Stubaier Tal.Zeitung - Zukunft Stubai
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An einen Haushalt. Zugestellt durch post.at Herbst 2021 Stubaier Tal.Zeitung Ausgabe 01 EIN TAL - EINE VISION Alles über den Talentwicklungsprozess „Zukunft Stubai“ S. 6 GEMEINSAM STARK Institutionen stellen sich vor S. 27 FÜNF GEMEINDEN Die Bürgermeister im Gespräch S. 42 Foto: TVB Stubai Tirol/Andre Schönherr
Foto: TVB Stubai Tirol/Andre Schönherr 2 EIN TAL - EINE VISION EIN TAL - EINE VISION 3 Inhalt EIN TAL - GEMEINSAM STARK Vorwort Obmann des Planungsverbandes - Hermann Steixner................................. 4 Grußwort Landesrat Johannes Tratter.............................................................................. 5 Tourismusverband Stubai Tirol.............................................................................................28 Seelsorgeraum Stubai.............................................................................................................30 Sozial- und Gesundheitssprengel Stubai...........................................................................31 FC Stubai....................................................................................................................................32 Die Landesmusikschule Stubaital........................................................................................34 EIN TAL - EINE VISION Wirtschaftsraum Stubaital....................................................................................................36 Stubaier über ihre Heimat......................................................................................................39 Landwirtschaft im Stubaital..................................................................................................40 DER TALENTWICKLUNGSPROZESS - IM ÜBERBLICK Die Grundlogik...........................................................................................................................6 DER TALENTWICKLUNGSPROZESS - IM WORT Die Organisation........................................................................................................................7 EIN TAL - FÜNF GEMEINDEN Interview mit Roland Zankl und Richard Hammer............................................................8 DIE ARBEITSGRUPPEN Schönberg mit Bürgermeister Hermann Steixner.......................................................... 42 AG Mobilität............................................................................................................................. 12 Mieders mit Bürgermeister Daniel Stern.......................................................................... 44 AG Klimabündnistal............................................................................................................... 14 Finanzierungshaushalt 2021 ............................................................................................. 45 AG Wirtschaft.......................................................................................................................... 16 Telfes mit Bürgermeister Georg Viertler........................................................................... 46 AG Raumordnung................................................................................................................... 18 Finanzstatistik Land Tirol 2019.......................................................................................... 47 AG Soziales und Generationen............................................................................................ 20 Fulpmes mit Bürgermeister Robert Denifl....................................................................... 48 Neustift mit Bürgermeister Peter Schönherr ................................................................. 50 Stubaier über ihre Heimat.................................................................................................... 52 KLIMA- UND ENERGIEMODELLREGION Klima- und Energie-Modellregion...................................................................................... 23 WEITERE PROJEKTE IN PLANUNG Impressum LEADER-Bewerbung............................................................................................................. 24 Herausgeber: Planungsverband Stubaital, Römerstraße 1, 6141 Schönberg Breitbandausbau im Stubaital............................................................................................. 25 Telefon +43/5225/62570, Obmann und Bürgermeister Hermann Steixner Projekt Serleskirch’l............................................................................................................... 26 Talmanagement: Talmanager Mag. Roland Zankl, Projektbegleiter o.Univ.-Prof. Richard Hammer, www.zukunftstubai.at Redaktion: Mag. Christina Schwienbacher (cs) Layout, Satz und Druck: www.bergwerk.co Kontakt Talzeitung: info@zukunftstubai.at, schwienbacher@text.tirol Die „Stubaier Talzeitung“ erscheint als Nachrichten- und Informationszeitung des Planungsverbands Stubaital einmal jährlich. Sämtliche Angaben in dieser Publikation erfolgen trotz sorgfältiger Kontrolle ohne Gewähr. Satz- und Druckfehler jederzeit vorbehalten. Geschlechtergerechte Sprache: Im Sinne der Gleichbehandlung werden bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern nach Möglichkeit die weibliche und die männliche Geschlechtsform verwendet. Mitunter wird nur eine Geschlechtsform verwendet: Entsprechende Begriffe sind ausschließlich auf die Sprachökonomie (Kürze) zurückzuführen, enthalten keine Wertung und gelten im Sinne der Gleichbehandlung selbstverständlich für alle Menschen dieser Welt.
4 EIN TAL - EINE VISION EIN TAL - EINE VISION 5 Liebe Stubaierinnen, liebe Stubaier, werte Gäste! Sehr geehrte Damen und Herren, Lösungen für Bürgerinnen und Bürger zu finden, bedeutet immer häufiger, komplexe Aufgaben gemeindeübergreifend zu teilen, liebe Leserinnen und Leser! Spezialisten einzusetzen, Parallelaktivitäten zu vermeiden und Ressourcen zu bündeln. Das Potenzial einer gemeindeübergrei Gerade in herausfordernden Zeiten gilt es, Kräfte zu bündeln und fenden Zusammenarbeit ist in Krisenzeiten wie der Bewältigung Synergien zu nutzen. Die Zusammenarbeit von Gemeinden über von Covid-19 und des Klimawandels sichtbar, aber auch in weni- Grenzen hinweg bedeutet, dass die einzelnen Gemeinden vonei ger turbulenten Zeiten groß. nander profitieren und miteinander auf effiziente Art und Weise die Zukunft planen können. Die Planungsverbände in Tirol ha- Unsere Arbeitskreise sind das Herzstück des Regionalentwick- ben die Vorteile dieses ‚Miteinanders bereits erkannt und setzen lungsprozesses, darin finden sich Gemeindemandatare, Amtslei mittels gezielter Strategien die gemeinsame räumliche Entwick- ter, Experten, Interessensvertreter und Menschen jeden Alters lung um. Insgesamt 36 Planungsverbände aus 278 Tiroler Ge- aus allen fünf Gemeinden, die sich ehrenamtlich zu den Zukunfts- meinden sowie der Planungsverband Innsbruck und Umgebung themen einbringen. Dem Talmanager fällt die Rolle des Koordina- setzen sich seit mittlerweile über 15 Jahren für die Ausarbeit- tors, Impulsgebers, Mediators und Netzwerkers zu. ung von Regionalprogrammen und -plänen ein, um eine geord- nete und zukunftsorientierte Landesentwicklung bestmöglich Allen Akteuren und Partnern sei im Namen