Dokumentation Straße - Ausgabe Februar 2021 - FGSV

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Dokumentation Straße - Ausgabe Februar 2021 - FGSV
Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen

Dokumentation Straße

Kurzauszüge
aus dem Schrifttum über das Straßenwesen

                     Ausgabe Februar 2021
Dokumentation Straße
Herausgeber
        Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e. V. (FGSV)
        An Lyskirchen 14, 50676 Köln, Postfach 10 13 42, 50453 Köln
        Telefon: (0221) 9 35 83-0, Telefax: (0221) 9 35 83-73
        E-Mail: info@fgsv.de, Internet: www.fgsv.de

Schriftleitung
        Dr.-Ing. Michael Rohleder

Zur Einführung
        DOKUMENTATION STRASSE dient zur laufenden Information über Aufsätze in Fachzeitschriften und Schriftenreihen,
        über Forschungsberichte und Monografien. Erfasst wird die neu erschienene Literatur des In- und Auslands. Die
        zurzeit rund 180 ausgewerteten Zeitschriften und Schriftenreihen sind in einer separaten Übersichtsliste
        zusammengestellt, die auf den Internetseiten der FGSV und des FGSV Verlages als PDF-Dokument zur Verfügung
        steht.
        Die Auszüge werden von sachkundigen Mitarbeitern angefertigt. Möglicherweise vertretene Ansichten sind die der
        Bearbeiter, nicht die des Herausgebers. Jeder Auszug enthält alle wichtigen bibliografischen Angaben wie
        Verfasser, Titel, Zeitschriften- bzw. Reihentitel oder ggf. Herausgeber, Verlag sowie Erscheinungsdaten.
        DOKUMENTATION STRASSE ist in 18 Hauptabschnitte mit insgesamt 170 Sachgruppen gegliedert. Jede Ausgabe
        enthält ein Autorenregister.
        Die in der Dokumentation Straße nachgewiesenen Veröffentlichungen sind nahezu vollständig im Bestand der
        FGSV-Bibliothek vorhanden. Forschungsberichte, Monografien und Schriftenreihen können Interessenten leihweise
        zur Verfügung gestellt werden. Veröffentlichungen, die von der FGSV herausgegeben worden sind, müssen
        käuflich beim FGSV Verlag erworben werden, sofern es sich um jeweils gültige Regelwerke, Wissensdokumente,
        Tagungsbände o. Ä. handelt. Rückfragen oder Bestellungen richten Sie an die Bibliothek der FGSV:
        Tel.: (0221) 9 35 83-18 / 9 35 83-26.

Zugangsbedingungen
        Der Gesamtbestand der Datenbank DOKUMENTATION STRASSE ist online auf der Webseite des FGSV Verlags
        zugänglich unter www.fgsv-verlag.de. Seit Januar 2020 ist der Zugang für alle fachlich Interessierten kostenlos
        und ohne Registrierung möglich.
        Die monatlichen Ausgaben werden weiterhin in digitaler Form als ePapers (PDF) veröffentlicht.
Beispieldokument

                          Dokumentennummer (fortlaufend)

                                              Sachgebiete (Auflistung s. vorletzte Seite)

                                             Autor(en)
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Quelle
                                                            Originaltitel (bei fremdsprachiger Literatur)

 Kurzfassung (Abstract)
Ständige Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter

  Dr.-Ing. Stefan Alber                       Dr.-Ing. Ingo Reinhardt
  Dipl.-Ing. Thomas Altmann                   Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Renken
  Univ.-Prof. Dr.-Ing. Stefan Bald            Dr.-Ing. Jochen Richard
  Dipl.-Phys. Dr.-Ing. Wolfram Bartolomaeus   Dr.-Ing. Guido Rindsfüser
  Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hartmut J. Beckedahl   Dipl.-Ing. Thomas Röhr
  Univ.-Prof. Dr.-Ing. Udo Becker             Dr.-Ing. Michael Rohleder
  Dipl.-Ing. Wilfried Binnewies               Dr.-Ing. Verena Rosauer
  Dipl.-Ing. Anita Blasl                      Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Roßbach
  Dipl.-Ing. Jürgen Blosfeld                  Prof. Dr.-Ing. Florian Schäfer
  Akad. Dir. Dr.-Ing. Stefan Böhm             Dipl.-Ing. Karin Scharnigg
  Dr.-Ing. Sabine Boetcher                    Prof. Dr.-Ing. Karlheinz Schweig
  Martina Bollin, M.Sc.                       Dr.-Ing. Anja Sörensen
  Univ.-Prof. Dr.-Ing. Werner Brilon          Dr.-Ing. Olivia Spiker
  Dr.-Ing. Dipl.-Inf. Stephan Büchler         RDir. Ulrich Stahlhut
  M. Sc. Johannes Büchner                     Prof. Dr.-Ing. Markus Stöckner
  Dipl.-Ing. Michael Bürger                   Dr.-Ing. Georg Suß
  M. Sc. Gustavo Canon Falla                  OAR Dipl.-Ing. Udo Tepel
  Dr.-Ing. Ines Dragon                        Dipl.-Ing. Alexander Thewalt
  Dipl.-Ing. Lothar Drüschner                 Dipl.-Volksw. Klaus Thielen
  Dipl.-Ing. Manfred Eilers                   Dipl.-Ing. Georg Tophinke
  Univ.-Prof. Dr.-Ing. Stephan Freudenstein   Dr.-Ing. Siegfried Ullrich
  Dipl.-Ing. Wolf-Dieter Friebel              Dr.-Ing. Alf Vollpracht
  Dipl.-Ing. Heinz Friedrich                  Dr.-Ing. Bastian Wacker
  Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Jens Grönniger    Akad. OR Dipl.-Ing. Manfred Wacker
  Dipl.-Ing. Andreas Hafner                   Dipl.-Geogr. Tanja Wacker
  Dipl.-Ing. Gerolf Heberling                 Prof. Dr.-Ing. Axel Walther
  Dr.-Ing. Hans-Martin Heck                   Dr.-Ing. Christiane Weise
  Dr.-Ing. Martin Helfer                      Prof. Dr.-Ing. Frohmut Wellner
  Dipl.-Ing. Stefan Höller                    Prof. Dr.-Ing. Hans-Hermann Weßelborg
  Dr.-Ing. Stephan Hoffmann                   Dr. rer. nat. Dipl.-Geol. Wilhelm Wilmers
  Dipl.-Ing. Hans Walter Horz                 Prof. Dr.-Ing. Michael P. Wistuba
  Dr.-Ing. Susanne Indra                      Prof. Dr.-Ing. Josef Karl Witt
  Dr.-Ing. Dirk Jansen                        Dipl.-Ing. Claudia Witte
  Dr.-Ing. Solveigh Janssen                   Dr.-Ing. Thomas Wörner
  Prof.-Dr.-Ing. Klaus Jordan                 Dr.-Ing. Ralf Zöllner
  Dr.-Ing. Thorsten Kathmann
  Prof. Dr.-Ing. Stephan Keuchel
  Dr.-Ing. Jürgen Klöckner
  Prof. Dr.-Ing. Jeanette Klemmer
  Dr.-Ing. Marcel Knauff
  Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Köhler
  Dipl.-Ing. Georg-Friedrich Koppen
  Dipl.-Ing. Kirsten Kunz
  Dr.-Ing. Sebastian Kunz
  Dr.-Ing. Lutz Langhammer
  Dr.-Ing. habil. Sabine Leischner
  Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Lippold
  Dipl.-Ing. Sven Lißner
  Prof. Dr. Wilfried Löther
  Prof. Dr.-Ing. Holger Lorenzl
  Dr.-Ing. Sonja Machledt-Michael
  Dipl.-Ing. Tanja Marks
  Dr.-Ing. Marion Mayer-Kreitz
  Dr. rer. nat. Hans-Hubert Meseberg
  Dr.-Ing. Konrad Mollenhauer
  Dr.-Ing. Sven-Martin Nielsen
  Dr.-Ing. Christian Priemer
  M. Sc. Robin Przondziono
  Dipl.-Ing. Ralf Rabe
Dokumentation Straße
Kurzauszüge aus dem Schrifttum über das Straßenwesen

Herausgeber: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e. V.

