Dorfspiegel Herbst 2019 - Siedlungsentwicklung im rheintalseitigen Gemeindegebiet - Triesenberg (LI)
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Dorfspiegel Herbst 2019 Siedlungsentwicklung im rheintalseitigen Gemeindegebiet All-Style-Karate Triesenberg Hannes Willinger im Porträt Soziale Medien 1
«Raumentwicklung geht uns alle an.» Geschätzte Einwohnerinnen und Einwohner unterschiedlichen Profilen – ziehen an ei- Spannend finde ich in diesem Zusammen- Der Zweck der Stiftung Zukunft.li wird auf nem Strick und in die gleiche Richtung. Das hang auch das Umschlagbild des Dorfspie- ihrer Website wie folgt beschrieben: «Die hätte natürlich konkrete Auswirkungen auf gels. Es zeigt eine Luftaufnahme unseres gemeinnützige ‹Stiftung Zukunft.li› ver- die landesweite Raumplanung. Auch der Fi- Gemeindegebiets aus dem Jahr 1946. Mehr steht sich als ein liberaler Think-Tank für die nanzausgleich könnte gerechter ausgestal- dazu im Beitrag auf Seite 16. Aufarbeitung von Themen aus der Wirt- tet werden, sodass jeder Gemeinde die not- Die vorliegende Herbstausgabe bietet schafts- und Gesellschaftspolitik, die für die wendigen finanziellen Mittel zur Erfüllung weitere Informationen aus dem Rathaus, nachhaltige Entwicklung und die Zukunfts- ihrer Aufgaben zur Verfügung stünden. der Verein «All-Style-Karate Triesenberg» sicherung Liechtensteins relevant sind. Die Der Gemeinderat und ich sind der Mei- stellt sich vor und im Personenporträt Stiftung pflegt den Austausch zwischen nung: Raumentwicklung geht uns alle an kommt Hannes Willinger zu Wort, auf des- Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.» Im und auch in Triesenberg besteht Hand- sen Initiative die wohl grösste Laufver März dieses Jahres hat die Stiftung eine lungsbedarf. Basierend auf dem Leitbild für anstaltung in Liechtenstein, der LGT Alpin Studie herausgegeben, die sich mit der Steg wurde deshalb im letzten Jahr ein Marathon, ins Leben gerufen wurde. Raumentwicklung in Liechtenstein befasst. behördenverbindlicher Richtplan für unser Nach vielen schönen Sommertagen Die Studie kann auf der Website der Stif- schönes Maiensäss erarbeitet. Hinsichtlich wird es langsam herbstlicher. Am Morgen tung heruntergeladen werden. Sie zeigt des Dorfzentrums wurde eine Machbar- bilden sich erste Nebelschwaden und die unter anderem Lösungsansätze für das keitsstudie für den Bau von Alterswoh Blätter der Laubbäume beginnen sich zu grösser werdende Verkehrsproblem auf. nungen und Räumlichkeiten für das Dienst- verfärben. Ich wünsche uns allen schönes 2007 hat das Ressort Wirtschaft den leistungsangebot erstellt. Verschiedene Herbstwetter, damit wir noch die eine oder Dialog mit den Gemeinden gesucht. Das Architektenteams befassen sich aktuell mit andere Wanderung beziehungsweise Berg- damals erarbeitete Projekt «perspektive der Entwicklung, Neugestaltung und Erwei tour machen können, und natürlich viel Ver- 11eins – 11 Gemeinden 1 Land.» verdeutlichte terung unseres Dorfzentrums. Im «Blick- gnügen beim Lesen des Dorfspiegels. klar, dass nicht jede Gemeinde alles machen punkt» erklären wir die Vorgehensweise, soll und kann. Vielmehr haben Regierung wie unter Einbezug der Bevölkerung ein und Gemeinden eine gemeinsame Zu- Leitbild für die künftige Siedlungsentwick- kunftsvision, und die elf Gemeinden – mit lung auf der Rheintalseite erarbeitet wer- Christoph Beck je nach Standort und bestehenden Stärken den soll. Bringt eure Ideen und Anliegen ein. Gemeindevorsteher
Informationsmagazin der Gemeinde Triesenberg Herbst 2019, Nr. 153 4 36 44 50 4 Im Blickpunkt: Siedlungsentwicklung im rheintalseitigen Gemeindegebiet 10 Rathaus-Nachrichten 17 Aus dem Dorfgeschehen 33 Personalwesen 34 Dialekt-Dorfspiegel-Quiz 36 Verein: All-Style-Karate Triesenberg 42 20 Jahre LGT Alpin Marathon 44 Porträt: Hannes Willinger 50 Für d Bäärger Jugend: Soziale Medien 55 Aus dem Leben
Siedlungsentwicklung im rheintalseitigen Gemeindegebiet Wie soll das rheintalseitige Gemeindegebiet in 20 oder 30 Jahren aussehen? Was will die Bevölkerung? Welche Chancen hat die Gemeinde? Was ist machbar, was nicht? von Egon Gstöhl Wer die Zukunft gestalten will, muss sich Ziele setzen Vorausschauende Entscheidungen treffen und die langfristigen Entwicklungen im Auge behal- Seit der Genehmigung des Zonenplans vor 19 Jahren ten. Gerade wenn es um die räumliche Entwicklung haben neue Themen an Aktualität gewonnen. Der der Gemeinde geht. Da sind die frühzeitige Auseinander Gemeinderat hat den Handlungsbedarf erkannt und setzung mit der Zukunft und klare Vorstellungen lässt auf Empfehlung der Raumplanungskommission darüber, wie sich die Siedlungen und die Landschaft derzeit durch einen ausgewiesenen Experten, der die zu einem harmonischen Gesamtbild zusammenfügen Gemeinde in diesem Entwicklungsprozess begleitet, sollen, besonders wichtig. Mit diesem Bild vor Augen einen Leitbildentwurf für die künftige Siedlungsent- verringert sich das Risiko von Fehlentwicklungen. wicklung erarbeiten. Zudem schafft die Gemeinde damit Kontinuität in den In Triesenberg ist das bewusste Nachdenken über Entscheidungen und somit mehr Transparenz und die Zukunft nichts Neues. Bereits vor zwei Jahren Planungssicherheit für die Bevölkerung. leitete die Gemeinde einen solchen Prozess ein. Das 5
Ergebnis ist das Leitbild «Triesenberg läba. erläba.», das gemeinsam mit der Bevölkerung erarbeitet wurde. Leitbild für die räumliche Entwicklung Darauf baut das nun entstehende räumliche Entwick- Im Auftrag des Gemeinderats hat die Raumplanungs lungskonzept für das rheintalseitige Gemeindegebiet kommission die siedlungsnahen Gebiete überprüft, auf, das ebenfalls wieder durch den Einbezug der bei denen die «Rote Gefahrenzone» weggefallen ist. Einwohnerinnen und Einwohner breit abgestützt wird Dabei zeigte sich, dass das Thema der künftigen und von der Bevölkerung mitgetragen werden soll. Siedlungsentwicklung umfassender betrachtet werden In einem ersten Schritt entsteht ein übergeordnetes muss. Es geht auch um den Erhalt der Naturlandschaft Leitbild. In einem weiteren Schritt soll ein Richtplan und des Naherholungsgebiets, um die Dorfzentrums erarbeitet werden, wie dies in Steg der Fall war. Damit entwicklung und den Ortsbildschutz, um nur einige erhält die Gemeinde ein Planungsinstrument, das wichtige Beispiele zu nennen. Das Leitbild der vorausschauende Entscheidungen bezüglich der Gemeinde «Triesenberg läba. erläba.» stellt dabei räumlichen Nutzung ermöglicht und die ökologischen, einen ersten Schritt einer