SCHWEIZ - Schweizerischer ...

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          Zivilschutz                                                           Protection civile
                                                                                SUISSE

         SCHWEIZ
                                                                                page 7

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                                                                                SVIZZERA
                                                                                pagina 10

          zivilschutz-schweiz.ch                                  31. Ausgabe   Nr. 03 | 2019

          ZIVILSCHÜTZER DES JAHRES GUIDO BRAND

         Blick zurück in
         den Juli 2017»

      Der SZSV-Präsident             Knapp 200 Kaderleute
      im grossen Interview zur       besuchten im Mai die
      BZG-Revision                   Fachtagung in Olten
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     Nr. 03_2019 | www.zivilschutz-schweiz.ch

                                                          SZSV-Präsident Walter Müller zur BZG-Revision

     EDITORIAL

     IM MITTELPUNKT STEHEN DIE
                                                          “Einfach weiterzumachen w
     MENSCHEN

     Digitale Revolution, Katastrophenschutz 4.0.
     Schlagworte, die heute auch im Zivilschutz
     verbreitet sind: Hochmoderne Systeme in der
     Telekommunikation oder für die Lagedarstel-
     lung, Drohnen für Erkundungen, sich selbst
     steuernde Roboter für die Suche nach Ver-
     schütteten machen den Katastrophenschutz
     tatsächlich effizienter und erleichtern den
     Einsatz. Aber ob Profi oder Milizangehörige:
     ohne Menschen geht es nicht! Es braucht
     genügend, gut ausgebildete und engagierte
     Zivilschutzangehörige – auf den Stufen Mann-
     schaft wie Kader. Drei Gedanken dazu:
     Die Rekrutierungszahlen sind massiv gesun-
     ken. Sie gefährden die Soll-Bestände in den
     Zivilschutzorganisationen und damit auch
     deren Leistungsfähigkeit im Katastrophen-
     fall. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.
     Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern von Bund
     und Kantonen ist deshalb daran, Lösungen
     zu erarbeiten.
     Üben, üben, üben: Eine fundierte Aus- und
     Weiterbildung ist ein Schlüsselfaktor für einen
     erfolgreichen Einsatz. Hier stehen insbeson-
     dere die Kader in der Verantwortung. Die ihn
     unterstellten Milizangehörigen fordern und
     erwarten gut geplante, zielorientierte, prakti-
     sche, spannende Wiederholungskurse. Mit
     der BZG-Revision soll deshalb die Kaderaus-
     bildung in den nächsten Jahren intensiviert
     werden.
     Wachsender Individualismus, individuelle
     Lebensplanungen, zunehmendes Freizeitan-
     gebot: Diese gesellschaftlichen Trends bergen
     die Gefahr, den Milizgedanken auszuhöhlen.
     Hier sind in Zukunft alle gefordert, die Politik,
     die zuständigen Behörden und auch unser
     Verband. Wir müssen immer wieder aufzeigen,
     dass sich das persönliche Engagement für
     den Schutz unserer Bevölkerung, für eine
     sichere Schweiz lohnt und viel Befriedigung
     mit sich bringt.                                     Walter Müller, Ihr Fazit als SZSV-Prä-            Für die Revision gilt also nicht: “Der Berg
                                                          sident, nachdem die Sicherheitspoliti-            hat eine Maus geboren”, wie Ketzer
                                                          sche Kommission des Ständerates (SiK-             behaupten.
                                                          S) die BZG-Revision vorberaten hat?               Keinesfalls! Die Gesetzesrevision war allein
                                 Christoph Flury          Ich bin zufrieden, wir sind auf Kurs! Im bes-     schon aufgrund der geführten, teils kontro-
                                 Stv. Direktor BABS       ten Fall können die Differenzen in der Herbst-    versen Diskussionen notwendig. Die Frage
                                                          session bereinigt werden. Etwas Gravieren-        war doch: Was soll der Zivilschutz sich künf-
                                                          des sollte nicht mehr passieren. Ob das Ge-       tig leisten können? Unsere Gesellschaft wird
                                                          setz, wie geplant, am 1.1.2020 in Kraft gesetzt   immer komplexer, sie ist hochmobil, aber auch
                                                          werden kann, werden wir sehen. Aber eine          verletztlich. Wir werden immer mehr Unwet-
                                                          kleine Verzögerung ist allemal besser als         ter, Erdrutsche, Steinschläge und auch Über-
                                                          eine Zurückweisung an den Bundesrat, die          schwemmungen zu verzeichnen haben. Wer
     christoph.flury@babs.admin.ch                        Anfang Jahr gedroht hatte.                        in dieser Situation sagt, man solle einfach

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en wäre unverantwortlich gewesen”
      Die BZG-Revision ist auf der Zielgeraden und für September im Ständerat traktandiert. “Zivilschutz Schweiz” hat sich Mitte
      August, nach der Behandlung der vorberatenden ständerätlichen Kommission, mit SZSV-Präsident Walter Müller unterhalten.
      Dieser hat das Geschäft als Nationalrat und Mitglied der SiK massgeblich begleitet.