                          Ausgabe 2/2021

                      Dokumenten-Nummern

                           76 338 – 76 424
Inhaltsverzeichnis

0    Allgemeines                           S. 7-15

3    Rechtswesen                           S. 15-16

5    Straßenplanung                        S. 16-24

6    Straßenverkehrstechnik                S. 25-29

7    Erd- und Grundbau                     S. 30-31

8    Tragschichten                         S. 31-32

9    Straßenbaustoffe, Prüfverfahren       S. 32-36

11   Straßen- und Flugplatzbefestigungen   S. 37-38

12   Erhaltung von Straßen                 S. 39

14   Fahrzeug und Fahrbahn                 S. 40

15   Straßenbrücken, Straßentunnel         S. 41

16   Unterhaltungs- und Betriebsdienst     S. 42

     Autorenregister                       S. 43-45

     Sachgliederung                        S. 46-47
0                 Allgemeines

76 338
0.0      Begriffsbestimmungen, Wörterbücher
0.11     Datenverarbeitung
Bauwerksinformationsmodellierung und andere digitale Prozesse im Bauwesen – Methodik zur Beschreibung, Erstellung
und Pflege von Merkmalen in miteinander verbundenen Datenkatalogen: DIN EN ISO 23386 (Stand: November 2020)
Berlin u. a.: Beuth Verlag, 2020, 49 S., 2 B, 4 T, 15 Q, Anhang (Hrsg.: DIN, Deutsches Institut für Normung, Normenausschuss
Bauwesen)
Die Norm legt die Attribute zur Festlegung von Merkmalen und Merkmalsgruppen eines einzelnen Datenkatalogs sowie
die Prozesse und Ausschüsse/Rollen für die Steuerung eines einzelnen Datenkatalogs innerhalb eines Netzwerks koordi-
nierter Datenkataloge fest. In den Steuerungsprozessen wird beschrieben, wie der einzelne Datenkatalog Anfragen und
Änderungsanträge sowie die Ausweitung von Anfragen auf andere verbundene Datenkataloge behandelt; Informationen
von anderen verbundenen Datenkatalogen bezüglich einer Änderung sind ein wesentlicher Bestandteil dieses Prozesses.
Das Dokument soll dazu beitragen, die Qualität und die Einzigartigkeit von Merkmalsbeschreibungen sicherzustellen und
die Erzeugung von Duplikaten zu vermeiden. Es werden somit die Regeln für die Definition von im Bauwesen verwendeten
Merkmalen und eine Methodik für die Erstellung und Pflege solcher Merkmale festgelegt, um den digitalen Austausch
unter den Beteiligten, die einem BIM-Prozess (Building Information Modeling) folgen, zu ermöglichen. Um die Methodik
des Dokuments anzuwenden, wird vorausgesetzt, dass ein etabliertes Steuerungsmodell für einen Datenkatalog und ein
Rahmen für ein Netzwerk von Datenkatalogen vorhanden sind. Es liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokuments,
den Inhalt der miteinander verbundenen Datenkataloge bereitzustellen.

76 339
0.0      Begriffsbestimmungen, Wörterbücher
0.11     Datenverarbeitung
Hochbau – Organisation des Austausches von Informationen über die Durchführung von Hoch- und Tiefbauten – Teil 2:
Struktur für die Klassifizierung: DIN EN ISO 12006-2 (Stand: Juli 2020)
Berlin u. a.: Beuth Verlag, 2020, 33 S., 3 B, 1 T, Anhang (Hrsg.: DIN, Deutsches Institut für Normung, Normenausschuss
Bauwesen)
Der Teil 2 definiert eine Struktur für die Entwicklung von Klassifizierungssystemen im Wesentlichen für den Hoch- und
teilweise auch für den Tiefbau. Er enthält einen Satz von empfohlenen Titeln von Klassifizierungstabellen und ihre Titel für
eine Reihe von Bauobjektklassen zur Klassifizierung nach bestimmten Aspekten, zum Beispiel Form oder Funktion, die
durch Definitionen unterstützt werden. Er zeigt die Beziehungen zwischen den in jeder Tabelle enthaltenen Objektklassen
als Reihe von Systemen und Untersystemen, zum Beispiel in einem Gebäudedatenmodell. Dieser Teil von ISO 12006 enthält
kein vollständiges System für die Klassifizierung von Operationen und keine Tabelleninhalte. Er ist zur Anwendung durch
Organisationen vorgesehen, die derartige Klassifizierungssysteme und -tabellen erarbeiten und veröffentlichen, wobei die
Details abhängig von den örtlichen Bedürfnissen variieren können. Die verschiedenen Klassen in der Norm beziehen sich
auf ein Grundprozessmodell, das angibt, dass ein Bauprozess Bauressourcen zum Erreichen der Bauergebnisse verwendet.
Im Anhang werden Titel und Beispiele von Klassifizierungstabellen gegeben, zudem werden Klassifizierungsbegriffe erläu-
tert. Die Norm wurde durch das Technische Komitee des CEN übernommen, das für "Building Information Modelling (BIM)"
zuständig ist. Das zuständige nationale Normungsgremium ist der Arbeitsausschuss "Datenstrukturen für BIM-Kataloge"
im DIN.

            www.fgsv.de – Dokumentation Straße, 61. Jahrgang, Februar 2021                                             7
76 340
 0.1     Straßengeschichte
11.0     Allgemeines (Merkblätter, Richtlinien, Technische Vertragsbedingungen)
M.G. Lay; J. Metcalf; K. Sharp
Unsere Straßen befestigen: eine Geschichte der Straßen und Befestigungen in der ganzen Welt
(Orig. engl.: Paving our ways: a history of the world's roads and pavements)
Boca Raton u. a.: CRC Press, 2021, XIII, 300 S., zahlr. B, Q. − ISBN 978-0-367-52078-6
Das Buch "Paving our Ways" dreier Fachleute aus dem englischsprachigen Raum behandelt in 22 Kapiteln und einer Zeit-
leiste die internationale Geschichte des Straßenbaus. Es bietet einen Überblick über die zugehörigen Technologien im his-
torischen Kontext. Es untersucht die frühesten Straßenbefestigungen in Ägypten und Mesopotamien und bewegt sich dann
nach Nordafrika, Kreta, Griechenland und Italien, bevor es einen Überblick über die Befestigungen gibt, die von den Rö-
mern in ihrem Straßensystem verwendet wurden. Nach dem Zusammenbruch ihres Imperiums verfielen die römischen
Straßen. Die langsame Erholung der Straßenbefestigung in Europa begann in Frankreich und dann in England. Die Arbeit
von Trésaguet, Telford und McAdam wird im Kapitel 8 und 9 untersucht. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden
Asphalt und Beton als Befestigungsmaterialien langsam verbessert. Große Fortschritte gab es im 20. Jahrhundert mit der
Verfügbarkeit von leistungsfähigen Maschinen, Luftreifen und Bitumen. Die Fortschritte, die nötig waren, um Straßenbe-
festigungen zu ihrer heutigen Entwicklung zu bringen, werden ebenso untersucht wie die Instrumente zur Finanzierung,
Konstruktion, Verwaltung und Instandhaltung von Straßenbefestigungen. Betonstraßen werden auch behandelt, die As-
phaltbauweise steht jedoch im Vordergrund. Das Kapitel 20 beschreibt die bisher vernachlässigte Geschichte der Versuchs-
strecken und die letzten beiden Kapitel 21 und 22 ermöglichen sogar einen Ausblick in die Zukunft: Mögliche Straßenbe-
festigungen der Zukunft, Recycling und wie Straßen in Zukunft finanziert und betrieben werden können. Eine interessante
Fußnote am Rande: trotz der Überzahl der britischen und US-amerikanischen Quellen wird in der Zeitleiste für die Mitte
der 60er-Jahre beschrieben, dass der SMA (Stone mastic asphalt) in Deutschland entwickelt und zum ersten Mal in der
Nähe von Kiel eingesetzt wurde. Das Buch richtet sich an alle, die sich für Straßenbeläge und für die Geschichte der Technik
und des Verkehrs interessieren, auch ohne Vorkenntnisse. Es kann auch als Text für Kurse im Fach Technikgeschichte die-
nen.

76 341
0.2      Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
0.13     Handbücher, Grundlagenwissenschaften
M. Dorsch
Verkehrswirtschaft: eine Einführung mit Fallstudien (3., überarb. Auflage)
München: UVK Verlag, 2021, 516 S., zahlr. B, T, Q (UTB Bd. 5521). − ISBN 978-3-8252-5521-3
Mit dem Lehrbuch in der 3. Auflage wird in zahlreichen Kapiteln eine kompakte Einführung in die vielfältigen Themenbe-
reiche der Verkehrswirtschaft gegeben. Zahlreiche Fallstudien aus dem In- und Ausland stellen die Verknüpfung von The-
orie und Praxis her und sollen zudem anregen, durch eigene Recherchen tiefer in die Welt der Verkehrswirtschaft einzu-
tauchen. Der erste Teil des Buches beschäftigt sich mit der Notwendigkeit von Verkehr, stellt die Verkehrsträger und Ver-
kehrsmittel vor und gibt einen Überblick über die Entwicklung des Verkehrsaufkommens. Der zweite Teil widmet sich den
Anbietern und Nachfragern von Verkehrsdienstleistungen. Im Mittelpunkt stehen dabei einerseits Aspekte des Manage-
ments, andererseits Bedürfnisse und daraus abgeleitete Angebote. Der dritte Tell thematisiert den öffentlichen Personen-
nahverkehr und stellt Gestaltungsmöglichkeiten, Probleme und diesbezügliche Herausforderungen dar. Den Kern des vier-
ten Teils bildet die Verkehrspolitik, auf die sowohl anhand einzelner Länder als auch aus gesamteuropäischer Sicht einge-
gangen wird. Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit der Nachhaltigkeit und am Ende mit Strategien zur Realisierung einer
nachhaltigen Entwicklung im Verkehr mit einer Fallstudie "Zukunftsfähiges Wohnen in Malmö".

