Die Stimme der Journalisten in Bayern - Geschäftsbericht 2019/2020 zur Mitgliederversammlung am 7. März 2020 in Pullach - Bayerischer Journalisten ...

 
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Bayerischer Journalisten-Verband e.V.

                      Geschäftsbericht
                      2019/2020
                      zur
                      Mitgliederversammlung
                      am 7. März 2020
                      in Pullach

Die Stimme der Journalisten in Bayern

                      www.bjv.de
Die Stimme der Journalisten in Bayern - Geschäftsbericht 2019/2020 zur Mitgliederversammlung am 7. März 2020 in Pullach - Bayerischer Journalisten ...
Impressum
Verantwortlich:
Bayerischer Journalisten-Verband e.V.
Michael Busch, 1. Vorsitzender
Dennis Amour, Geschäftsführer
St.-Martin-Straße 64
81541 München

Redaktion:
Maria Goblirsch, Thomas Mrazek, München
Layout: Eberhard Wolf, Trier
Satz: Mediaservice Rudi Stix, München
Druck: Himmer GmbH, Druckerei und Verlag, Augsburg
www.himmer.de

www.bjv.de
Telefon: 089 5450418-0
E-Mail: info@bjv.de
Die Stimme der Journalisten in Bayern - Geschäftsbericht 2019/2020 zur Mitgliederversammlung am 7. März 2020 in Pullach - Bayerischer Journalisten ...
Geschäftsbericht 2019/20                                           Editorial

                                            Liebe Kolleginnen und Kollegen,

                                            es ist Bewegung im Verband. Manches ist sichtbar, manches passiert hinter den Kulis-
Foto: Stefan Gregor

                                            sen und wird nicht immer so wahrgenommen. Sichtbar sind die großen Veranstaltun-
                                            gen. Pressefoto Bayern als das Zugpferd im Landtag, aber auch an den vielen Ausstel-
                                            lungsorten in Bayern von Augsburg bis Viechtach. Ebenso wichtig unser Wettbewerb
                                            zur Pressefreiheit. Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland sorgen dafür, dass der BJV
                                            über die Grenzen des Freistaates hinaus wahrgenommen wird.
                                                Dazu kommen die vielen Projekte der Fachgruppen und Bezirks- und Ortsverbän-
                                            de. Pressefreiheit, Medienkompetenz, Urheberrecht ... Die Liste lässt sich durchaus
                      Michael Busch         weiterführen. Gespräche mit Politiker*innen, Medienschaffenden, Verantwortlichen in
                      1. Vorsitzender BJV   den Zeitungshäusern, Hör- und Rundfunkanstalten, den Online-Redaktionen.
                                            Der BJV ist in Bewegung, wir sind nahe dran an unseren Kolleg*innen. Ein Verband,
                                            in dem Haupt- und Ehrenamt Hand in Hand für die Kolleg*innen da sind.
                                                Nur in dieser Zusammenarbeit ist es zum Beispiel möglich sich bei den Tarifver-
                                            handlungen beweglich zu zeigen. Heuer war es der Bayerische Rundfunk, im nächsten
                                            Jahr werden vermutlich die Tageszeitungen im Fokus stehen. Die Tarifauseinanderset-
                                            zung beim BR hat gezeigt, dass nur die Solidarität der Mitarbeiter*innen, der ehren-
                                            amtlichen Funktionäre und BJV-Mitglieder sowie der Geschäftsstelle dazu führen,
                                            dass die Verhandlungen auch abgeschlossen werden konnten.
                                                Der Geschäftsbericht bildet ab, wie lebendig der Verband ist. Neben den Berichten
                                            der Kolleg*innen aus den Fachgruppen und den Bezirken sei aber auch erwähnt, dass
                                            manches sich nicht wiederfindet. Das, was zu oft als Selbstverständlichkeit gesehen
                                            wird, obwohl diese Bezeichnung der Sache nicht gerecht wird: Damit sind die vielen
                                            Stunden gemeint, die unsere Juristen damit verbringen, die Kolleg*innen zu beraten,
                                            vor Gericht zu vertreten, Betriebsräte zu unterstützen. Die Gespräche mit Journa-
                                            list*innen, Pressesprecher*innen und Fotograf*innen über die Ausbildung, Hilfe bei
                                            Honorarfragen oder die ganz grundsätzlichen Dinge betreffend.
                                                Der Geschäftsbericht zeigt auch den Stand des Jahres Pressefreiheit in Bayern
                                            inmitten des gesetzten Mottos seit der letzten Mitgliederversammlung. Ideen wurden
                                            bereits umgesetzt und es werden weitere folgen. Abschluss wird die Veranstaltung zum
                                            Tag der Pressefreiheit sein.
                                                Mein Dank gilt all denjenigen, die sich dieses Jahr intensiv für den BJV enga-
                                            giert haben. Das sind die ehrenamtlichen Kräfte, aber auch die Mitarbeiter*innen
                                            in der Geschäftsstelle. Gemeinsam sind wir auf einem guten Weg. Eine Bitte bleibt
                                            zum Schluss: engagieren auch Sie sich und zeigen sich solidarisch mit dem BJV als
                                            Gewerkschaft und Berufsverband. Lassen Sie uns gemeinsam für eine gute Zukunft
                                            kämpfen.

                                            München, im März 2020.

                                            Michael Busch
                                            1. Vorsitzender BJV

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Die Stimme der Journalisten in Bayern - Geschäftsbericht 2019/2020 zur Mitgliederversammlung am 7. März 2020 in Pullach - Bayerischer Journalisten ...
Geschäftsbericht
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                                                                                              2019/20
                                                                                                   2019/20                                                                        Das Jahr im BJV

                        Ein Jahr voller Ereignisse im BJV

                                                                                                                                                          Foto: Maria Goblirsch
                        Es sind nur zehn Monate und kein ganzes Jahr seit der letzten Mitgliederversammlung am 25. und
                        26. Mai im Pullacher Bürgerhaus vergangen. Diese waren geprägt von emotionalen Auftritten wie
                        im September und November beim größten Streik in der Geschichte des Bayerischen Rundfunks, bei
                        dem allein auf dem Münchner Rundfunkplatz mehr als 500 feste und freie Mitarbeiter*innen für
                        eine faire Erhöhung der Gehälter und Honorare in den Ausstand traten. Gestreikt wurde auch beim
                        BR Franken in Nürnberg.
                        Brisante Themen wie „Fake News“, künstliche Intelligenz oder der Kampf von Journalist*innen gegen
                        Hate Speech im Netz brachten prominente Diskutant*innen aufs Podium und Politiker*innen
                        mit Medienvertreter*innen und dem BJV ins Gespräch. Leuchtturmprojekte wie die Wettbewerbe
                        Pressefoto Bayern und zum Tag der Pressefreiheit rückten den BJV in den Fokus der Öffentlichkeit
                        und der Medien.
                        Gut vorbereitete Events wie der FREItag in München oder der Auftritt des BJV auf den Münchner
                        Medientagen wie auch Aktionen der Fachgruppen, etwa „Fotografen haben Namen“ oder im Jahr der
                        Pressefreiheit bestimmten den Jahresablauf 2019.
Foto: Sachelle Babbar

                                                                                                       2019
Foto: Maria Goblirsch

                                                                                                          Foto: Jim Albright
                                                                                          Foto: Jim Albright

                                                                                                                               Foto: Michaela Schneider

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Die Stimme der Journalisten in Bayern - Geschäftsbericht 2019/2020 zur Mitgliederversammlung am 7. März 2020 in Pullach - Bayerischer Journalisten ...
Geschäftsbericht
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                                                                                                                                                                                                                                                                                      2019/20     2019/20                         Das Jahr im BJV

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Foto: Maria Goblirsch
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Foto: Michaela Schneider
                                                                                        Foto: Maria Goblirsch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Foto: Maria Goblirsch
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Foto: Michael Busch

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                                       ayout 1 03.12.19
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                                                                                                                                                                                                                         Pressefoto Bayern

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                                                                                                                                                                                                                                          gestaltet Panels
                                                                                                                                                    Zu Besuch bei BJV-Mit
                                                                                                                                                                             glied Fritz Egner                           Medientage: BJV                      Buch
                                                                                                                                                                                                                                           Idee zum eigenen
                                                                                                                                                    Einblicke in Bayern
                                                                                                                                                                         s Startup-Szene                                  FREItag: Von der
                                                                                                                                                                                                                                                         gewählt
                                                                                                                                                   Journalistentag                                                                       g: Zwei Bayern
                                    Ausgabe 1/2020                                                                                                                  : Freie planen Impuls                                 DJV-Verbandsta
                                                                                                                                                   BJV-Stipendiat                           e
                                                                                                                                                                                                                                           www.djv.de
                                                                                                                                                                   tourte schon als
                                                                                                                                                                                      Popsänger                             www.bjv.de /
                                                                                                                                                     www.bjv.de /
                                                                                                                                                                             www.djv.de

                                                       Leidenschaft ein                                                                                                                                                  zte Wort
                                                                                                                                                                                          Ausgabe 6/2019

                                                                                                                                                                                                           Kampf ums letAut
Messen
2020
                                                                            Leben lang                                                                                                                                     orisierens
                                                                WieInte
                                                                     Jou                                                                                                                                      Die Praxis des
as das Leben bewegt
                                                                         rna
                                                                       rest Messen
                                                                                         Special                               listen mit
020
                      FachmessenJanuar 2020                                                                             Älterwerden um dem
                                                                                                                       26. Februar - 1. März
                                                                                                                                             2020

