Dorfspiegel Frühling 2018 - Neugestaltung des Friedhofs Jubiläum Fürstensteig Kulturkommission - Triesenberg
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Dorfspiegel Frühling 2018 Neugestaltung des Friedhofs Jubiläum Fürstensteig Kulturkommission Werner Hilbe Trinken als sozialer Zwang 1
«Die finanziellen Mittel sinnvoll einsetzen – Investitionen priorisieren» Geschätzte Einwohnerinnen und Einwohner Konzeptideen vor. Der Friedhof soll ein Hort lichen Änderungen bei der Abfallentsor- Der Gemeinderat stellt zurzeit die Weichen der Ruhe bleiben. Deshalb wird die Umge- gung. Wir berichten über die Aufgaben der für die künftige Entwicklung unserer Berg- staltung mit viel Feingefühl angegangen. Kulturkommission und stellen deren Mit- gemeinde. Als Schwerpunkt wird die Dorf- In den Rathaus-Nachrichten berichten glieder vor. zentrumsentwicklung forciert. Die unbe- wir über die Neuregelung der Förderung Es gibt wohl kaum jemanden, der friedigende Situation der Feuerwehr wird von Projekten im Kulturbereich durch die Werner Hilbe nicht kennt. Im Personen gelöst. Varianten für die Sanierung des Kulturkommission oder die Stiftung Hei- porträt stellen wir den ehemaligen Boden- Bergrestaurants Sücka werden ebenso ge- mat- und Familiengeschichte Triesenberg. leger vor, der seit einiger Zeit erfolgreich im prüft und deren Potenzial abgeschätzt. Wie Wir stellen zudem die verschiedenen Vari- Seeblick in Steg wirtet. Auf den Jugendsei- weiter mit der IPAG-Liegenschaft und dem anten vor, die gemäss Entwicklungskonzept ten beschäftigt sich Theresa Hilbe mit dem schon lange diskutierten Bodentausch mit für das Berggasthaus Sücka möglich wären. Thema «Alkoholkonsum als sozialer Zwang» der Bürgergenossenschaft Triesen? Auch Die Vergabe der Arbeiten für die Sanierung und macht auf Risiken und Probleme für diese Frage beschäftigt uns derzeit. Zudem der Steinortstrasse, der gut besuchte Ge- Jugendliche aufmerksam. wird für den Unterhalt der Strassen, Mau- werbe- und Unternehmeranlass und die In der Rubrik «Ünschi Gschicht» berich- ern und Werkleitungen viel Geld benötigt. Präsentation der Machbarkeitsstudie ten wir über den Bau des Dreischwestern- Die Finanzierung all dieser Projekte und de- «Wohnen: barrierefrei, sicher, sozial.» inklu- wegs mit dem Fürstensteig vor 120 Jahren. ren Priorisierung wird somit eine der gros sive Bedürfnisabklärung sind weitere The- Er ist der wohl berühmteste Wanderweg sen Herausforderungen für unsere Gemein- men, über die wir berichten. Liechtensteins und wird bis heute jedes de in der nahen Zukunft darstellen. Impressionen der Wintersaison in Mal- Jahr von Tausenden von Alpinisten began- Das Verhältnis zwischen den Erd- und bun und von den verschiedenen Fasnachts- gen. Urnenbestattungen hat sich stark verän- veranstaltungen, Berichte über die Jagdsai- Ich hoffe, die bunte Mischung aus Rat- dert. Die traditionellen Erdbestattungen son 2017 und die Auftaktveranstaltung zu haus-Nachrichten und Berichten über das sind zurückgegangen und die Urnenbestat- den Feierlichkeiten «250 Jahre Pfarrei Trie- vielseitige Dorfgeschehen findet bei euch tungen haben enorm zugenommen. Der senberg» sind in der Rubrik «Dorfleben» zu Anklang. Ich wünsche euch viel Vergnügen Gemeinderat hat deshalb eine Friedhofs- finden. Im Dorfspiegel-Quiz publizieren wir bei der Lektüre dieser Dorfspiegel-Ausgabe kommission bestellt, die unter dem Vorsitz ein weiteres Bild, mit dem wir euer Wissen und einen schönen Frühling. der diplomierten Landschaftsarchitektin rund um die Triesenberger Flurnamen tes- Diana Heeb-Fehr Vorschläge für die Umge- ten. Schickt uns eure Lösungen, denn mit- Christoph Beck staltung des Friedhofareals und eine neue machen lohnt sich. Gemeindevorsteher Friedhofs- und Bestattungsordnung ausar- Unserem Leitbild haben wir wiederum beiten wird. Im Blickpunkt stellen wir die einen Artikel gewidmet und im Umwelt Mitglieder dieser Kommission und erste bereich befassen wir uns mit den wesent
Informationsmagazin der Gemeinde Triesenberg Frühling 2018, Nr. 147 4 36 42 46 52 4 Im Blickpunkt: Neugestaltung des Friedhofs 10 Rathaus-Nachrichten 24 Aus dem Dorfgeschehen 33 Personalwesen 33 Quiz 36 Ünschi Gschicht: Jubiläum Fürstensteig 42 Kommissionen: Zwischen Herkunft und Zukunft 46 Porträt: Werner Hilbe 52 Für d Bäärger Jugend: Trinken als sozialer Zwang 55 Aus dem Leben
Neugestaltung des Friedhofs «Es ist ein wichtiges Anliegen der Gemeinde Triesenberg, dass der Friedhof als geweihte Ruhestätte der Verstorbenen jederzeit in würdiger Weise unterhalten und gepflegt ist und dass alles vermieden wird, was die Pietät gegenüber Toten beeinträchtigen könnte.» Diese Aussage ist Artikel 1 der Friedhofs- und Bestattungsordnung entnommen, die seit 2006 in Triesenberg angewendet wird und nun an die neuen Gegebenheiten angepasst werden soll. von Egon Gstöhl Für diese Aufgabe und die Begleitung der in den Ende letzten Jahres vorgestellt worden. Das Grund nächsten Jahren geplanten Umgestaltung des lagenpapier wird nun durch die Friedhofskommission Friedhofs hat der Gemeinderat Ende Februar eine beraten und weiterentwickelt, damit in einem ersten achtköpfige Friedhofskommission eingesetzt, die von Schritt eine neue Friedhofs- und Bestattungsordnung Diana Heeb-Fehr geleitet wird. ausgearbeitet werden kann. Der Entwurf sollte bis Ende dieses Jahres vorliegen. Sobald der Gemeinderat Immer mehr Urnenbestattungen grünes Licht gegeben hat, wird in einem zweiten Seit dem Inkrafttreten der Friedhofs- und Bestat- Schritt die Umgestaltung des Friedhofs an die Hand tungsordnung hat sich das Verhältnis zwischen den genommen. Dabei sollen auch Besonderheiten Erd- und Urnenbestattungen stark verändert. Waren berücksichtigt werden, wie die Lage des Friedhofs es damals noch fast gleich viele traditionelle Erdbe- mitten im Dorf, neben Orten des Lebens, Arbeitens stattungen, sind diese stark zurückgegangen, wäh- und Feierns. So wird der Friedhof nicht nur als letzte rend die Urnenbestattungen enorm zugenommen Ruhestätte für die Verstorbenen betrachtet, sondern haben. Diese Veränderung in der Bestattungsform hat zugleich als Ort der Ruhe, der Begegnung und Besin- grosse Auswirkungen auf die Friedhofsgestaltung, nung für die Bevölkerung. «Darauf wollen wir bei der weil der Anteil klassischer Gräber immer mehr Neukonzeption mit einer einfühlsamen Gestaltung, zurückgeht und in den Grabreihen Lücken entstehen. mit der Bepflanzung und weiteren Elementen einge- Auf der anderen Seite wird mehr Platz für Urnenni- hen», freut sich Diana Heeb-Fehr auf die spannende schen und Urnengräber benötigt. Die vom Gemeinde- Aufgabe der Friedhofskommission. rat bestellte Friedhofskommission wird sich aufgrund der veränderten Bestattungskultur mit diesen Fragen Traditioneller Friedhof auseinandersetzen und Vorschläge für die Umgestal- Der Triesenberger Friedhof ist als Kirchfriedhof tung des Friedhofareals sowie einen Entwurf für eine unmittelbar neben der Kirche angelegt. Er ist in zwei neue Friedhofs- und Bestattungsordnung ausarbeiten. Grabfelder eingeteilt – mit dem Kreuz in der Mitte. Geplant ist seit 2005, einen Kreuzweg anzulegen, Konzeptionelle Grundlagen sodass vier Grabfelder entstehen. Die heutige Gestal- Erste Konzeptideen der diplomierten Landschaftsar- tung des Friedhofs ist klar und die Gräber sind schön chitektin Diana Heeb-Fehr sind dem Gemeinderat geschmückt. Es fehlen jedoch grössere Bäume und 5