der Bürgermeister zu gewährleisten. Der Planungsverband Stubaital geht als gutes für alles Mitdenken-Mitarbeiten-Mitverantworten aufrichtig Beispiel voran und engagiert sich überaus aktiv für die positive gedankt, ebenso jenen, die an dieser Talzeitung mitgewirkt haben. Gestaltung der Region. Foto: Gemeinde Schönberg Foto: Land Tirol/Cammerlander Unser Planungsverband (PV) hat sich weiterentwickelt zum Forum Um die Planungsverbände in Tirol in ihrer Arbeit weiter zu unter- für Diskussion, Meinungsbildung und Vision. Ich sehe den PV Stubai stützen, haben diese seit Anfang des Jahres 2021 beispielsweise als eine „Goodwill-Organisation“, deren Aufgabenstellung und fi- auch die Möglichkeit, eine Förderung für zusätzliche Planungsver- nanzielle Ausstattung vom Wohlwollen der Gemeinderäte wie von bandskoordinatoren zu beantragen. Der Planungsverband Stubai- der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger getragen wird. Was ist tal hat diesen Vorteil rasch erkannt und die Förderung in Anspruch gelungen? Die Realisierung der Glasfaserhauptleitung Stubai, der genommen. Denn: In der Kooperation von Gemeinden zu Themen PV als Geburtshelfer für das Klimabündnistal und den FC Stubai, der räumlichen Entwicklung liegt großes Potential. Daher ist es der Start zur Freiwilligenarbeit, die Partnerschaft mit dem Tou wesentlich, diese Kooperationen weiter mit Aktivität zu füllen. rismusverband Stubai für das Radwegenetz, die Aufnahme zu den österreichischen Klima- und Energie-Modellregionen - um An dieser Stelle gilt mein Dank allen Mitarbeiterinnen und Mit einige Leuchttürme hervorzuheben. Das Tal wächst zusammen. arbeitern des Planungsverbandes sowie den politisch Verant- Ein Standesamts- und Staatsbürgerschaftsverband sind beschlos wortlichen für die gute Arbeit sowie weiterhin viel Freude bei sene Sache. Diese Talzeitung an alle Stubaier Haushalte wirft den ihrer Tätigkeit. Fokus auf umgesetzte Ideen und angedachte Aktionen. Sie zeigt auf, wie überörtlich in vielfältigen Bereichen - wie Sozialsprengel, Ihr Tourismusverband, Seelsorgeraum, Musikschule, Vereinswesen - bereits Zusammenarbeit gelebt wird und wo neue Chancen liegen. Johannes Tratter Unser Leitgedanke fordert: das Stubai als Lebens-, Wirtschafts- Landesrat von Tirol und Erholungsraum zur ausgeglichenen Vorzeigeregion zwischen Stadt und Gletscher voranzubringen. Im schönsten Tal der Alpen, in einer viel gefragten Urlaubsdestination, ist es unser Anspruch, für Einheimische und Gäste diese Pfade weiterzugehen. Diese Broschüre will den Talblick schärfen und zum Mittun einladen, meint Hermann Steixner Obmann Planungsverband Stubaital
6 EIN TAL - EINE VISION EIN TAL - EINE VISION 7 Der Talentwicklungsprozess - im Überblick Der Talentwicklungsprozess - im Wort Die Grundlogik Die Organisation Wie ist der Stubaier Talentwicklungsprozess organisiert? Wo ist er angesiedelt und Zukunftsbild Stubaital welche Rolle spielen dabei das Land Tirol und der Planungsverband? Hier gibt es die Antworten im Überblick. Stubai United Land Tirol Er m h Das Land Tirol setzt seit Jahren auf gemeindeübergreifende Zusammenarbeit und überregionale Entwicklungsstrategien. Deshalb bildete das Land Tirol vor 16 Jahren auch die mittlerweile 36 u ol ra un Heimat des ausgewogen ns Das Tiroler Planungsverbände. Dort schließen sich Gemeinden zusammen. gsr Alpinismus naturverbunden Lebe ausgeglichene aum Vorzeigetal zwischen Stadt Mythos und Gletscher Lebenswert Gletscher liebenswert Wi Planungsverband Stubaital rtsc m ha f t s r au Die fünf Gemeinden des Stubaitals arbeiten im Planungsverband gemeindeübergreifend zusam- Innovatives Zukunftsweisende men. Die teilhabenden Gemeinden finanzieren den Verband durch jährliche Beiträge, deren Höhe Technologie-Cluster Mobilität sich nach den Einwohnerzahlen richtet, durch Landes-Gelder und durch eine Zuwendung des Tourismusverbandes Stubai. Die Aufgaben des Planungsverbandes? Er unterstützt die Gemeinden in der örtlichen Raumordnung und beim Breitbandausbau. Seit Jänner 2021 fördert das Land jene Planungsverbände, die auch einen Koordinator für weitere Aufgaben beschäftigen. Dadurch sollen neben den bestehenden Agenden Anreize für neue Projekte geschaffen werden. Der Planungsver- Handlungsfelder band Stubaital ist Vorreiter in Tirol, weil er schon länger einen Talmanager beschäftigt, der mit allen Bewohnern des Tales, der Politik und den ansässigen Institutionen zusammenarbeitet. LEBEN ARBEITEN ERHOLEN Lebensraum für die Wirtschaftsraum für Industrie- Erholungsraum für Ein- Stubaier Bevölkerung Gewerbe - Dienstleistung - heimische und Gäste Tourismus - Landwirtschaft Talmanagement Grafik: Richard Hammer und Roland Zankl Das Talmanagement ist beim Planungsverband angesiedelt: Talmanager Roland Zankl koordiniert Arbeitsgruppen den Talentwicklungsprozess „Zukunft Stubai“. Zankl ist mit vielfältigen Aufgaben betraut, die ein Ziel haben: das Tal zukunftsfit zu machen. Das dynamische Talmanagement ist stets interessiert, seinen Aktionsradius zu erweitern: Es ist deshalb auch Teil des neu zu gründenden Regionalma Foto: TVB Stubai Tirol/Andre Schönherr nagements Innsbruck-Land, das EU-Gelder bringt (siehe auch S. 24). Mobilität Klimabündnistal Soziales Raumordnung Wirtschaft Darüberhinaus ist der Talmanager auch Klima- und Energie-Modellregions-Manager, was Bundes- Umsetzung des förderungen fließen lässt (siehe auch S. 23). Die „Klima- und Energiemodellregion“ ist ein Programm Konzeptes mit allen des Klima- und Energiefonds, das die Bundesregierung 2007 gründete, um die Klimaerwärmung zu Maßnahmen stoppen. Grundprinzip langfristig nachhaltig
8 EIN TAL - EINE VISION EIN TAL - EINE VISION 9 Das Interview „Unser Ziel: Die Marke Stubai stärken“ Talmanager Roland Zankl und Projektbegleiter Richard Hammer machen etwas tirolweit Einzigartiges: Mit dem Planungsverband, den Bürgermeistern und den Arbeitsgruppen aus der Bevölkerung navigieren sie das Stubai Richtung Zukunft. Eine spannende und umfangreiche Aufgabe. Im Interview erklären sie, warum das Tal verstärkt zusammenarbeiten soll, damit sich auch zukünftige Generationen wohlfühlen. Foto: TVB Stubai Tirol/Andre Schönherr Talentwicklungsprozess, Talmanager. Viele Begriffe Roland Zankl: Richtig. Die Grundsatzfrage war: Welche So kam es, dass das Stubaital seit 2021 eine „Klima- in den kommenden 20 Jahren sind absehbar. Jetzt ist der schwirren herum. Nicht alle kennen sich aus. Bitte klärt Themenfelder sind für die Stubaier Bevölkerung wichtig und Energie-Modellregion“ ist, womit hohe Förderungen richtige Zeitpunkt, mit Unterstützung der Bevölkerung, uns auf: Worum geht es? und wo wären sie bereit, aktiv mitzuarbeiten? verbunden sind. Die dritte Aufgabe ist die Verhandlung Lösungsschritte einzuleiten. zum Thema LEADER-Bewerbung, ein Programm der Eu- Richard Hammer: Alles begann vor etwa drei Jahren. Der Mit den Ergebnissen des Prozesses lag der Fahrplan ropäischen Union, das die Entwicklung der ländlichen Roland Zankl: Die Themen Klima und Energie: von der Planungsverband Stubai stellte in Gesprächen mit dem vor: Vision, Handlungsfelder und Umsetzungsprojekte Bevölkerung fördert (siehe dazu auch S. 24) und aus dem Energieproduktion (Photovoltaik-Anlagen) über Ener- Land Tirol fest, dass zu wenig für das Tal gemacht werde. wurden definiert. Konnten sich wirklich