76 342
0.2      Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
5.0      Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)
0.3      Tagungen, Ausstellungen
R. Leeb
Wie die Mobilität von morgen funktionieren soll: VSS-Webinar "Gesellschaft im Umbruch − Mobilität umdenken?"
Straße und Verkehr 106 (2020) Nr. 9, S. 6-23, 6 B
Digitalisierung, gesellschaftliche Veränderungen oder der Klimawandel verändern unsere Mobilität. Diese Faktoren waren
bereits vor der coronabedingten Wirtschaftskrise präsent und sind nun umso mehr in den Mittelpunkt gerückt. Trotz ihrer

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Dringlichkeit ist aber noch nicht abzusehen, wohin die Entwicklung gehen wird. Darüber referierten und diskutierten Fach-
leute von Universitäten, aus der Praxis und der Politik im VSS-Webinar. Im Zentrum stand die Frage, welche Mobilität sich
der Mensch in Zukunft wünscht und welchen Einfluss das sich ändernde Mobilitätsverhalten auf die Infrastruktur hat. Der
VSS will als wichtiger Player im Straßen- und Verkehrswesen die Mobilität der Zukunft aktiv mitgestalten. So hat er es auch
in der "Strategie 2019-23" definiert. Deshalb hat der Vorstand im letzten Herbst einen Thinktank lanciert, um innovative
Lösungen zu erarbeiten. Mit dem ersten Webinar ist nun im Jahr 2020 der Startschuss für dieses Projekt erfolgt. 180 Teil-
nehmende waren virtuell dabei.

76 343
0.2   Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr
T. Shah, W. Preuss
Einsteigen bitte! − Kundenbindung im ÖPNV in Zeiten von Corona
Verkehr und Technik 74 (2021) Nr. 2, S. 45-48, 4 B
Es ist zu erwarten, dass die Anzahl der Fahrten mit dem ÖPNV insgesamt und pro Fahrgast mittelfristig unter dem Niveau
von 2019 bleiben wird. Die Krise hat das Fahrrad gestärkt, und auch die Akzeptanz von Homeoffice ist bei Arbeitgebern
und -nehmern deutlich gestiegen. Für Verkehrsverbünde und -unternehmen lohnt es sich daher aktuell noch mehr als
sonst, die (neuen) Mobilitätsbedürfnisse ihrer Kunden möglichst genau zu erfassen, da sich diese selten so schnell und
signifikant geändert haben dürften wie im ablaufenden Jahr. Auf Basis der Ergebnisse unserer Untersuchung und der in-
tensiven Zusammenarbeit mit Verkehrsunternehmen und -verbünden lassen sich zusammenfassend folgende Schlüsse ab-
leiten: Aktuelle Vertriebs- und Tarifsysteme sind häufig noch zu schwerfällig, um kurzfristig und dynamisch auf Herausfor-
derungen wie Covid-19 oder eine Anpassung der Mehrwertsteuer zu reagieren: Wiederkehrende Argumente für das Aus-
bleiben der Tarifreduktionen waren logistische und/oder technische Gründe, welche mit hohen Kosten verbunden seien.
Mögliche Lösungsansätze für diese Herausforderung könnten sein: Eine stärkere Digitalisierung des Vertriebs, um auch
kurzfristige Preisveränderungen aufwandsarm an die Kunden weitergeben zu können (zum Beispiel reicht der HVV die
MwSt-Senkung nur im digitalen Vertrieb weiter), neu konzipierte Tarifprodukte als Antwort auf das veränderte Kunden-
verhalten (Fahrrad, Homeoffice) haben bisher nur wenige Verkehrsunternehmen und Verbünde entwickelt (zum Beispiel
10er-Tagesticket Nahverkehr der DB, 10er-Tagesticket im VVS und das Homeoffice-Ticket HOTim DING) und die Schaffung
neuer, flexiblerer Tarifmodelle (Digitalisierung Tarif) für Stammkunden (zum Beispiel der von civity entwickelte Home
Zone-Tarif im KVV) sowie Flexfahrende (zum Beispiel der aktuelle E-Tarifpilot "Swipe + Ride" im MVV).

76 344
0.2   Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr
6.2   Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle
T. Oswald; C. Sommer
ÖPNV zum Nulltarif?: wissenschaftliche Arbeit untersucht Wirkungen eines Nulltarifs im ÖPNV auf das Mobilitätsver-
halten
Nahverkehr 38 (2020) Nr. 12, S. 40-44, 2 B, 22 Q
Ein ÖPNV zum Nulltarif wird häufig als Möglichkeit ins Spiel gebracht, Wege vom MIV auf den ÖPNV zu verlagern. Die
bisherigen Erfahrungen mit Nulltarifen zeigen jedoch, dass er nicht dazu geeignet ist, im großen Umfang zu einer Verkehrs-
verlagerung vom MIV auf den ÖPNV beizutragen. Die Auswirkungen von Preisänderungen im ÖPNV auf die Nachfrage im
MIV sind gering. Eine exemplarische Befragung von Inhabern des LandesTicket Hessen unterstützt den bisherigen For-
schungsstand. Der Nulltarif erzielt seine größte Wirkung bei ÖPNV-Stammkunden. ÖPNV-ferne Gruppen werden kaum zur
Verkehrsverlagerung angeregt.

76 345
0.2   Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
6.7.2 Verkehrsbeeinflussung außerorts, Verkehrsmanagement, Fahrerassistenzsysteme
F. Perret; T. Arnold; R. Fischer; P. De Haan; U. Haefeli
Automatisiertes Fahren in der Schweiz: das Steuer aus der Hand geben?
Zürich: vdf Hochschulverlag, 2020, 326 S., 13 B, 23 T, zahlr. Q, Anhang (TA-Swiss Nr. 71, 2020). − ISBN 978-3-7281-3996-2
(Open access). − Online Ressource: verfügbar unter: https://vdf.ch/automatisiertes-fahren-in-der-schweiz-das-steuer-aus-
der-hand-geben-e-book.html?search=automatis

           www.fgsv.de – Dokumentation Straße, 61. Jahrgang, Februar 2021                                             9
Das automatisierte Fahren hat das Potenzial, die Mobilität und den Verkehr von Personen und Gütern grundlegend zu
verändern. Bereits heute sind teilautomatisierte Systeme im Verkehr zugelassen und auf dem Markt verfügbar. Deutliche
Veränderungen werden aber mit den nächsten Automatisierungsstufen, den bedingt automatisierten und selbstfahrenden
Fahrzeugen, und unter Annahme einer zunehmenden Vernetzung von Fahrzeugen erwartet. Solche hoch- und vollautoma-
tisierten Fahrzeuge werden von Fahrzeugherstellern derzeit entwickelt. Je nach Experteneinschätzung sollen diese ab 2025
bis 2050 zugelassen werden und den Markt ab dann je nach angewendetem Szenario unterschiedlich rasch durchdringen.
Die Chancen des automatisierten Fahrens sollen die Risiken überwiegen. Zur Abschätzung der Chancen und Risiken für die
Schweiz fehlen bisher weitgehend qualitative und quantitative Aussagen. Solche sind insbesondere aus Sicht der staatli-
chen Akteure von großer Wichtigkeit, da unter anderem auch die Rolle des Staates zu definieren und die Aufgabenteilung
zwischen öffentlicher Hand und der Privatwirtschaft zu regeln ist. Das Zeitfenster für grundlegende Entscheide ist heute
offen, dürfte sich aber hinsichtlich der erwarteten zeitlichen Entwicklung bald schließen. Von diesen Fragestellungen sind
zahlreiche Fachgebiete betroffen: Neben rein technologischen Fragen ergeben sich auch zahlreiche Fragen zu Wirtschaft,
Recht, Politik, Gesellschaft und Ethik. Die transdisziplinäre Technologiefolgenabschätzung soll eine Auslegeordnung er-
möglichen, auf deren Basis wichtige Aspekte des vernetzten und automatisierten Fahrens im Straßenverkehr aufgezeigt
sowie die Chancen und Risiken des Technologieeinsatzes in der thematischen Breite diskutiert werden können. Darauf
aufbauend werden Handlungsempfehlungen formuliert, um mit den richtigen Rahmenbedingungen die Chancen nutzen
und die Risiken minimieren zu können. Am Ende stehen 10 sogenannte Factsheets. Das Ziel der Studie besteht nicht darin,
die technologischen Fragen in einer möglichst umfassenden Art und Weise zu beantworten. Stattdessen wird die Techno-
logie so beschrieben, dass die wesentlichen Zusammenhänge hervortreten und gesellschaftliche Kernfragen formuliert
werden können.