1 Säulen-Eiben Säulen-Eiben Linde Blumenbeet Gemeinschaftsgrab mit Bepflanzung Obstwiese mit geschwungener Parkbank Mohnwiese mit Blumen Apfelbaum Kreuz Urnenwand- Erweiterung? Weisstanne 3 Zierkirschen 6 Im Blickpunkt
2 «Bei der Neukonzeption ordnung auf 18 Jahre festgelegt. Dies bewirkt in den nächsten 5 bis 15 Jahren eine grosse Veränderung des werden wir eine einfühlsame Friedhofs, da viel Freifläche entsteht. Der angedachte Kreuzweg soll nun in ein neues Konzept einbezogen Gestaltung, die B epflanzung werden, weil bis 2023 die dafür noch benötigten Flächen frei werden. Aber auch die meisten nordöst und weitere Elemente lichen und südöstlichen Gräber sind bis dahin nicht mehr belegt. Für den Kreuzweg und die Anlegung von berücksichtigen.» vier Grabfeldern gibt es verschiedene Möglichkeiten. Alle bedingen jedoch eine Überarbeitung der heutigen Diana Heeb-Fehr Friedhofsordnung. Friedhof für Angehörige aller Konfessionen Gemäss der geltenden Regelung dürfen Erdbestat tungen in Triesenberg ausschliesslich auf dem Ge- Pflanzbeete, welche den Raum fassen und die Strenge meindefriedhof bei der Pfarrkirche St. Josef erfolgen. der Mauern und Kiesfläche auflockern. Auch Sitzgele- Bei Erdbestattungen ist nur die Verwendung von genheiten findet man nicht vor. Seit dem Jahr 2000 Weichholzsärgen gestattet. Ausgenommen sind gibt es Urnennischen und Urnengräber im östlichen Zinn- und Hartholzsärge von im Ausland Verstor Teil des Friedhofs. Die Gestaltung ist schlicht und benen, die nach den gesetzlichen Bestimmungen des einheitlich. Bei durchschnittlich 22 Todesfällen pro jeweiligen Landes in einem Zinn- oder Hartholzsarg Jahr in der Gemeinde Triesenberg werden zirka 18 bis überführt werden. Bei Urnenbestattungen ist die 20 Verstorbene in den Urnennischen beigesetzt. Nur 2 Asche in einer Urne zu sammeln. Auf Verlangen der bis 4 Gräber beziehungsweise Urnengräber werden Angehörigen wird die Urne in einer Urnennische, in pro Jahr gebraucht. Die Grabesruhe ist laut Friedhofs- einem Urnengrab, in einem bestehenden Leichengrab oder im Gemeinschaftsaschengrab auf dem Friedhof beigesetzt oder wird den Angehörigen zur privaten 1: Eine Skizze mit möglichen gestalterischen Anpassungen auf Beisetzung überlassen. Auf dem Triesenberger dem Friedhofsgelände. Friedhof können Angehörige aller Konfessionen und 2: In die Wand eingelassene Urnennischen stehen noch in aus- Religionen sowie auch konfessionslose Verstorbene reichender Zahl zur Verfügung. beigesetzt werden. Im Blickpunkt 7
1 Mauernischen für Urnen und Urnengräber 2 Die Urnennischen und Urnengräber sind für die Beisetzung von Aschenurnen bestimmt. Die Beiset- zung von amtlich verschlossenen Urnen ist kirchlich und rechtlich der Leichenbestattung gleichgestellt. Die Gemeinde weist bei einem Todesfall eine Urnen nische oder ein Urnengrab zu. Eine Aschenurne darf gemäss der Bestattungsordnung ausschliesslich in den dafür vorgesehenen Mauernischen, in einem Urnengrab oder in einem bestehenden Leichengrab, nicht aber in einem separaten, grossen Grab auf dem Friedhof beigesetzt werden. Grabesruhe von 18 Jahren Die allgemeine Grabesruhe auf dem Friedhof Triesen- berg beträgt für Erd- und Urnenbestattungen 18 Jahre. Urnennischen und Urnengräber werden somit für eine Dauer von 18 Jahren zugeteilt. Nach Benachrichtigung der Angehörigen wird die Asche danach dem dafür vorgesehenen Gemeinschaftsaschengrab beigegeben. 1: Die Zahl der Erdbestattungen nimmt auch in Triesenberg kontinuierlich ab. 2: Die Gedenkstätte für Eltern, die Kinder während der Schwangerschaft oder bei der Geburt verloren haben. 3: Der Durchgang vom Friedhof zur Totenkapelle wirkt ohne Bepflanzung oder andere Gestaltungselemente recht trist. 8 Im Blickpunkt
3 Es ist den Angehörigen freigestellt, die Urnennische schaftsgrab mit Rosen, Salbei und Wechselflor oder das Urnengrab frühzeitig aufzugeben und die bepflanzt werden. Welche Gestaltungsideen konkret Asche in das Gemeinschaftsaschengrab zu geben. umgesetzt werden, hängt von den Ergebnissen der Grundsätzlich verständigt die Gemeinde bei Ablauf Arbeit in der Friedhofskommission ab. Sie wird in den der Grabesruhe die Angehörigen und ersucht sie, nächsten Monaten zuhanden des Gemeinderats die innert einer angemessenen Frist die Aschenurne aus Entscheidungsgrundlagen und den Entwurf für eine der Mauernische oder aus dem Urnengrab zu entfer- neue Friedhofs- und Bestattungsordnung ausarbeiten, nen und das Urnengrab abzuräumen. Für die Einhal- die für die Umgestaltung des Friedhofs den Weg tung der Friedhofs- und Bestattungsordnung ist der weisen wird. Mesmer zuständig. Er hat die Aufsicht über Gestal- tung, Zustand und Unterhalt der gesamten Friedhof- anlage. Bestellung der Friedhofskommission Erste Konzeptideen Aus gestalterischer Sicht wäre es sinnvoll, einen Teil Der Gemeinderat hat an der Sitzung vom 27. Februar der bestehenden Gräber – wenn möglich – zu erhal- 2018 die Friedhofskommission in der folgenden ten, auch wenn sie aufgrund der stark zurückgegan Zusammensetzung neu bestellt: genen Erdbestattungen eigentlich nicht mehr be nötigt würden. Gemäss einer ersten Konzeptskizze – Diana Heeb-Fehr (Vorsitz) könnte der Friedhof künftig in vier Grabfelder mit je – Thomas Nigg, Gemeinderat 41 Gräbern eingeteilt werden. Insgesamt ergäbe dies – Jonny Sele, Gemeinderat 164 Gräber, also im Vergleich zu den derzeitigen 292 – Doris Sele, Vertreterin Pfarreirat Gräbern deutlich weniger. Das würde es ermöglichen, – Gertrud Vogt, Vertreterin Frauenverein mehr bepflanzte Grünflächen zu integrieren. So wäre – Edgar Frommelt, Vertreter Bau- und es vorstellbar, die frei werdende Fläche im Süden des Raumplanungskommission Friedhofs mit einer Blumenwiese mit Mohn und – Pfarrer Georg Hirsch einem neuen Brunnen zu gestalten. Die Urnennischen – Mesmer Marco Schädler könnten mit neuen Säulen-Eiben und das Gemein- Im Blickpunkt 9