      weitermachen wie bisher, der denkt punkto        Zivildienst ebenfalls um ein Instrument der      19. Altersjahr und spätestens in dem Jahr, in
      Sicherheit unserer Bevölkerung wenig vor-        Sicherheitspolitik handle. Aber der Zivil-       dem ein Schutzdienstpflichtiger 25 Jahre alt
      aus – und auch wenig verantwortungsvoll          dienst kann nicht als Partnerorganisation        wird. Der Bundesrat kann um zwei Jahre
      voraus! Denn die Bevölkerung stellt mit Blick    aufgeführt werden, da er gar keine Struktur      verlängern. Für höhere Unteroffiziere und
      auf die Verwendung ihrer Steuergelder zu-        hat und auch nicht aufgeboten werden             Offiziere besteht die Schutzdienstpflicht wei-
      recht Ansprüche, was sie im Gegenzug dafür       könnte. Eine solche Bestimmung wäre des-         terhin generell bis zum Ende des Jahres, in
      erhält. Deshalb war es wichtig und richtig,      halb toter Buchstabe und eine reine Alibi-       welchem sie 40 Jahre alt werden. Wichtig,
      über Ausrüstung, Ausbildung, Kommunika-          übung. Was ich mir hingegen vorstellen           trotz des alarmierenden Rückgangs Zivil-
      tionssysteme und vieles mehr zu diskutieren.     kann: Zivildienst-Leistende zu verpflichten,     schutz-Leistender: Es sollen nicht diejenigen,
      Und dabei auch die Kantone einzubeziehen.        während einer gewissen Zeit, also befristet,     die sowieso schon Dienst leisten, mit einer
      Es ist doch klar: Nur wenn auch diese sich       Zivilschutz zu leisten. Damit einher gehen       weitergehenden Ausdehnung der Dienst-
      abgeholt fühlen, steht später einer erfolg-      müsste dann natürlich auch eine entspre-         pflicht bestraft werden. Die personelle Ali-
      reichen Zusammenarbeit nichts im Weg!            chende Ausbildung dieser Leute.                  mentierung von Armee und Zivilschutz wird
                                                                                                        aber grundsätzlich angegangen.
      Das ist der Subkommission unter Ihrer            Ein anderes Stichwort: Durchdiener.
      Leitung mehr als gelungen: Die Vertreter         Mit diesem Modell hätten die Kantone neu
      der Kantone waren – entgegen den sons-           die Möglichkeit erhalten, bei Bedarf soge-         “Transparenz war not-
      tigen Gewohnheiten – an den gesamten             nannte Durchdiener einzusetzen. Wichtig:          wendig für den Konsens.”
      Arbeiten beteiligt und erhielten auch            Es hätte sich dabei um eine Kann-Formulie-
      sämtliche Sitzungsunterlagen.                    rung gehandelt, sprich: Die Kantone könn-                        Walter Müller
      Stimmt. Diese Transparenz war notwendig          ten dieses Modell anbieten, müssten dies
      und wesentlich, um einen Konsens zu finden,      aber nicht tun. Ich persönlich habe dieses       Das Beispiel BZG-Revision zeigt ein-
      sowohl materiell, aber auch atmosphärisch.       Anliegen, das vor allem in der Westschweiz       drücklich, dass der SZSV via Präsident
      Die Kantone hatten ja nicht zu unrecht be-       ein Bedürfnis war, unterstützt. Eine Mehr-       auf die Gestaltung der Gesetzesvor-
      mängelt, dass sie nach der Vernehmlassung        heit im Nationalrat und nun auch in der          lagen substanziell Einfluss nehmen kann.
      nichts mehr gehört hatten aus Bern. So konn-     SiK-S sieht die Notwendigkeit für die Ein-       Da widerspreche ich Ihnen nicht. Aber ich
      ten im direkten Gespräch schon mal einige        führung des Durchdienermodells nicht. Ich        sage stets: Für den Präsidenten entschei-
      Differenzen ausgeräumt werden. Was die           bedaure dies, aber akzeptiere es.                dend ist, was er im Rucksack hat! Wenn
      noch offenen Fragen betraf, so formulierte                                                        unsere Verbandsmitglieder hinter mir und
      die Subkommission Aufträge zu Handen des         Auch die Pflicht, Schutzräume                    dem Vorstand stehen, haben wir viel mehr
      VBS respektive des BABS – Punkt für Punkt        bereitzustellen, bleibt bestehen.                Möglichkeiten, in unserem Sinne Einfluss zu
      wurden diese dann zwischen VBS und der           Ihr Kommentar?                                   nehmen. Wichtig ist aber auch eine gute
      Vertretung der Kantone aufgearbeitet und in      Gut so! Gerade wenn es darum geht, in            Zusammenarbeit mit dem Bund und den
      Faktenblättern festgehalten. Letztere sind       kurzer Zeit Personen in grosser Zahl aus         Kantonen.
      übrigens öffentlich einsehbar.                   irgendeinem Grund zu evakuieren, leisten
                                                       diese Schutzräume einen guten Dienst.            Also wird der Zivilschutz gestärkt aus
      Ein sehr unkonventionelles Vorgehen.             Abgeschafft wäre unser flächendeckendes          diesem jahrelangen Revisionsprozess
      Mag sein. Aber in einer solch angespannten       Konzept rasch und damit eben auch riesige        hervorgehen?
      Situation, wie wir sie mit dem Gesetz Anfang     Investitionen vernichtet. Umso schwieriger       Ja, alles andere wäre unlogisch! Schliesslich
      Jahr vorfanden, darf das Parlament ja ruhig      und sicher auch kurzfristig nicht realisier-     sollen mit der Umsetzung des revidierten Ge-
      auch kreativ und erfinderisch sein. Ich wollte   bar wäre ein Wiederaufbau bei sich zu-           setzes ja auch Führungsstruktur, Ausrüstung,
      schlicht verhindern, dass jahrelange Arbeit      spitzender Bedrohungslage. Mein Fazit: Gut,      Ausbildung oder Kommunikation verbessert
      einfach vom Tisch gewischt wird. Das ist uns     dass diese Diskussion geführt wurde. Aber        oder gestärkt werden. Das Gesetz und die
      in der Subkommission mit pragmatischem           die Abschaffung ist kein Thema mehr.             Verordnung sind ein Teil, bilden die rechtliche
      Vorgehen gelungen.                                                                                Grundlage. Aber es hat nichts geschadet,
                                                       Was gibt es aus Ihrer Sicht sonst noch           mal wieder am Boden zu arbeiten, auf wel-
      Zu den einzelnen Knackpunkten der                zu sagen zur Revision?                           chen man baut. Deshalb waren all die Dis-
      Revision aus Sicht des Zivilschutzes:            Ein Schwerpunkt liegt ja auf dem Dienst-         kussionen und der Prozess als Ganzes so
      Zivildienst als Partnerorganisation im           leistungs- und Ausbildungssystem. Die            wichtig.
      Bevölkerungsschutz. Ihre Meinung?                Schutzdienstpflicht für Mannschaft und Un-
      Ich bin ganz klar dagegen. Begründet wur-        teroffiziere soll total 12 Jahre oder 245 Tage
      de diese Idee ja damit, dass es sich beim        dauern und beginnt frühestens mit dem

                                                                                                                                                          3
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     Nr. 03_2019 | www.zivilschutz-schweiz.ch