ganzheitlichen Betrachtung wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammen- der künftigen Entwicklung unter Einbezug der hänge aufzeigt. Bevölkerung dar. Basierend auf diesem Leitbild soll nun auch hinsichtlich der gesamten Siedlungsent Wohlfühl- und Identifikationsfaktor wicklung die Weichenstellung für die Zukunft in Die Bewahrung und sensible Weiterentwicklung des Angriff genommen werden. historisch gewachsenen Triesenberger Ortsbilds, seiner 16 Weiler und Siedlungen ist ein wichtiges Anliegen der Raumplanung, denn das Ortsbild ist Zeuge vergangener Epochen und trägt in hohem Mass haushälterischen, ressourcenschonenden Umgang dazu bei, dass sich die Bevölkerung mit der Gemeinde mit dem vorhandenen Boden sowie die Förderung identifiziert. Ortsbild und Dorfansichten spielen auch einer verdichteten Bauweise. eine nicht zu unterschätzende Rolle für den Touris- mus. Die Raum- und Zonenplanung gehört daher zu Teil des Leitbilds «Triesenberg läba. erläba» den zentralen und zukunftsweisenden Aufgaben «Die differenzierten Landschaftsbilder in Triesenberg der Gemeinde, der die Raumplanungskommission als sind intakt, die rheintalseitigen Wohn- und Ferien beratendes Gremium zuarbeitet. In dieser Kommission gebiete bleiben in ihrem Landschaftsbild erhalten», befassen sich Vertreter des Gemeinderats, der heisst es im 2017 erarbeiteten Leitbild «Triesenberg einheimischen Architekturbüros und des Gemeinde- läba. erläba.». Konkretisiert wird darin, dass die baubüros, unterstützt durch einen externen Experten, Gemeinde Schritte zur ganzheitlichen Betrachtung der intensiv mit ortsplanerischen Fragen. künftigen Siedlungsentwicklung für das rheintalsei tige Gebiet, also vor allem das zentrale Siedlungs Interessen aufeinander abstimmen gebiet sowie die Weiler Gaflei, Silum und Masescha, Die Meinungen darüber, wo und vor allem wie Ver in die Wege leitet. Damit ist festgehalten, dass die änderungen im Gemeindebild erfolgen sollen, be Raum- und Zonenplanung für Gemeinderat und ruhen auf sehr unterschiedlichen wirtschaftlichen, Verwaltung einen hohen Stellenwert einnimmt. öffentlichen und privaten Interessen. Die Ortsplanung steht somit von Natur aus im Spannungsfeld gegen- Handlungsspielraum ausloten und bewahren sätzlicher Ansprüche. Dass die nachhaltige Entwick- Der Gemeinderat ist einem Anliegen der Raumpla- lung des Lebensraums, die Wohn- und Lebensqualität nungskommission nachgekommen und hat die in den Siedlungen, der Schutz von Natur und Land- Fachexperten der Firma Stauffer & Studach in Chur schaft, die Interessen der Wirtschaftstreibenden, von Gewerbe, Tourismus und Berglandwirtschaft, Nut- zungskonflikte in sich bergen, liegt auf der Hand. Auch viele gestalterische Fragen spielen eine wichtige Rolle, weil sich Umbauten und Neubauten in optimaler Weise in die bestehenden Strukturen der Umgebung einordnen und landschaftliche Freiräume erhalten bleiben sollen. Denn der charakteristische Land- schaftsraum von Triesenberg wird entscheidend 1: Das Interesse der Bevölkerung an der Siedlungsentwicklung geprägt durch seine natürlichen Grenzen zwischen ist gross. Unser Bild zeigt Beat Aliesch, Stauffer & Studach, den Siedlungsgebieten sowie durch seine Offenheit, bei der Präsentation des weiteren Vorgehens hinsichtlich der Grosszügigkeit und die ausgedehnten, zusammen Dorfzentrumsentwicklung. hängenden Grünzonen und Wiesenflächen. Dement- 2: Fachexperten der Firma Stauffer & Studach in Chur, im Bild sprechend braucht es Leitplanken für eine positive Beat Aliesch, wurden für die Erarbeitung eines umfassenden räumliche Gesamtentwicklung der Gemeinde und den Leitbilds für die Raumplanung auf der Rheintalseite beigezogen. 6 Im Blickpunkt
1 2 Erarbeitung Leitbild Inhalte Projektgruppe Bevölkerung – erarbeitet Inhalte – breite Mitwirkung – 4 bis 5 Personen Raumplanungskommission Gemeinderat Strategie – bestimmt Inhalte – fällt strategische – bereitet / schlägt strategische Entscheide Entscheide vor – Freigabe zur Mitwirkung Begleitgruppe – konsolidiert Inhalte – 12 bis 15 Personen Im Blickpunkt 7
damit beauftragt, ein umfassendes Leitbild für die prozess einbringen. Ergänzend ist ein Workshop Raumplanung auf der Rheintalseite zu erarbeiten. angedacht, an dem sich die Einwohnerinnen und Dieses bildet die Grundlage für die Erstellung eines Einwohner vertieft mit einzelnen Themenbereichen Gemeinderichtplans für das rheintalseitige Gemeinde- auseinandersetzen können. «Wir wollen gemeinsam gebiet. In das Leitbild einbezogen werden die konjunk- unsere Zukunft gestalten und uns Ziele setzen, mit turelle und demografische Entwicklung der Gemeinde, denen sich möglichst viele identifizieren können», die Zentrumsentwicklung, Überlegungen zur Förde- blickt Vorsteher Christoph Beck auf die vorgesehenen rung von Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben Gespräche mit der Bevölkerung und ergänzt: «Ich und vieles mehr. Das räumliche Leitbild hat somit spreche von langfristigen Zielen, denn damit mini- eine in die Zukunft blickende Perspektive mit einem miert sich das Risiko von Fehlentwicklungen und die Planungshorizont von mehr als 20 Jahren. Notwendigkeit von unerwünschten planerischen Zukunftsvorstellungen müssen aber immer wieder ‹Feuerwehrübungen›.» an die aktuellen Gegebenheiten angepasst und die bisherigen Vorstellungen hinterfragt werden. Das neue Leitbild ermöglicht der Gemeinde, den Hand- lungsspielraum in Bezug auf Besiedlung, Landschaft und Infrastruktur im Licht der landesweiten Rahmen- bedingungen auszuloten und zu bewahren. «Mit dem Leitbild kann Triesenberg seine künftige raumpla- Übriges Gemeindegebiet nerische Ausrichtung definieren und mit dem Einbe- Das «Übrige Gemeindegebiet» beinhaltet im Zonen zug der Bevölkerung eine breit abgestützte Grundlage plan aus dem Jahr 2000 jene Flächen, die weder für die anschliessende Nutzungsplanung erarbeiten. einer Bauzone noch Zonen anderer Nutzung zugeteilt Es geht dabei um eine gesamtheitliche Betrachtung, wurden. Dort ist nur die bisherige Nutzungsart zu um den Blick auf das Ganze, auf die Gemeinde als lässig. Neubauten sind ausgeschlossen. Erweiter u ngen Lebensraum», sagt Vorsteher Christoph Beck. sind bis zu einem Drittel des bestehenden Bauvolumens (Messweise nach einschlägiger SIA-Norm) und ohne Realistische Leitlinien mit Handlungsspielraum Nutzungsänderung einmalig möglich. Bei anerkannten Dem Gemeinderat ist der Einbezug der Bevölkerung Voll- oder Nebenerwerbs-Landwirtschaftsbetrieben bei der Ausarbeitung des Leitbilds ein