Berggasthaus Sücka Alpwirtschaftssystem aufgeben und die gemeinsame Sennerei einführen mussten. Molken- und Luftkuranstalt In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren Molkenkuren sehr verbreitet. Bei die- sen Kuren ging es um den Genuss von Ma- germilch. Solche Molkenkuren in frischer, sauerstoffreicher Alpenluft seien bei Blut- armut, bei verbrauchten Nerven, zur Förde- rung des Stoffwechsels und zur Vorbeu- gung gegen verschiedene Leiden nützlich gewesen. Es galt für nerven- und lungen- schwache Gäste als heilsam, direkt über dem Kuhstall zu schlafen und die duftge- schwängerte Luft einzuatmen. Gaflei und Sücka galten damals als beliebte Molken- und Luftkuranstalten. Soviel zur Geschichte des heutigen Berggasthauses. Entwicklungskonzept erarbeitet Wie weiter mit dem baufälligen Berggast- haus Sücka? Um diese Frage beantworten zu können, beauftragte der Gemeinderat die Schweizer Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW mit der Erarbeitung eines Entwicklungskonzepts. Als Grundlage wurden mit einer detaillierten Ist-Analyse die Stärken und Schwächen ermittelt. Das Ergebnis und die möglichen Lösungswege für die Zukunft wurden dem Gemeinderat im Dezember präsentiert. Verschiedene bauliche Varianten möglich An der Sitzung vom 27. Februar hat sich der Gemeinderat nochmals mit den drei mög lichen Varianten befasst. Variante 1: Sanierung mit Ergänzungsbauten Die Schlafgeschosse im Ober- und Dachge- schoss können nur mit sehr viel Aufwand an die heutigen Anforderungen angepasst werden. Ein Ersatzbau ist hier aus finanziel- ler und konstruktiver Sicht zu empfehlen. Im Erdgeschoss sind der Anbau, die Küche und die Fassade grundsätzlich in Ordnung. Diese werden belassen und nur «pinselsa- niert», das heisst, sie werden nur oberfläch- Es steht ausser Frage: Das Berggasthaus völkerung von grosser Bedeutung. Der Er- lich saniert. Die restlichen Räume werden Sücka ist baufällig. Während vieler Jahre werb der Alpe für 336‘310 fl (Gulden) des von Grund auf saniert, da statische Nach- wurden nur punktuell Renovations- und Er- Landesfürsten ist eng verknüpft mit der besserungen und neue Oberflächen not- neuerungsarbeiten durchgeführt, und dies Einführung der neuen Alpbewirtschaftung, wendig sind. Das Kellergeschoss wird bis ohne, dass den Arbeiten ein Gesamtkonzept der Gemeinschaftssennerei oder dem auf den nördlichen Nebenraum ebenfalls zugrunde lag. «Zämaschütta», wie es genannt wurde. «pinselsaniert». Fürst Johann II. knüpfte nämlich den Ver- Der Kauf der Gemeindealpe Sücka 1887 war kauf seiner Alpe Sücka an die Bedingung, 1: Postkarte von 1915 – Gaflei und Sücka galten für die damals vorwiegend bäuerliche Be- dass die Triesenberger Bauern ihr bisheriges als beliebte Molken- und Luftkuranstalten. 10 Rathaus-Nachrichten
Die Kostenschätzung für diese Variante: Suche nach privaten Investoren Forschungsgruppe der ZHAW wird deshalb – Gebäudesanierung und Teilersatzbau Als Alternative käme eine Finanzierung beauftragt, diese Alternative zu prüfen, da 2.1 bis 2.6 Millionen Franken durch private Geldgeber in Frage. Der Ge- sie solche Projekte bereits erfolgreich reali- – Terrassenerweiterung meinderat könnte sich vorstellen, dass er siert haben. Es bleibt noch etwas Zeit. Bis ca. 80‘000 Franken interessierten Investoren ein langfristiges spätestens in zwei bis drei Jahren, wenn – Aussichtsplattformen Baurecht einräumt, damit diese die bau eine Neuverpachtung des Berggasthauses ca. 235‘000 Franken lichen Massnahmen finanzieren und das notwendig wird, muss aber eine tragbare Berggasthaus später betreiben können. Die Lösung gefunden werden. Variante 2: Abbruch und Neubau Der Bestand wird komplett abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Mit dieser Vari- 1 ante würden sich neue Möglichkeiten er- öffnen und das Berggasthaus könnte funk- tional und konstruktiv wesentlich verbes- sert werden. Beispielweise würden heutige Normen erfüllt, man würde Empfehlungen sowie Ansprüchen gerecht, die funktiona- len Abläufe würden verbessert, die Lage und damit Aussicht der Gasträume und Ter- rasse würden optimiert usw. Die Kostenschätzung für diese Variante: – Abbruch und Neubau 2.9 bis 3.6 Millionen Franken – Aussichtsplattformen ca. 235‘000 Franken Variante 3: Abbruch und Rekultivierung Der Bestand wird komplett abgerissen und rekultiviert. Es wären keine Übernach tungen mehr möglich. Allenfalls könnte ne- ben dem Verkauf von Produkten aus der Alpwirtschaft der Ausschank von Geträn- ken erfolgen. Die Kostenschätzung für diese Variante: – Abbruch und Rekultivierung ca. 70‘000 Franken Die notwendigen Finanzen fehlen An der Sitzung vom 27. Februar hat sich der Gemeinderat nochmals mit dem Thema be- fasst. Neben den grossen wertsichernden Aufwendungen für den Unterhalt von Strassen, der Wasser- und Abwasserversor- gung sowie der zahlreichen Gemeindege- bäude stehen weitere grosse Investitionen an. Unter anderem muss das Kontaktge- bäude saniert werden und es gilt für Feuer- wehr, Samariter, Jugendtreff und Kinder- garten adäquate Lösungen zu finden. Daher sind sich die Gemeinderäte darin einig, dass ein Umbau oder gar ein Neubau für die Ge- meinde aus heutiger Sicht finanziell nicht tragbar wäre. Rathaus-Nachrichten 11
Gewerbe- und Unternehmeranlass 2018 1 Der dritte Gewerbe- und Unternehmer anlass fand am 20. Februar 2018 im ehe «Das Glasfaser vergangenen Jahr. Mit dem Erwerb der Lie- genschaft ergäbe sich für die Gemeinde in maligen IPAG-Gebäude statt. Die Besichti- gung der Produktionshallen sowie die Fach- netzwerk ist die Sachen Gewerbezone eine neue Ausgangs- lage, da sich dieser Standort für die weitere referate zum Thema «Kommunikationsnetz digitale Autobahn gewerbliche Nutzung bestens eigne. Bis der Zukunft» standen dabei im Mittelpunkt. zum Vorliegen eines Gesamtkonzepts für der Zukunft, ohne die künftige Nutzung könne das beste Gemeinderat Matthias Beck konnte beim dritten Gewerbe- und Unternehmeranlass Geschwindigkeits hende Gebäude von Betrieben bereits jetzt genutzt werden, auch wenn davon auszu- rund 70 Teilnehmende begrüssen. Er zeigte sich erfreut, dass das Interesse von Jahr zu begrenzung und gehen sei, dass sich später bauliche Verän- derungen ergeben würden. Für spätere Aus- Jahr steige. «Neben der Vermittlung von In- ohne Stau.» baupläne wäre zudem der Erwerb der ge- formationen zu aktuellen Themen, wie bei- gen Süden angrenzenden Fläche interes- spielsweise heute zum Ausbau des Glasfa- André Beck sant, die sich im Besitz der Bürgergenossen- sernetzwerks, steht vor allem der Aus- schaft Triesen befinde, so der Vorsteher tausch der Unternehmer mit Gemeinderä- weiter. ten und auch untereinander im Zentrum», Kauf der IPAG-Liegenschaft betonte Matthias Beck. Er gab einen Über- Gemeindevorsteher Christoph Beck infor- Die digitale Autobahn blick über den geplanten Ablauf und mierte über den Kauf der beiden Grundstü- Jörg Lüchinger und Gemeinderat Fabio wünschte allen einen gleichermassen infor- cke inklusive des Wohnhauses und der Pro- Gassner informierten danach als Vertreter mativen wie auch gemütlichen Abend. duktionshallen für 4.7 Millionen Franken im der Liechtensteinischen Kraftwerke (LKW) 12 Rathaus-Nachrichten