76 346

0.3      Tagungen, Ausstellungen
5.0      Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)
Hrsg.: M. Herget; S. Neumeier; T. Osigus
Mobilität − Erreichbarkeit − Ländliche Räume ... und die Frage nach der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse: Wis-
senschaftliche Konferenz, 17.-18. März, Braunschweig − Tagungsband MobilEr 2020
Braunschweig: Thünen-Institut für ländliche Räume, 2020, VII, 126 S., zahlr. B, T, Q. − ISBN 978-3-86576-207-8. − Online
Ressource: verfügbar unter: http://www.literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn062125.pdf
Bislang erfolgt die Verkehrs- und Mobilitätsforschung weitgehend getrennt von der Erreichbarkeitsforschung und isoliert
vom politischen und planerischen Gleichwertigkeitsdiskurs. Daher sollten mit der Forschungskonferenz am 17. und 18.
März 2020 Wissenschaftler, Planer und Entscheidungsträger zusammengebracht werden, die sich mit Themen aus den
Bereichen Mobilität und Erreichbarkeit befassen, besonders in ländlichen Räumen. Sowohl die räumliche Mobilität als auch
die Erreichbarkeit von Einrichtungen der Daseinsvorsorge und von Arbeitsplätzen beeinflussen die Lebensqualität der Men-
schen. Dies gilt in besonderer Weise in ländlichen Räumen, wo die Wege oftmals länger sind als in den Großstädten und
die Möglichkeiten zur Nutzung des Fahrrads und der öffentlichen Verkehrsmittel begrenzter sind. Mobilität und Erreich-
barkeit sind dabei insbesondere für diejenigen eine Herausforderung, die nicht (mehr) Pkw-mobil sind. Neben grundsätz-
lichen Fragen zu Mobilität und Erreichbarkeit sollte man auf der Konferenz auch diskutieren, welchen Beitrag die Mobili-
täts- und Erreichbarkeitsforschung zum Gleichwertigkeitsdiskurs leisten sollte. Die im Sommer 2019 veröffentlichten
Schlussfolgerungen zur Arbeit der Kommission "Gleichwertige Lebensverhältnisse" können dabei ein konkreter Standpunkt
für eine Debatte sein. Der Tagungsband enthält 31 Abstracts der Tagungsbeiträge.

76 347
0.5      Patentwesen
6.2      Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle
6.9      Verkehrsemissionen, Immissionsschutz
Ausbreitung von Luftschadstoffen an Verkehrswegen und Tunnelportalen − Anforderungen an Ausbreitungsmodellen
und Datengrundlagen
Wien: Österreichische Forschungsgesellschaft Straße, Schiene, Verkehr (FSV), 2020, 15 S., 1 B, 3 T, zahlr. Q (FSV-Arbeitspa-
pier Nr. 17)
Diese als Arbeitspapier neu herausgegebenen RVS (Richtlinien und Vorschriften für das Straßenwesen) der österreichi-
schen FSV sind bei der Durchführung von Emissions- und Immissionsberechnungen von Luftschadstoffen für UVP-pflichtige
Straßenbauvorhaben sowie für Straßenbauvorhaben, die einer Einzelfallprüfung zur Feststellung der UVP-Pflicht zu unter-
ziehen sind oder der Pflicht zur Bestimmung des Straßenverlaufs nach dem österreichischen BStG-Bundesstraßengesetz
anzuwenden. Sie sind sinngemäß auch auf strategische Prüfungen im Verkehrsbereich anzuwenden. Ziel dieser RVS ist,
weiterführende Informationen und Konkretisierungen für die Anwendung der RVS 04.02.12 (Ausbreitung von Luftschad-
stoffen an Verkehrswegen und Tunnelportalen, Oktober 2020) zur Verfügung zu stellen. Dies bedeutet speziell, die Qualität

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der Beurteilungsunterlagen, die Anforderungen für Ausbreitungsmodelle für Luftschadstoffe an Verkehrswegen, emissi-
onsseitig nicht limitierte Luftschadstoffe, Vorschläge für die Beweissicherung und begleitende Kontrolle und die Systemab-
grenzung bei Feststellungsverfahren. Behandelt werden im Arbeitspapier Nr. 17 Begriffsbestimmungen, Ziele, Beurtei-
lungsgrundlagen, die Emissionen von Luftschadstoffen, die Systemabgrenzung bei Feststellungsverfahren, Qualitätsanfor-
derungen an Ausbreitungsmodelle, Vorschläge für Beweissicherung und begleitende Kontrolle, Erkenntnisse aus Geneh-
migungsverfahren sowie angeführte Gesetze, Richtlinien, Normen und Literatur.

76 348
0.5      Patentwesen
6.6      Fahrbahnmarkierungen
Straßenmarkierungsmaterialien − Feldprüfungen: DIN EN 1824 (Stand: Januar 2021)
Berlin u. a.: Beuth Verlag, 2021, 36 S., zahlr. B, T, 3 Q, Anhang (Hrsg.: DIN, Deutsches Institut für Normung, Normenaus-
schuss Bauwesen)
Die neu herausgegebene Europäische Norm legt die Anforderungen für die Durchführung von Feldprüfungen mit Straßen-
markierungen fest, die sowohl für den dauerhaften als auch für vorübergehenden Einsatz vorgesehen sind. Gegenüber der
Fassung DIN EN 1824:2011-12, die sie ersetzt, wurden Anpassungen an den aktuellen Stand der Technik und redaktionelle
Überarbeitungen vorgenommen. Behandelt werden normative Verweisungen, Begriffe (Überrollungsklasse, wirksame Ap-
plikationsmenge, während der Applikation verbrauchte Menge, prozentualer Lkw-Anteil, Straßenmarkierungskonstruk-
tion), Prüffelder und Prüfbedingungen, die Organisation der Feldprüfungen, die Applikation der Straßenmarkierungen,
Messungen der Leistungskenngrößen und der Einzelprüfbericht für Straßenmarkierungen. Der nationale Anhang NA (in-
formativ) enthält Literaturhinweise, die normativen Anhänge A bis G behandeln die sogenannte Köppen-Klassifizierung (in
vier Schritten; die gebräuchlichste Art der Klassifizierung der Weltklimate), die Messung der Verteilung der Radüberrollun-
gen und des prozentualen Lkw-Anteils, die Bestimmung der Applikationsmenge und der während der Applikation ver-
brauchten Menge an Material, die Bestimmung der Trockenzeit, die Bestimmung der Wetterbedingungen während der
Applikation, die Demarkierbarkeit und die Bestimmung des Deckungsindex. Der informative Anhang H enthält ein Muster
eines Prüfberichts. Für die Norm ist das Gremium NA 005-10-22 AA "Straßenmarkierungen (SpA zu CEN/TC 226/WG 2),
Gemeinschaftsausschuss mit FGSV" im DIN-Normenausschuss Bauwesen (NABau) zuständig.