zentrales innerhalb von grösseren, zusammenhängenden Be Anliegen. Gleiches gilt für die verschiedenen Interes- triebsflächen sind Neubauten w ie Scheunen und Ställe, sensgruppen aus Gewerbe, Landwirtschaft, Natur- die unmittelbar für einen bodenabhängigen Land und Umweltschutz, dem Sozialwesen und der Kultur. wirtschaftsbetrieb erforderlich sind, zulässig. Voraus Dementsprechend gross ist der Stellenwert dieses setzung ist, dass dieser Bedarf nicht durch bestehende Leitbilds, das dem Gemeinderat als strategisches Bauten in vertretbarer Wegdistanz abgedeckt werden Instrument für die Weiterentwicklung der Ortspla- kann. Diese Regelung gilt nur für Betriebsstandorte nung dienen wird. «Die Gemeinde braucht dabei unterhalb von 1’300 Meter Meereshöhe. Bei entspre Leitlinien, die strukturelle Ziele und Massnahmen chendem Nachweis dürfen baugeschichtlich wertvolle festschreiben, in begründeten und für die Entwicklung Stallscheunen im Sinne des Ortsbild- und Denk der Gemeinde bedeutenden Fällen aber auch den malschutzes in die Zone «Übriges Gemeindegebiet» notwendigen Entscheidungs- und Ermessensspiel- übertragen werden. raum offenhalten. Die Qualität des Leitbilds muss sich ausserdem an seiner Umsetzbarkeit messen lassen», Im Jahr 2000 umfasste die Zone «Übriges Gemeinde vertritt Christoph Beck die Auffassung, dass Wunsch- gebiet» eine Fläche von 93.1 Hektar (1 ha entspricht bilder ohne Realisierungschancen die Gemeinde nicht 10’000 m2). Heute umfasst diese Zone noch 91.8 weiterbringen. Hektar. Die Reduktion ist die Folge der Ansiedlung von neuen Bauernbetrieben in diesem Gebiet und von Mitarbeit auf breiter Basis Anpassungen aus ortplanerischen Überlegungen. Für Damit das künftige Leitbild diese Bedingungen erfüllt, die Bauernbetriebe in der Studa wurden Bereiche der wird die Erarbeitung in Gremien vorgenommen, in Zone «Übriges Gemeindegebiet» der Landwirtschafts denen Gemeinderat, Verwaltung und die bedeutenden zone zugeteilt und aus ortsplanerischen Gründen Interessensgruppen sowie die Projektleitung und wurde im Bereich Tobelbach eine Fläche der Zone die Raumplanungskommission vertreten sind. Die «Übriges Gemeindegebiet» in Freihaltezone umgewan interessierte Bevölkerung wird im Rahmen einer delt. In diesen Fällen hat sich gezeigt, dass die Zone eigenen Mitwirkungsphase eingebunden, wie dies bei «Übriges Gemeindegebiet» für Anpassungen an der Ausarbeitung des Leitbilds «Triesenberg läba. zukünftige Bedürfnisse durchaus ihre Berechtigung erläba.» gemacht wurde. So ist eine Informationsver- hat. Je grösser das «Übrige Gemeindegebiet» ist, desto anstaltung zum vorliegenden und bis dahin vom anpassungsfähiger können künftige Entwicklungen Gemeinderat freigegebenen Entwurf geplant. Dann gehandhabt werden, die jetzt noch nicht absehbar sind. kann sich die Bevölkerung direkt in den Entwicklungs- 8 Im Blickpunkt
Restaurant Schlucher-Treff neu verpachtet Seit der Eröffnung des Restaurants Schlu- Das Restaurant ist Ausgangspunkt des be- cher-Treff in Malbun im Jahr 2014 hat liebten Malbuner Forscherwegs, zudem ver- Leopold Schädler zusammen mit seiner mietet es zwei einzigartige geländegängige Tochter Madlen den Betrieb mit der dazu- Elektro-Rollstühle, mit denen Menschen mit gehörigen Sport- und Freizeitanlage ge- körperlicher Beeinträchtigung die Bergwelt führt. Leopold Schädler hat im Frühjahr erkunden können. Das Restaurant Schlu- dieses Jahres mitgeteilt, dass er den Pacht- cher-Treff bietet somit eine optimale Infra- vertrag, der am 15. Oktober 2019 ausläuft, struktur für einen engagierten, innovativen nicht verlängern möchte. Pächter, der gerne Gäste bewirtet. Im Mai 2019 hat der Gemeinderat des- halb beschlossen, die Neuverpachtung des Bewährtes erhalten – offen für Neues Restaurants Schlucher-Treff auf den 15. Nach Ablauf der Bewerbungsfrist haben Oktober 2019 auszuschreiben. Bei der Aus- Vorsteher Christoph Beck, Vizevorsteher schreibung und der Ausarbeitung eines Reto Eberle und Liegenschaftsverwalter neuen Pachtvertrags wurde die Gemeinde- Toni Gassner mit den Interessenten Ge verwaltung von Urban Augustin von der spräche geführt, um zu prüfen, ob deren Gastroconsult AG aus Chur unterstützt. Vorstellungen den Zielen der Gemeinde entsprechen. In der Sitzung vom 20. August Betrieb mit Potenzial 2019 hat der Gemeinderat dann beschlos- Das modern eingerichtete und helle Restau- sen, die Führung des Restaurants Schlu- rant hat rund 35 Sitzplätze. Im Winter cher-Treff und der dazugehörigen Sport- und b ewirtschaftet der Pächter zudem die Freizeitanlage Waltraud Degen, Steinort- Eisplatzanlage. Die entsprechenden Fahr- strasse 47, zu übergeben. Mit der neuen zeuge, Gerätschaften und Ausrüstungen Pächterin hat die Gemeinde eine erfahrene Die Gemeinde wünscht Waltraud Degen wie Schlittschuhe und Eishockeyschläger Person aus der Gastronomie gefunden. grossen Erfolg und viel Freude beim Betrieb stellt die Gemeinde zur Verfügung. Im Som- Waltraud Degen war langjährige Wirtin des des Schlucher-Treffs. mer kann als Ergänzung zum angrenzenden Bergrestaurants Sareis und hat über viele Spielplatz die Sport- und Freizeitanlage für Jahre im Vorstand des Vereins Triesen- Waltraud Degen führte das Bergrestaurant Sareis verschiedene Aktivitäten genutzt werden. berg-Malbun-Steg-Tourismus mitgearbeitet. von 1989 bis 2009. 10 Rathaus-Nachrichten
Rathaus wird saniert Rathaus unter Denkmalschutz steht, fand am 29. Januar 2019 vor Ort eine gemeinsa- me Besichtigung mit dem Amt für Kultur, dem Planungsbüro Bühler Raymund, dem Büro Martin Kant Bauphysik und der Ge- meindebauverwaltung statt. Raymund Bühler hat daraufhin einen Kostenvoran- schlag erstellt, der Kosten in Höhe von 385’250 Franken (+/– 15 %) vorsieht. Das Amt für Kultur hatte eine Subvention von 40 Prozent oder 93’080 Franken an denk- malschutzrelevanten Arbeiten zugesichert. Der Gemeinderat hat das Projekt in der Sit- zung vom 20. August 2019 genehmigt, den entsprechenden Kredit bewilligt und auch die Arbeiten vergeben. Renovation hat begonnen Nachdem die Referendumsfrist verstrichen war, wurde Anfang September 2019 mit den Sanierungsarbeiten begonnen. Wäh- rend der Bauarbeiten kann es beim nördli- chen Zugang zum Rathaus, zur Kirche und zum Friedhof zu Behinderungen kommen. Die Verantwortlichen werden versuchen, die Beeinträchtigungen möglichst gering zu halten. Sollten die Arbeiten zur Sanie- rung planmässig vorankommen, kann die Das alte Rathaus im Triesenberger Dorf- Sanierungsbedarf festgestellt Renovation noch in diesem Jahr abge- zentrum