alle fünf Ge- heraus Mittel für die Umsetzung von Projekten generiert gieeinsparmöglichkeiten (Raus aus Öl, Umstellung der Projekte würden nicht genehmigt und heikle Themen wie meinden einigen? werden. Straßenbeleuchtung auf LED) hin zu Informationsver zunehmender Verkehr, Raumordnung und die budgetäre anstaltungen und ähnlichem. Situation einzelner Gemeinden könnten nur unzureichend Richard Hammer: Es gab 2019 eine legendäre Gemeinde Bitte erkläre konkret die Arbeit mit einer Arbeitsgruppe. Leistbares Wohnen, Nachhaltigkeit, Stärkung des bearbeitet werden. Unter der Bedingung der Vorlage eines ratssitzung aller fünf Gemeinden. Alle stimmten dafür, Wirtschaftsstandortes Stubai … Diese Liste lässt sich plausiblen Konzepts für eine zukunftsweisende Ausrich- das gemeinsame Konzept umzusetzen und einen Tal- Roland Zankl: Die Arbeitsgruppe trifft sich mehrmals fortsetzen. tung des Stubaitals stimmte das Land einer entspre- manager einzustellen. jährlich, oft hier in Schönberg, wobei sich die Freiwilli- chenden Unterstützung zu. Es war der Startschuss für gen allesamt einbringen können. Die AG Mobilität wollte Welche dieser Brennpunkt-Themen eignen sich sehr den Talentwicklungsprozess. Mit Landes-Unterstützung Roland Zankl: Mich gibt es zwar schon länger (lacht), aber z.B. Elektromobilität anbieten. Ich schaute mich dann am gut für eine talweite Zusammenarbeit innerhalb der Ar- wurde eine Beratungsfirma beauftragt, die das Projekt meine Position entstand dann aus diesem Prozess her- Markt um, recherchierte auf allen Ebenen, telefonierte beitsgruppe? methodisch begleitete. aus. und nutzte mein Netzwerk. Anschließend bereitete ich die Unterlagen auf: Welche Kosten entstehen, welcher Nutz Roland Zankl: Zum Beispiel die Mobilität. In der gleichna- Woher wusstet ihr, welche Marschrichtung die Stubaier Du bist seit Juni 2019 der erste Talmanager des Stubai- en ist daraus ableitbar, welche Vorteile ergeben sich für migen Arbeitsgruppe führten wir die Mitfahrbörse um- wollen? tals. Was genau machst du? die Stubaier Bevölkerung … Die Ergebnisse wurden dann madum und das E-Carsharing mit floMOBIL in Fulpmes dem Planungsverband präsentiert. So fiel die Entschei- ein, Neustift folgt als nächste Gemeinde im Herbst, die Richard Hammer: Das Stubaital soll auch für die nächsten Roland Zankl: Mir obliegt die operative Verantwortung dung auf den Anbieter floMOBIL und seine Elektroautos. anderen Gemeinden 2022. Eine bessere Busverbindung Generationen ein lohnenswerter Lebens-, Erholungs- in diesem Prozess: Es braucht jemanden, der die Ar- Idealerweise stellt sich eine Person der Arbeitsgruppe innerhalb des Stubais ist in Ausarbeitung. Dann das The- und Wirtschaftsraum sein. Die Stärken, die wir haben, beitsgruppen begleitet und den Überblick über die un- zur Verfügung, das Projekt allein bzw. mit mir gemein ma Klima. Alle fünf Gemeinden verzichten z.B. freiwillig sollen erhalten bleiben. Wir wollten aber kein Projekt ver terschiedlichen Ideen und Projekte hat, um diese ziel- sam umzusetzen. auf das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat und stellen abschieden, das „von außen“ kommt, wir wollten es mit gerichtet voranzutreiben. die Bepflanzung auf eine nachhaltige Weise um. Mit der Arbeitsgruppen „bottom-up“ (Anm. engl. von der Basis Meine Arbeit befasst sich also mit drei Schwerpunkten. Was sind denn nun diese „dringlichen“ Themen? AG Soziales wurde gemeinsam mit der Caritas die Frei- ausgehend) machen, in denen die Stubaier Bevölkerung Erstens, die Arbeit mit den fünf Arbeitsgruppen (AG) zu willigenkoordination Stubaital ins Leben gerufen. Chris- repräsentativ vertreten ist. den dringlichsten Themen. Die Ergebnisse werden mit Richard Hammer: Zum Beispiel der Verkehr. Täglich pen- tine Oberkofler vernetzt hier Hilfe suchende Stellen mit den politischen Vertretern abgestimmt. Auch das ge- deln 4.000 Autofahrer aus dem Tal und 2.000 hinein. Wir Freiwilligen. Dann die AG Wirtschaft, die aufs Vernetzen Ich habe mich erkundigt. Damit seid ihr die Ersten in Tirol: genseitige Vernetzen innerhalb der AGs spielt eine große sind Teil des Speckgürtels der Landeshauptstadt. Ein der Unternehmer setzt und die unsere Lehrlingsmesse in Keine andere Region unternimmt derzeit einen solchen Rolle. Die zweite Aufgabe ist es, zu schauen: Welche weiteres Thema ist die Raumordnung und konkret der Fulpmes/Neustift mit Infos für angehende Lehrlinge und Prozess mit seinen Bewohnern … Entwicklungen müssen wir verstärkt berücksichtigen? Flächenverbrauch und die Verhüttelung. Die Probleme deren Eltern als erstes Großprojekt umgesetzt hat.
10 EIN TAL - EINE VISION EIN TAL - EINE VISION 11 Richard Hammer: Für die Umsetzung unserer Projekte ist unser Budget äußerst begrenzt, auch die Bekanntheit der bereits in Gang gesetzten Projekte und Initiativen in der Bevölkerung könnte größer sein. Hier müssen wir sicher noch mehr kommunizieren und darüber informieren, was bereits geleistet wurde und was noch erreicht werden Gemeinderatssitzung aller fünf Gemeinden im Jahr 2019 soll. Foto: Gemeinde Schönberg Und welche Themen sind eher schwierig? Gemeinde kann sich in kürzester Zeit mehrere Stand Zum Schluss reden wir noch übers Geld. Wer bezahlt beine schaffen …. eigentlich das Talmanagement und seine Aktivitäten? Roland Zankl: Ein „heikleres“ Thema ist die Bau- und Raumordnung, weil dort unterschiedlichste Interessen Richard Hammer: Stichwort Diversifikation! Dieses Thema Roland Zankl: Ich bin Angestellter des Planungsverbandes aufeinanderprallen ... passt perfekt in die Denke des Projektes. Wenn Risiko- mit Büro in Schönberg. Es gibt einen einstimmigen Ge- potentiale wie Pandemien sichtbar werden, kann man sie meinderatsbeschluss aller fünf Gemeinden über den Der Grundbesitzer, der teuer verkaufen will, der Bauherr, besser ausgleichen, wenn man gemeindeübergreifende Finanzierungsschlüssel: also wie viel jede Gemeinde zu der ganz genaue Vorstellungen hat und dann der Raum Strukturen schafft. Das Stubai ist hier im Vergleich zu an- diesem Prozess beisteuert. Ich bin seit 2021 wie be- ordnungsplan der Gemeinde … Das klingt kompliziert. deren Talschaften gut aufgestellt. Neben dem Tourismus reits erwähnt auch Manager der „Klima- und Energie- haben wir starke Industrie- und Gewerbebetriebe. Diesen Modellregion“ Zukunft Stubaital. Diese Position wird Roland Zankl: Deshalb wäre eine talweite Richtlinie gut. Mix gilt es zu erhalten und auszubauen. seitens des Bundes gefördert und entlastet somit die Gerade beim Thema Nachnutzung von leerstehenden Gemeinden. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den Gebäuden hat sich unsere Arbeitsgruppe mit der alten Roland Zankl: Dazu fällt mir auch ein Projekt aus Schweden Arbeitsgruppen arbeiten alle ehrenamtlich. Schule in Neustift auseinandergesetzt und jetzt werden ein. Dort hat man Regions-Gewerbezonen eingerichtet, Ideen wie z.B. Co-Working-Spaces (Anm. Gemeinschafts- die verkehrstechnisch und infrastrukturell klug angesie- Gemeinsam statt einsam also: Wie weit soll das gehen? büros) gesammelt. Das würde auch beispielsweise Pend- delt sind. Lieferketten, Feinstaubbelastung, Anlieferung Steht am Ende des Prozesses „Stubai United“? lerströme verringern, die Arbeitskräfte im Tal halten und durch Schwerverkehr - all das wurde berücksichtigt. Da Roland Zankl (l.) und Richard Hammer damit Kommunalsteuern für die Gemeinden bringen. drängt sich schon die Frage auf: Braucht jede Gemeinde Roland Zankl: Vielleicht in ein paar Jahren. Eines ist klar: Foto: Schwienbacher ihr eigenes Gewerbegebiet? Natürlich muss man sich im Das Stubai tritt nach außen schon als starke Marke auf, Wie geht ihr vor, wenn es so viele unterschiedliche In- Vorfeld über eine intelligente Aufteilung der Gelder, der aber noch zu wenig im Innenverhältnis. Die Eigenstän- Richard Hammer: Die Marke Stubai auch für die nächsten teressen gibt? Kommunalsteuer, unterhalten. digkeit der Gemeinden ist wichtig - wir müssen es trotz Generationen stark zu erhalten, das Lebenswerte und dem schaffen, uns gemeindeübergreifend positiv weiter- Attraktive im Tal zu sichern und auszubauen, das muss Roland Zankl: Meinungsverschiedenheiten und Unter- Du bist tirolweit ein „Exot“. Nur das Zillertal hat eine zuentwickeln. unsere gemeinsame Aufgabe und unser Ziel sein. schiede sind ja auch zuzulassen! Nur wenn ein The- Talmanagerin, die aber ganz anders und ohne Arbeits- ma einfach nicht mehr innerhalb der Gemeinde gelöst gruppen arbeitet. Gibt es schon Nachahmer und Fans? Das Interview führte Christina Schwienbacher werden kann oder sollte, dann muss man den Mut haben zu sagen: Wir müssen das in einem größeren Kontext - Roland Zankl: Ja, wir wurden schon in zahlreiche Ge- talweit - denken. Die Frage lautet folglich stets: Wo gibt meinden und Regionen eingeladen, um unseren Tal- es die Möglichkeit zu sinnvollen Kooperationen? Es geht entwicklungsprozess vorzustellen. Anscheinend hat sich ROLAND ZANKL RICHARD HAMMER sehr viel um Kommunikation und gegenseitiges Ver- herumgesprochen, dass das nicht ganz so schlecht ist, ständnis. was das Stubaital da macht. Mag. der Betriebswirtschaftslehre, berufliche o. Univ.-Prof. für Betriebswirtschaftslehre an den Stationen u.a. Landesdirektor Österreichischer Universitäten Innsbruck und Salzburg (1989- Richard Hammer: Man sollte vor allem Synergien zwischen Richard Hammer: Wir haben methodisch sichtbar gemacht, Wachdienst, Geschäftsführender Gesellschafter 2016), Geschäftsführer der Business School Salz den Gemeinden zu nutzen versuchen, die Stärken, die wir wie man ein Talprojekt mit Einbindung der Bevölkerung Sellrain/Fotsch Wasserkraft GmbH, Vertriebs burg (2000-2009), Mitglied des Projektteams haben stärken und die Schwachstellen im Tal beseitigen. machen kann. Wichtig aus meiner Sicht ist es auch, den leiter und Vertriebsmanager bei den Innsbrucker zur Gründung des Management Center Innsbruck Stellenwert des Stubaitals im Land Tirol zu stärken. Kommunalbetrieben, seit Juni 2019 Talmanager (MCI), fachliche Beratung bei Kooperationsprojek- Stichwort Schwächen: Während der Coronakrise traf es des Stubaitals ten, u.a. beim Zusammenschluss der Tourismus Tourismusgemeinden besonders hart. Der Lockdown Das klingt alles sehr schön. Doch drückt der Schuh nicht verbände des Stubaitals sperrte alle Hotels und Gastrobetriebe. Wie könnte doch irgendwo? man solche Krisen künftig besser abfedern? Nicht jede
12 EIN TAL - EINE VISION EIN TAL - EINE VISION 13 Arbeitsgruppe Mobilität DARAN ARBEITEN WIR GERADE Bessere Fahrpläne So kam ich dazu: Als Vater von zwei Jugendlichen fällt mir besonders auf, Ich bin seit 18 Jahren Gemeinderatsmitglied in Telfes und dass der öffentliche Verkehr innerhalb der Stubaier Dörfer im Verkehrsausschuss tätig. Als ich vom Talentwicklungs nicht ideal ist: Ein direkter Bus ins Stubay oder zu an- prozess hörte, war mir sofort klar, dass ich mitarbeiten deren Freizeiteinrichtungen fehlt. möchte. Diese Attraktionen könnten besser an das Verkehrsnetz Deshalb mache ich das: angebunden sein. Unter dem Dachnamen „Stubuss`l“ planen wir gerade bessere Öffi-Möglichkeiten von Dorf Die öffentlichen Verkehrsmittel sind mir ein großes An- zu Dorf. Idealerweise soll dafür ein Elektrobus zum Ein- liegen, auch wegen der schlechten Busanbindung von satz kommen - die Planungen dafür laufen gerade. Telfes. Ich will aufzeigen, dass es gerade beim Thema Mobilität nur gemeinsam mit allen anderen Stubaiern Aber auch der Öffi-Verkehr ins Tal hinein und hinaus weist Gemeinden geht. gerade in der Früh und am Abend Lücken auf. Hier müsste man nachbessern. Mit dem Verkehrsverbund Tirol (VVT) Bei der Übergabe des Elektroautos in Fulpmes Unsere Arbeitsgruppe besteht aus motivierten Be- sind wir schon im guten Gespräch. Foto: Roland Zankl wohnern des ganzen Tals. Wir möchten vor allem das Verkehrsaufkommen im Tal verringern und für mehr Mehr Sicherheit nicht ideal geplant. Auch der Kreuzungs-Bereich bei der Sicherheit auf unserer Stubaitalstraße, der Landesstraße Kleebrücke in Fulpmes birgt Gefahrenpotential. Wir ver- B 183, sorgen. Uns ist auch wichtig, die Bewohner zu Gefährliche Bereiche auf der Landesstraße B 183 gibt es suchen hier, Lösungen zu finden. AG-Leiter ist Thomas Leitgeb aus Telfes motivieren, selbst aktiv zu werden und ihr Auto vielleicht einige. Sie gehören entschärft: Der gesamte Kreuzungs- Foto: Schwienbacher einmal stehen zu lassen. bereich rund um die Gutmann-Eni-Tankstelle in Mieders Mobilitätswoche und Mobilitätssterne 2021 ist eine der unfallträchtigsten Stellen auf der B 183 und Wir sind aktiv bei diesen beiden Aktionen dabei: DAS HABEN WIR SCHON ERREICHT Die „Mobilitätswoche“ zum Schutz des Klimas findet eu- ropaweit immer im September statt und endet am inter- Ausbau des E-Car-Sharings und Mitfahr- Stubai Mobil: Auszeichnung durch nationalen autofreien Tag am 22. September. Tirolweit börse ummadum Verkehrsclub Österreich machen 100 Gemeinden mit und zeigen mit vielen Ak- tionen auf, dass man auch ohne Auto und Abgase mobil In Fulpmes haben wir das E-Car-Sharing mit floMOBIL, Für unsere „vorbildlichen Mobilitätsprojekte“ bekamen sein kann. das Ausleihen von Elektroautos, eingeführt. Neustift wir im August 2021 den Mobilitätspreis des Verkehrsclub folgt im Herbst, weitere Gemeinden in bälde. Nach der Österreichs (VCÖ). Das Landesprogramm „Tiroler Mobilitätssterne“ unter- Coronakrise soll auch die Mitfahrbörse ummadum an stützt Gemeinden bei verkehrsmindernden Maßnahmen, Fahrt gewinnen: Wer bei anderen mitfährt oder ande- Die geplante Einführung des Elektro-Busses, die Gratis- fördert Projekte zur Mobilität und zeichnet diese aus. Die re mitfahren lässt, erhält Punkte, die er als Einkaufs- Öffi-Benutzung für Touristen im Stubaital, die Einführung Preisverleihung findet alle zwei Jahre im Herbst statt. (cs) gutscheine im Tal nutzen kann. Auch das Ausleihen von von floMOBIL und die Mitfahrbörse Ummadum wurden E-Bikes soll vermehrt möglich sein. als Aktionen gewürdigt. Mobilitätssterne 2019 Radlkino Bei der Verleihung der Tiroler Mobilitätssterne Foto: Energie Tirol Alle zwei Jahre findet die Verleihung der Mobilitätssterne Am 17. September kamen viele Besucher ins Pavillon statt, so auch dieses Jahr im Herbst wieder. 2019 haben Fulpmes zum ersten „Radlkino“, um gemeinsam den Film alle fünf Stubaier Gemeinden Tiroler Mobilitätssterne er- „Morgen gehört uns“ anzuschauen. Die Energie, die für Lust, bei uns mitzumachen? halten. das gesamte Kinoequipment benötigt wurde, erstram Dann melde dich bei uns, wir freuen uns auf dich: info@zukunftstubai.at pelten sich die zahlreichen Besucher selbst, indem sie kräftig in die Pedale traten.
