst sich vor allem mit der Konzeptentwicklung und tieren und offen zu bleiben, für neue Entwicklungen und dem Anwerben neuer Kursleitungen. Die Sozialpädagogin Chancen. Marianne Falterer ist ebenfalls Absolventin der KSH und derzeit Geschäftsführerin der Landesarbeitsgemeinschaft Beitrag: Eva Bachmeier, Katharina Moosmann, Bayerischer Familienbildungsstätten. Die Angebote der Prof. Dr. Birgit Schaufler Familienbildungsstätten sind für Personen jeglichen Alters ausgelegt. Ihre Hauptaufgaben sind die strategische Pla- nung, die Angebotsentwicklung sowie die Vernetzung mit verschiedenen Institutionen. Sie arbeitet außerdem als v. l. n. r.: Marianne Falterer, Angelika Amann, Seminarleitung und Familien-, Paar- und Einzeltherapeutin. Prof. Dr. Birgit Schaufler, Anja Klotz 17
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