      Zivilschützer des Jahres 2019: Guido Brand

      “Wenn der hinterste und letzte
      Zivilschützer einen Top-Job abliefert”
     Guido Brand als stellvertretender Kommandant der ZSO Suhrental-Uerkental lei-                       maliger Kommandant Albin Seiler rief mich
     tete 2017 den Unwettereinsatz nach dem Monstergewitter im westlichen Aargau.                        an und sagte, ich solle mich bereit machen
     Während zweier Wochen packten bis zu 160 Angehörige des Zivilschutzes gleich-                       und in der Zivilschutzanlage auf die Truppe
     zeitig mit an, um die Bevölkerung zu unterstützen. Der Schaden war immens.                          warten. Die kantonale Notrufzentrale ver-
     Ebenso jedoch der Lerneffekt für die Truppe, wie der erste Zivilschützer des Jah-                   schicke in den nächsten Minuten ein
     res dem Magazin “Zivilschutz Schweiz” beim Besuch der Unglücksregion jüngst                         Aufgebot.”
     erzählt hat.                                                                                        Die Zivilschützer rückten nach Kölliken aus,
                                                                                                         bald jedoch kam der Befehl, nach Uerkheim
     Zwei Jahre nach dem Einsatz steht Guido            sagt er. “Es wird in den zwei Wochen Grund-      zu verschieben, um die Feuerwehr beim Erst-
     Brand neben dem Bach in Uerkheim, von all          ausbildung sehr viel verlangt. Eine Auswei-      einsatz infolge des Unwetters im Uerkental
     den Schäden ist fast nichts mehr zu sehen.         tung der Ausbildungsdauer, insbesondere          zu unterstützen. “Nach 22 Uhr sind wir an-
     Das Erlebnis, erzählt er, habe ihn fürs Leben      für Kader, wäre jedoch von Vorteil.” Fair fän-   gekommen”, erinnert sich Brand, “es war
     geprägt. Er konnte vieles dabei lernen, das        de der Milizler zudem, wenn die Angehöri-        unglaublich, was in der Kommandozentrale
     er gerne weitergibt: “Als wichtig empfinde         gen des Zivilschutzes bei der Militärersatz-     in der Turnhalle ablief. Ein Anruf nach dem
     ich, alle Übungen möglichst realitätsbezogen       abgabe gleich behandelt würden wie die           anderen aus den Dörfern Uerkheim und
     zu absolvieren und auch mal beispielsweise         anderen Dienstpflichtigen.                       Bottenwil ging bei der Feuerwehr ein, das
     gemeinsam mit der Feuerwehr, Polizei, den          38-jährig ist der passionierte Musiker nun.      Regionale Führungsorgan machte eine Liste
     Forstbetrieben oder Bauämtern etwas zu ma-         2021 endet seine Zeit im Zivilschutz. Die        der Anwohnerinnen und Anwohner, die Un-
     chen, um die Ansprechpartner kennenzuler-          Ausbildung zum Kommandanten hat er im            terstützung im Kampf gegen die Naturge-
     nen. Im Ernstfall hat man dafür keine Zeit,        Sack. Als jüngst ein interessanter Posten als    walt brauchten: Sie wurde lang und länger.”»
     dann muss es funktionieren.” Kommandanten          vollamtlicher Kommandant frei wurde, hat
     müssten nicht nur organisieren und delegie-        er damit geliebäugelt, sich zu bewerben. Der     Prioritäten setzen
     ren können, sondern auch kreativ sein, sich        Zeitpunkt war jedoch alles andere als ideal:     Er habe mit dem Kommandanten der rund
     überlegen, was in ihrem Gebiet wo passieren        Der Heizungsmonteur und diplomierte Inge-        330 Mann starken ZSO Suhrental-Uerken-
     könnte und die Ausbildungen und Wieder-            nieur hatte sich kurz zuvor mit der Brand &      tal vereinbart, dass sich dieser um die ad-
     holungskurse dementsprechend planen.               Partner GmbH in Suhr selbstständig ge-           ministrativen Angelegenheiten und die Ko-
     Bei den Aufräumarbeiten sei es von Vorteil         macht. “Und wenn ich etwas mache, dann           ordination mit den kantonalen Ämtern, Blau-
     gewesen, dass die ZSO gut verankert sei in         möglichst richtig.” Niemand weiss das bes-       lichtorganisationen et cetera kümmere, er
     der Region. “Ich verstehe den Sinn von Fu-         ser als seine Truppe und die Bevölkerung         selbst als Stellvertreter den Einsatz operativ
     sionen, man kann Geld sparen und Kräfte            im Uerkental.                                    vor Ort leite, erzählt Brand. “Sehr schnell
     bündeln. Das habe ich ja selbst bei uns er-                                                         war klar, dass es nicht möglich ist, alle Kel-
     lebt, die Zusammenlegung der ZSO Suhren-             “Erstaunlich, die immense                      ler auszupumpen, obschon die Feuerwehr
     tal und der ZSO Uerkental war im Nachhi-                                                            und der Zivilschutz – beide unter anderem
     nein eine gute Sache, da haben man den Er-               Kraft des Wassers.                         spezialisiert auf Elementarereignisse wie
     fahrungsschatz auf einen Schlag vergrössern                                                         Hochwasser – mit einem grossem Aufgebot
     können”, sagt Brand, gibt jedoch zu bedenken:           Und ein Glück, dass                         vor Ort waren.” Also habe er begonnen, Pri-
     “Irgendeinmal ist eine Grenze der idealen           niemand zu Schaden kam.”                        oritäten zu setzen und seine Männer dort-
     Grösse erreicht.” Dass seine Angehörigen des                                                        hin zu schicken, wo es am dringendsten war.
     Zivilschutzes in der Region zu Hause seien,                        Guido Brand                      Nicht immer waren die Entscheide einfach.
     dass sie gewusst haben, wo sich welcher Weg                                                         “Als ich die Einsatzzentrale Front in der
     und welches Gebäude befinde, wer einen             Anrufe entgegennehmen                            Turnhalle erstmals verlassen habe, war es
     Traktor zu Hause habe, wo man Bagger und           Nun blickt er für “Zivilschutz Schweiz” noch     draussen wieder hell.” Erst jetzt konnte er
     Mulden mieten könne und so weiter und so           einmal zurück. Am 8. Juli 2017 sei er mit sei-   das Ausmass der Katastrophe so richtig fas-
     fort, das sei Gold wert gewesen. Von Vorteil       ner Partnerin und den zwei Hunden daheim         sen. Die Uerke war übers Ufer getreten, Stras-
     sei auch, wenn man einander kenne: “Der            im gemeinsamen Haus im aargauischen Sa-          sen waren überflutet, Autos wurden weg-
     Zivilschutz lebt davon, dass verschiedene Ta-      fenwil gewesen. Draussen schüttete es wie        gespült, Teile von Gebäuden weggerissen,
     lente zusammenkommen – und optimal ein-            aus Kübeln. Den Hauptmann beschlich eine         Hänge gerieten ins Rutschen, Häuser muss-
     gesetzt werden.”                                   leise Vorahnung, dass er an diesem Sams-         ten evakuiert werden. “Erstaunlich, die im-
                                                        tagabend als stellvertretender Kommandant        mense Kraft des Wassers. Und ein Glück,
     Zeit einräumen                                     der ZSO Suhrental-Uerkental noch sein Zi-        dass keine Personen zu Schaden kamen.”
     Grundsätzlich begrüsste es Guido Brand,            vilschutztenü anziehen und ausrücken werde.      Guido Brand machte sich auf nach Hause,
     wenn der Schulung im Zivilschutz ein wenig         Dass er es zwei Wochen quasi ununterbro-         doch an Schlaf war kaum zu denken. “Ich
     mehr Zeit eingeräumt würde: “Im Kanton             chen tragen wird, das überstieg seine Vor-       war sozusagen jeden Tag 24 Stunden im
     Aargau ist die Ausbildung gut und effizient”,      stellungskraft jedoch bei weitem. “Mein da-      Einsatz, trotz etwas Schlafs zwischendurch.

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    Mir schossen jeweils tausend Sachen durch
    den Kopf, die es zu organisieren gab.”

    Schlamm schaufeln
    Als der Ersteinsatz beendet war und die Feu-
    erwehr abgezogen ist, hat das RFO beschlos-
    sen, dass der Zivilschutz noch länger in der
    Region bleibt, um die Bevölkerung zu unter-
    stützen. “Aufräumarbeiten in Privatliegen-
    schaften gehören ja nicht zu unseren Kern-
    aufgaben”, sagt Brand, “an Nachbarschafts-
    hilfe war in diesem Fall jedoch nicht zu den-
    ken. Nichts mehr funktionierte im Uerken-
    tal. Gerade den Schlamm hätten die Betrof-
    fenen ohne unsere Hilfe unmöglich so schnell
    aus den Häusern schaufeln können, ohne
    dass er hart wie Beton wird.”» T rotz der Tra-
    gik, Zerstörung und Not kann der Einsatz-
    leiter auch mit einem guten Gefühl zurück-
    blicken: “Die Dankbarkeit dem Zivilschutz
    gegenüber war und ist noch immer riesig.”»
    Die Schäden beliefen sich auf einen Betrag
    im dreistelligen Millionenbereich, mehr als
    1500 Meldungen sind bei den Versicherun-
    gen eingegangen. Die Zivilschützer haben
    nach dem “Monstergewitter”, wie lokale
    Medien es nannten, rund 1150 Diensttage
    absolviert.

    Häuser abklappern
    Am Dienstag wurde der Einsatz der Feuer-
    wehr heruntergefahren, die ZSO Suhrental-
    Uerkental hat übernommen – unterstützt
    wurde sie von Angehörigen anderer ZSO.
    Bis zu 160 Zivilschützer waren gleichzeitig
    im Einsatz. “Wir sind von Haus zu Haus ge-
    gangen und haben gefragt, was wir helfen
    können.” Es war viel: Keller ausräumen,
    Schlamm rausbringen, Hänge sichern und
    so weiter und so fort. Hinzu kam das Bach-
    bett freizumachen und die Flure aufzuräu-
    men. “Der hinterste und letzte Zivilschützer
    hat einen Top-Job abgeliefert.”»

    Was Brand nicht erwähnt: Dass auch er
    selbst einen Top-Job ablieferte. Aus diesem
    Grund hat ihn auch jemand für die Wahl
    des Schweizerischen Zivilschutzverbandes
    SZSV nominiert. “Ich weiss bis heute nicht,
    wer es war”, sagt der erste Zivilschützer
    des Jahres. Der Titel sei eine gute Sache,
    findet er. “Fast alle Medien aus der Region
    sind auf mich zugekommen und überdies
    ist in der ’Schweizer Illustrierten’ ein Artikel
    über mich erschienen. Das waren wunder-
    bare Gelegenheiten, um auf die wertvolle
    Arbeit des Zivilschutzes aufmerksam zu
    machen.”»