76 349
0.5      Patentwesen
6.6      Fahrbahnmarkierungen
Straßenmarkierungsmaterialien − Markierungsfarben, Kaltplastikmassen und Heißplastikmassen − Physikalische Eigen-
schaften: DIN EN 1871:2020 (Stand: Dezember 2020)
Berlin u. a.: Beuth Verlag, 2020, 43 S., B, T, 7 Q, Anhang (Hrsg.: DIN, Deutsches Institut für Normung, Normenausschuss
Bauwesen)
Diese neu herausgegebene Europäische Norm deckt die Prüfung physikalischer Eigenschaften von Straßenmarkierungsma-
terialien mit Laborverfahren ab. Die Produkte sind weiße und gelbe Markierungsfarben, Kaltplastik- und Heißplastikmassen
mit oder ohne Premixglasperlen, die als dauerhafte und/oder vorübergehende Straßenmarkierungen auf Straßen und an-
deren Verkehrsflächen verwendet werden. Andere Produkte oder Farben, die für Straßenmarkierungen verwendet wer-
den, werden in der DIN EN 1871 nicht behandelt. Nicht alle aufgeführten physikalischen Eigenschaften müssen festgelegt
werden. Gegenüber der Fassung DIN EN 1871:2011-12, die sie ersetzt, wurden der Tröger-Test entfernt, der Eindrucktest
angepasst und redaktionelle Überarbeitungen vorgenommen. Behandelt werden normative Verweisungen, Begriffe (Mar-
kierungsfarben, Kaltplastikmassen und Heißplastikmassen), Anforderungen und Prüfverfahren. Der nationale Anhang NA
(informativ) enthält Literaturhinweise, die normativen Anhänge A bis J behandeln die existierenden Prüfverfahren für Mar-
kierungsfarben, Kaltplastikmassen und Heißplastikmassen (wobei nicht alle Prüfverfahren gleich für die drei Materialien
geeignet sind, so sind zum Beispiel die Anhänge F bis J nur für die Heißplastikmasse relevant): mit den Prüfverfahren der
Anhänge A bis E werden der Leuchtdichtefaktor, die Farbwertanteile, das Deckvermögen, die Lagerbeständigkeit, die Be-
ständigkeit gegen Ausbluten und die Alkalibeständigkeit bestimmt, mit den Anhängen F bis J werden die Farbwertanteile,
der Leuchtdichtefaktor, der Erweichungspunkt, die Wärmebeständigkeit, die Beständigkeit gegen Schlagbeanspruchung
bei Kälte und der Eindruckwert bestimmt. Für diese Norm ist das Gremium NA 005-10-22 AA "Straßenmarkierungen (SpA
zu CEN/TC 226/G 2), Gemeinschaftsausschuss mit FGSV" im DIN-Normenausschuss Bauwesen (NABau) zuständig.

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76 350
0.10     Dokumentation
15.0     Allgemeines, Erhaltung
15.8     Straßentunnel
Brücken und Tunnel der Bundesfernstraßen 2020
Berlin: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, 2020, 146 S., zahlr. B
Mit dem Jahresheft 2020 setzt das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) seine Dokumentation
fort. Es werden wieder 10 Bauwerke, darunter 8 Brücken und 2 Tunnelbauwerke, präsentiert. Insgesamt werden mit der
Auswahl der Beiträge die sehr vielfältigen, interessanten und abwechslungsreichen Aufgaben von Bauingenieuren und Ar-
chitekten in beziehungsweise für die Straßenbauverwaltungen der Länder, für die DEGES, den planenden Ingenieurbüros
sowie der Bauindustrie zum Ausbau und zur Erhaltung des Bundesfernstraßennetzes beschrieben. Bei allen Beispielen
steht jeweils die Gestaltung der Bauwerke im Vordergrund. Zu den Projekten gehört die Talbrücke "Münchholzhausen" im
Zuge der A 45 zwischen Gießen und Wetzlar, die gegenüber der heutigen Verkehrsbelastungen erhebliche Defizite aufwies
und die Neugestaltung der Brücke über der A 3 bei Rohrbrunn zwischen Bibelried und Aschaffenburg. Im Rahmen des
sechsstreifigen Ausbaus der Autobahn A 1 nördlich von Münster wurde der Ersatzneubau der 250 m langen Talbrücke
"Habichtswald" erforderlich. Die beiden Überbauten der Teilbauwerke wurden im Taktschiebeverfahren erstellt und mit
externen Spanngliedern vorgespannt. Eine weitere Maßnahme war die Ertüchtigung der 700 m langen Talbrücke "Bergs-
hausen" im Zuge der A 44, südlich von Kassel, über das Fuldatal. Die zwischen 1958 und 1962 errichtete Fachwerkbrücke
erhielt eine Unterspannung mit externen Spanngliedern, schadhafte Schweißnähte wurden entsprechend instandgesetzt.
Weitere Beispiele stellen die Errichtung einer Geh-/Radwegbrücke östlich von Jena über der A 4 dar sowie eine Brücke, die
im Zuge der B 29, OU Mögglingen, erforderlich wurde. Zum Schutz der Fledermäuse wurden auf den Immissionsschutz-
brüstungen der Dreifeldbrücke 4 m hohe blickdichte Membranen angeordnet. Zwei Berichte zu Tunnelbauwerken runden
die Dokumentation ab. Dazu gehört der Tunnel "Küchen" im Zuge der A 44 bei Hessisch-Lichtenau sowie der Tunnel
"Schnelsen" im Zuge der A 7, nördlich von Hamburg. Durch diesen Tunnel konnte die Lärmbelastung der angrenzenden
Wohngebiete erheblich verbessert und auf der Tunneldecke eine Parkanlage und Kleingärten angeordnet werden.

76 351
0.11     Datenverarbeitung
4.0      Allgemeines
H. Urban; T. Irschik; C. Schranz; C. Schönauer
Augmented Reality im Bauwesen: Baustellentaugliches Trackingsystem (2 Teile)
Bauingenieur 95 (2020) Nr. 10, S. 379-388, 8 B, 22 Q / Nr. 12, S. 501-508, 13 B, 22 Q
Building Information Modeling (BIM) etabliert sich immer mehr in der Planungsphase als auch in der Ausführungsphase.
Augmented Reality (AR) ermöglicht die Verwendung von BIM direkt auf der Baustelle und fördert somit den verstärkten
Einsatz von BIM im Bauprozess. Sowohl Tablets als auch Datenbrillen können für AR zum Einsatz kommen. Datenbrillen
bieten aus Sicht der Autoren in Zukunft einige wichtige Vorteile für den Einsatz auf der Baustelle – bei ihnen bleiben zum
Beispiel die Hände frei. Für einen produktiven Einsatz der AR-Datenbrille ist die jederzeit richtige Positionierung (auch
Tracking genannt) des virtuellen Modells auf der Baustelle essenziell. Die Baustelle stellt dabei aufgrund der äußeren Rah-
menbedingungen große Herausforderungen an das Trackingsystem. Viele Oberflächen sind relativ gleichmäßig grau oder
weiß. Suboptimale Lichtverhältnisse und kaum dauerhafte Erkennungspunkte erschweren zusätzlich das Tracking. Im Pro-
jekt AR-AQ-Bau beschäftigen sich die Autoren mit der Übertragung von BIM auf die Baustelle mittels AR-Datenbrillen und
führten dazu verschiedene Trackingtests durch. Der Artikel zeigt vorhandene Probleme und mögliche Lösungen für das
Tracking des AR-Modells auf Baustellen.

76 352
0.11 Datenverarbeitung
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr
M. Lüken
BONNsmart − das erste kontaktlose open-loop Ticketing System in Deutschland
Verkehr und Technik 73 (2020) Nr. 11, S. 400-403, 4 B
Mit BONNsmart verfolgen die SWB (Stadtwerke Bonn) und ihre Projektpartner drei wesentliche Ziele: Das Projekt soll dazu
beitragen, das Kundenerlebnis zu verbessern, den Betrieb erfolgreicher zu gestalten und die Vertriebskosten zu reduzieren.
Langfristig soll BONNsmart dazu beitragen, den ÖPNV in Bonn zu stärken und das Verkehrsaufkommen zu reduzieren – für
Klima, Umwelt und Luftreinhaltung. Die Möglichkeit, ohne Tarifwissen einfach mit der eigenen Kredit- oder Debitkarte
losfahren zu können, soll auch dazu beitragen, neue Kunden zu gewinnen. Das kontakt- und bargeldlose Handling baut

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typische Zugangsbarrieren ab, unterstützt einen schnellen Einstiegsprozess und reduziert Haltestellenstandzeiten. BONNs-
mart ist ein vollständig digitales Vertriebssystem, bei dem kostspieliges Bargeld- und Ticketpapiermanagement entfallen.
Die Fahrgäste nutzen ihre persönlichen Medien für Ticketing und Bezahlung, es müssen also keine Ticketmedien generiert
und ausgegeben werden. Der Fahrscheinverkauf durch Fahrkartenautomaten oder den Fahrer entfällt ebenfalls, sodass
aufgrund der geringeren Inanspruchnahme der Automaten mit geringeren Wartungskosten, schnellerem Einstieg und
pünktlicherem Betrieb zu rechnen ist. Um das Kundenerlebnis weiter zu steigern, soll BONNsmart zukünftig um die Nut-
zung von Mehrwertdiensten wie Parkraum, Next Bike, Bonn Tourismus, Energie und Wasser erweitert werden.