                                                                                                                                       gehen
                                                                                                                                         rg
ürnberg                                                                                                                inviva Nürnbe         was das Leben bewegt
r                                    22. + 23.                                                                         Aktivmesse für alles,
rsportfans                           DCONex Essen                                                                       www.inviva.de
                                                    Ausstellung
e                                    Fachkongress + ement
20                                    Schadstoffmanag                                                                                         2020
                                                                                                                        28. Februar - 1. März Nürnberg
rnberg                                www.dconex.de                                                                     motrivation days für
 für                                  18. - 21. März 2020 rg                                                            Das brandneue Event rsportfans
unde                                  GrindTec Augsbu se für                                                             Triathleten und Ausdaue
                                                                                                                                           days.de
                                      Internationale Fachmes                                                             www.motrivation-
                                       Schleiftechnik                                                                                      März 2020
                                       www.grindtec.de                                                                   29. Februar + 1. e Nürnberg
nberg
                                                            2020                                                         Whisk(e)y-Mess            t für
                                        7. - 9. SeptemberShow Dubai                                                      THE VILLAGE – Treffpunk
                                        The Elevator                                                                                         und Freunde
                                                                  se für Aufzüge,                                         Whisk(e)y-Kenner se.de
                                        Internationale Fachmes
                                                             Zubehör                                                      www.whiskey-mes
                                         Komponenten und dubai.com                                                                            2020
 020                                     www.elevatorshow                                                                 24. + 25. Oktober
                            THE

                                                                                                                                                   Nürnberg
berg
                                                             2020                                                         Gin+Tonic Messet für
                                          11. - 13. Oktober t Essen                                                        GINmarket -Treffpunk
                                          GastroTageWes eit - Produkte, Ideen,                              G market
                                                                                                              IN           GIN und Tonic Freunde
                                          Hotspot der Gastlichk für die Gastronomie                                        www.gin-tonic-m
                                                                                                                                              esse.de
                                           Konzepte & Lösungen                                                                                          r 2020
20                                         www.gastrotage-w
                                                               est.de                                                       27. Oktober - 1. Novembe
                                                                                                                                                   Nürnberg
                                                                      r 2020                                                Faszination Pferd nt mit
                                            29. Oktober - 1. Novembe
                                                              rg                                                            Das Indoor-Reitsporteve
erg                                         iENA Nürnbe              se                                                      Fachmesse & Showferd.de
                                            Internationale Fachmes
                                                               gen - Neuheiten“                                              www.faszination-p
                                             „Ideen - Erfindun                                                                                           r 2020
0                                            www.iena.de                                                                      29 Oktober - 1. Novembe rg
g                                                                                                                             Autosal   on  Nürnbe
                                            29. Oktober 2020 gress                                                                                eMobilität
how                                                                                                                           Neue Modelle und BILD Nürnberg
                                            innovationskon                                                                     in Kooperation mituernberg.de
                                            Nürnberg                  ress                                                     www.autosalon-n
                                             Internationaler Fachkong                                                                                       r 2020
                                             www.iena.de                                                                        30. Oktober – 1. Novembe
                                                                                                                                                     Nürnberg
                                                                                                                                Heimtier Messeionen und Show
                                                 n                                                                               Angebote, Informat n Freunde
                                  Publikumsmesse               2020
                                                                                                                                 rund um die tierischee.de
                                                                                                                                 www.heimtier-mess
                                              24. - 28. Januar
                                              afa Augsburg für Lifestyle
                                              Publikumsmesse
                                               mit Bauen & Wohnen
                                               www.afa-messe.d
                                                                 e
                                                                     2020
                                                                                                                                 Messezentrum 1
                                                                                                                                                 ·
                                                                                                                                 P (09 11) 9 88 33
                                                                                                                                                  und Ausstellungen
                                                                                                                                 AFAG Messen 90471 Nürnberg
                                                                                                                                                   - 0 · F (09 11) 9
                                                                                                                                                                         GmbH

                                                                                                                                                                     88 33 - 500
                                                                                                                                                                                                                          5
                                               26. Februar - 1. Märzk & Garten
                                               Freizeit, Touristi                                                                                        d
                                                                                                                                  Mitglied im Fachverban en
                                               Nürnberg             Outdoor, Mein Haus                                            Messen und Ausstellung
                                                Caravaning, Sport,e.de                                                            Mitglied der Gesellscha
                                                                                                                                                          ft zur freiwilligen
                                                www.freizeitmess                                                                                        und Ausstellungszahlen
                                                                                                                                   Kontrolle von Messe-
                                                                          r 2020
                                                24. Oktober - 1. Novembe   rg
                                                 Consumenta Nürnbe größte Publikumsmesse
                                                                                         für                                                                  Stand: 3.12.2019
                                                 Süddeuts  chlands                                                                  Änderungen vorbehalten!
                                                                  & Wohnen
                                                 Lifestyle, Bauen .de
                                                 www.consumenta
Die Stimme der Journalisten in Bayern - Geschäftsbericht 2019/2020 zur Mitgliederversammlung am 7. März 2020 in Pullach - Bayerischer Journalisten ...
Geschäftsbericht 2019/20

                               Pressefoto Bayern 2019 – die Sieger
Pressefoto Bayern feiert in diesem Jahr ein kleines Jubiläum: Zum   wurde von Landtagspräsidentin Ilse Aigner ausgezeichnet.
20. Mal schrieb der BJV den Wettbewerb aus, über 1200 Bilder        Die Ausstellungstour führt 2020 von Augsburg über Nürnberg
wurden eingereicht - eine neuer Rekord. Erfreulich war auch die     und Würzburg bis nach Aschaffenburg. Zum fünften Mal hat der
Zahl der Bewerbungen für den Newcomer Award, die erstmals           BJV zwei parallele Bildersätze hergestellt, um an möglichst vielen
digital möglich waren: Über 350 junge Fotograf*innen nahmen         Standorten präsent zu sein. Zusätzlich gibt es in diesem Jahr
teil. Das Presseecho war groß und sehr positiv.                     erstmals die besten 80 Bilder des Wettbewerbs sowie eine
                                                                    Sonderedition 20 Jahre Pressefoto Bayern in einer Bildschirm-
Die Ehrung der Sieger fand traditionell im Dezember 2019 im         Präsentation zu sehen. Sie findet dort Einsatz, wo aus Platzgrün-
Senatssaal des Bayerischen Landtags statt, der Gesamtsieger         den nicht alle gerahmten Bilder ausgestellt werden können.

Pressefoto des Jahres 2019
Jan Staiger: Manfred Weber im Taschenformat

Sieger Kategorie Sport                                              Sieger Kategorie Kultur
Sonderpreis Sparkassenverband Bayern                                Sonderpreis DJV-Bildportal/BJV
Alexander Hassenstein: Biathleten ganz oben                         Matthias Hoch: Highway for Helle
Die Stimme der Journalisten in Bayern - Geschäftsbericht 2019/2020 zur Mitgliederversammlung am 7. März 2020 in Pullach - Bayerischer Journalisten ...
Geschäftsbericht 2019/20

                                                      Newcomer Award –
                                                      Sonderpreis Rotary International
                                                      Jonathan Ziegler: Orgelbauer

Sieger Kategorie Bayern Land & Leute
Sonderpreis Bayernwerk AG
Sebastian Beck: Zuflucht auf dem Lande – Nördlingen
                                                       Sieger Kategorie Serie – Sonderpreis Leica Camera AG
                                                       Alexander Hassenstein: Die Kickboxerin

Sieger Kategorie Tagesaktualität                       Sieger Kategorie Umwelt & Energie
Sonderpreis Versorgungswerk der Presse                 Sonderpreis Bayernwerk AG
Stefan Rossmann: Cool Kids                             Karl-Josef Hildenbrand: Kettenreaktion
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Die Stimme der Journalisten in Bayern - Geschäftsbericht 2019/2020 zur Mitgliederversammlung am 7. März 2020 in Pullach - Bayerischer Journalisten ...
Geschäftsbericht 2019/20                                                     Fachgruppen

                                                                        Liebe Kolleginnen und Kollegen,

                                                                        das abgeschlossene Jahr hat für den BJV eine Reihe an herausfordernden Themen bereitgehalten, zu
                                                                        denen im Folgenden schlaglichtartig berichtet werden soll. Der Bericht erhebt keinen Anspruch auf
                                                                        Vollständigkeit, er soll jedoch einen Eindruck über die Themenvielfalt und das Tätigkeitsspektrum
                                                                        des Verbandes geben.
                                                                            Der Verband lebt vor allem durch seine Mitglieder. Wir verzeichnen weiterhin sinkende
                                                                        Mitgliederzahlen. Allerdings registrieren wir auch, dass in vielen Fällen die Mitglieder nicht aus
                                                                        Unzufriedenheit austreten, sondern einige in andere Berufe wechseln oder einfach die Angebote
                                                                        des Verbands nicht genutzt haben und dann Kürzungen im persönlichen Haushalt vornehmen.
                                                                        Seit der Anhebung der Mitgliedsbeiträge konnten wir jedoch ein erhöhtes Kündigungsaufkommen
                                                                        nicht feststellen. Wenn in der Geschäftsstelle eine Kündigung eingeht, dann fragen wir nach, woran
                                                                        es liegt. Diese Rückmeldungen zeigen uns, dass die Gründe vielfältiger sind. Klar ist aber auch, dass
                                                                        wir unsere Anstrengungen auf das Thema Mitgliederbindung richten müssen. Uns ist bewusst, dass
                                                                        die Beitragserhöhung auch eine Verpflichtung beinhaltet, weiterhin mit Augenmaß zu wirtschaften,
                                                                        um den großen Herausforderungen begegnen zu können, denen der BJV und der DJV gegenüber
                                                                        stehen. Die nachstehenden Themen zeigen, dass der BJV mehr denn je die Stimme der Journalistin-
                                                                        nen und Journalisten sein muss, um unseren Interessen Gehör zu verschaffen.