14 EIN TAL - EINE VISION EIN TAL - EINE VISION 15 Arbeitsgruppe Klimabündnistal Pedibus Klimabündnis-Kindergarten In allen Stubaier Gemeinden treiben wir die Aktion des Der Miederer Kindergarten ist seit Dezember 2019 Die Arbeitsgruppe besteht aus engagierten Stubaier Be- begleiteten Zufußgehens von Schülerinnen und Schülern Klimabündniskindergarten - übrigens als einziger im wohnern und orientiert sich am Programm „Tirol 2050“ voran. In Mieders ist sie schon erfolgreich. Diese Initia- Stubaital. Es wird z.B. versucht, möglichst wertlose, um- der Energie Tirol mit dem Ziel, das Bundesland energieau- tive hat nur Vorteile: Die Kinder lernen das richtige Ver- weltfreundliche Materialien für die Werkarbeiten zu ver- tonom zu machen. Sowohl gemeindeübergreifende als halten im Straßenverkehr, sie haben vor dem Unterricht wenden. Die Geburtstagsgeschenke werden z.B. in Stoff auch dorfinterne Projekte - beides ist der AG wichtig, denn: Bewegung an der frischen Luft und sie verbringen Zeit verpackt. Jeder kleine Schritt zählt. mit Gleichaltrigen. Außerdem verringert es den Verkehr im Dorf, weil die Elterntaxis überflüssig werden. Er- Das Stubai ist übrigens das erste Klimabündnis-Tal Tirols: wachsene, die diese Aufgabe ehrenamtlich übernehmen Alle fünf Gemeinden machen mit. Der Verein Klimabündnis möchten, sind stets willkommen. Unsere Freiwilligen- Daran arbeiten wir gerade Österreich - mit Niederlassungen in jedem österreich koordinatorin des Stubaitals, Christine Oberkofler, freut ischen Bundesland - ist ein globaler Zusammenschluss sich auf Anmeldungen (+43 676 87306702, c.oberkofler. Mitgliedsbetriebe Klimabündnis zum Schutz des Weltklimas und verbindet über 1.700 caritas@dibk.at). Gemeinden und Städte in 26 europäischen Staaten mit Wir setzen uns dafür ein, neue Klimabündnis-Betriebe indigenen Völkern Südamerikas. im Stubaital zu gewinnen. Betriebe, die nachhaltig wirtschaften wollen, bekennen sich zum nachhaltigen Handeln, dem verantwortungsvollen Umgang mit Res- Das haben wir schon erreicht sourcen und zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Jedes Unternehmen, das aktiv zum Klimaschutz beitra- Umweltfreundliche Blumen und Gärten gen möchte, kann Klimabündnis-Partner werden. AG-Leiterin ist Tanja Jenewein aus Mieders Gemeinsam mit der Initiative „Natur im Garten“ des Ti- Aktiv in Schulen Foto: Schwienbacher roler Bildungsforums unterstützen wir Gemeinden und Hobbygärtner bei der Schaffung naturnaher Grünflächen Mit unserer Initiative „Verzicht auf Plastikeinbände“ wol- So kam ich dazu: inmitten der Gemeinden. Im April 2021 erhielten die len wir Schulkinder und Eltern anregen, plastikfreier zu Stubaier Gemeinden wertvolle Tipps zu insektenfreund leben. Das ist beispielsweise eine Maßnahme, die sich Vor ein paar Jahren erhielt ich von meiner Familie einen licher Bepflanzung von Grünflächen sowie von Balkon- einfach umsetzen lässt und schnell zur Routine wird. Be- Gutschein für eine Fortbildung. Gerade zu diesem Zeit- und Gartenblumen. Blumen sollten nicht nur schön sein, wusstseinsbildung ist wichtig, und dafür sind auch kleine punkt wurde der Klimaschutzlehrgang des Klimabünd- sondern auch die Biodiversität fördern. Initiativen hilfreich. nisses Tirol angeboten. Ich habe mich spontan dafür an- Alle fünf Stubaier Gemeinden haben sich des Weiteren gemeldet und ihn 2017 absolviert. verpflichtet, auf das höchst umstrittene Unkrautvernich Tiroler Mobilitätswoche tungsmittel Glyphosat zu verzichten. Der Funke für das Thema ist sofort übergesprungen und Gemeinsam mit der AG Mobilität war und ist uns die Mo- so hat sich auch zunehmend eine gelebte Nachhaltigkeit Green Events bilitäts-Woche im September immer sehr wichtig, bei in unserer Familie entwickelt. Bald darauf habe ich mich der europaweit mit Aktionen Alternativen zum Auto auf- beim Talentwicklungsprozess engagiert und so kam ich in Im Jänner 2020 gab es die erste Informationsveranstal- gezeigt werden und bei der jeder eingeladen ist, mitzu- Es geht zu Fuß in die Schule die Arbeitsgruppe. tung für Vereine und Veranstalter in Schönberg darüber, Foto: Gemeinde Mieders machen. (cs) wie man umweltfreundlich und möglichst ohne Müll Feste Deshalb mache ich das: feiert. Vortragende zeigten unter anderem sinnvolle Mehrweg-Becher und -Teller sowie Besteck aus Holz. Mit Kindern fängt man an, nachzudenken. Es folgt ein Im August 2020 gab es dann den ersten Green Event in bewusster Umgang mit Ressourcen und der Wunsch, die Neustift beim zweiten Fest des offenen Hoftors, organi Umwelt zu schonen. Mir ist eine positive Weiterentwick- siert von der damaligen Obfrau der Stubaier Bauern Anita Lust, bei uns mitzumachen? lung des Klimaschutzes wichtig, und, dass einfach etwas Siller. Das Event „Picknick & Musik“ in Mieders im Som- Dann melde dich bei uns, wir freuen uns auf dich: info@zukunftstubai.at passiert. Wir möchten leicht mitmachbare, also nieder- mer 2020 hat sich an den Green-Events-Basic-Kriterien schwellige Aktionen setzen, damit sich möglichst viele orientiert, die Veranstaltung wurde umweltfreundlich or- Menschen angesprochen fühlen und selbst aktiv werden. ganisiert.