76 353
0.11     Datenverarbeitung
5.5      Radverkehr, Radwege
14.2     Ebenheit, Befahrbarkeit
W. Titov; H. Schwarzer; T. Schlegel
Validierung von Klassifizierungsmethoden zur Bestimmung der Straßenqualität mithilfe Mobiler Smartphone Sensorik
Straßenverkehrstechnik 65 (2021) Nr. 1, S. 45-51, 10 B, 2 T, zahlr. Q
Um die Verkehrsinfrastruktur zu entlasten, setzen immer mehr Gemeinden auf die Erhöhung des Anteils nicht motorisier-
ter Verkehrsmittel. Zur Förderung des nichtmotorisierten und damit emissionsfreien Verkehrs im städtischen Bereich gibt
es drei wesentliche Ansatzpunkte: erstens die Motivierung der Nutzer, nicht-motorisierte Verkehrsmittel zu wählen, zwei-
tens die Erhöhung von deren Sicherheit und drittens die Steigerung des Reisekomforts. Im Rahmen der in dem Fachbeitrag
dargestellten wissenschaftlichen Arbeit am Institut für Ubiquitäre Mobilitätssysteme (TUMS) der Hochschule Karlsruhe,
wurde der Aspekt des Reisekomforts näher betrachtet. Hierzu wurde untersucht, ob moderne mobile Endgeräte zur Erfas-
sung der Qualität von Radwegenetzen geeignet sind. Moderne Smartphones sind mit einer Vielzahl hochempfindlicher
Sensoren ausgestattet und verfügen über hohe Rechenkapazitäten. Diese Tatsache ermöglicht es, die mobilen Geräte für
eine große Anzahl mobiler Anwendungen einzusetzen. Im Rahmen der Arbeit kommt das Smartphone in Kombination mit
dem Fahrrad zum Einsatz. Es werden sowohl Positionierungssensoren als auch Messsensoren, wie Gyroskope und Be-
schleunigungsmesser, zur Bestimmung der Straßenqualität von Verkehrswegen für den nicht motorisierten Verkehr ein-
gesetzt. Die ausgelesenen Sensordaten dienen anschließend als Eingangsdaten für vier verschiedene Klassifikationsverfah-
ren. Der Fokus der Arbeit liegt auf der Entwicklung eines Machine Learning Ansatzes zur effizienten Einteilung der Straßen
in drei Klassen. Im Zuge dessen werden vier Klassifikationsverfahren auf ihre Eignung hin geprüft sowie auf deren Genau-
igkeiten hin untersucht. Anhand dieser Analyse lassen sich Aussagen über den Straßenzustand machen mit dem Ziel, den
nicht motorisierten Individualverkehr weiter zu fördern.

76 354
0.11     Datenverarbeitung
7.0      Allgemeines, Klassifikation
M.M. Bachi; D. Bellato
Implementierung und Integration digitaler Lösungen in Prozesse des Spezialtiefbaus
Geotechnik 43 (2020) Nr. 4, S. 308-317, 11 B, 18 Q
Der Bericht stellt den Stand der Digitalisierung von Bauprozessen und ihres Datenflusses bei der Züblin Spezialtiefbau
GmbH vor. Personal und Geräte werden den Projekten effizienter zugewiesen, indem ein parametrisiertes digitales Res-
sourcenplanungssystem alle in Vorbereitung und Durchführung befindlichen Projekte sowie Beschränkungen bei der Aus-
wahl geeigneter Ressourcen berücksichtigt. Building Information Modeling (BIM) wird in der Ausschreibung nicht nur zur
Mengenermittlung, sondern durch Einführung von 4D-Methoden auch zur Früherkennung von Risiken und zur Planungsop-
timierung eingesetzt. BIM wird auch in der Ausführung als Datenbasis verwendet, um verschiedene Datenarten, zum Bei-
spiel Entwurfsdaten, mit den zugehörigen 3D-Bauteilen zusammenzuführen und deren Status zu verfolgen. Dies verbessert
den Überblick über die laufenden Bauarbeiten. Die Herstelldaten werden von den Ausführenden mit Apps gesammelt und
in einer Cloud-Datenbank gespeichert. Sie ermöglichen Soll-Ist-Vergleiche und andere Auswertungen, zum Beispiel Leis-
tungsanalysen. Die von den Bohrgeräten erfassten Maschinendaten werden interpretiert, um die Dauer aller Phasen des
Bohrvorgangs zu erkennen. Auf dieser Grundlage können Netto- und Brutto-Bohrleistungen bestimmt und ein besserer
Einblick in das tatsächliche Bodenprofil gewonnen werden. Die Kombination dieser Lösungen sorgt für Klarheit in Baupla-
nung und -betrieb, eine höhere Zuverlässigkeit und Güte der Daten und ganz allgemein für eine Verbesserung der Baupro-
zesse.

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76 355
0.11     Datenverarbeitung
7.0      Allgemeines, Klassifikation
S. Henke; H. Lerch
Building Information Modeling (BIM) in der Geotechnik − Aktuelle Entwicklungen und Erfahrungen
Bauingenieur 95 (2020) Nr. 12, S. 490-500, 8 B, 12 Q
Der Beitrag diskutiert Erfahrungen und Gedanken zur Einbeziehung der Geotechnik in den Prozess der Planung unter Ver-
wendung des Building Information Modeling (BIM). Da die Geotechnik beziehungsweise die Baugrundbeschreibung in der
Praxis des Bauingenieurs eine wesentliche Planungsgrundlage darstellen, ist es unumgänglich, im Rahmen einer BIM-kon-
formen Planung auch das oder die Baugrundmodelle in das BIM-Gesamtmodell einzubinden. Da die Entwicklung des BIM
bislang vordringlich im Hochbau lag, wird der Beitrag dazu genutzt, die aktuell mögliche Umsetzung von BIM in der Geo-
technik zu diskutieren. Es werden verschiedene Entwicklungen des BIM-Baugrundmodells im Lebenszyklus eines Bauwerks
von der Planung bis zur Nachnutzung vorgestellt und verschiedene Potenziale aber auch Schwierigkeiten, die es zu lösen
gilt, angesprochen. Letztlich wird anhand eines Praxisprojekts mit hoher Komplexität bezüglich des Baugrunds dargestellt,
welche Bausteine optimalerweise in ein BIM-Baugrundmodell eingepflegt werden könnten. Somit liegt das wesentliche
Ziel der Publikation darin, zu zeigen, dass die Einbindung des Fachmodells "Baugrund" in das BIM-Gesamtmodell notwen-
dig und (trotz in der Baupraxis teilweise vorhandener Einwände) auch möglich ist. Es werden sowohl die Notwendigkeit
der Einbeziehung des Baugrundmodells in das BIM-Gesamtmodell als auch die Potenziale, die hieraus resultieren, verdeut-
licht. Ein weiteres Ziel ist es, dass die Besonderheiten einer 3D-Baugrundmodellierung verdeutlicht werden, da der Bau-
grund mit seinen üblichen Unsicherheiten und Variationen im Vergleich zu den anderen Fachdisziplinen mit üblicherweise
klaren Vorgaben hinsichtlich zum Beispiel Geometrie und Material im BIM-Gesamtmodell eine besondere Stellung innehat.

76 356
0.13     Handbücher, Grundlagenwissenschaften
1.1      Organisation
5.7      Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP
KommunalHandbuch Wildkrautbeseitigung und Schaderregermanagement
Lehrte: Beckmann, 2020, 176 S., zahlr. B, T (KommunalTechnik kompakt). − ISBN 978-3-9813013-9-7
Nicht nur die verschiedenen Wildkraut-Arten machen den kommunalen Praktikern zu schaffen. Sogenannte Schaderreger,
das sind Pflanzen, Krankheitserreger und Tiere, die für Pflanzen schädlich sind, indem sie Konkurrenz, Fressfeinde oder
Parasiten sind, gilt es in Schach zu halten. Denn sie machen Bäume, Büsche, Rasen und weitere Pflanzen im kommunalen
Grün krank, unansehnlich und zu einem Sicherheitsrisiko. Mit dem neuen KommunalHandbuch soll den Praktikern ein
Nachschlagewerk zu den relevanten Themenfeldern gegeben werden. Dazu gehören die rechtlichen Grundlagen und das
biologische Basiswissen über die zu bekämpfenden Unkräuter und Schaderreger, die zur Verfügung stehenden verschie-
denen Bekämpfungsmethoden und ein umfassender Blick auf die verfügbare Technik. Ergänzt wird dies durch zwei Bei-
träge von kommunalen Praktikern, die das Thema aus ihrem Blickwinkel aufgreifen, ihre Herangehensweise beschreiben
und nicht zuletzt einen Blick auf die Kosten verschiedener Bekämpfungsmethoden werfen. Und vielleicht von vornherein
Flächen anders zu planen, sie bewusst bewachsen zu lassen und gleichzeitig etwas für die Biodiversität und den Insekten-
schutz zu tun − zwei wichtige Schlagwörter in heutigen Zeiten. Denn die Sensibilität und Wünsche der Bevölkerung sollen
sich auch im öffentlichen Raum wiederfinden. Hier haben die Kommunen auch eine Vorbildfunktion. Solch einen Weg
verfolgt der BUND mit seinem Projekt "Pestizidfreie Kommune". Insbesondere in Bezug auf die Wildkrautbeseitigung gibt
es hier Ansätze, die eine Bekämpfung von Unkraut von vorneherein unnötig machen können.