                                                                        Tarifabschluss Bayerischer Rundfunk
Foto: Sachelle Babbar

                                                                        Nach einer sehr intensiven und langen Tarifrunde, die prägend für die zweite Jahreshälfte 2019 war,
                                                                        konnten BJV, ver.di und Deutscher Orchestervereinigung (DOV) sich Ende Januar 2020 auf einen
                                                                        Tarifabschluss mit dem Bayerischen Rundfunk verständigen. Die Diskussionen um die Rundfunker-
                                                                        höhung und einen vermeintlichen Vergütungsvorsprung im Bayerischen Rundfunk gegenüber den Be-
                                                                        schäftigten im öffentlichen Dienst haben die Verhandlungen erheblich erschwert. Den Gewerkschaf-
                                                                        ten ist bewusst, dass die Finanzlage des BR im Hinblick auf die ungewisse Zukunft angespannt ist.
                                                                        Das kann jedoch nicht rechtfertigen, dass die Arbeitgeberseite sich dem Angebot der Gewerkschaften
                                                                        verweigert hat, „Freizeit statt Geld“ zu gewähren. Insgesamt haben wir eine Haltung auf der Arbeitge-
                        Nach zwei Streiks und einer intensiven          berseite vermisst, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zeigt, dass sich der Arbeitgeber trotz al-
                        Tarifrunde kam es im Januar 2020 zu einem       ler Widrigkeiten vor sie stellt und signalisiert, dass die Bereitschaft besteht, die erbrachten Leistungen
                        Abschluss mit dem Bayerischen Rundfunk.         sowie die immer weiter fortschreitende Arbeitsverdichtung bei festen und freien Mitarbeiterinnen und
                                                                        Mitarbeitern zumindest mit mehr Freizeit zu würdigen. Zumindest bei den Festangestellten hätte
                                                                        dieser Ansatz keine weiteren Kosten nach sich gezogen. Leider waren noch nicht einmal unbezahlte
                                                                        Urlaubstage konsensfähig. Der Tarifabschluss, dessen Details dem BJVreport (2/2020) entnommen
                                                                        werden können, läuft über 36 Monate und sieht Gehalts- und effektive Honorarsteigerungen von
                                                                        insgesamt 6,75 Prozent vor. Hinzu kommen Einmalzahlungen in Höhe von 1000 Euro (fest) bzw.
                                                                        850 Euro (frei) und 120 Euro (für alle), sowie sogenannte strukturelle Komponenten, die sich auf die
                                                                        Rahmenbedingungen beziehen, z.B. Beschäftigungsschutz für Festangestellte bis 31.12.2024 oder
                                                                        die Berücksichtigung von Eltern-/ oder Pflegezeiten bei der Errechnung von Ausgleichansprüchen
                                                                        bei 12a-Freien. Aus dieser Tarifrunde nehmen die Gewerkschaften mit, dass das Klima im öffentli-
                                                                        chen-rechtlichen Rundfunk rauer geworden ist. Vor allem werden wir uns in Zukunft weiter vertie-
                                                                        fend mit der Situation der Freien im Bayerischen Rundfunk beschäftigen müssen.

                                                                        Verfahren gegen den Bayerischen Rundfunk
                                                                        Wie bereits im vergangenen Jahr berichtet, führt der BJV ein Verfahren gegen den Bayerischen Rund-
                                                                        funk. In der ersten Instanz ist der BJV unterlegen. Dabei geht es um eine aus unserer Sicht nicht
                                                                        tarifkonforme Vergütung von 12a-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der Bayerische Rundfunk
                                                                        hat aus unserer Sicht Änderungen an dem bestehenden Honorarrahmen ohne Abstimmung mit
                                                                        den Tarifpartnern vorgenommen. Kurz nach dem Redaktionsschluss für diesen Bericht wird eine
                                                                        Verhandlung vor dem Landesarbeitsgericht stattfinden.
                                                                            Parallel zu diesem Verfahren, das durch den Verband selbst geführt wird, haben wir im vergan-
                                                                        genen Jahr zu dem Themenbereich die Klage für ein Mitglied geführt, das seine Differenzvergütung

                                                                    8
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Geschäftsbericht 2019/20                                            Fachgruppen

    geltend machte. In diesem Verfahren haben wir in der ersten Instanz gewonnen. In diesem Urteil
    hat das Arbeitsgericht München ausdrücklich unsere Auffassung geteilt, wonach der Bayerische
    Rundfunk eine tarifliche Lösung hätte anstreben müssen. In der zweiten Instanz hat der Bayerische
    Rundfunk sein Rechtsmittel zurückgenommen. Derzeit vertreten wir weitere Kolleginnen und Kolle-
    gen, die vom Bayerischen Rundfunk die ihnen zustehende Vergütung einfordern.

    Neues Honorierungssystem
    Im letzten Jahr hieß es in diesem Bericht zum neuen Honorierungssystem, dass noch nicht absehbar
    sei, wie lange diese Verhandlungen noch andauern werden. Ein Jahr später lässt sich diese Aussage
    leider noch nicht konkretisieren, da in zentralen Punkten eine Einigung noch nicht in Sicht ist. Es
    geht darum, den Honorarrahmen für die 12a-Beschäftigten (Fest-Freie) neu zu verhandeln. Derzeit
    wird noch immer über die Honorarkennziffer für die redaktionelle Mitarbeit gesprochen. Diese ist
    jedoch nur eine von vielen Honorarkennziffern. Die Gewerkschaften sind an einer zügigen Verhand-
    lung interessiert, allerdings gilt in diesem sensiblen Bereich der Vergütung, dass Vorsicht der Schnel-
    ligkeit vorgeht, da mit einer Änderung des Vergütungssystems weitreichende Änderungen eintreten.
    In der Tarifrunde konnte ein wichtiger Meilenstein durchgesetzt werden: Die Arbeitgeberseite trägt
    die Kosten für die Umstellung auf dieses neue System. Ursprünglich sollten diese Kosten aus dem
    gesamten Personal- und Honorartopf getragen werden.

    Richtpositionen
    Die Richtpositionen ordnen im Tarifgefüge des Bayerischen Rundfunks die einzelnen Tätigkeiten den
    Vergütungsgruppen zu. Dabei werden in diesen Richtpositionen auch Art und Inhalt der Tätigkeit
    beschrieben. Verhandelt wird derzeit unter anderem die Richtposition der Mediengestalter*innen.
    Hier haben wir uns für eine deutliche Abgrenzung zu den Aufgaben der Journalistinnen und Jour-
    nalisten stark gemacht. Die Verhandlungen zu diesem Themenkomplex werden bald zu einem Ende
    kommen. Die Abgrenzung konnten wir durchsetzen und den Bayerischen Rundfunk von unserem
    Anliegen überzeugen. Nun wird es darum gehen im Auge zu behalten, ob diese Regelung auch der
    Praxis standhält.
       Vorstehende Punkte geben einen Hinweis, darauf, dass das vergangene Jahr sehr durch das
    Engagement für die Kolleginnen und Kollegen im Bayerischen Rundfunk geprägt war. Ein spezieller
    Dank richtet sich an die ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen, die diese Verhandlungen unter-
    stützen und viel Zeit und Kraft in das Gelingen dieses Unterfangens investieren.

    BOS
    Unter der Überschrift BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) arbeiten wir
    an den Arbeitsbedingungen für freie Fotografinnen und Fotografen, die sich auf die Berichterstattung
    vorwiegend über Unfallereignisse spezialisiert haben. Im Kern geht es darum, dass Polizei-, oder
    Feuerwehrbehörden, aber auch das Bayerische Rote Kreuz Bildmaterial an Medienhäuser liefern
    und damit in Konkurrenz zu freien Fotografinnen und Fotografen treten. Der BJV hat das Thema
    bereits seit 2006 auf seiner Agenda. Das Bayerische Innenministerium vertritt die klare Position, dass
    ein solches Vorgehen kommunal- und wettbewerbsrechtlich problematisch ist. Trotz dieser klaren
    Positionierung ist gerade bei der Berufsfeuerwehr und dem Bayerischen Roten Kreuz keine Verände-
    rung festzustellen. Daher hat der BJV zuletzt seine Arbeit in diesem Themenfeld verstärkt und zum
    einen das Gespräch mit dem Innenminister gesucht, um die Haltung des BJV erneut klarzumachen.
    Ebenso hat der BJV die Klage eines Mitglieds unterstützt. Wir werden Mitte April erfahren, wie es
    in diesem Verfahren weitergeht. Zu diesem Thema hatte der BJV zudem die Möglichkeit, sich im
    Medienmagazin ZAPP zu der Thematik zu äußern. Unabhängig vom Ausgang des Verfahrens vor
    dem Landgericht München I wird der BJV sich in diesem Thema weiter engagieren.