ist seit Anfang September 2019 Bei Reparaturarbeiten auf dem Dach wurde schlossen werden. eingerüstet. Dacheindeckung, Verputz am festgestellt, dass viele der Dachziegel be- Fassadensockel und Fenster müssen saniert schädigt sind. Zudem weist der Verputz am Arbeitsvergaben werden. Fassadensockel Abplatzungen auf. Bei den Bei allen Arbeitsvergaben war eine Direkt- Das 1767/68 erbaute Pfarrhaus und spä- Fenstern blättert die Farbe ab und teilweise vergabe möglich. Das Planungsbüro hat die tere Rathaus, Landstrasse 1, wird heute sind sie nicht mehr dicht. In einem Raum entsprechenden Offerten der Unternehmer mehrheitlich als Büro genutzt. Das Gebäu- wurde ausserdem ein Problem mit eindrin- geprüft. Bei Redaktionsschluss lagen noch de steht seit dem 1. September 1951 unter gender Feuchtigkeit festgestellt. Da das nicht alle Offerten vor. Denkmalschutz. Im Besprechungszimmer des Dachgeschosses hält der Gemeinderat nach wie vor seine Sitzungen ab. Das erste Bezeichnung Unternehmervorschlag Kosten- Offerte Obergeschoss beherbergt ein Büro der Ge- voranschlag meindeverwaltung. Zudem haben dort der Fenster aus Holz Sigi Korner Anstalt 45’000 41’949.15 Verein Ahnenforschung und Familienchro- (Sanierung) für Holzrestaurierungen, Triesen nik sowie die Stiftung Heimat- und Famili- Spenglerarbeiten Arpagaus Spenglerei Anstalt, 39’200 20’816.85 engeschichte Triesenberg repräsentative Triesenberg Räumlichkeiten gefunden. Im Erdgeschoss Dachdeckung Lampert Heizung Sanitär Spenglerei, 105’000 110’435.45 hat der Verein Gwirbi Coworking Triesen- Triesenberg berg im Januar dieses Jahres gemeinschaft- Gerüste Beusch AG, Triesen 27’700 15’982.85 lich nutzbare Büroräumlichkeiten errichtet. Fassadenputze Gebrüder Beck AG, Triesenberg 6’500 Es stehen insgesamt zehn Arbeitsplätze Malerarbeiten Schädler Mario Malerbetrieb, 22’000 bereit, die fix oder flexibel gebucht werden Triesenberg können. Das Besprechungszimmer im Heizkörperventile / Markus Beck Anstalt, Triesenberg 4’850 3’618.45 Dachgeschoss kann extern ebenso über das Thermostate tauschen Gwirbi Coworking Triesenberg reserviert Anpassung Norbert Schädler Bau AG, 15’000 13’505.35 werden. Ziel des gemeinnützigen Projekts Granitpflästerung Triesenberg ist es, mobiles Arbeiten zu ermöglichen und Architekt Planungsbüro Bühler Raymund u. 30’000 30’000.00 das Gebäude mitten im Dorf zu beleben. Josef, Triesenberg Rathaus-Nachrichten 11
Internationaler Naturpark Rätikon 1 schiedlichen Anspruchsgruppen und den zuständigen Stellen im Kanton Graubün- den, in Vorarlberg und in Liechtenstein durchwegs positive Rückmeldungen. Des- halb wurde als nächster Schritt die Erarbei- tung einer Machbarkeitsstudie für die drei Länderregionen in Auftrag gegeben. Unter der operativen Gesamtleitung der For- schungsgruppe Tourismus und nachhaltige Entwicklung der ZHAW haben Kernteams in den drei Länderregionen die Machbarkeits- studie zur Einrichtung eines grenzüber- schreitenden Naturparks erarbeitet. Das Kernteam für Liechtenstein setzte sich aus Cathérine Frick, Amt für Umwelt, Margarethe Hoch, Amt für Volkswirtschaft, Michelle Kranz, Liechtenstein Marketing, sowie den beiden Gemeindevorstehern Daniel Hilti und Christoph Beck zusammen. Das Unter- suchungsgebiet für die Teilregion Liech- tenstein umfasste das gesamte inneralpine Gebiet, die rheintalseitigen Hanglagen bis zum oberen Siedlungsrand der am Hang- fuss gelegenen Dörfer sowie Teile der noch weitgehend unverbauten Talebene. Resultat vorgestellt Die Machbarkeitsstudie für die Teilregion Liechtenstein hat ergeben, dass ein Natur- park Rätikon in Liechtenstein machbar ist. Aufgrund der vorhandenen Natur- und Kul- turwerte ist die Ausgangslage sehr gut. Diese Werte sollen im Rahmen des Parkpro- jekts gepflegt, weiterentwickelt und für die regionalökonomische Entwicklung besser genutzt werden. Die Naturpark-Idee passt auch gut zu bereits bestehenden Entwick- lungsstrategien wie beispielsweise die Tou- Vor rund drei Jahren wurde im Prättigau die Kein Naturschutzgebiet rismusstrategie für das liechtensteinische Idee eines Internationalen Naturparks Die Errichtung eines Naturparks wird Berggebiet. Rätikon lanciert. Inzwischen wurde die fälschlicherweise oft mit der Einrichtung In der Sitzung vom 2. Juli 2019 wurde Machbarkeit für die Teilregionen Prättigau, eines Naturschutzgebiets verwechselt. dem Gemeinderat das Ergebnis der Mach- Vorarlberg und Liechtenstein abgeklärt. Sehr wichtig ist: aus einem Regionalen Na- barkeitsstudie vorgestellt. Aufgrund der Ge- Der Rätikon ist ein einheitlicher Kultur- turpark ergibt sich kein zusätzliches Natur- samtbeurteilung empfahlen die Studienau- und Naturraum und der gemeinsame schutzgebiet, denn ein Naturpark ist kein toren und die Mitglieder der Kerngruppe «Hausberg» des Fürstentums Liechtenstein, Nationalpark mit strengen Schutzbestim- dem Gemeinderat, das Projekt Internatio- des Prättigaus in Graubünden und der Tal- mungen. In einem Naturpark gelten keine naler Naturpark Rätikon weiterzuverfolgen schaften Walgau, Brandnertal und Monta- neuen Gesetze und Verordnungen, auch und sich an den Kosten für die Ausarbeitung fon in Vorarlberg. Im Prättigau wurde an- ergeben sich keine Veränderungen für eines Managementplans zu beteiligen. fangs 2016 die Idee eines Internationalen Landwirtschaft, Alpen, Jagd, Forst, Wan- Naturparks Rätikon lanciert. Die Forschungs- derwege usw. Bestehende Regelungen gruppe Tourismus und nachhaltige Ent- gelten weiterhin. 1: Die Karte zeigt das Gebiet, das bei der Mach- wicklung der Zürcher Hochschule für ange- barkeitsstudie untersucht wurde. Der effektive wandte Wissenschaften (ZHAW) wurde Machbarkeitsstudie für die Teilregionen er- Perimeter wird erst im Managementplan fest daraufhin beauftragt, die Möglichkeiten arbeitet gelegt. zur Errichtung eines grenzüberschreitenden Die Mitglieder der Forschungsgruppe er- 2: Laufend aktuelle Informationen zum Projekt- Naturparks zu prüfen. hielten bei Gesprächen mit den unter- stand findet man auf www.raetikon.net. 12 Rathaus-Nachrichten
2 Gemeinderat befürwortet weiteres Vorgehen Der Gemeinderat hat die Machbarkeitsstu- die Internationaler Naturpark Rätikon für die Teilregion Liechtenstein zur Kenntnis genommen und befürwortet die Ausarbei- tung eines Managementplans im Rahmen des Projekts. Gesamthaft wird für die Aus- arbeitung des Managementplans ein Kos- tendach von 110’000 Franken benötigt. Die Kosten werden je zur Hälfte vom Land und den Gemeinden getragen. Die Gemeinde Triesenberg beteiligt sich daran mit 5’000 Franken. Der Managementplan soll die or- ganisatorische und inhaltlich verbindliche Planung des Projektes umfassen sowie die Pilotphase vorbereiten und sichern. Um die Bevölkerung umfassend über das Thema Internationaler Naturpark Rätikon zu infor- mieren, wurden im Gemeinderat entspre- chende Veranstaltungen für die Bevölke- rung angeregt. Rathaus-Nachrichten 13