                                                       AUCH HIER KAM DER HANG VOR ZWEI JAHREN INS RUTSCHEN: GUIDO BRAND IN BOTTENWIL.

                                                                                                                                                       5
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     Nr. 03_2019 | www.zivilschutz-schweiz.ch

     Knapp 200 Kaderleute besuchen Fachtagung des SZSV in Olten
                                                                                                        Zivilschützer/-in des Jahres
     Sich fit machen für Herausforderungen                                                              2020 wird gesucht: Die
     von morgen                                                                                         Ausschreibung läuft noch
     Die Fachtagung des SZSV am 28. Mai lockte erneut knapp 200 Kaderleute des                          Bereits wird der Nachfolger oder die
     Zivilschutzes nach Olten. Auf dem Programm standen informative und mitnichten                      Nachfolgerin von Guido Brand gesucht.
     alltägliche Referate, Workshops und ein Podiumsgespräch sowie Informationen                        Bis 30. September können Kandidatin-
     aus erster Hand vom Verbandspräsidenten und aus dem BABS.                                          nen und Kandidaten beim Sekretariat
                                                                                                        des SZSV gemeldet werden – Angehö-
     Der neue TK-Präsident Ronald Rickenbacher         die SiK am 15. Mai einem Gesetz einstimmig       rige des Zivilschutzes, Einzelpersonen
     begrüsste im Oltner Hotel Arte knapp 200 In-      zu, das Monate vorher vor dem Scheitern          oder auch Zivilschutzorganisationen.
     teressierte zur Fachtagung. Wie SZSV-Präsi-       stand. Das sei “beachtlich”, befand auch der     An der nächsten Fachtagung erfolgt
     dent Walter Müller einleitend betonte, über-      SZSV-Präsident, der massgeblich für diesen       die Ehrung zum “Zivilschützer oder Zi-
     prüft der Verband aktuell seine Strukturen.       Erfolg verantwortlich zeichnete. Lesen Sie       vilschützerin des Jahres 2020”.
     Es gelte, den Wissenstransfer innerhalb des       zum aktuellen Stand der BZG-Revision auch
     Zivilschutzes zu verbessern. Müller erläuterte    das Interview mit Walter Müller auf den Sei-
     zudem die aktuellen politischen Bemühungen        ten 2 und 3 dieses Magazins.
     rund um die BZG-Revision. Weil die Kantone
     einige wichtige Korrekturen verlangt hatten,      Ein Höhepunkt der Tagung war sicherlich die
     beschloss die Sicherheitspolitische Kommis-       erstmalige Auszeichnung zum “Zivilschützer
     sion (SiK) des Nationalrates im Januar, eine      des Jahres”. Geehrt wurde Guido Brand, stv.
     Subkommission einzusetzen. Müller präsidier-      Kompaniekommandant der ZSO Suhrental/
     te diese gleich selber – mit grossem Erfolg:      Uerkental. Die Frage von SZSV-Vorstands-
     Die Differenzen hätten ausgeräumt werden          mitglied Michel Elmer, der die Ehrung mode-
     können, sagte er in Olten. Und so stimmte         rierte, ob er, Brand, eine Nomination fürs
                                                       kommende Jahr empfehle, antwortete dieser
                                                       mit einem überzeugten “Ja”. Es sei wichtig,
                                                       so Guido Brand, dass der Zivilschutz sich
                                                       präsentiere und versuche, junge Leute zu
                                                       motivieren. Das Porträt über den allerersten
                                                       Zivilschützer des Jahres lesen Sie auf den
                                                       Seiten 4 und 5 dieser Ausgabe.

                                                       Es folgten der Reihe nach aktuelle Informa-
                                                       tionen von BABS-Vizedirektor Christoph Flury
     KNAPP 200 KADERLEUTE BESUCHTEN                    sowie, im Rahmen des von TK-Mitglied Al-
     DIE FACHTAGUNG.
                                                       fred Haab moderierten Fachteils der Tagung,
                                                       Referate von Stefan Kühn (Geiselnahme und        Die Premiere letztes Jahr wurde von der Zi-
                                                       Alltagssituationen – überraschende Paralle-      vilschutz-Basis noch verhalten aufgenom-
                                                       len), Roland Portmann (Wie sich die anderen      men. Das dürfte heuer anders sein – jetzt,
                                                       verhalten – Social Media, Leserreporter & Co.)   wo im Mai der allererste “Zivilschützer des
                                                       sowie von Dominik Winter, der zu techni-         Jahres”, Guido Brand, an der Fachtagung in
                                                       schen Kommunikationsnetzen in Ausnahme-          Olten geehrt wurde. Brand erhielt einen
                                                       situationen sprach. Nach dem Mittagessen         schönen Pokal, einen Barpreis über tausend
                                                       erarbeiteten die Anwesenden in drei Grup-        Franken und reichlich mediale Aufmerksam-
                                                       pen Fragenkataloge für die folgende Podiums-     keit. Eine Aufmerksamkeit, die nicht zuletzt
                                                       diskussion mit den drei Fachreferenten und       auch dem Zivilschutz in diesem Lande als
     AUCH EIN TALK WAR BESTANDTEIL DES                 Heeb.                                            Ganzes zugutekommen dürfte.
     ABWECHSLUNGSREICHEN TAGES.

                                                       Ronald Rickenbacher rief am Ende des Ta-         Noch bis am 30. September können Kandi-
                                                       ges dazu auf, den Wandel als Chance zu           daturen dem SZSV-Sekretariat gemeldet
                                                       sehen und sich künftigen Herausforderungen       werden. Nach einer Vorselektion durch die
                                                       zu stellen. An der Tagung ein letztes Mal zu-    Zonen bis Januar nächsten Jahres erfolgt
                                                       gegen war der vormalige TK-Präsident Mar-        im März 2020 die Wahl durch die Jury. An
                                                       tin Erb. Er wurde von seinem Nachfolger mit      der Fachtagung im Mai 2020 wird die Ehrung
                                                       einem längeren Gedicht gewürdigt und mit         der Persönlichkeit oder der Organisation in
                                                       Applaus verabschiedet.                           feierlichem Rahmen stattfinden.

     IN DER MITTAGSPAUSE WAR AUCH                      Zum Vormerken: Die nächste Fachtagung            Details und die exakte Ausschreibung
     NETZWERKEN ANGESAGT.
                                                       findet am 19. Mai 2020 statt.                    finden Sie hier: www.szsv-fspc.ch/ZSdJ

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                                            Protection civile
                                            SUISSE
                                             protectioncivile-suisse.ch
                                             No 03 | 2019

                                                                                                 Walter Müller, président de la FSPC, et la
                                             EDITORIALE                                          révision de la LPPCi