    Urheberrecht
    Auch wenn sich die Debatte um die Urheberrechtsreform gelegt zu haben scheint, war die Thema-
    tik auch im vergangenen Jahr ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit des BJV. Der BJV ist in der

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Geschäftsbericht 2019/20

                                                                                             Urheberrechtskommission des DJV vertreten. Dort haben wir uns auf die anstehende Transfor-
                                                                                             mation der europäischen Richtlinie in das deutsche Recht vorbereitet. Wie Sie den Medien sicher
                                                                                             entnommen haben ist die derzeitige Bundesregierung dabei, einzelne Themen, vornehmlich das
                                                                                             Leistungsschutzrecht für Presseverleger in der Umsetzung vorzuziehen, ohne jedoch die wichtigen
                                                                                             Urheberthemen anzufassen. Hierzu hat sich der DJV bereits positioniert. Aber auch auf Landese-
                                                                                             bene konnte der BJV einen großen Erfolg verbuchen: In einer Klage gegen einen bayerischen Verlag
                                                                                             gelang es nach der Kündigung durch die Verleger Ansprüche in Höhe von zirka 70.000 Euro nach
                                                                                             den Gemeinsamen Vergütungsregeln Tageszeitungen durchzusetzen. Neben der erheblichen Geld-
                                                                                             summe macht das Gericht wichtige Ausführungen zur Geltung der Gemeinsamen Vergütungsregeln
                                                                                             nach der Kündigung. Derzeit gilt es abzuwarten, ob der Verlag ein Rechtsmittel einlegt. Sollte dies
                                                                                             geschehen, steht der BJV bereit, das Verfahren fortzuführen.

                                                                                             Geschäftsstelle
                                                                                             In der Geschäftsstelle hat es im vergangenen Jahr weitreichende personelle Veränderungen gegeben.
                                                                                             Die Rechtsabteilung, aber auch die anderen Bereiche befinden sich im Wandel. Es geht gerade dar-
                                                                                             um, zukunftsfeste Strukturen und Arbeitsabläufe zu schaffen, die den künftigen Herausforderungen
                                                                                             gewachsen sind. Mein Dank richtet sich an die Kolleginnen und Kollegen in der Geschäftsstelle, die
                                                                                             in den vergangenen Monaten all diese Veränderungen getragen haben, sie noch tragen und sich mit
                                                                                             ihren Ideen einbringen und die derzeitige Belastung schultern. Als Geschäftsführer darf ich mich
                                                                                             glücklich schätzen, diesem Team vorzustehen.
                                                                                                 Es wird auch in den vor uns liegenden Monaten Neueinstellungen geben. So wird neben einem
                                                                                             jungen Kollegen, der im Januar zu uns gestoßen ist, ab April ein weiterer Kollege das Team der
                                                                                             Rechtsabteilung verstärken. Derzeit ist noch eine Stelle für eine Assistenz der Rechtsabteilung
                                                                                             ausgeschrieben. Im Laufe des Jahres wird die Geschäftsstelle wieder vollständig sein und sich auf die
                                                                                             anstehenden Aufgaben des Verbandes konzentrieren. Denn in der Mitte des Jahres erwarten den
                                                                                             DJV und damit auch uns erneut Verhandlungen zum Flächentarifvertrag im Bereich der Tageszei-
                                                                                             tungen. Derzeit laufen auf DJV-Ebene die Vorbereitungen, um die Tarifrunde selbstbewusst und
                                                                                             zielorientiert angehen zu können.

                                                                                             BJV in den Medien
Foto: Maria Goblirsch

                                                                                             Unsere Arbeit wird wahrgenommen. Regelmäßig werden wir von Medien angesprochen und um
                                                                                             Stellungnahmen gebeten. Sowohl der Bayerische Rundfunk, als auch Print- und Onlinemedien fragen
                                                                                             uns regelmäßig nach unserer Einschätzung. Diese Arbeit ist wichtig, um die Stimme der Journa-
                                                                                             listinnen und Journalisten in Bayern hörbar zu machen. Ein besonderer Dank gilt der Arbeit von
                                                                                             Thomas Mrazek, der vor allem die Onlineauftritte des BJV im Blick hat und Maria Goblirsch, die
                                                                                             für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig sind. Dabei koordiniert sie nicht nur die Medien-
                                                                                             anfragen, sondern sorgt vor allem auch für gute Vorbereitung, die es Geschäftsführung und Vorstand
                                                                                             ermöglichen, sicher in Mediengespräche zu gehen.
                        Die Stimme der Journalistinnen und Journalis-                            Die Arbeit des BJV ist viel kleinteiliger, als sie in diesem Bericht dargestellt werden kann. Unsere
                        ten in Bayern hörbar zu machen. Diesem Ziel                          Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Geschäftsstelle sowie die ehrenamtlichen Vorstände und
                        dienten auch zahlreiche Interviews, die der                          Kolleginnen und Kollegen, die sich einbringen, könnten die Reihe der umgesetzten Vorhaben und
                        BJV-Vorsitzende Michael Busch während der                            Ereignisse sicher endlos fortsetzen. Wenn Sie sich in den Themen wiederfinden, dann sprechen Sie
                        Münchner Medientage gab. Hier Studenten der                          über uns mit Ihren Kolleginnen und Kollegen, wenn Ihnen Themen fehlen, dann sprechen Sie mit
                        Uni Passau bei einem Videointerview.
                                                                                             uns. Haben Sie Ideen oder wollen Sie aktiv werden und sich engagieren, dann sprechen Sie uns an.
                                                                                             Wir freuen uns darauf.
                                                                                             Herzlichst Ihr
                                                                                                           Dennis Amour, LL.M.
                                                                        Foto: Jim Albright

                                                                                                           Geschäftsführer

                                                                  10
Geschäftsbericht 2019/20

     Die Fachgruppen
     Elf Untergliederungen des BJV, die Fachgruppen, bearbeiten einzelne journalis-
     tische Berufsfelder und vertreten die Interessen ihrer Kolleginnen und Kollegen.
     So sieht es die BJV-Satzung in Paragraph 22 vor.
        Die jährlich stattfindende Mitgliederversammlung entscheidet über die Bil-
     dung und Auflösung der Fachgruppen.
        Der Vorstand einer Fachgruppe besteht jeweils aus bis zu fünf Mitgliedern:
     dem ersten Vorsitzenden und mindestens zwei gleichberechtigten Stellvertre-
     tern. Nach der Satzung hat der Fachgruppen-Vorstand die Aufgabe, die Arbeit
     des Landesvorstandes an seine Mitglieder zu kommunizieren. Er gibt deren
     Wünsche und Anregungen an den Landesvorstand weiter.
        Die Fachgruppen organisieren Veranstaltungen und bieten Service in ihrem
     Fachgebiet. Sie sollen Anträge für die jährliche Mitgliederversammlung be-
     schließen und bei einem Arbeitskampf den Streik unterstützen.
        Auf den folgenden Seiten erfahren Sie mehr über die Arbeit der Fachgruppen
     im abgelaufenen Jahr.

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Geschäftsbericht 2019/20                                        Fachgruppen

                                                                                             Betriebs- und Personalräte

                                                                                             Am 14. Mai 2019 hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) ein wegweisendes Urteil gesprochen,
Foto: Alois Knoller