76 357
0.13     Handbücher, Grundlagenwissenschaften
3.0      Gesetzgebung
3.9      Straßenverkehrsrecht
F.-R. Herber (Hrsg.); H. Dürr; K. Maas; S. Heidorn; C. Springe; U. Stahlhut; K. Kodal
Straßenrecht: Systematische Darstellung des Rechts der öffentlichen Straßen, Wege und Plätze in Bund und Ländern (8.
Auflage)
München: Beck, 2021, LVI, 2007 S. − ISBN 978-3-406-70385-0
Hatte die 7. Auflage schon eine umfassende Anerkennung gefunden, so ist die 8. Auflage nahezu auf allen Gebieten nicht
nur aktualisiert – so werden an verschiedenen Stellen zum Beispiel schon Themen mit den Auswirkungen der Corona-
Pandemie behandelt − sondern auch mit Inhalt angereichert und systematisch vertieft worden. Kaum ein Thema auf dem
Gebiet des Straßenrechts und der Nachbar-Rechtsgebiete bleibt unerörtert und ist nicht unter Abwägung von gesetzlichen

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Bestimmungen, Rechtsprechung und Literatur grundlegend behandelt worden. Das Handbuch greift deutlich stärker als
früher die Rechtsprechung, die rechtliche und die technische Fachliteratur auf. Das Buch umfasst nun über 2007 Seiten
und hat zusätzlich ein größeres Format erhalten. Entsprechende, sehr sorgfältig erstellte Hilfsmittel dienen dazu, den Über-
blick zu gewinnen und zu erhalten. Die Gliederung als Gesamtübersicht und Gliederungen vor vielen Kapiteln, Tabellen und
ein groß angelegtes Sachverzeichnis mit Randnummern – sie alle tragen ebenfalls dazu bei. Es gibt weiterhin für die meisten
Bundesstraßen die Bundes-Auftragsverwaltung der Länder und zusätzlich daneben für die Bundesautobahnen und ein-
zelne Bundesstraßen die Bundeseigenverwaltung. In dem Buch sind die komplexen Entwicklungen und rechtlichen Zusam-
menhänge sachkundig und äußerst sorgfältig, aber auch ungewöhnlich ausgiebig aufgearbeitet. Bei einem Buch dieser
Qualität ist es selbstverständlich, dass auch die Standard-Begriffe des Straßenrechts (die Straße, die Straßenbaulast und
Straßenaufsicht, die Verkehrswegekreuzungen, die Straßenrechtlichen Nutzungsarten, das Straßennachbarrecht, die Stra-
ßenplanung, der Grunderwerb, Bau, Unterhaltung, Betrieb und Verkehr) einem generellen Check unterworfen werden und
grundsätzlich überdacht und überarbeitet werden. Dazu kommt, dass insbesondere auf dem Gebiet des Planungs- und
Umweltrechts eine große Regelungsfülle von zu beachtenden Bestimmungen der Europäischen Union große Auswirkungen
hat und selbstverständlich Eingang finden müssen. Profitiert von dieser Ausweitung der Bearbeitung hat auch die erheblich
gesteigerte Berücksichtigung der jeweiligen fachgesetzlichen Landesbestimmungen.

3
76 358
                  Rechtswesen

3.0   Gesetzgebung
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr
T. Schwandt; M. Mörsdorf
OLG Düsseldorf: Berichtigung der Rechtsgrundlage für Direktvergabe öffentlicher Personenverkehrsdienste auch im
Nachprüfungsverfahren noch zulässig
Infrastrukturrecht 17 (2020) Nr. 12, S. 303-304, zahlr. Q
Einem Betreiber öffentlicher Personenverkehrsdienste, der aufgrund "steuerlicher Querverbundeffekte" seine Verluste
durch Gewinnausschüttungen einer anderen Gesellschaft ausgleicht, kann keine Dienstleistungskonzession im Sinne der
VO (EG) Nr. 1370/2007 erteilt werden. Hiervon unberührt bleibt die Möglichkeit zur Direktvergabe eines öffentlichen Auf-
trags im Wege eines Inhouse-Geschäfts. Problemstellung: Nachdem der EuGH mit Urteil vom 08.05.2019 (Rs. C-253/18)
entschieden hatte, dass Art. 5 II VO (EG) Nr. 1370/2007 auf Direktvergaben von Verträgen über öffentliche Personenver-
kehrsdienstleistungen mit Bussen, die nicht die Form einer Dienstleistungskonzession im Sinne der RL 2014/23/EU anneh-
men, nicht anwendbar ist, galt es nun für das OLG Düsseldorf die Frage zu klären, ob durch die Einbindung eines Betreibers
öffentlicher Personenverkehrsdienste in einen steuerlichen Querverbund die Vergabe eines öffentlichen Auftrags in der
Form einer Dienstleistungskonzession ausscheide. Die Antragstellerin begehrte die Untersagung der Direktvergabe eines
öffentlichen Dienstleistungsauftrags an das im Alleineigentum stehende Verkehrsunternehmen der zuständigen Aufgaben-
trägerin. Ihrer Ansicht nach handelte es sich bei dem geplanten öffentlichen Dienstleistungsauftrag nicht um eine Dienst-
leistungskonzession, weshalb eine Direktvergabe nach Art. 5 II VO (EG) Nr. 1370/2007 ausscheide.

76 359
3.7      Rechtsangelegenheiten des Unterhaltungs-/Betriebsdienstes
A. Rebler
Die Verkehrssicherungspflicht (2 Teile)
Verkehrsdienst 65 (2020) Nr. 12, S. 311-318, 1 B, 55 Q / 66 (2021) Nr. 1, S. 3-8, 1 B, 91 Q
Verletzt der Träger der Straßenbaulast – handelnd etwa durch die Beschäftigten seines Bauhofs – seine Verkehrssiche-
rungspflicht und wird dadurch jemand verletzt oder gar getötet oder eine Sache beschädigt, droht die Verpflichtung zum
Schadensersatz oder gar eine Verurteilung wegen fahrlässiger Körperverletzung (§ 223 StGB). Aber warum können die
Angestellten einer Kommune oder die Mitarbeiter überhaupt für Schäden von Verkehrsteilnehmern haften, wenn sie buch-
stäblich "gar nichts getan" haben? Behandelt werden auch Bäume, Beleuchtung, Reinigung, Arbeitsstellen, Parkplätze und
die Verkehrsregelungspflicht.

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3.9      Straßenverkehrsrecht
E. Ternig
Mord im Straßenverkehr − auch bei Rennen möglich
Verkehrsdienst 65 (2020) Nr. 12, S. 327-335
Es wird ein Raser-Fall dargestellt, mit dem sich der Bundesgerichtshof (Urteil vom 18.06.2020, Aktenzeichen 4 StR 482/19)
zum wiederholten Male beschäftigen musste. Es werden Auszüge aus der Entscheidung genannt, die in Teilen vom Verfas-
ser kommentiert werden. Die Leitsätze des Gerichts sind: 1. Die Bewertung der Eigengefährdung durch den Täter kann
abhängig von seinem Vorstellungsbild über mögliche Tathergänge abgestuft sein; so kann er bei Fassen des Tatentschlus-
ses einen bestimmten gefahrbegründenden Sachverhalt hinnehmen, während er auf das Ausbleiben eines anderen, für
ihn mit einem höheren Risiko verbundenen Geschehensablaufs vertraut. 2. Für die Prüfung, ob ein Unfallgeschehen mit
tödlichen Folgen vom bedingten Vorsatz des Täters umfasst war, kommt es daher darauf an, ob er den konkreten Gesche-
hensablauf als möglich erkannt und die damit einhergehende Eigengefahr hingenommen hat. Ist dies der Fall und verwirk-
licht sich dieses Geschehen, ist es für die Prüfung der Vorsatzfrage unerheblich, ob er weitere Geschehensabläufe, die aus
seiner Sicht mit einer höheren und deshalb von ihm nicht gebilligten Eigengefahr verbunden waren, ebenfalls für möglich
erachtet hat.