                                                                                                 “Il aurait été
                                             Placer l’être humain au centre
                                                                                                 irresponsable de ne
                                                                                                 rien faire”» »
                                             Révolution numérique, aide en cas de cata-
                                             strophe 4.0… Ces expressions, on les entend         La révision de la LPPCi arrive dans sa
                                             aussi dans le contexte de la protection civile:     dernière ligne droite: le Conseil des États
                                             systèmes ultramodernes pour la communi-             se penchera sur la question en septem-
                                             cation ou le suivi de la situation, drones de       bre. “Protection civile Suisse” a pu s’en-
                                             reconnaissance, robots autonomes pour la            tretenir à ce sujet à la mi-août avec
                                             recherche dans les décombres, tous ces dis-         Walter Müller, juste après l’examen du
                                             positifs rendent l’aide en cas de catastrophe       projet en commission. En sa qualité de
                                             plus efficace et facilitent les interventions.      conseiller national et de membre de la
                                             Mais sans êtres humains, qu’ils soient profes-      Commission de politique de sécurité
                                             sionnels ou miliciens, cela ne marche pas ! Il      (CPS), le président de la FSPC s’est con-
                                             faut toujours assez d’astreints, bien formés        sidérablement investi dans ce dossier.
                                             et motivés, à tous les échelons. Trois réflexions
                                             à ce sujet:                                         Walter Müller, quelle est votre réaction
                                             Les chiffres du recrutement ont dégringolé.         en tant que président de la FSPC après
                                             Ils mettent en danger les effectifs nécessaires     l’examen du projet de révision par la
                                             des organisations de protection civile et donc      CPS du Conseil des États?
                                             leur capacité d’agir en cas de catastrophe.         L’affaire est en bonne voie, j’en suis heureux.
                                             Il faut faire quelque chose, et vite ! Un groupe    Dans le meilleur des cas, nous pourrons ré-
                                             de travail constitué de représentants de la         gler les divergences durant la session d’au-
                                             Confédération et des cantons s’est mis à la         tomne. Il ne devrait plus y avoir de problème
                                             tâche pour trouver des solutions.                   majeur. Quant à savoir si la loi pourra entrer
                                             S’exercer, s’exercer et encore s’exercer: une       en vigueur le 1er janvier 2020 comme prévu,
                                             formation initiale et continue solide est un        nous verrons bien. Mais de toute façon, mieux
                                             facteur de réussite dont on ne saurait faire        vaut un léger retard qu’un renvoi au Conseil
                                             l’économie. Elle repose principalement sur les      fédéral, comme on le craignait en début
                                             cadres. Leurs subordonnés attendent des             d’année.
                                             cours de répétition bien organisés, axés sur
                                             les objectifs et la pratique, et intéressants. La   On ne peut pas dire pour autant, comme
                                             révision de la LPPCi prévoit pour cette raison      certains le prétendent, que la montagne
                                             de renforcer la formation des cadres ces            accouche d’une souris?
                                             prochaines années.                                  Absolument pas! Cette révision était une né-
                                             Montée de l’individualisme, projets de vie per-     cessité. À elles seules, les controverses qu’elle
                                             sonnalisés, offre de loisirs accrue: ces ten-       a suscitées l’ont bien montré. La question
                                             dances de la société actuelle menacent l’esprit     était pourtant la suivante: que doit pouvoir
                                             de milice. Nous devons tous y réfléchir, les        faire la protection civile à l’avenir? Notre so-
                                             politiques, les autorités compétentes et notre      ciété est de plus en plus complexe. La mo-
                                             fédération. Notre mission est de démontrer          bilité a énormément augmenté, mais la vul-
                                             que l’engagement personnel pour la protec-          nérabilité aussi. Nous subirons toujours plus
                                             tion de la population et pour une Suisse plus       d’intempéries, de glissements de terrain, de
                                             sûre porte ses fruits et est une source de          chutes de pierres et d’inondations. Alors,
                                             satisfaction.                                       dans ce contexte, dire que l’on n’a qu’à con-
                                                                                                 tinuer comme on l’a fait jusqu’à présent,
                                             Christoph Flury                                     c’est faire bien peu de cas de la sécurité de
                                             sous-directeur de l’OFPP                            la population. Et ce n’est pas agir de façon
                                             christoph.flury@babs.admin.ch                       responsable. Car la population paye des im-

                                                                                                                                                7
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     No 02_2019 | www.protectioncivile-suisse.ch

     pôts et elle a le droit d’exiger quelque chose    Un autre point sensible, c’est le                   La protection civile sortira donc
     en retour. Pour cette raison, il était juste et   service long.                                       renforcée de ce long processus de
     nécessaire de réexaminer des domaines             L’idée était de donner aux cantons la possi-        révision?
     comme l’équipement, la formation, les sys-        bilité de mettre en place un service long pour      Oui, le contraire serait illogique! La mise en
     tèmes de communication et bien d’autres           certains astreints. Attention: il s’agissait bien   oeuvre de la révision doit aussi déboucher
     choses encore. Et d’y associer les cantons.       d’une possibilité, en aucun cas d’une obli-         sur un renforcement ou une amélioration de
     Car une chose est sûre: il faut que ces der-      gation. Personnellement, j’ai soutenu cette         la conduite, de l’équipement, de la formation
     niers se sentent impliqués si l’on veut que       proposition, qui répondait à un besoin sur-         et de la communication. La loi et l’ordonnan-
     la collaboration fonctionne sans écueil.          tout en Suisse romande. Mais une majorité           ce sont une partie d’un tout, elles constituent
                                                       du Conseil national et de la CPS du Conseil         la base juridique de l’édifice. Mais c’est une
     C’est la grande réussite de la sous-com-          des États n’en voit pas la nécessité. Je le         bonne chose de retravailler la base sur la-
     mission que vous avez présidée: con-              regrette mais j’en prends acte.                     quelle on veut construire. C’est pour cela que
     trairement à ce qui se fait d’habitude, les                                                           toutes les discussions et le processus dans
     représentants des cantons ont participé           L’obligation de mettre des abris à                  son ensemble sont si importants.
     à l’ensemble des travaux et ont eu accès          disposition est maintenue. Quelle est
     à toute la documentation.                         votre opinion à ce sujet?
     C’est juste. Cette transparence était indis-      C’est une très bonne chose. Si, pour une            Prix de la protection civile 2019: Guido Brand
     pensable non seulement pour obtenir un            raison quelconque, il fallait évacuer un grand
     consensus, mais aussi pour créer un climat        nombre de personnes en peu de temps,                Du premier au
     favorable. Les cantons se sont plaints à juste    ces abris rendraient de grands services. Si
     titre de ne plus avoir de nouvelles de Berne      on les abandonnait, notre conception glo-           dernier, tous ont
     une fois la procédure de consultation termi-
     née. Avec notre manière de procéder, nous
                                                       bale n’aurait plus de sens et d’énormes in-
                                                       vestissements n’auraient servi à rien. Et au
                                                                                                           fourni un travail
     avons pu régler déjà quelques divergences.        cas où la situation s’aggraverait rapidement,       magnifique »
     Quant aux autres questions en suspens, la         on ne pourrait pas remettre l’infrastructure
     sous-commission a donné des missions au           en état à temps. En résumé, c’est une bonne         Guido Brand a dirigé l’engagement de
     DDPS et à l’OFPP. Elles ont été traitées point    chose que cette discussion ait eu lieu, mais        l’OPC Suhrental-Uerkental, dont il est le
     par point entre le DDPS et les représentants      la suppression des abris n’est plus à l’ordre       commandant suppléant, après l’orage «
     des cantons et consignées dans des fiches         du jour.                                            “monstre” de 2017 dans l’ouest du can-
     d’information qui sont mises à la disposition                                                         ton d’Argovie. Pendant deux semaines,
     du public.                                        Qu’aimeriez-vous dire encore à propos               jusqu’à 160 astreints ont été sur la
                                                       de cette révision?                                  brèche pour venir en aide à la populati-
     Une démarche inhabituelle.                        Le système de service et de formation est           on. Bilan: des dommages énormes mais
     Peut-être. Mais quand on se trouve dans une       une priorité. L’obligation de servir pour le        aussi une mine d’enseignements pour
     situation aussi difficile que celle que nous      personnel et les sous-officiers doit durer          la troupe, comme l’a raconté récemment
     connaissions au début de l’année avec ce          12 ans ou 245 jours et commencer au plus            le lauréat du Prix de la protection civile
     projet de loi, le Parlement gagne à se montrer    tôt à 19 ans et au plus tard à 25. Le Conseil       2019 à l’occasion d’une visite sur les
     créatif. Je voulais éviter à tout prix que des    fédéral peut la prolonger de deux ans. Les          lieux du sinistre.
     années de travail passent tout bonnement à        sous-officiers supérieurs et les officiers
     la trappe. C’est ce que nous sommes par-          restent soumis à l’obligation de servir jusqu’à     Deux ans après, Guido Brand se tient au bord
     venus à faire à la sous-commission, en nous       la fin de l’année de leurs 40 ans. Malgré           de la petite rivière qui traverse le village
     montrant pragmatiques.                            le recul alarmant du nombre de personnes            d’Uerkheim, où l’on ne voit pratiquement
                                                       recrutées, il est important de ne pas punir         plus trace des dommages. L’événement l’a
     Parmi les aspects sensibles de la révi-           ceux qui ont déjà effectué du service en            marqué à vie, dit-il. Il en a retiré beaucoup
     sion, du point de vue de la protection            prolongeant encore leurs obligations. Mais          d’enseignements qu’il transmet volontiers: «
     civile, il y a cette question: faut-il que le     il faut s’attaquer à la question de fond des        “Je trouve important de mettre sur pied des
     service civil devienne une organisation           effectifs de l’armée et de la protection civile.    exercices qui soient le plus près possible de
     partenaire de la protection de la popu-                                                               la réalité et aussi d’en faire par exemple
     lation? Qu’en pensez-vous?                        L’exemple de la révision de la LPPCi                avec la police, les pompiers, les entreprises
     J’y suis tout à fait opposé. À l’appui de cette   démontre parfaitement que la FSPC                   forestières ou les services des travaux publics,
     idée, on a dit que le service civil est aussi     peut influencer de manière substantielle            afin de connaître nos interlocuteurs. Parce
     un instrument de la politique de sécurité.        la rédaction d’un projet de loi par la              que lors d’un événement réel, on n’a pas le
     Certes, mais on ne peut pas le considérer         voix de son président.                              temps, tout doit fonctionner.” Les comman-
     comme une organisation, car il n’a pas de         Je ne vais pas vous contredire. Mais comme          dants ne doivent pas se contenter d’organi-
     structures et ne peut pas être mis sur pied.      je le dis toujours, ce qui compte, c’est que        ser et de déléguer, il faut aussi qu’ils se
     Une telle disposition resterait lettre morte      le président ait de la munition. Si les mem-        montrent créatifs, qu’ils réfléchissent à ce
     et n’irait pas au-delà de l’exercice alibi. En    bres de la fédération nous appuient, le co-         qui pourrait arriver sur leur territoire et
     revanche, je peux imaginer que l’on oblige        mité et moi-même, nous pourrons plus fa-            qu’ils mettent au point des formations en
     les civilistes à effectuer pendant un temps       cilement faire en sorte que les choses aillent      conséquence.
     donné du service dans la protection civile.       dans le sens souhaité. Et il faut aussi une         Pour les travaux de déblaiement, c’était un
     À condition bien sûr d’être formés en             bonne collaboration avec la Confédération           avantage pour l’OPC d’être bien ancrée dans
     conséquence.                                      et les cantons.                                     la région. “Je comprends qu’on veuille faire