                                                                                             das vor allem für die Medienbranche von großem Interesse ist und das Betriebsrät*innen sehr gefreut
                                                                                             hat. Es hat alle Unternehmen verpflichtet, sämtliche Arbeitszeiten ihrer Beschäftigten umfassend
                                                                                             zu dokumentieren. Damit soll das in der EU-Charta verbürgte Recht aller Arbeitnehmer*innen auf
                                                                                             Begrenzung der Höchstarbeitszeit und auf Ruhezeiten durchgesetzt werden. Nach deutschem Recht
                                                                                             mussten Unternehmen bislang nur alle Arbeitszeiten jenseits von acht Stunden am Tag aufzeichnen.
                                                                                             Das haben aber viele Firmen ignoriert. Und auch für viele Kolleg*innen in den Redaktionen war es
                                                                                             nicht nachvollziehbar, warum sie ihre Arbeitszeit nach einer Stechuhr ausrichten sollten. Die Folge:
                                                                                             jede Menge unbezahlter Mehrarbeit. Ungeachtet dessen gibt es bereits heute Beispiele gut funktionie-
                                                                                             render Arbeitszeitmodelle in bayerischen Zeitungsredaktionen wie bei der Main-Post in Würzburg,
                      Der alte Vorstand der Fachgruppe ist auch der                          dem Fränkischen Tag in Bamberg und dem Neuen Tag in Weiden.
                      neue: Bei der Mitgliederversammlung wählten                                Nach Veröffentlichung des Urteils ist bei diesem Thema spürbare Bewegung nicht nur in die
                      die Kolleg*innen den seit zwei Jahren amtieren-                        Redaktionen gekommen – das EuGH-Urteil treibt inzwischen auch Geschäftsführungen und
                      den Vorstand einstimmig wieder. Den Vorsitz                            Personalabteilungen um, wie sie diese neuen Vorgaben in die Praxis umsetzen sollen. Die Fach-
                      hat Josef Schäfer (Main-Post, Würzburg, li.), als
                                                                                             gruppe Betriebs- und Personalräte hat diesen Rückenwind aus Luxemburg genutzt, um das Thema
                      Stellvertreter unterstützen ihn Gunter Becker
                      (Nordbayerischer Kurier, Bayreuth), Judith
                                                                                             weiter unter den Kolleg*innen zu forcieren. Denn die Fachgruppe ist davon überzeugt, dass auf die
                      Stephan (Werben und Verkaufen, München),                               individuellen Erfordernisse eines jeden Hauses zugeschnittene Arbeitszeitregelungen der richtige
                      Wolfgang Grebenhof (Fränkische Landeszeitung,                          Weg sind, um die Folgen zu dämpfen, die aus Arbeitsverdichtung, Umorganisation der Arbeitsab-
                      Ansbach) und Katrin Fehr (Donaukurier, Ingol-                          läufe mit Priorisierung der digitalen Publikationen sowie aus steigendem Zeit- und Aufgabendruck
                      stadt, nicht im Bild).                                                 kommen. Sie ist optimistisch, dass 2020/2021 mindestens zwei große bayerische Regionalzeitun-
                                                                                             gen Arbeitszeitregelungen einführen werden.
                                                                                                 Daher war es nur folgerichtig, dass beim ausgebuchten Herbstseminar 2019 für Betriebsräte in
                                                                                             Kainsbach Arbeitszeit und EuGH-Urteil bedeutende Rollen spielten. Schon bevor ein neues Gesetz
                                                                                             vom Bundestag im Sinne des EuGH beschlossen wird, gelte in der Praxis die neue Rechtslage, beton-
                                                                                             te der Berliner Fachanwalt für Arbeitsrecht, Benedikt Rüdesheim. Bei den Beratungen in Kainsbach
                                                                                             wurde deutlich, dass erst mit einem möglichst breiten Rückhalt unter den Kolleg*innen ein passen-
                                                                                             des Zeiterfassungsmodell sinnvoll ist, damit es in der Praxis auch funktioniert.
                                                                                                 In Kainsbach – die Fortbildungen dort bleiben die Keimzelle für Vernetzung und Austausch von
                                                                                             Betriebsrät*innen aus bayerischen Medien – ging es nicht nur um Arbeitszeit, sondern um eine weitere
                                                                                             Folge der Umwälzungen der Redaktionsarbeit: das mobile Arbeiten. Darunter ist nicht nur das Erle-
                                                                                             digen von Aufgaben von zu Hause aus (Homeoffice) zu verstehen, sondern auch das aktuelle Arbeiten
                                                                                             vom Ort eines Ereignisses via Laptop, Tablet, Smartphone oder Videoausrüstung. Rechtsanwalt Rüdes-
                                                                                             heim erläuterte, welche rechtlichen Aspekte zu beachten sind, welche Vor- und Nachteile im mobilen
                                                                                             Arbeiten stecken und auf welche Punkte Betriebsräte zu achten haben. Vor allem auf das Phänomen,
                                                                                             dass Beschäftigte dazu neigen, mobil mehr Überstunden zu machen als wenn sie im Büro sitzen.
                                                                                                 Im Herbst 2019 wählte die Fachgruppe auch ihren Vorstand für die nächsten zwei Jahre. Dabei
                                                                                             ist alles beim Alten geblieben. Den Vorsitz hat Josef Schäfer (Main-Post, Würzburg) inne, als Stell-
                                                                                             vertreter*innen unterstützen ihn Gunter Becker (Nordbayerischer Kurier, Bayreuth), Katrin Fehr
                                                                                             (Donaukurier, Ingolstadt), Wolfgang Grebenhof (Fränkische Landeszeitung, Ansbach) und Judith
                                                                                             Stephan (Werben und Verkaufen, München).
                                                                                                 Die Termine für die nächsten Kainsbach-Seminare für Betriebs- und Personalräte, deren Inhalte
                                                                                             rechtzeitig unter bjv.de abgerufen werden können, sind am 7./8. Mai und 8./9. Oktober 2020.

                                                                                                          Josef Schäfer
                                                                          Foto: Angie Wolf

                                                                                                          bjv.de/betriebsraete
                                                                                                          bjv.de/personalraete

                                                                   12
Geschäftsbericht 2019/20                                                 Fachgruppen

                                                                                              Bildjournalisten

                                                                                              Jan Staiger wusste, dass er einer der Preisträger bei Pressefoto Bayern 2019 sein wird. Aber als
Foto: Maria Goblirsch

                                                                                              am 4. Dezember 2019 im Bayerischen Landtag ein anderer den Preis für den „Newcomer 2019“
                                                                                              bekam und nur noch die Auszeichnung für das „Pressefoto des Jahres 2019“ übrig war, dämmerte
                                                                                              dem 24-Jährigen, was er geschafft hatte. Erstmals kam der Gesamtsieger aus den Reihen des Nach-
                                                                                              wuchses. „Ein unbeschreibliches Gefühl“ hätte er gehabt, sagte er dem BJVreport.
                                                                                                  Im letzten Jahr zeigte ich an dieser Stelle das Aussterben der festangestellten Fotografen eines
                                                                                              nordbayerischen Verlagshauses auf und heuer gewinnt ein „Newcomer“ das Pressefoto des Jahres.
                                                                                              Haben wir doch noch eine Zukunft? Erstmals haben wir in der Jury dem Nachwuchs ermöglicht
                                                                                              Bilder digital einzureichen. Das hat die Teilnahme sprunghaft ansteigen lassen. Ebenso wie die
                        Im BJV-Check: Die Bildvermerke von über 20                            umfangreiche Arbeit unserer Hochschulbeauftragten Anette Kolb, die bei Hochschulen und Bil-
                        bayerischen Blättern. Michael Anger, Thomas                           dungsinstituten den Preis propagierte. Die Führung einer Gruppe von Studenten der Universität
                        Geiger und Thomas Mrazek (von links) beim                             Bamberg durch die Ausstellung in Nürnberg mit Berichten aus der Juryarbeit hat vielleicht auch
                        Zählen von richtigen und falschen Bildvermer-
                        ken.
                                                                                              etwas dazu beigetragen.
                                                                                                  Insgesamt hatten wir über 1200 Einreichungen beim Wettbewerb, so viele wie noch nie. Neu
                                                                                              ist seit 2019 auch ein Instagram-Angebot für Pressefoto Bayern: instagram.com/pressefotobayern.
                                                                                              Über Follower freuen wir uns.
                                                                                                  Was ist sonst noch im Berichtszeitraum geschehen? Wie üblich wurde die Aktion „Fotografen
                                                                                              haben Namen“ veranstaltet. Hier lagen 2019 die nordbayerischen Tageszeitungen in Führung.
                                                                                              Sieger war die Fränkische Landeszeitung mit über 80 Prozent richtigen Nennungen der Fotogra-
                                                                                              fen. Im gesamten Freistaat stagnieren wir hier bei 50 Prozent. Ende September haben wir einen
                                                                                              Fine-Art-Printing Workshop angeboten und Anfang Oktober kam es endlich zum lange erhofften
                                                                                              Gespräch mit dem bayerischen Innenminister in Sachen BOS-Fotografie, (BOS steht für Behör-
                                                                                              den und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben). Unsere Argumente wurden dort angehört und
                                                                                              es wurde versprochen, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Über konkrete Ergebnisse können wir
                                                                                              allerdings noch nicht berichten. In Sachen BOS sind wir gespannt auf den Ausgang des Prozesses
                                                                                              unseres Mitgliedes Dominik Bartl gegen die Berufsfeuerwehr der Stadt München.
                                                                                                  Bundesweit läuft im DJV das „Jahr der Freien“, das wird auch die Bildjournalisten in vielen Be-
                                                                                              reichen tangieren und wir hoffen auf rege Beteiligung. Im DJV-Fachausschuss der Bildjournalisten
                                                                                              gab es eine Änderung: Stefan Gregor wurde vom Gesamtvorstand in den Fachausschuss gewählt
                                                                                              und hat Thomas Geiger, der nicht mehr angetreten ist, abgelöst. Thomas Geiger ist als DJV-Ver-
                                                                                              treter stellvertretend in den Verwaltungsrat der VG Bild-Kunst gewählt worden und vertritt den
                                                                                              DJV für drei Jahre auch im Vergabebeirat der Stiftung Kulturwerk der VG Bild-Kunst.
                                                                                                  Im Frühjahr 2020 stehen Neuwahlen in der Fachgruppe an. Schön wäre, es wenn sich erstmals
                                                                                              auch eine Frau zur Mitarbeit bereit erklären würde – und natürlich würden wir uns auch über
                                                                                              jüngere Kolleginnen und Kollegen im Vorstand unserer Fachgruppe freuen.