5
76 361
                 Straßenplanung

5.0   Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr
S. Eichhorn; C. Gerten; S. Siedentop; J. Rönsch; C. Diller
Baulandpotenziale an Haltepunkten des schienengebundenen Regionalverkehrs in Nordrhein-Westfalen: Umfang, Qua-
lität und Perspektiven
Dortmund: ILS, Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH, 2020, 38 S., 16 B, 5 T, zahlr. Q (ILS-Working
Paper Nr. 3). − Online-Ressource: verfügbar unter: www.ils-forschung.de
In Nordrhein-Westfalen (NRW) zielt das Programm "Bauland an der Schiene" darauf ab, den Wohnungsbau an schienen-
verkehrserschlossenen Standorten zu verstärken. Damit soll mehr Menschen die bequeme Nutzung des öffentlichen Ver-
kehrs ermöglicht und der Straßenverkehr entlastet werden. Die Erschließung neuer Fahrgastpotenziale des öffentlichen
Verkehrs verspricht zugleich, die Effizienz der Verkehrsinfrastruktur insgesamt zu erhöhen. Allerdings gibt es in NRW wie
auch in anderen Bundesländern bislang kaum systematische Untersuchungen zum Umfang von Flächenpotenzialen in den
Einzugsbereichen des schienengebundenen Regionalverkehrs. In diese Lücke stößt die Studie, indem sie eine flächende-
ckende Bestandserhebung des "TOD-Potenzials" in NRW vornimmt. In gleich mehreren Punkten wird dabei methodisches
Neuland betreten. So werden die existierenden Haltepunkte des schienengebundenen Regionalverkehrs in ihrer Angebots-
qualität und ihren (regionalen) Erreichbarkeitspotenzialen differenziert bewertet. Das Flächenpotenzial im Einzugsbereich
der Haltepunkte wird nicht − wie meist üblich − mit Distanzen (Radien) quantifiziert, sondern auf Basis der fußläufigen
Erreichbarkeit geschätzt. Schließlich erlaubt der hier präsentierte Ansatz auch eine differenzierte Bewertung der Entwick-
lungsfähigkeit unbebauter Flächen im Hinblick auf naturschutzfachliche Restriktionen, Bodenpreise und Bevölkerungsdich-
ten sowie infrastrukturelle Ausstattungsniveaus.

76 362
5.0      Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)
6.2      Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle
0.8      Forschung und Entwicklung
F. Bruns; C. Abegg; B. Erismann;T. Fumasoli; N. Pahud-Schiesser
Verkehr der Zukunft 2060: Langfristige Wechselwirkungen Verkehr − Raum (Forschungsprojekt SVI 2017/002)
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2020, 229 S., 19 B, 101 T, zahlr. Q, Anhang
(Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1673)

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Mit dem Forschungspaket Verkehr der Zukunft soll eine visionäre Sicht auf die langfristige Entwicklung des Verkehrs über
rein quantitative Prognosen oder Perspektiven hinaus erarbeitet werden. Insgesamt bilden 7 Teilprojekte das Gesamtpaket
"Verkehr der Zukunft 2060". Ziel des Projekts ist die Ausarbeitung eines Wirkungsnetzes, in dem die Wechselwirkungen
von Raum und Verkehr in die übergeordneten gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen eingebettet sind. Das
Wirkungsnetz dient dazu, Szenarien hinsichtlich der Auswirkungen auf Raum und Verkehr zu untersuchen, die Wirkungs-
zusammenhänge bei der Interpretation der Ergebnisse aufzuzeigen und Erkenntnisse für die Verkehrs- und Raumplanung
abzuleiten. Das auf Basis von Bayes'schen Netzen entwickelte Wirkungsnetz berücksichtigt Personenverkehr und Güter-
verkehr sowie Wohnflächen und Arbeitsflächen mit ihren jeweils angebots- und nachfragebezogenen Merkmalen. Dabei
werden die drei Raumtypen Kernstädte, Agglomerationsgemeinden und Ländliche Gemeinden unterschieden. Die Bevöl-
kerung ist in elf verhaltenshomogene Gruppen (VHG) gegliedert. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer spezifischen Ver-
kehrs- und Wohnflächennachfrage in den jeweiligen Raumtypen. Im Güterverkehr werden zwanzig Branchen hinterlegt.
Angebotsseitig sind in der Raumplanung Siedlungsflächenangebot, Dichten und Attraktivitäten je Raumtyp hinterlegt. Das
Wirkungsnetz wurde für 2015 erstellt und anschließend auf Basis von Szenarioannahmen für 2060 angewendet. Drei Sze-
narien sind von der Paketleitung initiiert und wurden im Laufe des Projekts weiterentwickelt.

76 363
5.3      Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)
P. Kirchhoff
Entlastung der Großstadtzentren vom Autoverkehr
Verkehr und Technik 74 (2021) Nr. 2, S. 39-43
Die Zentren der großen Städte leiden unter starkem Autoverkehr. Er belastet sie mit Abgasen, Feinstaub, Lärm, Staus und
Parksuchverkehr. Hinzu kommen die Inanspruchnahme von Flächen, die sonst anderen Nutzungen zur Verfügung stehen
würden sowie Beeinträchtigungen des Stadtbilds. Dadurch entstehen negative Wirkungen auf die dort lebenden Men-
schen, die Umwelt, die Wirtschaft und ganz allgemein das städtische Leben. Abgase und Lärm werden stark verringert,
sobald der überwiegende Teil der Fahrzeuge mit nachhaltig gewonnener elektrischer Energie angetrieben wird. Die übri-
gen Belastungen bleiben allerdings auch dann bestehen. Von Politikern und Fachleuten wird nach Maßnahmen gesucht,
um die negativen Wirkungen des Autoverkehrs zu beseitigen oder wenigstens zu reduzieren. Dies kann nur gelingen, wenn
ein hinreichend großer Teil des Autoverkehrs auf andere Verkehrsmittel, insbesondere auf den Öffentlichen Personennah-
verkehr (ÖPNV) verlagert wird. Dadurch werden nicht nur das Zentrum selbst entlastet, sondern auch die Zufahrtsstraßen
von den Außenbezirken und aus dem Umland ins Zentrum. Bei Fahrten innerhalb der Stadt kommt auch eine Verlagerung
zum Fahrrad und zu anderen Formen der Nahmobilität infrage. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen reicht eine Verbes-
serung oder Verbilligung des Angebots im ÖPNV für die angestrebte Verlagerung nicht aus. Eine Verlagerung ist nur zu
erreichen, wenn neben der ÖPNV-Verbesserung auch Restriktionen gegenüber dem Autoverkehr erfolgen ("Pull and
Push"). Restriktionen gegenüber dem Autoverkehr entstehen bereits heute in Form von Staus und Parkproblemen. Da sie
die Negativwirkungen des Autoverkehrs aber weiter erhöhen, sollte man dieser Entwicklung keinen freien Lauf lassen oder
ihr gar Vorschub leisten, sondern gegensteuern.

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5.3      Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)
6.1      Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen
6.10     Energieverbrauch
J. Hobusch; N. Kostorz; G. Wilkes; M. Kagerbauer
E-Scooter − Freizeitspaß oder alternatives Mobilitätsangebot?
Straßenverkehrstechnik 65 (2021) Nr. 1, S. 33-38, 6 B, 15 Q
Seit die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung das Fahren mit E-Scootern im öffentlichen Verkehrsraum im Juni 2019 auch
in Deutschland erlaubt hat, gehören diese in vielen Großstädten zum Stadtbild. Durch das Hinzufügen eines Elektromotors
erlebt der klassische Tretroller seitdem einen globalen Wiederaufschwung als neues Angebot der Shared Mobility. Empiri-
sche Studien darüber, von wem und wie oft E-Scooter bisher genutzt werden und welche Intention hinter der Nutzung
steckt, sind in Deutschland gegenwärtig kaum vorhanden. Im Rahmen einer Studie wurden mithilfe von fünf Expertenin-
terviews und einer Online-Befragung (n = 512) Kennzahlen, Intentionen sowie Determinanten und Hindernisse der bishe-
rigen E-Scooter-Nutzung untersucht. Als neuer, innovativer Teilbereich der Shared Mobility sollen E-Scooter einen positi-
ven Beitrag zur Erreichung politischer Handlungsziele wie den Umstieg vom motorisierten Individualverkehr (MIV) auf kur-
zen Wegen hin zu umweltfreundlichen Alternativen oder die Ergänzung zum öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)
begünstigen. Entgegen dieser Vorstellung substituierten über zwei Drittel der Befragungsteilnehmenden bei ihrer letzten
Fahrt Verkehrsmittel des Umweltverbunds; motorisierte Individualverkehrsmittel wurden hingegen nur von 1 % der Nut-
zenden ersetzt. Des Weiteren wurden die meisten Wege mit E-Scootern zu Freizeit- und Spaßzwecken getätigt. Ein Ver-
gleich der Nutzungsintentionen zwischen der ersten und letzten Fahrt deutet jedoch darauf hin, dass sich die Absichten

            www.fgsv.de – Dokumentation Straße, 61. Jahrgang, Februar 2021                                          17
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