2 über den aktuellen Ausbaustand des Glas- fasernetzes in Liechtenstein und zeigten auf, wo Liechtenstein im Vergleich mit den Nachbarländern steht. Der Ausbau sollte in Triesenberg bis zum Jahr 2021 grösstenteils abgeschlossen sein. Auf der Website der LKW kann der geplante Termin für die eige- ne Liegenschaft abgefragt werden. Die drei Jungunternehmer André Beck, Simon Kaiser und Simon Beck bieten Bera- tung und Dienstleistungen im Bereich In- formationstechnologie und Kommunikati- on an. Sie nahmen die Gelegenheit wahr, einerseits die Vorteile der digitalen Auto- bahn sowie die damit verbundenen zukünf- tigen Chancen für Unternehmen aufzuzei- gen und andererseits das Dienstleistungs- angebot ihrer Firma vestra ICT vorzustellen. Sie forderten die Unternehmer auf, beim Austausch von Komponenten im IT-Bereich schon jetzt darauf zu achten, dass die neue 3 Infrastruktur für das Kommunikationsnetz der Zukunft ausgelegt sei. Gemütlicher Ausklang bei angeregten Diskussionen Gemeindevorsteher Christoph Beck be- dankte sich anschliessend bei den Referen- ten für die interessanten Ausführungen und lud alle Anwesenden ein, gemeinsam mit Liegenschaftsverwalter Toni Gassner die ehemaligen Produktionshallen zu be- sichtigen. Beim von der Gemeinde offerier- ten Aperitif boten Marc Schädler und An- na-Lena Beck feine regionale Produkte vom Lama- und Alpakahof Triesenberg an. Die Referenten und die anwesenden Gemein- deräte waren dabei gesuchte Gesprächs- partner. 1: Der dritte Gewerbe- und Unternehmeranlass war gut besucht. Die Referenten stehend im Hintergrund von links: Simon Beck, Simon Kaiser, Gemeinderat Fabio Gassner, André Beck, Jörg Lüchinger und am Rednerpult Gemeinde vorsteher Christoph Beck. 2: Marc Schädler, Anna-Lena Beck und das Team vom Lama- und Alpakahof boten feines Raclette sowie regionale Produkte vom eigenen Hof an. 3: Die im Süden angrenzende, im Plan blau um- rahmte Fläche der Bürgergenossenschaft Triesen wäre für spätere Ausbaupläne interessant. Rathaus-Nachrichten 13
Kulturangebot sowie Heimat- und Familiengeschichte fördern 1 «Das breit gefächerte kulturelle Angebot und die kulturellen Einrichtungen in Trie- senberg sind verbindende Elemente im Dorfleben.» So lautet ein Ziel im Leitbild der Gemeinde. Durch das Engagement der Ortsvereine wird ein breites sportliches und kulturelles Freizeitangebot für alle Einwoh- nerinnen und Einwohner gewährleistet. Deshalb fördert die Gemeinde die Ortsver- eine durch gratis zur Verfügung gestellte Infrastruktur, wie beispielsweise die Sport- anlage Leitawis, das Vereinshaus oder den Dorfsaal, und deren Unterhalt. Je nach Grösse, Jugendförderung und Veranstal- tungen erhalten die Vereine zudem auch direkte finanzielle Zuwendungen. Reglement für Vereine und freischaffende Künstler Projekte und Veranstaltungen von frei- schaffenden Künstlern sowie Vereinen, die nicht dem Reglement zur Vereinsförderung unterstehen, sind ebenfalls ein wesent licher Bestandteil des kulturellen Angebots. Auf Antrag der Kulturkommission hat der Gemeinderat im Dezember 2016 ein Regle- ment verabschiedet, das die Vergabe der Fördermittel nach klaren Vorgaben und Kri- terien regelt. Für 2018 wurde nun auch ein entsprechendes Konto mit Mitteln in der Höhe von 35‘000 Franken für die Förderung vom Gemeinderat bewilligt. Die entspre- chenden Anträge werden von der Kultur- kommission gesammelt und gemäss Regle- ment beurteilt. Basierend auf den Empfeh- lungen der Kulturkommission entscheidet der Gemeinderat definitiv über die Zusage von Unterstützungsleistungen. Das ent- sprechende Reglement ist auf der Website der Gemeinde abrufbar, und die Mitglieder der Kulturkommission geben gerne Aus- kunft. Stiftung Heimat- und Familiengeschichte Triesenberg Im Jahr 2004 erwarb die Gemeinde die Fa- milienchronik Triesenberg, die von Pfarrer Engelbert Bucher geschaffen und von Alexander Sele digitalisiert wurde. Unter Brauchtums und der Förderung des kultu- mensänderung die Genehmigung der über- anderem aus Datenschutzgründen errich- rellen Lebens in Triesenberg sorgen die Mit- arbeiteten Statuten beantragt. Dabei wur- tete die Gemeinde in der Folge eine Stif- glieder des Vereins im Auftrag der Stiftung de der Zweck der Stiftung mit der Förde- tung und widmete ihr den gesamten Da- für die Verwaltung, Bearbeitung und Veröf- rung von Ideen und Projekten im Bereich tenbestand. Die «Stiftung Heimat- und Fa- fentlichung der Familienchronik. miliengeschichte Triesenberg», wie sie heu- te heisst, gründete ihrerseits 2005 den Namensänderung und Neuausrichtung 1: Die Kulturvereine bereichern das Dorfleben «Verein Ahnenforschung und Familien Die Stiftung ist im Jahr 2016 an den Ge- mit ihren Veranstaltungen und bewahren unser chronik Triesenberg». Neben der Pflege des meinderat gelangt und hat neben einer Na- Brauchtum. 14 Rathaus-Nachrichten
der auf die Gemeinde Triesenberg zuge- klar definierten Vorgaben erfolgen kann, schnittenen Heimat- und Familiengeschich- hat der Stiftungsrat ein entsprechendes te sowie dem Erwerb von Filmen, Fotoma- Reglement verabschiedet. Der Stiftungsrat terial, Büchern und anderen Werken sowie entscheidet über die Vergabe der Förder- von Rechten in diesem Bereich erweitert. mittel und arbeitet dazu eng mit der Kultur Neben der Entschädigung des Vereins für stiftung Liechtenstein zusammen. Er setzt seine Tätigkeit sollen auch dafür von der sich aktuell wie folgt zusammen: Roland Gemeinde und Dritten zur Verfügung ge- Beck (Präsident), Benjamin Eberle, Josef stellte finanzielle Mittel eingesetzt werden. Eberle, Emanuel Schädler und Walter Damit die Vergabe der Fördermittel nach Schädler. Triesenbergs Wohnbevölkerung Die Einwohnerzahl unserer kleinen Bergge- meinde ist von 2’729 im Jahr 2001 auf 2’573 Triesenberger Bürger andere Liechtensteiner im Jahr 2009 gesunken. Seitdem ist sie wie- 57.2 % Bürger der leicht gestiegen. Per 31. Dezember 2017 21.4 % zählte Triesenberg 2’644 Einwohnerinnen und Einwohner. Gegenüber 2016 (2’698) sind das 54 Personen weniger. Bei der stän- digen Wohnbevölkerung wurden auch die Kurzaufenthalter eingerechnet. 