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    des concentrations pour réaliser des éco-             d’une minute à l’autre. Les astreints se sont     “Les gens étaient et restent extrêmement
    nomies et réunir les forces. Je l’ai déjà vécu        retrouvés à Kölliken et ont reçu l’ordre de       reconnaissants vis-à-vis de la protection
    chez nous avec la fusion des OPC Suhrental            se rendre à Uerkheim pour appuyer les sa-         civile.” »
    et Uerkental. Après coup, ça s’est avéré              peurs-pompiers en raison des intempéries          Les dommages se sont chiffrés à plusieurs
    payant car nous avons pu mettre ensemble              dans l’Uerkental. “Nous sommes arrivés            centaines de millions de francs et ont gé-
    nos expériences”, reconnaît Guido Brand,              après 22 heures”, se rappelle Guido Brand, «      néré plus de 1500 déclarations de sinistre.
    mais il tempère: “Je crois que nous avons             “c’était incroyable. Les appels provenant des     Après l’orage “monstre”, comme l’ont appelé
    atteint une limite, c’est la taille idéale.” Le       villages d’Uerkheim et Bottenwil se succé-        les médias, les membres de la protection
    fait que ses astreints connaissent la région          daient au poste de commandement de la             civile ont effectué quelque 1150 jours de
    et sachent où se trouve telle rue ou telle            halle de gym. L’organe de conduite régional       service.
    maison, qui possède un tracteur et où on              a fait une liste des personnes qui avaient
    peut louer une excavatrice et des bennes ou           besoin d’aide: elle s’est très vite allongée.”»
    autre chose était un atout précieux. C’est
    aussi un avantage de se connaître mutuel-             Fixer des priorités
    lement: “Ce qui fait vivre la protection civile,      Il avait convenu avec le commandant de
    c’est de mettre ensemble des talents diffé-           l’OPC Suhrental-Uerkental, forte de quelque
    rents et d’en tirer le meilleur profit possible.”     330 astreints, que ce dernier s’occuperait des
                                                          questions administratives et de la coordina-
    Du temps pour la formation                            tion avec les services cantonaux, les organi-
    Guido Brand aimerait que, d’une manière               sations d’urgence, etc., et que lui-même di-
    générale, on puisse consacrer un peu plus             rigerait les opérations sur le terrain, raconte
    de temps à la formation dans la protection            Guido Brand. “On s’est très vite rendu compte
    civile: “En Argovie, la formation est bonne et        qu’on ne pourrait pas pomper chaque cave,
    efficace”, dit-il. “On exige déjà beaucoup            même si les pompiers et la protection civi-
    durant ces deux semaines d’instruction de             le étaient là en force et étaient bien armés
    base. Mais ce serait une bonne chose tout             pour faire face à un événement comme une
    de même d’allonger la formation, surtout              crue.” Il a donc commencé à fixer des prio-
    pour les cadres.” En matière de taxe militaire,       rités et à envoyer ses hommes là où c’était
    il trouverait par ailleurs juste que la protection    le plus urgent. Des décisions pas toujours
    civile soit mise sur un pied d’égalité avec           faciles à prendre.
    les autres organisations régies par un service        “La première fois que je suis ressorti de la
    obligatoire.                                          centrale d’intervention, le jour se levait.” »
    Ce passionné de musique de 38 ans sera                C’est alors seulement qu’il a pu prendre la
    libéré du service dans la protection civile en        mesure de la catastrophe: la rivière Uerke
    2021. Il a sa formation de commandant en              sortie de son lit, les routes inondées, des       UN AUTRE GLISSEMENT DE TERRAIN SURVENU
    poche et, il y a quelque temps, alors qu’un           voitures emportées, des bâtiments en partie       IL Y A DEUX ANS: GUIDO BRAND À BOTTENWIL.
    poste de commandant à plein temps s’était             effondrés, des glissements de terrain, des
    libéré, il a caressé l’idée de postuler. Mais         maisons qu’il fallait évacuer… “Le plus im-       Porte à porte
    le moment n’était pas idéal: le monteur en            pressionnant, c’était la force de l’eau. Heu-     Le mardi, l’engagement des pompiers a pris
    chauffage et ingénieur diplômé venait de se           reusement que personne n’a été blessé.” »         fin et l’OPC Suhrental-Uerkental a pris le re-
    mettre à son compte à l’enseigne de Brand             Guido Brand est rentré chez lui, mais pas         lais, avec l’aide d’autres organisations. Jusqu’à
    & Partner Sàrl à Suhr. “Et quand je fais quel-        question de dormir. “Je suis resté pour ainsi     160 astreints sont intervenus en même temps.
    que chose, je m’efforce de bien le faire.”            dire en service 24 heures sur 24 avec une         “Nous avons fait du porte à porte pour de-
    Sa troupe et la population de l’Uerkental le          petite sieste ici ou là. J’avais mille choses à   mander ce que nous pouvions faire.” Et il y
    savent mieux que quiconque.                           organiser en tête.”                               avait beaucoup de travail: vider des caves,
                                                                                                            évacuer la boue, consolider des terrains en
    Les appels se succédaient                             Déblayer la boue                                  pente, etc. Il a fallu également nettoyer le lit
    Guido Brand se plonge encore une fois dans            Une fois la première intervention terminée        de la rivière et les entrées des maisons. “Du
    le passé, à la demande de “Protection civile          et les sapeurs-pompiers démobilisés, l’ORC        premier au dernier, tous ont fourni un travail
    Suisse”. Ce 8 juillet 2017, il était chez lui à Sa-   a décidé de prolonger l’engagement de la          magnifique.” »
    fenwil avec sa compagne et leurs deux chiens.         protection civile pour venir en aide à la po-     Ce que Guido Brand ne dit pas, c’est que
    Dehors il pleuvait des cordes. Le capitaine a         pulation. “En principe, ce n’est pas notre        lui aussi a payé de sa personne. C’est pour
    eu le pressentiment que, ce samedi soir, il           travail de déblayer des propriétés privées”,      cette raison que quelqu’un a donné son
    allait encore passer son uniforme de comman-          explique Guido Brand, “mais dans ce cas,          nom pour le Prix de la Fédération suisse de
    dant suppléant de l’OPC Suhrental-Uerken-             on ne pouvait pas compter sur l’aide des          la protection civile. “Je ne sais toujours pas
    tal. Mais il ne s’attendait pas pour autant à         voisins. Plus rien ne fonctionnait dans l’Uer-    qui c’est”, déclare le lauréat. Ce titre est une
    le garder sur le dos quasi sans interruption          kental. Sans notre appui, les personnes           bonne chose, estime-t-il: “Presque tous les
    pendant deux semaines. “Mon commandant                touchées n’auraient pas pu évacuer la boue        médias de la région sont venus me trouver.
    d’alors, Albin Seiler, m’a téléphoné pour me          de leurs maisons avant qu’elle ne devienne        Il y a même eu un article sur moi dans la
    dire de me préparer et d’aller attendre la            dure comme du béton.” Malgré la tragédie,         ‹Schweizer Illustrierte›. C’étaient d’excellen-
    troupe au lieu de rassemblement car la cen-           la destruction et l’urgence, le chef d’inter-     tes occasions de mettre en valeur le travail
    trale cantonale allait lancer la convocation          vention a aussi gardé des souvenirs positifs:     indispensable de la protection civile.” »