Junges Potenzial für die Alpen 1 von der Erarbeitung eines übergeordneten Leitbilds zur Siedlungsentwicklung bis hin zum gemeinnützigen Projekt «Gwirbi Co- working Triesenberg», das mobiles Arbeiten ermöglicht und das altehrwürdige Rathaus mitten im Dorf belebt. Dieses ist ein wich tiges Zukunftsprojekt, gerade für junge Menschen, die im Dorf arbeiten oder sich beruflich selbstständig machen wollen. Sie haben die Möglichkeit, sich eine vorhande- ne Büroinfrastruktur gemeinschaftlich in Triesenberg zu teilen. Dank Digitalisierung ist mobiles Arbeiten bereits für viele mög- lich. Diese Entwicklung wird sich bei der Generation, die mit smarten Technologien aufwächst, auch beim Pendeln zeigen. Wa rum zur Arbeit fahren, wenn man doch in der Wohngemeinde arbeiten kann – getreu dem Motto: Arbeite dort, wo du lebst. Das Gwirbi Coworking Triesenberg ist demnach ein Generationenprojekt und ein wichtiger Beitrag, um künftig Arbeitsplätze im Dorf zu schaffen und bestehende zu erhalten. Viele eindrucksvolle Projektbeispiele aus Liechtenstein, aber auch aus Frankreich, Österreich, Italien, Slowenien und Deutsch- land haben verdeutlicht, wie sehr es sich lohnt, wenn Gemeinden Mut zeigen und ihren Kindern und Jugendlichen einen Raum lassen, um etwas auszuprobieren und ihr eigenes Umfeld mitzugestalten. Sie erhö- hen damit den Kontakt zu ihren jungen Mit- Das alpenübergreifende Gemeindenetz- trägen und guten Beispielen aus dem Be- bewohnenden – aber auch deren Eltern – werk «Allianz in den Alpen» tagte am reich der aktiven Kinder- und Jugendbetei und stärken die Identifikation mit der Hei- 20. / 21.09.2019 in der Mitgliedsgemeinde ligung. So hat Michael Schädler von JUBEL Triesenberg / Malbun. Internationale Ver- die Anwesenden ermutigt, die Digitalisie- treter lernten gute Beispiele aus Liech- rung als Chance zu betrachten und digitale tenstein kennen. Kanäle wie WhatsApp oder YouTube zur ziel- «Die Herausforderungen unserer Zeit gruppengerechten Information von jungen sind unbedingt zusammen mit Freunden Mitbürgern zu nutzen. Maria Kaiser-Eberle, und Nachbarn anzugehen.» Mit diesem Plä- Gemeindevorsteherin von Ruggell, konnte doyer begrüsste Regierungsrätin Dominique im Rahmen einer Podiumsdiskussion die po- Hasler die rund 80 internationalen Tagungs sitiven Erfahrungen ihrer Gemeinde seit der teilnehmenden in Malbun. Sie traf damit Auszeichnung mit dem UNICEF-Label «Kin- genau den Kern des Netzwerks. Unter dem derfreundliche Gemeinde» teilen. Durch die Motto «Austauschen, Anpacken, Umset- Einbindung von Kindern und Jugendlichen zen» arbeiten die derzeit rund 280 Gemein- in die Planungsprozesse von zum Beispiel den aus den sieben Alpenstaaten an einer Spielplätzen oder einer Pump Track-Anlage aktiven und bürgernahen Umsetzung der erhöht sich die Akzeptanz derartiger kom- Alpenkonvention. Die Gemeinden Mauren, munaler Angebote. Triesenberg und Schaan sind langjährige In seinem Referat «Gelebte Vision in ei- Mitglieder, während Ruggell im Rahmen nem modernen Triesenberg» berichtete der Veranstaltung neu als vierte Liech- Vorsteher Christoph Beck über aktuelle Pro- tensteiner Mitgliedsgemeinde offiziell auf- jekte zur Entwicklung klarer Vorstellungen genommen wurde. und Zielsetzungen bezüglich der langfristi- Mit dem Thema «Zukunftsaussichten» gen räumlichen Entwicklung der Gemeinde war die Zusammenkunft geprägt von Vor- Triesenberg. Er spannte dabei einen Bogen 14 Rathaus-Nachrichten
2 3 4 matgemeinde. Dies hat eine besondere 1: Regierungsrätin Dominique Hasler begrüsst Bedeutung in den Abwanderungsregionen die internationalen Gäste in Malbun. der italienischen und französischen Alpen. 2: Vorsitzender Marc Nitschke aus Übersee / DE Das wichtigste Potenzial der Kinder- und (2.v.r.) und das Liechtensteiner Mitglied Jugendbeteiligung liegt in der gemeinsa- im Vorstand, Vorsteher Freddy Kaiser aus men Arbeit an Zukunftsthemen wie bei- Mauren, begrüssen die Gemeindevorsteherin spielsweise Klimaschutz. So finden junge von Ruggell, Maria Kaiser-Eberle, offiziell im Menschen ein Gehör, fernab von Kli- Kreis der Mitglieder. mastreiks und Fridays for Future. Weitere 3+4: Bilder aus der Startphase, als Ideen für Infos: www.alpenallianz.org die Umsetzung und Ausgestaltung des Gwirbi Coworking Triesenberg gesammelt wurden. Rathaus-Nachrichten 15
Skisport aktiv fördern Das Skigebiet Malbun ist ideal für Familien ner von Triesenberg. Mit der Subvention und deshalb beliebt bei Feriengästen und der Saisonkarten seit der Wintersaison Einheimischen. Generationen von Liech- 2002/2003 wird gleichzeitig die Bergbah- tensteinern haben dort das Skifahren er- nen Malbun AG finanziell unterstützt, die lernt. In den letzten Jahren ist jedoch ein für das Naherholungsgebiet im Winter und rückläufiger Trend im Skisport zu beobach- im Sommer essenziell ist. Auch für die ten. Immer weniger Kinder und Jugendliche Dienstleistungsbetriebe und das Gewerbe wollen oder können das Skifahren erlernen. in Triesenberg hat der Tourismussektor eine Obwohl in Triesenberg der Skisport traditi- grosse wirtschaftliche Bedeutung. Der Ge- onell stark verankert ist, macht sich diese meinderat hat deshalb in seiner Sitzung Entwicklung auch in der Berggemeinde ver- vom 20. August 2019 beschlossen, den Kauf mehrt bemerkbar. Die hohen Kosten für die der Saisonkarten bis zur Wintersaison Ausrüstung und für die Saisonkarten dürf- 2022/2023 weiterhin mit 100 Franken pro ten mögliche Gründe für den Rückgang Einwohnerin beziehungsweise Einwohner sein. Um Gegensteuer zu geben, subventio- zu unterstützen. Die Vergünstigung gilt nur niert die Gemeinde Triesenberg den Kauf während den Vorverkaufszeiten der Berg- von Saisonkarten der Bergbahnen Malbun bahnen Malbun AG. AG für die Einwohnerinnen und Einwoh- Spannender Blick in die Vergangenheit Nach dem Krieg wollten die US-Amerikaner aufbereitet und zu einem Gesamtbild der Dorfzentrumsentwicklung ist es spannend und die Briten eine Luftkarte vom Nach- Schweiz sowie Liechtensteins zusammen- zu sehen, wie sich unser Gemeindegebiet kriegseuropa erstellen. Dazu wurden präzi- gefügt. Das Ergebnis ist unter dem On- seit 1946 verändert