567 Perso- nen oder 21.4 Prozent sind ausländische Staatsbürger, und von den 2’077 in Triesen- Ausländer berg wohnhaften Liechtensteinern sind 21.4 % 1’512 Triesenberger. Weiterführung der Flexicards Das Angebot der Schweizerischen Bundes- Tageskartenstatistik 2005 bis 2017 Franken und bei gleichbleibender Auslas bahnen (SBB), die «Tageskarte Gemeinde», tung kann die Gemeinde auf der Einnah- erfreut sich bei Einwohnerinnen und Ein- menseite mit rund 35’500 Franken rechnen. wohnern grosser Beliebtheit. Diese Zugbil- Jahr Anzahl Karten Auslastung in % Die Differenz von 6’700 Franken steuert die lette (Flexicards) werden von den SBB an Gemeinde zur Förderung des öffentlichen öffentlich-rechtliche Körperschaften wie 2017 3 84.38 Verkehrs bei. Gemeinden ausgegeben. Die Gemeinde 2016 3 80.43 Triesenberg hat drei solcher Karten im An- 2015 3 79.7 gebot und gibt diese gegen Vorbestellung 2014 3 75.6 für 40 Franken an die Triesenberger Ein- 2013 3 77.8 wohnerinnen und Einwohner ab. Die Aus- 2012 3 84.0 lastung der Triesenberger Flexicards ist im 2011 3 81.4 vergangenen Jahr von 80.4 auf 84.4 Prozent 2010 3 79.6 gestiegen. Der Gemeinderat hat deshalb 2009 3 81.8 die Weiterführung der Aktion «Tageskarte 2008 3 85.9 Gemeinde» mit drei Flexicards bis zum 2007 2 92.7 31. Dezember 2018 beschlossen. Die Kosten 2006 2 88.1 für die drei Flexicards betragen 42’200 2005 2 89.3 Rathaus-Nachrichten 15
Studie zur Dorfzentrumsentwicklung 1 Müssen wir das Pflegewohnheim erwei- raum in Gemeinden engagieren. Die Studie auch die Erweiterung der Parkhalle, zusätz- tern? Brauchen wir Alterswohnungen? Brau- wurde von der auf strategische Gemeinde- liche Lagerräume und ein vergrössertes chen wir zusätzliche Dienstleistungsange- und Unternehmensentwicklung speziali- Verkaufslokal des Lebensmittelgeschäfts bote, beispielsweise eine Zahnarztpraxis? sierten SANO AG aus Eschen in Zusammen- sowie Räumlichkeiten für beispielsweise Braucht das Lebensmittelgeschäft Denner arbeit mit der Eidgenössischen Technischen eine weitere Arztpraxis berücksichtigt. mehr Platz und Lagerräume? Hochschule Zürich (ETH) durchgeführt. Das Ergebnis wurde der Bevölkerung am Bedürfnis erheben und Grundlagen Für die künftige Entwicklung unseres schö- Mittwoch, 7. Februar, im Theodulsaal vor- schaffen nen Dorfzentrums sind noch viele Fragen gestellt. In ihrem Impulsreferat ging Dr. Manfred Batliner und Rainer Gopp beton- offen. Als Grundlage für das weitere Vorge- phil. Marie Glaser, die Leiterin ETH Wohnfo- ten bei ihren Ausführungen, dass die vorlie- hen der vom Gemeinderat eingesetzten rum in Zürich, auf die allgemeinen Heraus- gende Machbarkeitsstudie keine «fertige» Arbeitsgruppe hat sich die Gemeinde an forderungen für ältere Menschen hinsicht- Planung sei, sondern lediglich ein Vorpro- der Machbarkeitsstudie beteiligt. Mit der lich des Wohnens ein und zeigte Lösungs- jekt darstelle. Dieses könne als detaillierte Studie wurde geprüft , ob der Bedarf an Al- möglichkeiten mittels verschiedener Bei- Beschreibung für einen allfälligen Architek- terswohnungen im Dorfzentrum vorhan- spiele aus der Schweiz und aus Vorarlberg turwettbewerb dienen. Auch seien wich den ist und wie solche Wohnungen auf den auf. Danach stellten Manfred Batliner und gemeindeeigenen Parzellen Nr. 2020 und Rainer Gopp die eigentliche Machbarkeits- 2021 realisiert werden könnten. studie vor. Kurzweilig und anhand von kon- kreten Alltagssituationen präsentierten sie 1: Die Machbarkeitsstudie zeigt, dass auf der Par- «Wohnen: barrierefrei, sozial, sicher» die Vorteile der unterschiedlich grossen zelle der ehemaligen Bäckerei Schädler Nr. 2020 Neben Triesenberg beteiligten sich auch barrierefreien Wohnungen für ältere Men- und der angrenzenden Parzelle Nr. 2021 viele Triesen, Vaduz und Schellenberg an der schen. Der Bedarf an solchen Wohnungen Bedürfnisse der Bevölkerung abgedeckt werden Machbarkeitsstudie. Unterstützung erhiel- wird in Zukunft steigen. Anfänglich könn- könnten. ten die Gemeinden von der Maiores Stif- ten diese Wohnungen auch an Alleinste- 2: Das Impulsreferat von Dr. phil. Marie Glaser tung und der Caritatis Stiftung, die sich für hende oder junge Familien vermietet wer- mit den Beispielen aus der Schweiz und aus Vor- die Schaffung von altersgerechtem Wohn- den. In der vorliegenden Studie wurden arlberg war sehr interessant. 16 Rathaus-Nachrichten
2 tige Punkte wie Finanzierungsfragen, Ei- gentümerschaft und Organisationsfragen noch nicht geklärt. Das exakte Dienstleis- tungsangebot im Haus und der technische Ausbau müssten ebenfalls im Detail festge- legt werden. Um den künftigen Bedarf bes- ser abschätzen zu können, wurde eine tele- fonische Befragung bei in Triesenberg wohnhaften Personen über 55 Jahre durch- geführt. Das Ergebnis wurde am Dienstag, 27. März 2018, wiederum im Theodulsaal, vorgestellt. Auf den Grundlagen aufbauen Die vom Gemeinderat eingesetzte Arbeits- gruppe kann nun basierend auf der vorlie- genden Machbarkeitsstudie und der telefo- nischen Befragung der über 55-Jährigen ihre Arbeit weiterführen. Unter Einbezug der Bevölkerung gilt es, die einleitend er- wähnten Fragen möglichst umfassend zu beantworten und Lösungen für die Weiter- entwicklung des gesamten Dorfzentrums zu finden. Finanzielle Herausforderungen Auch in anderen Bereichen wie beispiels- weise beim Kontaktgebäude und beim Berggasthaus Sücka besteht Handlungs bedarf. Die Finanzierung der verschiedenen Projekte stellt deshalb eine der grossen He- rausforderungen für die Gemeinde dar. Die- se gilt es zu meistern, damit das Ziel «Trie- senberg ist finanziell gesund» des Leitbilds «Triesenberg läba. erläba.» eingehalten werden kann. Der Gemeinderat wird die Projekte detailliert bewerten und gewich- ten müssen, um sie dann auf einer Zeitach- se nach Prioritäten geordnet aufzureihen. Rathaus-Nachrichten 17
Steinortstrasse wird saniert Die Belagsflächen der Steinortstrasse müs- sen dringend saniert werden. Im Zuge der Strassensanierung sollen auch die mehr als 40 Jahre alten Werkleitungen und die Stras senbeleuchtung erneuert werden. Durch nachträgliche Leitungseinbauten und die Reparatur von Wasserschäden weist die Steinortstrasse viele Flickstellen auf. Spinnenartige Belagsrisse deuten auf eine mangelhafte Fundationsschicht hin und die Strassenentwässerung funktioniert nur noch teilweise. Strassenbau Die Belagsflächen müssen deshalb auf der ganzen Länge von 170 Metern dringend er- neuert werden. Die projektierte Strassen- breite verändert sich aufgrund der dichten Bebauung nur geringfügig. Landerwerb zur Optimierung der Linienführung ist nur auf den beiden Grundstücken Nr. 2680 und Nr. 2743 sinnvoll. Der Strassenaufbau und die Randabschlüsse werden gleich ausgeführt, wie dies bereits bei bisher sanierten Ge- meindestrassen der Fall war. alte und auch sehr unterschiedliche Materi- senbeleuchtung erneuert und durch zeit alien im Einsatz und die