                                                                                                           Thomas Geiger
                                                                        Foto: Stefan Gregor

                                                                                                           bjv.de/bild

                                                                   13
Geschäftsbericht 2019/20                                          Fachgruppen

                                                                                                   Chancengleichheit

                                                                                                   „Wir haben zusammen viel geschafft, indem wir gestritten und wieder zusammengefunden
Foto: Maria Goblirsch

                                                                                                   haben“, sagte Sissi Pitzer vom Journalistinnenbund beim Pressegespräch auf den Münchner
                                                                                                   Medientagen 2019. Im Vorjahr hatten Vertreterinnen von Media Women Connect (ein Frauen-
                                                                                                   netzwerk, dem unsere Fachgruppe angehört) dem Medientage-Geschäftsführer Stefan Sutor ein
                                                                                                   Manifest überreicht. In diesem hieß es unter anderem: „Wir fordern eine Selbstverpflichtung zu
                                                                                                   mindestens 30 Prozent Frauen im Programm 2019. Innerhalb von drei Jahren, also bis 2021, ist
                                                                                                   eine Quote von 50 Prozent anzustreben.“ Diese Forderung konnte das Medientage-Team sogar
                                                                                                   toppen, der Frauenanteil lag 2019 bei mehr als 35 Prozent.
                                                                                                       Seit Mai 2019 ist das Trio im Vorstand unserer Fachgruppe wieder komplett. Die Münchner
                                                                                                   Technikredakteurin Selina Doulah (WEKA Fachmedien GmbH) und Daniela Wartelsteiner,
                        Seit Mai 2019 ist das Trio im Vorstand der Fach-
                        gruppe Chancengleichheit wieder komplett. Die                              feste Freie in der Bildredaktion des Bayerischen Rundfunk, wurden einstimmig als Stellvertreterin-
                        Münchner Technikredakteurin Selina Doulah                                  nen gewählt.
                        (WEKA Fachmedien GmbH, rechts) und Daniela                                     Selina Doulah arbeitet in einer „männerdominierten Branche 50plus“. Sie möchte, dass die
                        Wartelsteiner (feste Freie in der Bildredaktion                            überholte Diskussion, ob Frauen auch Technik können, endlich aufhöre. Sie möchte sich für die
                        des Bayerischen Rundfunks, links) wurden ein-
                                                                                                   Rechte der Frauen in journalistischen Berufen einsetzen. Daniela Wartelsteiner ist es wichtig,
                        stimmig als Stellvertreterin­nen der Vorsitzen-
                        den Uschi Horner gewählt.                                                  dass Frauen untereinander gut vernetzt sind. In vielen Berufsfeldern „sind uns hier die Männer
                                                                                                   nach wie vor überlegen – das muss sich ändern“, sagt die Kollegin.
                                                                                                       Bei einem „Kamingespräch“ ging es um das Thema Veränderung. Mica Wintermayr war mehr
                                                                                                   als 20 Jahre in diversen Unternehmen (unter anderem bei Burda und Yahoo!) tätig und beendete
                                                                                                   2015 ihre Angestellenkarriere. Die Diplom-Betriebswirtin machte sich als Fotografin selbständig.
                                                                                                   Sie erzählte uns, wie ein Jobwechsel gelingen kann und machte gleichzeitig Mut.
                                                                                                       Intuition, auf seinen Bauch hören, und wie wir ganz leicht Selbstfürsorge betreiben können
                                                                                                   – diese Themen standen im Mittelpunkt unseres „Work & Well“ mit Dr. Tatjana Reichhart. Die
                                                                                                   Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie begeisterte mit einer perfekten Kombination aus
                                                                                                   Theorie und Praxis. Jede Teilnehmerin konnte konkrete und realistische Anregungen für die
                                                                                                   praktische Umsetzung im eigenen (Arbeits-)Leben mitnehmen.
                                                                                                       Passend zum „Jahr der Freien“, das 2020 unter dem Motto „Freier Journalismus – Läuft“ steht,
                                                                                                   wird in unserer Fachgruppe viel Bewegung auf dem Programm stehen. Dazu gehört ein Abend
                                                                                                   mit einer Personal Trainerin, Yoga-Sessions und der Start einer Gruppe von BJV-Frauen beim
                                                                                                   Münchner Women’s Run am Samstag, 12. September 2020 – hierfür suchen wir noch ganz
                                                                                                   viele Mitstreiterinnen. Unser erstes „Walk & Well“ im Juli 2019 im Kaisergebirge kam bei den
                                                                                                   Teilnehmerinnen so gut an, dass wir auch 2020 wieder eine kleine Bergtour veranstalten. Ebenso
                                                                                                   dreht sich beim diesjährigen „Work & Well“ alles rund um Körper, Seele und Geist. Denn nach
                                                                                                   wie vor stehen diese Themen bei den Mitgliedern unserer Fachgruppe hoch im Kurs – zudem
                                                                                                   wollen wir dafür sorgen, dass sich Frauen besser vernetzen und motiviert sind, sich neuen Her-
                                                                                                   ausforderungen zu stellen.

                                                                                                                Uschi Horner
                                                                           Foto: Maria Goblirsch

                                                                                                                bjv.de/chancengleichheit

                                                                     14
Geschäftsbericht 2019/20                                              Fachgruppen

                                                                                               Freie Journalistinnen und Journalisten

                                                                                               Die Fachgruppe konnte 2019 wichtige Weichen für eine noch bessere Vertretung freier
Foto: Jim Albright

                                                                                               Journalistinnen und Journalisten im Verband stellen – nicht nur in Bayern, sondern bun-
                                                                                               desweit. So wurde Anne Webert, im Mai noch Vorsitzende der Fachgruppe Freie, auf der
                                                                                               Mitgliederversammlung 2019 als Schriftführerin in den geschäftsführenden Vorstand des
                                                                                               BJV gewählt. Seit September ist sie zudem Vorsitzende des DJV-Fachausschuss Freie.
                                                                                               Als neue Vorsitzende der Fachgruppe wurde im Oktober 2019 Marion Trutter gewählt;
                                                                                               ihre Stellvertreter*innen sind Anne Webert, Martin Semmler und Johannes Michel.
                                                                                                   Mit mehr als 60 Prozent der knapp 7000 Mitglieder stellen die Freien die größte
                                                                                               Gruppe im BJV. Da die Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten für Freiberufler im klassi-
                                                                                               schen Journalismus zunehmend schlechter werden, zielen die Angebote der Fachgruppe
                                                                                               vor allem darauf, die Kolleg*innen stark zu machen für ihren Arbeitsalltag. Außerdem
                     Eine Schätzaktion der Fachgruppen Freie und                               setzt sich der Fachgruppenvorstand kontinuierlich dafür ein, auch auf politischer Ebene
                     Bildjournalisten verdeutlicht miese Fotohono-                             die Interessen der Freien zu vertreten.
                     rare. Landtagspräsidentin Ilse Aigner (rechts)                                Ein Höhepunkt unserer Arbeit war auch 2019 wieder der FREItag (übrigens der 20.!)
                     infomierte sich nach der Preisverleihung                                  – ein ganzer Workshop- und Networking-Tag in München, der diesmal mit rund 80
                     Pressefoto Bayern über die Situation der freien
                                                                                               Personen doppelt so viele Teilnehmer*innen anzog wie der FREItag im Vorjahr. Gelobt
                     Fotojournalist*innen in Bayern. Links im Bild
                     zudem BJV-Vorstandsmitglied und DJV-Freien-                               wurde vor allem das spannende Workshop-Programm mit Themen von Datenjournalis-
                     Vorsitzende Anne Webert und Thomas Geiger,                                mus und Creative Writing über Foto-Kurzworkshop und Infos zur VG Wort bis hin zu
                     Vorsitzender der Fachgruppe Bild.                                         Zeitmanagement und Crashkurs Podcasting.
                                                                                                   Angelehnt an das vom BJV bereits 2016 initiierte und durchgeführte „Jahr der Freien“
                                                                                               hat der DJV 2020 bundesweit zum „Jahr der Freien“ ausgerufen. Das Motto: „Freier
                                                                                               Journalismus – Läuft!“ Wir nehmen das Themenjahr zum Anlass, auch in Bayern noch
                                                                                               mehr für die Kolleg*innen zu tun. Ehrgeiziges Ziel ist es, jeden Monat mindestens eine
                                                                                               Veranstaltung für freie Journalist*innen anzubieten. Der Auftakt im Januar ist schon mal
                                                                                               gelungen: Etwa 20 Kolleginnen und Kollegen trafen sich in der Geschäftsstelle zu einem
                                                                                               Abend über Erfolgsteams. Erster Erfolg: Außer einer Person schlossen sich alle Teilneh-
                                                                                               mer*innen einem Team an. Weitere Erfolgsteam-Abende in den Bezirken sollen noch in
                                                                                               der ersten Jahreshälfte folgen.
                                                                                                   Groß ist der Zuspruch auch beim Thema „Altersarmut vorbeugen“, das besonders
                                                                                               freie Kolleginnen und Kollegen betrifft. Nach dem ersten Infoabend im Februar in
                                                                                               Regensburg sind weitere in den Bezirken geplant. Außerdem stehen auf dem Programm
                                                                                               Veranstaltungen zu Kulturjournalismus, ein Treffen mit den Machern von piqd und torial,
                                                                                               die Teilnahme am Women’s Run München am Samstag, 12. September, gemeinsam mit
                                                                                               der Fachgruppe Chancengleichheit; der dezentrale Biergartentreff in sechs bayerischen
                                                                                               Städten sowie natürlich der FREItag im Oktober.
                                                                                                   Übrigens: Die Arbeit im Vorstand der Fachgruppe macht wirklich Spaß – und mehr
                                                                                               noch im „Jahr der Freien“, da wir wirklich spannende Aktivitäten auf die Beine stellen. Der
                                                                                               Vorstand freut sich auf weitere Mitstreiter*innen. Gerne einfach mal Kontakt aufnehmen
                                                                                               und ausprobieren, wie das mit uns so ist.