hat. se Luftbilder benötigt. Aus 66 B-17-Bom- line-Kartenportal des Bundes «map.geo. bern wurden die Waffen entfernt und admin.ch» abrufbar. stattdessen Fotoapparate eingebaut. Das Dort lassen sich zudem die Fotos aus Die rote Linie kann verschoben werden. Links Gebiet der Schweiz als neutraler Staat dem Jahr 1946 mit aktuellen Satellitenbil- ist die Luftaufnahme von 1946 zu sehen und sollte dabei ebenfalls abgedeckt werden. dern und Luftaufnahmen vergleichen. Im rechts ein aktuelles Satellitenbild. Hier führt Deshalb beantragten die amerikanischen Zuge der geplanten Erarbeitung eines Leit- die Linie durch das Triesenberger Dorfzentrum Behörden beim «Eidgenössischen Poli bilds für das rheintalseitige Gemeindege- (Screenshot / © Daten: CNES, Spot Image, tischen Departement» – heute Eidgenös biet oder dem weiteren Vorgehen bei der swisstopo, NPOC, swisstopo). sisches Departement für auswärtige Ange- legenheiten, EDA – eine entsprechende B ewilligung. Die Schweiz war von den Alliierten gegen Ende des Krieges wegen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit «Hitlerdeutschland» stark kritisiert worden. Sie war deshalb an einer Zusammenarbeit mit den Alliierten zur Entspannung der Si- tuation interessiert und schon bald gaben die Schweizer Behörden grünes Licht für die Luftbilder. Liechtenstein anno 1946 So kam es, dass im Jahr 1946 US-Bomber in friedlicher Mission die Schweiz überflogen. Von Mai bis September wurden 64 Flüge über dem Schweizer und auch dem Liech- tensteiner Gebiet durchgeführt und 4’200 Luftaufnahmen gemacht. Die Bilder wur- den bis 2015 komplett restauriert, digital 16 Rathaus-Nachrichten
Fronleichnamsprozession «um ds Rietli» Fronleichnam mit dem farbenprächtigen Rundgang, an dem sich viele Ortsvereine und zahlreiche Gläubige beteiligen, ist einer der schönsten Feiertage überhaupt. Nach der vom MGV-Kirchenchor musika- lisch umrahmten heiligen Messe in der Pfarrkirche Triesenberg formierte sich die Prozession für den Rundgang auf der Land- strasse. Da die Hagstrasse wegen Bauarbei- ten gesperrt war, führte die Route dieses Jahr «um ds Rietli». Angeführt wurde die Prozession von Ministranten mit Fahnen und dem Kreuz. Darauf folgte die Trachten- gruppe mit der Statue der Muttergottes. Feuerwehr, Harmoniemusik und MGV-Kir- chenchor mit ihren schönen Vereinsfahnen reihten sich als nächste ein. Danach folgten weitere Ministranten. Die Erstkommuni- kanten streuten Blumen auf die Strasse. Unter dem Baldachin, dem sogenannten «Himmel», flankiert von Laternen, die je- weils von Mitgliedern des Gemeinderats getragen wurden, ging der Pfarrer mit der Monstranz. Bei drei Altären wurde Halt ge- macht und gebetet. Der erste befand sich an der Kreuzung Bergstrasse / Rotenboden- strasse und der zweite dort, wo die Rietli strasse auf die Gschindstrasse trifft. Vor dem Pflegewohnheim Haus St. Theodul hatten sich die Heimbewohner versammelt und beteten vor dem dritten Altar, den sie gemeinsam mit der Trachtengruppe ge- schmückt hatten. Auf dem Dorfplatz wurde der von der Gemeinde offerierte Aperitif von Mitglie- dern der Trachtengruppe ausgeschenkt. Die Jugendmusik und die Harmoniemusik er- freuten die Besucher mit ihren Konzerten vor dem Walsermuseum. Für den Auf- und Abbau, die Dekoration und einen reibungs- losen Ablauf am «Mütschlitag» sorgten die Mitglieder der Veranstaltungskommission der Gemeinde. Aus dem Dorfgeschehen 17
Sportanlage feierlich eröffnet Grundlegend saniert und gezielt erweitert den, um die Sicherheitswerte für die Trag- vorbereitet. Rund 90 Teams, immer ein Kind bietet die Sportanlage Leitawis vor allem last zu erfüllen. Mit einem Personenlift mit einem erwachsenen Begleiter, absol- den Dorfvereinen und der Jugend, aber auch wurde der Bereich der Tennisanlagen auch vierten am Eröffnungstag den Sportpar- der restlichen Bevölkerung zahlreiche Mög- für Menschen mit einem Handicap zugäng- cours und konnten sich bei den diversen lichkeiten, sich in der Freizeit sportlich zu lich gemacht. Auf dem Dach des Gardero- Stationen ein Bild von der gelungenen Er- betätigen. Mit einem abwechslungsreichen bengebäudes konnte ein zusätzlicher Mul- neuerung der Sportanlage machen. Die Programm wurde sie am Samstag, 29. Juni tifunktionsplatz erstellt werden. Insgesamt offizielle Eröffnungsfeier wurde von der 2019, offiziell eröffnet und eingeweiht. hat die Gemeinde rund 6.1 Millionen Fran- Harmoniemusik Triesenberg musikalisch Etwas mehr als drei Jahre sind vergan- ken in die grundlegende Erneuerung der umrahmt. Im Namen der Gemeinde be- gen, seit der Gemeinderat die Sanierung Sportanlage investiert. «Trotz des hohen dankte sich Vorsteher Christoph Beck in sei- und Erweiterung der multifunktionalen Kostendrucks stand für den Gemeinderat ner Ansprache bei allen, die einen Beitrag Sportanlage Leitawis beschlossen und ei- bei der Realisierung des Projekts stets eine nen Kredit in der Höhe von 5.4 Millionen qualitativ hochstehende, nachhaltige Bau- Franken bewilligt hat. Nachdem bereits im weise im Vordergrund. Dies wird sich auf 1: Unser Bild zeigt Pfarrer Georg Hirsch, der um September 2017 das erneuerte Hauptspiel- lange Sicht ohnehin als die wirtschaft Gottes Schutz für alle Nutzer der Sportanlage feld, das erweiterte Garderobengebäude lichste Variante herauskristallisieren», ist Leitawis bat. Flankiert wird der Pfarrer von und der neue Skatepark ihrer Bestimmung Vorsteher Christoph Beck überzeugt. Vorsteher Christoph Beck und dessen Sohn Josua, übergeben werden konnten, wurden im der als Ministrant amtete. Frühjahr 2019 die Tennisanlage und der Offizielle Eröffnung und Einweihung 2: Die Verantwortlichen bei «Bärg i Bewegig» von Multifunktionsplatz fertiggestellt. Mit den Belagseinbauten beim Multifunkti- links: Martina Hilbe, Franz Schädler, Biggi Beck- onsplatz in diesem Frühjahr konnte das Blum, Dieter Gassner und Marina Bürzle. Nachhaltige Investition Grossprojekt abgeschlossen werden. Ge- 3: Von links: Vorsteher Christoph Beck, Sportko- In den vergangenen drei Jahren hat der Ge- meinde, Sportvereine und die weiteren Nut- ordinatorin Biggi Beck-Blum, Dieter Gassner, meinderat verschiedene Nachtragskredite zer der Sportanlage hatten am Samstag, Verantwortlicher bei «Bärg i Bewegig», Fussball- bewilligt. So musste beim Hauptplatz eine 29. Juni 2019, ein kurzweiliges Programm clubpräsident Philipp Foser und Tennisclubpräsi- teurere Leichtschüttung eingebracht wer- zur offiziellen Eröffnung und Einweihung dent Roman Beck. 18 Aus dem Dorfgeschehen