Installationen da- gemässe LED-Kandelaber des Typs Luma für Kanalisation fit für die Zukunft machen durch reparaturanfällig. Um die Situation Strassenlampen ersetzt. Die Kanalisation wurde in den Jahren 1970 zu bereinigen, wird die ganze Wasserlei- Voraussichtlich werden die Bauarbeiten bis 1972 gebaut. Die Abwasserleitung er- tung nach dem heutigen Stand der Technik an der Steinortstrasse im April aufgenom- füllt die Ansprüche des heutigen Siedlungs- erneuert. Die Wasserversorgung erfolgt men. Sie sollten bis im Oktober dieses Jah- ausbaus zwar noch grösstenteils. Sie wird über die Druckzone Lavadina. res beendet sein. Die beteiligten Unterneh- aber den Anforderungen einer künftigen men werden sich bemühen, die Beeinträch- Weiterentwicklung des Siedlungsgebiets Strassenbeleuchtung tigungen für die Anwohner so gering wie nicht genügen können. Zudem verläuft sie Wie bei allen grossen Sanierungsprojekten möglich zu halten. weitgehend durch Privatgrund, was bei Sa- von Gemeindestrassen wird die alte Stras nierungs- oder Unterhaltsarbeiten proble- matisch ist. Im Zuge der Strassensanierung erfolgt deshalb ein Neubau dieser Leitun- gen. Projektgenehmigung und Arbeitsvergaben Einheitliche Wasserversorgung Der Gemeinderat hat das Projekt zur Sanierung der Steinortstrasse auf Empfehlung der Bis 2013 wurde die Wasserversorgung der Baukommission und des Leiters Tief bau in der Sitzung vom 27. Februar genehmigt, den Gebäude im Steinord von der Brunnenge- Kredit in der Höhe von rund 840‘000 Franken bewilligt und die Aufträge vergeben. nossenschaft Steinort-Lavadina gewähr- leistet. Die Gemeinde unterhielt parallel Projektkosten (Gemeindeanteil) dazu ein eigenes Wassernetz, um anliegen- Arbeitsgattung Unternehmer Vergabesumme de Gebiete mit Trinkwasser zu versorgen. Baumeister Bühler Bauunternehmung AG 411’258.55 Inzwischen hat die Gemeinde das Versor- Belags- und Pflästerungsarbeiten Bühler Bauunternehmung AG 162’282.65 gungsnetz der Brunnengenossenschaft Rohrbauarbeiten, Wasserleitung Arge Bühler/Lampert 91’124.55 übernommen. Es macht daher keinen Sinn, Strassenbeleuchtung Liechtensteinische Kraftwerke 27’715.15 zwei Wassernetze nebeneinander zu be- Bauleitung Ingenieur Hoch & Gassner AG 53’967.00 treiben. Zudem sind die Häuser sehr unter- Drittleistungen40’000.00 schiedlich angeschlossen. Es sind teilweise Landerwerb Gemeinde 10’000.00 Fünf Prozent Reserve 38’000.00 Im orange eingefärbten Bereich wird der Total834’347.90 Strassenbelag erneuert. 18 Rathaus-Nachrichten
Sportanlage Leitawis Im Januar 2016 hat der Gemeinderat die Sanierung und Erweiterung der Sportanla- ge Leitawis beschlossen und bereits im Herbst 2017 konnte ein wichtiger Meilen- stein gefeiert werden. Die Infrastruktur für den Fussballclub wurde fertiggestellt und im Rahmen des Dorffests vom 15. und 16. September offiziell übergeben. In der Herbstsaison konnten dann alle Junioren und Aktiven von der zeitgemässen Infra- struktur, dem erneuerten Hauptspielfeld mit den grösseren Sicherheitsabständen und den zusätzlichen Garderoben profi tieren. Die Abläufe im funktionell ausge- statten Kiosk haben sich eingespielt und so fühlen sich Zuschauer und Aktive im ge- samten Tribünenbereich oder im gemüt lichen Guido-Stübli wohl. Auch der Unter- halt von Gebäude und Spielfeld ist einfa- cher geworden und so sind auch die verant- wortlichen Reinigungskräfte und der Platz- platz erstellt, die Tennisplätze grunderneu- hauses bereits Form annehmen. Im Herbst wart zufrieden. ert und ein neues Clubhaus mit Garderoben wird im Rahmen des Familien- und Sport- und WC-Anlage für den Tennisclub erstellt tags der Gemeinde der Abschluss der Sanie- Im Herbst fliegen die gelben Bälle wieder werden, laufen auf Hochtouren. Wir haben rung und Erweiterung unserer multifunkti- Die Arbeiten zur Fertigstellung der zweiten ein paar Bilder gemacht, auf denen zu se- onalen Sportanlage gebührend gefeiert. Etappe, bei der ein neuer Multifunktions- hen ist, dass die Konturen des neuen Club- Eine entsprechende Einladung folgt. Rathaus-Nachrichten 19
Triesenberg läba. erläba. – Leben und Wohnen Triesenberg hat gemeinsam mit der Bevöl- Einwohnerinnen und Einwohner fühlen sich rungen bei Veranstaltungen, die durch den kerung ein neues Leitbild geschaffen. Der sicher; die Einkaufsmöglichkeiten in Trie- Vorsteher bewilligt wurden. Für die Aufklä- Bereich Leben und Wohnen in Triesenberg senberg decken den täglichen Bedarf ab; rung von Verbrechen, Unglücken, Einbrü- steht dabei an erster Stelle. die Schulqualität in Triesenberg ist über- chen oder Diebstählen ist die Landespolizei durchschnittlich gut. zuständig. Fühlen Sie sich wohl in Triesenberg? Ist Trie- Die Schulwegsicherung beschäftigt vie- senberg Ihr Zuhause, wo Sie immer wieder Die Gemeinde sorgt für Unfallverhütung le, seien es Eltern, Grosseltern, Lehrperso- gerne zurückkehren? Haben Sie in der Ge- und Schulwegsicherheit nen oder Autofahrerinnen und -fahrer. Aber meinde Freunde und ein soziales Netz, viel- Triesenberg ist ein sicherer Ort. Bis vor eini- auch in der Gemeindeverwaltung ist dies leicht sogar in Vereinen? Finden Sie in Trie- gen Jahren standen noch alle Haustüren ein zentrales Thema, dem grosse Bedeu- senberg die Dinge, die Sie für Ihr tägliches offen und die Nachbarn konnten zu jeder tung beigemessen wird. Es werden regel- Leben brauchen? Fühlen Sie sich als Teil der Tageszeit kommen und gehen. Die Türen mässig Abklärungen vorgenommen und, Gemeinde, vielleicht sogar als «Bäärgerin» sind heute meistens abgeschlossen, sicher wenn nötig, Änderungen umgesetzt, be- oder «Bäärger»? ist das Leben in Triesenberg dennoch. Die richtet Gemeindepolizist Jochen Bühler: Dass die Einwohnerinnen und Einwoh- Anzahl der Einbrüche ist gering – verglichen «Eine wichtige Massnahme ist es, die Schul- ner Triesenbergs diese Fragen positiv be- mit den Talgemeinden. wege zusammenzuführen. Also von Rota- antworten können, ist Teil der Entwick- Auf dem Gemeindegebiet sorgt Ge- boda her zum Beispiel über die Bodastrasse lungsstrategie «Triesenberg läba. erläba.». meindepolizist Jochen Bühler für Ruhe, Ord- und von Sütigerwis/Wangerberg her über Die Visionen im Bereich Leben und Wohnen nung und Sicherheit. Wichtige Aufgaben in die Treppe im Rossboda oder die Hagstras sind nämlich: «Triesenberg ist der attrak- seinem Bereich sind die Unfallverhütung se.» Auch Lotsendienste seien immer wie- tivste Wohnort in Liechtenstein.» und «Die und die Schulwegsicherung sowie Sicher- der ein Thema; man habe dies geprüft und Einwohnerinnen und Einwohner identifizie- heitsdienste, die Überwachung des Ver- vergleiche die Situation auch mit anderen ren sich mit der Gemeinde.» kehrs und der Parkplätze, beispielsweise bei Gemeinden. Aktuell mache es in Triesen- Zu diesen Visionen wurden konkrete Grossanlässen oder zu Stosszeiten in Mal- berg wenig Sinn, da die Frequenz an Schüle- Ziele ausgearbeitet. Einige davon sind: Die bun. Er erteilt auch Polizeistundenverlänge- rinnen und Schülern an gefährlichen Que- 20 Rathaus-Nachrichten