                                                                                                            Marion Trutter
                                                                       Foto: Maria Goblirsch

                                                                                                            bjv.de/freie

                                                          15
Geschäftsbericht 2019/20                                        Fachgruppen

                                                                                                  Online

                                                                                                  Trotz der sich abschwächenden Konjunktur sind Onliner*innen bei Medienhäusern stark gefragt.
Foto: Maria Goblirsch

                                                                                                  Das Potenzial von Online-Angeboten ist offenbar noch groß. 54 Prozent der Verlage setzen laut
                                                                                                  einer im Februar 2020 veröffentlichten Umfrage des Verlegerverbandes BDZV darauf, dass die
                                                                                                  Digitalerlöse die Rückgänge der Print-Umsätze im Jahr 2025 kompensieren könnten.
                                                                                                     Dafür braucht es viele sehr gut qualifizierte Mitarbeiter*innen, die von den Medien immer
                                                                                                  noch stark gesucht werden. Weiterhin ist positiv zu bewerten, dass einige Verlagsangebote
                                                                                                  beispielsweise mit neuen Online-Formaten, Nutzerbeteiligung oder nutzerfreundlicheren Be-
                                                                                                  zahlangeboten experimentieren. Unzufriedenheit besteht nach wie vor bei vielen Onliner*in-
                                                                                                  nen über die Bezahlung oder die zunehmende Arbeitsbelastung.
                                                                                                     Für Online-Journalisten gehört der Umgang mit Hasskommentaren auf den eigenen
                        Online-Journalisten sehen sich mit Hasskommen-
                        taren auf den eigenen Angeboten oder in den                               Angeboten oder in den sozialen Netzwerken mittlerweile zum Arbeitsalltag. Abhilfe schaffen
                        sozialen Netzwerken konfrontiert. Wie einschnei-                          könnte hier die im Oktober 2019 gemeinsam gestartete Initiative des Bayerischen Justizmi-
                        dend die Folgen sind, schilderte Richard Gutjahr,                         nisteriums und der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM): „Justiz und Medien
                        Journalist und Blogger, bei einer Podiumsdis-                             – konsequent gegen Hass“. Knapp 100 bayerische Medien und auch der BJV haben sich dieser
                        kussion der Fachgruppe Online im Münchner
                                                                                                  Initiative angeschlossen. Im Herbst beteiligte sich die Fachgruppe Online an einer Diskussi-
                        Presseclub. Es moderierte Michael Busch.
                                                                                                  onsrunde zu diesem Thema, unter anderem mit dem bayerischen Staatsminister der Justiz,
                                                                                                  Georg Eisenreich und Richard Gutjahr, Journalist und Blogger.
                                                                                                     Im Berichtszeitraum organisierten wir außerdem eine gemeinsame Veranstaltung mit der
                                                                                                  Fachgruppe Rundfunk zum Thema „Geldverdienen bei YouTube“.
                                                                                                     Leider an der Tagesordnung: Online-Journalisten sehen sich mit Hasskommentaren auf
                                                                                                  den eigenen Angeboten oder in den sozialen Netzwerken konfrontiert. Wie einschneidend die
                                                                                                  Folgen sind, schilderte Richard Gutjahr, Journalist und Blogger, bei einer Podiumsdiskussion
                                                                                                  der Fachgruppe Online im Münchner Presseclub.
                                                                                                     Wir, das sind Thomas Mrazek, als Vorsitzender, und die Kolleginnen Anja Gild und Angelika
                                                                                                  Knop als Stellvertreterinnen. Die beiden Kolleginnen beteiligen sich bereits seit Jahren bei den
                                                                                                  digitalen Themen des Seminarprogramms unseres Bildungs- und Sozialwerks (BSW) und haben
                                                                                                  somit eine hervorragende Expertise in diesem Sektor. Diese Erfahrungen versuchen wir in die
                                                                                                  Fachgruppe einzubringen, etwa bei entsprechenden Anfragen und Beratungen von Kolleg*innen.
                                                                                                     Zum 15. Mal fand im vergangenen September die DJV-Tagung Besser Online in Leipzig
                                                                                                  statt. Thomas Mrazek hat bisher jedes Jahr bei der Konzeption und im Programm mitgear-
                                                                                                  beitet, 2019 leitete er das Panel „Fünf Arten, wie Roboter uns Journalisten retten werden“ mit
                                                                                                  Saim Alkan. Wie in den Vorjahren überzeugte die Tagung die Besucher*innen. Die 16. Besser
                                                                                                  Online-Tagung wird am Samstag, 12. September, bei Radio Bremen stattfinden. Hierfür wird
                                                                                                  ein preisgünstiges Veranstaltungsticket der Deutschen Bahn angeboten, so wird die Anreise
                                                                                                  nach Norddeutschland auch für uns Bayern erschwinglich. Wahrscheinlich wird es zudem
                                                                                                  einen Fahrtkostenzuschuss der BJV-Geschäftsstelle geben.
                                                                                                     Im Frühjahr 2020 wählt die Fachgruppe einen neuen Vorstand. Thomas Mrazek, seit 2005
                                                                                                  im Amt, wird sich nicht mehr zur Wahl stellen. Wir würden uns sehr über weitere Mitstrei-
                                                                                                  ter*innen freuen.

                                                                                                               Thomas Mrazek
                                                                            Foto: Stefan Gregor

                                                                                                               bjv.de/online

                                                                    16
Geschäftsbericht 2019/20                                            Fachgruppen

                                                                                          Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

                                                                                          Mit dem Fachkongress „Brückenschlag – Kommunikation in unruhigen Zeiten“ startete
Foto: Florian Büh

                                                                                          der Fachausschuss Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des DJV im März 2019 die Dis-
                                                                                          kussion zu branchenbewegenden Themen wie Multichanneling, KI in der PR sowie den
                                                                                          beruflichen Seitenwechsel. Bei der Konzeption und Planung des erfolgreichen Kongres-
                                                                                          ses in Berlin war die Fachgruppe maßgeblich beteiligt.
                                                                                              Unsere Fachgruppe war im vergangenen Jahr unter anderem bei Roland Berger in
                                                                                          München zu Gast, der einzigen der weltweit führenden Unternehmensberatungen
                                                                                          mit deutscher Herkunft. Die BJV-Kolleg*innen bekamen dort interessante Einblicke
                                                                                          in eine hochmoderne Form integrierter Unternehmenskommunikation. Dafür wurde
                    Rund 160 Gäste aus Journalismus und PR trafen                         bei Roland Berger 2016 in der Münchner Zentrale als Schalt- und Schnittstelle ein
                    sich in Berlin beim Kongress „Brückenschlag                           360-Grad-Newsroom eingerichtet, der sämtliche Kommunikations- und Marketingak-
                    – Kommunikation in unruhigen Zeiten“. Die                             tivitäten vereint. In diesem digitalen Newsroom haben alle Abteilungen denselben Ein-
                    Fachgruppe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit                          und Überblick über alle laufenden Projekte, das Silo-Denken wird damit aufgelöst und
                    war an der Konzeption und Planung maßgeblich
                                                                                          der Informationsfluss zwischen den 50 Büros in 34 Ländern der Welt damit deutlich
                    beteiligt.
                                                                                          schneller.
                                                                                              Ein weiterer Höhepunkt war der Vortrag „Künstliche Intelligenz im Journalismus“-
                                                                                          von Reinhard Karger, dem Unternehmenssprecher des Deutschen Forschungszentrums
                                                                                          für Künstliche Intelligenz (DFKI) im PresseClub München. Karger, einer der renom-
                                                                                          miertesten KI-Experten in Deutschland, zeigte dabei auf, wie Maschinen zwar heute
                                                                                          schon Textbausteine für Sportberichterstattung, Börsennachrichten oder Wetterberichte
                                                                                          zusammensetzen können. Eines aber werde KI laut Reinhard Karger wahrscheinlich
                                                                                          niemals können: reflektieren, Ideen haben sowie Empathie entwickeln und damit Han-
                                                                                          deln aufgrund menschlicher Erfahrung.
                                                                                              Traditionell besuchte die Fachgruppe die Bayerischen Landesaustellung im neu eröff-
                                                                                          neten Museum im Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg. Wie in den Jahren
                                                                                          zuvor war die Resonanz der Mitglieder wieder ausgesprochen groß, sodass leider nicht
                                                                                          alle Anmeldungen für die exklusive Führung berücksichtigt werden konnten.
                                                                                              Mit rund 1800 Mitgliedern in Haupt- und Nebenfachgruppe ist die Zahl trotz
                                                                                          einiger Schwankungen stabil.
                                                                                              Geplant sind weitere Besuche von Unternehmen diverser Branchen; Themen sind
                                                                                          dabei die jeweilige Unternehmenskommunikation. Ebenso werden wir weitere Netz-
                                                                                          werktreffen anbieten.
                                                                                              .