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zur gelungenen Grunderneuerung der ein- matches. Auf den beiden Tenniscourts und 8 zigartigen Sportanlage geleistet haben. dem Multifunktionsplatz wurde der gleiche «Mein ganz spezieller Dank gilt den Mitglie- Hartplatzbelag eingebracht. Der neue Hart- dern der Arbeitsgruppe für ihren grossen platzbelag sieht nicht nur gut aus, er ist vor Einsatz, den Planern sowie dem Leiter allem auch im Unterhalt wesentlich günsti- Hochbau für die umsichtige Projektleitung ger als die alten Sandplätze. Danach zeig- und natürlich den Mitarbeitenden aller in- ten die B-Junioren des FC Triesenberg und volvierten Firmen», führte Christoph Beck des FC Vaduz, die 1983 das Finalmatch um weiter aus. Nachdem Pfarrer Georg Hirsch den Landesmeistertitel bestritten hatten, die Sportanlage eingeweiht und um Gottes dass sie immer noch in Form sind. Zumin- Segen für alle Sportlerinnen und Sportler dest, was die Technik anbelangt. Ab gebeten hatte, überreichte der Vorsteher 19.15 Uhr sorgte Dominik Biedermann als den Sportverantwortlichen symbolische DJ Brasil mit fetzigen Klängen für gute Geschenke. Sportkoordinatorin Biggi Beck- Stimmung. Ein weiteres Highlight war die Blum erhielt ein Springseil, Dieter Gassner, Seilakrobatik-Darbietung von Tamara Kauf- Verantwortlicher bei «Bärg i Bewegig», ei- mann aus Balzers. Danach übernahm wie- nen Wurfpfeil, Fussballclubpräsident Philipp derum DJ Brasil das Zepter und es wurde bis Foser einen Fussball und der Präsident des weit in die Nacht hinein gefeiert. Tennisclubs Roman Beck bekam einen Ten- nisball geschenkt. Der Vorsteher wünschte ihnen viel Freude mit der schmucken Sport- anlage Leitawis und sagte abschliessend: 4: Konzentriert versucht sich Gemeinderätin «Ich hoffe, dass die aktuelle Begeisterung Corina Vogt-Beck am Turmbau. bei Jung und Alt weiterhin anhält.» 5: Busunternehmer Philipp Schädler stellte sein Können als Torwart unter Beweis. Attraktives Showprogramm 6: König Fussball hat nichts von seiner Faszi Als alle Teams den Sportparcours beendet nation für Gross und Klein eingebüsst. hatten, kamen die Zuschauer beim Duell 7: Die Harmoniemusik sorgte für eine feierliche der zwei aktuell stärksten heimischen Ten- Stimmung bei der offiziellen Eröffnung. nisspieler, Jirka Lokaj und Joe Bauer, in den 8: Christoph Beck vor seinem Einsatz als Genuss eines hochstehenden Show-Tennis- Schiedsrichter. 7 Aus dem Dorfgeschehen 21
Unsere Firmlinge 2019 Bischof Wolfgang Haas spendete den Fünft Darbietungen für den feierlichen Rahmen. Beck, Ryan Broder, Aylin Bühler, Justin Bühler, klässlern am Samstag, 15. Juni 2019, in der Danach konnten die Firmlinge den Festtag Samuel Bühler, Lisa Fischli, Gabriel Frank, Pfarrkirche Triesenberg das Sakrament der mit ihrer Gotta oder ihrem Götti geniessen. Tobias Gassner, Emilia Nägele, Fabio Ospelt, Firmung. Damit feierten die Jugendlichen Fernando Roth, Jasmin Theresia Schädler, die Vollendung der Taufe. Auf dem Platz vor Lorenz Schädler, Rony Ficioso Ventura und Finja dem Rathaus und der Kirche servierte der Im Bild die neun Mädchen und neun Buben, die Wohlwend. Im Hintergrund: Kaplan Tobias Trachtenverein anschliessend den von der das Sakrament der Firmung empfangen durften. Hauenstein, Religionslehrer der weiterführenden Gemeinde offerierten Aperitif. Die Harmo- Die Firmlinge in alphabetischer Reihenfolge: Schulen, Bischof Wolfgang Haas und niemusik sorgte mit ihren musikalischen Amelie Beck, Angelina Beck, Johanyi Beck, Milena Triesenbergs Kaplan Michael Mathis. Jubiläums-«Puurazmoorgat» bim Studahof Bereits zum zehnten Mal fand der traditio- Der Erlös des Anlasses kommt dem Verein nelle «Puurazmoorgat» beim Studahof Lichtblick für seine Projekte in Südamerika statt. Am Sonntag, 30. Juni 2019, genossen zu. Das Ziel des Vereins ist es, Hilfe zur Gross und Klein die Atmosphäre auf dem Verbesserung der Lebensbedingungen kör- Bauernhof. Der Verein Lichtblick versorgte perlich und mental behinderter Kinder, die vielen Besucherinnen und Besucher mit Jugendlicher und Erwachsener in Puerto gesunden Köstlichkeiten und einem reich- Cabezas RACCN, Nicaragua, zu leisten. Die haltigen Buffet. Bei warmen Temperaturen Kommission für Familie, Alter und Gesund- waren die Festbankplätze im Schatten ge- heit hat den «Puurazmoorgat» in Zusam- sucht, sodass das Tenn voll war und eine menarbeit mit dem Verein Lichtblick angenehme Stimmung herrschte. Dazu organisiert. Beide freuten sich über die er- trug auch Hugo Lins aus Schellenberg bei: folgreiche Durchführung und bedankten Er unterhielt die Besucherinnen und Besu- sich bei allen Teilnehmenden. cher musikalisch. 22 Aus dem Dorfgeschehen
«Walser trifft Walser» Die Gemeinde Triesenberg war am Sonntag, Besuch auf der Gemeindealpe Sücka Triesenberger Walser und erzählte, wie es 7. Juli 2019, Gastgeber des Walser Kirchtags Nach dem gemeinsamen Mittagessen im 1887 zum Kauf der Alpe Sücka von Fürst der Walservereinigung Vorarlberg. Hotel-Restaurant Kulm fuhren die Teilneh- Johann II. und damit verknüpft zum Wech- Seit vielen Jahren findet die Generalver- menden mit dem Bus zur Gemeindealpe sel von der Einzel- zur Gemeinschaftssen- sammlung der Vorarlberger Walservereini- Sücka. Dort machte Alt-Vorsteher Hubert nerei kam. Von Isidor Sele, dem Präsidenten gung im Rahmen des traditionellen Walser Sele einen kurzen Exkurs in die Geschichte der Alpgenossenschaft Triesenberg, erfuh- Kirchtags unter dem Motto «Walser trifft der Bewirtschaftung der Alpen durch die ren die Teilnehmenden anschliessend, wie Walser» statt. Die Gemeinde Triesenberg ist Mitglied der Walservereinigung Vorarlberg und hat dieses Jahr die Gastgeberrolle über- 1 nommen. Die heilige Messe zum Auftakt wurde von Kaplan Michael Mathis zeleb- riert und vom MGV-Kirchenchor musika- lisch umrahmt. Der Gottesdienst war gut besucht und viele der Gäste aus Vorarlberg und Galtür trugen ihre feschen Trachten. In seiner Predigt ging der Kaplan auf die Walserwanderungen ein, die durchaus mit den heutigen Migrationsbewegungen ver- gleichbar seien. Nach der Messe hiess Vor- steher Christoph Beck die Gäste auf dem Dorfplatz willkommen und lud im Namen der Gemeinde zum Aperitif ein. Bis zum Be- ginn der Generalversammlung sorgten die Harmoniemusik Triesenberg und die Kinder der Trachtengruppe für Unterhaltung. Im Theodulsaal des Verwaltungsgebäudes der Gemeinde wurden dann die statutarischen Geschäfte der Generalversammlung unter der Leitung von Obfrau Barbara Fritz spedi- tiv abgewickelt. 2 es zur Gründung der Alpgenossenschaft kam, welche Alpen von ihr bewirtschaftet werden und welche Produkte sie herstellt. Der Bergbauer und Vorarlberger Landtags- abgeordnete Josef Türtscher sang dann vor dem Alpkreuz das Sennen-Ave. Das Sen- nen-Ave ist ein alter überlieferter Alpsegen, der in den katholischen Berggebieten der Schweiz, in Vorarlberg und im süddeut- schen Allgäu verbreitet war. Der Alpsegen in Form eines Sprechgesangs wurde all- abendlich vom Senn auf seiner Alp gerufen. Bevor sich die Teilnehmenden gegen 17 Uhr mit dem Bus auf den Weg zurück ins Dorf- zentrum machten, stärkten sie sich im Berggasthaus Sücka bei Monika und Werner Schädler mit Kaffee und Kuchen. 1: Helga und Sigi Jochum in der traditionellen Lecher Tracht. 2: Hubert Sele während seinen Ausführungen auf der Sücka. Aus dem Dorfgeschehen 23