16 EIN TAL - EINE VISION EIN TAL - EINE VISION 17 Arbeitsgruppe Wirtschaft So kamen wir dazu: DAS HABEN WIR SCHON ERREICHT Isabel: Ich bin geprüfte Ernährungsberaterin für Pferde und Geschäftsführerin von Carevallo in Fulpmes. Wir Unternehmerfrühstück produzieren individuelles Pferdefutter. In der Tiroler Wirtschaftskammer erfuhr ich von der Neugründung Am 8. Juli 2021 fand in Schönberg das erste Stubaier dieser Arbeitsgruppe. Unternehmerfrühstück statt. Es kamen über 30 Un- ternehmer, welche in gemütlicher Stimmung netzwerk- Dominik: Ich bin Geschäftsführer von Jewa Profi-Maßmö- ten und einen kurzen Input zum Restart-Programm der bel in Mieders und Landesvorsitzender der Jungen WK präsentiert bekamen. Am 11. November findet das Wirtschaft der Tiroler Wirtschaftskammer. Die Inter- nächste Unternehmerfrühstück im Hotel Bergkranz in essenvertretung von Unternehmern im Stubai ist mir ein Mieders statt. Infos unter www.zukunftstubai.at echtes Anliegen. Lehrlingsmesse Deshalb machen wir das: Am 29. September 2021 fand die Lehrlingsmesse für alle Viele Besucher bei der Lehrlingsmesse. Isabel: Ich war sofort interessiert, mitzugestalten und interessierten Stubaier Schüler und deren Eltern statt - Foto: Zankl mich einzubringen, denn Veränderungen entstehen nur, untertags im Pavillon Fulpmes und am Abend im Freizeit- wenn man aktiv wird. zentrum Neustift. Rund 200 Personen waren dabei. Wir wollten damit sichtbar machen, wie vielfältig die Stubaier AG-Leiter sind Isabel Atzinger aus Fulpmes und Dominik: Ich möchte mich engagiert für meinen Berufs- Betriebslandschaft ist und welche Lehrmöglichkeiten es Dominik Jenewein aus Schönberg stand einsetzen. Ich finde, Isabel und ich ergänzen uns gibt. Insgesamt stellten sich 20 Stubaier Unternehmer- Foto: Schwienbacher gut als AG-Leiter. innen und Unternehmer vor. Das Feedback für das Erst event war sehr gut. Die jüngste der Arbeitsgruppen wurde im März 2021 gegründet. Hier dreht sich alles ums Vernetzen: Jeder Wirtschaftstreibende, egal aus welcher Sparte, ist einge- laden, sich einzubringen. Die AG will Initiativen setzen, die das ganze Tal miteinander verbinden, Probleme der lokalen Unternehmer behandeln und so einen Nutzen für Die Schüler erhielten gute Praxis-Tipps. alle schaffen. Das Stubaital ist zudem die Schwerpunkt Foto: Zankl DARAN ARBEITEN WIR GERADE region der Tiroler Wirtschaftskammer der Bezirksstelle Innsbruck-Stadt/Land im heurigen Jahr. In der AG sind alle Branchen vertreten - von Tourismus- über Gewerbe- und Handelsbetrieben bis hin zur Landwirtschaft. Digitale Plattform Einer der größten Wünsche der heimischen Unternehmer war, bessere digitale Sichtbarkeit der Stubaier Wirtschaft zu erzeugen. Für die Kunden würden wir damit einen sehr guten Überblick bieten und die Suche nach Produkten oder Dienstleistungen erleichtern. Deshalb gründeten wir intern eine AG, die sich diesem Thema widmet. Wir Lust, bei uns mitzumachen? freuen uns über jeden Input. (cs) Dann melde dich bei uns, wir freuen uns auf dich: info@zukunftstubai.at
18 EIN TAL - EINE VISION EIN TAL - EINE VISION 19 Arbeitsgruppe Raumordnung DAS HABEN WIR SCHON ERREICHT So kam ich dazu: Leerstandserhebung und Grundstücke Ich leite das Tiefbauamt der Gemeinde Fulpmes und habe Die gesamten Leerstände und unbebauten Grundstücke dadurch sehr viel mit dem Thema zu tun. Ich war auch von in allen Gemeinden wurden erhoben. Beginn an beim Talentwicklungsprozess dabei. Als mich dann Bürgermeister Robert Denifl fragte, ob ich diese Ar- Die Grundlagen und Möglichkeiten für die Vertragsraum beitsgruppe leiten möchte, habe ich gleich zugesagt. ordnung wurden ausgearbeitet und mit den Vertretern der Raumordnungsabteilung des Landes Tirol bespro- Deshalb mache ich das: chen. Des Weiteren wurden Vorschläge zur Vereinheitli- chung der Raumordnung zur talweiten Verwendung aus- Eine Gruppe zu leiten, ist mir vertraut: Ich war 18 Jahre gearbeitet. Leiter eines Sportvereins. Die Materie der Raumordnung ist zwar eher trocken, weil der Gestaltungsspielraum durch gesetzliche Vorschriften klein ist. Aber ich finde es spannend, mit unserer Gruppe, die aus neun Personen besteht, alle Möglichkeiten zu besprechen und gemein DARAN ARBEITEN WIR GERADE sam zu arbeiten. Richtlinien für größere Wohnanlagen Was tun mit leerstehenden Gebäuden Die AG Raumordnung mit motivierten Stubaier Mitglie- dern beschäftigt sich mit den fünf Raumordnungsplänen Die AG Raumordnung möchte bei neuen Wohnanlagen Leerstehende Häuser gibt es in jeder Gemeinde: Hier AG-Leiter ist Franz Voglbauer aus Brixlegg der Gemeinden und konzentriert sich dabei nicht auf einheitliche Richtlinien: Wie hoch etwa der prozentuelle gilt es, Ideen zu sammeln, um sie wieder mit Leben zu Foto: Schwienbacher bestehende Gebäude, sondern auf neue, noch zu bau- Anteil für wohnbaugeförderte Wohnungen oder für “in- füllen. Das ehemalige Gemeindeamt in Fulpmes soll ende sowie leerstehende, „verwaiste“ Häuser. Bei den klusives Wohnen“ (für Menschen mit Behinderung) ist. zum Beispiel ein Haus für Vereine werden. Auch das geplanten Gebäuden wie größere Wohnanlagen mit mehr Die AG macht einen Vorschlag und stellt ihn dann allen Gemeindearchiv soll dort seinen Platz finden. Wenn in als sechs Wohnungen ist eine talweite Richtlinie unser Gemeinderäten zur Verfügung. Die Entscheidung obliegt Mieders das Alte Gericht zum neuen Gemeindezentrum Ziel. In den Gemeinden stehen diverse Gebäude leer. Das den Gemeinden. wird, kann das aktuelle Gemeindehaus auch neu ge- ist schade. Mit den Stubaiern sammeln wir Ideen für eine nutzt werden. In Neustift hat sich - aufbauend auf die sinnvolle Nachnutzung. AG - ein Projekt zur Nachnutzung der alten Schulen in Neder und Neustift-Dorf ergeben (https://regionalsyn- ergie.com/neustift-die-alte-schule-fuer-neues-leben- im-stubaital/). Vorschläge sind immer willkommen. (cs) Die komplexe Materie der Raumordnung Bei der Raumordnung geht es darum, wo was gebaut wird. Die örtliche Raum ordnung bestimmt der Gemeinderat mit dem Bürgermeister, genauso die Flächenwidmung und den eventuellen Bebauungsplan. Das bedeutet, dass der Gemeinderat darüber entscheiden kann, ob eine bestimmte Wiese zu Bau- land umgewidmet wird oder nicht (Flächenwidmung). Was in welcher Höhe und in welchem Ausmaß gebaut werden darf, bestimmt das Tiroler Raumord- nungsgesetz - Änderungen daran kann der Gemeinderat mit einem eigenen Bebauungsplan vornehmen. Mit einer Vertragsraumordnung kann die Gemeinde z.B. über einen Vertrag festlegen, dass bestimmte Flächen nur für bestimmte Zwecke - z.B. für sozialen Wohnbau - genutzt werden dürfen. Lust, bei uns mitzumachen? Dann melde dich bei uns, wir freuen uns auf dich: info@zukunftstubai.at