                                                                                                       Michael Helmerich
                                                                    Foto: Stefan Gregor

                                                                                                       bjv.de/fg-presse

                                                             17
Geschäftsbericht 2019/20                                       Fachgruppen

                                                                                                 Rundfunk

                                                                                                 Die Fachgruppe Rundfunk haben derzeit 1060 Journalist*Innen als Hauptfachgruppe
Foto: Maria Goblirsch

                                                                                                 und zirka 600 als Nebenfachgruppe gewählt. Unsere Kolleginnen und Kollegen arbeiten
                                                                                                 in Festanstellung bei öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern, als „Feste Freie“ beim
                                                                                                 Bayerischen Rundfunk (BR) und beim Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF), oder als freie
                                                                                                 Freie für Sender und Produktionsgesellschaften.
                                                                                                     Auf dem letzten Verbandstag brachte die Fachgruppe Rundfunk mehrere weg-
                                                                                                 weisende Anträge zur Zukunft des Rundfunks ein. Dabei ging es u.a. um den Erhalt
                                                                                                 des dualen Rundfunksystems, den Erhalt der Vielfalt bei privaten Anbietern und den
                                                                                                 Verzicht einer Medienaufsicht für zukünftige digitale Plattformen. Der Verbandstag
                                                                                                 folgte den Anträgen weitgehend.
                                                                                                    Am 4. Juni traf sich auf Initiative der Fachgruppe eine Delegation des BJV mit
                                                                                                 Medienminister Florian Herrmann in der Staatskanzlei. Anwesend waren Michael
                        48 Stunden Streik beim Bayerischen Rundfunk. Der                         Busch, Andrea Roth und Harald Stocker. Themen waren die Schaffung einer digitalen
                        zweite Ausstand für einen fairen Abschluss. Der
                                                                                                 Plattform als Ausspielweg für alle bayerischen Medien und die Erhöhung der Rund-
                        Fachgruppen-Vorsitzende Harald Stocker rief den
                        BR-Mitarbeiter*innen zu, niemand dürfe Ihnen                             funkgebühr für den BR.
                        Verantwortungslosigkeit vorwerfen, wenn sie ihr                             Am 25. Juli traf sich Harald Stocker mit Annette Kümmel, Referentin Medienpolitik
                        Grundrecht wahrnähmen und streikten.                                     bei ProSiebenSat.1 Media SE, und Dr. Jochen Cassel, Geschäftsführer der Joyn GmbH,
                                                                                                 dem Streamingdienst von ProSiebenSat.1 Media SE und Discovery Channel. Thema
                                                                                                 waren die zukünftigen Plattformen. Davon konnte Harald Stocker anschließend beim
                                                                                                 Biergartentreff der Fachgruppe im Aumeister den Rundfunkkolleg*innen berichten.
                                                                                                    Am 30. Juli nahm Harald Stocker an einer Sitzung des DJV-Fachausschusses Rund-
                                                                                                 funk teil, Schwerpunktthema waren die Tarifverhandlungen im öffentlich-rechtlichen
                                                                                                 Rundfunk. Der September war von Krisengesprächen wegen des Wechsels von drei
                                                                                                 BJV-Justitiarinnen zum BR und von Streikvorbereitungen geprägt. Am 18. September
                                                                                                 fand der größte Streik in der Geschichte des BR statt, neben Andrea Roth, Michael
                                                                                                 Busch, Dennis Amour und der Geschäftsstelle, war auch die Fachgruppe eingebunden.
                                                                                                    Am 3. Oktober vertrat Harald Stocker den Fachausschuss Rundfunk in der DJV-
                                                                                                 Sitzung des Gesamtvorstands. Die Fachgruppe wurde am Verbandstag in Berlin neben
                                                                                                 Harald Stocker von Sabine Prokscha, Jürgen Schleifer und Tamara Link vertreten.
                                                                                                    Am 24. Oktober traf sich der Fachgruppenvorsitzende mit festen Freien aus der
                                                                                                 Aktualität des BR und am 14. und 15. November wurde erneut beim BR gestreikt. Am
                                                                                                 3. Dezember veranstaltete die Fachgruppe zusammen mit der Fachgruppe Online ein
                                                                                                 Panel zum Thema: „Neue Ausspielwege für Rundfunkjournalist*innen?“ Wie kön-
                                                                                                 nen Kolleg*innen aus Hörfunk und Fernsehehen in alternativen Ausspielwegen Geld
                                                                                                 verdienen?“. Neben Daniel Steil, Chief Content Officer Burda Forward ,und Stefan
                                                                                                 Primbs, Social Media Beauftragter BR, nahm auch der YouTuber Christian Rosenmeier
                                                                                                 an dieser Diskussionsrunde teil.
                                                                                                    Anschließend wurde der Vorstand der Fachgruppe neu gewählt. Sabine Prokscha,
                                                                                                 Tamara Link, Jürgen Schleifer und Harald Stocker wurden im Amt bestätigt. Nach der
                                                                                                 Neuwahl folgte die Weihnachtsfeier, die mit ca. 30. Teilnehmern gut besucht war.

                                                                                                              Harald Stocker
                                                                           Foto: Thomas Geiger

                                                                                                              bjv.de/rundfunk

                                                                  18
Geschäftsbericht 2019/20                                               Fachgruppen

                                                                                             Print

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Foto: Günter Distler

                                                                                             net dort, wo bis zu seinem Tod Verleger Bruno Schnell der Verlagswelt vormachte, wie man
                                                                                             fair mit Arbeitnehmern umgeht, wird nun wie im Rest des Blätterwaldes an der Redaktion
                                                                                             gesägt. Nürnberger Zeitung (NZ) und Nürnberger Nachrichten (NN) sollen wesentlich stärker
                                                                                             als bisher kooperieren, 28 Redakteursstellen werden überflüssig. Die kleinere, konservativer
                                                                                             ausgerichtete Schwester der NN, die NZ, wird damit, so fürchten Branchenkenner, deutlich an
                                                                                             Profil verlieren – ein bitterer Einschnitt in der Medienvielfalt der Metropolregion. Das Abfin-
                                                                                             dungsprogramm, das Freiwillige locken und Kündigungen verhindern sollte, fiel zwar durchaus
                                                                                             üppig aus und stieß auf breite Resonanz. Doch das ist ein schwacher Trost dafür, dass nun
                       Schlechte Nachrichten kamen aus Mittelfran-                           selbst im Verlag Nürnberger Presse der Trend zur journalistischen Monokultur geht.
                       ken: Nürnberger Zeitung (NZ) und Nürnberger                               Die „bad news“ aus der Noris blieben zwar die einzige größere Hiobsbotschaft im vergan-
                       Nachrichten (NN) sollen wesentlich stärker                            genen Jahr im bayerischen Printbereich – doch schleichend geht der Schrumpfungsprozess
                       als bisher kooperieren, 28 Redakteursstellen
                       werden überflüssig.
                                                                                             weiter. „Immer digitaler, und immer weniger Stellen“, so lautet das Credo im Zeitschriftensek-
                                                                                             tor – die Abozahlen sind weiter im Sinkflug, ähnlich wie bei den Zeitungen. Und dort, wo
                                                                                             keine Stellen abgebaut werden, tun sich die Verlage immer schwerer, Nachwuchs zu finden.
                                                                                             Wer heuert schon gerne auf einem Kahn an, von dem er fürchtet, dass er in nicht allzu ferner
                                                                                             Zukunft absäuft?
                                                                                                 Verschärfend kommt hinzu, dass angesichts geschrumpfter Redaktionen die Arbeitsbe-
                                                                                             dingungen arg gelitten haben. In den kommenden Tarifverhandlungen in diesem Jahr will der
                                                                                             DJV deshalb gegensteuern. Das Augenmerk soll stärker auf die „Work-Life-Balance“ gerichtet
                                                                                             werden: Der Beruf soll sich besser als bisher dem Privat- und Familienleben anpassen – und
                                                                                             das nach Möglichkeit flexibel. Eine Wahlmöglichkeit zwischen Gehaltsplus oder mehr Urlaub,
                                                                                             Teilzeitoptionen mit Rückkehrmöglichkeit, Anspruch auf Vier-Tage-Woche oder das Recht
                                                                                             auf (temporäres) Homeoffice: Das sind nur einige der Ideen, über die in den nächsten Mona-
                                                                                             ten mit den Verlegern zu sprechen sein wird. Geld allein ist für viele Kolleginnen und Kollegen
                                                                                             nicht mehr das Maß der Dinge. Dem wollen wir in dieser Tarifrunde Rechnung tragen, um un-
                                                                                             seren Beruf wieder attraktiver zu machen – für Neueinsteiger und Altgediente gleichermaßen.
                                                                                                 Zur Attraktivität des Journalismus gehört uneingeschränkte Pressefreiheit. Doch diese
                                                                                             unverzichtbare Voraussetzung für unsere Arbeit gerät zunehmend unter Druck. Jüngstes
                                                                                             Beispiel: Ein Schreiben des Bayerischen Innenministeriums zum Umgang mit Auftragsverga-
                                                                                             ben auf kommunaler Ebene. Tenor: Mehr als bisher müssen Entscheidungen über Ausschrei-
                                                                                             bungsergebnisse in nichtöffentlicher Sitzung fallen (siehe BJVreport 1/2020). Zwar beteuert
                                                                                             das Ministerium, das in der Gemeindeordnung festgelegte Öffentlichkeitsprinzip sei nicht in
                                                                                             Gefahr. Doch die Praxis zeigt: Die Order aus München hat für viel Verunsicherung in den
                                                                                             Kommunalverwaltungen gesorgt – und das macht es den Kolleginnen und Kollegen in den
                                                                                             Lokalredaktionen schwerer, darüber zu berichten, wie mit dem Geld der Bürger umgegangen
                                                                                             wird. Doch genau das ist eine der Kernaufgaben von Journalisten.

                                                                                                          Wolfgang Grebenhof
                                                                       Foto: Stefan Gregor

                                                                                                          bjv.de/print

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