Bäärger Heuriger 1 2 Das Motto des Dorffests 2019 lautete «Bäärger Heuriger». Im Auftrag der Gemein- de sorgte die Harmoniemusik Triesenberg für ein abwechslungsreiches Programm. Mit dem Spielenachmittag für Vereine, Gruppen und Familien wurde das Dorffest am Samstag, 24. August 2019, eröffnet. In diesen drei Kategorien gab es schöne Preise zu gewinnen. Im Zelt auf dem Dorfplatz nahmen um 18 Uhr die Musikantinnen und Musikanten der Harmoniemusik Eschen Aufstellung. Während rund eineinhalb Stunden kamen die Zuhörerinnen und Zu- hörer in den Genuss eines unterhaltsamen Musikprogramms. Das zahlreich erschie nene Publikum war begeistert und gab sich erst nach mehreren Zugaben zufrieden. Nachdem Norman Lampert, Präsident der Harmoniemusik Triesenberg, die besten Teams des Spielenachmittags ausgezeich- net hatte, sorgte die «Tschirgant Duo Party- band» für ausgelassene Stimmung. Das breite Repertoire von Christian Koen und 1: Für das Platzkonzert bekamen die Musikantin- Markus Kopp animierte zum Mitsingen und nen und Musikanten der Harmoniemusik Eschen Tanzen. Zudem sorgten ihre lustigen Show verdientermassen grossen Applaus. einlagen für eine ausgelassene Stimmung. 2: Angelika Kessel (links) und Kathrin Sele (rechts) Am Sonntag traf man sich nach der heiligen unterstützten Christian Koen beim Glockenspiel. Messe auf dem Dorfplatz zum Frühschop- penkonzert der Jugendmusik und der Har- moniemusik Triesenberg. Auch hier kamen die Freunde guter Blasmusik auf ihre Kosten. Mit der Verlosung der tollen Tombolapreise wurde das gemütliche Dorffest 2019, der «Bäärger Heurige», abgeschlossen. 24 Aus dem Dorfgeschehen
«Nacht der offenen Tore» Rund 650 Feuerwehren in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein luden von Freitag, 30. August 2019, auf Samstag, 31. August 2019, zur «Nacht der offenen Tore» ein. Das Interesse war auch im Feuer- wehrdepot Obergufer gross. Die Männer rund um Kommandant Thomas Eberle ga- ben bereitwillig Auskunft zu allen Fragen beziehungsweise zu ihren Aufgaben, Ein- sätzen und Gerätschaften. Das Einsatz- fahrzeug mit Blaulicht und Sirene brachte dabei nicht nur Kinderaugen zum Leuch- ten. Die Besucherinnen und Besucher konnten sich zwischendurch in der Fest- wirtschaft stärken, während die Band «Na- turtrüeb Light» für den passenden musika- lischen Rahmen sorgte. Das Interesse an der «Nacht der offenen Tore» war gross. Schnuppertag bei den Pfadfindern 1 Seit rund 50 Jahren gibt es die Pfadfinder Triesenberg. Im und rund um das Pfadfin- derheim bei der Primarschule Obergufer fand am Samstag, 31. August 2019, der dies- jährige Schnuppertag statt. Interessierte Kinder und Jugendliche konnten sich ein Bild vom Verein und seinen Aktivitäten machen. 1: Kurze Verschnaufpause im Schatten. 2: Der Schnuppertag stiess bei den Kindern auf reges Interesse. 2 Aus dem Dorfgeschehen 25
Alpabfahrt von der Sücka Nach dreimonatiger Sömmerung in den Ber- gen kehrten am Samstag, 31. August 2019, die Kühe von der Alp Sücka ins Tal zurück. Seit einigen Jahren führt der Alpabtrieb von der Sücka durch das Triesenberger Dorfzent- rum bis zum Festplatz bei der Sportanlage Leitawis. Im Vorfeld waren Disteln zum Trocknen an die Sonne gelegt und Tannenzweige und Vogelbeeren gesammelt worden. Mit die- sen natürlichen Materialien von der Alp wurden dann am Freitag vor dem Tag des Alpabtriebs der Kopfschmuck der Tiere her- gestellt, die Hüte der Sennen und die Klei- der der Sennerinnen verziert. Wird die Alpabfahrt bis Triesenberg zur Tra- dition? Früher nahmen die Bauern ihr Vieh bereits in Steg in Empfang. Erst seit ein paar Jahren hat die Alpgenossenschaft Triesenberg die sowie die Sennerinnen und Sennen ein und Sennen umsorgt wurden. Das Alp Route durch das Triesenberger Dorfzent- wichtiges und schönes Ereignis. Mit gross- personal hat während dieser Zeit feine Pro- rum bis zum Festplatz auf Leitawis verlän- em Stolz stellen sie die gut genährten und dukte, beispielsweise Milch, Käse, Joghurt, gert. Obwohl vereinzelt auch kritische schön geschmückten Tiere zur Schau. Diese hergestellt und verkauft. Stimmen hierzu laut wurden, ist der Alpab- sömmerten drei Monate auf den Alpwie- Beim Alpabtrieb versammelten sich trieb für die Alpgenossenschaft, die Bauern sen, wo sie von engagierten Sennerinnen viele Besucherinnen und Besucher im Dorf- 26 Aus dem Dorfgeschehen
Der Alpsommer 2019 in Zahlen Die Weidefläche Turna 104 ha Sareis 112 ha Alpelti 34 ha Sücka 50 ha Grosssteg 40 ha Kleinsteg 35 ha Gesamt 375 ha Der Tierbestand Turna Sareis Mutterkühe 50 Tragende Rinder 50 Jährlinge 80 Kälber 60 Pferde 5 Gesamt 245 Alpelti Galtkühe 15 Tragende Rinder 20 Kälber 65 Esel 10 Gesamt 110 Sücka Milchkühe 106 Schweine 50 Hühner 10 Pferde 10 Gesamt 176 Der gesamte Tierbestand betrug 531 Das Personal Sücka: Flori Wintergerst (Senn), Christian Wölf le (Zusenn), Dominik Gaist (Hirt), Christina Schmalholz (Melkerin). Turna Sareis: Monika und Roman Klages mit Unterstützung von Gabriel Frank. Alpelti: Georg Vetsch mit seiner Frau Rosmarie. Die Alpprodukte Alpkäse 8’300 kg Raclettekäse 1’000 kg Mutschli 200 kg Sauerkäse 1’350 kg Joghurt 3’750 kg Milchdrink 500 Liter zentrum. Anschliessend wurde auf dem sonntags zwischen 14 und 16 Uhr auf der Molkedrink 685 Liter Festplatz bei der Sportanlage Leitawis ge- Alp Sücka oder bei den jeweiligen Bauern Butter 2’600 kg feiert. Eine kleine Festwirtschaft sorgte für bezogen werden. das leibliche Wohl und der Alpkäse konnte Es wurden insgesamt 100’000 Liter verkostet und gekauft werden. Die feinen Milch verarbeitet. Sückaprodukte können auch weiterhin Impressionen von der Alpabfahrt Sücka 2019. Aus dem Dorfgeschehen 27
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