                                                                                                                                                               9
SCHWEIZ - Schweizerischer ...
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                                             Protezione civile
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                                             protezionecivile-svizzera.ch
                                             No 03 | 2019

                                             EDITORIALE                                             Intervista rilasciata dal presidente FSPC
                                                                                                    Walter Müller sulla revisione LPPC
                                             Al centro stanno le persone
                                                                                                    “Continuare come
                                             «            « Rivoluzione digitale, protezione
                                             dalle catastrofi 4.0: parole chiave che oggi-
                                                                                                    prima sarebbe stato
                                             giorno sono ormai diffuse anche nella prote-           irresponsabile”» »
                                             zione civile. Sistemi all’avanguardia per le te-
                                             lecomunicazioni o per la presentazione della           La revisione della LPPC è in dirittura
                                             situazione, droni per la ricognizione e robot          d’arrivo e verrà trattata dal Consiglio
                                             autocomandati per la ricerca dei dispersi se-          degli Stati in settembre. A metà agosto,
                                             polti sotto le macerie rendono più efficiente          la redazione di «Pr otezione civile sviz-
                                             la protezione dalle catastrofi e agevolano gli         zera» ha inter vistato il presidente della
                                             interventi. Che siano professionisti o membri          FSPC Walter Müller dopo la consulta-
                                             di milizia, non si può però fare a meno delle          zione della Commissione del Consiglio
                                             persone! Serve un effettivo sufficiente di mi-         degli Stati incaricata dell’esame preli-
                                             liti della protezione civile ben istruiti, sia a li-   minare. Egli ha svolto un ruolo chiave
                                             vello di truppa che di quadri. Tre riflessioni a       in qualità di Consigliere nazionale e
                                             riguardo. Il numero dei reclutamenti è dimi-           membro della CPS.
                                             nuito drasticamente mettendo a repentaglio
                                             gli effettivi minimi delle organizzazioni di pro-      Walter Müller, come presidente della
                                             tezione civile e quindi le loro prestazioni in         FSPC quale bilancio può tracciare dopo
                                             caso di catastrofe. Bisogna risolvere urgen-           l’esame preliminare sulla revisione della
                                             temente questo problema. Pertanto, un grup-            LPPC svolto dalla Commissione sulla
                                             po di lavoro con rappresentanti della Confe-           politica di sicurezza del Consiglio degli
                                             derazione e dei Cantoni sta elaborando delle           Stati (CPS-S)?
                                             soluzioni.                                             Sono soddisfatto, siamo sulla strada giusta.
                                             L’addestramento è fondamentale. Una solida             Nel migliore dei casi, le divergenze potran-
                                             formazione di base e continua è il fattore             no essere appianate durante la sessione au-
                                             chiave per il successo degli interventi. Ne so-        tunnale. Non dovrebbero più esserci parti-
                                             no responsabili soprattutto i quadri. I membri         colari ostacoli. Resta da vedere se sarà pos-
                                             delle milizie a loro subordinati richiedono e          sibile mettere in vigore la legge il 1° gennaio
                                             si aspettano corsi di ripetizione ben pianifi-         2020 come previsto. Ma un piccolo ritardo è
                                             cati, orientati agli obiettivi, improntati sulla       sempre meglio che respingere tutto al Con-
                                             pratica e coinvolgenti. Con la revisione della         siglio federale, come era stato minacciato
                                             LPPC s'intende pertanto intensificare quest’is-        all’inizio dell’anno.
                                             truzione nei prossimi anni.
                                             Il crescente individualismo, i progetti di vita        Quindi per la revisione non è vero, come
                                             individuali e l’aumento delle attività ricreative      sostengono i detrattori, che “La monta-
                                             sono trend sociali che minano il principio             gna ha partorito un topolino”.
                                             della milizia. In futuro queste tendenze costi-        Per niente! La revisione della legge era ne-
                                             tuiranno una sfida importante, sia per i poli-         cessaria già solo per risolvere le discussioni,
                                             tici che per le autorità responsabili e quindi         in parte controverse, che si sono sollevate.
                                             anche per la nostra federazione. Dovremo               La domanda era: cosa potrà permettersi la
                                             continuamente dimostrare che impegnarsi                protezione civile in futuro? La nostra società
                                             personalmente per la protezione della nostra           sta diventando sempre più complessa, mobi-
                                             popolazione e per una Svizzera sicura vale la          le, ma anche vulnerabile. Assisteremo sempre
                                             pena ed è gratificante.                                più a tempeste, frane, smottamenti, cadute
                                                                                                    di massi e inondazioni. Chiunque dica che
                                             Christoph Flury                                        dovremmo semplicemente continuare come
                                             vicedirettore UFPP                                     prima non è molto lungimirante per quanto
                                             christoph.flury@babs.admin.ch                          riguarda la sicurezza della nostra popolazio-