Schulen und Lehrpersonen: «Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden mit den Lehrperso- nen und dem Schulangebot. Die Bildung ist unsere wichtigste Ressource. Damit wir die hohe Qualität erhalten können, sind Neue- rungen und Anpassungen immer nötig. Wir begleiten dabei die Diskussionen auf Lan- desebene und setzen um, was Sinn macht. Der Einsatz von neuen Medien ist dabei be- stimmt ein Thema in naher Zukunft.» Leitbild Triesenberg hat gemeinsam mit der Bevölkerung ein neues Leitbild geschaf- fen. Der Slogan dazu lautet «Triesen- berg läba. erläba.». Ein Leitbild soll mit Leben gefüllt und von Menschen gestal tet und geprägt werden, sonst bleibt es ein Papiert iger. Was bedeutet dies für das Leitbild von Triesenberg? In dieser rungen zu gering sei. «Ziel ist es, die beste- ges Anliegen. Das zeigt sich auch im En- neuen Serie machen wir uns auf die Spur henden Schulwege durch Sicherheitsmass- gagement der Gemeinde, die beispielswei- nach den Menschen und Inhalten zu den nahmen zu verbessern und optimale Wege se im Februar einen Gewerbe- und Unter- einzelnen Visionen. zu schaffen, das heisst, die Wege der Schü- nehmeranlass organisierte. «Die kleinen lerinnen und Schüler, wo immer möglich, und mittleren Unternehmen bringen Leben Das Leitbild ist eine Entwicklungsstrate- vom Verkehr zu trennen», erklärt der Ge- ins Dorf und sorgen für die Nahversorgung gie und soll dem Gemeinderat über viele meindepolizist. Er selbst fährt sporadisch der Bevölkerung, aber natürlich auch für Jahre hinweg – mit Fokus 2030 – Ziele die Schulwege ab, ist bei der Schule präsent Steuereinnahmen», erklärt der Vorsteher. für eine gesunde Weiterentwicklung der und spricht die Verkehrsteilnehmer, die So werde man auch in Zukunft dafür sor- Gemeinde vorgeben. Es ist in verschie- Schülerinnen und Schüler und die Auto- gen, dass für die KMU gute Rahmenbedin- dene Bereiche und Ebenen unterteilt. Die fahrerinnen und -fahrer auf ihr Verhalten gungen geschaffen würden, sei es durch Ebenen «Visionen» und «Ziele» definieren an, um die Sicherheit zu gewährleisten und die nötige Infrastruktur, Auftragsvergaben die Richtung, in die sich die Gemeinde zu verbessern. durch die Gemeinde oder das Schaffen in den verschiedenen Bereichen bewe- neuer Gewerbeflächen im Baurecht. gen will und an denen sich deshalb die Das Gewerbe sorgt für Einkaufsmöglichkei- Entscheidungen orientieren werden. ten und Leben im Dorf Schule und Lehrpersonen sorgen für die ? In den letzten Jahren hat sich in Triesenberg wichtigste Ressource einiges verändert, was die Einkaufsmög- Schulen sind ein wichtiger Teil der Dorfge- lichkeiten anbelangt. Sah es eine Zeit lang meinschaft. Eine Schule sorgt für Zusam- so aus, als ob das «Lädalisterben» nicht auf- mengehörigkeitsgefühl und Identität. Trie- zuhalten wäre, öffneten in den letzten Jah- senberger Kinder besuchen in der Regel ei- ren wieder ein paar Geschäfte ihre Tore. Es nen der drei Kindergärten (Täscherloch, gibt Einkaufsmöglichkeiten für den täg Obergufer A und B) während zwei Jahren. lichen Bedarf wie Lebensmittelläden, eine Danach treten die Kinder in die Primarschu- Metzgerei und eine Bäckerei/Konditorei, le ein. Das moderne Schulhaus im Obergu- eine Papeterie und die Post. Auch einige fer ist mit atelierartigen Klassenzimmern Spezialgeschäfte gibt es: zum Beispiel für und Spezialräumen ausgestattet und ver- Einiges in Triesenberg ist spitze – bei Langlauf- oder Bike-Ausrüstungen, für den fügt neben Proberäumen für die Musik- anderem gibt es noch Entwicklungsmög- Hausbau und die Inneneinrichtung. schule auch über eine Dreifachturnhalle. lichkeiten. Sicherheit, Einkaufsmöglich- Triesenbergs KMU-Betriebe sind zahl- In Triesenberg sind die Schulen und Kin- keiten, Schulqualität – wo sehen Sie noch reich und sorgen unter anderem für dieses dergärten von hoher Qualität, und die Lehr- Potenzial? Was müsste konkret angegan- vielfältige Angebot. Diesen kleinen und personen zeigen hohes Engagement. Dies gen werden? Was wünschen Sie sich in mittleren Betrieben eine Zukunft zu geben, gilt es zu erhalten. Auch Vorsteher Chris- Zukunft in Triesenberg? Schreiben Sie ist für Vorsteher Christoph Beck ein wichti- toph Beck schätzt die gute Qualität der uns: dorfspiegel@triesenberg.li. Rathaus-Nachrichten 21
Anträge für zwei Bodentauschgeschäfte offiziell eingereicht Nicht erst seit dem Bodentausch mit der Teilfläche der Parzelle Nr. 310 von der Bür- paar Beispiele zu nennen. Für alle diese Nut- Bürgergenossenschaft Triesen und dem gergenossenschaft Triesen für bauliche zungen müsste eine Anpassung des Zonen- Verschieben der Gemeindegrenze für den Veränderungen ideal. plans erfolgen und die Waldparzelle ent- Bau des zusätzlichen Trainingsplatzes auf sprechend zugeteilt werden. Dadurch wür- der Sportanlage Leitawis im Jahr 2002 ist Waldparzelle beim Dorfeingang de sich der Wert der Parzelle um ein Vielfa- der Erwerb der südöstlich angrenzenden Die Waldparzelle Nr. 502 der Bürgergenos- ches erhöhen, was beim Bodentausch wie- Parzelle Nr. 502 durch die Gemeinde ein senschaft Triesen hat eine Grösse von derum berücksichtigt werden muss. Der 2 Thema. Seit 2012 stand man deshalb regel- 19’642 m . Sie liegt beim Ortseingang von Nutzen dieser Parzelle für die Siedlungsent- mässig in Kontakt mit der Bürgergenossen- Triesenberg und grenzt an das Sport- wicklung unserer Gemeinde ist in einem schaft und überprüfte verschiedene Vari- platzareal der Gemeinde. Mit dem Erwerb langfristigen Zeitraum zu sehen. anten für einen gegenseitigen Boden- der Parzelle käme die Gemeinde Triesen- tausch. Davon unabhängig haben sich für berg in den Besitz einer ausgedehnten zu- Gewerbestandort IPAG-Liegenschaft die Gemeinde neue Optionen durch den sammenhängenden Fläche, die nur eine Um das Potenzial der IPAG-Liegenschaft Kauf der IPAG-Liegenschaft im vergange- geringe Steigung aufweist. bestmöglich zu nutzen, wäre der Erwerb nen Jahr eröffnet, um dem Triesenberger Die Nutzungsmöglichkeiten reichen von einer Teilfläche von 3’400 m2 der Parzelle Nr. Gewerbe zu helfen, seine Bedürfnisse abzu- einem Ausbau des Freizeitangebots, über 310 von der Bürgergenossenschaft Triesen decken. Die bisher schon gewerblich ge- den Bau von preisgünstigem Wohnraum bis optimal. Die bestehende Halle könnte da- nutzte Fläche eignet sich bestens als Ge- hin zum Ausscheiden einer Gewerbezone