20 EIN TAL - EINE VISION EIN TAL - EINE VISION 21 Arbeitsgruppe Soziales und Generationen So kam ich dazu: DAS HABEN WIR SCHON ERREICHT Die Themen Soziales und Jugend waren Hermann Stern Sommer-Ferienbetreuung 2021 stets ein Anliegen. Schönbergs Bürgermeister Hermann Steixner bat Hermann Stern ‘aufgrund seines besonderen Das gab es im Stubaital noch nie. Zum ersten Mal konn Engagements für Soziales und seine 18-jährige Er- ten Stubaier Kinder spannende, informative und leistbare fahrung als Obmann des Jugend- und Sozialausschusses Aktivwochen mit einem speziell erstellten Programm er- Neustift’ um die Leitung dieser Arbeitsgruppe. leben: Beim Entdecken im Wald, Schwimmen, Wandern, Sprachenlernen oder bei anderen Aktivitäten. Deshalb mache ich das: Der Andrang freute den Veranstalter, den Planungsver- Ich stehe zu meiner Überzeugung, dass talweite Initia- band Stubaital, sehr: Insgesamt nahmen mehr als 300 tiven für jede einzelne Gemeinde von Vorteil sind. Viele Kinder am Ferienprogramm teil. tolle Ideen werden zusammengetragen und das Mit einander gefördert. Jugendhearings Die Arbeitsgruppe Soziales und Generationen möchte Am 25./26 September 2021 fanden drei Jugendhearings Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Handi statt: Am Samstagnachmittag in Mieders, am Sams cap unterstützen, indem sie sich für einen bedürfnisori- tagabend in Fulpmes und am Sonntagnachmittag in entierten Lebensraum einsetzt. Die Stubaier Freiwilli- Neustift. Es kamen tolle Ideen auf den Tisch, um den AG-Leiter ist Hermann Stern aus Neustift genkoordination in Zusammenarbeit mit der Caritas ist Lebensraum noch attraktiver zu gestalten - vor allem für Foto: Schwienbacher ebenfalls Teil der Arbeitsgruppe: Sie ist die Anlaufstelle unsere Zukunft, die Jugendlichen. für ehrenamtlich engagierte Stubaierinnen und Stubaier in allen Lebensbereichen. Freiwilligenkoordination Stubaital Ein schöner Sommertag am Grawa Wasserfall Foto: Armin Stern Um das Miteinander im Tal zu verstärken, startete das Caritas Freiwilligenzentrum Tirol Mitte gemeinsam mit dem Planungsverband Stubaital das Projekt Freiwilligen- DARAN ARBEITEN WIR GERADE koordination Stubaital. Einen Bericht der Freiwilligenkoordinatorin finden Sie auf Jugendarbeit Stubaital Wohnen für Menschen mit besonderen der nächsten Seite. (cs) Bedürfnissen Zu Ostern 2021 startete das Projekt „Aktive Jugendarbeit Stubaital“: Jugendliche und Erwachsene konnten online Um dieser Personengruppe ein selbstständiges, betreu- ihre Sicht auf den Status Quo anbringen. 25 Prozent der tes Wohnen zu ermöglichen und zugleich auch die Stubaier Jugendlichen beteiligten sich an der Umfrage. Es betreuenden Angehörigen zu entlasten, hat sich der Ge- zeigt sich eine sehr starke Zugehörigkeit zum Stubaital, meinderat Neustift in der Sitzung vom 20. September in zahlreichen Bereichen ist die Jugend zufrieden. Es gibt 2021 einstimmig für die Weiterarbeit am Thema „inklu- Bei den Jugendhearings gab es viel zu erfahren Foto: Talmanagement auch einige sehr konkrete Ideen, die wir gemeinsam mit sives Wohnen“ entschieden. den vielen, jungen Bürgern in Zukunft weiter voranbrin- gen möchten. Lust, bei uns mitzumachen? Dann melde dich bei uns, wir freuen uns auf dich: info@zukunftstubai.at
22 EIN TAL - EINE VISION EIN TAL - EINE VISION 23 Klima- und Energie-Modellregion (KEM) Arbeitsgruppe Soziales und Generationen Bericht der Freiwilligenkoordination Um den Zusammenhalt im Tal zu stärken und zu pflegen, Worum geht es? startete das Caritas Freiwilligenzentrum Tirol Mitte ge- meinsam mit dem Planungsverband Stubaital das Projekt Keine Abhängigkeit mehr von teuren Freiwilligenkoordination Stubaital. Die Idee zum Kooper- Erdölimporten, keine Angst mehr ationsprojekt wurde im Talentwicklungsprozess in der vor Gaskrisen – stattdessen sau- Arbeitsgruppe Soziales geboren. Seit einem Jahr bin ich bere Energiegewinnung aus Sonne, als Freiwilligenkoordinatorin im Stubaital tätig und kann Wind, Wasser und Bioenergie aus schon einiges berichten. der Region. Die österreichischen Die vielen konstruktiven Gespräche mit Einrichtungen, Klima- und Energie-Modellregionen Vereinen und Institutionen haben zu etlichen Aussch- verfolgen genau dieses Ziel. Und sie reibungen für ein freiwilliges Engagement geführt. Die sollen Vorbilder für andere Regionen anschließende Suche und Beratungen von Freiwilligen werden. Die langfristige Vision: Christine Oberkofler waren ebenso erfolgreich. So konnten für zahlreiche Foto: Privat 100 % Ausstieg aus fossiler Energie. Einsatzstellen und Projekte bereits Freiwillige gefunden Zentrales Element jeder Modellre- werden. Ferienprogramm JunA (Jung und Alt) – gion ist ein Modell-Regions-Man- Foto: Krobath Für die großartige Bereitschaft, sich gemeindeübergreif- Verein Abenteuer Demenz ager (MRM). Gemeinsam mit Partnern aus der Region Zur Energiewende gehört aber auch die Energieeinspa end für andere einzusetzen, gebührt allen ein herzliches werden Projekte in folgenden Bereichen umgesetzt: rung, im öffentlichen Bereich beispielsweise mit der Ein- Dankeschön. Stellvertretend möchte ich über folgende Im Rahmen der Stubaier Ferienwochen, begleitet von der führung einer Energiebuchhaltung für alle Gebäude und Einsätze berichten. JunA-Netzwerkerin Nora Weiler, haben Kinder und Sen • Erneuerbare Energie der Umstellung der vorhandenen Beleuchtung auf LED ioren im Wohn- und Pflegeheim Vorderes Stubaital eine • Reduktion des Energieverbrauchs - wo dies noch nicht passiert ist. Beim Kauf von Fahrzeu Musik für die Wohn- und Pflegeheime im bewegte Woche verbracht. Zu verschiedensten Themen • Nachhaltiges Bauen gen und Maschinen (Rasenmäher, Gebläse, Sensenmäher, Stubaital wurde gemeinsam (unter Einhaltung aller erforderlichen • Mobilität Motorsägen) setzen wir auch auf Elektro usw. Corona-Präventionsmaßnahmen) gebastelt, gekocht und • Landwirtschaft In Fulpmes führten wir schon das E-Carsharing ein, Es ist eine Freude miterleben zu dürfen, wenn Musik herzerfrischend gelacht. Lebensfreude und Begeisterung • Bewusstseinsbildung Neustift und weitere Stubaier Gemeinden folgen. Jeder Herzen in den Wohn- und Pflegeheimen im Stubai- schienen dabei aus den Gesichtern der Teilnehmerinnen kann das Elektro-Fahrzeug ausleihen: Anmeldung unter tal berühren: Ob Sandra Schöpf und Marco Bensch als und Teilnehmer um die Wette zu strahlen. Wiederholung Klima- und Energie-Modellregionen ist ein Programm www.flo-mobil.com. Duo oder die Musikkapelle Mieders, die mit den ersten unbedingt erwünscht. des Klima- und Energiefonds. Im Rahmen des Pro- Heimkonzerten gestartet hat. Die Wertschätzung, die die gramms werden regionale Klimaschutzprojekte und das Ein ganz interessantes Projekt wird die Einrichtung von Heimbewohnerinnen und -bewohner dadurch erfahren, Willst auch du die Freude spüren, die du mit deinem Ein- regionale Modellregionsmanagement co-finanziert. Kli- sogenannten Energiegemeinschaften werden - nicht nur ist einfach