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     ne ed è anche poco responsabile. I contri-           Un altro punto chiave: i militi in ferma             citare la nostra influenza. Ma è importante
     buenti esigono giustamente una contropar-            continuata.                                          anche una buona collaborazione con la Con-
     tita per le tasse che pagano. Per questo mo-         Con questo modello, i cantoni avrebbero ot-          federazione e i cantoni.
     tivo era giusto e importante discutere di            tenuto la possibilità di impiegare i cosiddetti
     equipaggiamento, istruzione, sistemi di co-          militi in ferma continuata in caso di necessità.     Quindi la protezione civile uscirà rinfor-
     municazione e molto altro ancora e coinvol-          È importante dire che sarebbe stata solo             zata da questo processo di revisione du-
     gere anche i cantoni. È evidente che se i            un’opzione, ossia che i cantoni avrebbero            rato un anno?
     cantoni si sentono presi in considerazione,          potuto offrire questo modello, ma non sareb-         Sì, qualsiasi altra cosa sarebbe illogica! Per
     non ci saranno più ostacoli alla collabora-          bero stati tenuti a farlo. Personalmente ho          finire, l’attuazione della legge rielaborata
     zione proficua.                                      appoggiato questa richiesta, avanzata soprat-        dovrebbe migliorare o rafforzare anche la
                                                          tutto dalla Svizzera romanda. La maggioran-          struttura di condotta, l’equipaggiamento,
     Sotto la Sua direzione, la sottocommis-              za del Consiglio nazionale, e ora anche della        l’istruzione e la comunicazione. La legge e
     sione è riuscita molto bene in questa                CPS-S, non vede però la necessità di intro-          l’ordinanza sono una parte integrante di
     impresa. Contrariamente alle abitudini, i            durre il modello di ferma continuata. Mi dis-        questo processo e costituiscono la base giu-
     rappresentanti dei cantoni hanno parte-              piace, ma accetto il loro parere.                    ridica. Rimettersi a lavorare sul terreno su
     cipato a tutti i lavori e ricevuto tutti i do-                                                            cui si costruisce non è stato però un male.
     cumenti delle sedute.                                Rimane in vigore anche l’obbligo di                  Ecco perché tutte le discussioni e l’intero
     Direi proprio di sì. Questa trasparenza era          costruire rifugi. Che cosa ne pensa?                 processo erano così importanti.
     necessaria ed essenziale per trovare un con-         Ottimo! Questi rifugi sono ideali soprattutto
     senso, sia per il lavoro concreto che per            quando si tratta di evacuare un gran numero
     l’ambiente di lavoro. I cantoni non avevano          di persone in poco tempo per qualche motivo.         Milite della protezione civile dell’anno 2019:
     criticato ingiustamente il fatto di non aver         Se tale obbligo fosse abrogato, la copertura         Guido Brand
     sentito più nulla da Berna dopo la consulta-         territoriale verrebbe rapidamente smantella-
     zione. Ciò ha permesso di appianare già              ta, annientando gli ingenti investimenti fatti.      Quando tutta la pro-
     qualche divergenza durante i colloqui diretti.       E se il contesto delle minacce dovesse inas-
     Per quanto riguarda le questioni in sospeso,         prirsi, la ricostruzione dei rifugi sarebbe mol-     tezione civile, fino
     la sottocommissione ha formulato degli inca-
     richi all’attenzione del DDPS e dell’UFPP.
                                                          to difficile e sicuramente non fattibile a breve
                                                          termine. La mia conclusione è che abbiamo
                                                                                                               all’ultimo uomo, fa un
     Questi sono poi stati elaborati e concordati,        fatto bene a discuterne, ma ora l'abrogazio-         ottimo lavoro» »
     punto per punto, tra il DDPS e la rappresen-         ne non è più un tema di discussione.
     tanza dei cantoni e annotati su schede infor-                                                             Nel ruolo di vicecomandante dell’OPC
     mative. Tali schede sono tra l’altro accessibili     Che altro pensa che ci sia da dire                   Suhrental-Uerkental, Guido Brand ha di-
     al pubblico.                                         sulla revisione?                                     retto l’intervento dopo la violenta tem-
                                                          Una delle priorità della revisione è il sistema      pesta che ha colpito le regioni occiden-
     Un approccio poco convenzionale.                     dell’obbligo di prestare servizio e dell’istru-      tali del Canton Argovia nel 2017. Per due
     Può darsi. Ma in un’atmosfera tesa come              zione. L’obbligo di prestare servizio di prote-      settimane, oltre 160 militi della protezio-
     quella che regnava all’inizio dell’anno, il Par-     zione civile per la truppa e i sottoufficiali dura   ne civile hanno operato contemporanea-
     lamento poteva anche permettersi un po’ di           complessivamente 12 anni o 245 giorni e ini-         mente sul posto per sostenere la popola-
     creatività ed inventiva. Volevo semplicemen-         zia al più presto all’età di 19 anni e al più tar-   zione. I danni sono stati ingenti. Ma anche
     te evitare che molti anni di lavoro venissero        di nell’anno in cui il coscritto compie 25 anni.     l’apprendimento delle truppe è stato gran-
     semplicemente cancellati. E nella sottocom-          Il Consiglio federale può prolungare questo          de, spiega il milite della protezione civile
     missione siamo riusciti a evitarlo adottando         periodo di due anni. Come finora, l’obbligo          dell’anno 2019 alla redazione della rivista
     un approccio pragmatico.                             di prestare servizio per i sottufficiali superiori   “Protezione civile svizzera” durante la sua
                                                          e gli ufficiali dura generalmente fino alla fine     recente visita nella regione sinistrata.
     Veniamo ora ai singoli punti critici della           dell’anno in cui compiono i 40 anni. Nono-
     revisione dal punto di vista della protezio-         stante l’allarmante calo del numero dei militi       Due anni dopo l’intervento, Guido Brand ri-
     ne civile: il servizio civile come organizza-        della protezione civile, coloro che prestano         torna sul torrente di Uerkheim, dove i danni
     zione partner della protezione della popo-           già servizio non dovrebbero tuttavia essere          causati dal maltempo non si vedono ormai
     lazione. Qual è la Sua opinione in merito?           penalizzati da un'ulteriore estensione della         quasi più. È stata un’esperienza che l’ha se-
     Sono nettamente contrario. Questa idea è             durata del servizio. Comunque, la questione          gnato profondamente e dalla quale ha potuto
     stata giustificata dal fatto che il servizio civi-   dell’apporto di personale nell’esercito e nella      trarre numerosi insegnamenti che ora tras-
     le è anche uno strumento della politica di           protezione civile viene fondamentalmente             mette con piacere agli altri. “Credo che sia
     sicurezza. Ma il servizio civile non può essere      affrontata.                                          importante svolgere tutte le esercitazioni nel
     citato come organizzazione partner perché                                                                 modo più realistico possibile e possibilmente
     non ha alcuna struttura e non può essere             L’esempio della revisione della LPPC di-             in collaborazione con i pompieri, la polizia,
     mobilitato. Una simile disposizione rimarrebbe       mostra chiaramente che la FSPC può                   le aziende forestali o gli uffici tecnici, in modo
     quindi lettera morta e sarebbe solo una solu-        influire in modo sostanziale sul progetto            da imparare a conoscere le persone da con-
     zione alibi. Quello che potrei però immagin-         di legge tramite il suo presidente.                  tattare in caso di reale emergenza, quando
     armi è un obbligo per chi presta servizio ci-        Non la contraddico. Ma io dico sempre: ciò           il tempo stringe e tutto deve funzionare sen-
     vile a prestare servizio per qualche tempo nel-      che conta per il presidente è ciò che ha nel         za intoppi”, spiega Brand. I comandanti non
     la protezione civile. Queste persone dovreb-         suo zaino! Se tutti i membri dell’associazione
     bero ovviamente seguire una formazione               appoggiano il presidente e il comitato diret-
     adeguata.                                            tivo, avremo molte più opportunità di eser-

                                                                                                                                                                 11
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