durch bereits jetzt genutzt werden und von werbestandort, liegt ausserhalb des Wohn- mit ausreichend Platz für Räumlichkeiten der neu erworbenen Fläche aus, die nörd- gebiets und verfügt auch über viel Entwick- und Produktionsstätten unserer Gewerbe- lich an die IPAG Liegenschaft grenzt, könn- lungspotenzial. Hier wäre der Erwerb einer treibenden und Unternehmer, um nur ein ten sukzessive bauliche Veränderungen er- Tauschgeschäft 1 - 19›642 m2 : 157›136 m2 - Verhältnis 1:8 HÄFT 1 TAUSCHGESCHÄFT 1 BGT Tauschobjekt Gemeinde Triesenberg 02 he Wald beim Guggerboda 2 Achtfache Fläche der Parzelle Nr. 502., somit insgesamt 157’136 m2 502 Der markierte Flächenabtrag ist skizzenhaft. Er entspricht der exakten Tauschfläche nur annähernd. Tauschgeschäft 1, Parzelle Nr. 502 – Sportplatzareal. Tauschobjekt der Bürgergenossenschaft Triesen: Waldparzelle Nr. 502 mit einer Fläche von 19›642 m2 (links). Tauschobjekt der Gemeinde Triesenberg: Die achtfache Fläche der Parzelle Nr. 502 Wald beim Guggerboda, also insgesamt 157›136 m2; Tauschverhält- nis 1:8 (rechts). 22 Rathaus-Nachrichten
2 folgen. Der Erwerb dieser Teilfläche von der Grösse von insgesamt 157’136 m mit der chende Waldfläche anderswo wieder auf- Bürgergenossenschaft Triesen wäre für die Waldparzelle Nr. 502 der Bürgergenossen- forsten. Gemeinde wünschenswert und würde be- schaft Triesen mit einer Fläche von 2 reits kurzfristig zu Verbesserungen der Rah- 19’642 m . Das vorgeschlagene Tauschver- Weiteres Vorgehen menbedingungen für das Gewerbe führen. hältnis wäre somit 1:8. Wird ein Tauschgeschäft oder werden bei- de Tauschgeschäfte durch die Genossen- Formelle Anträge an die Bürgergenossen- Tauschgeschäft 2 – Teilfläche Parzelle Nr. schaftsversammlung der Bürgergenossen- schaft Triesen 310 – IPAG-Liegenschaft schaft am 7. Juni 2018 genehmigt, könnten Der Gemeinderat hat beschlossen, die offi- Die Gemeinde Triesenberg tauscht die die Triesenberger und Triesner Stimmbür- ziellen Anträge für diese beiden Tauschge- Landwirtschaftsfläche beim Guggerboda gerinnen und Stimmbürger noch im Herbst 2 schäfte formell anlässlich der General mit einer Grösse von insgesamt 8’660 m umfassend über die von der Bürgergenos- versammlung der Bürgergenossenschaft mit einer Teilfläche der Parzelle Nr. 310 der senschaft Triesen bereits genehmigten vom 7. Juni 2018 einzureichen. Die mit dem Bürgergenossenschaft Triesen von Tauschgeschäfte informiert werden und an 2 Vorstand der Bürgergenossenschaft 3’400 m . Das vorgeschlagene Tauschver- der Urne darüber abstimmen. Würde ein definier ten Tauschgeschäfte sehen wie hältnis wäre somit 1:2. Tauschgeschäft oder würden beide Tausch- folgt aus. Bei beiden Tauschgeschäften ist zu er- geschäfte durch die Genossenschaftsver- wähnen, dass die von der Bürgergenossen- sammlung wie auch von den Triesenberger Tauschgeschäft 1 – Parzelle Nr. 502 – schaft Triesen eingetauschten Flächen in und Triesner Stimmbürgerinnen und Stimm- Sportplatzareal der Waldzone liegen. Würde der Wald bei bürgern genehmigt, könnten die Tauschge- Die Gemeinde Triesenberg tauscht die einer Nutzungsänderung gerodet, müsste schäfte durchgeführt und die Gemeinde- Waldfläche beim Guggerboda mit einer die Gemeinde Triesenberg die entspre grenzen entsprechend angepasst werden. Tauschgeschäft 2 - 3›400 m2 : 8›660 m2 - Verhältnis 1:2 TAUSCHGESCHÄFT 2 Tauschobjekt Gemeinde Triesenberg e Parzelle Nr. 4121 mit einer Fläche von ca. 8’660 m2 kten Tauschgeschäft 2, Teilfläche Parzelle Nr. 310 – IPAG-Liegenschaft. Tauschobjekt der Bürgergenossenschaft Triesen: Teilfläche der Parzelle Nr. 310 mit einer Fläche von ca. 3'400 m2 (links). Tauschobjekt der Gemeinde Triesenberg: Parzelle Nr. 4121 mit einer Fläche von ca. 8'660 m2; Tauschverhältnis 1:2 (rechts). Rathaus-Nachrichten 23
«Es ist ein Kampf gegen Windmühlen» Das Wild richtet grosse Schäden in den Knospen der Jungpflanzen ab und schält die Wildes aus Vorarlberg macht uns zu schaf- Schutzwäldern Triesenbergs an. Was tun? Rinde der Jungbäume. Beides verunmög- fen. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Ein Gespräch mit Jagdaufseher Christian licht die Waldverjüngung. Die hiesigen Jäger erlegen zwar viel Wild, Beck, Jagdleiter Edmund Beck und Gemein- aber ein paar Wochen später wandert wie- deförster sowie Jäger Thomas Zyndel. Welche Baumarten sind besonders gefähr- der neues ein. In Vorarlberg ist die Jagd ein det? Industriezweig, mit dem viel Geld verdient Thomas, in welchem Zustand ist der Thomas Zyndel: Das Rotwild frisst am liebs- wird. Dementsprechend schwierig ist es, Gemeindewald Triesenberg? ten Weisstannen. Ohne Schutz geht bei die- dort etwas zu ändern. Thomas Zyndel: Der Ist-Zustand ist mässig. ser Baumart nichts mehr. Fichte, Lärche, Christian Beck: An einem Jagdvortrag Probleme zeigen sich in den Schutzwäl- Esche, Bergahorn und Vogelbeere sind des Wildbiologen Hubert Zeiler hiess es ein- dern, insbesondere im Gebiet «vorderer ebenso betroffen, wenngleich in einem ge- mal: Ihr könnt Rotwild erlegen, so viel ihr Bergwald – Sternenberg – Matteltigraba». ringeren Ausmass. Naturnahe Mischwälder wollt. Es nützt alles nichts, solange im Nen- Hier fehlt stellenweise eine standortge- wären das Ziel. Sie sind weniger anfällig ge- zinger Himmel eine Wildfütterung steht, rechte Waldverjüngung und damit bis zu gen Schädlinge, und die Artenvielfalt ist die besser eingerichtet ist als so mancher zwei Baumgenerationen. In den vergange- höher. Speziell die Weisstanne wäre in un- nen Jahren wurden im Schutzwald zwar serem Schutzwald wichtig. Sie bildet eine Hochsitze angebracht sowie Schussschnei- Pfahlwurzel und ist daher sehr sturmsicher. Die Interviewten sen und Wildschutzmassnahmen umge- Sie besiedelt auch feuchtere Böden. 1: Christian Beck, Jagdaufseher in Triesenberg. setzt. Aber der Aufwand, den die Jäger be- 2: Edmund Beck, Jagdleiter der Jagdgesellschaft treiben müssen, ist sehr gross. Das Gebiet Wie kann die Waldverjüngung sicherge- Triesenberg. ist zudem schwer zugänglich. stellt werden? 3: Thomas Zyndel, Gemeindeförster in Triesenberg Thomas Zyndel: In erster Linie mit Wildbe- und Jäger (Kanton GR). Welche Schäden richtet das Wild an? ständen, die dem Lebensraum angepasst 4+5: «Das Wild frisst Knospen der Jungpflanzen Thomas Zyndel: Das Hauptproblem ist der sind. Aktuell sind die Bestände zu hoch. Die ab und schält die Rinde der Jungbäume. Beides Verbiss, das Fegen und Schälen der Bäume Bejagung ist zeitaufwändig und anspruchs- verunmöglicht die Waldverjüngung», sagt durch Reh, Hirsch und Gams. Das Wild frisst voll. Auch der hohe Zuwanderungsgrad des Gemeindeförster Thomas Zyndel. 24 Aus dem Dorfgeschehen
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