wunderbar. Alle fünf Musikkapellen haben satz für andere erzeugst? Dann melde dich gerne bei mir. ma-und Energie-Modellregion zu sein bedeutet, Zugang im öffentlichen, sondern auch im privaten Bereich - , hier zugesagt „aufzuspielen“, somit kann noch öfter getanzt, Ich freu mich auf dich! zu einem breiten Netzwerk sowie exklusiven Schulungen, können wir hoffentlich ab Jahresbeginn 2022 schon mehr geschunkelt, geklatscht, im Takt mitgeklopft und aus- Unterstützungen und Förderungen zu haben. berichten. giebig gelacht werden. Eine angenehme Abwechslung, Christine Oberkofler auch für das Pflegepersonal und eine besondere Begeg Nähere Informationen finden sich unter: Zudem werden in den kommenden Monaten einige inter- nung für die Freiwilligen, die die wunderbare Wirkung www.klimaundenergiemodellregionen.at essante Informationsveranstaltungen für die Stubaierin- ihres Musizierens direkt sehen und spüren können. nen und Stubaier folgen, allesamt zum Thema Energie, Projekt Freiwilligenkoordination Und was haben wir im Stubaital genau vor? Heizung, Photovoltaik etc. Sachspenden-Aufruf für das Netzwerk St. Stubaital Für Auskünfte und Beratungen stehe ich gerne zur Ver- Josef in Mieders Im Bereich der Energieerzeugung möchten wir bei fügung. Das Büro ist besetzt von Mo-Fr jeweils von 8 bis +43 (0) 676 8730 6702 möglichst vielen öffentlichen Gebäuden Photovoltaik- 13 Uhr. Im Rahmen der Installierung eines öffentlichen Treff- c.oberkofler.caritas@dibk.at Anlagen umsetzen, die vorhandenen Ölheizungen ent- punktes mit Bücherei und Spielbereich wurde auf Nach- www.freiwilligenzentren-tirol.at fernen und gegen fossilfreie tauschen, Trinkwasser- und Telefonische Voranmeldung unter: haltigkeit gesetzt und deshalb suchten wir gut erhaltene Kleinwasserkraftwerke revitalisieren und vielleicht auch +43-664-2114283 oder info@zukunftstubai.at Spielsachen und Bücher. Schon am ersten Abgabetermin Büro in den Beratungsräumen des Sozial- und Ge- neue Projekte starten. wurden viele schöne Sachen angeliefert. Danke nochmal sundheitssprengel Stubaital Anschrift: Römerstraße 1, 6141 Schönberg im Stubaital an alle Spenderinnen und Spender. Dorfstraße 39a, 6142 Mieders MRM Roland Zankl
24 EIN TAL - EINE VISION EIN TAL - EINE VISION 25 EU-Finanzspritze für Innsbruck-Land-Gemeinden Stubai bei neuer LEADER-Region Breitbandausbau im Stubaital ganz vorne dabei Schnelles Internet für alle Nichts geht mehr ohne „Miteinander“: Das Stubaital ist bald Teil von Tirols größter regio- Der Planungsverband bewies schon vor Jahren Weitsicht naler Gemeinde-Kooperation, dem Regionalmanagement Innsbruck-Land. und trieb den Ausbau der talweiten Glasfaserleitung voran: Die Hauptleitung im Stubaital ist so gut wie fer- Zusammenarbeit wird von der EU belohnt, und zwar mit Daniel Stern ist im Kernteam mit dabei. Talmanager Ro- tig und bringt jährlich Geld in die Kassa. Geld. Deshalb ist das Stubaital beim Aufbau von Tirols land Zankl und Projektbegleiter Richard Hammer sind in größter LEADER-Region „Innsbruck-Land“ mit dabei. Das den Arbeitsgruppen für das Entwicklungskonzept des Nichts geht mehr ohne schnelles Internet. Gerade die Land Tirol mit seinen Planungsverbänden unterstützt Landes vertreten und waren maßgeblich an der Entwick- Coronapandemie zeigte, dass das Internet zu hundert diese Initiative, die die Kassen klingeln lässt, wenn die lung der neuen LEADER-Region beteiligt. Prozent und in der höchst möglichen Geschwindigkeit Projekt-Ideen interessant sind und das Entscheidungs- funktionieren muss: Zu Hause im Home-Office oder beim gremium dafür stimmt, um den Lebens-, Erholungs- und Mit knapp 170.000 Einwohnern ist diese neue LEADER- Lernen für die Schule und in öffentlichen wie privaten Un- Arbeitsraum zu erhalten. Bei der neuen LEADER-Region Region bald Tirols größte. „Innsbruck-Land umschließt ternehmen. sind alle Gemeinden des Bezirks Innsbruck-Land mit als zentraler Bezirk die Landeshauptstadt. Ein in sich Ausnahme des Wipptals dabei. geschlossenes Tal wie das Stubaital besitzt schon viele Der Planungsverband mit allen fünf Gemeinden bemüht Voraussetzungen für eine gute Zusammenarbeit. Wir sich deshalb schon lange um die talweite Glasfaserlei- Stubai war Vorbild als Teil der Region Innsbruck-Land sehen in der neuen tung: Die Hauptleitung von Schönberg bis Neustift Vol- LEADER-Region noch viel mehr Möglichkeiten für uns derau ist so gut wie fertig und wird den Planungsverband Der Stubaier Talentwicklungsprozess war der erste seiner alle“, sagt Roland Zankl. nach der Fertigstellung insgesamt 1,1 Mio. Euro kosten. Art in Tirol. Deshalb legt man beim Land Tirol Wert auf die Expertise aus dem Stubai. Der Miederer Bürgermeister Im ersten Halbjahr 2021 wurde deshalb in Rekordzeit die 60 Prozent der Kosten bezahlen Bund und Land. LEADER-Region Innsbruck-Land vorbereitet. Der Planungsverband vermietet die Hauptleitung an Darum geht’s Provider, was jährlich etwa 60.000 Euro in die Kasse bringt. Schon in etwa zehn Jahren sollten die Gesamt- Alle sieben Jahre fordert das Bundesministerium für kosten durch die Erträge getilgt sein, heißt es aus dem Landwirtschaft dazu auf, sich für die Regionalentwick- Gemeindeamt Schönberg. lung der LEADER-Initiative der EU zu bewerben. 2022 ist es wieder so weit. In der Periode 2014-2021 gab es für Der Planungsverband baut zudem eine Verbindung von alle Regionen in Tirol, die mitmachten, 40 Mio. Euro. Auf Schönberg nach Gleins und weiter bis ins Wipptal - diese diese Weise entstanden 500 Projekte aus allen Lebens Arbeiten sollen noch im Herbst fertig sein. Die einzelnen welten, die für ihren Einfallsreichtum gewürdigt wurden. Gemeinden verlegen die Glasfaserkabel dann selbststän- Mit dabei waren z.B. Ideen zu neuen Rad- und Fußwege- dig und auf Gemeindekosten in ihrem Ortsgebiet. konzepten, Unterstützung von pflegenden Angehörigen und neue Wege im Tourismus. Die Glasfaser (auch Lichtwellenleiter, kurz: LWL genannt) gilt als modernste Technologie und bringt viele Vorteile Christina Schwienbacher gegenüber der veralteten Kupferleitung: Diese sind u.a. nahezu unbegrenzte Übertragungsraten, hohe Reich- weiten und enorme Abhörsicherheit. Die Nachteile sind z.B. hohe Tiefbaukosten für die Verlegung: Es ist deshalb Beim LEADER-Programm der EU soll die Bevölkerung am ratsam, bei diversen Bauarbeiten kostengünstig Leer- Land ihren Lebensraum positiv weiterentwickeln. rohre gleich mitzuverlegen. (cs) L E A D E R heißt „Liaison Entre Actions de Développe- ment de l‘Economie Rurale” (auf Deutsch: „Verbindungen zwischen Maßnahmen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“) Setzen alle auf den Breitbandausbau: Die fünf Ortschefs mit LR Johannes Tratter und ASFINAG-Geschäftsführer Stefan Siegele (l.) Foto: Gemnova_Schiechtl Foto: Schwienbacher
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